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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Einführung in die
RöntgendiagnostikDr. Claudia Klüner
Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Evangelisches Krankenhaus Oldenburg
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Technik / Grundlegendes
• Konventionelles Röntgen
• Durchleuchtung
• Computertomographie
• Sonographie
• Kernspintomographie
• Thorax
• Larynx und Pharynx
• Zervikales Myelon und Neurocranium
Krankheitsbilder
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Röntgendiagnostik
• Konventionelles Röntgen
• Durchleuchtung
• Computertomographie
Röntgen
Physikalisches Prinzip:
- Röntgenstrahlen (elektromagnetische
Welle)
- Schwächung durch Gewebe:
Knochen: starke Schwächung
Luft (Lunge): kaum Schwächung
Wahl von Spannung (kV), Stromstärke (mA) und
Filterung beeinflusst Bild
- Niedrige kV: Mammographie
- Hartstrahltechnik: Lunge
Röntgen
Röntgen knöcherner Hemithorax
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Röntgen: Silhouette-Phänomen
5 grundlegende Röntgendichten:
Luft
Fett
Wasser
Kalk
Metall
stehen zwei Medien mit gleicher Dichte in unmittelbarem Kontakt,
so wird die Grenze zwischen den Medien ausgelöscht.
Beispiel: Pneumonie und Herz (beide wasserdicht)
Lokalisationsdiagnostik möglich
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Röntgen: Silhouette-Phänomen
Re. Herzrand
ausgelöscht: ML
Li. Herzrand
ausgelöscht: Lingula
Herzrand nicht
ausgelöscht: UL
Lokalisationsdiagnostik
möglich
Röntgen Thorax: Aufnahme-TechnikD1
• p.-a. Übersicht am stehenden oder sitzendem Patienten und Linksseitenaufnahme (horizontaler Strahlengang von rechts nach links)
• Fokus-Film-Abstand ca. 2m
• Detektorsystem
• Bewegliches Streustrahlenraster
• Einstecksystem für Kassette
Station
• a.-p. Übersicht am liegenden Patienten
• Fokus-Film-Abstand ca. 1m
• Film-Folien-System
• Kein Streustrahlenraster
• Keine Kasettenfixation
• Kein Polstermaterial für Lagerung / Fixierung der Extremitäten
Röntgen Thorax: Aufnahme-Technik
Röntgen Durchleuchtung
Physikalisches Prinzip wie bei Röntgenaufnahmen
Durchleuchtung: gepulst – z.B. 7,5 Bilder/Sekunde
Einblendung
möglichst kleiner Abstand Objekt/Detektor
möglichst kurz
Serien: Wahlmöglichkeiten 2 bis 16 Bilder /Sekunde
Beispiel:
• Schluckaktanalyse (Aspirationsdiagnostik)
• Tracheomalazie (mit Provokation)
• Beweglichkeit der Zwerchfelle (paradoxe Exkursion, Lähmung)
CT
Physikalisches Prinzip:
- Röntgenstrahlen (elektromagnetische
Welle)
- Rotation der Röntgenröhre spiralförmig
um Patienten mit Berechnung der
Schwächungkoeffizienten (HE)
- Berechnete CT-Zahlen werden als
Graustufen der jeweiligen Pixel der
Bildmatrix angezeigt
3000
60
40
0
-100
-200
-900
-1000
Knochen
Wasser
Mamma
Luft
Milz
Fett
Pankreas
Lunge
Niere
Nebenniere
Blut
Herz
Leber
Darm
Tumor
Harnblase
HESchwächungswerte von Gewebe
( bezogen auf Wasser )
Organe, Tumor, eiweißhaltige Flüssigkeit, Blut
(Vergleiche Sillhouette-Phänomen im Rö
Thorax) haben sehr ähnliche
Houndsfieldeinheiten
Kontrastmittelgabe zur „künstlichen“ Erhöhung der Dichtewerte in Strukturen, die Kontrastmittel enthalten/aufnehmen (z.B. Blutgefäße)
Prof. Dr. med. Patrik Rogalla, Toronto
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Röntgendiagnostik: Risiken und Komplikationen
Strahlenexposition:
Röntgen Thorax ca. 0,02-0,04 mSv
Röntgen Abdomen ca. 0,3-0,4 mSv
CT des Thorax ca. 4-7 mSv
CT des Abdomen / Becken ca. 8-20 mSv
natürliche Strahlenexposition: ca. 2,1 mSv
Kontrastmittelapplikation (CT):
KM-Allergie (Ekzem, Asthmaanfall, Larynxödem, allergischer Schock)
Niereninsuffizienz (Nephroprotektion: Hydration)
Thyreotoxische Krise
Thrombophlebitis
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Röntgendiagnostik: Risiken und Komplikationen
Strahlenexposition:
Kontrastmittelapplikation
Verwirrung durch Zusatzbefunde
RECHTFERTIGENDE INDIKATION
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Radiologie: nicht nur Röntgendiagnostik
• Sonographie
• Kernspintomographie
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Sonographie
Physikalisches Prinzip:
Verformung von Kristallen durch elektrischen Strom:
Schallwellen 2-15 MHz (Schallwellenfrequenz des
hörbaren Bereiches: 16Hz bis 16 kHz )
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Sonographie
Physikalisches Prinzip:
Doppler-Effekt: Frequenz einer reflektierten Schallwelle
ist höher, wenn sich das Objekt auf den Schallkopf
zubewegt, niedriger wenn es sich von ihm wegbewegt
(Bsp. Martinshorn)
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Sonographie
Vorteil:
- Verfügbarkeit
- fehlende Strahlenexposition
- Echtzeituntersuchung
Nachteil:
- Untersucherabhängigkeit
- Einschränkungen durch Luft und Knochen
Kernspintomographie (MRT
Physikalisches Prinzip:
Ausrichtung des Drehmoments von Wasserstoffkernen in einem Magnetfeld (wie kleine Stabmagneten)
kurze Auslenkung mit Hilfe von Radiowellen
bei Rückkehr in ihre Ausgangsposition entstehen Signale, die registriert und in ein Bild umgewandelt werden können.
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Kernspintomographie (MRT)
Vorteil:
- Exzellente Gewebedifferenzierung
- Keine Strahlenexposition
- Beurteilung von Diffusion und Perfusion,
Funktionsdiagnostik (fMRT), Zelldifferenzierung
(Spektroskopie)
Nachteil:
- Untersuchungsdauer
- Kontraindikationen u.a. Herzschrittmacher,
Cochlea-Implantate, Schmerzpumpe
- Klaustrophobie
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Technik / Grundlegendes
• Konventionelles Röntgen
• Computertomographie
• Durchleuchtung
• Sonographie
• MRT
• Thorax
• Atemwege / Larynx / Pharynx
• ZNS
Krankheitsbilder
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Thorax
• Anatomie in Röntgen und CT
• Typische Krankheitsbilder in Röntgen und CT
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Röntgen: was kann ich beurteilen
Herz
Aorta
Trachea
Lunge
Hili
Pleura
Mediastinum
Diaphragma
• BWS
• Skapula
• Klavikula
• Rippen
• Hals
• Abdomen
• Thoraxwand
Thoraxorgane: Knochen:
Weichteile:
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Röntgen Thorax Anatomie
Herz
Randbildende Strukturen
p.-a.:
rechts: VCS, re. Vorhof
und Ventrikel
links: Aortenbogen, A. pulmonalis,
li. Vorhof und Ventrikel
Herz-Lungen-Quotient:
Querdurchmesser Herz =
1/2 Lungendurchmesser
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Röntgen Thorax Anatomie
Herz
Randbildende Strukturen
SB:
Ventral: Aorta, re. Ventrikel,
Aa. Pulmonales
Dorsal: li. Vorhof und Ventrikel
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Röntgen Thorax Anatomie
Lunge
deskriptiv: Ober-, Mittel-,
Unterfeld
Lappenanatomie:
OL, ML, UL rechts, OL und
UL links
Evtl. akzessorische Lappen
(lobus v. azygos)
Lungensegmente
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Röntgen Thorax: Verschattungen
Flächige homogene Verschattung:
Pleuraerguss: + Effekt, Verkürzung Recessus oder
subpulmonal (scheinbarer Zwerchfellhochstand)
Atelektase: - Effekt, Sillhouette-Phänomen,
Umschriebene homogene Verschattung:
Raumforderung
Lungeninfarkt
Granulom / Abzess
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Röntgen Thorax: Verschattungen
Flächige homogene Verschattung:
Pleuraerguss: +Effekt, Verkürzung Recessus oder
subpulmonal (scheinbarer Zwerchfellhochstand)
Atelektase: -Effekt, Sillhouette-Phänomen,
Umschriebene homogene Verschattung:
Raumforderung
Lungeninfarkt
Granulom / Abzess
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Röntgen Thorax: Verschattungen
Flächige inhomogene Verschattung:
Alveoläre Verdichtung :
Ödem: alveolär fleckig-konfluierend, beidseitig, zentral
Bakterielle Pneumonie: alveolär fleckig, auf Lappen beschränkt
Interstitiell:
Ödem: retikulär, Kerley B-Linien, Peribronchialmanschette, Gefäße
erweitert
Nichtbakterielle Pneumonie: retikulo-nodulär
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Röntgen Thorax: Verschattungen
Flächige inhomogene Verschattung:
Alveoläre Verdichtung :
Ödem: alveolär fleckig-konfluierend, beidseitig, zentral
Bakterielle Pneumonie: alveolär fleckig, auf Lappen beschränkt
Interstitiell:
Ödem: retikulär, Kerley B-Linien, Peribronchialmanschette, Gefäße
erweitert
Nichtbakterielle Pneumonie: retikulo-nodulär
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Röntgen Thorax: Transparenzerhöhung
Flächige Transparenzerhöhung:
Pneumothorax: - Effekt, keine Lungenstruktur
Emphysem: Lungenstruktur erhalten, nur rarefiziert
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Obere Atemwege
• Anatomie in Röntgen und CT
• Typische Krankheitsbilder in Röntgen und CT
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Röntgen: was kann ich beurteilen
Trachea: Weite und Lage
Larynxknorpel
Breite des prävertebralen
Weichteilschattens
Knöcherne Strukturen
Weichteile: Asymmetrien
• Oropharynx
• Hypopharynx
• Ösophagus
• Bewegung
Zungenbein,
Epiglottis,
Larynx
Peristaltik
Nativ: Schluckaktanalyse:
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Röntgen obere Atemwege Anatomie
Strukturen:
Mundhöhle
Oropharynx
Zungenbein
Hypopharynx
Epiglottis
Trachea
Retropharyngealraum
HWS
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Durchleuchtung obere Atemwege: Schluckakt
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
CT obere Atemwege: Anatomie
Strukturen:
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
CT obere Atemwege: AnatomieStrukturen:
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
CT obere Atemwege: AnatomieStrukturen:
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
CT obere Atemwege: AnatomieStrukturen:
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Atemwege: typische Krankheitsbilder
Verlegung der Atemwege durch Tumor, Abzess, Fremdkörper
Verlegung der Atemwege durch Tracheomalazie, Bronchospasmus
Laryngeale Penetration und Aspiration
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
ZNS
• Anatomie in CT und MRT
• Typische Krankheitsbilder in CT und MRT
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
HWS: AnatomieStrukturen:
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
HWS: typische Krankheitsbilder
Myelonkompression nach Trauma oder durch Raumforderung
Myelonischämie
Myelitis
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Neurocranium: Anatomie
Formatio reticularis im zentralen Tegmentum
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Neurocranium: Anatomie
Formatio reticularis im zentralen Tegmentum
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Neurcranium: typische Krankheitsbilder
Intrakranielle Blutung oder Raumforderung mit Hirnstammkompression
Entzündliche Veränderungen am Hirnstamm
Hirnstammischämie
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Institut für Radiologie und Neuroradiologie
Neurcranium: typische Krankheitsbilder