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August 2018 FISCH UND MEERESTIERE Einkaufspolitik

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August 2018

FISCH UNDMEERESTIERE

Einkaufspolitik

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02EINKAUFSPOLITIK

Fisch und Meerestiere

UnternehmensprofilDie Mahnke Gruppe* wurde in den sechziger Jahren gegründet und agiert heute als ein in mehreren Generationen ge-

wachsenes mittelständisch strukturiertes Familienunternehmen. In den Produktsegmenten Food, Textil und Non-Food

haben sich die Tochterunternehmen der Gruppe im globalen Einzelhandel einen festen Platz als Produzent, Lieferant,

Entwickler und Dienstleister erarbeitet.

Die Clama GmbH & Co. KG (Clama) – eine der Tochterfirmen der Mahnke Gruppe – ist bewährter Produzent und Liefe-

rant im Food-Bereich. Heute zählen die Produktsparten Konserven, Tiefkühlkost, Feinkost, Frische, Ultrafrische und Teig-

waren zum Portfolio der Clama. Hier konnte sich das Unternehmen auch als führender Lieferant von Fischprodukten im

Konserven- und Tiefkühlbereich etablieren.

Allgemeingültige GrundsätzeUnser Anspruch und unser Selbstverständnis sind, die Umwelt und na-

türliche Ressourcen zu schonen, um sie für heutige und nachfolgende

Generationen zu erhalten. Die Berücksichtigung und Implementierung

ökologischer und sozialer Corporate Responsibility (CR)-Kriterien in Zusam-

menarbeit mit unseren Produzenten und Partnern verstehen wir daher als

Teil unseres Kerngeschäfts.

Mit unseren Einkaufspolitiken** für kritische Rohstoffe und über ihre Um-

setzung nehmen wir unsere Verantwortung als weltweit agierende Han-

dels- und Produktionsunternehmen für die nachhaltige Nutzung von Res-

sourcen zur Herstellung unserer Produkte und für die beteiligten Akteure in

unseren Lieferketten wahr.

* Mahnke Gruppe im Sinne dieser Vereinbarung sind die KM Mahnke GmbH & Co. KG (KM), die LK Mahnke GmbH & Co. KG (LK) und alle Gesellschaften, an denen KM und/oder LK unmittelbar oder mittelbar einzeln oder gemeinsam beteiligt sind und die einen Standort in Mülheim an der Ruhr haben.

** Diese Einkaufspolitik der Clama beschreibt das Vorgehen und die Ziele des Unternehmens, die über die Einhaltung geltender rechtlicher Bestimmungen hinausgehen. Diese Einkaufspolitik bezieht sich auf die Beschaffungsaktivitäten der Clama für Fisch, Meerestiere/Schalentiere und Erzeugnisse aus diesen.

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03EINKAUFSPOLITIK

Fisch und Meerestiere

KontextÖkosystemeFisch ist eine natürliche, endliche Ressource und gilt daher als kritischer Rohstoff. Neben der Ware „Fisch“ an sich sind bei

dieser Ressource auch die jeweiligen Lebensräume aus Nachhaltigkeitssicht ein kritischer Faktor. Alle Gewässer – Meere,

Flüsse und Seen – sind vielfältige, schützenswerte Ökosysteme und bedecken etwa zwei Drittel der Erdoberfläche. Die

Ozeane sind von zentraler Bedeutung für den Menschen und unser Klima – so beeinflussen die Meeresströmungen un-

sere Wettermuster, gleichen Temperaturschwankungen auf der Erde aus und binden Kohlenstoffdioxid. Darüber hinaus

produziert das pflanzliche Plankton im Meer etwa 75 Prozent des Sauerstoffs, den wir atmen.1 Doch durch den Klimawan-

del und weitere menschliche Einflüsse (bspw. invasive Fangmethoden oder die Verschmutzung durch bspw. Plastikmüll)

sind diese Ökosysteme gefährdet. So wurde z. B. festgestellt, dass der Sauerstoffgehalt in den Weltmeeren seit 1960 um

zwei Prozent zurückgegangen ist.2 Gleichzeitig nimmt die Artenvielfalt stetig ab3 und auch dem Menschen fehlt durch

Verschmutzung oder ungleiche Verteilung (bspw. durch das Umleiten von Flüssen für die Industrie oder große Agrarbe-

triebe) häufig der Zugang zu sauberem Süßwasser.

WildfangFisch und Meerestiere sind für uns Menschen eine wichtige und gleichzeitig eine kritische Ressource. Sie sind fester Be-

standteil vieler Esskulturen, werden für eine gesunde Ernährung empfohlen4 und zählen in vielen Gegenden der Erde zu

den wenigen erschwinglichen, leicht verfügbaren tierischen Proteinquellen.5 Somit ist auch der Wirtschaftszweig für das

Einkommen und die Versorgung vieler Menschen von hoher Wichtigkeit. Doch Überfischung, Beifang, Zerstörung von

natürlichen Lebensräumen und Klimaschwankungen haben zu kritischen Zuständen in vielen Gewässern geführt. Hier-

bei wird jedoch die genaue Bewertung der Fischbestände kontrovers diskutiert. Zunächst einmal gibt es nicht für alle

Bestände Erfassungen bzw. vorhandene Bestandsberechnungen sind von unterschiedlicher Qualität. Übereinstimmung

gibt es hingegen darüber, dass sich im Allgemeinen der Zustand der Bestände verschlechtert hat. So liegt die durch-

schnittliche, jährliche marine Fangmenge von Fisch und Meerestieren seit circa zwei Jahrzehnten bei etwa 80 Millionen

Tonnen. Dass dieser gleichbleibende Wert dennoch eine langsame Verschlechterung des Gesamtzustands darstellt, liegt

u. a. daran, dass die Fanggebiete im Laufe der Zeit immer weiter ausgedehnt wurden – von den Küstenzonen in entlege-

nere Gebiete und von den oberen Wasserschichten weiter in die Tiefe.6 Dennoch gibt es für viele Fisch- und Meerestierar-

ten auch gesunde Bestände bzw. Bestände, die sich durch strenge Regelungen und konsequentes Management wieder

erholen konnten. Hierzu gehört z. B. der nordost-arktische Kabeljau (Fanggebiet 27 der Food and Agriculture Organiza-

tion (FAO) der Vereinten Nationen), der bis in die 1990er Jahre stark unter Druck stand. Erst durch ein striktes Management

– 2004 gemeinsam initiiert durch Norwegen und die Russische Föderation –, die Bekämpfung der IUU-Fischerei (illegal,

unreguliert und undokumentiert) sowie stärkere Jahrgänge erfolgte die Erholung, sodass der nordost-arktische Kabeljau

nun den weltweit größten Bestand dieser Art stellt.⁷

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04EINKAUFSPOLITIK

Fisch und Meerestiere

Neben der Menge an gefangenen Meerestieren sind auch die Fangmethoden kritisch zu beleuchten, da hier große

Unterschiede in der Invasivität bestehen, speziell bezüglich Beifang und Einfluss auf das umliegende Ökosystem. Beson-

ders negativ sind hier Fangmethoden zu bewerten, die mit dem Einsatz von Cyanid oder Giftstoffen arbeiten und darum

mittlerweile auch in den meisten Staaten verboten sind. Weitere unkontrollierbare Fangmethoden, wie z. B. Treibnetze,

sind ebenso kritisch zu betrachten. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Fangmethoden, die aufgrund von Beifang-

quoten oder Einfluss auf maritime Lebensräume kontrovers gesehen werden. Hierzu gehören z. B. Grundschleppnetze.

Entscheidend ist jedoch häufig die genaue Machart der Fanggeräte: Wie groß sind die Maschen eines Netzes, gibt es

Fluchtöffnungen, führt das Fanggerät langfristig zur Verschmutzung des Gewässers…?

Neben den problematischen Zuständen des Ressourcenmanagements birgt auch die globale Lieferkette Herausforde-

rungen. So wurden gerade in den letzten Jahren viele Missstände auf Fangbooten und in Produktionsstätten aufgedeckt.

Am gravierendsten sind hier Formen moderner Sklaverei, denen vor allem Migranten zum Opfer fallen: Fangboote kehren

z. B. monatelang nicht in die Häfen zurück (Ware gelangt durch das sogenannte transshipment in die Häfen), Arbeitern

werden die Pässe entwendet, sie erleiden physische Misshandlung, Schlaf- und Nahrungsentzug und sie arbeiten häufig

für einen Hungerlohn, um ihre horrenden Schulden für Jobvermittlung, Verpflegung oder Unterkunft bei Personalver-

mittlern zu begleichen.⁸

Für statistische Zwecke werden befischte Gewässer bereits seit 1956 durch die FAO in Fischereigebiete9 unterteilt. Bis heute sind es 27 – acht große Binnenfischereigebiete und 19 Gebiete, die die Gewässer von Atlantik, Pazifik, die südlichen Ozeane sowie deren angrenzende Gewässer einteilen. Die Begrenzung erfolgt auf Basis verschiedener Kriterien, wie z. B. nationalen Grenzen, existierenden nationalen Praktiken und Verteilung der Wasserfauna. Die meisten Gebiete sind wiederum in kleinere Teilbereiche gegliedert.

FAO Major Fishing Areas for Statistical Purposes

The designations employed and the presentation

of information in the map(s) are for illustration only and

do not imply the expression of any opinion whatsoever on the part

of FAO concerning the legal or constitutional status of any country,

territory or sea area, or concerning the delimitation of frontiers or boundaries.

© FAO 2015

35°00'N

40°30'N

130°0

0'W

40°00'N

25°00'S 25°00'S

20°00'N20°00'N

15°00'N

2°30'N

60°00'S 60°00'S

28°09'S

155°00'E

129°00'E

50°00'S

45°00'S

55°00'S

8°00'S6°00'S

5°00'N

175°00'W

120°00'W

70°0

0'W

50°00'W

20°00'W

40°00'W

42°00'W

30°00'E

77°00'E

80°00'E

150°00'E

68°30'E

67°1

6'W

5°00'N

30°00'W

0°00' 0°00'

36°00'N

37

01

87

77

67

81

88

18

27

3431

4741

4858

21

02

03

05

04

08

51

88

5706

18

61

71

81

115°00'E

www.fao.org/fishery/area/search

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05EINKAUFSPOLITIK

Fisch und Meerestiere

AquakulturenLange Zeit galten Aquakulturen – die Produktion von Fisch oder Meerestieren unter kontrollierten Bedingungen – als

Antwort auf die Probleme von Überfischung und zerstörten Lebensräumen. Doch zum einen lassen sich nicht alle Arten

unter diesen künstlichen Bedingungen züchten, zum anderen zeigte sich, dass auch hier das „Wie“ des Aquakulturbe-

triebs entscheidend ist. Negative Auswirkungen von Aquakulturen sind z. B. die Rodung von Mangrovenwäldern, um

Platz für Teiche zu schaffen, der Einsatz von großen Mengen an Medikamenten in der Behandlung der Tiere, unzureichen-

des Abfallmanagement (Nahrungsreste, Fischkot) sowie ein hoher Futteraufwand (so benötigt Lachs für jedes Kilogramm

Eigengewicht 2,1 Kilogramm anderer Fische, bei rotem Thunfisch sind es sogar 25 Kilogramm10).11

LösungsansätzeDie positive Nachricht ist, dass die skizzierten Problematiken mittlerweile erkannt wurden und auf unterschied-

lichen Ebenen (mehr oder weniger stringent und erfolgreich) angegangen werden. Auf politischer Ebene sind

diesbezüglich internationale und nationale gesetzliche Vorgaben zu nennen, bspw. für Fangmethoden oder auch

Fangquoten. Gleichzeitig gibt es eine Vielzahl von Initiativen, Institutionen und Organisationen, die sich auf viel-

fältige Weise für eine nachhaltige Bewirtschaftung unserer Gewässer einsetzen. Als Beispiele können hier genannt

werden:

• Fischratgeber von Nichtregierungsorganisationen für Endkonsumenten

(bspw. von Greenpeace oder dem World Wide Fund For Nature (WWF)),

• Tracking Codes auf Fischprodukten zur Rückverfolgbarkeit,

• Bereitstellung von Informationen durch Forschungsinstitute

(vgl. z. B. https://fischbestaende.thuenen.de/) oder auch

• die Initiative „Global Fishing Watch“, die Daten zum Aufenthalt von Fangflotten transparent darstellt,

um illegales Fischen zu verhindern

(http://globalfishingwatch.org/).

Neben diesen Maßnahmen bieten vor allem Produktsiegel Orientierung für VerbraucherInnen. Im Segment Fisch

und Meerestiere gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Zertifizierungen, die z. B. den Zustand der Fanggebiete

bewerten oder Vorgaben zur Aufzucht in Aquakulturen bereitstellen. Für den Wildfang ist das Logo des Marine Ste-

wardship Council (MSC) sicher das bekannteste. Der gemeinnützige und unabhängige MSC zertifiziert Fischereien

nach drei Hauptprinzipien: der Fischbestand ist in gutem Zustand, der Lebensraum Meer wird geschont und das

Fischerei-Management ist wirksam.

Für Aquakulturen steht eine Vielzahl verschiedener Zertifizierungen zur Verfügung, u. a. nach dem EU-Öko-Stan-

dard, dem Standard des Aquaculture Stewardship Council (ASC) oder auch nach privaten Bio-Standards, wie dem

von Naturland. Diese Standards enthalten bspw. Vorgaben zu Besatzdichte, Fütterung oder Zufuhr von Medika-

menten.

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06EINKAUFSPOLITIK

Fisch und Meerestiere

Ziele und MaßnahmenDas übergeordnete Ziel der Clama ist es, durch ihr Engagement im Bereich Fisch- und Meeres-tierprodukte ihrer unternehmerischen Verantwortung nachzukommen und so auch ihren Kunden ein zunehmend nachhaltiger gestaltetes Sortiment anbieten und diese bei der Erreichung ihrer eigenen CR-Ziele unterstützen zu können. Dieses Ziel plant die Clama durch verschiedene Maß-nahmen zu erreichen:

1. Sortimentsgestaltung

WildfangUm auch zukünftig die Nachfrage nach Fisch- und Meerestierprodukten sichern zu können, sind intakte Ökosysteme

und gesunde Bestände unerlässlich. Um diese zu erhalten bzw. zu fördern, hat sich die Clama folgenden Prinzipien ver-

pflichtet:

Wir vermeiden den Handel mit gefährdeten oder geschützten Arten.

• Hierbei orientieren wir uns an nationalen sowie internationalen Artenschutzlisten, vornehmlich der International Uni-

on for Conservation of Nature (IUCN) Red List of Threatened Species.

• Eine Reihe von Fisch- und Meerestierarten haben wir vom Handel ausgeschlossen: Aal, Arapaima, Hummer, Gra-

natbarsch, Grenadierfisch, Großaugenthun, alle Haiarten, Papageifisch, Petersfisch, Rochen, Roter/Blauflossenthun,

Schnapper, Stör aus Wildfang, Venusmuschel, Wittling.

• Die Liste der vom Handel ausgeschlossenen Fischarten wird regelmäßig auf Aktualität hin geprüft und ggf. angepasst.

• Bestimmte Arten handeln wir ausschließlich mit einer MSC/ASC-Zertifizierung oder einem Bio-Siegel: Garnelen, Kabel-

jau, Rotbarsch, Pangasius, Pazifischer Wildlachs, Alaska-Seelachs, Kap-Seehecht.

Wir streben eine stetige Erhöhung des Anteils nachhaltiger und zertifizierter Ware in unserem Produktportfolio

an,

• um Bestände zu sichern und gleichzeitig der Nachfrage unserer Kunden gerecht zu werden. Daher handeln wir bereits

mit zertifiziertem Fisch aus Wildfang (MSC, Dolphin Safe).

• Über 90 Prozent unseres Tiefkühl-Sortiments beziehen wir bereits aus zertifizierten Quellen. Unser Ziel ist es, auch den

noch verbleibenden Anteil des Portfolios vollumfänglich nach den hier aufgeführten CR-Kriterien zu managen.

• Wir beziehen nur Thunfisch, der das Label Dolphin Safe tragen darf. Dies bedeutet, dass beim Thunfischfang keine „del-

fintödlichen“ Verfahren angewandt werden (u. a. kein Jagen oder Umkreisen von Delfinen, kein Einsatz von Treibnetzen).

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07EINKAUFSPOLITIK

Fisch und Meerestiere

• Im Konservenbereich können wir bereits einen Teil unseres Thunfisch-Sorti-

ments mit MSC-Siegel anbieten. Gleichzeitig arbeiten wir aktiv auf weitere

Zertifizierungen hin. So sind wir Mitglied des Lenkungsausschusses eines

Fishery Improvement Projects (FIP) der Organisation Sustainable Fisheries

Partnership für den Fischfang (Sardinen und Makrelen) in Marokko. Ziel des

Projektes ist es, durch die Einbindung relevanter Stakeholder die beteiligten

Produzenten und Fischereien auf eine MSC-Zertifizierung vorzubereiten.

• Wir schließen den Einsatz bestimmter Fangmethoden, wie den Einsatz von Dynamit, Giftstoffen oder Treibnetzen,

in unserer Beschaffung aus.

• Wir minimieren den Einsatz besonders kritischer Fangmethoden, wie z. B. Grundschleppnetze, bzw. beziehen

durch diese Methoden gefangene Ware vornehmlich aus zertifizierten Quellen.

• Wir schließen Ware vom Einkauf aus, die aus illegaler, unregulierter und undokumentierter (IUU) Fischerei stammt.

AquakulturenAuch hier setzen wir auf den Handel mit zertifizierter Ware (ASC, Naturland, EU-Bio-Siegel, GlobalG.A.P.), können so bereits

über 90 Prozent unseres Sortiments aus nachhaltigen Aquakulturen anbieten und arbeiten stetig am Ausbau unseres

nachhaltigen Angebots.

Einzuhaltende Vorgaben dieser Standards beinhalten u. a.:

• Vermeidung bzw. Minimierung negativer Auswirkungen auf die umliegende Flora und Fauna,

• Ausschluss von Zucht mit genetisch veränderten Tieren,

• Verhindern des Ausbruchs von Farmbeständen,

• Vermeidung präventiver Medikation mit Antibiotika und

• Betreibung von nachhaltigem Abwassermanagement.

Mehr Informationen unter:

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08EINKAUFSPOLITIK

Fisch und Meerestiere

2. Transparenz und RückverfolgbarkeitUm zu gewährleisten, dass die oben genannten Vorgaben für Meerestier- und

Fischprodukte eingehalten werden, verpflichten wir unsere Produzenten zu

vollständiger Transparenz in der Lieferkette, insbesondere bzgl. Fangperiode,

Fanggebiet, Fangschiff und weiterer Verarbeitung. Diese Informationen, die

teils über die gesetzlich verpflichtende Kennzeichnung hinausgehen, stellen

wir teilweise über QR-Codes auch dem Endverbraucher zur Information am

Point of Sale zur Verfügung. Hierdurch ermöglichen wir eine bewusste und

informierte Kaufentscheidung.

Gleichzeitig stehen wir in engem Austausch mit unseren Partnern und Lie-

feranten vor Ort und führen zusätzlich regelmäßig persönliche Besichtigungen

und Kontrollen unserer Partnerproduktionsstätten durch, um ein eigenes Bild

der Lage vor Ort zu erhalten und die konstruktive Zusammenarbeit zu fördern.

Somit stellen wir im Ergebnis die Umsetzung unserer Einkaufspolitik sicher.

3. Sozialstandards entlang der LieferketteZur Einhaltung und Förderung von international gültigen Sozialstandards entlang unserer Lieferketten sind wir seit 2009

Mitglied der Business Social Compliance Initiative (BSCI) von amfori (früher Foreign Trade Association (FTA)). Durch

die Teilnahme verpflichtet sich die Clama, den Code of Conduct von amfori BSCI anzuerkennen und in den Lieferketten

umzusetzen. Der Verhaltenskodex sieht eine Verbesserung der sozialen Standards sowie eine verstärkte Einhaltung von

Arbeitnehmerrechten innerhalb globaler Lieferketten vor. Er stützt sich auf eine Reihe internationaler Übereinkommen,

wie die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die von UNICEF, dem United Nations (UN) Global Compact und Save

the Children entwickelten Leitlinien „Kinderrechte und unternehmerisches Handeln“, die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft

und Menschenrechte, die Leitsätze für multinationale Unternehmen der Organisation for Economic Co-operation and

Development (OECD) sowie die Zehn Prinzipien des UN Global Compact und die Übereinkommen und Empfehlungen

der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).

Die Clama arbeitet – mit eigenen Mitarbeitenden in Deutschland, Bangladesch und China sowie weiteren externen Part-

nern weltweit – daran, alle Produzenten in Risikoländern12 in das amfori BSCI-System aufzunehmen und durch unabhän-

gige Dritte auditieren zu lassen, um die Einhaltung des amfori BSCI-Verhaltenskodex sicherzustellen.

Beispiel: QR-Code der

Clama-Website

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Fisch und Meerestiere

4. Weiteres Engagement für nachhaltige Fischerei und AquakulturIm Rahmen unserer unternehmerischen Verantwortung streben wir eine kontinuierliche Verbesserung in der Umsetzung

von CR-Standards an. Um eine Weiterentwicklung in diesem Feld voranzutreiben, sind wir in verschiedenen Foren und

Organisationen aktiv. So sind wir z. B. Mitglied in den amfori-Projektgruppen „Social Issues in the Food Industry“ und

„Sustainability Policy“ sowie im Arbeitskreis Nachhaltigkeit des Waren-Vereins der Hamburger Börse e. V. Über letzteren

besteht auch ein enger Kontakt zum WWF. Zudem stehen wir in engem Austausch mit den verschiedenen Standardge-

bern und Zertifizierungsorganisationen, wie dem MSC oder dem ASC, und sind im Lenkungsausschuss von GlobalG.A.P.

vertreten, um am Fortschritt im Themenfeld Corporate Responsibility mitzuwirken und unsere definierten CR-Ziele in

diesem Handlungsfeld zu erreichen.

Die hier definierte Einkaufspolitik für Fisch und Meerestiere der Clama wird regelmäßig überprüft, dokumentiert und ggf.

an neue Erkenntnisse und Ziele des Unternehmens angepasst.

Geschäftsführung der Clama GmbH & Co. KG

1 Greenpeace (2015): Hintergrund Meere, https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/h0323_es_greenpeace_hintergrund_meere_03_15.pdf (Zugriff:

01.03.2018).

2 Süddeutsche Zeitung (2017): Die Weltmeere ersticken, http://www.sueddeutsche.de/wissen/ozeane-die-weltmeere-ersticken-1.3392327 (Zugriff: 01.03.2018).

3 WWF (2015): Alarmglocken für den Ozean, http://www.wwf.de/2015/september/alarmglocken-fuer-den-ozean/ (Zugriff: 01.03.2018).

4 Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) (2018): Ökologisch verträglicher Fischverzehr,

https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/oekologisch-vertraeglicher-fischverzehr/ (Zugriff: 01.03.2018).

5 World Ocean Review (2013): Das Gute im Fisch, https://worldoceanreview.com/wor-2/fisch-und-mensch/nahrungsmittel-fisch/ (Zugriff: 01.03.2018).

6 World Ocean Review (2013): Die weltweite Jagd nach Fisch, https://worldoceanreview.com/wor-2/fischerei/stand-der-weltfischerei/ (Zugriff: 01.03.2018).

7 Fischbestände Online (2010): Nordost-Arktischer Kabeljau, https://fischbestaende.thuenen.de/Fischarten/?c=stock&a=detail&stock_id=39 (Zugriff 19.03.2018).

8 Global Slavery Index (2017): Why modern slavery is a harmful subsidy in the fishing industry – for people and fish,

https://www.globalslaveryindex.org/media/modern-slavery-harmful-subsidy-fishing-industry-people-fish/ (Zugriff: 19.03.2018).

9 FAO (2015): FAO Major Fishing Areas for Statistical Purposes, http://www.fao.org/3/a-az126e.pdf (Zugriff: 16.04.2018).

10 Die Zeit (2010): Aquakultur-Fischfarm, http://www.zeit.de/2010/22/E-Aquakultur-Fischfarm/seite-3 (Zugriff: 19.03.2018).

11 WWF (n.d.): Sind Fischfarmen die Lösung?, http://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/fischerei/nachhaltige-fischerei/aquakulturen/ (Zugriff:

19.03.2018).

12 Gemäß Definition durch amfori BSCI, Country Risk Classification, http://www.amfori.org/sites/default/files/amfori%20BSCI%20CRC%20V2018_HM_AD.pdf, Stand: 2018.

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