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d!rect EINS/2007 Zeitung der Katholischen Studierenden Jugend Prima Klima! Ab jetzt heizen wir zurück!

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d!rectEINS/2007 Zeitung der Katholischen Studierenden Jugend

Prima Klima!

Ab jetzt heizen wir zurück!

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ImpressumHerausgeber: Die Bundesleitungen der Katholischen Studierenden Jugend; Heliand Mädchenkreis & Schülergemeinschaft im Bund Neudeutschland; Gabelsbergerstraße 19, 50674 Köln, Telefon 0221‑942018‑0, Telefax 0221‑942018‑22, Mail: [email protected], Internet: www.ksj.deVerlag: Katholische Studierende Jugend Bundesamt e.V.Redaktion: Magdalena Weckbecker, Julia Schappert, Andreas Spinrath, Michael Ewers, Johannes Moser, Antonio Sasso, Oliver BühlRedaktionsanschrift: KSJ Bundesamt, Redaktion d!rect, Gabelsbergerstrasse 19, 50674 Köln, [email protected]ür namentlich gekennzeichnete Artikel übernehmen der Herausgeber und die Re‑daktion keine Verantwortung. Für die Richtigkeit der Inhalte der Zeitung übernimmt der Herausgeber keine Gewähr. Die Redaktion behält sich vor, eingegangene Artikel und Beiträge zu kürzen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden. Eine Vervielfältigung der Inhalte der Zeitung ist – auch in Auszügen – nur mit dem Einverständnis des Herausgebers gestattet. Die d!rect wird aus Mitteln des Kinder‑ und Jugendplanes des BmFSFJ gefördert.Titelbild: KSJ Bundesamt

Hallo,vor euch liegt euch eine prall gefüllte D!rect. In altem Layout, aber mit neuer Besetzung in der Redaktion. Ein bunter Querschnitt durch die Bundes‑KSJ ist seit dieser Ausgabe federführende Kraft im unserem vielgeliebten Verbandsorgan. Wir hoffen alle, dass wir euch von nun an termingerechter vier interessante Zeitungen im Jahr zustellen werden. In diesem Heft widmen wir uns dem Thema Klima, das in den letzten Monaten so stürmisch durch den Blätterwald rauschte. Um zu vermeiden, dass die Artikel nur ein bloßer Aufguss von schon Gehörtem und Gelesenem sind, haben wir versucht das Problem aus der Sicht eines KSJ'lers zu betrachten. Mit einem warmherzigen Gruß und voller Vorfreude auf eure Rückmeldungen, entlassen wir euch ins Lesevergnügen.

Herzlichst,die Redaktion.

Inhalt

Zeltlager 2067 von Antonio Sasso........................................4KSJ Klimakassette von Andreas Spinrath....................... 5Leserbrief von Martin Büchler.................................................6Buchvorstellung von Julia Schappert.................................7Ideenreiches Material von Johannes Moser..................8Ein Blick über den Kaffeetassenrandvon Martina Tollkühn..........................................................................9Retro - D!rect von 1978 ................................................ 10Todesnachrichten .............................................................. 12Die Abschätzung des Klimawandelsvon Oliver Bühl..................................................................................14Skandal beim AbendmalGeisterliches von Bernhard Mosbacher.................................... 17Vorstellung Karin Gaida ................................................ 18BuKo 2006 von Julia Schappert............................................18D!rect - Verbindung.............................................................. 2oHeliand Stellenausschreibung.....................................22Pfingstival von Ansgar Langkau............................................23Und...woran glaubst Du? von Sabrina Kaiser und Stefanie Bockholt................................24Jugendleiterinitiative von Gaby Kempter ....................26Voneinander Lernen von Andreas Ihm...........................27Sonntags in Hildesheim von Elke Peters......................28Bremen - ein Herbsttraumvon Jessika Grabinski und Frederieke Kloppmann.................29Lollis und Rosen von Marcel Peschke...............................30Ich bin ein Europäer? von Karin Gaida...........................31Ein unglaublicher Rat von Oliver Bühl...........................32Dürfen wir uns vorstellen? von Paddy......................30Horoskop........................................................................................35

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d!rect startDie neue Redaktion stellt sich vor

Johannes „Joe“ Moser, 26

KSJ Berlin

Mein schönstes KSJ‑Erlebnis war ein Kuss im Sommer 2004

Ich bin in der D!rect Redaktion, weil ich Dinge sehr gern kritisch betrachte.

Mein Lieblingsklima ist das Mikroklima im Flusspferdhaus.

Antonio „Tünnes“ Sasso, 17

KSJ Mainz

Mein schönstes KSJ‑Erlebnis: Die BUKO '06, super Party, interessante Denkweisen und nette Leute aus ganz Deutschland

Ich bin in der D!rect‑Redaktion, weil ich hier Hobby und KSJ verbinden kann.

Mein Lieblingsklima ist Sonne in Calab‑ria und Frühling in Mittelhessen!

Andreas Spinrath, 20

KSJ Aachen

Mein schönstes KSJ‑Erlebnis war die SummerSail 2004

Ich bin in der D!rect‑Redaktion, weil man hier meistens über interessante Themen berichtet.

Mein Lieblingsklima ist der niederrhei‑nische Herbstabend.

Oliver Bühl, 35

KSJ Aachen

Mein schönstes KSJ‑Erlebnis war mein erstes Ferienlager als Teilneh‑mer 1985.

Ich bin wieder in der D!rect‑Redakti‑on, weil mir zehn Jahre nicht genug waren.

Mein Lieblingsklima ist kalt, trocken und sonnig..

Magdalena Weckbecker, 18

KSJ Trier

Mein schönstes KSJ‑Erlebnis war der Ökumenische Kirchentag und das Nachwuchs‑Wochenende.

Ich bin in der D!rect‑Redaktion, weil die D!rect einfach cool ist und weiter‑leben muss.

Mein Lieblingsklima ist mediterran.

Julia „Jules" Schappert, 22

KSJ Mainz

Mein schönstes KSJ‑Erlebnis war die 72h‑Aktion.

Ich bin in der D!rect‑Redaktion, weil ich mich auf der BUKO 2006 habe werben lassen. Außerdem schreibe ich einfach gerne und erst recht, wenn keiner die Zeilenzahl beschränkt.

Mein Lieblingsklima ist sonnig, sonnig, maritim und sonnig.

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„In meiner Wohnung sind die allermei‑sten Glühbirnen schon Energiespar‑lampen.“ Bundeskanzlerin Merkel be‑wies mit dieser privaten Offenbarung auf dem EU‑Gipfel in Brüssel unlängst ihr Bewusstsein für die Notwendig‑

keit des Klimaschutzes. Doch muss man sich als zukunftsorientierter und praxisnaher KSJler nicht schon jetzt mit der Frage auseinandersetzen, wie Jugendarbeit in 60 Jahren aussieht? Muss man sich nicht damit abfinden, dass sich die Weltsituation trotz der Bemühung um umweltfreundliche Beleuchtungssysteme im nächsten Jahrhundert massiv verdunkeln wird? Also machen wir uns an die Zukunfts‑planungen für ein Zeltlager im Jahr 2067, wenn der dann hundertjährige Kai Pflaume in einer Samstagabend‑show nostalgisch auf die Zeit zurück‑blickt, als Brandenburg noch kein

Naturschutzgebiet war. Was blüht uns also in 60 Jahren?

Nimmt man das Blühen wörtlich, dann können wir auf dem Weg in die Lausitz nur wenige Anzeichen von Vegetation

entdecken. Doch umso tiefer wir in di‑ese innerdeutsche Wüste vordringen, desto mehr Kakteen säumen den Weg unserer staubigen Strasse durch ver‑lassene Geisterstädte. Erdrückende Temperaturen und karge Felsen ma‑chen die Ferienreise mehr und mehr zu einer Wüstensafari. Zu Fuß errei‑chen wir an diesem schwülen Winter‑abend unseren Zeltplatz. Mit dem Bus wäre es natürlich komfortabler ge‑wesen, doch dreistellige Benzinpreise und der tiefe Wüstensand verhindern die Alternativen zum Großgruppen‑Wandern.

Schon im Vorhinein muss man als La‑gerleitung darauf bedacht sein, einen möglichst schattenreichen Platz mit angrenzender Wasserquelle zu finden. Das erweist sich in der Realität aber Jahr um Jahr als schwierigeres Un‑terfangen. Doch auch eine Oase nahe Cottbus ist noch lange kein Grund für vorschnelle Euphorie. Natürlich haben Kakteensalate, Sandkuchen oder Ge‑cko‑Eintöpfe ihre Reize, aber für meh‑rere Wochen wird man seine Teilneh‑mer mit solchen kulinarischen Exoten nicht bei Laune halten können.

Es hilft nichts: Umfunktioniert zum menschlichen Lastesel werden die Vorräte zum Zeltlager geschleppt. Dann hilft nur Beten, denn reichen die präzise kalkulierten Nahrungs‑ und Wassermengen nicht, kann vor Ort leider nicht nachgekauft werden. Kollateralschäden, in der Regel drei bis fünf Teilnehmer, sind leider nicht abzuwenden. Über diesen „natürlichen Verschleiß“ sollte man die Eltern im Vorhinein in Kenntnis setzen. Und da lauert das nächste Problem: Sor‑gende Eltern werden ihren Lieblinge wohl kaum diese Strapazen zumuten, sondern den verhassten und streit‑süchtigen Bruder buchstäblich in die Wüste schicken.

Zeltlager 2067Grundlagen für das erfolgreiche Gelingen eines Zeltlagers in 60

Jahren – Risiken & Chancen

Zeltlager-Romantik in der Lausitz

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Für ein erfolgreiches Überdauern im globalen Klimawandel, empfiehlt die Redaktion euch wärmstens und mit gutem Gewissen den Genuss folgender Sounds!

Seite A: 1) Nelly ‑ Hot In Herre 2) R.E.M. ‑ It's The End Of The World (As We Know It) 3) Weezer ‑ Island In The Sun 4) Falco ‑ Zuviel Hitze 5) Faithless ‑ Like Ice In The Sunshine 6) Ideal ‑ Sex in der Wüste

Seite B:1) Sting ‑ Desert Rose 2) Andreas Elsholz ‑ Summertime (Lass' es immer Sommer sein) 3) U2 ‑ Hawkmoon 269 4) G.G. Anderson ‑ Sommer, Sonne, Cabrio 5) The Lovin' Spoonful ‑ Summer In The City 6) The Doors ‑ The End

Die Aufgaben eines Gruppenleiters nähern sich in diesem Fall immer mehr denen eines Expeditionsleiter an. Ein natürlicher Hang zum Sadis‑mus ist selbstredend von Vorteil. Die thematische Arbeit rückt in den Hin‑tergrund, weil ihr sowieso den ganzen Tag damit beschäftigt seid, eure ent‑laufenen Schützlinge in den Weiten der ostdeutschen Kargheit wieder aufzuspüren. Angelehnt an diese ex‑tremen geografischen und sozialen Voraussetzungen fällt die Einigung auf ein Lagermotto nicht schwer. Beliebt sind beispielsweise „Ich bin ein KSJler – holt mich hier raus!“, „´Spiel und Spaß bis der Arzt kommt – wenn er

kommt“ oder „Außer Rand und Band im Wüstensand“.

KSJ‑Traditionen zu bewahren, ein KSJ‑Feeling herzustellen, ist weiter‑hin primäres Ziel eines jeden Zeltla‑gers. Doch auch hier muss man Kom‑promisse eingehen und Alternativen schaffen. Ein Lagerfeuer fällt wegen akuten Brennstoffmangels flach und auch ausgelassenes Herumtollen im Wasser („Bachen“) ist weniger lustig, wenn das Gewässer ein ausgetrock‑netes Flussbett ist. Kreativität ist an‑gesagt: Aus „Bachen“ wird kurzerhand „Klippen“ oder „Schluchten“. Der Mit‑tepunkt eines jeden Zeltplatzes, die wehende KSJ‑Fahne, sollte vorsichts‑

halber auf einem Brett fixiert werden. Windig wird es dort wohl tagsüber nicht werden.

Wie man sieht, sind der Fantasie in der Freizeitgestaltung keine Grenzen gesetzt. Auch hier ist die frühzeitige Information der Erziehungsberechtig‑ten selbstredend Trumpf, damit euer Lager kein rechtliches Nachspiel hat. Werden diese Punkte beachtet, steht einem erfolgreichen KSJ‑Lager auch im Jahr 2067 nichts im Weg. Oder?

Von Antonio Sasso

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Die allermeisten Probleme bei der Bahn sind das Ergebnis des Börsen‑Wahns, und nicht Gründe, warum sie endlich an die Börse sollte. Dazu gehören wegen mangelnder Wartung (=Sparen) kaputte Klimaanlagen, oder Bahnhöfe, die aus Kostengründen nicht mit Personal besetzt werden. Ohne Aufsicht haben die Vandalen freie Bahn, und dann sind die Automaten demoliert und es sieht aus wie Sau. Toiletten verstopfen, weil ein Gast einfach mal ein paar Papierhandtü‑cher reinwirft, und der nächste Gast beschwert sich dann beim Schaffner.m Nahverkehr fährt die DB übrigens nur auf Bestellung der Bundesländer, die festlegen, wie oft und mit welchem Standard (Klima, wie viele Sitzplätze, ...) auf einer Strecke gefahren werden soll. Dazu gehört auch, wie oft die Züge gereinigt werden. Wenn die RB also mal wieder dreckig und überfüllt ist, bitte beim Verkehrsministerium beschwe‑ren ‑ die Bahn macht nur, was das Land haben will und bezahlt.

Im Fernverkehr kann man einen Sitzplatz reservieren, wenn es eng werden könnte. „Einfach `nen Wagen anhängen“ geht nicht so einfach. Zum Beispiel wegen der Bahnsteig‑länge, fehlendem Personal (6 Wagen pro Mann, auf Schnellfahrstrecken

4) ‑ und dann müsste zufällig auch noch ein passender Wagen dastehen, vorgeheizt sein, mit Wasser befüllt und gereinigt sein. Viele von diesen Einschränkungen haben auch was mit Sicherheit zu tun. Die erste Klasse ist schlicht für Leute da, die dafür auch mehr bezahlt haben.

Zur WM: Hätte die Bahn ihr Netz weiter ausgebaut, hätte es einen Aufschrei gegeben, dass Deutschland seinen Gästen Verspätungen wegen Baustel‑len zumute. Das hat man nicht getan und muss jetzt nacharbeiten – und das ist auch nicht genehm. Was hätte man denn nun tun sollen, um es Deutsch‑land recht zu machen?

Dass mit mehr Wettbewerb alles bes‑ser wird, glaube ich nicht. Ich warte auf die Zeit, in der man für die Strecke Augsburg‑Köln fünf Tickets bei fünf verschiedenen Unternehmen kaufen muss (und dann auch fünf BahnCards braucht). England ist mit einer priva‑tisierten Wettbewerbsbahn furchtbar auf die Schnauze gefallen, während in Italien oder der Schweiz die staatliche Bahn ein echtes Massenverkehrsmit‑tel ist. In Deutschland werden dagegen im Moment sogar Züge eingestellt, die schwarze Zahlen schreiben. Weil man die eingesetzten Wagen überholen müsste, und das rechnet sich betriebs‑wirtschaftlich kurzfristig nicht, die DB soll aber ökonomisch arbeiten und sich börsenschön sparen.

Dass bei der Bahn einiges im Argen liegt, ist bekannt. Überlegt aber mal, ob das die Schuld aller Eisenbahner ist. Oder ob nicht einfach Entscheidungen der Politik und eines Konzernchefs umgesetzt werden, der vorher bei der Lufthansa war. Wer sich wünscht, dass ein Unternehmen nach dem Börsengang untergeht, wünscht sich auch die Vernichtung von zigtausend Arbeitsplätzen. Macht aber nichts, die Mitarbeiter sind ja sowieso alles unfreundliche Trolle?!

Ernste Erwiderung auf einen zynischen Kommentar

Zu "Ab an die Börse" aus D!rect Vier/2006

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d!rect lesenPampige Mitarbeiter gibt es auch im Opel‑Autohaus oder bei Karstadt. Und so mancher „Beförderungsfall“ benimmt sich auch mal ganz schön daneben. Dass das Personal generell unfreundlich ist, möchte ich nach sechs Jahren bei der DB nicht so auf mir sitzen lassen. Arbeiten bei der Bahn ist Schichtdienst, immer in der Öffent‑lichkeit, und unter einer enormen Ver‑

antwortung ‑ ein kleiner Fehler kann Menschenleben kosten und den Mitar‑beiter ins Gefängnis bringen. Von der Belastung durch Ereignisse wie Perso‑nenunfälle mal zu schweigen.

Genauso hat die Aufforderung zum Begehen einer Ordnungswidrigkeit („kollektives Schwarzfahren“) nichts in der Mitgliederzeitschrift eines

Jugendverbandes zu suchen. Von einem Bundesleiter erwarte ich in diesem Rahmen eine differenziertere Meinungsäußerung.

Martin Büchler, KSJ Augsburg

Die Journalistin Siba Shakib trifft Shirin‑Gol und ihre vier Kinder in einem afghanischen Flüchtlingslager. „Shirin‑Gol“ heißt „süße Blume“, doch ihr Leben hat wenig Süßes. Geboren ist Shirin‑Gol in einem kleinen Dorf am Hindukusch. Als die Russen in Afghanistan einfallen, schließen sich Shirin‑Gols Vater und ihre Brüder den Widerstandskämpfern, den Mujahedin, in den Bergen an. Bald muss Shirin‑Gol fliehen und kommt nach Kabul, wo sie zum ersten Mal ein wenig Glück erfährt, als sie eine Schule besuchen kann und ihre Liebe zum Lernen entdeckt. Doch damit ist es vorbei, als sie zwangsverheiratet wird. Ihr ganzes Leben kämpft sie um ein bisschen Würde und Selbstbestimmung. Aber immer wenn sie sich gerade etwas

aufgebaut hat, muss Shirin‑Gol wieder fliehen, sei es vor den Russen, dem Taliban‑Regime oder ihren

Vergewaltigern. Shakibs Buch spielt vor dem 11. September. Es beschreibt die wahre Geschichte einer einzelnen Frau, die einen hoffnungslosen Kampf kämpft und somit exemplarisch für ein ganzes Volk steht. Gerade weil es nicht um große Politik, sondern um die konkreten Auswirkungen von Krieg auf eine arme Bäuerin geht, ist die Geschichte so traurig und anrührend und hilft vielleicht ein bisschen die Situation der Menschen in Afghanistan zu verstehen.

Siba Shakib: „Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen“, als Taschenbuch erschienen im Goldmann‑Verlag, ISBN: 3‑442‑45515‑4, 8,90 Euro

Kampf um ein wenig Selbstbestimmung

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Ab sofort wollen wir in jeder d!rect‑Ausgabe Materialien aus und für die KSJ‑Arbeit vorstellen. Den Anfang macht ein echter Klassiker: „DAS kleine SCHWARZE“.

Klar, in der KSJ wird auch mal in Klischees gedacht, aber wir wollen sie vor allem aufbrechen! Mit der im Jahre

1999 zum zweiten Mal aufgelegten Arbeitshilfe „DAS kleine SCHWARZE“, hat der Heliand‑Mädchenkreis eine Gratwanderung zwischen Klischee und Realität gewagt. Auch acht Jahre nach dem Erscheinen, hat die Arbeitshilfe kein bisschen an Aktualität verloren. Die elf Themen werden hier nicht simpel theoretisch aufgearbeitet, sondern praktisch aufgegriffen. Die Arbeitshilfe bietet schnell zu realisierende Ideen Gruppenstunden zu und ist nicht nur für Mädchengruppen geeignet.

Preis: 5,‑ EUR

Vertrieb:

KSJ‑Bundesamt

Ideenreiches Material in der d!rect

Die Themenfelder der Arbeitshilfe

1. Familie

2. Freundschaft

3. Körper

4. Mode

5. Gewalt

6. Schule

7. Geschichte

8. Kirche

9. Freizeit

10. Politik

11. Lebensplanung

Beispiel-Spielanleitung aus "Das Kleine Schwarze"

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Ein Blick über den Kaffeetassenrand

Sie sind in fast jeder Kirche regel‑mäßig zu finden, freundlich lächelnde Personen, die an „Eine‑Welt‑Tischen“ ein reichhaltiges Sortiment von Bananenchips über Kaffee bis hin zu Schokoriegeln anbieten.

Der Verkauf von Produkten aus dem so genannten Fairen Handel, hat in Deutschland mittlerweile eine lange Tradition. Die ersten Aktionen für einen gerechten Handel gab es 1970 – wobei übrigens auch der BDKJ und der KSJ‑Hochschulring mitmischten – und setzte in den folgenden Jah‑ren den Verkauf fair gehandelter Produkte in Gang. Doch wie sieht es heute mit dem „Eine‑Welt‑Tisch“ aus? Ist das Kaufen von fairen Produkten noch ein Zeichen gegen die von den großen Handelsketten festgelegten Preise oder eher eine Gewohnheit und Gewissensberu‑higung? Fängt beim fairen Kaffee schon die ökologische Nachhaltigkeit an, die so gerne gepredigt wird? Die Antwort auf diese Frage ergibt sich aus der Definition des Begriffs „Öko‑logie“ (von griechisch „oikos“ ‑ Haus, Umfeld und „logos“ ‑ Wort, Satz). Er wird als „das Verhältnis in der Natur zwischen belebten und unbelebten Dingen“ erklärt. Dieses Verhältnis hat gerade für uns als Christen besondere Relevanz. Es erinnert an den Schöpfungsauftrag, den Gott den Menschen mitgab. Der Satz „Macht euch die Erde untertan!“ (Gen 1,26) ist aber nicht nur eine Legitimation

zum Herrschen. Er beinhaltet viel‑mehr auch die Weisung, sich um das Anvertraute zu kümmern. Sich um etwas oder jemanden zu kümmern

ist also kein passives Daneben ste‑hen, sondern meint, verantwortlich zu sein und aktiv zu handeln.

Eine solche Verantwortlichkeit braucht aber eine bewusste Ent‑scheidung, die mitunter auch gegen andere momentan populäre Strö‑mungen strebt. Ein bekannter Wer‑bespruch lautet „Geiz bleibt geil“ und gibt den unveränderten Willen vieler Verbraucher nach billigen Waren wieder. Dabei liegt das Augenmerk auf dem Preis an sich. Aber um zu so niedrigen Konditionen herstellen zu können, wird die Natur durch Schadstoffe oder Raubbau zerstört.

Arbeitnehmer müssen einen gerin‑gen Lohn hinnehmen oder es droht die Verlagerung der Arbeitsplätze ins Ausland, um die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens nicht zu gefährden.

Einen Gegenentwurf zu dem lieblosen Umgang mit anderen Menschen und der Umwelt lebte Jesus Christus vor. ER stellte sich gegen den Strom sei‑ner Zeit, um das Himmelreich zu ver‑künden. In SEINEN Anhängern sah er diejenigen, die IHM anvertraut waren und von denen ER keinen verloren gehen ließ.

Diese Aufgabe, sich zu kümmern, wird in der Nachfolge auf jeden Menschen übertragen. Und es fängt schon bei den sprichwörtlichen Kleinigkeiten an. Womit der Blick wieder zurück auf den „Eine‑Welt‑Tisch“ fällt. Als eine Möglichkeit des Sich‑Kümmerns und als Angebot neben den vielen, vielen anderen.

Martina Tollkühn

Diözese Würzburg-

Bamberg

FAIRER HANDEL IST...

„... eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. (...)“

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Aus der D!rect vom Februar 1978

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d!rect Retro

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igDie KSJ trauert um Hans Weyer SJ

Als sich Hans Weyer SJ vor einigen Jahren einer schweren Herzoperation unterzog, betete er vorher. Erdankte

Gott für sein schönes Leben sagte: „Ich bin bereit in dein Reich aufgenommen zu werden.“ Die Operation damals

ist gut verlaufen. Doch das Besondere daran war: Wäre sein Adrenalinpegel so hoch gewesen wie bei anderen

Patienten ‑ er hätte die Operation nicht überlebt. Sein Glaube brachte ihn zur Ruhe und rettete ihm damals

tatsächlich das Leben.

Der langjährige Bundeskaplan der KMF Hans Weyer SJ ist am 31. Januar in Köln verstorben. Mit seiner musischen

Art hat er viele Bundesaktivitäten mit seiner ihm eigenen und unverwechselbaren, ausdrucksstarken und ein‑

fühlsamen Art geprägt. Besonders verbunden war Hans mit der Neuerburg des ND, als deren Burgkaplan er die

Burgtage und „ora et labora“‑Wochen inspirierte und Zeit seines Lebens prägte. Als kritischer Geist hat er über

viele Jahre auch Bundeskonferenzen der KSJ begleitet. Er wurde am 8. Februar auf dem Melatenfriedhof in Köln‑

Mülheim beigesetzt.

Hans Weyer SJ während

Ora et Labora auf der Neuerburg.

Zu früh gegangen

Nachricht vom Tod Ansgar Koschels. Wir hatten kaum Gelegenheit, den im September neu gewählten KMF Leiter

kennen zu lernen. Wir freuten uns auf Ansgar, der zu seinen Wurzeln in den ND zurückgekehrt war und den Weg der

KMF weiter auf die Schülergemeinschaft und die gesamte KSJ zu lenken wollte. War er doch schon vor vielen Jahren

Schülerreferent der KSJ Limburg gewesen.

In der Nacht zum 5. März ist Ansgar gestorben. Sich im Lichte der biblischen Botschaft mit den Zeichen der Zeit

zu auseinanderzusetzen, charakterisierte ihn. Besonders lagen ihm die Friedensfrage und der Dialog zwischen den

Religionen am Herzen. Der langjährige Pax Christi‑Generalsekretär und Koordinator der christlich‑jüdischen Zusammenarbeit gehörte zu den

Gründern der Frankfurter KMF Alfred‑Delp‑Gruppe. Als „Spätberufener“, scherzte der frühere Bundesvorsitzende der DPSG selbst, sei er zum ND‑

Männerring gestoßen. Er hat KMF‑Kongresse mitgeprägt, wenn man an seine Kunstmatinee in Limburg denkt und Hirschberg‑Ausgaben inspiriert

wie zuletzt „Wi(e)der die Folter“.

Einstimmig designierte ihn der KMF‑Herbstrat in Münster als neuen KMF‑Leiter. In seiner Kandidaturrede hatte er ND’er, KMF‑Mitglieder und

KSJ‘lerInnen, als Menschen beschrieben, „die verantwortungsbewusst und mit wachen Augen Anteil nehmen wollen an dem, was in Kirche, Gesell‑

schaft und Politik geschieht“. Dies lebte Ansgar. Sein Tod reißt eine schmerzliche Lücke.

Dr. Ansgar Koschel

Liebe Leserinnen und Leser,vielleicht werdet Ihr Euch wundern, warum wir an dieser Stelle vier Nachrufe stehen haben. Diese vier Menschen haben die KSJ gesamt in den letzten Jahrzehnten stark geprägt. Ob als Bundesleiterin des Mädchenkreises wie Gisela, als langjähriger Bundessekretärs des ND wie Hanns, als langjähriger Bundeskaplan des ND wie Hans oder als designierter KMF‑Leiter wie Ansgar, mit dem es uns leider nicht mehr vergönnt war zusammen zu arbeiten. Sie alle hatten Ihre Geschichte in und mit der KSJ und deswegen erhalten sie hier ihren Platz!

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Eine Stütze des ND

Hanns Striefler, langjähriger Leiter des ND-Bundesamtes, ist am Sonntag, den 11. März, gestorben. Seit Reaktivie‑

rung des ND in der Nachkriegszeit organisierte Hanns Striefler aus der Gabelsbergerstraße in Köln die Entfaltung

des Bundes, anfänglich einzig mit einer alten Schreibmaschine. Den Auszug des Männerrings nach Frankfurt/Main

erlebte Striefler ebenso wie den Übergang von der ND-Jungengemeinschaft zur ND-Schülergemeinschaft und in

die KSJ. Als KMF‑Ehrenmitglied registrierte er die Rückkehr 2004 des Erwachsenenverbandes in die Gabelsber‑

gerstraße.

Zum Abschied 1987 Hanns Strieflers aus dem Bundesamt, charakterisierte Meinhard Barzel seinen äußerst ver‑

lässlichen Stil: „Mitten im Chaos – sei es früher in jugendbewegter und in geistig‑geistlicher Unbekümmertheit (ND

Jungengemeinschaft), und später in mehr emanzipatorisch – antiautoritär –systemkritischer Schlamperei (ND

Schülergemeinschaft) – da sorgte Hanns Striefler für ein Mindestmaß an Ordnung und Organisation. Und das auf

unnachahmliche Weise.

Hanns Striefler vor dem

ND-Bundesamt in Köln

Gisela Unland ist tot. Sie starb mit 42 Jahren, viel zu früh, nach längerer Krankheit am 25. Februar. Gisela war Mutter zweier Töchter, Ehefrau,

Rennradfahrerin, Siedlerspielerin, Diplompädagogin, Chormitglied, ehemalige KSJ‑Diözesan‑ und Bundesleiterin – für mich vor allem: eine

wunderbare Freundin, mein Vorbild.

Cut.

Münster 1985. Tagungsort: Frauen‑WG von Gisela Unland, Münster‑Brüningheide. Das Thema hab ich vergessen, aber niemals meinen allerersten

Eindruck. Ich war stolz! Der Frauen‑AK hatte mich als ̀ Quikie`, als noch ganz Frische in die höheren Weihen des Ak’s der Studentinnen aufgenommen

‑ mich! Gisela machte mir auf und ich dachte: Ist die groß!

Dieser Eindruck, ihre Größe, hat sie bis in ihren Tod bestätigt. Noch 2 Monate länger als wir alle erwartet hatten, hat sie dem Sterben getrotzt.

Später dann viele Stationen, die sie mir als Wegbereiterin voranging. Feministische Pädagogik, Frauenpolitik im Jugendverband, feministische

Theologie oder die Entdeckung der Männer‑Domänen für sich – meine, unsere Themen der 80er Jahre halt. In der KSJ‑Münster setzte der Frauen‑

AK getrennte Konferenzen um, führte Frauen‑Wochenenden wie Auto‑Reparatur‑Workshops durch oder ermunterte die Mädels in den Stadtgruppen

„Kanzlerinnen“ zu werden. Gisela hat der KSJ vieles hinterlassen. Sie hat ihr u.a. die Bewusstheit für die Zweiverbandlichkeit und uns Mädels auf

Bundesebene damals den Stolz auf die Errungenschaften inner‑ und außerverbandlicher Jugendpolitik gegeben: 2 Kreadiven (Frauen‑Kultur‑

Wochen), die Arbeitshilfe „Das Kleine Schwarze“*** und den Männern die Erfahrung der Beharrlichkeit in der gerechten „Frauen‑Sache“.

Mich hat das total beeindruckt, geprägt und mein Denken und Wahrnehmen bis heute maßgeblich bestimmt. Auf diesen Wegen der Frauen habe ich

mein Demokratieverständnis entwickelt ‑ und mit mir andere.

Für mich verkörperte sie damit das, was der Heliand für mich in der KSJ und heute noch bedeutet: Spaß an der sachlichen Auseinandersetzung in

Fragen zu „Männer und Frauen“, ein Streben nach genauer, vollständiger Begrifflichkeit, großen Spaß bei Treffen ganz „unter uns Pastorentöchtern“

und einen Schuss Münsteraner Selbstironie, gerade auch in schwierigen Lebenssituationen.

Sie ging mit sehr viel Münsteraner, trockenem Witz aufrecht und streitbar durchs Leben. Mir bleiben viele Bilder von ihr im Gedächtnis wie etwa

ihre „Evelyn‑Hamman‑als‑englische–Nachrichtensprecherin‑Nummer“, ihr inniges Verhältnis zum Labellostift oder ihre Bochholter Art das „g“

als „ch“ zu sprechen. Ich mochte das.

Für mich wird sie unvergesslich bleiben.

Uli Wittig

Zum viel zu frühen Tod von Gisela Unland,

ehemalige Bundesleiterin des KSJ Heliand Mädchenkreises

***Vorstellung von "Das kleine Schwarze" in dieser D!rect.

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Wenn man überlegt, wer oder was in den letzten Monaten, den klimatischen Klimawandel herbeigeführt hat, sozu‑sagen für einen Klimawandel in der Klimadiskussion gesorgt hat, dann war es der personifizierte Kapitalis‑mus! Ja wirklich! Über Monate und Jahre wollte niemand so recht über dieses Thema reden! Der Klimawandel – irgendeine eine spinnerte Idee von durch geknallten Wissenschaftlern, die uns unser schönes verschwende‑risches Leben schlecht reden wollen. Der Klimawandel – ein nicht fassbares Schreckgespenst.

Der Amerikaner an sich ging sogar so weit zu glauben, er sei die perfide Er‑findung von irgendwelchen Ökofuzzis oder der Achse des Bösen. Ähnliche Verschwörungstheorien kursierten in der deutschen Automobilindustrie und in deren Interessenverbänden.

Die Vorstellung, dass unsere Kindes‑kinder Knut den Eisbären wohlmöglich nur noch im Zoo sehen können oder dass man nicht mehr Skifahren kann, ist aber auch zu blöd.

Im wahrsten Sinne die „Stern“‑Stunde des Klimawandels war es, als Nicholas Stern, ehemaliger Chefökonom der

Weltbank, trocken bilanzierte: Kern seiner Aussage: Es wird teurer die Folgen des Klimawandels zu bezahlen, als jetzt alles zu tun, um den Tempe‑raturanstieg einzudämmen. In Zahlen heißt das laut Stern, dass wenn wir nichts tun, die die Durchschnittstem‑peratur um ca. 50 Celsius steigen wird und uns dies ca. 5.5 Billionen Euro kosten wird. Abgesehen davon muss mit katastrophalen Folgen für viele Millionen und Abermillionen Men‑schen gerechnet werden.

Schon jetzt, mahnt er an, müsse rund 1 Prozent des weltweiten Bruttosozial‑produktes, also ca.270 Milliarden Euro ausgegeben werden, um den derzeiti‑gen Auswirkungen des Klimawandels entgegen zu wirken.

Was ist das Problem solcher Zahlen? Abgesehen davon, dass wohl kaum jemand in der Lage ist, diese Zahlen zu überprüfen, entziehen sie sich jeg‑licher Vorstellungskraft. Ich weiß nur, dass es verflucht viel ist. Vielleicht hilft ein kleiner Vergleich:

Also, wenn man sich vorstellt, man hätte diese 5,5 Billionen Euro in 500€-Scheinen gerade mal zur Hand, könnte man mit Ihnen die Stadtfläche

von Bonn plus noch läppische 3 km2 mit diesem Geld zupflastern. Sähe bestimmt nett aus. Der UN‑Weltklima‑bericht spricht sogar von notwenigen Ausgaben, die die 12 Billionen‑Grenze überschreiten. Das wäre dann schon Köln inklusive Vororten.

Nichtsdestotrotz hat erst der „Stern‑bericht“ eine Wende in der Klimadis‑kussion gebracht. Er ist frei von jegli‑cher Ökoromantik oder Dramaturgie, sondern rechnet nüchtern vor, was auf die Weltgemeinschaft rein finan‑ziell zukommt. Jenseits der reinen Geldzahlen benennt er aber auch sehr deutlichen die menschlichen Katastro‑phen und ökologischen Folgen – unter anderem diese.:

Rund 100 Millionen Menschen werden aufgrund von Überschwemmungen ihr Hab und Gut verlieren.

Aufgrund des Abschmelzens von Glet‑schern wird jeder sechste Mensch mit Wasserknappheit zu kämpfen haben – auch bei uns.

Hunderte Millionen Menschen werden zu Klimaflüchtlingen. Der bekloppte Film „The Day After Tomorrow“ be‑kommt damit eine surreale Relevanz.

Die Abschätzung des

Klimawandels - ein

hermeneutisches Problem?

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Was hat uns der Sternbericht ge‑bracht! Sicherlich keine neue Erkennt‑nis hinsichtlich des Klimawandels, aber er beschreibt und belegt die Fol‑gen mit etwas uns Greifbarem – näm‑lich mit Geld! Mit viel Geld! Und das tut uns weh! Denn wir hassen nichts mehr als die Tatsache, dass wir uns etwas nicht leisten können oder dass uns etwas teuer zu stehen kommt.

Man kann über solche Berich‑te denken, wie man will, aber manchmal helfen sie mehr als die Aussage „wenn die Tem‑peratur in den nächsten 100 Jahren um so und soviel Grad steigt, dann…“

Aber warum fällt es uns so schwer die Dimensionen des Klimawandels kognitiv zu verstehen und etwas zu un‑ternehmen? Hierzu ein paar Gedanken jenseits des politi‑schen Kalküls oder sonstigen politischen Interessenslagen, sondern rein über unsere oder meine Unmöglichkeit des Verstehens.

Dies hängt unter anderem mit der Begrifflichkeit zusammen. Der Begriff Klimawandel lässt vermuten, dass sich irgendwann, irgendetwas ändert. Der Begriff Wandel ruft bei uns eine Assoziation mit der Zukunft hervor. Auch besagt er nicht, was sich in was verwandelt. Das, was er beschreiben soll, ist ein Prozess, der nicht jetzt anfängt und irgendwann in der Zukunft ein Ende findet. De facto hat der Prozess schon vor einigen Jahrzehnten (eher schon mit dem Be‑

ginn der Industrialisierung) begonnen und wir sind gerade noch am Anfang – oder sogar schon mitten drin? Ihr versteht das Problem.

Auch beschreibt er ein Phänomen, das sich unserer Vorstellungskraft voll‑ständig entzieht. Dies hat etwas mit unserer Zeitwahrnehmung zu tun. In erster Linie haben Dinge in unserem Zeitempfinden Relevanz, die wir selber

wahrnehmen können. Wahrnehmen hat viel mit persönlichem Empfinden zu tun und diese Gefühle entwickeln wir nur für bewusst erlebte Vergan‑genheit und Gegenwart.

Natürlich habe ich diesen Winter auch gesagt: „So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich kann mich an keinen Win‑ter erinnern, in dem es keinen Schnee gab,“ oder früher (!!!), „da hab ich noch im Garten Iglus bauen können.“

Also ist dieser Winter 2006/2007 für mich erst mal ein singuläres Ereignis.

Jemand der aber den Winter 1937 miterlebt hat, wird sagen: „Ach, so einen Winter wie dieses Jahr, den gab es schon mal. Das ist nichts Besonde‑res.“

Und genau dies ist das Problem mit der Klimaforschung. Den Blick, den ich oder wir Normalbürger auf das Klima

haben, ist zeitlich so eng um‑rissen, dass sich alles, was sich in den letzten vielleicht Hundertmillionen Jahren getan hat, unserer Vorstel‑lungskraft entzieht. Die Vor‑stellung, dass wir gerade in einer Zwischeneiszeit leben, die vor ca. 10000 Jahren begonnen hat, (auch dieser Wandel war ein Prozess über Jahrhunderte), entzieht sich unserer Vorstellungskraft.

All dies hat etwas mit unse‑rem Zeitempfinden und unse‑rer kurzen Lebenszeit zu tun.

Eine Schildkröte, die heute 200 Jahre alt ist, könnte si‑

cherlich mehr über das Wetter in der Vergangenheit erzählen und sie hätte ein ganz anderes Empfinden des Klimawandels.

Es fällt uns auf dramatische Wei‑se schwer, ein Empfinden oder eine Vorstellung für die Zukunft zu haben. Auch wenn wir nur zehn Jahre in die Zukunft planen sollen, setzt in gewis‑ser Weise unser Verstand aus. „Zehn Jahre! Was weiß denn ich, was in zehn Jahren ist! Da mach ich mir doch jetzt

Der Klima - Jackpot

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igkeinen Kopf drüber!“ Und eben das ist unser Problem. Die Vergangenheit bekommen wir ja noch einigermaßen in den Griff, auch wenn es uns schwer fällt, aus der Vergangenheit zu lernen. Mit der Vergangenheit können wir uns also in gewisser Weise anfreunden. Aber die Zukunft? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in den Alpen keine Gletscher mehr gibt, die gab es doch schon immer. Eben – unser Blick in die Zukunft wird bestimmt durch unsere Erfahrungen aus der Vergangenheit. Fast könnte man hier von einem her‑meneutischen Problem sprechen. Vollkommen verkürzt besagt dieses u.a.: Wie kann ich mir etwas vorstel‑len, von dem ich mir keine Vorstellung machen kann, weil es nicht in meinem Erfahrungsbereich liegt? Oder anders ausgedrückt: Ein Neandertaler könnte

sich einfach keine Gedanken über den Hybridantrieb machen, weil er nicht wüsste, was ein Auto ist.

Komisch – komisch und wir sollen jetzt also den Klimawandel in den Griff bekommen, der jetzt schon Dimensio‑nen hat, dass uns die Begrifflichkeiten dafür fehlen oder uns die Vorstel‑lungskraft ein Schnippchen schlägt. Auch sind wir derzeit wissenschaftlich kaum in der Lage abzuschätzen, wohin die Klimareise wirklich geht. In erster Linie sind es Szenarien mit tausenden Variablen. Vielleicht ist der Wandel ja doch kein Wandel, sondern nur Teil ei‑nes natürlichen Prozesses? Immerhin – dagegen sprechen alle Untersu‑chungsergebnisse, die bisher auf dem Tisch liegen. Es erscheint als sehr gesichert, dass wir durch unsere Art der Energiegewinnung und des Lebens

innerhalb einer vergleichbar kurzen Zeit (sozusagen einem Wimpern‑schlag im Laufe der Erdgeschichte) ein atmosphärisches Gleichgewicht aus der Bahn geworfen haben, dessen Auswirkungen wir langsam beginnen abzuschätzen. Hier und da können wir immer mehr Indizien für eine tat‑sächlich von Menschen verursachte Klimaveränderung wahrnehmen. Die Dimensionen, die diese Veränderun‑gen in hundert oder tausend Jahren haben werden, werden vielleicht erst „Lebewesen“ in 10000 Jahren bei ih‑rer Geschichtsforschung beschreiben können. Denn eins erscheint sicher, wenn wir zurückschauen. Wir sind nicht das Ende der Evolution, oder?

Auch eine komische Vorstellung, aber so abwegig ist sie nicht. Und nun?

Segeln in der rheinischen Bucht 2034?

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d!rect geisterlich

So würde heute vermutlich die Schlag‑zeile über das letzte Abendmahl Jesu lauten. Und ausnahmsweise hätten die Zeitungen mit den großen Lettern sogar einmal Recht. Denn das letz‑te Abendmahl war zumindest in den Augen der Welt ein echter Skandal – damals wie heute.

Die Fassungslosigkeit der Jünger ist mit den Händen zu greifen und Petrus kann mit dem, was vermutlich alle gedacht haben, nicht hinterm Berg halten. In seiner direkten Art platzt es förmlich aus ihm heraus: "Niemals." Herr, wie kannst du das nur tun? Und vielleicht fiele es ja auch uns schwer zuzusehen, wie der von dem wir glau‑ben, dass er der Sohn Gottes ist, sich zum Diener und Sklaven aller macht.

Sicher, ein Gastgeber hatte zur Zeit Jesu die Pflicht, seinen Gästen nach dem Marsch über die staubigen und steinigen Wege Palästinas die Füße waschen und salben zu lassen. Aber die Betonung liegt auf lassen! Nie‑mals hätte er dies selbst getan. Denn zur Zeit Jesu war dies ein ganz ein‑deutiger Sklavendienst, der gesell‑schaftlich derart verachtet war, dass er nicht einmal hebräischen sondern nur ausländischen Sklaven zugemu‑tet wurde. Kein Wunder also, wenn Petrus derart heftig reagiert. Und kein Wunder, wenn auch wir mit dem

Füße waschenden Herrn so unsere Schwierigkeiten haben. Zu gut haben wir die Hierarchie des Ansehens und der Macht verinnerlicht.

Vielleicht geht es uns ja ein wenig wie Petrus, Judas und den anderen Jüngerinnen und Jüngern, die sich in dieser Stunde einen ganz anderen Jesus wünschen? Einen Jesus, der endlich mal mit der Faust auf den Tisch haut, statt sich niederzuknien, der die Menschen satt macht, statt mit ihnen zu hungern, der dem Terror und der Besatzung endlich ein Ende bereitet, statt sich foltern zu lassen.

Doch Jesus bleibt am Boden. Er spielt nicht die Rolle, die wir ihm zugedacht haben. Denn Jesus liegt ganz auf der Linie Gottes, es ist genau das, was wir seit Weihnachten feiern: dass Gott herabsteigt, dass er sich ganz klein macht und auf Augenhöhe mit uns geht. Und genau das tut Jesus, wenn er seinen Freunden die Füße wäscht. Es ist eine Geste tiefster Zuneigung und Sympathie.

Vielleicht waren die Jünger ja gerade deshalb so entsetzt, weil sie sogar sehr gut verstanden hatten, was Jesus ihnen mit der Fußwaschung als sein Vermächtnis mitgeben wollte. Denn nicht Ansehen, Macht und Ehre lassen sich in der Nachfolge Jesu erreichen.

Ganz im Gegenteil. Wer sich auf Jesus einlässt beginnt eine Karriere nach unten. Eine Karriere, die sich nicht an den gängigen Mustern dieser Welt ori‑entiert, sondern die Jesus und seine Botschaft vom Reich Gottes zum Maß‑stab hat. Und da kommen wir nicht darum herum, uns wie Jesus die Hände schmutzig zu machen. Neue Lebensge‑staltung in Christus ist mehr als pri‑vate Frömmigkeit und auch mehr als nur Wohlfühlen in der Gemeinschaft unserer Verbände. Es geht darum diese Welt besser zu machen und die neuen, „skandalösen“ Maßstäbe des Reiches Gottes zu leben. Denn in unserem Tun will Christus auferste‑hen. Erinnern wir uns daran, wenn wir die Bitte Jesu hören: Tut dies zu meinem Gedächtnis!

Skandal beim Abendmahl

Geisterliches von Bernhard Mosbacher

Chef wäscht Untergebenen die Füße!

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tern

Mein Name ist Karin Gaida und ich bin ab den 1. April 2007 eure neue KSJ‑Bundesleiterin. Ich bin 25 Jahre alt und komme aus Bochum.

Im Januar 2006 schloss ich mein Studium in Diplom ‑ Pädagogik an der

Universität Dortmund ab. Mein Studi‑enschwerpunkt lag hier im Bildungs‑wesen und in der Schulentwicklung.

Nach meinem Studium lebte ich für ein halbes Jahr in Brasilien. Dort bekam ich die Möglichkeit in einem Schulprojekt mitzuarbeiten, wo wir Freizeitangebote für Straßenkinder entwickelten.

Bei der KjG im Erzbistum Paderborn konnte ich nach meiner Rückkehr aus Brasilien erste Berufserfahrungen als Diözesanreferentin machen. Hier betreute ich Schulprojekte im gewalt‑präventiven Bereich.

Hallo KSJ, da bin ich!

Meine Wurzeln in der Jugendver‑bandsarbeit liegen in der KjG. Dort habe ich die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen schätzen gelernt und zahlreiche Erfahrungen auf allen Ebe‑nen gesammelt.

In meiner Freizeit bin ich gerne mit Freunden unterwegs, lese, spiele Kla‑vier und probiere die vielfältige Kultur im Pott zu pflegen.

Ich freue mich auf eine spannende KSJ‑Zeit und auf euch KSJlerInnen, die mir begegnen werden.

Liebe Grüße

Eure Karin

Ein wenig Kür, ein wenig Pflicht: Die Bundeskonferenz ist der alljährliche Höhepunkt der Verbandsarbeit von HD und ND. Dieses Mal gab es hitzige Personaldebatten, Sandwiches auf Bestellung und eine neue Folge der Muppet‑Show.

Alle stimmberechtigten Mitglieder hatten sich zwischen den Jahren in Altenberg eingefunden, um auf der

Bundeskonferenz 2006 die Weichen für das nächste Jahr zu stellen. Alle? Leider nicht: bereits zu Beginn das erste Zittern: Würden die Konferenzen beschlussfähig sein? Nachdem die letzten Nachzügler gegen 21 Uhr ein‑trudelten, wurde die erforderliche Mehrheit dann doch noch erreicht. Zu Recht las man am nächsten morgen in der „d!rectissmia“, der täglichen BUKO‑Sonderausgabe der D!rect,

alle abwesenden Stimmberechtigten gehörten „geteert und gefedert“.

Mit Eifer stürzten wir uns in Kleingrup‑pendiskussionen und zerpflückten den Rechenschaftsbericht. Ob Großver‑anstaltungen wie die Weltbesserma‑cher‑Aktion, Kontaktpflege innerhalb und außerhalb des Verbandes und geplante Workshops im Bildungsbe‑reich: Die Bundesleitungen standen

BUKO 2006Eine teilnehmende Beobachtung

1�d!rect EINS/2007

d!rect internRede und Antwort für ihre Arbeit im vergangenen Jahr. Natürlich wurden sie dafür von den Mitgliedern entla‑stet. Die erste lauwarme Diskussion kam mit dem Antrag zu Änderung der Mitgliedsbeiträge auf. Nach anfäng‑lichen Einwänden, ob Neumitgliedern ein erster Jahresbeitrag von zwei Euro zuzumuten sei, kam es dann doch zur Einigung. Die Schnuppermitglied‑schaft wurde durch die „Zwei‑Euro‑Regelung“ ersetzt.

Wirklich spannend waren hingegen die Wahlen: Friederike Schule Hüls‑horst, Ursula Dörner, Susanne Gotzen und Karin Gaider kandidierten für die politische Leitung des Heliand Mäd‑chenkreises. Karin wurde mit einer klaren Mehrheit bereits im ersten Wahlgang zur Nachfolgerin von Daniela Nohr gewählt. Im Amt des Geistlichen Assistenten für die ND Schülergemein‑schaft ließ sich Bernhard Mosbacher bestätigen. Habemus Bundesleitungen absolutae.

Ein Hauch der weiten Welt brachte Manoj Mathew von der IYCS, der inter‑nationalen KSJ, in die Konferenz. Er stellte die Arbeit seines Teams, ver‑schiedene Projekte und die kommende internationale Jugendkonferenz im Sommer in Uganda vor. Mit einer mul‑timedialen Präsentation machten Jörn Reck und Christoph Graener heiß auf die „Tour for one World“. Im Studienteil der BUKO stellten die Bundesleitungen ihren Leitungsbericht vor. Das Thema: Die UN‑Millenniumsziele. Leider fielen die Vorträge zweier Referenten aus, da diese nicht erschienen waren. Von einer ausgiebigen Diskussion hielt dies

jedoch niemanden ab. Vertreter der Delegation aus Trier warfen den Bun‑desleitungen vor, zu wenig recherchiert zu haben und die Millenniumsziele nur einseitig zu beleuchten. Dies wiederum veranlasste andere Teilnehmer dazu, den Trierern vorzuwerfen unnötig an einzelnen Worten herumzunörgeln und pathetische „Diskussionen über Diskussionen“ zu führen. Eigentlich hatten alle Recht, und daher wurde beschlossen, dieses wichtige Thema

noch einmal in einer Arbeitsgruppe zu vertiefen und Arbeitsmaterialien für die Diözesan‑ und Stadtgruppenebene bereitzustellen.

Für Momente in denen Nervennah‑rung unverzichtbar war, hatten sich die Aachener, die dieses Jahr für das Café verantwortlich waren, einen besonderen Service ausgedacht: Eine Bestellung per SMS und schon war das Lieblingssandwich unterwegs zum Tisch. Noch einmal emotional wurden die Debatten über einen Initiativantrag der Trierer‑Fraktion. Es ging um die Abschiebung einer kurdischen Familie, die bereits zehn Jahre in Deutsch‑land gelebt hatte und die sich zuletzt ins Kirchenasyl geflüchtet hatte. Der Herbstrat 2006 hatte sich bereits mit der drohenden Ausweisung befasst, jetzt legte die BUKO noch einmal

nach und verabschiedete eine Stel‑lungnahme, die die Rückkehr der nun abgeschobenen Familie forderte. Zum Schluss der BUKO gab es dann noch eine traurige Überraschung: Christia‑ne Bauer verabschiedete sich, da sie zum kommenden Herbstrat ihr Amt als geistliche Leitung des Heliand nieder‑legen wird, um sich auf ihr Jurastudi‑um zu konzentrieren. Nach vier ereig‑nisreichen aber auch anstrengenden Tagen, machten sich dann alle auf den Heimweg, natürlich nicht ohne vorher ausgiebig gefeiert zu haben.

Zur Verabschiedung von Daniela hat‑ten die Bundesleitungen noch eine

Vorstellung ihre Version der Muppet‑Show gegeben.

von Julia Schappert

Was ich als Buko‑Neuling mit‑nahm: Ganz neue Einsichten in die demokratische Verbandsarbeit, die Freude über viele junge Leute, die sich mit viel Engagement für die KSJ engagieren und bestimmt zwei Kilos mehr auf den Rippen.

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tern AACHEN: DOSL 2007. Das Diözesane

Oberstufenlager findet in diesem Jahr im Land des aktuellen Fußball‑Weltmeisters statt. Vom 6. – 20. Juli werden 30 Teilnehmer ab 16 Jahren, angeführt von einem bis in die letzte Haarspitze motivierten Leitungsteam, die italienische Provinz Umbrien unsi‑cher machen.

BERLIN: Diözesanwochenende Gib8cht! Die drei Berliner Stadtgruppen star‑teten Mitte März mit allen Gruppen‑kindern und Leiterrunden ins neue Jahresmotto „Gib8cht!“. Hintergrund des Jahresmottos sind die acht UN‑Millenniumsziele, mit denen sich alle Gruppen im Laufe des Jahres näher auseinandersetzen wollen.

DRESDEN-MEISSEN?: Diözesanbüro ist umgezogen! Das Diözesanbüro der KSJ Dresden‑Meißen ist mitsamt der ND‑Stadtgruppe Gilmore Girls bis Ende Dezember nach Neuseeland umgezogen, da der König ins Exil gezo‑gen ist. Sein Hofstab arbeitet aber in Deutschland weiter an der Aufnahme in die Bundesebene. Die weiteren Auf‑baupläne sind im Entstehungsprozess. Alle Anfragen zum weiteren Verlauf sind schriftlich an den König zu rich‑ten: König Busching; 281E Great King Street; Dunedin 9016; New Zealand.

EICHSTÄTT: Stadtgruppe Ingolstadt gegründet! 15 Jugendliche, alle im Lei‑teralter, aus dem offenen Jugendtreff der Franziskaner sind als Stadtgruppe der KSJ beigetreten. Erster Geistlicher Leiter ist der Kapuziner Pater Jose.

ESSEN: Neues Mitglied gewonnen! Unsere neue Bundesleiterin des Heli‑and‑Mädchenkreis Karin Gaida ist ihrer neuen KSJ‑Heimatdiözese Essen beigetreten. Das D!rect‑Redaktions‑team freut sich schon auf ein Come‑back der Essener auf Bundesebene.

FULDA: Wir präsentieren: Die KSJ! Auf der Diözesankonferenz wurden neue Ideen für die Neuwerbungstage erar‑beitet. Außerdem wurde die neue KSJ‑Präsentation vorgestellt und ebenfalls im Studienteil überarbeitet. Nun kön‑nen die Neuwerbungstage kommen.

HAMBURG: Auf der Diözesankonferenz stehen in diesem Jahr Wahlen auf der Tagesordnung. Des Weiteren wird die Kampagne für die Umsetzung des UN‑Milleniumsziele tatkräftig unterstützt.

HILDESHEIM: Völlig neu orientiert!? 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich nach dem „Persönlich‑keitsorientierten Kurs“ (POK) zur KSJ orientiert. Mehr zur Stadtgruppen‑

gründung in Hildesheim erfahrt ihr in dieser D!rect.

KÖLN: Oberstufentreffen 2007 in Ber‑lin. Vom 25. bis 29. Mai setzen sich die Kölner in der Bundeshauptstadt mit dem Thema Rechtsextremismus aus‑einander. Es wird anspruchsvoll, aber nicht theoretisch und trocken.

MAGDEBURG: Zwischen Glatteis und Osterhasen! Die Stadtgruppe Halle setzt in der österlichen Bußzeit auf gemeinsame Tage. Zunächst ging es am Anfang der Fastenzeit aufs Glatt‑eis in die Eishalle. Ende März fand die traditionelle (Vor‑) Osteraktion im Eli‑sabeth‑Gymnasium statt.

MAINZ: In diesem Jahr gibt es in Mainz drei Veranstaltungen, die wir neben unseren gängigen wie zum Beispiel das Zeltlager oder die Diözesankonfe‑renz besonders erwähnen wollen. Da wäre zum einen der diesjährige KMF‑Bundestag in Trier. Mainz hat vielfach bewiesen, dass wir in der Lage sind ein hoch qualifiziertes Café‑Team auf die Beine stellen zu können, dass eine gemütliche und partyreiche Atmosphä‑re zu Stande bringen kann. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Wahl wieder einmal auf uns Mainzer fiel. Wir sorgen auf dem KMF‑Bundestag für das leibliche Wohl der Teilnehmer. Wir freuen uns auf guten Service und eine

D!rect-VerbindungNeues aus den Diözesen

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d!rect interngute Stimmung. Hoffen wir, dass die Mettwurstbrötchen auch dieses Mal in ausreichender Stückzahl vorhanden sein werden. Die zweite Veranstaltung ist unser Thematik‑AK. Wir treffen uns alle paar Wochen und behandeln vor‑her festgelegte Themen. Dabei liegt unser Schwerpunkt auf der Gesell‑schaft in 20 Jahren. Wie werden wir leben? Welche Technologien wird es geben? Welche nicht mehr? Wie ent‑wickelt sich das Klima, die Umwelt? Das sind so ein paar Fragen, die wir für uns versuchen zu beantworten. In 20 Jahren kann sich einiges verändern und man kann bei seinen Überlegungen realistisch bleiben und driftet nicht direkt in die „Science Fiction“ ab. Bei jedem Treffen greifen wir immer nur kleine Aspekte der Gesellschaft auf. Das eine Mal behandeln wir das Thema Bildung, ein anderes Mal das Klima, die Umwelt oder Energie. Nach Möglichkeit soll sich zum Ende hin auch ein Jahres‑thema entwickeln. Als letztes möchte ich noch unsere diesjährige diözesan‑weite Großveranstaltung erwähnen. Wir werden über ein verlängertes Wochenende die Lahn mit Kanus her‑unter fahren. Das Ganze soll sich so in einer Größenordnung von 30 bis 40 Teilnehmern bewegen. Neben dem Pad‑deln selbst wird es noch verschiedene Aufgaben geben, die zu meistern sind. An einem Tag wird es eine Art Stati‑onsspiel geben, bei dem die verschie‑denen Mannschaften gegeneinander antreten. Wir werden auch Limburg als eine Station anfahren und auch dort wird es wieder einige Aufgaben für die Teilnehmer geben. Hoffen wir auf gutes Wetter, viele Teilnehmer und

keine Schiffsbrüchigen. So jetzt wisst ihr, was wir neben den alljährlichen Events noch so in Mainz machen. Wenn ihr mehr wissen wollt, schreibt uns einfach eine Mail. buero@ksj‑mainz.de

MÜNSTER: Zwischen Stadtgruppen‑tournee und Geschäftsführungswech‑sel! Die Diözesanleitung hat Anfang des Jahres alle Schülercafés und Stadtgruppen besucht um den Kontakt zur Basis zu vertiefen. Erfolgreich war auch der Geschäftsführerwechsel im März. Neu am Start: Peter Heckenbü‑cker.

TRIER: „Geld oder Leben?“ Gemeinsam mit dem BDKJ Trier werden die ersten Vorbereitungen für Protestaktionen aus Anlass des G8‑Gipfels vom 6. bis 8. Juni 2007 in Heiligendamm getrof‑fen. Beim Auftaktwochenende im März entstanden die ersten Großpupen, zum Einsatz bei kleinen und großen Demonstationen. „Auf die Straße, fer‑tig, los!“

WÜRZBURG-BAMBERG: Nürnberg (wieder) auferstanden! Diözesankap‑lan Pater Damian hat erfolgreich zehn Jugendliche für den Wiederaufbau der Nürnberger Stadtgruppe geworben. Einer KSJ‑Gruppe im Turm steht nun nichts mehr im Wege. Beim ersten Auf‑tritt auf der Diözesan‑Ebene gewannen die Nürnberger Fünftklässler gleich das diözesane Fußballturnier.

Alle Diözesen, die jetzt hier nicht erscheinen, sollten dies als Ansporn nehmen in der nächsten Ausgabe doppelt und dreifach drin zu sein!!

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Die Katholische Studierende Jugend (KSJ)Heliand-Mädchenkreis (HD)

sucht eine

Theologische Assistentin (50%)

die in der Bundesleitung des Verbandes die Aufgaben der Geistlichen Leitung wahrnimmt. Die Theologische Assistentin ist Mitglied der Bundesleitung und mitverantwortlich für die Gesamtleitung des KSJ‑Bundesverbandes.

Zum Aufgabenbereich der Theologischen Assistentin gehören:

Leitung des HD‑Mädchenkreises zusammen mit der hauptamtlichen Bundesleiterin

pastorale Begleitung von Verbandsmitgliedern und spirituelle Gestaltung von Bundesveranstaltungen

Maßnahmen zur theologischen Qualifizierung von MitarbeiterInnen sowie die Begleitung und Weiterbildung der Erwachsenen MitarbeiterInnen und Priester im Verband

Umsetzung der Beschlüsse der Verbandsgremien

Vertretungsaufgaben innerhalb und außerhalb des Verbandes

Wir erwarten:

ein abgeschlossenes Studium der katholischen Theologie (Dipl.) oder eine vergleichbare Qualifikation

Erfahrungen in der kirchlichen Jugend(verbands)arbeit

die Fähigkeit in demokratischen Strukturen zu arbeiten

Team‑ und Kooperationsfähigkeit

Reisebereitschaft und Bereitschaft zur Arbeit an Wochenenden

Die Ausschreibung richtet sich besonders an Pastoral‑ und Gemeindereferentinnen sowie Religionslehrerinnen und Schulseelsorgerinnen im kirchlichen Dienst, die über eine kirchliche Sendung (Missio Canonica) verfügen. Wir bemühen uns um eine Freistellung.

Wir bieten:

Zusammenarbeit mit politisch aktiven, spirituell interessierten SchülerInnen und StudentInnen

Hohes Maß an Gestaltungsmöglichkeiten und eigenverantwortliches Arbeiten

Kollegiale Beratung

Gemeinsame Leitungsverantwortung im Team

Zuarbeit durch ReferentInnen der Bundesebene

Vergütung in Anlehnung an den TVÖD

Es handelt sich bei der Theologischen Assistentin um ein Wahlamt, das von der Jahreskonferenz des Heliand‑Mädchenkreises für drei Jahre besetzt wird. Die Wahl findet am 28.12.2007 statt. Die Amtszeit beginnt am 01.02.2008. Dienstsitz ist Köln.

Bewerbungen bitte bis zum 15. Mai 2007 an den Wahlausschuss: KSJ Bundesamt, P. Bernd Hagenkord SJ, Gabelsbergerstr.19, 50674 Köln

Für weitere Informationen: 0221 / 9420180 (Christiane Bauer, Theologische Assistentin des Heliand Mädchenkreises) oder www.ksj.de

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Die Idee war schon in vielen Köpfen geboren, ein gewisses Verlangen lag immer in der Luft, in so manchem Traum wurde es schon durchlebt: das PFINGSTIVAL! Im August letzten Jahres machten sich vier Leute auf, um diesen Traum wahr werden zu lassen und nach 8 Jahren wieder ein großes Pfingstlager stattfinden zu lassen! Vom 25.‑28. Mai 2007 findet nun das großartige Event auf der Zeltwiese in Ratzeburg statt.

Nun soll keiner meinen, dass dort tausende KSJ’ler zusam‑menkommen – es wird eine bescheidende Anzahl von ca. 80 Jugendlichen ab der 10. Klasse sein und doch steckt in dem Ganzen etwas Großes und Überdimensio‑nales! Denn auf einmal verlassen alle ihr gewohntes Terrain – sei es nun ihre feste Leiterrunde, ihr politisches Gremium, ihren zugewiesenen Platz – um etwas gemeinsam zu erleben, dass es so lange nicht mehr gab: die KSJ im Ganzen, mit all ihren Facetten und Gesichtern! Das Pfingstival soll bewegen, anstoßen, zusammenführen und begeistern! Die Zielrichtung ist klar: Erlebe in diesem Moment Deinen eigenen Verband so intensiv, wie es nur geht, und spüre diese Form der Gemeinschaft, wie es sie nur in der KSJ gibt!

So manch ein Leser mag nun denken, dass ein Pfingstlager in der Größe

nichts bedeutendes ist oder dass die Ziele eigentlich für alle Aktionen ste‑hen müssten. Was ist also anders an diesem Pfingstival?

Für uns hier in Hamburg bedeutet es, die Türen weit aufzumachen und neue

Wege zu beschreiten. So versuchen wir zur Zeit, alle Gruppen und Gre‑mien der KSJ in die Vorbereitung mit einzubeziehen und jedem die Aufgabe zukommen zu lassen, die er kann und worauf er Lust hat. Insgesamt werden knapp 40 Leute an der Vorbereitung und Durchführung beteiligt sein. Durch die Einbindung auch gerade ehema‑liger und älterer KSJ’ler soll ein über die Schulzeit hinweg verbindendes Zusammengehörigkeitsgefühl deutlich und der Vermischung von Erfahrungen und neuen Ideen Raum gegeben wer‑den. Es wäre großartig, wenn durch das Pfingstival eine Begeisterung ent‑steht, die zukünftigen Aufgaben in dem Bewusstsein zu bewältigen, dass man zusammengehört und es gemeinsam

schaffen kann.

Das Programm ist einfach und bunt. Mit einer Fahrradtour machen sich die Teilnehmer am Freitag auf den 60km langen Weg nach Ratzeburg. Auf dem Zeltplatz erwartet sie ein Zirkuszelt,

das am gleichen Abend mit einem Umtrunk eingeweiht wird.

Der Samstag steht unter dem Zeichen des gemeinsamen Han‑delns, in dem mit allen ein großes Baffa‑Baffa‑Spiel gespielt wird, bevor abends bei Live‑Musik abgefeiert wird.

Die KSJ selbst ist am Sonntag Thema. Anhand eines Planspiels kommt es zum Austausch über Erfahrungen, Werte und neue

Möglichkeiten in der KSJ‑Hamburg. Der Tag wird abgerundet durch eine gemeinsame Messe im Zirkuszelt, die fließend in die Abschlussparty über‑geht.

Zu guter Letzt wird es am Montag noch eine große gemeinsame Abschlussak‑tion geben, bevor die Teilnehmer den Rückweg antreten.

Das PFINGSTIVAL soll ein Moment im Jahr sein, der ausstrahlt! Für diesen Moment geben wir alles! Wenn wir seh‑en, wie sich die Leute schon jetzt in die Vorbereitung reinhängen und wie sehr dieses Event schon Gesprächsthema in der KSJ ist, so sind wir frohen Mutes, dass es dieser Moment wird!

PFINGSTIVAL

PFINGSTIVAL-Team: Ansgar Langkau, Markus Bruhn,

Ewelina Slupecka, Ida Schütt (v.l.)

Alles für diesen Moment!

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„Kirchenraum mit Kopf, Herz und Hand erlebt“, so titelte die Münstersche Zei‑tung, die über den ersten „Kirchen‑pädagogischen Oasentag“ im März berichtete.

Kirchenräume provozieren, Kirche hat eine Menge zu bieten und wer denkt, dass Jugendkultur und Kirche nicht zusammen passen, der kennt den „Kirchenpädagogischen Oasentag“ noch nicht!

Die KSJ, das Schülercafé Lenz, und die Jugendkirche effata! bieten für Schul‑klassen eine neue und experimentelle Begegnungsform mit Kirche und sich selbst unter der Fragestellung: „Und…woran glaubst du?“

„Glaube beginnt als Experiment und endet als

Erfahrung“

Sowohl für die Jugendlichen als auch für das verantwortliche Oasentag‑Team sind die ersten Oasentage in der Jugendkirche eine positive, neue und vor allem zukunftsweisende Erfahrung. Der „Kirchenpädagogische Oasentag“ bietet Raum für Fragen, die die Jugendlichen bewegen, die Möglichkeit eine Beziehung zum Raum Kirche zu knüpfen, die nötige Zeit um

sich in Ruhe umzusehen und den Kir‑chenraum zu entdecken.

Erfahrung sammeln, Eindrücke sam‑meln, sich selbst sammeln! Das sind unter anderem die Kerngedanken des Konzeptes „ Kirchenpädagogischer Oasentag“, der schwerpunktmäßig für Schüler und Schülerinnen ab der 10. Klasse und Berufsschulklassen ange‑

boten wird. Anders als die „Tage reli‑giöser Orientierung“, beschränkt sich der „Kirchenpädagogische Oasentag“ auf die Zeitspanne eines normalen Schultages. Dieser Umstand hat den Vorteil, dass deutlich weniger Unter‑richt ausfällt und so der organisato‑

rische und finanzielle Aufwand für die Schule überschaubar bleibt. Hinsicht‑lich der Durchführung orientiert sich das Oasentagteam an den Bedürfnis‑sen der Jugendlichen.

In entspannter Atmosphäre beginnt dieser besondere Tag mit einem Früh‑stück im Schülercafé Lenz. Danach findet der Oasentag in der Jugend‑kirche statt. Den ganzen Tag beglei‑tet die Jugendlichen die Frage des Glaubens. Der Raum Kirche, in dem Menschen schon seit Jahrhunderten Glauben leben und erleben, ist für die Jugendlichen eine neue Erfahrung. In einem 20‑minütigen Film werden ganz zu Beginn verschiedene Sequenzen gezeigt, die darstellen, woran Men‑schen glauben: Verschiedene Kul‑turen und Religionen, Sport, Musik, politische Einstellung, das Nichts, Gott und Liebe… Menschen glauben unter‑schiedlich und leben ihren Glauben auf unterschiedliche Art und Weise.

Diese Erkenntnis leitet zu der Frage‑stellung, woran jeder Einzelne glaubt. In einer Schreibmeditation und in Kleingruppen besteht der nötige Raum sich dieser Fragestellung zu öffnen und sich in der Gruppe auszutauschen. Die Jugendlichen bekommen so die Mög‑lichkeit im gemeinsamen Austausch voneinander zu lernen.

Ein „Sinnesparcour“ in der Kirche bie‑

Und…woran glaubst du?Der „Kirchenpädagogische Oasentag“ in der Jugendkirche Münster

Weitere Informationen im Netz

www.jugendkirche‑muenster.de

www.cafe‑lenz.de

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tet weitere Möglichkeiten den Raum für sich zu erschließen und Erfah‑rungen im Kirchenraum zu machen. Um die verschiedenen Sinne zu schärfen, kann man sich alleine auf die Reise machen, sich blind führen lassen, alleine blind an einem Seil entlang gehen und Gegenstände aus der Kirche ertasten oder sich zu zweit über Entdeckungen austauschen. Bewegungsfreiheit in der Kirche, sich im Raum ausprobieren, laut seinen Namen rufen und lauschen, wie der Schall im Raum auch durch Probieren mit verschiedenen Musikinstrumenten

wirkt, das Taufbecken ertasten, Kir‑chenfenster auf sich wirken lassen, die Atmosphäre des Raumes spüren und sich selbst mittendrin erleben; das sind Erfahrungen, die man nicht jeden Tag machen kann

Jugendkultur in die Kirche holen, das ist ein weiterer Bestandteil des „Kir‑chenpädagogischen Oasentages“. Die geringe Bereitschaft der Jugendlichen zur Kirchenzugehörigkeit, wie es in der 15. Shell Jugendstudie deutlich wird, scheint in keiner Weise die Attrakti‑vität von Religion zu vermindern: Im Gegenteil, denn in den verschiedenen Bereichen der Jugendkultur wie Mode oder Musik scheint eine Welle von religi‑ös inspirierter Zeichen und Ges‑ten zu boomen. Der Einfluss von Jugendkultur ist oft unschätzbar, denn: Musik, die heute nur in den angesagten Clubs gespielt wird, ist morgen in den Charts, was die „hippen“ Szene‑Insider heute tragen, wird morgen zur Massenmode. Wer wissen will, wie die Gesellschaft von morgen aussieht, sollte sich die Jugendlichen von heute genauer anse‑hen.

Genau hier setzt der Kirchenpädago‑gische Oasentag an: Hinsehen, was Jugendliche interessiert, womit sie sich im Alltag beschäftigen und sie ernst nehmen. Um sich dann gemein‑sam mit ihnen mit Hilfe verschiedener Musikstücke oder Filmszenen über

von

Sabrina (Bibi) Kaiser

KSJ-Münster Oasentagsteam

&

Stefanie Bockholt

Pastoralreferentin

in der Jugendkirche effata!

ihre Suche nach Sicherheiten, Werten und Glauben auseinander zu setzten.

Denn in ihrem bewegten Schulall‑tag bleibt oft nicht genügend Zeit und Raum um über Glaubens‑ und Sinnfragen nachzudenken und sich gemeinschaftlich auszutauschen. In der Jugendkirche soll den Jugend‑lichen eine Möglichkeit geboten wer‑den sich für die Kirche, den Glauben und sich selbst zu öffnen. Der erste „Kirchenpädagogische Oasentag“ waren ein voller Erfolg. Die nächsten Termine folgen im Juni und August. Nach diesem erfolgreichen Auftakt und der positiven Resonanz von Seiten

der Jugendlichen und des Oasentag‑Teams, hoffen wir auf weitere gelun‑gene Oasentage in der Jugendkirche und darauf, dass das ein oder andere neue und alte Gesicht auch den Weg ins Schülercafé Lenz ‑ direkt gegenüber der Jugendkirche effata! ‑ findet.

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Anfang November wurde auf der Diözesankonferenz der KSJ Münster die „Jugendleiterinitiative“ als das neue Projekt für das Jahr 2007 ver‑abschiedet. Ziele des Projektes sind eine deutlichere Etablierung der KSJ als Schülerverband an weiterführen‑den Schulen und die Möglichkeit einer Gruppenleiterausbildung für Schüle‑rinnen und Schüler.

Die Teilnahme und das Engagement von Schülerinnen und Schülern in Jugend‑gruppen ist eine tolle Freizeitbeschäf‑tigung. Man verbringt eine aufregende Zeit mit Freunden und verwirklicht gemeinsame Ideen und Interessen. Darüber hinaus ermöglicht Jugend‑

gruppenarbeit aber auch viele Lern‑prozesse im Bereich sozialer Fähig‑keiten. Die Leitung und Moderation einer Gruppe oder die Planung einer Gruppenstunde sind nur zwei Beispiele hierfür.

Die KSJ Münster ermöglicht mit der „Jugendleiterinitiative“ Schülerinnen und Schülern ab 15 Jahren die Jugend‑arbeit und verbandliche Strukturen kennen zu lernen. Dazu wird die KSJ Anfang 2007 zunächst an Münsteraner Schulen eine halbjährige Gruppen‑leiterausbildung anbieten. Während dieser Ausbildungsphase, die aus zwei Theorieblöcken und einer langen Praxisphase besteht, haben die Teil‑

nehmerInnen die Gelegenheit selbst‑ständig und nach eigenen Interessen Aktionen oder Projekte zu planen und durchzuführen.

Jugendleiterinitiative

Neue Leiterausbildung für Schülerinnen und Schüler

von Gaby Kempter, KSJ Münster

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In den Osterferien 2007 wird der erste Durchgang mit einem einwöchigen Ein‑führungskurs starten. Hier wird vor allem das Basiswissen zu den Themen Gruppenleitung und Organisation von Aktionen oder Projekten vermittelt und ausprobiert. Gerade der organi‑satorische Aspekt ist wichtig für die fünfmonatige Praxisphase, die sich an den Einführungskurs anschließt. Um einen Eindruck zu bekommen, wie bestimmte Aufgaben oder Veran‑staltungen der KSJ ablaufen können, werden die Schülerinnen und Schüler an den jeweiligen Schulen ein Projekt durchführen. Wie dieses Projekt aus‑sieht, ist ihnen dabei weitestgehend selbst überlassen. Denkbar wäre zum Beispiel die Durchführung eines The‑

d!rect internmentages oder eines regelmäßiges Angebotes in Form einer AG oder von Gruppenstunden. Die KSJ steht den Schülerinnen und Schülern während der ganzen Zeit beratend und unter‑stützend zur Seite.

Um die Jugendleiterausbildung abzu‑schließen, fahren die TeilnehmerInnen im Herbst auf ein Abschlusswochen‑ende, wo die Projekte der Praxisphase vorgestellt und die Theorie vertieft werden. Die Ausbildung endet nach diesem zweiten Kurs mit dem Erwerb eines Jugendleiterzertifikats, mit dem auch die JULEICA beantragt werden kann. Und wenn den ausgebildeten Jugendleitern die KSJ‑Luft gefällt, dürfen sie gerne bleiben und weiter‑machen.

Voneinander lernen -

miteinander lernen!

Das wäre meine Antwort, wenn ich gefragt werden würde, wie man in einem Satz beschreiben kann, was der Inhalt des Hauptberuflichentreffens der KSJ‑ReferentInnen war. Vom 06. bis 09. Februar trafen wir uns in Nürnberg. Als Neuling war es für mich eine Reise ins Ungewissen. Ich war sehr gespannt, wer oder was mich dort erwarten würde. Gleichzeitig stellte ich mir die bange Frage, ob sich die Fahrt dort hin lohnen würde, während sich an meinem Schreibtisch die Arbeit stapelt.

Im Nachhinein kann ich die Frage, genauso wie die anderen ReferentInnen, nur bejahen. Zum einen, weil wir in den Tagen sehr viel voneinander gelernt haben. Es wurden Aktionen anderer Diözesanverbände vorgestellt, Ideen ausgetauscht und Hilfestellungen gegeben. Auch ich hatte Raum mich mit meinen Erfahrungen positiv einzubringen. Zum anderen, weil wir auch miteinander gelernt haben. Jasmin Strobel (Diözese Rottenburg‑Stuttgart) und Evi Rottach (Diözese Freiburg) hatten sich bereit erklärt, unser Treffen inhaltlich vorzubereiten. Thema unseres Fortbildungsteiles war die Ganztagsschule und ihre Auswirkungen auf und Erfordernisse an die Jugendverbandsarbeit. Als Referenten eingeladen waren der Direktor des Gymnasiums aus Ellwangen, Herr Dr. Hermann Rieger, sowie Tobias Kompe vom Landesjugendring Rheinland‑Pfalz. Beide unterstrichen in ihren Ausführungen die Wichtigkeit eines Jugendverbandes wie der KSJ. Unsere verbandliche Arbeit wurde als unverzichtbar für die Umsetzung und das Leben in der Ganztagsschule erachtet.

Für mich hat dieses Treffen eine große Bedeutung gehabt. Zum einen zu wissen, nicht allein zu sein mit seiner Arbeit, zum anderen die Zeit sinnvoll verbracht zu haben: Voneinander gelernt – miteinander gelernt!

Andreas Ihm

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Aufbauarbeit wird in der KSJ nicht nur groß geschrieben, sondern auch tatsächlich erfolgreich betrieben. Nach den Neugründungen in Gießen, Magdeburg und Bremen startet die KSJ nun auch am Josephinum direkt gegenüber vom Dom in der Bischofs‑stadt Hildesheim.

Was noch vor etwa zwei Jahren undenkbar schien, ist am Abend des 25. Februar 2007 Wirklichkeit geworden: Die zweite Stadtgruppe der KSJ im Bistum Hildesheim wurde am Bischöflichen Gymnasium Josephinum gegründet. Im Vorfeld gab es einige Gespräche mit der Schulleitung und

einigen Lehrern, drei Kurse mit Schülerinnen und Schülern des neunten und zehnten Jahrganges und eine Veranstal‑tung zur Kommunalwahl. Daraus hervorgegangen sind 14 Schülerinnen und Schüler des zehnten Jahrganges (alle frisch ausgebildete Jugendleiterinnen und Jugendleiter), die großes Interesse an einer KSJ‑Stadtgruppe an ihrer Schule signalisierten. In diversen sonntagabendlichen Tref‑fen mit der Diözesanleitung Maike Steckhan und Henning Anhoeck sowie der Bildungsreferentin Elke Peters ist dann das Projekt ’Stadtgruppengründung’ gereift und schließlich umgesetzt worden – natürlich an einem Sonntagabend.

Bevor Eltern, Lehrer, Schulseelsorger, Schulleiter und KSJ‑lerInnen aus der Stadtgruppe Hannover zum Feiern geladen waren, hatte die neue Stadtgruppe ihre erste Konferenz: der Eintritt in die KSJ, eine Einführung in das Wahlprozedere und die nachfolgende Wahl der verschiedenen Ämter, waren die Tagesordnungspunkte dieser Konferenz.

Auf der anschließenden Feier wurde der frisch gebackenen Stadtgruppenleitung (Jannis Hagenah,

Sophie Poppenhäger, Lioba Schreiner und Philipp Reich‑ardt), dem Kanzler Johannes Sosada, dem Öffentlichkeits‑arbeitsteam Hannah Vollmer und Philipp Engelke sowie dem Betreuer der Homepage Leonard Holze zur Wahl gratuliert. Abgerundet wurde die Konferenz von einem geistlichen Impuls von Schwester Simone Remmert (Geist der KSJ‑Hannover) und der Segnung des neuen KSJ‑Raumes durch den Schulseelsorger des Josephinums Kaplan Stephan Lüttich.

Mit einer kleinen „Was ist eigentlich die KSJ?“‑Präsentation stellten die KSJlerInnen bereits durchgeführte und anste‑hende Projekte und Aktionen der KSJ am Josephinum vor. Von Schulleiter Herrn Haunhorst und der Diözesanleitung konnten die KSJlerInnen anschließend herzliche Glückwün‑sche entgegennehmen.

Die Krönung des Buffets, zu dem dann alle Gäste eingela‑den wurden, war wohl die großartige KSJ‑Torte, die von einem KSJ‑Vater aus Hannover gestiftet wurde! Es war ein großar‑tiges, gelungenes Fest und wir dan‑ken allen, die daran beteiligt waren.

Sonntags in Hildesheim

Die neue Stadtgruppenleitung (v.l.): Lioba Schreiner,

Jannis Hagenah, Philipp Reichardt, Sophie Poppenhäger

Zur Geburt... eine KSJ-Torte!

von Elke Peters

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Wir könnten uns natürlich ganz gewöhnlich vorstellen, aber unsere Geschichte ist etwas Besonderes, etwas Einzigartiges und Einmaliges. Das sagen zwar alle, aber bei uns stimmt es. Echt! Ganz wirklich! Meis‑tens jedenfalls…

Wir haben vor dem Tag im Oktober 2005, an dem die KSJ zum ersten Mal an unsere Schule kam, noch nie etwas von ihr gehört. Es war so, als hätte sie die Erde einfach so ausgespuckt und das „d!rect“ in unsere Pausenhalle.

Von diesem Tag an lernten wir viele verschiedene Menschen kennen. Große und Kleine, Dicke und Dünne, Sympa‑thische und weniger Sympathische und auch ein paar ganz Besondere.

Leisa und Felix gehören zu jenen Besonderen. Sie kamen zu uns in unsere charmante, kleine Großstadt mit dem Schlüssel am wunderschönen Weserstrand und zogen uns in ihren Bann, der uns nicht mehr los ließ.

Uns wurde allerlei beigebracht und auch Blödsinn erzählt, denn das Wich‑tigste war, dass wir immer eine Menge Spaß zusammen hatten.

Am 25. November 2006 waren wir dann alle bereit es mit den Kindern

aufzunehmen. Unse‑re Gruppe hatte sich zusammengefunden und unsere Gründungsfeier, mit freundlicher Unter‑stützung der Hambur‑ger‑Jungs (an dieser Stelle ein freundliches: MOIN!), gut überstanden.

Uns müssten schön Flügel gewachsen sein,

denn die Segenswünsche, die wir ent‑gegen nehmen durften, waren nicht zu knapp. Hierfür einen ganz lieben Dank, es ist schön zu wissen, dass man will‑kommen ist.

Mittlerweile sind wir sehr glücklich mit unseren kleinen Monstern. Sie respek‑tieren uns, solange wir uns hinterm Sofa verstecken. Nein, im Ernst. Wir lieben sie. Es macht Spaß zu sehen, wie sich Freundschaften bilden, vertiefen und diese kleine Truppe zusammen‑wächst.

Die Hymne an unsere Runde wird gesungen und nicht geschrieben. Wir befinden uns momentan immer noch in unsere Kuschelphase und werden die‑

se auch nicht all zu bald überwinden. Wir haben einfach zuviel Spaß zusam‑men. Klingt komisch, is auch so..Aber wir schweifen vom Thema ab. Das tut uns leid, aber nicht weh.

Nun, es war ein kleiner Schritt für die KSJ, aber ein großer für Bremen. Einen großen Schritt, auf den noch viele Folgen werden. Denn wir haben noch verdammt viel zu tun. Und wer wissen möchte wie der Traum weiter‑geht, hält bei der „Tour for one World“, einfach nach uns Ausschau!

Von Jessika Grabinski und

Frederieke Kloppmann

Bremen - ein Herbsttraum

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Was haben Rosen und Lollis gemein‑sam? Die „Roten Engel“ meinen, dass beides einem den Tag versüßt! Der süße Lolli ist mehr gegen den Kum‑mer und die rote Rose symbolisiert die Treue in der Liebe. „Jeder 5er ein Lolli“ und „Lasst die Liebe rein in Euer Life‑Design!“ zum Valentinstag ‑ zwei Aktion für andere und auch ein wenig für die „Roten Engel“ der KSJ‑Marien‑schule in Berlin.

Zur Vergabe der Halbjahreszeugnisse an der Berliner Marienschule war es wieder soweit. Viel Freude aber auch Trauer war in den Gesichtern der Schüler zu erkennen, als sie mit ihren Zeugnissen über den Hof schlichen. Fast jeder kennt es eine schlechte Note auf dem Zeugnis zu haben. Aus

diesem Grund hatte sich die KSJ überlegt, wie man die Gedanken der Schüler von diesen schlechten Noten ablenken könnte.

Es entstand daraus eine Aktion, die nun schon zum wiederholten Mal an der Schule stattfand. Die Lolli‑Aktion: „Jeder 5er ein Lolli.“ Das Prinzip ist einfach. Jeder Schüler der einen Fün‑fer auf seinem Zeugnis vorfand, konnte gegen Vorlage seines Zeugnisses einen Lutscher bekommen. Inzwischen ist die Aktion zu einem festen Bestandteil des Schullebens geworden.

Diese kleine Geste soll nicht heißen, dass das Schreiben von Fünfern cool ist. Es sollte von den Gedanken abge‑lenkt und nebenbei gute Werbung für die KSJ gemacht werden. „Wir wollen unseren Gruppenkindern und Mitschü‑lern zeigen, dass wir, die KSJ, für sie da sind. Egal welche Noten sie schrei‑ben. Es gibt keine schlechten Schüler, sondern nur Schüler, die schlechte Noten bekommen“, meinte die Stadt‑gruppenleiterin Friederike Ebel.

Lasst die Liebe rein in Euer Life-Design!

Gut zwei Wochen später... Küssende Menschen so weit das Auge reicht, überall, turtelnd, Händchenhaltend.

Lollis und Rosen

zwischen den Halbjahren

Es war der Tag der Liebe und der Blumenge‑schäfte: Valen‑tinstag.

Der Valen‑tinstag gilt als Festtag der Jugend und der Liebe. Also sag‑te sich die KSJ: „Lasst die Liebe rein in Euer Life‑Design!“. Alle Schülerinnen und Schüler an der Marienschule in Berlin‑Rixdorf hatten die Möglichkeit für einen kleinen Unkostenbeitrag Rosen für die Liebsten zu bestellen. Immerhin über 250 Rosen und unzäh‑lige Briefe mit lieben Botschaften, wechselten an diesem Tag die Besitzer und wurden von den „Roten Engeln“ überbracht. Eine schöne Idee, gerade weil nicht jeder so glücklich war, wie er es sein sollte an diesem Tag. Das verlegene Lächeln in den Gesichtern der Jugendlichen zu sehen, hat dann doch einige KSJ’lerInnen wieder ent‑schädigt, wenn sie keine eigene Rose bekamen.

von Marcel Peschke,

KSJ Berlin

Magdalena Hansmann,

Valentinstagaktion

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Am 28. Januar 2007 machten sich 19 junge Erwachsene auf den Weg nach Brüssel. Anlass war die einwöchige Europaakademie mit dem Thema: Institutionen, Politik und Lobbyismus in Brüssel.

Auf nach Brüssel! Auf in die Hauptstadt Belgiens und auf in das Zentrum der Europäischen Union (EU). Aber mal ganz ehrlich: Wie gut kennen wir die EU eigentlich? Ja, da wird europäische Politik gemacht und unterschiedliche Kulturen Europas vereinen sich. 27 Länder mit 23 verschiedenen Amts‑sprachen vertreten ihre Interessen und wollen gleichzeitig einen gemein‑samen politischen Nenner finden. Es gibt eine Kommission, ein Parlament, einen Rat und ganz viele Lobbyisten, die ihre Interessen durchsetzen wol‑len. Dank der EU haben wir jetzt den Euro, können ohne Probleme in ande‑re EU‑Länder reisen, eine gemeinsame Friedenssicherung, und…?

EU ist uns allen ein Begriff, ein Gebil‑de, eine Institution. Werfen wir aber einen genaueren Blick auf das Gebilde EU, geht die augenscheinliche Trans‑parenz verloren und wir kommen mit unserem Wissen ins Wanken. Allein bei der Frage, wie nun genau Geset‑ze entstehen. Wer schlägt vor, wer entscheidet, wer beeinflusst und wer beschließt? Hier wird es schon ein wenig komplizierter.

Dieser Herausforderung stellten wir uns als Teilnehmer in den ersten Tagen der Europaakademie. Im Rahmen eines Planspiels durchliefen wir ein Gesetz‑gebungsverfahren zur Förderung erneuerbarer Energien.

Da gab es nun die polnische Vertrete‑rin im Rat der EU, die auf Kernenergie setzte; der estländische Vertreter, der Torf als erneuerbare Energiequelle aufnehmen wollte; Parlamentsmitglie‑der, die auf der Suche nach „Paketlö‑sungen“ waren; Kommissionsmitglie‑

der, die mehrheitsfähigen Kompromis‑slinien nachgingen und auf dieser Basis einen Alternativvorschlag entwarfen; drängelnde Lobbyisten, die durch per‑sönliche Gespräche ihre Interessen für einen Aufbau erneuerbarer Ener‑gien durchsetzen wollten und natürlich die Presse, die auf der Suche nach den neusten Infos war. Das ganze Szenario hört sich nicht nur kompliziert an, es war auch kompliziert.

Aber wir haben es geschafft. Am Ende lag ein Gesetzentwurf vor und wur‑de von allen Beteiligten, wenn auch mit großer Kompromissbereitschaft, abgesegnet.

In den nächsten Tagen widmeten wir uns den Institutionen der EU: der europäischen Kommission, dem Rat und dem europäischen Parlament. Gut ausgestattet mit Infobroschüren und Besucheraufklebern kamen wir mit verschiedenen Mitarbeitern der EU ins Gespräch. Zentrale Themen waren

„Ich bIn eIn europäer!?“

Mit der KSJ auf den Spuren nach einer europäischen Identität

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unterer anderem die europäische Jugendpolitik, die EU‑Erweiterung und die Ratspräsidentschaft Deutsch‑lands.

Besonders im Blickfeld standen jedoch die Menschen, die uns begegnet sind:

Zum Beispiel die deutsche Kommissi‑onsreferentin und dreifache Mutter, verheiratet mit einem französischen Ratsabgeordneten, deren Kinder in Brüssel mit fünf (Fremd‑)Sprachen aufgewachsen sind.

Oder unser italienischer Gesprächs‑partner im Parlament, der seit 35 Jahren in Brüssel lebt, wovon er 20 Jahre für eine deutsche Firma gear‑beitet hat. Dieser ist mit einer Spanie‑rin verheiratet und hat zwei Töchter in Brüssel großgezogen.

Von welcher nationalen Identität kann man bei diesen Menschen sprechen?

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Sind sie Deutsche, Italiener, Spanier? Oder einfach Europäer?

Ein anderer Tag gab uns Einblicke in den Lobbyismus der EU. Begleitet von einem WDR‑Kamerateam führte uns ein Mitarbeiter von „Lobby‑Control“ durch den Brüsseler Lobbyistend‑schungel. Beeindruckend war, wie Organisationen strategisch agieren und organisiert sind, um gezielt Ein‑fluss auf die europäische Politik neh‑men zu können.

Neben EU und Politik gab es natürlich noch andere Programmpunkte, zum Beispiel das kulinarische Brüssel. Einen Teil der belgischen Kochkunst lernten wir in unseren Mittagspausen kennen. In einem gemütlichen Café gab es selbst mitgebrachte Pommes plus Sauce jeder erdenklichen Art, Frikan‑deln und Waffeln. Besonders unter‑haltsam waren die Einblicke, die uns

die KSJ‑KSA‑VKSJ (belgische/flämi‑sche KSJ) eröffnete. An einem netten Abend erkundeten wir die vielseitige belgische Bierkultur und Kneipenland‑schaft Brüssels.

Alles in allem hat uns diese Woche Brüssel gelehrt, unsere Blicke zu weiten. Blicke, die uns mit unserer deutschen, europäischen und sogar internationalen Identität in Beziehung setzen. Wie deutsch, wie europäisch und/oder international sind und den‑ken wir heute? Was bewegt uns ein EU‑Bürger zu sein? Sind wir es über‑haupt? Bin ich ein Europäer?!

Ein dickes Lob gilt zum Schluss unse‑ren beiden Referenten Marcus Luttmer und Willi Wunden, die für uns Brüssel lebendig werden ließen. Danke!

von Karin Gaida

„Tu’s noch mal KSJ“ – und wir taten es. Wie jedes Jahr im März machten wir uns auf die Reise zur Neuerburg in die tiefe Eifel. Wer dieses Jahr den Schnee vermisst hat, konnte sich zumindest auf dem Weg ein bisschen an der weißen Pracht erfreuen.

Unglaublich (1)– nicht nur dass wir schon am Freitag – zwar nicht ganz pünktlich – beschlussfähig waren und dies, obwohl uns schon wieder eine ganze Reihe von Diözesen im Stich

Ein unglaublicher Rat!Heliand übertrifft Schülergemeinschaft

gelassen hatten. Warum? Weiß man nicht! Einzig Rottenburg‑Stuttgart hatte schon im Herbst angekündigt, dass sie nicht kommen werden, da sie just an dem Wochenende Diözesankon‑ferenz hatten. Das passiert wenn man Ratstermine verschiebt.

Unglaublich (2) – auf diesem Rat waren mehr Vertreterinnen des Heli‑and Mädchenkreises als der ND Schü‑lergemeinschaft vertreten. Ich kann mich nicht erinnern, so etwas jemals

erlebt zu haben – und ich kann mich an viele Räte erinnern.

Unglaublich (3) – schon lange war ein Rat nicht mehr so produktiv. Im Studi‑enteil zu den Millenniumszielen haben wir es neben inhaltlichen Diskussionen sogar noch geschafft ein kleines „Posi‑tionspapier“ zu verabschieden. Dieses gibt in ganz knappen (!) Worten wieder, wie der Rat zu den Millenniumszielen steht, dass er den qualitativen Blick auf Bildung vermisst und was die KSJ

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d!rect internselber tun möchte. Mit diesem Papier wird ein Handzettel gestaltet, den wir in Rostock beim alternativen G8‑Gipfel ebenso unters Volk bringen wollen, wie beim YouthHearing und der „Tour for one World“.

Unglaublich (4) – der Rat fuhr 204 Kilometer auf dem Rad für Freigetränke!

Unglaublich (5) – es hat noch nie so viele unterschiedliche Methoden von Seiten der Bundesleitung bei der Durchführung eines Rates oder einer Konferenz gegeben – ein wahrhaftiges Feuerwerk der Methoden.

Unglaublich (6) – die Bundesleitungen entdeckten ihren Spieltrieb wieder und bauten mit Playmobil die Strecke der „Tour for one World“ nach, um kräftig die Werbtrommel zu rühren!

Unglaublich (7) aber wahr – Mir fällt nichts mehr ein!von Oliver Bühl

„Auch ein Weg von 1000 Meilen beginnt mit einem Schritt!“ (Japanisches Sprichwort)

Endlich tut sich was:Wir begrüßen, dass mit der Millenniumserklärung die Armut in der Welt wieder öffentlich diskutiert wird. Wir fordern die Politik auf, ihre Versprechen bezüglich der Umsetzung der Millenniumsziele zu halten und betonen gleichzeitig die Verantwortung jedes Einzelnen, sich für die konsequente Umsetzung der Millenniumsziele einzusetzen.Erst durch den Beitrag vieler gesellschaftlicher Akteure und Initiativen verlässt die Diskussion den rein quantitativen Rahmen und so findet auch die qualitative Dimension der menschlichen Entwicklung Beachtung. Für eine menschen‑würdige Entwicklung sind Gerechtigkeit, Frieden, Freiheit und Solidarität die wesentlichen Grundlagen. Dabei geht es nicht nur um die Länder des Südens, sondern um die Gestaltung einer gerechten Weltordnung für uns alle.

Was uns motiviert!Als Christinnen und Christen sind wir der Nächstenliebe verpflichtet, die uns auffordert Partei zu ergreifen für diejenigen, die unserer Solidarität bedürfen. Eine solche wertorientierte Sichtweise auf Entwicklung, bleibt in der derzeitigen Diskussion oft außen vor. Wir sind aber der Überzeugung, dass sie für eine nachhaltige Veränderung der Welt notwendig ist.

Deswegen:unterstützen wir die Umsetzung der Millenniumsziele, informieren wir uns und andere über globale Zusammenhänge und sorgen dafür, dass das Thema in der öffent‑lichen Wahrnehmung bleibt, reflektieren wir unser eigenes Verhalten und ziehen Konsequenzen in unserem täglichen Konsumverhalten und Lebensstil, motivieren wir Schülerinnen und Schüler sich für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einzu‑setzen, verstärken wir unsere Solidaritätsarbeit mit den internationalen KSJ‑Verbänden, setzen wir uns als SchülerInnenverbände für mehr Gerechtigkeit in Bildung bei uns und weltweit ein.

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von Paddy

KSJ Diözese Magdeburg

Stadtgruppe Halle

Dürfen wir uns vorstellen?!

Die Stadtgruppe Halle aus der Diözese Magdeburg stellt in der d!rect ihr Halbjahresprogramm bis zu den Sommerferien vor. Ein abwechslungsreiches Programm wartet auf Gruppenkinder und Leiter.

20. April 2007: Der Sporttag

Wir spielen mit allen KSJ‑Gruppen in der Sporthalle unserer Schule verschiedene Spiele. Egal ob Volleyball, Fußball oder Gymnastik. Für jeden ist was dabei!

17.-20. Mai 2007: Himmelfahrtslager

Das Zeltlager an Christi Himmelfahrt ist eine unserer zwei großen Jahresfahrten. Dieses Jahr geht es an den Mondsee bei Hohen‑mölsen, circa eine Stunde von Halle entfernt. Das „Hila“ steht immer unter einem besonderen Motto. Um das Motto herum wird ein Planspiel aufgebaut, was dann die ganze Fahrt über gespielt wird. Die Kinder werden beim Planspiel in Gruppen aufgeteilt und durchlaufen diverse Stationen, an denen sie während des gesam‑ten Lagers Punkte sammeln können. Final wird eine Gruppe zum Sieger gekürt. Ihren Höhepunkt erlebt das „Hila“ beim bunten Abend mit anschließender Party.

17.Juli 2007: School‘s out – Die Party

Jedes Jahr zum Abschluss des Schuljahres veranstalten wir im Turm die große Abschlussparty. Der Turm ist ein alter zum Club umgebauter Turm in Moritzburg in Halle. Wie schon der Name der Party sagt: Hier wird das überstandene Schuljahr gefeiert. Die Party ist aber nicht nur für KSJlerInnen, sondern für alle offen. 2006 waren circa 1000 Jugendliche aus der ganzen Stadt am Start!

18.Juli 2007: Jahresgottesdienst

Immer am letzten Schultag findet der Jahresgottesdienst des Elisabeth Gymna‑siums statt. Dieser Gottesdienst wird immer von der KSJ Halle mit vorbereitet und kreativ mit Texten und Musik gestaltet.

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d!rect fertigHoroskop

Widder Dir steht in den nächsten Wochen großes Glück ins Haus. Wenn du die Augen offen hältst, findest du auf der Straße ein 20‑Cent‑Stück. Teile deine Freude mit deinen Freunden und gib ihnen bei eurem nächsten Kneipenabend ein Bier aus.

FischIm Moment läuft alles super. Die Prüfungen, die in den nächsten Wochen kommen werden, wirst du grandios mit Witz

und Charme meistern. Vergiss dabei aber nicht, den Kaugummi aus dem Mund zu nehmen.WaageDeine neue Liebe ist endlich die große Liebe. Sie bringt dir jeden Morgen Frühstück ans Bett und verwöhnt dich nach allen Regeln der Kunst. Aber sei so fair und schließe deine alte Beziehung endlich ab, auf die Ohrfeige wartet er schon lange, die hat er sich auch verdient.

SteinbockBei dir ist Vorsicht angesagt. Halte, wenn du über die Straße gehst, die Augen offen. Bananenschalen sind glatt und rut‑schig. Aber sonst läuft alles bestens, deine Flamme wartet nur darauf endlich angesprochen zu werden, also trau dich!

JungfrauSei verschwenderisch und verzichte auf nichts. Du hast es dir verdient. Du bist glücklich und erfolgreich, was will man mehr. Aber vergiss nicht, deinen Kopf dabei einzuschalten.

KrebsDie „Tour for one World“ steht ins Haus und du bist immer noch nicht angemeldet?! Erfüll dir selbst einen Traum und

freu’ dich auf eine Woche Spaß! Meld dich an beim Bundesamt in Köln. ZwillingPeppe dein Outfit mit ein paar orangenen Accessoires auf. Das bringt den Frühling ins Herz. Du solltest mal wieder Ur‑laub machen. An deinem Urlaubsziel wartet ein netter Flirt, der dein Selbstbewusstsein aufbaut und dich in den siebten Himmel befördert.

WassermannDu machst dir eindeutig zu viel Stress. Was du diese Woche brauchst, ist Ruhe und nichts als Ruhe. Nimm dir ein paar

Tage frei und fahre ein paar Tage weg. Wenn das Wetter mitspielt wirst du mit einem kräftigen Sonnenbrand und erholt zurückkommen.

SkorpionDie deutlichen Avancen eines Kollegen gehen dir ganz schön auf die Nerven. Zeige ihm deutlich deine Grenzen. Achte jetzt verstärkt auf die Signale deines Körpers: Magenknurren heißt HUNGER!!!

LöweDie Schmetterlinge fliegen wieder! Das sind doch mal gute Nachrichten. Aber pass auf, dass sie keinen Drehwurm

bekommen, dann sind sie ganz schnell alle wieder weg. Am Donnerstag solltest du die Anlagetipps eines Kollegen nicht weiter beachten. Auf Ihn warten schon die ersten Verluste.

SchützeHalt es wie der BDSJ ‑ Schießen lernen ‑ Freunde treffen

StierNimm dein Schicksal auf die Hörner und jage jedem roten Tuch nach.

Gib Gummi!!Jetzt anmelden, die Zeit läuft ab! Mit großen Schritten nähern wir uns dem Startschuss der „Tour for one world“! Wir stehen mitten in den Vorbereitungen für Straßentheateraktionen, Kinder Spielfeste, Konzerte und Workshops, für gemütliche Abende, Gottesdienste und vieles mehr! Flickt eure Reifen, geht ins Trainingslager, zieht eure Speichen nach, bringt euer Licht in Ordnung und meldet Euch an!! Vom 28.7.‑3.08.2007 – radeln für die Millenniumsziele!