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GEFÖRDERT DURCH: Ich will nicht still sitzen RICARDA RATHS IM PORTRÄT Stiftungen: BLÜHENDES FUNDRAISING-INSTRUMENT ODER GELDFRIEDHOF? Neues aus dem Verband DAS ÄNDERT SICH 2011! GEFÖRDERT DURCH: FUND Stücke DAS MITGLIEDERMAGAZIN DES DEUTSCHEN FUNDRAISING VERBANDES GEFÖRDERT DURCH: 1-2011 ISSN 2190-1783

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  • GEFÖRDERT DURCH:

    Ich will nicht still sitzenRICARDA RATHS IM PORTRÄT

    Stiftungen:BLÜHENDES FUNDRAISING-INSTRUMENT

    ODER GELDFRIEDHOF?

    Neues aus dem VerbandDAS ÄNDERT SICH 2011!

    GEFÖRDERT DURCH:

    FUNDStückeD A S M I T G L I E D E R M A G A Z I N D E S D E U T S C H E N F U N D R A I S I N G V E R B A N D E S

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    ADRESSRECHERCHE

    TAGESAKTUELLE VERBUCHUNGDATENSELEKTION

    ZAHLREICHE REPORTS

    STATISTIKEN

    H I E R K O M M T I H R R U N D U M - S O R G L O S - P A K E T :

    Treffen Sie uns an unserem Stand auf

    dem DeutschenFundraising-Kongress

    vom 6. bis 8. April 2011in Fulda!

    A N Z E I G E

  • In jeder FUNDStücke-Ausgabe kommtein Verbandsmitglied zu Wort, das dieRedaktion vorher zufällig anhand derMitgliedsnummer ausgelost hat.

    Dieses Mal: Jörn Ziegler, ChildFundDeutschland e. V. Nächstes Mal: viel-leicht Sie?

    „Den Wandel gestalten – Fundraisingals gesellschaftliche Kraft“. Pfeifen Deutsch-lands Fundraiser mit diesem Motto desDeutschen Fundraising Kongresses im Wald,um sich selbst Mut zu machen? Oder solltesich nach den langen Jahren der Selbstbe-schränkung nun mit der Verwandlung ineinen Fachverband endlich und tatsächlicheine neue Kraft entfalten? Unbestritten unddennoch viel zu unbekannt ist, wie vielGutes Fundraiser durch ihr praktisches Tunermöglichen. Ohne Fundraising wäre unse-re Gesellschaft schon jetzt um Vieles ärmer– materiell und ideell. Aber wer hat bisherden Wandel gestaltet? Vom Datenschutz biszu Steuergesetzen, vom VENRO-Verhaltens-kodex bis zur Initiative Transparente Zivil-gesellschaft reichen die negativen und pos i -tiven Beispiele. Derweil gestaltet das DZIWandel im Fundraising, indem es die Gren-zen zulässiger Emotionalität in der Spen-denwerbung festlegt. Also: viele Chancenund Herausforderungen für DeutschlandsFundraiser, das Gestalten anzupacken!

    Ihr

    Jörn Ziegler

    FUNDStücke 1·2011 3

    E D I T O R I A L

    Liebe Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser

    „Zahl der deutschen Stiftungenklettert auf über 18.000“

    – so titelt eine Pressemitteilung des Bun-desverbandes Deutscher Stiftungen vom10. Februar 2011. Ist das eine gute Nach-richt? Deutschland ist ein Stiftungsland, soviel steht fest. Aber nicht alle FundraiserIn-nen sind überzeugt, dass eine Stiftungs-gründung immer eine gute Idee ist – man-che halten die eine oder andere Stiftungauch für einen Geldfriedhof. Lesen Sie inunserem Aufmacher, was die Experten da -rüber denken.

    Wir freuen uns darauf, uns beim Fund -raising Kongress mit Ihnen zu diesem undzu anderen Themen auszutauschen! Viel-leicht haben Sie noch Fragen an unserneues Vorstandsmitglied Ricarda Raths? Einige beantwortet sie schon im Porträt aufS. 10. Oder möchten Sie prüfen, ob dieJury für den Fundraising Preis auch die rich-tigen Bewerber ausgewählt hat? Wir stellenIhnen alle Kandidaten auf den Seiten 22bis 25 vor.

    Der Vorstand des Deutschen Fundrai-sing Verbandes wünscht eine interessanteLektüre und einen erfolgreichen Kongress!Für Anregungen, Kritik, Wünsche und Un-mutsbekundungen zu diesem Heft [email protected] wir dankbar!

    Ihr

    Matthias Buntrock

  • I N H A L T

    4 FUNDStücke 1·2011

    10

    16

    22

    28

    5

    Inhalt

    EditorialEditorial M. Buntrock 3Mitgliedseditorial 3

    AufmacherDeutschland einig Stiftungsland? 5

    PorträtRicarda Raths „Ich kann nicht still sitzen“ 10

    Brüssel/BerlinSEPA kommt! Aber wie? 12

    Aus der PraxisGute Erfahrungen mit transparentem Telefonfundraising 15„Spenden helfen!“ – das Mailing bekommt Verstärkung durch Apps 16

    Aus dem VerbandTransparenz-Initiative setzt Mindeststandards 18Das ändert sich 2011! 19Fachausschüsse, Regional- und Fachgruppen 20Schwerpunkt der Arbeit im Ethik-Ausschuss 21Der Deutsche Fundraising Preis 2011 22

    ServiceEvents: Fundraising Kongress 26Buchtipp: Hello Kitty muss sterben 27In fünf Tagen zum Fundraising-Profi? 27Wo fängt Europa an? Und wo endet es? 28

    Kessel BuntesHeute vor 10 Jahren 29Glosse 30Fundraising-Lexikon 30Impressum 30

  • FUNDStücke 1·2011 5

    A U F M A C H E R

    5.251.343.000 €. Das ist eine großeZahl. Sie steht für das Vermögen einer ein-zigen Stiftung – der Robert Bosch StiftungGmbH1. Zugegeben, es ist die vermögends -te, aber eben nur eine. Und insgesamt gibtes in Deutschland deutlich mehr als 18.000Stiftungen.

    Deutschland ist ein Stiftungsland. DieZahl der jährlichen Neueinrichtungen von

    Stiftungen steigt seit Jahrzehnten kontinuier-lich an. Im Jahr 2007 trat ein Gesetz zurStärkung bürgerschaftlichen Engagementsin Kraft, das die Zahl der Stiftungsgründun-gen allein in den ersten beiden Geltungs-jahren um 20 Prozent nach oben katapul-tierte. „Die mit diesen Stiftungsgründungengewährten Steuernachlässe gebe ich ger -ne!“, frohlockte der damalige Finanzmi-

    1 www.stiftungen.org

    Deutschland einig Stiftungsland?St i f tungen s ind gut. Sagen die einen. Sie ermögl ichen die langfr is t ige Sicherung gemeinnütziger

    Arbei t . Theoret isch r icht ig, sagen die anderen. Aber vie le St i f tungen s ind nichts anderes als

    Geldfr iedhöfe und verhindern die Finanzierung ef f iz ienter Fundrais ing-Maßnahmen. Gibt es also

    Kri ter ien, die über Sinn und Unsinn einer St i f tungsgründung entscheiden? Und wenn es s ie gibt –

    wie sehen sie aus? Wir sprachen mit Paul Dalby (Evangelisches MedienSer viceZentrum), Arne Kasten

    (Fundrais ing-Berater) , Prof. Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven (Kathol ische Fr iedensst i f tung),

    Phil ipp Hof (Stif tungszentrum.de) und Prof. Dr. Hans Fleisch (Bundesverband Deutscher Stif tungen).

  • nister Peer Steinbrück und lobte: „Ich freuemich, dass es auch in wirtschaftlich schwie-rigen Zeiten eine hohe Bereitschaft von Bür-gerinnen und Bürgern in Deutschland gibt,einen Teil ihres Vermögens über Stiftungenfür das Gemeinwohl einzusetzen.“2

    Aber: Ist eine Stiftungsgründung für Men-schen, die etwas Gutes mit ihrem Vermögenbewirken wollen, wirklich immer so sinnvoll?

    Mit Visionen zur Stiftung stattzum Arzt

    Ja, sagt Paul Dalby, Stiftungsmanager(DSA), ehemals Leiter Fundraising derEvangelisch-lutherischen Landeskirche Han-novers und heute stellvertretender Direktordes Evangelischen MedienServiceZentrums.„Wer Visionen hat, sollte nicht – wie HelmutSchmidt einst vorschlug – zum Arzt gehen,sondern eine Stiftung gründen oder unter-stützen.“

    Anders sieht das Arne Kasten, Fundrai-sing-Berater und -Trainer mit langjähriger

    Branchenerfahrung. Die Grün-dung von Stiftungen beruhe oftauf falschen Annahmen, mahnter und präzisiert: „Aus meinerSicht gibt es zwei Hauptgründefür die Errichtung von Stiftun-gen: 1. Geber wollen sich ver-ewigen und 2. Stifter wollen,

    dass ihre Gelder nicht für die Verwaltungvon Organisationen aufgewendet werden,sondern allein für den Zweck. Der ersteWunsch lässt sich auch anders darstellen,z.B. mit einem Stifterbaum, Erinnerungsta-feln, Namensgebung für Räume, Gebäudeoder Projekte. Der zweite Grund beruht auf

    der unzutreffenden Annahme, dass Verwal-tungskosten schlecht und vermeidbar sind.Beides ist nicht der Fall.“

    Also ist eine Stiftung für Non-Profit-Or -ganisationen möglicherweise der falscheWeg. Aber es gibt doch so viele, die an-scheinend erfolgreich sind. Was nun – sinn-voll oder nicht? „Es kommt darauf an, wieeine Stiftung eingesetzt wird“, schlägt Phil-ipp Hof von Stiftungszentrum.de den Mittel-weg ein. „Wenn sie als Instrument gesehenwird, um Leute mit Vermögen für die eigeneArbeit zu begeistern, dann ist sie ein effek-tives Fundraising-Instrument. Wenn eine Or-ganisation aber Rücklagen hat, sie in einerStiftung parkt und dort liegen lässt, dann istdiese Stiftung in erster Linie wahrscheinlichein Geldfriedhof.“

    Gewusst wie, lautet also die Devise.Paul Dalby, der anerkanntermaßen ziem-lich genau weiß, wie, sieht im InstrumentStiftung vor allem eine Chance, die Arbeitder Kirche auch in Zukunft zu sichern.„Schon im Jahr 2030 werden der Kirchedeutlich weniger finanzielle Mittel zur Ver-fügung stehen“, befürchtet Dalby. „Wermöchte, dass an seinem Ort auch für zu-künftige Generationen kirchliches Lebenstattfindet, ist aufgerufen, dafür jetzt mitden Grundstein zu legen bzw. am gemein-samen Stiftungshaus mitzubauen.“ EineEinschränkung hat er allerdings doch – siebezieht sich auf die Art und Menge der zugründenden Stiftungen. „60 Stiftungen mitje 25.000 Euro machen – insbesonderelangfristig – keinen großen Sinn. Auch miteinem Startkapital von 50.000 Euro istman noch weit entfernt davon, aus den Er-

    A U F M A C H E R

    Die Gründung von Stiftungen beruht oft auf

    falschen Annahmen

    A N Z E I G E

    2 Pressemitteilung des Bundesministeriums der Finanzen vom 11.2.2009, s. www.pressrelations.de 1 http://givingpledge.org

  • A U F M A C H E R

    FUNDStücke 1·2011 7

    trägen zum Beispiel eine Pastorenstelle an-teilig oder die Sanierung des Kirchturms zufinanzieren.“ Doch Dalby glaubt an Poten-zial und Wachstum kleinerer Stiftungen.„Deshalb begleitet die Landeskirche Han-novers die Stiftungen intensiv durch Bera-tung und Schulung, unter anderem in denBereichen Fundraising, Öffentlichkeitsar-beit und Recht.“

    Professor Dr. Heinz-Gerhard Justenho-ven ist offensichtlich ebenfalls jemand, deran Stiftungen glaubt – denn er hat geradeerst eine gegründet. „Stiftungensind ein ideales Instrument, um An-liegen langfristig zu unterstützen“,ist Justenhoven überzeugt. „Siesind auf die Ewigkeit ausgerich-tet.“ Angesichts der Ewigkeit sinddie Erfolge der Katho lischen Frie-densstiftung, deren Vor stand Justenhovenübernommen hat, bereits ermutigend. Miteinem Startkapital von 800.000 Euro istsie sicher keine ganz kleine, aber auchkeine wirklich große Stiftung. Sie wurde2010 gegründet, fördert die Arbeit des Instituts für Theologie und Frieden (ithf) inHamburg und hat seitdem bereits Fürspre-cher, Mitglieder des Beirats, Testimonialsund erste Spenden gewonnen.

    Besser kurzfristig und substan-ziell als nichts für die Ewigkeit

    Es gibt also durchaus Einträge auf der„Pro“-Seite unserer Pro-und-Contra-Liste zumThema Stiftungen. Arne Kasten gibt Contra:„Die Hoffnung, mit kleinen Einlagen zueinem substanziellen Stiftungskapital zu ge-langen, wird von der Wirklichkeit wider-

    legt“, ist er sicher. Neben den schlechtenErfolgsaussichten für kleine Stiftungen siehtKasten auch bei größeren Stiftungen Pro-bleme. „Gemeinnützige Organisationensind nicht dazu da, am Kapitalmarkt zu agie-ren. Das fängt mit den möglichen Anlagenan: Was kann sich eine Organisation daethisch und moralisch leisten? Bieten ethi-sche Anlagen Zinsen, die hoch genugsind? Sind hohe Zinsen überhaupt ethischvertretbar?“ Sollte die Antwort hier „nein“lauten, steckt man in einem Dilemma –denn ohne hohe Zinserträge geht es nicht.

    „Deshalb ist eine substanzielle Förderungaus meiner Sicht immer noch sinnvoller, alspraktisch nichts für die Ewigkeit zu verwirk-lichen.“

    Praktisch nichts? „Seit über 1.000 Jahren“,sagt Professor Dr. Hans Fleisch, Generalse-kretär des Bundesverbandes Deutscher Stif-tungen, „füllen sie Lücken in Bereichen, dieandere vernachlässigen, sie treiben sozialeund gesellschaftliche Innovationen jenseitsdes Mainstreams voran, und sie tragen zurWirksamkeit und Stabilisierung der sonsti-gen Bürgergesellschaft bei.“ Philipp Hof vonder Servicegesellschaft Stiftungszentrum.debeobachtet auch die Motivationslage derStifter: „Einer unserer Stifter hat das mal pla- kativ ausgedrückt“, erzählt er: „Er hat dasGefühl, wenn er zu den Hilfsorganisationenkommt, soll er den Geldkoffer an der Pforte

    Gemeinnützige Organisationen sind nicht dazuda, am Kapitalmarkt zu agieren.

    Paul Dalby, Stiftungsmanager(DSA), stellvertretender Direktor des EvangelischenMedienServiceZentrums

    Arne Kasten, Fundraising-Berater und -Trainer

    Professor Dr. Heinz-GerhardJustenhoven, Vorstand der Katholischen Friedensstiftung,Institut für Theologie und Frieden (ithf)

    Professor Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundes-verbandes Deutscher Stiftungen

    Philipp Hof von Stiftungszen-trum.de

    Im Gespräch mit …

  • 8 FUNDStücke 1·2011

    A U F M A C H E R

    abgeben und man kümmert sich darum.“Mit diesem Modell, so glaubt Hof, sindimmer mehr potenzielle StifterInnen undSpenderInnen immer weniger einverstan-den. „Leute, die sich mit größeren Summenengagieren wollen, möchten mitgestalten.Sie wollen ihr Geld aktiv einsetzen und ander Problemlösung – wie auch immer – mitbeteiligt sein. Da ist die Stiftung ein mögli-ches rechtliches Vehikel.“ Es muss abernicht unbedingt eine Stiftung sein, die sol-

    che Anliegen auf-fängt – da ist Hofrecht leidenschafts-los. „Ob man nuneine Stiftung gründetoder auf eine der vie-

    len Zwischenformen zurückgreift, also aufeinen Stiftungsfonds, eine Treuhandstiftung,eine Stiftungs-gGmbH, einen Fördervereinoder Ähnliches – das ist alles nachgela-gert. Wenn uns jemand fragt, ob er eineStiftung gründen soll oder nicht, legen wirihm auf jeden Fall ans Herz: Prüfen Sie dieAlternative der Großspende oder der Zu-stiftung. Manchmal macht eine StiftungSinn, in anderen Fällen eben nicht.“

    Erfolgsrezept? Klare Ziele!

    Und von welchen Kriterien hängt einesolche Entscheidung ab? Letztlich vor allemvon der Zielsetzung des oder der Geben-

    den, da sind sich die Fachleute weitgehendeinig. „Wer nachhaltig wirken will undeine größere Summe zur Verfügung hat, istim Zweifel mit der Stiftung besser dran“,bleibt Professor Dr. Fleisch bei seiner Mei-nung. „Wer dagegen zeitlich begrenztrasch ein einzelnes, konkretes Ziel errei-chen will, dem ist eine Spende anzuraten.“ Und wenn es nun die Stiftung sein soll –welche Kriterien müssen erfüllt sein, damitman mittel- oder langfristig erfolgreich ist?„Es muss ein schlüssiges strategisches Kon-zept geben“, rät Professor Fleisch, „das inder Praxis auch umgesetzt wird. Zudemsind die ‚Grundsätze Guter Stiftungspra-xis‘, die die Mitglieder des Bundesverban-des Deutscher Stiftungen verabschiedethaben, nicht nur ein ethisches Gebot, son-dern auch ein Erfolgsfaktor.“

    Bestimmte Voraussetzungen im finan-ziellen oder personellen Bereich seien kei-nesfalls aussagekräftige Erfolgskriterien,sagt Philipp Hof. „Ein sehr konkreter Stif-tungszweck ist gut“, findet er stattdessen.„Wir haben zum Teil Stiftungen hier, diehaben in einer Region ein oder zwei Ein-richtungen, die sie jährlich bedenken. Daist eine Stiftung mit 25.000 Euro wunder-bar.“ Hof ist sich sicher: „Es muss nur einesin jedem Fall geben, wenn man mit einerStiftung erfolgreich sein will: Eine möglichstklare Zielsetzung des Stifters. Schwierigwird es nämlich dann, wenn die Satzungalles ermöglicht, die Gremien alle Freiräu-me geben und man mal hier und mal da ir-gendwelche Projekte fördert. Das ist ei-gentlich für alle Seiten unbefriedigend.“

    Wachstum? Wandel? Wohin?

    Wie sieht die Zukunft unserer Stiftungs-landschaft aus? Die Antwort auf dieseFrage fällt je nachdem, wen man fragt,recht unterschiedlich aus. Zuversichtlich istProfessor Justenhoven, wenn es um die Ent-wicklung seiner Katholischen Friedensstif-tung geht. „Stiftungsarbeit ist Beziehungs-arbeit und der Aufbau von guten und trag-fähigen Beziehungen braucht Zeit. Wirsind guter Dinge, dass in 10 bis 15 Jahrenein nennenswerter Teil des für das ithf er-forderlichen Haushalts von der Stiftung auf-gebracht werden kann.“

    „In 20 Jahren wird es dreimal so vieleStiftungen geben wie heute“, meint Profes-

    Schwierig wird es, wenn dieSatzung alles ermöglicht

  • A U F M A C H E R

    sor Dr. Hans Fleisch. „Ein größerer Anteildavon wird stark strategieorientiert vorge-hen, über qualifiziertes haupt- und ehren-amtliches Personal verfügen und mehr lang-fristige Kooperationen mit anderen Nicht-regierungsorganisationen, mit Staat undWirtschaft pflegen.“

    Die Prognose von Arne Kasten sieht an-ders aus: „Die Gründungswelle von Stiftun-gen wird wieder abebben. Die vorhandenenwerden bleiben.“ Und dann lässt der Stif-tungsskeptiker doch noch den Hauch einerpositiven Vision durchblicken: „Wenn icheine Hoffnung preisgeben darf, dann die,dass sich viele kleine Stiftungen in großenGemeinschaftsstiftungen zusammenfindenund dadurch schlagkräftig und zielgerichtetspezifische Zwecke fördern und gestaltenkönnen.“ Mit diesem Ausblick können wiruns also vielleicht einigen: So schlecht sinddie meisten Stiftungen wahrscheinlich nicht.

    A N Z E I G E

    Zahlen und Fakten:

    Stiftungen in Deutschland3

    • Stiftungserrichtungen 2010: 823

    • Stiftungsbestand 2010: 18.162

    • Top 5 – Stiftungsdichte in Großstädten:

    1. Würzburg

    2. Frankfurt am Main

    3. Hamburg

    4. Oldenburg

    5. München

    • Top 5 – Die größten Stiftungen privaten Rechts nach Vermögen

    1. Robert Bosch Stiftung GmbH (5.251.343.000 Euro)

    2. Dietmar-Hopp Stiftung gGmbH (2.900.000.000 Euro)

    3. VolkswagenStiftung (2.361.412.000 Euro)

    4. Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH (2.225.546.000 Euro)

    5. Else Kröner-Fresenius-Stiftung (2.050.000.000 Euro)

    • Zahl der kirchlichen Stiftungen auf dem Gebiet der Evangelisch-

    lutherischen Landeskirche Hannovers (3 Millionen Mitglieder

    in 1.250 Gemeinden): 3624

    3 Quelle: www.stiftungen.org 4 Quelle: Dalby. Stand: Ende 2010

  • P O R T R Ä T

    In der Mitgliederversammlung am 12. November2010 in Essen hat Johannes Bausch Sie als Beisitze-rin vorgeschlagen. Kam das für Sie überraschend?

    Ja! Diese Position stand nicht im Fokus meines Handelns.Es beeindruckte mich und ich freue mich nun auf die zubewältigenden Aufgaben, denn mit meiner langjährigenErfahrung im Fundraising, im Marketing und in Führungs-positionen kann ich in diesem Wasser gut schwimmen.

    Was hat Sie bewogen, diese Aufgabe zu übernehmen?Ich bin seit den 90er-Jahren Fundraiserin. In den letz-

    ten Jahren habe ich viel gelernt und meinen KollegInnenzugehört. Jetzt ist es für mich an der Zeit, mein Wissen zuteilen. Ich bin ein Mensch, der auf Dauer nicht still sitzenwill, ich möchte etwas bewegen, auf ein Ziel zugehen undLösungen anbieten. Der Deutsche Fundraising Verband

    Inter view mit Ricarda Raths, der neuen

    Beis i tzer in im Vorstand des Deutschen

    Fundrais ing Verbandes.

    „Ich willnicht still

    sitzen“

    10 FUNDStücke 1·2011

  • P O R T R Ä T

    FUNDStücke 1·2011 11

    steht mit der beschlossenen Neuausrichtung an einemWendepunkt. Mit Stolz schaue ich auf die Anfänge desVerbandes zurück. Viele Querdenker und Motoren, wiez.B. Claus Reuther, Mitbegründer des damals noch Bun-des arbeitsgemeinschaft Sozialmarketing (BSM) genanntenVerbandes, waren meine ersten „Fundraisingmeister“.Auf deren Fundament kann ich heute bauen, kremple dieÄrmel hoch und übernehme die Verantwortung für dieNeuausrichtung.

    Wo arbeiten Sie „im normalen Leben“?(lächelt) Ich lebe – auch im Beruf. Bei mir gibt es keine

    Trennung zwischen Privat und Beruf. Meine Familie un-terstützt jedes meiner Projekte. Erst im letzten Jahr habenwir gute Erfolge in der internationalen Wal- und Delfin-schutzorganisation WDCS verbucht. Der oscargekrönteDokumentarfilm „Die Bucht“ führte dazu, dass währendder grausamen Treibjagden auf Delfine in diesem Jahrdie ersten Delfine freigelassen wurden. Meine Familie hatin ganz Deutschland in den Kinos gestanden und dieMenschen angesprochen und aufgeklärt.

    Im neuen Jahr werde ich vor allem die Rote NasenClowns im Krankenhaus unterstützen. Wir haben einentollen Bekanntheitsgrad, jedoch fehlt für die Programmenoch die stabile finanzielle Basis. Es ist für mich schön zusehen, wie die Zusammenarbeit und das Zusammenwirkenvieler Kräfte und NGOs etwas Wunderbares bewirken.Beispielsweise, wenn die Rote Nasen Clowns im Herz-zentrum der Charité, Berlin, den kleinen PatientInnen La-chen und Freude bringen, das Krankenhauspersonal unddie Ärzte das Lachen der Kinder in den Genesungspro-zess einbeziehen.

    Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?Ich bin ein „Kind der ehemaligen DDR“, da gab es so-

    wohl in der Familie als auch in Schule und Beruf immerauch eine Auseinandersetzung mit staatlichen Autoritä-ten. Man konnte sich dem politischen Leben nicht entzie-hen. Deshalb bin auch ich ein politisch sehr wacher undsensibler Mensch. Ich kann mir nicht vorstellen, ein Lebenzu führen, in dem soziale Aspekte keine Rolle spielen. Ichhatte einen jüngeren Bruder, der krank war und dessenEinstellung zum Leben mich sehr berührte und formte. Einreines Leben, von Gewinnmaximierung geprägt, wie iches nach der Wende in der Bundesrepublik vorfand, warmir in dieser Ausschließlichkeit etwas suspekt. Deshalborientierte ich mich an NGOs, die ihre Ressourcen für so-ziale Bedürfnisse einsetzen. Mich haben schon immerMenschen interessiert, die sich ohne Eigennutz für eineSache einsetzen und bereit sind, auch Opfer zu bringen,jedoch nie das Ziel aus den Augen verlieren. Ich bin ineiner Zeit aufgewachsen, in der die Atompolitik großeImpulse bekam. Die Ölkrisen und Störfälle in kerntechni-schen Anlagen führten dazu, dass außerparlamentari-sche Bewegungen nach Lösungen gesucht haben, diesmachte mir Mut! Im Übrigen bis heute, gerade wegen derLaufzeitverlängerungen.

    Warum finden Sie es wichtig, dass sich FundraiserIn-nen in einem Verband organisieren?

    Die Arbeit der gesamten NGOs ist von hohem gesell-schaftlichem Nutzen, und wir können uns heute eine Ge-sellschaft ohne diese Organisationen kaum mehr vorstel-len. Wir brauchen diese kritischen Köpfe, die auch maldie „Finger in die Wunden“ einer Gesellschaft legen.Wir brauchen auch die vielen fleißigen ehrenamtlichenHelfer, die selbstlos an die vermeintlich letzten Gliederunseres Systems denken. Die Hilfe bieten. Die Mutgeben. Alle NGOs brauchen die fortwährende Anspra-che der Bürger, derPolitik, der Gesell-schaft. Die finanzi-elle Basis kann nursichergestellt wer-den, wenn wir im-mer wieder die Auf- merksamkeit auf un- sere globalen undnationalen Herausforderungen lenken. Der Deutsche Fund -raising Verband muss zu einem starken Zusammenschlussvon Menschen voller Ethik und dem unbedingten Willenzur Zukunftsgestaltung werden. Der gemeinsame öffentli-che und politische Auftritt und die damit millionenfacheStimmenstärke können und werden uns die Kraft geben,die Kultur des Gebens zu implementieren. Aber nicht nurdiese Wirksamkeit steht im Fokus. Vor allem die neuenMitglieder sollen ein reiches Portfolio an Wissen, Bildungs-möglichkeiten und Erfahrungsaustausch erhalten. Kon-gresse, regionale Fundraisingtage, die Fund raising aka -demie, aber auch immer mehr Hochschulen in Koopera-tion mit dem Deutschen Fundraising Verband bildenschon jetzt ein gutes Netz für Einsteiger. Ich wünsche mir,dass der Verband zu einer wichtigen Größe, einer Stand-haftigkeit, zu einer Institution innerhalb dieser Gesellschaftheranwächst. Ich wünsche mir, dass wir Position bezie-hen und Profil erhalten. Der Samen dafür ist gesät. Nunliegt es an uns allen.

    Was machen Sie gern in Ihrer Freizeit?Meine Kraft und Energie erhält neuen Schwung in der

    Schwerelosigkeit beim Tauchen und Gedankenlosigkeitbeim Yoga. Mein Rückzugsprogramm heißt Berge undMeer. Dort schreibe, lese und genieße ich.

    Mit welcher lebenden oder verstorbenen Personwürden Sie gern mal einen Kaffee trinken?

    Einstein, einfach ein kluger Kopf und ein Mensch voller herrlich unverschnörkelter Sätze und übrigens auchFische im Tierkreis!

    Was wären Sie geworden, wenn Sie keine Fundrai-serin geworden wären?

    Fundraiserin – ohne Konjunktive. Dazu fällt mir Mahatma Gandhi ein: „Sei du selbst die Veränderung,die du dir wünschst für diese Welt“.

    Wir brauchen diese kriti-schen Köpfe, die auch maldie „Finger in die Wunden“einer Gesellschaft legen.

  • B R Ü S S E L / B E R L I N

    12 FUNDStücke 1·2011

    SEPA kommt! Aber wie?„Single European Payment Area“, kurz SEPA, ist schon lange da. Für die gesamte Wir tschaft, aber

    auch für gemeinnützige Organisationen in Deutschland ist das neue, bargeldlose Zahlungssystem

    mit einigen massiven Problemen verbunden – es sol l in Zukunft aber EU-weit e inhei t l ich gel ten.

    Betroffen: Das Lastschriftverfahren

    Viele SpenderInnen und Fördermitgliederder Organisationen in Deutschland verwen-den zum Beispiel für die halbjährliche Über-weisung ihrer Zuwendung das bequemeund unkomplizierte Lastschriftverfahren. InZukunft wird dies in der jetzigen einfachenForm nicht mehr möglich sein. Bei den Ver-handlungen auf EU-Ebene erschien vielenLändern das deutsche Verfahren zu unsicherund sie bestanden auf Einführung eines sogenannten Doppelmandats. Der Zahlungs-pflichtige erteilt 1. dem Zahlungsempfängerund 2. seiner Bank ein Mandat zum Last-schrifteinzug. Daraus entstand der Verfah-rensvorschlag zum SEPA Direct Debit (SDD).

    Harte Konsequenzen

    Das SDD-Verfahren ist teuer, sowohl beider Einführung als auch im laufenden Betrieb,da jede einzelne Lastschrift kostenpflichtigsein wird. Das bedeutet:1. Der Verwaltungsaufwand und die Kosten

    steigen erheblich an. 2. Es wird keine einfachen Einzugsermäch-

    tigungen per Telefon mehr geben können.3. Eine Einzugsermächtigung über das Inter-

    net erfordert erheblich mehr Sicherheits-aufwand.

    4. Daueraufträge gibt es nicht mehr, da dieBanken nicht als direkte Auftragnehmeragieren dürfen.

    5. Durch die Umstellung von den bisherigenLastschrifteinzugsermächtigungen zu denneuen Mandaten könnten die Organisa-tionen viele SpenderInnen und Mitgliederverlieren.

    Im Dezember 2010 hat der zuständigeEU-Kommissar Michel Barnier die entspre-chenden Fristen festgesetzt. Demnach sollenab 2013 Bankkunden für nationale Überwei-sungen neue Bankkontonummern nutzen. FürLastschriften soll die Umstellung Anfang 2014vollzogen sein. Allerdings erhält die deutscheLastschrift noch eine „Gnadenfrist“. Hier isteine Übergangsfrist von fünf Jahren geplant.

    Doch was passiert mit den schon beste-henden Einzugsermächtigungen? Diese Frageist offenbar noch nicht endgültig geklärt.Wünschenswert wäre eine „automatischeUmwandlung“ der Einzugsermächtigungen inSEPA-Mandate. Dazu ein Zitat von der Home-page der Bundesbank (www.bundesbank.de):„Um den Zahlungsempfängern den damitverbundenen Aufwand zu ersparen, habendas deutsche Kreditgewerbe und die Deut-

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    A N Z E I G E

  • sche Bundesbank einen Vorschlag zur auto-matischen Umwandlung von Einzugsermäch-tigungen in SEPA-Mandate unterbreitet. Da-nach sollen die Zahler vom Zahlungsemp-fänger über die Änderung ihrer Einzugs -ermächtigung in ein SEPA-Lastschriftmandatinformiert und ihnen eine Widerspruchsfristvon zwei Monaten eingeräumt werden.Diese Lösung erfordert allerdings eine ge-setzliche Verankerung der Mandatsmigra -tion, die bis jetzt noch nicht erfolgt ist.“ LautBarnier solle den Systemwechsel aber nie-mand fürchten. So erfolge die Umstellungauf die neuen SEPA-Nummern zum Beispielbei Daueraufträgen automatisch, der Bank-kunde müsse sich im Regelfall um nichtskümmern, so der EU-Kommissar in einemBericht auf Welt Online.

    Verunsicherung bei SpenderInnenund Fördermitgliedern: neueKontonummern

    Mit der Einführung von SEPA wird esauch bundesweit neue Kontonummerngeben. Bisher besteht eine bundesdeutscheKontonummer zum Beispiel aus neun Num-mern. In Zukunft kommen 13 Zeichen hinzu,weil ein Ländercode, zwei Sicherheitszif-fern und die Bankleitzahl eingefügt werden.

    Beispiel: Neue Kontonummer• Alte Kontonummer: 123456789• Neue Kontonummer:

    DE02100500000123456789

    Jeder Fundraiser und jede Fundraiserinweiß, dass dies bei SpenderInnen und För-dermitgliedern zu massiven Verunsicherun-gen führen wird, zum Beispiel am Telefonoder am Bankschalter.

    Gute Vorbereitung notwendig!

    Für die gemeinnützigen Einrichtun-gen und Organisationen in Deutsch-land bedeutet das, sich auf die Um-stellung gut vorzubereiten. Dies be-trifft nicht nur ein gute Kommunika-tion und rechtzeitige Information ge-genüber den eigenen SpenderInnen

    und Fördermitgliedern. Auch Administrationund Datenbank müssen „fit für SEPA“ ge-macht werden. Noch ist zum Beispiel kaumbekannt, dass nicht nur die IBAN und BICvon allen SpenderInnen, Mitgliedern oderPatInnen werden vorliegen müssen. Für alleSEPA-Lastschriften (zum Beispiel Spenden,

    Fördermitgliedsbeiträge) müssen die gülti-gen Mandate eins zu eins in der Banking-Software erfasst und (jedes Mal!) an dieausführende Bank übermittelt werden. Dasheißt beispielsweise für Dauerspender mitmonatlichen Zahlungen, dass die Organi-sationen diese Mandate jeden Monat miteinreichen müssen.

    Skepsis bei Fachleuten

    Bei Fachleuten in Wirtschaft, Verbändenund Verbraucherschutz werden bislangkaum Vorteile gesehen, die einheitlicheStandards für den unbaren Zahlungsver-kehr in Europa bringen könnten. Nicht zu-letzt aus Kostengründen und zu befürchten-den Einnahmeverlusten (die bisher kaum zubeziffern sind) überwiegt die Skepsis. DerDeutsche Fundraising Verband schließt sichder kritischen Beurteilung an. „Für die Ein-richtungen und Organisationen in Deutsch-land ist das Risiko der Verluste bei Spen-den- und Mitgliedsbeiträgen nicht über-schaubar“, warnt Matthias Buntrock, Vorsit-zender des Deutschen Fundraising Verban-des. „Um diese wichtige Arbeit der ge-meinnützigen Einrichtungen und Organisa-tionen nicht zu gefährden, muss ein risiko-loser Übergang absolut gewährleistetsein“, so der Vorsitzende weiter. „Insofernist insbesondere die automatische Um-wandlung bestehender Einzugsermächti-gungen unabdingbare Voraussetzung.“

    Lobbyarbeiter gesucht!

    Der Deutsche Fundraising Verband hateine Arbeitsgruppe „SEPA“ ins Leben geru-fen, die sich insbesondere um eine ver-stärkte Lobbyarbeit bemüht. InteressierteMitstreiterInnen können sich per E-Mail anDr. Thomas Röhr (1. stv. Vorsitzender) wen-den: [email protected].

    Autoren: Doris Kunstdorff, Mülheim/Ruhr Dr. Thomas Röhr, Bad Gandersheim/Berlin

    B R Ü S S E L / B E R L I N

    14 FUNDStücke 1·2011

    Tipp: Checkliste.

    Der Deutsche Fundraising Verband unter-stützt seine Mitglieder bei der Umstellung.In Kürze finden Sie auf www.fundraising-verband.de im Mitgliederbereich prakti-sche Checklisten für die SEPA-Umstellung.

    Administration und Datenbank müssen

    „fit für SEPA“ gemacht werden.

  • Welche Vor- und Nachteile hat professionelles Fund -raising? Mit dieser Frage sehen sich gemeinnützige Ver-eine und Non-Profit-Organisationen konfrontiert, dieSpendergewinnung und Spenderbetreuung an einen ex-ternen Dienstleister auslagern möchten. Viele von ihnenbefürchten, dass sie mit einem solchen Outsourcing dieÜbersicht über ihre Kampagnen verlieren oder diesenicht mehr beeinflussen können, falls sie nicht in ihremSinne ablaufen.

    Auf solche Bedenken hat die Telefonfundraising-Agen-tur TeleDialog mit Sitz in Rosenheim und Berlin bereits voreinigen Jahren reagiert und ein Web-Tool programmiert,

    das ein Maximum an Transparenz garantiert. Mit demWerkzeug, das seit 2008 in Betrieb ist, kann ein Auf-traggeber zum einen jederzeit exakte Auswertungen seiner aktuellen Kampagnen abrufen und zum anderenhat er auch die Möglichkeit, jeden einzelnen Kontakt zueinem Spender oder einer Spenderin nachzuvollziehenund sogar aktiv zu beeinflussen. Wenn sich beispiels-weise jemand beim Verein meldet und angibt, nicht mehrangerufen werden zu wollen, kann der Verein diesenKontakt selbst sperren und so dem Wunsch des Anrufersoder der Anruferin direkt nachkommen, ohne zusätzlichmit TeleDialog Kontakt aufzunehmen. UnkompliziertesControlling, effektives Beschwerdemanagement und da-durch nachhaltige Spenderbindung sind das Ergebnis.

    Mittlerweile nutzen rund 80 Prozent der TeleDialog-KundInnen diese Möglichkeit der Online-Einsicht. Tendenzsteigend. Vor allem junge und kleinere Vereine, die vieleihrer Spender über das Internet generieren, also selbstsehr „web-affin“ sind, nehmen das Angebot gerne in An-spruch.

    Die rege Beteiligung und die zahlreichen Rückmel-dungen der NutzerInnen führen dazu, dass das Web-Toollaufend angepasst und weiterentwickelt werden kann. Sowird derzeit beispielsweise ein Amortisierungssheet ein-gearbeitet, das dem Verein immer aktuell Auskunft dar-über gibt, inwieweit sich seine Kampagne bereits amorti-siert hat. Nicht nur die Bezieh ungen zwischen Verein undSpenderInnen sind also lebendig, sondern auch die Tech-nik, die den Kontakt herstellt.

    Gute Erfahrungen mit trans-parentem TelefonfundraisingTeleDialog lässt KundInnen online an ihren Kampagnen teilhaben und macht damit gute Erfahrungen

    P R - A N Z E I G E

    FUNDStücke 1·2011 15

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  • A U S D E R P R A X I S

    16 FUNDStücke 1·2011

    Aus der Welt der Konsumgüter sindApps (engl. „applications“, Anwendungen)schon lange nicht mehr wegzudenken: Mitdem Smartphone wird das Plakat einesFahrzeugherstellers fotografiert, und Sekun-den später rollt die Limousine durch Traum-landschaften. „Was für die Autoindustrierecht ist, kann für Hilfsorganisationen nurbillig sein“, dachte sich Ulrich Kaltenmeier,seit über 30 Jahren als Fundraising-Dienst-leister im Spendenwesen zu Hause. Beieinem Zukunftssymposium der Druckindustrieim Frühjahr 2010 war der Geschäftsführerdes christlichen Verlags van Acken auf dieseForm der Nutzung von Apps aufmerksam

    geworden. Schnell sah er darin eine zeit-gemäße Weiterentwicklung des klassi-schen Mailings. Einige Monate später war„Spenden helfen!“ da, die einzige Appspeziell für Hilfsorganisationen.

    Immerhin werden auch in Zeiten des In-ternets mehr als 80 Prozent aller Spendenin Deutschland durch einen Brief eingewor-ben – mit rund 210 Millionen Spendenbrie-fen, die jährlich in deutschen Briefkästenlanden (Direct-Mail Panel Nielsen, 2008).Da ist es keine schlechte Idee, das Mailingzukunftsfähig zu machen, sowohl für diejüngere, die zukünftige Spendengenerati-on als auch für die klassischen SpenderIn-nen mit 50+.

    Es ist ein überholtes Klischee, dass ältereMenschen bei der rasanten Entwicklungvon Internet und Co. nicht mithalten kön-nen. Die Werbebranche hat das längst er-kannt. „Silversurfer“ und „Bestager“, wie sieauf gut Werbedeutsch heißen, sind eineheiß umworbene Zielgruppe, verfügen siedoch über genügend Geld, sich die neues -ten Geräte auch anschaffen zu können.

    So funktioniert die App „Spendenhelfen!“

    1. App „Spenden helfen!“ aus dem App-Shop gratis aufs Smartphone laden

    2. Mit einem Klick auf die App öffnet sichdie Kamera

    3. Jetzt wird der Spendenflyer der Hilfsor-ganisation, die mit der App arbeitet, fotografiert

    4. In wenigen Sekunden läuft der Film ausder Hilfsorganisation

    5. Beim Klick auf den Button „Spenden!“öffnet sich die Online-Spendenseite

    „Spenden helfen!“ – das Mailing bekommt Verstärkung durch Apps

    Kopfrechnen und 5-Minuten-Eier -Kochen, Wetter vorhersage und Tagesschau, Monopoly und

    „Call Schatzi“ – eine Flut von Apps erleichter t und erheiter t den All tag modern kommunizierender

    Menschen. Jetzt kommt eine App dazu, mit der man Gutes tun kann: „Spenden helfen!“, die App

    für Hi l fsorganisat ionen.

    Vier Klicks – so geht’s!

    1. Die App „Spenden helfen!“ gratis aus dem App-Shop aufs Smartphone laden

    3. Nach wenigen Sekunden …

    2. Den Spendenflyer mit der App fotografieren

    4. … läuft der Film aus dem Hilfsprojekt

  • A U S D E R P R A X I S

    FUNDStücke 1·2011 17

    Die DAHW (Deutsche Lepra- und Tuber-kulosehilfe e.V.) war im Oktober 2010 dieerste Organisation, die ihr Spendenmailingmit der App „Spenden helfen!“ ausstattete.Der hinterlegte Film führt direkt in ein Dorfin Sierra Leone und zeigt die Arbeit desDAHW vor Ort. Was könnte eine Organi-sation transparenter und glaubwürdigermachen als der direkte Blick ins Projekt?Hier können sich die SpenderInnen unmit-telbar selbst überzeugen: Meine Spendean das DAHW kommt an und bewirkt fürdie Not leidenden Menschen viel Gutes!Noch ist die Anwendung neu und muss zu-nächst einmal an Bekanntheit und Akzep-tanz gewinnen – um Spendeneingänge gehtes in dieser Phase noch nicht. Einige hun-dert Klicks sind jedoch schon zu verzeich-nen, für den Anfang ein schöner Erfolg.

    Der Nutzen der App für Organisa-tionen und ihre Spender

    • Erhöhung der Aufmerksamkeit: Die Spen-derInnen beschäftigen sich länger mitdem Mailing.

    • Glaubwürdigkeit+Transparenz:Die Spen-derInnen können sich selbst überzeugen,was mit ihrer Spende vor Ort passiert.

    • Emotionale Ansprache: Filme sind leben-diger und emotionaler als Fotos und dasgeschriebene Wort.

    • Imagegewinn: Die Nutzung moderner Medien zeigt Aufgeschlossenheit undModernität.

    • Direkter Weg zur Spende: „Jetzt spenden!“– der Film ist verlinkt zur Internetseite undzum Spendenformular der Organisation.

    Heute wollen SpenderInnen immer ge-nauer wissen, was mit ihrer Spende passiert.Dass sie anspruchsvoller sind als noch voreinigen Jahren, sollten wir als Herausforde-rung und Chance sehen. Die App „Spendenhelfen!“ kann ein nützliches Instrument dazusein, die SpenderInnen informieren – und siedurch Glaubwürdigkeit und Transparenz alstreue UnterstützerInnen gewinnen.

    Wer die App „Spenden helfen!“ auspro-bieren will: Fotografieren Sie diese Seite mitder App „Spenden helfen!“ und sehen Sie,was passiert.

    Wir bringen Licht ins Dunkel.

    Zum Beispiel beim Fundraising.Das neue BFS-Net.Tool XXL für das Internet-Fundraising. Mehr brauchen Sie nicht.Für BFS-Kunden kostenlos.

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    A N Z E I G E

  • A U S D E M V E R B A N D

    Wie gewinne ich Vertrauen? Vertrauenvon öffentlichen und privaten GeldgeberIn-nen, MitarbeiterInnen, Ehrenamtlichen undBegünstigten in die Kompetenz und Recht-schaffenheit meiner Organisation? Vor die-ser Frage stehen Tag für Tag rund 550.000Vereine und 18.000 Stiftungen in Deutsch-land. Eine gute Antwort darauf liefert ausge-rechnet die deutsche Wirtschaft. Sie lautet:Transparenz! Kapitalgesellschaften sind be-reits seit 2007 dazu verpflichtet, wichtigeInformationen wie Bilanzen, Personalstrukturund vieles mehr zu veröffentlichen. Gemein-nützige Organisationen dagegen müssenihre Daten nur dem Finanzamt offenlegen.Natürlich kommunizieren viele Organisatio-

    nen mit umfangreichenWebseiten, Spen densie-geln und Info-Broschürenlängst in größerem Um-fang, als gesetzlich ge-fordert. Eine gemeinsa-me Ausgangsbasis mitwesentlichen Parameternfür effektive Transparenzim gesamten dritten Sek-tor gab es bisher jedochnicht.

    Die Initiative Transpa-rente Zivilgesellschafthat sich deshalb des The-mas angenommen und

    im vergangenen Jahr einen entsprechendenMindeststandard erarbeitet. Dieser lautet:„Wer für das Gemeinwohl tätig wird, sollteder Gemeinschaft mitteilen, was die Orga-nisation tut, woher die Mittel stammen, wiesie verwendet werden und wer die Ent-scheidungsträger sind.“1 Der Trägerkreis derInitiative, bestehend aus Vertretern aller wich-tigen Bereiche des Dritten Sektors (siehe

    Info-Kasten), hat dazu passend eine ent-sprechende Selbstverpflichtung mit zehn es-senziellen Punkten formuliert. Neben allge-meinen Angaben zu Sitz und Anschrift derOrganisationen wird darin auch die Veröf-fentlichung der Satzung, des jüngsten Be-scheides vom Finanzamt, Namen und Funk-tionen der wesentlichen Entscheidungsträ-ger, von Tätigkeitsberichten, Personalstruk-turen, Jahresbilanzen sowie gesellschafts-rechtlichen Verbindungen (zum Beispiel zuausgegliederten Wirtschaftsbetrieben) unddie Offenlegung von Großspendern gefor-dert. Letzteres gilt jedoch nur, falls derenjährliche Zuwendung mehr als 10 Prozentder gesamten Jahreseinnahmen ausmacht.Organisationen, die sich der Initiative an-schließen, verpflichten sich, diese Punkteklar strukturiert und leicht auffindbar aufihre Webseite zu stellen.

    Der Deutsche Fundraising Verband –selbst Träger der Initiative – erhofft sich für 2011 eine große Breitenwirkung desAngebots, denn die Transparenz-Mindest-anforderungen lassen sich von gemeinnüt-zigen Organisationen aller Größen, Spar-ten und Rechtsformen leicht umsetzen. Fürviele Organisationen sind diese Forderun-gen ohnehin längst gängige Praxis – für an-dere ist es jedoch ein großer Schritt. Be-sonders lokale und regionale Organisatio-nen sollen durch die Initiative ermutigt wer-den, sich dem Thema Transparenz stärkerzu widmen. Nach seiner Umwandlung zumFachverband geht der Verband nun direktmit gutem Beispiel voran und hat sich An-fang 2011 selbst in die Teilnehmerliste ein-getragen. Wann sind auch Sie dabei?

    Die Selbstverpflichtungserkärung undeine Übersicht aller Teilnehmer finden Sieauf www.transparente-zivilgesellschaft.de.

    Transparenz-Initiativesetzt MindeststandardsDie Ini t iat ive Transparente Zivi lgesel lschaft wi l l SpenderInnen mehr Informationen zusichern

    und über Transparenz Ver trauen schaf fen. Über 120 Organisat ionen f inden das r icht ig und

    haben die entsprechende Selbstverpf l ichtung berei ts unterzeichnet.

    1 Quelle: Präambel der Selbstverpflichtungserklärung der Initiative Transparente Zivilgesellschaft

    Träger der Initiative

    • Bundesverband Deutscher Stiftungen

    • Deutscher Fundraising Verband

    • Deutscher Kulturrat

    • Deutscher Naturschutzring

    • Deutscher Spendenrat

    • Deutsches Zentralinsitut für soziale Fragen

    • Maecenata Institut

    • Transparency International Deutschland

    • Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen Venro

    18 FUNDStücke 1·2011

  • Neues aus dem Verband:

    Das ändert sich 2011!Der Deutsche Fundrais ing Verband wil l 2011 noch at trakt iver für seine Mitgl ieder werden und

    hat rund um den Jahreswechsel einige neue Angebote gestar tet . E ine Übersicht der wicht igsten

    Änderungen f inden Sie hier.

    GemeinnützigkeitDer Deutsche Fundraising Verband e.V. wurde mit Wir-

    kung zum 1. Januar 2011 als gemeinnütziger Fachverbandmit Sitz in Berlin anerkannt. Mitgliedsbeiträge und Zah-lungen an den Verband können Sie deshalb zukünftig alsSonderausgabe im Sinne des so genannten Spendenab-zugs steuerlich geltend machen. Eine entsprechende Zu-wendungsbestätigung wird Ihnen Anfang 2012 automa-tisch zugesandt.

    VeranstaltungsticketDas bewährte Veranstaltungsticket der Deutschen Bahn

    wird günstiger. Aufgrund der großen Nachfrage sinkt derFahrpreis zu allen DFRV-Veranstaltungen (Hin- und Rück-fahrt) auf nur noch 99 Euro. Nähere Informationen zu denBuchungsmodalitäten und das aktuelle Buchungsstichwort2011 finden Sie im Mitgliederbereich auf www.fundrai-singverband.de.

    ACHTUNG! Die Fahrkostenerstattung des Verbandes orientiert sich

    traditionell am Preis des Veranstaltungstickets und wird in2011 deshalb ebenfalls auf 99 Euro begrenzt.

    RechtsberatungDer Deutsche Fundraising Verband plant derzeit eine

    schriftliche Rechtsberatung zu fachspezifischen Fragen wiebeispielsweise dem Gemeinnützigkeits- und Stiftungsrechtoder den Datenschutzbestimmungen.

    Der Stundensatz für eine schriftliche Beratung wird sichauf lediglich 150 Euro belaufen. Die Anfrage erfolgt überdie Geschäftsstelle in Berlin, die Ihnen den richtigen An-sprechpartner im Rechtsausschuss zuweist. Sollte das An-liegen nicht über die DFRV-Rechtsberatung abgedecktwerden können, erhalten Sie eine entsprechende Nach-richt und werden an einen Spezialisten verwiesen.

    Die Rechtsberatung startet voraussichtlich im 2. Quartal2011. Nähere Informationen zum diesem neuen Serviceerhalten Sie in den nächsten Ausgaben der FUNDStücke.

    StellenbörseAngebote und Gesuche in der Online-Stellenbörse sind

    für DFRV-Nichtmitglieder seit Jahresbeginn kostenpflich-tig. Die Gebühren für Job-Angebote belaufen sich auf100 Euro. Gesuche kosten 20 Euro. Für DFRV-Mitgliederbleibt dieser Service natürlich weiterhin kostenlos.

    Mitglieder profitieren zudem von den günstigen An-zeigenpreisen im DFRV Newsletter. Stellenangebote er-halten einen Rabatt von 50 Prozent und kosten nur noch250 Euro.

    IT-KatalogDer IT-Katalog für Fundraisingsoftware umfasst die

    wichtigsten Kriterien für eine Kaufentscheidung undmacht die verschiedenen Programme vergleichbar. DieOnline-Übersicht ist bereits mit den ersten Anbietern ge-startet und steht auf www.fundraisingverband.de zumDownload bereit.

    A U S D E M V E R B A N D

    FUNDStücke 1·2011 19

  • 20 FUNDStücke 1·2011

    A U S D E M V E R B A N D

    Fachausschüsse, Regional- und Fachgruppen

    Regionalgruppe Nürnberg – Termine

    18. Mai 2011: Spenden erfolgreicher planen mit Kennzahlen – Beispiel: Kirchengemeinden.Mit Pfarrer Armin Langmann, Nürnberg.Auch für kleine Organisationen interessant!

    Juni 2011: CharityScope: Spenderverhalten und Spendenentwicklung inDeutschland. Mit Roland Adler, Gesellschaft für Konsumforschung – Panelservices.

    Die Veranstaltungen beginnen um 18 Uhr, Interessierte sind willkommen.Die Teilnahme ist für Mitglieder frei, andere Besucher zahlen 5 Euro.

    Regionalgruppe Duisburg/Düsseldorf/Essen – Termine

    26. Mai 2011: Wie weise ich die Wirksamkeit der Spenden nach? Monitor ing und Evaluat ion –

    ein erster Einbl ick in anwendungsorient ier te Instrumente und Ver fahren.

    29. September 2011: Immer wieder etwas Neues – Innovative Konzepte sind kein Zufall. Systematisch Innovationen erfinden und um-setzen am Beispiel des InnovationsCampsbei der Neuen Arbeit Stuttgart.Mit Dipl.-Ing. Titus Kaufmann (Geschäftsfüh-rer Firmenfabrik GmbH & Co. KG)

    24. November 2011: Storytelling – eine neue Methode!Aber eröffnet sie auch neue Möglich-keiten?Die Veranstaltungen beginnen um 18:30 Uhrund enden um ca. 20:30 Uhr. Sie finden inder Agentur fundamente (www.fundamen-te.net) statt.

  • A U S D E M V E R B A N D

    Mit diesem von der jüngsten Mitgliederversammlunggefassten Beschluss beschäftigt sich auch der Ausschussfür eine gute, ethische Fundraisingpraxis. Was bedeutetdiese Neuausrichtung aus ethischer Perspektive? WelcheAuswirkungen auf die praktische Arbeit sind zu erwar-ten? „Wir stehen durch diesen Paradigmenwechsel voreiner großen, reizvollen Aufgabe. Der Fundraising Ver-band hat die Chance, ein starker und kompetenter Fach-verband zu werden und die Fundraisingszene noch mehrzu stärken“, betont Ausschussleiterin Almuth Wenta.„Unser Fachausschuss will auch jetzt Ethik in der konkre-ten Berufspraxis thematisieren und damit den neuen Fach-verband unterstützen.“

    Schon in der Januarsitzung wurde das wichtigste Themaaus Sicht des Ausschusses aufgegriffen: die „19 Grund-regeln für eine gute, ethische Fundraisingpraxis“. Müssen

    die Regeln verändert, erwei-tert werden? Was bedeutetdie künftige Möglichkeit, dassnicht nur natürliche Personen,sondern auch Organisationenund Agenturen Mitglieder im

    DFRV werden können? Vor allem vor diesem Hintergrundhat der Ausschuss die 19 Regeln auf Herz und Nieren ge-prüft und wird allen Mitgliedern die möglichen Neuerun-gen zur Diskussion vorlegen.

    Auch die Charta der Spenderrechte, die bereitsgroße Zustimmung in der Mitgliedschaft fand und jetztwie beschlossen verändert wird, muss noch mal auf denPrüfstand. Ist der neuen Situation ausreichend Rechnunggetragen worden?

    Gut denkbar für die Arbeit des Ausschusses in diesemJahr ist es, Verbände mit ähnlichen Inhalten oder Struktu-ren zu Diskussionen einzuladen. So könnte der „DeutscheSpendenrat“ angesprochen werden, ebenso der DDV.Der Ausschuss möchte bestehendes Wissen und hilfreicheTipps für die eigene Arbeit nutzen.

    Auch in diesem Jahr können sich die Mitglieder desDFRV mit Fragen und Anregungen zum Thema Ethik undFundraising an den Ausschuss wenden, Ansprechpartnerinist Almuth Wenta ([email protected]).Von dieserMöglichkeit wurde im vergangenen Jahr rege Gebrauchgemacht, wofür sich der Ausschuss herzlich bedankt undauch weiterhin einen vertraulichen Austausch garantiert.

    19 Grundregeln für eine gute, ethische Fundraisingpraxis

    Neuausrichtung des Verbandes

    Schwerpunkt der Arbeitim Ethik-AusschussEs is t e in Richtungswechsel , der den Fundrais ing Verband gerade in diesem Jahr intensiv

    beschäft igen wird: die Veränderung vom Berufs- zum Fachverband.

    A N Z E I G E

  • 22 FUNDStücke 1·2011

    A U S D E M V E R B A N D

    Der Deutsche Fund-raising Preis 2011Der Deutsche Fundrais ing Verband und marketwing suchten in den letzten Monaten nach den

    er folgreichsten Fundrais ing-Kampagnen und den besten Innovat ionen des Jahres.

    Das Ergebnis: Über 30 hochklassige Bewerbungenaus allen Bereichen der Fundraising-Branche bilden dasgesamte Spektrum unserer Mitgliedschaft ab. Die Juryhatte deshalb keine leichte Aufgabe und musste jeweilsdie drei besten Kandidaten auswählen. Die Entscheidungwar oft denkbar knapp, zeugen doch alle Einsendungenvon großer Kreativität und leidenschaftlichem Engage-ment. Wir möchten diese Leistungen schon jetzt würdigenund stellen Ihnen deshalb einige Kandidaten kurz vor.Hätten Sie sich ebenso wie die Jury entschieden oderhaben Sie einen anderen Favoriten?

    Die besten Innovationen 2011

    1. retter.tv – Das Portal für Retter und HelferUnternehmen: PDV Inter-Media Venture GmbH

    Das Portal retter.tv bietet allen Helfern und Rettern dieMöglichkeit, sich und ihre Arbeit einem breiten Publikum

    zu präsentieren. Die Mitglieder schaffen durch ihre ei-genständig produzierten Beiträge ein öffentliches Be-wusstsein für ihre wertvolle Tätigkeit, regen zum Mitma-chen an und fördern durch ihre Überzeugungsarbeitauch die Spendenaktivität der Leser. www.retter.tv

    2. HSG inSite – In die Zukunft investieren!Organisation: Universität St. Gallen

    Die Universität St. Gallen (HSG) hat das Konzept einerOnline-Börse „HSG insite“ auf die Förderbedürfnisse derUniversität angepasst und auf der Website der Alumni-Organisation eingerichtet. Hier kann man sich über denKauf von Aktien symbolisch als Shareholder an den Pro-jekten der HSG beteiligen und diese finanziell unterstützen.www.hsginsite.ch

    3. Aus Forderungen werden SpendenUnternehmen: Initiative der Keller Menz Rechtsanwälte GbR

    Viele Inhaber einer finanziellen Forderung können oderwollen diese nicht eintreiben. Die Initiative „Aus Forde-rungen werden Spenden“ geht nach Absprache mit den

  • A U S D E M V E R B A N D

    FUNDStücke 1·2011 23

    Gläubigern auf die Schuldner zu und eröffnet die Mög-lichkeit, die Schulden an eine Hilfsorganisation zu zahlen.www.aus-forderungen-werden-spenden.de

    4. AQUA ASTRAIA – Gutes Wasser Guter ZweckUnternehmen: ASTRAIA social enterprise

    Der AQUA-ASTRAIA-Flaschen werden für die gemein-nützigen Organisationen ohne finanziellen Aufwand indi -viduell mit Logo, Bildern und Botschaften gestaltet. DasProdukt wird dann von der NGO selbst, Partnern oderUnterstützern mit guten Margen verkauft. Pro Flasche garan-tiert ASTRAIA eine Spende von 25 Cent an die jeweiligeOrganisation. www.aquaastraia.de

    5. PseudoDat – Softwarewerkzeug und Verfahrens-weise zum datenschutzkonformen und sicheren Ab-gleich von AdressbeständenUnternehmen: m-privacy GmbH

    Adressabgleiche sind integraler und unverzichtbarerBestandteil von Fundraising-Kampagnen. Zugleich trifft diegängige Praxis des Abgleichs offener Daten immer häufigerauf öffentliche Kritik und droht die Reputation etablierterOrganisationen nachhaltig zu schädigen. PseudoDat istein mehrstufiges Sicherheitsverfahren für den komplettenSchutz aller Adressdaten. www.pseudodat.de

    6. Oxfam Deutschland TrailwalkerOrganisation: Oxfam Deutschland e.V.

    Beim Oxfam Deutschland Trailwalker laufen Vierer-Teams gemeinsam eine Strecke von 100 Kilometern inhöchstens 30 Stunden quer durch den Harz. Die Nonstop-Wandertour bietet zwei Herausforderungen: erstens biszum Start mindestens 2.000 Euro Spenden für die Unter-stützung von Oxfam-Projekten zu sammeln, und zweitensdie Strecke zu schaffen und als vollständiges Team imZiel anzukommen. Das emotionale Erlebnis des Trailwalksstellt einen persönlichen Bezug zur NGO her, der dieNeuspendergewinnung erleichtert und eine langfristigeBindung fördert. www.trailwalker.oxfam.de

    7. Spenden helfen! – die App für SmartphonesUnternehmen: Joh. Van Acken GmbH & Co. KG

    Die App „Spenden helfen!“ verbindet den klassischenSpendenbrief mit der Welt der modernen Kommunikations-medien Smartphone und Internet: Mit wenigen Klicks aufdem Smartphone oder Blackberry kann sich der Spendereinen Film über das Projekt anschauen. www.van-acken.de

    8. spendino Fundraising-Applikation für Facebook-FanseitenUnternehmen: spendino

    Mit der Fundraising-Applikation für Facebook-Fan-seiten als vollintegrierte Spendenlösung ist es spendino ge-lungen, eine Spendenmöglichkeit in einem der wichtigstenSocial-Media-Netzwerke zu etablieren.www.spendino.de

    9. Empfehlungsmarketing im Fundraising – Spender als MultiplikatorenOrganisation: BUND e.V.

    Der BUND aktiviert seine Mitglieder als Botschafter fürHilfsprojekte. Die engagierten Meinungsführer erhaltendazu ein umfassendes Botschafterpaket mit vielfältigenMaterialien und detaillierten Anregungen, wie sie aufdas Projekt aufmerksam machen und um Spenden bittenkönnen. www.bund.net

    10. Sammel mit! Das Recyclingprojekt für denguten ZweckUnternehmen: Promodule Service GmbH

    Bundesweit sammeln über 4.500 Schulen, Kindergär-ten, Vereine und andere Institutionen wie Stiftungen undVerbände leere Tinten- bzw. Druckerpatronen aus Druck -ern, Faxgeräten und Kopierern. „Sammel mit!“ kauft die-ses Leergut an und zahlt einen Sammelerlös, der je nachModell zwischen einigen Cent und rund 13 Euro liegt.www.sammel-mit.de

    11. „Es ist nie zu früh, das Später zu regeln“Organisation: Nikolauspflege Stuttgart, Diakonische Ju-gendhilfe Heilbronn, Stiftung eh Ludwigsburg, Paulinen-pflege Winnenden

    Ausgangspunkt der Überlegungen war eine gemeinsa-me Veranstaltungsreihe verschiedener diakonischer Einrich-tungen rund um das Thema Erbrecht in einer synergetischenKooperation. Die Angst der jeweils relativ kleinen Organi-sationen vor Konkurrenzeffekten wurde aufgrund der un-terschiedlichen Arbeitsfelder überwunden und der Stifterin den Mittelpunkt gestellt. Das Ergebnis waren vier Ter-mine mit vier unterschiedlichen Themen an vier besonde-ren Orten und mit vier versierten Referenten.

    12. Studienfonds der Universität zu LübeckOrganisation: Universität zu Lübeck

    Microförderungen für bedürftige und geeignete Studen-ten verringern das Risiko eines Studienabbruchs und ver-kürzen die Studiendauer. Der Studienfonds wird über einegemeinnützige GmbH abgewickelt, deren Gesellschafterindie Universität selbst ist. Stiftungen, Firmen und Privatper-sonen können hier Spenden einzahlen. Da die Zahlungenim Sinne eines Solidarpaktes wieder in den Studienfondszurückfließen, ermöglichen sie weitere Studentenförderun-gen. www.uni-luebeck.de

    13. Fundraising-RomanOrganisation: Animalhope-Nitra

    Romane als Fundraising-Instrument: Ein fester Anteildes Kaufpreises geht als Spende an die Hilfsorganisation.Gleichzeitig ist ein prominenter Spendenaufruf im Buchenthalten. Es gibt – abgesehen von Sachbüchern – wahr-scheinlich kein anderes Instrument, mit dem die Aufmerk-samkeit selbst „kalter Adressaten“ so lange und so intensivgebunden werden kann. Das Instrument refinanziert sichdurch den Kaufpreis.

  • 24 FUNDStücke 1·2011

    14. Zeitungsmailing der HeilsarmeeOrganisation/Unternehmen: social concept GmbH/DieHeilsarmee

    Die Neuspender-Mailing-Kampagne enthält neben demüblichen Spendenaufruf und Überweisungsträger einenFlyer, der in Haptik, Größe und Erscheinungsbild einerZeitung entspricht. Die Themen dieses „Tagesboten“ sindredaktionell aufgearbeitet und informieren über die Arbeitder Heilsarmee für Obdachlose. So führt man die Kom-munikationsmittel „Brief“ und „Zeitung“ zusammen undvermittelt die Botschaft: Ein Obdachloser hat oft nur eineZeitung, um im Freien zu überleben.

    15. fundraising2.0 – Fundraising für das 21. JahrhundertOrganisation: fundraising2.0 Team

    fundraising2.0 hat sich aus dem fundraising2.0 CAMPim Januar 2010 entwickelt. Das Team besteht aus engagier-ten Fundraisern und Social-Media-Experten, die die On-und Offline-Möglichkeiten des Netzes in konkreten Projek-ten ausloten. fundraising2.0 ist Teil von Konferenzen undTagungen im In- und Ausland. Hierbei sind die Initiatorenentweder als Redner oder Diskussionsteilnehmer dabei, ge-ben Workshops und sind mit weiteren Aktivitäten vertreten.Eines der eigenen Projekte ist das fundraising2.0 CAMP,das im Januar 2011 über 250 Teilnehmer besuchten.

    A U S D E M V E R B A N D

    Die besten Kampagnen 2011

    1. Rock for your childrenInitiator: Conny Conrad

    Der Musiker Conny Conrad entwickelte eine Melodie,die sich als musikalisches Erkennungszeichen gegen Kin-derarmut etablieren soll. Bekannte Künstler wie die Pop-Sängerin Sandra und Stefan Zauner (Münchner Freiheit)haben eine erste Version gemeinsam mit ihm eingespieltund als CD (Auflage: 1000 Stk.) veröffentlicht. Die Erlösedes Projekts kommen Kinderhilfsprojekten zugute. www.rockforyourchildren.de

    2. Wir bauen mit! Fundraisingkampagne für die Sanierung des Freiburger MünsterturmsOrganisation/Unternehmen: Freiburger Münsterbauverein/SCHLEINER + PARTNER

    Die Kampagne lädt alle Bürger ein, nicht nur zur spen-den, sondern durch eigene Initiativen aktiv an der Erhaltungihres Münsterturms „mitzubauen“. Das Ergebnis ist eineintegrierte Fundraising-Kampagne die alle Bürger, Unter-nehmer, Künstler, Kirchenvertreter und Prominente eintund bundesweit Beachtung findet. Zahllose Benefizkon-zerte, Presseberichte, Kooperationen und Plakat-/SMS-Kampagnen mit bekannten Testimonials wie Joachim Löwsorgen für einen kontinuierlichen Spendenfluss und hoheWiedererkennbarkeit. Zentrale Plattform ist die Webseitewww.wir-bauen-mit.de. Sie informiert über das Projekt, er-möglicht interaktive Steinpatenschaften und vermarktet dieverschiedenen Merchandising-Artikel rund um die Kampagne.

    3. Red Nose Day – Fundraising-KampagneOrganisation/Unternehmen: Spendino GmbH/ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH

    Die Idee: Seit 2003 werden beim jährlichen Red NoseDay Spenden für Kinderhilfsorganisationen gesammelt.Durch die gemeinsame Vermarktung der Sender ProSie-ben, Sat.1, SIXX und Kabel Eins startete 2010 eines dergrößten deutschen Fernseh-Charity-Events. Die Kampagneumfasst diverse Aktionen wie das Benefiz-Fußballspiel„ran hilft Haiti“, die Pixel-Kampagne „Pieces of Katy“,

    Verlosungen für ein Treffen mit Robbie Williams oder diemediale Themenwoche rund um den Red Nose Day.www.rednoseday.de

    4. Alles Taliban?Organisation: action medeor e.V.

    Flut in Pakistan, aber Ebbe bei der Spendenbereitschaft.„Woran liegt das?“, hat sich action medeor im August2010 gefragt. Die Antwort gaben allgemeine Umfragen:Alles Taliban! Das wollte action medeor so nicht stehen-lassen und hat eine gesellschaftliche Diskussion um Hilfe undVorurteile angestoßen. Ausgehend vom optischen Primär-merkmal von Muslimen, dem Bart, entstand ein Spenden-Clip der etwas anderen Art. Die Kernaussage: Für actionmedeor zählt der humanitäre Imperativ. Sie helfen Men-schen in Not, ohne Ansehen der Religion, Hautfarbe oderNationalität. Der Spot wurde zunächst auf Facebook alsYouTube-Link gepostet, anschließend als TV-Format produ-ziert und bei RTL II, Super RTL, MTV, VIVA und DSF ausge-strahlt. Über eine Facebook-Landing-Page wurde dazu auf-gerufen ein eigenes Bart-Bild in der Galerie hochzuladen,um Solidarität mit den pakistanischen Flutopfern zu zeigen.

    5. Lidl Pfandspendenprojekt Organisation: Deutsche Tafeln e.V.

    Zusammen mit Lidl hat die Organisation 5.000 Pfand-automaten mit einem zusätzlichen Spendenknopf ausge-stattet. Jetzt können die Kunden bei ihrem Einkauf ent-scheiden, ob sie sich – wie üblich – ihr Pfand an derKasse auszahlen lassen oder alternativ durch einen deut-lich gekennzeichneten zusätzlichen Knopf mit Tafellogodirekt an die Deutsche Tafel e. V. spenden möchten.

    6. Wir machen es vor! Kampagne der Stadt Bottropfür InnovationsförderungsmittelOrganisation/Unternehmen: Stadt Bottrop/Living ColourFundraising

    Die Stadt Bottrop startete eine Fundraising-Kampagnefür den interkommunalen Wettbewerb „Innovation CityRuhr“. Bei dem Wettbewerb ging es um den Zuschlag fürein neuartiges ökologisches Stadtentwicklungsprojekt miteinem Fördervolumen von 2,4 Mrd. Euro – Bottrop musste

  • A U S D E M V E R B A N D

    FUNDStücke 1·2011 25

    sich gegen scheinbar übermächtige Konkurrenten wie Essenoder Dortmund durchsetzen. Klassische Fundraising-Toolsmachten das möglich: Über persönliche Ansprache undNetzwerke wurden über 100 kommunale Unternehmen alsUnterstützer gewonnen. Professionelles Dialog-Marketingauf der Straße, Unterstützer-Events und eine umfangreicheAnzeigen-/Plakatkampagne mit lokalen Testimonialssorgten für eine breite Unterstützung in der Bevölkerung.

    7. HELP THE OMA! Organisation/Unternehmen: Diakonisches Werk für Frank-furt am Main/Saatchi & Saatchi

    Für die Kampagne „Help the Oma“ waren im Januar2010 drei ältere Damen in Frankfurts Straßen unterwegs.Die „Promotion Girls“ der besonderen Art waren OmaMaria, 82 Jahre, Oma Charlotte, 86 Jahre, und OmaKlara, 89 Jahre. Mit der Aktion wurde die Hilfsbereit-schaft der Frankfurter Bürger auf die Probe gestellt undgleichzeitig auf das Ehrenamt der örtlichen Diakonie auf-merksam gemacht. www.help-the-oma.de

    8. Frau im SpiegelOrganisation: Diakonisches Werk für Frankfurt am Main

    Ein Fünftel der 254.000 Menschen ohne Wohnungsind Frauen, eine Tatsache für die ein Bewusstsein ge-schaffen werden soll. Der TV-Spot „Frau im Spiegel“ istdas Herzstück der Kommunikation und lief von Dezember2009 bis Januar 2010 bei RTL und der Deutschen Welle.Ein Verweis auf die Website der Diakonie Frankfurt ruft zumSpenden und zur Partizipation im Internet auf. Im Webwerden zudem verschiedene soziale Mediaplattformengenutzt, um Raum für Dialog und Diskussion zu schaffen.

    9. Spuren legen für eine gerechte Gesellschaft –Kampagne des Volksvereins MönchengladbachOrganisation: Volksverein Mönchengladbach gGmbH/Förderverein Stiftung Volksverein Mönchengladbach e.V.

    Die Kampagne greift die Themen Arbeitslosigkeit undArmut auf und startete im Januar 2010 anlässlich des 75. Geburtstags des stadtbekannten Pfarrers Edmund Erlemann. Dazu passend wurde ein Geburtstagsspenden-flyer an 130.000 Haushalte in der Region verteilt. Eine

    breit angelegte Werbekampagne mit Plakataushängenan 180 Litfaßsäulen, kirchlichen Einrichtungen, Schulenund bei sonstigen Partnern sowie zahlreichen Freianzei-gen schließt sich daran an. Mit Benefiz- und Informations-veranstaltungen, Presseinladungen und Online-Marketingwerden verschiedene Interessengruppen gezielt ange-sprochen und um finanzielle Unterstützung gebeten.

    10. Statt Alp: selber aktiv werden!Organisation: ANIMALS’ ANGELS e.V.

    Ausgangspunkt ist ein Unfall des Fundraisers MichaelBlanke, der die Durchführung der jährlichen Charity-Aktion„TransAlp for Animals“ – eine Alpenüberquerung per Rad– verhindert. Um die damit verbundenen Spendenausfällezu kompensieren, startete die NGO die Kampagne „StattAlp: selber aktiv werden!“. Über ein Postmailing, Facebook,Blogs, Newsletter und Radiointerviews wurde dazu aufge-rufen, zehn Tage lang fleischlos zu leben. Mit jedem durch-gehaltenen Tag oder geworbenen Bekannten wurde eine10-Euro-Spende ausgelöst. Die so gesammelten „Spenden“stellte eine Mäzenin in Höhe von max. 25.000 Euro zur Ver- fügung. Eine direkte Spende war natürlich ebenso möglich.

    11. Erdbeben in Haiti Organisation: Aktion Deutschland Hilft

    Die Kampagne umfasste Firmenspenden, TV-Spots mitSpendencharts auf ntv, VOX und RTL, bundesweite Print-anzeigen, Radio-Spots sowie eine umfangreiche Presse-arbeit zur Lage vor Ort. Ein weiterer Schwerpunkt warendie Online-Aktivitäten mit Suchmaschinen-Optimierun-gen, Hilfsaufrufen bei studi-/mein-vz und zahlreichen wei-teren eCommerce-Unternehmen und Online-Plattformen.Über ein eigenes Helpedia-Aktionsportal wurden über 90Sammelaktionen initiiert und die SMS als Katastrophen-Fundraising-Instrument bei den Spendern etabliert. Bereitswenige Stunden nach der Katastrophe startete ein ersterE-Mail-Spendenaufruf an Haus- und Fremdlisten. Abge-rundet wurde die Kampagne mit dem klassischen Post-Spendenmailing.

    Mehr über die sechs nominierten Projekte und deren Erfolgefinden Sie hier: www.fundraising-preis.de.

  • 26 FUNDStücke 1·2011

    S E R V I C E

    Mit 16 Workshops, 32 Seminaren, 40Table Sessions, vier Keynote-Vorträgen unddem feierlichen Gala-Abend mit der Verlei-hung des Deutschen Fundraising Preisesbietet der Deutsche Fundraising Kongressneben dem Einmaleins des Spendensam-

    melns auch Expertise, Er-fahrungsberichte und Net-working. Für den Kongress2011 konnten wir vier her- ausragende Persönlichkei-ten als Keynote-Sprechergewinnen. Sie präsentie-ren einen neuen Blick aufden Sinn des Gebens undberichten, mit welchen Ver-änderungen sie rechnenund wie wir den Wandelaktiv im Sinne einer neuen

    Spendenkultur mitgestalten können. Zweiherausragende Persönlichkeiten möchtenwir Ihnen heute in Kürze vorstellen.

    Karl Rabeder, Keynote-Vortrag am Donnerstag, 7. April 2011, 9:15 Uhr„Tausche Luxus gegen soziales Engage-ment – Wer nichts hat, kann alles geben“

    Karl Rabeder hat vor wenigen Jahrenbeschlossen, sein Leben voll und ganz demsozialen Engagement zu widmen. DerÖsterreicher und Ex-Millionär verkaufte seinUnternehmen für Wohnaccessoires und ver-loste sogar seine Alpenvilla, um Waisenhaus-und Straßenkinder-Projekte in Lateinamerikazu unterstützen. Doch auch als Fundraiserdenkt und handelt Rabeder im besten Sinne

    unternehmerisch. 2009 gründete er dieNon-Profit-Organisation MyMicroCredit –über deren Website soziale InvestorenKleinstkredite direkt an bedürftige Men-schen in Entwicklungsländern vergeben kön-nen. Seine Vision: Menschen unter ande-rem durch Bereitstellung finanzieller Mittelund gezielter Ausbildung eine faire Chancezu geben, sich so zu entwickeln, wie esihrem persönlichen Potenzial entspricht.

    Inge T. Reichenbach, Keynote-Vortrag amFreitag, 8. April 2011, 10:40 Uhr„Sozialer Fortschritt durch Philanthropy:Möglichkeiten und Grenzen am Beispielder USA“

    Inge Reichenbach, seit 2005 Vice Presi-dent for Development an der amerikani-schen Eliteuniversität Yale, sammelt seitüber 30 Jahren Spenden für amerikanischeUniversitäten. Derzeit leitet die Deutschedie 5-Jahres-„Yale Tomorrow Campaign“,die ihrer Hochschule 3,5 Milliarden Dollaran Spendengeldern einbringen soll. Undsie hat es fast geschafft: Die Drei-Milliar-den-Marke wurde bereits rund ein Jahr vordem Zieldatum Juni 2011 überschritten.Frau Reichenbach wird über ihre vielfälti-gen Erfahrungen berichten.

    Vor ihrer Zeit in Yale arbeitete die erfah-rene Fundraiserin über 25 Jahre lang fürdie amerikanische Cornell University; dortgelang ihr die bis dato erfolgreichste Spen-denkampagne der Geschichte: 1,5 Milliar-den Dollar innerhalb von fünf Jahren. LassenSie sich inspirieren!

    Events: Fundraising Kongress

    Wandel gestalten – dakommt was auf Sie zu!„Den Wandel gestal ten – Fundrais ing als gesel lschaft l iche Kraft“ – so lautet das Motto des

    18. Deutschen Fundrais ing Kongresses. Der Kongress lässt v ie l Raum für Wissenstransfer, Er fah-

    rungsaustausch, Networking und Par ty. Die unterschiedlichen Programm-Formate sorgen für einen

    innovat iven Mix aus theoret ischem Input, er folgreichen Fal lbeispielen und kontroversen Thesen.

  • S E R V I C E

    Buchtipp: Angela S. Choi

    Hello Kittymuss sterbenAußen pink – innen schwarzer Humor vom Feinsten: Wer sich angesichts der vorherrschenden Farbe aufdem Buchumschlag auf die harmlos-witzige Selbstfindungsstory einer jungen Frau freut, erlebt spätestens während deszweiten Satzes eine böse Überraschung. Für alle anderen, die eher den Totenkopf auf dem Cover bewundern, wird esjetzt erst richtig interessant:

    „Hello Kitty muss sterben“ lotet Grenzen aus: Wie weit darf ein Mensch gehen, um sich in verkrusteten Strukturen zubehaupten, in denen ein bestimmtes Verhalten erwartet und mit aller Konsequenz eingefordert wird? Und darf der Leserwirklich ein leises Verständnis dafür aufbringen, auf welche Weise Fiona Yu, eine junge Chinesin in San Francisco, sichletztlich ihren Platz sucht?

    Man muss sich einlassen können auf dieses Buch und auch verquere Gedanken zulassen. Dann bietet „Hello Kittymuss sterben“ am Ende doch noch eine Einordnung von Gut und Böse, die den Leser wieder mit sich ins Reine bringt.

    Der dreitägige Basiskurs vermittelt alle notwendigenStrategien und sofort umsetzbaren Werkzeuge für die effektive und nachhaltige Geldmittelbeschaffung. Mithilfeder umfassenden Kursunterlagen und des Fund RaisingCube als strategischer Entscheidungsstütze lernen Fund -raising-EinsteigerInnen den klassischen Stufenplan erfolg-reicher Geldmittelbeschaffung kennen und entwickeln ihreerste eigene Fundraising-Strategie.

    Der zweitägige Kurs mit dem Schwerpunkt „MajorGifts“ wendet sich an versierte Fundraising-Profis und Ab-solventen des Basiskurses. Die Ausbildung mit interakti-vem Workshop-Charakter befasst sich mit der Konzeptionlangfristiger Förderprogramme und dem Fundraising-Ma-nagement. Gemeinsam mit den erfahrenen TrainerInnenerarbeiten die TeilnehmerInnen ein individuelles Konzeptfür Großspendenkampagnen und Spenderbindung. BeideKurse schließen mit einem international anerkannten Zer-tifikat der Indiana University ab.

    Geleitet werden die Kurse von der erfahrenen Top-Trai nerin und Fund-Raising-School-Vizedirektorin Eva Aldrich, MA. Sie vermittelt langjährige, internationaleFundraising-Expertise und unterstützt die TeilnehmerInnenin den Kursen, eigene Ideen und Strategien für deren Organisationsziele zu generieren. Monica Culen, Manag-ing Director bei Rote Nasen Clowndoctors International,besuchte vor über zehn Jahren die Fund Raising School inÖsterreich: „Es wurde mir ein Grundverständnis vermit-telt, das mir bis heute hilft, erfolgreiche Fund raising-Strategien in sechs Ländern zu leiten.“

    Die Kurse finden in der Woche vom 4. bis 8. Juli 2011an der Wirtschaftsuniversität Wien statt. Mitglieder desdeutschen Fundraising Verbandes, Früh- und Gruppen -bucher sowie Bucher beider Kurse profitieren von attrak-tiven Vergünstigungen. Informationen und Anmeldung:Fund Raising School Österreich, Mag. Sabine Siegert,[email protected]

    FUNDStücke 1·2011 27

    In fünf Tagen zum Fundraising-Profi?

    In Österreich gibt es für Einsteiger und For tgeschrit tene Fundraising-Kurse der Indiana University,

    Center on Phi lanthropy, USA. Im Rahmen der internat ionalen Fund Rais ing School er fahren

    Fundraising-Verantwor tl iche in zwei Kompaktkursen, wie sie in ihrer Organisation professionelles

    Fundrais ing er folgreich aufbauen.

  • 28 FUNDStücke 1·2011

    S E R V I C E

    Wo fängt Europa an?Und wo endet es?Der 3. EFA Ski l l Share in Krakau beantwor tet geograf ische Fragen und wir f t inhal t l iche auf.

    In die wunderschöne, wenn auch nicht für jeden leichtzu erreichende Stadt Krakau hatte der polnische Fund -raising Verband Mitte November 2010 zum 3. EFA SkillShare eingeladen. EFA steht für die European FundraisingAssociation, den europäische Dachverband der nationalenVerbände. Deren Vertreter treffen sich einmal im Jahr imNovember zu einem eintägigen Austausch über verschie-dene Fragen, die in dennationalen Verbänden auf-getaucht sind oder bei-spielhaft beantwortet wur-den. Am Abend vor demSkill Share findet dann inder Regel die Jahreshaupt-versammlung der EFA-De-legierten der einzelnenLänder statt.

    Insgesamt 25 Teilneh-merInnen aus 18 Ländernfolgten der Einladung.Unter anderem aus Arme-nien und Georgien, das,wie der Präsident der pol-nischen Verbandes Robert Kawalko in seiner Begrü-ßungsrede erklärte, ebenfalls in Europa liegt.

    Auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlungstand vor allem die Neuwahl von zwei Mitgliedern desachtköpfigen Vorstandes, nachdem pflichtgemäß zweiMitglieder nach sechs Jahren aus dem Vorstand ausschie-den. Neu mit dabei sind nun Günther Lutschinger, Ge-schäftsführer des österreichischen Fundraising Verban-des, sowie Louise Richards vom britischen Institute of Fund-raising (IoF). Das Vorstandsamt übernimmt nun MetteHolm von ISOBRO, dem dänischen Fundraising Verband.

    Am nächsten Tag ging es um den inhaltlichen Aus-tausch der Verbände, die unter dem Dach von EFA zusam-menkommen, z.B. mit „NGO Meets Business – ChallengesAnd Opportunities“ von Per Östergaard Jacobsen, Däne-mark, mit „Online Learning“ von Paul Marvell, IoF, odermit „How To Lobby More Effectively“ von Mette Holm. Beiden großen Unterschieden, die zwischen den Verbändenliegen (Mitgliederzahl, Alter, hauptamtliche Mitarbeiten-de, historische, politische und gesellschaftliche Hinter-gründe für die so genannte Zivilgesellschaft), war eskeine leichte Aufgabe, Themen zu finden, aus denen alle

    Beteiligten etwas für sich gewinnen konnten und die nichtnur wie eine Belehrung der „Großen“ für die „Kleinen“wirkten. Daher gab es neben inhaltlichen Themen auchein gutes Maß an Einweisungen in Kreativtechniken undGruppenarbeit zu den Grundkenntnissen des Organisa -tionsmanagements. Spannende Gespräche gab es wieimmer auch in den Pausen – dieses Mal vor allem zu Fra-

    gen der Organisations-struktur der nationalenVerbände. Die Niederlan-de haben ihre zwei Ver-bände – einen für Einzel-mitglieder, den anderenfür Organisationen – fu-sioniert, Schweden, eben-falls mit zwei Verbänden,stellt Überlegungen an,wie und ob überhaupt sieeine Fusion anstreben soll-ten, Deutschland hat gera-de seine Satzung geän-dert, um Organisationen,aber auch Agenturen auf-

    zunehmen, das lehnen andere Verbände, z. B. aus derSchweiz, ab. Das Thema stieß auch bei den kleinen undvor allem in Osteuropa neugegründeten Verbänden aufInteresse und wird vielleicht einen Schwerpunkt für dennächsten EFA Skill Share bieten.

    Auf andere Art erfrischend war die Einlage von PaulMarvell, IoF, der gar nicht erst versuchte zu verbergen,dass er eigentlich eine Werbeveranstaltung für den IoF-Kongress und das IoF-Online-Learning-Modul abhielt.Dass die Briten mit ihrem Verband die größten und er-fahrensten sind, mit denen sich andere europäische Ver-bände auf Augenhöhe erfolgreich austauschen können,steht außer Frage. Die anderen EFA-Mitglieder jedoch alsMarktplatz für eigene Produkte zu betrachten kann nichtdas Ziel des europäischen Dachverbandes sein, der aufBasis des Austausches gemeinsame europäische Stan-dards u. a. für Fortbildung, Ethik und die kommende Zivil -gesellschaft in Europa entwickeln will. Bis zum 4. EFASkill Share und bis zur nächsten Delegiertenversammlungunter dem Vorsitz von Mette Holm könnte sich also eini-ges auf europäischer Ebene getan haben.Mehr zu EFA: www.efa-eu.net – jetzt auch auf Facebook.

  • K E S S E L B U N T E S

    Heute vor 10 Jahren

    Erinnern Sie s ich noch an 2001? Das Jahr, das

    die Welt auf den Kopf s te l l te und doch schon

    wieder so unglaublich weit weg zu sein scheint.

    Zu Jahresbeginn standen noch alle Zeichen auf Zukunft.Ein hoffnungsvolles, neues Jahrzehnt lag vor uns und allesschien möglich. Die Bank für Sozialwirtschaft wagte imbsm-Newsletter 1/01 gar einen Blick in das Jahr 2010 undwar sich sicher: „… nahezu alle Bargeldgeschäfte sindabgelöst worden durch Kredit- und EC-Karten, das Be-zahlen per Handy oder mit unterschiedlichen Chipkartenhat sich in Deutschland durchgesetzt. 95 Prozent allerGeldtransaktionen werden online abgewickelt. Die Filia-len und Geschäftsstellen der Kreditinstitute haben sich zuTerminal- und Automatenstationen entwickelt …“ Heuteschauen wir schmunzelnd zurück und sind doch insge-

    heim ein wenig froh, dass der Mensch noch nicht gänz-lich überflüssig ist.

    Doch wer hätte damals gedacht, dass die Welt nurwenige Monate später durch eine spektakuläre Reihe vonTerroranschlägen aus den Angeln gehoben wird. Die Türmedes World Trade Center stürzten ein und begruben untersich auch die Unbekümmertheit der westlichen Bevölke-rung. Plötzlich wurde Spendenwerbung nicht nur nach ethi-schen, sondern auch nach religiösen Motiven hinterfragt.Fluggesellschaften weigerten sich, Plakate mit muslimischenBildern aufzuhängen. „Zu riskant!“ Spendenbriefe musstengegen Milzbrandverdacht abgesichert werden und einevermeintliche „Achse des Bösen“ wurde ausgemacht.

    All dies haben wir hinter uns gelassen und sind fastzur Normalität zurückgekehrt. Auch heute stehen wir wie-der vor einem neuen Jahrzehnt. Hoffen wir, dass diesesbesser beginnt als das vergangene und freuen wir unsgemeinsam auf unzählige Chancen und Möglichkeiten.

    Programmiert für mehr Möglichkeiten

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    Wir sind dabei:

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    vom 6.- 8. April in Fulda.

    Besuchen Sie uns!

    A N Z E I G E

  • 30 FUNDStücke 1·2011

    K E S S E L B U N T E S

    Regionaler Fundraisingtag. Immerhin gibt es nicht nur dänischesButtergebäck, sondern auch Obst in der Kaffeepause. Raisi stellt sichneben den Kollegen von PUD-Kreisverband (Paulaner-Umfall-Dienst)„Und wie läuft’s?“ „Neuer Geschäftführer“, grummelt der PUDel undrührt das zweite Päckchen Zucker ein. „Was ist mit dem Alten?“ „Ruhe -stand“, grummelt der Umfall-Kommunikator und friemelt Weintrauben

    ab. „War das nicht der, der Fundraising nicht mal richtigaussprechen konnte und son neumodischen Kram ei-

    gentlich nicht brauchte?“ „Jepp“ „Ja, und der Neue?“hakt Raisi noch. „Noch schlimmer“, stöhnt der Kol-lege und rührt frustriert das Kondensmilchtöpfchenein. „Wie das denn?“ „Der Neue hat gesagt, er hatfrüher sein Fundraising selber gemacht.“

    Glosse

    I M P R E S S U M

    FUNDStücke – Das Magazindes Deutschen FundraisingVerbandes erscheint viermaljährlich.

    Sie können die Zeitschriftüber den Herausgeber für28 Euro pro Jahr inkl. Portound Versand im Abonnementbeziehen. Der Einzelpreisdes Heftes liegt bei 7 Euroinkl. Porto. Für Mitgliederdes Deutschen FundraisingVerbandes ist das Abonne-ment im Mitgliedsbeitragenthalten.

    Vertriebskennzeichen18341

    ISSN 2190-1783

    Herausgeber: Deutscher Fundraising Verband e.V. Chausseestraße 510115 BerlinTel.: 030 -308 831 800 Fax: 030 -308 831 805E-Mail: [email protected]

    Redaktion: Joachim SinaVeronika SteinrückeFriederike HofmannKatja Deckert

    Redaktionsbüro: Bergmoser + Höller Agentur

    Tel.: 0241 980 998 24E-Mail: [email protected]öller.de

    Gestaltung: Thomas Schorr, www.thomas-schorr.de

    Vertrieb und Anzeigenverwaltung: Christian KöhnDeutscher Fundraising Verband e.V., Anschrift s. o.Anzeigenschluss jeweils 4 Wochen vor demMonat des Erscheinens

    Druck: Druckerei Vahsen & Malchus oHG

    Bildnachweis: Titel: iStockphoto, StudioLadybug;S. 3: DFRV, Ziegler; S. 5: iStockphoto, StudioLady-bug; S, 7: Dalby, Kasten, Justenhoven, Stiftungs-zentrum.de, Bundesverband Deutscher Stiftungen;S. 8: Bundesverband Deutscher Stiftungen; S. 10: Raths; S. 12, iStockphoto, Jeya; S. 16: vanAcken; S. 19: iStockphoto, artvea/Hellmann; S. 20: iStockphoto, Edin, grahamheywood; S. 22, 25: DFRV; S. 26: Rabeder, Reichenbach; S. 27: Luchterhand Literaturverlag; S. 28: EFA; S. 30: Hellmann.

    Wir freuen uns über Ihre Beiträge, Anregungen, Kritik und Leserbriefe an [email protected]

    Fundraising-Lexikon

    … und wenn Sie jemand im

    Ausland fragt, was Sie eigent-

    l ich beruf l ich machen?

    Antworten Sie: „Fundraising!“ Oder– ganz souverän – in der Landes-sprache, und dann heißt es …

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    „Recaudaciónde fondos“

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