flechten, auf madeira und den kanaren gesammelt von j. bornmüller in den jahren 1900 und 1901

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446 mit Anthokyanlhsung geschiittel~ auch nicht Spuren des Farbstoffes aufnimmt, wi~hrend rein dargestelltes Aleuron Farbstoffe speichert. Als Itauptresuliat ergibt sich, da~ das so oft behauptete durch Chlorophyllfarbstoff tingierte Aleuron nicht existier~. Es lieg~ bier eine Tiiuschung vor, indem die Gdinfi~rbung auf beigemengte Reste yon Chlorophyllkhrnern zur(ickzutlihrea ist. Ferner hat sich ergeben, dai~ blaugei'i~rbte Aleuronkhrner tats~chlieh existieren (Mais) und dag die Farbung derselben auf hnthokyan zuriickzu- ffihren ist. Flechten, auf Madeira und den Kanaren gesammelt yon J. Bornmiiller in den Jahren 1900 und 1901. Von Dr. J. Steiner (Wien). (SchIuh.1) In Bezug auf den Rindenbau steht der 2~. Canariensis aufier R. dubia und Caribaca, die hier nieh~ in Betracht kommen, //. hypomecha am ni~chsten. Altein die immer diinne, ungef'iirbte Rinde yon hypomecha ist viel lockerer gebauk reichlichst khrnig und vom unterliegenden Markgefiechte undeut- lich getrennt. Die Khrner und die Reste tier i~ufiersfen Zellen der Rindenschieh~;e bilden den Lagerreif. Als C-Reaction wird fiir hypomeeha C - - angeftihrt. Die Rinde wird durch Ca CI~. O~ nie gefiirb~ und of~ aueh das Mark niehk so in Loyk. Univ. 56. In andern Fi~llen aber (Exempl. aus Sfid-Afrika im Herb. des k. k. Hofmuseums) wird das Mark entweder durehaus oder nur stellenweise deutlich rot. Die Dicke der Rinde ist, wie sehon Darbishire I. c. anfilhrt, an sthrkeren und sehwiicheren Zweigen der 1~. Canari- ensis sehr verschieden. In den kleinen Exemplaren, um die es sich hier handelt, die alle nut die Grhi~e der Fig. 99, Tab. 23 in Darb. Monographie erreichen oder noch kleiner, aber meist reich mit Soraten besetzt sind, betri~gt die Rindendicke nur 16--47/~. vat. subphycopsis Stnr. Habitus, cortex, soralia et reactiones ut in tuberculata sed hyphae medullares placentae et ad basim ramorum sitae lutescentes. Mit der fl'tiher genannten Form, wenige Exemplare. Von der Placenta sind nut Res~e vorhanden, abet die Markhyphen im Ful~teil der Itauptzweige und in den Resten der Haftscheibe sind gelb wie bei phycopsis, oder gelb oeherig. In einem Falle 3) Vgl. lqr. 11, S. 399.

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mit Anthokyanlhsung geschiittel~ auch nicht Spuren des Farbstoffes aufnimmt, wi~hrend rein dargestelltes Aleuron Farbstoffe speichert.

Als Itauptresuliat ergibt sich, da~ das so oft behauptete durch Chlorophyllfarbstoff tingierte Aleuron nicht existier~. Es lieg~ bier eine Tiiuschung vor, indem die Gdinfi~rbung auf beigemengte Reste yon Chlorophyllkhrnern zur(ickzutlihrea ist. Ferner hat sich ergeben, dai~ blaugei'i~rbte Aleuronkhrner tats~chlieh existieren (Mais) und dag die Farbung derselben auf hnthokyan zuriickzu- ffihren ist.

Flechten, auf Madeira und den Kanaren gesammelt yon J. B o r n m i i l l e r in den Jahren 1900 und 1901.

Von Dr. J. Steiner (Wien).

(SchIuh. 1)

In Bezug auf den Rindenbau steht der 2~. Canariensis aufier R. dubia und Caribaca, die hier nieh~ in Betracht kommen, //. hypomecha am ni~chsten. Altein die immer diinne, ungef'iirbte Rinde yon hypomecha ist viel lockerer gebauk reichlichst khrnig und vom unterliegenden Markgefiechte undeut- lich getrennt. Die Khrner und die Reste tier i~ufiersfen Zellen der Rindenschieh~;e bilden den Lagerreif. Als C-Reaction wird fiir hypomeeha C-- angeftihrt. Die Rinde wird durch Ca CI~. O~ nie gefiirb~ und of~ aueh das Mark niehk so in Loyk. Univ. 56. In andern Fi~llen aber (Exempl. aus Sfid-Afrika im Herb. des k. k. Hofmuseums) wird das Mark entweder durehaus oder nur stellenweise deutlich rot.

Die Dicke der Rinde ist, wie sehon D a r b i s h i r e I. c. anfilhrt, an sthrkeren und sehwiicheren Zweigen der 1~. Canari- ensis sehr verschieden. In den kleinen Exemplaren, um die es sich hier handelt, die alle nut die Grhi~e der Fig. 99, Tab. 23 in Darb. Monographie erreichen oder noch kleiner, aber meist reich mit Soraten besetzt sind, betri~gt die Rindendicke nur 16--47/~.

vat. subphycopsis Stnr. Habitus, cortex, soralia et reactiones ut in tuberculata

sed hyphae medullares placentae et ad basim ramorum sitae lutescentes.

Mit der fl'tiher genannten Form, wenige Exemplare. Von der Placenta sind nut Res~e vorhanden, abet die Markhyphen im Ful~teil der Itauptzweige und in den Resten der Haftscheibe sind gelb wie bei phycopsis, oder gelb oeherig. In einem Falle

3) Vgl. lqr. 11, S. 399.

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ist der Placentarest zweier Zweige yon phycopsis mit dem eines Zweiges yon Canariensis so zusammengewachsen, dal~ sie an- scheinend ein Gauzes bilden.

S p h a e v o p h o r u s g lob i ferus DC. Fl. Franc. I I p . 327. - - Lin. Maul. I (1767) p. 133 sub Lichene.

vat. Palmanus Sinr. Sterilis, etiam pycnides desunL Rami primarii e r e c t i v .

suberecii ad 7--9 cm lg., ad 1 mm lt. et supra 0"5 mm crass., saepius subcurvati et ad apices h. i. incurvi, e tereto paullo compressi, laeves et fusdiculi v. fete ubique ( r a m i e t tumuli juniores) albo-pruinosi, laxe ramulosi v. late eramulosi et rami adventitii basales crebrius dendroideo v. subpinnatim breviter ramulosi, ramuli ultimi ramorum divaricati v. inflexi. Cortex ad 110 ~ crass, extus albus, intus fuseus et timce granulosus ut medulla exterior. I=[yphae medullares ad 9 g 1L v. tenuiores. Medulla J ope coerulesci~. Thallus nec KHO nec Ca C12 O~ coloratur.

La Palma: Cumbre nueva in ramis Eric. arboreae no. 32,~C) semel collect.

b~ach der ganzen Wachstumsweise liegt wahrseheinlicb eine neue Art vor, doch gestattet das wenige Materiale keine sichere Entscheidung, so daft mehr nut auf die Form aufmerksam gemacht wird.

N o r m a n d i n a pu lche l la Nyl. Lich. And. Boliv. p. 382. - - Borr. in Engl. Bot. Suppl. (1825), t. 2602 sub Verruearia.

Hierro: prope Valverde 8--9 m cam Coce. plnmbea 3158 p. p.

E n d o c a r p o n m i n i a t u r e hch. Meth. p. 127. - - Lin. Sp. Plant. Ed. 3 (1764), p. 1617 sub Lichene.

Oomera: monte d. 1. Fuente blanca 600--700 m no. 3138.

A r t h o p y r e n i a p u n c t i f o r m i s Add. Jura (Sep. aus F1. 1884/85) p. 271 no. 552. - - Pets. Ust. Annul. 1794, p, 19 sub. Lichene.

Oran Canaria: prope Tafira in Pelargoniis emortuis.

l~harcielia l t c h e n u m Wink in Rabh. Krypt. FI. Bd. I, Abt. II, p. 343. - - Arld. Lich. Ausfl. VIII, p. 302 sub Arthopyrenia.

Gran Canaria: Las Palmas in thallo Acar. lavicolae.

Sorothe l ia apic icola Slur. Planta parasitica. Thallus ex hyphis supra obscure fuscis

infra (in substrato) pallidis, breviter septatis, subaequalibus non distincte torulosis ca. 4 ~ lulls constans in apicibus ramorum et ramillorum Usneae una cure hyphis Usneae necatis et obscure ruib infuscatis verrueam (siroma), primum conoideam v. ovalem parvam tandem (in ramis primariis) ad 1 mm et paullo ultra dilatatam et ad 0"5 mm altam, hemisphaerice depressam nigram forma~. Thecia huic stromati subsuperficialia v. superficialia insident idque verrucose corrugant. Perithecia atra (sub micr. obscure fusca) ad 100 9 alia et 60--90 9 crassa, poro simplici

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centrali pertusa, bene cellulosa, integra, infra crassiora. Hypothe- eium laxius contextum. Asei v. anguste lanceo]ati v. elongati, membrana circumeirca leviter inerassata, ca. 30--40 tt longa et 8--10 ~t lata. Sporae octonae, elongatae apieibus ob~usis, fuscae, aequaliter 1-septa tae , non constrictae v. breviores tandem paullo eonstrictae, 6--8"5 (10) u lg. et 3--3"5 /x lt. Gelatina hymenialis bene evoluta, longitudinaliter striata et h. i. paraphyses aseis longiores, filiformes, membranam tenerrimam extribentes, monstrante. 3 ope nee gelatina, nee paraphyses nec membrana ascorum colorantur.

Auf zwei Exemplaren der Us. submollis v. Ferroensis die Zweig- nnd Ramillenspitzen bewohnend.

Die sehwarzen Stroma~a, grSfter an den Astenden, kleiner an den Ramillenspitzen, sind so zahlreieh, dafl man eine thal- lodisehe Verbindung zwisehen ihnen vermuten kSnnte. Es isi aber an dem vorhandenen Materiale nieh~ gelungen, das Vor- handensein der fremden Hyphen welter als bis unmittelbar unter den HaIs des Stroma, am weitesten bei den iiltesten und grSflten, und zwar innerhalb der RiMe, des Markes und tier Aehse naehzuweisen. Die Hauptmasse des jungen Stroma bilden die abgestorbenen und gebrhunten Li~ngshyphen der Usnea, die an dan Spitzen selbst noch nicht in RiMe etc. differenziert sind. Spi~ter greif't die Bri~unung etwas welter zurtiek, wi~hrend die Pilzhyphen sich reiehlieh vermehren.

Was die ZugehSrigkeit der Art zur Gattung Sorothelia Krb. betrifft, is~ zu bemerken, dal~ K S r b e r und W i n t e r ffir die eine oder die zwei zu SorotheIia gehSrenden Arten deut- liehe Paraphysen anfiihren. Im vorliegenden Falle ftillt streifige GaIlerte die noeh en~leerungsf~higen Peritheeien und nur bei besonderer Aufmerksamkei~ findet man einzelne, wenig fiber die Galler~e vorragende, zartwandige Paraphysen (J unterstiitzt wenig, da nut der Inhalt junger Asci und tier ascogenen Hyphen zelb gefarbt wird). Andererseits kann die Art wegen ihrer Wachstumsweise nicht zu Tiehothecium gestellt werden, welcher Gattung sie sieh naeh den Perithecien und Sporen nahe ansehtief~t.

Herbar-Studien. Von R u p e r t Huter , Pfarrer in Riecl bei Sterz[ng, Tirol

(Fortsetzung.) 1)

80. Ce~,ast ium v a m p a n u l a t u m Viv. ~. g r a n u l a t u m H. P. R. 1877 it. III. ital. Nr. 330, ill silvaticis Montis Pollino, ist in allen Teilen grSiler als die Spee. Samen dunkler gefiirb~ und sch~rfer granuliert.

1) Vgl. lXTr. 9, S. 336.