gesund & gelassen im job wie kann das gelingen? · gesundheitspotenziale auszuschöpfen und...
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Gesund & gelassen im Job – wie kann das gelingen?
Gesundheit im Spannungsfeld zwischen Organisation und Individuum
10. November 2018 | „We never walk alone“
20. IGfH Bundestagung Tagesgruppen, Reutlingen
Dr. paed. Ulrike Landmann
Gesundheit Physische / psychische Leistungsfähigkeit
Arbeitsbedingungen / Führung gut gestalteter Arbeitsplatz
Team / Atmosphäre, Gesunde Führung
Arbeits-
(bewältigungs)fähigkeit
Kompetenz Fähigkeiten & Fertigkeiten, (Erfahrungs-)Wissen,
Weiterqualifizierung
Werte Einstellungen, Motivation
Gesellschaft
Familie Freunde / Hobby
Prof. Dr. J. Ilmarinen, Arbeitswissenschaftler
Finnish Institute of Occupational Health
Haus der Arbeitsfähigkeit
Gesundheit Physische / psychische Leistungsfähigkeit
Arbeitsbedingungen / Führung gut gestalteter Arbeitsplatz
Team / Atmosphäre, Gesunde Führung
Arbeits-
(bewältigungs)fähigkeit
Werte Einstellungen, Motivation
Gesellschaft
Familie Freunde / Hobby
Prof. Dr. J. Ilmarinen, Arbeitswissenschaftler
Finnish Institute of Occupational Health
1. Stockwerk: Gesundheit
Kompetenz Fähigkeiten & Fertigkeiten, (Erfahrungs-)Wissen,
Weiterqualifizierung
Was ist Gesundheit?
Gesundheit = Fähigkeit des Individuums, die eigenen
Gesundheitspotenziale auszuschöpfen und angemessen auf die
Herausforderungen der Umwelt zu reagieren
nach: WHO - Ottawa Charta, 1986
Zustand des völligen körperlichen, seelischen und sozialen
Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und
Gebrechen
WHO - Ottawa Charta, 1946
Aaron Antonovsky
Israelisch-amerikanischer Medizinsoziologe (1923 – 1994)
– Forschung zu Wechseljahren (1970er Jahre)
– „Was hat sie – im Gegensatz zu anderen Leidensgenossinnen –
gesund erhalten?“
Was ist Gesundheit? Modell der Salutogenese
Was ist Gesundheit? Modell der Salutogenese
Pathogenese (pathos: Leiden(schaft), genesis: Entstehung)
– „Was macht mich krank?“
– „Welche Risikofaktoren gibt es?“
Salutogenese (salus: Gesundheit, genesis: Entstehung)
– „Was macht und hält mich gesund?“
– „Welche Widerstandsressourcen habe ich?“
– „Was benötige ich, um gesund zu bleiben?“
Verstehbarkeit
Sinnhaftigkeit Handhabbarkeit
3 Komponenten
Kohärenzgefühl
Was ist Gesundheit? Modell der Salutogenese
Gesundheit = viele Facetten – u.a. Stress
Stress
Erkältung
Entspannung
Körperliche
Aktivität Schlaf
…. Körper-
gewicht
Chronische
Krankheit
....
Alkohol
Wohl-
befinden
…..
Rauchen
Drogen
…..
Ernährung
Chronischer Stress = häufig Ursache psychischer Erkrankungen
AU-Tage / Frühverrentung
Stress – wozu soll das gut sein?
Belastende
Situation
Wahrnehmung und Bewertung
(individuell)
Herausforderung
oder
Bedrohung?
physische und psychische
Antwort des Organismus
(individuell)
Stressor Stress-
verstärker
Stress-
reaktion
3 Ebenen des Stressgeschehens
Kaluza, Stressbewältigung, 2011
Stress – wozu soll das gut sein?
3 Ebenen des Stressgeschehens
= Anforderungen von außen kommend oder selbst gemacht
Physikalische S.
Lärm
Hitze
Kälte
…
Körperliche S.
Verletzung
Schmerz
Hunger
…
Leistungs-S.
Zeitdruck
quantitat./qualitat. Über-
/Unterforderung
Prüfungen
…
Soziale S.
Konkurrenz
Isolation
soziale Konflikte
…
Kaluza, Stressbewältigung, 2011
Stressor
Stress – wozu soll das gut sein?
3 Ebenen des Stressgeschehens
Verhalten
hektisch essen, sprechen …
Betäuben: Essen,
Medikamente, Alkohol
Konflikte im Umgang mit
anderen
…
Gedanken, Gefühle
Nervosität
Angst
„Tunnelblick“
…
körperliche Ebene
Herzschlag, Blutdruck
Atemfrequenz
Muskelanspannung
…
Kaluza, Stressbewältigung, 2011
Stress-
reaktion
Stress – wozu soll das gut sein?
1. Stressor: Ja oder nein?
2. Wahrnehmung & Bewertung: Herausforderung oder Bedrohung?
3. Stressreaktion: ggf. körperliche Vorbereitung für Angriff oder Flucht
„positiver“ Stress: Leistungsfähigkeit Langeweile
Stress – wozu soll das gut sein?
Stress gehört zum Leben:
Vorteil aus evolutionsbiologischer Sicht: Anpassung an
unterschiedliche Umwelten = Lerneffekt
ohne Stress keine Weiterentwicklung
„negativer“ Stress: Leistungsfähigkeit
Stress – wozu soll das gut sein?
Angriff oder Flucht?
Vom Höhlenmenschen zum Wissensarbeiter:
heute seltener akute und häufiger chronische Stressoren
Dann ist Stressreaktion KEIN Vorteil
Stress – wozu soll das gut sein?
Leistung
Stressdosis
Unterforderung
Boreout Überforderung auf Dauer
Burnout
Optimale
Stressdosis =
Leistungsoptimum
Der Mensch braucht Herausforderungen. Sie dienen seiner Gesundheit.
C.G. Jung
Stress lass nach – Tipps für den Alltag
Belastende
Situation
Wahrnehmung und Bewertung
(individuell)
physische und psychische
Antwort des Organismus
(individuell)
Stressor Stress-
verstärker
Stress-
reaktion
Individuelles Stressmanagement – Was kann ich tun?
Verhaltens- und Verhältnisprävention
Zahlreiche Möglichkeiten auf allen 3 Ebenen – jedoch KEIN Patentrezept
Stress lass nach – Tipps für den Alltag
Stressor
Zeitmanagement
Prioritäten setzen
Planen mit Zeitpuffer
Zeitfresser identifizieren
Prokrastination
3-Minuten-Regel
20-Minuten-Methode
Internet-/Handysperre
…
Stress lass nach – Tipps für den Alltag
„Nein“ sagen lernen
sich selbst und anderen
klare Grenzen setzen
Stress gibt es dann, wenn
ich „ja“ sage, aber „nein“
meine.
Stressor
Stress lass nach – Tipps für den Alltag
Stress-
ver-
stärker
– Bewertungen / Sichtweisen hinterfragen
Alternativen entdecken
– Innere Antreiber erkennen
20 + 4 = 24
60 : 6 = 10
10 x 4 = 44
30 - 10 = 20
0
20
40
60
80
100
18-29 J. 30-44 J. 45-64 J. > 65 J. Gesamt
Frauen
Männer
Finger et al: RKI - Journal of Health Monitoring, 2017
Körperliche Aktivität baut u.a. Muskelanspannung ab
WHO-Empfehlung: mind. 2,5 Std. / Woche (Ausdauer, z.B.
zügiges Gehen) in %
43 % 48 %
Stress lass nach – Tipps für den Alltag
Stress-
reaktion
„Sitzen ist das neue Rauchen“:
Wichtig: Bewegung – ganz gleich
welche – soll Freude bereiten:
Spaziergang, Radfahren, Schwimmen,
Telefonieren im Stehen, bewegte
Pause, ….
Stress lass nach – Tipps für den Alltag
Stress-
reaktion
Stress lass nach – Tipps für den Alltag
Stress-
reaktion
Quelle u.a.: www.pinterest.de/pin/430516045610794678/?lp=true
Stress lass nach – Tipps für den Alltag
Stress-
reaktion
Stress gibt es dann, wenn ich „hier“ bin und „dort“ sein will,
wenn ich in der Gegenwart bin, aber in der Zukunft sein will.
Achtsamkeit im Alltag: Weg zur Arbeit, Kochen, Essen, Bügeln,
Geschirrspülen, Zähneputzen, …
Stress gibt es dann, wenn ich „hier“ bin und „dort“ sein will,
wenn ich in der Gegenwart bin, aber in der Zukunft sein will.
Stress lass nach – Tipps für den Alltag
Stress-
reaktion
Aktive und passive Entspannungsmöglichkeiten im Alltag finden
Stress lass nach – Tipps für den Alltag
Stress-
reaktion
„Welche und wie viele Sozialkontakte habe ich? Wie nah stehen
sie mir? Wie pflege ich sie am besten?“
Stress lass nach – Tipps für den Alltag
Stress-
reaktion
© kawamura-ganjavian
Ruhepausen und Ruhezeiten sind wichtig
Auf Pausen verzichten? Nein – auch aus arbeitsrechtlicher Sicht
Stress lass nach – Tipps für den Alltag
Im Akutfall: 4-A-Strategie
Annehmen Situation wahrnehmen und als gegeben akzeptieren
Abkühlen starke Emotionen in den Griff bekommen klarer Kopf
bewährte Strategien: „eine Runde drehen", Kurzentspannung, bewusstes
Atmen, "Erden / Ruheanker", …
Analysieren „Kann ich momentan etwas tun?“
Wenn ja: „Was? Ist es mir die Sache wert?“ Nicht alles was ich tun kann,
muss ich auch tun
Aktion oder Ablenkung gezielt Handeln oder Ablenken (Musik, Lesen, …)
Kaluza, Stressbewältigung, 2011
Stress lass nach – Tipps für den Alltag
Strategien zur Stressbewältigung
Im Akutfall 4-A-Strategie
langfristig, vorbeugend Zeitmanagement
„Nein“ sagen = Grenzen setzen
Bewertungen, Einstellungen
innere Antreiber erkennen
körperliche Aktivität
Achtsamkeit
Entspannung
Sozialkontakte
Pausen
Ernährung
Schlaf
……
ständig unter Zeitdruck arbeiten
permanente Überstunden, > 10 Stunden pro Tag arbeiten
krank zur Arbeit kommen (Präsentismus)
Arbeiten am Wochenende und im Urlaub, Verzicht auf Erholungspausen
keine Zeit für Ausgleich durch Sport, Familie, Freunde
Schlafprobleme, Konzentrationsprobleme, Erschöpfung
…
„…ein Verhalten, bei dem man sich selbst dabei zusieht, wie das persönliche
Arbeitshandeln die eigene Gesundheit gefährdet – aus einem Interesse am
beruflichen Erfolg heraus.“
Peters K: Indirekte Steuerung und interessierte Selbstgefährdung. In: Kratzer et al (Hrsg.):
Arbeit und Gesundheit im Konflikt. Berlin: edition sigma, 2011
Stress – Wie sieht es bei mir selbst aus?
Warnsignale für Interessierte Selbstgefährdung
Gesundheit Physische / psychische Leistungsfähigkeit
Arbeitsbedingungen / Führung gut gestalteter Arbeitsplatz
Team / Atmosphäre, Gesunde Führung
Arbeits-
(bewältigungs)fähigkeit
Werte Einstellungen, Motivation
Gesellschaft
Familie Freunde / Hobby
Prof. Dr. J. Ilmarinen, Arbeitswissenschaftler
Finnish Institute of Occupational Health
2. Stockwerk: Kompetenz
Kompetenz Fähigkeiten & Fertigkeiten, (Erfahrungs-)Wissen,
Weiterqualifizierung
2. Stockwerk: Kompetenz
Lebenslanges Lernen = immer wichtiger, nicht nur im Berufsleben
Aber: Viele haben negative Lernerfahrungen
Gesundheit Physische / psychische Leistungsfähigkeit
Arbeitsbedingungen / Führung gut gestalteter Arbeitsplatz
Team / Atmosphäre, Gesunde Führung
Arbeits-
(bewältigungs)fähigkeit
Kompetenz Fähigkeiten & Fertigkeiten, (Erfahrungs-)Wissen,
Weiterqualifizierung
Werte Einstellungen, Motivation
Gesellschaft
Familie Freunde / Hobby
Prof. Dr. J. Ilmarinen, Arbeitswissenschaftler
Finnish Institute of Occupational Health
3. Stockwerk: Werte
3. Stockwerk: Werte
3. Stockwerk: Werte
Selbsttest: Die eigene Wertewelt analysieren
„Wertewelten Arbeiten 4.0 - Welcher Arbeitstyp sind Sie?“
www.arbeitenviernull.de/mitmachen/wertewelten.html
Hrsg.: Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 2016
Gesundheit Physische / psychische Leistungsfähigkeit
Arbeits-
(bewältigungs)fähigkeit
Kompetenz Fähigkeiten & Fertigkeiten, (Erfahrungs-)Wissen,
Weiterqualifizierung
Werte Einstellungen, Motivation
Gesellschaft
Familie Freunde / Hobby
Prof. Dr. J. Ilmarinen, Arbeitswissenschaftler
Finnish Institute of Occupational Health
4. Stockwerk: Arbeit
Arbeitsbedingungen / Führung gut gestalteter Arbeitsplatz
Team / Atmosphäre, Gesunde Führung
"Die Art und Weise, wie eine Gesellschaft die Arbeit, die Arbeits-
bedingungen und die Freizeit organisiert, sollte eine Quelle der
Gesundheit und nicht der Krankheit sein." WHO - Ottawa Charta, 1986
4. Stockwerk: Arbeit
Gesundheit Physische / psychische Leistungsfähigkeit
Arbeitsbedingungen / Führung gut gestalteter Arbeitsplatz
Team / Atmosphäre, Gesunde Führung
Arbeits-
(bewältigungs)fähigkeit
Kompetenz Fähigkeiten & Fertigkeiten, (Erfahrungs-)Wissen,
Weiterqualifizierung
Werte Einstellungen, Motivation
Gesellschaft
Familie Freunde / Hobby
Fazit
Fazit
SIE entscheiden, was zu Ihnen passt und an welchen Rädchen Sie drehen
können und wollen.
Und: Sorgen Sie zuerst für sich, damit Sie gut für andere sorgen können.
Sie haben noch Fragen?
[email protected] │ www.ulrike-landmann.de