fvs geschaeftsbericht 2016 dt 04 · 2018. 9. 13. · schläge auszuarbeiten, wurden die...
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GESCHÄFTSBERICHT 2016
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VORWORT DES PRÄSIDENTEN
Das Jahr 2016 startete mit einer zur Hälfte erneuerten Verwaltungskommission. Viele Mitglieder waren aufgrund der Amtszeitbeschränkung per Ende 2015 ausgeschieden. Die neuen Mitglieder mussten einen schnellen Start hinlegen, denn es galt im Jahr 2016 wiederum viele Gesuche und Themen zu bearbeiten. Der «Generationenwechsel» war spürbar und brachte frischen Wind in die Kommission. Das erste Jahr in neuer Zusammensetzung verlief harmonisch. Die Vorzeichen stehen gut, dass es so weitergehen kann. Mit offenen Diskussionen, vielfältigen Fachmeinungen und dem nötigen Respekt untereinander.
KampagnenprozessDie grösste Neuerung der Vorjahre wurde erstmals im laufenden Betrieb getestet. Bislang fielen die Entscheide zur Vergabe einer Hauptkampagne jeweils auf Basis eines schriftlichen Konzepts. Die Verwaltungskommission wollte mehr Einfluss nehmen auf die konkrete Ausgestaltung von Kampagnen und überarbeitete den gesamten Kampagnenprozess. Dieser fordert bei Gesuchstellern wie auch von der Verwaltungskommission ein Umdenken. Nun waren es nicht mehr abstrakte Ideen mit nackten Zahlen und Zielen auf Papier, sondern farbige Bilder, Slogans und erste Entwürfe für Werbespots, über die das Gremium entscheiden musste. Der emotionale Faktor gewinnt deutlich an Einfluss und die Kreativität unter den konkurrierenden KampagnenGesuchstellern bei der inhaltlichen Umsetzung der Kampagnenideen wird beflügelt. Noch unter der alten Zusammen
ExpertenratDer Expertenrat unterstützt die Verwaltungskommission des FVS beratend. Diese Aufgabe ist nicht immer leicht zu erfüllen, denn die unterschiedlichen Sitzungstermine stehen einer klassischen Beratung insbesondere in Bezug auf Gesuche im Wege. Mit der Definition von Forschungsthemen und Forschungsfragen kommt der Expertenrat seinem Auftrag nun vermehrt nach. Die Experten schlagen der Verwaltungskommission vor, wo «der Schuh drückt» und in welcher Detailtiefe Erkenntnisse gefragt sind. Somit lässt sich das Thema Forschung vermehrt mit der Praxis verknüpfen und führt direkt zu besseren Gesuchen und Kampagnen.Der Expertenrat soll zudem klarere Strukturen erhalten, weshalb beispielsweise an einer Art Wahlreglement und an einem neuen Aufgabenbeschrieb gearbeitet wird. Diese Arbeiten wurden 2016 gestartet, werden sich aber mindestens noch durch das Jahr 2018 hinziehen. Die klarer definierten Rahmenbedingungen sollen dem Expertenrat den Rücken stärken. Die Verwaltungskommission delegiert beispielsweise die Auswahl geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten für neu zu besetzende Sitze in der Kommission an den Expertenrat (die Verwaltungskommission schlägt diese Mitglieder dann dem Bundesrat vor, welcher die Wahl durchführt). Die Ausweitung dieser Kandidatensuche über das Gremium der Verwaltungskommission hinaus wurde unter anderem von der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) als positiv erachtet. Dennoch führten die losen
Rahmenbedingungen insbesondere im Rahmen der Nominierungen zu Kritik. Diese Kritikpunkte wurden aufgenommen und werden behoben.
Trend zur Eigenverantwortung steigtMit abnehmender Regelungsdichte steigt die Eigenverantwortung. Es ist auch Ausdruck der positiven Entwicklung der Unfallzahlen und der sinkenden Zahl Schwerverletzter und Getöteter, dass gewisse Bereiche des Strassenverkehrs weniger stark reguliert werden. Das Fehlen von Vorschriften kann jedoch auch dazu führen, dass sich ein bislang sicherer Bereich zumindest vorübergehend verschlechtert. Hier muss die Präventionsarbeit ansetzen und den Verkehrsteilnehmenden aufzeigen, welche Verantwortung sie im Strassenverkehr übernehmen. Diese beginnt mit Kleinigkeiten wie der Abschaffung der Pflicht für eine VeloGlocke und geht bis hin zur eigenverantwortlichen Überprüfung der Fahrfähigkeit mit zunehmendem Alter. Die Präventionsarbeit setzt ge rade im Bereich der Fahreignung nicht erst für Personen im gehobenen Alter an. Idealerweise begleitet die Präventionsarbeit die Fahrzeuglenkenden aller Verkehrsmittel spätestens ab der obligatorischen Fahrausbildung über ein Leben lang. Sei dies durch freiwillige Fahrkurse, Informationen über Neuerungen im Strassenverkehr, Umgang mit Trends und technischen Entwicklungen oder eben der Erkennung von persönlichen Defiziten und den Möglichkeiten, diese beispielsweise durch neue Assistenzsysteme aus zugleichen.
Vorwort des Präsidenten
setzung der Verwaltungskommission wurden die Grobkonzepte für die neue Hauptkampagne unter dem Thema «Sichtbarkeit» ausgewählt. Nachdem die Bewerber rund ein halbes Jahr Zeit hatten, ihr Vorschläge auszuarbeiten, wurden die Kampagnenideen im September 2016 dem Entscheidgremium präsentiert. Es ist schön zu sehen, dass die Arbeit Früchte trägt und die neue Hauptkampagne «Made Visible» nun bereits in die Öffentlichkeit getragen wird. Im kommenden Herbst folgt die Auswahl der Nebenkampagnen, die – im Sinne der Hauptkampagne – das Thema «Sichtbarkeit» ergänzen, abrunden und auf weitere Zielgruppen ausdehnen .
ForschungRegelmässig wurden dem FVS Gesuche um Mittel für die Forschung unterbreitet. Diese reichten von angewandter Forschung bis hin zur Erarbeitung sehr abstrakter Grundlagen. Der Bezug zur Verkehrssicherheit war zwar immer gegeben. Die konkrete Anwendbarkeit der Forschungsergebnisse war jedoch nicht immer klar absehbar. Die Verwaltungskommission hat daher im Berichtsjahr die Geschäftsstelle beauftragt, in diesem Bereich aktiv zu werden und das Thema Forschung für den FVS aufzuarbeiten. Ergebnis dieses schwierigen Auftrags ist ein überarbeitetes Formular für Forschungsgesuche sowie die Orientierung auf Themen, die den Gesuchstellern direkt bei der Er arbeitung von Gesuchen nützlich ist. Auch dem Expertenrat soll künftig in diesem Zusammenhang eine stärkere Rolle zukommen.
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INTERVENTIONSBEREICHE
Aus- und WeiterbildungVerkehrssicheres Verhalten der einzelnen Verkehrsteilnehmenden.
Kampagnen und AktionenEinflussnahme auf Verhaltensweisen.
Unterstützung edukativer Massnahmen Hilfsmittel zur Beeinflussung des Verkehrsverhaltens.
Grundlagen und ForschungMitteleinsatz aufgrund gesicherten Wissens.
PROJEKTE
Mit den vom FVS mitfinanzierten Projekten und Aktionen werden die Verkehrsteilnehmenden auf Verhaltensweisen im Strassenverkehr hingewiesen, welche ihre eigene Sicherheit sowie den Schutz der anderen Verkehrsteilnehmenden erhöhen. Aufgrund der neuen Rechnungslegungsgesetzgebung mussten im Jahr 2016 folgende Projekte zweimal zurückgestellt werden:• Fahrsicherheitskurse: CHF 1,5 Millionen• Netzwerk Sicherheitsdelegierte: CHF 0,75 Millionen • Wissensmanagement: CHF 1,28 Millionen Daraus erklärt sich unter anderem das negative Jahresergebnis 2016.
Aus- und Weiterbildung
Wir haben wahrscheinlich schon alle mindestens einmal in unserem Leben vom FVS profitiert: Erinnern Sie sich, wie Sie als Kind gelernt haben, wie man sicher über die Strasse geht? Bereits hier beginnen die Projekte des FVS, namentlich beim sicheren Bewältigen des Schulweges. Diese Kurse werden durch die Verkehrsinstruktoren der Polizei durchgeführt. Der nächste grosse Schritt folgt wenig später. Waren Sie ebenfalls aufgeregt vor der Fahrradprüfung? Ein zentrales Anliegen des FVS ist es, die Kinder auf die Gefahren des Strassenverkehrs aufmerksam zu machen und sie bereits in jungen Jahren zu sensibilisieren, damit möglichst viele Unfälle in der Zukunft vermieden werden. Je älter man wird, desto mehr Gefahren des Strassenverkehrs werden einem bewusst. Jeder von uns hat sich schon einmal Gedanken über Alkohol, Drogen, Übermüdung und Ablenkung im Strassenverkehr gemacht. Doch haben Sie sich auch einmal aktiv mit Ihrer Rolle als Beifahrerin resp. als Beifahrer beschäftigt? Alle diese Themen sind Gegenstand von diversen Veranstaltungen und Aktionen, welche mit der finanziellen Hilfe des FVS angeboten werden. Dabei ist zentral, dass die Qualität der Projekte konstant hoch ist und bleibt. Dies führt dazu, dass die Projekte in regelmässigen Abständen evaluiert und bei Bedarf angepasst werden. Im Berichtsjahr unterstützte der FVS Projekte im Gesamtbetrag von CHF 4,1 Millionen.Der nächste Meilenstein in der Verkehrsausbildung nach dem Kindesalter – und für viele Jugendliche ein Highlight – stellt die Autoprüfung dar. Nach dem Besuch der obligatorischen Weiterbildungskurse im Rahmen der Autoprüfung besteht keine Weiterbildungs
pflicht mehr. Doch eine konstante Weiterbildung ist wichtig. Hier setzt die freiwillige Weiterbildung an, denn kein Mensch ist perfekt und in Routinen können sich schnell Fehler einschleichen. In der freiwilligen Weiterbildung wird unter anderem der Stand der Rechtslage, welcher sich naturgemäss ständig verändert, sowie das eigene Fahrverhalten thematisiert. Damit Unfälle aufgrund von Routine möglichst minimiert und Autolenkende über den aktuellen Stand der Rechtslage informiert werden können, sind die freiwilligen Weiterbildungskurse Jahr für Jahr ein zentraler Aspekt, welcher vom FVS unterstützt wird. Der Besuch eines Kurses ist nur dann sinnvoll, wenn dessen Qualität gewährleistet ist. Aus diesem Grund werden die Kurse laufend evaluiert und verbessert, damit die Inhalte und die Instruktoren immer auf dem bestmöglichen Stand sind. Ein weiterer Berührungspunkt mit dem FVS ist der Unterstützungsbeitrag für freiwillige Weiterbildungskurse für Auto, Motorrad und Velolenkende mit oder ohne Motor. Wenn ein Kurs die erforderlichen Auflagen erfüllt, werden die Kursteilnehmer mit einem finanziellen Beitrag an die Kosten des Kurses unterstützt. Somit wird der Kurs für die Teilnehmenden insgesamt günstiger angeboten. Für die Qualitätssicherung und die Abwicklung der Rückerstattungen dieser Beiträge an die freiwillige Weiterbildung ist der Schweizerische Verkehrssicherheitsrat (VSR) beauftragt. 2016 bildeten sich rund 16 500 Fahrzeuglenkende und 10 633 Fahrradfahrerinnen und fahrer (davon 268 EBikeLenkende) freiwillig weiter. Dafür investierte der FVS rund CHF 5,5 Millionen.
Aus- und Weiterbildung
Im Rahmen der intelligenter werdenden Verkehrsmittel und sich stetig verbessernden Sicherheitsvorkehrungen bleibt die Aufgabe der Präventionsarbeit weiterhin wichtig und notwendig. Was sich jedoch ändert, ist die Geschwindigkeit, mit der Trends den Strassenverkehr erobern und für neue Unsicherheiten sorgen. Die Präventionsarbeit muss sich dieser Geschwindigkeit anpassen. Durch eine vorausschauende und gut vernetzte Verwaltungskommission, durch die richtigen Fragen an die Forschung, gut informierte Experten am Puls der Zeit und passende Antworten auf die Entwicklungen auf unseren Strassen sind wir diesen Herausforderungen auch im kommenden Jahr gewachsen.
31. Dezember 2016Volker Fröse, Präsident
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Kampagnen und Aktionen
Kampagnen und Aktionen
Ihnen sind sicher auch schon die diversen Plakate aufgefallen, welche am Strassenrand aufgestellt sind. Der FVS gibt immer wieder Kampagnen zu wichtigen Themen im Strassenverkehr in Auftrag. Die Kampagnen sollen die Verkehrssicherheit fördern, indem konkrete Handlungsansätze für richtiges Verhalten im Verkehr aufgezeigt werden. Zu jeder Kampagne werden Einzelaktionen durchgeführt, um die Kampagne bekannter zu machen.Um die Wirksamkeit der Kampagnen zu fördern, durchläuft jede Kampagne einen umfassenden Planungs, Durchführungs und Evaluationsprozess. Mit dem Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung (IPMZ) der Universität Zürich wurde im Jahr 2008 das Handbuch für Kommunikationskampagnen im Bereich Verkehrssicherheit erstellt. Im Jahr 2013 kam das ebenfalls vom IPMZ erstellte Evaluationsmanual für Kampagnen des FVS dazu. Mit dieser Grundlage ist es möglich, die Ergebnisse einer einzelnen Kampagne zu eruieren sowie mit anderen Kampagnen zu vergleichen, da die Evaluationen inhaltlich gleich aufgebaut sind. Beide Handbücher sind auf www.fvs.ch abrufbar. Die Ergebnisse der Evaluationen werden dazu verwendet, um die Kampagnen laufend zu verbessern und wirkungsvoller zu gestalten.Im Berichtsjahr wurde zum ersten Mal eine Kampagne nach dem neuen Kampagnenprozess, den die Verwaltungskommission FVS im Frühherbst 2016 verabschiedete, ausgewählt. Nach der Bekanntgabe des Themas «Sichtbarkeit» für die Kampagne 2017 bis 2019 wurde dazu eingeladen, Grobkonzepte einzurei
chen. Die Gesuchsteller der ausgewählten Grobkonzepte hatten die Chance, ihr Detailkonzept zusammen mit ihrer Agentur anlässlich der Septembersitzung vor der Verwaltungskommission des FVS zu präsentieren. Den Zuschlag erhielt die Kampagne «Made visible» vom Touring Club Schweiz. In der Septembersitzung wurde ebenfalls der Prozess für die Nebenkampagnen gestartet, was bedeutete, dass in der DezemberSitzung Grobkonzepte für Nebenkampagnen eingereicht werden konnten. Die definitiven Nebenkampagnen werden im September 2017 durch die Verwaltungskommission FVS aufgrund der Detailkonzepte ausgewählt. Insgesamt investierte der FVS im Berichtsjahr CHF 9,7 Millionen in mehrjährige Kampagnen und Aktionen.
Kampagne Made Visible Die neue Hauptkampagne hat zum Ziel, das Label «Made visible» für modische aber gleichzeitig auch sichtbare Kleidung zu etablieren. Dazu werden Castings in der Bevölkerung durchgeführt, um authentische Gesichter für die Plakate auszuwählen und damit alle anzusprechen. Zusätzlich sind diverse Aktionen im Zusammenhang mit dem Thema «Sichtbarkeit» geplant.
Kampagne SchulwegKinder lernen heute, dass sie erst über die Strasse gehen dürfen, wenn die Fahrzeuge vor dem Fussgängerstreifen komplett stillstehen. Diese Änderung in der Verkehrsausbildung soll den Fahrzeuglenkenden mit dem Slogan «Rad steht, Kind geht» verdeut
Made VisibleDie neue Hauptkampagne hat zum Ziel, das Label «Made visible» für modische aber gleichzeitig auch sichtbare Kleidung zu etablieren. Dazu werden Castings in der Bevölkerung durchgeführt um authentische Gesichter für die Plakate auszuwählen und damit alle anzusprechen.
Rad steht, Kind gehtJedes Jahr verunfallen 530 Kinder als Fussgänger im Strassenverkehr. Sechs davon tödlich. Helfen Sie mit, diese Zahl zu reduzieren: Halten Sie am Fussgängerstreifen ganz an.
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missachtungen dar. Diese Kampagne richtet sich nicht nur an Fahrradlenkende, welche bei Vortrittsmissachtungen stärker als die anderen Verkehrsteilnehmenden gefährdet sind, sondern an alle Verkehrsteilnehmenden. Mit dem Slogan «Vorsicht beim Vortritt, du weisst nie, was kommt» soll auf diese Problematik aufmerksam gemacht werden. Die Zielgruppen sollen zurückhaltend, partnerschaftlich und bewusst fahren. Auch von dieser Kampagne wird 2017 eine Verlängerung durchgeführt.
Kampagne FahrsicherheitskurseDie Kampagne richtet sich mit dem Slogan «besserfahrer.ch» (Kurse besuchen. Sicher fahren.) generell an die Verkehrsteilnehmenden, um ihnen die Vorteile und den persönlichen Nutzen eines Fahrsicherheitskurses aufzuzeigen. Die Verkehrsteilnehmenden sollen dazu animiert werden, einen Fahrsicherheitskurs zu besuchen. Fahrsicherheitskurse werden für leichte und schwere Motorwagen, Motorräder, Velos und EBikes angeboten. Die Kampagne ist im Berichtsjahr ausgelaufen.
Augen auf die StrasseWeil Ablenkung und Unaufmerksamkeit zu den häufigsten Unfallursachen zählen, thematisiert die Kampagne die unfallrelevante Ablenkung durch Nebentätigkeiten, die Fahrzeuglenkende während des Fahrens ausüben. Insbesondere wird auf die Gefahren des rasant zunehmenden Phänomens der Ablenkung durch mobile oder fest installierte InfotainmentGeräte hingewiesen.
Vorsicht VortrittAufgrund ihrer schmalen Silhoutte laufen Velofahrende Gefahr, dass sie in Vortrittssituationen von Autolenkenden zu spät wahrgenommen oder gänzlich übersehen werden. Ein erhöhtes Risiko birgt auch die Unterschätzung der hohen Geschwindigkeit von EBikes.
licht werden. Diese Kampagne wird im Jahr 2017 weitergeführt.
Kampagne AblenkungAblenkung und Unaufmerksamkeit ist die häufigste Unfallursache im schweizerischen Strassenverkehr. Mit der Botschaft «Augen auf die Strasse» soll aufgezeigt werden, wie wichtig es ist, sich auf die Strasse zu konzentrieren. Die Kampagne ist im Berichtsjahr ausgelaufen.
Kampagne Motorrad Motorradfahrende haben ein deutlich höheres Unfallrisiko als andere Verkehrsteilnehmende. Die Kampagne «lass dich nicht abschiessen» richtet sich deshalb konkret an Motorradfahrende, damit diese für eine defensive und vorausschauende Fahrweise sensibilisiert werden. Diese Kampagne wurde um ein Jahr verlängert und wird im Jahr 2017 nochmals geführt.
Kampagne FahrradEine weitere häufige Unfallursache stellen Vortritts
Kampagnen und Aktionen
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Unterstützung
Im Bereich Unterstützung werden Projekte aus der Aus und Weiterbildung sowie Kampagnen und Aktionen zusätzlich unterstützt. Dabei kann es sich um Lehr oder Hilfsmittel aber auch um Broschüren oder Flyer handeln. Im Berichtsjahr 2016 wurden in die sem Interventionsbereich Projekte im Betrag von CHF 0,8 Millionen bewilligt.
Grundlagen
Die Voraussetzung für erfolgreiche Projektdurchführungen sind entsprechende Grundlagen. Aus diesem Grund werden jährlich Berichte (SINUSReport, Sicherheitsdossiers, Faktenblätter, Forschungsberichte und Evaluationen) verfasst. Diese Grundlagenberichte dienen den Gesuchstellern als Unterstützung für die Ausgestaltung der Gesuche und der Verwaltungskommission als Entscheidungsgrundlage zur Beurteilung der eingereichten Gesuche. Die Grundlagen stehen allen Interessierten unentgeltlich zur Verfügung und können auf der Website des FVS (www.fvs.ch) heruntergeladen werden. Im Berichtsjahr finanzierte der FVS die Grundlagenerarbeitung mit einer Summe von CHF 2,7 Millionen.
AUSBLICK GESCHÄFTSJAHR 2017
Im Jahr 2017 werden die Kampagnen mit den Schwerpunkten Schulweg, Motorrad und Fahrrad weitergeführt. Ein zusätzlicher Schwerpunkt wird mit der neuen Hauptkampagne auf das Thema Sichtbarkeit gelegt. Der FVS setzt in Zukunft auf eine möglichst papierlose Verarbeitung der Geschäftsprozesse. Dazu wurde in den letzten Jahren viel Arbeit in das FVS Portal gesteckt, welches nun soweit ausgebaut wurde, dass eine papierlose Bearbeitung der Gesuche möglich ist. Für das Jahr 2017 ergibt sich durch den Rücktritt von Herrn Reto Habermacher (Kantonspolizei Uri) ein Wechsel in der Verwaltungskommission FVS. Der freie Sitz wird von Herrn Damian Meier (Kantonspolizei Schwyz) übernommen. Im September 2017 werden die Gesuchsteller die Detailkonzepte der Nebenkampagnen vor der Verwaltungskommission des FVS präsentieren, welche die geeignetsten auswählen wird. Zusätzlich wird die Schulwegkampagne 2017 neu zur Vergabe ausgeschrieben.
Ausblick Geschäftsjahr 2017 Utilisation des capitaux 2016
BEWILLIGTE BEITRÄGE 2016
Aus- und Weiterbildung
5 bis 9Jährige CHF 532 400
10 bis 15Jährige CHF 1 345 480
16 Plus CHF 2 250 480
Rückerstattung Motorisiert CHF 3 750 000
Fahrsicherheitskurse Motorfahrzeuglenker CHF 1 059 370
Fahrsicherheitskurse Velofahrende/EBike CHF 335 000
Total Aus- und Weiterbildung CHF 9 272 730
Kampagnen und Aktionen
Kampagne Ablenkung CHF 1 082 000
Kampagne Motorrad CHF 1 184 000
Kampagne Velo CHF 1 609 800
Kampagne Fahrsicheheitskurse CHF 750 000
Kampagne Schulweg CHF 1 205 000
Kampagne Sichtbarkeit CHF 75 000
Aktion 55+ CHF 1 042 706
Bewirtschaftung Mahnwände CHF 249 693
Netzwerk Sicherheitsdelegierte CHF 750 000
Total Kampagnen und Aktionen CHF 7 948 199
Unterstützung
Lehr und Hilfsmittel CHF 1 289 000
Funktionstüchtigkeit Velos CHF 596 000
Reflektierende Materialien CHF 99 420
Sehtests CHF 59 408
Senioren CHF 247 995
Diverse Gesuche CHF 256 240
Total Unterstützung CHF 2 548 063
Grundlagen
Wissensmanagement CHF 1 283 000
Expertenrat CHF 141 500
Dokumentationsstelle CHF 27 000
Total Grundlagen CHF 1 451 500
TOTAL BEWILLIGTE BEITRÄGE 2016 CHF 21 220 492
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Fortune du fondsBilan au 31 décembre
AKTIVEN ANHANG 2016
Umlaufvermögen
Flüssige Mittel CHF 20 936 261.29
Wertschriften mit Börsenkurs CHF 2 034 775.00
Übrige kurzfristige Forderungen 1 CHF 51 075.62
Aktive Rechnungsabgrenzungen CHF 8 246 376.35
Total Umlaufvermögen CHF 31 268 488.26
Anlagevermögen
Büroeinrichtungen/Installationen CHF 31 543.00
EDV CHF 12 076.00
Total Anlagevermögen CHF 43 619.00
TOTAL AKTIVEN CHF 31 312 107.26
PASSIVEN ANHANG 2016
FREMDKAPITAL
Passive Rechnungsabgrenzungen 2 CHF 17 988.00
Total kurzfristiges Fremdkapital CHF 17 988.00
Abgrenzung Projektaufträge CHF 26 740 863.75
Total langfristiges Fremdkapital CHF 26 740 863.75
TOTAL FREMDKAPITAL CHF 26 758 851.75
EIGENKAPITAL
Fondsvermögen am 1. Januar CHF 8 734 978.59
Ertrags/Aufwandsüberschuss CHF – 4 181 723.08
Fondsvermögen am 31. Dezember CHF 4 553 255.51
TOTAL PASSIVEN CHF 31 312 107.26
BETRIEBSERTRAG ANHANG 2016
Unfallverhütungsbeiträge CHF 19 658 809.75
Übriger Ertrag CHF 548 451.00
TOTAL BETRIEBSERTRAG CHF 20 207 260.75
BETRIEBSAUFWAND ANHANG 2016
Aus und Weiterbildung CHF – 9 166 394.00
Kampagnen und Aktionen CHF – 12 109 818.00
Unterstützung CHF – 885 080.00
Grundlagen CHF –2 737 408.00
Auswärts vergebene Arbeiten CHF – 160 957.52
Personalaufwand CHF – 377 447.02
Übriger betrieblicher Aufwand 3 CHF – 353 183.91
TOTAL BETRIEBSAUFWAND CHF – 25 790 288.45
BETRIEBLICHES ERGEBNIS CHF – 5 583 027.70
JAHRESGEWINN/-VERLUST ANHANG 2016
Finanzertrag 4 CHF 65 942.58
Finanzaufwand 5 CHF – 67 839.86
Periodenfremder Ertrag CHF 1 403 201.90
JAHRESGEWINN (+) / -VERLUST (–) CHF – 4 181 723.08
ERFOLGSRECHNUNGBILANZ PER 31. DEZEMBER
Fonds für VerkehrssicherheitBern, im März 2017 Der Präsident Der Geschäftsführer
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Données à l’appui des positions du bilan et de la fortune du fondsAnnexe compte annuel
GRUNDSÄTZE
AllgemeinDie vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den Bestimmungen des Schweizerischen Rechnungslegungsrecht (32. Titel des Obligationenrechts) erstellt.Die wesentlichen angewandten Bewertungsgrundsätze, welche nicht vom Gesetz vorgeschrieben sind, sind nachfolgend beschrieben.
UmsatzlegungDie Unfallverhütungsbeiträge der Versicherungsgesellschaften werden mangels geeigneter Informationen mit einem Zeitverzug eines Quartals in der Buchhaltung erfasst, d. h. die Beiträge des 4. Quartals werden immer erst im Folgejahr verbucht.
Rückstellung für zugesprochene Beiträge für ProjekteNach Genehmigung eines Projektes durch die Verwaltungskommission werden die gesamten bewilligten
ANHANG DER JAHRESRECHNUNG
Kosten erfolgswirksam zurückgestellt. Nichtbeanspruchte Rückstellungen für zugesprochene Beiträge für Projekte werden nach Projektabschluss erfolgswirksam ausgebucht und als periodenfremder Ertrag ausgewiesen.
Rückstellung für zugesprochene Beiträge für KampagnenNach Genehmigung einer Kampagne durch die Verwaltungskommission wird die Kostentranche für das laufende Geschäftsjahr erfolgswirksam zurückgestellt. Die Kostentranche, welche zukünftige Geschäftsjahre betreffen, werden transitorisch abgegrenzt und dadurch erfolgsneutral zurückgesellt. Nichtbeanspruchte Rückstellungen für zugesprochene Beiträge für Kampagnen werden nach Abschluss der Kampagne erfolgswirksam ausgebucht und als periodenfremder Ertrag ausgewiesen.
ANGABEN ZU BILANZ- UND ERFOLGSRECHNUNGSPOSITIONEN
1 Übrige kurzfristige Forderungen
Verrechnungssteuer CHF 26 571.47
Mietkaution CHF 25 008.15
Kontokorrent gegenüber Vorsorgeeinrichtung CHF – 504.00
Total übrige kurzfristige Forderungen CHF 51 075.62
2 Passive Rechnungsabgrenzungen
Noch nicht verrechnete Aufwendungen CHF 17 988.00
Abgrenzungen für Ferienguthaben CHF 0.00
Total Passive Rechnungsabgrenzungen CHF 17 988.00
3 Übriger betrieblicher Aufwand
Mieteaufwand Büroräumlichkeiten CHF 65 593.90
Sachversicherungen CHF 3 822.90
Gebühren und Abgaben CHF 915.95
Büro und Verwaltungsaufwand CHF 282 851.16
Total übriger betrieblicher Aufwand CHF 353 183.91
4 Finanzertrag
Zinsertrag Flüssige Mittel CHF 2 592.11
Wertschriftenertrag CHF 63 070.50
Übriger Finanzertrag CHF 279.97
Total Finanzertrag CHF 65 942.58
5 Finanzaufwand
Kursdifferenzen CHF 62 400.00
Zinsaufwand (Negativzins) CHF 984.06
Depotgebühren/Bank und Postspesen CHF 4 455.80
Total Finanzaufwand CHF 67 839.86
WEITERE ANGABEN
6 VollzeitstellenDie Anzahl der Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt lag im Berichtsjahr sowie im Vorjahr nicht über zehn.
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FORSCHUNGSARBEITEN UND PUBLIKATIONEN FORSCHUNGSARBEITEN UND PUBLIKATIONEN
Faktenblatt «Lieferwagen»Dezember 2016
bfuBern
Evaluation eines Crash-Recorder als Instrument der UnfallpräventionOktober 2016
bfuBern
Sinus-Report 2016September 2016
bfuBern
Faktenblatt «Arbeitswege und Berufsfahrten»Juli 2016
bfuBern
Sicherheitsdossier «Sicherheit älterer Verkehrsteilnehmer»Januar 2016
bfuBern
Soziale Ungleichheit und Nichtberufsunfälle in der SchweizDezember 2015
bfuBern
Sinus-Report 2015September 2015
bfuBern
Faktenblatt «Schockkampagnen»November 2015
bfuBern
Faktenblatt «Fahrradhelm»Juni 2015
AGUZürich
Fahrassistenzsysteme – Wirkungsanalyse und InformationskonzeptMärz 2015
bfuBern
Sicherheitsdossier «Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende»März 2015
bfuBern
Sinus-Report 2014September 2014
bfuBern
Faktenblatt «Aggression und Emotionen im Strassenverkehr»Juni 2014
bfuBern
Faktenblatt «Fahrassistenzsysteme» Juni 2014
bfuBern
Sicherheitsdossier «Motorradverkehr»März 2014
bfuBern
Grundlagen «Kommunikation über Risiken – spezifisch für den Motorradverkehr»März 2014
Universitätsklinik BernFunktionsbereich Alterspsychologie
Forschungsbericht «Fahren im Alter: Gefahrenerkennung und -einschätzung»Dezember 2013
bfuBern
Faktenblatt «Fahrsimulatoren für Aus- und Weiterbildung»Dezember 2013
bfuBern
Sinus-Report 2013September 2013
bfuBern
Sicherheitsdossier «Fussverkehr»Juni 2013
bfuBern
Faktenblatt «Drogen und Medikamente im Strassenverkehr»Mai 2013
bfuBern
Faktenblatt «Senioren als Personenwagen-Lenkende»November 2012
bfuBern
Sinus-Report 2012September 2012
bfuBern
Faktenblatt «Senioren als Fussgänger»Juli 2012
Fussverkehr SchweizZürich
Auswertung Unfälle auf Fussgängerstreifen in der Stadt Zürich 2003 bis 2010Juni 2012
Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, Departement Angewandte Psychologie, Zürich
Analyse unfallbegünstigender Fehleinschätzungen von VelofahrernMärz 2012
bfuBern
Sicherheitsdossier «Fahrradverkehr»März 2012
Mobilitätsakademie TCS Genf
Strassenverkehrssicherheitsauswirkungsanalyse der ElektromobilitätDezember 2011
bfuBern
Faktenblatt «Unaufmerksamkeit – Ablenkung»Dezember 2011
PTV SWISS AGBern
Einfluss von Präventionsmassnahmen auf die Entwicklung des UnfallgeschehensDezember 2011
bfuBern
Sinus-Report 2011September 2011
bfuBern
Faktenblatt «Wochenend-Nacht-Unfälle»Juni 2011
bfuBern
Sicherheitsdossier «Personenwagenlenkende und -mitfahrende»März 2011
bfuBern
Sicherheitsdossier «Missachten des Vortritts innerorts»Oktober 2010
bfuBern
Faktenblatt «Missachten des Vortritts innerorts» Oktober 2010
bfuBern
Sinus-Report 2010September 2010
bfuBern
Faktenblatt «Elektrofahrräder»September 2010
bfuBern
Forschungsbericht «Verhalten am Fussgängerstreifen»März 2010
Fussverkehr SchweizZürich
Überprüfung der FVS SchwerpunkteDezember 2009
PTV Swiss AGBern
Faktenblatt «Telefonieren und SMS-Schreiben am Steuer»Dezember 2009
bfuBern
SINUS-Report 2009September 2009
bfuBern
Sicherheitsdossier «Motorradverkehr»März 2009
bfuBern
Travaux de recherche et publications Travaux de recherche et publications
2016 • 2015 • 2014 • 2013 2012 • 2011 • 2010 • 2009
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FORSCHUNGSARBEITEN UND PUBLIKATIONEN VERWALTUNGSKOMMISSION
GESCHÄFTSSTELLE
Sicher zur Schule – sicher nach Hause!März 2009
Fussverkehr SchweizZürich
Faktenblatt «Querungsstellen für den Fussverkehr»Februar 2009
bfuBern
SINUS-Report 2008September 2008
bfuBern
Evermoto – Verhalten, Einstellungen und Unfallerfahrungen von Motorradfahrern September 2008
bfuBern
Sicherheitsprogramm «Veloland Schweiz»Juni 2008
Stiftung Veloland Schweiz, Bern
Sicherheitsdossier «Beeinträchtige Fahrfähigkeit von Motorfahrzeuglenkenden»Juni 2008
bfuBern
Kommunikationskampagnen im Bereich VerkehrssicherheitMärz 2008
Institut für Publizistikwissenschaft undMedienforschung, Universität Zürich
Faktenblatt «Geschwindigkeit»Februar 2008
bfuBern
SINUS-Report 2007September 2007
bfuBern
Apparategestützte medizinische Evaluation der aktuellen Fahrfähigkeit Juni 2007
AGUZürich
7 mal 7 Jahre – und immer wieder? Juni 2007
Fragile SuisseZürich
Gemeinsame Flächen für den Fuss- und VeloverkehrJuni 2007
Pro Velo, BernFussverkehr Schweiz, Zürich
Sicherheitsdossier «Fussverkehr»März 2007
bfuBern
SINUS-Report 2006 Oktober 2006
bfuBern
Senioren und VerkehrssicherheitOktober 2006
VCSBern
Volker Fröse, Stabschef Verkehr Bundesamt für Strassen Präsident
Adrian Leuenberger, Stv. Chef Schadenzentrum VBS Vizepräsident
Anita Brechtbühl, Leiterin Verkehrssicherheit Automobil Club Schweiz
Cristiano Canova, Capo Sezione della Circolazione del Cantone Ticino
Marion Doerfel, Professorin für Verkehrswesen Berner Fachhochschule
Joël Favre, Défense des intérêts Fédération suisse des aveugles et malvoyants FSA
Reto Habermacher, Kommandant Kantonspolizei Uri
Regula Hartmann, Leiterin Bildung/Betrieb/Sport Beratungsstelle für Unfallverhütung
Hans Koller, Generalsekretär strasseschweiz
Martina Menn, Mitglied Schweizerische Vereinigung Verkehrspsychologie
Heinz Roth, Leiter Unfallversicherung Schweizerischer Versicherungsverband
Valesca Zaugg, Geschäftsführerin Road Cross Schweiz
Dieter Lüthi Geschäftsführer
Maria Haueter Projektleiterin
Nina Stupan Projektleiterin
Travaux de recherche et publications Membres de la commission
2009 • 2008 • 2007 • 2006