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Erfahrungsbericht:
Erasmus-Aufenthalt an der Universidad de
Córdoba, Spanien
Vorbereitung:
Für einige Studiengänge ist der Auslandsaufenthalt Pflicht, dies war
auch bei mir der Fall. Klar war, dass es ins spanischsprachige Ausland
gehen wird. Einige Zeit vor der Anmeldefrist sollte man sich schon mit
der Wahl des Landes und der Gasthochschule beschäftigen.
Ist man sich darüber im Klaren, folgt die Bewerbung mit einem
Lebenslauf, einem Motivationsschreiben und einer Online-Bewerbung.
Hierbei kann man Präferenzen angeben, an welche Gasthochschule
man am liebsten gehen möchte. Nun bleibt abzuwarten, für welche Uni
man seitens der Heimatuniversität nominiert wird, um dann auf die
Bestätigung der Gasthochschule zu warten.
Ist dies erfolgt, sollte sich schnellstens mit der Erstellung des Learning-
Agreements beschäftigt werden, da dieses von der Gasthochschule vor
der Abreise unterschrieben zurück geschickt werden muss. Dieses dient
dazu, eine Übersicht der Kurse zu haben und die spätere Anrechnung
sicherzustellen. In den meisten Fällen ändert sich das Learning
Agreement allerdings noch vor Ort.
Auch für das Erasmus-Förderungsgeld mussten einige Dokumente und
Formulare bei Herrn Ducatelli (in meinem Fall für Spanien) abgegeben
werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dies fristgerecht zu tun,
damit das Geld auch pünktlich ankommt.
Desweiteren muss man sich um einen Flug kümmern, wobei Córdoba
selber keinen Flughafen, oder zumindest keinen, der von Deutschland
aus angeflogen wird, besitzt. Gute Optionen sind Málaga, Sevilla oder
Madrid. Von da aus kann man dann entweder mit dem gut vernetzten
und günstigen Bus (z.B. http://www.goeuro.de), dem Zug oder einer
Mitfahrgelegenheit nach Córdoba gelangen.
Unterkunft:
Eine Unterkunft habe ich mir bereits im Vorfeld gesucht, was für mich
sehr positiv war.
Über diverse Facebook-Gruppen (Interasmundo Córdoba, Erasmus
International Students, Erasmus Family Córdoba) bin ich auf zahlreiche
Angebote der Organisation Interasmundo gestoßen, welche Wohnungen
an Studenten vermieten. Über Facebook setzte ich mich dann mit ihnen
in Kontakt und bekam eine Liste mit Angeboten, die meinen Präferenzen
entsprachen. Ich entschied mich für eine Wohnung, die ich mit 3
weiteren Erasmus Studentinnen teilte. Vorweg musste eine Kaution in
Höhe der Mietkosten gezahlt werden.
Als ich in Córdoba ankam, wurde mit mir der Vertrag besprochen und
eine Schlüsselübergabe fand in dem Büro der Agentur statt. Die
Wohnung war zwar alt, entsprach aber den Bildern, sodass es nichts
auszusetzen gibt. Einige Probleme, wie die Sicherung, die ständig raus
sprang, sobald mehrere Geräte gleichzeitig angeschaltet wurden, oder
verstopfte Duschen und kaputte Glühbirnen gab es natürlich trotzdem.
Diese wurden soweit wie möglich allerdings auch schnell von der
Eigentümerin des Hauses oder den Vermietern behoben.
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, sich vor Anreise auf
Wohnungssuche zu begeben. Bei Ankunft gibt es eine Menge Dinge zu
erledigen, sodass es doch sehr stressig werden kann, sich täglich vielen
Wohnungsbesichtigungen zu unterziehen. Außerdem sollte die Zeit,
bevor die Uni anfängt genutzt werden, um bereits erste Kontakte zu
knüpfen, die Umgebung kennenzulernen und den Papierkram zu
erledigen. Möglich ist es natürlich trotzdem, auch noch vor Ort ein
Zimmer zu finden, da es viele Angebote gibt.
Studium an der Gasthochschule:
Das Studium in Córdoba hat sich bei mir auf den Campus „Filosofía y
Letras“ beschränkt, welcher wirklich sehr schön anzusehen ist.
Als wir alle Kurse umgeändert und dann die endgültigen beisammen
hatten, immatrikuliert wurden und der erste Papierkram erledigt war,
konnte es losgehen. Das ging es auch, allerdings eine Woche früher als
erwartet, sodass einige noch nicht mal in Córdoba waren und den
Einstieg verpassten.
Als Spanischstudenten mussten mindestens 2 Kurse (12 Credits) belegt
und bestanden werden. Das ist gar nicht so wenig wie es klingt, da jeder
Kurs 3-mal in der Woche stattfindet. Von anderen Erasmus Studenten
aus verschiedenen Ländern habe ich mitbekommen, dass diese bis zu 6
Kurse bestehen müssen, was einen enormen Arbeits- und Zeitaufwand
darstellt und meiner Meinung nach nur schwer zu bewältigen ist.
Die Kurse haben mir insgesamt eher weniger gefallen, da sehr wenig
visuelle Methoden angeboten wurden und mir oft unklar war, was die
Aufgaben sind. Trotz meines guten Sprachniveaus war es in einem Fall
fast unmöglich, den Dozenten zu verstehen (Kurs: Las hablas andaluzas
y el español de América). Es gab auch weder Präsentationen, noch
Texte, um nachzulesen, was dieser erzählt. Zum Glück gab es
hilfsbereite spanische Studenten, die uns ihre Notizen anboten, um
wenigstens eine Ahnung von dem Thema zu bekommen. In meinen
Kursen wurde kaum Rücksicht auf die Erasmus-Studenten genommen,
die teilweise einen großen Teil ausmachten. In anderen Kursen schien
dies aber besser zu funktionieren.
Was wirklich gut lief war die Unterstützung seitens der Erasmus-Tutoren.
Alltag und Freizeit in Córdoba
Die Stadt Córdoba kann ich zum Leben und Studieren nur empfehlen! In
Córdoba befindet sich eine der größten Altstädte Europas und das
jüdische Viertel ist mit wunderschönen kleinen, bunten Gassen voller
Souvenirläden geschmückt. Die Stadt ist klein, sodass fast alles zu Fuß
erreichbar ist, aber es fehlt ihr absolut nichts. Während meines
gesamten Aufenthaltes bin ich vielleicht 5-mal mit dem Bus gefahren, da
auch die Fakultät in 10 Minuten Fußentfernung lag. Im Sommer ist es
extrem heiß (40 – 50°C), was dazu führt, dass sich das Leben
hauptsächlich nachts abspielt. Vorteilhaft ist dafür, dass auch der Herbst
eher an den Sommer erinnert und der „Winter“ an den Frühling.
An den Wochenenden wurden häufig Reisen organisiert. Vertreten
waren 2 Organisationen (EIS und Erasmus Family Córdoba), die
ähnliche Reisen und Veranstaltungen anboten. Beispielsweise gab es
einmal in der Woche eine riesige Gratis-Paella für alle Erasmus-
Studenten. Insgesamt gibt es sehr viele günstige Reisen und Aktivitäten,
die sich wirklich lohnen. So habe ich am Ende sehr viel vom Süden
Spaniens gesehen, und auch einiges von Portugal.
Besonders günstig und lecker sind auch die Tapas in Córdoba und das
Essen insgesamt.
Fazit
Die Stadt hat mich völlig überzeugt, sodass ich den Aufenthalt in
Córdoba auf jeden Fall empfehlen kann! Wer mit den üblichen
Schwierigkeiten an der Universität leben kann, die in anderen Städten
auch vorhanden sind, macht mit der Wahl sicherlich nichts falsch. Meine
Sprachkenntnisse haben sich auch deutlich verbessert und gerade für
die Personen, die noch gar kein Spanisch konnten, gab es einen großen
Zugewinn.
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