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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
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EUROBAROMETER 74 HERBST 2010 Die öffentliche meinung in der Europäischen Union
BERICHT Befragung: November 2010
Veröffentlichung: Februar 2011
Diese Umfrage wurde von der Generaldirektion Kommunikation in Auftrag gegeben
und koordiniert („Forschung und Verfassen von Reden“ Unit).
http://ec.europa.eu/public_opinion/index_en.htm
Dieses Dokument gibt nicht die Meinung der Europäischen Kommission wieder.
Die darin enthaltenen Interpretationen oder Ansichten sind ausschließlich die der Autoren.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Standard-Eurobarometer 74
Herbst 2010
DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN
UNION
Durchgeführt von TNS Opinion & Social im Auftrag
der Europäischen Kommission –
Generaldirektion Kommunikation
Koordiniert von der Europäischen Kommission –
Generaldirektion Kommunikation
TNS Opinion & Social Avenue Herrmann Debroux, 40
1160 Brüssel
Belgien
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG....................................................................................................7
I. DAS LEBEN IN DER EUROPÄISCHEN UNION............................................... 13 1. PERSÖNLICHE ASPEKTE.......................................................................... 13
1.1 Die persönliche Situation der europäischen Bürger ......................... 13 1.2 Bewertung der beruflichen und finanziellen Situation ..................... 15 1.3 Die Sorgen der europäischen Bürger ............................................... 17
2. WIRTSCHAFTLICHE ASPEKTE ................................................................. 19 2.1 Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen Lage ............................... 19
2.1.1 Die nationale, europäische und globale wirtschaftliche Lage .... 19 2.1.2 Die Arbeitsmarktsituation ......................................................... 20
2.2 Kurzfristige Erwartungen an die Zukunft ......................................... 21 2.2.1 Die nationale, europäische und globale wirtschaftliche Lage .... 21 2.2.2 Die Arbeitsmarktsituation ......................................................... 22
2.3 Die wichtigsten Sorgen auf nationaler Ebene................................... 23 2.4 Die wichtigsten Probleme auf europäischer Ebene .......................... 26
3. POLITISCHE ASPEKTE............................................................................. 30 3.1 Interesse an Politik.......................................................................... 30 3.2 Vertrauen in Institutionen ............................................................... 31 3.3 Die Richtung, in die sich die Dinge entwickeln................................. 35 3.4 Die Werte......................................................................................... 37
3.4.1 Die Werte der europäischen Bürger .......................................... 37 3.4.2 Werte, die die Europäische Union repräsentieren...................... 38
II DIE EUROPÄISCHE UNION UND IHRE BÜRGER........................................... 39 1. VERBUNDENHEIT MIT DER EUROPÄISCHEN UNION................................ 39
1.1 Was bedeutet die Europäische Union? ............................................. 39 1.2 Die Unterstützung der Zugehörigkeit zur Europäischen Union......... 40 1.3 Wahrnehmung der Vorteile einer Mitgliedschaft in der Europäischen
Union................................................................................................. 41 2. BERÜCKSICHTIGUNG DER PERSÖNLICHEN, NATIONALEN UND EUROPÄISCHEN INTERESSEN........................................................................ 43 3. DIE EUROPÄISCHEN INSTITUTIONEN .................................................... 45
3.1 Bekanntheitsgrad der europäischen Institutionen und das Vertrauen, das die Bürger in sie setzen ....................................................................... 45 3.2 Vertrauen in die Europäische Union ................................................. 49 3.3 Vertrauen in die Vereinten Nationen (UNO)..................................... 52 3.4 Das Bild der Europäischen Union ..................................................... 52
3.4.1 Das allgemeine Bild der EU........................................................ 52 3.4.2 Das Bild der EU im Detail........................................................... 54
4. DIE FUNKTIONSWEISE DER EUROPÄISCHEN UNION .............................. 58 4.1 Kenntnisse über die Funktionsweise der Europäischen Union.......... 58 4.2 Objektive Kenntnisse über die Europäische Union ........................... 60
III. DIE EUROPÄISCHE UNION HEUTE UND IN DER ZUKUNFT .......................... 63 1. DIE KOMPETENZEN DER EUROPÄISCHEN UNION: DIE BEWERTUNG DER BESTEN ENTSCHEIDUNGSEBENE ................................................................... 63 2. UNTERSTÜTZUNG DER EUROPÄISCHEN POLITIK .................................... 67 3. ZUSÄTZLICHE ERWEITERUNGEN DER EUROPÄISCHEN UNION................ 70 4. PRIORITÄTEN FÜR EINE KÜNFTIGE STÄRKUNG DER EU ......................... 72 5. DIE ZUKUNFT DER EUROPÄISCHEN UNION............................................. 75
ANLAGEN.......................................................................................................... 77
TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN ................................................................... 79 FRAGEBOGEN ................................................................................................ 85
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
EINLEITUNG
Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang
Dezember 2010 in 32 Ländern oder Gebieten durchgeführt1: Den 27 Mitgliedstaaten der
Europäischen Union, den vier Bewerberländern2 (Kroatien, die ehemalige jugoslawische
Republik Mazedonien, die Türkei und Island) sowie dem Teil der türkisch-zyprischen
Gemeinschaft, der nicht von der Regierung der Republik Zypern kontrolliert wird.
In den letzten Umfragen des Eurobarometers wurden erhebliche Veränderungen in den
Meinungen der europäischen Bürger seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr
2008 festgestellt. In der Frühjahrsumfrage 2010 (EB73) wurden beispielsweise
Verschlechterungen bei mehreren Stimmungs- bzw. Verbundenheitsindikatoren im
Zusammenhang mit der EU festgestellt, während sich am Ende des Jahres 2009 noch
positive Entwicklungen abzeichneten. Die hier vorliegende aktuelle Herbstumfrage 2010
(EB74) zeigt wieder einige Anzeichen der Besserung, gleichzeitig aber stellen wir ein
erhebliches Unsicherheitsgefühl der Bürger angesichts der Zukunft fest.
Das erste Halbjahr des Jahres 2010 brachte in mehreren Mitgliedstaaten einen Anstieg
des Wirtschaftswachstums mit sich, der über den Erwartungen lag. Im Herbstbericht über
die globalen Wirtschaftsperspektiven hat der IWF seine Wachstumsprognose für die
Eurozone leicht nach oben korrigiert. Gleichzeitig mahnte er jedoch zur Vorsicht und wies
darauf hin, dass "der Aufschwung sich endlich bemerkbar macht, in Europa aber ohne
Zweifel in nur maßvoller und unterschiedlicher Weise“3. Im Verlaufe der letzten Monate
haben sich die wirtschaftlichen Ungleichheiten innerhalb der Union in noch
ausgeprägterem Maße entwickelt. Während in einigen Mitgliedstaaten, wie beispielsweise
Deutschland, die Zeichen einer Wirtschaftserholung zweifellos vorhanden sind, mussten
sich andere Mitgliedstaaten, wie z.B. die schwer von der Krise getroffenen Länder Irland
und Griechenland, an die Europäische Union und den Internationalen Währungsfonds
wenden, um Hilfe zu erbitten.
Währenddessen hat sich in Europa die Arbeitslosenquote im November 2010 auf
erhöhtem Niveau stabilisiert: 9,6% innerhalb der Europäischen Union und 10,1% in der
Eurozone4 sind die höchsten Werte, die seit Schaffung der Einheitswährung festgestellt
wurden.
In einem Kontext, in dem sich in Europa eine wirtschaftliche Erholung abzeichnet, die
Arbeitslosenrate aber hoch bleibt und die Ungleichheiten zwischen den Mitgliedstaaten
immer deutlicher zutage treten, verzeichnet der Herbst-Eurobarometer 2010 sehr
kontrastierte Veränderungen in der öffentlichen Meinung.
1 Siehe technische Hinweise für die genauen Daten der einzelnen Länderbefragungen. 2 Montenegro wurde am 17. Dezember 2010 als EU-Kandidatenland bestätigt. 3 Siehe Seite 75 des IWF-Berichts: http://www.imf.org/external/french/pubs/ft/weo/2010/02/pdf/textf.pdf 4 http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_PUBLIC/3-30112010-BP/FR/3-30112010-BP-FR.PDF
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Während sich die Einschätzungen der Bürger in der Frühjahrsumfrage 2010
verschlechtert hatten, entwickeln sich die Diagnosen hinsichtlich der nationalen und
europäischen Wirtschaftslage mittlerweile leicht zum Besseren. Auch die
Zukunftsperspektiven werden positiver eingeschätzt, insbesondere was die Situation auf
dem Arbeitsmarkt anbelangt. Diese Entwicklungen sollten allerdings mit Vorsicht
bewertet werden, da hierbei von Ergebnissen ausgegangen wird, denen eine erhebliche
Meinungsverschlechterung vorherging und hinter denen sich große Unterschiede
zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten verbergen.
Nach wie vor stehen die wirtschaftlichen Themen im Mittelpunkt der Sorgen der
europäischen Bürger, auch wenn sie zugunsten der gesellschaftlichen Themen
geringfügig an Bedeutung verloren haben.
Die Haltung der europäischen Bürger gegenüber der Europäischen Union bleibt von
Gegensätzen geprägt. Immerhin wird eine breite Palette europäischer Politikbereiche,
insbesondere der Euro, nach wie vor unterstützt und die Europäische Union bleibt in
zahlreichen wirtschaftlichen Fragen eine wichtige Entscheidungsebene.
Der gesamte Bericht des Standard-Eurobarometers besteht aus mehreren Teilbänden.
Der vorliegende Teilband analysiert die Ergebnisse, die wir zu den chronologischen
Indikatoren des Eurobarometers feststellen. Drei weitere Teilbände gehen auf die
aktuelle öffentliche Meinung zu anderen Themenbereichen ein: Die Finanz- und
Wirtschaftskrise; die Strategie Europa 2020 und die Informationen über europäische
politische Fragen.
Der hier vorliegende erste Teilband ist in drei Unterabschnitte gegliedert. Im ersten
Unterabschnitt untersuchen wir, wie das Leben in der Europäischen Union von ihren
Bürgern in Bereichen wahrgenommen wird, die sich auf persönliche, soziale,
wirtschaftliche und politische Aspekte beziehen. In diesem Teil untersuchen wir die
finanzielle und persönliche Situation der Bürger, ihre wichtigsten Sorgen und ihre
Erwartungen an die Zukunft. Dieser Teil des Berichtes geht überdies darauf ein, ob die
Bürger sich für Politik interessieren, welche Meinung sie hinsichtlich der Frage vertreten,
in welche Richtung sich die Dinge in ihrem Land sowie in der EU entwickeln. Darüber
hinaus soll festgestellt werden, wie viel Vertrauen die Bürger in ihre nationalen
Institutionen haben. Schließlich beschäftigen wir uns mit den Werten der europäischen
Bürger sowie denjenigen, die sie der Europäischen Union beimessen.
Der zweite Unterabschnitt des Berichts befasst sich mit den Tendenzindikatoren, die über
die Wahrnehmungen und Meinungen der Bürger in Bezug auf die Europäische Union und
ihre Institutionen Aufschluss geben. Darüber hinaus wird untersucht, wie die Bürger ihre
persönlichen und nationalen Interessen innerhalb der Union vertreten sehen und wie es
um ihre Kenntnisse der Funktionsweise der Union bestellt ist.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Der dritte Unterabschnitt des Berichts konzentriert sich auf die Kompetenzen der
Europäischen Union sowie die Einschätzung, auf welcher Ebene am besten
Entscheidungen getroffen werden sollten. Der Abschnitt befasst sich mit den Aspekten,
die nach Ansicht der Bürger stärker betont werden sollten, um die Europäische Union für
die Zukunft zu stärken und analysiert, in welchem Maße die europäischen Bürger die
Politik der Union unterstützen, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Frage der
Erweiterung der Europäischen Union gelegt wird. Zuletzt geht dieser Teil darauf ein, wie
die Bürger die Zukunft der EU wahrnehmen.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Sowohl die allgemeine als auch die soziodemografische Analyse basieren auf den in der
EU27 ermittelten Ergebnissen, d.h. dem Mittelwert der Ergebnisse aus den 27
Mitgliedstaaten. Dieser Mittelwert wird nach der jeweiligen Bevölkerung der einzelnen
Mitgliedstaaten gewichtet. Die Mittelwerte für die vorangegangenen Jahre beziehen sich
auf die Ergebnisse aus all denjenigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union so wie sie
in ihrer damaliger Zusammensetzung ermittelt wurden.
* * *
Für diesen Bericht wurde die Methodik der Generaldirektion Kommunikation (Referat
„Forschung und Verfassen von Reden“) für die Standard-Eurobarometer-Umfragen
angewandt. Diesem Bericht ist ein technischer Hinweis zur Durchführung der Interviews
durch die Institute des TNS Opinion & Social-Netzwerks beigefügt. Darin werden
außerdem die Interviewmethode und die Konfidenzintervalle im Einzelnen beschrieben5.
Die Eurobarometer-Website kann unter der folgenden Adresse besucht werden:
http://ec.europa.eu/public_opinion/index_de.htm
Wir möchten an dieser Stelle allen befragten Personen in ganz Europa danken, die sich die Zeit genommen haben, an dieser Umfrage teilzunehmen. Ohne ihre aktive Mitarbeit
wäre diese Untersuchung nicht möglich gewesen.
***
5 Die Ergebnistabellen sind im Anhang beigefügt. Wir weisen darauf hin, dass die in den Tabellen angegebenen Prozentwerte 100% übersteigen können, wenn der Befragte die Möglichkeit hatte, auf eine Frage mehrere Antworten zu geben.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
In diesem Bericht sind die Länder mit ihren amtlichen Abkürzungen wiedergegeben. Im
Folgenden ein Überblick über die verwendeten Abkürzungen und ihre Entsprechungen:
ABREVIATIONS
EU27 Europäische Union - 27 Mitgliedstaaten NSP Weiß nicht / Keine Angabe BE Belgien BG Bulgarien CZ Tschechische Republik DK Dänemark DE Deutschland EE Estland EL Griechenland ES Spanien FR Frankreich IE Irland IT Italien CY Republik Zypern * CY (tcc) Nicht von der Regierung der Republik Zypern
kontrollierter Landesteil LT Litauen LV Lettland LU Luxemburg HU Ungarn MT Malta NL Niederlande AT Österreich PL Polen PT Portugal RO Rumänien SI Slowenien SK Slowakei FI Finnland SE Schweden UK Vereinigtes Königreich
HR Kroatien TR Türkei MK Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien ** IS Island
* Zypern als Ganzes ist einer der 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Für den Teil des Landes, der nicht von der Regierung der Republik Zypern kontrolliert wird, ist der „gemeinschaftliche Besitzstand“ („acquis communautaire“) aufgehoben. Aus praktischen Gründen wurden nur die im von der Regierung der Republik Zypern kontrollierten Landesteil geführten Interviews in der Kategorie „CY“ ausgewiesen und in den EU27-Durchschnitt einbezogen. Die im nicht von der Regierung der Republik Zypern kontrollierten Landesteil geführten Interviews wurden unter der Kategorie „CY(tcc)“ ausgewiesen [tcc: Turkish Cypriot Community, dt.türkisch-zyprische Gemeinschaft]. ** Bezeichnung, die in keiner Weise die endgültige Nomenklatur für dieses Land vorwegnehmen soll, die in den derzeit bei den Vereinten Nationen stattfindenden Verhandlungen beschlossen wird.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
I. DAS LEBEN IN DER EUROPÄISCHEN UNION Insgesamt betrachtet können wir feststellen, dass sich die Stimmung der europäischen
Bürger langsam verbessert und ihre Einschätzung der wirtschaftlichen Lage positiver
ausfällt. Hinter dieser Tendenz verbergen sich allerdings erhebliche Unterschiede
zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten. Während in Ländern wie Deutschland und
Österreich einige Indikatoren spürbar positiver ausfallen, beobachten wir für andere – an
deren erster Stelle Irland zu finden ist - eine starke Verschlechterung des Meinungsbildes
und angesichts der kommenden Monate einen Anstieg des Pessimismus.
1. PERSÖNLICHE ASPEKTE 1.1 Die persönliche Situation der europäischen Bürger
- Eine Mehrheit der EU-Bürger ist nach wie vor mit dem Leben, das sie führt
zufrieden und zeigt geringfügig mehr Vertrauen in die Zukunft -
Eine große Mehrheit der europäischen Bürger (78%) erklärt weiterhin, mit dem
Leben, das sie führen, zufrieden zu sein6. Weniger als ein Viertel äußert sich
unzufrieden. Diese Werte sind im Vergleich zum Bericht EB73, der im Frühjahr 2010
durchgeführt wurde, stabil geblieben7.
Wenn wir die Befragten bitten, sich die Zukunft vorzustellen, äußern sie sich
geringfügig optimistischer als noch im letzten Halbjahr: 26% (+2) sind der
Ansicht, dass die kommenden 12 Monate besser sein werden, wenn es um das Leben im
Allgemeinen geht (gegenüber 15%, die mit «schlechter» (-3 Punkte) und 56%, die mit
«gleich» (+1 Punkt), antworten)8. Mit diesen Werten erreichen wir das Niveau der
Ergebnisse des EB72 (Herbst 2009).
Hinter dieser scheinbaren Stabilität der Werte verbergen sich erhebliche
Veränderungen und Differenzen, die es zu veranschaulichen gilt. In mehreren
Mitgliedstaaten verbessert sich in der Tat die öffentliche Meinung, für die wir im
vorherigen Halbjahr noch eine Verschlechterung festgestellt hatten. Dies gilt in
besonderem Maße für Rumänien (+10 Punkte Zuwachs für die persönlichen
Zufriedenheitswerte auf 46% und +23 Punkte für den Optimismusindex9, der trotz dieses
Anstiegs bei –6 Punkten im negativen Bereich bleibt) und Griechenland (49% äußern sich
zufrieden, +7, und der Optimismusindex verzeichnet einen Zuwachs von 6 Punkten,
obwohl er äußerst negativ bei -35 bleibt). Für die Optimismuswerte, die sich in Bezug auf
die Zukunft ergeben, können wir in Luxemburg (um 15 Punkte ansteigender Index), in
Frankreich (+13) und Deutschland (+13) einen Aufwärtstrend verzeichnen.
6 QA1 Sind Sie insgesamt gesehen mit dem Leben, das Sie führen - sehr zufrieden, ziemlich zufrieden, nicht sehr zufrieden oder überhaupt nicht zufrieden? 7 Eurobarometer 73 vom Frühjahr 2010 (EB73) 8 QA5a.1 Welche Erwartungen haben Sie an die nächsten 12 Monate? Werden die nächsten 12 Monate besser, schlechter oder gleich sein, wenn es um Folgendes geht? Ihr Leben im Allgemeinen. 9 Der Optimismusindex ergibt sich aus der Differenz zwischen den positiven und negativen Einschätzungen in einem Land (ist er positiv, überwiegt der Optimismus, ist er negativ, gilt dies für den Pessimismus).
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Wie wir schon im letzten Halbjahr festgestellt haben, verschlechtert sich dagegen die
öffentliche Meinungen in Portugal weiterhin (die persönlichen Zufriedenheitswerte
stagnieren unterhalb der 50%-Marke und der Optimismusindex verzeichnet einen neuen
Rückgang um 11 Punkte auf -31). In Irland, geht der Grad an persönlicher Zufriedenheit
um fünf Punkte zurück (auf 83%), insbesondere die Zukunftsaussichten beunruhigen die
Bürger, da der Optimismusindex einen Rückgang um 23% verzeichnet (mittlerweile
überwiegt hier der Pessimismus mit einem Index von -8). Das Vereinigte Königreich
erfährt ebenfalls einen Rückgang der Werte (der Index fällt um 9 Punkte, verbleibt
allerdings mit einem Wert von 13 nach wie vor im positiven Bereich).
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
1.2 Bewertung der beruflichen und finanziellen Situation
- Leicht positivere Wahrnehmung der beruflichen Situation und stabile Werte
hinsichtlich der finanziellen Situation des Haushalts -
Nahezu zwei Drittel der europäischen Bürger (64%) bewerten die finanzielle
Situation ihres Haushalts weiterhin als «gut» (im Vergleich zu 33%, -1, die sie als
«schlecht» bezeichnen)10. Ebenfalls bleibt der Anteil Bürger stabil (58%), die die Ansicht
vertreten, dass sich die Dinge in den kommenden zwölf Monaten nicht verändern
werden11. Die Zahl der Optimisten (20%, +1, d.h. Befragte, die erklären, die
kommenden zwölf Monate werden «besser») übersteigt die der Pessimisten (19%, -1)
nur noch geringfügig.
Zu den markanten Veränderungen, die sich bei den Meinungen der Bürger ergeben
haben und die auch mit den oben angesprochenen persönlichen Zufriedenheitswerten der
Bürger übereinstimmen, zählt der starke Rückgang des Anteils an Bürgern, die sich in
Rumänien pessimistisch über die Zukunft äußern (28% sind der Ansicht, dass die
kommenden zwölf Monate schlechter werden, d.h. -16 Punkte), während in Irland dieser
Anteil sehr deutlich zunimmt (45%, +24). Die zunehmend pessimistischen Einstellungen
der Bürger in Irland sind im gesamten Verlauf des vorliegenden Berichtes immer wieder
zu beobachten12.
10 QA4a.4+5 Wie beurteilen Sie die gegenwärtige Lage in den Bereichen auf dieser Liste? Ihre persönliche berufliche Situation; Die finanzielle Situation Ihres Haushalts. 11 QA5a.3+5 Welche Erwartungen haben Sie an die nächsten 12 Monate? Werden die nächsten 12 Monate besser, schlechter oder gleich sein, wenn es um Folgendes geht? Die finanzielle Situation Ihres Haushaltes; Ihre persönliche berufliche Situation. 12 Die Umfrage wurde durchgeführt, als Irland mit einer schweren finanziellen Krise konfrontiert war. Am 21. November 2010 bat Irland die EU und den IWF über die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität um Unterstützung. Die Umfrage wurde zwischen dem 5.November und dem 1. Dezember durchgeführt und die Ergebnisse sollten vor dem gegebenen Hintergrund analysiert werden.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Im letzten Halbjahr hatte sich die eigene berufliche Situation der europäischen
Bürger nach deren Einschätzung geringfügig verschlechtert; mittlerweile stellen
wir wieder ansteigende Werte fest: 55% beurteilen sie als «gut», d.h. wir
verzeichnen einen Anstieg von 3 Punkten (im Vergleich zu 28%, die sie als «schlecht»
einschätzen, -2). Diese positive Entwicklung ist besonders auf Malta (61%, +9) und in
Deutschland (69%, +8) spürbar.
Hinsichtlich der Einschätzung der Zukunft bleiben die Werte stabil: 60% erwarten keine
Änderung, während ein Anteil von 19% (+1) in den kommenden zwölf Monaten mit einer
Verbesserung und 10% (-1) mit einer Verschlechterung der beruflichen Situation
rechnen.
Bei einem Blick auf die Kandidatenländer wird deutlich, dass in der Türkei die
Einschätzungen nun besser ausfallen. Die Optimismuswerte bezüglich des kommenden
Jahres sind ebenfalls angestiegen.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
1.3 Die Sorgen der europäischen Bürger
- Wirtschaftliche Themen stehen nach wie vor im Mittelpunkt der Sorgen der
europäischen Bürger -
Nach wie vor gehören die wirtschaftlichen Fragen zu den wichtigsten
persönlichen Sorgen der europäischen Bürger: Steigende Preise/Inflation (38%,
unverändert), wirtschaftliche Lage (25%, unverändert) und Arbeitslosigkeit (20%, -1)13.
Das Gesundheitssystem (19%, +1) und die Renten (16%, stabil) gehören ebenfalls
weiterhin zu den wichtigsten Sorgen. Seit Herbst 2008 werden diese fünf
Themenbereiche am häufigsten genannt und verzeichnen seit Frühjahr 2009 durchweg
stabile Werte.
Zu den sonstigen Problemen, denen sich die europäischen Bürger gegenüber sehen,
gehören die Bereiche Bildung (9%, -1), Kriminalität (7%, -1), Wohnungsbau (6%, stabil)
und Umwelt (5%, stabil). Einwanderung (4%, +1) und Energie (4%, -2) stehen noch
weiter hinten.
*Im EB74 wurde diese Frage nur der Hälfte der Stichprobe gestellt (SPLIT A)
13 QA7a.1 Und von welchen zwei der folgenden Themen sind Sie persönlich momentan am meisten betroffen? Kriminalität; Wirtschaftliche Lage ; Steigende Preise / Inflation; Steuern; Arbeitslosigkeit; Terrorismus; Verteidigung / Außenpolitik; Wohnungsbau; Einwanderung; Gesundheitssystem; Bildungssystem; Renten; Umwelt; Energie; Spontan: Sonstiges; Spontan: Nichts davon; Weiß nicht / Keine Angabe.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Steigende Preise/Inflation ist in 19 Mitgliedstaaten der EU die wichtigste Sorge. In
acht Mitgliedstaaten wird sie von mehr als 50% der Befragten genannt. Dies gilt
insbesondere auf Malta, in Portugal und Litauen. Was die Entwicklungen anbelangt,
können wir insbesondere in Estland (55%, +22), Lettland (38%, +14), der Slowakei
(51%, +13), aber auch in Finnland (30%, +10) starke Zuwächse feststellen.
Die wirtschaftliche Lage wird deutlich häufiger als im Frühjahr 2010 in Irland (54%,
+13), in Spanien (49%, +8) und Portugal (40%, +10) gewählt; auch in Griechenland
wird dieser Bereich sehr häufig angegeben (53%, -1). Die Nennungen zum Thema
Arbeitslosigkeit bleiben verhältnismäßig stabil. Besonders häufig wird dieser Bereich in
Irland (37%) und Spanien (34%) gewählt.
In Deutschland beobachten wir eine positive Entwicklung bezüglich der wirtschaftlichen
Fragen, da die Sorgen der Bürger im Hinblick auf Preiserhöhungen (34%, -7 Punkte) und
die wirtschaftliche Lage (11%, -9 Punkte) deutlich nachgelassen haben.
Das Gesundheitssystem stellt für die Befragten in Schweden (38%, +7), in den
Niederlanden (37%, +5) und Deutschland (36%, +11) weiterhin ein besonders wichtiges
Thema dar und legt in Luxemburg (19%, +10) deutlich zu.
Das Thema Energie wird vor allem von den befragten Personen auf Malta angegeben,
obwohl die Werte im Vergleich zum letzten Halbjahr erheblich gesunken sind (29%, -10).
Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage EB74 bot die Gelegenheit, neue Sorgen der Bürger über eine gegabelte Befragung "split ballot" zu untersuchen (der einen Hälfte der Stichprobe wurde eine Liste mit Themenbereichen vorgelegt, die identisch mit denjenigen des EB73 sind, und eine leicht abgeänderte und mit neuen Antwortoptionen erweiterte Liste* wurde der anderen Stichprobenhälfte vorgelegt). Die Reihenfolge, die sich in der neuen Liste für die sechs wichtigsten Belange der Befragten ergeben haben, bleibt identisch; wir beobachten allerdings erhebliche Sorgen der Bürger aufgrund der Energiekosten (12%), die noch häufiger als Bildung und Kriminalität genannt werden. Private Schulden werden von 5% der Befragten gewählt und Klimawandel von 3%. Die Antwortoption «Energiekosten» wird von einem hohen Anteil auf Malta genannt (36%, das heißt, es handelt sich hierbei um das am zweithäufigsten genannte Thema nach den steigenden Preisen, das den Bürgern Sorgen bereitet). Auch in Deutschland (24%), im Vereinigten Königreich (22%) sowie in Belgien (20%) wird dieser Bereich von hohen Bevölkerungsanteilen als besorgniserregend eingestuft. «Private Schulden» ist wiederum ein Thema, dass in der Slowakei (11%), der Tschechischen Republik (10%) und Irland (10%), aber auch in Island (16%) mit etwas höherer Wahrscheinlichkeit angegeben wird. * Die neuen Antwortoptionen sind: «Private Schulden» und «Klimawandel». Die Option «Verteidigung und Außenpolitik» wurde durch «Einfluss, den (UNSER LAND) im Ausland hat» und «Energie» durch «Energiekosten» ersetzt. Die Option «Wohnraumbeschaffung» wurde gestrichen.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
2. WIRTSCHAFTLICHE ASPEKTE
- Die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und der Situation auf dem Arbeitsmarkt ist mittlerweile positiver und die pessimistischen Sichtweisen der
Zukunft gehen zurück - 2.1 Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen Lage
2.1.1 Die nationale, europäische und globale wirtschaftliche Lage
Nachdem sich die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage des eigenen Landes
durch die europäischen Bürger im Frühjahr 2010 (EB73) verschlechtert hatte,
fallen die diesbezüglichen Meinungen mittlerweile wieder positiver aus: 28% der
Befragten beurteilen sie als gut. Dies bedeutet eine Zunahme um 6 Punkte und ein
Niveau, das seit dem EB70 vom Herbst 2008 nicht mehr erreicht worden war14. Die
negativen Beurteilungen überwiegen allerdings nach wie vor bei weitem (70%, -7) und
mehr als ein Viertel der europäischen Bürger (26%, -2) sind weiterhin der Ansicht, dass
die wirtschaftliche Lage des eigenen Landes als «sehr schlecht» eingeschätzt werden
muss.
Die Verbesserung bezieht sich auch auf die Wahrnehmung der europäischen
wirtschaftlichen Lage: 26% bewerten diese als «gut» (+4, im Vergleich zu 64%,
-6, die sie als schlecht bewerten). Die globale wirtschaftliche Lage wird ebenfalls
positiver eingeschätzt, dies aber in geringerem Maße (22%, +2, im Vergleich zu
67% (-4), die sie als schlecht bewerten).
Die Befragten aus den Mitgliedstaaten der Eurozone bewerten die Lage der nationalen
(30%, +9) sowie der europäischen Wirtschaft (24%, +6) positiver als die Befragten im
europäischen Durchschnitt. In den Mitgliedstaaten, die nicht zur Eurozone gehören setzt
sich eher eine stabile Tendenz durch (24%, +1 auf nationaler Ebene und 31%, +2 auf
europäischer Ebene).
In sechs Mitgliedstaaten bewertet eine
Mehrheit der Befragten die nationale
wirtschaftliche Lage positiv, wobei sich in
einigen dieser Länder starke, wenn nicht gar
spektakuläre Entwicklungen abzeichnen:
61% in Österreich (+13), 85% in Schweden
(+13), 79% in Luxemburg (+14) und 68% in
Deutschland (+32). Zu dieser Gruppe zählen
auch Finnland (61%, +3) und die
Niederlande (56%, +4). Demgegenüber
überwiegen die negativen Meinungen in
Dänemark (53% beurteilen die
wirtschaftliche Lage ihres Landes als
«schlecht», +4).
14 QA4a.1+2+3 Wie beurteilen Sie die gegenwärtige Lage in den Bereichen auf dieser Liste? Die Lage der (NATIONALITÄT) Wirtschaft ; Die Lage der europäischen Wirtschaft ; Die Lage der Weltwirtschaft.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Im Gegensatz hierzu erreichen in neun Mitgliedstaaten die negativen Bewertungen
weiterhin Anteile, die über 90% hinausgehen. Auf den ersten Plätzen dieser Rangliste
finden wir Irland (98%, +3), Griechenland (98%, unverändert) und Spanien (97%, +2).
Diese Länder gehören überdies zu denjenigen, die die wirtschaftliche Lage der
Europäischen Union am düstersten beurteilen: 86% der Befragten in Griechenland (+4),
82% in Spanien (+7) und 75% in Irland bewerten sie als schlecht, wobei im letzteren Fall
die negativen Sichtweisen klar zurückgehen (-10).
Deutschland (36%, +13), Österreich (38%, +11) und die Tschechische Republik (28%,
+10) sind die Mitgliedstaaten, in denen die Diagnose der wirtschaftlichen Lage der EU am
deutlichsten positiver ausfällt.
In der Türkei äußern sich die Befragten mittlerweile ebenfalls deutlich positiver über die
nationale wirtschaftliche Lage (40%, +11).
Diese sehr gegensätzlichen Entwicklungen zeigen, dass die Europäische Union mehr als
zwei Jahr nach Anfang der Krise mit sehr uneinheitlichen nationalen Situationen
konfrontiert ist: Während es in manchen Mitgliedstaaten solide Zeichen für einen
Aufschwung gibt (wie Deutschland oder Österreich), erwarten andere in den kommenden
Monaten noch größere Schwierigkeiten (dies gilt insbesondere für Irland, das Vereinigte
Königreich und Portugal).
2.1.2 Die Arbeitsmarktsituation
Die europäischen Bürger schätzen die Lage auf dem Arbeitsmarkt nunmehr
geringfügig positiver ein: 19% der Europäer bewerten sie als «gut», was einem
Zuwachs von +4 Punkten entspricht. Die negativen Meinungen überwiegen jedoch nach
wie vor bei weitem (79%, -4); ein Drittel der Bürger schätzt die Lage weiterhin als «sehr
schlecht» (33%, -1) ein15.
Die jeweiligen Länderergebnisse stimmen mit
den Ergebnissen überein, die wir in Bezug auf
die Bewertung der nationalen wirtschaftlichen
Lage festgestellt haben. So stellen wir in
Deutschland (43%, +23) und Österreich
(58%, +18), wie auch in Finnland (44%, +9)
eine nahezu spektakuläre Zunahme positiver
Beurteilungen fest. Andererseits
verschlechtern sich die Meinungen in
Dänemark (38%, -8) und bleiben in Spanien
(99% beurteilen die Situation als «schlecht»),
Griechenland (98%) und Irland (97%)
weiterhin ausgesprochen negativ.
Gleichermaßen verschlechtert sich die Wahrnehmung der Arbeitsmarktsituation im
Vereinigten Königreich (82% negativer Beurteilungen, +6).
15 QA4a.6 Wie beurteilen Sie die gegenwärtige Lage in den Bereichen auf dieser Liste? Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in (UNSER LAND).
20
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
2.2 Kurzfristige Erwartungen an die Zukunft
2.2.1 Die nationale, europäische und globale wirtschaftliche Lage
Die negativen Zukunftserwartungen an die wirtschaftliche Situation gehen
inzwischen zurück: Mittlerweile geben weniger europäische Bürger an, dass die
kommenden zwölf Monate «schlechter» sein werden: Vier von 10 Europäern sind
nunmehr der Ansicht, dass die wirtschaftliche Lage gleich bleiben wird, sei es in ihrem
Land (41%, +6), in der EU (40%, +5) oder auf globaler Ebene (40%, +5)16.
Die Optimismus-Indizes (diese messen die Differenz zwischen optimistischen und
pessimistischen Einstellungen) bleiben zwar nach wie vor im negativen Bereich (dies
weist darauf hin, dass die negativen Einstellungen weiterhin überwiegen), entwickeln sich
aber zugleich auf nationaler (+5 Punkte), europäischer (+4) sowie auf globaler (+3)
Ebene positiv.
Einige der Mitgliedstaaten, in denen sich die
Befragten in Bezug auf die Zukunft der
wirtschaftlichen Lage am optimistischsten
äußern, gehören zudem zu der
Ländergruppe, in der auch die aktuelle
Situation positiv bewertet wird: Dies gilt für
Schweden, Deutschland, Österreich,
Luxemburg oder die Niederlande. Es ergeben
sich auch Konstellationen, in denen die
Befragten eines Mitgliedstaates die aktuelle
wirtschaftliche Lage ihres Landes negativ
beurteilen, aber einen positiven Ausblick auf
die Zukunft behalten: Diese Situation stellen
wir in Dänemark und in noch deutlicherem
Maße in Estland fest.
Wenn wir untersuchen, wie sich der Optimismusindex je Mitgliedstaat entwickelt hat,
können wir einige deutliche Veränderungen im Vergleich zum Frühjahrs-Bericht 2010
sowie einen Zusammenhang zwischen der Zukunftsprognose für die wirtschaftliche Lage
des eigenen Landes und der EU feststellen: Beide Indizes entwickeln sich spektakulär in
Deutschland (+35 Punkte für den nationalen Index und +23 für den EU-Index),
Luxemburg (+30 und +27) und sehr deutlich in Österreich(+15 und +15), Frankreich
(+14 und +15), Rumänien (+20 und +9) und in Belgien (+12 und +11).
Die Befragten in Irland, Griechenland und Portugal sind hinsichtlich der wirtschaftlichen
Zukunft ihres Landes sowie jener der Europäischen Union am pessimistischsten
eingestellt.
16 QA5a.2+6+7 Welche Erwartungen haben Sie an die nächsten 12 Monate? Werden die nächsten 12 Monate besser, schlechter oder gleich sein, wenn es um Folgendes geht? Die wirtschaftliche Lage in (UNSER LAND); Die wirtschaftliche Lage in der EU; Die Lage der Weltwirtschaft.
21
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Irland ist übrigens der Mitgliedstaat, in dem die Befragten die Zukunft der Wirtschaft auf
nationaler sowie europäischer Ebene am schlechtesten einschätzen (-39 Punkte auf dem
nationalen Index im Vergleich zum letzten Halbjahr und -19 auf europäischer Ebene).
Ähnliches gilt für das Vereinigte Königreich (-23 und -12), Portugal (-17 und -14) und
Malta (-11 und -14). In Bezug auf die Kandidatenländer, entwickelt sich in der Türkei der Optimismusindex in
Bezug auf die Zukunft der nationalen wirtschaftlichen Lage in hohem Maße positiv (+21
Punkte und wechselt über in den positiven Bereich), während die Prognosen zur
europäischen Wirtschaft hier eher rückläufig sind (-4).
2.2.2 Die Arbeitsmarktsituation
Die Prognosen zur Arbeitsmarktsituation fallen ebenfalls etwas weniger
pessimistisch aus: Der Anteil europäischer Bürger, die eine Verschlechterung der
Situation innerhalb der kommenden zwölf Monate erwarten, geht zugunsten derer zurück
(35%, -3), die die Ansicht vertreten, dass die Situation gleich bleibt (38%, +3). Der
Anteil optimistisch eingestellter Bürger bleibt eher stabil (23%, +1)17.
Diese Ergebnisse stimmen mit den Prognosen
überein, die wir in Bezug auf die
Einschätzung der Entwicklung der nationalen
Wirtschaftslage festgestellt haben. Die
befragten Personen in Schweden, Dänemark,
Deutschland, Österreich, aber auch in Estland
erweisen sich als besonders optimistisch. Die
deutlichsten Veränderungen, die sich im
Vergleich zum Bericht EB73 (Frühjahr 2010)
ergeben haben, beobachten wir in
Deutschland (Optimismusindex steigt um 35
Punkte), Luxemburg (+30), Österreich
(+17), und Rumänien (+16).
In Griechenland, Portugal, Irland und auf Zypern sind die Befragten besonders
pessimistisch eingestellt. Im Vergleich zum letzten Halbjahr ergibt sich insbesondere in
Irland (-31 Punkte auf dem Index) und im Vereinigten Königreich (-28) eine
Verschlechterung der Prognosen für den Arbeitsmarkt.
17 QA5a.4 Welche Erwartungen haben Sie an die nächsten 12 Monate? Werden die nächsten 12 Monate besser, schlechter oder gleich sein, wenn es um Folgendes geht? Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in (UNSER LAND).
22
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
2.3 Die wichtigsten Sorgen auf nationaler Ebene
- Auf nationaler Ebene liegen den europäischen Bürgern weiterhin die wirtschaftlichen Fragen besonders am Herzen; Einwanderung und Terrorismus
gewinnen an Bedeutung -
Auch wenn die Anteile, mit denen die wirtschaftlichen Themen genannt werden,
zurückgehen, zählen diese nach Ansicht der europäischen Bürger zu den wichtigsten
Problemen, denen das eigene Land derzeit gegenübersteht: An erster Stelle liegt hier die
Arbeitslosigkeit (46% der Nennungen, -2 Punkte), danach kommt die wirtschaftliche
Lage (36%, -4) und die steigenden Preise (20%, stabil).18 Wir stellen fest, dass die
Bürger aufgrund der Arbeitslosigkeit zwar nach wie vor sehr besorgt sind, die
Nennungen für dieses Thema jedoch im Vergleich zum EB72-Bericht (Herbst
2009) um fünf Punkte zurückgehen. Das Gesundheitssystem belegt derzeit den
vierten Platz auf der Sorgenliste europäischer Bürger (16%, +1 und +2 im Vergleich zum
EB72), vor der Kriminalität (15%, -1 et -4/EB72).
Wir beobachten einen zunehmenden Anteil an Bürgern, denen die Einwanderung Sorgen
bereitet (12%, +3) und in der Sorgenliste mittlerweile vor den Renten (11%,
unverändert), den Steuern (8%, -1) und der Bildung (8%, unverändert) liegt. Auch der
Terrorismus ist ein Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt (7%, +3). Die
Bereiche Umwelt (4%, unverändert), Wohnraumbeschaffung (4%, unverändert),
Verteidigung (2%, +1) und Energie (2%, -1) bleiben dagegen im Hintergrund.
18 QA6a.1 Was sind Ihrer Meinung nach die beiden wichtigsten Probleme, denen (UNSER LAND) derzeit gegenübersteht? Kriminalität; Wirtschaftliche Lage; Steigende Preise / Inflation; Steuern; Arbeitslosigkeit; Terrorismus; Verteidigung / Außenpolitik; Wohnungsbau; Einwanderung; Gesundheitssystem; Bildungssystem; Renten; Umwelt; Energie; Sonstiges (SPONTAN); Nichts davon (SPONTAN); Weiß nicht / Keine Angabe.
23
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
*Im EB74 wurde diese Frage nur der Hälfte der Stichprobe gestellt (SPLIT A)
In Bezug auf die Bereiche, die den Bürgern Sorgen bereiten, gibt es zwischen den
einzelnen Mitgliedstaaten, seien sie nun Mitglied der Eurozone oder nicht, nur geringe
Unterschiede. Wir stellen nur fest, dass die steigenden Preise insbesondere von Befragten
aus Mitgliedstaaten, die nicht der Eurozone angehören, angeführt werden (23% im
Vergleich zu 18% der Befragten innerhalb der Eurozone).
Die Arbeitslosigkeit bleibt an der Spitze der Themen, die auf nationaler Ebene in 18
der 27 Mitgliedstaaten am häufigsten genannt werden. Die Beunruhigung nimmt in
Spanien (79%, +7) und Griechenland (57%, +13) maßgeblich zu. Demgegenüber sinkt
der Anteil der Bürger, die sich hierüber Sorgen machen, in Deutschland (30%, -11) und
Österreich (23%, -15) deutlich. Diese beiden Mitgliedstaaten unterscheiden sich in der
vorliegenden Umfrage (EB74) durch ihren wiedergewonnenen Optimismus. Ähnliches gilt
allerdings auch für Portugal (55%, -7) und in der Slowakei (54%, -10).
Auch wenn die wirtschaftliche Lage nach wie vor sehr häufig als wichtigstes nationales
Anliegen der europäischen Bürger gewählt wird, sinkt ihr Anteil in einigen Ländern.
Hierzu zählen vor allem Deutschland (19%, -22), Österreich (29%, -10) und Luxemburg
(16%, -18).
24
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Am deutlichsten steigt der Anteil an Befragten, die sich für dieses Thema aussprechen, in
Irland (68%, +24), womit dieses Land auf der Skala der Länder, in denen sich die Bürger
die meisten Sorgen machen, mit Griechenland gleichzieht (68%, -4). Auch in Spanien
(60%, +9) und Portugal (50%, +8) nennt ein hoher Befragtenanteil diesen Bereich als
wichtige Sorge.
Einwanderung ist ein Thema, das in dieser Umfrage deutliche Zuwächse verzeichnet.
Dies gilt insbesondere für Österreich (27%, +13), Belgien (27%, +11), Deutschland
(16%, +11) und die Niederlande (17%, +7).
Besonders in Deutschland (19%, +17) und dem Vereinigten Königreich (12%, +6)
äußern sich die Bürger besorgt über den Terrorismus. In geringerem Maße gilt dies
auch für die Befragten in Frankreich (6%, +4), wobei hier die terroristische Bedrohung
gegen das Land von den Medien stark thematisiert wird.
Wenn wir einen Blick auf die Kandidatenländer werfen, zeigt sich, dass die Befragten in
der Türkei erheblich seltener der Ansicht sind, dass die Arbeitslosigkeit ein wichtiges
Problem darstellt (59%, -9). Dies in einem Kontext, in dem alle wirtschaftlichen
Stimmungsindikatoren Zuwächse verzeichnen. In Island bewerten die Bürger die
Arbeitslosigkeit ebenfalls als etwas weniger besorgniserregend als im letzten Halbjahr
(41%, -11), das Gesundheitssystem hingegen umso mehr (37%, +18).
In dieser Eurobarometer-Umfrage EB74 wurden anhand der gegabelten Befragung "split ballot" (der einen Hälfte der Stichprobe von Befragten wurde eine Liste mit Themenbereichen vorgelegt, die identisch mit denjenigen des EB73 sind, währen eine leicht abgeänderte und mit neuen Antwortoptionen erweiterte Liste* der anderen Stichprobenhälfte vorgelegt wurde) neue Problembereiche getestet. Wir stellen fest, dass europäische Bürger die öffentliche Schuldenlast als ein sehr wichtiges nationales Problem ansehen (15%) und diesen Bereich auf den vierten Platz der Sorgenliste wählen, noch vor dem Gesundheitssystem, den Renten oder der Einwanderung. In Deutschland (32%), der Tschechischen Republik (24%), Belgien (20%) und Österreich (20%) wird dieses Thema als besonders besorgniserregend angesehen. Energieversorgung wird insgesamt selten gewählt (2%), einmal abgesehen von der bemerkenswerten Ausnahme Malta (32%). Auch der Klimawandel ist ein Thema, das nur wenige Nennungen auf sich vereinen kann (2%). * Die neuen Antwortoptionen sind: «Öffentliche Schulden» und «Klimawandel». Die Option «Verteidigung und Außenpolitik» wurde durch «Einfluss, den (UNSER LAND) im Ausland hat» und «Energie» durch «Energiekosten» ersetzt. Die Option «Wohnraumbeschaffung» wurde gestrichen.
25
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
2.4 Die wichtigsten Probleme auf europäischer Ebene
- Wirtschaftliche Fragen sowie Einwanderung und Terrorismus werden als wichtigste Problembereiche angesehen, denen die Europäische Union
gegenübersteht. Soziale Themen stehen eher im Hintergrund -
Wenn wir die europäischen Bürger bitten, die wichtigsten Probleme zu benennen, denen
die Europäische Union ihrer Ansicht nach gegenübersteht, ergibt sich im Vergleich zur
Reihenfolge der wichtigsten Problembereiche des eigenen Landes eine leicht veränderte
Hierarchie19. An erster Stelle werden auch hier die wirtschaftliche Lage (46%) und die
Arbeitslosigkeit (27%) gewählt. Die Lage der öffentlichen Finanzen der Mitgliedstaaten
allerdings belegt hier den dritten Platz (21%), vor den steigenden Preisen (12%), die auf
den sechsten Platz der wichtigsten Probleme gewählt werden. Noch vor dieser
Antwortoption platzieren sich mit Terrorismus (15%) und Einwanderung (14%) zwei
Themenbereiche, die auf europäischer Ebene als wichtig angesehen werden. Kriminalität
wird von einem Anteil von 8% der Bürger genannt.
Der Einfluss der EU in der Welt (6%), Umwelt (6%), Klimawandel (5%) und
Energieversorgung (4%) werden etwas weniger häufig angegeben.
Die sozialen Themen stehen im Hintergrund: Renten (4%), Gesundheitswesen (3%) und
Bildung (2%) sind zweifellos Bereiche, die insbesondere auf nationaler Ebene als
bedeutend angesehen werden.
19 QA8 Was sind Ihrer Meinung nach die beiden wichtigsten Probleme, denen die Europäische Union derzeit gegenübersteht? Kriminalität; Wirtschaftliche Lage; Steigende Preise / Inflation; Steuern; Arbeitslosigkeit; Terrorismus; Einfluss der EU in der Welt; Die Lage der öffentlichen Finanzen der Mitgliedstaaten; Einwanderung; Gesundheitswesen; Bildungssystem; Renten; Umwelt; Energieversorgung; Klimawandel; Andere (SPONTAN); Nichts davon (SPONTAN); Weiß nicht / Keine Angabe.
26
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Themenbereiche, die von mehr als 10% der Befragten auf europäischer Ebene gewählt wurden
Wir stellen erstmalig fest, dass die befragten Personen aus Ländern der Eurozone sich
weniger häufiger besorgt über Arbeitslosigkeit und die Lage der öffentlichen Finanzen der
Mitgliedstaaten zeigen, als dies für Befragte aus nicht zur Eurozone gehörenden Ländern
gilt (30% im Vergleich zu 21% bzw. 23% im Vergleich zu 17%).
Im Folgenden möchten wir auf einige Besonderheiten der jeweiligen Länder hinweisen:
- In Mitgliedstaaten, in denen sich die Bürger in besonderem Maße über die eigene
wirtschaftliche Situation Sorgen machen, wie Irland, Griechenland und Spanien,
wird diese Frage auch verstärkt als ein Problem angesehen, dem die Europäische
Union gegenübersteht.
- Die Lage der öffentlichen Finanzen der Mitgliedstaaten ist in den Augen der
Befragten in Deutschland ein zentraler europäischer Problembereich (43% der
Nennungen).
- Das Thema steigende Preise wird besonders häufig in Portugal angesprochen
(24%).
- Kriminalität wird mit besonders hoher Wahrscheinlichkeit von den Befragten in
Rumänien (20%), der Slowakei (17%) und in Slowenien (17%) als europäisches
Problem angesehen.
- Die Befragten in Schweden und Dänemark nehmen im Durchschnitt häufiger als
die europäischen Bürger die Umwelt und den Klimawandel als europäische
Themen wahr (von 14 bis 21% der Nennungen).
27
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
28
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Wenn wir einen Blick auf die Kandidatenländer werfen, stellen wir fest, dass die
Befragten in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien und in Kroatien mit
höherer Wahrscheinlichkeit die Kriminalität als wichtiges Problem ansehen, um das sich
die Europäische Union kümmern sollte. Dieses Ergebnis stimmt mit der Tatsache überein,
dass der genannte Themenbereich in diesen Mitgliedstaaten als besonders beunruhigend
eingestuft wird. Die Befragten auf Island entscheiden sich unter den wichtigsten
Problemen, denen die EU gegenübersteht, sehr häufig für das Thema «Die Lage der
öffentlichen Finanzen der Mitgliedstaaten» (37%).
Wenn wir die von den europäischen Bürgern jeweils auf europäischer, nationaler bzw.
persönlicher Ebene wahrgenommenen Probleme miteinander vergleichen, können wir
Folgendes feststellen:
- Unabhängig davon, ob man es vom Standpunkt der EU, des eigenen Landes oder
der persönlichen Situation aus betrachtet, die wirtschaftlichen Themen haben ein
deutliches Übergewicht in der Reihe wichtiger Belange.
- Soziale Fragen werden mit höherer Wahrscheinlichkeit als persönliche Belange
angesehen und seltener als Probleme, die auf nationaler oder europäischer Ebene
Bedeutung haben.
- Persönliche Problembereiche unterliegen geringeren Veränderungen, während das
Gesundheitswesen, die Einwanderung und der Terrorismus Bereiche sind, die auf
nationaler Ebene Zuwächse verzeichnen und somit die Reihenfolge der wichtigsten
Anliegen leicht verändern. Auch auf europäischer Ebene scheint der Terrorismus
ein zentrales Anliegen zu sein.
- Dies gilt auch für die Frage der Staatsfinanzen und Schuldenlast, die auf
europäischer Ebene erheblich dringlicher wahrgenommen werden, als auf
nationaler und persönlicher Ebene.
- Das Thema Gesundheit wird sowohl auf nationaler als auf persönlicher Ebene als
besonders dringlich gesehen.
- Nach wie vor betonen die Bürger die Bedeutung der Kaufkraft: Steigende Preise
sind weiterhin eines der wichtigsten persönlichen Themen, Steuern werden
weiterhin häufiger auf persönlicher Ebene, denn auf nationaler Ebene genannt und
die Energiekosten (Antwortoption, die zum ersten Mal getestet wurde) werden
ebenfalls als vorrangig persönliches Problem angesehen.
29
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
3. POLITISCHE ASPEKTE
3.1 Interesse an Politik
Seit dem Frühjahr 2010 ist der Index für politisches Interesse, der sich aus den Fragen
über das Interesse der Bürger an lokaler, nationaler oder europäischer Politik
zusammensetzt, stabil geblieben20: Nach wie vor erklärt die Mehrheit der Befragten, sich
«durchschnittlich» für Politik zu interessieren (44%, +1). Diejenigen Personen, die
angeben, diesem Bereich besonders viel Aufmerksamkeit zu schenken («hohes»
Interesse) stellen 13% der Befragten (-1) dar. Ein Viertel der europäischen Bürger gibt
an, dass ihr Interesse an Politik «niedrig» (25%, +1) ist und 18% (-1), dass sie sich «gar
nicht» für Politik interessieren. Insgesamt erklärt mehr als einer von zwei Befragten, ein
hohes oder durchschnittliches Interesse für Politik zu haben.
Darüber hinaus stellen wir fest, dass mehr als einer von zwei europäischen Bürgern
«niemals» (23%) oder auch nur «selten» (30%) Menschen aus dem Umfeld (Freunde,
Arbeitskollegen, Verwandte) von einer Meinung überzeugen wollen, auf die sie selbst
größten Wert legen. Diese Anteile sind seit dem Frühjahrsbericht 2010 stabil geblieben.
Ein Anteil von 36% der europäischen Bürger erklärt demgegenüber «von Zeit zu Zeit»
und 10% «häufig» andere Leute von einer Meinung überzeugen zu wollen.
Wenn wir diese Frage mit dem Index für politisches Interesse kombinieren, erhalten wir
den Meinungsführer-Index21. Zur ersten Gruppe (++) zählen sich 13% der europäischen
Bürger, zur zweiten (+) 35%, zur dritten (-) 29% und zur letzten (--) 23%. All diese
Anteile sind seit dem Frühjahr 2010 stabil geblieben.
Wenn wir diese Ergebnisse etwas detaillierter betrachten, wird deutlich, dass sich
Griechenland, die Niederlande und Dänemark nach wie vor durch einen höheren Anteil an
Bürgern unterscheiden, die angeben, sich stark für Politik zu interessieren (mehr als
20%). Demgegenüber übersteigt auf Zypern (26%), Malta (28%), in Portugal (29%),
Rumänien (30%) und Spanien (33%) der Anteil der Bürger, die erklären, sich
«überhaupt nicht» für Politik zu interessieren, ein Viertel der Befragten.
Die verschiedenen Gruppen, die sich aufgrund dieser Indizes zusammensetzen, weisen
soziodemografische Besonderheiten auf. In der Gruppe derjenigen, die erklären «ein
starkes Interesse» an Politik zu haben, sind Männer, die oberste Altersgruppe, die am
besten ausgebildeten Befragten und diejenigen, die die geringsten Probleme haben, ihre
Rechnungen zu bezahlen, überrepräsentiert.
20 Jeder Antwort wird ein Wert zugeordnet: «Niemals» = 0; «Von Zeit zu Zeit» = 1; «Häufig» = 2. Als nächstes wird ein Index auf Basis der drei Ebenen (lokale, nationale und europäische Ebene) erstellt. Jede Gruppe entspricht einem unterschiedlichen Indexniveau: «interessiert sich gar nicht für Politik» = 0; «niedrig» = 1 bis 2; «durchschnittlich» = 3 bis 4; «hoch» = 5 bis 6. 21 Dieser Index ist in vier Gruppen unterteilt (1. ++; 2. + ; 3. - ; 4. - -). Wenn ein Befragter häufig oder von Zeit zu Zeit versucht, seine Gesprächspartner zu überzeugen, oder regelmäßig über Politik diskutiert, gilt er als Meinungsführer der Kategorie 1 (++). Ein Befragter, der hingegen nur selten oder niemals versucht, seine Gesprächspartner zu überzeugen, und niemals über Politik diskutiert, wird nicht als Meinungsführer (Kategorie 4 --) angesehen.
30
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Auch Führungskräfte, Selbstständige und Pensionäre sind in dieser Gruppe häufig
anzutreffen. In der Gruppe derjenigen, die erklärt sich überhaupt nicht für Politik zu
interessieren, sind häufiger Frauen, Hausfrauen und –männer, Studenten, Arbeiter und
Arbeitslose anzufinden. In Bezug auf das Altersprofil sind die Anteile ausgeglichen,
allerdings sind Befragte, die ihre Ausbildung vor dem Alter von 16 Jahren abgeschlossen
haben und diejenigen, die am häufigsten Schwierigkeiten beim Bezahlen ihrer
Rechnungen haben, in dieser Gruppe überrepräsentiert.
3.2 Vertrauen in Institutionen
Das von den europäischen Bürgern in die nationalen Institutionen gesetzte Vertrauen
bleibt stabil und wird von einer Minderheit getragen: 28% vertrauen ihrer Regierung
(-1, im Vergleich zu 67%, die ihrer Regierung nicht vertrauen, +1) und 31% vertrauen
ihrem Parlament (stabil, im Vergleich zu 62%, die ihrem Parlament nicht vertrauen,
ebenfalls stabil). Um einen Vergleich heranzuziehen, weisen wir darauf hin, dass das
Vertrauen in die nationalen politischen Institutionen erheblich niedriger ist als das
Vertrauen in die Europäische Union22 (43%, +1, im Vergleich zu 45%, die der EU nicht
vertrauen, -2)23.
In einigen Mitgliedstaaten hat dieses
Vertrauen stark nachgelassen: Hierzu
gehören Irland (10% vertrauen der
Regierung, -10 und 12% dem Parlament, -
10), Slowenien (18%, -9 und 16%, -7),
Bulgarien (34%, -9 und 20%, -5), aber
auch Dänemark (39%, -11 und 66%, -6),
selbst wenn die Werte hier weiterhin hoch
bleiben. Wir stellen darüber hinaus fest,
dass in Frankreich das Vertrauen der
Bürger in das Parlament stark
nachgelassen hat (28%, -8).
Demgegenüber steigen in Belgien die
Vertrauenswerte gleichermaßen für
Regierung und Parlament an, dies trotz
der politischen Krise, der das Land
gegenüber steht (29%, +7 et 36%, +8)24. Gleiches gilt für Lettland (20%, +7 und 15%,
+9), auch wenn die Werte hier nach wie vor recht niedrig ausfallen.
22 Für eine genauere Analyse der Vertrauenswerte in die Europäische Union siehe Teil II, Kapitel 3 : Vertrauen in die Europäische Union, Seite 45 des vorliegenden Berichts. 23 QA12b Und wie ist es mit den folgenden Institutionen? Bitte sagen Sie mir, ob Sie diesen eher vertrauen oder eher nicht vertrauen. Wie ist es mit …?. Den Gewerkschaften ; Großen Unternehmen; Den politischen Parteien; Der (NATIONALITÄT) Regierung; Dem (NATIONALITÄT) Parlament; Der Europäischen Union; Den Vereinten Nationen; Kleinunternehmen / Mittelstandsunternehmen. 24 In Folge der vorgezogenen Wahlen vom 13. Juni 2010 hatten die Verhandlungen zur Regierungsbildung zwischen den flämischen und frankophonen Parteien bis zum Ende 2010 keine Einigung erzielt.
31
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Eine Minderheit spricht sich für das Vertrauen in die Gewerkschaften aus (38%, -1 im
Vergleich zum EB68, das im Herbst 2007 durchgeführt wurde, gegenüber 49%, die hier
ihr Misstrauen erklären, +4).25 Dies gilt insbesondere für Slowenien (der
Misstrauensanteil erreicht 70%, d.h. +25 Punkte im Vergleich zum EB68), in
Griechenland (65%, +9), Rumänien (63%, +15), Bulgarien (60%, +5) und Spanien
(59%, +21).
Einige Mitgliedstaaten im Norden Europas bilden Ausnahmen, da hier eine Mehrheit der
Bürger den Gewerkschaften ihr Vertrauen ausspricht: Dies gilt für Finnland (67%),
Dänemark (66%) und die Niederlande (59%).
Den großen Unternehmen bringen die
Bürger nicht viel Begeisterung entgegen:
Nur 30% bekunden ihr Vertrauen
(gegenüber 59%, die gegenteiliger
Meinung sind). In 25 der 27 Mitgliedstaaten
erklärt eine Mehrheit der Bürger, den
großen Unternehmen kein Vertrauen
entgegenzubringen: 79% in Griechenland,
75% in Slowenien, 67% in Deutschland
und 66% im Vereinigten Königreich. In
zwei Mitgliedstaaten hingegen überwiegt
das Vertrauen der Bürger, und zwar auf
Malta (40% gegenüber 36%, die ihr
Misstrauen erklären), und insbesondere in
Dänemark (57% gegenüber 34%).
Klein-/Mittelstandsunternehmen, die zum ersten Mal abgefragt wurden, genießen
das Vertrauen einer Mehrheit der europäischen Bürger (66% gegenüber 24%).
Ausnahmen finden wir hierzu bei den Befragten in Bulgarien (34/40) und in Rumänien
(33/44).
Von den übrigen Institutionen genießt die Armee am ehesten das Vertrauen der
europäischen Bürger (70% gegenüber 21%), wobei dieser Anteil im Vergleich zum EB72
vom Herbst 2009 noch um 6 Punkte angestiegen ist. Besonders deutlich macht sich die
Neubelebung des Vertrauens in Lettland (65%, +21), Ungarn (57%, +20) und Litauen
(57%, +12) bemerkbar; hier genoss diese Institution nur geringes Vertrauen. Dies gilt
allerdings auch in Dänemark (76%, +14), Schweden (63%, +12) oder auf Malta (78%,
+12).
25 QA12a Ich möchte nun gerne von Ihnen wissen, wie viel Vertrauen Sie in bestimmte Institutionen haben. Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Institutionen, ob Sie ihr eher vertrauen oder eher nicht vertrauen. Wie ist es mit …? Der Presse; Dem Rundfunk; Dem Fernsehen; Dem Internet; Der Justiz, dem (NATIONALITÄT) Rechtssystem; Der Polizei; Der Armee; Den religiösen Institutionen.
32
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Vertrauen wird der Polizei ebenfalls von einer Mehrheit entgegengebracht (64%
gegenüber 32%, mit Ergebnissen, die im Vergleich zum EB69 vom Frühjahr 2008 stabil
geblieben sind). Wenn es um die Justiz und das Rechtssystem geht, sind die
Meinungen gegensätzlicher, auch wenn wir im Vergleich zum EB72, der im Herbst 2009
durchgeführt wurde, eine Verbesserung feststellen (47%, +4 gegenüber 48%, die dieser
Institution nicht vertrauen, -3). Diesen Zuwachs an Vertrauen beobachten wir in erster
Linie in den Niederlanden (65%, +14), Schweden (73%, +13) und in Lettland (36%,
+10) – hier allerdings mit einem noch geringen Anteil an Bürgern, die ihr Vertrauen
bekunden. In Griechenland hingegen beobachten wir einen starken Vertrauensrückgang
in die Justiz (41%, -11).
Mittlerweile setzt nur noch eine Minderheit Vertrauen in religiöse Institutionen,
während dies vor drei Jahren noch für eine Mehrheit gegolten hat (40%, -6 im Vergleich
zum EB68 vom Herbst 2007, gegenüber 50%, die diesen Institutionen nicht vertrauen,
+8). Wir stellen hierzu erhebliche Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten fest und
beobachten seit Herbst 2007 teilweise sehr ausgeprägte Rückgänge der Befragtenanteile,
die Vertrauen bekunden: Dies gilt insbesondere für Dänemark (38%, -39), Belgien (24%,
-24), Griechenland (40%, -15), Luxemburg (29%, -13) und Irland (30%, -10).
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
In besonders deutlichem Maße überwiegt das Misstrauen allerdings gegenüber den
politischen Parteien (15% der Befragten bekunden Vertrauen, -3 Im Vergleich zum
EB73, der im Frühjahr 2010 durchgeführt wurde, dies gegenüber 80%, die ihr Misstrauen
bekunden, +3). Trotz starker Niveauunterschiede, wird diese Ansicht in allen
Mitgliedstaaten der Union von einer Mehrheit vertreten.
Bei einem Blick auf die Kandidatenländer stellen wir fest, dass sich in der Türkei ein
deutlicher Rückgang der Vertrauenswerte in die Justiz (53%, -12 im Vergleich zum
Herbst 2009) und in die religiösen Institutionen (53%, -11 im Vergleich zum Herbst
2007) ergeben hat. Die Anteile liegen allerdings immer noch deutlich über denjenigen,
die wir im Durchschnitt der Europäischen Union feststellen können.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
3.3 Die Richtung, in die sich die Dinge entwickeln
- Der Eindruck, dass sich die Dinge in die falsche Richtung entwickeln, verstärkt sich, unabhängig davon, ob es um das eigene Land oder die Europäische Union
handelt -
Die europäischen Bürger sind weiterhin der Ansicht, dass sich die Dinge im
eigenen Land in die falsche Richtung entwickeln: 53%, +2 Punkte im Vergleich zum
EB73 (Frühjahr 2010), aber vor allem +6 Punkte im Vergleich zum EB72 (Herbst
2009)26. Geringfügig mehr als ein Viertel der Befragten vertritt die Meinung, dass sich
die Dinge in die richtige Richtung entwickeln (27%, unverändert) und 17% (-1)
antworten mit «weder noch».
In Irland fällt die negative Entwicklung bei den Bewertungen besonders deutlich aus
(71% vertreten die Ansicht, dass sich die Dinge in die falsche Richtung entwickeln, +22),
aber auch in Bulgarien (43%, +12), Italien (57%, +11), Dänemark (58%, +10),
Griechenland (69%, +10) und Slowenien (62%, +10) ist diese Tendenz spürbar. Auch
wenn sich in Rumänien (77%), Spanien (72%) und Frankreich (69%) keine
nennenswerten Veränderungen abzeichnen, haben hier die Bürger nach wie vor eine sehr
kritische Einstellung.
Demgegenüber verbessert sich die Wahrnehmung in Deutschland (36% sind der Ansicht,
dass sich die Dinge in die richtige Richtung entwickeln, +11) und in Litauen (25%, +9),
auch wenn die Prognose insgesamt negativ bleibt. Wir stellen fest, dass die befragten
Personen, die sich in dieser Hinsicht am zufriedensten zeigen, nach wie vor in Schweden
(61%), Luxemburg (46%), Polen (46%), Finnland (45%) und Estland (45%) zu finden
sind.
26 QA11a.1+2 Würden Sie sagen, dass sich die Dinge in (UNSER LAND) derzeit ganz allgemein in die richtige Richtung oder in die falsche Richtung entwickeln? Und in der Europäischen Union?
35
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Die Einschätzung, ob sich die Dinge in der Europäischen Union in die richtige
Richtung entwickeln, fallen weniger streng aus, als dies auf nationaler Ebene
der Fall ist. Allerdings sind auch hier die Werte rückläufig: 39% der europäischen
Bürger erklären, die Dinge entwickelten sich in die falsche Richtung, d.h. +2 Punkte im
Vergleich zum EB73 und +11 im Vergleich zum EB72. Die Überzeugung, dass sich die
Dinge in der Europäischen Union in die richtige Richtung entwickeln, wird von 30% der
EU-Bürger geteilt (-2), im Vergleich zu 20% (+1), die mit „weder noch“ antworten.
Die Befragten aus den Mitgliedstaaten der Eurozone sind weiterhin geringfügig kritischer
(26% vertreten die Meinung, dass sich die Dinge in der EU in die richtige Richtung
entwickeln) als diejenigen in den Mitgliedstaaten, die nicht der Eurozone angehören
(38%, -1).
In Bulgarien (55%, -3), Polen (55%, +3), der Slowakei (54%, unverändert), und Litauen
(51%, +5) lassen sich die höchsten Anteile positiv eingestellter Befragter feststellen.
Am deutlichsten zeigt sich die kritische Einstellung in Bezug auf die Richtung, in die sich
die Europäische Union entwickelt, in Frankreich (55% erklären, die Dinge entwickelten
sich in die falsche Richtung, unverändert), Griechenland (54%, +11), dem Vereinigten
Königreich (51%, +9) und in Finnland (51%, +2), wobei die negative Entwicklung in
einigen Fällen sehr deutlich ausfällt.
In Deutschland vertreten 29% (+1) der befragten Personen die Ansicht, dass sich die
Dinge in die richtige Richtung entwickeln, 33% (-11) erklären, die Dinge entwickelten
sich in die falsche Richtung und 30% (+10) antworten spontan mit «weder noch».
Bei diesen beiden Fragen äußern sich diejenigen europäischen Bürger, die ein großes
politisches Interesse oder einen starken Meinungsführerindex haben, sowohl positiver als
auch kritischer als die EU-Bürger im Durchschnitt: Im Endeffekt ist bei diesen Gruppen
nur die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie die Antwort «weder noch» wählen.
36
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
3.4 Die Werte
3.4.1 Die Werte der europäischen Bürger
Wenn wir die Bürger bitten, die Werte zu benennen, die ihnen persönlich am wichtigsten
sind, wählen sie auf die ersten Plätze der Rangliste die Themen Menschenrechte (47%,
+7 im Vergleich zum EB72 vom Herbst 2009), Frieden (44%, +2) und Respekt
gegenüber menschlichem Leben (41%, -3); diese Werte liegen noch vor Demokratie
(29%, +5), Freiheit des Einzelnen (23%, -1) und Rechtstaatlichkeit (22%, +2). Auf den
darauf folgenden Plätzen kommen Gleichheit (19%, +1), Solidarität (15%, -2), Toleranz
(15%, -4) und Selbstverwirklichung (10%, -3). Hierauf folgen dann Respekt gegenüber
anderen Kulturen (8%, unverändert) und Religion (6%, unverändert).27
Während wir in der Herbstumfrage 2009
einen Anstieg der Anteile für diejenigen
Werte festgestellt haben, die einen Bezug
zu den Individuen haben (Respekt
gegenüber menschlichem Leben,
Solidarität, Toleranz,
Selbstverwirklichung), so beobachten wir,
dass diese Werte mittlerweile zugunsten
von universellen Werten rückläufig sind:
Die Menschenrechte werden an die Spitze
der Liste gewählt und für Themen wie
Frieden, Demokratie und Rechtsstaat
verbuchen wir höhere Anteile.
In zahlreichen Mitgliedstaaten stellen wir
für das Thema Menschenrechte im
Vergleich zum EB72 deutlich höhere
Anteile fest: Dies gilt für Bulgarien (54%,
+14), Luxemburg (53%, +12), Spanien
(54%, +10), Ungarn (42%, +10),
Frankreich (52%, +9), Deutschland (49%, +10) und Portugal (47%, +9), aber auch in
den Niederlanden (40%, +11) und in Irland (39%, +12), auch wenn hier die
Antworthäufigkeiten etwas geringer ausfallen.
Das Thema Frieden bleibt der wichtigste Wert in den Augen der Befragten in Deutschland
(61%) und wird von den Befragten in Spanien (40%, +9) und Italien (36%, +7) deutlich
häufiger gewählt, als noch im Herbst 2009.
27 QA26 Welche drei der folgenden Werte sind für Sie persönlich am wichtigsten? Rechtstaatlichkeit; Respekt gegenüber menschlichem Leben; Menschenrechte; Freiheit des Einzelnen; Demokratie; Frieden; Gleichheit; La Solidarität, Unterstützung anderer; Toleranz; Religion; Selbstverwirklichung; Respekt gegenüber anderen Kulturen; Nichts davon (SPONTAN); Weiß nicht / Keine Angabe.
37
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Auch „Demokratie“ erhält in der Rangfolge der Werte mittlerweile mehr Unterstützung.
Insbesondere gilt dies in Dänemark (51%, +11), aber auch in Belgien (36%, +10) und
Deutschland (39%, +8). Dieser Wert wird in Frankreich, den Niederlanden, Schweden,
auf Zypern, in Lettland und in der Slowakei ebenfalls von hohen Anteilen der Befragten
gewählt. Die Option Freiheit des Einzelnen wird insbesondere in Österreich (49%),
Bulgarien (41%) sowie in der Tschechischen Republik (39%) als wichtiger Wert genannt.
3.4.2 Werte, die die Europäische Union repräsentieren
Auf die Bitte, jene Werte zu nennen, die
am besten die Europäische Union
charakterisieren, greifen die
europäischen Bürger auf diejenigen
zurück, die ihnen auch persönlich am
wichtigsten sind: D.h. Menschenrechte
(38%, +1), Demokratie (38%, -1) und
Frieden (35%, -1)28. Wie schon
festgestellt, gehen die Anteile für die
Option „Respekt für das menschliche
Leben“ zurück (14%, -1), zweifellos, da
sich dieser Wert eher auf individuelles
Verhalten denn auf das Verhalten einer
politischen Gemeinschaft bezieht. Im
Gegensatz hierzu wird die Demokratie
entschieden häufiger als europäischer
Wert (Platz 1 der Rangliste) genannt,
denn als persönlicher.
Die Optionen Rechtsstaat (25%, -1),
Solidarität (20%, +3) und Respekt
gegenüber anderen Kulturen (18%,
unverändert) werden ebenfalls als Werte
angesehen, die die Europäische Union
charakterisieren.
Die Reihenfolge der Werte, die die Europäische Union repräsentieren, unterscheidet sich
somit nur geringfügig von der aus dem Jahr 2009; mit Ausnahme vom Bereich
„Solidarität“ (deren Anteil um 5 Punkte im Vergleich zum EB69 vom Frühjahr 2008
ansteigt). In Deutschland (31%, +11), Schweden (30%, +9), den Niederlanden (26%,
+9) und Slowenien (21%, +9) wird diese Option deutlich häufiger gewählt als im
vergangenen Jahr.
28 QA27 Welche drei der folgenden Werte repräsentieren am besten die Europäische Union? Rechtstaatlichkeit; Respekt gegenüber menschlichem Leben; Menschenrechte; Freiheit des Einzelnen; Demokratie; Frieden; Gleichheit; Solidarität, Unterstützung anderer; Toleranz; Religion; Selbstverwirklichung; Respekt gegenüber anderen Kulturen; Nichts davon (SPONTAN); Weiß nicht / Keine Angabe.
38
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
II DIE EUROPÄISCHE UNION UND IHRE BÜRGER
1. VERBUNDENHEIT MIT DER EUROPÄISCHEN UNION
1.1 Was bedeutet die Europäische Union?
- Die Europäische Union wird vor allem mit der Reisefreiheit und dem Euro
verbunden -
Die europäischen Bürger nehmen die
Europäische Union im Vergleich zum
Frühjahr 2009, EB73, weitgehend
unverändert wahr. Die Europäische
Union ist vor allem Garant von
individueller Freiheit, wobei die
gemeinsame Währung, der Euro, das
Symbol darstellt, in dem sich die EU
verkörpert. Auf die Frage, was die
Europäische Union für sie persönlich
bedeutet, nennen 45% der Bürger die
Freiheit, überall in der EU reisen,
studieren und arbeiten zu können. Mit
geringem Abstand wird als nächstes
der Euro genannt (40%, unverändert).
Danach folgen mit erheblich
niedrigeren Anteilen
Geldverschwendung (25%, +2 Punkte),
Frieden (24%, unverändert),
Demokratie (23%, +4), kulturelle
Vielfalt (23%, +2), mehr „Mitsprache in
der Welt“ (23%, +1) sowie Bürokratie (21%, unverändert). Alle weiteren Optionen
werden von weniger als 20% der Bürger gewählt.29
Seit der Eurobarometer-Umfrage vom Herbst 2008 (EB70)30, hat dieser Indikator nur
geringe Veränderungen erfahren. Dies ist ein Zeichen von Stabilität und zeigt, dass die
wichtigsten Werte der Bürger intim mit der Union verbunden und in der europäischen
öffentlichen Meinung fest verankert sind.
29 QA14. Was bedeutet die Europäische Union für Sie persönlich? Frieden; Wirtschaftlicher Wohlstand; Demokratie; Soziale Absicherung; Die Freiheit, überall innerhalb der EU reisen, studieren und arbeiten zu können; Kulturelle Vielfalt; Mehr Mitsprache in der Welt ; Der Euro; Arbeitslosigkeit; Bürokratie; Geldverschwendung; Der Verlust unserer kulturellen Identität; Mehr Kriminalität; Nicht genug Kontrollen an den Außengrenzen; Andere (SPONTAN); Weiß nicht / Keine Angabe. 30 Diese Frage wurde im Frühjahr 2009 (EB71), im Herbst 2009 (EB72) und im Frühjahr 2010 (EB73) gestellt.
39
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Die Freiheit, überall innerhalb der EU reisen, studieren und arbeiten zu können wird
insbesondere von den Bürgern der nördlichen EU-Mitgliedstaaten (68% in Schweden,
62% in Finnland und 59% in Dänemark) sowie den baltischen Staaten (67% in Estland
und in Lettland , 64% in Litauen) geschätzt.
In den Mitgliedstaaten der Eurozone wird der Euro am häufigsten gewählt (49%), wobei
die höchsten Anteile in Österreich (68%, +6 im Vergleich zum Frühjahr 2010),
Griechenland (62%, +10), der Slowakei (62%), Belgien (59%), Deutschland und
Finnland (jeweils 54% in diesen beiden Ländern) sowie den Niederlanden und Slowenien
(jeweils 53%) festgestellt werden.
1.2 Die Unterstützung der Zugehörigkeit zur Europäischen Union
- Die Befragten in den Kandidatenländern vertreten bezüglich des Beitritts zur
EU relativ gemischte Meinungen -
Wir stellen große Unterschiede zwischen den Ansichten der Bürger der einzelnen
Kandidatenländer fest, was den Beitritt ihres Landes zur Europäischen Union betrifft:
In der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien erklärt eine große
Mehrheit der befragten Personen, dass die Zugehörigkeit ihres Landes zur EU eine gute
Sache wäre (59%) und nur 12% geben an, dass dies eine schlechte Sache wäre. 26%
antworten, dass der Beitritt «weder gut noch schlecht» wäre. Dieses dem Beitritt zu
Europäischen Union gegenüber positive Meinungsverhältnis ist im Vergleich zum
Frühjahrs-Eurobarometer 2010 (EB73)31 insgesamt stabil geblieben. Die Bewohner der
ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien sind in der Tat in hohen Anteilen von
den potentiellen Vorteilen eines Beitritts überzeugt: 69% (-4 Punkte) vertreten die
Meinung, dass ihr Land durch die Zugehörigkeit zur EU Vorteile hätte. In der Türkei unterstützt nach wie vor eine Mehrheit der Bevölkerung den Beitritt zu EU,
der Anteil geht allerdings zurück: 42% der Türken erklären, dass die Mitgliedschaft ihres
Landes in der EU eine gute Sache wäre (-5 Punkte im Vergleich zum EB73), während
32% (+9) die Ansicht vertreten, dass dies eine schlechte Sache wäre. Die Überzeugung,
dass die Mitgliedschaft in der Europäischen Union der Türkei Vorteile bringen würde, wird
nach wie vor von einer Mehrheit vertreten (48% gegenüber 36%, die gegenteiliger
Meinung sind), verliert allerdings noch einmal vier Prozentpunkte im Vergleich zum
Frühjahr 2010. In Kroatien unterstützt eine Minderheit den Beitritt des Landes zur Europäischen Union;
dieses Ergebnis ist im Vergleich zum Frühjahr 2010 ohne bedeutende Veränderung
geblieben: Nur 27% der Befragten in Kroatien vertreten die Ansicht, dass eine
Mitgliedschaft in der EU eine gute Sache für ihr Land wäre (+1 Punkt), 29% (-2) gehen
davon aus, dass dies eine schlechte Sache wäre und 41% (+3), dass der Beitritt «weder
gut noch schlecht» wäre. 46% der Kroaten (+1) sind davon überzeugt, dass ihr Land
keine Vorteile von einer Mitgliedschaft in der EU hätte, 39% (+1) sind gegensätzlicher
Ansicht.
31 QA9a. Ist die Mitgliedschaft (UNSER LAND) in der Europäischen Union Ihrer Meinung nach - Eine gute Sache; Eine schlechte Sache; Weder gut noch schlecht; nicht / Keine Angabe.
40
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Andererseits erhöhen sich auf Island die Unterstützungswerte für eine Mitgliedschaft in
der Europäischen Union erheblich, auch wenn dies eine Minderheitenmeinung bleibt:
28% der Befragten auf Island (+9 Punkte im Vergleich zum Frühjahr 2010) geben an,
dass die Mitgliedschaft ihres Landes in der Union eine gute Sache wäre, während 34%
(-11) die Meinung vertreten, dass dies eine schlechte Sache wäre. 30% (-2) erklären, ein
Beitritt wäre «weder gut noch schlecht». Die Überzeugung, dass die Zugehörigkeit ihres
Landes zur Europäischen Union Vorteile mit sich bringen würde, nimmt innerhalb der
isländischen öffentlichen Meinung stark zu (38%, +9), während die Anteile der Bürger,
die hierin keine Vorteile sehen, deutlich zurückgehen (48%, -10).
1.3 Wahrnehmung der Vorteile einer Mitgliedschaft in der Europäischen
Union
Im Frühjahrs-Eurobarometer 2010 (EB73) stellten wir für die europäischen
Durchschnittswerte eine Verschlechterung der Meinungen zu der Frage fest, inwieweit die
Zugehörigkeit zur Europäischen Union mit Vorteilen verbunden ist. Auch in der
vorliegenden Umfrage setzt sich diese Entwicklung fort. 50% der europäischen Bürger
sind gegenwärtig der Ansicht, dass ihr Land von der Mitgliedschaft in der EU profitiert
hat: D.h. dieser Wert ist um 3 Punkte im Vergleich zur Frühjahrs-Umfrage 2010
gesunken. 39% (+4) hingegen erklären, dass ihr Land keine Vorteile aufgrund der
Zugehörigkeit zur EU hat. 11% (-1) äußern hierzu keine Meinung32. Wenn wir als
Bezugsgröße die Herbstumfrage 2009 nehmen, ist innerhalb der europäischen
öffentlichen Meinung der Anteil an Befragten, die die EU-Zugehörigkeit mit Vorteilen
verbinden, innerhalb eines Jahres um 7 Punkte gesunken und der Anteil an Befragten,
die keine Vorteile hierin erkennen können, um 8 Punkte angestiegen.
32 QA10c. Hat Ihrer Meinung nach (UNSER LAND) insgesamt gesehen durch die Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile, oder ist das nicht der Fall? Vorteile; Ist nicht der Fall; Weiß nicht / Keine Angabe.
41
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
In 22 Mitgliedstaaten ist eine Mehrheit davon überzeugt, dass die Mitgliedschaft in der
Europäischen Union Vorteile bringt. Die höchsten Werte werden in Polen (78%), der
Slowakei (78%), Luxemburg (74%) und Litauen (72%) erreicht. In 16 Ländern wird die
Überzeugung, dass die Mitgliedschaft in der Union keine Vorteile bietet, von einer
absoluten Mehrheit der Bevölkerung geteilt. In fünf Ländern vertritt allerdings nur eine
Minderheit diese Meinung: Im Vereinigten Königreich (27% gegenüber 60%), auf Zypern
(39% gegenüber 54%), Österreich(43% gegenüber 49%), Lettland (44% gegenüber
50%) und Ungarn (45% gegenüber 47%).
Wenn wir diese Ergebnisse mit jenen aus der Umfrage vom Frühjahr 2010 (EB73)
vergleichen, stellen wir fest, dass die Anteile für die Meinung, das eigene Land habe
Vorteile von der Mitgliedschaft in der Union, in 17 der 27 Mitgliedstaaten sinken. Die
deutlichsten Rückgänge beobachten wir im Vereinigten Königreich (-9 Punkte), in
Spanien (-9), Irland (-8) und Griechenland (-8).
In neun Ländern nehmen die Anteile an Befragten zu, die erklären, die Mitgliedschaft
biete Vorteile: Dies gilt für Litauen und Luxemburg, hier verzeichnen wir einen Anstieg
von 6 Punkten, Schweden (+3), Lettland (+3), Bulgarien (+3), Österreich (+2), Polen
(+1), Deutschland (+1) und Ungarn(+1). In der Slowakei bleiben diese Anteile gleich.
Die Frühjahrs-Umfrage 2010 hat gezeigt, dass die Bürger in Deutschland von den
Vorteilen der Mitgliedschaft wenig überzeugt waren. Diese Entwicklung ist nunmehr
gestoppt: Der Anteil an Befragten in Deutschland, die davon überzeugt sind, dass ihr
Land Vorteile aus der Mitgliedschaft in der EU zieht, steigt um einen Punkt auf 49% an,
während der Anteil an Befragten, die diese Vorteile nicht sehen, um zwei Punkte auf 41%
sinkt.
42
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
2. BERÜCKSICHTIGUNG DER PERSÖNLICHEN,
NATIONALEN UND EUROPÄISCHEN INTERESSEN
Eine knappe Mehrheit der europäischen Bürger ist davon überzeugt, dass die
Mitgliedschaft ihres Landes einen Zuwachs an Sicherheit bedeutet. Gleichzeitig wird
allerdings die Ansicht vertreten, dass die persönlichen und nationalen Interessen durch
die Funktionsweise der EU nicht ausreichend berücksichtigt werden33
Für die europäischen Bürger ist die EU ein einflussreicher internationaler Akteur und
schafft Sicherheit. Die öffentliche europäische Meinung ist demzufolge in hohen Anteilen
davon überzeugt, dass die Stimme der EU in der Welt zählt. 65% der Bürger sind mit
dieser Aussage einverstanden, 25% sind nicht einverstanden und 10% äußern hierzu
keine Meinung. Über diese Mehrheitsmeinung herrscht in allen Mitgliedstaaten der EU
Konsens.
Die EU wird darüber hinaus von einer relativen Mehrheit der europäischen Bürger als
Sicherheitsgarant empfunden. 49% der EU-Bürger geben an, sich sicherer zu fühlen, weil
das eigene Land ein Mitglied der EU ist, 42% sind mit dieser Aussage nicht einverstanden
und 9% äußern sich hierzu nicht. Das Meinungsverhältnis gleicht dem, das wir anlässlich
der letzten Eurobarometer-Umfrage (EB73) festgestellt haben.
Zu der Frage, wie die Bürger die Berücksichtigung nationaler und persönlicher Interessen
innerhalb der EU wahrnehmen, können wir keine wesentlichen Veränderungen
feststellen.
33 QA24a.2-6 Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Aussagen, ob Sie ihr eher zustimmen oder sie eher ablehnen. Die Interessen (UNSER LAND) werden in der EU gut berücksichtigt; Ich fühle mich sicherer, weil (UNSER LAND) ein Mitglied der EU ist; Meine Stimme zählt in der EU; Meine Stimme zählt in (UNSER LAND); Die Stimme der EU zählt in der Welt
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
46% der europäischen Bürger (keine Veränderung im Vergleich zum Frühjahr 2010) sind
davon überzeugt, dass in der Union die Interessen ihres Landes nicht ausreichend
berücksichtigt werden, während 40% (keine Veränderung) eine gegensätzliche Meinung
vertreten und 14% keine Meinung äußern (keine Veränderung). Für diese Frage bleiben
die Werte stabil.
Die Zugehörigkeit zur Eurozone ist eine wichtige Variable bei der Strukturierung der
Meinungen hinsichtlich der Frage, ob die nationalen Interessen von der Union
berücksichtigt werden. 43% der Befragten, die aus den Ländern der Eurozone kommen,
vertreten die Ansicht, dass die EU die nationalen Interessen wahrnimmt, während dies
nur für 35% der Befragten aus jenen Mitgliedstaaten gilt, die nicht der Eurozone
angehören.
In Lettland (74%), Griechenland (71%), Finnland (69%) und der Tschechischen Republik
(64%) sind die Anteile der Befragten, die die Ansicht vertreten, dass die EU die
nationalen Interessen nicht ausreichend berücksichtigt, am höchsten. Auch im
Vereinigten Königreich, auf Zypern, in Slowenien, Österreich, Rumänien, Portugal,
Ungarn, den Niederlanden, Schweden, auf Malta, in Italien, Bulgarien, der Slowakei und
in Litauen unterstützt eine Mehrheit der befragten Personen diese Auffassung.
Demgegenüber wird in Luxemburg (59%) und Belgien (55%) mit hoher
Wahrscheinlichkeit die Meinung vertreten, dass die nationalen Interessen von der EU
ausreichend berücksichtigt werden. Die Mehrheit der befragten Personen in Irland, Polen,
Spanien, Deutschland, Dänemark, Frankreich und Estland sind ebenfalls mehrheitlich
davon überzeugt, dass die Interessen des eigenen Landes innerhalb der Europäischen
Union ausreichen berücksichtigt werden.
57% der europäischen Bürger vertreten die Meinung, dass «die eigene Stimme in der EU
nicht zählt», 33% sind gegenteiliger Ansicht und 10% äußern sich nicht. Der Anteil
europäischer Bürger, die erklären, ihre Stimme in der EU zähle nicht, steigt im Vergleich
zum Frühjahr 2010 (EB73) um 2 Punkte an. Die befragten Personen in Dänemark (55%
gegenüber 40%) und Luxemburg (49% gegenüber 44%) sind jedoch mehrheitlich der
Meinung, dass ihre Stimme in der Union zählt.
Wie wir schon in den bisherigen Umfragen feststellen konnten, sind die europäischen
Bürger insbesondere von ihrem Einfluss auf nationalem Niveau überzeugt: 52% sind
davon überzeugt, dass ihre Stimme in ihrem eigenen Land zählt, während 43% die
gegensätzliche Meinung vertreten. Zu dieser Frage können wir keine besonderen
Entwicklungen feststellen. In Dänemark (93%), Schweden (91%) und den Niederlanden
(81%) sind die Bürger mit der höchsten Wahrscheinlichkeit davon überzeugt, dass ihrer
Meinung in den Entscheidungen ihres Landes Rechnung getragen wird.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
3. DIE EUROPÄISCHEN INSTITUTIONEN 3.1 Bekanntheitsgrad der europäischen Institutionen und das Vertrauen, das
die Bürger in sie setzen
Der Bekanntheitsgrad der wichtigsten europäischen Institutionen steigt im Vergleich zum
letzten Eurobarometer (EB73) geringfügig an. Mindestens acht von 10 europäischen
Bürgern geben mittlerweile an, dass sie das Europäische Parlament, die Europäische
Kommission und die Europäische Zentralbank kennen34.
Mit einem Bekanntheitsgrad von 91% (+1 Punkt) bleibt das Europäische Parlament
die den europäischen Bürgern bekannteste Institution. Der Bekanntheitsgrad der
Europäischen Kommission steigt um zwei Punkte und erreicht 83%, jener der
Europäischen Zentralbank nimmt ebenfalls um einen Punkt zu und erreicht 79%. Nach
einem in der letzten Umfrage festgestellten Rückgang um drei Punkte ist der
Bekanntheitsgrad des Rates der Europäischen Union schließlich um fünf Punkte auf 68%
angestiegen.
Im Vereinigten Königreich (72%) und in Italien (76%) verzeichnen wir für den
Bekanntheitsgrad der Europäischen Kommission die niedrigsten Werte. Der
Bekanntheitsgrad des Rates der Europäischen Union liegt in nur einem einzigen
Mitgliedstaat niedriger bzw. gleich 50%, und zwar im Vereinigten Königreich (44%).
Für das Frühjahrs-Eurobarometer 2010 (EB73) stellten wir eine Verschlechterung des
Verhältnisses der Vertrauens-/Misstrauensraten in die europäischen Institutionen fest. In
der vorliegenden Umfrage bestätigt sich diese Tendenz nicht; hier beobachten wir
vielmehr die allgemeine Tendenz stabiler Meinungen. Für Griechenland und Spanien
stellen wir allerdings in Bezug auf die Vertrauenswerte fest, dass sich die Meinungen hier
auf nationaler Ebene erheblich verschlechtern35.
34 QA16.1+2+3+4 Haben Sie schon einmal etwas über folgende Einrichtungen gehört oder gelesen? Das Europäische Parlament; Die Europäische Kommission; Den Rat der Europäischen Union; Die Europäische Zentralbank. 35 QA17.1+2+3+4 Sagen Sie mir bitte für jede dieser europäischen Einrichtungen, ob Sie ihr eher vertrauen oder eher nicht vertrauen. Das Europäische Parlament; Die Europäische Kommission; Den Rat der Europäischen Union; Die Europäische Zentralbank.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Das Europäische Parlament
Das Verhältnis zwischen den Anteilen an Befragten, die dem Europäischen Parlament
Vertrauen bzw. denjenigen, die ihm kein Vertrauen schenken, bleibt seit dem
Frühjahrsbericht 2010 (EB73) unverändert. 48% der EU-Bürger geben an, dem
Europäischen Parlament eher zu vertrauen, 37% vertrauen ihm eher nicht und 15%
geben hierzu keine Meinung ab.
In 24 Mitgliedstaaten der EU überwiegt das Vertrauen in das Europäische Parlament; die
höchsten Werte hierfür beobachten wir in der Slowakei (76%). In zwei Mitgliedstaaten
erklärt eine Mehrheit der Befragten kein Vertrauen zu haben: Im Vereinigten Königreich
(61%) und in Griechenland (58%). In Österreich (47% gegenüber 47%) halten sich die
beiden Meinungen die Waage.
Die deutlichsten Entwicklungen für zunehmendes Vertrauen können wir in den
Niederlanden (63%, +6 Punkte) und der Slowakei (76%, +5 Punkte) feststellen. In
Griechenland (38%, -10 Punkte) und Spanien (39%, -8 Punkte) allerdings gehen die
Vertrauenswerte besonders deutlich zurück. Die starke Verschlechterungstendenz, die
sich seit zwei Umfragen in Griechenland hinsichtlich des Vertrauens in die EU bemerkbar
macht, hält somit weiterhin an.
Die Variablen Alter, Sozialposition sowie finanzielle Situation der Befragten spielen eine
wichtige Rolle bei der Strukturierung der Befragtenanteile, die gegenüber den großen
europäischen Institutionen Vertrauen bzw. kein Vertrauen haben.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Wie dies auch für das Vertrauen in die EU im allgemeinen gilt, erklären die jüngeren,
besser ausgebildeten und finanziell besonders gut gestellten Kategorien mit der höchsten
Wahrscheinlichkeit, dass sie Vertrauen in das Europäische Parlament haben. Diese
soziodemografischen Unterschiede machen sich für alle europäischen Institutionen
bemerkbar.
Die Europäische Kommission
44% der europäischen Bürger geben an, dass sie der Europäischen Kommission (-1
Punkt) eher vertrauen, während 36% die Ansicht vertreten, dass sie dieser Institution
eher kein Vertrauen schenken (unverändert) und 20% hierzu keine Meinung haben (+1).
In 22 Mitgliedstaaten überwiegt bei den Bürgern das Vertrauen und erreicht die höchsten
Werte in der Slowakei (66%), Ungarn (64%), Belgien (64%) und Luxemburg (64%).
Demgegenüber hat in Griechenland (64%), dem Vereinigten Königreich (56%) und
Österreich (50%) eine Mehrheit der befragten Bürger kein Vertrauen in die Europäische
Kommission, während in Deutschland (39% haben Vertrauen gegenüber 41%, die kein
Vertrauen haben) und in Spanien (37% gegenüber 39%) die Unterschiede sehr knapp
ausfallen.
Die sich hierzu ergebenden Entwicklungen ähneln denjenigen, die wir auch für das
Europäische Parlament feststellen: In Griechenland (-11 Punkte) und Spanien (-8
Punkte) gehen die Vertrauenswerte gegenüber der Europäischen Kommission erheblich
zurück. Die stärksten Zuwächse beobachten wir in den Niederlanden (+6 Punkte) und in
Luxemburg (+6 Punkte).
Die Europäische Zentralbank
Das Verhältnis zwischen den Anteilen der Bürger, die Vertrauen bzw. denjenigen, die kein
Vertrauen in die Europäische Zentralbank haben, verbessert sich geringfügig. Der Anteil
an Befragten, die Vertrauen haben, ist um zwei Punkte auf 43% gestiegen, während der
Anteil an Befragten, die kein Vertrauen haben, um zwei Punkte auf 37% zurückgeht. Der
Anteil, der hierzu keine Meinung äußert, bleibt unverändert bei 20%.
In 22 Mitgliedstaaten drückt eine Mehrheit der Bevölkerung ihr Vertrauen gegenüber der
Europäischen Zentralbank (50%, +7 Punkte) aus; darunter mittlerweile auch wieder
Deutschland. Wie schon in der vorherigen Umfrage stellen wir die höchsten
Vertrauenswerte gegenüber der Europäischen Zentralbank in der Slowakei (68%),
Dänemark (66%) und Finnland (63%) fest.
Eine Mehrheit in fünf Mitgliedstaaten erklärt kein Vertrauen zu haben. Diese Situation
ergibt sich wie schon bisher in Griechenland (65% gegenüber 29%, die ihr vertrauen), im
Vereinigten Königreich (52% gegenüber 22%), in Frankreich (40% gegenüber 35%) und
Lettland (39% gegenüber 38%). Nach einem Einbruch der Vertrauenswerte um fünf
Punkte, überwiegt diese Meinung mittlerweile auch in Spanien (42% gegenüber 37%).
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Die Entwicklungen unterscheiden sich erheblich von Land zu Land. Wie auch für die
anderen Institutionen, gehen die Vertrauenswerte für die Zentralbank in Griechenland
(-10 Punkte) und Spanien (-5 Punkte) erheblich zurück. Im Gegensatz hierzu nehmen sie
auf Zypern (+8 Punkte) und – wie schon festgestellt – in Deutschland (+7 Punkte)
deutlich zu.
Der Rat der Europäischen Union
Hinsichtlich des Verhältnisses der Anteile an Befragten, die dem Rat der Europäischen
Union vertrauen bzw. nicht vertrauen, stellen wir vor allem fest, dass die Werte stabil
bleiben. 40% der europäischen Bürger vertrauen dem Rat; dies entspricht einer
Zunahme von einem Punkt im Vergleich zum Frühjahr 2010. Demgegenüber äußern sich
34% misstrauisch: Dieser Anteil hat sich im Vergleich zur vorigen Umfrage nicht
verändert. 26% (-1) äußern sich nicht zu dieser Frage.
Die deutlichsten Zuwächse ergeben sich in Portugal (+7 Punkte) und den Niederlanden
(+6 Punkte), die deutlichsten Rückgänge in Griechenland (-9 Punkte) und Spanien (-7
Punkte).
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
3.2 Vertrauen in die Europäische Union
In der Frühjahrs-Umfrage 2010 (EB73) wurde zum ersten Mal in der Geschichte des
Eurobarometers festgestellt, dass die Zahl der Bürger, die kein Vertrauen in die
Europäische Union haben, die Zahl derjenigen, die ihr vertrauen, übersteigt. Sechs
Monate später ist die Situation unverändert, auch wenn die absteigende Tendenz
mittlerweile gestoppt ist.
43% der EU-Bürger geben an, der Union «eher zu vertrauen»: Dieser Anteil ist im
Vergleich zur Frühjahrs-Umfrage 2010 (EB73) um einen Punkt angestiegen, im Vergleich
zur Herbstumfrage 2009 (EB72) allerdings um fünf Punkte gesunken. Im Gegenteil hierzu
erklären 45% der Befragten, dass sie der Union «eher nicht vertrauen», ein Anteil, der
um zwei Punkte im Vergleich zum Frühjahr 2010 gesunken, aber seit Herbst 2009 um
fünf Punkte angestiegen ist. 12% (+1 Punkt) geben hierzu keine Meinung ab36.
In 19 Mitgliedstaaten überwiegt das Vertrauen. Die drei höchsten Werte hierfür
beobachten wir in der Slowakei (71%), Bulgarien (65%) und Estland (64%); in Litauen,
Ungarn, Polen, auf Malta, in Rumänien, Belgien, Dänemark, den Niederlanden,
Luxemburg, Portugal, Italien, Lettland, der Tschechischen Republik, Finnland, Slowenien
und Schweden gibt die Mehrheit der befragten Personen ebenfalls an, Vertrauen in die
Europäische Union zu haben.
36 QA12b.6 Und wie ist es mit den folgenden Institutionen? Bitte sagen Sie mir, ob Sie diesen eher vertrauen oder eher nicht vertrauen. Wie ist es mit …? Der Europäischen Union .
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
In sechs Mitgliedstaaten überwiegt bei den Bürgern das Gefühl kein Vertrauen in die
Union zu haben: Dies gilt, wie schon in der vorherigen Eurobarometer-Umfrage, für das
Vereinigte Königreich (64% gegenüber 20%, die ihr Vertrauen), Griechenland (60%
gegenüber 37%), Österreich (55% gegenüber 39%), Deutschland (51% gegenüber 36%)
und Frankreich (50% gegenüber 39%). Mittlerweile gilt dies auch für Irland (43%
gegenüber 39%). In Spanien und auf Zypern sind die Meinungen in zwei exakt gleich
große Lager geteilt.
Im Vergleich zum Frühjahr 2010 sind die Vertrauenswerte in Griechenland (-5 Punkte)
und Irland (-5) erheblich gesunken. Demgegenüber legen sie in Lettland (+10), Litauen
(+7), Ungarn (+7), Polen (+6) und der Slowakei (+6) deutlich zu.
Die Frage, ob die Bürger Vertrauen in die Europäische Union haben, hängt in hohem
Maße von den soziodemografischen Variablen ab. Wir stellen bei den Meinungen der
Bürger strukturelle Differenzen bezüglich der europäischen Integration fest. Dies äußert
sich in einer starken Zäsur zwischen den oberen und den einfacheren
Bevölkerungskategorien sowie zwischen den jüngeren und älteren Generationen.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
3.3 Vertrauen in die Vereinten Nationen (UNO)
50% der EU-Bürger geben an, Vertrauen in die UNO zu haben. Dieser Anteil steigt im
Vergleich zum Frühjahr 2010 um einen Punkt an37. Demgegenüber erklären 34%, dass
sie dieser internationalen Institution Misstrauen entgegenbringen, wobei dieser Anteil um
zwei Punkte gesunken ist. 16% (+1 Punkt) äußern sich hierzu nicht.
Die Vertrauenswerte, die wir für die UNO feststellen, sind in den nördlichen
Mitgliedstaaten am höchsten (77% in Dänemark, 75% in Schweden und Finnland). In
Griechenland (23%) und auf Zypern (31%) ist dieser Anteil am niedrigsten.
3.4 Das Bild der Europäischen Union
3.4.1 Das allgemeine Bild der EU
Nachdem wir im Frühjahrs-Eurobarometer 2010 (EB73) zu dieser Frage einen Rückgang
der Werte festgestellt haben, erklären mittlerweile 38% der europäischen Bürger, ein
positives Bild von der Union zu haben (-4 Punkte im Vergleich zum Frühjahr 2010, aber
-10 Punkte im Vergleich zum EB72 vom Herbst 2009).
20% (+1) der Befragten erklären, ein negatives Bild von der Union zu haben und 40%
(+3) geben an, dass ihr Bild von der Union neutral ist. Bei diesem Indikator, der
Aufschluss über das Bild gibt, das die Bürgern von der Union haben, übersteigt die Zahl
die «neutralen» Stimmen innerhalb der europäischen öffentlichen Meinung zum ersten
Mal die der «positiven» Meinungen38.
37 QA12b.7 Und wie ist es mit den folgenden Institutionen? Bitte sagen Sie mir, ob Sie diesen eher vertrauen oder eher nicht vertrauen. Wie ist es mit …? Den Vereinten Nationen. 38 QA13 Ganz allgemein gesprochen, ruft die Europäische Union bei Ihnen ein sehr positives, ziemlich positives, weder positives noch negatives, ziemlich negatives oder sehr negatives Bild hervor?
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
In 12 Mitgliedstaaten der Union überwiegen die positiven Sichtweisen. Vier dieser 12
Länder unterscheiden sich von den anderen dadurch, dass hier eine absolute Mehrheit
der Befragten ein gutes Bild der Europäischen Union hat: Bulgarien (57%), Polen (56%),
Italien (53%) und die Slowakei (52%). Auch in Irland, Rumänien, Luxemburg, auf Malta,
in Belgien, Litauen, Portugal und in Slowenien hat eine Mehrheit der befragten Personen
ein positives Bild der EU.
In den Niederlanden (40% gegenüber 40%) halten sich die Anteile der Bürger, die ein
positives und diejenigen, die ein neutrales Bild der EU haben, genau die Waage.
Vom Vereinigten Königreich einmal abgesehen (39% haben eine negatives, 38% ein
neutrales und 19% ein positives Bild der EU), ist der Anteil an Befragten, die ein
«neutrales» Bild der EU haben, in allen sonstigen Mitgliedstaaten der EU größer als der
Anteil an Befragten, die ein negatives Bild haben. In zwei Mitgliedstaaten ist
festzustellen, dass der Anteil befragter Personen, die ein negatives Bild haben, weit über
dem europäischen Durchschnitt liegt: Dies gilt für Österreich – hier haben 35% ein
negatives, 37% ein neutrales und 28% ein positives Bild - und Griechenland (32%
negativer, 39% neutraler und 29% positiver Einschätzungen).
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Bezüglich der Entwicklungen stellen wir in 22 der 27 Mitgliedstaaten eine
Verschlechterung des Bildes der EU fest, wobei die größten Rückgänge in Spanien (-15
Punkte für die positiven Sichtweisen), Griechenland (-9) und in Irland (-7) anzutreffen
sind. Seit eineinhalb Jahren beobachten wir in den Eurobarometer-Umfragen eine
bedrückende Tendenz: Das Bild der Europäischen Union verschlechtert sich am
deutlichsten in denjenigen Mitgliedstaaten, die am meisten von der Staatsschuldenkrise
betroffen sind. Bei dieser Frage machen sich wieder die wichtigsten, im bisherigen Text beschriebenen
soziodemografischen Gegensätze bemerkbar. Eine positive Sichtweise der EU bleibt ein
Vorrecht der jungen und oberen Bevölkerungsschichten, die sozial und wirtschaftlich gut
gestellt sind.
3.4.2 Das Bild der EU im Detail
Um besser zu verstehen, auf welcher Grundlage das Bild der Union aufbaut und welche
aktuellen Entwicklungen es gibt, hat das vorliegende Eurobarometer die europäischen
Bürger zu einer Reihe von Eigenschaften befragt, um herauszufinden, ob diese auf die
Union zutreffen oder nicht. Eine ähnliche Frage wurde schon im Herbst 2008 (EB70)
gestellt; d.h. die Entwicklungen können im Vergleich mit den in der damals
durchgeführten Umfrage festgestellten Ergebnissen interpretiert werden39.
Auch wenn die Union weiterhin als modern,
beschützend und demokratisch
eingeschätzt wird, ist die Verschlechterung
des Bildes der EU allgemein spürbar. Wir
stellen fest, dass alle Nennungen, die wir
für positive Attribute registrieren, im
Vergleich zum Herbst 2008 an Anteilen
verlieren, während die Anteile für alle
negativen Eigenschaften weiter ansteigen.
Die Wahrnehmung einer
«technokratischen» und «ineffizienten» EU
verstärkt sich innerhalb der europäischen
öffentlichen Meinung. Innerhalb von zwei
Jahren ist der Anteil der Bürger, die die
Union als ineffizient bezeichnen, erheblich
angestiegen (+7 Punkte) und bietet zweifellos eine Erklärung für die allgemeine
Verschlechterung ihres Ansehens.
39 QA15 Bitte sagen Sie mir für jedes der folgenden Worte, ob es Ihre Vorstellung von der Europäischen Union sehr gut, ziemlich gut, ziemlich schlecht oder sehr schlecht beschreibt. Modern; Demokratisch; Beschützend; Ineffizient; Technokratisch
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Positive Eigenschaften
Von einer absoluten Mehrheit der europäischen Bürger wird die Europäische Union als
«demokratisch», «modern» und «beschützend» wahrgenommen. Im Vergleich zum
Herbst 2008 sinken die Anteile der Bürger allerdings, die diese Wahrnehmung
unterstützen.
Von 68% der Bürger wird die EU vor allem als «demokratisch» bezeichnet. Dieser Anteil
geht im Vergleich zum Herbst 2008 um zwei Punkte zurück. 24% (+5) sind
demgegenüber der Ansicht, dass die Bezeichnung demokratisch die EU schlecht
beschreibt.
Der demokratische Charakter der EU wird in allen Mitgliedstaaten von einer absoluten
Mehrheit der Bevölkerung wahrgenommen. Einzige Ausnahme ist das Vereinigte
Königreich (45%). Die höchsten Anteile an Befragten, die diese Ansicht vertreten, finden
wir in der Slowakei (83%) und in Bulgarien (83%). Was die Entwicklungen anbelangt,
können wir feststellen, dass diese Meinung in 10 Mitgliedstaaten Zuwächse verzeichnet,
und zwar insbesondere in Luxemburg (78%, +11), Italien (76%, +8), und Ungarn (78%,
+6).
64% der europäischen Bürger sind der Ansicht, dass die Bezeichnung «modern» ihre
Vorstellung von der EU gut beschreibt. Dieser Anteil ist um vier Punkte im Vergleich zum
Herbst 2008 zurückgegangen. 27% (+7) vertreten eine gegensätzliche Ansicht. Die
Befragten in der Slowakei (84%) und in Polen (82%) erklären am häufigsten, dass die
Union modern sei, wobei diese Meinung in allen Mitgliedstaaten von einer Mehrheit
vertreten wird. Die Bürger des Vereinigten Königreichs (48%) und die Befragten in
Österreich (52%) treffen diese Feststellung am seltensten. Schließlich stellen wir eine
klare Tendenz dahingehend fest, dass die Bürger in Griechenland (-16), Österreich (-13),
Deutschland (-12), der Tschechischen Republik (-11), dem Vereinigten Königreich (-9),
Slowenien (-9) und Spanien (-9) die Europäischen Union immer seltener als modern
wahrnehmen.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
54% der EU-Bürger erklären schließlich, dass die Bezeichnung «beschützend» ihre
Vorstellung von der EU gut beschreibt. Dieser Anteil geht um drei Punkte im Vergleich
zum Herbst 2008 zurück. Wie schon bei der Frage nach der Modernität der EU, steigt der
Anteil der Befragten, die angeben, dass diese Bezeichnung die EU schlecht beschreibt,
erheblich an, und zwar um sechs Punkte auf 35%. In 25 Mitgliedstaaten wird der
beschützende Charakter der Union von einer Mehrheit der Bevölkerung wahrgenommen.
Die höchsten diesbezüglichen Anteile finden wir in der Slowakei (76%) und in Estland
(71%). Demgegenüber heben sich zwei nationale Meinungsbilder radikal von der
Durchschnittstendenz ab: Eine Mehrheit der Befragten in Griechenland (58% gegenüber
39%) und in Österreich (49% gegenüber 45%) vertreten die Ansicht, dass die Union
nicht beschützend ist. In Griechenland (-17 Punkte), auf Zypern (-15 Punkte), in
Deutschland (-12 Punkte), Rumänien (-11 Punkte) Slowenien (-10 Punkte) und Spanien
(-9 Punkte) verliert die Vorstellung einer Europäischen Union, die Schutz bietet, erheblich
an Unterstützung. Demgegenüber steigen diese Anteile in Luxemburg (+15 Punkte),
Italien (+9 Punkte) und in Polen (+7 Punkte) deutlich an.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Negative Eigenschaften
Symmetrisch zur den Rückgängen, die wir für die positiven Sichtweisen der EU
feststellen, gibt es einen Zuwachs bei den Anteilen an Befragten, die eine negative
Vorstellung von der EU haben.
Zuerst einmal geben 47% der europäischen Bürger an, die Union sei «technokratisch»
(+4 Punkte im Vergleich zum Herbst 2008). 24% (-1) vertreten im Gegensatz hierzu die
Meinung, dass diese Beschreibung die Union schlecht beschreibt, 29% (-3) äußern sich
hierzu nicht. 50% der Bewohner der Eurozone bezeichnen die Union als technokratisch,
während dies für 41% derjenigen gilt, die aus Ländern kommen, die nicht Teil der
Eurozone sind.
Die Verschlechterung, die wir für das Bild der EU feststellen, wird noch deutlicher, wenn
es um die Bezeichnung der EU als ineffizient geht. 42% der europäischen Bürger sind der
Ansicht, dass die Bezeichnung «ineffizient» die EU mittlerweile gut beschreibt. Dieser
Anteil ist seit Herbst 2008 um 7 Punkte angestiegen. Demgegenüber erklärt ein Anteil
von 43% der Bürger, dass sie mit dieser Aussage nicht einverstanden sind. Dieser Wert
ist um vier Punkte gesunken. 15% (-3) äußern sich hierzu nicht.
Hinter diesen auf europäischer Ebene geteilten Auffassungen, überwiegt in einer Mehrheit
der Mitgliedstaaten das Bild einer effizienten Union: Dies gilt für 18 Länder der EU, wobei
die höchsten Anteile in der Slowakei (66%), Litauen (65%) und Italien (60%)
anzutreffen sind. Die Vorstellung einer ineffizienten EU überzeugt dagegen in neun
Mitgliedstaaten eine Mehrheit der Bürger. Die höchsten Anteile hierfür stellen wir in
Schweden (67%), den Niederlanden (61%), dem Vereinigten Königreich (60%), Finnland
(58%) und Griechenland (57%) fest.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
4. DIE FUNKTIONSWEISE DER EUROPÄISCHEN UNION
4.1 Kenntnisse über die Funktionsweise der Europäischen Union
Auf die Fragen, welche Kenntnisse die Bürger von der Funktionsweise der EU haben,
verzeichnen wir im Vergleich zum Frühjahr 2010 gleichbleibende Antworten. 47% der
europäischen Bürger (+1 Punkt) erklären mittlerweile, dass sie verstehen, wie die EU
funktioniert, während 46% (-1) angeben, deren Funktionsweise eher nicht zu verstehen.
Ein unveränderter Anteil von 7% äußert sich nicht zu dieser Frage40.
In 18 Mitgliedstaaten gibt eine Mehrheit der Bürger an, gut zu verstehen, wie die EU
funktioniert. Die höchsten Anteile hierfür beobachten wir in Polen (63%), Luxemburg
(62%) und Estland (59%). In neun Mitgliedstaaten der Union räumt eine absolute
Mehrheit der Befragten ein, dass sie die Funktionsweise der EU nicht versteht: Dies gilt
für Frankreich (58%), dem Vereinigten Königreich (56%), Finnland (56%), Portugal
(54%), Malta und der Tschechischen Republik (jeweils 53%) sowie Italien (52%). Bei
diesem Indikator möchten wir auf zwei Entwicklungen hinweisen: In Finnland (-9) sowie
in Irland (-8) gehen die Anteile an Befragten, die überzeugt sind gut zu verstehen, wie
die EU funktioniert, erheblich zurück.
Das Verständnis der Funktionsweise der EU korreliert stark mit dem Ausbildungsniveau
und der sozialen Zugehörigkeit der Individuen. Hierzu lassen sich erhebliche
Unterschiede zwischen den gut situierten und gut ausgebildeten Kategorien und den
einfacheren und weniger gut ausgebildeten Kategorien feststellen.
40 QA24a.1 Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Aussagen, ob Sie ihr eher zustimmen oder sie eher ablehnen. Ich verstehe, wie die EU funktioniert.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
4.2 Objektive Kenntnisse über die Europäische Union
Den Befragten wurden drei Aussagen über die Europäische Union vorgelegt und sie
sollten beurteilen, ob diese richtig oder falsch sind41:
- Die EU besteht zurzeit aus 27 Mitgliedstaaten;
- Die Mitglieder des Europäischen Parlamentes werden direkt von den Bürgern jedes
Mitgliedstaates gewählt;
- Die Schweiz ist Mitglied der EU.
Derselbe Test wurde schon einmal im Rahmen der Eurobarometer-Umfrage vom Frühjahr
2010 durchgeführt. Seitdem haben sich nur geringfügige Veränderungen ergeben. Eine
absolute Mehrheit der europäischen Bürger ist in der Lage, zu jeder der Fragen die
richtige Antwort zu geben.
Es muss allerdings festgestellt werden, dass ein Anteil von 42% der EU-Bürger - bei
einem insgesamt recht einfachen Test – zumindest auf eine der drei Fragen eine falsche
Antwort gibt. Dies bedeutet, dass die Kenntnisse der europäischen Bevölkerung von den
Gegebenheiten der Union nach wie vor fragil und lückenhaft sind.
Die Anteile an Befragter, die eine korrekte
Antwort auf die gestellte Frage geben,
variieren zwischen 57% für die
Wahlmethode des Europäischen
Parlaments und 69% für die Mitgliedschaft
der Schweiz in der Union.
Wenn wir den Durchschnittsanteil
Befragter ermitteln, die eine korrekte
Antwort auf die verschiedenen Fragen zur
Ermittlung der Kenntnisse über die EU
geben, erhalten wir 63%. Der
Durchschnittsanteil Befragter, die falsche
Antworten geben, liegt bei 18% und
derjenigen, die keine Antwort geben, bei
19%.
Mit einem Durchschnitt von 70% und mehr, haben die Bürger in Griechenland (80%),
Luxemburg (78%), Slowenien (77%), der Slowakei (77%), Österreich (73%), Dänemark
(71%), Malta (71%) und Zypern (71%) die besten Kenntnisse von den europäischen
Gegebenheiten. Demgegenüber liegt der Anteil richtiger Antworten im Vereinigten
Königreich (52%) und in Spanien (56%) deutlich unterhalb des europäischen
Durchschnitts.
41 QA18 Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Aussagen über die Europäische Union, ob diese Ihrer Meinung nach richtig oder falsch ist. Die EU besteht zurzeit aus 27 Mitgliedstaaten; Die Mitglieder des Europäischen Parlamentes werden direkt von den Bürgern jedes Mitgliedstaates gewählt; Die Schweiz ist Mitglied der EU.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Dass die Schweiz kein Mitglied der EU ist, stellt die den EU-Bürgern am besten bekannte
europäische Gegebenheit dar (69%). In den 27 Mitgliedstaaten der Union geben hierzu
mittlerweile mindestens 50% der Befragten die richtige Antwort
63% der europäischen Bürger wissen gegenwärtig, dass die Union aus 27 Mitgliedstaaten
besteht, wobei dieser Anteil im Vergleich zum Frühjahr 2010 um einen Punkt angestiegen
ist. 12% (-2 Punkte) geben die falsche Antwort und 25% (+1 Punkt) äußern sich hierzu
nicht. Ein Drittel der Bevölkerung weiß demzufolge nicht, aus wie vielen Mitgliedstaaten
die Union genau besteht.
Schließlich sehen sich 57% der europäischen Bürger in der Lage darüber Auskunft zu
geben, dass die Aussage «die Mitglieder des Europäischen Parlamentes werden direkt
von den Bürgern jedes Mitgliedstaates gewählt» richtig ist. Hierzu stellen wir einen
Rückgang des Anteils um zwei Punkte im Vergleich zum Frühjahr 2010 (EB73) fest. 26%
(+3) geben hierzu die falsche Antwort und 17% (-1) äußern sich nicht. Für alle
Mitgliedstaaten gilt, dass eine Mehrheit der befragten Personen die korrekte Antwort
weiß. Drei Länder unterscheiden sich allerdings diesbezüglich durch Anteile korrekter
Antworten, die unter 50% liegen: Frankreich (45%), die Tschechische Republik (49%)
und Deutschland (49%). Der Anteil an Bürgern, die wissen, wie das Europäische
Parlament gewählt wird, sinkt im Vergleich zum Frühjahr 2010 in 17 Mitgliedstaaten der
Union, zweifellos da mittlerweile die Erinnerung an die Europawahlen im Jahr 2009 schon
verblasst ist.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
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III. DIE EUROPÄISCHE UNION HEUTE UND IN DER
ZUKUNFT
1. DIE KOMPETENZEN DER EUROPÄISCHEN UNION:
DIE BEWERTUNG DER BESTEN ENTSCHEIDUNGSEBENE
- In den meisten Bereichen bevorzugen die Bürger nach wie vor gemeinsame
Entscheidungen innerhalb der Europäischen Union -
Auf die Frage, welche Entscheidungsebene in zwanzig Bereichen ihrer Ansicht nach die
Beste ist, entscheiden sich die EU-Bürger in den meisten dieser Bereiche weiterhin für die
europäische Ebene (14 gegenüber 6 Bereichen, in denen sich die Bürger für eine
Entscheidung durch ihre nationale Regierung aussprechen)42. In der Umfrage vom
Frühjahr 2010 (EB73) haben wir noch eine wachsende Tendenz für Entscheidungen auf
nationaler Ebene beobachtet. Diese Entwicklung scheint sich in der vorliegenden Umfrage
ins Gegenteil zu verkehren, wenn auch in sehr überschaubarem Maße (zwischen einem
und drei Punkten).
42 QA22 & QA23 Sagen Sie mir bitte für jeden der folgenden Bereiche, ob er Ihrer Meinung nach von der (NATIONALITÄT) Regierung oder gemeinsam innerhalb der Europäischen Union entschieden werden sollte.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Zwei Drittel und mehr der EU-Bürgern sprechen sich mittlerweile noch deutlicher als im
Frühjahr 2010 für gemeinsame Entscheidungen in folgenden Bereichen aus: Kampf
gegen Terrorismus (81%, +2), wissenschaftliche und technologische Forschung (73%,
+1), Umweltschutz (72%, +3), Verteidigung und Außenpolitik (67%, +2) und
Energie(66%, +1).
Nach wie vor wird von einer Mehrheit der befragten Personen eine Entscheidung auf
europäischer Ebene in wirtschaftlichen Fragen gewünscht: Unterstützung von Regionen
mit wirtschaftlichen Problemen (61%, +2), Reform und Kontrolle des Finanzsektors
(59%, neue Frageoption), Wirtschaftswachstum (57%, neue Frageoption) und die
Bekämpfung der Inflation (56%, unverändert). Einwanderung (62%, +2) und
Kriminalität (62%, +1) sind ebenfalls Bereiche, in denen nach Ansicht der Bürger eine
europäische Entscheidungsebene sinnvoll ist.
In den Bereichen Verbraucherschutz (52%, unverändert), Landwirtschaft und Fischerei
(51%, unverändert) sowie Verkehrswesen (51%, -1) beobachten wir gegensätzlichere
Meinungen.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Die sechs Bereiche, in denen die Bürger die Ansicht vertreten, dass die nationale
Regierung die beste Entscheidungsebene ist, beziehen sich im Wesentlichen auf soziale
Fragen: Renten (71% bevorzugen die nationale Regierung, unverändert), Steuern (68%,
-1), das Bildungssystem (64%, +1), Gesundheit (60%, -2), aber auch der Kampf gegen
Arbeitslosigkeit (56%, -1). Die Bewältigung der Staatsverschuldung ist in dieser Hinsicht
eine Ausnahme (54%, neue Frageoption).
Die Antworten, die wir auf einige Fragen mit wirtschaftlichem Hintergrund feststellen,
unterscheiden sich erheblich zwischen den Befragten aus den Ländern der Eurozone und
den nicht-teilnehmenden Mitgliedstaaten. Für die erste Gruppe ist die europäische
Entscheidungsebene in Fragen der Inflationsbekämpfung (63% gegenüber 43% der
Befragten aus Ländern, die nicht zur Eurozone gehören), des Wirtschaftswachstums
(62% gegenüber 48%) sowie der Reform und Kontrolle des Finanzsektors (67%,
gegenüber 46%) von großer Wichtigkeit.
Bei eingehender Untersuchung der im Anhang aufgeführten kompletten Daten, stellen wir
auf nationaler Ebene verschiedene Tendenzen fest:
- Das Vereinigte Königreich und Finnland gehören nahezu grundsätzlich zu der
Gruppe jener Mitgliedstaaten, in denen die Befragten Entscheidungen auf
nationaler Ebene, unabhängig vom jeweiligen Bereich, bevorzugen;
- Demgegenüber sind die Bürger auf Zypern und in Lettland am häufigsten der
Ansicht, dass Entscheidungen auf europäischer Ebene am sinnvollsten sind;
- In Irland und Portugal, den beiden Länder, in denen die Bevölkerung aufgrund der
wirtschaftlichen Lage starke Befürchtungen hat, setzen die Befragten ihre
Hoffnung vor allem in den Bereichen Wirtschaftswachstums, Bewältigung der
Staatsverschuldung und Reform und Kontrolle des Finanzsektors in die
Europäische Union. In Portugal tendieren die Befragten überdies dazu, eine
europäische Entscheidung auch in den sozialen Bereichen zu befürworten.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Im Vergleich zum Frühjahr 2010 (EB73) weisen wir auf einige bemerkenswerte
Entwicklungen hin:
- Die generell der europäischen Entscheidungsebene sehr positiv
gegenüberstehenden befragten Personen in Portugal sprechen sich in folgenden
Bereichen noch deutlicher für Entscheidungen auf europäischer Ebene aus:
Steuern (52%, +11), aber auch Einwanderung (69%, +7) sowie Renten (53%,
+8);
- Die Befragten in Frankreich zeigen ebenfalls die Tendenz, die europäische
Entscheidungsebene in vielen Bereichen als sinnvoller einzuschätzen:
Unterstützung von Regionen mit wirtschaftlichen Problemen (54%, +8),
Einwanderung (72%, +6), Kriminalität (60%, +10) sowie Gesundheit (42%, +8);
- Der Wunsch, im Bereich der Umwelt gemeinsame Entscheidung innerhalb der
Europäischen Union zu treffen, nimmt in mehreren Mitgliedstaaten deutlich zu:
Dies gilt für Luxemburg (83%, +12), Dänemark (83%, +9), Lettland (70%, +13)
und Bulgarien (67%, +10). In Bezug auf den Bereich Energie gilt dies für
Luxemburg (85%, +10), Bulgarien (67%, +8) und Schweden (65%, +7);
- Demgegenüber nehmen die Anteile an Befragten zu, die sich auf Malta (58%, +9)
und in Dänemark (39%, +8) im Bereich Landwirtschaft und Fischerei und in
Österreich (73%, +8) für das Bildungssystem eine Entscheidung auf nationaler
Ebene wünschen.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
2. UNTERSTÜTZUNG DER EUROPÄISCHEN POLITIK
- Die Unterstützung für die europäische Politik nimmt zu -
Während die Frühjahrs-Umfrage 2010 einen Rückgang hinsichtlich der
Unterstützungswerte der europäischen Politik in verschiedenen Bereichen verzeichnete,
steigen diese Werte im Herbst 2010 wieder an. Auch wenn die Rückgänge noch nicht
generell wieder ausgeglichen sind, stellen wir folgendes fest:
- Der Anteil europäischer Bürger, die für «eine europäische Wirtschafts- und
Währungsunion mit einer gemeinsamen Währung, nämlich dem Euro» eintreten,
nimmt um zwei Punkte zu (58% gegenüber 35%, -2);
- «Eine zusätzliche Erweiterung der EU, um in den nächsten Jahren andere Länder
aufzunehmen» wird zwar nach wie vor nur von einer Minderheit unterstützt, steigt
aber um drei Punkte (43% gegenüber 45%, -3);
- Der Anteil an Befragten, die «eine gemeinsame Außenpolitik der 27
Mitgliedstaaten der EU» befürworten, nimmt um drei Punkte zu (65% gegenüber
25%, unverändert). «Eine gemeinsame Verteidigungs- und Sicherheitspolitik der
EU-Mitgliedstaaten» wird ebenfalls von einer Mehrheit unterstützt und bleibt im
Vergleich zur letzten Messung anlässlich des EB70/Herbst 2008 (75% gegenüber
17%, +1) gleich43.
43 QA19 Wie ist Ihre Meinung zu den folgenden Vorschlägen? Bitte sagen Sie mir für jeden Vorschlag, ob Sie dafür oder dagegen sind. Eine europäische Wirtschafts- und Währungsunion mit einer gemeinsamen Währung, nämlich dem Euro; Eine gemeinsame Außenpolitik der 27 Mitgliedstaaten der EU; Eine zusätzliche Erweiterung der EU, um in den nächsten Jahren andere Länder aufzunehmen; Eine gemeinsame Verteidigungs- und Sicherheitspolitik der EU-Mitgliedstaaten.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Eine gemeinsame Verteidigungs- und Sicherheitspolitik der EU-Mitgliedstaaten
wird in allen Mitgliedstaaten von einer Mehrheit unterstützt. Allerdings zeigen sich die
Befragten in Finnland (58%, -7 Punkte im Vergleich zur Herbstumfrage 2008), Schweden
(56%, -3), Irland (51%, +3) sowie im Vereinigten Königreich (48%, -9) diesbezüglich
weitaus weniger überzeugt als der Durchschnitt.
In 23 Mitgliedstaaten sprechen sich die Befragten auch für eine gemeinsame
Außenpolitik der 27 Mitgliedstaaten der EU aus. In Irland (63%, +12 im Vergleich
zum EB73 des Frühjahrs 2010), Bulgarien (78%, +8), Lettland (74%, +8), Luxemburg
(73%, +8) und Portugal (66%, +8) nehmen die Anteile an Befragten, die diesen
Vorschlag unterstützen, deutlich zu.
Mehrheitliche Gegenstimmen zu einer gemeinsamen Außenpolitik stellen wir in den drei
nördlichen Mitgliedstaaten der Europäischen Union fest – in Dänemark (49% dagegen),
Finnland (50%) und Schweden (54%) – sowie im Vereinigten Königreich (50%).
In 23 Mitgliedstaaten stellen wir eine mehrheitliche Unterstützung der europäischen
Wirtschafts- und Währungsunion mit einer gemeinsamen Währung, nämlich
dem Euro, fest. Besonders deutlich wird diese Unterstützung in den Ländern formuliert,
die Mitglieder der Eurozone sind (68%, +3), während sich die Bürger der Mitgliedstaaten,
die nicht zur Eurozone gehören, mehrheitlich dagegen aussprechen (52% dagegen,
unverändert). Die Slowakei (89%) und Slowenien (83%), zwei Länder, die erst vor
kurzem der Eurozone beigetreten sind, sowie Luxemburg (86%) und Irland (80%)
unterstützen diesen Vorschlag am deutlichsten. In Luxemburg (86%, +7), auf Zypern
(63%, +6) und in Estland (63%, +6) hat dieser Anteil zugenommen44.
In vier Mitgliedstaaten erklärt eine Mehrheit der Befragten, mit diesem Vorschlag nicht
einverstanden zu sein, wobei alle vier außerhalb der Eurozone liegen: Die Tschechische
Republik (55% dagegen, -3), Dänemark (53%, -2), aber vor allem Schweden (61%, -1)
und das Vereinigte Königreich (75%, +2).
Eine zusätzliche Erweiterung der EU, um in den nächsten Jahren andere Länder
aufzunehmen wird in 17 Mitgliedstaaten von einer Mehrheit unterstützt. In einigen
dieser Länder nehmen die Anteile hierfür erheblich zu, insbesondere in Bulgarien (66%,
+12), Slowenien (66%, +11) sowie der Tschechischen Republik (57%, +11). Generell
stellen wir fest, dass die Unterstützungswerte in zahlreichen Mitgliedstaaten ansteigen,
wobei sie in den NMS12 (67%, +5) deutlich höher liegen als in der EU15 (37%, +3).
In 10 Mitgliedstaaten spricht sich eine Mehrheit der Befragten gegen eine zusätzliche
Erweiterung aus. Dies obwohl die Anteile an Befragten, die gegen eine Erweiterung sind,
zum Teil erheblich zurückgegangen sind, wie wir insbesondere im Fall von Österreich
(67% dagegen, -4), Deutschland (65%, -6) Finnland (59%, -5) und Frankreich (57%, -9)
sehen können. Zu dieser Gruppe gehört allerdings auch das Vereinigte Königreich, dem
einzigen Land, in dem der Anteil an Befragten, die gegen eine Erweiterung sind, zunimmt
(59%, +5).
44 Wir weisen darauf hin, dass Estland zum Zeitpunkt der Durchführung der Umfrage wenige Wochen vor dem Übergang zum Euro stand (am 1.1.2011)
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Die öffentliche Meinung in den Kandidatenländern stellt sich zu diesen Fragen
folgendermaßen dar:
- In der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien spricht sich eine Mehrheit
der Bevölkerung deutlich für alle Vorschläge aus (die Zustimmungswerte liegen
zwischen 75% und 85%). Gleiches gilt für Kroatien, wobei hier die
Zustimmungswerte etwas niedriger liegen (zwischen 62% und 77%);
- Auch in Island bewegen sich die positiven Meinungen im Mehrheitsbereich, dies
vor allem aufgrund erheblicher Zuwächse in einigen Bereichen (66%, +15 für den
Euro und 50%, +8 für die Erweiterung);
- In der Türkei sind die Meinungen sehr viel gegensätzlicher, bzw. deutlich
negativer. Die Anteile an Bürgern, die die Vorschläge einer gemeinsamen
Außenpolitik (39%, +4) und einer Erweiterung (35%, +4) nicht unterstützen,
nehmen zu. Demgegenüber stellen wir eine leichte Entspannung in Bezug auf den
Euro fest (die Anteile der Bürger, die diesen Vorschlag unterstützen, steigen um 7
Punkte; die bleibt mit 36% allerdings eine Minderheitenmeinung).
Wenn wir einen Querschnitt aller Vorschläge bilden, stellen wir fest, dass die europäische
Politik eher unterstützt wird von: -Männern im Vergleich zu Frauen; -Bürgern im Alter
zwischen 18 und 24 Jahren im Vergleich zu Bürgern, die 55 Jahre und darüber sind; -
Bürgern, die ihre Ausbildung auch nach dem Alter von 19 Jahren fortgeführt haben im
Vergleich zu denjenigen, die sie vor dem Alter von 16 Jahren abgeschlossen haben; -
Bürgern, die nahezu niemals Schwierigkeiten beim Bezahlen ihrer Rechnungen haben im
Vergleich zu denjenigen, die diese Probleme häufig haben; -Bürgern, die eine hohes
politisches Interesse haben im Vergleich zu Bürgern, deren diesbezügliches Interesse
schwach ist.
Tatsächlich definiert sich das Verhältnis zu Europa generell anhand dieser Kriterien und
die Unterstützung für die oben genannte europäische Politik fällt umso deutlicher aus je
positiver das Bild ist, das die Bürger von der Europäischen Union haben und je positiver
sie die Zugehörigkeit des eigenen Landes zur Union beurteilen.
Zuletzt weisen wir darauf hin, dass die politischen Gegensätze (links/rechts) keinen
Einfluss darauf haben, in welchem Maße die Bürger die unterschiedlichen europäischen
Politikvorschläge unterstützen.
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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
3. ZUSÄTZLICHE ERWEITERUNGEN DER EUROPÄISCHEN UNION
Wenn wir bezüglich künftiger Erweiterungen der Europäischen Union konkretere Fragen
stellen, äußern sich die europäischen Bürger im Falle von vier der vorgeschlagenen 12
Länder positiv. Es handelt sich hierbei um dieselben Länder, die auch schon im
Frühjahrs-Eurobarometer 2008 (EB69) gewählt wurden: Die Schweiz (75%), Norwegen
(74%), Island (60%) und - in geringerem Umfang - Kroatien (47%).45
Bezüglich der Ukraine (37%),
Montenegro (36%), der ehemaligen
jugoslawischen Republik Mazedonien
(35%), Bosnien und Herzegowina
(35%) und Serbien (34%) entsprechen
die positiven Antworten einer
Minderheit, die etwas über einem
Drittel der befragten Personen
ausmacht. Wenn es um die Türkei
(30%), Albanien (29%) und den
Kosovo (29%) geht, äußern sich die
Befragten noch zurückhaltender.
Im Vergleich zum Frühjahrsbericht
2008 sinken die Anteile befragter
Bürger, die eine Erweiterung der EU
um die untersuchten 12 Länder
unterstützen (die Anteile der Bürger,
die dafür sind, gehen je nach
betroffenem Land zwischen einem und
11 Punkten zurück, gleichzeitig steigen
die Anteile derer, die dagegen sind um
drei bis 12 Punkte). Davon abgesehen
sind die Unterstützungswerte für eine
künftige Erweiterung der EU um
weitere Länder im Vergleich zum
letzten Halbjahr zwar angestiegen, im
Vergleich zum Frühjahrsbericht 2008
(EB69) allerdings gesunken (43%, -4
und für die negativen Aussagen
verzeichnen wir einen Zuwachs von 6 Punkten auf 45%). Die deutlichsten Zunahmen
negativer Einstellungen gegenüber ihrem Eintritt in die EU stellen wir in Bezug auf Island
(28%, +12) und die Ukraine (51%, +9) fest. 45 QA20 Sagen Sie mir bitte für jedes der folgenden Länder, ob Sie dafür oder dagegen wären, dass es Teil der Europäischen Union wird. Bosnien-Herzegowina; Serbien; Montenegro; Kosovo; Die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien; Kroatien; Albanien; Türkei; Ukraine; Schweiz; Norwegen; Island.
70
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Bei letzterem Land verzeichnen wir sogar eine Umkehr der Mehrheitsmeinung.
Von den Kandidatenländern kann Island mit 60% die meisten positiven Einschätzungen
der europäischen Bürger auf sich verbuchen. Insbesondere die Befragten in Dänemark
(88%) und Schweden (84%) tun sich hierbei hervor. Im Vergleich zum Frühjahr 2008
hingegen sind die Anteile der Bürger, die sich dafür aussprechen, erheblich
zurückgegangen (-11 Punkte). Dies macht sich besonders in Griechenland (56%, -30),
den Niederlanden (65%, -22), Deutschland (54%, -19) und Irland (44%, -17)
bemerkbar.
Ein Beitritt Kroatiens zur EU wird ebenfalls von einer Mehrheit der europäischen Bürger
befürwortet, allerdings fallen die Werte etwas niedriger aus (47%, -5 Punkte ). In
Kroatien selber steht jedenfalls eine deutliche Mehrheit der befragten Personen einem
Beitritt positiv gegenüber (69%, -2). Die positivsten Ergebnisse stellen wir hierfür in
Ungarn (81%) und der Slowakei (78%) fest.
Die Bewohner der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien unterstützen
sehr deutlich einen Beitritt ihres Landes zur EU (90%, -4). Die befragten Personen in
Bulgarien (67%), Schweden (67%) und Slowenien (66%) äußern sich besonders positiv
hierüber. In 17 der 27 Mitgliedstaaten sind die befragten Personen allerdings nicht damit
einverstanden, dies gilt insbesondere für Österreich (78%), Griechenland (72%), und
Deutschland (64%).
Trotz eines geringfügigen Einbruchs der Werte spricht sich nach wie vor eine Mehrheit
der befragten Personen in der Türkei für einen Beitritt ihres Landes zur EU aus (59%,
-2). In fünf Mitgliedstaaten äußert sich eine Mehrheit der Befragten ebenfalls positiv: In
Rumänien (61%), und - weniger deutlich – in Ungarn (52%), Schweden (52%),
Slowenien (48%) und Litauen (41%). Die Befragten in den übrigen Mitgliedstaaten sind
mehrheitlich gegen einen Beitritt der Türkei.
Länderübergreifend betrachtet, wird deutlich, dass sich vor allem in den Ländern, die
besonders hart von der Krise getroffen wurden – wie Irland oder Griechenland – bzw. in
denjenigen, in denen sich die Bürger stark bedroht fühlen - wie Portugal oder Spanien,
die öffentliche Meinung in Bezug auf mögliche künftige Erweiterungen der Europäischen
Union "verhärtet" hat. Im Durchschnitt sind in der Tat die Zustimmungswerte zu einer
Erweiterung der Europäischen Union um die verschiedenen, in der Umfrage getesteten
Länder, seit Frühjahr 2008 in den folgenden vier Mitgliedstaaten extrem gefallen: -14
Punkte in Griechenland, -13 Punkte in Irland , -11 Punkte in Spanien und -9 Punkte in
Portugal.
Allerdings ist die wirtschaftliche Lage nicht die einzige Erklärung für einen Rückgang der
Zustimmung zu künftigen Erweiterungen: Auch in anderen Ländern, die a priori von der
Wirtschaftskrise mehr verschont worden sind, gehen die Werte zurück: Dies gilt z. B. für
Finnland (-11 Punkte), und Dänemark (-9).
71
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
4. PRIORITÄTEN FÜR EINE KÜNFTIGE STÄRKUNG DER EU
Wenn wir die Bürger bitten,
die Bereiche auszuwählen, die
durch die europäischen
Institutionen in den nächsten
Jahren verstärkt beachtet
werden sollten, um die
Europäische Union in Zukunft
zu stärken,46 dann
entscheiden sich die Europäer
nach wie vor in erster Linie
für die Wirtschafts- und
Währungspolitik (37%).
Dieser Anteil bleibt im
Vergleich zum Frühjahr 2010
stabil. Dies ist ein Zeichen
dafür, dass sich die Bürger
nach wie vor große Sorgen
wegen der Krise machen.
Die Bekämpfung der
Kriminalität bleibt auf dem
zweiten Platz (34%, +2).
Mittlerweile entscheiden sich
auch sehr viele EU-Bürger für
die Einwanderungspolitik
(33%, +5), die auf den
dritten Platz der vorrangigen
Bereiche noch vor der Gesundheitspolitik (30%, -2) gewählt wird. Bildungspolitik,
Umwelt- und Energiepolitik sowie Sozialpolitik werden von nahezu einem Viertel der
Europäer genannt. Die Grundrechte der Bürger der Europäischen Union scheinen
mittlerweile häufiger als wichtiges Thema für die Zukunft angesehen zu werden (23%,
+3). Dies gilt allerdings auch für die Verteidigungspolitik, die ebenfalls häufiger genannt
wird als im letzten Halbjahr (18%, +5).
46 QA21 Die europäische Integration hat sich in den letzten Jahren auf verschiedene Bereiche konzentriert. Welche Belange sollten Ihrer Meinung nach durch die europäischen Institutionen in den nächsten Jahren verstärkt beachtet werden, um die Europäische Union in Zukunft zu stärken? Der Binnenmarkt; Kulturpolitik; Außenpolitik; Verteidigungspolitik; Einwanderungspolitik; Bildungspolitik; Umweltpolitik; Energiepolitik; Regionale Entwicklungspolitik; Wissenschaftspolitik; Gesundheitspolitik; Sozialpolitik; Die Bekämpfung der Kriminalität; Der Kampf gegen den Klimawandel; Verkehrspolitik; Verbraucherschutz; Grundrechte der Bürger der Europäischen Union; Wirtschafts- und Währungspolitik; Sonstiges (SPONTAN); Nichts davon (SPONTAN); Weiß nicht / Keine Angabe.
72
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Während die Befragten aus den Ländern der Eurozone die Wirtschafts- und
Währungspolitik (41%) noch vor der Einwanderungspolitik (36%) und der Bekämpfung
der Kriminalität (35%) an die Spitze der Bereiche wählen, die durch die europäischen
Institutionen in den nächsten Jahren verstärkt beachtet werden sollten, setzen die
Befragten aus Ländern, die nicht zur Eurozone gehören, ihre Erwartungen besonders auf
die Gesundheitspolitik (33%), die noch öfter gewählt wird als die Bekämpfung der
Kriminalität (32%) oder die Wirtschafts- und Währungspolitik (29%).
Die Wirtschafts- und Währungspolitik wird insbesondere von den Befragten in
Finnland (59%), Ungarn (58%), Estland (54%) und Griechenland (52%) als wichtiger
Bereich für die Europäischen Institutionen gesehen. Diesbezüglich stellen wir für Irland
(35%, +13) sehr deutliche Veränderungen bezüglich dieser Werte fest: Irland wurde zum
Zeitpunkt der Durchführung dieser Umfrage hart von der Finanzkrise getroffen.
In Irland wird die Bekämpfung der Kriminalität seltener als wichtiges europäisches
Thema genannt (31%, -9), zweifellos da sich dieses Land in einer schwierigen Zeit
befindet und vor allem mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat. In Deutschland
(42%, +7) hingegen, nehmen die Anteile hierfür zu.
Die Tatsache, dass die Einwanderungspolitik im europäischen Durchschnitt Zuwächse
bei den Nennungen verzeichnet, kann teilweise darauf zurückgeführt werden, dass
Deutschland (44%, +14) mittlerweile eines der Länder ist, in dem diesem Bereich viel
Bedeutung beigemessen wird. Gleiches gilt für Österreich (52%), Belgien (45%) und dem
Vereinigten Königreich (44%). Eine deutliche Zunahme der Anteile verzeichnen wir
außerdem in Frankreich (33%, +9) und der Slowakei (20%, +9).
Die Grundrechte der Bürger der Europäischen Union werden vor allem von den
befragten Personen in Schweden (40%, +8) und auf Zypern (39%, +3) als wichtiges
Thema für die Europäischen Institutionen angegeben. In Dänemark (37%, +13) gilt dies
ebenfalls; außerdem ist der Anteil hierfür seit Frühjahr 2010 stark angestiegen.
Die Sozialpolitik wird zwar nur von 23% der europäischen Bürger im Durchschnitt
gewählt, belegt aber in Bulgarien (47%), der Tschechischen Republik (44%), der
Slowakei (44%), Lettland (41%) und Slowenien (40%) einen zentralen Platz unter den
wichtigsten Themen, die nach Ansicht der Bürger von den europäischen Institutionen in
den nächsten Jahren verstärkt beachtet werden sollten.
73
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Die europäischen Bürger, die angeben, ein starkes Interesse an Politik zu haben, nennen
häufiger als im Durchschnitt die Wirtschafts- und Währungspolitik (43%). Auf den
zweiten Platz der Themen, die durch die europäischen Institutionen in den nächsten
Jahren verstärkt beachtet werden sollten, um die Europäische Union in Zukunft zu
stärken, wird die Einwanderungspolitik (36%) gewählt. Befragte, die angeben, sich
überhaupt nicht für Politik zu interessieren, entscheiden sich vor allem für die
Bekämpfung der Kriminalität (33%) und die Gesundheitspolitik (32%). Die EU-Bürger,
die erklären, kein Vertrauen in die Europäische Union zu haben, wählen vorrangig die
Einwanderungspolitik (37%) und die Bekämpfung der Kriminalität (36%), dies noch vor
der Wirtschafts- und Währungspolitik (34%, von den Bürgern hingegen, die Vertrauen in
die Union haben, wird sie zum wichtigsten Bereich gekürt 42%).
74
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
5. DIE ZUKUNFT DER EUROPÄISCHEN UNION
Die Bürger sehen die Zukunft der Europäischen Union wieder optimistischer:
59% äußern sich in diesem Sinne, das entspricht einer Zunahme um zwei Punkte im
Vergleich zum Frühjahr 2010 (EB73)47. Diese positive Entwicklung folgt allerdings auf
einen gewaltigen Einbruch der Optimismuswerte zwischen dem Herbst 2009 (EB72) und
dem Frühjahr 2010 (damals sanken die Werte von 66% auf 57%). Der ermittelte Wert
liegt damit weiterhin deutlich unter dem Durchschnittswert, der zwischen dem Frühjahr
2007 und dem Herbst 2009 (zwischen 63% und 69%) gemessen wurde. Ein Anteil von
34% (-3) der Bürger erklären, die Zukunft pessimistisch zu sehen.
Zwischen den einzelnen Ländern machen sich sehr große Unterschiede in der
Wahrnehmung bemerkbar. Mit mehr als 70% Optimisten, zeigen besonders die befragten
Personen in Dänemark (76%), Polen (74%), der Slowakei (73%), den Niederlanden
(72%) und Litauen (70%) eine positive Einstellung.
Was die pessimistische Einstellung anbelangt, ist diese Sichtweise besonders häufig in
Griechenland (54%) – hier ist sie Mehrheitsmeinung – sowie in Österreich (48%),
Portugal (48%), dem Vereinigten Königreich (46%), der Tschechischen Republik (43%)
und Frankreich (43%) anzutreffen.
Nachdem wir im Frühjahr 2010 in mehreren Mitgliedstaaten deutliche
Verschlechterungen beobachtet hatten, gibt es in der vorliegenden Umfrage nur wenige
bemerkenswerte Entwicklungen aufzuzeigen. In einer Mehrheit der Mitgliedstaaten
steigen die Optimismuswerte um einige Punkte an, wobei dies in erster Linie für
Rumänien (+7 auf 68%), die Slowakei (+6 auf 73%) und Luxemburg (+6 auf 68%) gilt.
In einigen Mitgliedstaaten steigen die Anteile der Befragten an, die eine pessimistische
Einstellung haben. Dies gilt vor allem für Irland (+7 Punkte auf 28%), auch wenn diese
Einstellung hier deutlich in der Minderheit bleibt (63% äußern sich optimistisch, -8).
47 QA25 Würden Sie sagen, dass Sie die Zukunft der Europäischen Union sehr optimistisch, ziemlich optimistisch, ziemlich pessimistisch oder sehr pessimistisch sehen?
75
STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010
Die europäischen Bürger, die ein hohes politisches Interesse aufweisen, legen eine
besonders optimistische Einstellung gegenüber der Zukunft der Europäischen Union an
den Tag (64%, gegenüber 49% derjenigen, die ein schwaches Interesse haben). Wie
allerdings zu erwarten ist, verstärkt sich die Begeisterung vor allem bei den Europäern,
die ein gutes Bild von der EU haben (87% in der Gruppe derjenigen, die ein schlechtes
Bild der EU haben, im Vergleich zu 19% Optimisten).
76
ANLAGEN
77
78
TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN
79
80
STANDARD-EUROBAROMETER 74 Die öffentliche meinung in der Europäischen Union
TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN
Zwischen dem 11. November und 1. Dezember, hat TNS Opinion & Social, ein Konsortium aus TNS plc und TNS opinion, im Auftrag der EUROPÄISCHEN KOMMISSION, Generaldirektion Kommunikation, Referat „Forschung und Verfassen von Reden“, die EUROBAROMETER-Umfragewelle 74.2 durchgeführt. Die STANDARD-EUROBAROMETER 74 ist Teil der Umfragewelle 74.2 und deckt die Gruppe der mindestens 15 jährigen Personen ab, die über die Nationalität eines EU-Mitgliedsstaates verfügen und in einem der Mitgliedstaaten der Europäischen Union ihren Wohnsitz haben. Die STANDARD-EUROBAROMETER 74 wurde außerdem in den vier Bewerberländern (Kroatien, Türkei, die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien und Island) sowie in der türkisch-zyprischen Gemeinschaft durchgeführt. In diesen Ländern wurden die einheimische Bevölkerung und die Bürger aller EU-Mitgliedsländer befragt, die ihren Wohnsitz in diesen Ländern haben und eine der Landessprachen ausreichend beherrschen, um den Fragebogen beantworten zu können. In den einzelnen Ländern wurden jeweils mit einer zur Bevölkerungszahl (um jeweils das gesamte Land abzudecken) und Bevölkerungsdichte proportionalen Wahrscheinlichkeit mehrere Erhebungspunkte durch Ziehung ermittelt. Zu diesem Zweck wurden aus den "regionalen Verwaltungseinheiten" nach einer Schichtung pro Einzeleinheit und nach Regionstypen, diese Erhebungspunkte systematisch durch Ziehung ermittelt. Sie repräsentieren so das Gesamtgebiet des an der Studie teilnehmenden Landes, nach EUROSTAT-NUTS II (oder entsprechendem) und nach der Verteilung der nationalen Wohnbevölkerung in Bezug auf großstädtische Ballungszentren sowie städtische und ländliche Gebiete. Für jeden der Erhebungspunkte wurde nach dem Zufallsprinzip eine Ausgangsadresse gezogen. Die weiteren Adressen (jede n-te Adresse) wurden daraufhin ausgehend von der Ausgangsadresse nach einem Random-Route-Verfahren ausgewählt. In jedem Haushalt wurde dann der Befragte nach einem Zufallsprinzip bestimmt (nach der Regel des „zeitlich am nächsten liegenden Geburtstags"). Alle Interviews wurden von Angesicht zu Angesicht mit dem Befragten und in der jeweiligen Landessprache durchgeführt. Was die Technik der Datensammlung betrifft, wurde in allen Ländern, in denen dies möglich war, das CAPI-System (Computer Assisted Personal Interview) eingesetzt.
81
ABKÜRZUNG LÄNDER INSTITUT ZAHL DER
INTERVIEWS FELDZEIT BEVÖLKERUNG
15+ BE Belgien TNS Dimarso 1.003 11/11/2010 01/12/2010 8.866.411 BG Bulgarien TNS BBSS 1.000 12/11/2010 22/11/2010 6.584.957 CZ Tschech.Rep. TNS Aisa 1.024 12/11/2010 25/11/2010 8.987.535 DK Dänemark TNS Gallup DK 1.049 11/11/2010 27/11/2010 4.533.420 DE Deutschland TNS Infratest 1.609 12/11/2010 28/11/2010 64.545.601 EE Estland Emor 1.000 12/11/2010 29/11/2010 916.000 IE Irland Ipsos MRBI 1.007 11/11/2010 25/11/2010 3.375.399 EL Griechenland TNS ICAP 1.000 11/11/2010 25/11/2010 8.693.566 ES Spanien TNS Demoscopia 1.001 15/11/2010 28/11/2010 39.035.867 FR Frankreich TNS Sofres 1.036 12/11/2010 29/11/2010 47.620.942 IT Italien TNS Infratest 1.019 12/11/2010 24/11/2010 51.252.247 CY Zypern Synovate 504 11/11/2010 28/11/2010 651.400 LV Lettland TNS Latvia 1.003 12/11/2010 28/11/2010 1.448.719 LT Litauen TNS Gallup Lithuania 1.005 12/11/2010 28/11/2010 2.849.359 LU Luxemburg TNS ILReS 513 11/11/2010 27/11/2010 404.907 HU Ungarn TNS Hungary 1.031 12/11/2010 28/11/2010 8.320.614 MT Malta MISCO 500 12/11/2010 27/11/2010 335.476 NL Niederlande TNS NIPO 1.040 12/11/2010 27/11/2010 13.288.200 AT Österreich Österreichisches Gallup-Institut 1.000 11/11/2010 28/11/2010 6.973.277 PL Polen TNS OBOP 1.000 12/11/2010 28/11/2010 32.306.436 PT Portugal TNS EUROTESTE 1.018 19/11/2010 29/11/2010 8.080.915 RO Rumänien TNS CSOP 1.001 12/11/2010 25/11/2010 18.246.731 SI Slowenien RM PLUS 1.004 11/11/2010 28/11/2010 1.748.308 SK Slowakei TNS Slovakia 1.031 12/11/2010 28/11/2010 4.549.954 FI Finnland TNS Gallup Oy 1.005 11/11/2010 29/11/2010 4.412.321 SE Schweden TNS GALLUP 1.020 12/11/2010 30/11/2010 7.723.931 UK Vereinigtes Königreich TNS UK 1.300 12/11/2010 30/11/2010 51.081.866
TOTAL UE27 26.723 11/11/2010 01/12/2010 406.834.359 IS Island Capacent 501 12/11/2010 29/11/2010 252.277
CY(tcc) Türkisch-zyprische Gem. Kadem 500 12/11/2010 28/11/2010 143.226 HR Kroatien Puls 1.000 12/11/2010 28/11/2010 3.749.400 TR Türkei TNS PIAR 1.000 11/11/2010 29/11/2010 52.728.513
MK Ehemalige jugoslawische Rep. Mazedonien
TNS Brima 1.056 13/11/2010 21/11/2010 1.678.404
TOTAL 30.780 11/11/2010 01/12/2010 465.386.179
82
In jedem Land wurde ein Vergleich der Stichprobe mit der Grundgesamtheit durchgeführt. Die Beschreibung der Grundgesamtheit basiert auf den Bevölkerungsdaten von EUROSTAT bzw. den von den nationalen Statistik-Instituten stammenden Daten. Für alle von der Studie abgedeckten Länder wurde auf der Basis dieser Beschreibung der Grundgesamtheit ein Verfahren zur nationalen Gewichtung ausgearbeitet (unter Einbeziehung von Marginal- und Kreuzgewichtungen). In allen Ländern wurden das Geschlecht, das Alter, die Regionen und die Siedlungsgröße in das Iterationsverfahren einbezogen. Für die internationale Gewichtung (z.B. EU-Mittelwerte) hat TNS Opinion & Social auf die offiziellen, von EUROSTAT oder den nationalen Statistik-Instituten herausgegebenen Zahlen zurückgegriffen. Die vollständigen Bevölkerungszahlen, die in dieses Verfahren der nachträglichen Gewichtung eingeflossen sind, sind oben angegeben. Der Leser sollte darauf hingewiesen werden, dass es sich bei den Ergebnissen einer Umfrage stets um Schätzungen handelt, deren Genauigkeit – bei sonst gleichen Voraussetzungen – von der Stichprobengröße und dem Stichprobenanteil abhängig ist. Für eine Stichprobengröße von ungefähr 1.000 Interviews, schwanken die wahren Werte innerhalb der folgenden Konfidenzintervalle:
Stichprobenanteil 10% oder 90% 20% oder 80% 30% oder 70% 40% oder 60% 50%
Konfidenzgrenzen ± 1,9 Punkte ± 2,5 Punkte ± 2,7 Punkte ± 3,0 Punkte ± 3,1 Punkte
83
84
FRAGEBOGEN
85
86
Q1
(138-171)1,2,3,4,5,6,7,8,9,
10,11,12,13,14,15,16,17,18,19,20,21,22,23,24,25,26,27,33,34,
QA1
(172)12345
EB73.5 QA1
Überhaupt nicht zufriedenWN
Ziemlich zufrieden Nicht sehr zufrieden
Sehr zufrieden
Sind Sie insgesamt gesehen mit dem Leben, das Sie führen …?
WN
EB74.1 Q1 TREND MODIFIED
Andere Länder
BulgarienRumänien
SlowakeiSlowenien
MaltaPolen
LettlandLitauen
EstlandUngarn
Zypern (Südzypern)Tschechische Republik
SchwedenFinnland
Großbritannien (inkl. Nordirland)Österreich
NiederlandePortugal
ItalienLuxemburg
FrankreichIrland
GriechenlandSpanien
DänemarkDeutschland
(MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)
Belgien
Welche Staatsangehörigkeit besitzen Sie? Nennen Sie mir bitte das Land bzw. die Länder, deren Staatsangehörigkeit Sie besitzen.
87
QA2
(173) 1
(174)2
(175) 3
QA3
(176)12345WN
EB73.4 QA3
SeltenNiemals
HäufigVon Zeit zu Zeit
Kommt es vor, dass Sie Ihre Freunde, Ihre Verwandten oder Ihre Arbeitskollegen von einer Meinung überzeugen, auf die Sie selbst großen Wert legen? Geschieht dies …?
EB73.4 QA2
Lokale politische Angelegenheiten 1 2 3 4
4Europäische politische Angelegenheiten 1 2 33 4Die (NATIONALE) Politik 1 2
Gelegentlich
Niemals WNHäufig
Wenn Sie mit Freunden oder Verwandten zusammen sind, würden Sie sagen, Sie diskutieren häufig, gelegentlich oder niemals über …?
88
QA4a
(177)1
(178)2
(179)3
(180)4
(181)5
(182)
6
QA4b
(183)
1
(184)2
(185)3
(186)4
(187)5
(188)
6 1 2 3 4 5
EB73.4 QA4b TREND MODIFIED
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in der türkisch-zyprischen Gemeinschaft
3 4 5Die finanzielle Situation Ihres Haushalts
1 2
5Ihre persönliche berufliche Situation
1 2 3 4
1 2 3 4 5Die Lage der Weltwirtschaft
3 4 5Die Lage der europäischen Wirtschaft
1 2
5Die wirtschaftliche Lage in der türkisch-zyprischen Gemeinschaft
1 2 3 4
Sehr gut Ziemlich gut
Ziemlich schlecht
Sehr schlecht
WN
Wie beurteilen Sie die gegenwärtige Lage in den Bereichen auf dieser Liste?
1 2 3 4 5
EB73.5 QA2 (1+4-6) + EB73.4 QA4a (2-3) TREND MODIFIED
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in (UNSEREM LAND)
3 4 5Die finanzielle Situation Ihres Haushalts
1 2
5Ihre persönliche berufliche Situation
1 2 3 4
1 2 3 4 5Die Lage der Weltwirtschaft
3 4 5Die Lage der europäischen Wirtschaft
1 2
5Die Lage der (NATIONALEN) Wirtschaft
1 2 3 4
Sehr gut Ziemlich gut
Ziemlich schlecht
Sehr schlecht
WN
Wie beurteilen Sie die gegenwärtige Lage in den Bereichen auf dieser Liste?
89
QA5a
(189) 1
(190)2
(191)3
(192)4
(193) 5(194) 6(195) 7
QA5b
(196) 1
(197)2
(198)3
(199)4
(200) 5(201) 6(202) 7 2 3 4
EB73.4 QA6b TREND MODIFIED
Die Lage der Weltwirtschaft 1Die wirtschaftliche Lage in der EU 1 2 3 4
4Ihre persönliche berufliche Situation 1 2 3
3 4Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in der türkisch-zyprischen Gemeinschaft
1 2
2 3 4Die finanzielle Situation Ihres Haushaltes
1
Die wirtschaftliche Lage in der türkisch-zyprischen Gemeinschaft
1 2 3 44Ihr Leben im Allgemeinen 1 2 3
Gleich WNBesser Schlechter
Welche Erwartungen haben Sie an die nächsten 12 Monate? Werden die nächsten 12 Monate besser, schlechter oder gleich sein, wenn es um Folgendes geht?
EB73.5 QA3 (1-5) + EB73.4 QA6a (6-7) TREND MODIFIED
Die Lage der Weltwirtschaft 1 2 3 44Die wirtschaftliche Lage in der EU 1 2 3
3 4Ihre persönliche berufliche Situation 1 2
2 3 4Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in (UNSEREM LAND)
1
Die finanzielle Situation Ihres Haushaltes
1 2 3 4
4Die wirtschaftliche Lage in (UNSEREM LAND)
1 2 33 4Ihr Leben im Allgemeinen 1 2
Schlechter Gleich WNBesser
Welche Erwartungen haben Sie an die nächsten 12 Monate? Werden die nächsten 12 Monate besser, schlechter oder gleich sein, wenn es um Folgendes geht?
90
QA6a1
(203-219)1,2,3,4,5,6,7,8,9,
10,11,12,13,14,15,16,17,WN
EB73.4 QA7a TREND MODIFIED (SPLIT ADDED)
Sonstiges (SPONTAN)Nichts davon (SPONTAN)
UmweltEnergie
BildungssystemRenten
Einwanderung Gesundheitssystem
Verteidigung / Außenpolitik Wohnungsbau
ArbeitslosigkeitTerrorismus
Steigende Preise / Inflation Steuern
KriminalitätWirtschaftliche Lage
Was sind Ihrer Meinung nach die beiden wichtigsten Probleme, denen (UNSER LAND) derzeit gegenübersteht?
(MAX. 2 NENNUNGEN)
91
QA7a1
(220-236)1,2,3,4,5,6,7,8,9,
10,11,12,13,14,15,16,17,
EB73.4 QA8a TREND MODIFIED (SPLIT ADDED)
Nichts davon (SPONTAN)WN
EnergieSonstige (SPONTAN)
Renten Umwelt
Gesundheitssystem Bildungssystem
Wohnungsbau / WohnungsbeschaffungEinwanderung
Terrorismus Verteidigung / Außenpolitik
SteuernArbeitslosigkeit
Wirtschaftliche Lage Steigende Preise / Inflation
(MAX. 2 NENNUNGEN)
Kriminalität
Und von welchen zwei der folgenden Themen sind Sie persönlich momentan am meisten betroffen?
92
QA6a2
(237-254)1,2,3,4,5,6,7,8,9,
10,11,12,13,14,15,16,17,18,WN
NEW
Andere (SPONTAN)Nichts davon (SPONTAN)
EnergieversorgungKlimawandel
RentenUmwelt
Gesundheitswesen Bildungssystem
StaatsschuldenEinwanderung
Terrorismus Einfluss (UNSERES LANDES) nach außen
SteuernArbeitslosigkeit
Wirtschaftliche Lage Steigende Preise / Inflation
(MAX. 2 NENNUNGEN)
Kriminalität
Was sind Ihrer Meinung nach die beiden wichtigsten Probleme, denen (UNSER LAND) derzeit gegenübersteht?
93
QA7a2
(255-272)1,2,3,4,5,6,7,8,9,
10,11,12,13,14,15,16,17,18,WN
NEW
Andere (SPONTAN)Nichts davon (SPONTAN)
EnergiekostenKlimawandel
RentenUmwelt
Gesundheitswesen Bildungssystem
Private SchuldenEinwanderung
Terrorismus Einfluss (UNSERES LANDES) nach außen
SteuernArbeitslosigkeit
Wirtschaftliche Lage Steigende Preise / Inflation
(MAX. 2 NENNUNGEN)
Kriminalität
Und von welchen zwei der folgenden Themen sind Sie persönlich momentan am meisten betroffen?
94
QA6b1
(273-289)1,2,3,4,5,6,7,8,9,
10,11,12,13,14,15,16,17,WN
EB73.4 QA7b TREND MODIFIED (SPLIT ADDED)
Andere (SPONTAN)Nichts davon (SPONTAN)
UmweltEnergie
BildungssystemRenten
EinwanderungGesundheitssystem
ZypernfrageWohnungsbau / Wohnungsbeschaffung
ArbeitslosigkeitTerrorismus
Steigende Preise / InflationSteuern
KriminalitätWirtschaftliche Lage
Was sind Ihrer Meinung nach die beiden wichtigsten Probleme, denen unsere Gemeinschaft derzeit gegenübersteht?
(MAX. 2 NENNUNGEN)
95
QA7b1
(290-306)1,2,3,4,5,6,7,8,9,
10,11,12,13,14,15,16,17,
EB73.4 QA8b TREND MODIFIED (SPLIT ADDED)
Nichts davon (SPONTAN)WN
EnergieAndere (SPONTAN)
RentenUmwelt
GesundheitssystemBildungssystem
Wohnungsbau / WohnungsbeschaffungEinwanderung
TerrorismusZypernfrage
SteuernArbeitslosigkeit
Wirtschaftliche LageSteigende Preise / Inflation
(MAX. 2 NENNUNGEN)
Kriminalität
Und von welchen zwei der folgenden Themen sind Sie persönlich momentan am meisten betroffen?
96
QA6b2
(307-324)1,2,3,4,5,6,7,8,9,
10,11,12,13,14,15,16,17,18,WN
NEW
Andere (SPONTAN)Nichts davon (SPONTAN)
EnergieversorgungKlimawandel
RentenUmwelt
Gesundheitswesen Bildungssystem
Schulden unserer GemeinschaftEinwanderung
Terrorismus Einfluss unserer Gemeinschaft nach außen
SteuernArbeitslosigkeit
Wirtschaftliche Lage Steigende Preise / Inflation
(MAX. 2 NENNUNGEN)
Kriminalität
Was sind Ihrer Meinung nach die beiden wichtigsten Probleme, denen unsere Gemeinschaft derzeit gegenübersteht?
97
QA7b2
(325-342)1,2,3,4,5,6,7,8,9,
10,11,12,13,14,15,16,17,18,WN
NEW
Andere (SPONTAN)Nichts davon (SPONTAN)
EnergiekostenKlimawandel
RentenUmwelt
Gesundheitswesen Bildungssystem
Private SchuldenEinwanderung
Terrorismus Einfluss unserer Gemeinschaft nach außen
SteuernArbeitslosigkeit
Wirtschaftliche Lage Steigende Preise / Inflation
(MAX. 2 NENNUNGEN)
Kriminalität
Und von welchen zwei der folgenden Themen sind Sie persönlich momentan am meisten betroffen?
98
QA8
(343-360)1,2,3,4,5,6,7,8,9,
10,11,12,13,14,15,16,17,18,
QA9a
(361)1234
QA10a
(362)123WN
EB73.4 QA10b
Hätte VorteileWäre nicht der Fall
EB73.4 QA9b
Hätte Ihrer Meinung nach (UNSER LAND) insgesamt gesehen durch die Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile, oder wäre das nicht der Fall?
Weder gut noch schlechtWN
Eine gute SacheEine schlechte Sache
Wäre die Mitgliedschaft (UNSERES LANDES) in der Europäischen Union Ihrer Meinung nach -
NEW
Nichts davon (SPONTAN)WN
KlimawandelAndere (SPONTAN)
UmweltEnergieversorgung
BildungssystemRenten
Einwanderung Gesundheitswesen
Einfluss der EU in der WeltDie Lage der öffentlichen Finanzen der Mitgliedstaaten
ArbeitslosigkeitTerrorismus
Steigende Preise / Inflation Steuern
KriminalitätWirtschaftliche Lage
Was sind Ihrer Meinung nach die beiden wichtigsten Probleme, denen die Europäische Union derzeit gegenübersteht?
(MAX. 2 NENNUNGEN)
99
QA9b
(363)1234
QA10b
(364)123
QA10c
(365)123
QA11a
(366) 1(367) 2
EB73.4 QA13a TREND MODIFIED
Der Europäischen Union 1 2 3 44(UNSEREM LAND) 1 2 3
Weder noch
(SPONTAN)
WNDinge entwickeln sich in die
richtige Richtung
Dinge entwickeln sich in die
falsche Richtung
Würden Sie sagen, dass sich die Dinge in … derzeit ganz allgemein in die richtige Richtung oder in die falsche Richtung entwickeln?
EB73.4 QA10a
Ist nicht der Fall WN
Hat Ihrer Meinung nach (UNSER LAND) insgesamt gesehen durch die Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile, oder ist das nicht der Fall?
Vorteile
EB73.4 QA10c
Wäre nicht der FallWN
Hätte Ihrer Ansicht nach die türkisch-zyprische Gemeinschaft durch die vollständige Anwendung des EU-Rechts Vorteile, oder wäre dies nicht der Fall?
Hätte Vorteile
WN
EB73.4 QA9c
Eine schlechte SacheWeder gut noch schlecht
Eine gute Sache
Wäre die vollständige Anwendung des EU-Rechts für die türkisch-zyprische Gemeinschaft Ihrer Meinung nach -
100
QA11b
(368) 1(369) 2
QA12a
(370) 1(371) 2(372) 3(373) 4(374) 5(375) 6(376) 7(377) 8 1 2 3
EB72.4 QA10 (items 1-5, 7) + EB69.2 QA12 (item 6) + EB68.1 QA8 (item 8) TREND MODIFIED
3Den religiösen InstitutionenDer Armee 1 2Der Polizei 1 2 3
1 2 33
Der Justiz, dem (NATIONALEN) Rechtssystem dem Internet 1 2Dem Fernsehen 1 2 3
1 2 33
Dem Rundfunk Der Presse 1 2
Eher vertrauen
Eher nicht vertrauen
WN
Ich möchte nun gerne von Ihnen wissen, wie viel Vertrauen Sie in bestimmte Institutionen haben. Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Institutionen, ob Sie ihr eher vertrauen oder eher nicht vertrauen. Wie ist es mit …?
EB73.4 QA13b TREND MODIFIED
Der Europäischen Union 1 2 3 44Unserer Gemeinschaft 1 2 3
Weder noch
(SPONTAN)
WNDinge entwickeln sich in die
richtige Richtung
Dinge entwicklen sich in die
falsche Richtung
Würden Sie sagen, dass sich die Dinge in ... derzeit ganz allgemein in die richtige Richtung oder in die falsche Richtung entwickeln?
101
QA12b
(378) 1(379) 2(380) 3(381) 4(382) 5(383) 6(384) 7(385) 8
QA13
(386)123456WN
EB73.4 QA15
Ziemlich negativSehr negativ
Ziemlich positivWeder positiv noch negativ
Sehr positiv
Ganz allgemein gesprochen, ruft die Europäische Union bei Ihnen ein sehr positives, ziemlich positives, weder positives noch negatives, ziemlich negatives oder sehr negatives Bild hervor?
1 2 3
EB73.4 QA14 (items 3-7) + EB68.1 QA8 (item 1) + EB64.2 QA7 (item 2) TREND MODIFIED
3Kleinunternehmen / MittelstandsunternehmenDen Vereinten Nationen 1 2Der Europäischen Union 1 2 3
1 2 33
Dem (NATIONALEN) Parlament Der (NATIONALEN) Regierung 1 2Den politischen Parteien 1 2 3
1 2 33
Großen Unternehmen Den Gewerkschaften 1 2
Eher vertrauen
Eher nicht vertrauen
WN
Und wie ist es mit den folgenden Institutionen? Bitte sagen Sie mir, ob Sie diesen eher vertrauen oder eher nicht vertrauen. Wie ist es mit …?
102
QA14
(387-402)1,2,3,4,
5,6,7,8,9,
10,11,12,13,14,15,16,
QA15
(403) 1(404) 2(405) 3(406) 4(407) 5
EB70.1 QD15 TREND MODIFIED
Technokratisch 1 2 3 4 5Ineffizient 1 2 3 4 5Beschützend 1 2 3 4 5Demokratisch 1 2 3 4 5Modern 1 2 3 4 5
Beschreibt sehr gut
Beschreibt ziemlich
gut
Beschreibt ziemlich schlecht
Beschreibt sehr
schlecht
WN
Bitte sagen Sie mir für jedes der folgenden Worte, ob es Ihre Vorstellung von der Europäischen Union sehr gut, ziemlich gut, ziemlich schlecht oder sehr schlecht beschreibt.
WN
EB73.4 QA16
Nicht genug Kontrollen an den AußengrenzenAndere (SPONTAN)
Der Verlust unserer kulturellen Identität Mehr Kriminalität
BürokratieGeldverschwendung
Der Euro Arbeitslosigkeit
Kulturelle Vielfalt Mehr Mitsprache in der Welt
Soziale Absicherung Die Freiheit, überall innerhalb der EU reisen, studieren und arbeiten zu können
Wirtschaftlicher Wohlstand Demokratie
(ROTIEREN - MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)
Frieden
Was bedeutet die Europäische Union für Sie persönlich?
103
QA16
(408) 1(409) 2(410) 3(411) 4
QA17
(412) 1(413) 2(414) 3(415) 4
QA18
(416) 1
(417)
2
(418) 3
EB73.4 QA19 TREND MODIFIED
Die Schweiz ist Mitglied der EU 1 2 3
Die Mitglieder des Europäischen Parlamentes werden direkt von den Bürgern jedes Mitgliedstaates gewählt
1 2 3Die EU besteht zurzeit aus 27 Mitgliedsstaaten. 1 2 3
(ROTIEREN) Richtig Falsch WN
Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Aussagen über die Europäische Union, ob diese Ihrer Meinung nach richtig oder falsch ist.
3
EB73.4 QA18 TREND MODIFIED
Der Europäischen Zentralbank 1 2Dem Rat der Europäischen Union 1 2 3
1 2 33
Der Europäischen KommissionDem Europäischen Parlament 1 2
Eher vertrauen
Eher nicht vertrauen
WN
EB73.4 QA17 TREND MODIFIED
Sagen Sie mir bitte für jede dieser europäischen Einrichtungen, ob Sie ihr eher vertrauen oder eher nicht vertrauen.
Die Europäische Zentralbank 1 2 3Den Rat der Europäischen Union 1 2 3Die Europäische Kommission 1 2 3Das Europäische Parlament 1 2 3
Ja Nein WN
Haben Sie schon einmal etwas über folgende Einrichtungen gehört oder gelesen?
104
QA19
(419)
1
(420)2
(421)3
(422)4
QA20
(423) 1(424) 2(425) 3(426) 4
(427)5
(428) 6(429) 7(430) 8(431) 9(432) 10(433) 11(434) 12 Island 1 2 3
EB69.2 QA44
1 2 33
NorwegenSchweiz 1 2Ukraine 1 2 3
1 2 33
TürkeiAlbanien 1 2Kroatien 1 2 3
1 2 33
Die ehemalige jugoslawische Republik MazedonienKosovo 1 2Montenegro 1 2 3
1 2 33
SerbienBosnien-Herzegowina 1 2
(ROTIEREN) Dafür Dagegen WN
EB73.4 QA20 (items 1-3 ) + EB70.1 QA27 (item 4) TREND MODIFIED
Sagen Sie mir bitte für jedes der folgenden Länder, ob Sie dafür oder dagegen wären, dass es Teil der Europäischen Union wird.
Eine gemeinsame Verteidigungs- und Sicherheitspolitik der EU-Mitgliedsstaaten
1 2 3
Eine zusätzliche Erweiterung der EU, um in den nächsten Jahren andere Länder aufzunehmen
1 2 3
Eine gemeinsame Außenpolitik der 27 Mitgliedsstaaten der EU
1 2 3
Eine Europäische Wirtschafts- und Währungsunion mit einer gemeinsamen Währung, nämlich dem Euro.
1 2 3
(ROTIEREN) Dafür Dagegen WN
Wie ist Ihre Meinung zu den folgenden Vorschlägen? Bitte sagen Sie mir für jeden Vorschlag, ob Sie dafür oder dagegen sind.
105
QA21
(435-455)1,2,3,4,5,6,7,8,9,
10,11,12,13,14,15,16,17,18,19,20,21,
EB73.4 QA21 TREND MODIFIED
Nichts davon (SPONTAN)WN
Wirtschafts- und WährungspolitikSonstiges (SPONTAN)
VerbraucherschutzGrundrechte der Bürger der Europäischen Union
Der Kampf gegen den KlimawandelVerkehrspolitik
SozialpolitikDie Bekämpfung der Kriminalität
WissenschaftspolitikGesundheitspolitik
EnergiepolitikRegionale Entwicklungspolitik
BildungspolitikUmweltpolitik
VerteidigungspolitikEinwanderungspolitik
KulturpolitikAußenpolitik
(ROTIEREN - MAX. 5 NENNUNGEN)
Der Binnenmarkt
Die europäische Integration hat sich in den letzten Jahren auf verschiedene Bereiche konzentriert. Welche Belange sollten Ihrer Meinung nach durch die europäischen Institutionen in den nächsten Jahren verstärkt beachtet werden, um die Europäische Union in Zukunft zu stärken?
106
QA22
(456) 1(457) 2(458) 3(459) 4(460) 5(461) 6(462) 7(463) 8(464) 9 Umweltschutz 1 2 3
EB73.4 QA22
1 2 33
RentenDas Bildungssystem 1 2Einwanderung 1 2 3
1 2 33
Verteidigung und AußenpolitikKampf gegen Terrorismus 1 2Kampf gegen Arbeitslosigkeit 1 2 3
1 2 33
SteuernKampf gegen Kriminalität 1 2
(ROTIEREN) Von der (NATIONA
LEN) Regierung
Gemeinsam
innerhalb der EU
WN
Sagen Sie mir bitte für jeden der folgenden Bereiche, ob er Ihrer Meinung nach von der (NATIONALEN) Regierung oder gemeinsam innerhalb der Europäischen Union entschieden werden sollte.
107
QA23
(465) 1(466) 2(467) 3
(468)4
(469)5
(470) 6(471) 7(472) 8(473) 9(474) 10(475) 11
QA24a
(476) 1
(477)2
(478)3
(479) 4(480) 5(481) 6 Die Stimme der EU zählt in der Welt 1 2 3
EB73.4 QA25 (items 1-2) + EB71.3 QA12a (items 4-5) + EB69.2 QA15a (item 3) TREND MODIFIED
1 2 33
Meine Stimme zählt in (UNSEREM LAND)Meine Stimme zählt in der EU 1 2
Ich fühle mich sicherer, weil (UNSER LAND) ein Mitglied der EU ist
1 2 3
1 2 33
Die Interessen (UNSERES LANDES) werden in der EU gut berücksichtigt
Ich verstehe, wie die EU funktioniert 1 2
Stimme eher zu
Lehne eher ab
WN
Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Aussagen, ob Sie ihr eher zustimmen oder sie eher ablehnen.
1 2 3
EB73.4 QA23 TREND MODIFIED
3Reform und Kontrolle des FinanzsektorsBewältigung der Staatsverschuldung 1 2Wirtschaftswachstum 1 2 3
1 2 33
Bekämpfung der InflationVerkehrswesen 1 2Energie 1 2 3
1 2 3
3
Unterstützung von Regionen mit wirtschaftlichen Problemen
Wissenschaftliche und technologische Forschung 1 2Verbraucherschutz 1 2 3
1 2 33
Landwirtschaft und FischereiGesundheit 1 2
(ROTIEREN) Von der (NATIONA
LEN) Regierung
Gemeinsam
innerhalb der EU
WN
Und sagen Sie mir bitte für jeden der folgenden Bereiche, ob er Ihrer Meinung nach von der (NATIONALEN) Regierung oder gemeinsam innerhalb der Europäischen Union entschieden werden sollte.
108
QA24b
(482) 1(483) 2(484) 3
(485)4
QA25
(486)12345
EB73.4 QA26
Sehr pessimistischWN
Ziemlich optimistischZiemlich pessimistisch
Sehr optimistisch
Würden Sie sagen, dass Sie die Zukunft der Europäischen Union sehr optimistisch, ziemlich optimistisch, ziemlich pessimistisch oder sehr pessimistisch sehen?
3
EB73.4 QA25 (item 1) + EB71.3 QA12b (items 2-4) TREND MODIFIED
Die Stimme unserer Gemeinschaft zählt in der EU 1 2Meine Stimme zählt in unserer Gemeinschaft 1 2 3
1 2 33
Meine Stimme zählt in der EUIch verstehe, wie die EU funktioniert. 1 2
Stimme eher zu
Lehne eher ab
WN
Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Aussagen, ob Sie ihr eher zustimmen oder sie eher ablehnen.
109
QA26
(487-500)1,2,3,4,5,6,7,8,9,
10,11,12,13,14,
QA27
(501-514)1,2,3,4,5,6,7,8,9,
10,11,12,13,14,WN
EB72.4 QD8
Respekt gegenüber anderen KulturenNichts davon (SPONTAN)
ReligionSelbstverwirklichung
Solidarität, Unterstützung andererToleranz
Frieden Gleichheit
Freiheit des EinzelnenDemokratie
Respekt gegenüber menschlichem LebenMenschenrechte
(MAX. 3 NENNUNGEN)
Rechtstaatlichkeit
Welche drei der folgenden Werte repräsentieren am besten die Europäische Union?
WN
EB72.4 QD7
Respekt gegenüber anderen KulturenNichts davon (SPONTAN)
ReligionSelbstverwirklichung
Solidarität, Unterstützung andererToleranz
Frieden Gleichheit
Freiheit des EinzelnenDemokratie
Respekt gegenüber menschlichem LebenMenschenrechte
(MAX. 3 NENNUNGEN)
Rechtstaatlichkeit
Welche drei der folgenden Werte sind für Sie persönlich am wichtigsten?
110
QB1
(535)
1
(536)
2
(537)
3
(538)
4
(539)5
(540)
6
(541)
7
(542)
8 2 3 4
EB73.4 QC2 TREND MODIFIED
Die Zahl der Europäer, die unterhalb der Armutsgrenze leben, sollte bis 2020 um ein Viertel gesenkt werden
1
Mindestens 40% der jüngeren Generation sollten ein Diplom oder einen Hochschulabschluss haben
1 2 3 4
4Der Anteil junger Leute, die die Schule ohne Abschluss verlassen, sollte auf 10% zurückgehen
1 2 3
3 4Die Erhöhung der Energieeffizienz in der EU um 20% bis 2020
1 2
2 3 4Die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien in der EU um 20% bis 2020
1
Die Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen in der EU um mindestens 20% bis 2020 gegenüber dem Stand von 1990
1 2 3 4
4Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollten jährlich 3% des in der EU erwirtschafteten Vermögens betragen
1 2 3
3 4Drei Viertel aller Männer und Frauen zwischen 20 und 64 Jahren sollten einen Job haben
1 2
Ungefähr angemess
en
Zu bescheide
n
WNZu ehrgeizig
Bitte sagen Sie mir für jedes der nachfolgend genannten Ziele, die bis zum Jahr 2020 in der Europäischen Union erreicht werden sollen, ob es Ihrer Meinung nach zu ehrgeizig, ungefähr angemessen oder zu bescheiden ist.
EUROPA 2020
111
QB2a
(543)
1234
QB2b
(544-547)
1,2,3,4,
QB3a
(548)1234WN
NEW
Die allgemeine Bildungsqualität auf allen Bildungsstufen erhöhenMehr junge Menschen in Beschäftigung bringen
(ROTIEREN)
Studenten ermutigen, in einem anderen EU-Land zu studieren
Wenn Sie an junge Menschen denken, was sollte da Ihrer Meinung nach Vorrang für die EU haben? Erstens?
WN
NEW
Förderung der Zusammenarbeit zwischen ForschernDie Forschung finanziell stärker unterstützen
(ROTIEREN - MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)
Die Forschung erneut auf neue Herausforderungen, wie z.B. den Klimawandel, Energie- und Ressourceneffizienz konzentrieren
Und dann?
WN
NEW
Förderung der Zusammenarbeit zwischen ForschernDie Forschung finanziell stärker unterstützen
(ROTIEREN)
Die Forschung erneut auf neue Herausforderungen, wie z.B. den Klimawandel, Energie- und Ressourceneffizienz konzentrieren
Wenn Sie nun einmal an das Thema Innovation denken, was sollte da Ihrer Meinung nach Vorrang für die EU haben? Erstens?
112
QB3b
(549-552)1,2,3,4,
QB4a
(553)
1
234
QB4b
(554-557)
1,
2,3,4,WN
NEW
Stärkung des Vertrauens der Verbraucher in elektronischen Handel (Kauf von Produkten und Dienstleistungen über das Internet)Ausbau des Breitbandzugangs für alle europäischen Bürger
(ROTIEREN - MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)
Entwicklung weiterer Internetdienste für die Bürger (z.B. E-Government, E-Gesundheit)
Und dann?
WN
NEW
Stärkung des Vertrauens der Verbraucher in elektronischen Handel (Kauf von Produkten und Dienstleistungen über das Internet)Ausbau des Breitbandzugangs für alle europäischen Bürger
(ROTIEREN)
Entwicklung weiterer Internetdienste für die Bürger (z.B. E-Government, E-Gesundheit)
Wenn Sie an das Thema Internet denken, was sollte da Ihrer Meinung nach für die EU Vorrang haben? Erstens?
WN
NEW
Die allgemeine Bildungsqualität auf allen Bildungsstufen erhöhenMehr junge Menschen in Beschäftigung bringen
(ROTIEREN - MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)
Studenten ermutigen, in einem anderen EU-Land zu studieren
Und dann?
113
QB5a
(558)1
234
QB5b
(559-562)1,
2,3,4,
QB6a
(563)
1
2
34WN
NEW
Die Industriezweige, die sich in Schwierigkeiten befinden, umstrukturieren
Das Beste aus den Möglichkeiten der grünen Wirtschaft herausholen (d.h. Umwelttechnologien, Recycling, erneuerbare Energie)
(ROTIEREN)
Die Bestimmungen ändern, um die Gründung und Führung eines Unternehmens zu erleichtern, insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen
Wenn Sie an das Thema Industrie denken, was sollte da Ihrer Meinung nach Vorrang für die EU haben? Erstens?
WN
NEW
Finanzielle Unterstützung für Kleinunternehmen und Haushalte bereitstellen, um deren Energieverbrauch effizienter zu machenErneuerbare Energiequellen fördern
(ROTIEREN - MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)
Den CO2-Ausstoß im Verkehrsbereich reduzieren
Und dann?
WN
NEW
Finanzielle Unterstützung für Kleinunternehmen und Haushalte bereitstellen, um deren Energieverbrauch effizienter zu machenErneuerbare Energiequellen fördern
(ROTIEREN)
Den CO2-Ausstoß im Verkehrsbereich reduzieren
Wenn Sie an das Thema Energie denken, was sollte da Ihrer Meinung nach Vorrang für die EU haben? Erstens?
114
QB6b
(564-567)
1,
2,
3,4,
QB7a
(568)
1
2
34
QB7b
(569-572)
1,
2,
3,4,WN
NEW
Das Recht der Menschen gewährleisten, in einem anderen EU-Land zu leben und zu arbeitenBildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten für alle Menschen im erwerbsfähigen Alter fördern ("lebenslanges Lernen")
(ROTIEREN - MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)
Menschen bei der Anpassung an neue Arbeitsbedingungen und mögliche berufliche Veränderungen unterstützen
Und dann?
WN
NEW
Das Recht der Menschen gewährleisten, in einem anderen EU-Land zu leben und zu arbeitenBildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten für alle Menschen im erwerbsfähigen Alter fördern ("lebenslanges Lernen")
(ROTIEREN)
Menschen bei der Anpassung an neue Arbeitsbedingungen und mögliche berufliche Veränderungen unterstützen
Wenn Sie an die Themen Arbeitsplätze und Qualifikationen denken, was sollte da Ihrer Meinung nach Vorrang für die EU haben? Erstens?
WN
NEW
Die Industriezweige, die sich in Schwierigkeiten befinden, umstrukturieren
Das Beste aus den Möglichkeiten der grünen Wirtschaft herausholen (d.h. Umwelttechnologien, Recycling, erneuerbare Energie)
(ROTIEREN - MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)
Die Bestimmungen ändern, um die Gründung und Führung eines Unternehmens zu erleichtern, insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen
Und dann?
115
QB8a
(573)
1
2
34
QB8b
(574-577)
1,
2,
3,4,
QB9
(578)1234WN
NEW
In die falsche RichtungWeder in die eine noch in die andere Richtung (SPONTAN)
In die richtige Richtung
Nachdem Sie nun die Prioritäten der EU kennen, sind Sie da der Meinung, dass sich die Europäische Union in die richtige Richtung oder in die falsche Richtung bewegt, um die Krise zu überwinden und um den neuen globalen Herausforderungen zu begegnen?
WN
NEW
Die Zukunftsfähigkeit der sozialen Sicherungs- und Rentensysteme und verbesserten Zugang zu Gesundheitssystemen gewährleistenDiskriminierung bekämpfen und den Risikogruppen helfen (wie alleinerziehende Eltern, ältere Frauen, Minderheiten, Roma, Menschen mit Behinderung und Obdachlose)
(ROTIEREN - MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)
Innovative Bildungs-, Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für diejenigen bereitstellen, die am stärksten gefährdet sind
Und dann?
WN
NEW
Die Zukunftsfähigkeit der sozialen Sicherungs- und Rentensysteme und verbesserten Zugang zu Gesundheitssystemen gewährleistenDiskriminierung bekämpfen und den Risikogruppen helfen (wie alleinerziehende Eltern, ältere Frauen, Minderheiten, Roma, Menschen mit Behinderung und Obdachlose)
(ROTIEREN)
Innovative Bildungs-, Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für diejenigen bereitstellen, die am stärksten gefährdet sind
Wenn Sie an das Thema Armut denken, was sollte da Ihrer Meinung nach Vorrang für die EU haben? Erstens?
116
QC1
(599)
123
QC2
(600)
12
345WN
EB73.4 QB2
Sie haben eine langfristige Vorstellung davon, wie Ihr Haushalt in den nächsten 1 bis 2 Jahren aussehen wirdSonstiges (SPONTAN)
Ihre derzeitige Situation erlaubt es Ihnen nicht, Pläne für die Zukunft zu machen. Sie leben von Tag zu TagSie wissen, was Sie in den nächsten sechs Monaten tun werden
Welche der folgenden Aussagen beschreibt Ihre derzeitige Haushaltssituation am besten?
EB73.4 QB1
Das Schlimmste steht noch bevorWN
Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt haben ihren Höhepunkt schon erreicht
Einige Fachleute sagen, die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt haben ihren Höhepunkt schon erreicht und die Situation wird sich langsam wieder bessern; andere hingegen sind der Ansicht, dass das Schlimmste noch bevorsteht. Welche dieser Meinungen kommt Ihrer Ansicht am nächsten?
DIE EUROPÄER UND DIE KRISE
117
QC3
(601)12345678
QC4
(602)12345
EB73.4 QB5 TREND MODIFIED
Stimme überhaupt nicht zuWN
Stimme eher zuStimme eher nicht zu
Stimme voll und ganz zu
Bitte sagen Sie mir, ob Sie der folgenden Aussage voll und ganz zustimmen, eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder überhaupt nicht zustimmen: Alles in allem hat der Euro die Auswirkungen der Wirtschaftskrise abgedämpft.
WN
EB73.4 QB3a TREND MODIFIED (SPLIT DELETED)
Sonstige (SPONTAN)Keiner davon (SPONTAN)
Die G20Der internationale Währungsfonds (IWF)
Die Europäische UnionDie Vereinigten Staaten (USA)
(ROTIEREN)
Die (NATIONALE) Regierung
Welcher der folgenden Akteure ist Ihrer Meinung nach am besten in der Lage, wirksame Maßnahmen gegen die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise zu ergreifen?
118
QC5
(603-615)1,2,3,4,5,6,
7,
8,9,
10,11,12,13,WN
NEW (BASED ON EB73.4 QB6)
Die Regulierung der Finanzmärkte verstärkenAndere (SPONTAN)
Anhebung des RentenaltersVerringerung der öffentlichen Defizite und der Staatsverschuldung
Investitionen im Verkehrsbereich vornehmen (Autobahnen, Eisenbahnen etc.)Investitionen in umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen vornehmen
Die Gründung von Unternehmen erleichternEnergie effizienter nutzen
In Forschung und Entwicklung investierenUnternehmen den Zugang zu Krediten erleichtern
Die Zahl der Arbeitsstunden erhöhenBildung und berufliche Weiterbildung verbessern
Welche drei Initiativen könnten am meisten zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit der europäischen Wirtschaft beitragen?
(MAX. 3 NENNUNGEN)
119
QC6
(616)
1
(617)
2
(618)
3
(619)
4
(620)
5
(621)
6
(622)
7 5
EB73.4 QB8 (items 1-6) + EB73.4 QB9 (item 7) TREND MODIFIED
Die Wirtschaftskrise bedeutet, dass wir zur Schaffung von Arbeitsplätzen das öffentliche Defizit erhöhen sollten
1 2 3 4
1 2 3 4 5Maßnahmen zur Verringerung des öffentlichen Defizits und der Verschuldung in (UNSEREM LAND) haben derzeit keinen Vorrang
3 4 5Maßnahmen zur Verringerung des öffentlichen Defizits und der Verschuldung in (UNSEREM LAND) dulden keinen Aufschub
1 2
5Sie wären bereit, Ihren jetzigen Lebensstandard zu senken, um den Lebensstandard nachfolgender Generationen zu sichern
1 2 3 4
1 2 3 4 5Die EU-Mitgliedstaaten sollten bei der Bewältigung der Wirtschafts- und Finanzkrise stärker zusammenarbeiten
3 4 5(UNSER LAND) braucht Reformen, um für die Zukunft gerüstet zu sein
1 2
5Wir müssen Reformen durchführen, um die künftigen Generationen zu begünstigen, selbst wenn dies derzeit mit einigen Opfern verbunden ist
1 2 3 4
Stimme voll und ganz zu
Stimme eher zu
Stimme eher nicht
zu
Stimme überhaupt nicht zu
WN
Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Aussagen, ob Sie dieser voll und ganz zustimmen, eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder überhaupt nicht zustimmen.
120
QC7
(623)
1
(624)
2
(625)
3
(626)
4
(627)
5
EB73.4 QB10 TREND MODIFIED
Eine stärkere Abstimmung der Wirtschafts- und Finanzpolitik zwischen den Ländern der Eurozone
1 2 3 4 5
Eine strengere Kontrolle durch die EU, wenn öffentliche Gelder zur Rettung von Banken und Finanzinstituten eingesetzt werden
1 2 3 4 5
Eine stärkere Abstimmung der Wirtschaftspolitik zwischen allen EU Mitgliedstaaten
1 2 3 4 5
Eine strengere Kontrolle der Aktivitäten großer Finanzkonzerne / der wichtigsten internationalen Finanzkonzerne durch die EU
1 2 3 4 5
Eine wichtigere Rolle für die EU bei der Regulierung von Finanzdienstleistungen
1 2 3 4 5
(ROTIEREN) Sehr wirksam
Ziemlich wirksam
Nicht sehr wirksam
Überhaupt nicht
wirksam
WN
Innerhalb der europäischen Institutionen wird derzeit eine Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung der derzeitigen Wirtschafts- und Finanzkrise diskutiert. Bitte sagen Sie mir für jede dieser Maßnahmen, ob Sie sie für wirksam halten oder nicht.
121
QC8
(628)
1
(629)
2
(630)3
(631)
4
(632)5
(633)6
QC9
(634)12345678
NEW
Nichts davon (SPONTAN)WN
Der internationale Währungsfonds (IWF)Andere (SPONTAN)
Die Vereinigten Staaten (USA)Die G20
Die (NATIONALE) RegierungDie Europäische Union
Welcher der folgenden Akteure ist Ihrer Meinung nach am besten geeignet, um den globalen Finanzmarkt zu regulieren und zu reformieren?
(ROTIEREN)
NEW
Erhöhung der Transparenz der Finanzmärkte
1 2 3 4 5
Stärkere Überwachung sogenannter "Hedgefonds"
1 2 3 4 5
Regulierung der Gehälter im Finanzsektor (d.h. Bonuszahlungen an Händler)
1 2 3 4 5
Einführung einer Steuer auf Finanztransaktionen
1 2 3 4 5
Einführung einer Steuer auf die Gewinne, die von Banken erzielt werden
1 2 3 4 5
Schärfere Regeln gegen Steuerumgehung und Steueroasen
1 2 3 4 5
(ROTIEREN) Voll und ganz dafür
Eher dafür Eher dagegen
Voll und ganz
dagegen
WN
Bitte sagen Sie mir in Bezug auf die Reform der weltweiten Finanzmärkte, ob Sie dafür oder dagegen sind, dass die EU die folgenden Maßnahmen ergreift.
122
QC10
(635)
1
(636)
2
(637)
3
QC11
(638) 1
(639)2
(640) 3
NEW
Die USA 1 2 3 4 5
Die (NATIONALE) Regierung
1 2 3 4 5Die Europäische Union 1 2 3 4 5
(ROTIEREN) Ja, sehr erfolgreich
Ja, ziemlich
erfolgreich
Nein, nicht sehr
erfolgreich
Nein, überhaupt
nicht erfolgreich
WN
Würden Sie sagen, dass die folgenden Akteure seit Beginn der Wirtschaftskrise bis heute erfolgreich bei deren Bekämpfung gehandelt haben oder nicht?
EB71.1 QA18 TREND MODIFIED
Die EU hat genügend Macht und Mittel, um die wirtschaftlichen Interessen Europas in der Weltwirtschaft zu verteidigen
1 2 3 4 5
Die EU sollte weniger stark an der Entwicklung neuer Regeln für die weltweiten Finanzmärkte beteiligt sein
1 2 3 4 5
Die EU sollte bei der Entwicklung neuer Regeln für die weltweiten Finanzmärkte eine wichtigere Rolle übernehmen
1 2 3 4 5
Stimme voll und ganz zu
Stimme eher zu
Stimme eher nicht
zu
Stimme überhaupt nicht zu
WN
Bitte sagen Sie mir für jede der folgenden Aussagen zur Rolle der Europäischen Union in Wirtschaftsfragen, ob Sie ihr zustimmen oder nicht zustimmen.
123
QD1
(661)12345
QD2
(662)12345
NEW (BASED ON EB67.2 QA22b)
Überhaupt nicht informiertWN
Ziemlich gut informiertNicht sehr gut informiert
Sehr gut informiert
Und inwieweit sind Sie persönlich Ihrer Meinung nach insgesamt gesehen gut oder nicht gut über europäische Angelegenheiten informiert?
WN
NEW (BASED ON EB68.1 QA19)
Nicht sehr gut informiertÜberhaupt nicht informiert
Sehr gut informiertZiemlich gut informiert
Inwieweit sind Ihrer Meinung nach die Menschen in (UNSEREM LAND) insgesamt gesehen gut oder nicht gut über europäische Angelegenheiten informiert?
INFORMATIONEN ÜBER EUROPÄISCHE POLITISCHE ANGELEGENHEITEN
124
QD3
Täglich
oder fast täglich
2 bis 3
mal in
der Woche
Ungefäh
r einm
al die
Woche
2 oder
3 mal pro Mon
at
Seltener
Niemals
Informationsquelle
ist nicht verfügbar (SPONTAN)
WN
(663) 1 1 2 3 4 5 6 7 8(664) 2 1 2 3 4 5 6 7 8(665) 3 1 2 3 4 5 6 7 8(666) 4 1 2 3 4 5 6 7 8(667) 5 1 2 3 4 5 6 7 8
QD4a
(668)12345
67WN
NEW
Andere (SPONTAN)Sie suchen nicht nach Nachrichten zu europäischen politischen Angelegenheiten (SPONTAN)
RadioInternet
FernsehenPresse
Woher erhalten Sie die meisten Nachrichten zu europäischen politischen Angelegenheiten? Erstens?
NEW
Das Internet nutzenSoziale Netzwerke im Internet nutzen
Radio hörenGedruckte Presseerzeugnisse lesen
Fernsehen
Bitte sagen Sie mir, wie häufig Sie …
125
QD4b
(669-675)1,2,3,4,5,
6,7,
QD5
(676-687)1,2,3,4,5,6,7,8,9,
10,11,12,
EB67.2 QA25
Suche nie nach solchen Informationen, kein Interesse (SPONTAN) WN
Telefon (Info-Telefon, Europa Direkt etc.)Sonstiges (SPONTAN)
InternetBücher, Broschüren, Informationsblätter
Fernsehen Radio
Tageszeitungen Wochenzeitungen, Zeitschriften
An Konferenzen teilnehmen, Treffen, Veranstaltungen Gespräche mit Verwandten, Freunden, Kollegen
Wenn Sie nach Informationen über die Europäische Union, ihre Politik und ihre Institutionen suchen, welche der folgenden Informationsquellen nutzen Sie dann?
(MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)
NEW
Sie suchen nicht nach Nachrichten zu europäischen politischen Angelegenheiten (SPONTAN)WN
Internet Andere (SPONTAN)
PresseRadio
(MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)
Fernsehen
Und dann?
126
QD6
(688) 1(689) 2(690) 3(691) 4
QD7
(692) 1(693) 2(694) 3(695) 4 3 4
EB68.1 QC2
Internetseiten 1 22 3 4Zeitungen und Zeitschriften 1
Radio 1 2 3 44Fernsehen 1 2 3
Zu negativ WNZu positiv Objektiv
Und sind Sie der Meinung, dass die Europäische Union im (NATIONALEN) Fernsehen zu positiv, objektiv oder zu negativ dargestellt wird? Und im Radio? Und in Zeitungen und Zeitschriften? Und auf Internetseiten?
2 3 4
EB68.1 QC1
Internetseiten 1Zeitungen und Zeitschriften 1 2 3 4
4Radio 1 2 33 4Fernsehen 1 2
Genug Zu wenig WNZu viel
Ganz allgemein gesprochen: Finden Sie, dass im (NATIONALEN) Fernsehen zu viel, genug oder zu wenig über die Europäische Union berichtet wird? Und im Radio? Und in Zeitungen und Zeitschriften? Und auf Internetseiten?
127
QD8
(696)
1
(697)
2
(698)
3
(699)
4
NEW
Soziale Netzwerke im Internet bieten eine gute Möglichkeit, bei politischen Themen mitreden zu können
1 2 3 4 5
Soziale Netzwerke im Internet können bei Menschen das Interesse für politische Angelegenheiten wecken
1 2 3 4 5
Die Informationen zu politischen Angelegenheiten von sozialen Netzwerken im Internet sind nicht vertrauenswürdig
1 2 3 4 5
Soziale Netzwerke im Internet bieten eine moderne Möglichkeit, um bei politischen Angelegenheiten auf dem neuesten Stand zu bleiben
1 2 3 4 5
(ROTIEREN) Stimme voll und ganz zu
Stimme eher zu
Stimme eher nicht
zu
Stimme überhaupt nicht zu
WN
Bitte sagen Sie mir, ob Sie den folgenden Aussagen zu sozialen Netzwerken im Internet (Internetseiten sozialer Netzwerke, Videoportale und Blogs) voll und ganz zustimmen, eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder überhaupt nicht zustimmen.
128