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ANWIPP I „Großeinsatz“ in Pfitsch GESCHICHTE I Im Hotel zur Blauen Kugel FUSSBALL I Ausblick auf die neue Saison Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P. Freienfelder „Staatsstreich“ Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco Erker Jahrgang 27 - Oktober 2015

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ANWIPP I „Großeinsatz“ in Pfitsch

GESCHICHTE I Im Hotel zur Blauen Kugel

FUSSBALL I Ausblick auf die neue Saison

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Freienfelder„Staatsstreich“

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

ErkerJahrgang 27 - Oktober 2015

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Nächster Redaktionsschluss: 15.10.2015

WIPPTAL Ospedale di Vipiteno I 54

CULTURAVipitenum-Sterzing-Vipiteno I 56

SPORTCalcio femminile I 59

ERKER-EXTRAEnergie Sparen & Heizen I Gesundheit & Wohlbefinden I 70 - 85

Leserbriefe I 4Aus der Seelsorgeeinheit I 43Woher stammt der Name? I 52Frageecke I 86Gesundheit I 86Weißes Kreuz I 87Leute I 88Rezept I 89

Veranstaltungen I 90Unterhaltung I 92Jahrestage I 94Gemeinden I 99Kleinanzeiger I 100Sumserin I 101Impressum I 102Vor 100 Jahren I 103

EDITORIAL

INTERVIEWChristoph Franceschini zur Stein-an-Stein-Affäre I 22

ANWIPP„Großeinsatz“ in Pfitsch I 26

GESCHICHTEIm Hotel zur Blauen Kugel (Teil 1) I 48

SPORTVolleyballer Egon Volgger im Erker-Porträt I 62

FUSSBALLAusblick auf die neue Saison I 64

GESUNDHEITApotheker in Not I 78

Liebe Leserin, lieber Leser,

ein edelweißpolitischer „Betriebsunfall“ hiev-te am 10. Mai dieses Jahres Peter Faistnauer von der Freien Liste Freienfeld in das Bürgermeister-amt zwischen dem Zinseler und dem Trenserjoch. Mit 19 Stimmen Vorsprung auf SVP-Anwärter Os-wald Mair nahm der 38-jährige Trenser auf dem Bürgermeisterstuhl Platz. Nicht allzu lange, wie sich herausstellen sollte. Denn die über Nacht bür-germeisterlose Volkspartei-Riege, die im Ratssaal nach wie vor über eine satte Zwei-Drittel-Mehr-heit verfügte, hat das nie wirklich verdaut.Bei jeder kleinen Verstimmung stieß das politische Missfallen darüber sauer auf und verursachte un-angenehme Magenzuckungen. Die Kröte wur-de nie wirklich geschluckt und das Quaken vom Grantemoos her wollte einfach nicht verstummen.Sich eines Wahlsieges wohl zu sicher, hatte die Volkspartei im Wonnemonat gleich zwei SVP-Kan-didaten ins Rennen geschickt. Ein politisches Hop-pala, das nicht aufgehen sollte. Und bevor sich die Bevölkerung allzu sehr an den Neuen gewöh-nen sollte, schob die SVP einen politischen Riegel vor und zog geschlossen aus dem Ratssaal aus. Die Gründe für die aufgekündigte Zusammenar-beit versucht nun jede Liste, ja jeder Mandatar auf seine Weise ins rechte Licht zu rücken. Tief ent-täuscht, ja „entsetzt“ nahm Faistnauer den Schritt zur Kenntnis – und wohl nicht nur er, wie zahlrei-che Reaktionen nicht nur bei der Bürgerversamm-lung „zum politischen Tornado in der Gemeinde“ zeigten.Die Folgen des politischen Stillstandes haben nun alle Freienfelder zu tragen. Wie reagiert Freienfeld auf die politische Krise? Nun: Wem der Wähler, der den neuerlichen Urnengang wohl kaum gou-tieren dürfte, am Ende die Verantwortung für das politische Scheitern zuschreibt, wen für das Tohu-wabohu verantwortlich macht, werden spätestens die Wahlen im kommenden März zeigen, wenn der Lenz uns wieder grüßen will und im Grante-moos die Frösche wieder quaken „wie vor alter Zeit“, um mit Johann Wolfgang Goethe zu schlie-ßen.

Völlig überraschend haben Anfang September alle zehn SVP-Gemeinderäte von Frei-enfeld ihren Rücktritt eingereicht, was zur Auflösung des Gemeinderates und damit zur Absetzung von Bürgerlisten-Bürgermeister Peter Faistnauer führte. Die Hinter-gründe.

FREIENFELDER „STAATSSTREICH“ I 12

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LESERBRIEFE

Ein herzlichesDankeschön!

Ich bedanke mich ganz herzlich bei den Organisatoren für das unvergessliche Erlebnis zu mei-nem Gewinn. Ein großer Dank geht an meine Chefin, Dr. Gise-la Rampold, meine Arbeitskolle-ginnen, den Sterzinger Bürger-meister Fritz Karl Messner, den Vizebürgermeister von Pfitsch, David Volgger, den Tourismus-verein mit Josef Turin, den Athesiaverlag, Auto Brenner und allen, die mich so zahlreich beglückwünscht haben.

Claudia Mühlsteiger

Glück im Unglück

Ich möchte ein Geschehen noch einmal zum Ausdruck bringen, das mich immer noch sehr be-schäftigt.

An einem sonnigen Tag fuhr ich mit meinem Traktor in den Wald nach Ried bei Sterzing in die Nähe der Schloss-Mühle, um einen etwa drei Meter lan-gen Baumstamm, der schon ge-fällt am Boden lag, im Alleingang abzutransportieren. Dieses rund 250 kg schwere Holzstück be-fand sich 20 m oberhalb eines Weges. Zum Ziehen war es zu schwer, so versuchte ich es durch Drehbewegungen nach unten zu rollen. Obwohl ich Vorsicht wal-ten ließ, wurde mir der ins Rol-len kommende Baumstamm zum Verhängnis, der Stamm erfass-te mich und warf mich zu Bo-den. Welch ein Schreck! Mein lin-kes Bein war vollständig einge-klemmt. Ich schrie sogleich um Hilfe, im Bewusstsein, mich al-lein niemals aus dieser Situation befreien zu können. Ich hoffte im ersten Moment, dass irgend-wann ein Spaziergänger vorbei-kommen würde, um zu helfen, jedoch war alles Warten verge-bens. Nachdem eine ganze Stun-de vergangen war, in der ich im-mer wieder um Hilfe schrie, ver-nahm ich plötzlich von weit her eine Stimme. Diesen Augenblick werde ich Zeit meines Lebens nicht mehr vergessen. Es war die Stimme von Josef Gasteiger, mei-nem Nachbarn. Er kam näher und erkannte sogleich die missli-che Lage, in der ich mich befand. Mit vollem Körpereinsatz befreite er mich von der drückenden Last. Ich war mittelschwer verletzt, je-doch aufgrund des Schockzu-standes gehfähig. Nach einer kurzen Pause beschlossen wir, uns talwärts auf den Nachhause-weg zu machen. Initiator dieser Rettungsaktion war meine Nach-barin Christa Salzburger. Sie war

gerade dabei, sich in den Gemü-segarten zu begeben, als sie von weit her ein Rufen vernahm. Sie dachte anfangs an nichts Schlim-mes. Christa ging ins Haus zu-rück. Nach kurzer Zeit verließ sie erneut das Haus und vernahm dabei erneut dieselbe Stimme wie zuvor. Stutzig geworden, hol-te sie sogleich ihre Schwester Ma-ria vom angrenzenden Kondler-hof ins Freie, um gemeinsam den Lauten zu lauschen. Beide dach-ten in diesem Moment folgerich-tig an ein mögliches Unglück; sie holten nun noch Josef dazu, der sich flugs in den Wald aufmachte und mich schließlich gerettet hat.

Heute weiß ich, dass dies alles ohne Gottes Hilfe nicht möglich gewesen wäre. Daher möchte ich mich beim Herrgott im Him-mel und besonders bei den zwei Kondler-Gitschn Christa und Maria und dem Josef Gasteiger ganz, ganz herzlich bedanken. Gott möge es Euch vergelten!

In inniger Freundschaft,Euer Nachbar Hans Salchner,

Tennewies bei Gossensaß

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Nix NeuesSchon seit Jahrtausenden

Ist es eine immer wiederkehrende GschichtNur diese selbst zu erlebenDas wollen wir alle nichtIgnorieren und kritisieren

Ist viel leichter als zu akzeptierenDabei vergessen so viele von uns

Die Vergangenheit im eigenen LandUnd nicht nur die

Sondern im ganzen Europaverband

Von Süden nach NordenVon Norden nach Amerika

Wir Menschen als FlüchtlingeWaren immer schon da

Was zählt ist die Hilfe und das HerzGebt selber Freude und

Lindert der anderen Schmerz

Was heut noch Angst ist vor dem FremdenUnd um unser Geld

Ist morgen vielleicht die ChanceFür unsere Kinder

Und deren globale Welt

Maria Schumann, Sterzing

Branchen-Mix„Am Moosfeld“Erker 08/15

Im August-Erker wurde der Bran-chen-Mix von rund 20 Betrieben in der neu benannten Zone „Am Moosfeld“ und Gewerbezone „Ei-sackstraße“ in Wiesen beworben. Die als attraktiv dargestellte Hand-werkerzone ist wohl eher das Er-gebnis von etlichen Umwidmungen der Zone zugunsten einiger we-niger Personen, die davon immer profitierten. Tatsache ist nun, dass das Wohnviertel direkt an die Ge-werbezone grenzt und das Woh-nen hier alles andere als lebenswert ist. Die Luft- und Lärmbelastung durch einige an die Wohnbauzone angrenzenden Betriebe ist für uns Anrainer eine regelrechte Zumu-tung! Von morgens bis abends und mitunter auch in der Nacht ist ein nervtötender und störender Krach

zu vernehmen. Die Rauch- und Ge-ruchsbelästigung durch Feuerungs-anlagen ist ebenso störend wie der Schwerverkehr, der durch eine viel zu schmale Nebenstraße durch das Wohnviertel in die Gewerbezone gelangt. Respektlos und rücksichts-los gegenüber den Nachbarn! Die Wohnqualität in unserem Viertel ist stark reduziert. Seit Jahren machen wir mobil gegen diese Belästigung – bislang allerdings ohne Erfolg. Dabei haben wir immer versucht, das Problem auf gutnachbarschaft-licher Basis zu lösen. Die Behörden sehen dem Treiben zu und nehmen nicht die eigentliche Verpflichtung wahr – nämlich für ein rücksichts-volles Miteinander in einer Gemein-schaft zu sorgen. Dabei wünschen wir uns oft nicht mehr als Zuhause anzukommen und einfach mal un-sere Ruhe zu haben.

Die Anrainerfamilien Rainer und Untergasser, Wiesen

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AKTUELL

Zusätzlich zum Bau des BBT braucht es eine gemeinsame Tarif- und Umweltschutzpoli-tik der Euregio. Dies soll etwa durch die Förderung der Rol- lenden Landstraße (ROLA) durch die Region erfolgen. Die-se ist eine der Maßnahmen, die bei einem Treffen zum Bren-nerbasistunnel mit den Lan-deshauptleuten Arno Kom-patscher, Ugo Rossi sowie dem Tiroler Landtagspräsidenten Herwig van Staa mit EU-Koordi-nator Pat Cox Mitte September angekündigt wurde.

Beim Treffen im Bozner Palais Wid-mann konnte Landeshauptmann Arno Kompatscher berichten, dass sämtliche Finanzmittel für den Bau des Hauptstollens bereits vorhan-den seien. 30 Prozent der Bauar-beiten am BBT seien bereits ver-traglich gebunden, innerhalb eines Jahres sollen insgesamt 90 Prozent der gesamten Arbeiten ausge-schrieben sein. Was die Zulaufstre-cken anbelange, gebe es ebenfalls wichtige Fortschritte. „Wir gehen davon aus, dass in den kommen-den Wochen der CIPE-Genehmi-gungsprozess aufgenommen wer-den kann“, erklärte er. „Im Ent-wurf des Konzessionsvertrags für die Brennerautobahn werden zu-sätzlich zu den bereits bereitge-stellten 550 Millionen Euro weite-re 34,34 Millionen Euro jährlich als Querfinanzierung genutzt werden können, also insgesamt für 30 Jah-re über eine Milliarde Euro für die Strecke Brenner–Verona“, so Kom-patscher.Pat Cox, der für alle großen Ver-bindungsachsen in Europa zustän-dige EU-Koordinator, unterstrich die Bedeutung, die dieses Projekt für die EU habe. Er lobte die bis-her geleistete Arbeit am BBT. Der Koordinator erinnerte daran, dass das Projekt heuer 1,2 Milliarden Euro aus dem Connecting Europe

Facility (CEF) Fonds erhalten hat-te, die höchste Summe aller beim Fonds eingereichten Projekte. Zu-dem mahnte Cox, die Gelder ver-antwortungsvoll einzusetzen und den Haupttunnel, die Zulaufstre-cken und nötigen Infrastrukturen mit einem Zeitplan zu gestalten, der es ermöglicht, den Verkehr von der Straße auf die Schiene zu ver-lagern. Man werde gemeinsam mit den Ländern nun an der weiteren Umsetzung arbeiten und er werde sich weiterhin persönlich bei den Staaten dafür einsetzen, dass die europäische Idee der Korridorpo-

litik umgesetzt und realisiert wer-de, so Cox.Der Trentiner Landeshauptmann und Präsident der Region Ugo Ros-si kündigte an, dass die Region künftig die Verlagerung des Ver-kehrs auf die Schiene unterstüt-zen werde. „Die Region wird den Verladebahnhof in Trient finanzie-ren“, versprach er. So könne die ROLA nicht nur bis zum Brenner, sondern bis nach Trient zum Ein-satz kommen, erklärten die beiden Landeshauptleute Rossi und Kom-patscher. „Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Tarifpolitik, die Unter-stützung wird nicht nur die Bau-arbeiten betreffen, sondern auch weitere begleitende Maßnahmen.

Im Entwurf zum Vertrag für die Er-teilung der Autobahnkonzession für die A22 sind ausdrücklich ta-rifpolitische Maßnahmen zur Ver-lagerung des Schwerverkehrs von der Straße auf die Schiene vorgese-hen“, so Kompatscher. So möchte man die derzeit 120.000 Schwer-fahrzeuge, die derzeit die Stra-ße nutzen, auf die ROLA bringen. Landeshauptmann Kompatscher erklärte, man wolle in die Bestre-bungen der Euregio auch verstärkt Bayern einbinden, um gemeinsam in Brüssel für die Korridorpolitik einzutreten. Er unterstrich, dass es

„nicht nur um Güterverkehr, son-dern auch Personenverkehr“ gehe.Derzeit seien 42 Kilometer Tunnel durchgebrochen. In einer Arbeits-gruppe werde nun gemeinsam mit ÖBB und RFI überlegt, wie der Be-trieb und die Fahrplangestaltung für Personen- und Güterverkehr auf der Strecke erfolgen würden, so BBT-Vorstand Konrad Bergmeis-ter. Zum weiteren Zeitplan für die Bauarbeiten am BBT sagte Berg-meister, der gemeinsam mit Raf-faele Zurlo und Martin Ausserdor-fer die BBT-Spitze vertrat: „2025 möchten wir mit einem Probebe-trieb starten. Wir rechnen mit dem Abschluss aller Arbeiten bis Ende 2026.“

(v. l.) EU-Koordinator Pat Cox und Landeshauptmann Arno Kompatscher

BBT: Probebetrieb ab 2025

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Die Landesregierung hat Anfang September grünes Licht für eine Kontrollstation von Schwerfahr-zeugen auf der Brennerautobahn im Bereich der Mautstelle Sterzing gegeben. Eine EU-Richtlinie sieht in allen Mitgliedsstaaten Unter-wegskontrollen für Nutzfahrzeu-ge vor. Um die Fahrtauglichkeit der Schwertransporter, ihre Si-cherheit auch im Hinblick auf Um-weltstandards und die Sicherheit des Warentransports zu überprü-fen, plant die Brennerautobahn AG den Bau einer fixen Kontroll-stelle in unmittelbarer Nähe zur Mautstelle Sterzing und hat das entsprechende Projekt vorgelegt. Diese Struktur umfasst eine ge-räumige und mit allen notwendi-gen technischen Hilfsmitteln aus-gerüstete Halle zur Überprüfung von Fahrzeugen rund um die Uhr.„Es handelt sich hierbei um eine einzigartige Struktur in Italien, die auch Zusatzkontrollen u. a. durch die Sanitätseinheit, des tierärztli-chen Dienstes und der Finanzpo-lizei ermöglicht“, so Mobilitäts-landesrat Florian Mussner. Die Kontrollstation wird eine ganz-jährige Überprüfung der Fahr-zeuge ermöglichen, und zwar im Hinblick auf technische Vorschrif-ten wie Funktion von Bremsen, Stoßdämpfern, Lichtern, Reifen und Auspuff. Außerdem werden Fahrtenschreiber und Dokumente kontrolliert, um auch die Einhal-

tung der Ruhezeiten, Geschwin-digkeit und Fahrzeiten zu überwa-chen. „Zudem kann die Kontroll-station in Sterzing auch die Ein-haltung der umwelttechnischen Auflagen durch die LKW prüfen und somit einen konkreten Bei-trag zur Eindämmung der Schad-stoffbelastung entlang der Auto-bahn leisten“, so Umweltlandes-rat Richard Theiner.Die Kontrollen sollen von den Mit-arbeitern des Revisionszentrums des Landes in Zusammenarbeit mit der Verkehrspolizei durchge-führt werden. Der Einsatz dieser Kontrollstelle soll auch mit den Behörden in Österreich und der dortigen Prüfstelle abgestimmt werden, damit das Prüfnetz stark verdichtet und dessen Effizienz er-höht wird.Im Oktober vergangenen Jahres hatte die Landesregierung eine Abänderung des Bauleitplans ge-nehmigt und so der Eintragung einer Zone für übergemeindliche öffentliche Einrichtungen im Be-reich der Autobahnausfahrt Ster- zing zugestimmt. Nachdem be-reits im Mai die Landschafts-schutzkommission des Landes mit ihrem Gutachten grünes Licht ge-geben hatte, liegt nun auch das positive Gutachten des Landes-amtes für Gewässerschutz für das Projekt vor. Auch die Gemeinde hat dem Vorhaben der Brenner-autobahn AG bereits zugestimmt.

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Grünes Licht für LKW-Kontrollstelle

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AKTUELL

> Ergebnis SeptemberVerträgt das Wipptal noch weitere E-Werke?

> Die Oktober-Frage Schafft Peter Faistnauer die Wieder-wahl zum Bürgermeister von Freienfeld? Stimmen Sie ab auf

www.dererker.it!

TED

Sechs Leader-Gebiete – so vie-le wie noch nie – hat die Landes-regierung Mitte September ge-nehmigt, darunter erneut das Wipptal.„Die Landesregierung misst der Leader-Idee höchste Bedeutung zu: Zur Unterstützung der regio-nalen Projekte sind im ländlichen Entwicklungsplan rund 20 Millio-nen Euro vorgesehen“, so Landes-rat Arnold Schuler.Leader (Akronym vom französi-schen „Liaison entre actions de développement de l‘économie ru-rale“, Verbindung zwischen Aktio- nen zur Entwicklung der ländli-chen Wirtschaft) ist ein Förder-programm der Europäischen Uni-on, mit dem seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden. Das erste Leader-Programm in Südtirol war

im Jahr 1991 mit der Ausweisung des Leader-Gebiets Obervinsch- gau gestartet. Insgesamt wurden durch das Leader-Programm von seinem Bestehen bis 2013 rund 50 Millionen Euro für die ländli-chen Gegenden Südtirols zur Ver-fügung gestellt.Leader wird in lokalen Arbeits-gruppen umgesetzt: In dieser Gruppe planen, entscheiden und handeln regionale Akteure aus Verbänden, Unternehmen, Ver-waltungen, aber auch Privatperso-nen gemeinsam für ihre Heimat. Die Bezirksgemeinschaften fun-gieren dabei als zentrale Anlauf-stelle. Die Ideen sollen von den Bürgern kommen. Über eine Ent-wicklung von unten – Bottom-up – entsteht eine breite Bürgerbetei-ligung für Prozesse, die offen sind für Menschen und Ideen.

Am 1. Jänner 2011 sind 25 Schutzhütten vom italienischen Alpenverein CAI an das Land Süd-tirol übergegangen. Nachdem ein Wettbewerbsverfahren vor einem Jahr leer ausgegangen war, un-terzeichneten Landeshauptmann Arno Kompatscher, AVS-Präsi-dent Georg Simeoni und CAI-Süd-tirol-Präsident Claudio Sartori An-fang Juli eine Vereinbarung zur Vergabe und Führung der Hüt-ten. Anfang September wurden schließlich die Hütten den beiden Alpenvereinen zugeteilt. So wer-den nun neun Hütten über einen Beratervertrag vom CAI betreut, 17 vom AVS. Der Beratervertrag gilt für zwei Jahre.Nun stellen AVS und CAI je einen Hüttenwart pro Hütte zur Verfü-gung, der Anlaufstelle und Be-zugsperson des Hüttenwirts bei Problemen sein soll. Der Hütten-wart unterbreitet diese dann der paritätischen Kommission, die aus den AVS- und CAI-Vorsitzenden sowie den Direktoren der Landes-

ämter für Bauerhaltung, Geologie und Baustoffprüfung besteht.

Im Wipptal werden die Teplitzer-hütte (im Bild) und die Müller-hütte vom CAI betreut, die Groh-mannhütte und das Becherhaus vom AVS.

AUSSENSTELLE DER HANDELSKAMMER

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Wipptal erneut Leader-Gebiet

Die Dienste der Handelskammer Bozen werden einmal wöchent-lich in Sterzing angeboten, und zwar immer freitags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis

15.00 Uhr im Bürgerbüro im Erd-geschoss des Rathauses, Neustadt 21. Zuständig ist Edmund Dorf-mann, Tel. 0472 723708, E-Mail [email protected].

Schutzhütten zugeteilt

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AKTUELL

Bei seiner Sitzung Anfang Sep-tember hat der Sanitätsrat des Südtiroler Sanitätsbetriebes – beim dritten Anlauf waren vom 28-köpfigen Gremium 17 anwe-send – u. a. die Vorschläge für die Zusammensetzung der Be-wertungskommissionen zur Be-setzung der Primarstelle an der Inneren Medizin im Kranken-haus Sterzing sowie der Direk-torenstelle der Abteilung Phy-sische Rehabilitation am Kran-kenhaus Brixen (inklusive Neu-roreha Sterzing) gutgeheißen.

Für das Medizin-Primariat gibt es sechs Bewerber – u. a. auch Dr. Christian Wenter, der schon eini-ge Jahre am Krankenhaus Sterzing tätig war –, die sich am 1. Okto-ber dem Kolloquium stellten. Nach der nun zu erfolgenden Ernennung hängt es dann von der Verfügbar-keit des Siegers ab, wann er den Dienst antreten kann. Bei einem internen Kandidaten (Angestellte des Südtiroler Sanitätsbetriebes) wäre die sofortige Verfügbarkeit gegeben, bei externen Kandidaten sind eventuelle Kündigungsfristen zu beachten.Einen Haken gibt es dabei aber: „Nach der Pensionierung des Pri-mars der Inneren Medizin von Bri-xen führt der Direktor der Inne-

ren Medizin Sterzing auch die Ab-teilung für Innere Medizin in Bri-xen“, so der Ausschreibungstext. Das könne in zwei oder drei Jah-ren der Fall sein. Wann genau der Brixner Medizin-Primar Dr. Rein-hold Oberhofer in den Ruhestand geht, steht noch nicht fest. Das Vorgehen ist ganz im Sinne der von der Landesregierung im Feb-ruar abgesegneten Gesundheitsre-form, laut welcher Fachdisziplinen in den Bezirken künftig in „stand-ortübergreifenden Abteilungen“ mit nur einem Chefarzt organisiert werden sollen. Der ärztliche Lei-

ter am Krankenhaus Sterzing, Pri-mar Dr. Franz Ploner, ist aber davon überzeugt, dass zwei gleich struk-turierte Standorte mit einem Pri-mar langfristig nicht funktionieren können. „Man kann nicht auf zwei Hochzeiten tanzen, wenn man or-dentlich arbeiten will“, so Dr. Plo-ner.Einen Schlüsselmoment für die Zu-kunft der Geburtenabteilung am Krankenhaus Sterzing gab es am 30. September. Landeshauptmann Arno Kompatscher reiste mit sei-nem Trentiner Amtskollegen Ugo Rossi nach Rom, um im Gesund-

heitsministerium über die Stan-dards an kleinen Geburtshilfen zu verhandeln. Die Ergebnisse lesen Sie in der nächsten Erker-Ausgabe.Auch die anderen beiden Klein-krankenhäuser Schlanders und In-nichen bangen um ihre Abteilun-gen. In Schlanders wurden das Chirurgie-Primariat nach der Pen-sionierung des Primars sowie eine weitere Chirurgen-Stelle nicht mehr nachbesetzt. Die Abteilung wird nun vom Meraner Kranken-haus aus gesteuert. Nachdem in Innichen die Geburtshilfe bereits im Frühjahr geschlossen worden ist, hätte nun dort auch die Gynä-kologie mit 16. Oktober schließen sollen, was Gesundheitslandesrätin Martha Stocker nach heftigen Pro-testen aus dem Hochpustertal aber wieder zurückgenommen hat.Ungewiss war Ende September auch immer noch die Nachfolge von Siegfried Gatscher, Direktor des Gesundheitsbezirkes Brixen, der mit 1. Oktober den Ruhestand antrat, sowie des ärztlichen Koor-dinators Dr. Karl Lintner, der sein Amt zeitgleich abgab. Die Lan-desregierung hat Mitte September zwar zugestimmt, dass die Stellen vorübergehend nachbesetzt wer-

Rund 3.000 Menschen waren am 9. Oktober 2014 vor dem Sterzinger Krankenhaus zur Protestkundgebung gegen die Sanitäts-Sparmaßnahmen erschienen. Am 29. Oktober kommt es zu einem Schweigemarsch mit Lichterkette.

Auf Sparflamme

GEBURTSHILFE STERZING: „WEITERHIN OHNE SORGEN GEBÄREN“

Die ärztliche Leitung des Krankenhauses Sterzing teilt mit, dass das im Bezirk Wipptal verbreitete Gerücht, dass die Geburtshilfe Ster-zing mit 1. Jänner 2016 geschlossen werden soll, nicht stimmt.„Es handelt sich um eine unverantwortliche Gerüchteverbreitung, welche die hervorragende Arbeit der Geburtshilfe am Krankenhaus diskreditiert. Jede Gebärende aus dem Bezirk kann sich ohne Sor-gen an die Geburtshilfe wenden – so wie viele Schwangere aus an-deren Bezirken. Es gibt keine politischen Entscheidungen zur Schlie-ßung der Geburtshilfe, so dass alle Gerüchte fasch sind“, so die ärztliche Leitung. Nach wie vor könne man den Mitarbeitern der Geburtshilfe am Krankenhaus Sterzing vertrauen und ohne Sorgen in Sterzing gebären.

von Susanne Strickner

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den, Nachfolger wurden aber noch nicht ernannt. Dass die Ängste und Sorgen der zahlreichen Mitarbei-ter in einem derart fragilen System täglich zunehmen, ist allerdings nicht verwunderlich.Laut Dr. Ploner geht es in der Re-form um eine rein politische Ent-scheidung. „Wollen wir uns die kleinen Krankenhäuser leisten? Wollen wir zu ihnen stehen und eine saubere medizinische Versor-gung für alle garantieren? Mit den kleinen Häusern auf Sparflamme fahren, geht jedenfalls nicht!“, ist er überzeugt.Um die Rolle der Kleinspitäler ging es auch in einer Aussprache der SVP-Spitze Ende September. Daran nahmen neben SVP-Obmann Phi-lipp Achammer auch Landeshaupt-mann Arno Kompatscher, Lan-desrätin Stocker sowie Vertreter der SVP-Bezirke Pustertal, Vinsch- gau und Wipptal teil. „Die Bezir-ke haben klare Aussagen hinsicht-lich der nun anstehenden und ge-planten Schritte eingefordert, was die Umsetzung des Beschlusses des SVP-Ausschusses vom vergan-genen Februar zur Gesundheits-reform betrifft“, führt Achammer aus. Die anwesenden Vertreter sei-en übereingekommen, dass nun die Erarbeitung eines verpflichten-den Leistungsprofils insbesonde-re für die Kleinkrankenhäuser we-sentlich sei. „Damit wird dann auch Klarheit hinsichtlich der un-mittelbar notwendigen Personal-besetzungen geschaffen.“ Ziel der Südtiroler Volkspartei sei es nach wie vor, alle sieben Krankenhäuser zu erhalten und die medizinische Grundversorgung auch in der Pe-ripherie zu gewährleisten. „Das ist die Linie der Partei, daran darf zu keinem Zeitpunkt irgendein Zwei-fel aufkommen“, stellt Achammer klar.Landesrätin Stocker werde das Leistungsprofil der Krankenhäu-ser in den kommenden Wochen mit den Vertretern der Bezirke diskutieren. „Gleichzeitig sollen auch die verschiedenen Model-le zur Verwaltungsreorganisation ergebnisoffen analysiert und ab-gewogen werden, so dass die zu-ständigen Gremien der Partei eine endgültige Entscheidung treffen

können“, kündigt der SVP-Ob-mann an. Geplant sei eine Reform des Landesgesetzes 7/2001 be-treffend die Neuordnung der Ge-sundheitsdienste. „Wie bereits im vergangenen Februar muss dies wiederum ein Beschlussvorschlag sein, der von einer möglichst brei-ten Basis innerhalb der Partei ge-tragen werden kann“, so Acham-mer. Der Prozess zur Gesundheits-reform sei kein leichter, umso mehr seien ausführliche Diskussio- nen innerhalb der Partei und ein Einvernehmen mit den Bezirken notwendig. „Denn schlussend-lich sind wir dem Ziel verpflich-tet, nämlich sowohl die Qualität als auch die langfristige Finanzier-barkeit zur gewährleisten“, erklärt der SVP-Obmann.Auch auf Bezirksebene hat sich et-was getan. Am 29. September ha-ben sich die Gemeinderäte aller sechs Wipptaler Gemeinden zu ei-ner übergemeindlichen Sitzung im Sterzinger Stadttheater getroffen, um gemeinsam eine „Resolution zum Krankenhaus Sterzing“ zu er-arbeiten und den Verantwortlichen zu übergeben.Die Initiativgruppe „Pro Kranken-haus Sterzing“ plant am 29. Ok-tober zeitgleich mit Schlanders und Innichen eine weitere Pro-testkundgebung. Geplant ist ein Schweigemarsch mit Lichterkette vom Zwölferturm bis zum Kran-kenhaus Sterzing mit Start um 20.00 Uhr. Schweigend – „weil alles schon gesagt ist“ – wollen die Initiatoren für den Erhalt der Kleinkrankenhäuser samt allen Abteilungen eintreten. An der Pro-testkundgebung vor dem Kran-kenhaus im vergangenen Oktober nahmen rund 3.000 Menschen teil. Eine volksfrontartige Allianz aus dem nördlichen und südlichen Wipptal, dem Sarntal sowie dem Passeier- und Pustertal hat da-mals klar aufgezeigt, dass sie von den geplanten Sanitäts-Sparmaß-nahmen nichts hält. Nun, ein Jahr später, ist der Kampf um die Klein-spitäler immer noch nicht ausge-fochten. „Wir geben nicht auf“, möchte die Initiativgruppe mit ihrer Mahnwache Ende Oktober noch einmal deutlich zum Aus-druck bringen. E

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TITELGESCHICHTE

Nach nur vier Monaten Amts-zeit hat die SVP-Fraktion Frei-enfeld durch ihren geschlos-senen Rücktritt Bürgermeister Peter Faistnauer von der Frei-en Liste Freienfeld zu Fall ge-bracht und damit Neuwahlen in Kauf genommen. Warum war der Schritt notwendig ge-worden? Im Gespräch mit ei-ner Delegation der SVP-Frakti-on hat der Erker versucht, die wahren Gründe für den Rück-tritt herauszufinden. Ulrich Burger, Veronika Hochrainer, Oswald Mair und Franz Josef Überegger nehmen sich dabei kein Blatt vor den Mund. Peter Faistnauer ebenfalls nicht.

In den vergangenen Tagen und Wochen sei es in Freienfeld wahr-lich ungut gewesen, ein SVPler zu sein. Von „schiefen Blicken, Beschimpfungen und Unruhe in den Dörfern“ berichtet Ulrich Burger, einer der zehn Gemein-deräte der Südtiroler Volkspar-tei, die mit ihrer Aktion „Rück-tritt“ kürzlich gar einige Freien-felder Bürger enttäuscht und ver-ärgert haben. Schließlich wird die Gemeinde nun für sechs Monate von einem Kommissar verwaltet, bis im Frühjahr neu gewählt wird. Dabei läuft die Verwaltungsarbeit weiter, politische Entscheidun-gen müssen aber warten. „Wir sind uns der Tragweite unserer Entscheidung vollauf bewusst“, so Oswald Mair, der im vergan-genen Mai bei der Bürgermeis-terwahl nur 19 Stimmen hinter Faistnauer lag, „aber es war die einzige Möglichkeit, die Situati-on in unserer Gemeinde zu ver-ändern.“ Eine Situation, die so nicht mehr tragbar gewesen sei, sind sich die vier SVP-Funktionäre

Burger, Mair, Veronika Hochrainer und Franz Josef Überegger einig. Es sei an der Zeit, auch ihre Sicht-weise darzulegen, denn die Me-daille habe ja bekanntlich zwei Seiten.Machtstreben, parteipolitisches Kalkül oder gar Befehlsempfän-ger von Bozen zu sein wird den Edelweiß-Räten vorgeworfen. „Das ist ein Blödsinn“, so Burger, „Die Entscheidung hat jeder ein-zelne für sich getroffen, zu un-terschiedlichen Zeitpunkten. Das Wasser steigt im Fass langsam an, bei dem einen ist es früher voll, beim anderen später. Irgendwann läuft es über. Das war ein Prozess und sicher nichts Aufdiktiertes.“ In dieselbe Kerbe schlägt Mair: „Wir sind voller Überzeugung zu diesem Entschluss gekommen. Für jeden von uns hat es triftige Gründe gegeben.“Auch die Behauptung, die Aktion von Anfang an geplant zu haben, wollen die SVP-Räte nicht auf sich sitzen lassen. „Wir sind mit zehn motivierten Leuten gestartet. Die Wähler haben dem Bürgermeis-terkandidaten der Freien Liste

den Vorzug gegeben, und das wurde von uns akzeptiert. Wir waren von Anfang an bereit, mit-zuarbeiten und den Bürgermeis-ter zu unterstützen“, erklärt Bur-ger weiter. An über 40 Bespre-chungen und Sitzungen habe er während der letzten drei Mona-te teilgenommen. „Das ist Beweis genug, dass wir die Entscheidung der Bürger ernst genommen und alles versucht haben, damit es funktioniert. Ich bin überzeugt, dass sich niemand von uns zehn Räten die Entscheidung leicht ge-macht hat“, so Burger.Der Bürgermeister könne laut Burger auch nicht behaupten, der Schritt sei überraschend ge-kommen: „Während der letzten Wochen ist einfach so viel pas-siert. Unsere Entscheidung hat sich schon länger abgezeichnet.“Welche Vorfälle hat es nun aber während der letzten Wochen ge-geben? Franz Josef Überegger schildert ein Beispiel: „Der Bür-germeister hat von sich aus ver-schiedene Versprechungen ge-macht, die dann nicht eingehal-ten wurden. So sollte ursprüng-

lich ein Mandatar der SVP Vi-zebürgermeister werden. Zu-dem hat mir der Bürgermeister im persönlichen Gespräch versi-chert, dass die Finanzierung für die dringend notwendige neue Trinkwasserleitung in der Außen-fraktion Pfulters bereits steht. Als ich dann aus der Zeitung erfah-ren habe, dass Anton Salcher von der Freien Liste Vizebürgermeis-ter geworden ist – wobei es mir nicht um die Person, sondern um das Wort, das ich erhalten habe, geht – und sich bei der Klausur-tagung Anfang August heraus-gestellt hat, dass das notwendige Geld für die Trinkwasserleitung im Haushalt nicht vorgesehen ist, war ich sehr enttäuscht.“ Ob-wohl in einer Ratssitzung verein-bart worden sei, dass alle 15 Räte gemeinsam bei Versammlungen und anderen Veranstaltungen die Gemeinde vertreten, habe der Bürgermeister zu einem Infor-mationsabend in Mauls nur die Räte der Freien Liste eingeladen. „Ein weiterer Vertrauensbruch“, so Überegger. Ebenfalls sei bei ei-ner Ratssitzung ausgemacht wor-

TITELGESCHICHTE

von Susanne Strickner

Freienfelder „Staatsstreich“

Rathaus Freienfeld: politische Verschnaufpause bis zum Frühjahr

Die Hintergründe zum Rücktritt der SVP-Fraktion/ Peter Faistnauer nimmt Stellung

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den, dass die SVP-Fraktion selbst bestimmen könne, wer aus ih-ren Reihen als fünftes Mitglied in den Ausschuss nachrücke. So hat sich die Fraktion nach ein-gehender Diskussion mit großer Mehrheit (neun von zehn Räten) für Alfred Sparber entschieden. Ab dem Zeitpunkt hätte – laut Ankündigung des Bürgermeis-ters – der fünfte Referent schon an den Ausschusssitzungen teil-nehmen sollen, bis er dann bei der darauffolgenden Gemeinde-ratssitzung offiziell in den Aus-schuss nachrücken hätte können. „Auch dazu ist es nicht gekom-men. Spätestens da habe ich den letzten Rest an Vertrauen verlo-ren“, fährt Überegger fort. Auch für Veronika Hochrainer war dies schlussendlich der ausschlagge-bende Grund für ihren Rücktritt – wiederholt wurde die Mehrheits-entscheidung vom Bürgermeister nicht akzeptiert.„Für mich war die letzte gemein-same informelle Sitzung etwa

eine Woche vor unserem Rücktritt dann ausschlaggebend,“ so Bur-ger. „Auf die Frage hin, warum er Alfred Sparber nicht im Aus-schuss haben wolle, hat der Bür-germeister keine Argumente vor-gebracht und lediglich seine For-derung wiederholt, er wolle nur neugewählte Räte im Ausschuss. Als er dann auch noch plötzlich einfach aufgestanden und gegan-gen ist, ohne eine vertiefte Dis-kussion überhaupt zuzulassen, habe ich gewusst, wie ich mich entscheiden muss.“ Dass erfah-rene Leute, die zudem noch gut gewählt waren, von vorneherein ausgeschlossen werden, sei für viele unverständlich gewesen. Er-fahrung sei in einer Gemeinde ge-nauso wie in einem Unternehmen sehr wichtig. „Zudem hat uns der Bürgermeister angeboten, dass er einen SVP-Referenten zum Vize-bürgermeister ernennen würde, wenn wir ein neues Ratsmitglied vorschlagen. Sollten wir nicht ein-lenken, würde er die Nominie-

DER KRISEN-KOMMISSARAls kommissarischen Verwalter für die Gemeinde Freienfeld hat die Landesregierung am 15. September Helmuth Kiebacher ernannt. Er leitet nun für sechs Monate bis zu den Neuwahlen im Frühjahr die Gemeindeverwaltung.Kiebacher trat am 1. September 1964 als Gemeindebeamter in den Dienst der Stadt-gemeinde Sterzing. Von 1971 bis 1978 war er Gemeindesekretär von Pfitsch, seit dem 1. Jänner 1979 bis zu seiner Pensio- nierung am 1. März 2010 Generalsekre-tär von Sterzing. In der Zeit von 1980 bis 1992 war Kiebacher zudem Sekretär der Bezirksgemeinschaft Wipptal.Nicht zum ersten Mal geht in Freienfeld der Kommissar um. Schon im April 1998 zwang ein tiefgehendes Zerwürfnis zwischen Gemeinderat und Ausschuss neun Gemeinderä-te nach drei Jahren Amtszeit zum Rücktritt und somit zur Auflösung des gesamten Gemeinderates. Dem Ereignis sind jahrelange Turbu-lenzen und Spannungen vorausgegangen, trotzdem kam der Schritt für den damaligen Bürgermeister Adolf Zihl überraschend. Mangeln-des Vertrauen in den Ausschuss gaben die Räte als Grund für ihren Rücktritt an. Als kommissarischer Verwalter fungierte Otto Prader aus Brixen. Wegen einer Änderung des Wahlgesetzes befand sich Freien-feld damals fast ein Jahr lang im politischen Dornröschenschlaf.

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TITELGESCHICHTE

rung von Helene Hilber Nössing für den Bezirksrat zurückziehen. Auf diesen Postenschacher, den man eigentlich immer der SVP vorwirft, haben wir uns nicht ein-gelassen“, so Burger, „und haben gefordert, dass unsere Mehrheits-entscheidung, über die wir lange beraten haben, anerkannt wird.“Drei Tage später trudelte dann eine E-Mail vom Bürgermeister mit der Nominierung von Klaus Fischnaller für den freien Posten im Ausschuss ein. „Das brach-te das Fass endgültig zum Über-laufen“, so Veronika Hochrainer. Mehrmals sei noch das Gespräch mit Faistnauer gesucht worden,

ohne Erfolg. Wesentlich sei zu-dem die Tatsache, dass Fischnal-ler vorher schon dem Bürgermeis-ter erklärt habe, dass er aus be-ruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehe.

Schon bei der Bildung der Koali-tion habe man sich in Freienfeld nicht leicht getan. Knapp ließ die SVP dem Bürgermeister sei-nen Vorschlag für die Zusammen-setzung des Ausschusses durch-

gehen, die nicht der in den Ko-alitionsgesprächen vereinbarten Zusammensetzung entsprach. „Wir haben damals dem Bürger-meister und der Regierung eine Chance geben und mit vollem

Peter Faistnauer ist als Bürger-listen-Bürgermeister vorerst gescheitert. Gescheitert an ei-ner großen Koalition mit der SVP, die in seinen Augen den Machtverlust durch den Füh-rungswechsel an der Gemein-despitze nie richtig verkraftet hat. Geschlagen gibt er sich dennoch nicht und hat schon die Neuwahlen im Frühjahr vor Augen.

Erker: Herr Faistnauer, nach nur vier Monaten Amtszeit wurden Sie als Bürgermeister von der Mehrheit im Gemein-derat abgesägt. Wie fühlen Sie sich?

Peter Faistnauer: Die SVP hat da-mit einen für mich nicht nach-vollziehbaren Schritt gesetzt. Wir haben im Ausschuss in den vergangenen drei Monaten sehr gut zusammengearbeitet, des-halb kam diese Aktion für mich sehr überraschend. So sind mir

nun die Hände gebunden und es kommt zu einem Stillstand in der Gemeinde.

Gab es Anzeichen, dass der Schritt schon länger ge-plant gewesen sein könn-te?

Ich habe gespürt, dass vie-le Gemeinderäte – vor allem die Neugewählten – in den letzten Monaten aktiv mit-gearbeitet haben und en-gagiert an die Sache heran-gegangen sind. Von einigen wenigen Räten hingegen hat man gar nichts gehört. Es gab schon von Beginn an immer wieder Gerüchte, die sich im Nachhinein betrach-tet als Puzzle zusammenset-zen lassen. Da ich aber von Ge-rüchten nicht viel halte, habe ich mich auf die Arbeit konzentriert.

Die große Koalition ist geschei-tert. An wem hat es gelegen?

Das ist eine schwierige Frage. Der Machtverlust ist für die SVP

durch meinen Sieg im Mai si-cher überraschend gekommen. Umso schwieriger war es viel-leicht für einige Ratsmitglieder, den Wahlausgang zu akzeptie-ren und trotzdem konstruktiv mitzuarbeiten. Ich war der Mei-nung, dass die Nominierung von

Helene Hilber Nössing für den Bezirksrat – worum mich ein Ausschussmitglied der SVP im Juli gebeten hatte – Zeichen ge-nug war, dass ich auch mit er-fahrenen SVP-Ratsmitgliedern gerne zusammenarbeite. Von der SVP-Fraktion wurde die Ges-te aber lediglich mit einem Ach-selzucken zur Kenntnis genom-men.

Auch die Ernennung des Vi-zebürgermeisters wurde kriti-siert.

Wenn der Ausschuss von vier Mitgliedern besetzt worden wäre, hätte ich einen SVP-Refe-renten zum Vize-Bürgermeister erklärt. Nachdem aber der Aus-schuss auf fünf Mitglieder auf-gestockt wurde und die SVP so-mit die Mehrheit im Ausschuss gestellt hat, habe ich entschie-den, das Amt rotieren zu las-sen. Veronika Hochrainer zeigte kein Interesse und Oswald Mair hatte seinen Urlaub im selben

(v. l.) Franz Josef Überegger, Veronika Hochrainer, Ulrich Burger und Oswald Mair: „Die Situation war nicht mehr tragbar.“

„ES WURDE EIN VORWAND GESUCHT“

Interview: Susanne Strickner

PETER FAISTNAUER: „Es kommt zu einem Stillstand in der Gemeinde.“

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TITELGESCHICHTE

Zeitraum wie ich angesetzt, wo-durch FLF-Referent Anton Sal-cher zuerst zum Zuge kam.

Stecken Ihrer Meinung nach bestimmte SVP-Funktionäre dahinter?

Das zu beurteilen, steht mir nicht zu. Wie gesagt, wurde drei Mo-nate lang gut gearbeitet. Viel-leicht hat genau das einigen Per-sonen nicht gepasst. Wir haben partizipativ gearbeitet und den ganzen Gemeinderat eingebun-den. Vor allem bei unserer Klau-sur Anfang August in Egg haben wir viele Punkte ausdiskutiert. Niemand aus dem Gemeinderat kann behaupten, er sei nicht in-formiert gewesen oder dass ich über die Köpfe der Mehrheit hin-weg Entscheidungen getroffen hätte. Umso weniger nachvoll-ziehbar ist der verantwortungs-lose Rücktritt.

Laut SVP habe die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit gefehlt. Der Koalitionspartner sei bei Entscheidungen über-gangen worden, SVP-Mehr-heitsentscheidungen seien nicht akzeptiert worden.

Ich habe seit dem 11. Mai stän-dig wiederholt, dass ich mir bei

der Besetzung des Ausschus-ses neugewählte Räte wün-sche. Umso unverständlicher war es dann für mich, als mir zuerst Anfang Juli Martin Rai-ner (Mühlsteiger) mündlich als fünftes Ausschussmitglied vor-geschlagen wurde, Ende Juli, Anfang August dann Alfred Sparber (mit nur acht Räten da-für). Bereits Anfang Juni habe ich der SVP-Fraktion für den Ausschuss Oswald Mair, Vero-nika Hochrainer und Klaus Fi-schnaller vorgeschlagen. Die-sen Vorschlag haben alle zehn SVP-Räte unterzeichnet, lei-der nicht termingerecht. Wes-halb Klaus Fischnaller für die Nachbesetzung nicht akzep-tiert wurde, verstehe ich des-halb nicht.

War die Nachbesetzung also der Auslöser für den Rück-tritt?

Ob das der Auslöser war oder nicht, versteht kein Mensch. Es wurde ein Aufhänger ge-sucht. Ich frage mich, wie gra-vierend es tatsächlich ist, dass ich einen neugewählten Rat aus den Reihen der SVP vor-geschlagen habe. Mich hat

Einsatz für die Gemeinde arbei-ten wollen. Alle SVP-Räte haben nachweislich in den letzten Mo-naten an Sachthemen gearbeitet und den Ausschuss unterstützt. Gezeigt haben wir damals aber auch, dass wir uns erwarten, dass unsere Zwei-Drittel-Mehrheit bei Entscheidungen künftig re- spektiert wird und wir einge-bunden werden“, so Mair. Dies habe auch SVP-Rat Karl Bene-dikter in seiner Rede bei der Ge-meinderatssitzung im Juni klar und deutlich zum Ausdruck ge-bracht. Der SVP sei es stets – so-wohl im Gemeinderat als auch im Ausschuss – rein um Sachpo-

litik gegangen. „Wir haben als Koalition einen gemeinsamen Weg beschritten, der auf Res-pekt und Vertrauen basieren soll-te. Es kann nicht sein, dass, wenn ein Bürger sich in der Gemein-de informiert, ob bei einer Bau-konzession alles in Ordnung ist, dies dann so ausgelegt wird, dass ein Exponent unserer Partei ge-gen ein Mitglied der Freien Liste eine Anzeige gemacht hat“, sagt Mair. „Was mich aber noch viel mehr entsetzt hat, ist die Situa- tion in Bezug auf die Wohnbau-zone Mauls. Gemeinsam wurde ein Projekt zur Ansiedlung einer sechsköpfigen Familie samt Fi-

nanzierung für Schutzmaßnah-men gegen Steinschlag und Rea- lisierung der Zufahrt erarbeitet – alle im Ausschuss haben an einem Strang gezogen. Ab dem Mo-ment, wo dann aber wieder eine parteipolitische Entscheidung an-stand – eben bei der Frage, wer in den Ausschuss nachrückt – wur-de vom Vizebürgermeister gleich gedroht, er werde dem Vorhaben seine Unterstützung entziehen. In diesem Augenblick habe ich kei-nen anderen Ausweg gesehen. Denn wenn sachpolitische The-men mit parteipolitischen in Ver-bindung gebracht oder gar in Ab-hängigkeit gestellt werden, sind wir nicht mehr fähig, Entschei-dungen im Sinne der Bürger zu treffen“, erklärt Mair. Ein weiterer Punkt sei für ihn gewesen, dass der Bürgermeister ständig ver-

sucht habe, die SVP-Fraktion zu sprengen, indem er von Anfang an nur mit einzelnen SVP-Räten über Themen und Posten ge-sprochen habe. Ständig wurde versucht, einzelne SVP-Räte bei Entscheidungen für sich zu ge-winnen, sie abzuspalten, um da-mit die Mehrheit zu erlangen. „In dem Moment, wo man eine Koa-lition bildet und trägt, ist das kein akzeptables Vorgehen“, so Mair.Dass Bürgermeister Faistnauer am Abend vor dem Rücktritt doch noch eingelenkt und der Nomi-nierung von Alfred Sparber zuge-stimmt habe, entspreche den Tat-sachen. „Aber es geht nicht, dass dauernd Entscheidungen auf die Spitze getrieben werden und de-mokratische Entscheidungen des politischen Partners ständig ig-noriert werden. Mit diesem Re-

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TITELGESCHICHTE

restlichen Ausschussmitgliedern wurde in seiner Begründung er-wähnt.

Sie haben der Ernennung von Alfred Sparber schließlich doch zugestimmt.

In einem Schreiben vom 9. Sep-tember, das alle SVP Räte via E-Mail und SMS erhielten, habe ich die Nominierung von Alfred Sparber mitgeteilt, um Neu-wahlen abzuwenden. Das von der SVP geforderte Zugeständ-nis habe ich gemacht, trotzdem wurde am nächsten Morgen im Rathaus der Rücktritt schriftlich hinterlegt.

Bis zum 21. Oktober wäre noch Zeit gewesen, das letzte Aus-schussmitglied zu bestimmen.

Das stimmt. Alfred Sparber selbst hat sich am 10. Septem-ber in der „Neuen Südtiroler Ta-geszeitung“ dazu geäußert, dass die SVP abwarte, welchen Vor-schlag ich bei der geplanten Ge-meinderatssitzung bringe und ich die Chance hätte, den Tages-ordnungspunkt zu vertagen. Ich hätte mir schon erwartet, dass man hergeht und die Sache öf-fentlich bei der Gemeinderatssit-zung ausdiskutiert. So wurde die Entscheidung wieder im stillen Kämmerlein getroffen und die Sitzung hat nicht mehr stattge-funden.

Gab es inhaltliche Differenzen?Ganz im Gegenteil! Das Koaliti-onsprogramm wurde von beiden

sehr gestört, dass im Septem-ber-Erker geschrieben wurde, dass mit der Nachbesetzung im Ausschuss drei SVP-Räte zwei Mandataren der Freien Liste „gegenüberstehen“ und dass man der Öffentlichkeit das Bild vermittelte, Sparber sei als Re-ferent fix. Ich bin der Ansicht, dass man sich in einer Koalition nicht gegenüberstehen, son-dern miteinander arbeiten soll-te. Zudem haben wir als Koa-litionspartner vereinbart, nur mehr gemeinsam an die Pres-se zu gehen. Trotzdem wur-de die Nominierung von Spar-ber kommuniziert, was in mei-nen Augen ein großer Vertrau-ensbruch ist. Zudem hat ein SVP-Ratsmitglied selbst vor-geschlagen, mir noch weite-re Namen vorzuschlagen, was bei der SVP intern leider keine Mehrheit fand.

Warum wurde Klaus Fischnal-ler als fünftes Ausschussmit-glied von der eigenen Partei nicht akzeptiert?

Das kann ich mir nicht erklären. Es ist auch bezeichnend, dass er bereits am Abend vor dem ge-meinsamen Rücktritt der restli-chen Fraktionsmitglieder seinen Rücktritt eingereicht hat, mit der Begründung, von der SVP nicht genügend Rückhalt erhalten zu haben. Weder eine unzurei-chende Zusammenarbeit mit mir als Bürgermeister noch mit den

Verhandlungsparteien zu 100 Prozent getragen. Einzig bei der Bereitstellung von 50.000 Euro für die Erneuerung der Trinkwas-serleitung Pfulters wird mir vor-geworfen, diese nicht „gebaut“ zu haben, obwohl eigentlich SVP-Referent Oswald Mair für die Realisierung zuständig ge-wesen wäre.

Die SVP spricht von öffentli-chen Diskreditierungen und verbreiteten Unwahrheiten.

Diese Anschuldigung weise ich zurück. Ich weiß nicht, auf wel-chen haltlosen Gerüchten diese Unterstellung basiert.

„NIEMAND AUS DEM GEMEIN-DERAT KANN BEHAUPTEN, ER SEI NICHT INFORMIERT GEWESEN ODER DASS ICH ÜBER DIE KÖP-FE DER MEHRHEIT HINWEG ENT-SCHEIDUNGEN GETROFFEN HÄT-TE.“

Sie wollten eine neue Arbeits-weise, neue Werte, einen neu-en Regierungsstil im Rathaus einführen. Ist Ihr Versuch fehl-geschlagen?

Ich glaube nicht, dass ich an mei-ner Arbeitsweise gescheitert bin, im Gegenteil. Viele Bürger ha-ben mich bestärkt und gemeint, dass mein partizipativer Regie-rungsstil gut angekommen ist. Ich bin davon überzeugt, dass die Zukunft darin liegt, etwa mit einer Einheitsliste anzutreten,

damit das Parteidenken weg-fällt. Viele haben mir mitgeteilt, dass sie sich für die kommen-den Wahlen im Frühjahr 2016 den gleichen Ausschuss wün-schen, aber ohne Parteizugehö-rigkeit. Das hat mich auch darin bestärkt, kurzfristig Bürgerinfor-mationsabende abzuhalten.

Diese kurzfristig einberufenen Bürgerinformationsabende wurden von der SVP als „Wahl-veranstaltungen“ bezeichnet und scharf kritisiert.

Bei den Informationsabenden wurde eine kurze Fotopräsen-tation, die ein Kollege aus dem FLF-Team zusammengestellt hat, gezeigt, anhand derer die vergangenen drei Monate be-schrieben wurden. Deshalb wird mir unterstellt, die Bürgerinfor-mation als Wahlveranstaltung missbraucht zu haben. Es han-delte sich aber um reine Infor-mation. Die SVP-Räte und deren Anhänger sind auch zu Wort gekommen, konnten State- ments verlesen und ihre Sicht-weise darlegen. Sie sind sogar vom Publikum dazu aufgefor-dert worden. Einige Räte woll-ten oder konnten aber nicht Stellung beziehen.Erst die positive Resonanz und viele Solidaritätsbekundungen der Bevölkerung haben mir die Kraft gegeben, diese Bürgerin-formationsabende abzuhalten. Es ist schließlich nicht so einfach,

gierungsstil kann ich mich nicht identifizieren“, so Überegger. Bei vielen sachpolitischen Themen habe man sehr gut und unterstüt-zend zusammengearbeitet. „Aber wir mussten mehrmals erfahren, dass der Bürgermeister sein Wort nicht hält, dass uns nicht der nö-tige Respekt entgegengebracht wird, dass keine Vertrauensbasis da ist, auf die aufbauend man Sa-chen umsetzt, dass ständig Sach-politik und Parteipolitik vermischt

werden. In so einem Klima kann nicht gearbeitet werden. Der Konflikt um die Nachbesetzung mag vielleicht für Außenstehende lächerlich wirken, aber die vielen schwierigen Momente vorher – ir-gendwann sind einfach alle Chan-cen verspielt“, so Mair.Dass der Rücktritt für die SVP nicht unbedingt förderlich ist, sei den Räten sehr wohl bewusst. „Trotzdem war der Schritt not-wendig“, so Mair. „Keiner von

uns hat diesen Schritt gemacht, um nachher besser dazustehen, aber es geht nicht um uns, son-dern um die Gemeinde“, ist auch Überegger überzeugt. Angst da-vor, dass sich Faistnauer in den fünf Jahren profilieren und dann bei den nächsten Wahlen als Bür-germeister wiedergewählt wer-den hätte können, hätten die SVP-Räte nicht gehabt. „Wenn es gut gelaufen wäre, hätte sicher keiner von uns damit ein Problem

gehabt. Wir hätten weiterhin mo-tiviert mitgearbeitet“, so Mair.Auf Kandidatensuche sei die SVP noch nicht, auch sei bei den zehn zurückgetretenen Mandataren noch keine Entscheidung über ei-nen Wiederantritt gefallen. Die Funktionäre wünschen sich nun ei-nen sauberen Abschluss, eine sach-liche, faire Aufklärung der Bürger und dass endlich Ruhe einkehrt. Ruhe vor einem Wahlfrühling, der spannend zu werden verspricht. E

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TITELGESCHICHTE

sich für etwas zu rechtfertigen, das man selber nicht nachvollzie-hen kann. Ich glaube aber, dass es legitim ist, über die geleiste-te Arbeit zu informieren. Selbst SVP-Räte haben öffentlich er-klärt, mit mir als Bürgermeister gut zusammengearbeitet zu ha-ben.

Bei den letzten Wahlen sind Sie für die Freie Liste angetre-ten, haben sich aber nach der Wahl als unabhängiger Bür-germeister bezeichnet. Wie passt das zusammen?

Jeder Kandidat der Freien Liste ist als unabhängiger Kandidat ins Rennen gegangen, da man ja keiner Partei angehört. Was zählt, sind die Inhalte und die Arbeitsweise. In diesen Punk-ten bin ich mit der Gruppe der Freien Liste zu 100 Prozent einverstanden. Es gibt intern inhaltlich und personell keiner-lei Differenzen. Niemandem geht es um einen Posten, son-dern allen rein um die Sache. Mittlerweile haben wir auch viele junge Sympathisanten, die mit uns das Leben der Ge-meinde Freienfeld mitgestalten möchten.Ich als Bürgermeister bin – ohne eine Partei, Bewegung oder Lis-te zu favorisieren – in erster Li-nie für alle Bürger da, deshalb sehe ich mich als unabhängig. Alle Bürger, die während meiner

kurzen Amtszeit mit mir zu tun hatten, können dies bestätigen.

Könnte eine Einheitsliste funk-tionieren?

Ja, darin sehe ich die Zukunft. Die Wähler können aus einem Pool von motivierten Leuten

wählen, die dann im Sinne der Bevölkerung Themen diskutie-ren und Mehrheitsentscheidun-gen, ohne Partei- bzw. Fraktions-zwänge, treffen. Genau dieser Fraktionszwang ist oft zermür-bend – und nicht die Standhaf-tigkeit des Bürgermeisters.

In einem Interview im Juni- Erker haben Sie gesagt, Sie sei-en ein „Bürger-Meister“ und kein „Partei-Meister“. Anschei-nend war das nicht genug.

Ich bin immer noch davon überzeugt, dass ein „Bür-ger-Meister“ ausreicht. Die Zeit

der „Partei-Meister“ ist vor-bei. Das merkt man im ganzen Land. Die SVP hat sich in Frei-enfeld bei den Wahlen im Mai mit zwei Bürgermeisterkan-didaten verzettelt. Die Taktik scheint nun zu sein, nur mehr

mit einem Kandi-daten das Amt für die SVP zurück-zuholen. Ob die-se Rechnung auf-gehen wird, wer-den die Wahlen im Frühjahr zeigen. Ich glaube und hoffe, dass die Be-völkerung gese-hen hat, dass man auch anders er-folgreich arbeiten kann.Was bedeutet die

Auflösung des Gemeinderates für die Freienfelder Bürger?

Bei der Amtsübergabe war der Kommissar überrascht, wie vie-le Arbeiten in der Gemeinde konkret anstehen würden, u. a. in den Bereichen BBT, Auto-bahn, Personal, Ausweisung von Wohnbauzonen, Leader-Projek-te, Katastervermessungen. Der kommissarische Verwalter küm-mert sich rein um das Tagesge-schäft. Alle Ermessens-Beschlüs-se, so auch Beiträge an Vereine, außer der Feuerwehr, die einen Sonderstatus innehat, und Ab-

änderungen von Durchfüh-rungsplänen bleiben nun au-ßen vor.

Wie geht es bei Ihnen jetzt beruflich weiter?

Auf meinem Hof gibt es immer Arbeit, dafür habe ich jetzt et-was mehr Zeit. Ich bin als Lehrer in den politischen Wartestand gegangen und möchte nun meiner Vertretung nicht die Ar-beitsstelle nehmen, auch wenn ich diese Aktion nicht selbst zu verantworten habe. Ich nehme unbezahlten Wartestand und stelle mich im Frühjahr wieder als Bürgermeisterkandidat zur Verfügung. Sollte ich das Ver-trauen der Bevölkerung erhal-ten, nehme ich die Arbeit wie-der mit Freude an.

Wie bereiten Sie sich auf den Wahlkampf vor?

Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich sachlich arbeite. Des-halb wird es in der Vorwahl-zeit darum gehen, die Bürger über die wichtigsten Themen zu informieren und sie aktiv an der Sache mitarbeiten zu las-sen. Ich konnte mir in meiner kurzen Amtszeit einen guten Überblick über brennende The-men verschaffen. In den letzten Tagen und Wochen habe ich überwältigenden Zuspruch er-halten und fühle mich in mei-ner Arbeit bestätigt.

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AKTUELL

Auf seiner September-Sit-zung hat sich der Gemeinderat von Ratschings vor allem mit der Ernennung verschiedener Kommissionen befasst (siehe Kasten) und Vizebürgermeis-ter Thomas Strickner als Euro-pa-Gemeinderat bestätigt. In den Bezirksrat wird Gemein-derat Karl Polig entsandt. Als Rechnungsrevisor fungiert für die Dreijahresperiode 2015 – 2018 Wilhelm Obexer.

Während die Ernen-nung der verschiedenen Kommissionen reibungs-los über die Bühne ging, kam es beim Beschluss-antrag der Bürgerliste zur Verkehrsberuhigung der Straßen „Runggen“ und „St. Johannes“ in Mareit zu einer emotionalen Dis-kussion. Bürgermeister Sebastian Helfer warf der Opposition vor, den Be-schlussantrag wenig klar und nicht durchdacht for-muliert zu haben. „In der vorgelegten Form kann ich den Beschlussantrag nicht akzeptieren“, so der Bürger-meister. Nach längerem Hin und Her wurde der Antrag schließlich

zurückgezogen, um eine vertiefte Diskussion in der Fraktion beson-ders in Bezug auf die eventuellen Auswirkungen einer Verordnung zu ermöglichen.Bürgermeister Helfer teilte mit, dass die Arbeiten für die Abwas-serleitung „Gschwent“ dem-nächst für einen Betrag von 95.000 Euro ausgeschrieben wer-den und der Baubeginn für die neue Feuerwehrhalle in Stange für 21. September festgesetzt ist. Für die Breitbandversorgung hat man

in allen sechs Fraktionen Baulose ausgeschrieben, um die Anbin-dung der Betriebe möglichst noch

RATSCHINGS

Bürgerliste fordert VerkehrsberuhigungKOMMISSIONENNEU ERNANNT

Baukommission: Bürgermeister Sebastian Helfer, Thomas Strickner, Claudia Wurzer, Thomas Siller und Marlise Hofer Leitner vom Gemein-derat; Dr. Stefan Gögele (Ersatz: Dr. Franz Keim) als Vertreter der Sani-tätseinheit; Andreas Mahlknecht (Winfried Theil) vom Amt für Raum-ordnung und Landschaftsschutz, Ge-meindetechniker Christian Hafner (Karlheinz Benedikter), Thomas Klotz (Christoph Siller) von der Freiwilligen Feuerwehr, Thomas Zößmayr (Erika Volgger) als Vertreter der Natur-und Umweltschutzverbände,Helmut Gasteiger (Matthias Braun-hofer) für die Landwirtschaft und Norbert Haller (Egon Volgger) für den Tourismus.Kommission für die Erstellung des Verzeichnisses der Laien-richter: Bürgermeister Sebastian Helfer, Günther Haller, Sabine Klotz.Lawinenwarnkommission: Bür-germeister Sebastian Helfer, Paul Strickner und Philipp Braunhofer vom Bergrettungsdienst, Josef Ober-prantacher von der Feuerwehr, Paul Gschnitzer als Landwirtschaftsver-treter, Luca Dalla Torre von der Forst-behörde, Gerold Kotter vom Straßen-dienst, Norbert Haller für den Touris-mus und Franz Seeber vom Skigebiet Ratschings.Zivilschutzkomitee: Bürger-meister Sebastian Helfer, Chris-toph Siller (Ersatz: Thomas Klotz) für die Feuerwehr, Gemeindetech-niker Christian Hafner (Josef Mair), Philipp Braunhofer von der Bergret-tung, Carabinieri-Kommandant Ani-ello Palomba und Gemeindesekretär Günther Eisendle als Schriftführer.Bibliotheksrat: Gabi Hilber (Kul-turreferentin), Heinz Graus (Gemein-derat), Bibliotheksvertreter: Verena Siller (Mareit), Helmut Volgger (Rid-naun), Eleonora Pajonk (Ratschings), Gabi Siller (Jaufental), Sabine Walter (Telfes), Monika Thaler (Gasteig), Re-nate Trenkwalder (Grundschule), Pe-ter Unterluggauer (Mittelschule) und Josef Plank (Pfarrgemeinden).

ARBEITEN AM KERSCHBAUMERBACH

Am Kerschbaumerbach in der Gemeinde Ratschings werden vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord Sicherungs-arbeiten durchgeführt. Die Konsolidierungsarbeiten der vergange-nen Jahre wurden fortgesetzt, der Bachabschnitt unterhalb der Lan-desstraße nach Ridnaun wurde gesichert.Dafür wurden sieben Konsolidierungssperren aus Zyklopensteinen und Beton samt beidseitigem Uferschutz errichtet. Dadurch soll bei Unwetterereignissen eine weitere Erosion und Eintiefung der Bachsohle und der Grabeneinhänge verhindert werden und weniger Geröll zu den darunter liegenden Höfen und Straßen gelangen. In den vergangenen Jahren ist dies bereits mehrmals passiert, zuletzt im vergangenen Jahr und 2007.Der Projektumfang beläuft sich auf 180.000 Euro. Im Anschluss an diese Arbeiten folgt unterhalb davon ein weiteres Baulos zu Verbauung des Kerschbaumerbaches, das noch im Herbst abgeschlossen werden soll.

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in diesem Jahr zu gewährleisten. In Jaufental werden diese Arbei-ten durch die Elektrogenossen-schaft durchgeführt.160 Euro je Schüler zahlt die Ge-meinde an die Musikschule in Sterzing. Dazu kommen noch die Beiträge des Landes und der El-tern.Enttäuscht zeigte sich der Bürger-meister von der Zahlungsmoral ei-niger Steuerschuldner bei der Ge-meindeimmobiliensteuer; rund 90.000 Euro seien noch immer

ausständig, ein Betrag, der sich auch im Gemeindehaushalt emp-findlich spürbar mache. ss

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AKTUELL

Das Verteidigungsministerium bzw. die Militär-behörde verfügt in Südtirol über Dutzende Hek-tar Flächen, die angesichts der veränderten Ar-beitsweise des Militärs zum Teil nicht mehr be-nötigt werden. Damit diese Flächen in absehba-rer Zeit ans Land übergehen und vom Land oder den Gemeinden genutzt werden können, hat das Land im Jahr 2008 mit dem Verteidigungs- und dem Finanzministerium ein Abkommen un-terzeichnet, das einen stufenweisen Übergang von rund 90 Hektar Militär-gelände ans Land vorsieht. Entgolten werden die Grundflächen vor allem durch bauliche Leistungen, wie den Bau von Wohnhäusern für in Südtirol stationierte Berufssoldaten auf Kaser-nenarealen oder der Sanierung von Militärgebäuden.Nun wird die Vereinbarung fortgeschrieben. Neben neuen Militärflächen im ganzen Land wurden auch Teile der „Menini de Caroli“-Ka-serne in Sterzing in das Tauschabkommen auf-genommen. Die Ergänzungsvereinbarung wur-de Mitte September in Meran vom Staatssekre-tär im Verteidigungsministerium, Gioacchino Alfano, und Landeshauptmann Kompatscher unterzeichnet.Laut dem Sterzinger Bürgermeister Fritz Karl Messner handelt es sich bei den kleinen, in das Tauschabkommen aufgenommenen Grundstü-cken in Sterzing einmal um einen Bereich auf der Höhe des Pfarrwidums, angrenzend an die Gemeindestraße, wo derzeit kein Gehsteig ist und häufig Privatautos vom Berufsheer geparkt werden. Hier soll auf einem 1,5 m breiten Strei-fen ein Gehsteig realisiert werden. In Absprache

mit dem Militär soll auch dafür gesorgt werden, dass die Autos geordneter abgestellt werden. Das zweite Grundstück befindet sich am ande-ren Ende der Kaserne zwischen der Marconi- straße und dem Dellago-Gebäude. Dabei han-

delt es sich um einen brachliegenden Grund zwischen Kaserne und Umgrenzungsmauer, der vom Militär ohnehin nicht mehr genutzt wird. Dort soll ein Stellplatz für Busse eingerichtet werden, welche die Gäste im Stadtzentrum aus-steigen lassen. Vor allem sobald mit dem Umbau des Untertorplatzes begonnen werde, würden die Busparkplätze dringend benötigt. „Schon seit Jahren setzt sich die Gemeinde Sterzing da-für ein, die Militärareale besser zu nutzen. Da aber das Berufsheer hier stationiert ist, werden nur kleine Grundstücke an das Land abgetre-ten“, so Bürgermeister Messner. Und auch das gehe nur mühsam und extrem langsam voran. „Wir sind froh, jetzt einen Schritt weitergekom-men zu sein“, so Messner. Allerdings müsse die Gemeinde die Grundstücke finanziell ablösen. Wie hoch der Schätzpreis liegt, wurde dem Bür-germeister noch nicht mitgeteilt.

STERZING

NEUES AUS DER GEMEINDE

AUSBAU DER GEMEINDESTRASSENACH FLANS

Unlängst wurden die Sanierungsarbeiten auf der Gemeindestraße Tschöfs-Matzes-Flans und im Bereich des Plattnerhofes, die aufgrund von Unwetterschäden not-wendig geworden waren, abgeschlossen. Die Kosten beliefen sich auf gut 56.000 Euro.In den vergangenen Jahren wurden auf dieser Straße mehrere Ausbau- und Ver-besserungsarbeiten durchgeführt. Nun hat der Stadtrat das letzte Ausführungs-projekt genehmigt, das die Fortsetzung des Gehsteiges im unteren Abschnitt der Straße bis zum Tschöfer Kirchweg und den Gehsteig von der Tschöfer Auffahrt bis zur Roßkopfseilbahn umfasst. Das Pro-jekt beinhaltet auch eine Bushaltestelle für die Siedlung Sterzing Nord sowie die Ver-besserung und Sanierung der Brücke am Tschöfer Graben. Die Gesamtkosten be-laufen sich auf knapp 255.000 Euro.

ITALIENISCHE SCHULENAM STADTPLATZ

Mit der Provinz Bozen hat die Gemeinde Sterzing den Leihvertrag für die Räumlich-keiten am Stadtplatz verlängert.Für die Zeit bis zur Beendigung der Um-bauarbeiten des italienischen Schulzen- trums in der Lahn werden am Stadtplatz nicht nur wie bisher die italienische Mit-tel- und Oberschule, sondern vorüber-gehend auch die Grundschule unterge-bracht.Bezüglich der Aufteilung der Betriebs-, Instandhaltungs- und Einrichtungskosten hat die Gemeindeverwaltung mit dem Land vereinbart, dass die Gemeinde die Kosten für das nördliche, an die Heilig-geist-Kirche anschließende historische Hospizgebäude übernimmt und die Pro-vinz jene für das im Osten des Stadtplat-zes gelegene braune Schulgebäude.

Nachdem die Firma Plan Team GmbH aus Bozen bereits vor einiger Zeit mit der Pla-nung zur Sanierung der Feuerwehrhalle beauftragt worden war, hat sie nun auch den Zusatzauftrag für die Vermessungsar-beiten erhalten.

ROSSKOPF

Verbindungspiste „Telfer-Stock“ in Bau

Seit Mitte August laufen am Roßkopf die Arbeiten für die Trassierung der neuen Verbindungspiste zwischen der Telferseite und der Gringes-Piste. Nach dem Ab-bau des Telferliftes vor zwei Jahren ist diese bereits seit einiger Zeit geplant. Im Bereich, wo die Trasse die Roßkopfstraße quert, wird die Rodelbahn nun in ein Tunnelrohr verlegt. Bis Saisonbeginn werden die Ar-beiten abgeschlossen sein.Die Kosten belaufen sich auf rund 600.000 Euro, so Gesellschaftspräsident Helmut Messner. Um die Fi-nanzierung zu gewährleisten, wurden von einzelnen Gesellschaftern Bürgschaften hinterlegt.

AKTUELL

STERZING

Neuer Busparkplatz in Stadtnähe

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AKTUELLAKTUELL

Mehrere Drahtzieher in der Affäre um das Kleinkraftwerk Stein an Stein in Mittewald sind verurteilt. Zwei Fragen sind für den freien Journalisten Christoph Franceschini, der die Geschichte aufmerksam ver-folgt hat, aber immer noch of-fen: Wer steckt wirklich hinter der Gesellschaft und wer hat die politische Verantwortung zu tragen?

Erker: Herr Franceschini, das Kassationsgericht hat die Be-schwerde des ehemaligen SEL-Präsidenten Klaus Stocker und des ex SEL-Aufsichtsrats-mitgliedes Franz Pircher ab-gewiesen. Damit ist das Ur-teil des Berufungsgerichts be-stätigt. Überrascht von den Schuldsprüchen, die bis heute in Sachen Stein an Stein gefällt wurden?

Christoph Franceschini: Nein. Ich glaube, dass sich die These der Staatsanwaltschaft durch-gesetzt hat: Klaus Stocker, Franz Pircher und Maximilian Rainer sind die verdeckten Teilhaber des Stein-an-Stein-Kraftwerks oder können zumindest mit dem Kraftwerk wirtschaftlich in Ver-bindung gebracht werden. Die Urteile sind die klare Folge des-sen, was sich bei den Ermittlun-gen gezeigt hat.

Wo ergeben sich für Sie nach wie vor Ungereimtheiten?

Man weiß immer noch nicht, wer wirklich hinter dem Kraft-werk steckt und wem es wirklich gehört. Das lässt sich nur mut-maßen. Die Urteile sind zwar ge-fällt, es gibt also eine gewisse, aber keine letzte Sicherheit. Es hat noch niemand zugegeben, er sei verdeckter Besitzer des Kraftwerks. Zudem stellt sich die Frage, wer davon gewusst hat und wer die politische Verant-wortung für diese Machenschaf-

ten zu tragen hat – Michl Laimer alleine, was ich bezweifle, oder auch andere.

Sie und die Eisackwerk GmbH gelten als Schlüsselfiguren, die maßgeblich zur Aufdeckung

Die Anwälte von Stocker und Pircher erwägen nun eine Kla-ge am Europäischen Gerichts-hof für Menschenrechte.

Klagen kann jeder, unabhän-gig davon, ob er im Recht ist oder nicht. Ich finde es aber lä-cherlich, bedenkt man, mit wel-chen Fragen sich der Europäi-sche Gerichtshof für Menschen-rechte befassen muss. Ich glau-be kaum, dass es Aussichten auf Erfolg gibt.

Für den Imageschaden und den materiellen Schaden, den die SEL durch den Nichtkauf des Kraftwerks in Mittewald erlit-ten hat, sollen Klaus Stocker und Franz Pircher finanziell ge-radestehen. Wie hoch schätzen Sie die Chancen ein, dass die SEL AG einen Schadensersatz in Millionenhöhe erhält?

Die SEL AG wird sicher Recht be-kommen. Es ist klar, dass die Ver-urteilten einen Schadensersatz zahlen müssen, weil dies im Straf- urteil so vorgesehen ist. Sie ha-ben einen Schaden hervorgeru-fen. Aber auch da wird die Sup-pe heißer gekocht als gegessen. Diese Herren haben sicher kei-ne uneingeschränkte finanzielle Verfügbarkeit und werden des-halb sicher nicht in diesem Maße den Schaden ersetzen.

Was kann Südtirol aus dem SEL-Skandal lernen bzw. wird Südtirol daraus lernen?

Südtirol hat schon aus dem SEL-Skandal gelernt. Zum ersten Mal ist es gelungen, eine noch breitere Gruppe von ehemals Mächtigen und arroganten Ver-waltern von einem Tag auf den anderen „dalle stelle alle stalle“ zu holen. Das ist das Gute an der ganzen Sache: Die Bürger den-ken mehr nach. Skandale wird es natürlich immer geben, wie in jedem Land. In Südtirol gibt es wahrscheinlich noch viel zu tun.

Interview: rb

Wer steckt wirklich dahinter?Christoph Franceschini über die Stein-an-Stein-Affäre

JOURNALIST CHRISTOPH FRANCESCHINI: „Ich glaube, dass Luis Durnwalder mehr wusste, als bisher bekannt ist.“

der Stein-an-Stein-Affäre und des damit zusammenhängen-den SEL-Skandals beigetragen haben.

Wie es ein guter Journalist ma-chen will und soll, habe ich ver-sucht, Hintergründe herauszu-finden. Der leitende Oberstaats-anwalt Guido Rispoli ließ seine Vermutungen prüfen. Das Urteil der Kassation hat gezeigt, dass er im vollsten Maße Recht be-kommen hat. Zur Aufdeckung haben auch die Ermittler, etwa die Spezialeinheit der Carabinie-ri ROS, beigetragen, aber sicher auch die Eisackwerke GmbH mit ihren Eingaben und Anzeigen. Die Privaten haben sich nicht einschüchtern lassen und haben so lange insistiert, bis der Stein endlich ins Rollen gekommen ist. Hätten sie sich nicht darauf eingelassen, wäre wahrschein-lich auch der ganze SEL-Skandal nicht aufgedeckt worden.

Wen meinen Sie damit kon-kret?

Die große Frage ist zum Beispiel, was der ehemalige Landeshaupt-mann Luis Durnwalder wusste oder nicht wusste. Bedenkt man, dass Franz Pircher einer seiner besten Freunde ist, gehe ich da-von aus, dass er weit mehr wuss-te, als bisher bekannt ist. Das will nicht heißen, dass er selbst mit drin steckt. Aber wie gesagt: Ich glaube, dass nicht nur Luis Durn-walder mehr wusste.

Könnte es auch Drahtzieher ge-ben, deren Namen bisher noch gar nicht genannt wurden?

Die strafrechtliche Verantwor-tung ist bis auf ein paar kleine dunkle Flecken mehr oder we-niger geklärt. Der rote Faden ist aufgedeckt. Ich glaube kaum, dass es noch große Überra-schungen geben wird. Die politi-sche Verantwortung ist natürlich ganz anders gewichtet.

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Die Stein-an-Stein-Affäre ist ein kleines Puzzleteil im aufgedeck-ten Skandal der Landesener-giegesellschaft SEL. Mitte Sep-tember hat das Kassationsge-richt das Urteil des Berufungs-gerichts bestätigt: Der ehemali-ge SEL-Präsident Klaus Stocker und ex SEL-Aufsichtsratsmitglied Franz Pircher haben den dama-ligen Verwaltungsrat bewusst getäuscht, indem sie erklärten, das Kleinkraftwerk der Parcheg-gi Italia Spa in Mittewald sei un-rentabel. Somit sah die Landes-energiegesellschaft SEL AG von einem Kauf ab und ebnete den Weg für einen privaten Käufer: die Stein an Stein Italia GmbH. Stocker und Pircher sind wegen Betrugs zu einer bedingten Haft-strafe in Höhe von je einem Jahr und sechs Monaten verurteilt. Sie hofften auf einen Freispruch wegen Verjährung. Doch die Kassation befand, dass die Straf-tat bereits mit Beschluss der SEL begann, das Kraftwerk nicht zu kaufen und nicht erst mit dem Ankauf des Kraftwerks durch die Gesellschaft. Wegen Betrugs ist auch der ehemalige SEL-Direk-tor Maximilian Rainer in erster In- stanz zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Er geht

in Berufung.Am Bozner Landesgericht läuft derzeit ein weiteres Stein-an-Stein-Verfahren. Dieses soll u. a. klären, ob der Wassernutzungs-plan zugunsten einer priva-ten Gesellschaft abgeändert worden ist und wer die wirk-lichen Besitzer des Klein-kraftwerks sind. Der ehema-lige Energie-Landesrat Michl Laimer, Maximilian Rainer, Klaus Stocker und Franz Pir-cher sind wegen Amtsmiss-brauch angeklagt. Offiziell ist Petra Windt, eine ehema-lige Studienkollegin von Rai-ner, alleinige Besitzerin der Stein an Stein Italia GmbH. Die Gerichtsverfahren lau-fen, und auch das Kleinkraft-werk in Mittewald steht kei-neswegs still. Mit einer jähr-lichen Stromproduktion von 2,2 Millionen Kilowattstun-den bringt es den Eigentümern jedes Jahr zwischen 150.000 und 170.000 Euro ein. Zwar hat-te die Landesverwaltung der Ge-sellschaft 2012 die Konzession entzogen, weil sie die Treuhän-der nicht offenlegen wollte. Ein-einhalb Jahre später musste sie aber den Entzug wieder rück-gängig machen – auf Anweisung

des obersten Wassermagistrates in Rom, der den Einwänden der Gesellschaft Recht gab.Das Kraftwerk in Mittewald darf jetzt sogar erweitert werden. Die

Konzession dafür haben die Ei-gentümer seit 2010. Das Pro-jekt, ausgearbeitet von Ingenieur Walter Pardatscher, sieht eine Er-höhung der mittleren Nennleis-tung auf 1.230,26 Kilowatt vor – die Produktionsmenge wird also verdreifacht. Der freie Journalist Christoph Franceschini aus Eppan verfolgt

die Affäre um das Kraftwerk Stein an Stein und Machenschaf-ten in der Landesenergiegesell-schaft SEL seit Jahren. Es geht um den Austausch von Wett-

bewerbsunterlagen, die Erpres-sung von Konkurrenten, die Täu-schung von Verwaltungsräten, das Verschweigen von Beteili-gungen über Treuhänder sowie Privatgeschäfte. 2014 erschien sein Enthüllungsbuch „SELfser-vice – ein Südtiroler Skandal“. Franceschinis Resümee: „Südtirol ist ein Selbstbedienungsladen.“

DER HINTERGRUND

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Kennen Sie die Herren von Flattich und Mazzoni? Nun, die Herren, beides ausgezeich-nete Architekten, haben den Bahnhof Brenner entworfen, der eine für die Donaumonar-chie, der andere als „Wacht am Brenner“ für die Faschisten. Ach ja, noch etwas haben bei-de gemein: Beiden würde übel, beide würden sich im Grab um-drehen, sähen sie, in welch desolatem Zustand der Bahn-hof heute dahinsiecht. Eigent-lich untragbar!

Mit dem Bau einer Eisenbahn über den Brenner erhielt die kleine Ort-schaft auf der Passhöhe 1866 ei-nen beschaulichen Bahnhof mit Wendestation, einem kleinen Bahnhofsrestaurant, Wärterhaus, Wasserstation für die Dampfloks und Warteraum. Gebaut wurde er nach den Plänen von Architekt Wilhelm von Flattich im Auftrag der k. u. k. Privilegierten Südbahn-gesellschaft. Doch die Zeit, in der ein Herr Stationsvorsteher würdig die Ortschaft ausrief oder Fahr-scheine verkaufte, ist, um leicht abgewandelt mit dem Austropop-per Wolfgang Ambros zu lamen-tieren, längst vorbei: „So wird’s nie wieder sein.“ Heute posaunt eine blecherne Computerstimme ein teilweise völlig unverständli-ches Kauderwelsch daher.

Nach der Grenzziehung am Ende des Ersten Weltkrieges wird Ar-chitekt Angiolo Mazzoni, renom-mierter Vertreter des Futurismus, der den Stil italienischer Post- und Bahnhofsgebäude des Faschismus prägte, mit der Neugestaltung und Erweiterung des nunmehri-gen Grenzbahnhofes beauftragt. 1930 feierlich eingeweiht – 1929, nur ein Jahr vorher, war die Bren-nerbahn auf elektrischen Betrieb umgestellt worden – ist die lang gestreckte Baumasse der bis heu-te größte Bahnhof Südtirols ge-blieben.Weit weniger großartig ist sein Zu-stand, denn er wird nicht mehr ge-braucht und keiner weiß so recht, was damit anfangen: Die Schrott- immobilie, wie Makler sie heu-te wohl nennen würden, und ihr

größtenteils funktionslos gewor-denes Innenleben spottet jeder Beschreibung. Eher als in Mittel-europa glaubt ein Bahnreisender sich in einem heruntergekomme-nen Vorstadt- oder Industrievier-tel übelster Art wiederzufinden. Die italienische Staatsbahnenge-sellschaft, die sich wohl ohnmäch-tig wähnende Gemeinde Bren-ner oder das sonst in letzter Zeit so auf Öffis bedachte (Tourismus-)Land Südtirol scheinen am Zu-stand nichts Anstoßendes zu fin-den. Zumindest hört man nichts.Nur einmal, vor beinahe zwei Jah-ren, haben die Grünen Nord- und Südtirols am Brenner kurz ins Post-horn geblasen, um auf all die Trist-esse, den katastrophalen Zustand des Tores nach Nord und Süd auf-merksam zu machen. Es sei eines

mitteleuropäischen und boomen-den Tourismuslandes unwürdig, So begrüße man keine Gäste. Der Bahnhof gleiche eher einer Geis-terstation in Transsylvanien als ei-nem europäischen Grenzübergang. „Warteraum, Unterführung, Toilet-ten, Information, Entfernung vom Nordgleis zu den restlichen Bahn-steigen, Schutz bei schlechtem Wetter, Durchsagen und der allge-meine bauliche Zustand spotten je-der Beschreibung.“ Doch, wie nicht anders zu erwarten, ihre Trompe-tenklänge verhallten ungehört zwi-schen Sattelberg und Wolfendorn. Nicht einmal ein leises Echo warfen sie zurück.Andere Töne bläst der Brennerwind von Österreich zu uns: In diesem Sommer wurde beim Bahntest des VCÖ, einer österreichweit agieren-

BITTENICHT

AUSSTEIGEN!Bahnhof Brenner –

ein Schandfleck

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BITTENICHT

AUSSTEIGEN!Bahnhof Brenner –

ein Schandfleck

den Organisation, die sich für öko-logisch verträgliche, sozial gerechte und ökonomisch effiziente Mobili-tät einsetzt, der Bahnhof Brenner von den Fahrgästen als schlechtes-ter mittelgroßer Bahnhof bewer-tet. Er liege zwar auf italienischem Staatsgebiet, werde aber von vielen Fahrgästen aus Tirol genutzt, wes-halb er in das Ranking aufgenom-men wurde.Vom Glanz jener architektonischen Meisterleistung fernab jeder sich bäuerlich anbiedernden Bauweise ist heute nur noch bröckelnde Fas-sade, nicht einmal ein Potemkin- sches Dorf geblieben! Der Bahn-hof und sein Umfeld sind wahrlich alles andere als vorzeigbar. Tristes-se, sofern das Auge reicht, ein völ-lig überdimensioniertes Bahnhofs- areal, das keiner braucht. Ein lästi-ges Überbleibsel längst vergange-ner Tage, das Architekturstudenten mittlerweile bereits auch als neues Südtiroler Gefängnis in Erwägung ziehen.Lange mag hier kein Bahnreisender bleiben, der mit der letzten Gele-genheit gegen 21.30 Uhr von Inns-bruck kommend am Bahnhof Bren-ner strandet. So schnell es geht, flüchtet man vom Bahnhofsgelän-de. Etwas abgenützt ist ein noch schmeichelhaftes Prädikat. Kein Schalterdienst, keine Info- oder Servicestelle, von Barrierefreiheit nie etwas gehört, Kartenautoma-ten, die wissenschaftlicher Studi-en bedürfen, um sie zu bedienen. Unrat an allen Ecken und Enden, wucherndes Unkraut, Fenster-scheiben, barsten oder an denen Staub längst schon die Gardinen ersetzt hat.Wer, den Atem anhaltend, die düster beleuchtete Unterführung schnell hinunter- und noch schnel-ler wieder hinaufhechelt, um vom Mittelbahnsteig, der einstmals

Zollstation und Fahrkartenschal-ter beherbergte, zum Hauptge-bäude zu huschen, muss auf-passen, dass ihm nicht übel wird. Müll klebt am Boden, Ur-inflecken, wohin man schaut, einen Strahlreiniger kennt der löchrige Bodenbelag nicht.Würde ein Fahrgast hierher ge-beamt, glaubte er sich wohl eher in einen Luftschutzbun-ker als in ein mitteleuropäi-sches Bahnhofsgebäude kata-pultiert. Heruntergekommenen Ostblockzuständen eines trägen Staatsapparates könnte man kein schlechteres Zeugnis aus-stellen.Verwahrlost liegt heute nicht nur das völlig überdimensionierte Bahnhofsareal mitten im Grenz-ort da, das nicht erst seit Schen-gen raumplanerisch nicht mehr weiß, wie es sich verhalten soll. 1998 sind die Grenzbalken ge-kippt, viel länger schon bröckelt der Mauerputz von den Bahn-hofswänden, hinter denen heu-te niemand mehr Grenzformali-täten ausfüllt, niemand mehr ei-nen „verbale“ ausstellt oder ei-nen kurzfristigen „permesso“ er-teilt.Nur die Büste von Ingenieur Carl von Etzel, Planer und Erbauer der k. u. k. Südbahn, harrt, edel zwar, aber verloren wirkend, al-ler Missbilligung zum Trotz in ei-nem von Mazzonis herunterge-kommenen Arkadenbögen. Ob wohl zumindest er manchmal darüber nachdenkt, wie es mit dem rundum renovierungs- und modernisierungsbedürftigen und sich selbst überlassenen Bahnhofsgebäude weitergehen soll? Ein einladendes Tor zwi-schen Nord und Süd sieht an-ders aus, denkt wohl nicht nur er sich. lg

Unwetterschäden in Pflersch beseitigt

Bis zum 22. Oktober werden aufgrund von Bauarbeiten zwischen Rosenheim und Kufstein die planmäßigen Abfahr-ten der Züge der Österreichischen Bun-desbahnen vom Brenner in  Richtung Innsbruck Nr. 5303 (7.28 Uhr), Nr. 5305 (9.28 Uhr), Nr. 5307 (11.28 Uhr), Nr. 5399 (13.28 Uhr), Nr. 5311 (15.28 Uhr) und Nr. 5335 (19.28 Uhr) um zwei Mi-nuten vorverlegt. Die Züge fahren so-mit bereits 26 Minuten nach jeder Stun-de ab. Die aus Bozen kommenden Züge

erhalten dadurch einen knappen An-schluss in Richtung Innsbruck.Für die Züge mit Abfahrt in Bozen täg-lich um 7.01 Uhr, 9.01 Uhr, 11.01 Uhr (letzterer nur an Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen), 13.01 Uhr, 15.01 Uhr, 16.01 Uhr, 17.01 Uhr und 20.02 Uhr bleibt der Anschluss am Brenner Rich-tung Innsbruck unverändert. Die Direkt-verbindungen mit Abfahrt in Bozen um 7.32 Uhr und 20.32 Uhr werden fahr-planmäßig durchgeführt.

Zuganschlüsse am BrennerRichtung Innsbruck wieder hergestellt

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Wie Bürgermeister Franz Kompat-scher Anfang September mitteil-te, sind die Schäden in Pflersch, die beim schweren Unwetter in der Nacht vom 19. auf den 20. Juli ent-standen sind, mittlerweile beseitigt.Bereits am Tag nach der Ka-tastrophe nahm das Amt für Wildbachverbauung die Aufräumarbeiten am Pfler-scher Bach, Teissl-, Walten- und Markartgraben auf. In drei Wochen wurden das Schwemmmaterial weg-geräumt, die Vermurungen besei-tigt, Wasserleitungen wieder her-gestellt und Straßen befahrbar ge-macht.„Die Gemeinde und die Betroffe-nen bedanken sich für die schnel-le und professionelle Hilfe bei den Feuerwehren, dem Amt für Wild-

bachverbauung, dem Amt für Zivil-schutz, der Forstbehörde und dem Amt für Landwirtschaftsdienste“, so Bürgermeister Kompatscher. Er unterstrich die herausragende Rol-

le der Wildbachverbauung bei die-sen Aufräumarbeiten: „Wir kön-nen stolz sein, in Südtirol einen Dienst zu haben, der immer wieder so viel Kompetenz, Professionalität und Einsatz zeigt und auch bei den Aufräumarbeiten in Pflersch unter Beweis gestellt hat.“

AKTUELL

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REPORTAGE

„GROSSEINSATZ“ IN PFITSCH

von Barbara Felizetti Sorg

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200 Rettungskräfte aus dem ganzen Bezirk haben sich Mitte September in Pfitsch eingefun-den, um den Ernstfall zu pro-ben. Die Großübung ANWIPP, die im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindet, hat einmal mehr gezeigt, dass sich die Wippta-ler auf ein gut funktionieren-des Netz aus Freiwilligen und Blaulichtorganisationen verlas-sen können.

Es ist Samstag, 13.28 Uhr. Alarm in Pfitsch: Beim Hotel „Kranebitt“ in Kematen ist im Technikraum des Schwimmbades Chlor ausgetre-ten, zwei Personen sind verletzt.

Umgehend begibt sich die Freiwil-lige Feuerwehr vor Ort, bereitet al-les Nötige vor, um die Verletzten zu bergen und das ausgetretene Chlor aufzufangen.Ein derartiger Einsatz ist nicht un-gefährlich. Chlor ist ätzend, kann Haut, Augen und Atemwege schä-digen, der Kontakt mit dem flüs-sigen Stoff führt zu Erfrierungen. Auch wenn es nicht entzündbar ist, ist es höchst brandfördernd. Die Einsatzkräfte sind also gefor-dert. Um sich selbst bestmöglich zu schützen, schlüpfen drei Feu-erwehrmänner in einen knallgel-ben Vollkörperschutzanzug, ihr Gesicht verschwindet hinter einer

Atemschutzmaske. Dann erst kön-nen sie in den Technikraum vor-dringen. „Bei einem Einsatz be-steht die erste Aufgabe immer darin, Menschen zu retten“, er-läutert Bezirksfeuerwehrpräsident Alois Sparber. Die Bergung gestal-tet sich allerdings schwierig: Der Raum kann nur über eine schma-le, steile Eisentreppe erreicht wer-den, die Schutzanzüge sind sehr schwer, das Sichtfeld ist einge-schränkt. Mit vereinten Kräften tragen sie die beiden Verletzten ins Freie. Einer leidet unter Atem-not, seine Augen sind gerötet; die zweite Person hat das Bewusstsein verloren. Doch bevor sie den Hel-

fern des Weißen Kreuzes mit Not-arzt Dr. Michael Engl zur medizini-schen Versorgung übergeben wer-den können, müssen sie in einem aufblasbaren Becken, das in der Zwischenzeit vorbereitet worden ist, dekontaminiert werden, bis auch der letzte Chlorrest von ih-rem Körper entfernt ist. „Sind nur einzelne Personen betroffen, kann die Feuerwehr die Dekontaminie-rung vornehmen“, so Sparber. Bei einer größeren Anzahl könne hin-gegen das Rote Kreuz in Brixen an-gefordert werden, das für die De-kontaminierung von bis zu 150 Personen ausgerüstet ist.Für die Feuerwehrmänner ist der

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Einsatz noch nicht beendet. Sie müs-sen ein weiteres Mal in den Technik-raum hinuntersteigen, um das ausge-tretene Chlor zu binden und die leck gewordenen Kanister umzupumpen. Erst dann können auch sie dekonta-miniert und aus ihren Schutzanzügen befreit werden.Rund 200 Einsatzkräfte proben an diesem Tag den Ernstfall: 147 Feu-erwehrleute, 20 Helfer des Weißen Kreuzes mit Notarzt, 21 Mitglieder des Bergrettungsdienstes, der Berg- rettung der Finanzwache mit Such-hund und des CSNAS sowie drei Ca-rabinieri-Beamte sind genauso wie die Forstbehörde vor Ort. „Bei realen Einsätzen arbeiten wir auch mit der Notfallseelsorge zusammen“, betont Sparber. Nicht weniger als 19 von ins-gesamt 26 verschiedenen Einsatzsze-narien werden an diesem Tag durch-gespielt. Während auf der Hauptstra-ße zwei PKW frontal aufeinanderge-prallt sind, geht mehrere Meter weiter ein Auto in Flammen auf. Brennende Dachstühle und Heustöcke müssen gelöscht, tonnenschwere Steinblö-cke angehoben, vermisste Personen gesucht und Verletzte versorgt wer-den. „Wir sind im Wipptal für jegliche Art von Unglücksfällen bestens gerüs-tet“, so Sparber. „Nur bei atomaren

3 FRAGEN AN BEZIRKSFEUERWEHR-INSPEKTOR MARTIN SORARUF

Erker: Herr Soraruf, bei der diesjährigen Großübung AN-WIPP haben rund 200 Einsatzkräfte den Ernstfall geprobt. Wie bewerten Sie den Verlauf der Übung?

Martin Soraruf: Die Übung ist gut über die Bühne gegangen. Sicher gibt es ein paar Kleinigkeiten, die es noch zu verbessern gilt, doch die sind nicht der Rede wert. Insgesamt können wir sagen, dass die Abläufe reibungslos funktioniert haben und alle Beteiligten vorbildlich bei der Sache waren. Auch die Zusammenarbeit mit den befreundeten Blaulichtor-ganisationen hat hervorra-gend geklappt.

Zu welchem Zweck wer-den solche Großübungen abgehalten?

Auch wenn wir viele Fort-bildungskurse absolvieren, können wir die Einsatzab-läufe anhand von standar-disierten Szenarien am bes-ten üben. Immerhin müssen Rettungskräfte in Ausnahmesitua- tionen unter Zeitdruck Verantwortung übernehmen und Ent-scheidungen treffen.Zudem ist es wichtig, dass sich die Retter untereinander ken-nen lernen und so die Zusammenarbeit verbessert wird. Schließ-lich geht es darum, Menschen zu retten, Sachschäden so gering wie möglich zu halten und dabei die Einsatzkräfte – allein im Wipptal zählt die Feuerwehr nicht weniger als 750 Mitglieder – nicht unnötig zu gefährden.

Zu welchen Einsätzen wird die Freiwillige Feuerwehr vor-wiegend gerufen?

Etwa 20 bis 30 Prozent aller Einsätze sind Brandeinsätze, alle anderen – von Verkehrsunfällen über Personenbergungen bis hin zu Chemieunfällen – fallen unter technische Einsätze. Allein die Feuerwehr Sterzing verzeichnet etwa 150 Einsätze im Jahr.

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Bedrohungen könnten wir nicht helfen.“ Alle zwei Jahre findet die Großübung ANWIPP, an der Ein-satzkräfte aus dem ganzen Bezirk beteiligt sind, statt.„Die praktische Übung ist die beste Schulung“, so Bezirksfeu-erwehrinspektor Martin Sora-ruf, dem gemeinsam mit den Ab-schnittsinspektoren Martin Tratter (Pfitsch), Hannes Plank (Brenner) und Christian Huebser (Freien-feld) sowie den Freiwilligen Feu-erwehren von Kematen, St. Jakob und Wiesen die Gesamtorganisa-tion obliegt. Darüberhinaus ab-

solvieren alle Beteiligten zahlrei-che Fortbildungen und Schulun-gen, um für den Notfall gerüstet zu sein. Zudem müssen sie sich ständig neuen Herausforderungen stellen, wie etwa dem Umgang mit brennenden Photovoltaikan-lagen. Auch die Übernahme von Ordnungsdiensten bei der Bewäl-tigung der Flüchtlingsströme ist im Gespräch. „Die freiwilligen Helfer opfern jedes Jahr unzählige Stun-den ihrer Freizeit für diesen wich-tigen Dienst am Nächsten, und zwar unentgeltlich, worauf wir be-sonders stolz sind“, so Präsident

REPORTAGE

Sparber, der auch als Stellvertreter des Landesfeuerwehrpräsidenten tätig ist. Fallen Einsätze und Übun-gen in ihre Arbeitszeit, müssen sie unbezahlte Urlaubsstunden dafür verwenden. „Das ist beileibe keine Selbstverständlichkeit“, betont So-raruf. „Genauso wie das Verständ-nis der vielen Arbeitgeber.“Auch wenn es sich an diesem Tag um eine Übung handelt, verlangt der stundenlange Einsatz allen Be-teiligten alles ab. Nach einer kur-zen Nachbesprechung mit dem je-weiligen Einsatzleiter gibt es zum Abschluss einen Teller Nudeln, von

der Gemeinde Pfitsch zur Verfü-gung gestellt und von den Freiwil-ligen des Hilfszuges des Weißen Kreuzes vorzüglich zubereitet. Der Tag endet allerdings erst, sobald alle Einsatzfahrzeuge blitzblank und betankt wieder in ihrer Gara-ge stehen und alle Geräte gewar-tet sind, so dass sie für den nächs-ten Einsatz bereit stehen.Die nächste ANWIPP findet in zwei Jahren in Sterzing statt. Im kom-menden Jahr gibt es indes allen Grund zu feiern: Dann nämlich feiert die Feuerwehrjugend von Sterzing ihr 20-jähriges Bestehen.

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Tag der offenen Tür im „St. Elisabeth“Erste Seniorenwohnungen werden übergeben

STERZING

Aus dem Seniorengemeinderat

© Peter Heidegger

Vor einiger Zeit organisierte der Seniorengemeinderat Sterzing eine Schulung für ältere Menschen zum kor-rekten Verhalten im Brand-fall in Haus oder Wohnung. Trotz mehrfacher Ankündi-gung nahmen nur fünf Se-nioren daran teil.Nichtsdestotrotz führte Pe-ter Heidegger die Teilneh-mer anhand von Videos und Erfahrungswerten aus-führlich in die Materie ein und beantwortete alle auftauchenden Fragen. Im Anschluss an den theo-

retischen Teil wurde mit den Teilnehmern im Freien eine Praxisübung gemacht, bei der jeder mit einem Schaumlöscher und einer Löschdecke Feuer löschen konnte.Abschließend bedankte sich der Seniorengemeinde-rat bei der Freiwilligen Feu-erwehr Sterzing, vor allem bei Peter und Max Heideg-

ger sowie Martin Soraruf, für die anschauliche Schulung. Im Bild eine Fettexplosi-on, wie sie in jeder Küche passieren kann.

Am 24. Oktober wird mit einer kleinen Eröffnungsfei-er das neue Seniorenwohnhaus „St. Elisabeth“ in der Adolf-Kolping-Straße in Sterzing eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben.„Die Freude über den gelungenen Bau und die gut be-gonnene Tätigkeit ist groß. Die Stiftung Deutschhaus ist überzeugt, eine wertvolle und wichtige soziale Einrich-

tung für Sterzing geschaffen zu haben, und wir freuen uns, sie in den Dienst der Bevölkerung zu stellen“, so Stiftungspräsident Reinhard Fuchs.Die Stiftung hat die Wohnungen des Seniorenwohn-hauses der Gemeinde Sterzing zur Verfügung gestellt, um dort begleitetes und betreutes Wohnen anzubieten. Mit der Führung des Seniorenwohnhauses hat die Ge-meinde den Sozialdienst der Bezirksgemeinschaft be-auftragt.Die Stiftung Deutschhaus, die Gemeinde Sterzing und der Sozialdienst der Bezirksgemeinschaft Wipptal laden am 24. Oktober von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr alle Inter-

essierten herzlich zur Besichtigung des Seniorenwohn-hauses ein.Die ersten Wohnungen im St. Elisabeth werden dem-nächst übergeben. Da noch Wohnungen frei sind, kön-nen weiterhin Gesuche um Aufnahme eingereicht wer-den. Adressiert werden sie an die Direktion des Sozi-aldienstes Wipptal, Bahnhofstraße 10, 39049 Ster-

zing, wo auch eigene Gesuchsformulare erhält-lich sind. Der Dienst richtet sich an über 70-jähri-ge Personen mit Wohnsitz in Sterzing. Die Woh-nungen sind aufgrund der Flächenausmaße für eine Person vorgesehen. Falls nicht genügend Ansuchen vorhanden sind, kann in bestimmten Fällen von der Altersgrenze abgesehen werden.Die Aufnahme erfolgt auf der Grundlage einer Rangordnung, für die verschiedene Kriterien be-rücksichtigt werden, wie etwa die Jahre der An-sässigkeit in Sterzing sowie verschiedene sozia-le Indikatoren. Über die Aufnahme entscheidet eine Zugangskommission, der je ein Vertreter der Bezirksgemeinschaft Wipptal, der Stadtge-

meinde Sterzing und der Stiftung Deutschhaus ange-hört. Der Bewohner wird einen gewöhnlichen Mietver-trag mit der Stiftung Deutschhaus abschließen. Bei der Bemessung der Mieten werden die Regeln des sozialen Wohnbaus angewandt. Mit dem Sozialdienst der Be-zirksgemeinschaft wird zusätzlich ein Begleit- oder Be-treuungsvertrag abgeschlossen.Die elf Wohneinheiten weisen eine Fläche von je rund 50 m² auf. Eine Küchenzeile mit Küchengeräten ist vor-handen, die restlichen Möbel bringen die Mieter selbst mit. Jede Wohnung verfügt zudem über einen eigenen Keller, in der Tiefgarage sind Autostellplätze vorhanden.

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WIRTSCHAFT I ERFOLGREICHE WIPPTALER UNTERNEHMERINNEN

„Wenn ich groß bin, werde ich Chefin.“ Schon als Kind hat Ma-ria Luise Troyer Interesse für das Unternehmen ihres Vaters Valen-tin gezeigt. „Ich habe mir oft vor-gestellt, wie ich die Firma leiten würde, wenn ich das Sagen hät-te“, erzählt die 70-jährige Ster- zingerin. Nach der Grundschule hat sie die kaufmännische Vor-bildungsschule besucht und ist dort – kaum zu glauben – zwei-mal sitzengeblieben. „Ich hielt mich da an den jungen Wins-ton Churchill und war wie er ein Sturkopf und Lernverweigerer“, schmunzelt Troyer. Die Klassen zu wiederholen, beschreibt sie heu-te als Glück. An ihre erste Anstel-lung als Sekretärin bei Rechtsan-walt Dr. Ploner erinnert sie sich gerne zurück: „In diesen vier Jah-ren habe ich unendlich viel ge-lernt. Die Arbeit machte mir gro-ßen Spaß.“ Danach hat sie sich ein Jahr lang als Hotelsekretärin versucht, bevor sie am 6. Okto-

ber 1966 in den Familienbetrieb eingestiegen ist. In der „Elekt-romechanischen Werkstätte Va-lentin Troyer“ waren neben Ma-ria Luise damals ihr Vater, ihr äl-terer Bruder, ein Geselle und ein Lehrbub tätig. Mit Begeisterung hat Troyer die Verwaltung auf-gebaut. Durch ihre Arbeit in der Rechtsanwaltskanzlei wusste sie, an welche Ämter man sich wen-den muss und wie man mit den Leuten umgeht. „Ich habe an-gefangen, für geleistete Arbeit auch Geld zu verlangen“, erzählt sie, denn ihr Vater sei „zwar ein großartiger Mann und Techniker, aber kein Geschäftsmann“ ge-wesen. Vor allem Reparaturen, u. a. beim Bau der Autobahn, hat der Betrieb damals übernommen sowie Läutanlagen bei Kirchen installiert.Die Waffen einer Frau wusste Tro-yer gut einzusetzen. So hat sie in der Anfangszeit immer ein Dirndl zum Kassieren angezogen. Und es hat funktioniert. „Das Geld habe ich immer heimgebracht“, lacht sie.Als Troyers zweiter Bruder Mit-te der 70er Jahre sein Studium der Elektrotechnik in Graz abge-schlossen hatte und in die Firma eintrat, ging es mit dem Kraft-werksbau erst richtig los. Gemein-sam haben die Geschwister Her-bert, Ernst und Maria Luise Troyer die Turbinenbau Troyer AG zu ei-nem erfolgreichen Unternehmen aufgebaut. „Die ersten Jahre wa-ren schwierig, aber unser Produkt war gefragt. Jeder von uns drei hatte seine Aufgabengebiete, wir haben uns super ergänzt“, so Tro-yer. Heute beschäftigt die Troyer AG 160 Mitarbeiter, hat ein Toch-terunternehmen in der Schweiz und ist im Kraftwerksbau weltweit tätig. Die Kernmärkte sind neben

Südtirol und dem restlichen Italien vor allem Österreich, die Schweiz, Deutschland sowie Mittel- und Südamerika. Von der „alten“ Ge-neration ist nach dem Ableben ih-rer Brüder heute nur mehr Maria Luise übrig.Besonders Spaß an ihrem Be-ruf macht ihr der Kontakt zu den Mitarbeitern und Kunden. Ihr Unternehmen hat es so weit gebracht, „weil Qualität, Fleiß und hundertprozentiger Einsatz stets eine große Rolle spielten“. Kunden wie Mitarbeiter schät-zen das familiäre, freundschaft-liche Ambiente und die an den Tag gelegte Korrektheit, zu Feh-lern, die auch in den besten Fir-men passieren können, zu ste-hen. Immer noch bringt ihr jeder einzelne neue Auftrag von der Planung und Umsetzung bis hin zur Einweihungsfeier Genugtu-ung. „Es ist schön, wenn unsere Kunden zufrieden sind und sich manchmal sogar eine Freund-schaft entwickelt, die dann wie-derum Folgeaufträge, wie etwa die Wartung der Anlage, mit sich bringt“, so Troyer. Lob zollt sie den vielen Mitarbeitern, die ihr über die Jahre – auch in schwie-rigen Zeiten – ohne wenn und aber zur Seite gestanden sind. „Ohne unsere Mitarbeiter hätten wir es nicht so weit geschafft.“Als Frau habe sie nie Widerstän-de in der Wirtschaft gespürt, „obwohl Frauen auch heute im-mer noch mehr leisten müssen als ein Mann, um anerkannt zu werden“. Familie und Beruf habe sie gut unter einen Hut gebracht, wobei vor allem der Zusammen-halt in der Familie sehr wich-tig sei. Nicht nur daheim, son-dern auch von den Mitarbeitern wird die Chefin liebevoll als „Fir-men-Mami“ betitelt.

Wenn die fleißige Geschäftsfrau gerade nicht in der Firma ist, fin-det man sie nun schon in der zweiten Legislaturperiode im Ster- zinger Stadtrat. Auch diese Tätig-keit gefällt ihr gut und man lerne ständig viel dazu, wenn da nicht die ewig langen Sitzungen wären. „Mein Sitzleder wird schon in der Firma oft genug überstrapaziert“, scherzt sie.In ihrer Freizeit beschäftigt sich Troyer gerne mit Handarbeiten, vor allem Norweger strickt sie ger-ne. Auch Kochen zählt zu ihren Hobbies. Fenster putzen hinge-gen macht sie weniger gern. Ein, zwei Jahre möchte sie noch in der Firma bleiben und dann im Ruhe-stand mit ihrem Mann wandern und auf Reisen gehen. Die Troyer AG bleibt auch in dritter Generati-on ein Familienbetrieb, neben den Söhnen Simone und Fabiano Bres-san sind die Neffen Norbert und Stefan Troyer an die Gesellschafts-spitze nachgerückt. Insgesamt sie-ben Familienmitglieder sind neben Maria Luise im Betrieb beschäf-tigt. Alle mussten zuerst ihre Er-fahrungen in anderen Betrieben sammeln – denn „folgen muss man auswärts lernen“ – und sind aus eigener Motivation in den Fa-milienbetrieb eingetreten.Noch kann sich Maria Luise Troy-er nicht vorstellen, nicht mehr je-den Tag zur Arbeit zu gehen, „ob-wohl man mit dem Alter schon manchmal müde wird“. Am meis-ten würde ihr die Werkstatt feh-len, der Ort, an dem alles ange-fangen hat.

sst

Maria Luise Troyer:

„Qualität ist die Geheimzutat“

STECKBRIEFAlter: 70 JahreWohnort: SterzingBeruf: UnternehmerinUnternehmen: Troyer AG, SterzingFamilie: verheiratet mit Franco Bressan, drei Kinder: Simone, Fabiano und Sarah

Ab dieser Ausgabe stellt der Erker erfolgreiche WipptalerUnernehmerinnen vor. Den Anfang macht Maria Luise Troyer von der Troyer AG.

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BAUERNPROTESTEAM BRENNER

Landwirte aus ganz Italien demonstrierten Anfang September am Brenner gegen den Import von Bil-liglebensmitteln aus dem Ausland, gegen Preisver-fall und Produktfälschungen.Zum Protest rief der italienische Landwirtschafts-verband Coldiretti auf, der für strengere Regeln für den Schutz italienischer Lebensmittel und gegen Plagiatsprodukte mit italienischem Namen ein-tritt. Die Demonstranten hielten gemeinsam mit der Polizei am Parkplatz entlang der Südspur der Brennerautobahn kurz nach der Grenze Lebens-mittel-LKW auf und kontrollierten die Herkunft der Produkte. Agrarlandesrat Arnold Schuler hat sich gemeinsam mit seinem Trentiner Amtskolle-gen Michele Dallapiccola mit Vertretern der italie- nischen Bauernvereinigung Coldiretti am Brenner getroffen. Auch Landwirtschaftsminister Maurizio Martina war zu den Demonstranten auf den Bren-ner gereist. Er erinnerte daran, dass die EU-Kom-mission erst kürzlich zusätzliche 500 Millionen Euro zur Unterstützung der europäischen Milch- und Fleischproduzenten zur Verfügung gestellt habe.

Nahezu 100 Praktikanten und Diplomanden absolvierten im laufenden Geschäftsjahr in den Firmen Leitner, Prinoth, Leitwind und DemacLenko ein Praktikum. Einerseits er-halten die Jugendlichen während ihres Prak-tikums die Möglichkeit, erste Arbeitserfah-

rungen zu sammeln, was sich häufig als aus-schlaggebend für deren weitere Berufswahl erweist. Gleichzeitig sind die Erfahrungen, die sie in der Produktion, in den technischen Bereichen und in der Verwaltung sammeln, oftmals Grundlage für eine künftige Zusam-

menarbeit.Ende August haben 58 Jugendliche, vor al-lem Oberschüler, ihr Sommerpraktikum in den Produktionshallen und Büros in Ster-zing, Bozen, Klausen und Wolkenstein ab-geschlossen. Neben den Sommerpraktikan-

ten absolvierten 21 Schüler und Studenten ein zwei- bis dreiwöchiges Pflicht-praktikum in den verschie-denen Firmen der Sterzin-ger Unternehmensgruppe. Weitere 16 Diplomanden und Studienabgänger ver-schafften sich ebenfalls im Rahmen ihres Praktikums einen Einblick in die Unter-nehmensgruppe.

Bei der Abschlussfeier für die Sommerprakti-kanten nutzte Michael Seeber, Präsident der Unternehmensgruppe, die Möglichkeit, die Jugendlichen persönlich zu verabschieden und viel Erfolg für die schulische Weiterbil-dung bzw. berufliche Zukunft zu wünschen.

WIRTSCHAFT

Knapp 100 Praktikanten bei LEITNER

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Am 11. August wurde Karl Ober-hauser, ehemaliger Bürgermeis-ter sowie Landtags- und Regio-nalratsabgeordneter, in Sterzing zu Grabe getragen. Eine große Trauergemeinde, zahlreiche Leh-rer aus dem ganzen Land, die Bürgerkapelle Sterzing, die Freiwilligen Feuer-wehren der Stadtge-meinde, Politiker aller Parteien, darunter Lan-deshauptmann Arno Kompatscher und Alt-landeshauptmann Luis Durnwalder, Sterzings Bürgermeister Fritz Karl Messner mit Amtskol-legen und zahlreiche Gemeinderäte aus dem Wipptal, begleiteten den Sarg vom Trauer-haus bis in die Pfarrkir-che „Maria im Moos“. Den Kondukt führte Dekan Josef Knapp mit vielen Mitbrüdern, da-runter Kapuzinerpater Meinrad Gasser, ein gu-ter Freund der Familie Oberhauser. Würdevoll gestalteten die Bürger-kapelle Sterzing, deren Ehrenmit-glied Karl Oberhauser war, und Oswald Salcher mit seinem feierli-chen Orgelspiel das Totenamt.Bürgermeister Fritz Karl Messner und Altlandeshauptmann Luis Durnwalder nahmen mit anerken-nenden Worten Abschied von Karl Oberhauser. Sie würdigten seinen Einsatz und seine Leistungen, sein Verantwortungsgefühl und sei-ne Menschenfreundlichkeit. Beide dankten dem Verblichenen, was er für Tirol und seine Heimat ge-tan hatte.Karl Oberhauser wurde am 9. Dezember 1932 in der Gemein-de Pfalzen geboren. Er stammte vom kleinen Bauernhof Gänse-bichl in Issing. Nach dem Besuch

der Volksschule, der Mittelschu-le und der Lehrerbildungsanstalt in Meran unterrichtete er an der Grundschule in Telfes und Ster- zing. Prägend waren für Karl Oberhauser vor allem auch seine Schuljahre in Salern und er fühlte

sich Zeit seines Lebens den Saler-nern und Kapuzinern sehr verbun-den. Einige seiner Lebensfreund-schaften reichen bis in jene Zeit zurück. Vor seinem Einstieg in die Politik leitete Karl Oberhauser als Direktor die Geschicke der Grund-schule Sterzing.Zunächst war Oberhauser 1959 als SVP-Obmann von Sterzing tä-tig. 1960 kandidierte er für den Gemeinderat der Fuggerstadt und erhielt prompt viele Stim-men. In der Folge wurde er Stadt-rat für Schule und Kultur. In den 1960er Jahren lebten SVP-Ob-männer allerdings gefährlich. Die Staatspolizei verdächtigte sie ger-ne, mit den Anschlägen jener Zeit etwas zu tun zu haben. So wur-

de auch Karl Oberhauser zwei-mal verhaftet. Einmal warf man ihm vor, in die Sprengungen in-volviert, ein andermal im Besitz von Tiroler Fahnen zu sein. Doch man konnte ihm kein Vergehen anlasten. Verdächtig hatte er sich

auch durch die Tatsa-che gemacht, dass er Gründungsmitglied der Schützenkom-panie Sterzing war. Jahre später wurde er für seine Treue zu den Schützen vom Schützenbezirk Südli-ches Wipptal zum Eh-renmitglied ernannt. 1963, als er bereits Bürgermeister von Sterzing war, setzte man sogar Spitzel auf ihn an, doch ohne Er-folg. Von 1963 bis 1973 führte Oberhauser als erster Bürger die Geschicke der Fug-gerstadt. Es gelang ihm, mit seinen Mit-arbeitern viele Vorha-ben umzusetzen. So

entstanden in Sterzing u. a. das Grundschulgebäude, die Haupt-kanalisierung und die Sportzo-ne. Der Neubau des Kranken-hauses konnte in Angriff genom-men werden, das Vigil-Raber-Ar-chiv kehrte nach Sterzing zurück, die Handels- und die Musikschule konnten eröffnet werden. Zudem war Karl Oberhauser auch Grün-dungsmitglied der Sektion Ster-zing des Weißen Kreuzes.1973 wurde Oberhauser erstmals in den Landtag gewählt. Er wurde Landesrat für Gebietskörperschaf-ten und Vizepräsident des Regio-nalrates. Bis 1993 verblieb er im Landtag: Zehn Jahre war er Lan-desrat, fünf Jahre Regionalasses-sor, die letzten fünf Jahre Land-

tags- und Regionalratsabgeordne-ter. Dann verließ er die Politik und trat in den Ruhestand.Karl Oberhauser war zudem Prä-sident des Wassereinzugsgebie-tes der Etsch, der erste deutsch-sprachige Vizepräsident der Bren-nerautobahn und Verwaltungsrat der Sadobre sowie Präsident des Krankenhauses von Sterzing. Das Sterzinger Krankenhaus war ihm bis zuletzt ein Herzensanlie-gen. Mit großer Besorgnis hat er die jüngsten Entwicklungen ver-folgt und wäre er nicht just zu dem Zeitpunkt stationär im Ster- zinger Krankenhaus gelegen, so hätte er im Herbst 2014 mit tau-senden Menschen an der Lich-terprozession für den Erhalt des Sterzinger Krankenhauses teilge-nommen. Viele Mitbürger wer-den sich sicherlich noch an seine Brandrede für unser Krankenhaus im Stadttheater erinnern.Auch die Errichtung des Bergbau-museums in Ridnaun, dessen Idea- tor und langjähriger Präsident Karl Oberhauser war, geht auf seine Initiative zurück. Karl Oberhauser war ein Visionär. Er sah in einem Bergbaumuseum eine Chance, für Menschen in einem damals noch strukturschwachen Gebiet neue Arbeitsplätze zu schaffen und gleichzeitig Kulturgut vor dem Verfall zu retten. Und das zu einer Zeit, als in Italien und auch hier in Südtirol Industriemuseen noch ein absolutes Novum waren.Für sein Wirken wurde Karl Ober-hauser mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichnet, so u. a. mit dem Ehrenring der Gemeinden Süd-tirols. 2006 wurde ihm schließlich für seine Verdienste das Ehrenzei-chen des Landes Tirol verliehen. Das Wipptal wird Karl Oberhau-ser ein ehrendes Andenken be-wahren.

Günther Ennemoser

NACHRUF

Karl Oberhauser zum Gedenken

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Etwa 30 Vertreter der Bauernbün-de von Tirol, Vorarlberg, Salzburg und Bayern und eine ganze Reihe von politisch Verantwortlichen wie Landeshauptmann Arno Kompat-scher, Landesrat Arnold Schuler, die EU-Abgeordneten Herbert Dorfmann und Albert Deß, der Tiroler Nationalratsabgeord-nete Hermann Gahr so-wie die Südtiroler Land-tagsabgeordnete Ma-ria Hochgruber Kuen-zer, ihr Tiroler Kollege Hermann Kuenz und Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder waren im August der Einla-dung des Südtiroler Bauernbundes zur „Europawanderung“ auf die Vallming-Alm am Roßkopf gefolgt.Zur Sprache kam u. a. die Notwen-

digkeit, mit den Konsumenten ver-stärkt in Kontakt zu treten. „Es ist eine große Herausforderung, die Gesellschaft allgemein und die Konsumenten im Besonderen wie-der an die Landwirtschaft heranzu-

führen“, machte Bauernbund-Ob-mann Leo Tiefenthaler deutlich. Eine weitere Herausforderung sei die zunehmende Bürokratie, vor al-

lem für kleine Betriebe.An den aktuellen Projekten des Landes interessiert die Bauern der-zeit vor allem die Raumordnungs-reform. Zur Sprache kam auch die Gülleausbringung in Natu-

ra-2000-Gebieten.Viel Lob kam von den Anwesenden für die „Plattform Land“, die sich zum Ziel ge-setzt hat, den ländli-chen Raum in Südtirol zu stärken. „Wenn wir wollen, dass die Men-schen auf dem Land bleiben, brauchen wir ausreichend qualifi-

zierte Ausbildungsmög-lichkeiten und Arbeitsplätze, funk-tionierende Infrastrukturen, soziale Dienste, ein schnelles Internet und ein gut ausgebautes Straßen- und

Wegenetz“, fasste Tiefenthaler zu-sammen.Mit Sorge beobachten nicht nur die Südtiroler Bauernvertreter die Aus-breitung des Bären und bald wohl auch des Wolfes. Gerade einer der sensibelsten Bereiche, die Almwirt-schaft, werde durch das Großraub-wild gefährdet. Die Alpung von Kü-hen und Kälbern sei enorm wichtig, einmal für die Tiergesundheit, aber auch für den Erhalt der Kulturland-schaft in der Höhe. Daher brauche es akzeptable Lösungen.Sorgen bereitet den Bauern im Nor-den der gesunkene Milchpreis. Ne-ben wirtschaftlichen Schwierigkei-ten in einigen Absatzmärkten wür-den vor allem die Handelsketten die Preise nach unten treiben. Das tref-fe wieder besonders die kleineren Betriebe. Hier gelte es, Druck auf den Einzelhandel auszuüben.

AKTUELL

© SBB

Verständnis für Landwirtschaft wiedergewinnen

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Bunt gefärbte Blätter in leuchtendem Rot und Gold, unendlich weite Sicht, Keschtnduft in der Luft. Herbstzeit ist Törggelezeit. Zurück zum Ursprung heißt dann die Devise, Alttiroler Rezepte werden aus denSchubladen geholt. Törggelen ist schließlich ein alter Südtiroler Brauch mit viel Genuss: Gerstsuppe, Schlutz-krapfen, Knödel, Sauerkraut, Surfleisch, Hauswurst sowie süße Krapfen, gebratene Kastanien und neuer Wein werden aufgetischt.In gemütlichem Ambiente und geselliger Runde schmecken dietraditionellen Spezialitäten erst so richtig gut. Wir verraten, wo man im Wipptal zünftig törggelen kann ...

Törggelenim Wipptal

SCHON GEWUSST?Der Begriff Törggelen leitet sich ab von der Torggel (lat. „torquere“ – pressen, drehen), der Traubenpresse im Kelterraum. Daslateinische Wort „Torculum“ heißt soviel wie Kelter – auf südtirolerisch „Torggl“.

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Freienfeld, Elzenbaum 13, Tel. 0472 767384 & 338 3297757

BrigittesBurgschenkeBrigittesBurgschenke

Herbstzeit -TörggelezeitHerbstzeit -Törggelezeit

Samstag &Sonntag geöffnet!

Wir würden uns freuen, Sie auch

heuer wieder bei unserem

traditionellen Törggelen

begrüßen zu können

Unsere alten

Bauern-stuben

und hauseigenen Produkte sind ideal für ein gemütli-

ches Beisammensein.

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GESELLSCHAFT

Am Fronleichnamstag nahmen erstmals die Alt Tyroler Schützen an der feierlichen Prozession in Sterzing teil. Die Alt Tyroler Schützen wurden vor einigen Jahren gegründet und haben ihren Rechtssitz im Innsbrucker Stadtteil Saggen. Sie gehören keinem Schützenbund an und formie-ren sich auch nicht aus Männern der Tiroler Ge-meinden – wie dies bei allen anderen Schützen-kompanien Nord-, Süd- und Welschtirols der Fall ist –, sondern sind eine gänzlich unabhängige Kompanie, deren Mitglieder aus allen Teilen des alten Kronlandes Tirol stammen.Besonders stark vertreten sind dabei das nörd-liche und südliche Wipptal, das von jeher mit dem Brenner als einem der niedrigsten Alpen-übergänge die verbindende Klammer des alten Tirol war. Viele Jahrhunderte hindurch war der Brenner nicht Pass- und Grenzlandschaft, son-dern eine verbindende Brücke zwischen Nord und Süd. Erst mit dem Ende des Ersten Welt-krieges (1918) und dem Friedensvertrag von St. Germain (1919) wurde es zerrissen, die jahrhun-dertealten Bande wurden getrennt.Die Alt Tyroler Schützen sind nicht nur heimat-verbunden und legitimistisch-monarchistisch sehr eng mit der Familie Habsburg verbunden, sondern pro-europäisch ausgerichtet. Sie tre-ten vor allem sprach- und grenzüberschreitend, stets friedlich und mit demokratisch-legitimier-ten Mitteln für die politische Einheit des Landes Tirol ein. Ein besonderes Anliegen ist ihnen da-her nicht nur bloß eine lose Zusammenarbeit der einzelnen Tiroler Landesteile in einzelnen Berei-chen, sondern darüber hinaus deren allmähli-ches Zusammenwachsen.Fahne und Tracht der Alt Tyroler Schützen sind Ausdruck dieser Bemühungen. Die Vorderseite der Fahne ist grün-weiß-grün gestreift und lässt damit die alten Schützenfarben Tirols erkennen. In der Mitte befindet sich ein roter Tiroler Ad-ler mit goldener Krone und goldenen Flügel-

spangen. Die Vorlage dafür entnahmen die Alt Tyroler Schützen dem „Schwarzen Adler“, der seit 1511 die Bundesstandarte der Tiroler Schüt-zenkompanien ziert. In den Ecken befinden sich mit Goldfäden bestickte rote Lorbeerblätter. Die Rückseite der Fahne ist rot-weiß und nimmt damit Bezug auf die Tiroler Landesfarben. Im Zentrum befindet sich das bekannte „Herz Je-su“-Symbol und erinnert an die tiefe Verbun-denheit der Tiroler mit dem Väterglauben, vor allem aber an die Napoleonischen Kriege und den Schwur der Tiroler Landstände von 1796 in der Pfarrkirche von Bozen. Mehrere Wap-pen in den Ecken, darunter der rot-weiß-rote österreichische Bindenschild, das schwarz-gol-dene Reichswappen mit dem Reichsadler des Heiligen Römischen Reiches sowie die Wappen von Welschtirol und der ladinischen Talschaften unterstreichen den Bezug zum alten Kronland Tirol. Die Tracht greift zudem wesentliche Ele-mente des überlieferten Gewands von Andreas Hofer, dem Sandwirt in Passeier, auf und unter-streicht die Verbundenheit mit dem Freiheitshel-den von 1809.Der Vorstand der Alt Tyroler Schützen-Andrè Hofer besteht zur Zeit aus dem Obmann Jo-hann Moser (Hauptmann der Kompanie), sei-nem Stellvertreter Manfred Larch (Oberleutnant) und den Vorstandsmitgliedern Carlo di Matteo (Leutnant), Hermann Kruselburger (Leutnant und Fahnenoffizier) und Peter Nentwich (Schrift-führer). Manuel Gasteiger ist Oberjäger, Waf-fen- und Zeugmeister, Christian Eisendle Fähn-rich und Sabine Klotz die Erste Marketenderin der Kompanie.Vorstand und Kompanie sehen sich ihrem selbst-gegebenen Leitspruch „Jeder Mensch sollte all-täglich ‚Schütze sein’, im Umgang mit seiner Fa-milie, seinen Nachbarn und den Arbeitskolle-gen. Ein Schütze stellt seine Eigeninteressen hin-ter die des Gemeinwohls“ verpflichtet.

„SCHNELL UND UN- BÜROKRATISCH HELFEN“3 Fragen an Kiwanis-Präsident Peter Trenkwalder

Erker: Herr Trenkwalder, Sie haben für das neue Amtsjahr 2016 die Kiwanis-Prä-sidentschaft übernommen. Welche Grundsätze verfolgt die weltweite Be-wegung der KIWANIS-Clubs?Peter Trenkwalder: Wir als Kiwanis sind eine weltweite Organisation mit rund 600.000 Mitgliedern. Kurz gesagt ist unser Ziel, den Kindern auf dieser Welt, die es nicht so einfach haben, unter die Arme zu greifen. Für uns im Wipptal bedeutet das, dass wir uns im Stillen um Kinder und Familien vor Ort kümmern. Wir können Bedürfti-gen schnell und unbürokratisch helfen, ohne großen Aufwand zu betreiben.

Wie ist das vergangene Kiwanis-Jahr ver-laufen?Es war ein gutes Jahr und durch die Or-ganisation von verschiedenen Events konnten wir wieder einiges bewegen. Ich habe für dieses Jahr die Präsident-schaft übernommen, da jedes Mitglied einmal zum Zuge kommt. So kann ich meine Ideen in diesem Jahr umsetzen und mich um unseren Verein kümmern. Wir wechseln die Präsidentschaft jedes Jahr, so sehen es unsere Leitlinien vor.

Sind für das neue Tätigkeitsjahr im Wipptal schon konkrete Aktionen ge-plant?Dieses Amtsjahr verspricht tolle Events. Neben internen Treffen, die wir mo-natlich abhalten, organisieren wir auch mehrere Großveranstaltungen. Zwei da-von kann ich bereits verraten. Es wird ei-nen Abend geben, bei dem berühmte Rockmusiker über ihren Alltag erzählen werden und einen Blick hinter die Ku-lissen möglich machen. Weiters werden wir erstmals in Sterzing den topaktu-ellen Kinofilm „The Way of the Eagle“ präsentieren, der zum Teil im Wipptal gedreht wurde. Das alles wird möglich, weil wir über ein gutes Netzwerk verfü-gen, das uns auch bei unseren Vorha-ben unterstützt.

Alt Tyroler Schützen – eine unabhängige Kompanie

Alt Tyroler Schützen mit Karl von HabsburgPro-europäisch ausgerichtet

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Anfang September hielten sich rund 30 Gossensasser unter der Leitung von Domenico Castriotta in der Toskana auf. Es war bereits die fünfte Reise, um Italien besser kennen zu lernen.Ausgehend von Poggibonzi (Sie-na) besuchte die Gruppe den Ort Monteriggioni, der noch heute von dicken mittelalterlichen Ring-mauern umgeben ist. Nur rund 50 Einwohner zählt die Siedlung. Bei einer Führung in der Haupt-stadt Florenz besichtigten die Rei-senden u. a. die Kathedrale, die Piazza della Signoria mit dem Pa-lazzo Vecchio und den Ponte Vec-chio. Am dritten Tag besuchte die Gruppe Siena mit der bekannten Piazza del Campo, wo jährlich der „Palio“, ein weitum bekann-tes Pferderennen, stattfindet, und San Gimignano, die Stadt der vie-

Beim letztjährigen Sommerfest der Bürgerkapelle Sterzing kon-zertierte der Musikverein Pil- gersdorf aus dem Burgenland als Gastkapelle. Im Gegenzug fuh-ren heuer die Sterzinger Musi-kanten Ende August nach Pilgers-dorf. Dort feierte der Musikverein

mit einem dreitägigen Fest sein 30-jähriges Bestehen.Zwei Konzerte im Festzelt, eine Busfahrt durch den Bezirk Ober-pullendorf und eine Nächtigung auf Burg Lockenhaus waren nur einige der Highlights dieser tollen Musikfahrt.

Im August fand in Mauls das zwei-te Gaudi-Handmähen der Senio-renvereinigung im Südtiroler Bau-ernbund statt, bei dem Geschick,

Sauberkeit und eine Portion Glück gefragt waren. 81 mähbegeisterte Senioren aus ganz Südtirol nahmen am Wettbewerb teil und ermittel-ten die besten Mäher über 60 Jah-ren des Landes.24 Seniorinnen und 57 Senioren

gingen an den Start und mähten die vorgesehenen Felder von 15 Quadratmetern routiniert und pro-fessionell ab. Bei den Frauen holte sich Filomena Profanter aus Villnöß den Sieg. Bei den Männern siegte Richard Hilber aus Rasen Antholz.Prämiert wurden auch die ältes-ten Mäher Mathilde Stuefer aus Sterzing, Jahrgang 1928, und Jo-sef Messner aus Villnöß, Jahrgang 1923.Für einen gelungenen Festbetrieb sorgten die Ortsgruppen Freien-feld der Seniorenvereinigung und der Südtiroler Bauernjugend. Mu-sikalisch umrahmt wurde das Fest von der Musikkapelle Mauls und dem Duo „Zugluft“.

Bäuerliche Senioren zeigen „Schneid“

Musikanten unterwegs

© Frieda Reichsigl

Gossensasser auf Reisen

len Türme. Am letzten Tag ging es nach Lucca mit seiner legendären Ringmauer und nach Pisa mit dem weltbekannten schiefen Turm.

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GESELLSCHAFT

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2. WIPPFEST AM SCHAURHOFSchon zum zweiten Mal tun sich die Bauern von Wipplamb mit der Wirtsfamilie vom Schaurhof zusammen und richten ein zünftiges Fest für Gäste aus, die Produkte von heimischen Bauernhöfen schätzen.Am 11. Oktober möchten wir zusammen mit unseren Partnern und Gästen ein schönes Fest feiern. Neben Spaß und Unterhaltung gibt es zu 100 Prozent Wipplamb-Produkte, die von Georg in gewohnt ge-konnter Weise schmackhaft zubereitet werden. Bei dieser Gelegen-heit können Sie sich durch das Ersteigern eines unserer Almlämmer auch einen Wintervorrat an Lammfleisch zulegen.

Wir freuen uns auf ihren Besuch!

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GESELLSCHAFT

Maturanten geehrtSechs Wipptaler unter den Ausgezeichneten

150 Jahre Kolpingsfamilie Sterzing

ELKI UNDDER KASPERLFEIERN GEBURTSTAG

Bei herrlichem Wetter begrüß-ten das Elki Wipptal und der Kasperl im bunt geschmückten Elki-Garten viele Kinder, Eltern und Großeltern, aktive und ehe-malige Mitarbeiter sowie zahlrei-che politische Vertreter aus dem Wipptal zur 20-Jahr-Feier.Präsidentin Karin Gitzl überreich-te nach den Grußworten eine Ur-kunde an Margareth Salcher für ihre 20-jährige Mitarbeit. Sieglin-de Sigmund, Andreas Röck und Rosa Obexer erzählten eini-ge Anekdoten von den Anfän-gen und der Gründung des Elki. Der Kinderchor hatte unter der Leitung von Silvia Luhn für den Kasperl drei Lieder vorbereitet, die gemeinsam gesungen und vorgetanzt wurden. Der Geburts-tagskuchen für den Kasperl durf-te natürlich ebensowenig feh-len. Gemeinsam mit den Kindern wurde der Kuchen von Kasperl und seiner Freundin Gretel offi-ziell angeschnitten, anschließend durften alle das große Buffet mit kleinen Häppchen, Kinderbowle und Kuchenschnitten genießen.Es wurde gespielt, gebastelt, in der Schminkecke fleißig kleine Kindergesichter bemalt, auch die Luftballonshowakteure erfreu-ten die Kinder mit ihren phanta-sievollen Kreationen. Bis in den Abend hinein wurde gemeinsam gefeiert, Erfahrungen ausge-tauscht und auch schon wieder neue Ideen gesammelt für die künftigen Elki-Jahre.

Mit einem umfangreichen Programm feierte die Kol-pingsfamilie Sterzing in diesem Sommer ihr 150-jäh-riges Bestehen. Zahlreiche Besucher aus Sterzing und Umgebung sowie aus ganz Südtirol, Nordtirol und Bayern, darunter 61 Kolpingfreunde aus der Paten-gemeinde Neunburg vorm Wald, nahmen daran teil.

Höhepunkte des Festaktes im Stadttheater waren die Festrede des ehemaligen Generalsekretärs des Inter-nationalen Kolpingwerkes Hubert Tintelott und die Spendenübergabe von 3.000 Euro an das Haus der Solidarität in Milland. Daneben kamen bei Musik und Tanz, einem ge-schichtlichen Rückblick und Sketcheinlagen auch Ge-selligkeit und Unterhaltung nicht zu kurz. Unter den richtigen Kolpingquizeinsendungen wurden schöne

Preise verlost, darunter ein Aufenthalt im Kolping-haus Domitilla in Rom für zwei Personen.Der Sonntag stand ganz im Zeichen des Festgottes-dienstes in der Pfarrkirche mit feierlichem Einzug der Fahnenabordnungen, Ministranten und Geistlichen, der Musikkapelle Jaufental und zahlreicher Kolpinger

aus nah und fern. Beim anschließenden Festbetrieb im Kolpinghaus gab es neben kulinarischen Köstlich-keiten und Musik allerlei Unterhaltsames: Fotos in historischen Kostümen, Bastel- und Spielangebote und einen Luftballonstart. Mit den besten Wünschen für die Zukunft des Verbandes verabschiedeten sich die Festgäste nach zwei Tagen gelungener Feierlich-keit – ganz nach dem Motto Adolph Kolpings: „Frohe Herzen öffnen sich leicht und verstehen einander.“

Die ausgezeichneten Maturanten mit Landeshauptmann Kompatscher sowie den Landesräten Achammer, Mussner und Tommasini

Landeshauptmann Arno Kompatscher sowie die Landesräte Philipp Achammer, Florian Mussner und Christian Tommasini haben Anfang September im Rahmen des Tages der Autonomie in Bozen die 112 besten Maturanten des Schuljahres 2014/2015 ge-ehrt.73 Schüler an den deutschen, 36 an den italieni-schen und drei an den ladinischen Oberschulen hat-ten im vergangenen Schuljahr bei der staatlichen Ab-schlussprüfung der Oberstufe die höchste Punkte-zahl erreicht, darunter auch die Abgänger des Ober-schulzentrums Sterzing Maria Ellemunt aus Stange,

Isabel Kofler aus Sterzing und Manuela Niederkofler aus Ratschings, der Sterzinger Michael Recla, der an der Fachoberschule für Bauwesen in Bozen maturier-te, Magdalena Salzburger aus Wiesen, die am Sozi-alwissenschaftlichen Gymnasium in Brixen ihren Ab-schluss machte, und Milena Bianchi aus Sterzing vom Istituto di istruzione in Brixen.„Wer solche Leistungen erbringt, ist zugleich auch ein Vorbild für andere. Gerade in der heutigen Zeit ist Bil-dung das wichtigste Kapital unserer Gesellschaft und ein solches Resultat ist mehr als nur eine Starthilfe für die Zukunft“, so Landeshauptmann Kompatscher.

Foto

: LPA

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Erker 10 I 15 39

WIESEN

Kurzweil im Altenheim

35 Bäuerinnen haben Anfang September das Zertifikat als Bäu-erin-Botschafterin bzw. Bäue-rin-Referentin erhalten. Damit können sie nun unter der Marke „Südtiroler Bäuerinnen. Aus un-serer Hand“ arbeiten.„Wir wollen den Bäuerinnen die Möglichkeit eines Zuerwerbes ge-ben, ohne große Investitionen

leisten zu müssen. Wir arbeiten mit unseren Fähigkeiten, mit un-serer Vielfältigkeit und mit unse-rer Authentizität, die noch echt und ehrlich ist“, so Landesbäue-rin Hiltraud Erschbamer. Aus dem Wipptal haben Brigitte Amort aus Ritzail und Karin Trenkwalder Kuen aus Ridnaun den Lehrgang absolviert.

Vier Ziegen für Äthiopien

GESELLSCHAFT

Bäuerinnen zeigen, wie’s geht

Krapfen und Tirtler für Menschen in NotJeden Freitag haben die Orts-gruppen der Bäuerinnenor-ganisation des Wipptales, die bäuerlichen Seniorenver-einigungen und die Betreiber des Bauernmarktes in Ster-zing fleißig Krapfen und Tirt-ler verkauft. Den Spendener-lös von mehr als 2.000 Euro

haben sie vor kurzem an David Hofer vom Bäuerlichen Notstandsfonds übergeben.

Ende August organisierte die KVW-Ortsgruppe Wie-sen in Zusammenarbeit mit dem Personal des Alten-heims ein Grillfest in Schloss Moos. Für die musikalische Umrahmung sorgten einmal mehr Norbert Trenkwalder und Rudl Stampfer, die be-kannte Volkslieder zum Bes-ten gaben, für kulinarische Schmankerln Grillmeister

Karl Kerer. Heimbewohner und Gäste unterhielten sich bei Witzen und Anekdoten, erzählten aber auch ernste Geschichten aus ihrem Leben.

Unvergessliche Urlaubstage haben auch heuer wieder zahlreiche Fami-lien bei den Caritas-Ferien im Haus „Oasis“ in Caorle erlebt. Zum Abschluss der Ferien-zeit haben die Kinder des Familienturnusses im Au-gust einen Flohmarkt für einen guten Zweck orga-nisiert.Der Flohmarkt wurde auf dem Weg zum Strand auf-gebaut. Die Idee dazu kam von Turnusleiterin Sabine Walter aus Telfes (im Bild) und wur-de von den Familien begeistert auf-gegriffen. „Wir haben dabei in der Urlaubszeit, wo es uns so gut geht, auch an jene Familien gedacht, die es schwieriger haben“, so Walter. Eltern, Kinder, Personal und sogar ein Wanderhändler vom Strand ha-ben fleißig „eingekauft“.Zum Schluss hatten die Kinder Geld

für vier Ziegen für Äthiopien bei-sammen, das für diesen Zweck fei-erlich an Klaus Metz von der Cari-

tas-Auslandsarbeit übergeben wur-de. Die vier Ziegen erhielten auch einen Namen: Oasis, Regenbogen, Sonne und Caorle.Turnusleiterin Sabine Walter freut sich gemeinsam mit ihrem Team, dem auch Edith Pfattner aus Telfes angehört, dass erneut viele Familien ihre Urlaubszeit im Haus Oasis mit vielen Highlights genießen konnten.

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GESELLSCHAFT

Um den Asylwerbern im Haus „Lea“ in Wiesen den Einstieg in ein neues Leben zu erleich-tern, hat Jugendarbeiter Ar-min Mutschlechner als Freiwilli-ger damit begonnen, Ausflüge in die nähere und weitere Um-gebung von Wiesen zu unter-nehmen. So war er gemeinsam mit weiteren Freiwilligen mit einer Gruppe bereits auf dem Pfitscher Joch, am Jaufenpass, auf der Martalm in Ridnaun und in der BergbauWelt Rid- naun Schneeberg. Die Spesen werden durch Spenden der Be-völkerung getragen. „Die Asyl-werber sind dankbar für jede Spende, wie etwa Schuhwerk, warme Jacken, Hosen und Müt-zen“, so Mutschlechner. „Wir haben viel gelacht und Neues in Italienisch und Deutsch da-zugelernt – auch in Dialekt.“ So könne es nun leicht vorkom-men, dass man von einem oder anderen Asylwerber bereits im Dialekt begrüßt wird: „Griaß di. I bin der Husman. I bin fa do El-fenbeinküste.“Viele Asylwerber waren zum ersten Mal über 2.000 m Meereshöhe, haben erstmals Schnee gesehen und Schwarz-beeren gegessen. Besonders begeistert waren sie von der beeindruckenden Führung im Bergbaumuseum.„Zunehmend hatten wir auch

ernsthafte Gespräche über die Reise nach Europa und die Schicksale der Menschen auf der Flucht. Alou (27) etwa war in seinem Heimatland Mali mehrfacher Hochsprungmeis-ter. Er musste fliehen, da ihm die Zwangsrekrutierung zum Militärdienst drohte. Wer sich dieser verweigert, wird erschos-sen“, berichtet Mutschlechner.Neben den Ausflügen sind die Asylwerber in Wiesen täglich am Kicken – arbeiten dürfen sie ja erst sechs Monate nach Einreichung ihres Asylantra-ges. Einige haben Fußballschu-he und Bekleidung während ih-rer Zeit in Bozen geschenkt be-kommen. Andere würden sich über die Spende eines Leib-chens, von Trainingsanzügen oder Sportschuhen sehr freuen, damit sie ebenfalls mitmachen können. Für den Herbst sind ein paar Freundschaftsspiele mit lo-kalen Mannschaften geplant. „Wer sich mit den Jungs mes-sen möchte oder in einem Mix mit einheimischen Kickern ein Fußballmatch machen möchte, kann sich unter der Rufnummer 348 7392329 oder per E-Mail an [email protected] mel-den“, so Mutschlechner. Auch warme Wintersachen werden noch gebraucht. Weitere Infos unter http://arminpost.blog-spot.it.

Für die „Wipptaler Jugendwoche 2015“ hat der Jugenddienst Wipptal ein Paket von Veranstaltungen ge-schnürt, das Jung und Alt anspricht.

Den Auftakt macht am 21. Oktober der Projekttag „INSTANT ACTS gegen Ge-walt und Rassismus“ am Oberschulzen-trum Sterzing. Es ist ein internationa-les Theaterprojekt, dessen Ensemble aus jungen Künstlern unterschiedlicher Kon-tinente besteht. Das Projekt ist vielschich-tig aufgebaut, hat Tempo und nimmt je-den mit. Besondere Merkmale sind die multikulturelle Ausrichtung, innovati-ve Begegnungsformen, interdisziplinä-re Theater- und Kunstformen, kulturelle Präventivmaßnahmen und eine praxisna-he Umsetzung. Am Vormittag richtet sich das Projekt an die Schüler; am Nachmit-tag steht die professionelle Bühnenshow ab 14.30 Uhr allen Interessierten offen.Kulinarisch abwechslungsreich wird der Abend vom 23. Oktober ab 19.30 Uhr im Haus „Maria Regina Pacis“ mit Ge-richten aus Pakistan, Bangladesch, Ma-rokko, Afrika und Südtirol. Der Abend ist als geschlossene Veranstaltung an-gelegt, weshalb eine Anmeldung erfor-derlich ist.Am 24. Oktober steht ab 13.30 Uhr im Gemeindepark Wiesen das Ministran-ten- und Jungscharfest auf dem Pro-gramm. Abgeschlossen wird die Jugend-woche mit dem Fotovortrag „Ladakh – ein Land zwischen den Welten … eine Reise zum Ursprung des Seins“ von Ul-rike Pircher am 28. Oktober um 19.30 Uhr im Raiffeisensaal Sterzing. Infos und Anmeldungen im Jugenddienst unter der Rufnummer 0472 767890.

NEWS AUS DEM JUGENDDIENST

• Nach den Feierlichkeiten „20 Jahre Ju-genddienst Wipptal“ im Juni geht nun der Arbeitsalltag in der Kinder- und Ju-gendarbeit wieder weiter. Einen Ein-schnitt hat es allerdings mit dem Ab-gang von Simon Walter nach 16 Jahren Jugendreferententätigkeit zum 1. Sep-tember gegeben. Seinen Platz hat Ju-dith Wild aus Sterzing eingenommen.

• Gute Nachrichten für alle, die am Wo-chenende gerne ausgehen: Jeweils Samstagnacht starten Shuttlebusse beim Derby um 2.15 Uhr nach Pfitsch und um 3.15 Uhr nach Ferienfeld.

• Für den Songwettbewerb „Hosch a Schneid‘“ werden zurzeit fleißig Lie-der einstudiert. Am 7. November wird das Stadttheater wieder aus allen Nähten platzten, wenn acht Jugendli-che die Bühne rocken.

• Die geplante Albanienreise in der ers-ten Novemberwoche musste leider abgesagt werden, da die Mindest-teilnehmerzahl nicht erreicht wurde. Nichtsdestotrotz werden weiterhin Jugendreisen angeboten. Konkrete Reisevorschläge von Jugendlichen sind jederzeit willkommen.

• Im Rahmen des Präventionsprojektes „ALL-cool“ können sich Interessierte an den Jugendtreff wenden, um Sach- information im Umgang mit dem lega-len Rauschmittel Alkohol zu erhalten.

• Bei den Öffnungszeiten im Jugend- treff im Margarethenhaus wird es in den kommenden Monaten zu Ände-rungen kommen, um den Bedürfnis-sen der Jugendlichen besser Rech-nung zu tragen.

... und unterwegs zur Martalm in Ridnaun

Auf Erkundungstour im Wipptal

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Die Flüchtlinge in der BergbauWelt Ridnaun Schneeberg ...

Wipptaler Jugendwoche

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Geburtstagskuchen für den Wipptaler Jugenddienst

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Junge Tänzer üben Hip Hop

Die meisten Menschen wissen nicht, wie lebensnotwendig die Meere für uns sind, deshalb wer-den sie oft nicht mit dem nöti-gen Respekt behandelt. Die Fischerei ist ein Ge-schäft, viele Menschen le-ben davon, jedoch geht es hier um weitaus mehr. „Jedes Jahr sterben Mil-lionen von Tieren nur für Stolz, Spaß und Freizeit. Das müssen wir ändern, denn die Meere halten so nicht mehr lange durch. Ster-ben die Meerestiere aus, können auch wir Menschen nicht überle-ben“, so die Gasteiger Umwelt- aktivistin Magdalena Gschnitzer.Die Meeresschutzorganisation „Sea Sheperd“ versucht mit tau-senden Freiwilligen, diese Proble-me zu bekämpfen. Nicht nur, in-dem sie sich beispielsweise zwi-schen Wale und ihre Mörder stellt,

sondern auch indem Plastikmüll und Geisternetze aus dem Meer gefischt werden. Gschnitzer nimmt gegenwärtig an dieser Kampagne

teil und taucht zurzeit in Korsika, um das Meer von diesen sinnlosen Todesfallen zu befreien.Organisiert vom Jugenddienst Wipptal hält Gschnitzer am 23. Oktober um 19.30 Uhr im Raiff- eisensaal Sterzing einen Vortrag und berichtet von ihren vielen Er-fahrungen. Thematisiert wird auch ihre dreimonatige Fahrradtour durch Nordamerika (Erker 08/15).

Ladakh – ein Land zwischen den Welten

GESELLSCHAFT

© Ulrike Pircher

Am 28. Oktober organisiert der Jugenddienst Wipptal im Raiff- eisensaal Sterzing einen Foto-vortrag mit Reisebericht über Ladakh (Nordindi-en).„Als ich mich ent-schied, eine Reise nach Ladakh an-zutreten, ahnte ich nicht im Gerings-ten, was mir be-gegnen würde: atemberauben-de Bergwelten, Felsformatio- nen, grüne Dörfer, weite Täler, Dünen, beeindruckende Klöster und Fügungen, die nicht im Pro-gramm vorgesehen waren. Auch die Herzlichkeit der Menschen hinterließ prägende Spuren. Eine

Reise zum Wesentlichen und wirklich Bedeutsamen eröffnete sich mir. Davon erzählen Bilder, Fotos und Erlebtes“, so Referen-

tin Ulrike Pircher.Der Erlös aus den freiwilligen Spen-den kommt der Hi l fsorganisat i -on „Ladakh-Hil-fe“ zugute. Im Therapiezentrum

„REWA Ability Centre“ wird Kin-dern und Jugendlichen mit Be-einträchtigung die Möglichkeit geboten, durch Physiotherapie und andere Therapieformen ihr Leben als lebenswert und freud-voll zu erfahren.Beginn ist um 19.30 Uhr.

Im August fand im Jugenddienst Wipptal ein Hip-Hop-Kurs für Kinder und Jugendliche statt.

In fünf Einheiten wurden An-fängern und Fortgeschritte-nen die wichtigsten Schritt-kombinationen und Tanzele-mente des Hip Hop beige-bracht. Im Vordergrund stan-den Bewegung und lässige Musik.

Zum Abschluss der Tanzwoche waren Eltern und Freunde zu einer Auf-führung geladen. Sie staunten nicht schlecht, was die Kinder und Ju-gendlichen in so kurzer Zeit erlernt hatten.

Minis on tour

Viel Spaß hatte die Ministranten-gruppe von Ratschings Anfang September bei einem Ausflug in den Freizeitpark Gardaland, wäh-rend die Ministranten von Stilfes bei einer Raftingtour den Eisack

unsicher machten. Die gemein-samen Ausflüge der Ministran-ten sind ein Zeichen der Anerken-nung und Wertschätzung für ih-ren wichtigen Dienst an der Pfarr-gemeinde.

„Verteidigen – Schützen – Erhalten“

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GESELLSCHAFT

Aktive Feuerwehrjugend im Wipptal„Im Gebet vereint“Gerichtskreuzgang nach Maria Trens

Jedes Jahr kommen zahlreiche Gläubige mit ihren Sorgen und Nöten zur Gnadenmutter nach Maria Trens und finden dort Trost und Kraft. Eine lange Tradition als Bet- und Bittgang hat der so ge-nannte „Gerichtskreuzgang“, bei dem die Pilger aus den umliegen-den Tälern und Dörfern zu Fuß

nach Maria Trens gehen. Der Ge-richtskreuzgang wird immer am 1. Mai und am 2. Samstag im Okto-ber abgehalten.Eine besonders rege Teilnahme er-fuhr der Gerichtskreuzgang am 1. Mai 2012, als Ivo Muser zum ersten Mal als Bischof den Wall-fahrtsort Maria Trens besuchte. Überhaupt erfreut sich der Ge-richtskreuzgang am 1. Mai grö-

ßerer Beliebtheit als jener im Herbst. „Vielleicht ist dieser zwei-te traditionelle Wallfahrtstag et-was in Vergessenheit geraten. Es ist ein großer Wunsch der Pfar-rei, dass beide tief in der Tradition der Wallfahrt verwurzelten Pilger-gänge aufrechterhalten bleiben und nach Möglichkeit neu belebt

werden. Die Sor-gen und Anliegen der Menschen und unserer Ge-sellschaft wer-den nicht weni-ger, sondern eher komplexer und je-der, der nach Ma-ria Trens pilgert, kann auf die Für-sprache Mariens hoffen“, ist der Vorsitzende des Pfarrgemeinde-rates von Trens,

Rudi Messner, überzeugt.Heuer fällt der Herbst-Gerichts-kreuzgang auf den 10. Oktober. In Sterzing treffen die Betenden aufeinander und ziehen um 8.00 Uhr in Begleitung der Geistlich-keit zuerst entlang der Straße und dann auf dem Pilgerweg in den Wallfahrtsort, wo anschließend gemeinsam die Pilgermesse gefei-ert wird.

PROMEMORIA_AUSCHWITZ

Das sprachgruppenübergreifende Bildungsprojekt „Promemoria_Ausch- witz“ wird auch im kommenden Jahr fortgesetzt. Am Projekt beteiligen sich die Länder Südtirol und Trentino sowie erstmals auch das Bundes-land Tirol. Dabei wird Hunderten von Jugendlichen die Möglichkeit ge-boten, sich auf eine Reise der Erinnerung zu begeben und Geschichte hautnah zu erleben. Gemeinsam fahren sie im Zug auf jenen Strecken,

die im Zweiten Weltkrieg für die Deportati-on verwendet wurden, über das Ghetto in Krakau bis zu den Konzentra-tionslagern von Auschwitz und

Birkenau. An dieser besonderen Reise im Februar 2016 können Jugend-liche ab 17 Jahren teilnehmen. Alle Infos und Anmeldungen (bis Mitte Oktober) bei Armin Mutschlechner im Jugendtreff Sterzing unter der Rufnummer 345 3598339.

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Im Wipptal gibt es zurzeit fünf Jugendfeuerwehrgruppen, deren Mitglieder zwischen zwölf und 17 Jahre alt sind, so Bezirksjugendre-ferent Franz Seehauser. Die Ju-gendgruppen von Sterzing, Tel-fes, Mareit, Kematen und Mauls zählen rund 90 Jugendliche.Die Buben und Mädchen berei-ten sich mit ihren Betreuern auf ihre Tätigkeit bei der Feuerwehr vor. An den Trainingseinheiten als Vorbereitung auf die alljährli-chen Bewerbe der Jugendfeuer-wehr auf Landesebene nehmen die Jugendlichen stets mit viel Ei-fer, Freude und sehr gewissenhaft

teil.Außerdem helfen die Mitglieder der Jugendfeuerwehr bei ver-schiedenen Tätigkeiten innerhalb der Dorfgemeinschaft mit, wie etwa bei verschiedenen Feiern und kirchlichen Festen.Beim heurigen gemeinsamen Ausflug nach München in die Ba-varia Filmstudios konnten die Ju-gendlichen der fünf Wehren un-tereinander Kontakte knüpfen und sich austauschen. Es war ein fröhlicher Tag, der den Jugendli-chen in guter Erinnerung bleiben wird. Am 18. Oktober nehmen sie am Wissenstest in Telfes teil.

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AUS DER SEELSORGEEINHEIT

PASTORALASSISTENT –EINE NEUE AUFGABE UNDHERAUSFORDERUNGVor einem Monat habe ich diesen Arbeitsauftrag, der für mich und auch für das Wipptal neu ist, begonnen. Ich verstehe meine Aufga-be in erster Linie darin, den pfarrlichen Mitarbeitern in Sterzing und in der Seelsorgeeinheit Wipptal zur Seite zu stehen und sie in ih-rer ehrenamtlichen Arbeit zu unterstützen. Tag für Tag beginnt sich mein Arbeitskalender nun zu füllen und ich merke, wieviel die Laien am Glaubensleben der Pfarreien mitwirken und teilhaben.Dekan Josef Knapp hat mir bei der Beauftragung die Heilige Schrift überreicht und gesagt: „Sei ein glaubwürdiger Zeuge der Frohbot-schaft Jesu.“Was kann das sein, ein glaubwürdiger Zeuge? Bei einer Besprechung hat eine Mitarbeiterin der Pfarrei folgenden Text zur Besinnung vor-gelesen, den sicher viele schon oft gehört haben. Dieser Text kann uns zum Nachdenken anregen, wie jeder von uns ein glaubwürdiger Zeuge werden kann:

Christus hat keine Hände, nur unsere Hände,um seine Arbeit heute zu tun.

Er hat keine Füße, nur unsere Füße,um Menschen auf seinen Weg zu führen.

Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen,um Menschen von ihm zu erzählen.Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe,

um Menschen an seine Seite zu bringen.

Ich lade auch Sie herzlich ein, sich in Ihrer Familie, in Ihrem Freun-deskreis, am Arbeitsplatz, in Ihrer Pfarrei für die Sache Jesu einzuset-zen und so zu einem Glaubenszeugen zu werden, zu einem kleinen Pastoralassistenten in Ihrem Umfeld.Dazu braucht es kein Theologiestudium, dazu braucht es Mut und Vertrauen auf Gott.

SIMON [email protected]

Ein besonderer Glückwünsch

Einen besonderen Glückwunsch konnte die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Stilfes Christine Wieser kürzlich an Pfarrer Paul Valentini überbringen: Papst Franzis-kus erteilt Valentini zur Feier des 50. Jah-restages seiner Priesterweihe den Aposto-lischen Segen und erbittet auf die Fürspra-che der Gottesmutter Maria die Fülle der göttlichen Gnaden.

Rückzug für die Seele

„Mögen gehetzte, von Sorgen des Alltags geplagte und erho-l u n g s s u c h e n d e Menschen Atem holen und Kraft für Leib und Seele schöpfen“: Mit ih-rer neu aufgelegten Broschüre lädt die Katholische Män-nerbewegung Stil-fes zur Begehung des Kreuzweges von Stilfes nach Bad Möders – ein 4,3 km langer familien-freundlicher Rund-weg, dessen Rück-weg über den Ja-kobsweg führt.Die Entstehung des Kreuzweges nach Bad Möders geht auf das

Jahr 1910 zurück. Um die Kreuz- wegstationen vor den Kriegswir-

ren des Zweiten Weltkrieges zu ret-ten, wurden sie in einem Stadel ver-steckt und gerieten dann in Vergessen-heit. Der Männer-bewegung Stilfes ist es zu verdanken, dass der Kreuz- weg zum Großteil neu trassiert, mit schlichten Kreuz-wegstationen aus-gestattet und 2002 eingeweiht wurde. Das neu erschiene-ne Begleitheft ist

kostenlos in der Pfarrkirche von Stilfes erhältlich.

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GESCHICHTE I Das Wipptal im Ersten Weltkrieg

Von Renate Trenkwalder

Am 3. November 1918 werden rund 360.000 Soldaten der Habs-burgerarmee nach Kommunika-tionsproblemen infolge der Waf-fenstillstandsverhandlungen von den italienischen Streitkräften gefangen genommen. Auch Leo-pold Trenkwalder gerät zusam-men mit seinen Kameraden in italienische Gefangenschaft.

In seinen Aufzeichnungen erzählt er von humanitären Katastrophen. Schon das Warten auf den Sammel-plätzen und der Abtransport in ver-schiedene Lager sind für die hun-gernden, teils auch kranken und verwundeten Gefangenen mit un-geheuren Strapazen und Leiden verbunden. Je mehr Gefangene es sind, desto schwieriger ist ihre Ver-waltung durch die Militärbehörden. Es mangelt an Nahrungsmitteln und Behausungen. In den provisorisch errichteten und überfüllten Quartie-ren – Leopold Trenkwalder spricht von 40.000 bis 50.000 Mann – brei-ten sich Krankheiten aus. In Vieh-waggons werden sie weitertrans-portiert.Nach etwa einem Monat in ver-schiedenen Lagern kommt für den Wiesner wie für unzählige andere der Abtransport nach Sizilien. Vom 28. November bis zum 3. Dezember 1918 dauert die Fahrt von Brescia bis nach Palermo. Es ist eine furcht-bare Fahrt, eine Fahrt ins Ungewis-se. Was wird sie dort wohl erwar-ten? Trotz schlechter Verfassung no-tiert Leopold Trenkwalder seine Er-lebnisse und Eindrücke in seinem Heftchen. Er erzählt: „Den 3. kamen wir in Palermo an, dort stiegen wir aus, wurden dort in einen großen ummauerten Hofe eingespert mit viele Posten dazu, bekamen dort eine Konserve mit Brot, wurden wieder einwagoniert, um 5 Uhr abends fuhren wir dort wieder weider westlich entlang des

Meeres aber nicht lange, bei jeder größeren Station wurde portions-weise auswagoniert und kamen dort zu den Bauern wie es hieß zu 70 bis 80 Mann. Auch wir kamen in der Reihe, es wurde der Wagon aufgerüssen und hieß heraus, wir stelten uns auf, wurden abgezählt – ich war zu viel, sie daten mich von meinen Leuten fort und wurde al-lein in einen anderen Wagon zu al-les fremde Leuten hineingejagt. Ich hatte meine Leute in ein fremdes Land verloren, hatt mich am ergsten verdrossen, lieber wehr ich gestor-ben als von meinen Leuten schei-den, ich sah sie seit dort keinen mehr. Nach 3 Stationen wurden wir auch auswagoniert, wir wahren von diesen Zuge die letzten so bei 80 Mann, ich schaute was kein Tiroler mehr dabei ist, richtig wahren noch 2-3 so ging ich mit denselben. Wir marschierten so auf der Straße eine Stunde da kam ein größerer Ort wie bei uns eine kleine Stadt, dort ka-men wir alle in eine alte Kaserne zu übernachten, es wahr um 11 Uhr den 3. Dezember.“Schon bald merken die Männer,

dass sie als Arbeitskräfte in den Sü-den gebracht wurden:„In der Früh um 7 Uhr hies es auf, wurden aufgeschrieben, dabei ka-men schon Zivillisten so ältere schmirige Kerle, der eine brauchte 3 der andere 6 und wieder der ande-re 10 und noch mehr. Es wahr ein Italienischer Leutnant dort und es wurde mit uns förmlich gehandelt als wenn wir nur mehr Tiere weh-ren, also zum zweitenmal verkauft. Wir bekamen den ganzen Tag nur einmal ein wenig Grassuppen sonst nichts zum Essen. Wenn nicht das Zivill so barmherzig gewesen weh-re, wehren wir wohl verhungert, das Zivillvolk wahr sehr gut mit uns, es gab uns Brot und Feigen zum Es-sen welches in einen Korb an einen Seil in Hof herunder gelassen wur-de. Ich wahr neigürig wan ich an die Reihe kommen solte und mit wehm? Wir gingen schlafen aber es gieng nicht es wahren Leise so viel wie in einen Ameisenhaufen. Um 5 Uhr den 5. Dezember wurde ich ge-weckt es heist auf und schnell an-ziehen, natürlich ich wahr schon verkauft. Wir marschierten um ½ 6

„Es gingen so viele zu grunde“Leopold Trenkwalder aus Wiesen in italienischer Gefangenschaft (Teil 2)

Uhr ab der Straße nach solange eine wahr dann über Dreck und Steine, wir draffen auch Gefangene, die früher gefangen wurden so um 2-3 Jahren. Wir fragten sie wie es gehe jeder schupfte nur die Achsel also nicht gut. Um 11 Uhr kamen wir in einen einsamen Schlosse an, wir hatten die Stelle erreicht, hier war ein Schloßherr er gab uns gleich ein Glas Wein. Es wahren noch 10 Mann Gefangene dort, sie sagten es geht ihnen nicht ganz übel, sie hatten großes Mitleit mit uns sie ga-ben uns gleich Brot zum Essen was uns sehr schmeckte denn wir wah-ren noch Boden nüchter. Es wahren 3 Deutsche und 7 Ungarn dort die meisten schon bei 3 Jahre gefan-gen.“„Mir nahmen sie in Terrasini fast al-les wek, einen Bolster eine neue Östr. Unterhose 11 Stemmeisen 2 schöne Messer 1 Par Soken schöne Schnecken 40-50 Stück eine Garni-tur Wäsche den Ruksak und Brotsak und sonst 4 Sakler ein Schustergarn mit 2 Nadeln und Wachs eine Kerze den Mantel und Teke und den Fin-gerhut ein par Fußlapen 3 Saktü-

Terrasini 1918. Österreichische Kriegsgefangene begeben sich zum Strand der Praiola.

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cher die Schneehaube und Armstut-zen Wikelgamaschen – von allen diesen nichts mehr bekommen. So wurden in Italien die Gefangenen beraubt und behandelt! Vill Glük du neues Vatterland von deinen Söh-nen.“„Am Morgent des 6. XII. ging es das erstemal zur Arbeit in Weingarten, dann Weizenbau es wahr dort die Anbauzeit. Die Gegent wahr dort so wie sie unser Hergott erschaf-fen hatt, ist genug gesagt. Wir hat-ten oft Regen und konnten uns nicht drocknen. Gearbeitet wurde 9 Stund im Tag. Wir erhielten von Herrn Margese, gemeint ist der Ti-tel zwischen Baron und Graf so wie bei uns Freiherr, 1 Liter Wein, ½ Laib Brot und etwas Magaroni oder Reis zum kochen. Am Morgent hatten wir nichts als ½ lt Wein und das hal-be Brott …, zu Mittag wurde das Essen auf den Feld getragen. Land und Leute beschreibe ich nicht, bleibt in mir. Es wahren 3 Pusterer 3 Voradelberger ein Kärntner bei un-serer Parti.“„Heute am 22. Dezember komme ich wieder dazu einige Worte zu schreiben manches gab mir anlas dazu, erstens es gab heute Donner und Blitz wie bei uns im Hochsom-mer, es wahr auch hier nicht anders es wahr alles in schönster Bliede be-sonders auf den Feldern, es regnete auch heute so fast alle Tage. Es ist jetzt hier die Regenzeit, im Sommer regnets hir bei 5 Monat nicht, drok-net alles und es ist jetzt die Weih-nachtszeit in der nähe. Wie anders kann die Weld sein in fremde Län-der.“Vieles erlebt Leopold Trenkwalder in Sizilien und erfährt starke Ge-gensätze im Vergleich zu seiner Hei-mat. Besonders das „andere“ Weih-nachtsfest lässt Heimweh aufkom-men. Er schreibt:„Die Weihnachten vergingen ohne Gesang mir kam auch nicht vor das Weihnacht sein sollte, denn es wahr ja Sommer hier, wir hatten den Christtag frei bekamen ½ Wein von Patrone geschenkt dachte mehr an meine ferne Heimat wie es dort aussehen wird und wie es vor lan-ger Zeit um Weihnachten gewesen wahr.“Der junge Wiesner bekommt in den Monaten der Gefangenschaft nicht nur die Härte des Lagerdaseins, son-

dern auch die der Zwangsarbeit zu spüren. Nun soll auch an Feiertagen gearbeitet werden und zum Schrei-ben bleibt kaum Zeit. Als nun auch noch italienische Kriegsgefangene aus Deutschland und Österreich in ihre Heimat zurückkehren, scheint die Lage zum Verzweifeln. Die Hoff-nung auf Freiheit und Heimkehr hilft ihm über die schlimme Zeit hinweg.„… es wahr wieder das neue Jahr da, was wird es bringen? Das ist fraglich. 1919 und noch kein Ende mit dieser schrecklichen Sklaferei, jetzt sind wir wohl wirklich verkauft, das sah ich ein und sie machen mit uns was sie wollen, mir stieg wohl der Gedanke in den Kopf, sehe ich wohl noch einmal meine so heiß geliebte Heimat noch einmal oder nicht mer das ist wohl auch sehr fraglich und ebenso meine Leute noch alle gesund und am Leben das ist fraglich? Aber ich hoffe noch im-mer weiter um eine Erlösung, wenn die Hoffnung nicht währe, hätt man wohl umsonst dieses Marterleben ausgehalten, wehre wohl viel bes-ser man währe nih geboren. Am Neujahr hatten wir uns selbst ei-nen Feiertag verschaft da von uns nihmand zur Arbeit ging, weil wir sollten selbstverständlich arbeiten, wir gingen nicht. … Am 12. Jänner 1919: viele Gefangene kamen aus Deutschland und Österreich zurück und wahren hier in Zivil schon. … Und wir mußten noch immer halten und wie lange wird es noch dauern? Bis wir nach Hause reisen dürfen?“Immer wieder sieht es nach Heim-kehr aus, doch dazu sollte es so

schnell nicht kommen. Aus Hoff-nung wird Enttäuschung.„Am 30.I. um Mittag da wir grad auf Arbeit wahren, kam der Tele-gram wir 8 Mann müssen sofort einrücken, wir gehen nach Hau-se, es wahr gleich großer Jubel bei manche, ich glaubte es nicht – beim Abmarsch hies es die Rüstung hier lassen wir kommen noch zurück, die anderen die noch zurück bleiben mussten, weinten beim gehen!“Seine Skepsis bewahrheitet sich:„… der Marchese unser Herr sende-te gleich ein Eilbote zum Komman-do hin um zu bitten, uns noch be-halten zur Arbeit, er lies uns nicht fort.“Im Juli 1919 spricht man wieder von Heimkehr. Diesmal steht einer Rück-kehr nach Wiesen nichts mehr im Wege. Leopold Trenkwalder erzählt:„Am 30. Juli erhielt ich von zu Hau-se 2 Briefe, in den einen war ein Italienisches Gesuch bei gelegt, ich ging zum Prigatier damit er lahs es und sagte: Ich gehe morgen sofort nach Serafini und dann nach Hause, das wahr 9 Uhr abens, wehrend ich meine Sachen zusammen backte, kam der Befehl, das unser 9 Mann morgen von hier abgehen, nur die 3 Ungarn bleiben hier, es wahr gro-

In den 1980er Jahren wurden Leopold Trenkwalders Aufzeichnun-gen von seinem Neffen Paul Ladurner aus Innsbruck erstmals über-tragen und veröffentlicht („Südtirol in Wort und Bild“ Nr. II/1985 und Nr. IV/1985). Es war ihm und ist mir ein Bedürfnis, mit der Ver-öffentlichung dieses geschichtlichen Dokuments allen Soldaten die-ses schrecklichen Krieges ein Denkmal zu setzen.

ßer Jubel.“Die Heimreise dauert noch weitere 23 Tage. Diese Tage sind nicht we-niger erlebnisreich als viele ande-re zuvor. Auch viele Sterzinger trifft er unterwegs wieder. Über die letz-te Etappe seiner Reise von Verona nach Sterzing schreibt er folgendes:„Fahren dort um 10 Uhr abens … nach Trient, kamen um 11 Uhr nachts Parone di Valbolicela (= Val-policella) an und so kamen wir um 6 Uhr früh den 21. VIII. in Trento an, wurden dort auswagoniert und marschierten mit guter Bewachung nach dem dort errichteten Lager in Gartolle, wuren dort aufgenohmen und aufgeschrieben, aber doch ein wenig freundlicher behandelt als neue Brüder Italiens (man trug bereits die italienische Uniform, Anm.). Auch wurden wir gemein-deweise grupiert und gebadet ka-men dort in die Zelte zum schla-fen, man hörte sagen, das wir mor-gen – das wahr der 22. August – in der Früh alle nach Hause fahren? Es sah auch so aus, wir bekamen auch dort nichts zum Essen. Die Montur wahr ganz schwarz von der langen Fart, wir mußten auch baden dort und die Montur waschen, wan sie wieder drocken wahr wieder anzi-hen. … Um 4 Uhr früh hies es auf und vegattern und ging zum Bahn-hof nach Lavis, dort den ersten Zug verseimbt mußten wir warten bis 8 Uhr früh, fuhren dann mit Perso-nenzug dort ab, kamen so um 12 Uhr in Sterzing an in unser alte lie-be Heimat – Das wahr ein wiederse-hen nach so langer Zeit, so langen Krieg und Gefangenschaft meine lieben Eltern und Geschwister wie-der glücklich zu sehen, mußten uns dort beim Italienischen Komando melten, wurden erst den andern Tag abgefertigt. Und mit diesen schliese ich mein Schreiben in diesen Büchel, habe viel ausgehalten und gelitten so auch erlebt in den großen Krieg dieser Zeiten. Wiesen am 22. VIII. 1919 Trenkwalder Leopold“

Leopold Trenkwalder mit seinem Bruder Josef

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KULTUR

FRANZENSFESTE

Schulbautenin Südtirol

Eine Veranstaltung ganz besonderer Art er-wartete die Besucher der Festung Franzens-feste Anfang Oktober. Mit der Aufführung von „S(ch)ein – Versuch eines Gesamtkunst-werks“ wurde zum Feste am Hofe geladen: Der Gast irrte durch eine barock inszenierte Festung und begegnete auf dem Weg zum Konzertsaal allegorischen Figu-ren, Musik erklang aus verwinkelten Gängen; Musiker und selbst das Publi-kum waren Bestandteil der Festinsze-nierung, in der sich Fiktion und Reali-tät unaufhaltsam vermischten.

Die Festung wurde zu einer wunderba-ren Kulisse und Bühne, auf der sich un-terschiedliche Ausdrucksformen der Kunst und unterschiedliche Epochen begegne-ten: Musik und Installationen, Vergangen-heit und Gegenwart trafen aufeinander. Licht- und Klanginstallationen ließen Sein und Schein verschmelzen, reagierten wundersam auf den Gast und geleiteten ihn zur Schärfung der Sinne, denn große Gefühle rauschhafter Hinge-bung – Liebe, Intrige und verstrickte Geschich-ten, die zwischen Realität und Traum schwanken – wurden im Konzert erzählt.Das Wunderliche des Betrachteten als auch die Verwunderung des Betrachters wurden bereits im Barock kultiviert: das Zeitalter des Staunens.

Genau dieses Gefühl wollte das Projekt in der heutigen Zeit erneut aufblühen lassen. In und aus einer Feuerskulptur vor dem Konzertsaal lo-derten Schattenspiele und verleiteten zum Re-flektieren über Schein und Sein. Der Gast trug aktiv zur Verwirklichung der Installation bei,

wurde zum festen Bestandteil der Verschmel-zung zwischen Künsten und Epochen.Anschließend wurde der Gast durch Lichter und Schatten, von ihm selbst ins Leben gerufen, zum Konzertsaal geführt, wo große Meister aus der Barockzeit aufgeführt wurden. Zu Gehör ge-bracht wurde Musik von Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel und Christoph Graupner, vor-getragen vom Ensemble „SónnAier“ und Sopra-nistin Anna Carbonera.

Vom 2. bis zum 31. Oktober werden in der Festung Franzensfeste gelunge-ne realisierte und geplante Schulbauten im Lande präsentiert. Die Ausstellung „Schulbauten in Südtirol. Architektur und Pädagogik im Dialog“ zeigt Gebäu-de, die hinsichtlich pädagogischer Kon-zepte und architektonisch gestalteter Räumlichkeiten innovative Ansätze ver-innerlichen. Zusammen mit dem Kom-petenznetzwerk „lernen&raum“ hat die Abteilung Hochbau eine Auswahl von Schulgebäuden aus den verschiedenen Bildungsstufen getroffen.Die Ausstellung beleuchtet das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln und veranschaulicht das Argument anhand von Videos und Fotos zur Architektur des Gebäudes. Interviews mit Projektanten und Personen aus  der Schulwelt ergän-zen die Ausstellung.

FRANZENSFESTE

S(ch)ein in der FestungVersuch eines Gesamtkunstwerks

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KULTUR

Es geistert in Mareit

Diesen Herbst wagt sich auch die Heimatbühne Gossensaß wieder auf die Bühne. Aufgeführt wird das Lustspiel „Alpenglühn und Män-nertreu“ von Cornelia Willinger.Der lebenslustige Extrembergstei-ger, Skilehrer und Bergführer Lud-wig Holdenrieder ist frisch verwitwet und ver-fällt in eine tiefe Trauer, die ihn für alle unerträg-lich werden lässt. Weil seine Frau Rosl auf der Suche nach einem verirr-ten Bergschaf abgestürzt war, ist ihm nun alles, was mit dem Unglück zu tun hat, verhasst: die Berge, die gutgehen-de Almwirtschaft, die florierende Schafzucht und selbst der liebens-werte Schaferer Mathias. Ludwig

will nur noch weg und alles ver-kaufen, ganz zum Missfallen seiner Tochter Julia. Das bringt vor allem Martha, langjährige Köchin und Vertraute der verstorbenen Rosl, auf die Palme. Sie hütet schon lan-ge ein Geheimnis. So taucht bald

der fesche Tierarzt Wal-ter Giersdorfer auf, der Rosl überraschend gut gekannt hat. Könnte Ju-lia gar seine Tochter sein?In der Hauptrolle des Dreiakters ist Paul Mayr (im Bild) zu sehen.Premiere feiert das Stück

am 28. Oktober um 20.00 Uhr. Weitere Termine im Veranstal-tungskalender. Kartenvorverkauf in der Bäckerei Mayr unter der Ruf-nummer 0472 633011.

FRANZENSFESTE

S(ch)ein in der FestungVersuch eines Gesamtkunstwerks

„Alpenglühn und Männertreu“

Wieder lustig, aber auch etwas makaber geht es diesen Herbst auf der Theaterbühne in Mareit zu. Mit dem Stück „Gspensterma-cher“ von Ralph Wallner, einem Schwank in drei Akten, bringt die Heimatbühne Mareit wiederum ei-nen Lachschlager für Jung und Alt auf die Bretter, die die Welt bedeuten.Schippe und Schau-fe sind zwei skurri-le, aber lustige To-tengräber im tristen Moortaler Moos, die gerade so ihr Aus-kommen haben. Ab-gesehen vom sympa-thischen Knecht Leo werden sie von jedermann eher gemieden. Ebenso von der Dorf-verrückten Philomena oder der re-soluten Moorwirtin Rosa, in deren heruntergekommenen Dorfschen-ke sich die Handlung im „Gspens-termacher“ abspielt.Eines Tages erfahren die beiden To-tengräber, dass zukünftig ihr Ge-halt gestrichen, dafür aber eine

geringe Prämie pro Begräbnis be-zahlt wird. Nun ist guter Rat teu-er. Mehr graben, mehr Geld? Eine Flasche Gift lässt da schnell finstere Gedanken aufkommen …Acht Spieler proben zurzeit unter der Leitung von Spielleiter Walter Larch, um auch dieses Stück wie-

der zu einem Erfolg werden zu las-sen. Das erste Mal öffnet sich der Thea- tervorhang in Mareit am 24. Ok-tober um 20.00 Uhr. Weitere Ter-mine im Veranstaltungskalender. Kartenreservierungen sind täglich von 12.00 bis 14.00 Uhr und von 18.00 bis 20.00 Uhr unter der Ruf-nummer 329 2179968 möglich.

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KULTUR

Von Karl-Heinz Sparber

In der Sterzinger Neustadt, gleich unterm Zwölferturm, be-findet sich der „Wipptaler Hof“ mit dem Gastlokal „Vinzenz – zum feinen Wein“, der von der Familie Stötter seit mehre-ren Generationen geführt wird. In diesem ehemaligen Bergge-richtshaus – von 1533 bis 1744 war es Sitz des Bergrichters von Gossensaß-Sterzing – traf sich vor über 120 Jahren beinahe täglich eine sehr illustre Gesell-schaft. Man feierte in der schö-nen alten Stube im ersten Stock am runden Tisch Namenstage, musizierte, schrieb Bierkarten an Bekannte, es wurde getanzt und getrunken, Karten und so mancher Streich gespielt. Ein Tagebuch gibt auf 50 Seiten Einblick in das rege Treiben der Familie Stötter und ihrer Gäste im „Hotel zur Blauen Kugel“.

der Schilderung vom tragischen Unfall des Vaters: Ein Pferd hatte gescheut und der 65-jährige Karl Stötter war vom Wagen gefallen; er verstarb am 2. März 1898.

KARL STÖTTERKarl Stötter hinterließ seine Frau Klara geb. Flory (54 Jahre alt), sei-

ne sieben Söhne Jo-hann, Josef, Karl, Al-fons, Vinzenz, Adolf und Anton (mit 16 Jah-ren der Jüngste), und die vier Töchter Klara, Luise, Anna und Eleono-ra. Er war der Gründer der Firma „Carl Stöt-ter“, der größte Holz-händler im Bezirk, Hote-lier und Realitätenbesit-zer, Obmann der Lieder-

tafel (heute Männergesangverein) sowie Vorstand verschiedener Ver-eine und Genossenschaften. Der Bau des „Parkhotels“ beim Ster- zinger Bahnhof 1894 mit Parkanla-gen, Kegelbahn, Wasserleitungen, Waschküche, Schwimmbad und Warmbad-Kabinen erfolgte un-ter seiner Aufsicht und bereits im Sommer 1895 konnte der erste der vier geplanten Stöcke von Touris-ten genutzt werden. Die Errichtung des Elektrizitätswerkes war eines seiner zahlreichen Verdienste.

AUSZÜGE AUSDEM TAGEBUCHDer erste Eintrag stammt aus der Feder der 18-jährigen Tochter Klara Stötter und berichtet vom 11. Au-gust 1890. An diesem Abend fei-erte man bis spät in die Nacht den Namenstag der Hausherrin Klara Stötter (damals 47 Jahre alt). Sie hatte mit Karl Stötter elf Kinder, von denen fünf anwesend waren und der Mutter gratulierten. Mit von der Partie waren ihre Schwes-ter Stanzi Müller (48) und deren Tochter Berta (18) sowie Mitzi Gru-ber (19). Diese drei Damen waren hier in der „Sommerfrisch“ fast je-den Abend dabei und sorgten für Abwechslung und Unterhaltung. Einträge wie „Mitzi hat einen Af-fen“, „Mitzi berauscht“, „Mitzi ausnahmsweise nüchtern“, „Mit-zi wird lästig. – Mitzi wird unaus-stehlich. – Mitzi parliert.“, „Mitzi hat einen Koter“ geben beredtes Zeugnis von der manchmal ausge-lassenen Gesellschaft. Am Abend wurden „Bierkarten“ geschrieben und verschickt, etwa an Onkel Al-fons mit der Aufschrift „Wir ge-denken Deiner und trinken statt Deiner!“. Gegen 1 Uhr, die Tafel-runde (17 Personen!) war bereits aufgelöst, kamen noch drei Her-ren („Mr. Wilhelm, Fritz und Arthur Seeber“) als Engländer verkleidet,

um der Gastgeberin zu gratulieren. Daraufhin „wünschte man sich gute Nacht und entschlief selig in Morpheus Armen“.Am nächsten Tag gab es gar noch eine Nachfeier des Namensfes-tes mit zehn Verwandten und Be-kannten. Es herrschte wieder aus-gelassene Stimmung, „Galgenhu-mor“. Erneut wurden Bierkarten geschrieben, diesmal an Frau Anna von Campi nach Meran. Man be-denke, wie schnell diese Bierkar-ten durch die damalige Post beför-dert wurden, denn zwei Tage spä-ter kam im Hotel bereits ein Körb-chen Obst als Antwort von Frau Campi an.

FAMILIE TORGGLERUnter den Abendgästen befand sich auch „Frau Dr. Torggler“. Sie war die Witwe des Sterzinger Stadt-, Spital- und Bahnarztes, des Mediziners und Chirurgen Dr. Ma-thäus Torggler aus Obermais. Er war in Sterzing am 17. Oktober 1887 im Alter von 68 Jahren ver-storben; der Leichnam wurde in Untermais beigesetzt. Er gründe-te unter anderem bereits im Jahr 1833 ein Lesekasino, Vorläufer des Männergesangvereins in Sterzing. Seine hinterbliebene Frau Hanni Torggler konnte hier im Kreise der Familie Stötter ihren Lebensabend

Im Hotel zur Blauen Kugel (Teil 1)

Die Titelseite des Tagebuches

Die Aufzeichnungen sind teils aus-führlich und von einer sehr vorneh-men Wortwahl geprägt, teils wer-den lediglich die Namen der an-wesenden Personen genannt. Die unterschiedlichen Handschriften stammen von verschiedenen Fa-milienmitgliedern, die letzten Auf-zeichnungen von Wilhelm Seeber, dem Ehemann von Tochter Lui-se, aus dem Jahr 1896. Am 15. März 1897 endet die Chronik mit

Witwe Klara Stöttermit ihren sieben Söhnen und vier Töchtern

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verbringen. Bis August 1892 war sie laut Tagebuch stets mit von der Partie.Eine sehr interessante Persön-lichkeit ist ihr gemeinsamer Sohn „Stud. med. Paul Torggler“. Er studierte an der Universität Inns-bruck, war 1890 Kassier des „Stu-dentenunterstützungsvereins der drei weltlichen Fakultäten“ in Inns-bruck und zudem ein begnadeter Maler. In seinen jungen Jahren lief-erte er diverse Zeichnungen über Sterzing (Stadtwappen, Luster-weibchen, Rathaus, Jöchlsthurn, Seitenportal der Pfarrkirche, Bild-stöckl beim Kreuzkirchl, Sprechen-stein, Jaufenhaus, Mithrasstein) für Conrad Fischnalers Touris-ten-Führer „Sterzing und seine Umgebung, 3. Auflage 1890“. Für die Familie Stötter schuf er eine prächtige kolorierte Tuschezeich-nung vom Hotel zur Blauen Ku-gel. Links oben sind Karl Stötter

So ging es laut Chronik fast täglich zu: Man feierte, Musik und Tanz wurden gepflegt, Sohn Johann (Pepi genannt) und Luise führten einen Schuhplattler auf oder „Pepi spielte Fozhobel“. Die älteren Söhne gingen spätabends meist noch zum Nagele in den Biergar-ten des Hotels „Krone“ in der Alt-stadt und kamen öfters angehei- tert zurück.Erwähnt werden Frühschoppen beim Nagele, am Nachmittag Aus-flüge nach Stange („schlechte Wirtschaft“) oder nach Reifenstein oder nach Elzenbaum zum Platt-ner (Gasthof „zum Löwen“). Am 7. September 1890 fuhr man nach Mauls „zum Einhorn“ (Hotel Staf-ler), wobei Wilhelm Seeber das nö-tige Kleingeld für den „Suff beim Nagele 6 Gulden 8 Kreuzer“ be-rappte und Pepi die Zügel des Wa-gens in die Hand nahm. Wieder zu Hause, verübten Alfons, Wil-helm und Pepi um 1.30 Uhr einen „Einbruch in Stanzis Boudoir“; der Arzt Dr. Straubinger war im Anklei-dezimmer sogleich „hilfreich zur Hand, die Schläfe und Stirn der Tante Stanzi mit Holerschnaps zu behandeln, konnte er doch nicht Krämpfe, Contusionen etc. etc. verhindern, der Schreck und das gerechte Entsetzen waren nun einmal zu groß; man denke auch ‚ein Einbruch in so geheiligte Hal-len’. Was mag wohl Mitzi nachher geträumt und wie mag sie über-

haupt geschlafen haben!!! Wie nach-her die Bude aus-gesehen wollen wir übergehen.“ An-schließend wurden Luise und Klara mit einem Standerl ge-weckt, indem ihre fünf Brüder zwei Lieder zum Besten gaben: „Steh ich um finsterer Mit-ternacht“ und „Ich wollt ich wär ein Jägersmann.“ Am nächsten Abend führten Alfons und Pepi als Jäger ver-kleidet einen Um-

zug um den runden Tisch vor.

DR. WILHELM SEEBERWilhelm Seeber war der spätere Ehemann von Luise Stötter und in seiner Sturm-und-Drang-Zeit ein gern gesehener Gast der Tafelrun-de. Er hatte guten Einblick in die Tischgesellschaft und verfasste ei-nen Großteil des Tagebuches. Er verabschiedete sich am 1. Novem-

Andenkenbild für Mathäus Torggler, Vater des jungen Künstlers Paul Torggler

Leichnam nach Sterzing überführt und in den Arkaden beigesetzt.Am 4. November 1890 wurde wie-der gefeiert, und zwar der Na-menstag des Hausherren und des-sen Sohn Karl. „Es sind wohl we-niger als am 11. August, aber ge-mütlich wie immer“, heißt es im Tagebuch. Sohn Johann weilte in Wien, Klara und Luise waren in Innsbruck, Alfons und Vinzenz be-suchten die Schulen in Bozen. Zu siebt brachten sie dem lieben Vater einen Toast aus, Tochter Eleonora durfte mit ihren zwölf Jahren erst-mals länger aufbleiben. Man saß bei Kastanien, Tee und Wein und bei „Cigarettenfabrikation“ am runden Tisch.Weihnachten und Silvesterfei-er verliefen im kleineren Familien-kreis; man stieß mit Ruster, Asbach und Punsch auf alle an, die „dieses Jahr in unserer Gesellschaft waren. Clara hatte großes Verlangen nach süßem Wein, soff eine Flasche“.Am 10. Februar 1891 war Fa-schingsdienstag und Hausunter-haltung im Hotel mit 15 geladenen Gästen: Bei Ziehharmonika-Mu-sik wurden Walzer, Polka, Quad-

und rechts Klara Stötter verewigt, die sich so liebevoll um Torgglers Mutter kümmerten. Unten ist die gemütliche Stube im Stötterhaus abgebildet mit dem runden Tisch, an dem sich die Gesellschaft re-gelmäßig versammelte. Das kleine Kunstwerk, auf dünnem Karton aufgetragen, sandte Paul Torggler am 1. Oktober 1890 mit einem Dankesschreiben von Innsbruck aus an die Besitzer der Blauen Ku-gel.

„Paul Torggler. Ein dankbarer Gast der Blauen Kugel. 30.9.1890“

Der Nagele („Krone“) in der Altstadt war ein beliebter Treffpunkt.

ber „am Tage der Buße des Jahres 1896“ und fuhr tags darauf nach Innsbruck, wo er am 7. März 1897 seine Doktorprüfung mit Auszeich-nung bestand. Später wurde er in Neumarkt zum Gemeindearzt ge-wählt, doch verstarb er bereits am 13. Jänner 1903. Somit stand Lui-se Stötter mit zwei Kindern alleine da. Am 16. Jänner 1904 wurde der

rille und Mazurka getanzt, es gab Damenwahl und Herrenrevan-che, Bierkarten-Versendung und „Bierspiel“ der Herren am späten Abend. Erstmals war auch Dr. Sta-nislaus Piwocki mit von der Partie.Doch darüber und wie es im „Ho-tel zur Blauen Kugel“ weitergeht, berichtet der Erker in der Novem-ber-Ausgabe.

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KULTUR

MADAGASKAR – EINE BIOLOGISCHE REISE DURCH DIE INSEL DER VIELFALT

Zum Tag der Bibliotheken am 24. Oktober hält der Biologe Martin-Carl Kinzner aus Gossen-saß einen Vortrag über die Viel-falt von Tieren und Pflanzen auf Madagaskar. Anhand seiner Bil-der nimmt er die Zuhörer mit auf eine Reise durch Halbwüs-ten, Hochebenen, Trockenwäl-der und Regenwälder der zweit-größten Insel der Welt. Die Ver-anstaltung beginnt um 16.00 Uhr in der Öffentlichen Biblio-thek am Ibsenplatz in Gossen-saß. Der Eintritt ist frei.Am selben Tag wird von 9.00 bis 16.00 Uhr auch ein Bücherfloh-markt in den Räumen der Biblio-thek organisiert.

„ETWAS BLEIBT IMMER“Buchvorstellung in der Casa Nang

Im Rahmen der Ausstellung „50x50x50 ARTSüdtirol“ in der Festung Franzensfeste wurde dort mit der Casa Nang ein tem-poräres Literaturhaus eingerich-tet. Entstanden ist es in Zusam-menarbeit mit der Südtiroler Au-torenvereinigung. Bei dem Ver-bindungsprojekt Südtiroler Au-toren wurden Texte als Audioin- stallation eingesprochen. Vorge-stellt wurden Werke von mehr als 30 Südtiroler Autoren.Mitte September las der in Brun-eck aufgewachsene Autor Horst Moser aus seinem Roman „Et-was bleibt immer“, in dem er in kunstvoll verknüpften Episoden vom Scheitern und vom Stand-halten erzählte.

Musikantentreffen in Ladurns

Mitte September fand bei der Ladurnerhütte in Ladurns, veranstaltet von Familie Keim, das zweite internationale Musikantentreffen mit Musikanten aus Südtirol, München und Nürn-berg statt. Die Afinger Böhmische, die Stim-mungsböhmische Neustift, D’Irrvarign, die Bichl Musikanten, die Ratschnmusi, das Raner-hof-Quintett und die Pflerer Gitschn sowie ein-zelne Musiker sorgten bei den zahlreichen Zu-hörern für ausgelassene Stimmung.

rr

Ganz im Zeichen der Schlaginstrumente der Welt steht das Konzert „From the Caribbean to the Alps“, das am 10. Oktober im Stadttheater Sterzing über die Bühne geht.Im Mittelpunkt des Konzerts, bei dem zwei hochkaräti-ge Gruppen auftre-ten, stehen sowohl die Steelpan als auch die Handpans. Zu hö-ren ist neben der in-ternational besetzten Schweizer Band „Harmony in Steel“ auch die cha-rismatische Südtiroler Formation „JEMM Music Pro-ject“ mit den Percussionisten Jack Alemanno aus

Sterzing, Max Castlunger und Emanuel Valentin, dem Bassisten Marco Stagni und Gastmusiker Mat-teo Cuzzolin am Saxophon. Sie verbinden die Steel-

pan mit dem Hang, dem Glubal und selbstgebau-ten Instrumenten.Calypso, Reggae, Funk, World Music – diese Mu-sikstile werden den Abend prägen. Umrahmt wird das Konzert von beein-druckenden surrealen und mysteriösen Bildprojektio-

nen des Fotokünstlers Gustav Willeit.Das Konzert, organisiert von ARCI Sterzing, beginnt um 20.30 Uhr.

STERZING

„From the Caribbean to the Alps“

STERZING

„Unsere Nahrung in Geschichte und Brauch“

Am 23. Oktober hält Hans Grießmair, ehemaliger Di-rektor des Volkskundemu-seums in Dietenheim, in der Stadtbibliothek von Ster-zing den Vortrag „Unsere Nahrung in Geschichte und Brauch“.Nahrung ist Leben. So alt wie die Menschheit ist auch die Geschichte der Ernäh-rung. Grießmair zeigt die wichtigsten Meilensteine von den Zeiten der Wildbeuter bis heute auf. Es-sen ist aber mehr als nur Leben: Essen ist Lebens-art, Brauch, ja Kultur. Mahlzeiten gliedern den

Tageslauf, die Kost gliederte einst die Woche, festliches Essen krönt die großen Jah-resfeste und die gefeierten Stationen des Menschenle-bens.Es lohnt sich, dieser Ge-schichte, dem Wandel und den Bräuchen nachzuspü-ren.Die Gäste können im An-

schluss an das Referat – es beginnt um 20.00 Uhr – von den Bräuchen ihrer Gegend berichten. Der Eintritt ist frei. Platzreservierungen unter der Ruf-nummer 0472 767235 sind erbeten.

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Am 18. September wurde auf Schloss Tirol das Buch „Anti-quitates Tyrolenses. Festschrift für Hans Nothdurfter zum 75. Geburtstag“ vorgestellt. Damit wurde der Sterzinger Archäo-loge und Historiker Hans Noth-durfter im Beisein zahlreicher Wissenschaftler, ehemaliger Mitarbeiter, Weggefährten und Freunde für sein umfangreiches Wirken geehrt.

Einleitende Worte sprach der Di-rektor des Südtiroler Landesmuse-ums Schloss Tirol Leo An-dergassen; die Laudatio hielt Universitätsdozent Paul Gleirscher. Aus dem brei-ten Interessensspektrum des Jubilars, so die Heraus-geber Gleirscher und An-dergassen, erkläre sich auch die weite Themenstreu-ung in der Festschrift mit 21 Fachbeiträgen. Die bun-te und vielfältige Sammlung will dem Jubilar versichern, „dass nicht zuletzt er es war, der durch lebendige Kon-takte und Anregungen zahl-reiche Forschungen initiiert und begleitet und in oft un-ermüdlichen Diskussionen um neue Einsichten gerun-gen und gestritten hat“.Einige der Beiträge beschäf-tigen sich auch mit der näheren Umgebung von Sterzing. So geht Irmtraut Heitmeier in ihrem Aufsatz „In der Vill“ dem Deutungsmus-ter des Namens zwischen Spätan-tike und frühem Mittelalter nach. Das bis heute nicht aufgefunde-ne römische Vipitenum (castellum ad Uuipitina) lokalisiert die Auto-rin „auf dem aus dem Sterzinger Moos aufragenden Inselfelsen von Reifenstein“, unterhalb von dem 1996 frühmittelalterliche Baumsär-ge aufgefunden wurden, um des-sen Bergung und Konservierung sich Nothdurfter kümmerte. Wal-ter Landi befasst sich mit genealo-gischen und besitzgeschichtlichen Verhältnissen zur Präsenz der Gra-

fen von Morit im Sterzinger und Bozner Becken, Gustav Pfeifer mit Hans Wild und der Freiung seines Sterzinger Sitzes, der Wildenburg, welcher der Hochstraße heute noch „urbanes Gepräge“ verleiht. Ulrich Södings Text ist der „Thro-nenden Madonna mit dem Jesu-kind“ in der Wildenburg in Ster- zing und der Rezeption der Bild-werke Michael Pachers gewidmet. Der Sterzinger Historiker Dietrich Thaler spürt in seinem Beitrag der „Geschichte der Altäre der Ster- zinger Pfarrkirche“ von der roma-

nischen Vorgängerkirche bis zur jüngsten Altarraumgestaltung im Jahre 2009 nach, die von Siegfried Delueg umrissen wird. Ein Schriften-verzeichnis Noth-durfters, erstellt von Monika Mader, run-det die im Universi-tätsverlag Wagner erschienene Fest-schrift ab. Sie er-scheint als Band 1 der „Veröffent-lichungen des Südtiroler Landes-museums Schloss Tirol“.Geboren im Jänner 1940 in Inns-bruck, wuchs Hans Nothdurfter in

Vals bei Mühlbach auf. Nach dem Besuch des Humanistischen Gym-nasiums am Vinzentinum in Brixen studierte Nothdurfter in Innsbruck Ur- und Frühgeschichte sowie Ge-schichte und schloss das Studium mit einer Dissertation über „Die Ei-senfunde von Sanzeno im Nons-berg“ ab. Anschließend arbeitete der seit langem in Sterzing wohn-hafte Historiker als Assistent am Innsbrucker Institut für Ur- und Frühgeschichte. Zwischen 1978 und 1982 übernahm er die Gra-bungsleitung am Säbener Burg-

berg. Seit 1983 arbeitete er am Landesdenkmalamt und leitete von 1984 bis 1991 auch den musealen Aufbau von Schloss Tirol. Gleichzeitig oblagen ihm zahlreiche Forschungs-grabungen. Von 1991 bis 2005 war er als Ar-chäologe im Amt für Bo-dendenkmäler tätig. Im Sommer 1992 leitete er als solcher auch die Aus-grabungen des „Mannes aus dem Eis“ am Haus-labjoch. Er war Mitglied vieler Kommissionen und an zahlreichen wissen-schaftlichen Kooperatio-nen beteiligt. Besondere Verdienste erwarb er sich bei vielen Kirchengrabun-

gen, weshalb ihn der Schweizer Mittelalterarchäologe Hans Rudolf

Sennhauser als je-nen Mann bezeich-net, „der durch sei-ne Grabungen zwar nicht zum Kirchen-vater, wohl aber zu einem Vater der Kir-chenarchäologie in Südtirol wurde“. Die vielschichtigen For-schungen Nothdurf-ters „gaben und ge-ben wesentliche Im-

pulse für das Verständnis der frü-hen Geschichte Südtirols“, so die Herausgeber der Festschrift.

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„Vater der Kirchenarchäologie in Südtirol“Festschrift für Hans Nothdurfter

Hans Nothdurfter bei seiner Ehrung im Schloss Tirol Foto: Dietrich Thaler

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WOHER STAMMTEIGENTLICH DER NAME ...

von Harald Kofler

KULTUR

Bache?

Südöstlich von Trens liegt auf der orographisch linken Seite des Eisacks der kleine, zum Dorf Trens gehörende Weiler Bache. Die Ansiedlung gehört zur Frak-tion und Katastralgemeinde Trens und ist mit dieser verwal-tungstechnisch ein Teil der Ge-meinde Freienfeld. Die wenigen Häuser des idyllisch gelegenen Weilers werden urkundlich erst-mals in spätmittelalterlicher Zeit am Ende des 14. Jahrhunderts erwähnt. Im Verlauf des 14. und 15. Jahrhunderts wird die Siedlung mehrfach als „Pach“ bezeichnet. Zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert werden die Bezeichnungen „Pach“, „Bach“, „Pache“ und „Ba-che“ sehr häufig und in unter-schiedlichster Schreibung über-liefert. Die heute gebräuchli-che Bezeichnung „Bache“ dürf-te sich erst am Beginn des 20. Jahrhunderts weitgehend ge-festigt haben. Die etymologi-sche Deutung des Siedlungs-namens erweist sich als nicht besonders schwierig. Die Be-zeichnung deutet auf ein Fließ-gewässer, also einen Wildbach oder ein kleineres Rinnsal hin. Der Siedlungsname verweist so-mit vermutlich auf jene wasser-führenden Gräben, die sich von der Ortschaft Trens hoch ins Ge-birge hinaufziehen. Muren und Murbrüche dürften in den ver-gangenen Jahrhunderten in dieser Gegend keine Seltenheit gewesen sein und haben wohl auch immer wieder wertvolles Kulturland verwüstet.

BUCHTIPP

„Südtirol. Sehen – Entdecken – Genießen“

Schloss Wolfsthurn als „Grand Hotel“ im TV

© SMG (Stefano Scatà)

Auf Schloss Wolfsthurn, dem einzigen Barockschloss Tirols und Sitz des Südtiroler Landesmuseums für Jagd und Fischerei, wurden die Außenauf-nahmen für das „Ho-tel Paradiso“ in der neuen italienischen TV-Serie „Grand Ho-tel“ gedreht. In der Se-rie ist das Schloss ein prächtiges Hotel aus dem frühen 20. Jahr-hundert, in dem sich die Liebesgeschichte von Pietro und Adele zuträgt und wo der Prunk einer fast vergessenen Zeit voller Gegensätze neu zum Leben erwacht. Die sechs-

teilige Serie wird seit dem 1. September im italieni-schen Fernsehsender RAI 1 mittwochs um 21.15 Uhr

ausgestrahlt.Die Produktion von „Grand Hotel“ wur-de von der BLS – Film Fund & Commission sowie der Autonomen Provinz Bozen unter-stützt. Regisseur ist Luca Ribuoli. Das Pro-jekt wurde von der ita-lienischen Filmproduk-tionsgesellschaft Catt-leya in Zusammenar-

beit mit RAI Fiction und in Co-Produktion mit Beta Film realisiert.

Zwischen dem Vinschgau und dem Hochpustertal liegt ein Landstrich, der jeden mitreißt: das sonnige Südtirol mit den fantastischen Dolomiten, dem Ro-sengarten, den Weinbergen, mächtigen Burgen und Städten wie Meran oder Bozen. Sie bilden die Kulis-se für den soeben erschienenen Bildband von Robert Asam, Udo Bernhart und Ernst Wrba.Der Meraner Buchautor Robert Asam – er arbeite-te zuletzt als Hörfunk- und Fernsehredakteur beim RAI Sender in Bozen – kennt als passionierter Wanderer und Rad-fahrer nahezu jeden Fleck im Land. Mit diesem Buch möchte er den Lesern „Südtirol als Ferienland mit hohem Freizeitwert“ vorstellen und bezeichnet sich selbst als Glücks-pilz, lebt er doch dort, „wo ande-re gern ein Leben lang Urlaub ma-chen möchten“. Für die schönsten Blicke auf eine grandiose Natur sor-gen der aus dem Vinschgau stam-mende Fotograf und Fotojournalist Udo Bernhart und der auf Reisethemen spezialisierte Fotograf Ernst Wrba aus Frankfurt.Ob Apfelblüte, Wandern, Törggelen oder Winter-sport: Es ist immer die richtige Zeit, um Landschaft, Kultur und kreative Küche zu entdecken. Das Buch

macht Lust, sich selbst auf den Weg zu machen. Und noch was: Nicht nur Touristen, an die das Buch sich wohl in erster Linie richtet, sollten sich den Abschnitt „Die italienische Leichtigkeit des Südtiroler Seins“ zu Gemüte führen. Kurzweilig geschrieben macht er Lust auf mehr.Grafisch ansprechend gestaltet, gibt Asam dem Le-ser nach einleitenden Kapiteln über „Südtirol am Schnittpunkt zweier Kulturen“ zu jeder Ferienregi-

on auch Wandervorschläge und besondere Tipps mit auf den Weg. Im Kapitel „Wo die Kaiser gen Sü-den zogen“ über das Wipp- und Ei-sacktal widmet sich Asam der Fran-zensfeste und der Sachsenklem-me, der Silberstadt Sterzing mit der „schönsten Straße Tirols“, den Sei-tentälern Pfitsch, Ridnaun und Rat-schings und der Gegend vom Bren-ner – „einem Ort, an dem das Ver-weilen schwerfällt“ – bis Gossen-saß.

Die Geschichte im Zeitraffer, ein Südtirol-ABC und Veranstaltungen im Jahresverlauf ergänzen das Buch. Das 224 Seiten starke Buch mit 360 Abbildungen ist im Bruckmann Verlag erschienen und im Buchhan-del erhältlich.

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DAS WIPPTAL IM FOKUS

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

Ospedale di Vipiteno Reparto di ostetricia

CAMPO DI TRENS

Si dimettono noveconsiglieri SVP, in prima-vera si torna a votare.

Il 10 settembre le dimissioni di nove dei dieci consiglieri della SVP a Cam-po di Trens hanno sorpreso non poco. A fare scattare la molla l‘elezione del quinto membro di giunta. Il posto, se-condo gli accordi, doveva essere co-perto da Alfred Sparber (SVP), che alle elezioni si era presentato come candi-dato sindaco SVP. Il sindaco in carica Peter Faistnauer (Freie Liste Freien-feld) ha però nominato come quinto membro Klaus Fischnaller (SVP).La Stella Alpina ha di conseguen-za espresso il suo disappunto per la mancata collaborazione. “La Svp rappresenta due terzi dei consiglieri e il sindaco non può decidere da solo, senza cercare l‘accordo con il partner di coalizione” così da un comunicato stampa della SVP.Il sindaco, deluso, ha convocato subi-to un incontro con i cittadini per spie-gare l‘accaduto e ha definito del tut-to strumentale il comportamento del-la SVP. Faistnauer ha sottolineato di essere stato chiaro già dall‘inizio, ov-vero in giunta voleva solo facce nuo-ve, mentre il nome proposto dalla Svp non rispondeva a questa caratteristi-ca. Un atteggiamento inspiegabile: la SVP ha la maggioranza in consiglio e anche in giunta con tre assessori, ma evidentemente non basta. Il sindaco si è inoltre dichiarato consapevole che per Campo di Trens le dimissioni e le nuove elezioni rappresentano un gra-ve danno economico e morale. Il co-mune sarà quindi commissariato.Di pochi giorni fa la notizia che il 15 novembre si ritorna al voto a Naz-Sciaves e Ortisei; a Campo di Trens non si riuscirà ad andare a vo-tare il 15 novembre, perché le dimis-sioni sono avvenute dopo il primo set-tembre e di conseguenza le elezioni si terranno nella primavera 2016, in aprile o maggio.

cm

Nelle ultime settimane, in tutto il Comprensorio Wipptal, si è diffusa la notizia che dal 01.01.2016 il reparto di ostetricia dell‘ospedale di Vipiteno chiuderà. In seguito a queste voci il dottor Franz Ploner, a nome della direzione generale del nosocomio cittadino, ci tiene a preci-sare che le voci diffusesi non sono veritie-re e, tra l‘altro, discreditano l‘ottimo lavo-ro che viene svolto dal personale di ostetri-cia presso l‘ospedale. Il dottor Ploner sot-tolinea che non è il caso di preoccuparsi e che attualmente non vi è alcuna decisione politica di chiudere ostetricia.Pubblicata la notizia sul nostro sito internet sono stati molti i commenti di lettori pro-venienti da tutta Italia: ne pubblichiamo al-cuni a prova di come il nostro nosocomio sia co-nosciuto per l‘eccellenza del servizio (per ulteriori commenti vedasi www.dererker.it):

“Se chiude il punto nascita di Vipiteno, chiude la civiltà. Qui si partorisce NEL PIENO RISPETTO della donna e del suo bambino. Non si è numeri, pra-tiche da sbrigare nel minor tempo possibile. Si è persone e come tali si è trattate. Il parto non è una malattia, NON SERVE un medico presente h24. Non serve usare i soldi pubblici per mettere una donna nelle mani di uno specialista che non le serve! A Vipiteno si partorisce in tutta sicurez-za, perché il team ostetrico è PREPARATISSIMO. E che senso ha mandare da Vipiteno a Bressanone le donne? E‘ sicurezza, questa????”

“Quando in Italia qualcosa funziona bene e so-prattutto rispetta la volontà della paziente e la sa-lute di entrambi (mamma e figlio) si vuol chiude-re ??? Io non pago più le tasse allora! Perché se devo pagare per un servizio che non mi viene of-ferto oppure mi viene offerto con violenza... Beh non pago! Vipiteno è unico! Unico nell‘assistenza competente, unico nel rispetto e nel lasciare che l‘evento nascita sia ancora qualcosa di naturale cosa che ormai non esiste più, in quasi tutta l‘Ita-lia! Per tutti questi motivi dico NO alla sua chiu-sura solo nel rispetto di numeri? Numeri davvero banali quelli presi in considerazione! Va conside-rata la persona e la procedura che in quel reparto ha sempre rappresentato l‘eccellenza in Italia ma anche all‘estero!”

“Quando io e mia moglie abbiamo saputo che avremmo avuto un bambino, subito ci siamo mes-si alla ricerca di un luogo ideale per il parto, subi-to una serie di ostetriche ci hanno parlato di Vi-

piteno, come una perla unica, per il rispetto ver-so la madre ed il bambino. Io e mia moglie sia-mo rimasti affascinati da Vipiteno perché rappre-senta un baluardo per chi cerca un parto intimo

senza rinunciare ad essere seguiti nel migliore dei modi. Tutto questo perché noi crediamo che pri-ma di tutto debba venire la salute del bambino nel pieno rispetto della donna e della sua materni-tà. Per questo non vogliamo scendere a compro-messi con la medicalizzazione sfrontata e la cate-na di montaggio che offre la maggior parte de-gli ospedali. Se si chiude Vipiteno, vuol dire fare 1000 passi indietro rispetto alla tutela della donna in quanto madre e del bambino in quanto nuova creatura. Se chiude Vipiteno, per me il sistema sa-nitario italiano può smettere di darsi arie all‘estero parlando di eccellenza.”

REPARTO DI MEDICINA A inizio settembre si è riunito il Consiglio dei Sani-tari dell’Azienda sanitaria dell’Alto Adige.Tra i punti all‘ordine del giorno il dott. Oswald Mayr, direttore sanitario nonché presidente del Consiglio dei Sanitari, ha portato all’attenzio-ne dei consiglieri le proposte per la composizio-ne delle commissioni di nomina dei vari primaria-ti vacanti.Nel dettaglio si tratta dei posti di direzione per i reparti di Ortopedia e Traumatologia degli ospe-dali di Bressanone e Brunico, per il reparto di Ga-stroenterologia dell’ospedale di Bolzano, per quel-lo di Chirurgia generale dell’ospedale di Brunico, per la Medicina Interna dell’ospedale di Vipiteno e successivamente anche di quello di Bressanone nonché il posto di direttore/direttrice del reparto di Riabilitazione fisica dell’ospedale di Bressanone.Tutte le proposte per la nomina delle commissio-ni e per la selezione dei candidati/delle candidate sono state approvate. Quindi a quanto pare Vipi-teno avrà presto il suo primario di Medicina Inter-na e questo fa sperare in un ritorno alla normalità del reparto di medicina. cm

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

Profughi: l‘Unione Europeadeve trovare una soluzione

La giunta provinciale durante la seduta del 15 settembre ha selezionato i territori „Leader“ nell‘ambito del programma di sviluppo rurale 2014-2020 fi-nanziato dalla UE. L‘assessore competente Arnold Schuler ha sottolineato che „sono rappre-sentati tutti i comprensori alto-atesini, con una diffusione sul territorio molto più capillare ri-spetto al passato“. Tra i sei territori Leader c‘è an-che la Wipptal 2020. L‘assessore Schuler ha informato che si trat-ta di un‘iniziativa estremamente importante per una regione come l‘Alto Adige, grazie alla quale si può contare su finanziamenti eu-ropei maggiori rispetto al passato: in totale, infatti, verranno incenti-vati progetti nell‘ambito del pro-gramma di sviluppo rurale 2014-2020 per un totale di circa 20 mi-lioni di euro.Dal punto di vista pratico verranno creati dei gruppi di lavoro all‘inter-no dei territori Leader, con la par-tecipazione di istituzioni, aziende, associazioni e privati: il loro com-pito sarà quello di elaborare idee e proposte su base locale partendo da iniziative che provengono „dal basso“ e che prevedono un ampio coinvolgimento della popolazio-ne. In questo sistema le Comuni-tà Comprensoriali avranno la fun-zione di organizzazioni centrali in

grado di indirizzare e coordinare le varie iniziative.Il programma Leader, acronimo francese di „Liaison entre actions de développement de l‘économie rurale“ (liberamente traducibile come rete di azioni per lo sviluppo rurale) è stato promosso per la pri-ma volta nel 1991 dalla UE e l‘Alto Adige vi ha preso parte sin dall‘av-vio. Nel corso di questi 22 anni il programma Leader ha dunque di-stribuito nelle zone più periferiche della nostra Provincia circa 50 mi-lioni di euro a sostegno dello svi-luppo rurale.Già nell’ottobre del 2011 la Com-missione Europea ha reso pubbli-che le proposte legislative relati-ve ai nuovi programmi di finanzia-mento UE operativi per il periodo 2014-2020. Il filo conduttore del-la programmazione post 2013 è la realizzazione degli obiettivi della strategia Europa 2020, concentra-ta su priorità quali l’innovazione e la competitività.La Wipptal, che, nel periodo di fi-nanziamento comunitario 2000-2006 („LEADER +“), è stata zona LEADER, ha già potuto acquisire con successo una preziosa espe-rienza in due periodi di finanzia-mento realizzando nell‘ambito LEADER 150 progetti finanziati. Grazie all‘esperienza acquisita po-trà ora approfondire il lavoro realiz-zato finora, al fine di poter realizza-re lo sviluppo solidale del territorio.

Sempre più i profughi che cercano asilo nei paesi europei. È indub-biamente un problema che l’Unio-ne europea deve risolvere.Nelle ultime settimane la Baviera ha chiesto un aiuto logistico alla Provincia di Bolzano e il presiden-te Kompatscher ha avuto via libe-ra dal Governo italiano per ospita-re per alcuni giorni un contingen-te di 300 e i 400 migranti diretti in Germania. L‘emergenza tedesca è stata necessaria in seguito ad un‘ondata record di arrivi di pro-fughi, principalmente attraverso la rotta dei Balcani, che ha creato una situazione ingestibile.Davanti a questa emergenza im-provvisa la ministra bavarese Emi-lia Müller ha contattato l‘asses-sora provinciale Martha Stocker, per chiedere un sostegno logisti-co temporaneo nell‘accoglienza di profughi.Il Governo italiano, inoltre, si è prontamente attivato a sostegno della richiesta della Germania co-municando, la disponibilità a ri-pristinare i controlli al confine del Brennero e a sospendere tempo-raneamente gli accordi di Schen-gen, analogamente a quanto av-venuto in occasione del G7. Le spese per questo intervento uma-nitario straordinario sono a carico dello Stato.

“È un nostro dovere mostrare solidarietà a chiunque necessi-ti di protezione, perché costret-to a scappare dal proprio paese a causa della guerra e delle per-secuzioni. Nelle scorse settimane, l’Alto Adige ha assunto le pro-prie responsabilità e continuerà a farlo. L’Europa deve però attuare una politica comune e concreta per risolvere il problema dei pro-fughi” così l‘assessore provinciale Achammer. Per quanto riguarda il nostro com-prensorio bisogna sottolineare che la situazione è sotto control-lo sia nel comune di Brennero che nel comune di Val di Vizze. Sono molti i volontari che prestano assi-stenza ai richiedenti asilo presenti nelle strutture dei due comuni. Da una parte non bisogna dimentica-re che è un dovere aiutare queste persone e mostrare comprensio-ne, dall‘altra bisogna però capire e non sottovalutare i timori della popolazione locale. Si sottolinea l’urgenza di una soluzione ade-guata da parte dell’Unione euro-pea in quanto è proprio la comu-nità europea a dover dare delle ri-sposte alla tante domande aper-te scaturite dal dramma dei pro-fughi.

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Wipptal 2020:programma di sviluppo rurale, scelti i territori Leader

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

LE PISTE PREISTORICHEGià in epoche remote attraverso i valichi del Brennero, di Vizze, del Giovo e del Pennes si svolgeva un intenso scambio di materie pri-me preziose per la fabbricazione di utensili: selce, corneana (pietra cornea-Hornstein), cristallo di roc-ca e così via. La conca della futura Vipitenum era il naturale punto di incontro di queste piste commer-ciali. Ma la trasformazione della valle dell’Isarco in asse viario prin-cipale tra l’Italia e i paesi del cen-tro e del nord Europa si ha con l’a-pertura della strada romana.

LA STRADA ROMANADALL’ADRIATICO ALLEPROVINCE D’OLTRALPEDopo la conquista romana il terri-torio dell’alta valle dell’Isarco ven-ne incorporato da Claudio (c. a metà del I sec. d.C.) nella nuova provincia Raetia, il cui centro prin-cipale era Augusta Vindelicum/Vindelicorum (Augsburg), che ve-niva raggiunta percorrendo la via Claudia Augusta lungo la valle dell’Adige e attraverso il Passo di Resia (“...A FLUMINE PADO AT (f)LUMEN DANUVIUM...”, così reci-ta il miliario trovato a Rablà, in Val Venosta).La questione se anche la valle dell’Isarco fosse percorsa da una strada romana già ai tempi della conquista è ancora aperta. Viste le difficoltà ambientali del fondo val-livo (frane), alcuni studiosi hanno sostenuto che, se mai, la strada doveva salire sull’altopiano del Re-non per poi ridiscendere nei pressi di Colma. La conferma del passag-gio di una strada romana in fon-do valle è data dal miliario e dalla spalla di un ponte di fattura roma-na rinvenuti entrambi a Prato Isar-co, ma essi non danno una data-

zione precisa. È per altro possibi-le che nell’alto Medioevo, dopo la caduta dell’impero, sia stata ab-bandonata la strada di valle, per mancanza di manutenzione, e sia stata ripresa la via del Renon. Ma il fatto che nel 1314 un privato cit-tadino, il commerciante bolzanino Erich Kunter, sia riuscito a ripristi-nare il percorso di fondo valle, fa pensare che non abbia fatto al-tro che riaprire il tracciato degli in-generi romani.E comunque sia, per tornare a Vipi-teno, la pietra mi-liare ivi ritrovata nel 1979, attesta che l’imperatore Settimio Severo, nel 201 d.C. “vias et pontes restitu-it”, risistemò ponti e strade, manufat-ti dunque già esistenti.Ci resta inoltre una testimonian-

za incontestabile dell’esistenza di una strada romana di primaria importanza nella valle dell’Isarco, nella quale è chiaramente indicata la stazione di Vipitenum.

LA TABULA PEUTINGERIANALa Tabula Peutingeriana è una co-

bilmente del IV sec d.C. (oggi nel-la Biblioteca Nazionale di Vienna). La Tabula consiste in 11 fogli ar-rotolati e raffigura, in una striscia di 7 m x 34 cm, la rete viaria ro-mana nell’intero mondo conosciu-to dagli antichi, fino alla Persia e alle Indie.Fu scoperta nel 1507, forse in un monastero di Colmar, dall’umani-sta viennese Konrad Celtes e da questi ceduta a Konrad Peutinger, Cancelliere di Augusta, da cui la carta prende nome. Di questa fu fatta un’edizione alla fine del XVI secolo. Le caratteristiche geografi-che e topografiche sono deforma-te perché il territorio raffigurato è compresso in senso latitudinale; secondo la mentalità pratica dei Romani, la carta doveva rappre-sentare solo lo sviluppo delle gran-di linee di comunicazione dell’im-pero. Le stazioni sono indicate da un dentello, un risalto che inter-rompe la linea stradale. Le locali-tà più importanti sono indicate da

Vipitenum-Sterzing-Vipiteno: il destino segnato da una stradaStrada romana – Strada degli imperatori – Statale 12 – Autostrada (1a parte)

Tabula Peutingeriana - Codex Vindobonensis 324, Kommentar Ekkehard Weber, Graz 1976, sezione III

pia medievale su pergamena di un itinerario stradale romano proba-

due casette accostate.Nel terzo segmento la Tabula rap-

Spalla di ponte romano a Prato Isarco

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

presenta le province Raetia e Nori-cum e un’ampia zona della X Re-gio Italica Venetia et Histria. A noi qui interessa l’itinerario lungo le valli dell’Adige e dell’Isarco, dove sono indicate le stazioni di Verona - Tredente - Ponte Drusi (nei pressi di Bolzano?), Sublabione (Colma? Sabiona? Prato Isarco?), Vepite-no, Matreio, Vetonina (Veldidena, Wilten).La via originaria Claudia Augusta, che da Pons Drusi attraversava la Val Venosta e il Passo Resia, non viene nemmeno più indicata: il che vuol dire che al tempo in cui fu steso l’itinerario (IV sec.?) di cui la Tabula è una copia, era diventa-to più importante il tracciato del-la valle dell’Isarco per il rapido tra-

sai più della distanza di 25-30 km percorribile in un giorno, impo-ne di pensare all’esistenza di una mansio intermedia.

LA STRADA ROMANANELLA WIPPTALA nord di Bressanone la strada del Brennero si congiungeva con la via che, provenendo dall’Adriatico e dal Noricum, percorreva la Puste-ria. Il tracciato della strada lungo l’alta valle dell’Isarco non è stato ancora perfettamente riconosciu-to. Sulla sponda orientale del lago artificiale di Fortezza sono stati scoperti dei solchi incisi nella roccia da ruote di carri, ma non si ha la prova certa che risalgano al perio-do romano. Altri segni di presenza

Solchi rotali romani (?) a Fortezza

nei cui pressi sorgeva forse l’anti-ca Vipitenum. Le poche indicazio-ni concrete disponibili sembrereb-bero collocare il suo sito sul pen-dio che da Tunes cala verso il colle

La stele di Mithra e il miliario di Settimio Severo

di Kronbühel/Custoza dove, nelle pendici poco ad ovest, furono tro-vate a fine Ottocento diverse tom-be di età tardo-romana. Durante i lavori di fondazione della navata della nuova chiesa nel 1497 fu rin-venuta la lapide funeraria di Postu-mia Victorina, (II o III secolo d.C.); i Romani usavano porre le loro se-polture sulla via che si dipartiva dall’abitato: anche questo può far pensare che poco discosto da qui fosse ubicata l’antica Vipitenum. Tuttavia anche i recenti sondaggi archeologici a Kronbühel non for-niscono indicazioni sufficienti per

darne conferma.Si pensava che la strada romana verso il Brennero si sviluppasse per un primo tratto ad ovest dell’at-tuale abitato, ma il ritrovamento

nel 1979 del miliario sopra citato quasi nel centro della città rimette tutto in discussione.Quasi a testimonianza emblemati-ca di questa “vocazione stradale” restano due pietre miliari, separa-te tra loro da 16 secoli di storia: quella di Settimio Severo del 201 d.C. e quella, verosimilmente di Maria Teresa, della metà del XVIII secolo, in origine sul ciglio della Via Gänsbacher, che fu posta in salvo nel giardino della casa Kofler intorno al 1928.

ap(continua)

Il miliario di Maria Teresa (?) a Vipiteno

sferimento di truppe verso i confi-ni minacciati da varie popolazioni.

Le distanze fra le stazioni sono date in milia passuum, mille pas-si (un passo romano = 1,48 m, un miglio romano = 1.480 m). Nei posti di tappa vi erano taverne, osterie (soprattutto per i soldati), alloggiamenti, stalle per il cambio di cavalli, muli, buoi, dove si pote-vano trovare stallieri, maniscalchi e persino veterinari (Tabarelli G.M., Strade

romane nel Trentino e nell’Alto Adige, Trento 1994).

Stupisce la mancata indicazione di una stazione stradale nella zona di Bressanone, che però i nume-rosi scavi archeologici degli ultimi anni danno per certa. Anche il fat-to che tra Sublabione e Vepiteno ci fossero XXXV mp (c. 52 km), as-

romana lungo la strada: a Mezza-selva tracce di una casa romana e lo spezzone di un miliario; nei pres-si di Mules la stele del dio Mithra e la lapide funeraria di Aelius Quar-tinus per la madre Aurelia Ruffina; a Campo di Trens un miliario (que-sti ultimi reperti oggi al Ferdinan-deum di Innsbruck). Un’ipotesi tut-tora corrente è che a Trens la stra-da superasse il fiume dirigendosi verso Stilves e proseguisse ai pie-di della montagna, tenendosi sul margine della zona paludosa, che attraversava più a ovest, nel punto di massimo restringimento; oggi, tenendo conto delle capacità degli ingegneri romani, non si esclude che la strada potesse anche attra-versare direttamente la palude tra Thumburg e la chiesa parrocchiale,

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Val di Fleres: raduno regionale delle sezioni di alpinismo giovanile

A CAI e AVS la consulenzaper la gestione dei rifugi alpiniA partire dal 2016 al CAI spetterà la supervisione su nove rifugi e all’AVS su diciassette

Il rifugio Rif. Vedretta Pendente/Teplitzer Hütte

Dopo la firma del protocollo d’inte-sa fra Provincia e associazioni alpi-nistiche il 9 luglio scorso, la Provin-cia ha avviato un progetto di col-laborazione, riconoscendo il patri-monio di conoscenze e di esperien-ze che esse hanno acquisito in tan-ti anni di gestione dei rifugi.Le due associazioni alpinistiche, oltre ad avere ruolo di consulen-ti nella stesura dei bandi di asse-gnazione di gestione dei rifugi, fa-ranno parte di un comitato parite-tico formato dai presidenti di CAI e AVS, Claudio Sartori e Georg Si-meoni, e dai direttori dei due uffici provinciali competenti. Ispettori di CAI e AVS effettueranno verifiche di controllo all’apertura e alla chiu-sura dei rifugi e presenteranno le loro relazioni al suddetto comitato, che provvederà a stabilire le priori-tà degli interventi e i criteri di ma-nutenzione ordinaria e straordina-ria, proponendo gli stessi all’Am-ministrazione Provinciale.Nella prima riunione della commis-sione paritetica, tenutasi il 4 set-tembre, si è deciso di ripartire que-sta importante funzione di consu-lenza con rapporto di 1/3 al CAI e 2/3 all’AVS, in considerazione del rapporto di iscritti ai due sodalizi: la decisione è stata presa di comu-ne accordo dai responsabili delle due associazioni alpinistiche. Per tanto 17 rifugi saranno monitora-ti da ispettori dell’AVS e 9 rifugi da

quelli del CAI Alto Adige. Nell’assegnazione dei rifugi – così il presidente del CAI AA Claudio Sartori – sono state interpellate le sezioni che già gestivano un rifu-gio, per verificare se erano anco-ra intenzionate ad assumersi que-sto nuovo compito di controllo e di consulenza.In particolare, per quanto riguar-da la nostra zona, ricordiamo che al CAI spetterà questa incombenza per i rifugi Müllerhütte/Rif. Cima Li-bera, Teplitzer Hütte/Vedretta Pen-dente e Flaggerschartenhütte/Rif. Forcella Vallaga, un tempo gestiti rispettivamente dalle sezioni CAI di Bolzano, di Vipiteno e di Fortezza.All’AVS spetterà il controllo ispet-tivo del Becherhaus/Rif. Gino Bia-si al Bicchiere, Grohmannhütte/Rif. Vedretta Piana, un tempo gestiti ri-spettivamente dalle sezioni CAI di Verona e di Vipiteno.

Restano fuori da questo progetto i rifugi che, non essendo mai ap-partenuti al MDE, non rientrano fra i 25 rifugi passati dallo Stato alla Provincia: Magdeburger Hütte/Rif. Città di Cremona, Tribulaunhütte/Rifugio Cesare Calciati al Tribulaun, Rif. Europa/Landshuter Hütte/Ven-na alla Gerla e il rifugio Hochfei-ler/Gran pilastro, che continueran-no ad essere gestiti rispettivamen-te dal CAI Vipiteno e dall’AVS Ster- zing. ap

NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

Nello splendido scenario della Val di Fleres si è tenuto domenica 6 settembre il raduno regionale del-le sezioni di alpinismo giovanile del CAI Alto Adige e della S.A.T. del Trentino.La sezione del CAI Alto Adige di Brennero ha organizzato la giorna-ta che è stata favorita dal sole.Sono state ben 11 le sezioni del CAI Alto Adige che hanno parte-cipato al raduno: Bolzano-Bressa-none-Brennero-Brunico-Chiusa-E-gna-Laives-Merano-Salorno-Val Badia e Vipiteno e 14 sezioni della S.A.T Arco-Besenello-Bindesi e Vil-lazzano-Cembra-Centa San Nicolò -Civezzano-Fiavé-Lavis-Pinzolo -Riva del Garda-San Michele-Sto-ro-Trento e Zambana con 316 ra-gazzi e 136 accompagnatori.I gruppi sono partiti da S. Antonio e percorrendo un sentiero nel bo-sco, hanno raggiunto dopo circa 2 ore la zona di Ladurns dove erano state allestite le tende per il pran-zo (offerto dalla sezione) e sul par-cheggio antistante la funivia era-no posizionati mezzi del Soccor-so Alpino della Guardia di Finan-za, del Soccorso Alpino di Vipite-no, della BRD di Colle Isarco-Fle-res, del 5° Reggimento Alpini di Vipiteno, della Guardia Forestale, dei pompieri, della Croce Bianca e della protezione civile di VipitenoIl tema della giornata era impron-tato alle operazioni di soccorso e salvaguardia del nostro territorio da parte di volontari e militari pre-senti in Alta Val d’Isarco. Il pranzo è stato preparato dai cuochi della sezione con l’ausilio della cucina da

campo messa a disposizione dalla protezione civile.Alle 14:00 è stata presentata la prima attività che coinvolgeva la guardia forestale e il corpo volon-tario dei pompieri di Fleres e Colle Isarco. E‘stato inscenato un incen-dio boschivo e, con l’ausilio dell’e-licottero, è stato mostrato come, con perfetta coordinazione, vie-ne effettuato il carico dell’acqua e lo scarico da parte dell’elicottero sull’incendio.La seconda attività è stata presen-tata dal soccorso alpino della Guar-dia di Finanza, dal soccorso alpino del CAI di Vipiteno e dalla Croce Bianca. Con l’ausilio del cane da ricerca è stato trovato un ferito e con la Croce bianca è stato mostra-to come avviene l’immobilizzazio-ne del ferito e il suo trasporto.Le attività mostrate hanno riscon-trato grande interesse e coinvolgi-mento dei partecipanti che hanno potuto poi visionare i mezzi e l’e-licottero chiedendo anche spiega-zioni agli addetti.La sezione del CAI di Brennero vuo-le ancora una volta ringraziare gli sponsor e tutti i volontari e le as-sociazioni che hanno contribuito all’ottima riuscita della giornata. Un ringraziamento particolare va ovviamente ai volontari del CAI-Brennero che si sono prodigati in questi mesi per la buona riuscita della manifestazione.È bello vedere come l’attività del CAI giovanile riscontri sempre una grande partecipazione ed entusia-smo da parte dei ragazzi.

Comunicato stampa CAI Brennero

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Calcio femminile Inizia il campionato di serie C per le ragazze del CF Vipiteno/Sterzing Girls

Un centinaio di giovani alla scoperta del Gruppo Leitner

Un centinaio, poco meno, sono stati i praticanti, da quelli estivi a quelli che effettuano il tirocinio di forma-zione durante l’anno scolastico e per finire con i lau-reati e i laureandi, che nel corso di quest’anno hanno avuto modo di immergersi nella scoperta delle realtà aziendali di Leitner, Prinoth, Leitwind e Demaclenko. L’attenzione, che il Gruppo Leitner rivolge alle giovani leve riveste una doppia funzione: da una parte ai gio-vani, che entrano in azienda per effettuare un perio-do di pratica, viene offerta l’opportunità di affronta-re concretamente una prima esperienza di lavoro che si rivela poi spesso determinante in un’ottica futura, dall’altra per l’azienda vipitenese le esperienze che i praticanti possono fare nella produzione, nei settori tecnici e nell’amministrazione spesso sono la base di una collaborazione futura, un concreto investimento nel futuro dunque.Nei giorni scorsi 58 ragazzi, prevalentemente delle scuole superiori, ma non solo, hanno portato a termi-ne il loro praticantato estivo negli uffici e stabilimen-ti di Vipiteno, Bolzano, Chiusa e Selva Gardena. Una buona parte delle giovani leve vanta già una buona conoscenza tecnica, avendo effettuato periodi di pra-ticantato nelle varie aziende del Gruppo, per cui ha la possibilità di qualificarsi per assumere e svolgere com-piti anche più impegnativi.A salutarli, nella cerimonia di chiusura svoltasi pres-so lo stabilimento di Campi di Sotto, il presidente del Gruppo Leitner, Michael Seeber. Rivolgendosi ai giova-ni, ha augurato successo per il loro futuro scolastico e professionale, auspicando che l’esperienza effettuata nelle diverse aziende del Gruppo possa essere loro di supporto negli anni a venire.Diciannove sono stati gli studenti, di diverso orienta-mento, che quest’anno hanno effettuato un tirocinio di formazione da 2 a 3 settimane in azienda, mentre era-no sedici i laureati e laureandi che, in preparazione della tesi di laurea, vi hanno trascorso alcuni mesi di lavoro.

NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

Vi ricordate quando anche in Italia si iniziò a parlare di calcio femminile, quanti pre-giudizi e stereotipi dovettero sopportare le atlete, commenti che spesso sfociavano in battute triviali? Ebbene, la situazione non è tanto cambiata: ci sono ancora “omun-coli”, purtroppo anche nella federazione calcio e a livello dirigenziale, che fanno di-chiarazioni su questa attività sportiva da fare accapponare la pelle. Ma, come scris-se il Sommo Poeta, non ragionam di lor, ma guarda e passa” e quindi passiamo a darvi alcune informazioni sul movimento calcistico femminile a Vipiteno.Il CF Vipiteno/Sterzing Girls nasce nel 2007 con solo sette ragazze che, nel giro di 8 anni, sono diventate 70.Ha partecipato al campionato regionale di serie D (quarto ed ultimo livello del cam-pionato italiano di calcio femminile), fino alla stagione 2013/2014, quando ha con-quistato la promozione in serie C.Lo scorso anno, alla prima esperienza in serie C, le ragazze hanno giocato un buon girone di andata, calando dopo la pausa invernale ma comunque riuscendo a sal-varsi dalla retrocessione, traguardo che si erano poste. Quest’anno la giovane squa-dra, l’età media è di 18 anni, allenata da Heinrich Kirchler, ha già raggiunto un ri-sultato importante, classificandosi al 1° posto del proprio girone della Coppa Re-gione con il massimo dei punti, qualifican-dosi così per i quarti di finale che si gio-cheranno a primavera 2016.Bressanone, Unterland Damen, Red Lion Tarsch, Pfalzen, Ozolo Maddalene, Natz,

Maia Alta, Isera e Calceranica sono le nove compagini del Trentino Alto Adige che contenderanno al CF Vipiteno/Ster-zing Girls la promozione in serie B. Ma per avere una prima squadra che fun-ziona è necessario lavorare con le più gio-vani. Il CF Vipiteno ha creato un ottimo vi-vaio e, sotto la guida di Germano Marcon e Fausto Lamber, partecipa con 2 squadre al campionato under 14 e con una forma-zione al torneo under 8, inoltre c’è una scuola calcio femminile per le più piccine. Una citazione anche per Nicola Stella, pre-paratore dei portieri, ruolo, quello di chi sta tra i pali, spesso decisivo in una squa-dra di calcio moderna.Questa estate 22 ragazze dell’under 14, accompagnate da Germano, Fausto e altri volontari, hanno partecipato ad un camp estivo, dal 27 al 31 luglio, nel paesino di Chiusaforte, in provincia di Udine, dove sono state accolte con simpatia. Questo raduno, che ha coinvolto staff, genitori e giocatrici, è servito, secondo il presidente Franz Holzknecht, a migliorare i rapporti fra le parti, a creare un’atmosfera in cui tutti si sentano utili alla società e ad avvia-re un percorso di crescita formativa delle ragazze.Chi fosse interessato ad andare a vedere gli incontri di queste atlete, grintose ma sempre sorridenti, sia che vincano sia che perdano, trova gli orari delle partite sulla loro pagina facebook.

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Le ragazze under 14 al Camp di Chiusaforte

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

CALENDARIETTOCAI VipitenoGiovanile11.10.15: Gita a Fonzaso (BL): Il mondo dei fossili con Marco Fornari.25.10 15: Törggelen/Castagna-ta.MTB10.10.15: MTB sul Monte Bon-done.

CAI Fortezza11.10.15: Escursione lungo l’Al-menweg a Gitschberg.25.10.15: Sentiero Archeo a Bressanone e Törggelen in zona.

CAI Brennero04.10.15: Giornata dell’am-biente riservata al gruppo gio-vanile.18.10.15: Passeggiata pomeri-diana per tutta la famiglia.

Ass. Naz. CarabinieriVipiteno18.10.15: Pranzo sociale in sede, in occasione della “Festa dei nonni”.

A.N.S.I. Vipiteno25.10.15: Castagnata. Presso bar “da Marco”, ore 17.00.

U.P.A.D. Vipiteno14.10.15: Apertura dell’anno accademico con gita.21.10.15: “Sardegna e Anda-lusia”. Reportage di viaggio di Gianfranco Magi.28.19.15: “Alla mia pancia ci penso io”. Come affrontare i più comuni disturbi gastrointestinali. Rel.: prof. Giorgio Dobrilla.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 90

Dai Caraibi alle Alpi

Sabato 10 ottobre l’ASV Sterzing Volksbank incontrerà nella prima partita della stagione di Floorball Serie A su campo grande, nella palestra plurivalente di Vipiteno, la squadra del Floorball Ciampino.Domenica 11 ottobre, sempre a Vipiteno, ci sarà lo scontro con QT8 Milano. La stagione 2015/16 di floorball promette nuovamen-te partite emozionanti ed interes-santi. Quest’anno al campionato si è aggiunto un ulteriore team: il Floorball Ciampino da Roma, aumentando così il numero del-le squadre ad un totale di 12. Per

la prima volta durante la stagio-ne si giocherà anche la coppa Ita-lia. Ad attendere la squadra capi-tanata da Florian Astenwald, nel-la fase a gironi, ci saranno due top team assoluti: FBC di Bolza-no e UF Gargazzone. Il Vipite-no, inoltre, formerà una giovane squadra per il campionato italia-no di floorball su campo piccolo. L’ASV Sterzing Volksbank in que-sta stagione vuole volare alto. Quest’anno l’obiettivo che si è prefisso in tutte le competizioni è quello di raggiungere le semifinali.

Inizia il 10 ottobre la nuova stagionedi floorball per l’ASV Sterzing

Il 10 ottobre alle ore 20:30, presso il Teatro Comunale, l‘ARCI in colla-borazione con Jack Alemanno or-ganizza un interessante concerto che ha come protagonisti i musi-cisti del JEMM Music Project e gli Harmony in Steel: una serata all’in-segna delle percussioni nel mondo.Protagonisti della scena saranno strumenti assolutamente singolari come lo steel pan e lo hand pan. Lo steel pan è originario di Trinisad, è ottenuto da vecchi bi-doni metallici opportu-namente modificati con cavità di varie dimensio-ni e, suonato con robu-ste bacchette, produce suoni diversi a seconda della cavità percossa; gli hand pan invece sono la fusione di gong bali-nese, steel pan caraibico e gotham indiano ed è un esempio palpabile del connubio fra culture. I due strumenti saranno protagoni-sti del concerto nelle esibizioni del-le due band di altissimo livello. I Jemm Music Project è un gruppo altoatesino di cui fanno parte Jack Alemanno (batteria di legno), Ema-nuel Valentin (Hang, percussioni), Max Castlunger (Stell Pan, flauti, percussioni) e Marco Stagni (con-trabbasso), un’interessante e origi-nale fusione di musicisti che privi-legiano le percussioni. Questi artisti fondono nella loro musica ritmi e melodie di forte espressione com-positiva: tronchi d‘albero svuota-

ti si tramutano in energici tambu-ri bassi; dalle lamelle di legno fio-riscono trascinanti melodie, che si fondono con suoni esotici di me-tallofoni d‘eccezione quali appun-to lo Steel Pan caraibico e lo Hang di origini svizzere. In questa forma-zione, nella quale anche la batte-ria tradizionale è stata modificata, sembra essere il contrabbasso l‘u-

nico strumento “convenzionale”. Durante il concerto i Jemm Music Project saranno affiancati dal noto sassofonista Matteo Cuzzolini.Gli Harmony in Steel è una band internazionale svizzera formata dai musicisti Wayne Ricardo Gig-son, Emanuel Francis “Oobi”, Paul Francis, Philip Richardsone Patrick Bernhard. I generi rappresentati durante la serata saranno soprattutto calyp-so, ruggy, funk e world music. Il concerto sarà accompagnato dal-le suggestive proiezioni dell‘artista della fotografia Gustav Willeit con il suo universo specchiato, surreale e misterioso. Un concerto da non perdere.

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JEMM Music Project in concerto

PATTINAGGIO ARTISTICOConcentrazione e divertimento

Tutti coloro che vogliono inizia-re il pattinaggio artistico, gli ago-nisti e pre-agonisti che desiderano continuare ad allenarsi, gareggiare e migliorarsi, verranno supportati dalla professionalità e dalla simpa-tia dell’allenatrice Linda Senettin e dal suo team dell'AHC Freienfeld, sezione pattinaggio artistico.Corsi per bambini e bambine dai quattro anni in su, da settembre presso lo stadio di Vipiteno. Prima lezione gratis! Iscrizioni al nr. 340 9478434 o tramite E-Mail a [email protected].

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SPORT I PORTRÄT

von Barbara Felizetti Sorg

Vom Wipptal nach Florida und wieder zurück. Von einem, der nicht auszog, um Volleyballer zu werden – und doch einer wurde. Egon Volgger aus Stange im Er-ker-Porträt.

„Amerika ist nach wie vor mein gro-ßer Traum“, gibt Egon Volgger un-umwunden zu. Sieben Jahre lang, von 1994 bis 2000, war er in Fort Myers im US-Bundesstaat Florida, wo damals auch sein Vater lebte, als bautechnischer Zeichner tätig. Für seine Familie – seine Frau Sonja und seine beiden Töchter Vivian und Jas-min – ist er wieder ins Wipptal zu-rückgekehrt. Mitgebracht hat er vie-le schöne Erinnerungen – und seine Liebe zum Volleyball.„Im Jahr 1994 hat die US-amerikani-sche AVP-Tour in Fort Myers Station gemacht“, erinnert sich der 49-Jähri-

ge aus Stange. „Ich habe die Beach- volleyball-Spiele als Zuschauer er-lebt und dabei auch einige wirklich begnadete Spieler kennen gelernt.“ Dass er von diesen eine Einladung zum Training bekommt, die er ohne zu zögern annimmt, bezeichnet er heute als „absoluten Glücksfall“. In der Folge trainiert er nun dreimal pro Woche auf dem Strand seiner dama-ligen Wahlheimat, dann geht plötz-lich alles ganz schnell. 1995 nimmt er erstmals an einem Freizeitturnier teil. Es ist eine so genannte „come&-play“-Veranstaltung, bei der man bei einer Startgebühr von zehn Dol-lar mit einem fixen Spielpartner teil-nehmen kann oder willkürlich mit ei-nem Spieler zusammengelost wird. „Das Preisgeld von bis zu 480 Dol-lar war natürlich verlockend“, lacht er. Und so kann er sich, nach eini-gen Top-ten-Platzierungen und zwei zweiten Plätzen, 1997 erstmals in die Siegerlisten eintragen lassen. 1998 steht er in Fort Myers mit sei-nem damaligen Beachvolleyballpart-ner John Carroll sogar im Halbfinale eines AAA-Turniers, einer der höchs-ten nationalen Beachvolleymeister-schaften. „Das war fantastisch, als Außenseiter, angefeuert von un-zähligen Zuschauern, mit den bes-ten Spielern mithalten zu können“,

schwärmt Egon. Damals maß das Spielfeld noch 9 x 9 m, was ihm als relativ kleinen Spieler mit 1,80 m Körpergröße von Vorteil war. „Da ging es mehr um die richtige Taktik und präzise platzierte Angriffsschlä-ge“, weiß Egon. Das kleinere Spiel-feld von 8 x 8 m, auf dem heute ge-spielt wird, komme hingegen größe-ren, angriffsstarken Spielern zugute, immerhin messen Verteidiger auf ei-nem hohen Niveau meist mindestens 1,90 m, Blocker sogar über 2 m. Da er zwischendurch immer wie-der nach Hause ins Wipptal kommt, kann er hier viele seiner Kollegen dazu animieren, mit ihm Volleyball zu spielen. Meist treffen sie sich dazu am Sandplatz in Stilfes oder beim „Derby“. Die ersten Turnierteilnah-men lassen nicht lange auf sich war-ten, die ersten Erfolge auch nicht. Zweimal steht Egon mit seinen Klub-kollegen im Finale des Europäischen Amateursportfestes in Innsbruck.Doch eine schwere Knieverletzung, die er sich bereits früher bei einem Skiunfall zugezogen hat, stoppt im-mer wieder seine sportlichen Ambi-tionen.„Das war schon eine harte Zeit“, er-innert er sich. „Ich saß da und dach-te darüber nach, wie ich trotz Verlet-zung dem Volleyballsport treu blei-

ben könnte.“ Und so entscheidet er sich dazu, in Innsbruck die Aus-bildung zum ÖVV-Hallentrainer in Angriff zu nehmen. „Diese berufs-begleitende Ausbildung mit mehr als 260 Stunden war sehr aufwän-dig und hat mich manchmal auch an meine Grenzen geführt.“ 2011 kann er sie erfolgreich abschließen. In Bruneck legt er 2012 die Ausbil-dung zum italienischen Beachvolley-balltrainer nach. „Eine ganz tolle Er-fahrung, denn unser Lehrer war kein Geringerer als Beachvolleynational-spieler und Italienmeister Fabio Galli, der uns viel von seinem Wissen ver-mittelt hat“, resümiert Egon. 2013 absolviert er auch noch die Prüfung als Beachvolleyballtrainer in Öster-reich.Nun beginnt für ihn in sportlicher Hinsicht ein neuer Lebensabschnitt. Gemeinsam mit Renato Covi mobi-lisiert er die Jugend-Volleyballszene innerhalb der Polisportiva AVI Vipi-teno. Die Erfolge lassen nicht lange auf sich warten. Die Mädchen be-legen in der VSS-Meisterschaft der Oberschülerinnen zweimal den drit-ten und einmal den vierten Platz, die Burschen können mit der Spielverei-nigung Sterzing/ Bruneck sogar bei den österreichischen Meisterschaf-ten der U17 den Titel holen; die Süd-

Er kam, sah und ... spielte

EGON VOLGGER kompakt

Geburtsdatum: 11.07.1966Geburtsort: SterzingWohnort: StangeBeruf: bautechnischer Zeich-ner, VolleyballtrainerVerein: Polisportiva Sterzing VolleyballHobbies: Beachvolleyball, Volleyball, Skifahren, Speed-minton, Rad fahren, Fitness, Kino, Musik

Egon Volgger ist erfolgreicher Trainer und leidenschaftlicher Volleyballspieler.

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SPORT I PORTRÄT

tiroler Freizeitmeisterschaft beendet das jüngste Volleyballteam in der ver-gangenen Saison auf Platz 3.Zurzeit sind neben einigen talentier-ten Spielern vor allem Jakob Win-disch und Lukas Ellemunt die Aus-hängeschilder des Vereins. Vor kur-zem haben die beiden Spieler beim Internationalen U17-Beachvol-ley-Turnier der WEFZA in Belgien, bei dem sie als italienisches Natio-nalteam an den Start gegangen sind, den hervorragenden siebten Platz belegt – und „es wäre sogar mehr drin gewesen, hätte es nicht ein un-gewöhnliches Reglement mit einer Auslosung nach dem klaren Grup-pensieg gegeben“, ergänzt Egon

sichtlich stolz auf seine Schützlinge. „Solche Erfolge beflügeln natürlich, nicht nur die einzelnen Athleten, sondern den ganzen Verein.“ Zurzeit laufen Verhandlungen mit mehreren Vereinen, auch der Serie B1.Trainiert wird im Sommer vorwie-gend auf dem eigenen Beachvol-leyballplatz in Stange und im Ster- zinger Schwimmbad, oft auch auf den Sportanlagen am Tivoli in Inns-bruck, wo sich die jungen Nach-wuchssportler öfters auch mit er-fahrenen Athleten messen können. Manchmal werden andere Spieler auch zum Training im Wipptal ein-geladen. Im Winter konnte der Ver-ein bis 2013 auf Indoor-Spielfeldern

in Innsbruck trainieren. Seit 2014 müssen sie ohne Sand auskommen. „Deshalb spielen wir Spielzüge in der Halle nach und nehmen an der Hallenvolleyball-Meisterschaft teil“, erklärt Egon.Die Leidenschaft am Volleyballsport ist Egon Volgger in all den Jahren nie abhanden gekommen. Ganz im Ge-genteil: Trotz Knieverletzung steigt er immer wieder selbst ins Spielfeld und nimmt an Turnieren teil, zuerst mit seinem Neffen Lukas Ellemunt, heu-er meist mit wechselnden Spielpart-nern. „Es ist schon wichtig, seinen Partner gut zu kennen“, so Egon. „Dadurch können in einem Spiel lo-cker drei bis vier Punkte herausgeholt

werden.“ Zudem sollte ein Volleybal-ler eine starke Rumpfmuskulatur, ei-nen ausgeprägten Gleichgewichts-sinn, gute Wahrnehmungsfähigkeit, Reaktionsschnelligkeit und Sprung-kraft besitzen. Auch muss er mehre-re Bewegungen gleichzeitig koordi-nieren können. „Nur wenn man die Bewegungsabläufe tausendmal trai-niert hat, kann man auch ein guter Spieler werden.“Und wie wird man ein guter Trainer? Egon lächelt. „Das Wichtigste ist die Freude am Sport – und dass man diese Freude auch bei jungen Spie-lern weckt.“ Das ist ihm bisher of-fensichtlich hervorragend gelungen.

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links: Egon Volgger mit seinen Schützlingen Lukas Ellemunt (l.) und Jakob Windisch (r.)

rechts: Das Mädchenteam der Polisportiva mit Egon Volgger (r.) und Renato Covi (l.)

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SPORT I FUSSBALL

Die neue Fußballsaison ist be-reits angelaufen. Sechs Teams aus dem Wipptal kämpfen in den nächsten Wochen wieder um Punkte und Tore. In der 1. Amateurliga läuft der ASV Freienfeld erneut als einziger Verein aus dem Bezirk aufs Spielfeld. In der 2. Amateur-liga treffen die Auswahl Rid-nauntal und ASV Franzens-feste aufeinander, während sich in der 3. Amateurliga mit dem ASV Wiesen, dem CF Sterzing und dem ASV Gos-sensaß gleich drei Wipptaler Teams spannende Derbys lie-fern werden. Wir dürfen ge-spannt sein, welche Teams am Ende „narrisch“ wer-den dürfen, wie der legen-däre Edi Finger sen. bei der WM 1978 beim Siegestor von Hans Krankl gegen Deutsch-land euphorisch gerufen hat.

1. AMATEURLIGAASV FreienfeldBereits die zweite Saison in Fol-ge tritt der ASV Freienfeld in der 1. Amateurliga ohne Kon-kurrenz aus dem Wipptal an. Nach dem 5. Platz im Vorjahr werden an das junge Team um Trainer Hannes Kinzner hohe Er-wartungen gestellt. Als Saison-ziel wurde ein Platz unter den ersten Fünf ausgegeben. „Nach den vielen mannschaftsinternen Veränderungen werden wir si-cher einige Zeit brauchen, bis das Team zusammenfindet“, so Christian Wieser. Immerhin ha-ben vier erfahrene Spieler der Elf den Rücken gekehrt: Wäh-rend Fabio Scicolone zu Sterz-

ing gewechselt ist, haben Mar-kus und Michael Messner sowie Thomas Rainer ihre Fußballschu-he an den Nagel gehängt. Des-halb sind mehrere Spieler – Mi-chael Siller, Damir Cipriani, Ben-jamin Volgger und Lorenz Frick – neu zum Team gestoßen. Trainer Hannes Kinzner wurde bestä-tigt, als Konditionstrainer steht ihm Matthias Volgger zur Seite.

2. AMATEURLIGAASV FranzensfesteNach einer glücklichen Rückrun-de in der vergangenen Saison, in der sich die Elf aus Franzensfeste vom vorletzten Tabellenplatz auf Rang 9 vorarbeiten konnte, lautet auch heuer das Ziel Klassenerhalt. Auf der Trainerbank wurde Andrea Tescaro von Manuel Righetti abge-löst. Mehrere neue Spieler – Paolo Loccisano, Alex Mair und Andrea Pochiesa – verstärken die Mann-schaft. Almir Causevic hat nach drei Jahren das Team verlassen, genauso wie Stefano Didioni, der als Jugendbetreuer nach Gröden geht. Sandro Vacalebre, erfolgrei-cher Juniorentrainer des SSV Bri-xen, nimmt den Posten des Sport-direktors ein. „Wir haben wieder eine junge Truppe, die motiviert in die neue Saison gestartet ist“, so Francesco Celano. Gespielt wird erneut auf dem Platz in Mühl-bach. „Wir hoffen sehr, dass sich das Platzproblem in Franzensfeste bald löst“, so Celano.

Auswahl RidnauntalNach einem äußerst knappen Klassenerhalt in der vergangenen Saison – erst nach dem Schluss-pfiff des Entscheidungsspiels ge-

gen Oberau stand fest, dass die Elf um Trainer Walter Zingerle nicht den Gang in die 3. Amateur-liga antreten musste – hat sich das Team auch in diesem Jahr den Klassenerhalt groß auf die Ver-einsfahnen geschrieben. „Wir ha-ben eine sehr schwierige Saison hinter uns“, so Präsident Kurt Ei-sendle. „Nun möchten wir uns endlich stabilisieren und weiter nach vorne in die Tabellenmitte rücken.“ Mittlerweile sind einige Spieler, die mit teils langwierigen Verletzungen zu kämpfen gehabt haben, wieder auf dem Spiel-feld zurück, u. a. Luca und Ma-nuel Montalto, Daniel Oberhofer, Michel Rainer und Patrick Rainer. Drei Spieler – David Mase sowie Philipp Rainer und Stefan Rainer

Abgang von Matthias Siller zum SSV Brixen hüten in dieser Saison Dominik Königsrainer und Stefan Rainer das Tor. Für das Training ist erneut Walter Zingerle zuständig.

3. AMATEURLIGACF Sterzing Bereits im Vorjahr hatte die Elf um Trainer Renè Rella mit dem Aufstieg in die 2. Amateurli-ga geliebäugelt, in diesem Jahr wurden die Erwartungen etwas zurückgeschraubt. „Wir streben auf jeden Fall eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr an“, so Manuel Piccin. Das bedeutet: Das Ziel ist ein Platz unter den ersten Vier – der Aufstieg wäre natürlich die Krönung. „Die Vor-bereitung ist sehr gut verlau-

Tooor, Tooor, Tooor!!!I wer’ narrisch ...

von Barbara Felizetti Sorg

Auswahl Ridnauntal

– sind von Freizeitmannschaften in das Team zurückgekehrt. An-sonsten hat die Elf keine Neuzu-gänge zu verzeichnen. Nach dem

fen“, so Piccin. „Nun hoffen wir, dass wir in dieser Saison vor allem von verletzungsbedingten Ausfällen verschont bleiben.“

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Die 20. Auflage des Wipptaler Kleinfeldturniers konnte die Frei-zeitmannschaft des ASV Freien-feld für sich entscheiden, die im Finale die Mannschaft Gasthof Jägerheim aus Mauls mit 5:1 be-zwingen konnte. Den 3. Platz be-legte der CF Sterzing Freizeit vor „Bampecka“ aus Rodeneck. Tor-schützenkönig des Turniers wur-de mit sechs Toren Georg Leitner vom ASV Freienfeld Freizeit.Das gleichzeitig ausgetragene U10-Turnier, an dem sich zehn Mannschaften beteiligten, ent-schied der FC Gröden nach einem 1:0-Sieg gegen Vahrn für sich. Rang 3 ging an Klausen, gefolgt von Freienfeld, Wiesen, Gitsch-berg, Natz, Sterzing, Ridnauntal

und Gossensaß.Der Sieg beim Altherrenspiel over 45 (im Bild) ging an die Haus-

herren vom ASV Freienfeld Jä-gerheim, die sich mit 6:0 gegen Sterzing Della Vedova durchset-zen konnten.

Neben Fabio Scicolone werden auch Kreshnik Maloku und En-nea Barracu den CF Sterzing ver-stärken. Drei Spieler haben das Team verlassen: Klaus Karlegger, Nino Bonfiglio und Giuseppe Nettis stehen dem Verein nicht mehr zur Verfügung. Renè Rella wird für eine weitere Saison auf der Trainerbank Platz nehmen.

ASV WiesenIn seiner zweiten Saison in der 3. Amateurliga und Rang 7 in der vergangenen Saison hat der ASV Wiesen ein klares Ziel vor Augen: einen Platz unter den ersten Fünf und damit „eine bessere Platzie-rung als im Vorjahr“, so Thomas Schwitzer.Für die Elf um Trainer Manu-el Rottensteiner und Co-Trainer Robert Hofer, die Hanspeter Sil-goner abgelöst haben, standen gleich mehrere personelle Neu-erungen an. Während sich mit Lorenz Frick lediglich ein Spie-ler nicht mehr das Vereinstrikot überstreifen wird, verstärken mit Manuel Kofler, Ilyan Krusel-burger, Markus Linser und Do-minik Kinzner gleich vier Neuzu-

der nicht geklappt hat, sind wir recht gut in die Meisterschaft gestartet“, so Schwitzer. „Auf-grund der zahlreichen Verän-derungen müssen wir aber erst schauen, wo wir heuer wirklich stehen.“

ASV GossensaßNach dem 11. und damit vorletz-ten Tabellenplatz will sich der ASV Gossensaß in dieser Saison auf je-den Fall verbessern und strebt einen Platz im Mittelfeld an. „Wir wol-len bei jedem Spiel mithalten und Punkte machen“, ist Sektionsleiter Johannes Egartner zuversichtlich.Nach dem Abgang von Damir Cip-riani, Patrick Graus und Ennea Bar-racu sind vier neue Spieler zum Team gestoßen: Neben Alessandro Petracca sind Elias Mader, Fabi-an Schroffenegger und Matthi-as Marginter aus der eigenen Ju-gend nachgerückt. Auch auf dem Trainerposten hat es einen Wech-sel gegeben: Paul Mayr als Trainer und Wolfram Girtler als sportlicher Leiter haben Manuel Rottensteiner und Robert Hofer abgelöst.„Der positive Verlauf der Rückrun-de stimmt uns auf jeden Fall posi-

FUSSBALL I SPORT

20. Wipptaler Kleinfeldturnier

gänge das Team. Zudem rücken Jonas Bacher und David Peraz-zolo aus der eigenen Jugend nach. „Obwohl es im Pokal wie-

tiv“, so Egartner. „Insgesamt ha-ben wir nach wie vor eine junge Truppe, die wir kontinuierlich auf-bauen möchten.“

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SPORT

RADSPORT

Starker Ritt über die Alpen RADSPORT

Rang 15 für Alexander Poligbeim Ötztaler Radmarathon

RADSPORT

Gschnitzer souveränauf dem Penser Joch

War er in den vergangenen beiden Jahren noch haarscharf am Sieg vorbeigeschrammt, hat es im dritten Anlauf endlich geklappt. Thomas Gschnit-zer aus Thuins (Polisportiva Sterzing) gewann

Ende August den Großen Preis Pen-ser Joch mit einer Zeit von 59.23 Mi-nuten vor Micha-el Tumler (59.47 min.) und Micha-el Obrist (59.52 min.). Bereits 5 km vor dem Ziel lag Gschnitzer 35 Sekunden vor sei-nen ärgsten Wi-dersachern. Den Vorsprung konnte

er bis zur Passhöhe verteidigen, wo er sich nach 26 km und 1.190 Höhenmetern als Sieger feiern lassen konnte. Alexander Polig, ebenfalls von der Polisportiva Sterzing, belegte in 1:01.57 Stunden Rang 14.Bei den Damen ging der Sieg bereits zum dritten Mal an Marina Ilmer aus Tschars (1:05.41 Std.).

Drei Strecken stehen beim ENDURA Alpen-Traum zur Auswahl: Die lange Distanz führt von Sontho-fen nach Sulden, die kurze Distanz verläuft von Landeck nach Sulden. Zudem gab es heuer erst-

mals eine Kurzstrecke über Prad.Thomas Gschnitzer vom Polisportiva Bike Team (l.) belegte auf der langen Strecke über sechs Pässe, 252

km und 6.078 Höhenmeter den hervorragenden 5. Platz. Mit einer Zeit von 9:07.37,5 Stunden war er im Ziel nur um 33 Minuten langsamer als Sie-ger Enrico Zen. Auf der kurzen Strecke mit drei Pässen, 146 Kilo-metern und 4.315 Höhenmetern wurde Alexan-der Polig (r.) mit einer Zeit von 5:42.16,3 Stunden hervorragender Vierter. Er erreichte mit fünf Mi-nuten Rückstand auf den Sieger Daniel Wabnegg das Ziel. Italienischer Dreifachsieg beim Ötzta-

ler: Der Italiener Enrico Zen hat den 35. Ötztaler vor seinen Landsleuten Stefa-no Cecchini und Christian Barchi für sich entschieden. Bei den Frauen siegte die Schweizerin Laila Orenos. Bester Wippta-ler war Alexander Polig auf Rang 15.

4.298 Fahrer gingen Ende August beim le-gendären Ötztaler Radmarathon in Sölden auf den 238 Kilometer langen Rundkurs über 5.500 Höhenmeter, der über das Küh-tai, den Brenner, den Jaufen und schließlich über das 2.474 m hohe Timmelsjoch führte. Gewonnen hat den Alpenklassiker in einer Zeit von 7:02.05 Stunden der Italiener Enrico Zen aus Bassano del Grappa. Die Schweize-rin Laila Orenos siegte bei den Frauen in ei-ner Rekordzeit von 7:46.50 Stunden.Mit dabei bei der 35. Ausgabe des Ötzta-lers auch ein starkes Teilnehmerfeld aus dem Wipptal mit 27 Fahrern. Alexander Polig aus Ratschings (Polisportiva Bike Team) fuhr in 7:25.26 Stunden auf den hervorragenden 15. Gesamtrang. In seiner Kategorie landete er auf Platz 10. Polig fuhr die gesamte Stre-cke in einer Durchschnittszeit von 32 km/h.Ausgezeichnet auch die Zeit von Wolfgang Fuchs aus Pfitsch, ebenfalls vom Polisporti-va Bike Team. In 7:37.11 Stunden landete er auf Platz 41, knapp vor seinem Teamkollegen Christian Fichter aus Sterzing: Der 40-Jährige schaffte in 7:45.40 Stunden Rang 64. Thomas Gschnitzer aus Thuins fuhr in einer Zeit von 7:53.12 Stunden auf Rang 93, gefolgt von Lu-kas Bacher (95.) vom ASV Ratschings (7:54.08

Std.). 176. wurde in 8:12.46 Stunden Robert Sparber aus Ratschings (Team Green Valley). Kurz darauf fuhr in 8:16.16 Stunden Günther Fuchs (Polisportiva) aus Ratschings als 202. über die Ziellinie in Sölden.Maria Stubauer aus Sterzing wurde bei den Frauen in 11:25.50 Stunden 55., Julia Scha-iter aus Ratschings brach das Rennen nach 7:17.57 Stunden in St. Leonhard ab.Ältester Wipptaler Teilnehmer war Alois Stauder aus Sterzing. Der 65-Jährige been-dete das Rennen nach 11:44.40 Stunden als 74. seiner Kategorie (gesamt: 2.988).Die weiteren Platzierungen der Wipptaler: 307. Andreas Ramoser, Polisportiva (8:30.44 Std.); 356. Egon Bacher, ASV Ratschings (9:05.40 Std.); 463. Christian Gasparini, Pol. (8:47.35 Std.); 578. Filipp Gitzl, Pol. (8:58.51 Std.); 669. Levin Obletter, Pol. (9:06.22 Std.); 711. Christian Gasteiger, Pol. (9:09.06 Std.); 718. Helmuth Gschnitzer, Pol. (9:09.26 Std.); 720. Michael Mairösl, Pol. (9:09.35 Std.); 736. Patrick Helfer, Pol. (9:10.38 Std.); 764. Walter Sparber, Pol. (9:12.03 Std.); 996. Jo-sef Putzer, Pol. (9:28.14 Std.); 1.118. Andre Hinzmann, Pfitsch (9:36.23 Std.); 1.606. Pe-ter Hochrainer, Pol. (10:09.38 Std.); 2.003. Daniel Oberprantacher, Ratschings (10:34.29 Std.); 2.729. Martin Metzger, Sterzing (11:25.48 Std.); 2.777. Dennis Rebechi, Pol. (11:30.17 Std.); 2.787. Henning Heuer, Sterzing (11:30.47 Std.).In der Teamwertung belegte das Polispor-tiva Bike Team (im Bild) den hervorragen-den 4. Platz, mit einem denkbar knappen Rückstand von zwölf Minuten auf die Sieger.

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SPORT

Südtiroler Pumptrack Challenge

BERGLAUF

Teilnehmerrekord zum JubiläumEXTREMSPORT

Wipptaler Team quält sichbeim Dolomitenmann

SPORTKEGELN

Die Pokalsieger sind gekürt

Der Red Bull Dolomitenmann, der Mitte September seine 28. Aufla-ge erlebte, wurde auch heuer wie-der seinen Erwartung als härtes-ter Teambewerb der Welt gerecht und trieb die Teilnehmer bis an ihre Grenzen. Unter den Blicken von 45.000 Zuschauern machten sich 125 Bergläufer vom Lienzer Haupt-platz aus auf dem Weg zum Kühbo-dentörl, wo sie nach 1.800 Höhenmetern an die Paragliding-Pi-loten übergaben, die im Dolomitenstadion von den Mountain-bikern abgelöst wur-den. Beim Hochstein-kreuz erfolgte nach 1.500 Höhenmetern inklusive Tragepassa-gen die Übergabe an die Team-kollegen im Kajak, die nach einem Sieben-Meter-Sprung in die Drau den letzten Streckenabschnitt bis zum Lienzer Hauptplatz mit meh-reren Tragepassagen und quälend langen Aufwärtspassagen in An-griff nahmen.

Das Team „dental clinic Dalla Tor-re“ aus Sterzing mit Bergläufer Christian Moser (1:41 Std.), Pa-raglider Dominik Trenkwalder (41.44 min.), Mountainbiker Karl Heiss (2:12 Std.) und Kajakfahrer Matthias Deutsch (42.24 min.) be-legte in der Gesamtwertung unter

112 teilnehmenden Teams mit ei-ner Gesamtzeit von 5:17.28 Stun-den den 44. Platz. In der Ama-teurklasse reichte es sogar für den 17. Platz unter 80 Teams. Der Sieg ging in 4:07.57 Stunden an das Team „Kleine Zeitung-Pana-ceo-Martini Sportswear“.

Knapp 40 Teilnehmer zwischen acht und 55 Jahren cruisten Anfang August beim zweiten Rennen der erstmals ausgetragenen Südtiro-ler Pumptrack Challen-ge durch den m2 Bike Park in Sterzing. Tages-schnellster aller fünf Kategorien war Niklas Okoh, der die kurze Strecke in 12,16 Sekun-den bezwang. Den Gesamtsieg – das erste Rennen hatte bereits im Juni im Sarntal stattgefunden – konnte sich Mike Felderer sichern. Die Orga-nisation des Bewerbs oblag dem Polisportiva Bike Team.

Mitte September wur-de in Bozen das Final-turnier um den dies-jährigen Italienpokal der Sportkegler aus-getragen. In der A1/A2-Klasse der Herren wiederholte Titelver-teidiger Neumarkt sei-nen Vorjahreserfolg dank eines 6:2-Sieges (3.667:3.586) gegen Fugger Sterzing. Thomas Weiskopf (Sterzing) hatte die beste Einzelleis-tung zu Buche stehen, und zwar mit sagenhaften 667 Hölzern.Bei den Damen holte sich Fugger Sterzing in einem spannenden Fina-le dank eines 5:1-Erfolgs (2.181:2.147) den Titel. Stefanie Schölzhorn (Sterzing) sorgte mit 582 Kegeln für die beste Einzelleistung.

(v. l.) Manuel Bacher (ASV Ratschings),Tagessieger Andreas Plaickner (FiammeGialle) und Benjamin Eisendle (ASVRatschings)

Dass der Laufsport boomt, zeigt die Rekordteilnehmerzahl beim 25. Berglauf auf die Wasserfal-leralm. 80 Sportler aus ganz Süd-tirol, immerhin knapp die Hälfte davon aus dem Wipptal, nahmen Mitte September die recht an-spruchsvolle Strecke über 6,6 km und 660 Höhenmeter in Angriff. Dazu kamen noch rund 70 Ge-hörlose aus Italien, Österreich und Deutschland, die in Ratschings das Finale des internationalen DEAF-Berglaufcups austrugen.Beim Jugendrennen von der Was-serfalleralm zur Saxnerhütte und zurück kämpften knapp 25 Kin-der um den Sieg. Den Tagessieg bei den Damen holte sich mit gro-ßem Vorsprung die Andorrane-rin Stephanie Jimenez vom Salo-

mon Runnig Team Italia. Sie zählt zu den allerbesten Bergläuferin-nen der Welt und hat in den ver-gangenen Jahren unzählige Erfol-ge auf internationaler Ebene er-zielt. Andreas Plaickner von der Sportgruppe der Finanzwache, ein Biathlet der Italienischen Na-tionalmannschaft, siegte mit Ta-gesbestzeit bei den Herren vor Manuel Bacher und Benjamin Ei-sendle vom ASV Ratschings. Bes-te Wipptaler waren der Sterzin-ger Christian Fichter sowie Car-men Holzmann aus Pardaun. Im international stark besetzten Feld der Gehörlosen war der gebürtige Ratschinger Martin Larch nicht zu schlagen. In der Kategorie Special Olympics war Peter Schroffeneg-ger aus Gossensaß siegreich.

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SPORT

LEICHTATHLETIK

Agnes Tschurtschenthaler gewinnt Dreiviertelhalbmarathon

Agnes Tschurtschenthaler aus Sexten, die für den ASV Sterzing an den Start geht, sorgte Ende August beim Pusterer Dreiviertelhalbmarathon für einen neu-

en Streckenrekord. In 1:02.15 Stunden pulverisierte sie ih-ren eigenen Rekord aus dem Jahr 2011 um über eine Mi-nute und feierte in Sand in Taufers ih-ren insgesamt drit-

ten Sieg beim beliebten „Erdäpfellauf“ – im Ziel be-kommt nämlich jeder Teilnehmer einen Sack mit Pus-terer Kartoffeln.Bei den Herren siegte Peter Lanziner aus Truden mit einer Zeit von 57.13 Minuten. Alexander Stuffer aus Gossensaß, der seit Jahren im Sarntal lebt, wurde in 59.00 Minuten Dritter. Im Bild die Sieger.

Silvia Weissteiner glänzt bei Halbmarathon-Debüt

Silvia Weissteiner ließ bei ihrem ersten Halbmarathon in Bologna mit einer Klassezeit von 1:13.28 Stunden aufhorchen. In einem hochklassig besetzten Rennen wurde die 36-Jährige aus Gasteig ausgezeichnete Drit-te. Den Landesrekord von Agnes Tschurtschentha-ler aus dem Jahr 2012 verfehlte sie lediglich um 33 Sekunden. Kurz darauf unterbot Tschurtschenthaler

ihre eigene Bestmar-ke um eine Sekun-de (1:12.54 Std.). Weissteiner, die seit Jahren vom Sterzin-ger Ruggero Grassi trainiert wird, muss-te sich bei ihrem Halbmarathon-De-büt nur der Keniane-

rin Peninah Jerop Arusei (1:11.43 Std.) und der Äthio- pierin Hirut Alemayeuh Gebremikaiel (1:12.47 Std.) geschlagen geben. Auch Markus Ploner zeigte beim Bologna-Halbmara-thon eine starke Leistung. Der 35-Jährige vom ASV Sterzing war der beste Italiener im Feld der Herren und beendete den Halbmarathon in 1:08.43 Stunden hin-ter fünf Afrikanern auf dem 6. Platz. Der Sieg ging in 1:02.28 Stunden an den Kenianer Kipchoge.Im Bild Silvia Weissteiner (Startnummer 23) und Mar-kus Ploner (Startnummer 7) beim Start in Bologna.

TENNIS

Werner Grasl international erfolgreich

TENNIS

Dominik Königsrainer im Meisterschaftsfinale

SPORT

sportnews.bz

Auch in diesem Jahr haben eini-ge Athleten des TC Ratschings am Landesfinale der VSS-RVD Meisterschaft in Gröden teil-genommen. Allen voran wollte Dominik Königsrainer den er-sehnten Titel in der U18 holen, nachdem er im Vorjahr im Fina-le knapp gescheitert war. Wäh-rend für seine Clubkollegen bereits in der

Vorrunde bzw. im Viertelfinale Schluss war, konnte Königsrai-ner das Finale erreichen, wo er auf Maximilian Hilber vom SSV Pfalzen traf, der ihm bereits in der Vorrunde eine Niederlage zugefügt hatte. Nach einem spannenden Spiel stand Hil-ber mit 4:3, 2:4 und 5:7 im Tie-

break als Sieger fest.

Bei einem internationa-len Tennisturnier in Limo-ne am Gardasee konn-te der Sterzinger Wer-ner Grasl (r.) mit dem 3. Platz in der Kategorie over 50 einen tollen Er-folg für sich verbuchen. Nachdem er im Achtelfi-nale den Sieger von 2013, Nicola Catta-

neo (Klassifizierung 3.5), vom Platz gefegt und im Viertelfinale Vorjah-ressieger Wolfgang Hille (Klassifizierung 3.4) be-zwungen hatte, war erst im Halbfinale gegen den ehemaligen B2-Spieler Claudio Ceccomori aus

Umbrien Schluss.

Ende August ermittelte der TC Ratschings ASV bei seinem traditionellen Clubtur-nier in den verschiedenen Kategorien

die Clubmeister. 50 Spieler nahmen dar-an teil, die Mitte September bei einer ge-meinsamen Grillparty prämiert wurden.Clubmeister in der Herrenklasse Einzel wurde Noel Rainer vor Michael Oberho-fer, Thomas Rainer und Norbert Mair (im

Bild). In der Herrenklasse Doppel waren Armin Graus/ Philipp Forer vor Thomas Rainer/ Norbert Mair, Karl Mair/ Francesco

Zenzale und Noel Rainer/ Gün-ther Rainer siegreich. Die Trost- runde konnte Dominik Königs-rainer vor Philipp Mair für sich entscheiden.In der Kategorie Buben 2 ge-wann Nicolas Minzoni vor Alex Pircher, Lennard Nusser und Benjamin Hofer, bei den Bu-ben 1 setzte sich Nicolas Goggi vor Benjamin Auer, Maxi Siller und Samuel Hofer auf Platz 1.

Hannah Pircher setzte sich in der Katego-rie Mädchen 1 vor Lena Mittermaier, Ka-rin Klotz und Ramona Leitner durch, wäh-rend Lena Oberprantacher bei den Mäd-chen 2 Leonie Nusser, Lea Klotz und Anna Mair das Nachsehen gab.

TENNIS

TC Ratschings ermittelt Clubmeister

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ASV Sterzing startet in die neue Floorballsaison BIATHLON

Nachwuchs ist fit für neue Saison

Die Biathleten des ASV Ridnaun ha-ben die Sommer-monate wieder in-tensiv genutzt, um sich auf die anste-hende Rennsaison vorzubereiten. Beim Biathlon Challenge, einem interregiona-len Bewerb mit Hindernislauf und Luftgewehrschießen, platzierten sich die jungen Athleten Ende August in Sap-pada (Belluno) an vorderster Front: Der Sieg ging an Se-lina Schölzhorn vor Eva Brunner, Birgit Schölzhorn und Paul Teissl teilten sich Platz 4, Simon Markart und Karin Teissl folgten auf den Plätzen 5 und 6.Auch bei den Italienmeisterschaften im Sommerbiathlon, die Anfang September in Forni Avoltri (Udine) ausgetra-gen wurden, konnten sich neben den Weltcupläuferin-nen Federica Sanfilippo und Karin Oberhofer die Ridnau-ner Nachwuchsbiathleten Patrick Braunhofer, Jonas Volg-ger, Jasmin Volgger, Stefan Fassnauer und Annalena Rai-ner gut in Szene setzen und kehrten mit Spitzenplatzie-rungen nach Hause zurück.

SPORT

EISKUNSTLAUF

Konzentration und Spaß

Für all jene, die das Abenteuer Eiskunstlauf beginnen wol-len, für alle Athleten und jene, die es noch werden wol-len, für jene, die sich durch spezifisches Training und Wett-kämpfe verbessern möchten, stehen Trainerin Linda Senet-tin und ihre Mitarbeiter vom AHC Freienfeld, Sektion Eis-kunstlauf, auch heuer mit Professionalität und Sympathie zur Verfügung.

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Mittlerweile haben auch die jüngsten Nachwuchsbi-athleten des ASV Ridnaun das Training aufgenommen. Wer Interesse hat, daran teilzunehmen, kann sich un-ter der Rufnummer 340 5983675 (Elisabeth) melden.

Die anstehende Floorball-Saison der Se-rie A verspricht wieder spannende und interessante Spiele. Die Meisterschaft wurde um ein wei-teres Team, Floorball Ciampino aus Rom, auf insgesamt zwölf Teams aufgestockt. Gleich beim ersten Spiel der Saison am 10. Oktober trifft der ASV Sterzing Volksbank in der Dreifachturnhalle auf den neuen Gegner. Tags darauf kommt es – eben-falls in Sterzing – zum Kräftemessen mit QT8 Milano.

Erstmals wird es während der Saison auch einen Pokalwettbewerb geben. Dort war-ten mit dem FBC Bozen und UF Gargazon

zwei absolute Topteams in der Gruppenphase auf die Mannschaft um Kapitän Florian Asten-wald. Zusätzlich wer-den die Sterzinger ein junges Team für die Kleinfeld-Meisterschaft stellen.

Dabei wollen die Sterzinger in dieser Saison hoch hinaus. Das erklärte Ziel für alle Wettbewerbe ist das Erreichen des Semifinales.

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Kurse für Buben und Mädchen ab vier Jahren werden ab September in der Eishalle von Sterzing angeboten. Die erste Schnupperstunde ist gratis! Infos unter der Rufnummer 340 9478434 oder per E-Mail an [email protected].

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ENERGIE SPAREN& HEIZEN

EXTRA I ENERGIE SPAREN & HEIZEN

Seit 1. Juli gilt die aktualisierte Fassung der KlimaHaus-Richt-linie für Neubauten, die eine Vielzahl von Vereinfachungen mit sich bringt: Sie erleichtert das Ansuchen für Bauherren und verringert den Arbeitsauf-wand der Planer.

Durch die umfangreiche Revision der technischen KlimaHaus-Richt-linie aus dem Jahr 2011 wird der Vereinfachungsprozess fortge-führt, der schon vor zwei Jah-ren eingeleitet wurde. Mit 1. Juli trat nun die überarbeitete Fas-sung der technischen Richtlinie für Neubauten in Kraft. Diese re-gelt den Zertifizierungsablauf und

die technischen Details des Klima- Haus-Standards für Neubauten. In der Übergangsphase bis zum 31. Dezember 2015 kann auch noch die vorhergehende Technische Richtlinie angewandt werden.„Ziel der Überarbeitung war es, den Zertifizierungsablauf einfa-cher, unbürokratischer und damit auch noch kundenfreundlicher zu gestalten sowie die technischen Vorgaben auf ihre Effektivität und Wirtschaftlichkeit hin zu überprü-fen“, erklärt der zuständige Ener-gie- und Umweltlandesrat Richard Theiner. Die wichtigsten Neue-rungen betreffen die einzuhalten-den Grenzwerte bei der Gesamt- energieeffizienz, die weniger res-

triktiv gefasst wurden, sowie die bessere Einbindung der klimati-schen Standortbedingungen in die KlimaHaus-Zertifizierung.Die neuen Richtlinien berück-sichtigen auch die Besonderhei-ten von Nichtwohngebäuden und Hotels. Neu ist zudem, dass seit 1. Juli die Zertifizierung vollständig digital abgewickelt werden kann. Alle Ansuchen und Dokumen-te müssen nicht mehr wie bisher vom Bauherren oder Techniker unterschrieben und gestempelt im Original vorliegen; es reicht die Zusendung der Unterlagen in di-gitalen Formaten via E-Mail. Ab sofort wird auch auf die Ausarbei-tung eines detaillierten energeti-

schen Projekts verzichtet und nur mehr anhand des Einreichprojekts kontrolliert.Die KlimaHaus Agentur verzich-tet auch auf die Ausarbeitung von Ausführungsdetails und De-tailzeichnungen. In Zukunft ge-nügt die Angabe der Anschluss-details, die aus einem Katalog der häufigsten Bautypologien ausge-wählt werden können. „Alle die-se Vereinfachungen wurden im Sinne der Konsumenten entwi-ckelt und werden sich positiv auf die Ausführungskomplexität und die damit verbundenen Kosten auswirken“, zeigt sich Landesrat Theiner mit der Überarbeitung zufrieden.

NEUE KLIMAHAUS-RICHTLINIE

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Die ersten thermischen Solar- anlagen zur Warmwasserbe-reitung wurden in Südtirol be-reits in den frühen 80er Jah-ren eingebaut. Die Installati-on von Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung hat seit etwa 2005 durch die staatli-che Einspeisevergütung „con-to energia“ einen starken Auf-schwung erfahren. Dies geht aus der Antwort von Ener-gielandesrat Richard Theiner auf eine Landtagsanfrage des Freiheitlichen Landtagsabge-ordneten Walter Blaas hervor.

„Insgesamt gibt es in Südtirol mehr als 21.000 thermische Solar- anlagen mit einer Gesamtfläche von 230.000 m2“, so Landesrat Theiner. Im internationalen Ver-gleich liege Südtirol im Spitzen-feld. Die installierte Kollektorflä-che pro 1.000 Einwohner beträgt

441 m2 und damit in etwa fünf-mal so viel wie im EU-Durchschnitt (89 m2 pro 1.000 Einwohner).Was den Bereich Photovoltaik be-trifft, so sind derzeit in Südtirol 7.600 Anlagen mit einer Gesamt-fläche von 1,6 Millionen Quadrat-metern installiert. „Beinahe alle Anlagen sind auf oder an Gebäu-den installiert. Die Anlagen pro-duzieren jährlich insgesamt 250 Millionen kWh Strom“, erläu-

tert Theiner. Mittlerweile würden knapp zehn Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Südtirol durch Photovoltaik gedeckt. Auch in die-sem Fall stehe Südtirol im EU-wei-ten Vergleich sehr gut da.Gemäß der von der Landesregie-rung im Jahr 2011 genehmigten Klimastrategie Energie-Südtirol 2050 soll die Gesamtleistung von Photovoltaik-Anlagen auf mindes-tens 300 Megawatt im Jahr 2020 ausgebaut werden.Eine Herausforderung bleibe laut Theiner jedoch, die erzeugte Ener-gie möglichst nahe am Produkti-onsort zu verbrauchen, um die Rückspeisungen auf das nationale Verbundnetz möglichst gering zu halten. In Einzelfällen sei es not-wendig, das Netz auszubauen.Die Nutzung der Sonnenenergie durch Solar- und Photovoltaik-anlagen wird durch verschiede-ne Maßnahmen direkt oder in-

direkt gefördert, so-fern die Errichtung der Anlagen an oder auf Gebäuden er-folgt und im Einklang mit den Bestimmun-gen des Landschafts- und Denkmalschutzes steht. „Photovoltaik-anlagen in der offe-nen Landschaft wer-den nicht genehmigt, um Zielkonflikte mit Freizeit- und Touris-musanliegen, mit ei-

ner hochwertigen landwirtschaft-lichen Produktion und mit natur-schutzfachlichen Anliegen zu ver-meiden“, so Theiner.Für thermische Solaranlagen zur Warmwasserbereitung, Raumhei-zung und Kühlung sind finanziel-le Förderungen aus dem Landes-haushalt vorgesehen, ebenso für Photovoltaikanlagen abseits des Stromnetzes ohne Möglichkeit zur Stromeinspeisung.

SONNENENERGIENUTZUNG IN SÜDTIROL

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EXTRA I ENERGIE SPAREN & HEIZEN

Nach dem Erfolg der Steuer-vorschüsse des Landes auf die vom Staat vorgesehenen Steu-ergutschriften für die Sanie-rung von Erstwohnungen soll nun die Möglichkeit überprüft werden, dieses Modell auch auf Mehrfamilienhäuser aus-zudehnen. Dies war das Thema eines vor kurzem abgehalte-nen Treffens zwischen Bauten-landesrat Christian Tommasi-ni (im Bild) und den Vertretern der Gewerkschaften.

Seit 1. Juli 2014 springt das Land bei der Sanierung von privaten Erstwohnungen mit einem spe-ziellen Vorschuss auf die Steuer-gutschriften ein. Damit die Woh-

nungssanierer diese Summe aber nicht vorstrecken müssen, stellt das Land finanzielle Hilfe bereit. Wer saniert, kann um ein zinsloses Darlehen mit ei-ner Laufzeit von zehn Jahren und zur Deckung von 50 Prozent der a n g e f a l l e n e n oder anfallenden Kosten für die Sanierung ansu-chen. Mit der fi-nanziellen Abwicklung wurde die Inhouse-Gesellschaft Südtirol Fi-nance AG betraut. Bisher wurden bereits 800 Anfragen eingereicht und insgesamt 25 Millionen Euro

dafür vorgesehen.„Es ist ein Erfolgsmodell“, erklär-te Landesrat Christian Tommasini

Anfang Septem-ber bei einem Tref-fen mit den Vertre-tern der Gewerk-schaften, bei dem es vor allem auch um die Unterstüt-zung des in Süd-triol stark in Krise geratenen Bausek-tors ging. „Durch den Vorschuss sind

Anreize geschaffen worden, dass nun viele Bürger ihre Wohnung sanieren; gleichzeitig wurden vie-le Aufträge an Handwerksbetrie-be erteilt “, so Tommasini.

Alle bürokratischen Aufgaben, wie Bearbeitung der Ansuchen, Überprüfung der Voraussetzun-gen und Berechnung der Beitrags-höhe obliegen dem Landesamt für Wohnbau. Dieses dokumen-tiert zudem die Auszahlungen und setzt den Kreditvertrag für die Beitragsempfänger auf.Nun soll überprüft werden, ob die-ses Modell der Finanzierung auch bei Sanierungen von Mehrfamili-enhäusern (Kondominien) ange-wandt werden kann. Die Vertreter der Gewerkschaften haben beim Treffen mit Landesrat Christian Tommasini vereinbart, in nächs-ter Zukunft eine Arbeitsgruppe zu bilden, um die verschiedenen Aspekte im Detail zu überprüfen.

STEUERVORSCHÜSSE FÜR MEHRFAMILIENHÄUSER

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ENERGIE SPAREN & HEIZEN I EXTRA

30 Millionen Italiener leben in Mehrfamilienhäusern, etwa eine Million dieser Gebäude gibt es in Italien. Ihren Ener-gieverbrauch um bis zu 80 Pro-zent reduzieren will ein euro-päisches Forschungsprojekt un-ter der Leitung des EURAC-In- stituts für Erneuerbare Energie – mit neuen Technologien, die sich schneller und leichter in- stallieren lassen als herkömmli-che Systeme.

70 Prozent der italienischen Woh-nungen befinden sich in Mehrfa-milienhäusern – ein riesiges Po-tential zur Energieersparnis. Wie man es optimal nutzen kann, er-forschen Wissenschaftler des EU-RAC-Instituts für Erneuerba-re Energie im Rahmen von Build- HEAT, einem vierjährigen Projekt mit 18 europäischen Partnern und sieben Millionen Euro an Finanz-mitteln aus dem europäischen For-schungsprogramm Horizon 2020. „Nachdem wir uns in anderen For-schungsprojekten mit der energe-tischen Sanierung von historischen Gebäuden, von Einkaufszentren und mit der Entwicklung von vor-gefertigten Sanierungskomponen-

ten beschäftigt haben, stehen in diesem Projekt Maßnahmen im Mittelpunkt, die einzelne Bewoh-ner umsetzen können“, erläutert Wolfram Sparber, Leiter des Insti-tuts für Erneuerbare Energie. Die Forscher erproben vor allem Heiz-, Kühl- und Lüftungssysteme, die u. a. die Sonnenenergie für jede Wohnung einzeln nutzen und sich mit geringem technischen Auf-wand schnell installieren lassen. „Diese Klimatisierungssysteme speichern die Wärmeenergie für jede Wohnung individuell. Die klei-nen Speicher, welche die Bewoh-ner etwa auf ihren Balkonen instal-lieren können, werden auch durch Sonnenkollektoren oder Photovol-taikmodule gespeist“, erklärt Ro-berto Fedrizzi, Forscher am EU-RAC-Institut für Erneuerbare Ener-gie und verantwortlich für das Pro-jekt BuildHEAT. Außerdem arbeiten die Wissen-schaftler an einer vorgefertigten Konstruktion zur Fassadendäm-mung, die zum einen den Energie-verbrauch senkt, andererseits Son-nenkollektoren und Photovoltaik-module in die Fassade integriert.BuildHEAT beschäftigt sich aber nicht nur mit Technologien zur

Senkung des Energieverbrauchs, sondern auch mit Möglichkeiten ihrer Finanzierung, konkret mit der Frage, wie private Geldmittel für

energieeffiziente Sanierungsmaß-nahmen gewonnen werden kön-nen. „Technologien zur Reduzie-rung des Energieverbrauchs gibt es“, so Fedrizzi. „Auch Lösungs-pakete, welche die Sanierung un-ter energetischem und wirtschaft-lichem Gesichtspunkt optimieren. In vielen Fällen fehlen jedoch die fi-nanziellen Mittel, um die Anwen-dung tatsächlich umzusetzen.“Gemeinsam mit dem „Istituto Su-periore sui Sistemi Territoriali per l’Innovazione“, einer mit der Tech-nischen Universität Turin verbunde-nen Non-Profit-Organisation, will

die EURAC deshalb wirkungsvol-le Strategien entwickeln, die auch für private Investoren von Interes-se sind. „Bisher werden Maßnah-

men im Bereich der Energieeffizi-enz und erneuerbarer Energiesys-teme an Gebäuden meist mit – zu-nehmend knappen – öffentlichen Geldern verwirklicht oder von den Betroffenen selber bezahlt. Wir wollen diesen Markt auch Privatin-vestoren zugänglich machen“, so Sparber. Sowohl die technischen Eingriffe wie die Strategien ihrer Finanzierung werden konkret in drei Fallstudien in Rom, Manches-ter (Großbritannien) und Zaragoza (Spanien) erprobt, an Mehrfamili-enhäusern mit 50 bis 80 Wohnun-gen.

EURAC MACHT MEHRFAMILIENHÄUSERENERGIEEFFIZIENTER

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EXTRA I ENERGIE SPAREN & HEIZEN

Fenster verursachen oft große Wärmeverluste, bedingt durch die im Verhältnis zum restlichen Gebäude schlechten Wärme-dämmeigenschaften und durch den oft nicht luftdichten Einbau, informiert die Verbraucherzen- trale Südtirol.

Ein Fenster bietet einerseits die Möglichkeit, einen Blick ins Freie zu erhalten, und andererseits, die Son-nenenergie zu nutzen und somit Energiegewinne zu erwirtschaften. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, beim Fensterkauf auf folgende Fak-toren zu achten: den U-Wert der Verglasung, den U-Wert des Rah-mens, die Art der Abstandshalter-profile, den luftdichten Einbau und den Schallschutz. Der U-Wert gibt Auskunft über die Wärmeverluste der einzelnen Bauteile. Je kleiner der Wert, desto geringer die Ener-gieverluste.Trotz verschiedener Fenstergrößen wird bei den Angeboten oft nur ein einziger Gesamt-U-Wert ange-geben. Dieser bezieht sich jedoch nur auf eine einzige Fenstergröße. Dies macht den Vergleich mit ande-ren Fensterherstellern oft fast un-möglich.Abhängig von der Fenstergrö-ße herrscht ein unterschiedliches Verhältnis zwischen Fensterrah-men und Glasanteil, was den Ge-samt-Wärmedämmwert beein-flusst. Damit also der Wärmeverlust verschiedener Fenstertypen besser verglichen werden kann, müsste für jede Größe der zertifizierte Gesamt-U-Wert im Angebot angeführt wer-den. Um dies zu vereinfachen, kann der U-Wert der Verglasung und der des Rahmens separat angege-

ben werden und gilt somit für alle Fenstergrößen. Der Gesamt-U-Wert kann bei Bedarf (etwa für die Kli-mahausberechnung) dann eigens für jede Größe berechnet werden.

EMPFOHLENE WERTE

Abhängig von den Energieverlus-ten der restlichen Bauteile (Au-ßenwand, Dach, Decke über un-beheiztem Keller ...) und somit der gesamten Gebäudequalität (Klima- Haus A, B, Passivhaus, Nullenergie-haus ...) sollte eine entsprechen-de Fensterqualität gewährt wer-den. Bei Niedrigenergiehäusern ist auf jeden Fall die Verwendung von Wärmeschutzverglasungen zu empfehlen. Stand der Technik sind U-Werte zwischen 1,1 und 0,9 W/m²K. Der U-Wert des Rahmens (Uf) liegt bei einem Standardfenster meist in den Bereichen zwischen 1,3 und 1,8 W/m²K.Im U-Wert nicht enthalten sind Wärmeverluste, die durch einen nicht fachgerechten Einbau entste-hen. Daher ist es unbedingt erfor-derlich, dass von den Fensterfirmen ein luftdichter Einbau gefordert wird. Die Verbraucherzentrale emp-fiehlt, die entsprechenden Grenz- werte schriftlich im Vertrag fest-halten zu lassen. Wird ein Fenster nämlich nicht luftdicht eingebaut, so geht über die Schwachstellen unnötig Energie verloren. Im Win-ter bedeutet dies erhöhte Wärme-verluste und im Sommer kann die Hitze durch die undichten Stellen leichter ins Haus eindringen. Außer-dem kann es im schlimmsten Fall im Bereich der Luftundichtheiten sogar zu Bauschäden kommen.Die Abstandshalterprofile (auch Di-

FENSTERVERURSACHENWÄRMEVERLUSTE

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ENERGIE SPAREN & HEIZEN I EXTRA

stanzhalter, Steg oder Scheibenab-standshalter genannt) stellen ei-nen Abstand zwischen den Vergla-sungen her. Die Art und somit die thermische Qualität hängen von der Wärmeleitfähigkeit des ver-wendeten Materials ab. Alumini-umstege haben eine hohe Wär-meleitfähigkeit (λ-Wert ca. 160 W/mK) und stellen somit einen erhöh-ten Wärmeverlust dar. Energetisch günstiger sind Profile aus Edelstahl (λ-Wert ca. 17 W/mK), Butyl-Mat-rix (λ-Wert ca. 0,27 W/mK) oder aus Spezialkunststoff (λ-Wert ca. 0,19 W/mK).Neben den U-Werten der Vergla-sung und des Rahmens ist der so genannte Gesamtenergiedurch-lassgrad (g-Wert) ein weiteres Qua-litätsmerkmal eines Fensters. Der g-Wert gibt Auskunft darüber, wie viel Sonnenenergie (in %) durch die Verglasung ins Gebäudeinnere ge-langt. Je größer der g-Wert, des-to größer ist der Strahlungs- bzw. Wärmegewinn. Ein g-Wert von 60 Prozent bedeutet, dass 60 Prozent der Sonnenenergie ins Gebäudein-nere gelangen und der verbleiben-de Rest von 40 Prozent zurück ins Freie reflektiert wird.Der Lichttransmissionsgrad der Ver-glasung gibt den prozentuellen An-teil der Sonneneinstrahlung (sicht-bares Licht) an, der von außen nach innen durchgelassen wird.Ein weiteres Qualitätskriterium der Fenster ist der Schallschutz. Beson-

ders bei Gebäuden, die sich ne-ben viel befahrenen Straßen befin-den, sollten die Fenster einen guten

Schallschutzwert aufweisen (Emp-fehlung: mindestens 37 dB).Das Gütesiegel „KlimaHaus Qua-litätsfenster“ wird an Fensterbau-er verliehen, welche die Vorgaben der Klimahaus-Richtlinie erfüllen. Das Gütesiegel ersetzt weder das CE-Zertifikat noch andere Kenn-zeichen, Normen und Gesetze. Neben der Einhaltung der Quali-tätsstandards für die Energieeffizi-enz und Sicherheit verfügt das zer-

tifizierte Fenster auch über erhöh-te Garantiezeiten. Zudem muss der Fensterbauer fachspezifische

Kenntnisse über den richtigen Ein-bau der Fenster durch sein Mon-tage-Handbuch und den Besuch von Kursen belegen sowie Lö-sungen für verschiedene Einbau-situationen vorlegen. Das „Klima- Haus-Qualitätsfenster“ ist durch einen Aufkleber (rechter unterer Rand der Glasscheibe) erkenn-bar. Die zertifizierten Fenster wer-den gemäß den technischen Min-destanforderungen in drei Güte-

klassen (B, A und Gold) eingeteilt. Ein Verzeichnis der mit dem Gü-tesiegel ausgezeichneten Produk-te ist auf der Webseite der Klima- hausagentur unter www.klima- hausagentur.it enthalten.

AUSTAUSCH ALTER FENSTER

Sollte der Gesamtzustand des al-ten Fensters sehr schlecht sein (kei-ne Dichtungen, luftundichter Ein-bau ...) bzw. nicht vereinbar mit der neuen Gebäudeoptik, so ist die Anschaffung eines neuen energie- und somit kostensparenden Fens-ters mit Sicherheit sinnvoll, so die Verbraucherschützer. Nach dem Einbau des neuen Fensters sollten die Lüftungsgewohnheiten umge-stellt, also der geänderten Situation angepasst werden. Wirksam und energiesparend lüftet man durch kurzes und gründliches Öffnen der Fenster und Türen (Stoß- oder Querlüften).Für den Austausch von alten Fens-tern sind bis zum 31. Dezember 2015 Steuerbegünstigungen im Ausmaß von 50 bzw. 65 Prozent vorgesehen. Ab 1. Jänner 2016 wird der Steuerabzug auf 36 Pro-zent herabgesetzt.Für den Austausch von Fenstern an Gebäuden, deren Baukonzessi-on vor dem 12. Jänner 2005 aus-gestellt wurde, kann alternativ auch um einen Landesbeitrag angesucht (30 Prozent) werden.

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EXTRA I HERBST- & WINTERMODEEXTRA I GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN

GESUNDHEIT &WOHLBEFINDEN

Gewöhnlicher Haushaltszucker ist unbegrenzt haltbar. Dagegen ist Gelierzucker mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum gekennzeichnet. Der Grund dafür liegt in der Zusammenset-zung. Gelierzucker ist Zucker, dem Pektin und Zitronensäure zugesetzt sind. Pektin ist ein natürliches Geliermittel. Es wird aus Früchten gewonnen und ist dafür verantwortlich, dass

die Konfitüre beim Einkochen fest wird. Bei längerer Lagerung ist Pektin empfindlich ge-genüber Wärme oder Säuren, informiert die Verbraucherzentrale Südtirol. Nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums kann es pas-sieren, dass die Fruchtmasse nicht mehr ein-dickt. Für die Gesundheit ist das unbedenk-lich. Der Gelierzucker kann noch zur Zuberei-

tung von Kompott oder Tortenguss verwen-det werden.Mit wenig Aufwand lässt sich überprüfen, ob die Gelierfähigkeit des Zuckers noch aus-reicht. Dazu werden zwei Teelöffel der ge-kochten Fruchtmasse auf einen kalten Teller gegeben. Wird die Masse nach kurzer Zeit fest, ist die Gelierprobe bestanden.

GELIERZUCKER NICHT UNBEGRENZT HALTBAR

TUN SIE IHREM RÜCKEN ETWAS GUTES!

Schön, wenn man morgens voller Energie und ohne so manche „Wehwehchen“ in den Tag starten kann! Oft und besonders im zunehmenden Alter sieht die Re-alität aber ganz anders aus und wir wünschen uns ein besseres Laufen, Stehen, Sitzen und Liegen.

Das Vitaplus Sanitätshaus in Bri-xen ist Spezialist, wenn es um Ihr Wohlbefinden am ganzen Körper geht. Aktuell steht bei Vitaplus das Volksleiden Nr. 1 im Vordergrund: Rückenschmerzen. Dagegen helfen neben mehr Bewegung verschie-dene Gesundheitsprodukte für den Alltag, die bei uns erhältlich sind. Zudem profitieren Sie von unserem reichen Fundus an Fachwissen und Erfahrung.

Der Rücken ist auch Schwerpunkt beim bevorstehenden Thementag in unserer Fi-liale: Am 10. Oktober können Sie sich von 8.30 bis 12.30 Uhr von Physiothera-peuten kostenlos beraten lassen, wie Sie Ihrem Rücken etwas Gutes tun. Und wir bieten noch mehr: Wussten Sie, dass Rückenprobleme oft beim Fuß beginnen? Ursache können Fußfehlstellungen sein, die sich durch sensomotorische Einlagen korrigieren lassen. Genaueres erfahren Sie bei unserem Orthopädie-Schuhtechni-ker, jeden Freitagnachmittag im Sanitätshaus Vitaplus in Brixen. Schauen Sie vor-bei, es lohnt sich!

Sanitätshaus Vitaplus, Regensburger Allee 14, Brixen www.vitaplus.it

PR

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GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN I EXTRAPR

DER GEIST DER NATURBei Unterthurner in Marling erreicht die Kunst der Schnapsbrennerei ihren höchsten Ausdruck.

Privatbrennerei Unterthurner am Ansitz Priami, Marling

In den Destillierblasen der Firma Unterthurner, die eigens für die Erzeugung unterschiedlicher Obst- und Tresterbrände entwickelt wurden, entstehen Produkte, die den Gaumen faszinieren, da sie in jeder Phase des Herstellungsprozesses mit höchster Sorgfalt ge-pflegt werden. Die Natur liefert die Rohstoffe: Himbeeren, Heidel-beeren, Aprikosen, Pflaumen, Äpfel, Birnen, Kirschen, Quitten, Walnüsse, Schlehen. Aus Südtirol, den Wäldern Osteuropas, aus denen wild wachsende, unbehandelte Früchte stammen, und der großzügigen italienischen Region Emilia-Romagna mit ihren süßen, reifen Früchten stammen die besten, ausgewählten Rohstoffe, die in der Privatbrennerei Unterthurner ihre komplexen natürlichen Aromen freigeben – das schmeckt man bei jedem Schluck.Die 11 Produktlinien von Unterthurner bieten unterschiedliche Spe-zialitäten edelster Brände und Liköre in einer breiten Geschmacks-palette. Der WALDLER® ist der exklusive Waldhimbeergeist mit ge-schützter Bezeichnung, ein echtes Juwel Südtiroler Brennkunst. Die Produktlinie HAUSBRÄNDE bietet den Genuss wunderbarer Obst- sorten. BARRIQUE ist der Name kostbarer, in kleinen Eichenfässern gereifter Feinbrände. Die Produktlinie NOBLESSE präsentiert erlese-ne Edelliköre und SELECTION erlesene Edelbrände. SELVATICUS ist der Name unseres exzellenten Geists und unser Grappa VITAE ist ein exquisiter Grappa, der auch aus Chardonnay-, Gewürztrami-ner-, Lagrein- und Sauvignon-Trestern destilliert wird. Dem Schutz-heiligen der Branntweinbrenner sind die Digestife SANCT AMAN-DUS aus aromatischen und heilenden Kräutern gewidmet. Die Li-nie PRIAMI bietet Edelbrände in einer originellen Flasche mit Wie-dererkennungswert: zum Beispiel den Grappa aus Rosenmuskatel-ler, eine Rarität in Südtirol, oder den Brand aus Schüttelbrot mit den Gewürzen des typischen Brots der Südtiroler Bergbauernhö-fe, der mit jedem Schluck die einzigartige Atmosphäre seiner Her-kunftsregion vermittelt. Die exzellenten Destillate von Unterthur-ner, die für Sonder-Editionen auch in kleinen Mengen hergestellt werden, können direkt im Geschäft neben der Brennerei in Mar-ling, im Online-Shop auf www.unterthurner.it oder bei ausgewähl-ten Händlern erworben werden.

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EXTRA I HERBST- & WINTERMODEEXTRA I GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN

Apotheken in Südtirol drohen mit reduzierten Öffnungszei-ten und Schließungen. Grund ist ein neues Dekret der Ge-sundheitsabteilung des Landes. Steht auch die Arzneimittelaus-gabestelle in Gossensaß vor dem Aus?

Apothekerin Astrid Hell versteht die Welt nicht mehr. Jahrelang hatte die Gemeinde Brenner sie gebeten, in Gossensaß eine Arzneimittelaus-gabestelle zu öffnen. 20 Jahre lang hatte es im Dorf keine Apotheke mehr gegeben. Hell zögerte, be-warb sich am Ende doch. Gemein-sam mit ihrem Mann und ihren Mit-arbeiterinnen richtete sie den leer-stehenden Raum am Ibsenplatz ein, wegen knapper Geldmittel nur not-dürftig. „Fünf Jahre lang haben wir gewirtschaftet wie Ameisen, um 2014 erstmals einen Gewinn zu erzielen. Und jetzt muss ich wahr-scheinlich das Handtuch werfen.“ „Schuld“ daran ist ein Dekret, das Irmgard Prader, Abteilungsdirekto-rin des Gesundheitsamtes, am 27. Mai 2015 verordnet hat. Ein De-kret, das nach vier Staatsratsurtei-len aus dem Jahr 2014 für Südtirol als „unumgänglich und notwen-dig“ erachtet wurde. Konkret geht es um die Einführung eines neuen Berechnungsmodells für den so ge-nannten Krankenkassenumsatz – der Betrag, der zu Lasten des Lan-desgesundheitsdienstes geht. Die Berechnung ist komplex: Für ein rezeptpflichtiges Medikament, das die Krankenkasse bezahlt, zahlt der Patient das Ticket (Selbstkostenbei-trag). Die Differenz zum Medika-mentenpreis begleicht der Landes-gesundheitsdienst, aber nur zum Teil. Bei der Auszahlung werden – je nach Umsatzhöhe und Art der Apotheke – obligatorische Rabatte abgezogen: Bei kleinen Apotheken in entlegenen Wohngebieten sind es 1,5 Prozent, bei Stadtapotheken gestaffelt bis zu 21,25 Prozent. Mit dem neuen Dekret zählt nicht mehr wie bisher die Differenz, son-dern der gesamte Betrag eines Me-

dikaments zum Krankenkassen-umsatz. Gleiches bei den Generi-ka, den wirkstoffgleichen Nach-ahmprodukten eines Marken-Me-dikaments. Zum Umsatz werden auch Heilbehelfe gerechnet, also Produkte, die zur Medikation ei-ner Krankheit dienen wie elastische Binden, orthopädische Schuheinla-gen, Windeln oder Glukosestreifen für Diabetiker. Das neue Berechnungsmodell bräuchte den Patienten nicht wei-ter zu kümmern. Wäre da nicht der Rattenschwanz an Folgen, die es mit sich zieht. Eigentlich schüt-zen Staats- und Landesgesetze klei-ne entlegene Apotheken, da sie einen wichtigen Beitrag zur Nah-versorgung leisten, ein kleines Ein-zugsgebiet und nicht unerhebliche Betriebskosten haben. Jetzt bit-tet das Dekret aber ausgerechnet diese Apotheken stärker zur Kas-se. Durch das neue Modell steigen nämlich ihre Krankenkassenumsät-ze, wodurch sie in eine höhere Ka-tegorie eingestuft werden und dem Landesgesundheitsdienst höhere Rabatte gewähren müssen. Höhe-re Rabatte bedeuten niedrigere Ein-künfte – Geld, das am Ende in der Kasse fehlt. Mehrere Apotheken ziehen die Konsequenzen: Wird das Dekret in dieser Form umge-setzt, wollen sie ihre Öffnungszei-

ten reduzieren oder gar schließen.So auch Astrid Hell, die neben ih-rer Hauptapotheke „Gilfenklamm“ in Stange seit fünf Jahren die Arz-neimittelausgabestelle in Gossen-saß führt. Um wenige Tausend Euro liegt sie über dem Grenzwert von 387.000 Euro, da die Apothe-ke in Stange mit der Verteilerstel-le in Gossensaß zusammengezählt wird. Somit ist sie einer Stadtapo-theke gleichgesetzt und muss dem Landesgesundheitsdienst „so viel Skonto gewähren, wie eine halbe Arbeitskraft im Jahr kostet“. Dies, so Hell, könne sie sich finanziell nicht leisten. „Dieses Dekret ist eine moralische Watsche für mich. Ich bin Frau, Mutter, Unternehmerin, habe versucht, in Gossensaß nicht nur einen Service für die Bevölke-rung zu bieten, sondern dabei auch etwas zu verdienen. Jetzt wird mir ein Strich durch die Rechnung ge-macht.“ Auch Inhaber der Vertei-lerapotheken in Margreid, Nals und St. Martin/ Gsies überlegen eine Schließung, denn wenn die Ver-teilerstelle wegfällt, reduziert sich entsprechend der Krankenkassen-umsatz. Zwölf Apothekeninhaber haben eine drastische Reduzierung der Öffnungszeiten angekündigt. Die neuen Berechnungen gelten rückwirkend ab 1. Jänner 2015, so-mit wären Rückzahlungen für die

ersten sechs Monate des heurigen Jahres fällig. Der Verband der Süd-tiroler Apothekeninhaber will nicht klein beigeben und versucht zu in-tervenieren. Vizepräsident Dr. Paul Zelger glaubt, dass die Apotheken „ungerechtfertigterweise“ in eine höhere Umsatzklasse eingeteilt worden sind. „Die Berechnungsme-thode beruht zum Teil auf Parame-tern, die aus rechtlicher Sicht nicht eindeutig nachvollziehbar sind.“ So werde beispielsweise die Einrech-nung der von Patienten entrichte-ten Selbstbehalte in Italien unter-schiedlich gehandhabt. In der Pro-vinz Trient darf die Krankenkasse nach wie vor nur die Differenz und nicht den gesamten Betrag des ge-zahlten Medikamentes verrechnen, auch werden dort die Heilbehelfe nicht mitgerechnet. Da die Staats-ratsurteile aus dem Jahr 2014 zum Teil andere Regionen Italiens be-treffen, müssen die Bestimmungen nicht notwendigerweise in Südtirol angewandt werden. Was Dr. Zelger noch beanstandet: Die Verabschie-dung eines solchen Dekretes falle in die Kompetenz der Landesregie-rung und nicht in die einer Abtei-lungsdirektion. Das Dekret dürfte es demnach also gar nicht geben. In Südtirol gibt es derzeit 119 Apotheken und 13 Verteilerstel-len. Laut Landesrätin Martha Sto-

APOTHEKER IN NOT

Durch das neue Dekret liegen die Krankenkassengrenzwerte von kleinen entlegenen Apotheken bei 387.000 Euro. Überschreiten sie diese, müssen sie dem Landesgesundheitsdienst höhere Rabatte gewähren. Apothekerin Astrid Hell: „Bleibt dieses Berechnungsmodell bestehen, muss ich die Arzneimittelausgabestelle in Gossensaß (im Bild) schließen.“

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GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN I EXTRA

cker sind elf Apotheken vom De-kret und damit einer Neuklassifi-zierung betroffen. Sie erzielen ei-nen jährlichen Krankenkassenum-satz zwischen 399.401,55 und 547.636,12 Euro ohne Mehrwert-steuer. Aufgrund des neuen De-krets müssten die betroffenen Apotheken dem Landesgesund-heitsdienst künftig jährlich zusätz-lich „durchschnittlich 11.528,89 Euro“ an Rabatt gewähren. Zel-ger nennt andere Zahlen. Er sagt, dass diese Apotheken künftig auf „mindestens 12.000 Euro“ im Jahr verzichten müssen. Die Na-men der betroffenen Apotheken will er nicht nennen. „Wir hal-ten die Veröffentlichung aus Da-tenschutzgründen nicht für zuläs-sig.“ Auch über ihre genauen Um-sätze sei er nicht informiert. „Wir haben die Apotheken im Verband lediglich angeschrieben, ihre Posi-tion zu prüfen und sich gegebe-nenfalls bei uns zu melden.“ Die errechneten Krankenkassenumsät-ze der in Frage kommenden Apo-theken befänden sich aber offen-sichtlich in der Nähe des Schwell-wertes von rund 387.000 Euro, ab dem ein höherer Rabattsatz ange-wandt wird.In Apothekerkreisen gehen die Meinungen zum Dekret auseinan-der. Manche haben es sich nicht im Detail angeschaut, weil es sie nicht direkt betrifft. Andere, u. a. der eine oder andere Stadtapothe-ker, finden die Neuklassifizierung von Apotheken „vollkommen ge-rechtfertigt“, ganz nach dem Mot-to: Wer einen höheren Umsatz er-zielt, soll auch höhere Rabatte ge-währen. „Im Prinzip“, so Zelger, „wäre diese Aussage nachvollzieh-bar.“ Trotzdem verweist er auf die Berechnungsmethode, die „nicht in allen Teilen rechtens“ sein kön-ne. „Der Gesetzgeber versucht nun einmal, kleine Apotheken an ungünstigen Standorten mittels günstiger Bedingungen zu schüt-zen. Dieser Schutz darf nicht durch in Frage zu stellende Maßnahmen verwässert werden.“Eine Gruppe, die an der Fortfüh-rung der Verteilerstellen von Gos-sensaß, Margreid, Nals und St. Martin/ Gsies interessiert ist, hat ein „Komitee für Anrecht auf pharma-

zeutische Versorgung in Südtirol“ gegründet und rund 3.500 Unter-schriften gesammelt. Unterschrie-ben haben vor allem Senioren und Frauen ohne Auto, aus Sorge, dass ihnen über kurz oder lang der Ser-vice weggenommen wird. Auch der Gemeinderat Brenner steht hinter Apothekerin Hell. Er verabschiede-te im August einstimmig eine „Re-solution zum Erhalt der Arzneimit-telausgabestelle Gossensaß“. Da-rin fordern die Räte die zuständi-ge Landesrätin, Landeshauptmann Arno Kompatscher und die Abtei-lung Gesundheit der Landesver-waltung auf, „alles in ihrer Macht Stehende zu veranlassen, dass die Medikamentenausgabestelle Gos-sensaß ihre wertvolle Tätigkeit im Dienste der Bürger weiterfüh-ren kann“. Die Verteilerstelle leiste nicht nur einen Gesundheitsdienst, sondern auch einen wichtigen Bei-trag zur Nahversorgung und tra-ge zur Attraktivität des abwande-rungsgefährdeten und verkehrsbe-lasteten Wohnortes bei.Für Gespräche scheint Landesrätin Martha Stocker offen zu sein: „Die Apotheken sind für uns ein zentra-ler Partner zur wohnortnahen Ge-sundheitsversorgung der Bevölke-rung, dazu gehören auch die Me-dikamentenausgabestellen.“ Das Land lote andere Berechnungs-möglichkeiten aus und prüfe Er-satzmaßnahmen, um die Versor-gung mit Medikamenten für die Bevölkerung in peripheren Gebie-ten auch in Zukunft in bewährtem Ausmaß zu gewährleisten. Für Zel-ger sind diese Absichtserklärungen zu wenig. „Es wurde uns zugesi-chert, das Dekret nochmals unter die Lupe zu nehmen. Bisher brach-te es aber kein Ergebnis.“ Apotheker, darunter Astrid Hell, haben deshalb Rekurs gegen das verabschiedete Dekret eingereicht. Sie wollen „eindeutig geklärt wis-sen, ob die Maßnahme rechtens ist“. Ob das Dekret annulliert, auf Eis gelegt oder bestätigt wird, dar-über wird nun das Verwaltungsge-richt entscheiden. Vom Urteil hängt auch die Zukunft der Arzneimittel- ausgabestelle in Gossensaß ab. „Bleibt das Dekret bestehen, muss ich schließen“, so Hell.

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EXTRA I HERBST- & WINTERMODEPR I GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN

Den Menschen als Ganzes zu sehen, ihn in Balance zu

bringen, ihn von innen heraus erstrahlen zu lassen –

das ist ihre Philosophie. Helga Gschliesser aus Flains über ihre

ganzheitliche Arbeit als Kosmetikerin und Masseurin.

Helga, bei Deiner Tätigkeit legst Du größten Wert auf die Verwendung von reinen Natur-produkten. Was zeichnet diese aus?HELGA GSCHLIESSER: Die Ver-wendung meiner ganzheitlichen Naturkosmetik von akari ist mir nicht nur wichtig, sondern ein ganz besonderes Herzensanlie-gen. Es sind natürlich die hervor-ragenden Produkte, die ich ganz gezielt auf die Bedürfnisse meiner Kunden abstimmen kann bzw. von meinen Kunden intuitiv ge-wählt werden. Vielmehr noch fas-ziniert mich der ganzheitliche As-pekt, der den Mensch in den Mit-telpunkt stellt. Schließlich drückt sich der seelische Zustand eines Menschen nicht zuletzt über die Haut und den Muskeltonus aus. Mein Ziel ist es, dass sich meine Kunden in ihrer Haut und in ihrem Sein einfach wohlfühlen.

Für wen ist Deine Naturkosme-tik von akari geeignet?Grundsätzlich ist Naturkosmetik von akari für jeden interessant, der seine Gesundheit und sein Wohlbefinden bewusster in die Hand nehmen will. Immer mehr Menschen reagie-ren sehr sensibel auf die Inhaltsstoffe her-kömmlicher Kosme-tikprodukte. Aggres-sive chemische Stoffe, Konservierungsmit-tel und synthetische Duftstoffe reizen oft-mals die Haut und be-scheren bei ihrer Ver-wendung ein unschö-nes Erlebnis.Meine Naturkosmetik von akari erhebt den Anspruch, die Haut – unser größtes Organ – gesund zu erhalten und in ihrer natürlichen Funktion zu unterstützen.

Was zeichnet die Kosmetikpro-dukte von akari aus?Die Grundlage der Produkte ist rei-nes Wollwachs, das einzige Fett, das Wasser binden kann und da-mit unserer Haut hilft, ihr eigenes Feuchtigkeitsbindevermögen auf-zubauen. Das Gleichgewicht von Fett und Feuchtigkeit sowie der

pH-Wert sind perfekt aufeinander abgestimmt. Um die Harmonisie-rung im Organismus und auf allen drei Ebenen des Seins wieder her-zustellen, sind die Naturbelassen-heit der Rohmaterialien, die Blü-ten- und Mineralienessenzen und

die ätherischen Öle die besten Re-gulatoren für eine Hilfe zur Selbst-hilfe. Der Mensch ist eben Natur und braucht Natur.

Kannst Du als Masseurin auch bei hartnäckigen Verspannun-gen Abhilfe schaffen?Massagen sind meine große Lei-denschaft. Gerade wenn es um hartnäckige Verspannungen, Bin-degewebsverhärtungen oder Lymphstauungen geht, kann ich mich so richtig austoben (lacht). Mit meiner 20-jährigen Berufser-

fahrung sowie den ständigen Fort- und Weiterbildungen ist es für mich genauso wie für meine Kunden sehr abwechslungsreich und interessant, die verschiedens-ten Massagetechniken auszupro-bieren oder zu kombinieren, um

das bestmögliche Resul-tat zu erzielen.

Welche unterschied-lichen Massagearten bietest Du in Deiner Praxis an?Bei starken Verspannun-gen im Rücken erzie-le ich mit der Rücken-In-tensivmassage mit Honig, Schröpfglas oder Lava-steinen die besten Ergeb-

nisse. Gerne kombiniere ich die-se mit einer Reflexzonenmassage, bei Bedarf wird auch eine lymph-drainierende Massage eingesetzt.Tiefste Entspannung und völliges Loslassen erleben meine Kunden bei meiner Klangschalenmassa-ge oder bei der Hot-Stone-Mas-sage. Tiefer liegende Blockaden werden in der Vita Balance Ganz-körpermassage mit Farbölen oder bei der „Erkenne dich selbst“-Be-handlung mit heimischen Blüten- essenzen gelöst. Feinstoffliche-re Themen werden über die Aura

DER GEHEIMTIPPIM WIPPTAL!

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GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN I PR

bzw. bei einer Pranabehandlung gereinigt und energetisiert.

Hast Du auch andere Behand-lungen bzw. Produkte im An-gebot?Sehr viele meiner Kunden schät-zen vor allem das Wimpernverlän-gerungsserum von M2, das in die-sem Bereich marktführend ist und ich exklusiv anbiete – genauso wie die Wimperndauerwelle, die den Wimpern den nötigen Schwung verleiht. Große Nachfrage gibt

es auch bei Gesichtsmasken von akari, mit denen überraschende Ergebnisse erzielt werden. Beliebt sind natürlich auch ganz klassi-sche Behandlungen, wie Manicu-re, Pedicure, Fußpflege, Depilation und vieles mehr – auch hier lege ich größten Wert auf natürliche Produkte.

Was ist Dein ganz persönliches Lieblingsprodukt?Mein absolutes Lieblingsprodukt, das ich auch immer in die Behand-lungen einfließen lasse, sind meine Farböle und Devas.Farböle sind einzigartige ätheri-sche Ölmischungen, die eine ex-akte Lichtfrequenz aufweisen. Die Wirkung der Farbe unterstützt mich als Behandler und auch die Behand-lung selbst. Wissenschaftlich nach-gewiesen regulieren und harmoni-sieren sie „verstimmte“ Frequenzen auf der mentalen, emotionalen und geistigen Ebene.Devas sind Essenzen aus heimi-schen Blüten. Pflanzen wie Linde, Huflattich, Leberblümchen, Busch-windröschen und viele andere mehr bieten wertvolle Hilfe im seelischen Bereich. Wie ein altes Sprichwort besagt: Für jedes Kümmernis ist ein Kraut gewachsen.

Warum finden so viele Kunden den Weg zu Dir nach Flains?(lacht) Ich staune selbst oft darü-ber, von wo und mit welchen An-liegen verschiedenste Menschen auf mich zukommen, schließlich liegt Flains nicht gerade auf dem Weg. Mittlerweile kommen mei-ne Kunden aus ganz Südtirol und auch aus Nordtirol zu mir. Sie be-

by Helga!

kosmetik I massage & more

Helga Gschliesser

Flains 216

39049 Wiesen/Pfitsch

Tel. 339 6890729

stätigen mir immer wieder, dass sie vor allem meine ganzheitliche Be-trachtungsweise schätzen, durch die sie einen völlig neuen Zugang zu sich selbst finden, genauso wie

meine ganz individuellen Behand-lungen. Ganz oft höre ich von mei-nen Kunden: „Du bist ganz anders

als die anderen Kosmetikerinnen. Bei dir isch es uanfach fein! Du nimmst dir Zeit für mich, hörst mir zu und nimmst mich wichtig.“ Das ist für mich das schönste Kompli-

ment und eine Bestätigung dafür, dass ich mit meiner Philosophie auf dem richtigen Weg bin.

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EXTRA I HERBST- & WINTERMODEEXTRA I GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN

Am Montagvormittag geht es rund auf der Kinderstation am Sterzinger Krankenhaus. Die Clowns von CoMedicus Comicus machen ihre Humorvisiten und sorgen für viele lachende Ge-sichter. Es tut einfach gut, ein-mal kurz nicht an die Krankheit oder die Verletzung zu den-ken. CoMedicus-Comicus-Präsi-dent Erich Meraner und Koor-dinatorin Brunhild Putzer er-zählen, wie so ein Clown-All-tag aussieht und warum La-chen gerade in Situationen der Ausweglosigkeit so wichtig ist.

Erker: Seit wann gibt es den Verein CoMedicus Comicus in Südtirol?

CoMedicus Comicus: Den Verein gibt es seit 17 Jahren. 1998 wur-de CoMedicus Comicus von Pau-li Demetz aus Gröden gegründet. Mittlerweile zählen wir rund 300 Mitglieder.

Was macht der Verein?Unser Hauptziel ist, ein Lächeln dorthin zu bringen, wo man viel-leicht sonst nichts mehr zu la-chen hat. Als Clown ist man so-fort auf einer anderen Ebene, die ganz neue Begegnungen möglich macht. Wir sind vor allem für die

Kinder im Krankenhaus da, aber nicht nur. Wir sind sehr humor-volle Leute und Lachen ist für uns ein wichtiger Pfeiler im Leben. Durch unsere Tätigkeit möchten wir Momente des Glücks schaf-fen.

Was wird bei einer Clown-Visite gemacht?

Wir besuchen seit 17 Jahren wö-

chentlich alle Krankenhäuser Südtirols, so sind unsere Clowns etwa montags am Vormittag in Sterzing und nachmittags in Bri-xen. Unterwegs sind immer zwei Clowns und besuchen alle Zim-mer der Pädiatrie und auch ande-re Stationen, wo wir willkommen sind. Wir möchten eine Begeg-nung schaffen, von der die Kin-

der oder anderen Patienten ihren Angehörigen erzählen.

Gibt es einen bestimmten Ab-lauf für diese Besuche?

Die Clowns treffen sich vor dem Besuch zur Besprechung und zie-hen sich um. Dann sprechen sie sich mit dem Pflegepersonal ab und erhalten Vorinformationen, etwa über ansteckende Krank-

EINEN MOMENT LANG FREUDE SPÜREN

Interview: Susanne Strickner

CoMedicus-Comicus-Präsident Erich Meraner und Koordinatorin Brunhild Putzer: „Durch unsere Tätigkeit möchten wir Momente des Glücks schaffen.“

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GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN I EXTRA

heiten. Natürlich gehen sie in kein Zimmer unerlaubt hinein. Die Clowns starten von Zimmer zu Zimmer und besuchen auch den Aufenthaltsraum, wenn sich dort jemand aufhält. Dabei gibt es keine strikte Zeitvorgabe. Je-der Besuch soll einen Höhepunkt haben. Da man das Kind nicht kennt und nicht weiß, wie es auf einen reagiert bzw. wer alles mit dabei ist, ist der Besuch improvi-siert und verlangt Spontaneität von den Clowns. Wichtig sind die ersten 30 Sekunden beim Eintritt in den Raum; die Clowns müs-sen in der kurzen Zeit entschei-den, wie sie sich am besten vor-stellen. Sie treten mit einer be-stimmten Absicht ein – sie wol-len vielleicht zaubern, musizie-ren oder singen –, aber über den Verlauf des Spiels entscheidet das Kind. Wichtig ist dabei, dass die Clowns verstehen und spüren, wie weit sie gehen dürfen.

„MIT UNS DARF MAN AUCH WEINEN, DAS IST OFT GANZ WICHTIG.“

Wie werden die Clowns ausge-bildet?

Wir sind keine Animations-clowns, die vor 200 Leuten Hal-ligalli machen. Unsere Clowns werden sehr professionell ausge-bildet, damit sie, auch wenn etwa ein Kind im Sterben liegt, wissen, wie sie sich am besten verhalten, ob sie überhaupt ins Zimmer pas-sen, ob sie nur ein Lied mit der Ukulele singen oder ob sie die Eltern einbeziehen. Mit uns darf man auch weinen, das ist oft ganz wichtig.Um die Ausbildung kümmert sich unser künstlerischer Leiter Lorenz Wenda aus Innsbruck. Man kann ihn sich wie einen Regisseur vor-stellen, der mit den Clowns er-arbeitet, wie sie sich in verschie-densten Situationen verhalten sollen. Vom typischen Luftballon-hund und dem Rote-Nase-Vertei-len haben wir uns distanziert. Wir wollen Begegnungen schaffen, die bleibend sind, die der Seele guttun, die in einem kurzen Mo-ment sehr viel verändern können, in ausweglosen Situationen oft

einen kleinen Lichtblick geben. Die Clowns begeben sich dabei auf die Ebene des Kindes, zeigen dabei auch Schwäche und dass man sich öffnen darf. Das kann für den Patienten sehr befreiend und lösend wirken. Manchmal gelingt es, manchmal auch nicht.Ein großer Schwerpunkt in der Ausbildung ist das Partnerspiel. Unsere Clowns machen die Visi-ten immer zu zweit, da man nicht weiß, ob das Kind auch mitspie-len kann und möchte. Mehrmals im Jahr besuchen die Clowns Fortbildungen. Jeden Donnerstag von 18.00 bis 21.00 Uhr treffen sie sich zum Training. Weil wir so hohe Ansprüche haben und nur die Besten hinschicken möchten, verdienen unsere Clowns auch etwas. Ehrenamtlich arbeitet der Vorstand, der alles organisiert.

Werden die Clowns für Ausnah-mesituationen geschult?

Die Basis ist, dass man sich als Clown schon einmal versucht hat und von der Persönlichkeit her gefestigt ist. Es muss immer so sein, dass der Clown die Situati-on im Zimmer unter Kontrolle hat und nicht umgekehrt, dass die Kinder den Clown retten müss-ten. Da immer wieder besondere Situationen vorkommen, werden unsere Clowns darauf vorberei-tet. Mit unserem künstlerischen Leiter haben wir einen erfahre-nen Rote-Nase-Clown aus Öster-reich, der schon über Jahre selbst als Clown und Clown-Ausbilder tätig ist. Er kann sich mit unseren Clowns gut in die einzelnen Situ-ationen hineinversetzen.So eine Ausnahmesituation ist ein Besuch bei einem sterben-den Kind. Einmal wurden unsere Clowns in einer solchen Situation sogar von einem Vater gerufen. Auch in einem Altenheim haben unsere Clowns einer Bewohnerin kurz vor ihrem Tod noch ein Lä-cheln aufs Gesicht gezaubert.

Wie funktioniert die Zusam-menarbeit mit den Kranken-häusern?

Die Zusammenarbeit funktioniert gut. Wir bekommen immer wie-der positive Rückmeldungen. Es besteht aber kein reger Kontakt, wo man sich ständig austauscht.

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hören war noch nie so einfach – und Sie können ReSound LINX bei uns GRATIS TESTEN!BESSER HÖREN finden Sie jeden Donnerstag von 15-17 Uhr in der Stadtapotheke Sterzing. Sollten Sie aus irgendeinem Grund ver-hindert sein, kommen wir gerne auch zu Ihnen nach Hause.Rufen Sie uns einfach an!

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EXTRA I HERBST- & WINTERMODEEXTRA I GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN

In dieser Hinsicht würden wir uns als Verein eine intensivere Zusam-menarbeit wünschen. Wir be-suchen die pädiatrischen Abtei-lungen, die Kinderambulanzen und auch einige Reha-Abteilun-gen. Unsere Clowns bringen da-bei auch für das Pflegepersonal oft eine willkommene Abwechs-lung. In Meran wartet ein Arzt – wenn es möglich ist – sogar bei bestimmten Behandlungen auf die Clowns.

„WIR WOLLEN BEGEG-NUNGEN SCHAFFEN, DIE BLEIBEND SIND UND DER SEELE GUTTUN.“

Wird auch mit anderen Instituti-onen zusammengearbeitet?

Wir haben auch mit einigen Al-tenheimen eine Zusammenarbeit begonnen, die sehr gut funkti-oniert. Diese fragen bei uns an und wir organisieren etwa zwei-mal pro Jahr Auftritte, da der Clown-Besuch etwas Überra-schendes und Besonderes sein soll. Andere Institutionen können wir aus finanziellen Gründen lei-der noch nicht angehen. Natür-lich wären hier die Flüchtlingsein-richtungen ein großes Thema, ebenso Behindertenwerkstätten, das Kinderdorf oder Gefängnisse. Es würde viele soziale Einrichtun-gen geben, wo solche Begegnun-gen gebraucht werden.

Wie viele Clowns sind zurzeit aktiv?

Zurzeit sind sechs Clowns aktiv, eine Person ist in Ausbildung und wird bald einsteigen. Von diesen sieben Clowns sind sechs Frauen und ein Mann, weshalb wir der-zeit hauptsächlich Männer su-chen.

Welche Voraussetzungen muss man als Clown mitbringen?

Wir brauchen Leute, die eine künstlerische Ausbildung haben, idealerweise Schauspieler, Musi-ker oder Zauberer, die semipro-fessionell arbeiten. Ein Clown muss ein Instrument spielen und auch gerne singen. Er sollte ein feinfühliger, humorvoller Mensch sein, der gerne lacht. Ein gewis-ses Talent und Charakterstärke sind Voraussetzung. Unsere Sta-

tuten sehen vor, dass wir Südtiro-ler engagieren. Zweisprachigkeit ist ebenfalls sehr wichtig. Erster Ansprechpartner ist der künstleri-sche Leiter, der auch Workshops anbietet. Eine klassische Ausbil-dung gibt es bei uns nicht.

Ein Clown muss oft an seine Gren-zen gehen und sich selbst öffnen. Es ist wichtig, dass man über seine eigenen Schwächen lachen kann. Vom Alter her nehmen wir neue Bewerber bis 40 Jahren, da man durchschnittlich sechs bis sieben Jahre braucht, bis man wirklich ein gut ausgebildeter Clown ist, der fit und kreativ ist, der die Ini-tiative ergreift und im Zimmer mit Situationen jonglieren kann. Das ist eine lange Zeit.

Wie finanziert sich der Verein?Unsere Clowns erhalten für ihre Auftritte eine Vergütung. Dieses Geld müssen wir als Verein auf-treiben und sind auf Spenden an-gewiesen. Um den Verein zu un-terstützen, gibt es verschiede-ne Möglichkeiten. Für die fünf Promille bei der Steuererklärung etwa sind wir sehr dankbar. Man kann auch mit einem Unterstüt-zungsbeitrag von 15 Euro pro Jahr Mitglied bei uns werden. Fir-men können eine wöchentliche Humorvisite unterstützen und werden dann auf unserem Plakat erwähnt. Bei runden Geburtsta-gen oder Jubiläen wird manch-mal eine Clown-Visite organisiert, anstatt Geschenke zu kaufen. Ei-nen kleinen Beitrag bekommen wir vom Land. Für jede noch so kleine Spende erhält man bei uns eine Spendenquittung, die man

WIE KANN ICHCOMEDICUS-COMI-CUS-CLOWN WERDEN?Infos bei Brunhild Putzer unter [email protected].

bei der Steuererklärung absetzen kann. Unser Verein verfügt zu-dem über das Zertifikat „Siegel Sicher Spenden“.Der Vereinsvorstand organisiert auch verschiedene Aktionen, wie eine Lotterie, einen Stand beim

Biathlon-Weltcup in Antholz und Kinderschminken beim Altstadt-fest in Brixen. Viele Leute wissen nicht, dass unsere Clowns ihre Visiten das ganze Jahr über jede Woche machen, auch an Weih-nachten und Ostern. Wir sind für jede Unterstützung dankbar.

Warum ist Lachen so gesund?Medizinisch begründet setzt La-chen Endorphine frei und bringt den Kreislauf in Schwung, wo-durch mehr Sauerstoff aufge-nommen wird. Wenn man an sich selber denkt und daran, wie man sich fühlt, wenn man selbst lacht, dann weiß man, dass sich dabei etwas innendrin öffnet. Lachen kann positive Gedanken und eine positive Stimmung be-wirken. Einen Moment lang Freu-de spüren, auch wenn es einem sonst gerade nicht so gut geht. Wenn man krank ist, sieht man oft das Gute nicht, auch wenn es da wäre. Hier kann Lachen viel bewirken, es kann einen Moment der Erleichterung und der Hoff-nung geben.

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GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN I EXTRAEXTRA I GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN

PR

Bereits zum siebten Mal wird Brixen vom 12. bis zum 18. Oktober zur Hauptstadt der Bergbegeisterten. Mit außergewöhn-lichen Bergerlebnissen, Geschichten, span-nenden Themen und vor allem tollen Berg-menschen begeistert auch die diesjährige Ausgabe des „Kiku. International Moun-tain Summit“.

Einer dieser herausragenden Bergmenschen ist Felix Brunner aus dem Allgäu. Seit einem schweren Kletterunfall ist der heute 25-Jähri-ge an den Rollstuhl gefesselt. Bei einer Rück-tour vom Eisklettern stürzte er in eine 30 m tie-fe Schlucht. In einem dramatischen Rettungs-einsatz konnte er mit lebensgefährlichen Ver-letzungen geborgen werden und überlebte. Es folgte ein langer Weg zurück in die Normalität: Komapatient, ein 13-monatiger Aufenthalt auf der Intensivstation und bis heute über 60 Ope-rationen.Felix lässt sich aber nicht unterkriegen. Im Som-mer 2013 überquerte er die Alpen als erster Rollstuhlfahrer mit dem Handbike. Den Winter verbringt er beim Training im Monoski; in die-ser Saison konnte er sich in den Disziplinen Sla-lom und Riesenslalom sogar für den Europacup

qualifizieren.Seine Erfahrungen und Erleb-nisse gibt Felix als Referent auf Tagungen, Kongressen oder in Ausbildungseinheiten wei-ter, so auch am Donnerstag, den 15. Oktober ab 20.30 Uhr beim IMS.

Was erwartet die IMS-Teil-nehmer bei Ihrem Vortrags- abend „Two Faces“ am 15. Oktober?Felix Brunner: Ich zeige mei-nem Publikum, wie man Rückschläge als Chancen nutzen kann. An-hand meiner Lebensgeschichte zeige ich im Vortrag auf, was alles mit einem Handicap möglich ist und wie man zu seinem persönli-chen Hauptgewinn kommen kann, egal ob im privaten oder im beruflichen Umfeld.

In Ihrem Leben ist nicht alles nach Plan ver-laufen, trotzdem lassen Sie sich nicht un-terkriegen. Woher nehmen Sie die Kraft und Motivation?Es ist meine innere Einstellung, niemals auf-

zugeben, für meine Ziele zu kämpfen. Ich denke, diese Ein-stellung hatte ich schon mein Leben lang. Zudem ist ein Team um sich herum – Freunde und Familie – enorm wichtig, das ei-nem Rückhalt gibt in den Zei-ten, in denen es nicht so gut läuft. Man hat bei einem Rück-schlag nur eine Möglichkeit: Man muss die Situation anneh-men, sprich akzeptieren.

Der Bergsport wurde Ihnen zum Verhängnis und blieb

dennoch Ihre Leidenschaft.Die Berge haben mein ganzes Leben dominiert. Von klein auf nahmen mich meine Eltern mit in die Berge. Es ist eine Familientradition, die über viele Generationen zurückgeht. Der Gedanke an die Berge hat mich während der Zeit in der Klinik überleben lassen!

Sei auch Du dabei – beim Bergerlebnisfestival der Begegnungen!Weitere Informationen und Tickets in denRaiffeisenkassen oder www.IMS.bz.

© Ronald Gierth

DAS BERGFESTIVAL DER BEGEGNUNGEN

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86 Erker 10 I 15

Haben auch Sie eine Frage zu den Themen Erziehung, Schulprob- leme, familiäre, partnerschaftliche oder persönliche Konflikte? Dann schreiben Sie mir: [email protected]. Ihre Frage (auch anonym) wird vertraulich behandelt.

FRAGEECKE

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GESUNDHEIT

Der Herbst ist ins Land gezogen, die Tage werden immer kürzer und da-mit auch die Sonnenstunden sowie die Möglichkeit, Vitamin D aufzutan-ken.

Was ist Vitamin D und wie können wir es aufnehmen? Vitamin D3 oder Cho-lecalciferol gehört zur Familie der Steroi-de, verwandt mit dem Cortisol (Cortison-hormon). Bei ausreichender UVB-Strah-lung des Sonnenlichtes wird die endoge-ne Vitamin-D-Produktion über die Haut gedeckt (90 % des Bedarfes). Dies hängt ab von Jahres- und Tageszeit, geogra-phischer Breite, Witterung, unbedeck-ter Hautfläche, Dicke und Pigmentie-rung der Haut. Interessantes De-tail: Dunkelhäutige Menschen be-nötigen mehr Vitamin D, da durch das dunkle Hautpigment nur eine begrenzte Haut-Vitamin-D-Produk-tion möglich ist. Etwa zehn Prozent des Vitamin-D-Bedarfs kann exo-gen über die Nahrung erfolgen. Al-lerdings gibt es nur wenige Lebens-mittel, die nennenswerte Mengen an Vitamin D beinhalten: Fettrei-che Fische wie Hering, Makrele und Lachs enthalten rund 500 I.E. (= Internationale Einheiten) pro Portion, Leber und Eigelb enthalten ebenfalls Vitamin D. Zunehmend wich-tig wird eine zusätzliche Zufuhr von Vi-tamin D vor allem in den Monaten von Oktober bis März und bei Risikogruppen (Migranten, Vegetarier/ Veganer, Heimin-sassen, bettlägerige Patienten ...).Wir benötigen Vitamin D für eine Viel-zahl von Zellfunktionen; besonders wich-tig ist das Vitamin für Nebenschilddrü-se, Niere, Knochen und Darm. Es wird sogar eine schützende Wirkung vor Di-abetes mellitus Typ II, kardiovaskulären Erkrankungen, Osteoporose, Immunsys-tem-, Autoimmun- und Krebserkrankun-gen diskutiert, bei letzteren drei konnte ein kausaler Zusammenhang allerdings (noch) nicht gefunden werden.

Schutz vor Osteoporose: Bis zum Al-ter von etwa 18 bis 20 Jahren werden 90 Prozent der maximalen Knochenmas-se (die so genannte „peak bone mass“) aufgebaut. Bis zum 30. Lebensjahr ist der Knochenaufbau abgeschlossen, ab der vierten Lebensdekade beginnt ein

schleichender Knochenabbau. Vitamin D stimuliert neben der Bewegung zusätz-lich die Knochenmineralisation. Eine aus-reichende Vitamin-D-Zufuhr im Kindes- und Jugendalter kann u. a. einer Osteo-porose (Knochenschwund) vorbeugen.

Was kann ich tun, damit mein Vita-min-D-Spiegel ausreichend ist und meine Knochen stark bleiben?Vor allem Kinder und Jugendliche (idea-lerweise auch Erwachsene!) sollten sich mindestens eine Stunde täglich im Freien intensiv bewegen. Die Bewegung fördert den Knochenaufbau und hilft mit, Knochenschwund vorzubeugen.Sonnenlichtexposition: Je nach Haut-

typ – Achtung vor Sonnenbrand! – soll-te man sich zweimal pro Woche fünf bis 30 Minuten zwischen 10.00 und 15.00 Uhr in der Sonne aufhalten, mit unbe-decktem Kopf, freien Armen (Unterarm) und Beinen (Unterschenkel).Von Oktober bis März ist auch im son-nigen Südtirol keine ausreichende Vita-min-D-Zufuhr über das Sonnenlicht ge-währleistet. Von Fachgesellschaften in der Schweiz, Österreich und Deutsch-land wird eine tägliche zusätzliche Vita-min-D-Zufuhr von 200 I.E. (Schwangere, Stillende, unter 60-Jährige) empfohlen, bei über 60-Jährigen 400 I.E. pro Tag.Bitte üben Sie keine Selbstbehand-lung mit Vitamin D aus, da es in selte-nen Fällen auch zu einer Überdosie-rung kommen kann! Wenden Sie sich bei Unklarheiten an Ihren Vertrauensarzt.

Vitamin D – ein Lebenselixier?

Ich wünsche Ihneneinen bewegten undschönen Herbst!

Ihre Dr. Claudia Petroni

STÄNDIG UNFUG IM KOPFUnser Michael (8) ist ein echter „Michel aus Lön-neberga“. Er hat ständig Unfug im Kopf. Er klaut etwa Salat aus Nachbars Garten und benutzt ihn als Zielscheibe fürs Bogenschießen oder letztens beschlossen er und sein bester Freund, unseren Hund zu „frisieren“ und verpassten ihm einen ka-tastrophalen Haarschnitt. Manchmal frage ich mich: Was soll ich bloß mit ihm machen?

Zunächst einmal: Kompliment für die Kreativität und den Einfallsreichtum Ihres Sohnes! Auch wenn das, was Michael so anstellt, keineswegs „Vorzeigecharak-ter“ hat, so verdeutlicht es dennoch, dass Michael jede Menge Ideen im Kopf hat und die Welt gerne auspro-bieren und kennen lernen möchte. Das ist sehr positiv.Auf der anderen Seite stehen Sie natürlich als Eltern da und fragen sich berechtigterweise: Wie sollen wir auf dieses Verhalten reagieren? Sollen wir Michael bestra-fen? Sollen wir mit ihm schimpfen oder ihm Hausarrest geben? Was ist angemessen?Die Wahrung der eigenen Grenzen und die der ande-ren ist eine der Hauptaufgaben in der Erziehung. Als Eltern sind Sie dafür mitverantwortlich, dass Michael lernt, die Grenzen der Mitmenschen und aller Lebewe-sen zu respektieren, ganz nach dem Motto: „Die ei-gene Freiheit hört dort auf, wo die Freiheit des ande-ren beginnt.“ Deshalb ist es auch wichtig, dass Michael Feedback über sein Verhalten bekommt. Er muss erfah-ren und lernen, dass es falsch ist, den Salat aus Nach-bars Garten zu stehlen oder den Hund so übel zuzu-richten, dass der sich nicht mehr vors Haus traut.Wenn Sie mit Michael schimpfen, werden Sie ihn ver-mutlich in die Enge treiben und er wird automatisch unterlegen sein. Aus dieser Position heraus wird er kaum lernfähig sein. Auch Strafen wie Hausarrest sind wenig sinnvoll: Ein Kind, das etwas angestellt hat, braucht nicht weniger, sondern mehr Kontakt mit Gleichaltrigen und mehr körperliche Herausforderun-gen.Wenn Sie mit Michael ein sachliches und auch sehr kla-res Gespräch führen, in dem Sie erklären, was genau er falsch gemacht hat, geben Sie ihm die Chance, über sein Verhalten nachzudenken und dabei auch zu ver-stehen, was genau an seinem Verhalten nicht in Ord-nung war. So kann er ein Gefühl dafür entwickeln, was ihm selbst und anderen wehtut, und umgekehrt, was auch guttut. Dadurch ist der größte Lerneffekt möglich. Und: Etwas Unfug machen gehört auch zum Kind-Sein dazu. Kinder dürfen Fehler machen und ausprobieren – das ist ja gerade das Schöne am Kind-Sein.

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Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: Elektro- und Blitzunfälle

STROM- UND BLITZNOTFÄLLEBeim Stromunfall wird zwischen Nieder- (unter 1.000 V) und Hoch-spannung (über 1.000 V) unterschieden.Niederspannung finden wir etwa im Haushalt. Die Wahrscheinlich-keit, davon getötet zu werden, liegt bei drei Prozent. Bei Niederspan-nung kommt es ganz auf die Dauer der Einwirkung an. Es kann vom harmlosen „Bitzler“ bis hin zu Herzrhythmusstörungen und Herzkreis-laufstillstand kommen. Schutzmaßnahmen: Netzstecker ziehen, Gerät ausschalten, Isolierung durch geeigneten Standort.Bei Hochspannung sollte der Betreiber sofort über die Notrufnum-mern 118/ 115 verständigt werden. Zur Stromquelle sollte ein großer Abstand eingenommen werden. Die Rettung erfolgt nur durch Fach-personal.

SYMPTOME STROMUNFALL:- Strommarken und Verbrennungen- Herz-Kreislauf-Störungen- „Festkleben“ an der StromleitungMASSNAHMEN:- Eigenschutz! Stromkreis unterbrechen- Bewusstsein und Atmung überprüfen- Wundversorgung

BLITZNOTFÄLLEDer Blitzunfall ist in der heutigen Zeit sehr selten geworden. Sind im 19. Jahrhundert noch durchschnittlich fünf bis zehn Personen an Blitz- unfällen gestorben, sind es heute noch ein bis zwei im Jahr.Die Wirkung eines direkten Blitzschlages entspricht dem eines Strom- unfalls mit den für Hochspannungsunfälle typischen Verletzungen wie Verbrennungen.MASSNAHMEN:- Schutz in Gebäuden oder Fahrzeugen (Faradayscher Käfig) suchen!- Wenn kein Schutz in Gebäuden oder Fahrzeugen gefunden werden

kann, offenes Gelände, Hügel und Höhenzüge meiden. Aufenthalt auf oder in Gewässern und Pools vermeiden.

- Wegen der Schrittspannung Füße zusammenstellen, in die Hocke gehen, Arme am Körper halten, den Kopf einziehen, eine Vertiefung aufsuchen. Nicht auf den Boden legen, sondern den Kontaktbereich zum Boden minimieren.

- Von allen größeren Objekten, auch Personen, mindestens drei Meter Abstand halten (Überschlaggefahr).

Weißes Kreuz Sterzing

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: Hängetrauma

In Südtirol liegt die Lebenserwar-tung bei der Geburt im Jahr 2013 bei 80,8 Jahren für Männer und bei 85,6 Jahren für Frauen – und damit für beide Geschlechter über dem gesamtstaatlichen Durch-schnitt. Dieser beträgt für Frauen 84,6 Jahre, für Männer 79,8 Jah-re. Die Lebenserwartung steigt auf gesamtstaatlicher wie auf Landesebene seit Jahren kontinu-ierlich an.

Ein in Südtirol 2013 neugeborener Bub hat eine bereits um 10,2 Jah-re höhere Lebenserwartung als ein im Jahr 1983 Geborener; bei den Mädchen ist diese um 7,6 Lebens-jahre höher.Die Lebenserwartung italienischer Männer ist die höchste in der EU, jene der italienischen Frauen die dritthöchste nach Spanien und Frankreich. Dies teilt das Landes-institut für Statistik (ASTAT) mit.

HOHE LEBENSERWARTUNG FÜR SÜDTIROLER

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LEUTE

Olls Guate zin

50er,Korl.

Hosche woll nit zu kolt?

Zweisamkeit, Geborgenheit, 40 Jahre der Gemeinsamkeit!Heutzutage ist es nicht mehr

selbstverständlich, 40 Ehejahremiteinander zu verbringen.Deshalb wollen wir Euch zu

Eurer Rubinhochzeit gratulierenund Euch von Herzen Danke sagen für alles!

Edi mit Franziska, Barbara mit Damiano,besonders Eure Enkiler Eva und Mattia.

GRAZIELLAE MICHELE

50 ANNI ASSIEME

Vedervi insiemecosì sereni e unitidopo tanti anni,

ci riempie di gioia.Ci avete dato

una grande lezione di vita.Auguri di cuore!

Loriana, Graziano e Stefaniacon famiglie

Dr leschte Pascha und sein Edelweiß hobn’s gschofft

mit gonz viel Liebe und mit Kroft,mit viel Ausdauer und uhne Eilenoch 25 Johr zur Silbermedaille.

Zum 25. Hochzeitstogam 6. Oktober gratulieren herzlich

Enkre Lausgitschn mit Anhang.

an Agata Nagele,Jasmin Benedikter und

Direktor Dr. Hans-Jörg Unterfraunerfür die kompetente

und menschliche Unterstützungbei der Abschlussprüfung

meiner Tochter Vivien.

Familie Brunner

EINHERZLICHES

DANKESCHÖN

Nun sind die Rubine aufgereiht, schon 40 Jahre Ehezeit.

Noch viele seien Euch gegeben, recht glücklich sollt Ihr sie erleben.

Wir wünschen Euch das Allerbestezu Eurem 40. Hochzeitstagsowie alles Liebe und Gute

für die kommenden Ehejahre.

Oskar mit Josefine,Andreas,

Matthias mit Andrea,und ganz besonders Julia, Katharina und Verena

Es gibt Zeiten zum Arbeitenund Zeiten zum Feiern.

Jetzt ist Zeit zum Feiern!

Alles Gute zum runden 50erwünschen Dir Deine Mutter Barbara

und Deine Schwester Sieglinde.

Schaug, wer do auserlocht,es isch uane, de huire 30 Johr mocht.Die wilden Zeiten sein zwor vorbei,

stott Party gib’s iatz Babybrei!Ober zin a Hetz bisch olm nou zu hoben, deswegen welln mir Di ordentlich loben.

Olls Guate!Deine Gitschen

Manfred Letznerist 75!

Dazu gratuliertdie Feuerwehr Wiesen

und wünscht ihm alles Beste!

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Liebe Ida, lieber Josef,

auf 50 Jahre Eheglückschaut Ihr beide jetzt zurück.

Ihr habt in Eurem Lebenso viel uns schon gegeben.

Für alle Mühe, die Ihr Euch macht,sei hiermit Dank Euch dargebracht.

Es möge für Euch im weiteren Lebennoch viel Freude und Gesundheit geben.

Die allerbesten Glückwünsche zu Eurem

50. Hochzeitstagsowie alles Liebe und Gute für die kommenden Ehejahre

wünschen Euch Eure Kinder mit Familien.

REZEPT

ZUCCHINI-PUDDING-AUFLAUF MAL ANDERSZutaten: 60 g Maismehl, 3 Eigelb, 3 Eiweiß, 250 ml Sahne, Salz und Pfeffer, etwas Basilikum, 300 g mittlere Zucchini, etwas But-ter.

Zubereitung: Das Maismehl mit Eigelb, Sahne und Gewürzen verrühren und für 30 Minuten quellen lassen. Die Zucchini wa-schen, die Enden abschnei-den und grob raspeln bzw. in kleine Würfel schneiden. In einer Pfanne etwas But-ter zerlassen und die Zucchi-ni unter ständigem Rühren etwa drei bis vier Minuten leicht anbräunen. Dann die Zucchini auf Kückenkrepp abtropfen lassen, würzen und unter den Maisteig heben. Teig in eine gefettete mit Maismehl ausgestreute Wasserbadform oder Ringform füllen. Den Backofen vorwärmen, ein großes, hohes Blech mit heißem Wasser füllen und die Ring- oder Wasserbad-form hineinstellen. Der Zucchini-Pudding sollte jetzt bei mittlerer Hitze etwa eine Stunde garen. Danach noch fünf Minuten ruhen lassen und dann stürzen. Mit einer Tomatensauce warm servie-ren.

Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer.

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ÄRZTEKALENDER VERANSTALTUNGEN

BIS 31. OKTOBERAusstellung: „Schulbauten in Südtirol“, Festung Franzensfeste, zu den Öffnungszeiten der Fes-tung.

BIS 31. OKTOBER 2016Ausstellung: „Zukunft Bahn. Standortvorteil für die Alpenre-gion. Die Bahnen im historischen Tirol von 1850 bis heute“, Fes-tung Franzensfeste, zu den Öff-nungszeiten der Festung.

3. UND 10. OKTOBERUnterhaltung: Der Rote Teppich, Sterzing, Innenstadt.

6. OKTOBERKabarett: „Kindermund“, Diet-linde & Hans Wernerle aus „Nar-risch Guat“, Sterzing, Stadtthea-ter, 20.30 Uhr.

7. OKTOBERDiskussion: „Wipptal & Flüchtlin-ge: miteinander helfen – aiutare insieme“, Sterzing, Steindl’s Bou-tique Hotel, 20.00 Uhr.

8. OKTOBERKonzert: „Trans/alplantisch“, Do-minik Plangger, Sterzing, Stadtthea- ter, 20.30 Uhr.

10. OKTOBERUnterhaltung: Bergrettungsball des BRD Ridnaun/Ratschings, Unter-haltung mit der Gruppe „Merrick“, Ridnaun, Vereinshaus, ab 21.00 Uhr. Shuttledienst mit Abfahrt 21.00 Uhr vom Parkplatz Steindl, hält an allen Bushaltestellen.Konzert: „From the Caribbean to

the Alps“, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr.Verschiedenes: Gerichtskreuz-gang nach Maria Trens, Start in Sterzing um 8.00 Uhr.

10. - 31. OKTOBERAusstellung: „Zeitgenössische Tiroler Kunst im Fokus“, Wiesen, Möbelhaus Tötsch.

11. OKTOBERSport: Herbstwanderung mit Törggelen, AVS Freienfeld.Unterhaltung: WIPPfest beim Schaurhof, Ried, ab 10.00 Uhr.Sport: Törggelewanderung, AVS Sterzing.

18. OKTOBERSport: Herbst-Familienwande-rung mit Törggelen, AVS Rat-schings.

22. OKTOBERKabarett: Balldini „kommt“, Bar-bara Balldini, Sterzing, Stadtthea-ter, 20.30 Uhr.

23. OKTOBERVortrag: „Unsere Nahrung in Ge-schichte und Brauch“ mit Hans Grießmair, Sterzing, Stadtbiblio-thek, 20.00 Uhr.

24. OKTOBERVerschiedenes: Tag der offenen Tür im Seniorenwohnhaus St. Elisa-beth, Sterzing, 14.00 – 17.00 Uhr.Vortrag: „Madagaskar – Eine bio-logische Reise durch die Insel der Vielfalt“ mit Martin-Carl Kinzner, Gossensaß, Öffentliche Bibliothek, 16.00 Uhr.

24., 25., 27., 30. UND31. OKTOBERTheater: „Gspenstermacher“, Ma-reit, 20.00 Uhr (am 25. Oktober um 18.00 Uhr), Kartenreservierungen 12.00 – 14.00 Uhr, 18.00 – 20.00, Tel. 329 2179968.

25. OKTOBERSport: Bergwanderung bei Kie-fersfelden, AVS Sterzing.

28. UND 29. OKTOBER,2., 3. UND 6. NOVEMBERTheater: „Alpenglühn und Män-nertreu“, Gossensaß, 20.00 Uhr. Kartenvorverkauf in der Bäckerei Mayr, Tel. 0472 633011.

29. OKTOBERProtestkundgebung: Schweige-marsch mit Lichterkette für das Krankenhaus Sterzing vom Zwöl-ferturm zum Krankenhaus, Start 20.00 Uhr.

> KURSE23./24. Oktober: Geburtsvor-bereitungskurs mit Hebam-me, Sanitätsassistentin und Kin-derarzt, Sterzing, Krankenhaus, Fr 9.00 – 18.00 Uhr, Sa 9.00 – 17.00 Uhr. Begrenzte Teilnehmer-zahl! Anmeldung: Vorsorgedienst Sterzing, Tel. 0472 774621.

> SPRECHSTUNDENVerbraucherzentrale: Bera-tung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr.Arbeitsvermittlungszentrum: jeden Donnerstag, Sterzing, Bahnhofstr. 2/E, 8.30 – 12.00,

APOTHEKEN03.10. – 09.10.: Stadtapotheke Tel. 76539710.10. – 16.10.: Apotheke Wiesen Tel. 76035317.10. – 23.10.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 75502424.10. – 30.10.: Apotheke Paracelsus Tel. 76494031.10. - 06.11.: Stadtapotheke

Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr.Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364.

PRAKTISCHE ÄRZTE03.10.: Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 162449304.10.: Dr. Claudia Petroni Tel. 329 652786010.10.: Dr. Markus Mair Tel. 329 239520511.10.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 607248017.10.: Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 76476218.10.: Dr. Robert Hartung Tel. 333 521600324.10.: Dr. Pietro Stefani25.10.: Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 29934231.10.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 761966601.11.: Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480

Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend.

Vom 1. Oktober 2015 bis Mai 2016 ist samstags von 14.00 – 17.00 Uhr im Vorsorgedienst, Romstraße 5, in Brixen, ein kinderärztlicher Betreuungsdienst für dringende Fälle tätig.

TIERÄRZTE03./04.10.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer)10./11.10.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota)17./18.10.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota)24./25.10.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr.Heinrich Forer)31.10./01.11.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota)

Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone.

Dr. Heinrich Forer,Tel. 764636, 347 7514146Dr. Bruno Prota,Tel. 647454, 329 2179979Dr. Stefan Niederfriniger,Tel. 388 8766666

KLEINTIER-NOTFALLDIENST:Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

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Erker 10 I 15 91

14.00 – 16.30 Uhr.Sozialgenossenschaft Tages-mütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Marga-rethenhaus, Tel. 347 4601005.Anlaufstelle für Frauen in Ge-waltsituationen und deren Kinder: Beratung in Sterzing: je-den ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen grünen Nummer 800601330.Gewalt im Alter: Hilfesuchen-de können sich an die kostenlo-se grüne Nummer 800 001 800 wenden.Selbsthilfegruppe Alleinerzie-hende: Einmal monatlich nach Absprache, Tel. 333 8397846.Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegen-de: Jeden 2. Samstag im Monat, Tagespflegeheim im Bezirksal-tenheim Wipptal, 15.00 – 17.00 Uhr, Infos: Gertraud Beikircher, Tel. 0472 632670.Sprachencafè Sterzing: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Bar des Ho-tels „Sterzinger Moos“. Kontakt: Christine Zwischenbrugger Hal-ler, Tel. 339 8698659.

> VEREINE UND VERBÄNDE

Jugenddienst/Jugendtreff21. Oktober: „INSTANT ACTS ge-gen Gewalt und Rassismus“, Ster-zing. Oberschulzentrum, ab 14.30 Uhr, Anmeldung erforderlich.23. Oktober: „Verteidigen –

Schützen – Erhalten“, Vortrag mit Magdalena Gschnitzer, Ster-zing, Raiffeisensaal, 19.30 Uhr.23. Oktober: Abendessen mit Gerichten aus unterschiedlichen Kulturen, Sterzing, Haus Maria Regina Pacis, ab 19.30 Uhr, An-meldung erforderlich.28. Oktober: „Ladakh – ein Land zwischen den Welten“, Fo-tovortrag mit Reisebericht von Ulrike Pircher, Sterzing, Raiffei-sensaal, 19.30 Uhr.Öffnungszeiten Jugendtreff: Di – Sa, 14.30 – 17.30 Uhr, aus-genommen Ausflüge und Ver-anstaltungen. Wer ehrenamtlich mitarbeiten möchte, kann sich unter Tel. 345 3598339 bzw. im Jugenddienst Wipptal, Tel. 0472 767890, melden.

ElKi6. Oktober: Elternrunde: Die Er-fahrung des Todes. Wie spreche ich mit meinem Kind darüber? Mit Dekan Josef Knapp, 9.30 Uhr.13. Oktober: Kastanienfest und Igelhaus bauen im ElKi-Garten, 15.00 Uhr.20. Oktober: Kleidertauschparty für Frauen (Herbst- und Winter-bekleidung), 15.00 Uhr.Weitere Veranstaltungen auf www.elki.bz.it, Infos: Tel. 768067; E-Mail: [email protected].

KolpingfamilieJeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr.KVW25. Oktober: Preiswatten der

KVW Frauen, Sterzing Mittel-schule „K. Fischnaler“, 13.00 Uhr.

Lebenshilfe2., 9., 16., 23. und 30. Okto-ber, 13., 20. und 27. Novem-ber: Schwimmen für Anfän-ger, Sterzing, Balneum, 16.15 – 17.15 Uhr, Infos und Anmel-dung bei Waltraud Forer, Tel. 334 1035642.3. und 10. Oktober: Fit in den Winter (Nordic Walking, Gym-nastik ...), Radweg Unterackern, 10.00 Uhr, Infos und Anmeldung bei Roland Schroffenegger, Tel. 347 9323585.23. und 30. Oktober, 6., 13. und 20. November: Gymnastik, Turnhalle von Raas oder Gossen-saß, 18.00 – 20.00 Uhr, Infos und Anmeldung bei Roland Schroffe-negger, Tel. 347 9323585.

Filmclub2. Oktober: Der Chor – Stimmen

des Herzens, USA 2014.9. Oktober: Königin der Wüste, USA/MA 2015.16. Oktober: Brenna tuat’s schon lang, AT/DE 2015.23. Oktober: Auf Skiern am Li-mit, AT 2014.30. Oktober: Picknick mit Bären, USA 2015.Beginn jeweils um 20.00 Uhr, Sterzing, Stadttheater.

> MÄRKTE5. und 20. Oktober: Krämer-markt, Brenner.12. Oktober: Monatsmarkt, Sterzing.6. und 13. Oktober: Sterzlmarkt, Sterzing.2., 9., 16. Oktober: Bauernmarkt, Sterzing.18. Oktober: Flohmarkt, Ster-zing.24. Oktober: Bücherflohmarkt, Gossensaß, Öffentliche Bibliothek, 9.00 – 16.00 Uhr.

YOSEIKAN BUDO

T R A I N I N G S A N G E B O T /O F F E R T E D I F O R M A Z I O N E

Yoseikan Cardio-Training

Jugendtraining/ giovani (10 – 16)

Mini/ Junior Budo (5 – 9)

Erwachsenentraining/ adulti (17 – 99)

2 Schnupperstunden gratis!

2 ore di prova gratuite!

In der Dreifachturnhalle von SterzingNella palestra polifunzionale di Vipiteno

Trainingszeiten/ orari (ab 15. September):Montag/ Dienstag/ Donnerstag

lunedì/ martedì/ giovedì

Informationen/ informazioni:Tel. 349 5512943, 339 5746713

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Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt wer-den, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Raub, Betrug).

Folgende Buchstaben werden vorgegeben: A B D E H I L S T

Erkoku

Auflösung des Vormonats

Lösu

ngsw

ort:

BAUE

RNM

ARKT

Lösu

ngsw

ort:

PART

EILO

S

Kannst Du die 5 Fehler finden?

UNTERHALTUNG

• M • A • A • R • A • A W • N •S A T T E L B E R G • B A S I C• N E U S T A D T • B W L • E SA D L E R • S E • M O E D E R S• L F • A A L • A A S G E I E RE S E L • L • P S I • • B • • •• E R U P T I V G E S T E I N EE I W E I S S • B R E N N E R O• T E B A L D I • N L • • • • SK E I E • • N S T • • P R A T I• J S C H G • A G L S B O D E NM O S K A U • R A U H B E I N •• C E • I P E C • P E • R E N EA H N E N P R O B E • R O U E N

Pfiffikus

Pfiffikus sucht eine abgerissene Sonnenuhr-Nase in Ster-zing. Wer weiß, wo sie sich jetzt befindet oder wer sie entwendet hat, gibt uns einen Hinweis. Unsere Frage aber lautet: Wie heißt die Partnerstadt von Sterzing? Wer die Antwort kennt, schreibt eine frankierte Postkarte an den Erker, Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, ein Fax (760394) oder ein E-Mail ([email protected]). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. Oktober. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teil-nehmen.

Auflösung des Vormonats: Gesucht war natürlich die Wegmarkierung zum „Penser Joch“, und nicht zum „Pemser Joch“. Der Alpenverein ist sehr fleißig bei jähr-lichen Wegmarkierungen, und deshalb können sich auch kleine Fehler einschleichen, so wie in diesem Fall. Der markierte Stein befindet sich zwischen Egg und dem Pen-ser Joch und wurde uns von einer eifrigen Pfiffika zuge-sandt. Ein herzliches Dankeschön ergeht an alle, die uns in letzter Zeit immer öfters mit Pfiffikus-Fotos versorgen.

Das Los bestimmte

Michaela Priethaus Sterzing

zum Pfiffikus des Monats September.

Die Gewinnerin erhält einen Gutscheinfür zwei Pizzas und zwei Getränke im

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktionpersönlich abgeholt werden.

Wir gratulieren!

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JAHRESTAGE

15. Jahrestag

Theresia Massardi geb. Plank* 13.09.1923 † 31.10.2000

Fünfzehn Jahre sind schon vergangen,seit wir von Dir Abschied nehmen mussten.

In Dankbarkeit gedenken wir Deiner beimGedächtnisgottesdienst am Sonntag,den 25. Oktober um 8.30 Uhrin der Pfarrkirche von Mittewald.

In lieber ErinnerungDeine Kinder

Wir bewahren Dichals Licht

in unseren Herzen.

1. Jahrestag

Daniel ThalerIn Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 18. Oktober um 10.00 Uhrin der Pfarrkirche von Sterzing.

Allen, die daran teilnehmen undDich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Deine Familie

Stets bescheiden, allen helfend,so hat jeder Dich gekannt.Ruhe sei Dir nun gegeben,hab für alles tausend Dank.

Du hast ein gutes Herz besessen,nun ruht es still, doch unvergessen.Obwohl wir Dir die Ruhe gönnen,

ist voller Trauer unser Herz,Dich leiden sehen und nicht helfen können,

war für uns der größte Schmerz.

DANKE

allen für die aufrichtige Anteilnahmeund die Verbundenheit,

für alle Blumen-, Kerzen-, Messen- und Gedächtnisspendensowie die Teilnahme an den

Rosenkränzen und dafür, dass Ihr unsere Mutterauf ihrem letzten Weg begleitet habt.

Ein besonderer Dank gilt Pater Meinrad unddem Kirchenchor Pflersch für die würdevolle

Gestaltung der Trauerfeier.

Die Trauerfamilie

Pauline Teissl Wwe. RalserRinnerbäuerin in Flans

* 26.06.1926 † 16.08.2015

8. Jahrestag

Armin KeimAcht Jahre sind nun schon vergangen und trotzdem

bist Du uns immer noch so nah.Dankbar für die schöne Zeit mit Dir und verbunden in Liebe

denken wir an Dich ganz besonders bei der hl. Messeam Samstag, den 14. Oktober um 19.30 Uhr

in der St. Margarethenkirche in Sterzing.

Allen, die daran teilnehmen und an Dich denken, möchten wir danken.

In LiebeDeine Mami Rosmarie und Bruder Christian

Anna MarkartWwe. Frei Wwe. Siller

* 19.11.1918 † 10.08.2015

Eine Stimme,die uns vertraut war, schweigt.

Eine Mutter,die uns lieb war, ging.

Was uns bleibt,sind Liebe, Dank und Erinnerungenan viele schöne Stunden und Jahre.

DANKE

für die herzliche Anteilnahme, gesprochen und geschrieben.

Dankefür das viele Gebet, die Messen, Kerzen, Blumen und Spenden.

Vergelt’s Gott vor allem Pfarrer Paul Valentini und Dekan Josef Knapp für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier,

sowie dem Chor, dem Mesner, der Feuerwehr und allen, die einen Dienst verrichtet haben.

Die Trauerfamilie Frei

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JAHRESTAGE

15. Jahrestag

Leonhard TolloiLieber Tate,

in Liebe und Dankbarkeit gedenken wirDeiner beim Gottesdienst am Sonntag,den 18. Oktober um 8.30 Uhrin der Pfarrkirche von Kematen/ Pfitsch.

Allen, die an der Gedächtnismesseteilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Deine Kinder

Das Leben ist vergänglich, doch die Liebe, Achtung

und Erinnerungbleiben für immer.

23. Jahrestag

Erich BaurWir gedenken Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Samstag, den 10. Oktober um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Allen, die daran teilnehmen,ein herzliches Vergelt’s Gott.

Deine Familie

Menschen, die wir lieben,bleiben für immer,

denn sie hinterlassenSpuren in unseren Herzen.

Die Erinnerungist unvergesslich

und gibt uns Kraft.

12. Jahrestag

Helene Volgger geb. Obex

Liebe Mame,

wir denken und beten für Dich ganz besonders am Donnerstag,den 22. Oktober um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun.

Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen.

In LiebeDeine Familie

Maria Volgger Wwe. InderstDANKSAGUNG

Wir möchten uns auf diesem Weg bei jedem einzelnen bedankenfür jeden Händedruck, für die tröstenden Worte, gesprochen oder

geschrieben, fürs Vorbeten, für die Teilnahme an den Rosenkränzen,für Blumen, Kerzen, Messen und Spenden.

Ein herzlicher Dank gilt Pfarrer Thomas Stürz und Hermann Wild,den Bäuerinnen, dem Kirchenchor, den Kranz- und Sargträgern,den Ministranten und all jenen, die zur würdevollen Gestaltung

der Trauerfeier beigetragen haben.

Die Trauerfamilie

Das Sichtbareist vergangen,es bleiben nurdie Liebe und

die Erinnerung.

20 Jahre ohne Dich ...

Wir gehen die Wege,die Du gegangen bist,Du gehst mit uns.Wir freuen uns an dem,was Dich erfreut hätte,wir sehen Dich mitlachen.Wir gehen den Spuren nach,die Du hinterlassen hast,und begegnen Dir immer wieder.

Josef BrunnerPaulhonser

* 05.03.1937 † 24.10.1995

Zum 20. Mal jährt sich der traurige Tag,an dem uns unser lieber Tate so plötzlich verlassen musste.

Voll Liebe und Dankbarkeit denken wir an ihn bei der hl. Messeam Sonntag, den 25. Oktober um 10.00 Uhr

in der Pfarrkirche von Ratschings.

Allen, die daran teilnehmen,ein herzliches Vergelt’s Gott.

Deine Familie

Josef BrunnerPaulhonser

* 05.03.1937 † 24.10.1995

Zum 20. Mal jährt sich der traurige Tag,an dem uns unser lieber Tate so plötzlich verlassen musste.

Voll Liebe und Dankbarkeit denken wir an ihn bei der hl. Messeam Sonntag, den 25. Oktober um 10.00 Uhr

in der Pfarrkirche von Ratschings.

Allen, die daran teilnehmen,ein herzliches Vergelt’s Gott.

Deine Familie

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JAHRESTAGE

HelmutBellenzier

* 14.10.1951 † 31.08.2015

EIN HERZLICHES VERGELT’S GOTTfür die tröstenden Worte,die stillen Umarmungen,für jeden Händedruck,

die Teilnahme am Rosenkranz und am Begräbnis,für die Gedächtnisspenden, Blumen und Kerzen,

für jede Form der Anteilnahme.

Besonders bedanken möchten wir uns bei Dekan Josef Knapp undPater Meinrad Gasser für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier,

beim Vorbeter Luis, den Sängerinnen Tamara und Christa für diewundervolle musikalische Gestaltung, den Sarg- und Kranzträgern und allen,

die einen Dienst geleistet haben.

Die Trauerfamilie

Paula Pedergnana * 18.02.1932 † 02.09.2015

EIN AUFRICHTIGES DANKESCHÖN

für jeden Händedruck, tröstende Worte und stumme Umarmungen,die Beileidsschreiben, die Gebete, die Teilnahme an den Rosenkränzen und

am Abschiedsgottesdienst, für die Blumen, Kerzen, Messen undGedächtnisspenden. Ein besonderer Dank gilt unserem Pfarrer Attila

für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier, den Vorbetern, den Mesnern,den Ministranten, den Trägern des AVS, dem Pfarrchor, den Bläsern

der Vereinskapelle, den Jahrgangskollegen aus Tramin und den Verwandtenaus dem Unterland sowie den Nachbarn für ihre Hilfsbereitschaft.

Vergelt’s Gott an alle sagenPepi Festini und Paulas Angehörige

Das sind die Starkenim Lande,

die unter Tränen lachen,ihr eigenes Leid verbergen

und anderenFreude machen.

Menschen, die wir lieben, sterben nie,sie bleiben in unseren Herzen erhalten.

Passano i giorni, i mesi, gli anni,ma la tua presenza è sempre tra di noi.

10 Jahre ohne Dich10 anni senza di te

Lea David† 07.10.2005

In Liebe gedenken wir Deinerganz besonders bei der hl. Messeam Samstag, den 10. Oktoberum 19.30 Uhr in derSt. Margarethenkirche in Sterzing.

In LiebeKarin und Petra mit Familien

7. Jahrestag

Karl ThalerLieber Karl, dankbar für die schöne Zeitmit Dir und verbunden in Liebe gedenken wir Deiner am Donnerstag, den8. Oktober um 17.30 Uhr beimGottesdienst in der Kirche in Thuins.

Allen, die daran teilnehmen undso oft Dein Grab besuchen,ein aufrichtiges Vergelt’s Gott.

Deine Familie

Was man tiefin seinem Herzen besitzt,

kann mandurch den Tod nicht verlieren.

Johann Wolfgang v. Goethe

15. Jahrestag15° anniversario

MarthaMessner Saia† 03.11.2000

In Liebe denken wiran Dich am Dienstag,den 3. November um 18.30 Uhr in derPfarrkirche von Sterzing.

Con infinita nostalgiati ricordano

Gianni, Carla, Fabrizioe tutti i parenti.

Erinnerungensind kleine Sterne,

die tröstend in das Dunkelunserer Trauer leuchten.

A tutti coloroche la conobbero

e l’amarono perchèrimanga vivoil suo ricordo.

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JAHRESTAGE

1. Jahrestag

Anton Bacher* 08.04.1947 † 04.11.2014

Lieber Tate, wir gedenken Deiner ganz besondersbei der hl. Messe am Sonntag, den 1. Novemberum 9.30 Uhr in der St. Veitkirche in Obertelfes.

Ein Dank gilt allen, die daran teilnehmen,sein Grab besuchen und Toni in Erinnerung behalten.

Deine Lieben

„OHNE DICH“ –ZWEI WORTE

SO LEICHT GESPROCHEN,ABER SO SCHWER

ZU ERTRAGEN!

Danke für den Weg, den Du mit uns gegangen bist.

Danke für Deine Hände, die uns so hilfreich waren.Danke, dass es Dich gab!Du bleibst unvergessen

in unseren Herzen.

5. Jahrestag

Josef RainerGanz besonders denken wir an Dichbei der hl. Messe am Samstag,den 17. Oktober um 19.30 Uhrin der St. Margarethenkirche in Sterzing.

Allen, die daran teilnehmen,einen herzlichen Dank.

In LiebeDeine Familie

Leuchtende Tage, nicht weinen,

dass sie vorüber sind,lächeln, dass sie gewesen sind.

10. JahrestagFilomena Wwe. Sparbergeb. VötterZehn Jahre sind schon vergangen, seitdem Dunicht mehr unter uns weilst. In lieber Erinnerung gedenken wir Deiner besonders am Sonntag,den 11. Oktober um 19.30 Uhr in derSt. Margarethenkirche in Sterzing.

Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die daranteilnehmen und unsere Filomena in lieberErinnerung behalten.

Deine Kinder Richard, Irmgard und Karl-Heinzmit Familien

Aus unserem Lebenbist Du gegangen,in unserem Herzen

bleibst Du.

Armin ErlacherZum 9. Jahrestag denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 1. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Ein Dank allen, die daran teilnehmen und Armin im Herzen behalten.

Deine Eltern Gabi und HerbertDeine Schwester Sabine

Wer im Gedächtnisseiner Lieben lebt,der ist nicht tot, er ist nur fern;

tot ist nur,wer vergessen wird.

(Immanuel Kant)

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JAHRESTAGE

DANKE

für die tröstenden Worte,für die stillen Umarmungen,für jeden Händedruck,für die Teilnahme am Rosenkranz und am Begräbnis,für die Gedächtnisspenden, Blumen und Kerzen,für jede Form der Anteilnahme.

Besonders bedanken möchten wir uns bei Dekan Josef Knapp und dem Penser Pfarrer P. Paul Lantschner für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier, den Kranzträgern, Musikern und all jenen, die einen Dienst verrichtet haben.

Die Trauerfamilie Pardeller

Robert Pardeller

* 03.01.1935 † 02.09.2015

DANKE

sagen wir allen, die ihr im Leben ihre Zuneigung und Freundschaft schenkten, ihr Achtung und Wertschätzung entgegenbrachten, ihr auch am Ende

ihres Lebensweges zur Seite standen und sie weiterhinin lieber Erinnerung behalten.

Wir danken für die tröstenden Worte, gesprochen oder geschrieben,die Umarmungen, den Händedruck, für die Blumen, die Spenden,

das Gebet und für die Teilnahme an der Beerdigung.

Ein Vergelt’s Gott gilt Pfarrer Walter Prast und Pater Meinrad und allen,die zur würdevollen Gestaltung der Trauerfeier beigetragen haben.

Die Trauerfamilie

Johanna HoferWwe. Ramoser

* 05.03.1915 † 13.08.2015

DANKSAGUNG

Wir möchten uns auf diesem Weg bei allen für jeden Händedruck,

für jedes tröstende Wort und jede stumme Umarmung, für die Gebete,

die Teilnahme am Rosenkranz undam Begräbnis, für die heiligen Messen,

für die Blumen und Kerzen,für jede Form der Anteilnahme in dieser schweren Zeit recht herzlich bedanken.

Die Trauerfamilie

Gustav Santoni* 21.09.1926 † 07.09.2015

10. Jahrestag

Franz MairöslGanz besonders denken wir an Dich, lieber Franz, am Sonntag, den 11. Oktober um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.

Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Deine Familie

Wenn Ihr mich braucht,so flüstert meinen Namen,in Euren Herzen, ganz leise,

und ich werde da sein.

20. Jahrestag

Hermann MairGanz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Donnerstag, den 8. Oktober um 17.30 Uhr in der Kirche in Thuins.

Allen, die daran teilnehmen undDich in lieber Erinnerung behalten,ein herzliches Vergelt’s Gott.

Deine Familie

Menschen, die wir lieben,sterben nie,

sie bleiben unsim Herzen erhalten.

Das Schicksal ließ ihm keine Wahl.Sein Lächeln aber wird uns bleiben;in unseren Herzen als Sonnenstrahl

kann selbst der Todes nicht vertreiben.

3. Jahrestag

Alois Larcher Luis

In Liebe denken wir ganzbesonders an Dich bei derhl. Messe am Sonntag, den11. Oktober um 8.30 Uhrin der Pfarrkirche von Mittewald.

Deine Familie

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AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN

> GeburtenBrenner: Moreno Ametovksi (13.08.2015, Sterzing). Imaan Fatima Arshad (14.08.2015, Sterzing). Pfitsch: Helene Hofer (15.08.2015, Sterzing). Lena Fichter (24.08.2015, Sterzing). Noemi Feniello (25.08.2015, Sterzing). Paul Walter (27.08.2015, Sterzing). Ratschings: Miriam Wild (12.08.2015, Sterzing). Alissa Montalto (15.08.2015, Bozen). Aaron Sparber (16.08.2015, Sterzing). Lukas Sparber (22.08.2015, Sterzing). Sterzing: Saba Afsheen Baig (03.08.2015, Sterzing). Julian Parigger (05.08.2015, Sterzing). Marco Maiel-lo (11.08.2015, Capua). Iris Gianlupi (15.08.2015, Sterzing). Antonio Cal- diero (17.08.2015, Neapel). Ivan Parig-ger (18.08.2015, Sterzing). Ariana Gashi (27.08.2015, Sterzing).

> TodesfälleBrenner: Kurt Egartner, 88 (07.08.2015, Brenner). Primo De Marck, 91 (16.08.2015, Brenner). Freienfeld: Maria Haller, 83 (22.08.2015, Freienfeld). Pfitsch: Johanna Hofer, 100 (13.08.2015, Sterzing). Ratschings: Anna Markart, 96 (10.08.2015, Ratschings). Jochen Frey, 50 (11.08.2015, Ratschings). Siegfried Alois Nössing, 87 (11.08.2015, Ster-zing). Savina Cadoppi, 87 (16.08.2015, Ratschings). Maria Volgger, 82 (31.08.2015, Brixen). Sterzing: Gloria Bellini, 52 (02.08.2015, Gries am Brenner). Karl Oberhauser, 82 (09.08.2015, Ster-zing). Pauline Teissl, 89 (16.08.2015, Sterzing). Virgilio Muntangesu, 87 (19.08.2015, Sterzing). Rosetta Frigerio, 93 (21.08.2015, Sterzing). Helmut Bel-lenzier, 63 (31.08.2015, Sterzing).

> EheschließungenFreienfeld: Maria-Valentina Cavalie-re und Simon Brunner (08.08.2015, Freienfeld). Dagmar Mayr und David Braunhofer (14.08.2015, Freienfeld). Pfitsch: Elisa Dudine und Vincenzo Sciascia (04.07.2015, Muggia). Sybille Inderst und Oskar Delueg (25.07.2015, Ridnaun). Ratschings: Elisa Thaler und Hannes Nestl (30.07.2015, Brixen). Sterzing: Barbara Bonaccorsi und Ti-tusz Györi (01.08.2015, Sterzing).

Paola Manna und Massimo D’Ama-to (01.08.2015, Quindici). Moni-ka Schwazer und Andreas Kusstat-scher (08.08.2015, Sterzing). Mi-chela Genovese und Emilio Del Ge-nio (08.08.2015, Roccarainola). Ma-ren Bade und Roberto Capodanno (13.08.2015, Sterzing). Sigrid Maria Lobinger geb. Hüttinger und Armin Günter Steinbeißer (14.08.2015, Ster-zing). Anna Pantano und Enrico Formi-sani (19.08.2015, Sterzing). Antonia Losito und Cosmo Pisani (22.08.2015, Molfetta). Mandy Andrea Henke und Ronny Just (25.08.2015, Sterzing).

> BaukonzessionenBrenner: Harald Braunhofer, Pflersch: Erweiterung des Stadels, Gp.1086, K.G. Pflersch. Franz Schwitzer, Pflersch 69: Errichtung einer Überdachung für Mo-tor- und Fahrräder sowie einer Holzle-ge, Bp.294, K.G. Pflersch. Gemeinde Brenner: Asphaltierung der Zufahrtsstra-ße zum Wiesenhof, versch. Gp., K.G. Pflersch. Birgit Schwitzer, Gossensaß, Gänsbichl 61: Errichtung Wohnhaus mit Garage, Gp.391/18, K.G. Gossensaß. Cornelia Martiello, Gossensaß, Färber-str.2B: Errichtung eines Einfamilienhau-ses, Gp.391/19, K.G. Gossensaß. Freienfeld: Alfred Hasler, Klaus Ober-marzoner, Trens, Lahnstr.27: Sanie-rung der Bp.35, Gp.52/1, 53/1, 55 und 97/7, K.G. Trens. Alpenrosenhof KG, Egg 29: Errichtung einer Windkraftan-lage am Penserjoch, Gp.1539/2, K.G. Stilfes. Alois Rainer, Flans 38: Errich-tung eines Heubergeraumes und ei-ner lw. Garage, Bp.135, Gp.1374 und 1378/1, K.G. Trens. Siegfried Unter-leitner, Pfulters: Systemisierung der Gp.2138/7, K.G. Stilfes. Markus Zöss-mayr: Errichtung von Feldwegen und Meliorierungsarbeiten, versch. Gp., K.G. Mauls. Brenner Basistunnel BBT SE, Bozen: Maßnahmen zur Verbesse-rung des Wassernetzes zur Ersatzwas-serversorgung der Gemeinde Freien-feld. Hubert Hochrainer, Partinges 2: Durchführung von lw. Verbesserungs-maßnahmen, versch. Gp., K.G. Trens. Peter Faistnauer, Trens, R.-M.-Krucken-hauser-Str.1: Teilweiser Abbruch und Wiederaufbau des Verbindungstraktes, Bp.48, K.G. Trens. Pfitsch: Einrichtungshaus Tötsch GmbH, Wiesen, Am Moosfeld 47: Um-gestaltung der Wohnung im Erdge-schoss, Bp.417/1, K.G. Wiesen. Franz

Aukenthaler, Monika Wurzer, Tulfer 273A: Bau eines Abstellplatzes für lw. Geräte, Gp.1269/1, K.G. Wiesen. Mar-tin Messner, St. Jakob 2: Errichtung ei-nes Forstweges in Platz, Gp.1035/29 und 1124/1, K.G. Pfitsch.Ratschings: Jaufenlift GmbH: Er-richtung einer Beschneiungsanlage, Gp.650/1, K.G. Ratschings. Hermann Wild, Ridnaun, Bergl 3: Erweiterung Wohnhaus, Bp.67/1, K.G. Ridnaun. Rai-mund Fassnauer, Pardaun 28: Errich-tung eines Wintergartens, Bp.456, K.G. Ratschings. Adalbert Braunhofer, Jaufental: Planierungsarbeiten von Wald zu Landwirtschaftsgebiet, Gp.685/1, K.G. Jaufental. Maria-Anna Rainer, Jaufental: Planierungsarbeiten von Wald zu Landwirtschaftsgebiet, Gp.654/1 und 655, K.G. Jaufental. Andrea Kru-selburger, Telferweg 4: Umgestaltung der Wohnung, Bp.129, K.G. Telfes. Waltraud Profanter, Mareit, St. Johan-nes 5: Sanierung der Wohnung mit Er-richtung einer Dachgaube, Bp.281, K.G. Mareit. Gemeinde Ratschings: Errich-tung der Abwasserleitung Gschwent/Gost/Stange. Martina Gschliesser, Ma-reit, Mühle 12: Abbruch und Wieder-aufbau des Holzlagers und Sanierung des Daches, Bp.117, K.G. Mareit. Sterzing: Hotel Restaurant Zoll OHG, Ried 30: Sanierung des Erdgeschos-ses, Bp.22/1, K.G. Ried. Erika und Sa-mantha Schneider, Altstadt: Instand-haltungsarbeiten, Bp.170, K.G. Ster-zing. Reinhard Burkia, Karin Strobl, Weg in die Vill 2: Interne Umbauar-beiten, Bp.105, K.G. Thuins. Renate Hofer, Prestige Habitat GmbH: Errich-tung einer Wohnanlage in der Erweite-rungszone Hofer Säge, Gp.256/9, K.G. Sterzing. Mader GmbH, Penserjoch-str.6: Errichtung eines Vordaches an der Lagerhalle, Bp.489, K.G. Thuins. Paolo Biondo, Erika Maria Grossfurt-ner, St. Margarethenstr.71: Behinder-tengerechte Adaptierung des Wohn-hauses, Bp.596, K.G. Sterzing. Kondo-minium Vipitenum, Brennerstr.18: Er-höhung der Einfriedung des Autoauf-zuges, Bp.1039, K.G. Sterzing. Ale- xandra Auer, Schönblickweg 16: Sanie-rung der Bp.612, K.G. Sterzing. Cor-rie Smid, Johann-Kofler-Str.18: Umge-staltung des Dachgeschosses, Bp.734, K.G. Sterzing.

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Olm lei derhueme,isch holt a nit olls! Noar hon i mir eingibildit, i mueß wieder amol aufn Brennermorkt auchn fohrn. Iatz, der isch olm unter der Woche, und selm hot mein Neffe nit derweil, mi auchn zi fiehrn, weil er jo orbatn mueß. Und lei wegn der sumsatn Goutl konn er sich woll a nit frei nemmin.Wos bin i denn frieger schier olle Munat amol afn Brenner auchn gfohrn! Ban Kerschba-mer an Olmdudler trinkn, noar in Gscheft a poor Bananin und Tschuckladn kafn. Wenn i mi bsunn hon, selm hon i fir mein Louter derhueme – Gott hob ihn selig – a poor Packler „Aus-tria dreier“ gikaft. Zilescht nou vin ibrign Schillingminz a poor Zuggerler eingipockt und noar wieder huem.Und sou bin i wieder amol der-zue kemmin, mitn Zug afn Brenner zi fohrn … Und do schaug her, do isch nou olls wie frieger, lei isch wieniger lous, wie mier virkemmin isch: kuen Zeitungsstandl afn Buhnsteig, die Bar isch a zue und Buhniler, Grenzpolizischtn, Finanzer und Passaschiere stiehn a niemer souvl ummer. Der Grattlverka-fer, der ban holtatn Schnellzug olm gschriedn hot „Aran- tschata, Birra, Koka, Kinotto und Pannini“, der schreit wohr-scheindler a schun long niemer.Ober sell war jo gor nit amol ‘s greaschte Ibl. I hon mi gi-mießt in die Unterfierung ochn schindn, do hatt’s mi schier zrugg ghaut: Dreck jede Men-ge, sell tatt jo nou, ober noar hots souvl gfezzilat, dass mier gonz letz wordn isch.Visitenkorte? Isch guet, dass des die Turischtn, de mitn Auto ibern Brenner fohrn, nicht sechn oder dös nit schmeckn mießn. Und wenn der BeBeTe noar gibaut isch, noar braucht’s den Buhnhof eh niemer.Bis zemm war ober guet, we-nigschtns zi die hoachn Feirtige amol lei a bissl putzn. Oder?

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102 Erker 10 I 15

Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von 6.800 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St.

Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 UhrFreitag Nachmittag geschlossen

Eigentümer und Herausgeber:WippMedia GmbH

Redaktionsanschrift:Neustadt 20 A, 39049 SterzingTel. 0472 766876 I Fax 0472 [email protected]

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Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar)[email protected] Strickner (sst)[email protected]

Sportredaktion:Barbara Felizetti Sorg (bar)[email protected]

Redaktion italienischer Teil:Chiara Martorelli (cm)[email protected] Perini (ap)

Sekretariat & Werbung:Erna Eisendle [email protected]

Grafik & Layout:Alexandra [email protected]

Mitarbeiter dieser Nummer: Günther Ennemoser (rr), Harald Kofler, Karl-Heinz Sparber, Siegfried Siller (ss), Renate Trenkwalder, Ugo Santon (us)

Druck: Tezzele by Esperia, Bozen

Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahres-schutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 50 Euro.

Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam ge-macht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffent-lichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen.Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuän-dern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von An-zeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Na-men gekennzeichnete Beiträge geben nicht un-bedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nach-druck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließ-lich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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1915 I VOR HUNDERT JAHREN

Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

Erker 10 I 15 103

01.10.1915 (Vom Frauenzweigverein des Roten Kreuzes in Sterzing) wird uns berichtet: Wir erhielten in letzter Zeit folgende größere Geldspenden, für welche wir hiemit auch öf-fentlich den geziemenden Dank aussprechen möchten, und zwar: Von Herrn Magister Pharm. Oswald Kofler, Stadtapotheker hier, 50 Kronen für die auch Flüchtlinge beschäftigende Nähstu-be; vom Offiziers-Korps des Pferde-Depots und Pferde-Lazarettes 40 Kronen; vom Obervete-rinär Burkhart anläßlich seiner Beförderung und Auszeichnung mit dem Eisernen Kreuz 20 Kronen; von Franz Grafen Taxis, Innsbruck, als Kranzablösungsspende anläßlich des Ablebens des Herrn Johann Stillebacher in Sterzing 40 Kronen. (Innsbrucker Nachrichten)

07.10.1915 (Unfälle). Aus Sterzing schreibt man uns unterm 4. Oktober: Von einem Auto wurde heute nachmittags an der südlichen Stadtgrenze, wo die Reichsstraße eine starke Kurve macht, eine Kuh des Maurermeisters Va-lentin Bosin überfahren und stark beschädigt, so daß das Tier notgeschlachtet werden mußte. — Gegen halb 7 Uhr abends rannte ein scheuge-wordenes Pferd, welches an einen Wagen ge-spannt war, durch die Stadt. Der Wagen wur-de vollständig zertrümmert und das Tier lief im Galopp mit dem Vorderteil des Wagens in der Richtung gegen Trens. Es ist ein Glück, daß die-ser Vorfall ohne Verunglückung von Menschen abgelaufen ist. (Der Tiroler)

07.10.1915 (Ernteergebnis im Gerichtsbe-zirke Sterzing). Von dort wird uns gemeldet: Das Heu war in den Tälern allgemein gut und das Grummeterträgnis schon seit vielen Jahren nicht mehr so günstig wie dieses Jahr. Der Rog-gen ist im Allgemeinen gut ausgefallen, teilwei-se schütter und daher das Strohergebnis ge-ringer. Die Weizenernte ist ausgezeichnet. Die Heufechsung hat wegen Mangel an Arbeitskräf-ten teilweise gelitten und wurde daher das Heu an manchen Orten verwittert eingebracht. - Die Obsternte ist mittelmäßig ausgefallen. - Die Kar-toffeln sind schön, teilweise krank: das Ergebnis im Allgemeinen gut. Die Krautköpfe sind sehr schön ausgefallen und waren heuer ausnahms-weise vom Wurmungeziefer völlig verschont ge-blieben. Der Flachs wird hier wenig gezüchtet; ist aber ebenfalls gut ausgefallen. Hafer und Gersteerträgnis schön und ausgiebig. Besonders günstig ist, daß in den höchsten Bergen heu-er die gesamte Ernte vollständig abgereift und überall früher eingebracht werden konnte, als

andere Jahre. Zu ernten ist in der Hauptsache nur mehr Kartoffel und Krautköpfe. - Das Vieh hat sich auf den Alpen vorzüglich übersommert, was besonders beim Kleinvieh - Ziegen und Schafe - der Fall ist. Die Alpenwiesen konnten wegen Mangel an Arbeitskräften an vielen Or-ten nicht gemäht werden. Krieg und Hoffnung auf den Sieg unserer Waffen gebieten Sparsam-keit mit Lebensmitteln. (Der Tiroler)

10.10.1915 (Schlachtviehabgabe) für die Kriegsverwaltung pro Oktober aus dem Puster-tale, dem Eisak- und Etschtale. Die Ablieferung von Schlachtvieh an die Kriegsverwaltung aus den vorbezeichneten Tälern findet nach dem folgenden Programm statt:Dienstag, den 12. Oktober, 9 Uhr vormittags in Sterzing bei der städtischen Viehwage aus den Gemeinden Brenner, Gossensaß, Jaufen-tal, Mareit, Mauls, Mittewald, Pfitsch, Pflersch, Ratschings, Ridnaun, Sterzing, Stilfes, Telfes, Thuins, Trens, Tschöfs-Ried, Wiesen. Die von den Gemeindevorstehungen angemeldeten Schlachtrinder sind rechtzeitig und vollzählig zur Uebergabe vorzuführen. Sollten seit der Er-stattung der Anmeldungen neuerdings Viehbe-sitzer sich entschlossen haben, Schlachtvieh an die Kriegsverwaltung abzugeben, so kann auch dieses Vieh ohne weitere Anmeldung mitüber-nommen werden. Es dürfen also beliebig mehr Schlachttiere, als angemeldet worden sind, kei-nesfalls aber weniger, abgeliefert werden. Ver-seuchte Gemeinden sind von der Lieferung ab-solut ausgeschlossen. Für jedes Stück Vieh ist ein Anbindestrick und eine Portion Heu von 6 Kilogramm mitzubringen. (Der Tiroler)

14.10.1915 (Großes Viehunglück bei Ster-zing. - 13 Kühe tot). Aus Sterzing schreibt man uns unterm 11. Oktober: Im Laufe des gestrigen Nachmittags wurde eine größere Anzahl Rinder, meistens Kühe, vom Schlachtviehdepot in Wie-sen über die Fraktion Flains in 2 Partien getrie-ben, um die Tiere auf dem Bahnhof in Sterzing zu verladen. Beim 2. Abtriebe der Tiere ereigne-te sich ein größeres Unglück. Die Tiere wurden über den engen Hohlweg, der sich von Flains bis zur Bahnübersetzung nächst der Flainer-Ei-sakbrücke hinzieht, abgetrieben, und zwar in einem größeren Rudel ohne Abstände. Als die Tiere bei der Bahnübersetzung einlangten, wur-de Halt gemacht und es entstand durch die rasch nachfolgenden Tiere eine Stockung. Die nachfolgenden Tiere sprangen auf die vorde-ren hinauf und so geschah es, daß 13 Kühe tot

getreten und ein 1 Rind schwer verletzt wurde. Es ist als eine große Unvorsichtigkeit seitens der betreffenden Viehtreiber zu bezeichnen, daß die Tiere nicht in kleineren Gruppen durch den engen Hohlweg abgetrieben worden sind, wo-durch das Unglück leicht hätte vermieden wer-den können. (Der Tiroler)

14.10.1915 (Sonntagsarbeit der Südbahn). Die Stationen der k. k. privaten Südbahn-Ge-sellschaft der Strecke Kufstein-Trient, in denen die Sonn- und Feiertagsarbeit eingeführt wur-de, sind folgende: Kufstein, Kirchbichl, Wörgl, Brixlegg, Jenbach, Schwaz, Hall in Tirol, Inns-bruck, Sterzing, Brixen, Bozen-Gries, Branzoll, Auer, Neumarkt-Tramin, Salurn, San Michele, Mezzolombardo, Lavis, Trient. (Der Tiroler)

15.10.1915 (Tiroler Jugend). Aus Sterzing schreibt man uns: Die Schulknaben sind auch hier wie überall voll Begeisterung für den Krieg und haben eine Soldatenkompagnie gebildet, in welcher scharfe Disziplin herrscht. Jüngst befahl eine Mutter ihrem siebenjährigen Sohn, wel-cher auch bei obiger Kompagnie ist, er müs-se eine Ziege zu einem Bauern eines Nachbar-dorfes führen. - Die Antwort war: „Mutter, das geht nicht so einfach, ich muß mich zuerst frei-machen und um Urlaub bitten.“ Der Kleine ent-fernte sich und kehrte bald zur Mutter zurück und meldete: „Mutter, jetzt habe ich mich frei-gemacht, nun kann ich die Ziege abliefern.“ (Der Tiroler)

15.10.1915 (Vom Bahnhof in Sterzing) wird uns ein Mißstand gemeldet, der unseres Wis-sens auf den anderen Stationen der Südbahn schon seit Ausbruch des italienischen Krieges abgeschafft und nur in Sterzing anscheinend stillschweigend weiterbesteht. Man schreibt uns: Ging da kürzlich ein Mädchen zum Bahn-hof in Sterzing um zu sehen, ob dessen Bruder, der beim Militär ist, mit dem Zug ankommt. Das Mädchen näherte sich unbewußt dem Zaun beim Bahnhofausgang, wurde aber von der Bahnhofwache zurückgewiesen. Augenschein-lich wollte der Soldat eine Verständigung durch Abgabe von Zeichen an Reisende verhindern, wodurch die Abschaffung erklärlich war. Jedoch das Mädchen kaufte sich eine Bahnhofeintritts-karte und betrat damit den Bahnhofraum. Das vorher vom Wachmann so scharf abgewiesene Mädchen durfte nach Lösung der Bahnhofein-trittskarte ungeniert den Bahnhofperron betre-ten. (Der Tiroler)

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