«geschichte der modernen volksschule des kantons zürich, 1832 … · 2015-07-22 · abstract im...

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Abstract Im nächsten Jahr feiert die Zürcher Volksschule ihr 175-jähriges Jubiläum. Damit wird auch in Erinne- rung gerufen, dass nach wie vor kein Werk zu ihrer Geschichte vorliegt, welches den heutigen Standards der Geschichtsschreibung entspricht. Mit dem Pro- jekt des Instituts für Historische Bildungsforschung der Pädagogischen Hochschule Zürich soll diese Lü- cke geschlossen werden. Verschiedene Untersuchun- gen haben gezeigt, dass sich die Praxis der Schule viel langsamer und stetiger entwickelt als Ände- rungen der politischen Machtverhältnisse oder gross angelegte Reformprojekte vermuten lassen. Gerade solche Reformprojekte wirken sich in der Praxis sel- ten so aus, wie dies von den Initianten der Reform beabsichtigt wurde. Diesem Sachverhalt soll im vor- liegenden Werk Rechnung getragen werden. Die Tatsache, dass die Schule nicht auf allen Gebie- ten eine homogene Entwicklung durchgemacht hat, veranlasste die Herausgeber dazu, das Buch durch vierzehn miteinander verbundenene Themenseg- mente zu strukturieren. Jedes dieser Themen wird von einem Autor, resp. einer Autorin bearbeitet. Er- scheinen soll das Buch im November 2008. Methode und Zielpublikum Ausgangspunkt der Geschichte der modernen Volksschule sind die vorliegenden Quellen. Der Blick soll dabei nicht auf die grossen Reformschriften fallen. Diese drücken eher die Wün- sche und Absichten ihrer Verfasser aus, als dass sie Einblick in die schulische Praxis geben. Im Zentrum stehen deshalb die Fragen und Debatten, welche den Schulalltag der Lehrpersonen und andern Akteure im schulischen Feld prägten. Als Quellen sind dabei neben den Gesetzen, Verordnungen, Lehrplänen und Lehrmitteln auch Flugschriften, Entwürfe, Erziehungsrats- protokolle und Zeitungsdebatten von Bedeutung. Diese Fakten gilt es in ihren gesellschaftlichen, politischen und ökonomi- schen Kontext einzubetten. Zielpublikum Ohne auf einen wissenschaftlichen Anspruch zu verzichten, wird grosser Wert auf Leserfreundlichkeit gelegt. Dies wird durch Layout, farbige Bebilderung, Textkästen, spannende Einschübe, Kurzportraits wichtiger Akteure etc. unterstrichen. Zielpublikum ist ein an Geschichte und Bildung interessiertes Publikum innerhalb und ausserhalb des Kantons Zürich. Strukturierung des Buchs Strukturiert wird das Buch zunächst durch vierzehn Themen- segmente. Erst innerhalb dieser Segmente sollen die Entwick- lungen chronologisch verfolgt werden. 6 Schule vor Ort – Die Zürcher Landschulen am Ende des 18. Jahrhunderts (Andrea Schwab) Die Zürcher Landschulen im Spiegel der Schulumfrage von 1771/2. 6 Schulsystem und Organisationsstruktur (Karin Manz) Die Ausdifferenzierung des Schulsystems als Folge der wirt- schaftlichen und gesellschaftlichen Anforderungen. 6 Vom Fliegengewicht zum Ziegelstein (Anna-Verena Fries) Die Veränderungen des Professionswissens in Bezug auf Aus- wahl, Stundendotation, Ordnung und Diktion. 6 Lehrmittel (Felix Bürchler) Kontinuität und Veränderung in der staatlichen Lehrmittel- produktion, als auch auf inhaltlicher, typographischer, illus- trativer, drucktechnischer Ebene. 6 Das Verhältnis der Volksschule zu Religion und Kirche (Urs Hardegger) Rekonstruktion der Auseinandersetzungen zwischen Staat und Kirche um Organisationsfragen, Schulaufsicht, Ausrich- tung und Lerninhalte der Volksschule. 6 Schulaufsicht und Öffentlichkeit (Daniel Tröhler) Eigenart und Entwicklung der öffentlichen Aufsicht über die Schule. 6 175 Jahre staatliche Ausbildung für Lehrpersonen (Christoph Schmid) Formale und inhaltliche Veränderungen in der LehrerInnen- bildung. 6 Feminisierung (Gottfried Hodel) Die Entwicklung vom Lehrerinnenzölibat zum Frauenberuf. 6 Standespolitik (Moritz Rosenmund, Bettina Diethelm) Entwicklung und Veränderungen des Sozialprestiges der Lehr- kräfte. 6 Periodika (Anne Seilner) Die Bedeutung der berufsspezifischen Kommunikationsmedien. 6 Architektur (Martin Schneider) Über die Entwicklung des Schulhausbaus im Kanton Zürich. 6 Schulhygiene (Michèle Hoffmann) Zur Entwicklung des Schulgesundheitswesens (wie z.B. schul- zahnärztliche, medizinische und schulpsychologische Dienste). 6 Institutioneller Umgang mit Heterogenität (Carlo Wolfisberg) Zum Umgang der Volksschule mit Abweichungen. 6 Schulfestschriften (Eva Hug) Zum Verhältnis von schulischer Praxis und ihrer Festtags- rhetorik. Erscheinungsdatum Die Geschichte der modernen Volksschule des Kantons Zürich soll im November 2008 an einer Vernissage der Öffentlichkeit vorgestellt werden. «Geschichte der modernen Volksschule des Kantons Zürich, 1832 - 2007» Daniel Tröhler (Projektleitung), Urs Hardegger 0000000000000000000000000000000 0000000000000000000000000000000 0000000000000000000000000000000 0000000000000000000000000000000 0000000000000000000000000000000 0000000000000000000000000000000 0000000000000000000000000000000 0000000000000000000000000000000 0000000000000000000000000000000 0000000000000000000000000000000 00000000000 88888800000 00000000000 00000000000 phz 0000000000000000000000000000000 0000000000000000000000000000000 0000000000000000000000000000000 1. Sekundarschule aus Zürich-Wiedikon, um 1922 In der Schulzahnklinik, 1986 Sekundarschule in Hombrechtikon, um 1900 Musterpläne für Schulhäuser aus dem Jahre 1836 Geschichtslehrmittel aus den 1920er-Jahren

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Page 1: «Geschichte der modernen Volksschule des Kantons Zürich, 1832 … · 2015-07-22 · Abstract Im nächsten Jahr feiert die Zürcher Volksschule ihr 175-jähriges Jubiläum. Damit

Abstract

Im nächsten Jahr feiert die Zürcher Volksschule ihr 175-jähriges Jubiläum. Damit wird auch in Erinne-rung gerufen, dass nach wie vor kein Werk zu ihrer Geschichte vorliegt, welches den heutigen Standards der Geschichtsschreibung entspricht. Mit dem Pro-jekt des Instituts für Historische Bildungsforschung der Pädagogischen Hochschule Zürich soll diese Lü-cke geschlossen werden. Verschiedene Untersuchun-gen haben gezeigt, dass sich die Praxis der Schule viel langsamer und stetiger entwickelt als Ände-rungen der politischen Machtverhältnisse oder gross angelegte Reformprojekte vermuten lassen. Gerade

solche Reformprojekte wirken sich in der Praxis sel-ten so aus, wie dies von den Initianten der Reform beabsichtigt wurde. Diesem Sachverhalt soll im vor-liegenden Werk Rechnung getragen werden. Die Tatsache, dass die Schule nicht auf allen Gebie-ten eine homogene Entwicklung durchgemacht hat, veranlasste die Herausgeber dazu, das Buch durch vierzehn miteinander verbundenene Themenseg-mente zu strukturieren. Jedes dieser Themen wird von einem Autor, resp. einer Autorin bearbeitet. Er-scheinen soll das Buch im November 2008.

Methode und Zielpublikum

Ausgangspunkt der Geschichte der modernen Volksschule sind

die vorliegenden Quellen. Der Blick soll dabei nicht auf die

grossen Reformschriften fallen. Diese drücken eher die Wün-

sche und Absichten ihrer Verfasser aus, als dass sie Einblick in

die schulische Praxis geben. Im Zentrum stehen deshalb die

Fragen und Debatten, welche den Schulalltag der Lehrpersonen

und andern Akteure im schulischen Feld prägten. Als Quellen

sind dabei neben den Gesetzen, Verordnungen, Lehrplänen

und Lehrmitteln auch Flugschriften, Entwürfe, Erziehungsrats-

protokolle und Zeitungsdebatten von Bedeutung. Diese Fakten

gilt es in ihren gesellschaftlichen, politischen und ökonomi-

schen Kontext einzubetten.

Zielpublikum

Ohne auf einen wissenschaftlichen Anspruch zu verzichten,

wird grosser Wert auf Leserfreundlichkeit gelegt. Dies wird

durch Layout, farbige Bebilderung, Textkästen, spannende

Einschübe, Kurzportraits wichtiger Akteure etc. unterstrichen.

Zielpublikum ist ein an Geschichte und Bildung interessiertes

Publikum innerhalb und ausserhalb des Kantons Zürich.

Strukturierung des Buchs

Strukturiert wird das Buch zunächst durch vierzehn Themen-

segmente. Erst innerhalb dieser Segmente sollen die Entwick-

lungen chronologisch verfolgt werden.

6 Schule vor Ort – Die Zürcher Landschulen am Ende des

18. Jahrhunderts (Andrea Schwab)

Die Zürcher Landschulen im Spiegel der Schulumfrage von 1771/2.

6 Schulsystem und Organisationsstruktur (Karin Manz)

Die Ausdifferenzierung des Schulsystems als Folge der wirt-

schaftlichen und gesellschaftlichen Anforderungen.

6 Vom Fliegengewicht zum Ziegelstein (Anna-Verena Fries)

Die Veränderungen des Professionswissens in Bezug auf Aus-

wahl, Stundendotation, Ordnung und Diktion.

6 Lehrmittel (Felix Bürchler)

Kontinuität und Veränderung in der staatlichen Lehrmittel-

produktion, als auch auf inhaltlicher, typographischer, illus-

trativer, drucktechnischer Ebene.

6 Das Verhältnis der Volksschule zu Religion und Kirche

(Urs Hardegger)

Rekonstruktion der Auseinandersetzungen zwischen Staat

und Kirche um Organisationsfragen, Schulaufsicht, Ausrich-

tung und Lerninhalte der Volksschule.

6 Schulaufsicht und Öffentlichkeit (Daniel Tröhler)

Eigenart und Entwicklung der öffentlichen Aufsicht über die

Schule.

6 175 Jahre staatliche Ausbildung für Lehrpersonen

(Christoph Schmid)

Formale und inhaltliche Veränderungen in der LehrerInnen-

bildung.

6 Feminisierung (Gottfried Hodel)

Die Entwicklung vom Lehrerinnenzölibat zum Frauenberuf.

6 Standespolitik (Moritz Rosenmund, Bettina Diethelm)

Entwicklung und Veränderungen des Sozialprestiges der Lehr-

kräfte.

6 Periodika (Anne Seilner)

Die Bedeutung der berufsspezifischen Kommunikationsmedien.

6 Architektur (Martin Schneider)

Über die Entwicklung des Schulhausbaus im Kanton Zürich.

6 Schulhygiene (Michèle Hoffmann)

Zur Entwicklung des Schulgesundheitswesens (wie z.B. schul-

zahnärztliche, medizinische und schulpsychologische Dienste).

6 Institutioneller Umgang mit Heterogenität

(Carlo Wolfisberg)

Zum Umgang der Volksschule mit Abweichungen.

6 Schulfestschriften (Eva Hug)

Zum Verhältnis von schulischer Praxis und ihrer Festtags-

rhetorik.

Erscheinungsdatum

Die Geschichte der modernen Volksschule des Kantons Zürich

soll im November 2008 an einer Vernissage der Öffentlichkeit

vorgestellt werden.

«Geschichte der modernen Volksschule des Kantons Zürich, 1832 - 2007»

Daniel Tröhler (Projektleitung), Urs Hardegger

0000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000

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1. Sekundarschule aus Zürich-Wiedikon, um 1922 In der Schulzahnklinik, 1986

Sekundarschule in Hombrechtikon, um 1900

Musterpläne für Schulhäuser aus dem Jahre 1836

Geschichtslehrmittel aus den 1920er-Jahren