festival contre le racisme programm 2012
DESCRIPTION
das Programm des festival contre le racisme 2012 in KölnTRANSCRIPT
MontagWorkshop und Theater
07.05
WORKSHOP Umgang mit Diskriminierung
Weltweit haben Menschen mit verschiedenen Formen von Unterdrückung zu kämpfen und darunter zu leiden. In diesem Workshop setzen wir uns mit den unterschiedlichen Unterdrückungsmechanismen auseinander. Mithilfe verschiedener Methoden und Übungen werden wir über eine Bewusstwerdung und Selbstreflexion über Diskriminierungen, Handlungsmöglichkeiten zum Umgang mit (selbsterlebter) Diskriminierung erarbeiten. Mit Behshid Najafi, M.A. Pädagogin, Politologin und langjährige Mitarbeiterin von Agisra e.V. - www.agisra.de
17:30 Uhr - 20:00 UhrPhilosophikum S58
THEATER Fluchtpunkt Israel
Im Februar 1942 sank das marode Schiff „Struma“ mit 769 jüdischen Flüchtlingen an Bord im Schwarzen Meer. Die Passagiere wollten Nazi-Europa den Rücken kehren und nach Palästina auswandern. Doch politische Bedenken der Engländer*innen und Türk*innen, sowie ein nicht funktionierender Motor hielten das Schiff über zwei Monate in Istanbul auf. Die Flüchtlinge mussten in menschenunwürdigen Bedingungen hausen und wurden nicht an Land gelassen. Gegen den Widerstand der Flüchtlinge schleppte das türkische Militär die „Struma“ schließlich zurück ins schwarze Meer. Doch ohne funktionierenden Antrieb war das Schiff verloren. Mit Heiko Ostendorf und Konrad Haller 20:15 Uhr
Studiobühne
DienstagStadtführung
08.05
STADTFÜHRUNG Köln in der NS-Zeit
Welche Auswirkungen hatte die Machtergreifung der NSDAP auf die Kölner Bürger*innen? Welche Rolle spielte die Stadt in der NS- Zeit? Insbesondere möchten wir uns mit der Situation unserer Universität beschäftigen, gab es kritische Stimmen? Dies sind nur einige der Fragen auf die unsere Stadtführung durch Köln eine Antwort geben wird. Wir möchten die Rolle der Domstadt in der NS- Zeit explizit beleuchten, um historische Fakten aufzuzeigen, die uns so noch nicht bewusst waren. Wir begehen die Schauplätze dieser Zeit zu Fuß und beenden die Stadtführung im NS- Dokumentationszentrum (EL-DE Haus).Mit Oliver Meißner
15:00 UhrTreffpunkt: Historisches Rathaus,
Rathauslaube
AUSTELLUNG: Koffer voller Hoffnungen
Die Ausstellung wird während des ganzen Festivals am Treppenaufgang der Uni Mensa zu sehen sein.Vor 51 Jahren wurde das Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik und der Türkei unterzeichnet, um türkeistämmige Arbeiter*innnen nach Deutschland zu holen. Sie packten ihre Koffer voller Hoffnungen und kamen in ihre neue Heimat. Niemand hätte damals gewusst, dass Deutschland ihr neues Zuhause werden würde. Sie wollten arbeiten, Geld verdienen und wieder in die Türkei zurückkehren. Doch es kam anders. Die Ausstellung stellt die letzten 51 Jahre türkischer Migration anhand von Einzelschicksalen dar.Von Ali Carman, Stuttgarter Journalist und Fotograf
www.festival.uni-koeln.deKritische Wissenschaftenund Antidiskriminierung
Eintritt frei
MittwochVortrag und AStA-Film
09.05
VORTRAG Thematisierung der NSU-Anschläge
Das NS-Dokumentationszentrum 1988 von der Stadt Köln eingerichtet, entwickelte sich im Laufe der Zeit zur bundesweit größten lokalen Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus. In seinem Vortrag wird Hans Peter Killguss Bezug auf die Diskussionen um den NSU nehmen. Gemeinsam mit dem Referenten werden die Teilnehmer*innen eine Antwort auf verschiedene Fragen suchen. Wie wurde das Thema nach den Anschlägen in der Keupstraße besprochen? Welche Spuren führen nach Köln? Welche Reaktionen sind von der rechten Szene jetzt zu beobachten? Auch rassistische Begrifflichkeiten wie „Dönermorde“ werden aufgegriffen und hinterfragt.Mit Hans-Peter Killguss, Referent im NS- Dokumentationszentrum
17:45 - 19:15 UhrProbebühne (in der Studiobühne)
AStA FILM Das Fest des Huhns
Kann man Menschen verstehen, ohne mit ihnen zu reden? Die Ethnologen des 19. Jahrhunderts zumindest waren davon überzeugt, dass es sinnvoller sei die sog. „Naturvölker“ lediglich zu beobachten und Schlüsse daraus zu ziehen. Das Ergebnis waren unfreiwillig komische Fehlinterpretationen. In „Das Fest des Huhns“ wird der Spieß umgedreht, indem eine Delegation afrikanischer Forscher ein hiesiges Dorffest untersucht. Schnell zeigt sich die profunde Bedeutung des Huhns für diese Kultur, die in Fachkreisen viel diskutiert wird. Denn Lumumbas Hypothese, wonach die Deutschen ein Teilstamm der Hunnen seien, wird immer häufiger angefochten.
20:00 UhrHörsaalgebäude, Hörsaal A1
Eintritt frei
DonnerstagRingvorlesung und AStA-Film
10.05
RINGVORLESUNG Der Braune Campus
Welch‘ größeren Alptraum könnte es für die kritische Wissenschaft geben, als eine faschistische Universität? Doch es war kein Traum, sondern bittere Realität. Die Eröffnung des damals neuen Hauptgebäudes der Universität zu Köln durch ReichserziehungsministerBernhard Rust am 5. April 1935 steht sinnbildlich für die Machtergreifung am Katheder. Gleichgeschaltet durch den NS-Dozentenbund und NSDStB, galt nicht mehr die Frage „Warum?“, sondern nur noch „Wie?“ – denn über den Zweck von Forschung und Lehre entschied nunmehr allein der Führer.Mit Dipl.-Päd. Dieter Asselhoven, Dozent an der Universität zu Köln
17:45 - 19:15 UhrIBW-Gebäude Raum 369
AStA FILM Alles koscher!
Eigentlich läuft alles koscher für Mahmud Nasir. Er hat einen guten Job, eine schöne Frau und verdammt liebe Kinder. Mahmud ist der Stereotyp des integrierten Moslems, auf den die kleinbürgerliche Idylle seiner englischen Heimat abgefärbt hat. Doch eines Tages ändert sich dies für immer: Als seine Mutter stirbt und er deren Haushalt auflöst, fällt ihm eine Adoptionsurkunde in die Hände. Seine! Mahmud forscht nach, was es damit auf sich hat, und stellt fest, dass seine leiblichen Eltern Juden waren. Es beginnt ein Tauziehen der Radikalen, die Mahmud jeweils für „unsere Sache“ gewinnen wollen, aber bei diesem Versuch als verlogene Blender entlarvt werden.
20:00 UhrHörsaalgebäude Hörsaal A1
Eintritt frei
FreitagVortrag und Grillfest
11.05
VORTRAG Rassismus in Kinderliteratur
Im Rahmen des Workshops steht das Thema Rassismus und Kinderbücher im Mittelpunkt. Anhand einiger Klassiker der Kinderliteratur, die seit Jahrzehnten gelesen werden, wie auch anhand zeitgenössischer Werke, werden wir uns damit auseinandersetzen, welchen Beitrag diese Kinderbücher zu einer (anti-)rassistischen Bildung liefern (können). Dabei werden wir uns nicht auf eine Analyse der Inhalte der Bücher beschränken, sondern diese zudem in Bezug zu den rassistischen Diskursen der jeweiligen Zeit setzen, um den gesellschaftlichen Rahmen der Entstehung einzubeziehen und Veränderungen (anti-)rassistischer Diskurse einordnen zu können. Mit Dipl.-Päd. Melanie Behrens, Dozentin an der Unversität zu Köln
16:00 - 17:30 UhrProbebühne (in der Studiobühne)
GRILLFEST Grillen gegen Rechts
Wir, vom AStA der Uni Köln, laden Euch alle zum GRILLEN GEGEN RECHTS am Freitag, 11. Mai um 18:30 Uhr ein. Wir möchten zusammen mit euch ein entspanntes, witziges und vor Allem auch leckeres Grillfest unter einem klaren Statement verbringen. Ihr seid deshalb aufgerufen eure 7 Sachen einzupacken, Tofu oder Fleisch, Gemüse oder Brot, Käse oder Salate, Limo oder Bier..bringt mit wonach euch der Sinn steht. Grill und ein paar besondere Leckereien werden von uns gestellt. Also kommt vorbei und grillt mit uns gegen Rechts- gegen Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung, Sexismus und Homophobie.
18:30 Uhr - open endOrt: Wird auf der Homepage bekannt gegeben!
Eintritt frei
MontagVorträge
14.05
VORTRAG Die Ausgrenzungsinstrumente des Asylprozesses
In den 90er Jahren wurde das Recht auf Asyl in der BRD so weit eingeschränkt, dass immer weniger Menschen von ihrem legitimen Recht Gebrauch machen können.In der Veranstaltung werden die einzelnen Stadien des Asylprozesses und die damit verbundenen Schwierigkeiten, die ein Flüchtling durchlaufen muss, beleuchtet. Dabei wird besonderer Wert auf die Gesetzgebung und die staatlichen Ausgrenzungspraktiken gelegt.Mit Araz Ardehali von Karawane - für die Rechte der Flüchtlinge und Migranten und Mamau Salissou Oumarou von The Voice
17:45 - 19:15 UhrPhilosophikum Raum S58
VORTRAG Rassismus in Musik
Kutlu wird über den Zusammenhang zwischen Musik und Rassismus referieren. Er selber ist Musiker bei der Microphone Mafia.Diese wurde 1989 in Köln-Flittard gegründet. Gleichzeitig ist Kutlu Yurtseven Lehrer und macht diverse Musikprojekte an Schulen und bringt verschiedene Sprachen und Kulturen in Liedern zusammen. In seinem Vortrag wird er die Rolle der Musik bei antirassistischer Arbeit erläutern und darauf eingehen, inwiefern die rechte Szene Einfluss auf Jugendliche durch Musik nimmt.Mit Kutlu Yurtseven, Musiker und Lehrer
19.30 UhrProbebühne (in der Studiobühne)
DienstagVortrag und Theater
15.05
VORTRAG Die Kriminalisierung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund
Wer sich in Kriminalstatistiken bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen den Aufenthaltsstatus ansieht, stellt fest, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Kriminalisierung und Aufenthaltsstatus gibt. Jünschke stellt dabei die Frage, warum in unserer Gesellschaft traditionell arme Menschen stärker kriminalisiert werden als reiche.Im Buch „Pop-Shop-Gespräche mit Jugendlichen in Haft“ von Klaus Jünschke, Jörg Hauenstein und Christiane Ensslin erzählen jugendliche Gefangene der JVA Köln-Ossendorf über ihre Familien, ihre Kindheit und ihre Straftaten im und nach dem Gefängnis. Das Buch kann versandkostenfrei beim Kölner Appell bestellt werden (www.koelnerappell.de)Mit Klaus Jünschke (vom Kölner Appell)
16:00 - 17:30 UhrProbebühne (in der Studiobühne)
FORUM-THEATER „Rassismus auch in der Uni“
Beim Forumtheater wird dem Publikum eine Szene der Unterdrückung vorgespielt. Ein „Joker“ ermutigt das Publikum, die Szene selbst zu einem besseren Ende zu bringen. Jede*r kann seine eigenen Lösungsansätze ausprobieren und ihr Potential durch die Reaktionen der Mitspieler*innen konkret erleben. Die Theatergruppe des AZ hat extra für das Festival eine Szene erarbeitet, in der es um rassistische Ausgrenzung und Widerstand im Sinne von Empowerment und critical whiteness geht. Wir wollen gemeinsam mit dem Publikum Handlungsoptionen finden: Wie kann ich, als von rassistischer Ausgrenzung Betroffene*r dagegen vorgehen und wie mich als Weiße*r solidarisieren? Lasst uns zusammen eine von Rassismus befreite Gesellschaft erproben!Mit der Theatergruppe des Autonomen Zentrums Köln
18:00 UhrBlauer Raum (Eingang Studiobühne)
AlleVeranstaltungen:Eintritt frei!