FISHBONE 2.3 Bauanleitung

Vielen Dank für den Kauf des EPP-Teilesatz. Fishbone wurde speziell für den Videoflug konzipiert und ist darauf ausgelegt große Nutzlasten transportieren zu können. Wer kein Interesse an FPV hat sollte Akku´s mit mind. 800g Gewicht vorsehen um den Schwerpunkt ohne Bleizugabe einstellen zu können. Diese Bauanleitung richtet sich an den erfahrenen Modellbauer und lässt viel Spielraum für eigene Ideen und Lösungen. Falls Fragen auftauchen sollten, einfach fragen! Tel. 089/92562370. Zur Fertigstellung des Fishbone 2.3 sind noch folgende Komponenten erforderlich:

- 2 Antriebssets z.B. Antriebsset FunCub Art.Nr. 191794 von www.natterer-modellbau.de - 1 Druckluftschraube APC 11x5,5E (bestellt lieber gleich 2. Die normalen APC 11x5,5E sind im

Antriebsset enthalten. - 2 Servos 16-26g für die Querruder - 3 Servos 9g für die Höhenruder und das Seitenruder (möglichst mit Metallgetriebe!) - 1 Empfänger je nach System - Etwas Pappelsperrholz 3+4mm - Teile für den RC-Ausbau - Klebstoff (siehe nachfolgende Empfehlung)

Noch ein Hinweis zu den Carbon- und Alurohren: Die pultrudierten Carbonrohre und die Alurohre haben leider eine recht hohe Toleranz, was die Innen- und Außendurchmesser angeht. Da diese Rohe aber die Flügelsteckung bilden, bitte vorab die Carbon/Alu-Kombination für die Flügelsteckung auswählen, die am besten passt. Das 3. Carbonrohr ist dann für das Höhenruder.

Klebstoffe: Vor dem eigentlichen Bau möchte ich zunächst auf die von mir verwendeten Klebstoffe eingehen. Ich verwende für alle Klebungen EPP – EPP niemals Epoxi! Sehr gut hierfür geeignet ist entweder Heißkleber oder UHU-Ultra-Montage. Den Heißkleber verwende ich bei kleineren Klebeflächen, z.B. beim Ankleben der Ohren an Flügel und Höhenleitwerk. Die Klebepistole gut! aufheizen lassen und nur die durchsichtigen Patronen verwenden. UHU-Ultra-Montage verwende ich für die großflächigen Klebungen, z.B. die Flügelinnenteile, die Klebungen Rumpf-Flügel-Bürzel, das Seitenleitwerk. Wichtig ist hierbei, dass die Klebestellen gut und lange

gepresst werden. Nur so dringt der Kleber in das EPP ein. Für Klebungen EPP – Carbon oder EPP – Holz eignet sich Epoxi bestens. Kleinigkeiten wie z.B. die Magnete für den Rumpfdeckel klebe ich mit CA-Kleber und Aktivator oder Belizell.

Bauvorbereitung

Bevor mit dem Bau begonnen wird, müssen zunächst die Abbrand Reste vom EPP entfernt werden. Das geht recht einfach, indem 2 EPP-Teile aneinander gerieben werden. Nicht versuchen, die Abbrand Reste abzuziehen. Dabei reißt man gerne Löcher in das EPP. Alle benötigten Bauteile tragen eine Nummer, Bei den Flügelhälften ist zusätzlich die Position (rechts/links) angegeben.

Höhenruder: Begonnen wird mit dem Bau der beiden Höhenruderhälften. Zunächst wird ein Carbonstab 6/4mm in der Mitte geteilt, damit zwei 50cm-Stücke entstehen. Diese werden in die gefrästen Nuten der Höhenruder sparsam mit Epoxi eingeklebt. Zwischen den Rudern bleibt dabei ein Spalt von genau 12cm. Darauf achten, dass die Carbonstäbe hier nicht mit Epoxy verschmiert werden. Die Höhenruder während des Trocknens an der Endleiste unterstützen, z.B. mit einem Außenflügel.

Wenn der Kleber getrocknet ist, werden die Carbonstäbe in der Mitte durchtrennt. Die Schnittstelle hierzu mit etwas Tape umwickeln, damit die Stäbe nicht ausfransen können. Anschließend werden die Höhenruderservos eingebaut (9g-Typen). Beim Einbau darauf achten, dass beide Servoarme entweder nach links oder nach rechts zeigen! Nur so können die Servos später mit einem V-Kabel verbunden werden und an einen gemeinsamen Empfängerausgang angeschlossen werden. Wichtig bei Einsatz eines Gyro´s! Die Servos so positionieren, dass die Anlenkung etwa zentral erfolgen kann und das Servokabel 1-2cm innen über das Ruderende ragt. Servoarme so montieren, dass beide Arme in 90° stehen ohne dass die Servomitte am Sender justiert wurde. Die Servoausschnitte fräsen oder mit Messer und Zange das EPP ausnehmen (mit etwas Untermaß, damit das Servo stramm sitzt) und die Servos mit ein paar Tropfen Belizell einkleben. Die Ruderhörner befestigen und die Anlenkungen montieren.

Zuletzt werden noch die Ohren mit Heißkleber an den Höhenrudern befestigt.

Flügel: Der Flügel besteht aus 7 Teilen, einem 3-Teiligen Mittelteil, den beiden Außenflügeln und den beiden Ohren. Begonnen wird mit dem Zusammenbau des Flügelmittelteils. Hierzu das kurze Mittelstück beidseitig mit Montagekleber bestreichen und die Deltastücke ansetzen. Darauf achten, dass die Holmausschnitte und die Kabelschächte nicht mit Kleber verstopft werden. Zum trocknen auf eine ebene, mit Folie abgedeckte Fläche legen, gut verpressen und über Nacht durchtrocknen lassen.

Am nächsten Tag werden die Holme in die Flügelteile eingeklebt. Das geschieht am besten in einem Arbeitsgang. Zur Vorbereitung die Negativform des Flügels in 4 Teile schneiden. Sie dient später als Unterlage. Jetzt die Alurohre auf 70cm kürzen. Die 10er Carbonrohre sind etwa 75cm lang, die 6er 70cm. Darauf achten, dass die Carbonrohre leicht aber mit wenig Spiel in die Alurohre passen. Siehe Hinweis am Begin der Anleitung! Für das Einkleben der Holme mischt man etwa 50g Epoxi mit mind. 60min. Verarbeitungszeit an. Begonnen wird mit den Alurohren im Mittelteil. Die Rohre bis auf etwa 5cm einschieben und SPARSAM Epoxi in den Schlitz geben. Dann die Rohre mehrmals drehen und beobachten, ob sich ein gleichmäßiger Klebefilm bildet. Falls nicht, an den Stellen noch etwas Epoxy nachgeben und erneut drehen. Passt alles, schiebt man die Rohre unter drehen komplett in den Flügel. Die Carbonrohre in den Außenflügeln werden in gleicher Weise verklebt. Darauf achten, dass kein Kleber am Rohrteil haftet, der später als Steckung dient! Eventuell mit Spiritus abwischen. Das gilt auch für die Stirnflächen der Flügelteile. Passt alles, werden die 3 Teile zusammengesteckt und zur Trocknung fixiert. Dazu die Schlitze mit Tesa oder Ähnlichem abkleben und den Flügel auf eine flache Unterlage legen.

Nach der Trocknung des Klebers erfolgt der Servoeinbau wie schon beim Höhenruder, jedoch zeigen im Flügel beide Servoarme zum Randbogen. Die Ruderhörner der Servos werden nicht mit 90° montiert sondern zeigen gleichmäßig zur Nasenleiste hin (etwa 60°) um eine mechanische Differenzierung der Querruderausschläge zu erreichen. (Gleicher Grund wie beim Höhenruder, V-Kabel – Gyro). Die Verbindung der Servokabel mit dem Mittelteil und die Abziehsicherung der Außenflügel erfolgt nach eigenem Ermessen. Meine Foto´s gelten hier beispielhaft.

Zum Schluss auch hier das Ankleben der Ohren mit Heißkleber.

Motoreinbau Der zentrale vordere Flügelbereich kann großzügig ausgenommen werden. Hierdurch erhält man besseren Zugang zum Laderaum und eine gerade Auflage für die beiden Regler. Ein ca. 9cm langer Steg sollte aber bei der Nasenleiste stehen bleiben um bei eventuellen ruppigen Landungen die Kräfte besser ableiten zu können.

Die Motorgondeln zunächst nach Wunsch auf der Oberseite abrunden. Sie werden bei den empfohlenen Luftschrauben mit der Innenkante 17cm von der Flügelmitte angeklebt (Lichte Weite zwischen den Gondeln – 34cm). Wer andere Antriebe mit größeren Luftschrauben verwendet, muss evtl. anpassen. Den Kabelkanal mittig unter den Gondeln freilegen und die Kabel für die Motoren und die Querruderservos einziehen. In den Motorgondeln mit einem angeschliffenen Rohr Kanäle für die Motorkabel anfertigen, die Kabel durchstecken und die Gondeln mit Montagekleber aufkleben. Motorspanten aus 4mm Pappelsperrholz anfertigen und mit 5-Min-Epoxy an die Gondeln kleben. Die Motoren mit langen Spaxschrauben (3,5x40) befestigen. Schrauben wieder rausdrehen und mit etwas Belizell erneut eindrehen.

Rumpf Der Rumpf wird zunächst verrundet. Hierzu werden an jeder Kante 2 Linien im Abstand von etwa 20mm aufgezeichnet. Das geschieht am einfachsten indem der Rumpf an einem Stift vorbeigeführt wird, der auf eine entsprechenden Unterlage liegt. Außerdem wird die Klebefläche zum Seitenleitwerk am unteren Rumpfende und am Bürzel aufgezeichnet.

Sind alle Linien angebracht, schneidet man mit eine NEUEN Klinge die Kanten an den Linien ab. Dabei am Rumpfende und am Bürzel nicht in den Bereich der Seitenleitwerksklebefläche kommen!

Das Ergebnis sollte dann etwa so aussehen:

Die anschließende Verrundung erfolgt durch vorsichtiges schleifen bis zum gewünschten Look.

An den beiden Stirnflächen von Rumpfdeckel und Bürzel werden noch jeweils 3mm-Pappelsperrholzstücke aufgeklebt und gem. Rumpfkontur verschliffen.

Verbindung Rumpf – Flügel Nun ist es Zeit, sich Gedanken über die Verbindung Rumpf – Flügel zu machen. Ich klebe das Flügelmittelteil fest auf den Rumpfunterteil. Eine Verschraubung ist aber ebenfalls möglich. Die Verklebung erfolgt wieder mit Montagekleber. Zunächst wird mit Hilfe des Rumpfdeckels die Lage des Flügels angezeichnet. Anschließend die Klebefläche am Rumpf großzügig mit Montagekleber einstreichen und das Flügelmittelteil aufsetzen (noch nicht festpressen!) Darauf achten, dass es absolut rechtwinklig sitzt. Evtl. Außenflügel anstecken und die Diagonalen Flügelende – Rumpfspitze messen. Sie müssen gleich sein. Wenn alles passt, die Klebestelle beschweren und über Nacht durchtrocknen lassen. Das ist die wichtigste Klebung am ganzen Flieger! Zur Sicherheit kann man die Klebung noch mit ein

paar eingeharzten Kohlestiften verstärken. (4-6)

Am nächsten Tag wieder mit Hilfe des Rumpfdeckels das Bürzel ausrichten und aufkleben. Das Rumpfende wird etwas gekürzt, bis das Seitenleitwerk stramm sitzt. Den Rumpfdeckel nach Belieben befestigen, z.B. Dübel und Magnete. (Siehe auch Fotos auf Seite 4)

Seitenleitwerk Das Seitenleitwerk an der Nasenleiste verrunden. Es bekommt zur Stabilisierung noch einen Kohleflachstab in die Ruderfläche. Die Ruderfläche dazu mit einem Sägeblatt oder einem Dremel 6mm tief einritzen und den Kohlestab mit Sekundenkleber einkleben. Anschließend das Servo einbauen und das Ruder anlenken. Im Bürzel einen Kabelkanal bohren und das Seitenleitwerk aufkleben (Auf rechtwinkligen Sitz achten)

Endausbau Die Steckungsrohre für das Höhenleitwerk sind nur lose im Rumpf gesteckt. Sie müssen in der Mitte noch leicht gequetscht werden, damit das Leitwerk stramm sitzt. Alternativ kann eine andere Sicherung eingebaut werden. Sie müssen noch mit sehr wenig! Belizell oder 5-Min-Epoxy im Rumpf verklebt werden. Während der Trocknung Leitwerk anstecken und darauf achten, das beide Höhenruder den gleichen Anstellwinkel haben. Regler positionieren und verkabeln. ACHTUNG! An einem Regler muss das +Kabel aus dem Servostecker gezogen und isoliert werden. Die BEC-Systeme der beiden Regler können sich sonst gegenseitig zerstören!

Durch Lage der Akku´s den Schwerpunkt einstellen (43cm vor der Flügelhinterkante). Die Ruderausschläge kontrollieren. Quer und Seite wie bei jedem Flieger auch. Bei bezogener Höhe gehen die Ruder am Canard nach Unten! Die Ruderausschläge sind unkritisch und können groß bemessen sein. Expo ist nicht erforderlich.

Fliegen Darauf achten, dass beide Motoren gegensinnig laufen und pushen. Der erste Start erfolgt durch einen Helfer. Die Motoren sollten etwa mit 1/3-Gas laufen und das Höhenruder leicht gezogen sein. Nicht Vollgas geben, sonst reißt es dem Helfer den Flieger aus der Hand. Kurven müssen mit Seite geflogen werden, evtl. Kombiswitch programmieren. Ich wünsche Dir viele schöne Flüge mit Deinem Fishbone. Andi Kreilinger

Technische Daten: Spannweite: 2.300mm Canard: 980mm Länge: 1.342mm Gewicht: 3.100 – 3.800g Schwerpunkt: 430mm vor dem Flügelende Ruderausschläge: unkritisch, Werte folgen