„glück ist ein pulverbeschichteter stuhl...”

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.:IIl ... ' ... :.; ..... IEII .. : ••• "Gluck ist ein pulverbeschichteter Stuhl " ••• " ... der plotzlich da steht, wenn man sich gerade zwischen zwei andere setzen will." Dieses (Ieicht verfremdete) Bonmot von George Bernard Shaw trifft exakt die Stimmung bei einem der fUhrenden europaischen Objektmobel-Hersteller: Fur das GlucksgefUhl sorgt hier eine neue Pul- verbeschichtungsanlage. mentleiter Metall bei Sedus Stoll AG. "Wir waren auch der erste deutsche und einer der ersten europaischen Mobelhersteller, der das Oko-Audit nach EU-Norm bestanden hat." Uber ein Dutzend Anlagenbauer stellten sich der Aufgabe. In einem D ie Firma Sedus Stoll AG in Dogern bei Waldshut am Hoch- rhein Iud am 15. September dieses Jah- res Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Ftihrungskrafte, Partner und Behorden Anlagenbauern. Neben den vorgege- benen technischen Daten legten die Waldshuter von Anfang an groBen Wert auf den Umweltaspekt; ein Verhalten, das in der Firma schon eine lange Tra- harten Ausscheid ungswettbewerb setzte sich schlieBlich die Firma Leu- tenegger+ Frei aus dem schweizeri- schen Andwil bei St. Gallen durch. Sie entsprach technisch, aber auch in der Mentalitat den Vorstellungen des Kun- zur feierlich-heiteren Einweihung dition hat. "Wir betreiben schon seit 50 den am besten und bot die Leistungen einer neuen Pulverbeschichtungsanla- ge ein. Yom Landrat tiber den Btirger- meister bis zum Anlagenbauer und der Pre sse folgten aile dem Motto des Vor- standsvorsitzenden Dr. Bernhard Kal- lup: "Man soli die Feste feiern, wie sie fallen." Mit Recht - denn die neue Anlage stellt einen produktionstechni- schen, okologischen und wirtschaftli- chen Leckerbissen dar. Schweizer Qualitat fUr die europaische Spitze Bei Sedus begann die Ara der Pul- verbeschichtung schon 1978. Trotz einiger Anpassungen im Bereich der Applikation gentigte die (damals hoch- wertige) Anlage nicht mehr den Anfor- derungen, die der Markt von einer Pro- duktionsanlage forderte - Qualitat, Farbenvielfalt und Flexibilitat - und denen ein erfolgreicher Anbieter ent- sprechen muss. So entschloss man sich 1996 zur Planung und mittelfristigen Realisierung einer komplett neuen Anlage. Da diese in einer anderen Hai- le untergebracht werden sollte, musste auch die Gestellfertigung mit umzie- hen, um nicht die produktionstechni- schen Vorteile durch logistische Nach- teile zu schmalern. Auf Grund eines detaillierten Pflichtenheftes startete man die Aus- schreibung bei den verschiedenen Jahren aktiven Umweltschutz - dieses Wort gab's damals noch gar nicht!", erlautert dazu Armin Wacker, Seg- Armin Wacker, Segment/eiter Metall: " Wir haben schon Umweltschutz aktiv betrieben, da gab 's das Wort noch gar nicht! " zu einem fairen Preis an. "Der Preis allein", so Wacker, "hat sic her nicht den Ausschlag zugunsten der Schwei- Bernhard Kal· lup , Vorstands- vorstitzender bei Sedus Stoll AG: Seit 1995 Qber 10 Mio, Mark in die Produkti- onsstatte Dogern inve- stiert. Die Sedus Stoll AG (gegrondet 1871) ist einer der fOhrenden europaischen Hersteller von BOrositzmobeln, Kommunikationseinrichtungen, Regenerations- mobeln und MehrzweckstOhlen. Der Firmensitz und Hauptproduktionsstandort befindet sich in Waldshut/ Dogern am deutschen Hochrhein. Mit acht europaischen Tochterge- sellschaften (davon vier produzierende) und Ober 30 Vertretungen weltweit wurde mit 636 Mitarbeitern im Geschaftsjahr 1999 ein Gesamtumsalz von 165,1 Mio. OM erzielt. Die Starken des Unternehmens liegen in der ausgewogenen Kombination von innovativem Produktdesign, hoher Qualitat, dem Einsatz langlebiger Konstruk· tionen und Materialien, der okologischen Verantwortung und der ergonomi- schen Produktleistung. Der hohe Qualitatsstandard dokumentiert sich neben zahlreichen hochrangi- gen Auszeichnungen in der Zertifizierung nach DIN ISO 9001 und der leil- nahme am Oko-Audit nach EU-Norm als erstes Unternehmen der gesamten deutschen Mobelbranche. JOT " 1 2000

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Page 1: „Glück ist ein pulverbeschichteter Stuhl...”

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"Gluck ist ein pulverbeschichteter Stuhl " •••

" ... der plotzlich da steht, wenn man sich gerade zwischen zwei andere setzen will." Dieses (Ieicht verfremdete) Bonmot von George Bernard Shaw trifft exakt die Stimmung bei einem der fUhrenden europaischen Objektmobel-Hersteller: Fur das GlucksgefUhl sorgt hier eine neue Pul-verbeschichtungsanlage.

mentleiter Metall bei Sedus Stoll AG. "Wir waren auch der erste deutsche und einer der ersten europaischen Mobelhersteller, der das Oko-Audit nach EU-Norm bestanden hat."

Uber ein Dutzend Anlagenbauer stellten sich der Aufgabe. In einem

Die Firma Sedus Stoll AG in Dogern bei Waldshut am Hoch-

rhein Iud am 15. September dieses Jah-res Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Ftihrungskrafte, Partner und Behorden

Anlagenbauern. Neben den vorgege-benen technischen Daten legten die Waldshuter von Anfang an groBen Wert auf den Umweltaspekt; ein Verhalten, das in der Firma schon eine lange Tra-

harten Ausscheid ungswettbewerb setzte sich schlieBlich die Firma Leu-tenegger+ Frei aus dem schweizeri-schen Andwil bei St. Gallen durch. Sie entsprach technisch, aber auch in der Mentalitat den Vorstellungen des Kun-

zur feierlich-heiteren Einweihung dition hat. "Wir betreiben schon seit 50 den am besten und bot die Leistungen einer neuen Pulverbeschichtungsanla-ge ein. Yom Landrat tiber den Btirger-meister bis zum Anlagenbauer und der Pre sse folgten aile dem Motto des Vor-standsvorsitzenden Dr. Bernhard Kal-lup: "Man soli die Feste feiern, wie sie fallen." Mit Recht - denn die neue Anlage stellt einen produktionstechni-schen, okologischen und wirtschaftli-chen Leckerbissen dar.

Schweizer Qualitat fUr die europaische Spitze

Bei Sedus begann die Ara der Pul-verbeschichtung schon 1978. Trotz einiger Anpassungen im Bereich der Applikation gentigte die (damals hoch-wertige) Anlage nicht mehr den Anfor-derungen, die der Markt von einer Pro-duktionsanlage forderte - Qualitat, Farbenvielfalt und Flexibilitat - und denen ein erfolgreicher Anbieter ent-sprechen muss. So entschloss man sich 1996 zur Planung und mittelfristigen Realisierung einer komplett neuen Anlage. Da diese in einer anderen Hai-le untergebracht werden sollte, musste auch die Gestellfertigung mit umzie-hen, um nicht die produktionstechni-schen Vorteile durch logistische Nach-teile zu schmalern.

Auf Grund eines detaillierten Pflichtenheftes startete man die Aus-schreibung bei den verschiedenen

Jahren aktiven Umweltschutz - dieses Wort gab's damals noch gar nicht!", erlautert dazu Armin Wacker, Seg-

Armin Wacker, Segment/eiter Metall : " Wir haben schon Umweltschutz aktiv betrieben, da gab 's das Wort noch gar nicht! "

zu einem fairen Preis an. "Der Preis allein", so Wacker, "hat sic her nicht den Ausschlag zugunsten der Schwei-

Bernhard Kal· lup , Vorstands-vorstitzender bei Sedus Stoll AG: Seit 1995 Qber 10 Mio, Mark in die Produkti-onsstatte Dogern inve-stiert.

Die Sedus Stoll AG (gegrondet 1871) ist einer der fOhrenden europaischen Hersteller von BOrositzmobeln, Kommunikationseinrichtungen, Regenerations-mobeln und MehrzweckstOhlen.

Der Firmensitz und Hauptproduktionsstandort befindet sich in Waldshut / Dogern am deutschen Hochrhein. Mit acht europaischen Tochterge-sellschaften (davon vier produzierende) und Ober 30 Vertretungen weltweit wurde mit 636 Mitarbeitern im Geschaftsjahr 1999 ein Gesamtumsalz von 165,1 Mio. OM erzielt.

Die Starken des Unternehmens liegen in der ausgewogenen Kombination von innovativem Produktdesign, hoher Qualitat, dem Einsatz langlebiger Konstruk· tionen und Materialien, der okologischen Verantwortung und der ergonomi-schen Produktleistung.

Der hohe Qualitatsstandard dokumentiert sich neben zahlreichen hochrangi-gen Auszeichnungen in der Zertifizierung nach DIN ISO 9001 und der leil-nahme am Oko-Audit nach EU-Norm als erstes Unternehmen der gesamten deutschen Mobelbranche.

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zer gegebe n, das Pre is-Le istungsver-hiiltnis aber sc hon. " Den Zuschlag fUr die Ap plikation und de n Pulverkre is-lauf, je e ine Kabine fOr die automati-sc he und manue lle Pulverbeschich-tung, erhielt IT W Cema.

Umweltgerechtes und wirtschaft-lich optimiertes Leistungsangebot

Vorbehandlung, Trockner, Ofe n und Forde rsyste m lassen e inen stOnd -lichen Durchsatz von 1800 kg Alumini-um ode r 2100 kg Stahl zu. Dies e nt-spricht e ine r Oberflache von 300 m2

be i e iner Forde rgeschwindigke it von 2,5 m/min. Das maximale Objektge-wicht liegt bei 120 kg pro Warentriiger. Das Fordersystem mit 600 Metern Kette arbeitet nach dem bewiihrten und flexiblen Power+Free-System von Leutenegger. Damit und natiirlich mit der im Endausbau vorgesehenen Reserve bei der Applikation ist man in Dogern jetzt bestens flir die momenta-ne und zukiinftige Marktentwicklung geriistet.

Vorbehandlung: Sie Zonen. Die zwei ersten En tfetten/p h as p hatieren,

umfasst 5 dienen dem

die letzte wird flir die Passivierung gebraucht. Dazwischen ist eine 2,5-fache Kaska-denspiilung integriert. Dies, obwohl nicht gerade verschwenderisch viel

JOT 11 12000

.:IIl ..... :I:I .... iCII .. : ••• ~.

Platz zur Ve rfligung stand. 1m Gegensatz zu e ine r 1,5-fachen SpOlung spart die gewiihlte Aus-ftihrung aber stOndlich Ober 2500 Li te r Frisch-wasser e in - immerhin rund 5000 m3 pro Jahr.

Fordertechnik, Swiss-made: KOh/slrecken unter dem Oach, so dass die Warme erfassl und wie-derverwendel werden kann.

Wiirme: Trockne r und Of en rea li sie rte Le ute -negger+Fre i in A-Aus-fOhrung. Sie ste hen also erh oht auf FUssen und sind Uber e ine Trenn-wand zusammengeba ut, so dass die gegenseitige Abstrahlung genutzt wird. D a Wiirme be-kan ntl ich ste igt, ergibt sich durch das Einfahre n der Te ile von ume n und das Ausfahre n nac h un-te n e in minimaler War-meverlust de r Durchlauf-

Warmelau-scher nUI-zen d ie A bluflwar-me von Trockner, Oren und Kamin zur Heizung der Vorbe-hand/ungs-bader

Gesamta nla ge und F6rdersystem von Leutenegger+Fre i AG, CH-Andwil

600 Mete r F6rde rkette, Power+Free System

5 Zonen

A-Ofen und A-Trockne r

Vorbehandlung , durch Abluftwa rme behe izt zusammenge ba ut, gegenseitige Nutzung der Abwarme

Applikation und Pulverkreislauf von ITW Gema GmbH , Dietzenbach

Ha ndka bine

Automa t.ikka bine

1 Pulverzentrum

Ka pazi ta t der Anlage

mit zwei Ha ndge raten fOr manue lles Pulvern

mit Zyk lonrockgewinnung , 2 Hubstanden mitje 4

Automatikpistolen, 2 Handbeschichtungs6ffnungen

1000 Geste lie / Tag plus Lohna uftrage

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Inhaber Erich Leutenegger und Pro-jektleiter Markus BOrke sind mit Recht stolz auf die geleistete Arbeit

anlage und optimale Arbeitsbedingun-gen fUr die Mitarbeiter.

Die Ktihlstrecken befinden sich auch in der Hohe, direkt unter der Hal-lendecke. Hier wird die Abwarme der Teile erfasst und fUr die Heizung der Abteilung Gestellfertigung in der angegliederten Nachbarhalle genutzt. Die warme Abluft von Trockner, Of en und Kamin setzt ein Warmetauscher in Energie zur Erzeugung von Warmwas-ser um, das wiederum in der Vorbe-hand lung Verwendung findet.

Zur Koordination, Steuerung und Kontrolle dient eine frei programmier-bare Steuerung. Zugriffbesteht entwe-der tiber den Anlagen-PC oder das Bedienpanel an der Anlage selbst. Diese produktions-, energie- und

Moderne Applikati. on und Rackge-winnung ermogli· chen eine hohe Farbviel· fait durch kurze Farb· wechsel· zeiten

umwelttechnische Kurzbeschreibung der bei Sedus Stoll AG realisierten Anlage macht deutlich, dass sowohl der Auftraggeber wie auch der Schweizer Anlagenbauer auf dem aktuellen Stand

Gelungene Erweiterung

Zurtick zur Feier: Nach den Anspra-chen des Vorstandsvorsitzenden Dr. Bernhard Kallup, dem Segmentleiter Metall Armin Wacker und Hansjorg Jud als Vertreter von Leutenegger+ Frei verlasen noch Landrat Bernhard Wtitz und Btirgermeister Karl-Heinz Wehrle ihre GruBworte. Darauf folgte der groBe Moment von Siegfried Hurst, Fertigungsleiter bei Sedus Stoll: Per Knopfdruck und unter dem Applaus der Gaste ging die Anlage auch noch offiziell in Betrieb und die Produktion lief reibungslos an. Es stimmt schon, was Landrat Wtitz zitier-te: "Gltick ist ein pulverbeschichteter Stuhl ... " - und Gltick haben ja be-kanntlich vor allem die Ttichtigen! •

der Technik sind und dabei die Der Autor: Robert LUscher Umwelt als bestimmenden Faktor in Kontakt: Leutenegger + Frei, CH-Andwil aile Entscheidungen mit einbeziehen. Tel. 00411 71/38884-84

Interview mit Armin W acker, Segmentleiter Metall der Sedus Stoll AG

Herr Wacker, haben Sie eine Vorliebe fOr die Schweiz? Armin Wacker: Privat bin ich gerne in der Schweiz, vor a llem im Winter zum Ski fahren. Auf die Entscheidung hatte diesjedoch keinerlei Einfluss. Wir kau· fen Betriebsmittel dort ein, wo Leistung, Service und Preis im optimalen Verhiilt· nis stehen. Bevor wir die neue Anlage bestellten, haben wir deshalb zahlrei-che Firmen besichtigt. Leutenegger+Frei wie auch ITWGema haben uns nicht nur in dieser Beziehung beeindruckt.

Es gab also noch weitere Entscheidungsfaktoren? Bei einem so komplexen, zeitlich aufwendigen Projekt spielt es immer auch eine Rolle, ob die Partner zusammenpassen. Hier merkten wir von Anfang an, dass nicht nur unser Pflichtenheft Punkt fOr Punkt ernst genommen wurde, son· dern auch, dass wir einen gegenseitigen Lernprozess erfogreich wOrden abschlieBen k6nnen . Gegenseitig akzeptierten beide Partner die WOnsche und Standards des andern - undjeweils einer passte sich an.

Von Anfang an? Die Schweizer waren von Anfang an fair, offen und vor allem auch in ihrer Preisgestaltung so detailliert, wie wir das verlangen. Zudem brachte Leuteneg· ger+Frei schon in der allerersten Phase sehr viel konkretes Know-how ein. NatOrlich gab es auch Diskussionen, diese verliefen aber immer fair und sach· lich. Wir hatten sehr rasch den Eindruck, nicht nur Kunde, sondern Technolo-gie·Partner zu sein.

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