einführung in die quantenmechanik & molekülspektroskopie ... · einführung in die...

7
Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle Die Born Oppenheimer Näherung vernachlässigt Elektronenimpulse gegenüber Kernimpulsen und erlaubt die Gesamtwellenfunktion als ein Produkt aus einer Kernwellenfunktion und der einer Elektronenwellenfunktion zu schreiben. Der Kernanteil entspricht der Bewegung der Kerne in dem durch eine Potenzialenergiekurve gegebenem Potenzial Diese und andere Potenzialenergiekurven erhält man aus der Lösung der Schrödingergleichung bei festgehaltenen Kernkoordinaten. 1 Ψ( R; r 1 , r 2 , .... r N )= Φ q ( R; r 1 , r 2 , .... r N )F s ( R) [T N + E q ( R)]F q ( R)= EF q ( R) F q ( R) Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle In der Valenzbindungstheorie werden Begriffe wie Spinpaarung und σ bzw. π Symmetrie der Molekülorbitale eingeführt. Die Valenzbindungstheorie läßt sich auch auf Hybridorbitale wie die sp, sp 2 und sp 3 Hybride erweitern Diese Hybridorbitale erlauben auch Bindungswinkel wie sie die unhybridisierten Atomorbitale nicht zulassen würden. Ausserdem erlauben sie die Vierbindigkeit von siehe Kohlenstoff z.B. zu erklären. 2 h 1 = s + p x + p y + p z h 4 = s + p x - p y - p z h 3 = s - p x + p y - p z h 2 = s - p x - p y + p z h 1 = s + 2p y h 2 = s + 3 2 p x - 1 2 p y h 3 = s - 3 2 p x - 1 2 p y h 1 = s + p z

Upload: others

Post on 11-Oct-2019

10 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie ... · Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle • Die Energie

Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie

Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle

• Die Born Oppenheimer Näherung vernachlässigt Elektronenimpulse gegenüber Kernimpulsen und erlaubt die Gesamtwellenfunktion als ein Produkt aus einer Kernwellenfunktion und der einer Elektronenwellenfunktion zu schreiben.

• Der Kernanteil entspricht der Bewegung der Kerne in demdurch eine Potenzialenergiekurve gegebenem Potenzial

• Diese und andere Potenzialenergiekurven erhält man aus der Lösung der Schrödingergleichung bei festgehaltenen Kernkoordinaten.

1

!(!R;!r1,!r2, ....!rN ) = "q(!R;!r1,!r2, ....!rN )Fs(!R)

[TN + Eq(!R)]Fq(!R) = E Fq(!R)

Fq(!R)

Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie

Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle

• In der Valenzbindungstheorie werden Begriffe wie Spinpaarung und σ bzw. π Symmetrie der Molekülorbitale eingeführt.

• Die Valenzbindungstheorie läßt sich auch auf Hybridorbitale wie die sp, sp2 und sp3 Hybride erweitern

• Diese Hybridorbitale erlauben auch Bindungswinkel wie sie die unhybridisierten Atomorbitale nicht zulassen würden. Ausserdem erlauben sie die Vierbindigkeit von siehe Kohlenstoff z.B. zu erklären.

2

h1 = s + px + py + pz

h4 = s + px ! py ! pz

h3 = s! px + py ! pzh2 = s! px ! py + pz

h1 = s +!

2py h2 = s +!

32px !

!12pyh3 = s!

!32px !

!12py

h1 = s + pz

Page 2: Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie ... · Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle • Die Energie

Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie

Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle

• Die Molekülorbitaltheorie ist die heute am meisten verwendete Theorie zur Beschreibung von Molekülbindungen.

• Als Lösungsansatz benutzen wir hier die Methode der Linearkombination von Atomorbialen (Linear Combination of Atomic Orbitals, LCAO).

• Im einfachsten Fall, dem Wasserstoff Molekülion benutzen wir zwei 1s Wellenfunktionen am Atom 1 und 2 um die Molekülwellenfunktionen zu erhalten.

3

!1s(1)

!1s(2)

Atom 1 Atom 2

Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie

Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle

• Die resultierenden Wellenfunktionen unterscheidet man hinsichtlich ihrer Symmetrie

• Molekülorbitale die bezogen auf die Molekülachse rotationssymmetrisch sind wie die obigen Wasserstoff Molekülorbitale werden als σ Bindungen bezeichnet

• während solche die p Atomorbitalsymmetrie bezüglich der Molekülachse haben als π Orbitale bezeichnet werden.

4

!g = N [!1s(1) + !1s(2)]

!u = N [!1s(1)! !1s(2)]

Spektroskopische Notation: 1σg

2σu

Page 3: Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie ... · Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle • Die Energie

Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie

• Weiteres Symmetriemerkmal war die Parität, die das Verhalten der Wellenfunktion bei Inversion charakterisiert.

- gerade Parität (g)

- ungerade Parität (u)

5

!g(!!r) = +!g(!r)!u(!!r) = !!u(!r)

Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie

Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle

• Bindende und antibindende Orbitale unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Elektronendichten im Bereich zwischen den Kernen.

• Bindende Orbitale weisen eine erhöhte Elektronendichte zwischen den Kernen auf

• Antibindende Orbitale weisen eine geringere Elektronendichte zwischen den Kernen auf.

• Die bindenden und nichtbindenden Eigenschaften dieser Molekülorbitale sind ein rein quantenmechanischer Effekt.

6

|!g|2 = N2[!21s(1) + !1s(1)!1s(2) + !2

1s(2)]

|!u|2 = N2[!21s(1)! !1s(1)!1s(2) + !2

1s(2)]

Page 4: Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie ... · Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle • Die Energie

Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie

Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle

• Die Energie der bindenden (+) und antibindenden (-) Molekülorbitale im H2+ Ion hängen von sogenannten Überlapp- (S), Coulomb- (J) und Austauschwechselwirkungs- (K) Integralen ab.

7

E1s = EH1s +e2

4!"0r! J(R)±K(R)

1± S(R)

Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie

Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle

• Homonukleare zweiatomige Moleküle

• Aufbauprinzip wird auf Molekülorbitale erweitert.

• Pauli Prinzip muss beachtet werden.

• Generell benutzt man zum Aufbau von MOs Linearkombinationen von AOs gleicher Symmetrie bzgl. der Molekülachse.

8

Page 5: Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie ... · Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle • Die Energie

Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie

Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle

• σ Orbitale

• π Orbitale

9

! = c1!A,2s + c2!A,2pz + c3!B,2s + c4!B,2pz

!2!g/u= c2!A,2pz ± c4!B,2pz

!2!g/u= c1!A,2s ± c3!B,2s

(- bindend, + antibindend)

(+ bindend, - antibindend)

! = c1!A,2px + c2!A,2py + c3!B,2px + c4!B,2py

!!u/g= !A,2px ± !B,2px

Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie

Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle

• MO Energieniveaudiagramm homonuklearer zweiatomiger Moleküle (2te Periode)

10

Page 6: Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie ... · Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle • Die Energie

Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie

Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle

• MO Energieniveaudiagramm zweiatomiger Moleküle

11

Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie

Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle

• Bindungsordnung

• Die Bindungsordnung b ist gegeben durch

wobei n die Anzahl der Elektronen in bindenden und n* die Anzahl der Elektronen in antibindenden MOs ist.

12

b =12(n ! n !)

Page 7: Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie ... · Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle • Die Energie

Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie

Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle

• Die Bindungsordnung korreliert mit Bindungsenergie und antikorreliert mit der Bindungslänge

13

Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie

Chemische Bindung zweiatomiger Moleküle

• Heteroatomare zweiatomige Moleküle

• Elektronendichten sind hier nicht mehr symmetrisch verteilt und Bindungen werden notwendigerweise polar (Extremfall HF).

• Diese Asymmetrie kann auch durch den Atomen anhaftende negative bzw. positive Partialladungen δ- und δ+ beschrieben werden.

14