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2013 6a - Klasse BG Weiz 22.10.2013 Entdeckungsfahrten der Neuzeit

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2013

6a - Klasse

BG Weiz

22.10.2013

Entdeckungsfahrten der Neuzeit

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis Einleitung

1 Entwicklungen und Gründe für Entdeckungsfahrten .................................................... 1 Trajan Traussnig, Gabriel Coman, Verena Wagner, Simone Hierzberger

2 Wichtige Erfindungen die zu den Entdeckungsfahrten geführt haben .................. 3 Nora Hasler, Lisa Holzer, Sarah Novak, Alessandra Berghofer

3 Politische Voraussetzungen weltweit...................................................................................... 5 Carina Meirold, Andrea Curanovic, Lisa Kriendlhofer, Lisa Siebenhofer

4 Veränderungen der Gesellschaft............................................................................................... 7 Regina Nigitz, Lena Bauernhofer, Christoph Wesonig, Lioba Lagger

5 Die Aufteilung der Welt ................................................................................................................... 9 Sebastian Müllwisch, Lisa Scheer, Nora Pesa, Sarah Wünscher

6 Die Piraten ............................................................................................................................................ 11 Valentin Gamper, Simon Kohlfürst, Elena Mc Comb, Marina Stangl

7 Die restlichen Entdecker................................................................................................................ 12

Quellen .......................................................................................................................................................... 13

Layout und Gestaltung: Gerda Artner, Martina Schlemmer, Paul Dohr, Professor Vouk

INHALTSVERZEICHNIS

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Einleitung

Die frühe Neuzeit. Eine Zeit der Veränderungen.

Eine Zeit der Entdeckungen (für Europa). Eine Zeit,

in der die Europäisierung der Welt begonnen hat.

Denn bis dahin galt nicht Europa als der wichtigste

und modernste Erdteil, sondern Asien. China,

Indien oder die Gewürzinseln waren die begehrten

Gebiete. Seide, Porzellan, Gewürze oder auch

Erfindungen wie das Schießpulver und der

Kompass (beide aus China) kamen von den damals

modernsten Gebiete der Erde (vergleichbar mit

den USA heute).

Die Europäer waren hinterher. Sie konnten die

begehrten Waren – die sich nur die Reichen

leisten konnten – nicht herstellen und waren

somit auf den Handel – vor allem auf die

Seidenstraße – angewiesen.

Als sich allerdings zu Beginn der Neuzeit – die um

1450 oder 1500 begann (je nach Forscher-

meinung) – diese Situation änderte, mussten die

Europäer sich auch ändern. Denn die Handelswege

wurden durch die Eroberung von Konstantinopel

(dem Untergang des Oströmischen Reiches) durch

die Osmanen abgeschnitten. Zölle und hohe

Kosten verärgerten die Reichen Europas. Sie

intervenierten bei den Königen und die an den

Küsten liegenden Völker konnten die benötigten

Ressourcen aufbringen, um andere – eigene –

Wege nach Asien zu suchen.

So waren die Portugiesen die ersten, die sich

aufmachten einen Weg nach Indien übers Meer zu

suchen und dabei den Weg um Afrika entdeckten.

Als Spanien mit der Reconquista – der

Verdrängung der Araber aus Spanien – mit dem

Fall Granadas 1492 auch die benötigten

Ressourcen für Entdeckungsfahrten frei hatten,

fand die für ganz Europa, ja sogar für die ganze

Welt, entscheidende Begegnung statt: Kolumbus

landet in Guanahani auf den Bahamas. Damit ist

eine neue Welt für Europa geöffnet worden.

Die päpstlichen Verträge regelten die Aufteilung

dieser – für Europa – neu entdeckten Gebiete

unter den Portugiesen und den Spaniern, was

allerdings auch zu feindlichen Reaktionen der von

diesen Verträgen ausgeschlossenen Reiche führte.

Allen voran die Holländer, Engländer und

Franzosen, was sich durch zuerst „versteckten“

Protest ausübte: der von diesen Reichen

geförderten und abgesegneten Piraterie.

Durch die gesellschaftlichen Veränderungen,

Erfindungen und Entdeck-

ungen dieser Zeit begann in

Europa ein neues Kapitel: Die

Neuzeit. Prof. Erwin Vouk

Bartholomäus Diaz 1487/88 Portugal. Bartholomäus Diaz umschiffte 1487/88 als Erster die Südspitze Afrikas,

das „Kap der Guten Hoffnung“. Damit war der seit 70 Jahren gesuchte Seeweg

über Afrika nach Indien frei. Er wurde daraufhin zum obersten Verwalter der königlichen Handels- und

Steuerbehörde ernannt, über die sämtlicher Handle mit den neu entdeckten Gebieten abgewickelt wurde. Er

nahm an der zweiten Indienexpedition unter dem Kommando von Pedro Álvares Cabral ein Kapitän unter

vielen teil, sein Schiff ging auf dieser Reise auf der Überfahrt von Südamerika nach Afrika im Sturm unter. Er

starb im Jahr 1500 in der Nähe des Kaps, das er entdeckt hatte, mit seiner gesamten Besatzung.

VERÄNDERUNGEN,

DIE DIE WELT VERÄNDERTEN

Abb. 1: Bartholomäus Diaz

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1 Entwicklung und Gründe

Als „das Zeitalter der immer die Zeit von 1450 –

1600 bezeichnet.

In dieser Zeitspanne wurden viele neue Inseln,

Länder und/oder Kontinente entdeckt.

In dieser Entdeckerzeit gab es jede Menge

wirtschaftlicher Veränderungen, die einen großen

Einfluss auf die Zukunft dieser Zeitspanne hatten.

Viele politisch–militärische Auseinandersetzungen

zwischen Asien, Afrika und Europa sorgten für

ständige Anspannung. „1450 war auch die

(Neu)Entdeckung Amerikas nicht absehbar“

(Feldbauer 2013, S. 25). Von Westasien rückte das

Osmanische Reich nach Europa vor. Es entstand

auch große Migration zwischen den Kontinenten

Afrika, Amerika und Teilen Asiens, was einen

erheblichen Nachteil für die Bevölkerungs– und

Wirtschaftsentwicklung einbrachte (vgl. Feldbauer

2013, S. 26). Allgemein wuchs die Welt ab 1500

viel enger zusammen, es entstanden viele

Konflikte zwischen Religionen. In vielen Städten in

Asien und Europa gab es auch einen

wirtschaftlichen Aufschwung, der größtenteils

durch Feldbewirtschaftung zustande kam.

1.1 Gründen für Entdeckungen.

Die europäischen Großmächte wollten ihren

politischen Einfluss erweitern. Aber die

Hauptmotive waren zweifellos wirtschaftliche. Sie

wollten neue Handelswege schaffen, die viel

effektiver waren als die über Land. Es kam zu einer

Herausbildung eines Weltenhandels (Früh-

kapitalismus). Im Frühkapitalismus geschahen

aber auch andere Dinge, wie zum Beispiel die

„Erleichterung des Handels durch Edel-

metallmünzen“ (Scholz 1997, S. 1). Ebenfalls ein

weiterer wichtiger Grund war ein religiöser. Man

wollte das Evangelium auf der ganzen Welt

verbreiten, also Missionieren, da sie sich schuldig

gegenüber der Bibel fühlten, in der ihnen befohlen

wird: „Darum gehet hin und machet zu Jüngern

alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters

und des Sohnes und des Heiligen Geistes und

lehret sie halten alles, was ich euch befohlen

habe“ (Matthäus, Kapitel 28, Vers 18-20).

ENTWICKLUNG UND GRÜNDE FÜR

ENTDECKUNGEN

Christoph Columbus 1492 Spanien. Christoph Kolumbus kam in Genua (Italien) zur Welt und war der

„Entdecker Amerikas“. Er tat beim portugiesischen, englischen und französischen

Königshaus dienst, bevor er unter den Spaniern (Königin Isabella I) die Fahrt nach

Westen antreten konnte. Kolumbus Vision das sagenumwobene „Cathay“ (Indien/China/Japan), das Land des

Reichtums (Handel) zu erreichen beruhte einerseits von Funden von Zuckerrohr, Baumstämme und Stücke

offensichtlich bearbeitetem Holzes an der Westküste Afrikas, andererseits auf den Fehlinformationen der

Ptolemäischen Weltkarte und dem zweiten Buch von Esra (= Altes Testament; Erde ist rund, die Entfernung

zwischen Europa). Daher glaubte er, dass Asien nur 78° westlich von Spanien entfernt sei. Am 3. August 1492

brach er vom Festland aus auf und erreichte am 12. Oktober die Bahamas. Insgesamt machte er vier Reisen,

war Vizekönig über die von ihm entdeckten Gebiete, fiel aber in Ungnade, wurde ins Gefängnis gesteckt und

kehrte 1504 nach seiner vierten Reise nach Spanien zurück und starb dort 1506. Bis an sein Lebensende

glaubt er, auf Indien vorgelagerten Inseln gelandet zu sein („Westindische Inseln“).

Abb. 2: Christoph Columbus

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Entwicklung und Gründe 1

Die Voraussetzungen für Entdeckungen waren

zum Beispiel der Bau von hochseefähigen Schiffen,

die Karavelle spielte da eine wichtige Rolle. Sie

war deshalb so wichtig, weil sie keine Einheitliche

Größe hatte, sondern jeder eine für seine Mission

passende Karavelle bauen konnte. Wichtig waren

auch die nautischen Instrumente, also die, ohne

die ein Seefahrer nicht navigieren könnten.

Darunter zum Beispiel der Kompass oder das

Nürnberger Ei, das nichts anderes war als

damalige Taschenuhren (vgl. Stadt Nürnberg 2013,

S. 1) und noch viele weitere, mit denen man sich

orientieren konnte. Am wichtigsten war jedoch

eine Weltkarte oder ein Portolan, um

immer

genau zu wissen, wo man sich gerade befindet.

Der Portolan war eigentlich nichts anderes als ein

Logbuch, in dem alle Hafenstädte, Routen von

Handelsschiffen, Leuchttürme, Strömungen und

Landmarken eingezeichnet hatte. Sie waren sehr

selten und wurden meistens von Vater zu Sohn

weitervererbt (vgl. Bradford 2009).

Giovanni Caboto 1497 England. John Cabot, eigentlich Govanni Caboto, war venezianischer

Herkunft und erhielt, nachdem er von dort 1490 völlig überschuldet

geflohen war und sein Glück zunächst in Spanien versucht hatte,

1496 einen Schutzbrief des englischen Königs Heinrich VII. Vier Jahre,

nachdem Kolumbus die karibischen Inseln erreicht hatte, suchte Cabot einen weiter nördlich gelegenen,

kürzeren Weg von Europa nach Asien. 1497 betrat er Neufundland, Neuengland oder Labrador (wo genau, ist

unklar) und kehrte nach England zurück. Er gilt nach den Wikingern im 11. Jahrhundert als erster europäischer

Entdecker des nordamerikanischen Festlandes. Im Jahr 1498 erhielt er ein neues Privileg, um die Westroute

nach Asien zu befahren, über sein weiteres Schicksal und den Verlauf seiner Reise ist nichts bekannt.

Abb. 3: Portolan um 1552

Abb. 4: Giovanni Caboto

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2 Wichtige Erfindungen

Nach dem 14. Jahrhundert wurden die zahlreichen

Reisen der Abenteurer zu Entdeckungsfahrten

ausgeweitet. Unterstützt wurden diese

Entdeckungsreisen durch wesentliche neue

Erfindungen. Dazu gehören auch die nun

angeschriebenen Neuheiten

2.1 Das Astrolabium:

Das Astrolabium ist dem am

6. Juni 1436 geborenen

Astronomen Johannes

Müller zuzuschreiben.

Dieser fertigte unter dem

Namen „Regimonantus-

Astrolabium“ die

Sternenuhr Nürnbergs,

nachdem er im Auftrag von König Matthias 1471

nach Nürnberg kam und die Tafeln der

Planetenbewegungen zu verbessern.

Das Datum und die Uhrzeit wurde früher von den

Menschen anhand der Position der Sterne und der

Sonne bestimmt. Das Astrolabium war dabei ein

wichtiges Instrument, das auch dazu benutzt

wurde um Sterne und Himmelsrichtungen zu

erkennen.

Das Astrolabuim wunde damals grundsätzlich aus

Messing hergestellt. (vgl. Mitschke 2011)

2.2 Der Jakobsstab - Winkelmess-

instrument der alten Seefahrer

Der Jakobstab

wurde verwendet

um

Winkelmessungen

zwischen zwei

Punkten

durchzuführen. Es

wurden ein bis vier

senkrechte

Querstäbe oder rechteckige Platten auf ein

Holzstück befestigt welches ca. 70 cm lang war.

Der Stab wird auf Augenhöhe gehoben und ein

Querstück wird so lange verschoben bis der

gewollte Stern und Horizont eingefasst wurde.

Den Stand d es Querstückes konnte er anhand der

Einteilung ablesen. Den Tangens des halben

gesuchten Winkels kann man, wenn man durch

die halbe Länge des Querstabes und des

abgelesenen Wertes

dividiert, erkennen.

ERFINDUNGEN DIE ZU DEN

ENTDECKUNGSFAHRTEN GEFÜHRT HABEN

Vasco da Gama 1498 Portugal. Vasco da Gama erreichte 1498 mit 3 Schiffen und ca. 150 Mann

Besatzung als erster Europäer auf dem Seeweg Indien. In Kalikut

(heute Kozhikode in Südindien) schloss er einen Handelsvertrag ab und

kehrte beladen mit kostbaren Gewürzen nach Lissabon zurück. Er befehligte

die vierte portugiesische Indienexpedition 1502 mit 21 schwer bewaffneten

Schiffen. Da arabische und indische Händler ihr Handelsmonopol gefährdet sahen, kam es vor Kalikut zu

Kämpfen der Portugiesen gegen 100 zumeist kleinere indische und arabische Schiffe, die durch das wirksame

Geschützfeuer der Portugiesen fast vollständig vernichtet wurden. Vasco da Gama gelangt es, Portugals

Stellung zu festigen. Mit zum Teil erzwungenen Handelsverträgen, Privilegien gegenüber verbündeten

indischen Fürsten und einer permanenten Flottenpräsenz sicherte sich Portugal das Monopol im europäischen

Gewürzhandel und legte den Grundstein für das portugiesische Kolonialreich in Asien.

Abb.5: Astrolabium

Abb. 6: Jakobsstab

Abb. 7: Vasco da Gama

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Wichtige Erfindungen 2

Die erste Beschreibung des Jakobsstabes verfasste

der jüdische Gelehrte Levi ben Gerson aus

Katalonien (1288-1344)

„L’Asia“ über die Geschichten der portugiesischen

Entdecker im fünfzehnten Jahrhundert von Jao de

Barros nahmen später den Jakobsstabsstab in ihre

Schriften auf. (vgl. Walter 2011)

2.3 Der Kompass

Der erste Kompass war ein Magnetkompass und

entstand in China. Damit begann die Entstehung

sonstiger Kompassformen.

In Europa wurde der nasse Kompass erfunden, der

vor allem auf Schifffahrten zur Anwendung kam.

Erstmals erwähnt wurde er vom Engländer

Alexander Neckam um 1187. Im Jahr 1269 wurde

der trockene Kompass ( Magnetnadel schwamm

nicht mehr im Wasser) von Falvio Gioai erfunden.

Ende des 13. Jahrhunderts kam auf den

Seefahrten die Windrose hinzu.

Die Verbindung aus dem trockenen Kompass und

der Windrose führte zu einem stationären

Apparat, welches im Jahre 1400 von Europäern in

den Schiffen eingebaut wurde. Dadurch war eine

viel präzisere Navigation möglich.

Leonardo Da Vinci erfand eine weitere

Verbesserung in Bezug auf das Aufhängen des

Kompasskastens in einem Kardanischen Entwurf.

1600 wurde die Idee in ganz Europa durchgesetzt

und förderte damit die europäischen Seefahrten

zu großem technischen Geschehen.

2.4 Der Buchdruck

1450 erfand Johannes Gutenberg in Mainz den

Buchdruck. Zusammen mit Johannes Fust erfand

er die Kunst, die Formen aller lateinischen

Buchstaben zu gießen. Diese Formen wurden

Matrizen genannt. Zuerst hielten sie ihre Art zu

drucken geheim, aber bald wurde es bei den

Straßburgern und schließlich bei der ganzen

Gesellschaft verbreitet. Durch Gutenbergs

Erfindung wurden Bücher billiger. (vgl.

Scheucher/Scheipl/Staudinger 2011, S. 116)

Pedro Alvarez Cabral 1500 Portugal. Pedro Álvares Cabral leitete die zweite Indienexpedition. Eine

Flotte mit 1500 Mann auf 13 Schiffen. Nutzte Passatwinde und wurde

vom Äquatorialstrom des Atlantiks nach Brasilien (damals unbekannt)

gebracht (= Entdecker Brasilien). In schweren Stürmen südlich des Kaps der Guten Hoffnung verlor Cabral vier

Schiffe mitsamt ihren Mannschaften, darunter auch das von Bartholomäus Diaz befehligte Schiff. Cabral

erreichte Kalikut (= Kozhikode in Südindien), wurde dort aber aufgrund des Einflusses arabischer Händler, die ihr

Monopol im Indienhandle in Gefahr sahen, feindlich empfangen, beschoss im Hafen liegende arabische Schiffe

sowie die Stadt mit Kanonen. Südlich von Kalikut, in Cochin wurde Cabral freundlicher aufgenommen und kehrte

mit einer reichen Fracht an Gewürzen mit vier Schiffen nach Portugal zurück.

Abb. 8: Pedro Alvarez Cabral

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3 Politische Voraussetzungen weltweit

Die Gründe für den Angriff der Muslime

auf Konstantinopel

Im Mittelalter herrschte oft keine Religionsfreiheit

und Unterdrückung in den nichtmuslimischen

Gebieten. Auch in Konstantinopel (heutiges

Istanbul) war dies der Fall. Deshalb machten es

sich die Muslime zum Vorsatz, jene

Religionsfreiheit gewaltsam zu erzwingen, aber

auch selbst ihren Glauben, den Islam zu

verbreiten. (vgl. Unbekannt 2012)

3.1 Eroberung Konstantinopels

Am 29. Mai 1453 wurde Konstantinopel schließlich

von den Osmanen (Türken) unter Sultan Mehmet

II, nach langer Belagerung, erobert. Der

byzantinische Kaiser Konstantin XI starb beim

Sturm der osmanischen Streitmacht auf

Konstantinopel. Nach dem Sieg ließ sich Mehmed

II den Beinamen „der Eroberer“ geben, verlegte

seine Residenz nach Konstantinopel und begann

mit dem Wiederaufbau der Stadt. Eine seiner

Baumaßnahmen war die Umgestaltung der Hagia

Sophia, einer christlichen Kirche, in eine Moschee.

Konstantinopel war nun als neue Hauptstadt des

Osmanischen Reiches kulturelles und

handelspolitisches Zentrum im östlichen

Mittelmeerraum und Residenz des Sultans. (vgl.

Gufler 2013)

Mit dem Fall Konstantinopels wurde das

endgültige Ende des byzantinischen Reiches

besiegelt.

Folgen Der Untergang Konstantinopels hinterließ eine

zerstrittene Staatenwelt in Europa, die sich nun

zur Aufgabe machte sich dem gemeinsamen Feind,

dem Osmanischen Reich, entgegenzustellen (vgl.

Gopon 2013). Da auch mit dem byzantinischen

Reich der Landweg nach Indien verloren ging,

waren die Europäer gezwungen einen Seeweg zu

finden. Eines der Ergebnisse der darauffolgenden

Entdeckungsfahrten war die Entdeckung des

amerikanischen Kontinents („Neue Welt“) im Jahr

1492.

ÜBER DIE EROBERUNG KONSTANTINOPELS

UND DIE RECONQUISTA

Ferdinand Magellan 1519 Spanien. Fernão de Magelhães (dt. Ferdinand Magellan, span. Fernando

de Magellanes) war portugiesischer Seefahrer, der die erste

Weltumsegelung vollbracht hatte. Seine Reise begann 1519 mit fünf

Schiffen und endete 1521, allerdings ohne Magellan, der 1521 auf den

Philippinen ums Leben kam, als die Einheimischen die gegen die gewaltsame Oberherrschaft und Missionierung

Spaniens ablehnten. Nach dessen Tod übernahm Juan Sebastián Elcano das Kommando über die beiden letzten

verbliebenen Schiffe. Er segelte von den Philippinen zu den Gewürzinseln (Molukken, Indonesien), nahm eine

Gewürzladung an Bord und kehrte von dort aus mit dem letzten Schiff zusammen mit den 17 anderen

Überlebenden der 265 Mann starken Expedition nach Spanien zurück.

Abb. 9: Ferdinand Magellan

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Politische Voraussetzungen weltweit 3

Die Eroberung hatte aber auch geistige und

kulturelle Auswirkungen zur Folge. So flohen

byzantinische Gelehrte, nach dem Fall

Konstantinopels, mit antiken Schriftrollen nach

Westen und wurden in oberitalienischen Städten

sesshaft, um dort ihr Wissen mit der westlichen

Bevölkerung zu teilen. Dies führte zur

Wiedergeburt der Antike (= Renaissance) in

Norditalien und breitete sich auf ganz Europa aus.

(vgl. Müller 2013)

Für die Historiker wurde mit der Eroberung

Konstantinopels die Geschichte des Mittelalters

beendet und die der Neuzeit eingeleitet.

3.2 Die Reconquista

Die Eroberung des moslemischen Spaniens durch

christliche Herrscher („Reconquista“ =

Zurückeroberung) wurde von den Zeitgenossen

auch als Kreuzzug betrachtet. Deshalb brauchten

sich die christlichen Ritterheere der spanischen

Königreiche auch nicht an den Kreuzzügen ins

Heilige Land zu beteiligen. Im Rahmen der

gesamten Kreuzzugsbewegung war die

Rückeroberung Spaniens schließlich das einzige

dauerhaft erfolgreiche Unternehmen. So war die

religiöse Begeisterung in Spanien und Portugal am

Ende des 15. Jahrhunderts so groß, dass man den

christlichen Glauben gerne in die entlegensten

Winkel der Welt – z.B. in das sagenhafte Indien -

tragen wollte. (vgl. Unbekannt 1999, S. 804)

Hernan Cortes 1521 Spanien. Hernán Cortés war spanischer Konquistador (= „Eroberer“, ein

Sammelbegriff für Soldaten, Entdecker und Abenteurer). Er eroberte 1521

mit Hilfe seiner indianischen Verbündeten (die „Tlaxcala“) das Aztekenreich

und dessen Hauptstadt Tenochtitlán (heutige Mexico City). Die europäischen Krankheiten bereiteten den

Boden für den Ausbruch der internen Kämpfe der indigenen Eliten, was sich Cortés zu seinen Nutzen machte.

Nur durch die indigenen Waffen und die „Hilfstruppen“ der Tlaxcala, die an die 10.000 Mann gezählt haben,

konnten die lediglich 200 Spanier das riesige Aztekenreich, dessen Hauptstadt damals ca. 200.000

Einwohner hatte, übernehmen. (Sie setzten die Tlaxcala-Eliten ein, die den Spaniern untergeben waren.)

Danach war er Generalgouverneur von Neuspanien (Nord- und Mitteamerika) bis 1530. Er war somit der 5.

Spanische Herrscher vor der Gründung des Vizekönigreiches 1530 (Kolumbus war der 1.).

Abb. 11: Hernan Cortes

Abb. 10: Rekonquista

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4 Veränderungen der Gesellschaft

4.1 Humanismus

In der heutigen Zeit sind in Österreich alle

Menschen vor dem Gesetz gleich. Im Mittelalter

waren die Rechte vom Stand (z.B Geistlichkeit,

Adel oder Bauer) abhängig. Es gab kaum

Aufstiegschancen und die Ordnung galt als von

Gott erschaffen.

In einigen italienischen Stadtstaaten erkannte

man, dass man mit Fleiß und Tüchtigkeit viel

erreichen konnte.

Wissenschaftler und Gelehrte träumten vom

idealen Menschen. Dieser sollte umfassend

gebildet, weltgewandt und gleichermaßen

Künstler, Gelehrten und Krieger sein.

Sie sollten selbstständig denken und entscheiden,

was gut und richtig für sie sei. Die Beeinflussung

und die Bevormundung durch die Kirche wurde

immer mehr abgelehnt.

Diese neue Denkweise, in welcher der Mensch im

Mittelpunkt stand, nennt man Humanismus (lat.

homo=Mensch).

Es wurde modern zu forschen und allem auf den

Grund zu gehen. Vertreter dieser Geisteserhaltung

bezeichnet man als Humanisten.

Als das Ideal wurde die Antike gesehen. Die

Dichter, Philosophen und die Gelehrten begannen

sich besonders für die Literatur, Philosophie und

für die Kunst der Griechen und der Römer zu

interessieren und zu erforschen. Sie durchsuchten

auch systematisch alle Klosterbibliotheken, um

alte Schriften und generell das Wissen der Antike

zu finden und zu erlangen.

1450 erfand der Deutsche Johannes Gutenberg

den Buchdruck mit beweglichen Lettern. Sein

bedeutendstes Werk ist die sogenannte

„Gutenberg-Bibel“, eine Bibel, die er ins damalige

Deutsch übersetzte. Durch diese Erfindung kam

das Wissen besser an die Öffentlichkeit und somit

dem Wissensdrang der Menschen entgegen. Die

humanistische Bewegung fand in vielen Bereichen

Ausdruck.

4.2 Renaissance

Ebenfalls Mitte des 15. Jahrhunderts erfunden

wurde eine neue Kunstrichtung: die Renaissance

(franz. Wiedergeburt).

Auch diese übernahm viele Stilelemente der

Antike. In der Renaissance

wurden die Künste mehr

oder weniger vereinzelt,

die Kunstwerke traten

isolierter auf.

VERÄNDERUNGEN IN DER GESELLSCHAFT

Franzisco Pizarro 1532 Spanien. Franzisco Pizarro war ein spanischer Konquistador (= „Eroberer“).

Er eroberte das Reich der Inka in Südamerika. 1519 verlegte er seinen Wohnsitz

von der Karibik nach Panama-Stadt und erfuhr 1522 von der Existenz des Inkareiches. Daraufhin wollte er wie

Hernán Cortés auch berühmt werden und entschloss sich das Inkareich zu erobern. 1532 gründete er Piura, die

erste spanische Stadt auf dem Gebiet des heutigen Peru und entschied die Schlacht gegen das Inkaheer

(20.000-80.000 Mann) mit nur (150 bis 280) durch verschiedene Tricks und Hinterhalte. Ein Jahr später wurde

die Hauptstadt Cuzco eingenommen und der Herrscher durch einen Spanien-treuen neuen Herrscher ersetzt.

1535 wurde die heutige Hauptstadt Lima gegründet.

Abb. 12: Franzisco Piazarro

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Veränderungen der Gesellschaft 4

Einer der berühmtesten Künstler aller Zeiten und

der wohl berühmteste der Renaissance war

Leonardo Da Vinci. Er war ungemein

wissensdurstig und genau, was ihm genau wie die

vielen wissenschaftlichen Bereiche in denen er

brillierte zu einem Universalgenie auszeichnete.

Einige dieser Bereiche waren die Technik

(Flugmaschine), Malerei (Mona Lisa) die Medizin.

Doch sein besonderes Interesse galt der Anatomie

des Menschen. Aufgrund seiner Forschungen

konnte er in seinen Kunstwerken die

Proportionen, Bewegungen und andere

Körpermerkmale des Menschen genau und exakt

darstellen.

Durch die neue Denkweise die im Humanismus

aufkam, wurde auch die bildende Kunst

fortgeschrittener. Man konnte nur unbekleidete

Menschen darstellen als Plastiken oder auf

Gemälden, ohne dass es als anstößig galt.

Auch das kirchliche Verbot, Leichen zu öffnen

wurde aufgehoben und damit konnten die

Ursachen einiger Krankheiten erforscht werden.

Und um die antiken Quellen besser zu verstehen

wurde an den Schulen Latein, Griechische und

auch Hebräisch gelehrt. Man konnte damit auch

das Alte Testament lesen und verstehen, denn im

Gegensatz zur Kirche lehrte man nicht nur das

Kirchenlatein.

Jaques Cartier 1535 Frankreich. Jacques Cartier erhielt 1534 von König Franz I. den Oberbefehl

über zwei Schiffe, um Fischgründe bei Neufundland vor der Nordostküste

Nordamerikas zu untersuchen. Er passierte die Nordküste von Neufundland,

gelangte in den Sankt-Lorenz-Golf und segelte südlich von Neufundland

nach Frankreich zurück. Die von ihm neu entdeckten Gebiete nannte man Neufrankreich. 1540 wurde Cartier

erneut ausgesandt, in der Nähe des jetzigen Québec wurde ein Fort als Ausganspunkt der französischer

Kolonialisierung errichtet. Durch die französische Kolonisierung ist die Kanadische Provinz Québec immer

noch französischsprachig und der US-Bundesstaat Louisiana mit der größten Stadt: New Orleans trägt immer

noch die die französischen Namen.

Abb. 13: Mona Lisa

Abb. 14: Jaques Cartier

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5 Die Aufteilung der Welt

5.1 Vertrag von Alcacovas

Der Vertrag von Alcacovas, der am 4. September

1479 in Toledo unterzeichnet wurde, beendete

endgültig die Feindseligkeiten zwischen Spanien

und Portugal. Nachdem der portugiesische König

Alfons V auf den Kastilischen(=spanischen) Thron

verzichtete war die portugiesische Oberhoheit auf

alle Gewässer und Ländereien südlich von Kap

Bojador (ein Vorgebirge an der Nordwestküste

Afrikas) angewiesen. Der Vertrag regelte endgültig

die Aufteilung der Einflussspähre der Großmächte

im Atlantik:

Die Kapverdischen Inseln, alle Gewässer

und Ländereien südlich von Kap Bojador

und die afrikanische Küste fallen Portugal

zu, dafür erhält Spanien die Kanarischen

Inseln.

5.2 Vertrag von Tordesillas

Nachdem Kolumbus Amerika erreicht hatte, stieg

der Konkurrenzkampf zwischen Portugal und

Spanien. Um eine bewaffnete Konfrontation

zwischen den beiden Mächten zu vermeiden

führte Papst Alexander VI 1493 eine weitere

Trennlinie ein, die von Pol zu Pol durch den

atlantischen Ozean lief. Das Land östlich der Linie

war den Portugiesen zugewiesen und das Land

westlich den Spaniern. Nach einigen

Verhandlungen und Konflikten einigten sich die

zwei Seemächte im Vertrag von Tordesillas (1494)

auf eine Teilung der Welt in eine portugiesische

und eine spanische Hälfte. Doch dieser Vertrag

konnte unmöglich halten, weil:

Frankreich, England und Holland die

Teilung nicht akzeptierten,

den Vertrag von beiden Ländern gemäß

den jeweiligen Interessen interpretiert

wurde

und ein brutaler Streit um die

Gewürzinseln (Molukken) ausbrach.

DIE AUFTEILUNG DER WELT

Diego de Almagro 1535 Spanien. Diego de Almagro eroberte zusammen mit Francisco Pizarro

das Inkareich im heutigen Peru. 1536 unternahm er einen erfolglosen

Eroberungszug ins heutige Chile (1535-1537), wobei er die Region systematisch auskundschaftete, daher gilt

er als der Entdecker Chiles. 1538 wurde er in Folge eines Machtkampfes mit den Gebrüdern Pizarro von

diesen in Cuzco gefangen genommen und hingerichtet.

Abb. 16: Diego de Almagro

Abb. 15: Geografischer Verlauf der Weltteilungslinien von

Alcacovas und Tordesillas

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10

Die Aufteilung der Welt 5

5.3 Vertrag von Saragossa

Da der Vertrag von Tordesillas die Konflikte

zwischen den Seemächten nicht löste, einigten

sich die zwei Mächte im Vertrag von Saragossa

(1529) auf eine weitere Trennlinie, die den

pazifischen Ozean zwischen den Spaniern und

Portugiesen teilte. Trotz den großen Erwartungen

des Vertrages traten wiederum zwei große

Probleme auf:

Alle anderen seefahrenden Länder mussten

wegen der Verträge, denen sie nicht einmal

zugestimmt hatten, auf den sehr

erfolgsversprechenden Fernhandel verzichten.

Falls sie dies nicht einhielten wurden ihre

Schiffe von der portugiesischen oder

spanischen Flotte verfolgt. Dadurch kam es

natürlich auch zu Konflikten, die natürlich auch

in Kriegen ausarteten.

Auch das bereits von Kriegen zerrissene Japan

wurde von der Demarkationslinie getrennt,

worauf ein Religionskrieg ausbrach. Als 1600

der Engländer William Adams (1564-1620) in

Japan mit einem niederländischem Schiff

strandete verbesserte sich die Lage keineswegs.

Er informierte den mächtigen japanischen

Fürsten Ieyasu Tokugawa, für den er als Berater

arbeitete, über die europäischen Streitigkeiten

und unter anderem über den Vertrag von

Saragossa. Die Folgen waren einige

Bürgerkriege die 1614 zum Verbot des

Christentums und zu

etlichen Hinrichtungen von

kath. Priestern führten.

Francis Drake 1577 England. Francis Drake war ein englischer Freibeuter, Vizeadmiral und erster englischer

Weltumsegler(1577-1580). Bis heute ist nicht eindeutig geklärt, ob er den sagenum-

wobenen Südkontinent Terra Australis suchen, die spanischen Städte an der Westküste

Süd- und Mittelamerikas angreifen oder die Nordwestpassage (die Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik nördlich

des amerikanischen Kontinents) suchen sollte. Nachdem er die Südspitze Amerikas (Magellanstraße) umschifft hatte,

segelte Drake entlang der südamerikanischen Westküste Richtung Norden. Hierbei kaperte er zahlreiche spanische

Schiffe und überfiel und plünderte spanische Siedlungen. Vollbeladen mit dem geraubten spanischen Gold- und

Silberschätzen, stand Drake vor der Rückkehr in die englische Heimat. Die erneute Durchquerung der Magellanstraße

schloss er aus. Es blieb ihm die Suche nach der Nordwestpassage in den Atlantischen Ozean und alternativ die

Überquerung des Pazifischen Ozeans. Nachdem er die Suche nach der Passage aufgrund der Kälte in den nördlichen

Breiten hatte abbrechen müssen, landete er 1579 an der Westküste Nordamerikas, unweit des heutigen San

Franciscos. Schließlich überquerte er den Pazifik und segelte über einige Zwischenstationen zu den Gewürzinseln

(Molukken, Indonesien). 1580 kehrte er nach 1.018 Tagen nach England zurück. Er war damit der erste Engländer,

dem die Weltumsegelung geglückt war. Londoner Finanziers unter Führung von Thomas Gresham (dem Begründer

der Londoner Börse) erzielten durch ihre Investitionen in diese Reise einen Gewinn von 4.700 Prozent.

Abb. 17: Geografischer Verlauf der Weltteilungslinien von

Saragossa

Abb. 18: Francis Drake

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6 Piraten: Widerstand gegen die Aufteilung der Welt

„Im 18ten Jahrhundert wurden die überseeischen

Besitzungen der Kolonialmächte Europas meist von

despotischen Gouverneuren beherrscht, die die

Einheimischen unterdrückten und ihre Länder

ausplünderten. [...] Zur gleichen Zeit segelten

wagemutige Piraten über die Meere. Sie waren die

Freunde und Helfer des Volkes und die Feinde der

Tyrannen.“ (Bohn 2007)

Welche Piraten gab es?

Freibeuter: sie waren gegen die spanische-

portugiesische Hegemonie

Bukaniere: waren im Auftrag von Herrschern

und sie mussten die Beute ihrem Herrscher

bringen.

Outlaws: Gesetzlose, kämpften auf eigener

Faust

Wer wurde zum Piraten?

Die Meisten, die Piraten wurden ,waren früher

Matrosen der Marine. Man musste auf diese

Matrosen keinen Druck ausüben, weil auf

Handelsschiffen Bestrafungen nichts unge-

wöhnliches waren. Oft wurden neue Piraten-

mannschaften aus der Handelsflotte gegründet,

indem ein neuer Kapitän gewählt wurde.

Karibische Seeräuber legten großen Wert auf das

äußere Erscheinen der Rechtmäßigkeit und sie

waren sehr sozial organisiert. Z. konnte ihr Kapitän

jederzeit abgesetzt werden und ein neuer gewählt

werden. Es herrsche eine Gütergemeinschaft und

es war sehr bekömmlich geregelt, wie viel Anteil

einer Beute jede Person bekam.

Harte Umstände erfordern Maßnahmen!!

Mit der Zeit gab es immer mehr Kaperfahrten, das

waren Piraten mit Kaperbriefen von Herrschern

aus Holland, England und Frankreich. Es herrschte

Frieden zwischen den Mächten Europas, obwohl

es auf See immer wieder zu Kleinkriegen kam.

1493 sprach Papst Alexander der 4. ein

Machtwort: Die Interessensphären Portugal und

Spanien werden abgegrenzt und die übrigen

europäischen Staaten ausgegrenzt. Nachdem

erlange der Erkenntnis das die Erde keine Scheibe

ist sondern eine Kugel ist, sahen sie neue

Möglichkeiten in der neue Welt. Die

Trennungslinie zog sich 1000 Seemeilen westlich

der Kapverdischen Inseln. Alles Land westlich der

Linien fiel an Spanien und alles östlich an Portugal,

dies stand im Vertrag von „Tordesillas“. Alle

Schiffe, die diese Linie überschritten, wurden als

Piraten bezeichnet. Die drei Nationen Frankreich,

England und Holland hatten kein Interesse an der

spanisch-portugisisch Hegemonie in der neuen

Welt. Diese Nationen wehrten sich. Francis Drake

sagte:“ Kein Friede jenseits der Linie.“ So kam es

zu einem Kaperkrieg. Die Spanier und Portugiesen

finanzierten diesen Krieg hauptsächlich durch Gold

und Silber aus Amerika

Jermak Timofejewitsch 1582 Russland. Jermak Timofejewitsch überschritt im Auftrag der russischen

Kaufmannsfamilie Stroganow mit kosakischen Truppen den Ural und besiegte

1582 den tartarischen Herrscher Kütschürm Kahn. Er ließ dem russischen Zaren Iwan IV. reiche (Pelz-)

Geschenke bringen, um dessen dringend benötigte Unterstützung zu erlangen und leitete damit die russische

Eroberung Nordasiens en. An der Kolonisierung Sibiriens waren die Kosaken maßgeblich beteiligt.

DIE PIRATEN: WIDERSTAND GEGEN DIE

AUFTEILUNG DER WELT

Abb. 19: Jermak Timofejewitsch

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12

Die restlichen Entdecker 7

William Barents 1595 Holland. Willem Barents erreichte 1695-97 bei dem Versuch, die

nordöstliche Durchfahrt nach China aufzufinden, die Inselgruppe

Spitzbergen und die Doppelinsel Nowaja Semlja. Barents gehörte zu

den ersten Europäern, die eine Überwinterung in der Arktis unternahmen.

Als im Frühjahr 1597 ihr Schiff weiterhin im Eis festsaß, mussten sie es zurücklassen und erreichten in zwei

offenen Booten im Juni das Festland und schließlich Lappland, wo holländische Schiffe sie aufnahmen. Fünf

Teilnehmer der Expedition waren aber den Qualen erlegen, darunter Barents, der an der Küste Nowaja

Semljas begraben wurde.

Henry Hudson 1609 Holland. Henry Hudson segelte, obwohl Engländer, 1609 im Dienst

der holländischen Vereinigten Ostindischen Kompanie (VOC) an der

nordamerikanischen Küste entlang, drang in die Buch von New York

vor und erforschte den Hudson River bis etwa 240 km nördlich der heutigen Stadt New York. Ab 1610

begannen niederländische Kaufleute einen lukrativen Fellhandel mit den dort lebenden Indianern, 1626

wurden den Einheimischen eine Insel, die diese „Manna-hatta“ nannten, für 60 Gulden abgekauft und dort

die Siedlung Nieuw Amsterdam gegründet. England. Henry Hudson erreichte 1610 im Auftrag einer

Gesellschaft englischer Geschäftsleute auf der Suche nach einer Nordwestpassage (die Verbindung zwischen

Atlantik und Pazifik nördlich des amerikanischen Kontinents) die Hudson Bay, wo er einen idealen

natürlichen Hafen vorfand. In der An-nahme, im Pazifik zu sein, segelte er nach Süden bis zur James Bay, wo

sein Schiff den Winter über im Eis festsaß. Nach einem Winter mit äußersten Entbehrungen meuterte die

Mannschaft auf dem Rückweg: Er, sein Sohn und 7 weitere Besatzungsmitglieder wurden in einem kleinen

Boot ausgesetzt und blieben danach verschollen.

Abel Tasman 1642 Holland. Abel Tasman, Holländer, umsegelte im Auftrag der Niederländischen

Ostindien Kompanie (VOC) den australischen Kontinent und erreichte als

erster Europäer die nach ihm benannten Insel Tasmanien, 1642 Neuseeland und 1643 die Tonga- und

Fidschiinseln.

Abb. 20: William Barents

Abb. 21: Henry Hudson

Abb. 22: Abel Tasman

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13

Die restlichen Entdecker 7

8 Quellen

8.1 Literaturverzeichnis

Schulbuch

Scheucher, Alois/Scheipl, Josef/Staudinger, Eduard etc. (2011): Zeitbilder 5&6. Geschichte und Sozialkunde Politische Bildung.

Von den frühen Hochkulturen bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Wien: Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH

& Co. KG.

1. Entwicklungen und Gründe für Entdeckungen Bradford, Chris (2009): Samurai. Der Weg des Kämpfers. Aus dem Englischen übersetzt von Wolfram Ströle. Ravensburger:

Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH.

Feldbauer, Peter (2013): Globalgeschichte 1450-1620: Von der Expansions- zur Interaktionsgeschichte. Im Internet unter:

http://vgs.univie.ac.at/_TCgi_Images/vgs/20050525115144_EWR4Feldbauer.pdf [Stand 2013-10-23].

Fuchs, Monika (2001): Die Seefahrt Portugal im Zeitalter der Entdeckungen. Im Internet unter:

http://www.lsg.musin.de/geschichte/geschichte/Entdeckungen/seefahrt_portugals_im_zeital.htm#technisch

[Stand 2013-10-23].

Scholz, Werner (1997): Mitschrift für das Proseminar Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Im Internet

unter:http://www.cwscholz.net/projects/WUGeschichte/node7.html#SECTION00072000000000000000

[Stand 2013-10-23].

Stadt Nürnberg (2013): Nürnberger Ei. Im Internet unter: http://nuernberg-

direkt.com/20090429125/nuernberg/geschichtliches/nuernberger-ei [Stand 2013-10-23].

Unbekannt (2013): Entdecker der Welt. Entdeckungsgeschichte. Im Internet unter: http://www.entdecker-der-

welt.de/entdeckungen/zeitalter-der-entdeckungen.htm [Stand 2013-10-23].

2. Wichtige Erfindungen die zu Entdeckungen geführt haben Mitschke, Ralf (2013): Renaissance trifft Physik. P-Seminar-Projekt am Gymnasium Lauf. Im Internet unter:

http://www.physik.de.rs/ [Stand 2013-10-14].

Walter, Peter O. (2011): Europäisches Segel-Informationssystem. Im Internet unter: http://www.esys.org/

[Stand 2013-10-14].

3. Politische Vorraussetzungen weltweit Gopon, Moritz (2013): Belagerungen Konstantinopels. Im Internet unter: http://homepage.ruhr-uni-

bochum.de/moritz.gopon/konstantinopel.html#top [Stand 2013-10-14].

Gufler, Birgit (2013): Türken erobern Konstantinopel. Im Internet unter:

http://meilensteine.woergl.at/index.php/de/meilenstein/detail/122 [Stand 2013-10-14].

Müller, Bennet (2013): Der Fall von Konstantinopel. Im Internet unter: http://geschichte-wissen.de/mittelalter/72-arabien-

islam/350-der-fall-von-konstantinopel.html [Stand 2013-10-14].

QUELLEN

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1

Quellen 8

Unbekannt (1999): Lernen heute. Grundstock des Wissens. Köln: Serges Medien GmbH.

Unbekannt (2012): History – Die Öffnung Konstantinopels (Istanbul) für den Islam. Im Internet unter: http://dawa-

news.net/2012/08/31/history-die-offnung-konstantinopels-istanbul-fur-den-islam/ [Stand 2013-10-24].

4. Gesellschaftliche Veränderungen Zwangsleitner, Wolfgang/Huber, Gerhard/Schröckenfuchs, Elfried (2004): einst und heute 1. HTL. Wien: Dorner GmbH.

Dirnberger, Jutta/Lemberger, Michael/Paireder, Bettina (2006): Netwerk Geschichte 3. 2. Aufl. Linz/Wien: Veritas-Verlag.

5. Die Aufteilung der Welt

Hagl, Siegfried (2005): Teilung der Welt. Im Internet unter: http://www.siegfriedhagl.com/merkwuerdige-geschichten/die-teilung-der-welt [Stand 2013-10-21].

Unbekannt (2013): Vertrag von Alcacovas. Im Internet unter: http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1458895 [Stand 2013-10-14]

6. Die Piraten Bohn, Robert (2007): Die Piraten. 3. Auflage. München: C.H. Beck (=Wissen 2327).

Erichsen, Simon (2010): Piraten in der Frühen Neuzeit. Mythos und Realität. Im Internet unter:

http://www.pulveraffen.de/Hausarbeit.pdf [Stand 2013-10-14].

7. Die Entdecker

Handout von Herr Professor Vouk (inklusive Schulbuch: Zeitbilder 5&6)

Page 20: Entdeckungsfahrten der Neuzeit - BG/BRG Weiz - …bgweiz.at/cms/files/Entdeckungsfahrten_der_Neuzeit_-_6a_BG_Weiz... · die Osmanen abgeschnitten. Zölle und hohe Kosten verärgerten

2

8 Quellen

8.2 Abbildungsverzeichnis

Bild auf Deckblatt: http://www.planet-wissen.de/natur_technik/ordnungssysteme/kartografie/Beatrix von Kalben/Tobias Aufmkolk; [Stand 2013-

10-24].

Abbildung 1: http://www.thepirateking.com/bios/dias_bartholomeu.htm [Stand 2013-10-14].

Abbildung 2: http://www.bz-berlin.de/aktuell/deutschland/kolumbus-schatz-entdeckt-article478360.html [Stand 2013-10-14].

Abbildung 3:

http://digitalgallery.nypl.org/nypldigital/dgkeysearchdetail.cfm?trg=1&strucID=250919&imageID=427092&word=col_id%3A173

&s=1&notword=&d=&c=&f=&k=3&lWord=&lField=&sScope=images&sLevel=&sLabel=medieval%20and%20renaissance%20illum

inated%20manuscr...&sort=&total=2619&num=80&imgs=20&pNum=&pos=98 [Stand 2013-10-14].

Abbildung 4: http://www.windsor-communities.com/italian-caboto.php [Stand 2013-10-14].

Abbildung 5: http://www.heinkele.net/astro/geschichtliches/winkelmesser.html [Stand 2013-10-14].

Abbildung 6: http://www.zum.de/Faecher/A/Sa/LB9/astrolab.html [Stand 2013-10-14].

Abbildung 7: http://galilei-astronomie.blogspot.co.at/ [Stand 2013-10-14].

Abbildung 8: http://pt.wikipedia.org/wiki/Pedro_%C3%81lvares_Cabral [Stand 2013-10-14].

Abbildung 9: http://www.ducksters.com/biography/explorers/ferdinand_magellan.php [Stand 2013-10-14].

Abbildung 10: http://awesomemiddleageshastings.weebly.com/-inquisition--reconquista---scott-r.html Stand 2013-10-14].

Abbildung 11: http://en.wikipedia.org/wiki/Hern%C3%A1n_Cort%C3%A9s [Stand 2013-10-14].

Abbildung 12: http://de.wikipedia.org/wiki/Francisco_Pizarro [Stand 2013-10-14].

Abbildung 13: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mona_Lisa,_by_Leonardo_da_Vinci,_from_C2RMF_retouched.jpg

Stand 2013-10-14].

Abbildung 14: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Jacques_Cartier.jpg [Stand 2013-10-14].

Abbildung 15: Wendt, Reinhard (?): Vom Kolonialismus zur Globalisierung. Europa und die Welt seit 1500.

Paderborn/München/Wien/Zürich: Ferdinand Schöningh, S. 35.

Abbildung 16: http://www.payer.de/bolivien2/bolivien0203.htm [Stand 2013-10-14].

Abbildung 17: Wendt, Reinhard (?): Vom Kolonialismus zur Globalisierung. Europa und die Welt seit 1500.

Paderborn/München/Wien/Zürich: Ferdinand Schöningh, S. 37.

Abbildung 18: http://de.uncharted.wikia.com/wiki/Sir_Francis_Drake [Stand 2013-10-14].

Abbildung 19: http://www.kunst-fuer-alle.de/deutsch/kunst/kuenstler/kunstdruck/akg-anonymous/15806/1/127324/bildnis-

des-erobereres-von-sibirien,-jermak-timofejewitsch/index.htm [Stand 2013-10-14].

Abbildung 20: http://www.spitzbergen.de/landeskunde-und-tipps/geschichte/willem-barents.html [Stand 2013-10-14].

Abbildung 21: http://tahamericanstory.org/Museum.cfm?subpage=829273 [Stand 2013-10-14].

Abbildung 22: http://www.nndb.com/people/442/000098148/ [Stand 2013-10-14].