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Eneide Heinric van Veldeke editie Gabriële Schieb en Theodor Frings bron Heinric van Veldeke, Eneide (ed. Gabriele Schieb en Theodor Frings). Akademie-Verlag, Berlijn 1964 Zie voor verantwoording: http://www.dbnl.org/tekst/veld028thfr02_01/colofon.htm © 2008 dbnl / erven Gabriële Schieb / erven Theodor Frings

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  • Eneide

    Heinric van Veldeke

    editie Gabriële Schieb en Theodor Frings

    bronHeinric van Veldeke, Eneide (ed. Gabriele Schieb en Theodor Frings). Akademie-Verlag, Berlijn

    1964

    Zie voor verantwoording: http://www.dbnl.org/tekst/veld028thfr02_01/colofon.htm

    © 2008 dbnl / erven Gabriële Schieb / erven Theodor Frings

  • VII

    VorwortDas ‘Veldekeproblem’ ist kein Problem. Veldekes Sprache wurde zum Problemdurch den Mangel an Einsicht in den Aufbau der rheinisch-niederländischenSprachlandschaften Köln-Limburg-Brabant-Flandern, der Landschaften an Maasund Rhein gegenüber den Landschaften an der Schelde. Eine tiefe Scheide liegtzwischen Flandern-Brabant im Westen und Limburg-Köln im Osten. Das wurdedeutlich seit den Studien Zur Geschichte des Niederfränkischen in Limburg von Th.Frings und J. van Ginneken, Zs. fd. Mdaa. 14 (1919), 97-208, und befestigt durchArbeiten zum älteren und jüngeren Limburgisch, die unten S. LXXX f. wie auchschon in der Einleitung zu Veldeke XII1 verzeichnet sind. Hervorzuheben sind dieAufsätze von A. Stevens, I.L. Pauwels und L. Morren.2 Unsere Einsicht ist knappzusammengefaßt in Veldeke I3 S. 72ff. Sprachliche Einsichten werden durch dieVolkskunde gestützt. Limburg - overgangsland, sagt der Volkskundler Jozef Weyns.4Land ohne Grenzen nennt der Lütticher Historiker Jean Lejeune das geschichtlicheund kulturelle Dreieck Aachen-Lüttich-Maastricht an der Südnord-Achse der Maasund an der Ostwest-Achse Köln-Boulogne über Maastricht, Tongeren, Bavay,Doornik.5 Unselige Politik hat die Lande um die Maas auf drei Länder verteilt. Aberan Maas und Niederrhein sind alte gemeinsame Sprache und Lebensformen auchheute noch nicht erloschen.Gründlichere Kenntnis des Altlimburgischen, als sie Behaghel zu Gebote stand,

    forderten schon Lichtenstein und Franck 1883.6 Vom rechten Wege ab führte C.von Kraus, Heinrich von Veldeke und die mittelhochdeutsche Dichtersprache, 1899;er fußte auf einem falschen Begriff des Niederländischen, bestimmt durch dieGrenzen des Wiener Kongresses. Die erste Berichtigung durch Franck, Anz. fdA.26 (1900), 104-119, blieb unbeachtet. Wir prüften und berichtigten Kraus in VeldekeXII, Heinrich von Veldeke zwischen Schelde und Rhein, 1949.Veldeke dichtete in der Sprache seiner maasländisch-limburgischen Heimat.

    ‘Niederländisches’, das er gemieden haben soll, war ihm unbekannt; es ist imWesten, an der Schelde, nicht aber im Osten, an der Maas, beheimatet. Die vom

    1 Th. Frings und G. Schieb, Heinrich von Veldeke zwischen Schelde und Rhein, 1949, auchBeitr. 71 (1949), 1-224.

    2 A. Stevens, Struktuur en Historische Achtergrond van het Haspengouwse Taallandschap,Het Oude Land van Loon, 1952, S. 3-19, J.L. Pauwels und L. Morren, De Grens Tussen hetBrabants en het Limburgs in België, Zs. fMdaf. 27 (1960), 88-97, beide mit Karten.

    3 Th. Frings und G. Schieb, Heinrich von Veldeke. Die Servatiusbruchstücke und die Lieder.Grundlegung einer Veldekekritik, 1947, auch Beitr. 68 (1946), 1-75.

    4 J. Weyns in dem Aufsatz Limburg, overgangsland, Ons Heem 12, 1958, 130-137; dort derSatz ‘Wij hebben veel meer kultureele betrekkingen met en komen veel gemakkelijker in Akendan in Brussel.’ Die limburgischeMaaslandschaft liegt im Bereich des Aachener Schöffenstuhls,nach den Kulturströmungen und Kulturprovinzen in den Rheinlanden, 1926, jetzt Spracheund Geschichte II, Mitteldeutsche Studien 17, 1956, 140 mit Karte; auf das Werk von W.Roukens weist die Einleitung S. LXXXI.

    5 In dem Werke Land ohne Grenzen, Aachen/Lüttich/Maastricht, 1958.6 Anz. fdA. 9 (1883), 8-37.

    Heinric van Veldeke, Eneide

  • VIII

    Hochdeutschen abweichenden Lautungen im Reim decken sich auf Grund alterVerwandtschaft in allemWesentlichen mit den Reimlautungen der Rheinländer. Dievon van Dam7 betonte Bindung Veldekes an die rheinische Literatur, an ihre Spracheund ihren Stil, so an Alexander und Eilhart, ruht in einem alten natürlichenKulturverbande, der die Landschaften an Maas und Rhein umschloß. Köln-Limburgsteht zwischen Mittelniederländisch und Mittelhochdeutsch. Einenmaasländisch-limburgischen Grundstock der Eneide, der in allen Handschriftendurchschlägt, hat G. Schieb erwiesen. Der Grundstock der Eneide nahm so wenigRücksicht auf das Thüringisch-Oberfränkische wie der Servatius, er ruht vielmehrin sich, verbunden mit den Rheinlanden. So konnten auch vereinzelte rheinischeLauterscheinungen wie durch: burch in den Servatius wie in die Eneide Eingangfinden. Zwischen der Sprache des Servatius und der Eneide gibt es keinengrundsätzlichen Unterschied. Daß Veldeke unter diesen Umständen auf dieandrängende Lautverschiebung der Rheinlande Rücksicht nahm, ist ganz natürlich.Er meidet also stat auf bat ‘besser’ und reimt z. B. stat auf bat ‘bat’ und bat ‘besser’auf nat ‘naß’. Der Grundstock maasländisch-limburgischer Reimbindungen ziehtsich auch durch den thüringischen Schluß. Thüringisch-Hochdeutsches tritt seltendazu, z. B. sach: sprach. Die gesamte Eneideüberlieferung stammt nicht aus einerthüringischen Bearbeitung, sondern aus hochdeutschen Umschriften. AlleHandschriften haben Mühe, sich mit dem alten maasländischrheinischenGrundbestand abzufinden.Wir haben für Abdruck der Gothaer Handschrift als Leithandschrift entschieden.

    Auch H wäre in Frage gekommen. Am besten hätte die verschollene Handschrift Egetaugt. Wir haben die Handschriften nur in Photokopien benutzt. Einsicht derOriginale war nicht möglich. Daher sind die Beschreibungen auf das Nötigste undfür die Aufgabe Fruchtbare beschränkt. Der Nachdruck liegt auf der Beschreibungder Sprache.Die Last der kritisch-technischen Bearbeitung trug Gabriele Schieb. Sie hat die

    Einleitung verfaßt. Ohne sie wäre diese Ausgabe nicht zustande gekommen. EinDank gilt der hingebenden Arbeit von Frau Maria Penndorf, die das Druckmanuskriptmit nie versagender Sorgfalt hergestellt hat, und den Helfern bei den KorrekturenGünter Kramer, Elisabeth Mager, Franzjosef Pensel, Marianne Schröder.Veldeke begleitet mich seit meiner Lehrzeit im Seminar Friedrich Vogts, als er

    versuchte denWortlaut der Lieder zurückzugewinnen. Der Grundstock der SpracheVeldekes war auch die Sprache meiner Mutter, meine Muttersprache. Hochdeutschhab ich nicht ohne Mühe gelernt. Das mag der Erneuerung der Werke Veldekeszugute gekommen sein. Wir sind gewiß, daß unsere Ausgabe den Wert einer gutenmaasländisch-limburgischen Handschrift hat, so wie sie die Geschlechter an Maasund Niederrhein, in Loon und Kleve gelesen haben mögen.

    Leipzig, im November 1963Theodor Frings.

    7 Das Veldeke-Problem, Antrittsvorlesung Amsterdam 1924.

    Heinric van Veldeke, Eneide

  • IX

    EinleitungUm die Eneide Henrics van Veldeken, das erste Werk der deutschen Literatur, indem die ideale Selbstdarstellung des höfischen Rittertums an den neu erobertenStoffen der griechisch-römischen Spätantike voll gelingt, haben sich schonGenerationen gemüht. Eigentlich dürften wir sie gar nicht mit Eneide bezeichnen,da der Dichter selbst diesen an lateinische Wortbildung gemahnenden Titel nur fürVergils Aeneis verwendet. Der Schreiber der Heidelberger Papierhandschrift undder Dichter der Minneburg nennen Veldekes Werk Eneas1, welches auch der Titeldes anglonormannischen Romans ist, der dem Dichter als unmittelbare Vorlagediente. Trotzdem bleiben wir bei der der Forschung seit fast zwei Jahrhundertenvertrauten Benennung. Gottsched ist es zu danken, daß die vergessene Dichtung1745 in den Blickkreis der Wissenschaft gerückt und 1783 die zunächst fast alleinbekannte Gothaer Handschrift von Christoph Heinrich Müller im 1. Band derSammlung deutscher Gedichte aus dem XII., XIII. und XIV. Jahrhundert abgedrucktwurde. Der Aufschwung der Germanistik und die Begründung einer altdeutschenTextkritik führten im 19. Jahrhundert zu einer Sichtung des Handschriften bestandesund den bedeutenden Versuchen kritischer Ausgaben von L. Ettmüller, Leipzig18522, auf der Grundlage der Handschriften BMHG, und von O. Behaghel, Heilbronn18823, auf der Grundlage aller uns bis heute bekannten Handschriften undHandschriftenbruchstücke. Beide können heute nicht mehr befriedigen, so wichtigeMarksteine auf dem Wege der Erschließung der Dichtung Veldekes sie auch sind.Die Veldekephilologie und zumal die Eneide-philologie haben ihre einzigartigenSchwierigkeiten. Mit den diesen Gelehrten zugänglichen Mitteln konnten sie nochnicht bewältigt werden. Der Epilog gab zwar in den Versen 13429-13528 wichtigeHinweise auf Entstehungsweise und Geschicke der Dichtung, die man von Anfangan beherzigte. Danach wußte man, das Werk entstand in zwei Anläufen. 10932Verse der insgesamt 13528 waren vor 1174, der Hochzeit in Cleve, abgeschlossen.Während der Hochzeitsfeierlichkeiten wurde die unfertige Dichtung, die sich dieGräfin dore lesen ende dore scouwen ausgeliehen hatte, von einem Gast, GrafHeinrich von Thüringen, entwendet und nach Thüringen verschleppt. Erst neunJahre später konnte Veldeke in Thüringen, von Pfalzgraf Hermann auf die Neuenburgeingeladen und zum Abschluß der

    1 Vgl. G. Schieb, Zum Titel der ‘Eneide’ Henrics van Veldeken, Beitr. 84 (1962), 373-75.2 Dichtungen des deutschen Mittelalters, 8. Band, Heinrich von Veldeke.3 Heinrichs von Veldeke Eneide, mit Einleitung und Anmerkungen.

    Heinric van Veldeke, Eneide

  • X

    Dichtung gedrängt, sein Werk vollenden. Es mußte also angenommen werden, daßder Großteil der Dichtung von Veldeke einmal limburgisch abgefaßt war, in derSprache seiner Heimat zwischen Schelde undRhein.Wie wurde aber der sogenannte‘thüringische’ Schluß konzipiert, limburgisch oder thüringisch? Das mußte einerKritik der Überlieferung vorbehalten bleiben. War die ‘limburgische Eneide’ aucheine zu forderndeGröße, so schien sie doch dem Zugriff der Forschung grundsätzlichentzogen. Ist doch die Gesamtüberlieferung auf hochdeutschem Sprachgebietentstanden, in hochdeutschem Sprachgewand. Ettmüller hielt die älteste, kaumnoch dem 12. Jahrhundert angehörende Berliner Handschrift für den unmittelbarenNiederschlag einer ‘thüringischen Eneide’, so wenig er eine klare Vorstellung vomThüringischen der damaligen Zeit haben konnte. ‘Kann nun aber die Eneide nichtso wiedergegeben werden, wie sie Heinrich sprach oder schrieb, so müssen wiruns schon mit derjenigen Gestalt begnügen, die sie in Thüringen erhielt. Diess undnicht mehr als diess habe ich denn auch zu erreichen gesucht.’4 B als Leithandschriftzu wählen, war ein Mißgriff. Gerade sie erwies Braune etwa 20 Jahre später ‘alsvielfach ändernde, verhochdeutschende Bearbeitung’5. Sie ist darüber hinaus, wiewir heute sehen, sogar oberdeutsch überformt.6 Indes waren die Kenntnisse desNieder- und Mittelfränkischen gewachsen, weitere Handschriften und Bruchstückebekannt geworden, vor allem die junge Servatiushandschrift entdeckt7 und publiziert8,so daß Behaghel in seiner Ausgabe von 1882 wagte, auf das erste, von Ettmüllerzurückgestellte, aber immer wieder lockende Editionsziel, die ‘limburgische Eneide’,zurückzugreifen. Das war mutig, aber noch verfrüht, wie wir heute, nach demungeheuren, ein weiteres halbes Jahrhundert füllenden Aufschwung derDialektgeographie und der Erforschung der historischen Schriftdialekte in Dichtung,Geschäfts- und Urkundensprache sagen müssen. Über die allzuschmale Basis dersprachlichen Gestaltung seines limburgischen Textes gibt er S. XXXVIIf.Rechenschaft. Erst die seit 1883 in Abständen aufgefundenen limburgischenServatiusbruchstücke9 aus dem

    4 L. Ettmüller, Heinrich von Veldeke, 1852, S. X.5 W. Branne, Untersuchungen über Heinrich von Veldeke, Zs. fdPhil. 4 (1873), 257 und Zur

    Kritik der Eneide, Zs. fdA. 16 (1873), 420-36.6 Vgl. G. Schieb, Die handschriftliche Überlieferung der Eneide Henrics van Veldeken und das

    limburgische Original, Sitzungsberichte der Deutschen Akademie der Wissenschaften zuBerlin, Klasse für Sprachen, Literatur und Kunst Jg. 1960, Nr. 3, S. 16ff.

    7 J. Notermans, Bij het ‘eeuwfeest’ der ontdekking van een manuscript, Levende Talen, april1957, S. 187-90.

    8 J.H. Bormans, Sinte Servatius Legende van Heynrijck van Veldeken, naer een handschriftuit het midden der XVe eeuw, Maestricht 1858. Erneuter Abdruck der Handschrift von G.A.van Es, Sint Servaes Legende. In dutschen dichtede dit Heynrijck Die van Veldeke wasgeboren, Antwerpen 1950.

    9 W. Meyer, Veldekes Servatius, Münchner Fragment, Zs. fdA. 27 (1883), 146-57, B. Schulze,Neue Bruchstücke aus Veldekes Servatius, Zs. fdA. 34 (1890), 218-23, L. Scharpé, De Hss.van Veldekes Servatius, Leuvensche Bijdragen 3 (1899), 5-22, H. Thoma, AltdeutscheFündlein, I. Aus Veldekes Servatius, Zs. fdA. 72 (1935), 193-96, P. Lehmann und O. Glauning,Mittel-alterliche Handschriftenbruchstücke der Universitätsbibliothek und des Georgianum inMünchen, Zentralblatt für Bibliothekswesen, Beiheft 72, 1940, S. 119-124, Th. Frings und G.Schieb, Heinrich von Veldeke, Die Servatiusbruchstücke und die Lieder, 1947, S. 1-75, ebensoBeitr. 68 (1945), 1-75, G. Schieb und Th. Frings, Heinrich von Veldeke, Die neuenMünchenerServatiusbruchstücke, 1952, S. 1-43, ebenso Beitr. 74 (1952), 1-43.

    Heinric van Veldeke, Eneide

  • XI

    Beginn des 13. Jahrhunderts, in diese neu erkannten Zusammenhänge gestellt,konnten der Veldekephilologie entscheidende neue Perspektiven eröffnen.Bleibenden Wert aber hat Behaghels Mühen um die Handschriftenfiliation.10 Überseine Erkenntnisse, die Beziehungen der Handschriften untereinander betreffend,Braune weiterführend, werden wir auch heute kaum hinauskommen können. Wenner den jüngsten Handschriften G und h, der Gothaer und HeidelbergerPapierhandschrift aus dem 15. Jahrhundert, den größten Wert für die Textkritikbeimißt, so können wir ihm vorbehaltlos zustimmen.Wir haben uns dankbar seinemSchema S. XXXVI angeschlossen, wenn wir auch bei der Gestaltung unsereskritischen Textes andere Wege gehen, bei denen diese, früher als so wichtigerachteten Zusammenhänge an Bedeutung verlieren.Wir lösen uns, so weit möglich,von der vagen Fragestellung nach der ‘besseren’ oder ‘schlechteren’ Lesart imallgemeinen Sinne, fragen vielmehr in jedem Einzelfall nach der größeren Näheoder Ferne einer Lesart zum Altlimburgischen, wie es für uns durch dieServatiusfragmente und andere altlimburgische Überlieferung Gestalt gewonnenhat. Für diese Frage sind uns alle Handschriften gleich wichtig. Wir hätten statt derGothaer Papierhandschrift auch die Heidelberger Pergament-, die Eibacher oderHeidelberger Papierhandschrift zum vollständigen Abdruck wählen können. Wirbevorzugten G nur, weil es die einzige Handschrift ist, die in Thüringen entstandund in Thüringen blieb.

    Die Handschriften und ihre Sprache

    Von der Eneide Henrics van Veldeken kennen wir sieben mehr oder wenigervollständige Handschriften, dazu Bruchstücke von vier weiteren Handschriften. Sieüberspannen die Zeit vom 12. bis 15. Jahrhundert und zeigen sprachlich teilsmitteldeutsche, teils oberdeutsche Grundprägung. Wir haben sie in Photokopienständig zur Hand gehabt. Eine Photokopie der Gothaer Handschrift stellte unsfreundlicherweise die Fundamentalnaja Biblioteka Akademii Nauk SSSR in Moskauzur Verfügung, von Gottscheds Abschrift die Sächsische Landesbibliothek Dresden.Mikrofilme der beiden Heidelberger Handschriften verdanken wir der Vermittlungder Universitätsbibliothek Heidelberg, der Berliner Handschrift derUniversitätsbibliothek Tübingen, der Münchener Handschrift, des RegensburgerBruchstücks und der Meraner Bruchstücke der Bayerischen StaatsbibliothekMünchen, der Wiener Handschrift der Österreichischen Nationalbibliothek, derWolfenbütteler Bruchstücke der Herzog-August-BibliothekWolfenbüttel. Unerreichbarblieben uns die verschollene Eibacher Handschrift wie Pfeiffers Bruchstücke, derenheutiger Lageort auch nicht ermittelt werden konnte.

    10 Einleitung seiner Ausgabe S. XI-XXXVI.

    Heinric van Veldeke, Eneide

  • XII

    Die Handschrift G

    Seit 1956 liegt der C o d . c h a r t . A 584 der Bibliothek des Herzoglichen Hauseszu G o t h a , der mit der Gothaer Sammlung nach dem zweitenWeltkrieg im Februar1946 in die Fundamentalnaja Biblioteka Akademii Nauk SSSR gelangte, wieder inder Landesbibliothek Gotha. Eine alte Signatur (auf dem Oberschnitt H, auf demVorderschnitt D 10) stimmt zu einem imweimarischen Archiv enthaltenen Verzeichniseiner Privatbibliothek Johann Friedrichs des Großmütigen (1503 bis 1554)11. DieHandschrift scheint also alter Ernestinischer Familienbesitz und könnte schon vonErnst aus Weimar in seine ihm zugefallene neue Residenz Gotha mitgenommenworden sein. Sie ist wohl immer in Thüringen geblieben, wenn auch weitereVorbesitzer nicht zu ermitteln sind. Sie enthält außer der Eneide auf Blatt 2ra-94va

    (= S. 1-186 alter Zählung) auf den noch folgenden 108 Blättern (Blatt 95ra-202vb)von anderer, jüngerer Hand Ottos von Diemeringen Übersetzung der Reisen desMontavilla (Mandeville).Zum erstenmal erwähnt die Handschrift im November 1691 der später im Dienste

    der Ernestiner tätige M. Ernst Wilhelm Tentzel in seinen Monatlichen UnterredungenEiniger Guten Freunde Von Allerhand Bůchern usw. S. 924. Eine ungemeinsorgfältige und verläßliche Abschrift, die sich Gottsched von der Eneide herstellte,liegt auf der Sächsischen Landesbibliothek Dresden, Dresden Nr. 46 Folio. Auf ihrberuht sein früber Bericht in einem lateinischen Programm, J. Chr. Gottsched, Progr.de Antiquissima Aeneidos Versione Germanica Henrici de Veldeck usw., Lipsiae1745, vgl. die deutsche Anzeige in Neuer Büchersaal der schönen Wissenschaftenund freyen Künste, Des II. Bandes I. Stück, Leipzig Januar 1746, S. 78-92.Der erste, leider sehr fehlerhafte Abdruck der Eneide nach der Gothaer

    Handschrift, von Christoph Heinrich Müller 1783 veranstaltet12, beruht nach denAngaben Müllers auf der Abschrift eines Dr. Anton in Görlitz. Die frühesteBeschreibung der Handschrift findet sich in dem Katalog von Fr. Jacobs und F.A.Ukert, Beiträge zur älteren Literatur oder Merkwürdigkeiten der HerzoglichenÖffentlichen Bibliothek zu Gotha 2 (1837), 267-69, eine ausführliche von RudolfEhwald, o.J., aber ohne Angaben über die Sprache des Schreibers, liegt imHandschriftenarchiv der Abteilung Mittelhochdeutsch des Instituts für deutscheSprache und Literatur bei der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin.Sie wurde freundlicherweise in der Landesbibliothek Gotha von Hans-JoachimRockar noch einmal nachgeprüft und durch wertvolle Beobachtungen ergänzt.

    11 Vgl. Rudolf Ehwald, Geschichte der Gothaer Bibliothek, Centralblatt für Bibliothekswesen 18(1901), 438.

    12 Die Eneidt. Ein Helden-Gedicht aus dem zwoelften Jahrhundert von Heinrich von Veldeckenusw., Sammlung deutscher Gedichte aus demXII., XIII. und XIV. Jahrhundert, Bd. I, S. 1-102.

    Heinric van Veldeke, Eneide

  • XIII

    G ist eine Papierhandschrift, in einer gotischen Buchkursive des 15. Jahrhundertsvon zwei Händen geschrieben. Von der zweiten, etwas weniger sorgfältigen Handstammt das Mittelstück 72a-80b (= Vers 5155-5770), alles andere von der erstenHand. 185 Seiten sind zweispaltig, die 186. Seite ist einspaltig beschrieben, in einemLinienschema, Blattgröße 31,5 × 21,6 cm, Schriftspiegel 22,1 × 14,7 cm. Jede Spaltefaßt 36 abgesetzte Verse, gegen Ende auch 35 oder 37. Rot ausgeführt sind dieInitialen und Rubriken, ferner sind die Großbuchstaben der abgesetzten Versanfänge.jeweils durch eine rote Linie verbunden. Alle Verszeilen fangen gleichmäßig vornan. Ein Titel fehlt. Eine junge Hand vom Ende des 17. Jahrhunderts hat über dieAnfangsverse geschrieben Heinrich Von Veldecken Der dichter. Vom Aenea U.Zerstörung Trojoe. Der zeitgenössische Einband besteht aus braunemmit Stempelnim Blinddruck geschmücktem Kalbleder auf Holzdeckeln; die fünf Metallbuckel unddie zwei Schließen fehlen.A b k ü r z u n g e n sind sparsam verwandt. Am häufigsten begegnet der

    übergesetzte Strich zur Bezeichnung eines n oder m, z. B. ī minē = in minem, seltenfür e oder en, z. B. lebn̄ = leben, kom̄ = komen. vm̄b,. vmb, vmbe haben wir in umbe,vm̄e in umme aufgelöst, un̄d in unde oder und, je nach dem Versgang und demAnschlußwort, da auch ausgeschrieben und neben unde steht. HochgestelltesHäkchen verschiedener Form steht gelegentlich für er, r oder re, z. B. d' = der, h're= herre, schi'e = schiere, wasse' = wasser, wa't = wart, he'n = heren, kann aberauch hier und da funktionsloser Schnörkel sein, vor allem am Wortende. ImTextabdruck sind die Abkürzungen ohne Kennzeichnung aufgelöst, aber inZweifelsfällen ist die Lesung der Handschrift im Apparat vermerkt. Mit 9-ähnlichemSchnörkel wird selten -us abgekürzt. Der zweite Schreiber verwendet die gleichenZeichen in unbedeutender graphischer Abweichung, dazu einmal sagƷ = saget. Imletzten Teil der Handschrift treten an vereinzelten Abkürzungen dazu z. B. m mit9-ähnlichem Schnörkel = mir, gzen mit o über z = grozen, spch mit a über p = sprach,pmynt mit schaftdurchstrichenem p = permynt.

    Vokale der Tonsilben13

    mhd. a= a in der Regel. a gilt in salt, sal neben vereinzelten solt, sol.= o. Ausnahme bleibt o in z. B. worne 9766, jochant 5713.= e. a wechselt mit e in wan, wen und dan(ne), den(ne). Für daz kann gelegentlichdez, z. B. 387. 970, oder des, z. B. 1092. 5671. 9248, stehen, umgekehrt fürdes ein das, z. B. 523. 1080. 6762, oder daz, z. B. 342. 3352, vereinzelt auchwas gen. 5803.

    13 Die nachfolgende Beschreibung der Sprache konnte sich in einzelnen Abschnitten stützenauf die fleißigen Sammlungen in den Leipziger Examensarbeiten von Ingrid Reuter (1958)und Helga Reichelt (1961), Zur Sprache der Gothaer Handschrift von Veldekes Eneide. - Wonicht von Belang, sind in die folgende Beschreibung dieselben geringfügigen Ausgleichungenübernommen, für die wir uns im Abdruck entschieden, s.u. S. CVIII Erläuterungen zum Text.

    Heinric van Veldeke, Eneide

  • XIV

    mhd. altes e= e in der Regel.= i. wid(d)er ‘weder’ mir im Schluß neben wed(d)er. Neben segel ‘Segel’ 6012stehen drei sigel(e) 192. 2243. 6074. Für ‘welch’ ist wilch Normalform.Anlehnung an das Subst. zeigt erdische 399. Unter Reimzwang steht häufigesgesiht 2. pl. (: niht).

    mhd. Umlauts-e= e in der Regel. brengen, z. B. 784. 5443, tritt gegenüber bringen zurück. ebleibt ungerundet in z. B. helle, leschen, derret.

    = i. geliget p.p. ‘gelegt’ (: gesiget) 10329 steht reimbedingt. i sonst nur in wirst‘fährst’ 3700, denn vinste 8290 ist eher von ‘Fenster’ zu ‘finster’ umgedeutet.

    = a. Rückumlaut zeigt in der Regel mar(c)kte(n), woneben merckte 10437.

    mhd. i= i in der Mehrzahl der Fälle. Nur mit i erscheint Clive ‘Kleve’ 13448 (: schribe).13455. Kurzes i zeigt brittel ‘Zügel’ 7349.

    = y. Seltenes y, gelegentlich auch mit zwei übergesetzten Punkten, z. B. in ynne(n5941. 9973, yren 5189, syben 12295, yme 5444, ysz 5251, ym 5488, mynne5606, in den letzten beiden Fällen mit zwei übergesetzten Punkten, also meistneben m, n.

    = e. In offener Silbe tritt e gegenüber i zurück. Ihm wird vor allem im Reimnachgegeben, z. B. neder (: weder) 7536, aber auch im Innern, z. B. resen‘Riesen’ 7097, wese ‘Wiese’, vortreben 294, bederbe 4551. niemet 2285 nebennimpt zeigt Unsicherheit zwischen i und e. weisen ‘Wiese’ 5312 beim zweitenSchreiber neben wese(n) 5306. 6038, wis(z)en 11612. 11649 könntemundartlicher Lautung entsprechen, wie sie heute noch ein kleines Gebietwestlich Plauen kennt, vgl. Karte 41 des DSA. Wir beachten mehrfaches herz‘Hirsch’, z. B. 4587. 4614, spelman 13167 wie gehnte ‘gähnte’ 3245. belde (:helde) 5041 neben sonst bilde ist reimbedingt. bringen überwiegt brengen.

    = u. Aus i gerundetes hulffe ist häufiger als helffe. Nur u zeigt vunf. Wir beachtenu in wuste 878 neben woste 10380 und gewöhnlich wiste, in burnendez 2892neben bornende 3361 und gewöhnlich brinnende. Wir beachten crusp 5265.

    = o. Beim zweiten Schreiber begegnet on ‘ihn’ 5360. 5604.= a nur in czageloß ‘sieglos’ 5701 beim zweiten Schreiber.= ei einmal in sein ‘Sinn’ 8163.

    mhd. o und o mit Umlautsmöglichkeit= o in der Mehrzahl der Fälle (vereinzelt ö, ó). Es gilt auch in urloge, aber nebengewöhnlichem urlop, urlob(e) steht vereinzelt orloup 10623, orlop mit einem uüber o 4998, urlůp 4545. brutloft 13101. 13207 wechselt mit brutluft (: unzucht)

    Heinric van Veldeke, Eneide

  • XV

    1911. ö z. B. in vörchte prät. 7092, ó z. B. in góten 2561. 8345 ohneUmlautsmöglichkeit und góttinne 156, mócht 7623, ól 8356. 8490 mitUmlautsmöglichkeit.

    = a. Wir beachten ab ‘ob’ vor allem im ersten Drittel der Hs. und beim zweitenSchreiber neben sonst ob, seltene ad(d)er, vorwiegend beim zweiten Schreiber,neben gewöhnlich oder, anfänglich gelegentliche dannach gegenüber späternur dannoch, gelegentlich auch nach, z. B. 5729. 7969, einmal varhowbt 5158.o bleibt fest in doch, von, wol. Vereinzelte solt, sol treten hinter salt, sal zurück.Ausnahmen bleiben gelagen ‘gelogen’ 8387, labete ‘lobte’ 5687, wanen‘wohnen’ 3718, hasen ‘hosen’ 5688.

    = u. Nur vereinzelt in offener Silbe vor m genumen 4850, kumen inf., p.p. 482.3169, brutegume 13166, in geschlossener Silbe vor r-Verbindung gewurcht778, wurden p.p. 476. 1861. 1944. 2498. 7690. 10215. 13256, vor l-Verbindunghulden ‘Holden’ 559. 5519, un-hult adj. 5493. 10672, sulden 1340, ferneruffenliche 12959 neben sonst regelmäßigen o-Formen. u ist fest in sulch,woneben solche nur 4886. Die Hs. liegt im Berührungsfeld von truge 10808und troken 8416.

    = e.Wir beachten vereinzeltes welde ‘wollte’ 4957. 6845. 11738 für den Konjunktivneben sonst regelmäßig o.

    mhd. u und u mit Umlautsmöglichkeit= u in der Mehrzahl der Fälle. Gelegentliches ü ist keine Umlautsbezeichnung,sondern bezeichnet u wie unser ŭ. Neben künig, lügene 1099 mitUmlautsmöglichkeit steht tümph 5490, gevrümen 3170, püniren 5220. Wirbeachten juste 7358, yustieren 5219, iustierte 9053. Mit Kurzvokal ist auch‘auf’ anzusetzen. Für die Präp. mit Dativ begegnet uff, off, seltener uf oder uffe,mit dem Akk. nur uff. Beim Adv. der Ruhe herrschen uffe, offe vor, beim Adv.der Bewegung uff. auf(f), das auf diphthongierten Langvokal weist, nur imAnfang der Handschrift als Präp. 153. 172, Verbpartikel 226.

    = ue nur in zuechtliche 7039.= o. Vor Nasal steht son, sone, z. B. 137. 6181, neben überwiegenden sun, sune.vrom(m)e und vrum(m)e und ihre vielfältigen Ableitungen halten sich etwa dieWaage. u und o stehen nebeneinander in ‘König’ und ‘Königin’, ebenso in ‘Tür’,so daß tor für ‘Tür’ oder ‘Tor’ begegnet, woneben thoeer f. 10788. Kurzhintereinander wird duringen 13460 und doeringen 13467 geschrieben, nebenmuge(n), muget steht moge 1478, mogit 2109. Wir beachten ober leben 5360beim zweiten Schreiber neben sonst uber. Vor Nasal- und Liquidaverbindungtritt o weit hinter u zurück. o-Fälle z. B. sonne 8288, wonne 2733, konde 1304,gonde 3982, begonden 12330, vorborge 12149, vorste 10608, orlobe 577, ichvorhte 1583, gorte ‘gürtete’ (: borte) 1715, kortzen 5430. kolte(n) 7991. 9300steht neben kulte(n), häufiger holde(n) ‘Huld’ und scholt neben hulde(n), schult,schulde. Angleichung kann vorliegen in goldin 9224 und irvollet 7538 nebensonst regelmäßig u. Ausgleich, auch Rücksicht auf den Reim mag die Prät.

    Heinric van Veldeke, Eneide

  • XVI

    vlogen 11830, zogen 11940, vochten 8912. 9732 heraufgeführt haben.Durchstehendes antworten zeugt schon von der jüngeren Anlehnung an wort.Wir beachten antwerte (: horte) 5466 beim zweiten Schreiber. In offener Silbeverschwindet mogen 5501 hinter sonst u. Auch ober steht hinter uber weitzurück.

    = oee nur in thoeer f. ‘Tür’ 10788 neben sonst u oder o, s. oben.

    mhd. â= a in der Mehrzahl der Fälle. Es bleibt in mane ‘Mond’ 9205, manot 13206, auchin ane ‘ohne’. Durchstehend gilt quamen. â + w erscheint als aw in clawen3235, appelgrawe: pfawe 5260, ohne daß sich über den Lautwert etwasaussagen ließe, als au nur beim zweiten Schreiber brauen brawn ‘Brauenbraun’ 5159, als a in oug(en)bran: gran, clan 2723. 3063 wie natürlich in gra.

    = o (vereinzelt á). Oft in noch ‘nach’ neben nach, selten in vernomen prät. pl.Weiterhin vereinzelt in joh ‘jäh’ 13516, toten ‘taten’ 5236, hoth ‘hat’ 5371, hotte5418 neben sonst regelmäßig hatte und het(t)e. da und do gehendurcheinander, doch tritt da häufiger für do ein als umgekehrt do für da. Solltestael: mál 5737 auch o andeuten?

    = u. Für ‘wo’, auch ‘wohin’, das sich damit vermischt, begegnet nebengewöhnlichstem (s)wa(r) selten (s)wo(r) 9789. 11105. 11741, häufiger wu(r),z. B. 1497. 6112. 11417.

    mhd. ae= e in der Regel.= a, wo Umlautsmöglichkeit nicht bezeichnet wird, s. Umlaut.= i in lige ‘läge’ 8755.

    mhd. ê= e in der Regel. Für ‘Herr’ ist herre vorherrschende Form neben here, z. B. 54.62. 7739. 13439, gelegentlich auch her vor Namen, z. B. 5420. 7828. Im übrigengilt ungekürzt herlich(e), herschaft.

    = i. Neben durchstehendem we adv. wechselt bei der Interjektion o we mitüberwiegendem o wi, o wy, y mit zwei übergesetzten Punkten, o wie.

    = a. Neben vorwiegend kerte(n) prät. steht gelegentlich mit analogemRückumlautkarte(n) 3134. 4726. 4763. Es heißt aber immer lerte, geleret. S. Verb.

    mhd. î= i in der überwiegenden Zahl der Fälle.= y, zu Anfang der Hs. selten, gegen Ende häufiger, z. B. wyle 9329, scryben10620, zwyvel 11255. Es herrscht vor im Anlaut, so in ys ‘Eis’ und ysen ‘Eisen’mit seinen Ableitungen. y mit zwei übergesetzten Punkten nur in Barbaryne5121.

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  • XVII

    = ie. Vereinzelt begegnet ie zur Bezeichnung der Länge, häufiger nur beim zweitenSchreiber, z. B. bie sieme liebe (: weibe) 5364.

    = ei, ey. Schreibung ei (ey) tritt gegenüber i zurück, schwankt in der Häufigkeitin den einzelnen Partien der Dichtung wie vor allem vonWort zuWort. Kräftigervertreten ist sie am Anfang und beim zweiten Schreiber, aber auch nachWortenverschieden. Das gleiche gilt für min, din, sin und i im Hiat oder Wortauslaut.Überwiegen der Digraphen nur in drey, drei, dreissig. Gelegentliche ei (ey) füri im Nebenton beschränken sich auf den Reim und die zweite Hälfte derDichtung, z. B. -leiche (-leyche) (: -reiche, -reyche) 6259. 7822. 9140, guldein(: -sein) 8322, yserein (: sein) 8798, megetein (: -sein) 11268, vingerlein (: sein)12574, ertreiche (: gleyche) 9333, kuningreiche (: nemeliche) 12005.

    = e. gesil ‘Geisel’ 4417 neben gisil 4412. 12189, gysel 9728 gehört in dieUnsicherheit zwischen i/ei und ei/e.

    mhd. ô und ô mit Umlautsmöglichkeit= o in der Regel, vereinzelt oe, ó in schoene 405, getrósten 8146, bethóret 11052,wohl nur zufällig auf o mit Umlautsmöglichkeit beschränkt. do und da gehendurcheinander, s. â.

    = ů, ǒ. Neben gewöhnlich do wird unter Reimzwang gern dů (: zů) 3156. 3167,auch dǒ (: zů) 6878. 5018 geschrieben.

    = u. Wir beachten luste ‘löste’ 231 neben sonst loste(n). Nur u zeigt das Fem.von ‘zwei’ zcwu 5688. 5906.

    = ou. Im Prät. der st. Verben der u-Reihe zeigt sich wegen beginnendenAusgleichs vor ch und t Unsicherheit zwischen o und ou. o überwiegt diewenigen vlouch ‘floh’ 4637. 7646. 12082, vlouc 1073, zouch ‘zog’ 7032. 2832,gebout ‘gebot’ 11859. S. Verb.

    mhd. û und û mit Umlautsmöglichkeit= u (v) in der Mehrzahl der Fälle, selten ü, rümen inf. 4465, rümete(n) 1967. 7422.9136, nü 2144. 2197, auch Jüno 420, Jüno 494, wo u nur von folgendem m,n unterschieden werden soll.

    = au (aw, selten aü). Schreibung au (aw) tritt vor u noch stärker als ei vor i zurück,s.î. Wir verzeichnen brawn lauther 5705 und brawn 5159 beim zweiten Schreibergegenüber sonst brun und luter, maüre: gebaüre 9249. 50 gegenüber sonstregelmäßig u. Auch haüsz (: Ascanius) 6361 bleibt Ausnahme, uz überwiegtauz. Zu auf(f) s. u. Neben bawen ‘bauen’ 5461, bawete 289, bauwen 4058,gebauwet 356 stehen häufiger -uw- Schreibungen. aü auch in aüzer maze7777.

    = o nur in brotloft 13207 neben sonst -u-.

    mhd. iu= u (v) in der Mehrzahl der Fälle, immer bei vrunt und seinen Ableitungen, ü nurin genüzet 1866. 3490.

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  • XVIII

    = iu (iv) nur in drivhundert 4742. 4752 neben geläufiger angeglichenemdreyhundert, -tusent, einmal drihundert, und in iu ‘euch’ 894 neben sonst u.

    = eu (ev). Nur vereinzelt heute: leute 6197, hevte 10097 neben sonstdurchstehend u, ferner sevche f. 11034, einigemale euch neben meist uch. duvorlevsest 10575 steht vereinzelt neben sonst u (ü) in der 3. Sing. der u-Reihe.

    = o in storten ‘steuerten’ 241.= uw (üw) in tuwer ‘teuer’ und nüwen ‘neun’ 13464.= euw in teuwer 12996 neben sonst tuwer ‘teuer’.

    mhd. iuw= uw in der überwiegenden Zahl der Fälle, z. B. truwe, ruwe.= u, nur in Nuenburg 13477.= euw, ew, hinter uw zurücktretend, z. B. treuwe 8058, reuwe 8186 gegenübersonst nur ruwe, neuwe 238, euwerme 7484, ich getreuwe 8636, trewe 4253,grewelich 2727, getreweliche 8128, vor allem innerhalb eines Abschnittes, indem auch die andern Digraphen häufiger sind.

    = aw, nur in trawe 5350 im Abschnitt des zweiten Schreibers.= ow, nur in rowen s. (: iuncfrowen) 9314.

    mhd. ei= ei, ey als häufigste Schreibung, selten ey, y mit zwei übergesetzten Punkten,so leyt 5140, meynte 11033.

    = e in wenigen Fällen, lesten ‘leisteten’ 5588, scheden 1992, schetel ‘Scheitel’5157, herbette = mhd. erbeitete 11228, en 1704, bie enander 5655, nichenes12638, gerete ‘Reitzeng’ 1752 könnte an gerate angelehnt sein. Wir beachtendie Unsicherheit ledigen geisten ‘leidigen gesten’ 5409. Überwiegend e zeigtnur zwen dt., dazu im Gen. einmal angeglichenes zwener, s. Zahlwörter. Nure hat zwen(c)zic(k).

    = i in den seltenen Fällen bide 2575. 4777. 6799 neben sonst beide, clinote12222. 13008. Für beschinet p.p. (: meinet) 4869, dazu die Besserung beschinetp.p. (: meinet) 2099, neben sonst ei, ey muß man wohl Berührungen zwischenbeschinen und bescheinen erwägen. An ei ist wohl auch stigel ‘steil’ 4039.5555 anzuschließen.

    mhd. ei aus age, ege= ei (ey). Durchstehend gilt eislich, neben meide pl. 5214. 9127. 9319 stehtmeyde 9020. Hinter leite(n) ‘legte(n)’ 1439. 1850. 2505. 3772. 9718. 12700,leyten 3765. 11892, geleit ‘gelegt’ 8270. 8390 treten legete(n), geleget ganzzurück. Neben treit ‘trägt’: seit ‘sagt’ 1597 bleibt aber saget das Geläufige. Wirbeachten mit reine 189 neben sonst regen. Zu teidinc s.u.

    = ai nur bei age, so iait ‘Jagd’ 1735. 1748, im ersten Falle im Reim auf mait,ferner maidt 5146. 8918 neben gewöhnlich maget, gesait ‘gesagt’ 969 neben.

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  • XIX

    sonst regelmäßig gesaget. Vereinzeltes maiget 10062 ist Kompromiß aus maitund maget.

    = e. Es gilt in Menz ‘Mainz’ 13226 und beheliche 5292. Neben tedinge s. 5033.8725, tedingen v. 5444 stehen häufiger teidinc s. 7856. 10329. 11606. 12648.12730. 13100, teydinge s. 8898.

    mhd. ei aus ede= ei in ge reite ‘geredete’ 12303 neben sonst nur ge-redete.

    mhd. ou und ou mit Umlautsmöglichkeit= ou in der Regel, ov vor allem gegen Ende der Hs., ow besonders beim zweitenSchreiber, selten ǒ, so bǒme(n) 4623. 4625. 4629, zǒme 1760, einmal oü,scaltboüm 3018.

    = aw einmal beim zweiten Schreiber, hawbt 5252.= o fast immer in hob(i)t neben houbit 226, beim zweiten Schreiber varhowpt5158, hawbt 5252. Seltener in globin, geloben neben glouben, och neben ouch,roch neben rouch, ferner vereinzelt betobit p.p. 12470, boge 785, z(c)om 5198.5243, vrode 2058. 6282, vroden 1295.

    = ö vereinzelt in öch 2852.

    mhd. ouw= ow in der Regel, z. B. schowen 720, mowe ‘Ärmel’ 12240, vrowe 46, drowete7057, vrowete Prät. 640.

    = aw öfter beim zweiten Schreiber, z. B. hawen 5216, schawen 5294. 5558, frawe5225, frawete prät. 5846, aber auch einmal vorn vrawe 413.

    = aüw, oüw Diakritische Zeichen nur in iuncfraüwen: beschoüwen 5149.= iew in riewen ‘reuten’ 7239 ist wohl Analogieform zu den redupl. Verben, Typloufen - lief.

    = o. unvrolich ‘unfraulich’ 2713 ist wohl umgedeutet zu vro ‘froh’.

    mhd. ie= ie (ye) in der Regel.= i (y) tritt gegenüber ie (ye) stark zurück, z. B. enbiten 8744, betrigen 4473,schizen 10899, licht 5169, dip: lip 2027, behilden 6360, hir 2618, untyre 6458,schyden 13198, hyr 5941, dazu einmal kysen mit zwei übergesetzten Punkten9670. Regelmäßig i zeigen nur vlihen und zihen, Ausnahme vliehende 12490.ie gilt in nie, ieman, ieweder, iegelich u.ä., i (y oder y mit zwei übergesetztenPunkten) steht daneben in immer 10693, ymer mit zwei übergesetzten Punkten8705, (n)irgen 387. 783. 1211, nymande 5366. y (i) gilt in ydoch, idoch, z. B.1634. 1849. 84. 116.

    = u. Neben üblich niemer steht beim zweiten Schreiber gekürzt und gerundetnūmer 5235. 5342.

    = e nur in demithe (:) 5607 beim zweiten Schreiber.

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  • XX

    mhd. uo und uo mit Umlautsmöglichkeit= u (v) in der Regel, selten ü, z. B. (g)nüg 667. 5488, rüm 5237, büchen 358ohne Umlautsmöglichkeit, grüne 8304, vüzen 3065 mit Umlautsmöglichkeit.

    = ů, ǒ. Neben gewöhnlich do, s. ǒ, wird unter Reimzwang gern dů (: zů) 3156.3167, auch dǒ (: zů) 6878. 5018, do : zů 3757. 7092. 7188. 13114 neben do :z(c)u 3772. 5688 geschrieben.

    = i nur in demithe (: berithe) 5607 beim zweiten Schreiber.

    Umlaut

    Die Hs. kennt eine eigene Bezeichnung nur für den Umlaut von kurzem und langema = e. Selten sind diakritische Zeichen über Vokalen mit Umlautsmöglichkeit, so ae,á, e mit übergesetztem a, ö, oe, ó, ü. Da sie auch sonst gelegentlich stehen, woUmlautsbezeichnung ausgeschlossen ist, z. B. stael ‘Stahl’: mál 5737, góten 2561,gnüc 667, scaltboüm 3018, aüzer maze 7777, eiseryn 5689, leyt 5140, die beidenletzten mit zwei Punkten über y, sind sie ohne besondere Aussagekraft. ae statt ebegegnet z. B. reimanpassend vereinzelt da, wo Veldeke â mit â mitUmlautsmöglichkeit bindet, ü hat jedenfalls keine andere Funktion als u zukennzeichnen, vgl. unsern u-Haken und maüre: gebaüre 9249.Umlaut von a = e allgemein. Neben ane 13357 im Reim steht ene 11680. Im Gen.

    Dat. Sing. wechseln stat/stete. -schaft/-schefte. hende gilt im Dat. Sing., aber im Pl.stützt der Reim hande(n) gegenüber einzelnen hende gen. acc. pl. 4347. 8132.12439. 12584 im Innern. hart und herte wechseln nach den Erfordernissen desReims, im Innern steht harte 8889 neben herte 11816. 12501 wie veste 1778. 2683.2805. 4568 neben häufigerem vast. Neben normaler Umlautlosigkeit beim Adv.steht einmal veste 8080 in Anlehnung an das Adj. Bei Steigerung wechselt z. B.sanfter 9907 mit senfter 8740, langer 1667 mit häufigen lenger. Sekundärumlaut istweithin bezeichnet, doch stehen 3 wal(i)sch gegen 1 welssch, 1 arzte gegen 2er(t)z(e)te, 4 kamerere gegen 1 kemerere, 2 angestlich gegen 2 engestlich (e), 2harmin (1 hármin) gegen 2 hermin, 1 magetum gegen 1 megetum. Umlautlos bleibtstahelin. Neben 5 erbeit bleibt arbeit die Normalform.Umlaut von â = e allgemein. Doch bleibt a gern in Veldekes Reimen auf a ohne

    Umlautsmöglichkeit, daher auch swar gegenüber swer(e) in neutralem Reim undim Versinnern. Umlautlos bleibt smaliche 8971, häufige naher, nahest, salic undseine Wortfamilie bis auf ein unselic 4182, neben gewöhnlich jam(m)erlich(e) stehtjem(m)erliche(n) nur am Anfang der Hs., offinbare 1910. 1918. 8508 ist Form desVersinnern gegenüber offinbere (-baere) in den zahlreichen Reimfällen. gravewechselt mit greve, die Formen stehen jeweils gruppenweise beieinander. Beachteauch genait ‘genäht’ 5287 neben gewöhnlich genat.

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  • XXI

    Diphthongierung

    Die Digraphen ei (ey), au (aw), eu (ew) für mhd. î, û, iu, s. dort, treten stark hinter i(y), u (v) zurück. ei (ey) begegnet noch am häufigsten.

    Rundung

    Nur vereinzelt finden sich burnendez 2892, bornende 3361 neben gewöhnlichbrinnende, on ‘ihn’ 5360. 5604 beim zweiten Schreiber neben sonst in, nummer5235. 5342 beim zweiten Schreiber neben sonst niemer. Wir beachten auch wuste878, woste 10380 neben gewöhnlich wiste.

    Entrundung

    Sie zeigt sich allein in dem aus einem andern Wort entstellten demithe ‘Demut’ (?)(: berithe) 5607 des zweiten Schreibers.

    Bezeichnung der Vokalquantität

    Im allgemeinen bleiben lange oder gedehnte Vokale unbezeichnet. Als einzigeBezeichnungen begegnen gelegentlich h und e.h: nach dem Vokal z. B. gehl 2735, gehnte 3245, geht 3. sg. 8645 und die vielen

    sehn, geschehn, auch lehn, vlehn, zehn;vor dem Vokal z. B. ghel 5156, khel 2736, ghet 5500, ihen 1590, ghit 4969,zhende 11184.

    e: z. B. sieben 375. 8077, blieben 4628, viel 8755, ier 13183, diesen 2607, liegen12352, bie sieme liebe 5364, sienen ‘seinen’ 5504, rieten inf. 1681, owie 2355.2374, gescheen 2280. 12591. 13056, snee: see 5245, thoeer ‘Tür’ 10788,truerlichen 2354, truerte 2201.

    In G seltene Doppelschreibung von Konsonanten sagt im allgemeinen nichts überdie Quantität des vorhergehenden Vokals aus, vgl. z. B. laszenn 5457, bedarff 1405,kuningg 6237, luterr 12371. Sie könnte allerdings auf Kürze weisen in dengelegentlichen -dd- und -tt- vor -er, -el, häufig widder, z. B. 1849. 3128. 5367,vereinzelt nidder 6941, eintwidder ‘entweder’ 10517, adder 3993. 5477, mutter 5597.5887, nattern 3227. 3249, fast durchstehend ritter(e), ritterlich(e), ritterschaft nebenritere 5064, brittel 7349. Hierher wohl auch z. B. die seltenen himmele 3511,sammen(e) 5654. 11942. 12887 neben gewöhnlich -m- wie immer 10693, nūmer5235. 5342 beim zweiten Schreiber neben sonst (n)iemer, ebenso vereinzelt beimzweiten Schreiber mannich 5372, kommen: vornommen 5381.

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  • Vokale der druckschwachen Silben

    = vor- in der Mehrzahl der Fälle,woneben ver-, einmal vredroz 11230, v-nur in vlizent ‘verlieren’ 5824.

    mhd. ver-

    = zu-, selten zcu-.mhd. ze(r)-

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  • XXII

    = ir- in der Mehrzahl der Fälle, wonebener-. der- nur in der tretet 12105, her- inher wiste ‘erwischte’ 12499.

    mhd. er-

    = ent-, en-, vereinzelt in-, z. B. in grub8401.

    mhd. ent-

    = be-, b- durchstehend in bliben.mhd. be-= ge- in der Mehrzahl der Fälle, auch z.B. geerben 8151, geazen 3778, aber

    mhd. ge-

    gaszen 6210. Vereinzelte Nebenformenmit g- haben gliche, glouben, glucke,gmach, gnesen, gnoz, gnuc, gslacht5063. Wir beachten auch vereinzeltggeben p.p. 5917. 6607. 6973. 8038.8202. 9283. 12106. 12396, immergegunnen. Immer heißt es gnade,gnaden, gnadic, gunnen, gan.Geschwunden ist ge- in z. B. lobte‘glaubte’ 12254, nüg ‘genug’ 5488, wis‘gewiß’ 919, wunt ‘verwundet’ 10159.

    e ist wie im Mhd. im Nebenton das Gewöhnliche, aber neben ent weder 7507steht noch eintwidder 10517, neben gewöhnlich gewapen(e)t noch gewapenote7431. viant, viande(n), z. B. 5492. 7399. 7436, überwiegt sogar vient, aber esheißt immer vientschafft. Durchstehend gilt bederbe 4551. 11516, wir beachtenbehurt 13160, trechten 3466, eiden ‘Eidam’ 4192, adeler 12619, umgekehrtadam ‘Atem’ 3244, einmal biste (:) ‘bist du’ 2256. basem 8357 steht nebenüblich balsam. Bei den Stoffadjektiven steht -en neben -in, -ein.

    i steht im Nebenton neben e, tritt aber gegenüber diesem zurück, z. B. abirneben aber, michil neben michel, heizit neben heizet, machit neben mach(e)t,mannis neben mannes, nirgin neben nirgen, lebindic neben lebendic, etislichenneben eteslichen, überwiegend offinbare. Die Negationspartikel heißt ne oderen, aber auch in (yn). Wir beachten ein dir vor 5734 beim zweiten Schreiber.

    Gleitvokale werden kaum einmal geschrieben, so eyen ‘ein’ 7432, darem gultil‘Darmgürtel’ 5280, smaragede 5789, bis auf den ersten beim zweiten Schreiber.

    Abfall und Ausfall

    Im Auslaut ist -e weithin erhalten, auch nach r und l nach kurzem Tonvokal. Abfallherrscht nur bei Wörtchen wie z. B. vil, wol, wider, überwiegt z. B. bei mer ‘Meer’,her ‘Heer’, ol ‘Öl’, an adv., sonst sind Formen wie ire, bare, ware, andere, rittere,vatere, iewedere, edele, ubele, spiegele, sperwechsele ganz geläufig. SonstigerAbfall tritt stark zurück, z. B. den sig 11746. 12191, tet: bet ‘Bitte’ 10239. 12883, an‘ohne’ 4195. 7361, recht adv. 11347, wer ‘wäre’ 3034, ich... ruch 11400, ungewon11358, buchstab 10624, mit gemach 8522, geläufiger ist er in Verbformen vorangelehntem Pronomen, z. B. bitt ich 5920, clagetiz 4943, mochtich 2299, kund ich9796, auch z. B. vereinzelt satzlautend wold tun 11868, woneben aber gewöhnlichkunde ich 2298, quele ich 10244, minnete ich 2365. Auch in ime, deme, mite adv.

    Heinric van Veldeke, Eneide

  • überwiegen die -e-Formen, sie sind sogar nicht ungewöhnlich in Fällen wie z. B.grozeme 4539. 7685, un-rechteme 4209. 7411, kuninglicheme 8251. Ver-

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  • XXIII

    einzelt begegnet her ‘Herr’, vrow ‘Frau’ vor Namen, so 7828. 12550. Beim Adverbtritt -lich hinter -liche(n) zurück.Im Wortinnern ist ständiges Schwanken zwischen Erhalt und Ausfall eines

    nebentonigen -e- besonders auffällig. Es stehen z. B. nebeneinander varen undvarn, anderen und anderen, edelen und edeln, werest und werst, machet und macht,gelobete und lobten, komet und kompt, morgenes und morgens. Wir beachten imzweiten Teil der Dichtung sogar gelegentliche habn, wesn, lebn, genesn, vergebnneben gewöhnlich haben, wesen, leben, genesen, vergeben. Es heißt immer sulch,aber williche 5338 beim zweiten Schreiber. e ist zwischen gleichartigen Konsonantenausgefallen häufiger z. B. in bereite, vereinzelt auch z. B. in mocht ‘mochtet’ 2132,lesten ‘leisteten’ 5588, mesten ‘mästeten’ 6462, achten ‘achteten’ 13215, gelante‘landete’ 7737, antwortte 8633, gehut p.p. 12869, wapen ‘waffnen’ 6855, Eneasgen. 10313, Turnus gen. 10336. Aber Formen wie leidete 7856, geredete 10008,gegurtet 12263 bleiben das Gewöhnliche.

    Konsonanten

    mhd. k= anlautend vor Vokal in der Regel k, woneben caffende 12862. k wechselt mitc. vor l und r, vor n gilt k. Auch in Fremdwörtern überwiegt k vor Vokal, wonebenz. B. calcidonie 9483, camph 9735, castel 7640, corallen 8284, culten 12937.Neben meist krone(n) steht cronen 6167, cristallen 8283. Wir beachtenHaltechleir 5731.

    = inlautend nach Konsonant in der Regel lk, nck, rck, seltener rk. Daneben stehtvereinzelt nch in bestunchen 4650.

    = auslautend nach Konsonant in der Regel lc, nc, rc. Daneben stehen vereinzeltng in dang 5509 beim zweiten Schreiber, rck in starck 1820. 8295. 8996, werck5206, rgk in wergk 5207 beim zweiten Schreiber.

    mhd. kw= qu (seltener qw), also quam oder qwam, quelen oder qwelen.

    Die Geminate wird durchstehend mit ck bezeichnet. Für ‘trocken’ erscheint 8416troken, 10808 truge, die Hs. gehört also in das Berührungsfeld zwischen drüügeund trocken.Wir beachten einfaches k in bukele 5784 wie mndl.-rhein. neben buckele8806 wie im Mhd. Vereinzeltes rechen ‘recken’ (: stechen) 1063 steht unter Einflußdes Reims, so auch roch ‘Rock’ (: Marroch) 7334.Ob in wicte ‘weite’ 6391 und sucte 7647 für sutte ‘Lache, Pfütze’ die Spur einer

    Gutturalisierung zu fassen ist, bleibt fraglich. Bei der graphischen Nähe von c unde, t könnten auch wiete mit Bezeichnung der Länge und sutte gemeint sein.

    mhd. g anlautend= g. Wir beachten gnugen ‘nagten’ 2961.

    Heinric van Veldeke, Eneide

  • XXIV

    = i (y). Neben ga(c)h steht vereinzelt ia 10435, ioh 13516, yach 6014.= k gelegentlich, vor allem in Kontaktstellung mit t. So steht z. B. kegen 5091.6346. 6699. 7458 neben sonst gegen und en(t)gegen, en(t)kelde(n) 1565.2361. 11460, entkulden 10165 neben sonst en(t)gelden, inkinnen 2802 nebenentgynnen 5157.

    = ck als Assimilationsergebnis in nackebur(en) 2885. 3238.

    inlautend= g in der Mehrzahl der Fälle.= gh vereinzelt beim zweiten Schreiber, so laghen 5579, leghe 5168.= ch nur in buche ‘Bug’ 11885 und manchen ‘Wurfmaschine’ 6874 neben üblichmangen. Nebeneinander von g und chmit ch vor allem beim zweiten Schreiberzeigen Formen von ‘manch’, z. B. mangen und manchen.

    = cg nur in licget 5956.= k durchstehend in lovken 10142. 10574, loukende 10568.= ck in nackebur(en) 2885. 3228.

    auslautend= c in der Mehrzahl der Fälle.= k nur in hin wek 118.= g häufig neben c. So steht z. B. tag neben tac, slug neben sluc, ieglich nebenieclich, -ig neben -ic, ding neben dinc, lang neben lanc. Nach r überwiegt g,vor allem in burg und berg.

    = gg vereinzelt in kuningg 6237.= gk fast nur beim zweiten Schreiber, z. B. gingk 5197, trugk :genugk 5227, lagk5243, magk 5451, sprangkte 7342.

    = ck vereinzelt in spranck 6766. 10841, spranckte 8944.= ch fast nur unter Reimzwang, z. B. lach (: sach) 2458, slach (: gesach) 3031,wech (: pech) 5266, gebouch (: ouch) 8653, im Versinnern vereinzelt wich8023. 8943, touch 1586. 2111, auch vnsalich 10632, ungeluckych 7671 nebengewöhnlich -ic, -ig. Geläufig ist mann(i)ch.

    = th in lanth ‘lang’ (: dang) 5510 ist wohl nur verschrieben.

    mhd. -eclich-= -iclich-, -eclich- in der Mehrzahl der Fälle, woneben -ecklich- z. B. in innecklichen10796, mynnecklichen 9276.

    = -enclich-, -encklich- vereinzelt in innenclichen 2829, minnencliche(n) 2747.3877. 6117. 6517. 11560, minnenckliche 1873.

    = -entlich- als gelegentliche Besonderheit des zweiten Schreibers in mynnentlich5165, vollentlich 5179.

    = -elich- steht vereinzelt neben den andern Bildungen.

    Heinric van Veldeke, Eneide

  • XXV

    mhd. -ec-heit= -icheit 4611. 5062. 10441.= -ickeyt 8229.= -ikeit 9889. 9969.= -cheit in vravelcheit 4332.

    Kontraktionen über g

    ige zu î. Neben liget steht vereinzelt lit 3524. 3536.ėge zu ei (ey). leite(n), leyte(n) ‘legten’, z. B. 1850. 2505. 11892, gilt nebenvereinzelten legete(n) 7990. 9135, auch im Part. Prät. stehen geleit und gelegetnebeneinander. Ausnahme bleiben treit ‘trägt’ : seit ‘sagt’ 1597, durch denReim begünstigt. meide 5214. 9127. 9319, meyde 9020 überwiegt ein megede719. gegen wahrt durchstehend die volle Form. Immer aber heißt es eislichund teidinc, teydinge, bzw. tedinge, tedingen.age, ėge zu ê. Neben gewöhnlich teidinc steht tedinge s. 5033. 8725, tedingenv. 5444. Hierher auch einmaliges beheliche ‘behageliche’ 5292 und Menz‘Mainz’ 13226.ëge zu ei. Wir beachten mit reine 189 neben regen 1821.age zu ai vereinzelt in iait ‘Jagd’ 1748 und iait :mait ‘maget’ 1735, maidt 5146.8918 neben gewöhnlich maget. Auch sait ‘sagte’ 1096 und gesait ‘gesagt’ 969,also nur im Anfang der Hs., begegnen gewöhnlich als sagete, gesaget.

    mhd. j, anlautend= i in der Mehrzahl der Fälle.= j, hinter i zurücktretend. Wir beachten juste ‘Tjost’ 7358.= y vereinzelt in yoch 11453, yungeling 5191.= g. Es gilt in gene ‘jener’. ghit 3. sg. 4969, giht 8508. 10287 steht neben ieht 2.pl. 2112, geihet 5489 und durchstehend i- im Infinitiv.

    inlautend= i in verie 3050, aber im Reim vere (: here) 3005 wie wine 2932. 3648. genait5287 zeigt wohl nur Länge an neben gewöhnlich genat. Geschwunden ist derGleitlaut auch in gluende 3023, glute(n) 3210. 3218. 3359 und mute prät. 2958.

    = w (v) in muwet 4430. 13076.

    mhd. h, anlautend= h. Es gilt her ‘er’. Auf Unsicherheit in der Setzung des h deutet erliche ‘herrlich’7783 neben sonst herliche, obgleich auch zwei verschiedene Wortbildungenvorliegen können, umgekehrt helf(f)enbeyne(n) 5273. 8802, helffin beynin 9295

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  • XXVI

    neben elfenbeyne 7985, elphenbeynen 8286. Wir beachten auch entstelltesufen ‘Haube’ 7553, her- für er- in her wiste ‘erwischte’ 12499.

    inlautend intervokalisch

    überwiegen kontrahierte Formen. Neben van, enphan, entphat steht nur vereinzeltvahet 3. sg. : gahet ‘eilt’ 3501. vahet 2. pl. 5919, vorvehet 3. sg. 2177, enpheht:sleht ‘schlägt’ 3044. Geläufiger ist zihen ‘zeihen’ und ‘ziehen’ wie vlihen, auchgevehede 12194. Neben hohen steht hoen besonders gegen Ende der Hs.Gewöhnlich ist slan neben wenigen slahen z. B. 5223. 7038. 11798. Normal-formensind geschen, gescheen, woneben nur vereinzelte gescheh(e)n, während sehn,seltener sehen, das übliche bleiben. Der Wechsel zwischen iehn und ihen, giht undghit, zehn und zhen, analog geht 8645, ghet 5500, zeigt an, daß wir weithin mitVerstummen des h und h als Dehnungszeichen rechnen müssen. h gilt in allenFormen von nahen. Geschwunden ist h in lh, daher beveln, beval(en), bevol(e)n.Umgekehrt ist h eingetreten in stehende : gehende 4629.

    inlautend= g vereinzelt in wyge ‘Weihe’ (Vögel) 6457, entpligen (: vffzihen) 5939 undreimgebunden in hoge (: synagoge) 8278. Unsicherheit zeigt vlighen ‘fliehen’7458. g des grammatischen Wechsels ist vorherrschend in sagen ‘sahen’,vielfach durch den Reim gestützt, aber auch im Versinnern stehen vier gesagenneben vier gesahen.

    mhd. ht= cht in der Mekrzakl der Fälle.= ht vereinzelt z. B. in vorhte 1583 neben sonst vorchte. ge-siht 3. sg. steht nebenge-sicht.

    = ch im Auslaut mit t-Schwund, s. t.

    ‘nicht’= nicht in der Mehrzahl der Fälle, woneben vereinzelt nich. Wo der Reim esfordert wird niet (: bereit, geriet), niecht (: liecht), auch nihet (: zihet) 4921geschrieben. Es gilt niwet z. B. 135. 767, iewit 7492.

    mhd. hs= chs in den meisten Fällen.= chß vereinzelt in wachßen 9252. 12778, achßeln 11914.= z(z) nur in hazzin ‘hahsen’ 7369 und anfaz (: was) ‘mit wehenden Haaren’ 2704,durch den Reim begünstigt, gegenüber vachs 5156.

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  • XXVII

    mhd. h, auslautend= ch.= h vereinzelt nach Langvokal, z. B. gah 12683, nah 1464, hoh 12311, wonebenhäufiger z. B. nach und na.

    = Schwund vereinzelt, z. B. na 6910. 7102, homuthes 5385, vor allemreimgebunden, so z. B. die (:) 7800 neben diech 7221, schu (:) 1437.

    ‘kein’= nichein, nicheyn in der Regel, woneben vereinzelt nichtein, für ‘irgendein’i(e)chein. Formen des zweiten Schreibers sind nykein, nykeyn, auch keyn. Wirbeachten bei ihm vor allem ein neyn 5756.

    mhd. ch, (< k), inlautend= ch. Immer verschoben ist auch ban(e)chen.= g nur in geswaslige 10931.

    auslautend= ch.

    mhd. t (aus wgerm. d), anlautend= t in der Regel, immer vor Konsonant, z. B. tac 1496, getichte 13479, trachen2218, betruben 10355. Hierher auch (aus wgerm. th) beiwingen.

    = th gelegentlich vor Vokal, z. B. thut 5436, thore 7181, thure 10113, bethóret11052.

    = d nur in gedraht ‘Holzwerk zum Ausfüllen der Gräben’, wohl unverstanden ausder Vorlage.

    inlautend= t in der Regel, selten tt vor -er, z. B. mutter neben muter, auch nattere.= th nur beim zweiten Schreiber, z. B. luthe ‘Leute’ 5407, bathen 5470.= d nur in adam ‘Atem’ 3244, auf grammatischem Wechsel beruhend.

    mhd. nt (nd)= nd in der Regel, z. B. lande 1690.= nt, fast nur im Prät. der sw. Verben neben häufiger nd, z. B. ranten 7356 nebenranden, mante 11371. 12636 neben mande.

    = ntd nur in tusentdiste 3395.

    mhd. lt= ld in der Regel, auch im Prät. der sw. Verben, z. B. wolde, solde.= lt, selten neben ld, z. B. alters eyne 8139, irkulte 2349.

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  • XXVIII

    mhd. rt= rt in der Regel.= rtt häufiger nur in antwortte prät. neben antworte, gelegentlich in hartte nebengeläufiger harte.

    = rd im Einzelfall geburde (: wurde) 4184, durch den Reim heraufgeführt.

    mhd. t (aus wgerm. d), auslautend nach Vokal= t in der Regel. Wir beachten t in teppet 11648. 12933.= th nur beim zweiten Schreiber, z. B. noth 5486, bluth : guth 5170, gewalkiereth: gebalzireth 5201.

    mhd. nt= nt in der Regel.= nth selten, vor allem beim zweiten Schreiber.

    mhd. lt= lt.

    mhd. rt= rt.

    Abfall zeigen nich 663. 3242. 9489. 12064, nich wan 11515, ich ‘iht’ 613, liech 10450,hunder 3395. 3929, ir wel ‘wollt’ 1513, gebuz p.p. 4287, gedach p.p. 6380, wir ‘wird’3115, te ‘tat’ 5060, dencken imp. 2. pl. 7151, ir namen (: quamet) 9628. Es heißtaber immer -schaf(f)t und brutluft 1911, brotloft 13207.Antritt an Silbenende häufiger nach n, z. B. entber(e)n 9353. 13284 neben enberen,

    entgegen 6860. 7840 neben engegen, auch entweder und entsamen, gelegentlichsogar entwerde (= ne werde) 4492 und entquam (= ne quam) 4657. t ist fest inbeidenthalben, allenthalben, gez(c)ogentliche. Es steht selten in niemant, ymantneben gewöhnlich nieman, vereinzelt in offentlich neben üblich offenliche, in iezunt3138 neben iezv 10068. Ausnahmen bleiben abtgoten 3821 und sust 2225 nebengewöhnlich sus. pallas bleibt unverändert.

    mhd. tt (aus wgerm. dd)= tt in der Regel.= tth oder t vereinzelt in betthe 1454, bete 11227 neben gewöhnlich bette.

    mhd. d (aus wgerm. th), anlautend= d, auch in duringen 13460, dóringen 13467 und in dutzsche 13432, duzces13438.

    = t immer in vorterben und tusent.

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  • XXIX

    inlautend= d in der Regel. Wir beachten vereinzeltes niemande 11067, nymande 5366neben regelmäßig niemanne.

    = dd gelegentlich vor -er, häufig in widder, vereinzelt in nidder 6941. eintwidder‘entweder’ 10517, adder 3993. 5477.

    = th nur in gnathe (: rathe) 5354 beim zweiten Schreiber, durch den Reimheraufgeführt.

    auslautend= t in ertriche.= d in z. B. lid ‘Glieder’ 12060.

    mhd. z (< germ. t), die Affrikata,= zc, z. B. zcu 5196, zcinnen 6342, zcorne 4944, verzcagen 5972, zcwei 5735,herzce 10398, smilzce 10257.

    = cz, z. B. czu 4563, czagel 5264, hercze 10920, gancz 8777.= z, z. B. zu 1966, zange 11901, erzurnete 11865, zwene 1740, holz 2320, gehilze12361, herze 9834. Wir beachten sufzte 1458, mit Verschiebung terbenzine8319.

    = c, vereinzelt z. B. cynnen 6903, ceptrum 8238, cindal 7336, woneben sceptrum3862, scindale 8813.

    = tz, fast nur beim zweiten Schreiber, z. B. getzelt 5311, getzogen 5768, gesmiltze5746, gantz 5782, hertze 10833, ertzte 11207.

    = s nur beim zweiten Schreiber in gehilse (: gesmiltze) 5745.

    mhd. (t)z (< germ. tt), die Affrikata,= zz, z. B. besizzen 9191, luzzel 1457, swizze 10131.= z, z. B. swizete 10056, sazte 9196.= ctz, z. B. hictze 10748.= czz, z. B. siczzin 2748.= tz vor allem beim zweiten Schreiber, z. B. netze 5632, glitzte 5258.= ttz vereinzelt in unnuttzen 13041.= tcz vor allem beim zweiten Schreiber, z. B. setczet 5448, be-sitczen 5600.12857, nutczen 5751.

    mhd. (< germ. t), die Spirans, nach Langvokal= z in der Mehrzahl der Fälle, z. B. azen 3779, groze 1885, buz 3446, bloz 3289.= s häufig, z. B. busen 8547, mase 7109, vlisig 6659, heist 10258.= zz seltener, z. B. drizzic 12955, gruzze 9035, hiezze 3883.= ß seltener, z. B. beseße 5517, heyß : weiß 10537.= ss vereinzelt, z. B. dreyssig 8102.

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  • XXX

    nach Kurz vokal= zz häufig, z. B. bezzer 1722, beslozzen 7203, hazzen 8473, besezzen 4817.= ss seltener, z. B. besser 5708, essen 6207, hassen 7707.= sß vereinzelt in beslosßen 2452, besesßen 6349, wasßer 6398.= z im Auslaut, z. B. baz 1433, biz 1592, besaz 6334.= s im Auslaut, z. B. bas 5895, bis 2540, sas 9225.

    Unverschoben nur bath ‘besser’ 5301 beim zweiten Schreiber und dat12964.

    Bei ‘lassen’ überwiegen die vollen Formen. Im Inf. steht neben üblich lassen, lazen,-ß-, -s- nur ein lan 9820, im Imp. Sing. neben üblich laz, -ß, -s nur ein la 10574, imImp. Pl. neben lazet, las(e)t drei lat 1507. 8703. 12960 und ein lath 5447. In der 3.Sing. Präs. gilt lest bis auf ein lat 3039, in der 2. Pl. lazet, -s-, in der 3. Pl. begegnetlant 2031. Prät. und Part. kennen nur volle Formen. Neben immer best(en) beachtenwir zu lezste 7178.

    mhd. s, anlautend= s in der Regel, auch vor l, m, n, w, z. B. beslagen 5741, smal 5178, swan 5187.= cz vereinzelt beim zweiten Schreiber in czwas 5340. 5589.= ß nur in ßie 10508.

    inlautend= s in der Regel, z. B. in bose 2507, gelesen 3233, nasen 2726.= ß seltener, z. B. boße 5982, geleßen : weßen 2701, naße 5164, dyßen 8551,häufiger unße(r).

    = z seltener, z. B. boze 2468, glaze : graze 11947, spize 3499, helze 6956, alzo1851.

    auslautend= s in der Regel, z. B. hus 2367, ros 4729, landes 4180.= ss seltener, z. B. ross 965. 1092.= ß seltener, z. B. boßheyt 11447, irkoß 2428, roß 10003, haüß 6361.= z vereinzelt, z. B. huz 4681, erbeloz : verloz 8155, gelaz 4363.

    mhd. sch anlautend= sch, auch vor r, also z. B. schade, bescholden, schriben, nur vereinzelt danebensc in z. B. scaltboüm 3018, scriben 10622.

    inlautend= sch, aber auch ssch, seltener schß, z. B. leschen 2490, vleische 2497, walische13431, velschen 10525, zwisschen 12144, welssche 12377, irleschßen :eschßen 7009. Sonderschreibungen zeigt ‘deutsch’ dutzsche 13432, duzces13438.

    auslautend= sch. Neben menschliche steht mensliche 3096, menshliche 10382.

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  • XXXI

    mhd. p= p, z. B. pallas 10014, pech 5265, pulver 2501.= b vereinzelt in blancken ‘Planken’ 7010, borten ‘Pforte’ 6536, belliz 1702.

    Einschub eines Labialverschlusses häufig in en-sampt, z. B. 4061. 6238, kumpt, z.B. 2071, nimpt, z. B. 10585.

    pp hat teppet 11648. 12933.mhd. b, anlautend

    = b. Wir beachten boben 7799 neben sonst oben.= p nur in daz parliche vnheyl 12630 neben barmecliche 2395 und vereinzeltassimiliert an en(t)- in enpern 9038, enpietez 9704.

    = w nur in was ‘baz’ 9076.

    inlautend= b. Wir beachten durchstehend hobisch, hobischlichen und hobischeit.= v nur im Fremdwort ravit, immer in Tyver, in biever ‘Fieber’ 11035 neben vieber9855 und einmal unter Reimzwang kolven ‘Kolben’ (: wolven) 7136 nebenbleykolben 6936.

    = f. ufen 7553 ist wohl aus huven ‘Haube’ der Vorlage entstellt.

    auslautend= b.= p gleich häufig wie b.= ff nur unter Reimzwang in lieff adj. (: brieff) 10756. 11004. 12291, warff (:bedarff) 9907. 12295.

    = ph nur unter Reimzwang in lieph adj. (: brieff) 4362.

    mhd. mb, inlautend= mb in trvmben 12849, in tumbe neben nur einem tummer 1593, während ummeetwa doppelt so häufig ist wie umbe, dazu klimmen 3511.

    = mph in vereinzeltem tumphelich 2411.

    auslautend= mp in tump, tumpheit, woneben tümph nur 5490. lamp (: kamp) 11330 stütztder Reim.

    Kontraktionen über b

    Neben hab(e)n inf. steht han, neben hab(e) 1. sg. han, in der 2. 3. Sing. gilt hast,hat, in der 1. Pl. han. In der 2. Pl. stehen hab(e)t und ha(n)t nebeneinander wiehaben(t) und hant in der 3. Pl.

    Heinric van Veldeke, Eneide

  • XXXII

    mhd. pf, ph, anlautend= ph in der Mehrzahl der Fälle, z. B. phlegen 1611, phant 4466, phelle 7996,phalenzgrave 13486, phert 1759, valphorten 5940.

    = pf selten in pfade 8855, pfawe 5259, pflag 5225. 5230, pflagen 5580, also fastnur beim zweiten Schreiber.

    = p nur beim zweiten Schreiber in plach 5206, ge-plegen 5279. 5644.= b. Neben gewöhnlich phorte(n) steht nur 6536 borten.

    nach m und in der Gemination= ph in der Mehrzahl der Fälle, z. B. kamph 8678, ephele 3499, koph 3864,kuphere 9561, opher 1034, klophte 2454.

    = pph vereinzelt in oppherte(n) 3821. 12783. 13125 neben opherten.= p nur in kamp (: lamp) 11329 unter Reimzwang neben üblich kamph.= pp nur beim zweiten Schreiber in appelgrawe 5260.

    mhd. v, f, anlautend= v, u in der Regel, immer in ver-, vor- und vor l.= f seltener, überwiegend vor u, immer beim zweiten Schreiber außer in ver-,vor-.

    = ph nach en (t)- in en(t)phan.= pf nach en(t)- nur beim zweiten Schreiber in entpfan 5300. Dort auch an pfangk5282.

    = w vereinzelt in wechten ‘fechten’ 11764, wachten ‘fachten’ 3840, wirst ‘fährst’3700, gewangen 6728.

    = b nur in biever 11035 neben vieber 9855.

    inlautend (aus p)= ff oder f in der Mehrzahl der Fälle, wobei f nach Langvokal, ff nach Kurzvokalüberwiegt, z. B. slafen 4076, slaffen 5575, schiffe 3087, boteschafft 4182,werffen 11577, scharffen 7064.

    = ph vereinzelt nach l, r, m, in elphenbeynen 8286, harphere 3108, gerumphen:gekrumphen 2737. 2738, auch in waphen und slaphen.

    = p. Neben wafen, waffen, waphen steht in der Mehrzahl der Fälle wapen(e),wapente(n), gewapnet.

    (aus f)= v (u) intervokalisch, z. B. grave 7086, neve 9012, schivern 7365, hove 6275,vereinzelt nach l in wolven (: kolven) 7135 und zwelüe 8995.

    = b vereinzelt in nebe (: lebe) 10858 in Reimzwang, immer in hobisch.= ff, f intervokalisch nur in hofe 6283, hoffe 5445 neben hove 6275, gewöhnlichpostkonsonantisch, z. B. bedorfften 4086, dorf(f)te 1199. 1272, sanfte 12682,senffte 1268.

    Heinric van Veldeke, Eneide

  • XXXIII

    auslautend= ff, seltener f.

    mhd. ft= (f)ft in der Regel.= ht nur in graht (: gedraht) 6858 unter Reimzwang.= st (Hs. st) in ernsthast ist wohl nur Verschreibung.

    mhd. w, anlautend= w in der Regel.= v vereinzelt in vinster(e)n 3354. 3555 und gevan 5819.

    inlautend intervokalisch= w meist erhalten, wenigstens in der Schrift, z. B. in tr(e)uwe, r(e)uwe, vrowe,schowen, bauwen, muwe, ferner in z. B. zeswe, zesewen, pfawe, grawe, clawen,snewen. Wir beachten auslautend hiew her 12012. 12322 neben hi(e)wen.

    = geschwunden in Nuenburg 13477, aber unvrolich ‘unfraulich’ 2713 ist wohl zuvro ‘froh’ umgedeutet, ferner in oug(en) bran: clan: gran 2723. 3063, brauen5159, häufig in gra, se(e), sne(e), we.

    = g vereinzelt in (ge)rugeten ‘ruhten’ 7263. 7931. Vgl. auch die Zwitterformgeruwegeten 12370.

    = h nur in un vroher 8226.= jüngerer Gleitlaut, außer in bauwen auch vereinzelt in muwet 4430. 13076neben mute 2958, tuwer 5243. 7996. 9483. 13184, teuwer 12996 nebengewöhnlich l(h)ure, nüwen ‘9’ 13464.

    nach r, l= w vereinzelt in varwe: garwe 9836, entstellt manch vrowe ‘Farbe’ 12839 nebenüblich varbe, es gilt in gegerwe 8236. 8252, selwet 10134, salwet 9836.

    = geschwunden üblicherweise in gar, auch im Adj. var(e) 5264. 9226 und invarloz 873.

    = b üblicherweise in varbe 5169. 9882. 10499.

    mhd. r= r in der Regel. Neben herre(n) ‘Herr’ steht nur vereinzelt here(n) 7739. 8551.13439, hern 5946. 6023. 6468. 8623. 11499. 11528. 11655. 12416. 13492, vorEigenname gelegentlich her 5420. 5626. 7828. 11040. 11384, freistehend11736. Neben gewöhnlich verre beachten wir verren 5009 und verrens 9049.Es heißt sternen 2279, dirre ‘dieser’ gen. dat. sg. f. 541. 1396. 6588. 9686.10748 neben dyszer dat. sg. f. 6194. Neben aller erst(e) steht nur einmal alrest3635, neben werlt, werlde vereinzelt werlet 9329. 9336. 12780.

    Heinric van Veldeke, Eneide

  • XXXIV

    = umgestellt vereinzelt in ors 3929. 3935 neben gewöhnlich ros(s), in bornende3361, burnendez 2892 neben brinnende, aber nur brunnen ‘Quelle’, vereinzeltvredroz ‘ver-’ 11230, entbrast ‘entbehrst’ 10567, barch ‘brach’ 9052, berkvirt‘Bergfried’ 4096, bruch ‘Burg’ (: durch) 12121, vrowe ‘Farbe’ 12839.

    = l in marmele 9416, marmelsteynen 8285, ferner in darem gultil ‘Darmgürtel’5280 beim zweiten Schreiber. r bleibt aber in marter und seiner Wortfamilie.

    = geschwunden nach Langvokal gewöhnlich in da gegenüber vereinzelt dar z.B. 2024. 5366. 5379 beim zweiten Schreiber, meist hie neben seltenen hir2618. 3793. 6605. 7480. 8547. 10630. 12591, hyr 5941. 9500, häufig in e nebener, in me neben mer(e), wa neben war, wor, wur, gelegentlich aber auch sonstin schwachtoniger Stellung, so vinste ‘Fenster’ 8290, ritteliche 12309, vingelein7624. 8239. 12249 neben venster, ritterliche, vingerlein. Zu r-losen Pronominas. dort. Es heißt immer rechen, rach.

    mhd. l= l, auch in e(l)lende 4427. 7487. Neben gewöhnlich phellel s. steht phelle 7996.12856. 12938, phellin 7334, beim Adj. phellin 13184 neben phelline 12976. lfür r steht in darem gultil ‘Darmgürtel’ 5280 beim zweiten Schreiber.

    = umgestellt vereinzelt in werlet 9329. 9336. 12780 neben gewöhnlich werlt,werlde, ferner sluche ‘solche’ 9269 neben üblich sulche.

    = geschwunden nur einmal in as ‘als’ 5360 beim zweiten Schreiber. basem 8357steht neben üblich balsam.

    mhd. m= m, auch in turm bis auf turne (: gerne) 12925, adam ‘Atem’ 3244.= n immer in funf(f), vunffzic, selten abgeschwächt in Pronomen undFlexionsendungen, z. B. den 7963, guten 1808.m fehlt in tabure 13163.Zu mm aus mb s. b.

    mhd. n= n, auch immer unangeglichen in un-, samnete 6882, sammenete 12053, senffte1268. kuning überwiegt kunig. Es heißt immer sin(d)t adv., außer syt (: hochzit)6065, und san adv. Wir beachten dinsternisse 3175, erkenere 4096 nebenerkere; iezunt 3138 neben iezv 10068, analoges zwener gen. 6555,gelegentliche innenclichen 2829, minnencliche(n) 2747. 3877. 6517. 11560,minnenckliche 1873, beim zweiten Schreiber mynnentlich 5165, vollentlich5179.

    = geschwunden vereintzelt im Inf., z. B. genenne 36, habe 561, laze 10107,gewynne 6249, streiche 6589, geachte 3588, in der 1. Pl. Präs. vor angelehntemPronomen, z. B. sulle wir 3078. 12915, sehe wir 6574, im übrigen z. B. ware‘waren’ 13494.

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  • XXXV

    mhd. nn= nn.= n gewöhnlich im flekt. Infinitiv, z. B. gebene 8599, sagene 7384, vechtene 8478,ezzene 6202, woneben nur je einmal varenne 1626 b und varende 1737.

    Substantive

    Zur e-Apokope und Synkope s. Vokale der druckschwachen Silben.Im übrigen gelten bei den maskulinen a- und i-Stämmen im Singular die

    gewöhnlichen Endungen -, es, -e, -, im Plural -e, -e, -en, -e. Wir beachten im Dat.Sing. z. B. die Reimfälle in dem walt (:) 1915 gegenüber sonst walde, mit zorn (:)12332 gegenüber sonst zorne, in dem bein (:) 11880 gegenüber vz dem beyne (:)11904, zu vuz (:) 9354 gegenüber zu vuze (:) 4781, im Innern z. B. zu tal 5013 nebenzu tale 5998, zu rosz 5005 neben zu rosse 7288. 7301. Fest ist hus (:). Seltenbegegnen im Nom. Akk. Plural schwache Formen neben den starken, z. B.gedancken 3166 zu gedanc 6561, bovgen (:) 12989 zu bovc 13190, ringen (:) 5720neben sonst ringe (:). Neben gewöhnlich genoze (:) steht nur einmal genozen (:)3753, neben gere im Reim 6899. 9917 steht geren 6647 im Innern. Es begegnetnur gyre 3527. 6457 (:) und geb(a)ure 4830. 9250 (:). Wir beachten schu (:) 1437.Umlaut im Plural zeigen z. B. ephele 3499, geste 4768, slege 7845, wende 8286,zene 2734, aber drate ‘Drähte’ (:) 5639, nagele 3234. Der Umlaut anderer Vokalewird nicht bezeichnet.Der Nom. Akk. Plural der Neutra ist gewöhnlich endungslos, z. B. iar 5621, dach

    6343, lant 3689, woneben vereinzelt schiffe 7285, horne (:) 4600, untyre (:) 6458.-er-Plural hat noch kaum um sich gegriffen. Wir beachten nur wiber 10649 nebenüblich wip, wiben, buchern 5015. 5101 neben buchen 3233.Maskuline und neutrale ja-Stämme zeigen -e im Nom. Akk. Singular und Plural,

    z. B. sige 8479. 8616, vride 7958, vorretere 12034, clinote 12222, gewapene 5825.Wir beachten verie ‘Ferge’ 3050 neben vere (:) 3005. Neben site nom. acc. sg. stehtschwaches siten gen. sg. 10653.w der w-haltigen Stämme nur noch in von snewen (:) 2954, clawen 3235 neben

    knien (:) 7564, ougbran: clan 3063 und z. B. knie dt. sg. 7799 (:), cra n. pl. 6456, seacc. sg. 2531 (:).Im Gen. Dat. Singular der fem. i-Stämme sind die ausgeglichenen Formen weit

    häufiger als die alten e-Formen. Immerhin begegnen mehrere werlde, zite, hute,-heite, vereinzelt auch z. B. arbeite 11701, note 6062 (:), geburde 4184 (:), grufte8400 a, zuchte 4153, verte 6304. Unter Einfluß des Reims steht zu vluchten (:) 7451.11850. Der Plural hat, wo möglich, Umlaut, z. B. scheffte 6895, aber magede 5336,meide 9127. Von ‘Hand’ ist im Dat. Sing. hant das Gewöhnliche, woneben im Gen.Sing. hende 12439. Im Nom. Akk. Plural stehen sich hande im Reim und hende imInnern gegenüber, dazu im Gen. Dat. Pl. hande(n). Wir beachten bruste dt. sg.

    Heinric van Veldeke, Eneide

  • XXXVI

    3526, Nebeneinander von nachte und nacht, wo aber nachte sein -e eher inAnlehnung an das mask. tage hat, vgl. den durchstehenden Gen. nacht(e)s.Starke und schwache Fem. auf -e bleiben zwar weithin noch geschieden, zeigen

    aber auch schon allerlei Berührungen, vor allem im Gen. Dat. Sing., dazu vereinzeltim Nom. Akk. Pl. So stehen im Gen. Dat. Akk. Sing. nebeneinander z. B. konigynne13129 (:) und kuningynnen 4259 (:), bare 9354 und barn 7983 (:), lage 9155 undlagen 8875 (:), quale 3495 und qualen 10038 (:), erde 8394 (:) und erden 1361 (:),helle 2917 und hellen 3199, minne 1409 (:) und minnen 1381, schande 4760 undschanden 2216 (:), brucke 4100 und brucken 6338, vroude 13283 und vrouden6214, wobei die -n-Form gelegentlich durch den Reim begünstigt ist. Bei hizzen2390 (:) neben hictze 10748 und vesten 4655 neben veste 4772 (:)können auchbesondere n-Bildungen vorliegen. Im Nom. Akk. Pl. beachten wir z. B. selen 2979neben sele 3477, gottynnen 8909 (:) neben gottynne 8928, sule 7019, riese ‘Schleier’8821 (:), aber adern 2741, stralen 4553 (:), schuzzeln 3713. Alte schwache Fem.zeigen aber umgekehrt niemals -e, -n ist in den Nom. Sing. übertragen nur in keln1704. Anders bei den schwachen Mask. Hier stehen, vor allem im Akk., vereinzeltauch im Dat., in den meisten Fällen durch den Reim begünstigt, -e neben -en, z. B.die Akk. name 10614 (:) neben namen, boge 6151 (:) neben bogen, grabe 6335 (:)neben graben, schade 11587 (:) neben schaden, wille 1917 (:) neben willen, dieDative ane 13357 (:), grabe 10019 (:). 11574 (:), wille 8783 (:). 9406 (:). 13155 (:),im Nom. Pl. vereinzelt geverte 1818 (:), im Akk. Pl. grabe 6845 neben graben 6391.Resthaft endungslose Formen der Fem. sind buz werden, wesen, nicheine wiss,

    ein halp, tusentstunt u. ä. -e-los in Stellung vor Eigenname ist vrow Lavinen gen.12550 neben üblicher vrowe(n).Zu viant lautet der Nom. Akk. Pl. viande, zu wigant wigande, aber zu vrunt

    gewöhnlich vrunt, nur 12777 vrunde. Neben man dt. sg. steht manne, neben vaterdt. sg. vatere, nebenman pl. manne. bruder n. pl. 11061 wechselt mit brudere 13371,muter 5102 mit mutere 3281. Im Gen. Sing. gilt vater, aber mannis.Auch sonst beobachten wir Doppelformen und Doppelbildungen. Nebeneinander

    stehen hochzit f. 6066 (:) mit dem Dat. hochzite 13222 (:) und hochzite f. 6040 (:)mit dem Dat. hochziten 12764 (:), stral m. mit dem Akk. Sing. stral, Akk. Pl. strale,strale f. mit dem Akk. Sing. strale und dem Dat. Sing., Akk. Pl. stralen, der knoff5745 und der knoffe 9224, wiltbrat 4806 (:) und wiltbrate 4565, stunt und stunde,schult und schulde. Zu marc f. lautet der Gen. Pl. im Reimmarc, im Innern mar(c)ke.Zum Geschlecht beachten wir: angest wechselt zwischen f. und m., arbeit ist

    immer f., borte vorwiegend m., daneben f. beim zweiten Schreiber, brutluft f., dietgewöhnlich m., seltener f., gedraht wechselt zwischen f. und n., gewalt ist gewöhnlichf. gegenüber m. 12548, halsbant m., list m., lon n., mere, Mär' meist n. gegenübervereinzelt f. 4757. 9149, ruwe gewöhnlich f. gegenüber m. 9314 (:), sin m. gegenüberf. 4170 (:). 13014 (:), teidinc meist Neutrum gegenüber m. 10329,

    Heinric van Veldeke, Eneide

  • XXXVII

    ungemach n., vrlůp n., van(e) wechselt zwischen m. und f., vinsternisse und wiltnissesind f., vorburge und wiz(z)e wechseln zwischen f. und n.

    Adjektive und Adverbien

    -e-Formen haben wie üblich die Adjektive bose, enge, gefuge, grune, cleine, tregeu.ä. Neben herte steht gleich häufig hart, einmal harte 8889, neben geläufigem vastnur einmal veste 9109, zweimal vaste 5281. 8301, swar und swer(e) geltennebeneinander.Trägt das attributive Adjektiv die Auszeichnung, dann ist es gewöhnlich stark

    flektiert. Im Nom. Akk. Sing. steht die unflektierte Form daneben. Neben den Nom.tummer man 1593, mitter tach 10825, andere spize 3499, groze not 1885, liebeskint (voc.) 8203 z. B. stehen rot und gehl samit 7321, groz ungemach 2078, nebenden Akk. guten tach 2744, bosen willen 4195, michele ere 5020 z. B. michel ere1489, groz wunder 1425, rich gewant 12572. Selten sind e-Formen, so schonewetter 1868, susze ungemach 10532, Besonderheit der Nom. mitten tac 7377. Dieunflektierte Form ist nach ein u.ä. das Gewöhnliche, z. B. ein alt man 4020, ein ubiltac 1602, ein snel jungelinc 4698, iechein arm wip 1348 b, woneben mit starkerFlexion z. B. ein gruner samit 1706, ein stolzer jungelinc 11976, ir schoner leip10399, ein langes mere 13146, eyn vestez hus 4568, selten e-Formen, z. B. einbose ende 2507, min unsanfte leben 2302, ein wise wip 2426. Im Gen. Sing. gilt-(e)s, z. B. vroliches mutes 3831, grozes ungeluckes 2213, anders tages 10531,bzw. -er, z. B. guter mynne 5839, im Dat. Sing. Mask. Neutr. -em, auch -eme, z. B.in trurigem herzen 10391, von edelem gesteine 3616, von hereme geslechte 1541,von wizeme elfenbeyne 7985, in bosem gewande 2738, mit ysirme gewande 11620,selten -en, z. B. zu vil guten spil 1808, affter mitten tac 7871, vereinzelt -e mit grozeruwen 11503. Im Nom. Akk. Pl. gilt -e, z. B. thure borten 5284, tieffe graben 6391,im Gen. Pl. -er, z. B. grozer vrouden 12850, im Dat. Pl. -en, z. B. anderen tyeren4615.Im Vokativ erscheint noch gelegentlich die schwache Flexion neben der

    geläufigeren starken, z. B. herzelose Latin 4159, liebe sun min 2615, edele wip2463, liben vrunt meyn 5325, liebe swester, edele wip 2463, lieber vrunt schonernebe 10858, schones bilde kuner degen 8054. Vgl. auch du ubel hut 13022 und icharmer mudinc 12729.Trägt die Auszeichnung ein anderesWort, so wird die schwache Flexion gebraucht,

    z. B. der alde Anchises 3703, seynes liben vrundes 9275, dyner bosen gruzze 9035,in dem breiten gevilde 7391, den andern tach 6019, die groszen schulde 1914, diemeisten arbeit 1348 a, die muden Troyere. Im Akk. Sing. steht neben -en schon -e,z. B. die schone Lavinen 11286, durch die liebe boteschafft 4142. Vereinzeltesonstige -e-Formen dem gute smide 5603, dem unsalige Troyan 9769. Stark flektiertnur dem edelemwigande 12258 und nach ‘manch’, ‘solch’, ‘zwei’, so mancher grozernot 7675, manche groze wunden 11827, sulcher selzener spil 6229, zwene guldenesporn 1740, zwener kuner jungelinge 6555.

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  • XXXVIII

    Nachgestellt attributives Adjektiv steht fast nur reimgebunden, folgt also dem Brauchder Vorlage, z. B. der helt balt 3004, uber daz mer breite 3702, den kunen heltbalden 8468, rittere gute 6965, steynen grozen und cleynen 8414, dem heldelustsame 8325.An Besonderem bei der Abfolge zweier Adjektive vermerken wir eyn groz boses

    her 5928, die armen tote lute 8779, schone ubel Eneas 11435.Prädikativ steht gewöhnlich die unflektierte Form des Adjektivs. Wir beachten die

    seltenen e-Formen ist ... leide 2065 (:), was ... senffte 1347, bin ... gereite 2775 (:),was ... gereyte 8094 (:) neben sonst gereit, waz ... lancsame 4521 (:), wasappelgrawe 5260 (:) neben sonst gra, wart ... harte 8889 neben sonst hart (herte),waren vaste 5281. 8301 neben sonst vast (veste), die mynne tut kalt und heyße9858 (:).Bei den Adverbien fehlt selten auslautendes -e, z. B. liecht 9366, recht 6572,

    häufiger in -lich, z. B. meisterlich 2511, wislich 2667, vreislich 3244. Nebeneinanderstehen -liche, -leiche, -leyche, diese vor allem bevorzugte Reimformen, -lichen und-lich. veste 8080 ist Sonderfall gegenüber sonst vaste. syt 6065 (:) steht nebenüblich sin(d)t, witen neben wite. Nebeneinander stehen uffe, offe, uf(f), of, vereinzeltauff.

    Zahlwörter

    2: Im Nom. wird unterschieden zwischen zwene m., z. B. 1740. 4575, zcwu f. 5688.5906 und zwey, zwei, zcwey n., z. B. 5869. 10351. 5647. 5735. Daneben steht imMask. einmal ausgeglichenes zwey 9679. Im Gen. gilt z(c)weyer, z. B. 5289. 9226,woneben einmal fürs Mask. zwener 6555. Für den Dat. erscheinen zwein, z(c)wen,z. B. 2416. 5617. 7143. - 3: Im Nom. wird unterschieden zwischen drei, drey m.4192. 5970, dru n. 3206. Im Gen. gilt drier 925, im Dat. dren 5560, drin 7077, dreyn7303. - 4: Gewöhnlich unflektiert vi(e)r, z. B. Nom. 5099. 8955, Dat. 8297. 9422,nachgestellt oder substantiviert im Nom. viere (:), z. B. 4192. 5970, im Dat. vieren4616. - 5: vunf 7429. 12815, funff 5043. 5215. - 6: sechs 9278 b. - 7: si(e)ben 5132.5621, syben 12295. - 9: nüwen 13464. - 10: zehn z. B. 3935. 4591, zhen 8861.11336, subst. im Dativ zehenen 7036. - 14: vierzeh(e)n 7949. 11749, -zhen 9733.- 17: siebenzehen 8077. - 20: zwenzic, -zig, -czic, z. B. 4549. 5132. 7395. - 30:dreyssig 8102, dryzic 9631, drizzic 12955. - 40: vierzic, z. B. 5017. 8095. - 50:vunf(f)zic 6296. 7183. - 100: hundert, z. B. 6697. 7590, und seine Verbindungen. -1000: tusent, z. B. 5028. 5064, und seine Verbindungen. Wir beachten mit zwentusent 8945.An Ordinalzahlen sind belegt dritten tac 11139, zhende teyl 11184, daz hunder

    tusentdiste teil 3395.

    Pronomen und Pronominaladjektive

    Beim ungeschlechtigen Pronomen gelten im Sing. der 1. Person ich, min, mir, mich.Neben üblich wir steht selten r-los wie 928. 3795. 4886. 8152. Dat. und Akk. Pl.lauten uns, unsz, unz. Neben 2. Person Sing. du einmal angelehnt biste 2256 (:).

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  • XXXIX

    Im Plural gelten ir und uwer, im Dativ nebeneinander u (iu), uch (euch), im Akk. uch(euch), seltener u. Beim Dativ des Reflexivpronomens stehen sich und imenebeneinander.Beim geschlechtigen Pronomen gelten im Sing. Mask. her, sin, woneben seyner

    11332, ime, woneben beim zweiten Schreiber auch yme, ym mit oder ohne zweiPunkte über y, und in, woneben en 11314, beim zweiten Schreiber on 5360. 5604,im Sing. Fem. sie (sy, szie), ir, ir, si(e). Beim Neutr. überwiegt iz wenige ez, beimzweiten Schreiber isz (ysz), is (ys), esz. Im Gen. stehen neben gewöhnlich iz beimzweiten Schreiber ys, esz. Das neutrale Pronomen steht häufig angelehnt, z. B.begundiz 129, mochtez 112, soldenz 767, ichz 915, herz 377. Im Plural gelten sie(si), ir, in, woneben en 5617. 8930, und sie.Artikel und einfaches Demonstrativpronomen zeigen die folgenden Formen, Nom.

    Sing. Mask. der, woneben vereinzelt de zobel 1723, Gen. Sing. Mask. Neutr. nebendes häufig das (daz), Dat. Sing. Mask. Neutr. dem(e), Akk. Sing. den. Selten ist denfür den Dativ, z. B. zu den gezeyte 7963. Wir beachten die Anlehnungen z. B. vonme 7661, vonme 11619, vom me 9710, vome 9101, vom 7709. Im Nom. Sing. Fem.gilt die, Gen. der, Dat. der, Akk. die. Wir beachten die Anlehnung zcur 10435. ImNom. Sing. Neutr. gilt daz, das, woneben gelegentlich dez, des, ebenso im Akk. Einunverschobenes dat nur 12964. Im Plural erscheinen die (dye), der, den, die.Instrumentalformen stecken hinter geläufigem deste. Wir beachten die glich 1542.Beim Fragepronomen steht neben wer ein wie 142. Wir beachten was gen. 5803.

    Die verallgemeinernden Pronomen erscheinen in den Typen so wen so 9946, swenso 376, swaz 2106, was 94.Bei ‘dieser’ steht im Dat. Sing. Fem. z. B. dyszer 6194 neben dirre 541. 1396.

    6588, dirre auch im Gen. 9686. 10748. Neben z. B. diseme dat. sg. n. 556, disem4498 steht beim zweiten Schreiber dissem 5411. Im Neutr. gilt diz, disz.Das Possessivpronomen flektiert wie die Adjektive. Im Nom. Sing. aller

    Geschlechter bleibt es unflektiert, aber neben ein steht eine 611. Im Dat. Sing.beachten wir das Nebeneinander von z. B. sineme 2537, sinem 642, sime 553, wie(eime) eyme neben (einem) eynem steht. ‘unser’ zeigt vorwiegend r-lose Kurzformen,z. B. unsze volc 492, unses munsters 1165, unszen kouff 950, unsze knechte 996,woneben selten z. B. unszer muren 1154. In ‘euer’ dagegen ist r fest, z. B. uwer2221, uwerme 3979, ewrme 5445. ‘ihr’ ist immer flektiert, häufige ir für ire sindapokopiert. Neben irem steht irme, neben irer selten irre, etwa 2253, vergleichbareinem einre 393 neben gewöhnlich einer.Neben ich, du, ir, sie selbe u.ä., z. B. 334. 3462. 3610. 4021, steht ich, her, ir, sie

    selber, z. B. 4799. 6186. 6206. 8561, neben im selben 7765, in selben 4633 stehtime selber 7629, ir selber 1692, mir selber 2303. Es heißt seyns selbes 5953.Für al gilt im allgemeinen das Gleiche wie für das Adjektiv. Doch steht neben den

    normalen Typen al din arbeit 2581, aller sin grunt 3617, alliz daz gut 2052, alles des3183, mit alleme gute 1610, in allem ertreiche 9333, al den tac 7587, alle

    Heinric van Veldeke, Eneide

  • XL

    weip n. pl. 10104 für alle Kasus mögliches unveränderliches alle, z. B. alle der lip3053, alle seyn her 5096, zu alle syme gebote 3881, in alle der nacht 1382, alle dentach 5876, alle syne holden 9199, alle der wafen 2803, alle iren nackeburen 2885.Neben etislich- steht etlich, einmal iezslicher 3514, dazu eteswer, -was. iteswas

    4919 scheint ichtes- nicht etes-Bildung. nieman wird flektiert, also z. B. niemannes10900, niemanne 10288. Für ‘kein’ steht in der Regel nichein, woneben vereinzeltnichtein, für ‘irgendein’ i(e)chein. Formen des zweiten Schreibers sind nykein, auchkeyn, beachtlich vor allem ein neyn 5756.

    Verben

    Präsensendungen1. Sing. üblich -e, auch vor angelehntem Pronomen, selten apokopiert.

    Vereinzeltes -en in sagen ich 10658, ich mich dez schamen 1528 (:), ich ...gern 10206 (:).

    2. Sing. üblich -est, selten -st, vereinzelt, nur im Reim, -es, so du entwiches 4208(:), du ... scheides: du ... scheides: du ... leides 10903. Der Imp. der st. Verbenist gewöhnlich endungslos, vereinzelte gewinne 2286, swige 3080 neben swic3129 stimmen zu durchgehend -e der sw. Verben.

    3. Sing. üblich –(e)t, selten -it, Konj. -(e).1. Pl. üblich -en, bei angelehntem Pronomen -(e), z. B. muge wir 6640, sehe wir

    6574.2. Pl., auch Imp., üblich -et, selten -it und -t, vereinzelt -ent, so ratent 8523, hant

    524, wissent 8677, einmal -en in dencken imp. 7151.3. Pl. stehen -ent und -en nebeneinander, wobei -en durch den Reim begünstigt

    wird, vereinzelt sprenge 8671 (:) steht unter Reimzwang, Konj. nur -en.

    Präteritalendungen1. und 3. Sing. der starken Verben endungslos, Konj. -e.2. Sing. stehen altes -e und jüngeres -es(t) nebeneinander, so hete 9341, tete

    12595, bestunde 10295, verlurest 9345, wurdest 10672. 13031, vrometest12594, truges: sluges 12597, Konj. -es(t).

    1. Pl. -en, vor angelehntem Pronomen -e.2. Pl. -et, Ausnahme ir namen (: quamet) 9628.3. Pl. -en.

    Im Prät. der sw. Verben gilt nach r und t -te(n), selten -t z. B. bemurte 13297, gerte9105, spilten 3820, bereite 12176, nach b, d, g, m und w fast immer -ete, z. B.begrabete 13297, geredete 3815, clagete 1455, vrumeten 7162, drowete 7057,woneben nur vereinzelt z. B. lobten 9570, clagt 11232, vrumte 2322, drowt 10717,nach n, ch und z herrscht Schwanken zwischen -ete(n) und -te(n), z. B. diente nebendienete, machte neben machete, irbeizte neben erbeizete.

    Heinric van Veldeke, Eneide

  • XLI

    Nominalformen

    Der Infinitiv zeigt vorwiegend -(e)n, woneben selten -e, z. B. genenne 36, gebiete2765, streiche 6589, brinne 12149. Der flekt. Infinitiv zeigt im Dativ gewöhnlich -ene,z. B. zu lobene 4051, zu redene 8548, zu sagene 7384, zu slane 4716, wonebennur je einmal zu varenne 1626 b, zu varende 1737, zu irkennen 10264.Das Part. Präs. endet auf -ende, Ausnahme leben 90, das Part. Prät. der st. v.

    auf -en, selten -in, nach r und l nach Kurzvokal auch -n, der sw. Verben auf -(e)t,selten -it, auch in z. B. bereitet 12934, berichtet 13438, bestatet 6961, aber gewunt4645. Ohne ge- neben den üblichen komen, worden, vunden, bracht, bliben nurwunt 10159.

    Ausgleich im Präsens

    In der e-Reihe hat die 1. Sing. Präs. schon immer e, z. B. gebe 4988, engelde 7695,neme 2224, spreche 10293, sterbe 10746, in der 3. Sing. wechseln i und e, z. B.hilffet 11109. 11155, phliget: wiget 10653, gibt 8663. 9883, aber gebt 3448, entgeldet10675, werret 10516. 10566. Fest ist wirt 11200, auch im Imp. 10249. Bei ‘kommen’steht in der 1. Sing. kome 2556. 5969 neben kume 7506. 7699, die 2. Sing. lautetimmer kumest 2588. 3716, in der 3. Sing. steht neben üblich kum(e)t, kumptvereinzelt komet 9877, kompt 9872. In der u-Reihe hat die 1. Sing. Präs.entsprechend immer schon i(e), z. B. entbiete 10413. 10763. 11304, entbit ich 10898,verlieze ich 11399, während in der 2. 3. Sing. wie im Imp. u (ev) fest bleibt, z. B.vorlevsest 10575, entbutet 10794. 10802, ge-schuzet 1865. 9918, vorluzet 10779,schuz 10859. 10901, zuch 3184.

    Grammatischer Wechsel

    h und g wechseln z. B. in vahet 5919, vienc 6724, viengen 6641, enphangen 1621,slahen 5223, sluc 3020, slugen 4100, geslagen 5311, gezihen 2817, zouch 2832,zugen 7366, gezogen 4586, zihen 4000, zeh 11411, gezigen