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Sehnsuchts-Britta Ramhapp
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GRADO · TRIEST · PIRAN · PORTOROŽ · PULA · OPATIJA
Wien – Graz – Klagenfurt© 2018 by Styria Verlag in der Verlagsgruppe Styria GmbH & Co KGAlle Rechte vorbehalten.ISBN 978-3-222-13586-6
Bücher aus der Verlagsgruppe Styria gibt esin jeder Buchhandlung und im Online-Shopwww.styriabooks.at
Projektleitung und Lektorat: Nicole RichterLayout: designation e.U., KlagenfurtCovergestaltung: Florian Zwickl
Druck und Bindung: DZS GrafikPrinted in the EU7 6 5 4 3 2 1
INHALT
Übersichtskarte 10 · Grados Geschichte 12 · Grand Hotel Astoria 18 · Flanieren in Grado 19 · Die Altstadt 19 · Basilica Sant’Eufemia 20 · Santa Maria delle Grazie 22 · Biagio Marin 23 · Das Fortino 26 · Porto Mandracchio 28 · Kaiserliche Villen 30 · Ville Bianchi 30 · Villa Reale/Villa Erica 31 · Die goldenen Strände 32 · Isola di Barbana 34 · Marienkirche Chiesa di Barbana 35 · Ausflüge in die Lagune 37 · Tipps & Adressen 39
Übersichtskarte 42 · Triests Geschichte 44 · Die Grandhotels 48 · Grand Hotel Duchi d’Aosta 49 · Winckelmann und die „Messeraffäre“ 50 · Savoia Excelsior Palace 52 · Flanieren in Triest 53 · Piazza dell’Unità d’Italia 53 · Palazzo del Municipio (Rathaus)/Fontana dei Quattro Continenti 54 · Palazzo Modello/Statue Kaiser Karls VI./Casa Stratti 55 · Palazzo del Governo/Palazzo Pitteri/Palazzo del Lloyd Triestino 56 · Piazza Verdi und Teatro Verdi/Molo Audace 57 · Der Österreichische Lloyd 58 · Borgo Teresiano 60 · Piazza della Borsa 61 · Canal Grande 63 · Chiesa Sant’Antonio Nuovo/Sant’Antonio Taumaturgo/Chiesa Santissima Trinità e San Spiridione 64 · Borgo Fran - ces chino 67 · Piazza Oberdan 67 · Colle San Giusto (Altstadt) 69 · Teatro Romano 69 · Santa Maria Maggiore/Basilica San Silvestro 70 · Arco di Riccardo/San Giusto Martire 71 · Forum Romanum/Gefallenen denkmal/Castello di San Giusto 73 · Quartiere Cavana und Borgo Giuseppino 75 · Emeroteca Fulvio Tomizza 75 · Piazza Venezia/Salone degli Incanti/Ex Pescheria 76 · Pasquale Revoltella 77 · Barcola 80 · Schloss Miramare 81 · Tipps & Adressen 86
GradoDIE GRAZIÖSE SCHÖNHEIT
TriestDIE SCHÖNE ALTÖSTERREICHERIN
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Übersichtskarte 106 · Portorožs Geschichte 108 · Kempinski Palace Hotel 110 · Flanieren in Portorož 113 · Punta Bernardino 113 · Salzspeicher 114 · St.-Luzia-Kirche 115 · Salz aus Sečovlje 115 · Naturpark Salinen Sečovlje 117 · Saline Lera 118 · Salzgartenmuseum Fontanigge 119 · Tipps & Adressen 121
Übersichtskarte 88 · Pirans Geschichte 90 · Flanieren durch Piran 92 · Vom Tartiniplatz zur St.-Georgs- Domkirche 92 · Piazza Tartini 92 · Giuseppe Tartini und sein Teufel 94 · Gerichts gebäude/Gemeinde 95 · Stadtgalerie/Venezianerhaus 96 · Geburtshaus von Giuseppe Tartini/Peterskirche/Barockhaus 97 · St.-Georgs-Domkirche 98 · Glockenturm 99 · Baptisterium/Stadtmauer 100 · Punta 101 · St.-Klemens-Kirche/1.-Mai-Platz 102 · Seefahrtsmuseum 103 · Tipps & Adressen 104
PiranDIE AUF SALZ GEWACHSENE STADT
PortorožDIE ROSENBUCHT DER BENEDIKTINER
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Opatija
Übersichtskarte 122 · Pulas Geschichte 125 · Das Schicksal der Viribus Unitis 129 · Grandhotel Riviera 130 · Flanieren/Spazierfahrt durch Pula 132 · Die Münzhäuser und der Bahnhof 132 · Das Pula der k. u. k. Monarchie 133 · Dom zu Pula 133 · Stabs gebäude/Corso/Arsenal 134 · Marinekasino und Militärbibliothek 135 · Marinekirche Madonna del Mare 137 · K. u. k. Marine friedhof 138 · Die Szent István 139 · Villenviertel Ulica Pina Budicina 141 · Das römische Pula 142 · Amphitheater 143 · Forum/Tempel des Augustus 144 · Rathaus 145 · Mosaik der Be stra fung Dirkes/Kirche der heiligen Maria Formosa 146 · Sergierbogen 147 · Neue Markthalle 148 · Herkulestor/Doppeltor 149 · Kleines römisches Theater/Zerostraße 150 · Archäologisches Museum 151 · Kastell 152 · Verudela 153 · Villa Idola 153 · Fort Bourguignon/Aquarium Fort Verudela 155 · Brioni/Brijuni 156 · Tipps & Adressen 157
PulaKLEINES FISCHERDORF, STOLZER K. U. K. MARINEHAFEN
Übersichtskarte 160 · Opatijas Geschichte 162 · Die Grandhotels 165 · Grandhotel Quarnero/Hotel Kvarner 165 · Villa Amalia 166 · Kronprinzessin Stephanie/Hotel Imperial 167 · Die Grande Dame 168 · Villa Angiolina 170 · Tourismusmuseum Villa Angiolina/Schweizerhaus 171 · Flanieren in Opatija 171 · Lungomare 171 · Denkmal Heinrich von Littrow/Villa Ransonnet/Kremesek 173 · Hotel Belvedere/Villa Rosalia/Hotel Miramar/Villa Neptun 174 · Gedenktafel Henryk Sienkiewic/Villa Ambasador/Friedrich-Schüler-Büste/Freilichtbühne/Ivan-Matetić-Ronjgov-Büste 175 · Badesitten der Belle Époque 176 · Das Angiolina-Bad/Villa Angio lina mit Angiolina-Park/Hotel Kvarner mit Villa Amalia 177 · HeliosundSeleneBrunnen/St.JakobsKirche 178 · Madonna del Mare/Kunstpavillon Juraj Šporer/Theodor Billroth 179 · Das Mädchen mit der Möwe/Portić 180 · Hotel Milenij 181 · Slatina Beach/Hotel Mozart, Hotel Bellevue und Hotel Palace /Villa Madonna/Villa Schalek 182 · Villa Jeanette/Villa Ariston/Villa Haas/Villa Glax 183 · Teufelsgrotte/Ičići/Villa Münz 184 · Villa Frappart/Villa Astra/Lovran/Ika 185 · Carmen-Sylva-Promenade 186 · Tipps & Adressen 187
DIE PERLE DER ADRIA
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SSehnsucht, ein Wort, das in der deutschen Sprache so unendlich viel trans-
portiert und etwas in uns schwingen lässt, das schwer zu beschreiben ist.
Ein Gefühl – und ich denke, Sie stimmen mit mir überein, da Sie dieses Buch
in Händen halten –, das man verspürt, wenn man an die berühmten Orte der
Oberen Adria denkt, die auf den kommenden Seiten Hauptdarsteller sein
werden.
Dieses Buch führt nach Grado und Triest, nach Piran und Portorož, nach
Pula und Opatija – sechs Orte am Meer, die eines gemeinsam haben: Sie waren
einst die berühmtesten Reiseziele des Österreichischen Küstenlandes, einer
Region, die sich vom Golf von Triest die Küste entlang bis nach Istrien zog.
Ich möchte Sie einladen zu einer Zeitreise, die zu den unzähligen, oftmals
versteckten Erinnerungen und Sehenswürdigkeiten der k. u. k. Monarchie
führt. Wir reisen zu den eleganten Grandhotels, die entstanden, als der Kur-
und Badebetrieb an der Oberen Adria seine ersten zaghaften Schritte tat,
und sich in unseren Gefilden eine romantische Sehnsucht nach dem Süden
entwickelte, die uns alle bis heute nicht mehr loslässt.
Wir starten in Grado, dessen Karriere in Zeiten der Habsburgermonar-
chie als Fischlieferant begann und das für viele von uns zum besonders na-
hen Lieblingsort am Meer geworden ist. Wir spüren dem imperialen Glanz
Triests nach, das über 500 Jahre im Fokus des österreichischen Seehandels
stand, erkunden Piran mit seiner Salzproduktion, die sich ein bisschen „wie
früher“ anfühlt, spazieren entspannt am Meer entlang nach Portorož und
besuchen Pula, das vom verschlafenen Fischerdorf zum wichtigsten öster-
reichischen Marinehafen aufstieg und das industrielle Erbe bis heute leben-
dig hält. Opatija, die Perle des Südens, dessen Zauber bis heute nachklingt,
beschließt unsere Reise zu den Traumzielen der Ära zwischen Mitte bzw.
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts.
Doch dieses Buch ist nicht nur eine Spurensuche, es soll vielmehr eine
Brücke ins „Jetzt“ schlagen und zeigen, wo man immer noch stilvoll das Flair
vergangener Zeiten genießen und einige wunderbare Urlaubstage auf den
Spuren des frühen Tourismus verbringen kann …
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Erkunden der Sehnsuchtsorte
an der Adria!
Britta Ramhapp
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DIE SCHÖNE ALTÖSTERREICHERIN
Triest
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TRIE
ST
TTriest, so hört man immer wieder, ist die österreichischste Stadt in Italien.
Und wirklich, keine andere Stadt, die wir auf dieser Reise besuchen, strahlt
diese ehemalige Zugehörigkeit zu Österreich so deutlich aus. Sei es in den
eindrucksvollen Bauten des Borgo Teresiano, die an die Wiener Ringstraße
erinnern, oder in der Triestiner Küche mit ihren altösterreichischen Ge-
schmäckern – und nicht zu vergessen in der Wiener Kaffeehauskultur, die
hier regelrecht zelebriert wird. Sogar die Statue Kaiser Maximilians von Me-
xiko durfte vor einigen Jahren wieder ins Stadtbild zurückkehren, um an die
österreichische Zeit zu erinnern. Triest, italienisch Trieste, slowenisch Trst,
ist heute eine vielschichtige Stadt voller verschiedener Nationalitäten und
Religionen, vor allem aber geprägt von italienischer Lebensfreude, sloweni-
schem Traditionsbewusstsein und einem gehörigen Schuss österreichischer
Melancholie. Jedenfalls aber ein imperiales Konglomerat, das an der Adria
seinesgleichen sucht.
TRIESTS GESCHICHTE
Als „Tor zum Osten“ war Triest schon immer ein begehrtes Territorium, in
dem viele Herren ihre Spuren hinterließen. Bereits 177 v. Chr. nahmen die
Römer die Stadt ein und drängten die hier lebenden Histrier zurück. Der
Name „Tergeste“ für Triest tauchte erstmals 104 v. Chr. auf und bezeichnete
den heutigen Stadthügel San Giusto.
Einwohner: 204 234 (31.12.2016)Größe: 84,49 km2
Lage: Von Grado über die SP 19 und die SS 14 in circa 55 km zu erreichen. Triest ist die Hauptstadt der Region Friaul-Julisch Venetien und liegt an der Grenze zu Slowenien.Koordinaten: 45°39′ 0″ N, 13°46′ 0″ OSprache: ItalienischInformation: Infopoint Trieste, Piazza Unità d’Italia 4b, 34121 Trieste, Tel. +39 040 347 8312, www.turismofvg.it, www.promotrieste.it
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Unter Kaiser Augustus wurde Triest 46 v. Chr. eine erfolgreiche römische
Handelsstadt, die sich sogar ein eigenes Amphitheater leistete. Drei Jahr-
hunderte später breitete sich von Aquileia das frühe Christentum in die
Region aus. In diese Zeit fällt das Martyrium des Stadtheiligen Justus – San
Giusto –, der 303 n. Chr. unter Kaiser Diokletian den Märtyrertod erlitt und
seither über Triest wacht.
Nach dem Untergang Westroms begann eine unruhige Zeit, die über Jahr-
hunderte andauerte. Im Jahr 476 verwüsteten die Langobarden Triest, Karl der Große wiederum gliederte die Stadt in die Mark Friaul ein. Sein Enkel,
König Lothar II., übergab 948 die Macht für fast drei Jahrhunderte an den
Klerus und 1295 bildete sich wieder ein Stadtstaat, in dem die Patrizierfami-
lien das Sagen hatten.
Die Eroberung Triests 1203 durch die Handelsmacht Venedig war das aus-
schlaggebende Moment für den späteren Einfluss der Habsburger auf die
Stadt. Um den ständigen Konflikten mit Venedig zu entgehen, stellte sich
Triest am 30. September 1382 freiwillig unter den Schutz des habsburgi-schen Herzogs Leopold III., der damals in Graz residierte und schon länger
nach dem Friaul schielte. Triest behielt seine Autonomie, Handel und Salz-
gewinnung blieben unangetastet, lediglich einige Zollrechte und „100 Krüge
Ribolla-Wein pro Jahr“ sollten der Lohn für die neue Allianz zwischen den Habsburgern und Triest sein.
Dass nach dieser Übereinkunft der Handel florierte und der Wohlstand
in Triest stetig wuchs, blieb den Venezianern ein ständiger Dorn im Auge.
Als Mitte des 15. Jahrhunderts der Pilgertransport nach Rom boomte, wurde
Triest zum Logistikzentrum des ganzen habsburgischen Reiches.
1660, es lebten bereits knapp 7 000 Menschen in der Stadt, kam Kaiser Leo-pold I., dessen politischer Fokus auf dem Ausbau der Handelsbeziehungen
für Österreich lag, nach Triest und erließ nur wenig später ein Privileg für Zoll- und Steuererleichterungen des Triestiner Hafens. Triest dankte es ihm
mit einer Statue, die noch heute auf der Piazza della Borsa steht. Sein Nach-
folger Kaiser Karl VI., seine Statue steht auf der Piazza Unità, verlieh Triest
und Fiume, dem heutigen Rijeka, am 18. März 1719 das Recht des Freihafens, also die Erlaubnis „einen allgemeinen Handel in unseren österreichischen Hä-
fen zu treiben“. Dies bedeutete eine Minimierung der steuerlichen Auflagen
beim Be- und Entladen der Schiffe und beim Weiterverkauf der Waren und
stellte die Weichen für den wirtschaftlichen Erfolg der Stadt.
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TRIE
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Bis zum Ende der Monarchie war die Piazza meerseitig von einem kleinen
Park mit Musikpavillon begrenzt, in dem es an Feiertagen Konzerte verschie-
dener Regimentskapellen gab. Er diente vor allem dazu, den Lärm und Ruß
der Dampfschiffe und der Rivabahn, der Dampflokomotive, die zwischen
dem Campo Marzio und dem Hauptbahnhof verkehrte, zu mildern.
Anfang des 21. Jahrhunderts wurde die Piazza von dem französischen
Architekten Bernard Huet (1932–2001) umgestaltet. Er baute auch die Strah-
ler ein, die die Piazza abends in ein elegantes Blau tauchen.
An der Ostseite der Piazza befindet sich das Rathaus von Triest, erbaut in den Jahren 1872 bis 1875 vom Triestiner
Architekten Giuseppe Bruni (1827–1877).
Die streng symmetrische Fassade im eklektischen Stil
mit venezianischen, französischen und deutschen Einflüs-
sen gibt mit ihrer aufwendigen Beleuchtung besonders
abends ein schönes Fotomotiv ab. Das Gebäude nimmt die
komplette Breite der Piazza ein und dient als „Architektur-vorhang“, um den Platz zur dahinterliegenden Altstadt und
dem früheren jüdischen Viertel abzugrenzen.
Zu jeder vollen Stunde schlagen die beiden mannsho-
hen Bronzestatuen „Michele e Giacomo“, deren Originale
sich im Castello San Giusto befinden, die Turmglocke. Die
beiden stammen aus dem Jahr 1517 und standen auf dem
„Torre del Mandracchio“, dem Tor, durch das man den alten
Hafen betrat. Obwohl aus Bronze, oxidierten die beiden Fi-
guren so stark, dass die Triestiner sie nur „I Mori di Piazza“
nannten. Lange vergessen, fanden sie auf dem Rathaus-
turm schließlich ihre neue Bestimmung.
Der „Brunnen der vier Kontinente“ steht erst seit 2001
wieder auf seinem ursprünglichen Platz vor dem Rathaus,
nachdem er 1938 für eine Rede Mussolinis entfernt wurde,
um mehr Platz für die Zuschauer zu schaffen. Der Brun-
nen war 1750 von Giovanni Domenico Mazzoleni errichtet
worden und symbolisiert die damals bekannten vier Kontinente Europa,
1PALAZZO DEL MUNICIPIO (RATHAUS)
2FONTANA DEI QUATTRO CONTINENTI
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Asien, Afrika und Amerika. Triest wird als junge Frau dargestellt, die sich
einem orientalischen Kaufmann zuwendet, über allem thront der „Ruhmes-
engel“. Der Brunnen war früher das Ende des „Acquedotto Teresiano“, des
Aquädukts, das unter Maria Theresia errichtet worden war, um das neu an-
gelegte Handelsviertel Borgo Teresiano mit Trinkwasser zu versorgen.
Ein paar Schritte neben dem Brunnen wurde zu Ehren
jenes Kaisers, der Triest zum Freihafen erhoben hatte, am
10. September 1728 eine Statue errichtet: Sie zeigt den be-geisterten Seefahrer Kaiser Karl VI. in lässiger Pose auf
das Meer blickend. Seine linke Hand weist in Richtung des alten Triestiner
Hafens.
Das erste Gebäude auf der Nordseite des Platzes ist
der zwischen 1871 und 1873 ebenfalls von Giusep-pe Bruni erbaute Palazzo Modello. Seine Fassade
im eklektischen Stil mit Anleihen aus der Antike, der italienischen Renais-
sance und des Barocks sollte ursprünglich als Modell für alle weiteren Bau-
ten auf der Piazza dienen.
Direkt angrenzend befindet sich die Casa Stratti, errichtet
1839 im Auftrag des griechischen Kaufmanns Nicolò Strat-ti, der sich mit dem Bau des Palazzo allerdings finanziell
übernommen hat. 1846 verkaufte er das Gebäude an die Assicurazioni Gene-rali, in deren Besitz es bis heute ist. Die Fassade des Palazzos wurde erst 1872
von den Architekten Eugenio Geiringer (1844–1904) und Domenico Righetti
(1809–1894) fertiggestellt.
Ebenerdig findet sich Triests berühmtestes Café, das Caffè degli Specchi, 1839 von Nicolò Privolo eröffnet und bis heute in der Tradition eines Wiener Kaffeehauses geführt. Durch seine einmalige Lage und Ausstattung wurde
es schnell zum ersten Treffpunkt der Stadt, an dem sich neben Industriel-len und wohlhabenden Bürgern auch Literaten und Künstler einfanden. Ita-
lo Svevo, Rainer Maria Rilke und James Joyce waren hier Stammgäste. Im
Zweiten Weltkrieg geschlossen, wurde das Café 1953 wieder eröffnet und
3STATUE KAISER
KARLS VI.
4PALAZZO MODELLO
5CASA STRATTI
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TRIE
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TRIE
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TriestT I P P S & A D R E S S E N
Parken Triests gesamte Innenstadt ist Kurzpark-zone und Tickets bekommt man mit Kleingeld an den zahlreichen Automaten.Achtung: Einige Straßen des Zentrums sind Teil der verkehrsberuhigten Zone (beschildert mit zona traffico limitato). Eine unberechtigte Durchfahrt kann ins Geld gehen! Zentral parkt man entlang der Rive und in der Parkgarage Silos an der Stadteinfahrt, Piazza della Libertà 9, oder San Giusto beim Amphitheater, Via del Teatro Romano 18.Für Ausflüge, z. B. zur Barcola, nach Grig-nano oder Muggia, nutzen Sie am besten das Linienboot Delfino Verde, das am Molo dei Bersaglieri ablegt.
xx Infos unter: www.delfinoverde.it
Cafés & RestaurantsTriest bietet eine unglaubliche Vielfalt an Möglichkeiten, sich dem lukullischen Ge-nuss hinzugeben. Geschichtsträchtige Kaffeehäuser, traditionelle Buffets, chice Restaurants – jeder wird fündig werden. Hier einige persönliche Lieblingsplätze als Orte des Genusses:
26 EatalyAn der Riva Tommaso Gulli liegt das hippe Feinkostgeschäft mit Café und Restau-rants, das in einem renovierten ehemali-gen Weinlager untergebracht ist. Wer hochqualitative kulinarische Geschenke sucht, sollte hier einen Blick hineinwer-fen. Bei sensationellem Hafenrundblick kann man von Kaffee bis Pizza und Steaks alles genießen.
xx Riva Tommaso Gulli 1, 34123 Triest www.eataly.net
27 Caffè TommaseoDas Tommaseo wurde 1830 als erstes Kaffeehaus der Stadt eröffnet. Seine In-neneinrichtung mit Spiegeln, Stuck und Thonet-Möbeln ist noch weitgehend ori-ginal erhalten und versprüht den Charme eines Wiener Kaffeehauses. Das Tomma-seo war außerdem das erste Café in Triest, in dem Speiseeis serviert wurde!
xx Piazza Tommaseo 4c, 34122 Triest www.caffetommaseo.it
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w w w. s t y r i a b o o k s . a t
ISBN 978-3-222-13586-6
REISEN MIT K. U. K. FLAIR
Auf den Spuren des frühen Tourismus begeben wir uns an
die Obere Adria. Dieses Buch erzählt von Anfang und Hochblüte
der berühmten Reiseziele, von Glanz und Gloria der eleganten
Grandhotels – und es berichtet, was aus ihnen geworden ist!
Die k. u. k. Monarchie hat überall ihre Zeugnisse hinterlassen:
Romantische Spaziergänge verführen zum Blick auch
auf versteckte Kleinode und zeigen, wo man heute
noch das Flair von einst genießen kann.
• Geschichte und Gegenwart der Grandhotels und Adriaorte
• Fakten, Hintergründe und persönliche Anekdoten
• Aktuelle Tipps zu Cafés, Restaurants, Hotels, Stränden und mehr