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DV-Fachseminar Hirschegg 23.10. bis 30.10.1996 1
Einführung in Unix Gerhard Rathmann
Einführung
in
Unix
Gerhard Rathmann
Mail: [email protected]
Hirschegg, 1996
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Einführung in Unix Gerhard Rathmann
Übersicht
— Unix-Shell
— Benutzerkennungen
— Benutzerrechte
— Dateisystem
— Zugriffsrechte im Dateisystem
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Einführung in Unix Gerhard Rathmann
Die Unix-SHell
Kernel
Shell
Kommandos
Unter anderem gibt es folgende Shells:
Kommando
Name der Shell
/bin/sh Bourne-Shell/bin/csh C-Shell/bin/ksh Korn-Shell/bin/tcsh tcsh-Shell/bin/bash Bash-Shell
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Einführung in Unix Gerhard Rathmann
Benutzerdefinition im Unix
— Benutzername
— Kennwort
— User Identification (UID)
— Group Identification (GID)
— Hinweistext (Name des Benutzers)
— Heimverzeichnis
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Dateihierarchie
Dateien werden im UNIX in einer hierarchischen Strukturverwaltet.
Alle Dateien befinden sich an irgendeiner Stelle in einemmehr oder weniger umfangreichen Verzeichnisbaum.
Der Anfang eines solchen Baumes ist die Wurzel (root) ,der unter UNIX mit / bezeichnet ist.
Die Wurzel selbst ist ein Dateiverzeichnis (directory), indem Verweise auf weitere Dateien stehen.
Diese können ihrerseits wieder Verzeichnisse sein.
Dies wird in den darunterliegenden Verzeichnissenentsprechend fortgesetzt, sodaß die erwähnteBaumstruktur entsteht.
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Ausschnitt aus dem Dateibaum von UNIX
/
bin/ etc/ tmp/ afs/ usr/ lib/ dev/
urz.uni-heidelberg.de/ bin/ etc/
usr/ common/rs_aix31/utl/ rs_aix32/
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Dateiattribute
— Dateiname
— Dateizugriffspfad (Pfadname)
— Dateityp
— Zugriffsrechte (protection bits)
— Dateilänge
— Anzahl der Links (Aliasnamen) auf die Datei
— Datum der Erstellung, der letzten Änderung und des letzten Zugriffs
— Benutzernummer des Eigentümers und seiner Gruppe
Man kann sich über die Attribute umfassend informierenmit dem ls -Kommando.
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Dateiattribute
Beispiel:
ls -l
total 139
drwxrwxrwx 5 x18 system 2048 Mar26 15:59 .
drwxrwxrwx 2 root system 2048 Feb 10 11:12 ..
-rw-r--r-- 1 x18 system 11088 Feb 26 21:14 XMdeskware.orig
-rw-r--r-- 1 x18 system 7296 Feb 26 21:14 ae.job
drwxr-xr-x 2 daemon system 2048 Feb 10 11:57 bin
--rw-r--r-- 1 x18 system 0 Mar 26 15:59 ls.out
-rwxr-xr-x 1 daemon system 1776 Jan 22 18:49 profile.etc
-rw-r--r-- 1 x18 system 4996 Mar 26 12:06 ps.out
-rwxrwxr-- 1 daemon system 1171 Nov 09 1990 rc.boot4
-r-xr-xr-x 1 daemon system 2879 May 21 1990 rc.install
-rw-rwxr-- 1 daemon system 660 May 20 1990 rc.ncs
-r-xr-xr-- 1 daemon system 6876 May 20 1990 rc.net
-rwxr-xr-x 1 daemon system 1876 May 21 1990 rc.nfs
-rwxrwxr-- 1 daemon system 2018 Feb 20 1991 rc.tape1
-rwxrwxr-- 1 daemon system 2838 Feb 20 1991 rc.tape2
drwxr-xr-x 2 x18 system 2048 Feb 14 12:55 supplies
-rw-r--r-- 1 x18 system 43 Feb 26 21:14 test.nqs
drwxr-xr-x 2 x18 system 2048 Feb 14 12:55 waste
-rw-r--r-- 1 x18 system 104 Feb 14 12:55 xdefaults
-rw-r--r-- 1 x18 system 138 Feb 26 21:14 xdtinitial.xde
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Zugriffsrechte
Für jede Benutzerklasse user, group und other gibt esjeweils drei verschiedene Zugriffsrechte:
- Lesen (r - read)
- Schreiben (w - write)
- Ausführen (x - execute)
Insgesamt können somit neun Zugriffsrechte (protectionbits) für jede Datei gesetzt werden. Diese Zugriffsrechtegibt es für alle Dateien, also auch für special files undVerzeichnisse. Mit der Vergabe von Rechten sollte ausGründen des Datenschutzes und der Datensicherheit sehrvorsichtig vorgegangen werden.
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Zugriffsrechte
An der Ausgabe des ls -Kommandos (ls -l) kann man dieZugriffsrechte ablesen.
Die Zeichen 2 bis 4 zeigen die Rechte des Eigentümers,die mittleren die Rechte der Gruppenmitglieder und dieletzten drei Zeichen die Rechte aller anderen Benutzer an.
Die Zugriffsrechte auf Verzeichnisse stellen eineBesonderheit dar, sie besitzen hier eine etwas andereBedeutung.
Um ein Verzeichnis ansehen oder durchsuchen zu können,benötigt man nicht nur das Leserecht auf diesemVerzeichnis, sondern auch das Ausführungsrecht.
Ist das w-Bit eines Verzeichnisses für eine Benutzerklassegesetzt, so kann jedes Mitglied dieser Klasse eigeneDateien in dieses Verzeichnis eintragen.
Eigentümer dieser neuen Dateien ist der Benutzer, der dieDatei anlegt.
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Einführung in Unix Gerhard Rathmann
Setzen der Zugriffsrechte
Mit dem Kommando chmod (change mod e) kann derEigentümer einer Datei die Zugriffsrechte dieser Dateiändern:
chmod permissionlist filename[s]
Der Benutzer gibt eine Erlaubnisliste (permissionlist) undden Namen der Datei an, deren Zugriffseigenschaftengeändert werden sollen, und zwar durch gezieltesHinzufügen oder Wegnehmen von Zugriffsrechteneinzelner Benutzerklassen.
Die Erlaubnisliste hat dabei folgende Form:
Benutzerklasse+Rechtebzw. Benutzerklasse–Rechte.
Als Benutzerklasse ist außer den drei bekannten (u, g undo) auch noch die Sammelklasse a (all) möglich. Als Rechtesind die bekannten r, w und x, auch kombiniert, möglich.
Beispiel:
chmod o+rx sample.script
In diesem Beispiel wird allen Benutzern (other) das Rechtauf Ausführung und Lesen der Datei sample.script erteilt.
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Prozesse in UNIX
In UNIX wird der zusammenhängende Ablauf einer Folgevon Aktionen als Prozeß bezeichnet.Es können innerhalb eines Prozesses mehrere Programmenacheinander ablaufen.Ein einzelnes Programm kann auch mehrere gleichzeitiglaufende Tochterprozesse erzeugen und kontrollieren.
Jedem Prozeß ist eine eindeutige Nummer, PID (ProcessIdentification), zugeordnet.
Einen Überblick über die laufenden Prozesse kann mitdem Kommando ps (process status) erhalten.
Beispiel:
ps
PID TTY TIME CMD4712 pts/0 0:00 ps4711 pts/0 0:01 /bin/ksh
Zwei Prozesse werden angezeigt, nämlich die login-Shellmit der PID 4711 und der dem Kommando psentsprechende Prozeß mit der PID 4712.
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Grundlegende Kommandos
Inhalt eines Verzeichnisses
Syntax: ls [option] [directory] [...]
Funktion: Liefert das Inhaltsverzeichnis desangegebenen Verzeichnisses (directory)
Optionen:
-a alle Einträge, auch Dateien, die mit einem Punktbeginnen, werden angezeigt.
-d ist die Datei ein Verzeichnis, so wird dessenName, jedoch nicht sein Inhaltsverzeichnisausgegeben.
-l long format
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Grundlegende Kommandos
Wechseln des Arbeitsverzeichnisses
Syntax: cd [directory]
Funktion: Das angegebene Verzeichnis wird zumArbeitsverzeichnis gemacht.
Bemerkung:Ohne Parameter wird das Home-Verzeichnis zumArbeitsverzeichnis.
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Grundlegende Kommandos
Anlegen eines neuen Verzeichnisses
Syntax: mkdir directory1 [directory2]
Funktion: Eines oder mehrere neue Verzeichnissewerden angelegt.
Bemerkung:
Es werden die Standardzugriffsrechte vergeben. Besitzerist der Anleger.
Löschen eines Verzeichnisses
Syntax: rmdir [optionen] [directory1] [directory2]
Funktion: Die angegebenen Verzeichnisse werdengelöscht, falls sie leer sind.
Optionen: -r rekursives Löschen, es wird dasVerzeichnis mitsamt seinen
Unterverzeichnissen gelöscht.Bemerkung:Das Löschen von Verzeichnissen ist nur dem Besitzer unddem Superuser erlaubt.
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Einführung in Unix Gerhard Rathmann
Grundlegende Kommandos
Löschen von Dateien
Syntax: rm [optionen] datei1 [datei2]
Funktion: Alle angegebenen Dateien werden gelöscht.
Optionen:
-r Es können auch Verzeichnisses angegebenwerden. Die Verweise in dem Verzeichnis werdenrekursiv gelöscht, zum Schluß das Verzeichnisselbst.
Kopieren von Dateien
Syntax: 1. cp [optionen] datei1 datei2
2. cp [optionen] datei1 [datei2] [...] ... dir
Funktion: Die datei1 wird in datei2 kopiert.
Ist der letzte Name ein Verzeichnis, sowerden alle angegebenen Dateien in diesesVerzeichnis kopiert.
Optionen: -r rekursiv
-p Das letzte Änderungsdatum wird beibehalten.
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AFS
Der Einsatz vieler, unabhängig voneinander arbeitendenComputern setzt voraus, daß der Anwender auf jedemRechner die gleiche Datenstruktur vorfindet.
AFS (Andrew File System) wurde an der Carnegie MellonUniversität konzipiert.
Definitionen:
— Der Verbund von Fileservern und Clients, die über einengemeinsamen Datenbestand verfügen, wird als Zellebezeichnet. Der Name einer solchen Zelle wirdüblicherweise aus dem Namen der jeweiligen Internet-Domain abgeleitet.
In Heidelberg: urz.uni-heidelberg.de.
Der Name der Zelle ist gleichzeitig der Name derzweiten Verzeichnisebene:
/afs/urz.uni-heidelberg.de/.
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AFS
— Unabhängig von der Datenverteilung auf die Server gibtes einen einheitlichen mount point /afs für alle Datenauf allen Rechnern, die zu einer Zelle gehören.
Ein verteiltes Filesystem verknüpft also dieDateibäume verschiedener Computer und verbirgtzugleich die Struktur des zugrundeliegendenNetzwerkes.
Bei der Installation am URZ dienen die beiden Geräteaix950a und aix950b als AFS-Server und alle anderenRS/6000 Computer als Clients. Zusätzlich zu ihrer Rolle alsServer sind die beiden erwähnten 950er Modelle auch alsClients konfiguriert, da ihre Rechenleistung den Benutzernebenfalls zur Verfügung gestellt werden soll.
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Verwendung von Wildcard
Ein Wildcard ist ein Ersatzzeichen, das anstelle eines odermehrerer beliebiger anderer Zeichen verwendet wird. Miteinem einzigen Befehl kann so eine gewünschte Aktion aufmehrere Dateien angewandt werden.
Folgende Wildcards können verwendet werden:
* beliebige Zeichenkette? genau ein beliebiges Zeichen
z.B.: [bdz7] genau eines der Zeichen b, d, z oder7
Z.B.: [g-r] genau ein Zeichen aus dem Bereichg bis r
Beispiele:rm * löscht alle Dateien im aktuellen
Verzeichnisrm ? löscht alle Dateien, deren Name aus
genau einem Zeichen bestehtchmod * 700 ändert die Zugriffsrechte aller
Dateien im aktuellen Verzeichnisrm dat[1-3]a löscht die Dateien dat1a, dat2a und
dat3a
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Pipe-Mechanismus
Pipes sind namenlose, aus Benutzersicht transparenteDateien, die sich ausschließlich im Hauptspeicher befinden(RAM-Dateien). Mit Hilfe von Pipes können mehrereProgramme zu Ketten verbunden werden. DieStandardausgabe (stdout) des ersten Programmes wirdzur Standardeingabe (stdin) des zweiten Programmes usw.
Dadurch erspart man sich die Angabe von temporärenZwischendateien. Das Pipezeichen ist der senkrechteStrich (|). Mit Hilfe von Pipes lassen sich mächtige und evtl.auch langlaufende Kommandos erzeugen.
Beispiel:
ls -l | more erzeugt eine bildschirmgerechte Ausgabe
Während mit Hilfe der Zeichen > und < die Dateiausgabebzw. die Dateieingabe umgelenkt werden können, lassensich mit Hilfe des |-Zeichens verschiedene Programmedirekt verbinden, ohne daß Zwischendateien angegebenwerden müssen.