green markets & climate challenge - china.ahk.de · „green mines“ in china –...

16
econet monitor www.econet-china.com Green Markets & Climate Challenge Ausgabe Juni 2020 IM FOKUS: CHINA FORCIERT AUSBAU DER ABFALL- UND RECYCLING- WIRTSCHAFT – ENTWICKLUNGEN UND MARKTCHANCEN AUSSERDEM: Interview: „China hat seine globale Führungsrolle in der Photovoltaik weiter ausgebaut“ „Green Mines“ in China – Entwicklungen und Rahmenbedingungen Shared Mobility bremst Chinas künftigen Pkw-Absatz

Upload: others

Post on 05-Jul-2020

1 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Green Markets & Climate Challenge - china.ahk.de · „Green Mines“ in China – Entwicklungen und Rahmenbedingungen ... 16th Int‘l Conference on Green and Energy-Efficient Building

econetmonitor

www.econet-china.com

Green Markets & Climate Challenge

zwischen Vision und Wirklichkeit

Ausgabe Juni 2020

IM FOKUS:

CHINA FORCIERT AUSBAU DER ABFALL- UND RECYCLING- WIRTSCHAFT – ENTWICKLUNGEN UND MARKTCHANCEN

AUSSERDEM:

Interview: „China hat seine globale Führungsrolle in der Photovoltaik weiter ausgebaut“ „Green Mines“ in China – Entwicklungen und RahmenbedingungenShared Mobility bremst Chinas künftigen Pkw-Absatz

Page 2: Green Markets & Climate Challenge - china.ahk.de · „Green Mines“ in China – Entwicklungen und Rahmenbedingungen ... 16th Int‘l Conference on Green and Energy-Efficient Building

econet monitor

Seite 2 Ausgabe Juni 2020

AHK

Gre

ater

Chi

na

Inhalt

Ihr Partner in China

zwischen Vision und Wirklichkeit

econet china ist die branchenspezifische Informations-, Netz-werk- und Marketingplattform der GIC (German Indus try & Commerce (Taicang) Co., Ltd.). Sie richtet sich an mittelstän-dische Unternehmen aus den Branchen Bauen, Energie und Umwelt, die daran interessiert sind, Geschäftsbeziehungen in China aufzubauen bzw. zu intensivieren.

Die econet china Packages sollen den Weg in den chinesi-schen Markt ebnen, indem sie helfen, kostengünstig aber ef-fektiv langfristige Vertriebsstrukturen in China aufzubauen.

econet china bietet durch seine Fokussierung Synergien bei der Marktforschung, der Suche von Geschäftspartnern und beim Aufbau eines Vertriebsnetzes: Ihr Unternehmen pro-fitiert von Markt-Know-how, branchenbezogenen Informa-tionen und einem effektiven Netzwerk, das über einen Zeit-raum von mehr als zehn Jahren entwickelt wurde.

Markteintrittspaket maßgeschneiderter Marktreport über Potenziale in

einem Segment dreitägiges Treffen in China mit potenziellen Partnern/

Händlern Eintrag in das econet directory online (eine Seite) Veröffentlichung der Unternehmenspräsentation in

econet china best practices

Business-Development-Paket Einrichten der Vertriebsstruktur mit Schwerpunkt auf

eine Region Vorbereitung von Werbematerial auf Chinesisch* regelmäßiges Direktmarketing* Teilnahme an Messen und anderen Events*

Office-in-office-Paket Vollzeitvertretung durch einen lokalen Manager im

econet-china-Team*

* Details auf Anfrage: [email protected]

Inhalt

IN FOCUS 3

China forciert Ausbau der Abfall- und Re-cyclingwirtschaft – Entwicklungen und Marktchancen

Energy 6

Interview: „China hat seine globale Füh-rungsrolle in der Photovoltaik in den letzten Jahren weiter ausgebaut“

Environment 8

„Green Mines“ in China – Entwicklungen und Rahmenbedingungen

Feuchtgebiete in China – unverzichtbare Ökosysteme für Artenvielfalt und Klimaschutz

Politics 12

Shared Mobility bremst Chinas künftigen Pkw-Absatz

Messen & Events 14

AHK

Gre

ater

Chi

na

Page 3: Green Markets & Climate Challenge - china.ahk.de · „Green Mines“ in China – Entwicklungen und Rahmenbedingungen ... 16th Int‘l Conference on Green and Energy-Efficient Building

econet monitor

Seite 3Ausgabe Juni 2020

In Focus

China ist bekanntermaßen ein Land der Extreme. Dies wird auch im Bereich der chinesischen Abfall-wirtschaft deutlich. So gilt das Reich der Mitte seit den 1990er Jahren nicht nur als größter Abfallimpor-teur der Welt, sondern ist seit 2004 auch weltweit größter Abfallproduzent. Aufgrund von Urbanisie-rung, steigendem Wohlstand und Konsumverhalten der Bevölkerung steht die Volksrepublik vor gra-vierenden Herausforderungen bei der zirkulären Wirtschaft. Trotz großer Bemühungen und erhebli-chen Fortschritten in der Abfall- und Recyclingin-dustrie der letzten Jahre kann die Entwicklung des chinesischen Abfallsektors nicht mit den anfallen-den Müllmengen Schritt halten. Branchenexperten zufolge wird das Siedlungsabfallaufkommen, das im Jahr 2017 ungefähr 215 Millionen Tonnen betrug, jährlich weiter um bis zu 10 Prozent ansteigen.

China forciert Ausbau der Abfall- und Recyclingwirtschaft – Entwicklungen und Marktchancen

für 24 Abfallkategorien im Jahre 2017 und bereits ein Jahr später ausgeweitet auf nunmehr 32 Abfallsorten insgesamt. Als Antwort auf den immensen Import von Abfällen weist die Initiative eine Reduktion der Verunreinigungen zahlreicher Abfallkategorien auf unter 0,5 Prozent aus, was einem Importbann gleich-kommt. Vor dem Hintergrund, dass seit den frühen 1990er Jahren 72 Prozent des weltweiten Plastik-mülls nach China und Hongkong verfrachtet wurde und vor Inkrafttreten des Importstopps 87 Prozent des von den EU-Mitgliedstaaten verursachten Plas-tikmülls in der Volksrepublik landete, hat dies weit-reichende Auswirkungen auf die globale Abfall- und Recyclingwirtschaft.

Aufgrund der aus dem exzessiven Gebrauch von Plastik entstehenden Herausforderungen haben die National Development and Reform Commission (NDRC) und das Ministry of Ecology and Environment (MEE) Maßnahmen erlassen, die auf die Reduktion von Plastikabfällen abzielen. So wurden jüngst Vor-gaben veröffentlicht, die unter anderem die Produk-tion und den Verkauf beziehungsweise die Ausgabe ultradünner Plastiktüten und Landwirtschaftsfolien verbieten. Es ist damit zu rechnen, dass künftig wei-tere Maßnahmen mit Bezug auf Plastikverpackungen initiiert werden. Bis Ende 2020 sollen beispielsweise Einweggeschirr aus Schaumkunststoff und Wat-testäbchen aus Kunststoff nicht weiter hergestellt und verkauft werden dürfen. Die weitere Entwick-lung hat auch Auswirkungen auf die Gastronomie. Diese darf bis Ende 2020 keine Strohhalme aus nicht abbaubaren Kunststoffen nutzen. Konkret soll die Abfallentstehung aus Einweggeschirr, -bechern und -besteck aus nicht abbaubarem Plastik bis 2025 bei Essenslieferdiensten, die im Reich der Mitte deutlich populärer sind als in Deutschland, um 30 Prozent reduziert werden. Einwegplastikartikel, die in der Hotellerie Gästen angeboten werden, sind ab Ende 2022 verboten, dies gilt zunächst für Sterne-Hotels und andere Herbergen. Weitere Branchen sind eb-enfalls von den Maßnahmen betroffen. Logistikun-ternehmen wird ab 2025 die Verwendung von nicht abbaubaren Plastiktüten, -klebebändern, -folien und weiteren Plastikverpackungen im nationalen Postku-riernetz untersagt.

Importrestriktionen und Vorgaben zur Verringe-rung von Plastikmüll

Chinas Regierung hat die Dimension der ökologi-schen Auswirkungen, hervorgerufen durch schlechtes Abfallmanagement, erkannt und den Schutz der Um-welt zur nationalen Priorität erklärt. Sie forciert den Umweltschutz durch das Erlassen zahlreicher Zielvor-gaben und gesetzlicher Maßnahmen. Exemplarisch für die immer restriktiver werdende Abfallpolitik zu nennen sind die im Zuge der sogenannten „National Sword“-Initiative erlassenen Importstopps, geltend

Die chinesische Regierung setzt verstärkt auf Maßnahmen, um Plastikverpackungen zu reduzierenQuelle: pixabay.com

Page 4: Green Markets & Climate Challenge - china.ahk.de · „Green Mines“ in China – Entwicklungen und Rahmenbedingungen ... 16th Int‘l Conference on Green and Energy-Efficient Building

econet monitor

Seite 4 Ausgabe Juni 2020

AHK

Gre

ater

Chi

naIN

FO

CU

S

es sich auch um ein Vielfaches dieser Zahl handeln. Diese sogenannten „Waste Picker“, welche sich in aller Regel auf eine Abfallart wie beispielsweise Pappe, Aluminium, Gummi oder Plastikflaschen spe-zialisiert haben, nehmen die Siedlungsabfälle auf und verkaufen sie an entsprechende weiterbehandelnde Betriebe. Ungefähr 56 Prozent der wiederverwert-baren Materialen werden durch den informellen Sektor in China gesammelt. Schätzungsweise 8 bis 10 Prozent der gesamten Siedlungsabfallmasse sind auf die Sammlung durch „Waste Picker“ zurückzuführen. Es gibt Bemühungen den informellen Sektor zu einem formellen Sektor zu transformieren, indem Städte Freiwilligen-Registrierungen anbieten. Die Entwicklung hin zur effizienteren Abfallsammlung verläuft dennoch über Jahre lediglich langsam. Einer der Gründe dafür ist, dass der informelle Sektor mit seinen hochspezialisierten Müllsammlern die weit-ere progressive Entwicklung eines standardisierten und effizienteren Abfallmanagementsystems ver-hindert.

Abfallrecycling gewinnt maßgeblich an Bedeutung

Die Deponierung und Verbrennung des gesammelt-en Siedlungsabfalls ist noch immer geltende Praxis. Über 55 Prozent der gesammelten Abfälle werden deponiert, ungefähr 40 Prozent thermisch behan-delt. Dabei werden Potenziale und Synergieeffekte wie die Energierückgewinnung (Waste-to-Energy) in der chinesischen Abfallwirtschaft nicht ausreichend genutzt. Die energetische Nutzung der thermischen Abfallbehandlung ebenso, wie die Verwertung bio-gener Fraktionen findet weitestgehend noch nicht statt. Gleiches gilt für das Abfallrecycling. Den Nach-holbedarf in diesen Bereichen haben die politischen Akteure erkannt. Es lässt sich somit feststellen, dass sich der chinesische Abfall- und Recyclingmarkt in einem Transformationsprozess befindet, der auch in den nächsten Jahren anhalten wird. Insbesondere das Recycling gewinnt in China an Bedeutung. Die ambitionierten politischen Zielsetzungen werden im Rahmen des 13. Fünfjahresplans bis Ende 2020 wahrscheinlich nicht erreicht. So ist eine angestrebte Recyclingquote von 35 Prozent bei Siedlungsabfällen in den wichtig sten chinesischen Städten bis Ende des Jahres aller Voraussicht nach noch nicht zu re-alisieren. Die verlautbarten Ziele, die Recyclingrate auf 50 Prozent bis Ende 2025 zu erhöhen, ebenso wie eine Trennrate von 90 Prozent zu erreichen, ver-deutlichen jedoch, in welchem Maße die politischen Akteure gewillt sind, die Kreislaufwirtschaft zu ver-bessern.

Mülltrennung im Fokus der Maßnahmen

Eine funktionierende Abfalltrennung ist eine der Grundbedingungen für die weitere progressive Entwicklung der chinesischen Kreislaufwirtschaft. Seit einigen Jahren wird der Müllseparation mehr Bedeutung geschenkt. Hintergrund ist, dass chine-sischer Hausmüll, dessen Besonderheit ein hoher Wasseranteil ist, nicht ausreichend für die weitere Behandlung getrennt wird. Laut Ministry of Hous-ing and Urban-Rural Development (MOHURD) sol-len deshalb die wichtigsten Städte bis Ende 2020 eine effektivere Trennung von Siedlungsabfällen er-reichen. Das bereits im Jahr 2016 vom Ministerium veröffentlichte Abfallklassifizierungssystem sieht eine Trennrate von mindestens 90 Prozent vor. Es wurden daher zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die ambitionierten Ziele zu erreichen. Ein wichtiger Bestandteil involviert die Einbeziehung der Be-völkerung durch Kampagnen, die bereits in der Ver-gangenheit mehrmals veranlasst wurden, um die Trennrate zu fördern. „Mülltrennung“ ist demnach eines der Worte des Jahres 2019 und zählt zu den am häufigsten genutzten Schlagwörtern chinesisch-er Medien. Zudem wird „Internet plus Recycling“, vermehrt eingesetzt. Dazu zählen beispielsweise „intelligente“ Mülleimer auf den Straßen chine-sischer Städte, die mit den Bewohnern und mithilfe von Applikationen auf ihren Smartphones interagie-ren und Hilfestellung bei der Mülltrennung geben.

Die Entwicklung hin zu einer effizienteren Abfallsammlung ver-läuft lediglich langsamQuelle: Siora Keller

Eine wichtige Rolle bei der Mülltrennung in China nimmt nach wie vor der informelle Sektor ein. Eine Untersuchung im Jahr 2013 ergab, dass landesweit ungefähr 150.000 Müllsammler im informellen Sek-tor tätig sind. Anderen Schätzungen zufolge kann

Page 5: Green Markets & Climate Challenge - china.ahk.de · „Green Mines“ in China – Entwicklungen und Rahmenbedingungen ... 16th Int‘l Conference on Green and Energy-Efficient Building

econet monitor

Seite 5Ausgabe Juni 2020

IN F

OC

US

Marktchancen für deutsche Unternehmen

Die Abfallverbrennung und das Abfallrecycling werden zunehmend die noch immer dominierend vertretene Mülldeponierung als Abfallbehandlung-sart ersetzen und werden unter anderem durch staatliche Maßnahmen in den nächsten Jahren forciert. Die thermische Behandlung von Abfällen ist Hauptprofiteur staatlicher Förderungen. So wurden zwischen den Jahren 2016 und 2020 insgesamt 193,9 Milliarden CNY (ca. 25,2 Mrd. Euro) in den Bau oder die Erweiterung von Verbrennungsanlagen für Sied-lungsabfälle investiert. Das macht somit das Gros der staatlichen Investitionen von 251,84 Milliarden CNY (ca. 32,7 Mrd. Euro) für den Zeitraum des 13. Fünf-jahresplans (2016-2020) bezüglich der Behandlung von Siedlungsabfällen aus. Striktere Vorschriften und Kontrollen der Mülltrennung, -sammlung und -be-handlung bedeuten zugleich erhöhten Handlungs-bedarf auf Seiten der Marktakteure. Die vergleichs-weise schlecht entwickelte Abfallwirtschaft und das

enorme Investitionsaufkommen bergen ein großes Potenzial auch für deutsche Unternehmen, die mit ihrem Know-how als Lösungsanbieter auf dem chine- sischen Markt auftreten möchten. Laut des Lenkungs- katalogs für ausländische Investitionen aus 2019 werden grundsätzlich ausländische Investitionen in der Abfallbranche zugelassen und von staatlicher Seite begrüßt. Dies gilt insbesondere für Technolo-gien und Lösungen, die den strengeren Anforderun-gen entsprechen.

Aufgrund der noch nicht ausgereiften Abfallwirtschaft in zahlreichen Städten Chinas bieten sich Geschäfts-möglichkeiten im Bereich der Planung, dem Bau und dem Betrieb von Anlagen zur Abfallsortierung und -behandlung. Dies umfasst unter anderem auch Tech-nologien für das Recycling von Industrieabfällen, Plas-tik, Gummi, Metall, Gebäudeabfällen sowie Elektros-chrott und Batterien. Des Weiteren werden effiziente Lösungen zur Vorbehandlung durch Müllseparation bzw. -trocknung nachgefragt, ebenso wie die Unter-stützung beim Aufbau eines effektiven Sammelsys-tems in chinesischen Städten, beispielsweise für ge-fährliche Abfälle. Der chinesische Markt entwickelt sich zunehmend zu einem Leitmarkt für digitale Inno-vationen und Trends im Bereich der Müllsortierung. Daher ergeben sich auch erhöhte Chancen für Anbie-ter von smarten bzw. digitalen Lösungen für die Müll-trennung und -entsorgung. Die Transformation von Industrieparks zu sogenannten „Öko-Industrieparks“ mit strengeren Recyclingauflagen wird nach wie vor vorangetrieben, sodass deutsche Unternehmen auch in diesem Bereich attraktive Möglichkeiten vorfinden können. Zusammen mit der schieren Größe und des reichlich vorhandenen Wachstumspotenzials stellt China deshalb einen der Schlüsselmärkte für export-orientierte Unternehmen der deutschen Kreislauf-wirtschaft dar.

Veranstaltungshinweis: Digitale Geschäftsanbahnung zu Abfallwirtschaft in China im September 2020

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) organisiert die AHK Greater China in Zusammenarbeit mit eclareon eine digitale Geschäftsanbahnung. Es handelt sich dabei um eine projektbezo-gene Fördermaßnahme der Exportinitiative Umwelttechnologien des BMWi, die im Rahmen des BMWi-Markterschließungsprogramms für kleine und mittelständische Unternehmen durchgeführt wird. Neben einem Landes- und Fachbriefing, einer Online-Präsentationsveranstaltung und einem virtuellen Austausch mit lokalen Entscheidungs-trägern und Vertretern von Referenzprojekten in Beijing und Guangzhou vom 7. bis 10. September werden individuelle Geschäftsgespräche in der zweiten Monatshälfte organisiert. Anmeldeschluss ist am 6. Juli 2020. Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Bis Ende 2025 soll die Recyclingrate auf 50 Prozent erhöht werdenQuelle: blahedo / commons.wikimedia.org

Page 6: Green Markets & Climate Challenge - china.ahk.de · „Green Mines“ in China – Entwicklungen und Rahmenbedingungen ... 16th Int‘l Conference on Green and Energy-Efficient Building

econet monitor

Seite 6 Ausgabe Juni 2020

AHK

Gre

ater

Chi

na

Energy

Eckhart K. Gouras hat mit econet china über die Entwicklungen und Trends des chinesischen Photovoltaik (PV)-Markts gesprochen. Gouras ist Verleger des Fachmagazins „pv magazine“ mit Sitz in Berlin. Um die Nachhaltigkeit in der PV- und Speicherbranche vor-anzutreiben, hat der Fachverlag pv magazine group GmbH & Co. KG die sogenannte UP-Kampagne gestartet.

China ist Weltmarktführer sowohl bei der Herstellung als auch bei der Installation von Photovoltaik-Syste- men. Ist diese Stellung durch die Coronakrise gefährdet?

China hat seine globale Führungsrolle in der Photovol-taik in den letzten Jahren weiter ausgebaut. Das Land ist nicht nur Weltmarktführer in der jährlichen Instal-lation von Photovoltaik-Systemen – zuletzt 30,1 Giga-watt (GW) im Jahr 2019 – aber auch Spitzenreiter in der Herstellung von Solarmodulen und Wechselrichtern, den beiden Kernkomponenten einer PV-Anlage. Beim Modul fängt die Wertschöpfung mit dem Silizium-Ingot (Barren) an, gefolgt von Wafern, Zellen und am Ende das fertige Modul. Es wird zwischen mono- und polykristallinen Modulen unterschieden. In allen Schritten der Wertschöpfung sind chinesische Her-steller führend – je nach Wertschöpfungsschritt liegt ihr Anteil am Weltmarkt zwischen 72 und 96 Prozent.

Es bleibt abzuwarten, ob die Corona-Pandemie den Photovoltaikmarkt neu gestalten wird. In der Anfangs- phase der Krise, als speziell die Provinz Hubei und China im Fokus lagen, kam es in der Tat zu Engpässen in der Lieferung von PV-Komponenten. Dies hat im Ausland nochmal die Abhängigkeit von chinesischen Lieferanten deutlich gemacht. Die chinesche Solar-branche konnte aber sehr schnell die Produktion wie-der ankurbeln, so dass Lieferengpässe bereits im April aufgelöst wurden. Die Krise hat dennoch deutlich gemacht, dass kurze Lieferwege – ob in der Photovol-taik, Pharmazeutik oder anderen Branchen – Vorteile bieten, gerade wenn diese Produkte für den Aufbau kritischer Infrastruktur oder die gesundheitliche Ver-sorgung dringend erforderlich sind. In Europa kommt noch hinzu, dass die Energiewende einen hohen Stel-lenwert hat und dass grundsätzlich das Thema Nach-haltigkeit in den Vordergrund rückt. So werden in der Zukunft Module, die sich leicht recyclen lassen und keinen hohen CO2-Abdruck vorweisen, Vorteile ge-nießen. Dies könnte für manch chinesischen Anbieter

Interview: „China hat seine globale Führungsrolle in der Photovoltaik in den letzten Jahren weiter ausgebaut“

eine grosse Herausforderung werden. Andererseits ist nicht auszuschliessen, dass führende chinesische Her-steller das Thema Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvor-teil vorantreiben werden.

Für lange Zeit war die Einspeisevergütung der Haupt-treiber der Photovoltaik in China und in Deutschland. Wie sieht die Situation im Jahr 2020 aus?

Es ist richtig, dass die staatlich festgelegten Einspei-severgütungen seit langem der wesentliche Treiber des Photovoltaik-Ausbaus in China und in Deutschland sind. Diese sogenannten „feed-in tariffs“ (FITs) hatten in Deutschland ihren Anfang mit dem im April 2000 in Kraft getretenen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). 20 Jahre später kann man sagen, dass das EEG die Energiewende in Deutschland ein großes Stück vorangebracht hat, wie rund 50 Gigawatt installierte Photovoltaik-Leistung zeigen. Andererseits macht die Coronakrise deutlich, dass das EEG auch seine Schwächen hat. Durch die geringe Stromnachfrage und dadurch sinkende Börsenstrompreise steigt die EEG-Umlage, über die die 20-jährigen Einspeisevergü-tungen in Deutschland finanziert werden.

China hat erst 2012 einen nationalen FIT für Photovol-taik-Anlagen eingeführt, der schnell für einen Instal-lationsboom sorgte. 2017 erreichte dieser mit einer installierten Leistung von 53,06 GW in nur einem Jahr seinen Höhepunkt. Parallel fielen die Gestehungs-kosten für Solarstrom in China von 5,6 CNY pro Kilo-wattstunde (kWh) im Jahr 2000 auf nur 0,29 CNY/kWh 2018 für Standorte mit hohen Einstrahlungswerten. Beide Entwicklungen sorgten dafür, dass Ende Mai 2018 die Zentralregierung den PV-Einspeisetarif kürzte und so eine neue Ära der Photovoltaik in China einläutete. Der Fokus liegt nun auf so genannten „grid parity“-Projekten, also Anlagen, die auch ohne staatli- che Förderung mit anderen Stromquellen wettbe- werbsfähig sind. 2019 und 2020 sind noch als Übergangs- jahre zu betrachten, so dass erst im nächsten Jahr mit keinen weiteren FIT-Projekten mehr zu rechnen ist. Ein Blick in die Zahlen der Nationalen Energieagen-tur NEA bestätigen diesen Übergang von einem FIT-getriebenen hin zu einem „grid parity“ Markt: Bis Juli 2019 hatte die Behörde 22,8 GW an FIT-Projekten und 14,78 GW an „grid parity“-Projekten genehmigt.

Page 7: Green Markets & Climate Challenge - china.ahk.de · „Green Mines“ in China – Entwicklungen und Rahmenbedingungen ... 16th Int‘l Conference on Green and Energy-Efficient Building

econet monitor

Seite 7Ausgabe Juni 2020

En

erg

y

China hat sich zum Technologietreiber in der PV-Branche entwickelt. Was sind die neusten Trends und in welchen Bereichen können ausländische Unterneh-men noch punkten?

Führende chinesische PV-Hersteller sind in der Tat sehr innovativ und ein prominentes Beispiel sind „Floating PV“-Anlagen. Chinesische Anbieter sind in diesem recht neuen Marktsegment führend und in-zwischen können solche Projekte nicht nur in Stau-seen und anderen Wasserflächen im Inland errichtet werden, sondern auch „Offshore“ wie Windparks. Die Kombination Wasser und Strom erfordert gewiss viel Know-how, anderseits kühlt das Wasser die Module und steigert dadurch den Ertrag. Ein noch grösserer Trend sind hocheffiziente Module, mono- oder bifazi-al. Früher waren bifaziale Module eine Seltenheit und inzwischen werden Großanlagen im sonnenreichen Westen Chinas fast nur noch mit bifazialen Modulen bestückt, die so auf beiden Seiten des Moduls Son-nenlicht in Strom umwandeln können. Wo früher 200 Watt pro Modul als hoch-performant eingestuft wurde, geht es jetzt in Richtung 500 und mehr Watt pro Modul.

Die Volksrepublik ist auch in der Elektromobilität Vor-reiter. Ist dies auch für die Entwicklung der PV-Branche relevant?

Das neue Schletter-Werk in Shanghai spiegelt auch die Marktentwicklung in China wider: nicht nur der Sinneswandel in Sachen Qualität und Langlebigkeit, sondern auch die rasante Entwicklung des Markts für Aufdachanlagen. Diese Anlagen stehen nicht wie herkömmliche Kraftwerke weit weg vom Verbraucher. Stattdessen liefern sie grünen Strom dort, wo er vom Endkunden benötigt wird. Für die Elektromobilität ist dies ein grosser Vorteil: so wird sauberer Strom ohne lange Wege zur Verfügung gestellt, z.B. von der hei-mischen Dachanlage oder tagsüber von der Dachanla-ge am Arbeitsplatz. Beide Branchen ergänzen sich also optimal und in der Zukunft kann das Elektroauto auch als Grossspeicher für den PV-Strom dienen. Das E-Au-to kann den sauberen Solarstrom vor Ort speichern und später, etwa abends, kostengünstig und ohne lange Wege zur Verfügung stellen. Nur durch den Einsatz von grünem Strom führt die Elektromobiltät letztendlich zum Erfolg und zur Dekarbonisierung der Verkehrsbranche.

Nachhaltige Produkte und nachhaltiges Wirtschaften gewinnt sowohl in China als auch in Europa an Bedeu-tung. Welche Auswirkungen hat diese Entwicklung auf die PV-Branche?

Die gerade geschilderte Integration von Photovoltaik und Elektromobilität ist auf jeden Fall nachhaltiger als dreckigen Kohlestrom über weite Wege zum Verbrau- cher zu bringen. Gerade die Coronakrise zeigt die Wichtigkeit nachhaltiger Lieferketten auf. Auch die ei-gentliche Produktion, etwa von Solarmodulen, Wech-selrichtern oder Montagesystemen, wird zunehmend eine Nachhaltigkeit vorweisen müssen, um beispiels-weise in der EU ohne Probleme auf den Markt zu kom-men. Deutsche Mittelständler haben in diesem Be-reich erhebliches Know-How, um etwa die Emissionen in der Produktion zu drosseln oder noch schonender mit den Ressourcen umzugehen.

Ein nachhaltiges Wirtschaften heißt aber auch, dass möglichst saubere Energie eingesetzt wird. Gerade die großen Technologieunternehmen wie Apple sind da-bei, ihren immensen Strombedarf ausschließlich über die erneuerbaren Energien zu decken. Dies betrifft auch Zulieferer, so dass Apple jetzt auch in China seine Zulieferer auf diese Nachhaltigkeitsstrategie verpflich- tet. Der deutsche Autolieferant ZF geht in dieselbe Richtung mit seinen 44 Werken in China und diese Ent-wicklung ist für die PV-Branche von entscheidender Bedeutung, nicht nur in China, sondern weltweit.

Mit dem Wachstum und der technologischen Ent-wicklung hat sich auch das Qualitätsbewusstsein in der chinesischen PV-Branche sehr positiv entwickelt. Statt nur auf die anfänglichen Investitionskosten zu schauen werden nun die Kosten und der Ertrag über die gesamte mehrjährige Laufzeit der PV-Anlage un-ter die Lupe genommen. Dieser Sinneswandel kommt auch deutschen Herstellern zu Gute, wie der Schletter Group aus Kirchdorf in Bayern. Schletter hat im März ein neues Werk in Shanghai bezogen und fertigt dort mit rund 400 Mitarbeitern qualitativ hochwertige PV-Montagegestelle.

Mit einer Leistung von 150 MW hat der chinesische Wechsel-richterhersteller Sungrow in Guqiao in seiner Heimatprovinz Anhui die weltweit größte „Floating PV“-Anlage errichtet Quelle: Sungrow

Page 8: Green Markets & Climate Challenge - china.ahk.de · „Green Mines“ in China – Entwicklungen und Rahmenbedingungen ... 16th Int‘l Conference on Green and Energy-Efficient Building

econet monitor

Seite 8 Ausgabe Juni 2020

AHK

Gre

ater

Chi

na

Environment

Neben der weiteren Verbesserung der Energieef-fizienz in der Industrie ist auch die Steigerung der Ressourceneffizienz unabdingbar für Chinas um-welt- und klimapolitische Ziele. Bei der Erprobung von neuen Technologien und Konzepten in der Berg-bauindustrie nehmen Pilotprojekte eine zentrale Rolle ein. Seit einigen Jahren fördert die chinesische Regierung Demonstrationsprojekte zur Anwendung effizienter und ressourcenschonender Technologien im Bergbausektor und unterstützt die Implementie-rung von Konzepten wie sogenannten „Green Mines“ sowie die Erhöhung der Kreislaufwirtschaft zur Ge-winnung von sekundären Rohstoffen. Das Konzept „Green Mines“ zielt darauf ab, den Energieverbrauch sowie Luftschadstoffemissionen und Abwasser in der Bergwerksproduktion zu reduzieren.

In diesem Zusammenhang wurden 2017 insgesamt 40 Demonstrationsprojekte zur umfassenden Nut-zung von Ressourcen durch das ehemalige Ministry of Land and Resources (MLR) und das Ministry of Finance (MOF) genehmigt, davon vier Projekte im Bereich Eisenerz, 14 im Bereich Nichteisenmetalle (NE-Metalle), vier im Bereich Seltene Erden- und Edel-Metalle sowie sechs bei Nichtmetallen. Im Zeitraum von 2012 bis 2017 haben nach Angaben des 2018 gegründeten Ministry of Natural Resources (MNR) die Zentralregierung 19,3 Mrd. CNY und Un-ternehmen mehr als 400 Mrd. CNY in diesen Bereich investiert. Indikatoren für die Verbesserung der um-fassenden Nutzung von Ressourcen sind beispiels-weise die Erhöhung der Ausbringungsraten, die Re-duzierung der mineralischen Reststoffe beim Abbau, bei der Aufbereitung und der Verhüttung sowie die Verringerung der Entsorgungsmengen (der soge-nannte „Drei Raten“-Standard).

Bei der Energieeinsparung und Emissionsreduzie-rung konzentriert sich die chinesische Regierung ver-mehrt auch auf die Förderung von energiesparen-den und automatisierten Bergbaumaschinen. Zudem wurde 2019 die „Promotion List of Advanced and Applicable Technologies for Comprehensive Utiliza-tion of Mineral Resources“ herausgegeben, um den Umweltschutz und die umfassende Nutzung minera-

„Green Mines“ in China – Entwicklungen und Rahmenbedingungen

lischer Rohstoffe zu verbessern. Die Technologien sollen einen effizienten Abbau sowie eine effiziente Aufbereitung und Nutzung der Rohstoffe fördern. Die Liste schließt 147 Technologien für Metalle und 38 für Nichtmetalle ein. Außerdem veröffentlicht das Ministry of Industry and Information Technology (MIIT) seit 2012 Kataloge für energieeffiziente Tech-nologien unter anderem für die Stahl-, NE-Metall-, Baumaterialien- und Leichtbauindustrie. In diesem Zusammenhang empfiehlt Germany Trade & Invest (GTAI), dass solche veröffentlichten Kataloge von deutschen Anbietern als „Bedarfsindikatoren“ gele-sen werden sollten.

Das Konzept „Green Mines“ wurde 2006 in China eingeführt und von mehreren Städten angewen-det, darunter Städte in den Provinzen Zhejiang und Shanxi. Im Jahr 2010 hat das damalige MLR die „Gen-eral Conditions of Green Mining“ veröffentlicht. Die allgemeinen Bedingungen zielen darauf ab, das un-ternehmerische Verhalten von Bergbaubetrieben zu regulieren und Firmen in diesem Sektor anzuleiten, soziale Verpflichtungen zu erfüllen sowie Umweltas-pekte und ressourcenschonende Verfahren zu berücksichtigen. Das Dokument enthält auch Anfor-derungen an wissenschaftliche und technische Inno-vationen. Die Bergbauunternehmen sollen einen Teil ihres Umsatzes in wissenschaftliche und technische Verbesserungen investieren, um die Modernisie-

Energiesparende und automatisierte Bergbaumaschinen werden vermehrt von der chinesischen Regierung gefördertQuelle: Eduard Molchanoff / commons.wikimedia.org

Page 9: Green Markets & Climate Challenge - china.ahk.de · „Green Mines“ in China – Entwicklungen und Rahmenbedingungen ... 16th Int‘l Conference on Green and Energy-Efficient Building

econet monitor

Seite 9Ausgabe Juni 2020

En

vir

on

me

nt

rung veralteter Anlagen und das Recycling von Res-sourcen zu begünstigen. Weitere Bereiche sind Ener-gieeinsparung und Abfallreduzierung, darunter fällt die Reduzierung von Abgasen, Abwasser und Indus-trieabfällen, die in Verbindung mit dem Abbau von Rohstoffen stehen. Außerdem soll die Wiederver-wendungsrate von Aufbereitungsabfällen mehr als 90 Prozent betragen. In diesem Kontext können in-ländische Bergwerke, welche die formulierten ökolo-gischen und sozialen Standards erfüllen, als „Green Mine“ zertifiziert werden. Für das Jahr 2014 wurde berichtet, dass 661 Betriebe zertifiziert wurden, darunter 107 im Bereich NE-Metalle, 96 im Bereich eisenhaltige Metalle, 76 Goldbergwerke und 59 Be-triebe im Bereich der Nichtmetalle.

Darauffolgend hat das ehemalige MLR zusammen mit weiteren Ministerien und Behörden im März 2017 „The Implementation Opinions on Accelerating Con-struction of Green Mines“ herausgegeben. Das Do-kument stellt den Entwurf eines Leitfadens für den Aufbau von „Green Mines“ dar und bezieht sich auf existierende und neue Bergwerke im inländischen Bergbausektor. Hierbei sollen 100 Demonstrations-projekte im Bereich Exploration durchgeführt und 50 Pilotregionen für den Bergbau errichtet werden, um die Einführung von „Green Mines“ zu beschleuni-gen. Außerdem soll die Forschung zur Modernisier-ung der Bergbauindustrie beitragen und sollen die Anreize für den Bau von „Green Mines“ verbessert werden. Dies betrifft beispielsweise die bevorzug-te Behandlung in Bezug auf die Vergabe und den Transfer von Bergbaulizenzen, Vergünstigungen bei Steuern und erleichterten Zugang zur Finanzierung von Bergbauprojekten.

Die autonome Region Xinjiang im Nordwesten Chi-nas hat 2018 Richtlinien erlassen, die Unternehmen, welche von den Behörden als „Green Mining“-Un-ternehmen eingestuft wurden, bei der Vergabe von Bergbauberechtigungen, der Landnutzung sowie bei Steuern und der Finanzierung für drei Jahre bevor-zugen. Hintergrund ist unter anderem, dass die Re-gionalregierung 2018 eine Reihe an Maßnahmen zur Verbesserung der Umwelt eingeleitet hatte. Im Zuge dessen veröffentlichte Xinjiang neue Standards zur Begrenzung der Schadstoffemissionen für Unterneh-men im Rohstoffsektor. Die neuen Standards gelten für die Rohstoffproduktion, Galvanotechnik sowie Batterieherstellung in den Städten Fuyun, Shache und Shanshan.

Nationale Standards für „Green Mines“

In den letzten Jahren hat die Zentralregierung natio-nale Standards für „Green Mines“ entwickelt. Dies-bezüglich wurden neun Standards für die Bergbau- und Rohstoffindustrie veröffentlicht. Die Standards richten sich an verschiedene Branchen des Rohstoff-sektors, darunter nichtmetallische Rohstoffe, Gold, Kohle, Eisen und Stahl sowie NE-Metalle und sind im Oktober 2018 in Kraft getreten. Bestehende Be-triebe sollen demnach die technische Modernisie- rung vorantreiben. Die Standards legen grundlegende Anforderungen für den Umweltschutz im betreffen-den Bergbaugebiet, die umfassende Ressourcennut-zung (Verhinderung von Raubbau), Energieeinspa-rung und Emissionsminderung sowie Anforderungen an die Innovation für die jeweiligen Industrien fest. In diesem Kontext betonte Ju Jianhua, Generaldirek-tor des Mineral Resources Protection Supervision Department innerhalb des MNR während der China Mining 2019, dass die Vorschriften und Standards in Zukunft weiter vervollständigt werden und De- monstrationsprojekte zu einem besseren Verständnis zum Aufbau von „Green Mines“ beitragen sollen. Gemäß Informationen des MNR belief sich die An-zahl der Zertifizierungen für „Green Mines“ bis Ende 2019 auf insgesamt 953 Minen, davon sind 555 al-lein im Jahr 2019 hinzugekommen. Ende des Jahres 2017 wurde auch eine Initiative der Industrie ge-startet: Die „Strategic Alliance for Development of Green Mining“ wurde von 61 Organisationen gegrün-det und soll die Entwicklung von „Green Mines“ in China unterstützen und Standards für verschiedene Branchen entwickeln, die den gesamten Lebenszy-klus eines Bergwerks von der Planung und Auslegung bis zur Schließung umfassen.

Im Jahr 2018 sind neun nationale Standards für „Green Mines“ in Kraft getretenQuelle: pexels.com

Page 10: Green Markets & Climate Challenge - china.ahk.de · „Green Mines“ in China – Entwicklungen und Rahmenbedingungen ... 16th Int‘l Conference on Green and Energy-Efficient Building

econet monitor

Seite 10 Ausgabe Juni 2020

AHK

Gre

ater

Chi

naE

nv

iro

nm

en

t

Ob Seen, Sumpfland, Küstenregionen, Lagunen, Man-groven oder Korallenriffe: Feuchtgebiete zählen zu den artenreichsten und wertvollsten Lebensräumen, die die Natur weltweit bietet. Mit rund sechs Prozent der Erdoberfläche und ihrer Vielfalt von Fauna und Flora sind sie für die Aufrechthaltung verschiedenster Funktionen des Ökosystems von großer Bedeutung und werden deshalb auch als die „Wiege des Lebens“, „Nieren der Erde“ und „Paradies für Vögel“ bezeich-net. Sie bieten nicht nur Nahrungsmittel, Unterschlupf und Rastplatz für Fische, Wattvögel und andere Wild-tiere. Mit vielen zusätzlichen ökologischen Funktionen dienen sie auch als Grundwasserfilter, Überschwem-mungsschutz sowie Kohlenstoff- und Wasserspeicher.

China rangiert mit einem Anteil von zehn Prozent der weltweiten Feuchtgebietsfläche auf Platz vier aller Länder. 34 verschiedene Variationen von fünf Haupt-typen erstrecken sich weitläufig über ungefähr 5,58 Prozent des gesamten Territoriums Chinas und weisen offensichtliche regionale Merkmale auf. Während beispielsweise Sümpfe vor allem im Nordosten Chi-nas verteilt sind, befinden sich Seen hauptsächlich im Mittel- und Unterlauf des Jangtse-Flusses und auf dem Qinghai-Tibet-Plateau, wo unter einzigarti- gen ökologischen Bedingungen die höchsten Hoch- ebenen-Feuchtgebiete und Seen der Welt liegen. Der Nordwesten und Nordosten sind die Hauptregionen, wo die meisten Feuchtgebiete zu finden sind. Etwa die Hälfte der Feuchtgebiete Chinas befinden sich in den Provinzen Qinghai, Heilongjiang, im Autonomen Ge-biet Tibet und der Inneren Mongolei.

Alarmierender Verlust der Lebensräume

Allerdings sind Feuchtgebiete in China bereits seit den 1950er Jahren ständig einer ernsthaften Gefahr der Degradierung ausgesetzt. Im Zeitraum seit der Reform und Öffnung war die Abnahme der Binnenfeuchtgebie-te am drastischsten. Ab 2000 wurde das Verschwinden dank des verstärkten Umweltbewusstseins der Bürger sowie forcierter Umweltschutzmaßnahmen der Regie-rung langsam gebremst. Trotzdem sind Feuchtgebiete von 2003 bis 2013, mit einem jährlichen Rückgang von nahezu einem Prozent, um 3,39 Millionen Hektar ge-schrumpft. Daten des WWF zeigen, dass in den letzten 40 Jahren 13 Prozent von Chinas Seen verschwunden sind, die Hälfte der küstennahen Feuchtgebiete vom Meer eingenommen wurden und 50 Prozent der chi-nesischen Städte kein Trinkwasser mit akzeptablen Hy-gienestandards aufweisen.

Feuchtgebiete in China – unverzichtbare Ökosysteme für Artenvielfalt und Klimaschutz

Laut der zweiten landesweiten Untersuchung zu Feuchtgebiets-Ressourcen, die von 2009 bis 2013 durchgeführt und deren Ergebnisse 2014 veröffentlicht wurden, sind Gründe für die Feuchtgebietsdegradie- rung vor allem menschliche Faktoren wie Gewässerver-schmutzung, übermäßige Ausbeutung biologischer Ressourcen, Rückgewinnung, Torferkundung, Städte-bau und Aquakultur. Abwässer und Düngemittel aus Industrie, Landwirtschaft, Tierhaltung und Aquakultur können eine Gewässerverschmutzung über Toxine und Eutrophierung verursachen und sind direkte Be- drohungen für das Ökosystem eines Feuchtgebietes. Die biologischen Ressourcen wurden und werden übermäßig genutzt durch eine Reihe von Aktivitäten wie Überweidung, Fischerei, Jagd, Küstenrückgewin-nung und Ackerlandbau. Darüber hinaus stellen die Besetzung durch Infrastruktur und Urbanisierung eine direkte Gefahr für Feuchtgebiete in China dar. Durch hydrologische Veränderungen wie Trockenlegungen, Wasserentnahmen und Wasserumleitungen kann sich die chemische Zusammensetzung des Bodens und die Präsenz von Pflanzen- und Tiergemeinschaften ändern, was sich negativ auf die Ökosysteme von Feuchtgebie- ten auswirkt. All dies hat dazu geführt, dass Arten und Lebensräume in Feuchtgebieten in dramatischem Aus-maß bedroht sind. Entscheidende Maßnahmen gegen diesen negativen Trend sind deshalb unerlässlich.

Dringender Handlungsbedarf für Schutz und Restau-rierung

Die chinesische Regierung hat die Bedeutung und Dringlichkeit für den Schutz ihrer Feuchtgebiete längst erkannt. 1992 ist China der Ramsar-Konvention,

34 verschiedene Variationen von fünf Haupttypen der Feuchtge-biete erstrecken sich weitläufig über ungefähr 5,58 Prozent des gesamten Territoriums ChinasQuelle: Ocean & Coastal Management

Page 11: Green Markets & Climate Challenge - china.ahk.de · „Green Mines“ in China – Entwicklungen und Rahmenbedingungen ... 16th Int‘l Conference on Green and Energy-Efficient Building

econet monitor

Seite 11Ausgabe Juni 2020

En

vir

on

me

nt

dem internationalen Übereinkommen zum Schutz von Feuchtgebieten, beigetreten. Dadurch sind mitt-lerweile 49 Feuchtgebiete von internationaler Bedeu-tung unter Schutz. Im Jahr 2000 veröffentlichte China einen Aktionsplan zur Konservierung seiner Feuchtge-biete, der Richtlinien zur zukünftigen Erhaltung und angemessenen Nutzung der Gebiete enthielt. Die ge-genwärtige Regierung Chinas hat sich der Förderung einer nachhaltigeren und ökologischeren Entwicklung verschrieben. Die Konservierung und Verwaltung der Feuchtgebiete findet sich daher auf der nationalen Agenda und inzwischen sind mehr Feuchtgebiete un-ter Schutz gestellt. Die zweite nationale Bestandsauf-nahme von Feuchtgebiets-Ressourcen stellte fest, dass China zum Jahresende 2013 insgesamt 577 Feuchtge- biet-Reservate und 468 Feuchtgebiet-Naturparks zählte. Zwischen den Jahren 2004 bis 2013 ist die Zahl der ge-schützten Feuchtgebiete von 30,49 Prozent auf 43,51 Prozent angestiegen. Der im Jahr 2016 herausgebende Implementierungsplan über nationalen Feuchtge-bietsschutz hat neue Ziele gesetzt. Demnach sollten 140.000 Quadratkilometer degradierte Feuchtgebiete restauriert und 200.000 Quadratkilometer renaturiert werden. Bis Ende 2020 sollte die Feuchtgebietsfläche des Landes nicht weniger als 800 Millionen Hektar und die Schutzquote mehr als 50 Prozent erreichen.

Trotz einiger Erfolge ist China bei der Bewältigung der Feuchtgebietsdegradierung noch mit vielen He-rausforderungen konfrontiert. Zurzeit gibt es auf nationaler Ebene noch kein entsprechendes Gesetz zum Schutz der Feuchtgebiete, was es schwer macht, lokale Bestimmungen durchzusetzen und das Ver-halten und die Beziehungen aller beteiligten Akteure effektiv zu regeln. Außerdem gehören Feuchtgebiete nicht zu den Landtypen im Landnutzungsklassifizie-rungssystem in China. Sie gelten als ungenutztes und wildes Land, so dass eine Vielzahl von Feuchtgebieten in den letzten Jahren urbanisiert wurde. Nicht zuletzt ist es entscheidend, auch das öffentliche Bewusst-sein zu stärken. In vielen unterentwickelten Gebieten ist man sich der Bedeutung der Feuchtgebiete nicht bewusst, was Lokalregierungen dazu veranlasst, der wirtschaftlichen Entwicklung mehr Aufmerksamkeit zu schenken als dem Schutz von Feuchtgebieten.

Internationale Zusammenarbeit als bedeutender Im-puls

China ist nicht das einzige Land, das mit dieser beachtli-chen Herausforderung konfrontiert ist. Weltweit sind die Flächen der Feuchtgebiete in den vergangenen 45 Jahren um 35 Prozent geschrumpft. Auch Deutsch-land sieht sich dem Verfall seiner Feuchtgebiete ge- genübergestellt. Vor diesem Hintergrund wäre es sinn- voll, eine transnationale Zusammenarbeit weiter zu fördern.

Seit 1976 ist Deutschland ein Mitglied der Ramsar-Konvention und hat bei der Lösung des Konflikts zwischen Feuchtgebietsschutz und Wirtschaftsent-wicklung sowie beim effektiven Feuchtgebietsma-nagement langjährige Erfahrungen gesammelt. In den letzten zehn Jahren fand regelmäßig ein deutsch-chinesischer Austausch im Bereich des Feuchtge- bietsschutzes statt. Beispielsweise hat auch die Kredit-anstalt für Wiederaufbau (KfW) 2017 im Auftrag der Bundesregierung das Management des Schutzgebie-tes Hengshui-See in der nordostchinesischen Provinz Hebei gefördert. Der 75 Quadratkilometer große See gilt als wichtiges Rückzuggebiet für seltene Vogelarten und ist ein beliebter Erholungsort für Menschen aus den drei benachbarten Regionen Peking, Tianjin und Hebei. Der See steht seit dem Jahr 2000 unter Schutz, jedoch wurde die Einhaltung der Nutzungsregeln kaum kontrolliert. Gemeinsam mit den Anwohnern hat die KfW die Erarbeitung eines Managementplans und seine Umsetzung unterstützt. Der Plan regelt, wie die vorgesehenen Investitionen und Schutzmaßnah-men konkret umgesetzt werden. Auf einer Insel im See ist auch ein „Umweltzentrum“ entstanden, um Besuchern die Natur vor Ort näher zu erklären.

Bis Ende 2020 sollte die Feuchtgebietsfläche Chinas nicht weni-ger als 800 Millionen Hektar und die Schutzquote mehr als 50 Prozent erreichenQuelle: Nalan Xiaoyu

Darüber hinaus rief die Regierung beispielsweise auch ein Projekt zur Rückwandlung von Ackerland in Feuchtgebiete ins Leben. In der Provinz Jilin im Nord- osten Chinas trockneten viele Feuchtgebiete aufgrund von Wassermangel aus und wurden daraufhin von Farmern zur Getreideerzeugung genutzt. Im Jahr 2013 startete die Provinz das Projekt zur Renaturierung der betroffenen Gebiete, in dessen Rahmen 1.650 Hektar Ackerland in der Nähe des Xinlong-Reservats im Umkreis der Stadt Baicheng zurück in Feuchtgebiete umgewandelt wurden.

Page 12: Green Markets & Climate Challenge - china.ahk.de · „Green Mines“ in China – Entwicklungen und Rahmenbedingungen ... 16th Int‘l Conference on Green and Energy-Efficient Building

econet monitor

Seite 12 Ausgabe Juni 2020

AHK

Gre

ater

Chi

na

Politics

Shared Mobility und autonom fahrende Pkw ver-ringern das Pkw-Absatzpotenzial in China bis 2035 deutlich. Dieses Fazit zieht das neue Blaubuch für die Automobilindustrie Chinas. Weltweit steht die Automobilindustrie vor großen Veränderungen durch Shared Mobility-Konzepte. Gerade in China könnte Mobilität dadurch schneller zur reinen Dienst- leistung werden als in anderen Märkten wie Deutschland. Möglich wird dies einerseits durch starke Plattformanbieter sowie die Zusammenar-beit im Bereich Big Data und Künstliche Intelligenz (KI) zwischen Staat und Privatwirtschaft. Damit werden Smart Mobility-Konzepte möglich, wie sie beispielsweise in Deutschland derzeit nicht umge-setzt werden können.

Intensiv beschäftigt sich das Blaubuch der Automo-bilindustrie in China mit möglichen Mobilitätssze-narien der Zukunft und ihren Auswirkungen auf Absatz und Fuhrpark von Pkw im Land. Herausgege-ben wurde es im Oktober 2019 vom Department for Industrial Economics Research des Development Research Centers (DRC) der Regierung, von der So-ciety of Automotive Engineers China (SAE China) sowie durch die Volkswagen Gruppe in China.

Shared Mobility bremst Chinas künftigen Pkw-Absatz Ein Beitrag von Corinne Abele, Germany Trade & Invest

Erste Pilotprojekte und Testfahrten selbstfahrender Taxis weisen den WegQuelle: cnet.com

Der Einfluss von Shared Mobility-Konzepten auf den jährlichen Neuwagenabsatz ist in den kommenden Jahren nicht zu unter-schätzenQuelle: thedrive.com

Prozent der zurückgelegten Mobilitätsmeilen in der einen oder anderen Form Shared Mobility Services sein, wie das Fachmagazin China Automotive Review (CAR) aus dem Blaubuch zitiert. Je nach Szenario könnte der gesamte Pkw-Fuhrpark des Landes da-durch bereits 2025 um 14,6 bis 19,4 Prozent kleiner ausfallen als ohne Shared Mobility-Lösungen.

Erste Pilotprojekte und Testfahrten selbstfahren-der Taxis weisen den Weg. So führte WeRide, Start-up für autonomes Fahren auf Level 4 (L4), erste Straßentests seiner Robo-Taxis in Guangzhou durch. In der südchinesischen Metropole ist auch die Firmenzentrale. Als einziges chinesisches Start-up im Bereich L4 autonomes Fahren hat WeRide bereits strategisches Investment eines globalen Autoherstellers erhalten, von der Renault-Nissan-Mitsubishi-Alliance.

Erste Robo-Taxis im Probelauf

WeRide unterhält Forschungs- und Entwicklungs- zentren in Beijing, Anqing (Provinz Anhui) und im Silicon Valley in den USA. Aber auch der Mobilitäts- anbieter Didi erhielt Ende August 2019 die Genehm- igung, seine autonom fahrenden Taxis auf Shanghais Straßen zu testen. Als erstes sollen Kunden im Shang-haier Stadtbezirk Jiading in den Genuss der neuen Di-di-Technologie kommen, wie auch der Robotaxis des Start-ups AutoX (gegründet in Silicon Valley mit Sitz

Shared Mobility lässt Pkw-Bestand langsamer steigen

Angesichts der Offenheit chinesischer Kunden so- wie des Marktrahmens sollen im Jahr 2040 bereits 80

Page 13: Green Markets & Climate Challenge - china.ahk.de · „Green Mines“ in China – Entwicklungen und Rahmenbedingungen ... 16th Int‘l Conference on Green and Energy-Efficient Building

econet monitor

Seite 13Ausgabe Juni 2020

Po

liti

cs

in Hongkong). Laut der chinesischen Tech-Plattform 36kr plant das Start-up dort einen ersten Probelauf. Auch Baidu bereitet seine “Apollo Robotaxis” für den öffentlichen Straßenverkehr vor. Das erste Pilotpro-jekt findet in Changsha (Provinz Hunan) statt. Das L4 autonom fahrende Modell Red Flag E-Jie wird, so berichtet CAR, in einem Werk in Changchun als Kooperationsprojekt zwischen Baidu und der FAW Gruppe (zu der Red Flag gehört) produziert.

Der Einfluss von Shared Mobility-Konzepten auf den jährlichen Neuwagenabsatz ist laut dem Blaubuch in den kommenden Jahren nicht zu unterschätz-en. So könnte sich der Pkw-Absatz bereits ab 2025 deutlich verringern, im Vergleich zu Prognosen ohne Berücksichtigung künftiger Shared Mobility-Lösungen, wie die CAR das Blaubuch zitiert. Dabei liegen den Entwicklungsprognosen ebenfalls er-wartete fallende Preise für Autos mit alternativem Antrieb (NEV – New Energy Vehicles) zu Grunde. Die Experten des Blaubuchs rechnen so mit einem Rückgang der Kosten für Shared Mobility zunächst auf 80 Prozent des derzeitigen Kostenniveaus und dann auf 40 Prozent, sobald autonom fahrende Fahrzeuge Marktreife erreicht haben. Damit würde sich das Kostenniveau für Shared Mobility laut CAR auf weniger als die Hälfte der Kosten für das Fahren eines privaten Pkw belaufen. Der Besitz eines ei-genen Pkw könnte demnach für rund zwei Drittel der Autofahrer nicht mehr erstrebenswert sein.

Pkw-Bestand unter Einbeziehung von Shared Mobility in Millionen Pkw

500

450

400

350

300

250

2002025 2030 2035

Ohne Shared Mobility

Szenario schwaches Wachstum

Szenario hohes Wachstum

Mit Shared Mobility

Drei Szenarien des künftigen Pkw-Fuhrparks in China für schwaches, mittleres und hohes Wachstum von Shared Mobility Quelle: Germany Trade & Invest, basierend auf Blaubuch der Automobilindustrie Chinas, CAR

Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine Zweit-veröffentlichung des Berichts „Shared Mobility bremst Chinas künftigen Pkw-Absatz“ von Germany Trade & Invest. Der Artikel ist unter www.gtai.de abrufbar.

Die Entwicklungsszenarien verdeutlichen, warum Branchenkenner von einer Obergrenze für den Kfz-Absatz im chinesischen Markt ausgehen. Fu Yuwu, Ehrenpräsident des SAE China hält zwar einen Absatz von 40 Millionen Kfz pro Jahr für möglich, jedoch nur unter Einbeziehung steigender Exportraten und eines weiterhin wachsenden Absatzes in den ländlichen Gebieten Chinas. Dort fallen Profitabilität und Attrak-tivität von Mobilitätsplattformen deutlich geringer aus als in den Metropolen. Für den schnell wachsen-den Gebrauchtwagenmarkt sieht Fu Yuwu mittelfris-tig ein Potenzial von 25 bis 30 Millionen Kfz pro Jahr. Der Experte geht laut CAR für die Zukunft von einem Fuhrpark von rund 400 Millionen Kfz in China aus.

2025 2030 2035

Shared Mobility

Pkw-Absatz (unter Einbeziehung von Shared Mobility)

Pkw-Absatz (ohne Shared Mobility)

Verringerung des Pkw-Absatzes durch Shared Mobility in Prozent

Zuwachs des Pkw-Absatzes zu 2018 in Prozent

2,1 bis 2,8

28,2 bis 29,5

33,0

10,7 bis 14,7

18,7 bis 24,2

4,0 bis 5,6

28,7 bis 31,3

36,0

13,1 bis 20,3

21,0 bis 32,0

9,9 bis 10,6

25,5 bis 32,6

38,0

14,1 bis 32,9

7,6 bis 37,6

Pkw-Absatz in China durch Shared Mobility (in Millionen Pkw), basierend auf Szenarien mit schwachem, mittlerem und hohem Wachstum von Shared MobilityQuelle: Blaubuch der Automobilindustrie Chinas, CAR

Page 14: Green Markets & Climate Challenge - china.ahk.de · „Green Mines“ in China – Entwicklungen und Rahmenbedingungen ... 16th Int‘l Conference on Green and Energy-Efficient Building

econet monitor

Seite 14 Ausgabe Juni 2020

AHK

Gre

ater

Chi

na

Messen & EventsIE expo China 2020Shanghai, China ∙ 13.08.2020 - 15.08.2020ie-expo.com

9th Asia-Pacific Biomass Energy ExhibitionGuangzhou, China ∙ 16.08.2020 - 18.08.2020www.cnibee.com

16th Int‘l Conference on Green and Energy-Efficient Building& New Technologies and Products Expo Suzhou, China 26.08.2020 - 27.08.2020 chinagb.net

Aquatech China 2020 Shanghai, China ∙ 31.08.2020 - 02.09.2020 aquatechtrade.com/china

ISH Shanghai & CIHE 2020Shanghai Int’l Trade Fair for Heating, Ventilation,Air-Conditioning & Home Comfort SystemsShanghai, China ∙ 02.09.2020 - 04.09.2020ishc-cihe.com

Geschäftsanbahnungsreise zu „Recycling- und Abfallwirtschaft“Beijing & Guangzhou, ∙ China 07.09.2020 - [email protected]

8th China Int’l New Energy and Intelligent Connected Vehicles ExhibitionBeijing, China ∙ 10.09.2020 - 13.09.2020ieevchina.com

Leistungsschau – Deutsche Energieeffizienzlösungen in Gebäuden in ChinaShanghai, China ∙ 15.09.2020 - [email protected]

ES – Energy ShowShanghai, China ∙ 15.09.2020 - 19.09.2020www.energyshow.com.cn

China Wind Power 2020Beijing, China ∙ 14.10.2020 - [email protected]

China Mining 2020Tianjin, China ∙ 22.10.2020 - 24.10.2020chinaminingtj.org

Water Expo China 2020Nanjing, China ∙ 28.10.2020 - 30.10.2020chinawaterexpo.com

Eco Expo Asia – Int’l Trade Fair on Environmental ProtectionHong Kong, China ∙ 28.10.2020 - 31.10.2020m.hktdc.com/fair/ecoexpoasia-en

FENESTRATION BAU ChinaBeijing, China ∙ 29.10.2020 - 01.11.2020bauchina.com

AHK-Geschäftsreise zu „Energieeffizienzlösungen im Gebäude-sektor“Hong Kong & Macao, China ∙ 09.11.2020 - 13.11.2020 [email protected]

AHK-Geschäftsreise zu „Biogas: Anlage, Gasaufbereitung und Effizienzsteigerung“Beijing, Tianjin & Hebei, China ∙ 23.11.2020 - [email protected]

IMPRESSUM

Ausgabe Juni 2020

HerausgeberGerman Industry & Commerce Greater China | Beijing

Redaktion/Verantwortlich für den lnhalt:Bernhard Felizeter (Abt.-Ltr. Umwelt BJ/Chefredakteur) unter Mitwirkung von: Hongyu Jin, Conghua Xu, Marco Koller, Siora Keller;mit Gastbeiträgen von: Eckhart K. Gouras und Corinne Abele

BezugDer Econet Monitor wird elektronisch sowie als Hardcopy erstellt.Die Aufnahme in den Verteiler ist kostenlos. Gern entsprechen wirIhrem Interesse zur Berücksichtigung im Email-Verteiler. Ein Bezug derausgedruckten Exemplare durch Versand erfolgt nicht. Bitte beachtenSie die entsprechenden Auslagen auf diversen Veranstaltungen undMessen sowie in den Geschäftsräumen der GIC/AHK.

Bezugsadresse im Internetwww.china.ahk.de

Der Econet Monitor erscheint in 9 Ausgaben p.a. im Rahmen des Projekts „Carbon Market Cooperation“ der German Industry & Commerce Greater China Beijing, das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert wird.

Alle abgedruckten Informationen (Text, Graphik, Foto) sind urheber-rechtlich geschützt. Die Weitergabe und Veröffentlichung ist nur mitausdrücklicher Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für unver-langt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen.Für mit Namen gekennzeichnete Beiträge übernimmt der Autor dieVerantwortung.

Diese Ausgabe des Econet Monitor Magazins wird durch hochwertige Emissionsminderungszertifikate (Gold Standard CERs) des Sichuan-Haushaltsbiogas-Klimaschutzprogramms der UPM Umwelt-Projekt-Management GmbH klimaneutral gestellt.

Page 15: Green Markets & Climate Challenge - china.ahk.de · „Green Mines“ in China – Entwicklungen und Rahmenbedingungen ... 16th Int‘l Conference on Green and Energy-Efficient Building

econet monitor

Seite 15Ausgabe Juni 2020

Der Inhalt des Econet Monitor basiert u.a. auf folgenden Quellen:

Wirtschaft, Finanzen & RechtBundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) bmwi.deCaijing english.caijing.com.cnCaixin English.caixin.com.cnChina Financial Markets mpettis.comChina Law Blog chinalawblog.comClean Biz Asia cleanbiz.asiaEco-Business eco-business.comEnvironmental Finance environmental-finance.comFinancial Times – Alphaville ftalphaville.ft.comGermany Trade & Invest gtai.deThe Telegraph – Finance telegraph.co.uk/finance

Studien & PublikationenAccess Aisa accessasia.orgAsian Development Bank adb.org/publicationsEconomist Intelligence Unit eiu.comGerman Institute of Global and Area Studies (Giga) giga-hamburg.deInternational Energy Agency iea.org/publicationsMcKinsey China mckinseychina.comWorld Bank - East Asia & Pacific blogs.worldbank.org/eastasiapacific

Smart Growth & E-Mobility

D1EV d1ev.comMobility 2.0 mobility20.netForum Elektromobilität forum-elektromobilitaet.deRoland Berger rolandberger.de

Umwelt

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)bmu.deBundesamt für Naturschutz bfn.deEnvironmental Leader environmentalleader.com

Nachhaltiges China nachhaltiges-china.deUmweltbundesamt umweltbundesamt.deThe Guardian – Umwelt guardian.co.uk/environment

Klimaschutz & CDMAlternative Energy alternative-energy-news.infoCDM in China cdm.ccchina.gov.cnChina Climate Change Info-net ccchina.gov.cn/englishChinese Renewable Energy Industries Association (CREIA) creia.netClimate Focus climatefocus.comClimate Works Foundation climateworks.orgCO2 Handel co2-handel.deDeutsche Emissionshandelsstelle dehst.deUnited Nations – CDM cdm.unfccc.intJIKO BMUB jiko-bmub.deKfW Carbon Fund kfw.de/carbonfundThe Economics of Ecosystems and Biodiversity teebweb.orgChina Renewable Energy Information Portal cnrec.info

Green Technologies & EnergyEsco Committee of China Energy Conservation Association emca.cnAlternative Energy alternative-energy-news.infoChina Greentech Initiative china-greentech.comChina Renewable Energy Society (CRES) cres.org.cnDeutsche Energieagentur dena.deEurope-China Clean Energy Centre ec2.org.cn/enExportinitiative Energiegerman-energy-solutions.deNetzwerk Architekturexport NAXnax.bak.deRETech retech-germany.netRenewable Energy World renewableenergyworld.comRenewables International renewablesinternational.net

Page 16: Green Markets & Climate Challenge - china.ahk.de · „Green Mines“ in China – Entwicklungen und Rahmenbedingungen ... 16th Int‘l Conference on Green and Energy-Efficient Building

German Industry & Commerce Greater China | BeijingUnit 0830 Landmark Tower II | 8 Dongsanhuan North RoadChaoyang District | 100004 Beijing | PR ChinaTel +86-10-6539-6633Fax +86-10-6539-6689E-Mail: [email protected]

German Industry & Commerce Greater China | Shanghai29/F Gopher Center | No. 757 Mengzi RoadHuangpu District | Shanghai 200023 | PR ChinaTel +86-21-5081-2266Fax +86-21-5081-2009E-Mail: [email protected]

econet china team

team beijing:

Mr. Bernhard Felizeter Head of DepartmentBuilding, Energy & Environment - econet [email protected]

Ms. Hongyu JinAssistant Project ManagerBuilding, Energy & Environment - econet [email protected]

Ms. Siora KellerTraineeBuilding, Energy & Environment - econet [email protected]

Mr. Marco KollerTraineeBuilding, Energy & Environment - econet [email protected]

Ms. Conghua XuProject ManagerBuilding, Energy & Environment - econet [email protected]

Follow us on Wechat欢 迎 关注我们的微信

econet brandbook

brandbookeconet design guidelines

May 2008, Shanghai

Ms. Qize PengProject Manager Building, Energy & Environment - econet [email protected]

team shanghai:

Mr. Marcus WassmuthHead of Department Building, Energy & Environment - econet [email protected]

Ms. Xiao Leng ManagerBuilding, Energy & Environment - econet china+86-21-3858-5217 [email protected]