„eigenanteile, pflegesatzverhandlungen und co. - … · 2016-04-27 · expertentagung kassel, 26....
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Expertentagung
Kassel, 26. April 2016WP StB Jan Grabow
„Eigenanteile, Pflegesatzverhandlungenund Co. - worauf müssen sich Anbieter einstellen und welche Handlungsmöglichkeitengibt es?“
AGENDA
1 Bewertung Pflegereform PSG II
2 Wie setzen die Bundesländer das vereinfachte Verfahren und das VK-Thema um?
3 Einrichtungseinheitlicher Eigenanteil und Steuerungsmöglichkeiten
4 Strategische Konsequenzen
Folie 2© CURACON
Zukunft der stationären Pflege?„Prognosen sind schwierig, insbesondere wenn Sie die Zukunft betreffen. 1)
• "Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt.“ (Thomas Watson, CEO von IBM, 1943)
• Warum sind viele einst blühende Firmen wie NSU (Motorräder), Deutz (Traktoren) und Buck (Hersteller von Tarnmunition) von Märkten verschwunden?
Folie 3© CURACON
„Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll.“ Georg Christoph Lichtenberg
Die größte Herausforderung für Deutschland liegt nicht in der Euro-Krise, nicht in der Energiewende, sondern in der Bewältigung des demografischen Wandels bei zunehmender Knappheit öffentlicher Mittel.
1) Die obigen Worte soll der dänische Physiker Niels Bohr (1885 – 1962) in einer Rede während eines Kopenhagener Seminars zum Thema Quantenphysik geäußert haben.
Kein weiter so: Weiterentwicklung Geschäftsmodell vom Betreiber stationärer oder stationärer Einrichtungen zum Dienstleister zur Versorgung Pflegebedürftiger sowie Unterstützung Angehöriger erforderlich!
AGENDA
1 Bewertung Pflegereform PSG II
2 Wie setzen die Bundesländer das vereinfachte Verfahren und das VK-Thema um?
3 Einrichtungseinheitlicher Eigenanteil und Steuerungsmöglichkeiten
4 Strategische Konsequenzen
Folie 4© CURACON
PSG II: Ein Schritt in die „richtige“ Richtung?Frage der Perspektive?
• Unter den Altenhilfeeinrichtungen herrscht Unsicherheit hinsichtlich des PSG II.
• Stationäre Einrichtungen verbinden mit dem PSG II ein hohes Risiko.
• Nur 22% sehen im PSG II Chancen (z.B. Nachfrageentwicklung) für die Zukunft.
• Über 60% bewerten die Entwicklung des Marktes als riskant.
• Nur 18% der befragten Einrichtungen gehen in den nächsten 3 – 5 Jahren von besseren Jahresergebnissen aus. Demgegenüber erwarten 60% der Einrichtungen Verschlechterungen.
Folie 5© CURACON
2,3%
20,0%
16,3%53,5%
7,9%
Wie bewerten Sie die Entwicklung des Marktes durch das PSG II für Ihre Einrichtungen bzw. Ihren Träger?
Hohe Chancen
Eher Chancen
Weder Chance noch Risiko
Eher Risiken
Hohe Risiken
Quelle: Curacon-Altenhilfebarometer 2016
22%
61%
Erste Bewertung Pflegereform PSG II• „Milliarden mehr für die Pflege“ – teilt sich Pflegemarkt neu auf?
• Laumann: „Ambulant = gut, stationär = schlecht, das gilt nicht mehr.“ (?)
• PSG auch für stationäre Einrichtungen positiv, wenn dauerhaft mehr Personal für Pflege und Betreuung verfügbar. PSG II startet großzügig. Aber: Überleitung von den Pflegestufen in
Pflegegrade kann bei Nachbelegung Probleme hervorrufen.
Auswirkungen auf die zukünftige Auslastung stationärer Einrichtungen?
Verschiebungen zwischen ambulant und stationär =>Auswirkung auf die Belegungsstruktur?
Auswirkungen auf die Erlöshöhe unklar, da Stellenschlüssel neu auf die Pflegegrade auszurichten sind.
Problem: Personalbemessung in Pflegeeinrichtungen?
Strategie Pflegesatzverhandlungen => „Einflussgrößen einheitlicher Eigenanteil (EEE)“?
Folie 6© CURACON
Gewinner und Verlierer?Überblick 16 Bundesländer = 16 Regelungen 3)
Folie 7© CURACON
Vergütung VK 2) I-Kosten Rating 2015Anteil Auslastung 2013 Pflege 2013 Ausfallwahr.1)
Bundesland vollstat.DP vollstat.DP in % Betreuung €Baden-Württemberg 30,7 87,4 108,9 33,6 13,07 0,96Bayern 30,9 81,8 103,0 35,5 12,50 1,36Berlin 24,7 83,5 104,0 30,2 12,23 0,48Brandenburg 22,7 92,5 86,7 27,1 9,56 0,48Bremen 26,9 89,9 94,1 31,8 16,94 1,02Hamburg 30,7 81,7 103,3 31,2 16,73 1,53Hessen 23,5 87,9 97,6 30,4 15,43 0,96Meckl.-Vorpommern 26,6 96,7 84,0 29,2 9,54 0,48Niedersachsen 30,6 84,9 89,7 31,8 15,78 1,02Nordrhein-Westfalen 28,1 89,6 114,3 31,0 17,46 0,77Rheinland-Pfalz 27,7 80,1 103,4 32,3 13,35 1,04Saarland 29,7 86,6 112,9 31,2 16,03 1,04Sachsen 32,3 95,5 78,8 34,5 9,62 0,87Sachsen-Anhalt 29,8 93,0 80,6 31,4 8,65 0,47Schleswig-Holstein 39,5 81,6 94,2 32,1 15,02 1,53Thüringen 26,6 94,4 83,8 28,4 10,12 0,47D 28,9 87,1 100,0 31,2 13,94 0,90
1) Vgl. hierzu Pflegeheim Rating Report 2015 (RWI, HCB)2) Quelle:Claire Désenfant, Vortrag Altenpflege Messe 8.3.2016 „ Flickenteppich Personal-Anhaltszahlen: Bringt 2020 wirklich die Wende?“3) Quelle im Übrigen: Pflegestatistik 2013, eigene Berechnungen
Gewinner und Verlierer?
• Wer wird zum Gewinner? Ambulante Pflege und sonstige
vorstationäre Angebote
Pflegebedürftige mit Bestandsschutz (Deckel für Eigenbeteiligungen)
Pflegebedürftige mit EA
Heime mit verbesserten Stellenschlüsseln
Heime mit guter wirtschaftlicher Ausgangssituation
Hoher PEA-Anteil => ausschließlich Demenz?
Einrichtungen mit geringem EEE
Pflegeheimketten weisen geringere Ausfallrisiken auf als Einzelheime 1)
• Wer ist besondere bedroht? Einrichtungen, die Betrieb aus I-
Kosten quersubventionieren (BSG 8.9.2011!)
Einrichtungen, die Pacht aus Betrieb subventionieren müssen
Einzeleinrichtungen mit schlechter Ausgangssituation und geringen Reserven
Niedrige Auslastung
Kleine Heime < 40 Plätze (?) 1)
Ausfallwahrscheinlichkeiten in Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Bremen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein höher? 1)
Folie 8© CURACON1) Vgl. hierzu Pflegeheim Rating Report 2015 (RWI, HCB)
AGENDA
1 Bewertung Pflegereform PSG II
2 Wie setzen die Bundesländer das vereinfachte Verfahren und das VK-Thema um?
3 Einrichtungseinheitlicher Eigenanteil und Steuerungsmöglichkeiten
4 Strategische Konsequenzen
Folie 9© CURACON
Neuverhandlung/ Überleitung der Pflegesätze (§§ 92c-f SGB XI)• Variante 1: § 92c „echte“ Neuverhandlung oder vereinfachtes
Verfahren
a) „Echte“ Neuverhandlung der Pflegesätze auf Basis der neuen fünf Pflegegrade und der Ermittlung einrichtungseinheitlicher Eigenanteile (EEE)
b) vereinfachtes Verfahren über Pflegesatzkommission/ Selbstverwaltungsgremium auf Landesebene möglich, Berücksichtigung angemessener Kostensteigerungen
oder
• Variante 2: Auffangregelung: § 92 d,e Alternative Überleitung der Pflegesätze/ Umrechnung automatische Umstellung von bestehenden Pflegesätzen nach altem Recht nach dem 01.10.2016 budgetneutral auf Basis der Stichtagsdaten 30.09.2016 (Pflegesätze, neue Leistungsbeträge nach Pflegegraden)
Folie 10© CURACON
Umsetzung des PSG II am Beispiel Niedersachsen
Folie 11© CURACON
Vollstationärer BereichVereinfachtes Verfahren und Laufzeit:• Vereinbarungen über Jahresgrenze 2016 hinaus sind möglich• für die Restlaufzeit (01.01.2017 bis X) wird die Geltung neuer
Pflegesätze vereinbartPSG II – Zuschlag: • Zuschlag auf das Pflegepersonalkostenbudget• Bemessung nach dem Prozentsatz der Personen mit EA (PEA)
1,3 % in Heimen mit 0 bis unter 40 % PEA 2,5 % in Heimen mit 40 bis unter 60 % PEA 3,2 % in Heimen mit 60 bis unter 80 % PEA 3,7 % in Heimen mit 80 bis 100 % PEA
Übergangsverfahren Bestand: • Alternative A: „Personalmengenmitnahme“ => Orientierung an bisher
vereinbarten Personalschlüsseln• Alternative B: „Rückrechnung Personalschlüssel“ => Entgelte und
Personalschlüssel stehen in einem untrennbaren Verhältnis zueinander
Ähnliche Umsetzung des PSG II in Rheinland-Pfalz
Folie 12© CURACON
Vollstationärer BereichPSG II – Zuschlag• PEA Anteil 0 bis < 40 Prozent PEA 1,1 Prozent• PEA Anteil 40 bis < 60 Prozent PEA 2,5 Prozent• PEA Anteil 60 bis < 80 Prozent PEA 3,2 Prozent• PEA Anteil 80 bis </= 100 Prozent PEA 3,9 ProzentPersonalschlüssel für Pflegegrade bei Neuinbetriebnahme ab 1.1.2017:• Pflegegrad 1: 1 : 7,00• Pflegegrad 2: 1 : 4,07• Pflegegrad 3: 1 : 3,23• Pflegegrad 4: 1 : 2,56• Pflegegrad 5: 1 : 1,80
• Übergangsverfahren Bestand: „Mitnahme“ der Personalmenge• Vereinbarung für die Berechnung pflegegradabhängiger
landesweiter Personalschlüssel soll im Jahr 2017 erfolgen
Und die anderen Bundesländer?
Bundesland Personalaufstockung PSG-Aufschlag Kostensteigerung
Bayern Sitzung der Pflegesatzkommission am 21.4.2016 (Ergebnisse nicht bekannt)
Hamburg • Meldung Pflege stufen und PEA- Anteils mit Stichtag 30.4. bis zum 31.5.;• (Pflege-)Personal wird ca. 8 Prozent gemehrt umgerechnet in die Grade
Mecklenburg-Vorpommern
1:50 = ca. 1,5 VK Vollstat. laufzeitabh. max. 4,2%; teilstat. max. 2,3%
PK/VK T€ 38
NRW 1:40 = ca. 2 VK Nicht vorgesehen
Sachsen 1:40 oder 1:80 Umsetzung offen 3%
Sachsen-Anhalt Gedankenmodell der UAG der LPSK für das vereinfachte Pflegesatzverfahren 2017:• pauschale Erhöhung der Entgelte unter Orientierung an der Grundlohnsummensteigerung• Höhe des PSG-Zuschlag in 2017 noch offen• Anhebung von 1 VK pro Einrichtung für alle; Aufstockung freiwillig um bis zu 1:40 möglich
Schleswig-Holstein Überleitung mit Äquivalenzziffern
Für 2016 2,5%
Thüringen Beschluss der PSK vom 13.04.2016 zur Umsetzung des PSG II • Pauschale Überleitung der Bewohner in Pflegegrade mit 70% PEA• Zwei Umsetzungsvarianten möglich (PSG-Aufschlag 5% mit/ohne zusätzlicher
Personalaufstockung)
Folie 13© CURACON
Bewertung• PSG II erhöht die Leistungen der Pflegekassen je Pflegeeinrichtung
durchschnittlich um ca. T€ 170 (bei 80 Plätzen) = 14%. Dies sollte sich auch in einem Mehr an Personal widerspiegeln!
Verbesserung der Personalausstattung vergrößert Versorgungslücke?
Sicherung Nachhaltigkeit Finanzierung Belastungen bei der zu erwartenden demografischen Entwicklung Anzahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter (bis 2030 ./. 15%)?
Wirtschaftlicher Effekt der Personalaufstockung?
• Risiko Nachbelegung: Die Überleitungsregelung ist großzügig und daher startet die Bewohnerstruktur „zu hoch“.
• Zusätzlich wird flächendeckende Durchsetzung eines Unternehmer-gewinns im Sinne der BSG-Urteile aus 2009 (beachte u.a. BSG-Urteile zu den Investitionskosten 8.9.2011) unvermeidlich sein.
• Empfehlung: Bis Sommer 2016 zu Neuverhandlungen für den Vergütungszeitraum ab dem 01.01.2017 aufrufen.
Folie 14© CURACON
AGENDA
1 Bewertung Pflegereform PSG II
2 Wie setzen die Bundesländer das vereinfachte Verfahren und das VK-Thema um?
3 Einrichtungseinheitlicher Eigenanteil und Steuerungsmöglichkeiten
4 Strategische Konsequenzen
Folie 15© CURACON
Innovation im stationären Bereich: Einheitlicher Eigenanteil (EEE)• Bislang:
Eigenanteil wächst mit der Pflegestufe.
Personen mit höchstem Pflegebedarf, haben die höchsten Eigenanteile => sozialpolitische unbefriedigend.
Einrichtungen sind an höherer Pflegestufe interessiert, Pflegebedürftige / Angehörige an niedriger => Konflikt.
• In Zukunft: Innerhalb einer Einrichtung über sämtliche Pflegegrade EEE
• Bewertung Bessere Planbarkeit für Pflegebedürftige/Angehörige, da finanzielle
Belastung nicht mehr bei Höherstufung steigt.
Mehr Markttransparenz
Problem: Gesetzgeber schreibt damit Struktur der Pflegesätze über den einheitlichen Eigenanteil vor
Folie 16© CURACON
Wie hoch liegt der Anteil der Bewohner mit eingeschränkter Alltagskompetenz?
Folie 17© CURACON
• Feststellung für Einrichtungen mitunter nicht ohne weiteres möglich, nachdem Anspruch auf 87b-Betreuung in 2015 auf sämtliche Bewohner ausgeweitet worden ist.
• Wichtig weil, ambulant davon abhängt wie hoch der Leistungsanspruch im nächsten Jahr ist (doppelter Stufensprung)
• Wichtig weil, stationär davon abhängt wie hoch der Leistungsanspruch im nächsten Jahr ist (doppelter Stufensprung), wie die Personalausstattung ist und wie sich der einrichtungseinheitliche Eigenteil gestaltet; => geringer PEA-Anteil treibt Eigenanteil nach oben.
stationär ambulantDeutschland 59,1% 25,1%Baden-Württemberg 63,2% 33,2%Bremen 61,8% 24,6%Niedersachsen 58,2% 26,2%Sachsen-Anhalt 59,9% 21,8%Erhebung der Freien Wohlfahrtpflege NRW 65,0%Datenpool Curacon 2015 59,7%
PEA-Anteil in %
Rechenbeispiel Vergleich Eigenanteil
Folie 18© CURACONBasis Erhebung der Freien Wohlfahrtpflege NRW über 145 Einrichtungen. PEA-Anteil 65%.
PST 0 + EEA PST 1 PST 1 + EEA PST II PST II + EEA PST III PST III + EEA HF SummePflegegradab 01.01.2017 2 2 3 3 4 4 5 5Anzahl der Bewohner 1 18 20 12 26 3 18 2 100Pflegesatz für Pflege bis 31.12.2016 31,06 € 48,40 € 48,40 € 69,19 € 69,19 € 90,74 € 90,74 € 91,15 €Kosten pro Monat 944,85 € 1.472,33 € 1.472,33 € 2.104,76 € 2.104,76 € 2.760,31 € 2.760,31 € 2.772,78 € 200.386,34 €Anteil der Pflegekasse bis 31.12.2016 0,00 € 1.064,00 € 1.064,00 € 1.330,00 € 1.330,00 € 1.612,00 € 1.612,00 € 1.995,00 € 128.814,00 €Eigenanteil bisher 944,85 € 408,33 € 408,33 € 774,76 € 774,76 € 1.148,31 € 1.148,31 € 777,78 € 715,72 €Pflegesatz für Pflege ab 01.01.2017 44,64 € 44,64 € 60,82 € 60,82 € 77,68 € 77,68 € 85,24 € 85,24 €Kosten pro Monat ab 01.01.2017 1.357,95 € 1.357,95 € 1.850,14 € 1.850,14 € 2.363,03 € 2.363,03 € 2.593,00 € 2.593,00 € 205.393,40 €Anteil der Pflegekasse ab 01.01.2017 770,00 € 770,00 € 1.262,00 € 1.262,00 € 1.775,00 € 1.775,00 € 2.005,00 € 2.005,00 € 146.589,00 €einrichtungs-einheitlicher Eigenanteil 588,04 € 588,04 € 588,04 € 588,04 € 588,04 € 588,04 € 588,04 € 588,04 € 588,04 €Differenz zu bisherigem Eigenanteil -356,81 € 179,71 € 179,71 € -186,72 € -186,72 € -560,27 € -560,27 € -189,74 € -127,68 €Diffenz Anteil der Pflegekasse je Bewohner 177,75 €
Beachte: • Eigenanteil kann erst genauer bestimmt werden, wenn Kostenausgleich (hier
Annahme + 2,5%) sowie Modalitäten zur Neujustierung der Personalschlüssel/PSG-Risikozuschlag feststehen.
Wirtschaftliche Stellgrößen Eigenanteil?Tipps vom Eigenanteil-Flüsterer?
• Viele Einrichtungen beschäftigt sich aktuell mit Fragen in Bezug auf die Stichtagsüberleitung am 30. September 2016.
• Insbesondere drei Faktoren beeinflussen hierbei den zu leistenden Eigenanteil (EEE): Pflegesatzniveau
Pflegestufenmix bzw. Pflegeintensität
Anteil der Versorgten mit eingeschränkter Alltagskompetenz => relevante Informationen verfügbar?
• Lohnen sich Erst-/Höherstufungsanträge noch in diesem Jahr? Warum waren Heimbewohner bisher nicht richtig eingestuft?
Höherstufungen = Risiko Verteuerung des Eigenanteils?
Mit welcher Geschwindigkeit werden sich PG-Strukturen verändern?
Rettungsanker Nachverhandlung § 85 Abs. 7 SGB XI
• Möglichst niedrig rein gehen und erst in 2017 Höherstufung?Folie 19© CURACON
AGENDA
1 Bewertung Pflegereform PSG II
2 Wie setzen die Bundesländer das vereinfachte Verfahren und das VK-Thema um?
3 Einrichtungseinheitlicher Eigenanteil und Steuerungsmöglichkeiten
4 Strategische Konsequenzen
Folie 20© CURACON
Droht eine Reduktion der Pflegeplätze?
• Über 50% befürchten, dass die Einrichtungen als Reaktion auf das PSG II schneller schließen müssen.
• Droht eine Reduktion der Pflegeplätze?
• Wer ist besondere bedroht?
Folie 21© CURACON
21,9%
30,7%20,5%
20,5%
6,5%
Für wie wahrscheinlich halten Sie den Abbau vollstationärer Pflegeplätze in Deutschland als
Reaktion auf das PSG II?
29,3%
29,8%
21,9%
12,6%
6,5%
Für wie wahrscheinlich halten Sie die Schließung von vollstationären
Pflegeeinrichtungen in Deutschland als Reaktion auf das PSG II?
wahrscheinlich
eher wahrscheinlich
in etwagleichbleibendeherunwahrscheinlichunwahrscheinlich
Quelle: Curacon-Altenhilfebarometer 2016
Bewältigung der wirtschaftlichen Situation
• Zur Bewältigung der aktuell schwierigen Situation werden Kostensenkungsprogramme (z.B. Handlungsbedarf im Bereich der Personalkosten und Betriebsorganisation) den Expansionsstrategien bevorzugt
Folie 22© CURACON
10%
39%44%
7%
Glauben Sie, dass es in der aktuellen wirtschaftlichen Situation sinnvoll ist, eine Expansionsstrategie (inkl. Investition) zu
verfolgen?
17%
46%
33%
4%
Glauben Sie, dass es in der aktuellen wirtschaftlichen Situation sinnvoll ist,
Kostensenkungsprogramme zu realisieren?
Ja, auf alle Fälle
Wahrscheinlich ja
eher nicht
auf keinen Fall
Quelle: Curacon-Altenhilfebarometer 2016
Bewertung strategischer Optionen im Zusammenhang mit dem PSG II (1/3)
• Das Angebot auszuweiten halten fast 70% der Einrichtungen für Altenpflege für strategisch sinnvoll.
• Auch hier ist das Thema "ambulant vor stationär" zu beobachten.
Folie 23© CURACON
10
16
29
33
37
50
74
127
133
136
0 20 40 60 80 100 120 140 160
Pflege für Menschen mit Adipositas
Nachtpflege
Junge Pflege
Sonstiges
Pflege für Menschen in Phase F
Pflege für Menschen mit Behinderung
Kurzzeitpflege
Tagespflege
Spezialisierte Demenzpflege
Ambulante Pflege
Erweiterung der Angebotsfelder mit den höchsten Erfolgschancen
z.B. Palliativpflege, Betreutes Wohnen
8%
43%26%
19%
2%2%
Angebotsausweitung
sehrerfolgversprechend
erfolgversprechend
in etwa gleichbleibend
eher erfolglos
erfolglos
k. A.
Quelle: Curacon-Altenhilfebarometer 2016
Bewertung strategischer Optionen im Zusammenhang mit dem PSG II (2/3)
• Spezialisierungen werden als sehr erfolgsversprechend angesehen.
• Trend insbesondere zur Leistungsspezialisierung Demenzerkrankung
Folie 24© CURACON
7%
42%
34%
14%
0% 3%
Spezialisierung von Pflegeangeboten
sehrerfolgversprechend
erfolgversprechend
in etwa gleichbleibend
eher erfolglos
erfolglos
k. A.
z.B. Tagespflege, Betreutes Wohnen
15
25
38
48
63
79
104
113
160
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180
Sonstiges
Familiale Pflege (Anleitung von Angehörigen)
Junge Pflege
Pflege für Menschen mit körperlichenund geistigen Behinderungen
Hauswirtschaftliche Dienstleistungsangebote
Pflege für Menschen mitpsychischen Behinderungen
Betreuungsschwerpunkt/ Alltagsbegleitung
Hospiz/Sterbebegleitung
Demenzspezialisierung
Spezialisierung bestehender Angebote
z.B. Tagespflege, Betreutes Wohnen
Quelle: Curacon-Altenhilfebarometer 2016
Bewertung strategischer Optionen im Zusammenhang mit dem PSG II (3/3)
• Nur 33% der Altenpflegeeinrichtungen finden, dass der Ausbau der Zusammenarbeit mit anderen Trägern erfolgsversprechend ist.
• Fusion mit anderen Pflege-/Altenheimen eher kein Thema.
• Erste Bewertung: Maßnahmen und Aktivitäten sind nur zum Teil auf die Chancen und Bedrohungen abgestimmt!
Folie 25© CURACON
5%
28%
41%
18%
5%
3%
Ausbau der Zusammenarbeit mit anderen Trägern
sehr erfolgversprechend
erfolgversprechend
in etwa gleichbleibend
eher erfolglos
erfolglos
k. A.
Quelle: Curacon-Altenhilfebarometer 2016
PSG II birgt insbesondere für stationäre Einrichtungen erhebliche Risiken• Hauptchancen: Marktwachstum und Spezialisierung
• Hauptrisiken: Wachsende Erlös- und Auslastungsrisiken, Kostendeckung, Entwicklung der Betriebskosten
• Dilemma: Voraussetzung Finanzkraft, um Innovationen umzusetzen
• Handlungsfelder identifizieren und landesspezifische Entwicklungen einschätzen „Puffer“ schaffen
Weichenstellung in den anstehenden Pflegesatzverhandlungen
Angebot in Bezug auf eine Zielgruppe (Bedarfslage, Kaufkraft, kulturelle Spezifizität etc.) spezialisieren?
Zunehmende Bedeutung von Servicewohnen und ambulant betreuten Wohngemeinschaften => Investitionsbedarf
Leistungsportfolio erweitern oder Kooperation?
• Immobilie: Modernisierungsbedarf, Umstrukturierung aufgrund neuer Leistungskonzepte, steigendem Rationalisierungsdruck sowie Anpassungszwang aufgrund Bau neuer Einrichtungen durch Wettbewerber
• Zunehmende Marktkonzentration => Ziel: Im Rahmen Kooperation Synergie- und Mengeneffekten Kosten senken
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Folie 27
Jan GrabowGeschäftsführender Partner Ressortleiter Altenhilfe
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Folie 28© CURACON Weidlich Rechtsanwaltsgesellschaft mbH