gesellschaft und werte im wandel von prof. dr. dr. karl heinz auer
TRANSCRIPT
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werteim Wandelim Wandel
vonvon
Prof. Dr. Dr. Karl Heinz AuerProf. Dr. Dr. Karl Heinz Auer
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 22
VorüberlegungenVorüberlegungen
Subjektive Subjektive Perspek-tive von Perspek-tive von BedeutungBedeutung
Relativität durch Relativität durch „Brillen“ und „Brillen“ und „Filter“„Filter“
GesellschaftswandGesellschaftswandel objektivierbar?el objektivierbar?
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 33
Ein Blick in die GeschichteEin Blick in die Geschichte Die geistesgeschichtlichen Wurzeln EuropasDie geistesgeschichtlichen Wurzeln Europas
HellenismusHellenismus Judentum/ChristentumJudentum/Christentum
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 44
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 55
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 66
Platon (427-347)Platon (427-347) Aristoteles (384-322)Aristoteles (384-322) Augustinus (354-430)Augustinus (354-430) Thomas von Aquin (1225-1274)Thomas von Aquin (1225-1274) Martin Luther (1483-1546)Martin Luther (1483-1546) René Descartes (1596-1650)René Descartes (1596-1650) Jean Jaques Rousseau (1712-1778)Jean Jaques Rousseau (1712-1778) Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) Immanuel Kant (1724-1804)Immanuel Kant (1724-1804) Georg F.W. Hegel (1770-1831)Georg F.W. Hegel (1770-1831) Karl Marx (1818-1883)Karl Marx (1818-1883) Hans Jonas (1903-1993) uvam.Hans Jonas (1903-1993) uvam.
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 77
Aristoteles versus Kant?Aristoteles versus Kant?
Bis ins Spätmittelalter überwiegend Vorrang des Bis ins Spätmittelalter überwiegend Vorrang des Allgemeinen vor dem Individuellen.Allgemeinen vor dem Individuellen.
In der Theorie des Vernunftrechts (18. Jh.) wird In der Theorie des Vernunftrechts (18. Jh.) wird das einzelne, freie, auf sich selbst gestellte das einzelne, freie, auf sich selbst gestellte Individuum zur Grundlage der Subjektwerdung Individuum zur Grundlage der Subjektwerdung des Menschen.des Menschen.
Der Mensch als Einzelperson wird autonom und Der Mensch als Einzelperson wird autonom und frei definiert, „freigesetzt“ zur frei definiert, „freigesetzt“ zur Selbstbestimmung.Selbstbestimmung.
Extreme Individualisierungsprozesse im 20./21. Extreme Individualisierungsprozesse im 20./21. Jh.Jh.
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 88
Gegensätze und Gegensätze und DeterminantenDeterminanten
Thomas Hobbes:Thomas Hobbes:(1588 – 1679)(1588 – 1679)
homo homini lupushomo homini lupusDer Mensch ist dem Der Mensch ist dem Mensch ein WolfMensch ein Wolf
Der Mensch als Der Mensch als VernunftwesenVernunftwesen
animal rationabile – animal animal rationabile – animal rationalerationale
J.J. Rousseau:J.J. Rousseau:(1712 – 1778)(1712 – 1778)
Der Mensch ist von Der Mensch ist von Natur aus gut!Natur aus gut!
NaturwissenschaftlicNaturwissenschaftliche Determinantenhe Determinanten
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 99
Leib-Seele-Geist-VerhältnisLeib-Seele-Geist-Verhältnis
Zarathustra Zarathustra (Persien, 7. Jh. v. Chr.)(Persien, 7. Jh. v. Chr.)
– Ethischer Dualismus: Materie/Geist, Ethischer Dualismus: Materie/Geist, Körper/Seele Körper/Seele
Aristoteles: Aristoteles: „Wesen Mensch“ besteht aus„Wesen Mensch“ besteht aus– Vegetativer, animalischer u. geistiger Vegetativer, animalischer u. geistiger
SchichtSchicht– Versuch einer ganzheitlichen AnthropologieVersuch einer ganzheitlichen Anthropologie
Sigmund Freud Sigmund Freud (1856 – 1939)(1856 – 1939)
– Instanzenlehre: Es – Ich – Über-IchInstanzenlehre: Es – Ich – Über-Ich
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 1010
Mensch als VernunftwesenMensch als Vernunftwesen Immanuel KantImmanuel Kant
– Was ist Aufklärung? „Sapere aude! Habe Mut, Was ist Aufklärung? „Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“
– Aufklärung ist der „Ausgang des Menschen aus Aufklärung ist der „Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“.seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“.
Platon Platon (428–347 v.Chr.),(428–347 v.Chr.), Aristoteles, Stoa Aristoteles, Stoa (um 300 v.Chr.)(um 300 v.Chr.)
– Begründer der VernunftethikBegründer der Vernunftethik– Erst der aus seiner Vernunft lebende Mensch Erst der aus seiner Vernunft lebende Mensch
ist wahrhaft individueller Mensch.ist wahrhaft individueller Mensch.
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 1111
Wurzeln und StufenWurzeln und Stufen
Der Mensch als verbindende Mitte aller Der Mensch als verbindende Mitte aller Seins-stufen im Gesamtgefüge der Seins-stufen im Gesamtgefüge der Seinsordnung (Aristoteles)Seinsordnung (Aristoteles)
Abbild Gottes und als Mann und Frau Abbild Gottes und als Mann und Frau gleich-berechtigt (jüd/christl. Tradition, gleich-berechtigt (jüd/christl. Tradition, Gen Gen 1,1-2,4a; Gen 2,4b-251,1-2,4a; Gen 2,4b-25) – ) – MenschenwürdeMenschenwürde
Verbindung von Platons „Gottähnlichkeit“ Verbindung von Platons „Gottähnlichkeit“ mit der atl. Gottabbildlichkeit. mit der atl. Gottabbildlichkeit. Syntheseprozess; PatristikSyntheseprozess; Patristik
Vom theozentrischen zum Vom theozentrischen zum anthropozentrischen Weltbild anthropozentrischen Weltbild
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 1212
Das Menschenbild der zwei atl. Das Menschenbild der zwei atl. SchöpfungsberichteSchöpfungsberichte
Gen 2,7Gen 2,7Gott formte den Menschen aus Gott formte den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem.in seine Nase den Lebensatem.
Anthropologischer Gehalt:Anthropologischer Gehalt:Mensch als Träger göttlichen Mensch als Träger göttlichen Atems - WürdeAtems - Würde
Gen 1,27Gen 1,27Gott schuf also den Menschen Gott schuf also den Menschen als sein Abbild. Als Abbild als sein Abbild. Als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.und Frau schuf er sie.
Anthropologischer Gehalt:Anthropologischer Gehalt:Imago Dei: Imago Dei: AbAbbild Gottesbild Gottes
Mann und Frau als Mann und Frau als schöpferische schöpferische GrundgegebenheitGrundgegebenheit
Keine Über-/UnterordnungKeine Über-/UnterordnungZugang zu Gen 1,1-2,4a durch Entfremdung: Zink, die letzten 7 Tage der Schöpfung
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 1313
Wurzeln der MenschenwürdeWurzeln der Menschenwürde
Homoiosis TheoGottähnlichkeit
Gottabbildlichkeit
Inkarnation
Ägyptische Ma‘at
Würde
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 1414
Personales MenschenbildPersonales Menschenbild „„Personal“ Im Gegensatz zum normativen, Personal“ Im Gegensatz zum normativen,
idealytpischen oder realtypischen idealytpischen oder realtypischen MenschenbildMenschenbild
Schnittpunkt zwischen Souveränität des Schnittpunkt zwischen Souveränität des Individuums und der Gemeinschaftsgebunden-Individuums und der Gemeinschaftsgebunden-heit heit (Vgl Menschenwürdebild des BVerfG zu Art 1 GG)(Vgl Menschenwürdebild des BVerfG zu Art 1 GG)
Das personale Menschenbild ist seinshaft und Das personale Menschenbild ist seinshaft und prozesshaft zugleich.prozesshaft zugleich.
Es ist resistent(er) gegen Es ist resistent(er) gegen Instrumentalisierungen und Reduzierungen Instrumentalisierungen und Reduzierungen und offen für die evolutionäre Dynamik.und offen für die evolutionäre Dynamik.
Pädagogen sind Hebammen auf dem Weg Pädagogen sind Hebammen auf dem Weg von der Person zur Persönlichkeit.von der Person zur Persönlichkeit.
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 1515
Blick in die GeschichteBlick in die GeschichteBruch- und LeitlinienBruch- und Leitlinien
Der antike HumanitätsgedankeDer antike Humanitätsgedanke– Der Mensch: zoon politikon und zoon logon echonDer Mensch: zoon politikon und zoon logon echon
Das theozentrische MittelalterDas theozentrische Mittelalter– Antike Bildungsideen verschmelzen mit ChristentumAntike Bildungsideen verschmelzen mit Christentum– Klöster als Träger von Kultur und WissenschaftKlöster als Träger von Kultur und Wissenschaft
Das anthropozentrische ZeitalterDas anthropozentrische Zeitalter– Humanismus/Renaissance/Reformation; AufklärungHumanismus/Renaissance/Reformation; Aufklärung– Der Mensch als freies und unabhängiges IndividuumDer Mensch als freies und unabhängiges Individuum
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 1616
Blick in die GeschichteBlick in die GeschichteBruch- und LeitlinienBruch- und Leitlinien
Vom Idealismus zum MaterialismusVom Idealismus zum Materialismus– Die Seuche der Nationalismen und die (Welt-)KriegeDie Seuche der Nationalismen und die (Welt-)Kriege– Der Mensch als homo oeconomicus – GlobalisierungDer Mensch als homo oeconomicus – Globalisierung
Von der Aufklärung zu den GrundrechtenVon der Aufklärung zu den Grundrechten– Politische, wirtschaftliche und soziale RechtePolitische, wirtschaftliche und soziale Rechte– Grundrechte für Völker/VolksgruppenGrundrechte für Völker/Volksgruppen– Recht auf Entwicklung, Teilhabe am Erbe der Recht auf Entwicklung, Teilhabe am Erbe der
MenschheitMenschheit Abschied von den Grundrechten?Abschied von den Grundrechten?
– Der gläserne MenschDer gläserne Mensch– Sicherheit statt Freiheit?Sicherheit statt Freiheit?
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 1717
Präambel der AEMR 1948Präambel der AEMR 1948
Die Anerkennung der angeborenen Würde Die Anerkennung der angeborenen Würde und der gleichen und unveräußerlichen und der gleichen und unveräußerlichen Rechte aller Menschen bildet die Rechte aller Menschen bildet die Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt.Frieden in der Welt.
Die Nichtanerkennung und Verachtung Die Nichtanerkennung und Verachtung der MR haben zu Akten der Barbarei der MR haben zu Akten der Barbarei geführt.geführt.
Es ist notwendig, die MR durch die Es ist notwendig, die MR durch die Herrschaft des Rechtes zu schützen.Herrschaft des Rechtes zu schützen.
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 1818
Präambel der EU-GrundrechtschartaPräambel der EU-Grundrechtscharta
In dem Bewusstsein ihres geistig-religiösen In dem Bewusstsein ihres geistig-religiösen und sittlichen Erbes gründet sich die Union und sittlichen Erbes gründet sich die Union auf die unteilbaren und universellen Werte auf die unteilbaren und universellen Werte der Würde des Menschen, der Freiheit, der der Würde des Menschen, der Freiheit, der Gleichheit und der Solidarität. Sie beruht Gleichheit und der Solidarität. Sie beruht auf den Grundsätzen der Demokratie und auf den Grundsätzen der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit. Sie stellt die der Rechtsstaatlichkeit. Sie stellt die Person in den Mittelpunkt ihre Handelns…Person in den Mittelpunkt ihre Handelns…
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 1919
Zeitgeschichtliche Zeitgeschichtliche PerspektivePerspektive
(nach Hermann Denz)(nach Hermann Denz)
Die Nachkriegsgesellschaft: 1945 - 1960 Die Nachkriegsgesellschaft: 1945 - 1960 Die Reformgesellschaft: 1960 – 1980Die Reformgesellschaft: 1960 – 1980 Die EGO-Gesellschaft: 1980 - 1990 Die EGO-Gesellschaft: 1980 - 1990 Die Konfliktgesellschaft: 1990 - ?Die Konfliktgesellschaft: 1990 - ?
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 2020
formierte Gesellschaft
Reformgesellschaft
EGO-Gesellschaft
Kleinbürgergesellschaft
Die Nachkriegsgesellschaft: 1945 - 1960
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 2121
Die Nachkriegsgesellschaft: 1945 - 1960Die Nachkriegsgesellschaft: 1945 - 1960„„Traditionale Gesellschaft“Traditionale Gesellschaft“
Vorherrschendes Gesellschaftsmodell: Die formierte GesellschaftHomogene Gesellschaft, gemeinsame Werte, einheitliche Kultur (Musik, Kleidung, Wohnen), keine Toleranz gegenüber Abweichung
Übergang durch„Aufstand“ der ReformerInnenRebellion gegen traditionale Strukturen
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 2222
Die Reformgesellschaft: 1960 - 1980
formierte Gesellschaft
Reformgesellschaft
EGO-Gesellschaft
Kleinbürgergesellschaft
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 2323
Die Reformgesellschaft: 1960 - 1980Die Reformgesellschaft: 1960 - 1980„Moderne Gesellschaft“„Moderne Gesellschaft“
Vorherrschendes Gesellschaftsmodell: Kommunitarische GesellschaftGemeinsame Verantwortung für alle Bereiche der Gesellschaft, Solidarität (im eigenen Land und mit der Dritten Welt), Offenheit, Toleranz, Menschenrechtspakte
Übergang durchÜbergang durch „Aufstand“ der Individualist/innen Rebellion gegen die Gesellschaft als
gemeinschaftliche Aufgabe
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 2424
Die EGO-Gesellschaft: 1980 - 1990
formierte Gesellschaft
Reformgesellschaft
EGO-Gesellschaft
Kleinbürgergesellschaft
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 2525
Die EGO-Gesellschaft: 1980 - 1990Die EGO-Gesellschaft: 1980 - 1990„Postmoderne Gesellschaft“„Postmoderne Gesellschaft“
Vorherrschendes Gesellschaftsmodell: Projekt „Ich“Jede/r trägt die Verantwortung für sein/ihr Leben (Bastelbiographie), es gibt unendlich viele Chancen, man muss sie nur nützen, mehr Verantwortung für den Einzelnen, Chancen auf rasche Gewinne für gute Ideen
Übergang durch„Aufstand“ der Modernisierungsverlierer/innenRebellion gegen den Verlust von „Beheimatung“
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 2626
Die Konfliktgesellschaft: 1990 - ?Die Konfliktgesellschaft: 1990 - ?Konflikt zwischen GesellschaftsmodellenKonflikt zwischen Gesellschaftsmodellen
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 2727
Die Konfliktgesellschaft: 1990 - ?Die Konfliktgesellschaft: 1990 - ? „Post-postmoderne Gesellschaft“„Post-postmoderne Gesellschaft“
Das Gesellschaftsmodell des Das Gesellschaftsmodell des verunsicherten Kleinbürgersverunsicherten Kleinbürgers
Suche nach neuen Sicherheiten im Suche nach neuen Sicherheiten im gesell-schaftlichen, religiösen und gesell-schaftlichen, religiösen und privaten Bereichprivaten Bereich
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 2828
Besondere Merkmale unserer Besondere Merkmale unserer GegenwartGegenwart(nach W. Palaver)(nach W. Palaver)
Das Rechts-Links-Schema der Zeit des Das Rechts-Links-Schema der Zeit des Kalten Krieges ist unbrauchbar geworden Kalten Krieges ist unbrauchbar geworden
Globalisierung und KonkurrenzGlobalisierung und Konkurrenz– Konkurrenz als weltweites/globales PhänomenKonkurrenz als weltweites/globales Phänomen
PluralismusPluralismus– auf lokaler und internationaler Ebene erfahren auf lokaler und internationaler Ebene erfahren
wir heute eine plurale, multikulturelle Weltwir heute eine plurale, multikulturelle Welt Rückkehr der Religion in die PolitikRückkehr der Religion in die Politik
– wir erfahren heute das Ende naiver wir erfahren heute das Ende naiver Säkularisierungs-vorstellungenSäkularisierungs-vorstellungen
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 2929
Globalisierung und KonkurrenzGlobalisierung und Konkurrenz Globale „Ellenbogen-Gesellschaft“: Globale „Ellenbogen-Gesellschaft“:
weltweite Konkurrenz (P. Thureau-Dangin)weltweite Konkurrenz (P. Thureau-Dangin)– Gleichgültigkeit anstelle von SolidaritätGleichgültigkeit anstelle von Solidarität– R. Dahrendorf: „Globalisierung bedeutet, dass R. Dahrendorf: „Globalisierung bedeutet, dass
Konkurrenz groß- und Solidarität klein Konkurrenz groß- und Solidarität klein geschrieben wird.“geschrieben wird.“
Unterscheide:Unterscheide:– GlobalisierungGlobalisierung: multidimensionales Phänomen: multidimensionales Phänomen– GlobalismusGlobalismus: Vorherrschaft der Wirtschaft; : Vorherrschaft der Wirtschaft;
Verdrängung der Politik (Neoliberalismus)Verdrängung der Politik (Neoliberalismus) Johannes Paul II. (Weltfriedenstag 1998)Johannes Paul II. (Weltfriedenstag 1998)
– „„Globalisierung Globalisierung in Solidaritätin Solidarität, Globalisierung , Globalisierung ohne Ausgrenzung“ohne Ausgrenzung“
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 3030
PluralismusPluralismus
Wir leben weder lokal noch national oder Wir leben weder lokal noch national oder inter-national in einer homogenen Weltinter-national in einer homogenen Welt
Das Neben-, Mit- und manchmal auch Das Neben-, Mit- und manchmal auch Gegen-einander verschiedener Kulturen Gegen-einander verschiedener Kulturen (und Religi-onen) prägen unsere lokale, (und Religi-onen) prägen unsere lokale, nationale, europäische und internationale nationale, europäische und internationale WeltWelt
Multikulturalität und Pluralismus gehören zu Multikulturalität und Pluralismus gehören zu den prägenden Kennzeichen unserer Weltden prägenden Kennzeichen unserer Welt
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 3131
Zahlen der letzten VolkszählungZahlen der letzten Volkszählung
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 3232
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 3333
Rückkehr der Religion in die PolitikRückkehr der Religion in die Politik Rückkehr der Religion in die Politik Rückkehr der Religion in die Politik
– 1979 iranische Revolution (Khomeini); 1979 iranische Revolution (Khomeini); FundamentalismusFundamentalismus
– nach dem Kalten Krieg: religiös-politischer nach dem Kalten Krieg: religiös-politischer NationalismusNationalismus
– Globalismus – Fundamentalismus (B. Barber: Globalismus – Fundamentalismus (B. Barber: „Jihad versus McWorld“)„Jihad versus McWorld“)
Madeleine Albright, Madeleine Albright, Der Mächtige und der Der Mächtige und der Allmächtige. Gott, Amerika und die Allmächtige. Gott, Amerika und die WeltpolitikWeltpolitik (2006) (2006)– religiöser Analphabetismus ist gesellschaftlich religiöser Analphabetismus ist gesellschaftlich
gefährlichgefährlich C. Bertram: „Gott auf dem Vormarsch“ (ZEIT, C. Bertram: „Gott auf dem Vormarsch“ (ZEIT,
August 2006)August 2006)
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 3434
Katholische SoziallehreKatholische Soziallehre Gegen SozialismusGegen Sozialismus
– positive Sicht der Konkurrenz; keine positive Sicht der Konkurrenz; keine grundsätzliche Ablehnung des Eigentumsgrundsätzliche Ablehnung des Eigentums
Gegen Paläo- und NeoliberalismusGegen Paläo- und Neoliberalismus– Wettbewerb ist nicht oberstes Prinzip; Wettbewerb ist nicht oberstes Prinzip;
Unterordnung unter das Solidaritätsprinzip Unterordnung unter das Solidaritätsprinzip soziale Gerechtigkeitsoziale Gerechtigkeit und und soziale Liebesoziale Liebe es braucht einen es braucht einen sozialstaatlichen Rahmensozialstaatlichen Rahmen
für den freien Markt und eine für den freien Markt und eine Zivilisation der Zivilisation der LiebeLiebe
Globalisierung: Erweiterung des Sozialstaats Globalisierung: Erweiterung des Sozialstaats in Richtung internationaler Kontroll- und in Richtung internationaler Kontroll- und LeitungsorganeLeitungsorgane
– Wertordnung gegen Ökonomismus und Wertordnung gegen Ökonomismus und Konsumismus; Sein vor Haben; ewige GüterKonsumismus; Sein vor Haben; ewige Güter
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 3535
Katholische SoziallehreKatholische Soziallehre
PersonalitätsprinzipPersonalitätsprinzip– der Mensch ist Individuum der Mensch ist Individuum undund Sozialwesen ( Sozialwesen (
Mater et Mater et magistramagistra 219)219)– Mensch als geselliges WesenMensch als geselliges Wesen
Neben Vernunft: Tradition, Religion/GlaubeNeben Vernunft: Tradition, Religion/Glaube– Fides et ratio; Deus caritas estFides et ratio; Deus caritas est
Kirche als globale Gemeinschaft lokaler Kirche als globale Gemeinschaft lokaler GemeinschaftenGemeinschaften– Subsidiaritätsprinzip (Subsidiaritätsprinzip (Quadragesimo annoQuadragesimo anno 79) 79)
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 3737
Gemeinsamer Nenner Gemeinsamer Nenner WerterziehungWerterziehung
VerfassungVerfassung Grund- und FreiheitsrechteGrund- und Freiheitsrechte MenschenrechteMenschenrechte EU-GrundrechtschartaEU-Grundrechtscharta
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 3838
Legitimation und VerpflichtungLegitimation und Verpflichtung
ZielparagrafenZielparagrafenz.B. SchOG, Art 14 Abs 5a B-VGz.B. SchOG, Art 14 Abs 5a B-VG
Verfassungsnormen: Grundwerte, -Verfassungsnormen: Grundwerte, -rechterechtez.B. GG, StGG, EMRK, Grundrechtschartaz.B. GG, StGG, EMRK, Grundrechtscharta
Schulgesetzgebung, Konkordate Schulgesetzgebung, Konkordate (z.B. RUG)(z.B. RUG)
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 3939
Kirchen und StaatKirchen und Staat
Kirchen als Kirchen als „Unternehmer“ des „Unternehmer“ des konfessionellen konfessionellen ReligionsunterrichtsReligionsunterrichts
Kirchen als Träger Kirchen als Träger von privaten von privaten Kindergärten, Kindergärten, Schulen, Schulen, Hochschulen, Hochschulen, UniversitätenUniversitäten
Staat als Staat als Unternehmer des Unternehmer des konfessionell konfessionell neutralen neutralen EthikunterrichtsEthikunterrichts
Staat als Träger Staat als Träger des öffentlichen des öffentlichen Bildungswesens in Bildungswesens in allen Bereichenallen Bereichen
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 4040
Weltanschauliche Weltanschauliche Neutralität?Neutralität?
Sinn- und Wertfragen im Kontext:Sinn- und Wertfragen im Kontext: Weltanschauliche Neutralität als Weltanschauliche Neutralität als
StaatsfundamentalnormStaatsfundamentalnorm Verhältnis Kirchen und StaatVerhältnis Kirchen und Staat Erziehungsauftrag von beidenErziehungsauftrag von beiden
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 4141
Ethische und religiöse Ethische und religiöse Erziehung Erziehung
in der Schulein der Schule GegenargumenteGegenargumente Schule hat genug damit zu tun, Schule hat genug damit zu tun,
Kindern „objektives“ Faktenwissen zu Kindern „objektives“ Faktenwissen zu vermittelnvermitteln
Fragen der Ethik, Moral und Religion Fragen der Ethik, Moral und Religion sind zu subjektivsind zu subjektiv
Differenz zwischen „Kinder- und Differenz zwischen „Kinder- und Erwachsenenmoral“Erwachsenenmoral“
Uneinigkeit selbst der Moralphilosophie Uneinigkeit selbst der Moralphilosophie
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 4242
Ethische Erziehung in der Ethische Erziehung in der SchuleSchule
Argumente dafürArgumente dafür Schule hat gesetzlich-Schule hat gesetzlich-
gesellschaftlichen Auftrag für gesellschaftlichen Auftrag für Mitwirkung an sittlicher und religiöser Mitwirkung an sittlicher und religiöser ErziehungErziehung
Es gibt keine wertfreie Erziehung.Es gibt keine wertfreie Erziehung. Das Verschweigen von Wertefragen ist Das Verschweigen von Wertefragen ist
eine unzulässige Manipulation.eine unzulässige Manipulation. Beschäftigung mit Wertefragen stärkt Beschäftigung mit Wertefragen stärkt
EigenverantwortungEigenverantwortung
Gesellschaft und WerteGesellschaft und Werte (c) KHA(c) KHA 4343
Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit