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Ernährung in der Chemotherapie Gewinnen mit Kraft und Willen

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Ernährung in der ChemotherapieGewinnen mit Kraft und Willen

Autoren

Ulrike Gonder, Diplom-Ökotrophologin

Nicole Quirin, Diplom-Ökotrophologin

Dr. Giuseppe Gianni, Brand Health GmbH

Konzeption/Redaktion

Dr. Giuseppe Gianni, Brand Health GmbH

Franziska Treichel, ribosepharm division

Gestaltung

Magda Zaslona, Brand Health GmbH

Herausgeber

ribosepharm division

Hikma Pharma GmbH

Postfach 1231

82154 Gräfelfing

www.ribosepharm.de

2 I M P R E S S U M

I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 3

Impressum

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Krebs, Chemotherapie und Ernährung

Zytostatika: Wirkung auf die Tumorzellen und auf den Organismus

Ernährung und Krebs

Ernährung und Therapie – „SPS” & „5 am Tag”

Diäten in der Therapie

„Du schaffst es!”

Planung ist wichtig

Rezepte – Essen und Trinken

Blick über den Tellerrand

Adressen für Beratung und Betreuung

Links im Internet

Buchtipps

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2 I M P R E S S U M

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„Du bist, was du isst“ – sicherlich haben Sie diesen Spruch schon einmal gehört.

Möglich, dass er Ihnen gerade jetzt wieder einfällt, nachdem Ihnen oder einem Ihnen

nahestehenden Menschen die Diagnose Krebs eröffnet wurde.

Vielleicht setzen Sie sich zum ersten Mal in Ihrem Leben mit dem Thema Ernährung

auseinander – gut so, Sie werden davon profitieren. Vielleicht machen Sie sich auch

Vorwürfe, dass Ihr bisheriges Essverhalten möglicherweise zur Erkrankung beigetra-

gen hat. Solche Gedanken sollten Sie vermeiden. Einige Nahrungsmittel werden zwar

für das Entstehen von Krebs (mit-) verantwortlich gemacht, ein Zusammenhang ist

jedoch nur für sehr wenige Ernährungsfaktoren schlüssig bewiesen.

Zudem bringen Sie Selbstvorwürfe jetzt nicht weiter.

Möglicherweise haben Sie sich aber auch zeitlebens um eine gesunde Ernährung be-

müht und sind nun enttäuscht, dass die Erkrankung dennoch bei Ihnen aufgetreten

ist. Diese Enttäuschung ist zwar verständlich, sie verkennt jedoch, dass Krebs auch

ohne jegliche Ernährungseinflüsse entstehen kann.

Eventuell sind Sie jetzt aber auch auf der Suche nach einer Ernährungsform, die

Krebs heilen kann. Davor möchte ich Sie jedoch warnen, denn eine solche Ernährung

gibt es (noch) nicht.

Was also kann eine gute Ernährung leisten? Sie kann einen entscheidenden Beitrag

zur Stärkung Ihres Körpers und zur Bekämpfung der Tumorerkrankung leisten.

Ein starker und gut genährter Körper kämpft besser.

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Daher soll Ihnen diese Broschüre Anregungen geben, sich mit Ernährung im Rahmen

der Krebserkrankung auseinanderzusetzen. Wir möchten Sie dazu motivieren, weil

gesunde Ernährung die Therapie unterstützt und auch weil ein leckeres Essen ein

Stück Lebensqualität bedeutet.

Vergessen Sie daher bitte in der nächsten Zeit nicht, dass „Essen ein wichtiger Be-

standteil einer ausgewogenen Ernährung ist“: Ohne vernünftiges Essen können wir

uns nun mal nicht gesund ernähren.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und einen guten Appetit! Ich bin sicher, die Anre-

gungen und Informationen dieser Broschüre helfen Ihnen dabei.

Ulrike Gonder

Ernährungswissenschaftlerin

4 V o R w o R T

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Zytostatika: Wirkung auf die Tumorzellen und auf den Organismus

Veränderung ist ein Prinzip des Lebens. Wie sonst hätten wir uns von den Ursprüngen

des Lebens zu dem entwickeln können, was wir heute sind.

Im Zuge der Veränderung finden sich auch Ausreißer. Zellen nehmen Eigenschaften

an, die nicht nützlich sind – meist eliminiert unser Körper diese Zellen.

Gelingt es den Zellen, der Immunkontrolle zu entwischen, können sie sich zu Krebs-

zellen entwickeln und unseren Körper durch ihr ungehemmtes Wachstum schädi-

gen.

Das ungebremste Wachstum ist Bedrohung und Chance zugleich, denn es unterschei-

det die Tumorzellen von den meisten anderen Körperzellen und macht sie angreifbar.

Während der Vermehrung der Tumorzellen können Medikamente, sogenannte Zyto-

statika, wirken und die Zellen abtöten.

Die Teilungswut wird der Tumorzelle zum Verhängnis und das ungehemmte Wachs-

tum kann gestoppt werden. Die Substanzen wirken unterschiedlich auf die verschie-

denen Tumore – mal besser und stärker, mal schwächer oder gar nicht. Deshalb

kombiniert man Substanzen mit unterschiedlichen, aber sich ergänzenden Tumor-

angriffspunkten miteinander – das erhöht die Wirksamkeit gegen den Krebs.

Zytostatika machen sich aber auch bei gesunden Zellen des Körpers bemerkbar, die

sich häufig teilen. Dazu gehören Haarwurzelzellen, Keimdrüsenzellen und Knochen-

markszellen.

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Eine besondere Wirkung haben die Zytostatika auf die Oberflächenzellen der Schleim-

häute. Davon befinden sich viele im Darm – ein wichtiger Ort unserer Verdauung.

Verminderte Nahrungsverwertung sowie Übelkeit und Erbrechen sind die Folgen die-

ser Wechselwirkung.

Umso wichtiger ist es, die Ernährung in den Phasen vor, während und nach der The-

rapie auf diese Wechselwirkung einzustellen.

Ihr Arzt tut das, indem er Ihnen wirksame Präparate gegen Übelkeit und Erbrechen

gibt. Sie tun das, indem Sie sich durch eine gute Planung und Vorbereitung auf die

Therapie einstellen und somit „gutes Gift – gut vertragen“.

Die Verbesserung der Wirkung bei gleichzeitiger Verminderung der Nebenwirkungen

schreitet voran, Antikörper und sonstige Inhibitoren stehen stellvertretend für die

Entwicklung der letzten Jahre. Sie ergänzen das Repertoire der Zytostatika und füh-

ren zu neuen Therapieansätzen.

Eine Chemotherapie ist für Körper und Seele eine Belastung und eine große

Herausforderung, aber eben auch eine Chance. Wenn Sie wissen, was Sie

erwartet, werden Sie sich weniger hilflos fühlen. Wenn Sie die Probleme

kennen, die auftreten können, sind Sie in der Lage, Vorsorgemaßnahmen

zu treffen, um sich besser zu fühlen. Wenn Sie praktische Tipps und Bewälti-

gungshilfen kennen, sind Sie der Situation besser gewachsen!

Sehen Sie in der richtigen Ernährung einen Aspekt Ihrer Genesung, um den Sie sich

wirklich selbst kümmern können!

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Ernährung und Krebs

Unsere Nahrung versorgt den Körper mit all jenen Stoffen, die er zum Funktionie-

ren, Gesundbleiben und Bekämpfen von Krankheiten benötigt. Nährstoffe dienen

der Energiegewinnung (v. a. Fett und Kohlenhydrate), dem Aufbau von Körpergewe-

ben (v. a. Eiweiß und Mineralstoffe), als Lösungsmittel (Wasser) und als Hilfsstoffe im

Stoffwechsel (v. a. Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe). Während einer

Krebserkrankung kann der Bedarf an Energie und Nährstoffen erhöht sein:

• weil das Immunsystem viele Nährstoffe verbraucht

• weil die Tumorerkrankung den Körper auszehrt

• weil die Therapie den Bedarf an Nährstoffen erhöht

• weil eine Gewichtsabnahme aufgefangen oder verhindert werden soll

Eine ausgewogene Ernährung sorgt dafür, dass der Körper in einem guten Allge-

meinzustand bleibt. So wird die Therapie besser vertragen. Denn bei unzureichender

Ernährung ist der Körper geschwächt, es kommt zur Unterernährung, das Immunsy-

stem funktioniert nicht mehr richtig und die Therapie belastet mehr als nötig. Doch

was bedeutet „ausgewogene Ernährung“?

Ausgewogene Ernährung bedeutet, den Körper mit allem Notwendigen zu versor-

gen. Es bedeutet aber auch, eine Ernährung zu finden, die einem gut schmeckt, gut

bekommt und die gut sättigt, ohne dass es zu größeren Gewichtszunahmen oder

-abnahmen kommt. Wie das konkret aussieht, darüber gibt es viele unterschiedliche

Meinungen. Dies kommt vielleicht daher, dass Ernährung etwas sehr Individuelles ist,

bei dem persönliche Vorlieben im Vordergrund stehen. Das ist auch völlig in Ordnung,

denn es gibt nicht eine einzige gesunde Ernährung für alle.

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Daher ist es nicht nur „erlaubt“, sondern wichtig, dass jeder seinen eigenen Weg

findet. Dabei können Ihnen die folgenden Hinweise helfen:

• Sinnvolle Lebensmittelauswahl

Am einfachsten gelingt die Nährstoffversorgung des Körpers, wenn mög lichst

täglich Lebensmittel aus folgenden Gruppen verzehrt werden:

1. Gemüse und Salate

2. Obst

Es liefert Vitamine, Mineralstoffe, Wasser und Ballaststoffe.

3. Hochwertige Fette und Öle

Sie liefern Energie, fettlösliche Vitamine und wichtige Fettsäuren.

4. Fisch, Fleisch, Geflügel, Ei, Nüsse oder Hülsenfrüchte

Sie liefern hochwertiges Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe. In fetten

Fischen stecken viele günstige Omega-3-Fettsäuren.

5. Milch oder Milchprodukte

Sie liefern hochwertiges Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe.

6. Getreideprodukte oder Kartoffeln

Sie liefern Kohlenhydrate, Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe.

7. Wasser oder andere alkoholfreie Getränke

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Um die Nährstoffe bestmöglich zu erhalten, empfiehlt es sich, überwiegend

frische Produkte einzukaufen und sie schonend zuzubereiten.

• Essen, um Krebs zu verhindern

Eine zu einseitige Ernährung mit Vitaminmangel, der Verzehr von verschimmelten

Lebensmitteln, zu viel Alkohol oder eine zu reichhaltige Ernährung mit Überge-

wicht fördern das Auftreten verschiedener Krebserkrankungen. Für alle anderen

Einflüsse durch Ernährung gibt es keine sicheren Beweise für einen Zusammen-

hang mit Krebs, auch nicht für einen Krebsschutz durch Vitamin- oder Mineral-

stoffpräparate.

Das gilt prinzipiell auch für die Vermeidung einer zweiten Krebserkrankung: Dazu

braucht es keine Wunderdiät, sondern eine ausgewogene Ernährung mit mög-

lichst hochwertigen Zutaten. In Studien erwiesen sich zudem ausreichend Eiweiß

(mageres Fleisch, Milch, Ei, vegetarische Eiweißträger) sowie ein regelmäßiger

Obst- und Gemüseverzehr und das Vermeiden von starken Gewichtszunahmen

wie auch -abnahmen als günstig.

• Ausreichend essen

Normalerweise benötigt der Mensch bei geringer körperlicher Aktivität im Durch-

schnitt täglich 30 bis 35 Kilokalorien pro Kilo Körpergewicht. Das wären bei-

spielsweise 2.100 bis 2.450 Kilokalorien bei einem Gewicht von 70 Kilogramm

oder 1.800 bis 2.100 Kilokalorien bei einem Gewicht von 60 Kilogramm.

Bei einer „zehrenden“ Krebserkrankung kann der Kalorienbedarf höher liegen.

Auskunft gibt die Waage: Wer weder zu- noch abnimmt, isst genau die rich-

tige Kalorienmenge. Wer abnimmt, isst zu wenig. Um größere Gewichtsverluste

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gar nicht erst aufkommen zu lassen, sollten Sie sich daher regelmäßig wiegen

oder zumindest anhand Ihrer Kleidung überprüfen, ob Sie Gewicht verloren ha-

ben. Dann heißt es: mehr und öfter essen, kalorienreiche Produkte wie Sahne,

fettreiche Käse- und Milchprodukte, hochwertige Öle und Fette, Nüsse oder Zu-

satznahrung in den Tagesplan einbauen.

Umgekehrt sollten Krebspatienten, die übergewichtig sind, nicht weiter zuneh-

men. Das bedeutet, bevorzugt kalorienarme Lebensmittel wie Obst, Gemüse,

Milchprodukte und mageres Fleisch zu essen und bei den kalorienreichen Pro-

dukten Zurückhaltung zu üben.

• Sich regen bringt Segen

Durch körperliche Bewegung wird das Herz-Kreislauf-System fit gehalten, die

Insulinempfindlichkeit der Gewebe verbessert, die Stressbewältigung gestärkt

und Muskelschwund entgegengewirkt. Das ist nicht nur für Gesunde vorteilhaft.

Immer mehr Studien zeigen, dass auch Krebspatienten von regelmäßiger Bewe-

gung profitieren. Vor allem bei Brust- und Darmkrebs, aber auch bei anderen

Krebserkrankungen lässt sich durch körperliche Aktivität das Risiko für ein Wie-

derauftreten der Krankheit mindern. Zudem verbessern sich das Allgemeinbefin-

den und das seelische Gleichgewicht.

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• Essen genießen

Wenn von gesunder Ernährung die Rede ist, wird meist nur über die „Pflichten“

gesprochen. Doch auch die „Kür“, der Genuss, sollte nicht zu kurz kommen,

denn auch Genießen fördert die Gesundheit. Gesunde Ernährung soll und darf,

ja sie muss sogar gut schmecken – wer wollte sie sonst langfristig zu sich neh-

men? Ob gemeinsam oder allein und in Ruhe – Sie sollten Ihr Essen so gut es geht

genießen, schmecken und auskosten. Nehmen Sie sich Zeit, falls es aufgrund

Ihrer Erkrankung nur langsam geht. Essen Sie häufiger kleine Mahlzeiten, wenn

es an großem Appetit mangelt. Essen Sie dann, wenn es Sie gelüstet, auch wenn

die Zeiten ungewöhnlich sein mögen. Und: Heben Sie sich Ihre Lieblingsgerichte

für die Zeit nach der Chemotherapie auf, wenn sich Ihr Geschmacksempfinden

wieder normalisiert hat und Ihre Schleimhäute wieder intakt sind.

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Ernährung und Therapie – „SPS” & „5 am Tag”

Ein guter Ernährungszustand fördert die Verträglichkeit und die Wirksamkeit der

Therapie. Außerdem kann eine gute Ernährung dazu beitragen, die Nebenwirkungen

der Therapie besser zu bewältigen, und sie fördert die Wundheilung nach einer Ope-

ration. Sie sehen, es lohnt sich, ein paar Gedanken an die Ernährung zu „verschwen-

den“.

Neben den oben beschriebenen allgemeinen Grundzügen einer gesunden Ernäh-

rung möchten wir Ihnen noch ein paar besondere Inhaltsstoffe vorstellen.

Unsere Nahrungspflanzen liefern dem Körper nicht nur Wasser, Vitamine und Mine-

ralstoffe, sondern auch sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe (SPS). Darunter ver-

steht man all jene Substanzen, die keinen direkten Nährwert haben, die aber eine

Reihe von gesundheitsfördernden Wirkungen aufweisen. Dazu gehört auch ein ge-

wisser Schutz vor Krebserkrankungen.

Die SPS befinden sich in Gemüse, Salaten, Kräutern, Obst und Vollkornprodukten,

aber auch in Kaffee, Tee und Kakao sowie in alkoholischen Getränken. Während die

Genussmittel nur in Maßen verzehrt werden sollten, bieten die anderen pflanzlichen

Lebensmittel eine gute Gelegenheit, größere Mengen an sekundären Pflanzenstoffen

aufzunehmen. Übrigens: SPS in Form von Pillen sind nicht empfehlenswert, da man die

Wechselwirkungen der einzelnen Stoffe untereinander noch nicht ausreichend kennt.

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Hier einige Beispiele für SPS und andere Lebensmittelinhaltsstoffe, die zum Krebs-

schutz durch Ernährung beitragen:

• Karotinoide, z. B. Möhren, Melonen, Aprikosen, Spinat:

wirken u. a. antioxidativ, d. h., sie fangen aggressive, zellschädigende Substan-

zen im Körper ab und machen sie unschädlich.

• Polyphenole und Flavonoide, z. B. in Weintrauben, Beerenobst, Äpfeln, Tee,

sowie

• Sulfide, z. B. in Zwiebeln, Knoblauch:

Diese SPS zeigen ein sehr breites Wirkungsspektrum: Sie wirken antioxidativ, sti-

mulieren das Immunsystem, wirken antibakteriell, binden krebserregende Sub-

stanzen an sich und verändern die Aktivität von Enzymen günstig.

• Glucosinolate, z. B. in Kohlgemüsen, Kresse, Rettich,

sowie

• Phytoöstrogene, z. B. in Sojabohnen, Roggensauerteigbrot, Beerenobst:

Ihr Verzehr geht mit verminderten Krebsraten einher, vor allem bei hormonab-

hängig wachsenden Tumoren der Brust und der Prostata. Man führt dies auf

ihre hormonähnliche Wirkung zurück sowie auf die günstige Beeinflussung von

Enzymen.

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• Ballaststoffe, z. B. in Vollkorngetreide, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten:

Sie beugen Verstopfung vor, binden krebserregende Substanzen an sich und

schleusen sie so aus dem Körper.

• Milchsäure und lebende Milchsäurebakterien, z. B. in:

nicht erhitztem Sauerkraut und Milchprodukten wie Joghurt – sie fördern eine

gesunde Darmflora, unterstützen das Immunsystem und töten unerwünschte

Bakterien ab.

Tipp: Mit „5 am Tag“ sind Sie gut versorgt!

„5 am Tag“ bedeutet, 3 Hände voll Salat oder Gemüse und 2 Hände voll Obst täglich

zu verzehren. So werden genügend SPS zugeführt.

Und so einfach kann es sein, genügend Obst und Gemüse zu verzehren:

1. Portion: Beerenobst, eine Birne oder zwei Kiwis im Frühstücksmüsli oder

zum Brot

2. Portion: zwischendurch ein Glas Saft (z. B. Orange, Apfel, Kirsche oder Ananas)

3. Portion: mittags eine Portion gekochtes Gemüse oder knackigen Salat

4. Portion: zwischendurch eine Banane, einen Fruchtmilchshake oder einen Joghurt

mit frischem Beerenobst

5. Portion: 2 Tomaten, eine halbe Gurke oder einen Kohlrabi zum Abendbrot

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Ernährung während der Chemo

Sie müssen keineswegs nüchtern zur Chemotherapie kommen – im Gegenteil. Ideal

ist es, etwa 2 Stunden vorher etwas gut Bekömmliches zu essen und ausreichend zu

trinken. So ist Ihr Körper für die kommenden Stunden gut gewappnet.

Wichtig nach der Chemo: reichlich trinken!

Medikamente werden im Körper von der Leber oder den Nieren aus dem Blut gefiltert,

teilweise ab- und umgebaut und anschließend über den Urin ausgeschieden. Um die

Ausscheidung zu unterstützen, ist es wichtig, nach der Behandlung viel zu trinken.

Denn je mehr Sie trinken, desto leichter hat es Ihr Körper, die Nebenprodukte der

Chemotherapie abzubauen und loszuwerden.

Tipp: Versuchen Sie, jede halbe Stunde ein halbes Glas zu trinken.

Falls Sie Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen nützen, nehmen Sie diese

rechtzeitig ein, denn wenn Ihnen erst einmal übel ist und Sie erbrechen müssen,

verlieren Sie zusätzlich Flüssigkeit und das Trinken fällt schwer.

Keine Zusätze nach Gießkannenprinzip!

Während einer Chemotherapie sollten Sie Vitaminsupplemente und andere

Nahrungsergänzungen nur in Absprache mit Ihrem Arzt einnehmen.

Unkontrollierte Einnahmen können den Verlauf der Therapie un-

günstig beeinflussen. Zudem müssen eventuell sinnvolle Nahrungs-

ergänzungsstoffe individuell auf die Therapie abgestimmt werden!

Also: Haben Sie Vertrauen und sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

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Diäten in der Therapie

Vorsicht vor Gurus!

Als Krebspatient sucht man besonders nach Hilfen aller Art. Das ist verständlich und

in Ordnung. Allerdings ist man in dieser Zeit auch anfälliger für großartige Heilver-

sprechen. Vor allem im Bereich der Ernährung gibt es viele „Gurus“, die Heilung

durch Ernährung versprechen und mit zum Teil abenteuerlichen Tipps und Diäten

aufwarten. Davor möchten wir Sie warnen. Denn es gibt bis heute (leider) keine

Ernährung, die Krebs heilen kann.

Sie sollten besonders skeptisch sein, wenn man versucht, Sie von jeglicher „konventio-

neller“ Krebstherapie abzuhalten. Seriöse Anbieter von alternativen Krebstherapien

und Ernährungsweisen werden Sie darauf hinweisen, dass diese kein Ersatz, sondern

nur eine Ergänzung und Unterstützung der medizinischen Behandlung sein können.

Mehr Eiweiß und Fett erlaubt

In der Ernährung von Krebspatienten darf der Eiweiß- und Fettanteil höher sein als

bei üblicher Kost, vor allem wenn es bereits zu einer Verschlechterung des Ernäh-

rungszustands gekommen ist.

Da viele Tumoren ihren Energiebedarf vor allem durch Zucker (Kohlenhydrate) de-

cken, die gesunden Gewebe jedoch eher Fette verarbeiten, empfiehlt es sich, we-

niger Kohlenhydrate und mehr Fette zu verzehren. Zwar müssen wir immer eine

gewisse Menge an Zucker im Blut haben, dennoch erscheint es sinnvoll, hohe Blut-

zuckerwerte nach dem Essen zu vermeiden.

Um den Blutzuckerspiegel niedrig zu halten, sollten Sie weniger zucker- und stärke-

reiche Lebensmittel wie Gebäck und Kuchen, helles Brot, Süßigkeiten, Limonade und

Säfte verzehren.

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An hochwertigen Fetten können Sie Butter als Streichfett wählen und

für Salate kalt gepresste Öle bevorzugen. Verwenden Sie neben Olivenöl auch Raps-,

Walnuss- und eventuell Leinöl, um mehr pflanzliche Omega-3-Fette aufzunehmen.

Um außerdem die Muskulatur vor einem übermäßigen Abbau zu schützen, sollte

auch der Eiweißkonsum erhöht werden. Als Faustregel gilt 1,2 bis 1,5 g Eiweiß pro

kg Normalgewicht. Gute Eiweißlieferanten sind mageres Fleisch, Fisch, Käse, Eier,

Hülsenfrüchte und Nüsse.

Beispiel:

Sie sind bei 60 kg normalgewichtig und veranschlagen 1,5 g Eiweiß pro kg Körperge-

wicht: 1,5 x 60 = 90 g Eiweiß pro Tag.

Diese 90 g Eiweiß können Sie mit normalen Lebensmitteln erreichen, etwa so:

0,5 l Milch oder Dickmilch ca. 17 g Eiweiß

2 Scheiben Brot ca. 8 g Eiweiß

2 Scheiben Käse ca. 14 g Eiweiß

200 g Kartoffeln ca. 4 g Eiweiß

500 g Obst und Gemüse ca. 11 g Eiweiß

180 g Fleisch oder Fisch ca. 36 g Eiweiß

Gesamt ca. 90 g Eiweiß

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Bei Appetitmangel

Essen Sie jetzt nach dem Lustprinzip – Sie können in ein paar Tagen wieder zu einer

ausgewogenen Ernährung zurückkehren. Wählen Sie lieber häufigere und kleinere

Mahlzeiten, gehen Sie auswärts essen oder besorgen Sie sich eine neue Leckerei.

Richten Sie das Essen besonders appetitlich an und vermeiden Sie starke Essensdüfte.

Trinken Sie nicht zum Essen, sondern zwischen den Mahlzeiten, damit Sie sich nicht

vorschnell satt fühlen oder gar ein Völlegefühl aufkommt.

Bei Übelkeit

Folgen Sie den Anweisungen des Arztes und den Angaben im Beipackzettel, nehmen

Sie Ihre Medikamente gegen Übelkeit rechtzeitig ein. Meiden Sie Essensgerüche, sehr

fette oder sehr süße Speisen. Bevorzugen Sie leicht verdauliche, kühle Speisen, die

kein intensives Aroma entfalten. Besonders bekömmlich sind Fruchtsäfte und Saft-

schorlen, gekühltes Obst wie z. B. Melone oder Pfirsiche, Milchmixgetränke, Sorbets

und Eiscreme, Apfelmus, Grießbrei oder Haferschleim.

Wenn Sie nicht essen können, versuchen Sie wenigstens zu trinken oder ein paar

Löffel Brühe zu sich zu nehmen. Sie helfen Ihrem Körper damit, Medikamentenrück-

stände besser auszuscheiden, und füllen eventuell aufgetretene Flüssigkeitsverluste

durch Erbrechen oder Durchfall wieder auf. Spülen Sie nach dem Essen den Mund

aus, trinken Sie etwas Pfefferminztee oder putzen Sie sich die Zähne. Ruhen Sie sich

nach dem Essen etwas aus.

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Bei Geschmacksveränderungen

Die Chemotherapie kann zu vorübergehenden Geschmacksveränderungen führen:

Süßes wird intensiver oder weniger intensiv empfunden, Fleischspeisen schmecken

plötzlich bitter. Manches schmeckt übertrieben metallisch, bitter oder fad. Nehmen

Sie auf diese Besonderheiten Rücksicht und wählen Sie vorübergehend andere Spei-

sen aus. Meiden Sie Bitteres und würzen Sie intensiver oder anders als sonst. Erset-

zen Sie Fleisch durch Käse, Milch oder Eier. Ein saures Bonbon oder eine Mundspü-

lung vor dem Essen kann hilfreich sein. Auch Gekühltes schmeckt oft besser.

Bereiten Sie in dieser Zeit möglichst nicht Ihr Lieblingsgericht zu, warten Sie damit

lieber, bis sich Ihr Geschmacksempfinden wieder normalisiert hat.

Bei Entzündungen im Mundraum

Ist die Schleimhaut in Mund und Rachen durch die Chemotherapie in Mitleiden-

schaft gezogen worden, sollten Sie heiße, salzige, scharfe und saure Lebensmittel

sowie kohlensäurereiche Getränke meiden. Kühle, weiche, pürierte und milde Spei-

sen sind jetzt besser. Trinken Sie mit einem Strohhalm, bereiten Sie Pürees, Quark-

speisen oder Pudding zu.

Bei Durchfall

Ballaststoffarme Nahrung bevorzugen, stark blähende, reizende und koffeinhaltige

Lebensmittel meiden. Auch Rohkost, scharfe Gewürze und in manchen Fällen Milch-

produkte können Durchfall fördern. Wählen Sie stattdessen pektinreiches Obst wie

Bananen und Äpfel sowie Möhren oder bereiten Sie einen Reis- oder Haferschleim

zu. Schwarzer Tee wirkt ebenfalls „stopfend“. Trinken Sie reichlich, um den Flüssig-

keitsverlust auszugleichen.

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Hält der Durchfall mehrere Tage an, sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen, um

die Ursachen zu klären und Mangelerscheinungen zu vermeiden.

Bei Verstopfung

Bewegungsmangel und bestimmte Schmerzmittel können zur Verstopfung führen.

Versuchen Sie daher, für regelmäßige Bewegung zu sorgen, trinken Sie reichlich

und bevorzugen Sie, soweit Sie diese vertragen, ballaststoffreiche Lebensmittel wie

Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Trockenobst. Reichen diese Ernährungsmaß-

nahmen nicht aus, wird der Arzt ein Abführmittel verschreiben.

Wenn das alles nicht reicht

Gelingt es nicht, den Ernährungszustand mit normalen Lebensmitteln zu erhalten

oder zu verbessern, ist es sinnvoll, die Nahrung zu ergänzen. Für Patienten mit Ge-

wichtsverlust und Mangelernährung gibt es spezielle diätetische Lebensmittel, Trink-

nahrungen und bilanzierte Diäten, die optimal zusammengesetzt, energiereich und

für den Körper leicht verwertbar sind. Sie können entweder ergänzend zur täglichen

Kost oder zur alleinigen Ernährung verzehrt werden. Ihre Verwendung sollte medizi-

nisch überwacht werden.

Selbst wenn es notwendig werden sollte, Sie per Sonde oder künstlich zu ernähren,

so bedenken Sie bitte, dass dies nur eine vorübergehende Maßnahme ist, die dazu

dient, Sie bei Kräften zu halten oder Sie wieder in einen guten Allgemeinzustand zu

bringen.

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Planung ist wichtig

Die Zeit der Chemotherapie ist eine Ausnahmephase: Sie müssen recht plötzlich

zusätzliche Termine einhalten und haben möglicherweise mit Nebenwirkungen wie

Appetitverlust, Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung zu kämp-

fen. Und jetzt sollen Sie auch noch an eine gute Ernährung denken! Damit Ihnen

das alles nicht über den Kopf wächst, sollten Sie diese „Ausnahmezeit“ gut planen.

Und Sie sollten daran denken, dass die Phase der Therapie kurz ist und dass Sie sich

zwischendurch und danach wieder erholen können.

Legen Sie Vorräte an!

Kaufen Sie genügend Lebensmittel und Getränke ein, auch frische, um über die frag-

lichen Tage zu kommen. Kochen Sie vor und frieren Sie die Gerichte portionsweise

ein. Dann können Sie jederzeit (auch nachts, wenn es sein muss) auf eine Mahlzeit

zurückgreifen, ohne lange in der Küche stehen zu müssen. Kümmern Sie sich auch

rechtzeitig um die Beschaffung von Zusatznahrung, falls diese erforderlich ist.

Legen Sie kleine Helfer bereit!

Gegen Mundtrockenheit helfen Bonbons und Pfefferminztee. Bei Entzündungen im

Mund lindern gekühlte Speisen und Getränke. Bevorraten Sie sich mit Eiscreme oder

bereiten Sie einen Tee zu und frieren Sie ihn in einem Eiswürfelbeutel ein. So kön-

nen Sie bei Bedarf Teeeiswürfel lutschen. Stellen Sie auch ausreichend Wasser bereit,

nicht nur zum Trinken, sondern auch, um den Mund ausspülen zu können. Auch

Ingwertee (ein Stückchen Ingwer mit kochendem Wasser übergießen und ziehen

lassen) kann lindernd wirken.

24 „ d U S C H A f f S T E S ! “

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Lassen Sie sich helfen!

Ob Familienmitglieder, Kollegen oder Nachbarn – scheuen Sie sich nicht, um Hilfe

bei den alltäglichen Verrichtungen, bei Fahrten in die Klinik, beim Einkaufen oder Es-

senkochen zu bitten, vor allem wenn Sie sich müde fühlen oder keine Essensgerüche

ertragen können.

Gönnen Sie sich Pausen!

Lassen Sie ruhig einmal „fünf gerade sein“ und nehmen Sie sich die Zeit und die

Ruhe, die Sie für Ihre Therapie benötigen.

24 „ d U S C H A f f S T E S ! “

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Rezepte – Essen und Trinken

Alle Rezeptangaben beziehen sich auf 4 Personen.

26 „ d U S C H A f f S T E S ! “

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Möhren-Sanddorn-Kefir

eiweißreich

100 ml Möhrensaft

50 ml Orangensaft

100 ml Kefir

1⁄2 Banane

1 EL Honig

1 EL Sanddornmark

50 g Naturtofu

Alle Zutaten mit dem Pürierstab pürieren.

Nährwertangaben pro Portion:

64 kcal; 3 g Protein; 10 g Kohlenhydrate; 2 g Fett

26 „ d U S C H A f f S T E S ! “

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Makrelenaufstrich

energiereiche Zwischenmahlzeit, reich an Omega-3-Fettsäuren

200 g geräucherte Makrelenfilets

80 g weiche Butter

1 EL Zitronensaft

1 Bd. Petersilie

Salz und Pfeffer

Makrelenfilets enthäuten, von evtl. vorhandenen Gräten befreien und fein zerpflü-

cken bzw. mit dem Purierstab pürieren. Butter und Zitronensaft unterrühren. Pe-

tersilie waschen, fein hacken und dazugeben. Den Aufstrich mit Salz und Pfeffer

abschmecken.

Besonders lecker auf Toast.

Alternative: geräucherte Forellenfilets

Nährwertangaben pro Portion:

265 kcal; 11 g Protein; 1 g Kohlenhydrate; 24 g Fett

28 „ d U S C H A f f S T E S ! “

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Avocadoaufstrich

energiereiche Zwischenmahlzeit

2 kleine reife Avocados (dunkle runzelige Schale)

1 TL Zitronensaft

1 kleine Zwiebel

1 Tomate

50 g Doppelrahmfrischkäse oder Hüttenkäse

1 Bd. Petersilie

1 Knoblauchzehe

Salz, Pfeffer

Avocados halbieren und entsteinen. Das Fruchtfleisch mit einer Gabel zerdrücken und

mit Zitronensaft beträufeln. Die Zwiebel schälen und klein würfeln. Tomate häuten,

entkernen und ebenfalls würfeln. Petersilie hacken, Knoblauch schälen und zerdrü-

cken. Alle Zutaten miteinander vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Auch als Dip gut geeignet!

Nährwertangaben pro Portion:

144 kcal; 3 g Protein; 8 g Kohlenhydrate; 9 g Fett

28 „ d U S C H A f f S T E S ! “

29

Rucolavorspeise

fettreich mit pflanzlichem Fett

120 g Rucola

50 g Parmesan

4 EL Pinienkerne

10 Cocktailtomaten

3 EL Olivenöl

Balsamicoessig, Salz, Pfeffer

Rucola waschen und lose auf den Teller legen. Parmesan in hauchdünne kleine Blät-

ter schneiden. Cocktailtomaten halbieren und mit Pinienkernen und Parmesan auf

dem Salat verteilen. Nach Belieben marinieren.

Nährwertangaben pro Portion:

242 kcal; 9 g Protein; 2 g Kohlenhydrate; 22 g Fett

30 „ d U S C H A f f S T E S ! “

31

Selleriefrischkost

energiereiche Zwischenmahlzeit

400 g Selleriestreifen (Glas)

2 kleine Äpfel

4 Scheiben Ananas

2 EL Walnüsse

Äpfel schälen und klein würfeln. Ananas ebenfalls in kleine Würfel schneiden, Wal-

nüsse hacken und Zitrone auspressen. Alle Zutaten miteinander vermischen und mit

Salz abschmecken.

Nährwertangaben pro Portion:

114 kcal; 3 g Protein; 21 g Kohlenhydrate; 1 g Fett

Kcal-reichere Variante: statt des Joghurts 150 g Mayonnaise (80%) verwenden.

441 kcal; 4 g Protein; 21 g Kohlenhydrate; 37 g Fett

Saft von 1 Zitrone

150 g Joghurt

100 ml Ananassaft

Salz

30 „ d U S C H A f f S T E S ! “

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Kürbiscremesuppe

2 EL Rapsöl

100 g Wurzelgemüse (Karotte, Sellerie)

1⁄2 l Gemüsebrühe

300 g Kürbis

Wurzelgemüse in Würfel schneiden, in Öl anrösten und mit Gemüsebrühe aufgie-

ßen.

Kürbis schälen, Gehäuse entfernen, schneiden und zu den übrigen Zutaten geben,

würzen und weich kochen lassen.

Die Suppe pürieren und zur Kalorienanreicherung mit Sahne verfeinern.

Kürbiskerne in Kürbiskernöl leicht anrösten und dazugeben.

Bei Entzündungen im Mundbereich und Schluckbeschwerden auf die Kerne verzich-

ten.

Nährwertangaben pro Portion:

224 kcal; 4 g Protein; 6 g Kohlenhydrate; 20 g Fett

50 ml Sahne

Salz, Muskat, Pfeffer

2 EL Kürbiskernöl

30 g Kürbiskerne

32 „ d U S C H A f f S T E S ! “

33

Überbackenes Fischfilet mit Mangold

600 g Kartoffeln

500 g Mangold

600 g Kabeljaufilet

1 EL Zitronensaft

Pfeffer

Kartoffeln schälen, kochen und in Scheiben schneiden. Mangold putzen, waschen, 3

Minuten blanchieren, kalt abschrecken und trocken tupfen.

Fisch waschen, in Stücke schneiden, mit Zitrone beträufeln, salzen und pfeffern.

Käse reiben, Eier mit Crème fraîche und 2–3 EL Wasser verquirlen. Die Hälfte des

Käses daruntermischen.

Auflaufform mit 1 EL Butter ausstreichen. Kartoffelscheiben einschichten, pfeffern, die

Hälfte der Käsecreme darüberverteilen und den geschnittenen Mangold draufschichten.

Restliche Butter schmelzen, über das Gemüse geben, leicht salzen und pfeffern.

Die Fischstücke auf dem Gemüse verteilen, mit restlicher Käsecreme bedecken und

den restlichen Käse darüberstreuen. Im Backofen bei 220° C 20–25 Minuten backen.

Mit Tomatenwürfeln garnieren.

Nährwertangaben pro Portion:

611 kcal; 47 g Protein; 14 g Kohlenhydrate; 36 g Fett

150 g Bergkäse, 45 %

2 Eier

100 g Crème fraîche

50 g Butter

1 Tomate

32 „ d U S C H A f f S T E S ! “

33

Knuspriges Sesamhähnchen mit karamelisierten Karotten

250 g Joghurt

2 EL Sojasauce

1 TL Curry

2 Hähnchenbrustfilets

25 g Kokoschips

25 g Parmesan

25 g Sesamsaat

Joghurt, Sojasauce und Currypulver zu einer Soße verrühren. Hähnchenbrustfilets

kalt abspülen, trocken tupfen und in fingerbreite Streifen schneiden. Mit der Mari-

nade mischen und über Nacht kalt stellen.

Hähnchen 30 Minuten vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen.

Backofen vorheizen und ein Backblech mit Backpapier belegen. Kokoschips zerbrö-

seln, Parmesan reiben, mit Sesamsaat in einer flachen Schüssel mischen. Hähnchen-

bruststreifen aus der Marinade heben und in der Sesammischung wenden. Nebenei-

nander auf das Backblech legen und im Ofen 20–25 Minuten knusprig backen.

Währenddessen Karotten putzen, waschen, längs halbieren und in 5 cm lange Stifte

schneiden. Mit 1⁄2 EL Öl, Gemüsebrühe und 1⁄2 EL Essig im geschlossenen Topf

10 Minuten bei schwacher Hitze dünsten. Deckel abnehmen und unter Rühren kö-

cheln lassen, bis alle Flüssigkeit verdampft ist. Restliches Öl und Essig und Honig da-

zugeben und Möhren im Topf wenden, bis sie mit einem schönen Glanz überzogen

sind. Mit Petersilie mischen und zu den Sesamhähnchen servieren.

Nährwertangaben pro Portion:

219 kcal; 23 g Protein; 9 g Kohlenhydrate; 9 g Fett

250 g junge Karotten

2 EL Rapsöl

1 EL Weißweinessig

50 ml Gemüsebrühe

1 EL gehackte Petersilie

1 EL Honig

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Beeren-Joghurt-Eis

250 g Beeren (Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren)

500 g Joghurt 3,8 %

1 EL Zitronensaft

100 g Zucker

250 ml Schlagsahne

Minzblätter und Beeren zur Garnierung

Beeren mit Joghurt, Saft und Zucker mixen (bei Bedarf passieren). Schlagsahne cre-

mig schlagen und unter die Joghurt-Beeren-Masse heben.

Masse in Plastikbehälter füllen und in der Tiefkühltruhe 40–50 Minuten frosten.

Wenn Sie die Beeren durch ein Sieb passieren, erhalten Sie kernloses Beerenmus, so

eignet sich das Eis auch bei Schluckbeschwerden.

Nährwert pro Portion:

431 kcal; 6 g Protein; 28 g Kohlenhydrate; 36 g Fett

34 „ d U S C H A f f S T E S ! “

35

„Glücklich zu sein erfordert, etwas zu tun, etwas zu lieben und etwas zu

haben, worauf man hoffen kann.“

Swahili

Lassen Sie sich von der Diagnose Krebs nicht lähmen!

Selbst wenn Sie die besten Ärzte und Medikamente zur Verfügung haben, sollten Sie

Ihre Therapie nicht allein in fremde Hände legen. Nehmen Sie aktiv teil, informieren

Sie sich, z. B. bei Selbsthilfegruppen oder im Internet. Und entscheiden Sie mit –

schließlich geht es um Ihre Gesundheit, um Ihr Wohlbefinden und um Ihre Zukunft.

Tun Sie – auch wenn es manchmal schwerfallen mag – etwas für Ihre Ernährung, Ihre

Entspannung und Ihre Lebensqualität. Denn damit können Sie Ihren Körper beim

Kampf gegen die Krankheit tatkräftig unterstützen.

Machen Sie sich klar, was Sie lieben und woran Sie hängen!

Nutzen Sie die Zeit der Krankheit und der Therapie, um sich darüber klar zu werden,

was Sie lieben, an wem und woran Sie hängen, was Ihnen wichtig ist. Das kann zu

überraschenden Erkenntnissen und zu Veränderungen führen, die Sie zuvor nicht für

möglich gehalten haben. Widmen Sie sich gezielt dem Geliebten, pflegen und hegen

Sie es und erfreuen Sie sich daran.

Freuen Sie sich auf die Zeit danach!

Geben Sie nie die Hoffnung auf, sondern denken Sie immer daran, dass es Ihnen

nach der Chemo wieder besser geht, dass Sie damit einen aktiven Beitrag zur Thera-

pie leisten und dass sich die Mühe lohnen wird. Stellen Sie sich möglichst lebhaft vor,

wie das Leben danach aussehen wird und wie Sie wieder unbeschwert Ihre Lieblings-

gerichte genießen können. Planen Sie einen Urlaub, ein Festessen oder ein anderes

besonderes Ereignis ein – und freuen Sie sich darauf.

36 b L I C K ü b E R d E N T E L L E R R A N d

A d R E S S E N f ü R b E R A T U N g U N d b E T R E U U N g 37

Deutsche Krebsgesellschaft – psychosoziale Krebsberatungsstelle

Steinlestraße 6, 60596 Frankfurt

Tel.: (0 69) 6 30 09 60

Deutsche Krebshilfe e.V.

Thomas-Mann-Straße 40, 53111 Bonn

Tel.: (02 28) 72 79 00

Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie e.V.

Geschäftsstelle Münster

Tel.: (07 00) 20 00 66 66

Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.

Albrecht-Achilles-Straße 65, 10709 Berlin

Tel.: (0 30) 89 40 90 40

Brustkrebs Deutschland e.V.

Charles-de-Gaulle-Straße 6, 81737 München

Tel.: (0 89) 41 61 98 00, kostenlose Infohotline: (0 800) 0 11 71 12

mamazone

Max-Hempel-Straße 3, 86153 Augsburg

Tel.: (08 21) 5 21 31 44

Krebsschmerz – Informationsdienst

Tel.: (0 62 21) 42 24 00

36 b L I C K ü b E R d E N T E L L E R R A N d

A d R E S S E N f ü R b E R A T U N g U N d b E T R E U U N g 37

www.krebsgesellschaft.de

Internetseite der Deutschen Krebsgesellschaft

www.dapo-ev.de

Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie

www.krebsinformation.de

Informationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg

www.krebshilfe.de

Internetseite der Deutschen Krebshilfe

www.krebs-kompass.de

Wichtige Links und Informationen

www.brustkrebsdeutschland.de

Viele Informationen, auch begleitend zu den Therapien

www.onmeda.de

Ein breites Spektrum an Gesundheitsthemen

www.mamazone.de

Alle relevanten Informationen zum Thema Brustkrebs von betroffenen und

gesunden Frauen

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Ernährung für Krebserkrankte

Herman Delbrück, Kohlhammer, Auflage: 2. überarbeitete Auflage, 2006

Krebs – ein Handbuch für Betroffene, Angehörige und Betreuer

Walter König (Hrsg.), Springer Verlag, 1998

Den Krebs bewältigen und einfach weiterleben

Tanja Diamantidis, TRIAS Verlag, 2004

Lebenszeit – Zeit zum Leben

Dr. Andreas Ammon, Zuckschwerdt Verlag, ISBN 3-88603-842-4

Gesunde Ernährung bei Krebs

Christine Kretschmer, Dr. med. Alexander Herzog, Haug Verlag, 2002

Chemotherapie: Informationen und Hilfen

Judith McKay und Nancee Hirano, Rowohlt Verlag, 1995

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