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Effects of the Resident Assessment Instrument in Home Care Settings by Degree of Implementation – Results of a Cluster-Randomized Controlled Trial in Germany 48. Jahrestagung der DGSMP Heinz Rothgang Günter Roth, Claudia Stolle, Annika Wolter Zentrum für Sozialpolitik Universität Bremen 48. Jahrestagung der DGSMP “Gesundheitsökonomie vs. Sozialmedizin” 12.-14. September 2012 in Essen

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  • Effects of the Resident Assessment Instrument in HomeCare Settings by Degree of Implementation – Results of a

    Cluster-Randomized Controlled Trial in Germany

    48. Jahrestagung der DGSMP“Gesundheitsökonomie vs. Sozialmedizin”

    12.-14. September 2012 in Essen

    Heinz RothgangGünter Roth, Claudia Stolle, Annika Wolter

    Zentrum für SozialpolitikUniversität Bremen

    48. Jahrestagung der DGSMP“Gesundheitsökonomie vs. Sozialmedizin”

    12.-14. September 2012 in Essen

  • Einleitung

    • Finanzierung: BMBF (Bundesministerium für Bildung undForschung)

    Pflegeforschungsverbund Nord

    • Laufzeit: Mai 2007 bis Dezember 2010

    • Feldphase: 13 Monate pro Pflegedienst

    März 2008 bis Februar 2010

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 2

    • Finanzierung: BMBF (Bundesministerium für Bildung undForschung)

    Pflegeforschungsverbund Nord

    • Laufzeit: Mai 2007 bis Dezember 2010

    • Feldphase: 13 Monate pro Pflegedienst

    März 2008 bis Februar 2010

  • InhaltI. Hintergrund

    II. Internationale Erfahrungen

    III. Daten und Methoden

    IV. Ergebnisse

    V. Diskussion

    VI. Politikempfehlungen

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 3

    I. Hintergrund

    II. Internationale Erfahrungen

    III. Daten und Methoden

    IV. Ergebnisse

    V. Diskussion

    VI. Politikempfehlungen

  • I. Hintergrund: Situation der ambulanten Pflege in Deutschland• Zentrale Mängel:

    – Hohe Belastung & Aufwand durch Pflege(prozess)dokumentation– Pflegealltag und Dokumentation passen nicht zusammen– Pflegeprozess erfolgt nicht nach aktuellem Wissensstand

    • Zentraler Bedarf in der (ambulanten) Pflege:– Effektive Maßnahmen zur Qualitätssicherung– Nachhaltige Entwicklung der Ergebnisqualität

    • Mögliche Lösung: Resident Assessment Instrument (RAI)

    → Cluster-randomisierte kontrollierte Studie zu den Effektender Einführung des RAI

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 4

    • Zentrale Mängel:– Hohe Belastung & Aufwand durch Pflege(prozess)dokumentation– Pflegealltag und Dokumentation passen nicht zusammen– Pflegeprozess erfolgt nicht nach aktuellem Wissensstand

    • Zentraler Bedarf in der (ambulanten) Pflege:– Effektive Maßnahmen zur Qualitätssicherung– Nachhaltige Entwicklung der Ergebnisqualität

    • Mögliche Lösung: Resident Assessment Instrument (RAI)

    → Cluster-randomisierte kontrollierte Studie zu den Effektender Einführung des RAI

  • I. Hintergrund: Das Resident Assessment Instrument (RAI)• RAI

    – Wurde in den USA Ende der 80er Jahre entwickelt– War ursprünglich nur für den stationären Sektor bestimmt, eine

    Version für häusliche Pflege wurde später entwickelt RAI HC– Wird kontinuierlich von der InterRAI weiterentwickelt– Wird in 30 Ländern eingesetzt

    • RAI besteht aus– Assessmentinstrument: Minimum Data Set (MDS)– Alarmsystem: Risikoerkennungstafeln (Trigger)– Abklärungshilfen: Client Assessment Protocols (CAPs)– Qualitätsindikatoren basierend auf den MDS-Daten– Reassessment alle 3 Monate

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 5

    • RAI– Wurde in den USA Ende der 80er Jahre entwickelt– War ursprünglich nur für den stationären Sektor bestimmt, eine

    Version für häusliche Pflege wurde später entwickelt RAI HC– Wird kontinuierlich von der InterRAI weiterentwickelt– Wird in 30 Ländern eingesetzt

    • RAI besteht aus– Assessmentinstrument: Minimum Data Set (MDS)– Alarmsystem: Risikoerkennungstafeln (Trigger)– Abklärungshilfen: Client Assessment Protocols (CAPs)– Qualitätsindikatoren basierend auf den MDS-Daten– Reassessment alle 3 Monate

  • I. Hintergrund: Die Intervention• Cluster-randomisierte kontrollierte prospektive Studie mit

    Endpunkt(en):– ADL-Skala (ADL = activity of daily living) als Hauptendpunkt– IADL-Skala (IADL = instrumental activities of daily living)– Kognitive Fähigkeiten (MMST) and– Lebensqualität (EQ-5D)– Krankenhaus- und Pflegeheimraten

    • Grundgedanke der Intervention– Systematisches Assessment generiert klientenbezogene Daten– Risikoerkennungstafeln und Abklärungshilfen führten zur Erkennung

    von Problemen und Einleitung von Gegenmaßnahmen– Qualitätsindikatoren bewirken gleiches auf Ebene des Dienstes– Pflege(prozess)qualität und dann auch Ergebnisqualität wächst

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 6

    • Cluster-randomisierte kontrollierte prospektive Studie mitEndpunkt(en):– ADL-Skala (ADL = activity of daily living) als Hauptendpunkt– IADL-Skala (IADL = instrumental activities of daily living)– Kognitive Fähigkeiten (MMST) and– Lebensqualität (EQ-5D)– Krankenhaus- und Pflegeheimraten

    • Grundgedanke der Intervention– Systematisches Assessment generiert klientenbezogene Daten– Risikoerkennungstafeln und Abklärungshilfen führten zur Erkennung

    von Problemen und Einleitung von Gegenmaßnahmen– Qualitätsindikatoren bewirken gleiches auf Ebene des Dienstes– Pflege(prozess)qualität und dann auch Ergebnisqualität wächst

  • II. Internationale Erfahrungen• Hauptsächlich im stationären Bereich

    – Viele internationale Studien zeigen positive Effekte des RAI, aber– Es gibt auch negative Resultate des RAI z.B. aus Hongkong (Chi

    et al.) oder den Niederlanden (Hansebo et al.)

    • Es gibt nur wenig Studien zu den Effekten des RAI inhäuslicher Pflege– Italienisches Team (Landi et al.): Verbesserungen bei ADLs und

    kognitiven Fähigkeiten sowie verringerte Hospitalisierungsrate– Korean team (June et al.): positive Effekte auf ADL and IADL

    Forschungsfrage: Welche Effekte hat Implementation vonRAI in Deutschland?

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 7

    • Hauptsächlich im stationären Bereich– Viele internationale Studien zeigen positive Effekte des RAI, aber– Es gibt auch negative Resultate des RAI z.B. aus Hongkong (Chi

    et al.) oder den Niederlanden (Hansebo et al.)

    • Es gibt nur wenig Studien zu den Effekten des RAI inhäuslicher Pflege– Italienisches Team (Landi et al.): Verbesserungen bei ADLs und

    kognitiven Fähigkeiten sowie verringerte Hospitalisierungsrate– Korean team (June et al.): positive Effekte auf ADL and IADL

    Forschungsfrage: Welche Effekte hat Implementation vonRAI in Deutschland?

  • III. Daten und Methoden

    Cluster-randomisierte kontrollierte Studie

    • Pflegedienste wurden randomisiert,nicht einzelne Klienten

    • Berücksichtigung der Clusterbei Planung, Durchführungund Auswertung

    Pflegedienst

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 8

    Cluster-randomisierte kontrollierte Studie

    • Pflegedienste wurden randomisiert,nicht einzelne Klienten

    • Berücksichtigung der Clusterbei Planung, Durchführungund Auswertung Klient Klient

  • III. Daten und Methoden: Flowchart

    920 Interviews zu T0

    Interventionsgruppe:543 Klientenin 36 PD‘s

    Kontrollgruppe:377 Klientenin 33 PD‘s

    268 Klienten bei T2 noch 216 Klienten bei T2 noch

    161 Klientenausgetreten

    7 PD‘sabgebrochen

    (n=99)

    176 Klientenausgetreten

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 9

    268 Klienten bei T2 noch 216 Klienten bei T2 noch

    484 Interviews zu T2

    176 Klientenausgetreten

    Im Folgenden alle Auswertungen mit den 484 verbliebenen Klienten

  • III. Daten und Methoden: Vorstellung der InterventionSchulungskonzeption

    - Einführungsschulung 2 x 4 Stunden

    - Vertiefungsschulung 2 x 4 Stunden

    - EDV-Schulung ca. 2 Stunden

    - Projektkoordinatoren-Schulung ca.2 Stunden

    Implementierungsbegleitung

    - durchschnittlich 2-3 Besuche vor Ort

    - durchschnittlich 13 beratende Telefongespräche

    - 3 Anwendertreffen zum gegenseitigen Austausch

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 10

    Schulungskonzeption

    - Einführungsschulung 2 x 4 Stunden

    - Vertiefungsschulung 2 x 4 Stunden

    - EDV-Schulung ca. 2 Stunden

    - Projektkoordinatoren-Schulung ca.2 Stunden

    Implementierungsbegleitung

    - durchschnittlich 2-3 Besuche vor Ort

    - durchschnittlich 13 beratende Telefongespräche

    - 3 Anwendertreffen zum gegenseitigen Austausch

  • Faktoren-analyse

    III. Daten und Methoden: SubgruppenanalyseInterventions-

    gruppe29 Dienste

    • Wissenstests zum RAI• Akzeptanz des RAI auf vers. Ebenen• Mitarbeiter Fluktuation• Wird das RAI gelebt?• Umfang der Nutzung des RAI• Motivation• …

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 11

    Faktoren-analyse

    optimalUmsetzer12 Dienste

    suboptimalUmsetzer17 Dienste

    • Wissenstests zum RAI• Akzeptanz des RAI auf vers. Ebenen• Mitarbeiter Fluktuation• Wird das RAI gelebt?• Umfang der Nutzung des RAI• Motivation• …

  • 2,692,31

    0

    1

    2

    3

    4

    ADL Differenz (t0 zu t2)

    3,71

    2,313

    4

    IV. Ergebnisse: Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL)

    ADL-Differenz (t2 - t0)

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 12

    0Interventionsgruppe Kontrollgruppe

    IG: n=268, KG: n=216

    sU: n=147, oU: n= 121,KG: n=216

    1,46

    2,31

    0

    1

    2

    suboptimalUmsetzer

    optimalUmsetzer

    KontrollgruppeJe größer die Differenzen,

    desto stärker dieVerschlechterung

  • 2,692,31

    0

    1

    2

    3

    4

    ADL Differenz (t0 zu t2)

    3,71

    2,313

    4

    IV. Ergebnisse: Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL)“Falsche” Richtung

    “richtige” Richtung, aberkeine Signifikanz

    ADL-Differenz (t2 - t0)

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 13

    0Interventionsgruppe Kontrollgruppe

    IG: n=268, KG: n=216

    sU: n=147, oU: n= 121,KG: n=216

    1,46

    2,31

    0

    1

    2

    suboptimalUmsetzer

    optimalUmsetzer

    KontrollgruppeJe größer die Differenzen,

    desto stärker dieVerschlechterung

  • “Falsche” Richtung

    “richtige” Richtung, aberkeine Signifikanz

    0,42

    0,35,36

    ,38

    ,40

    ,42

    ,44

    IADL-Differenz (t0 zu t2)

    IV. Ergebnisse: Instrumentelle Aktivitäten des täglichen Lebens

    1,02

    0,8

    1,2

    Je größer die Differenzen,desto stärker die

    Verschlechterungen

    IADL-Differenz (t2 - t0)

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 14

    0,35

    ,30

    ,32

    ,34

    ,36

    Interventionsgruppe Kontrollgruppe

    IG: n=258, KG: n=215

    -0.38

    0,35

    -0,4

    0,0

    0,4

    0,8

    suboptimalUmsetzer

    optimalUmsetzer

    Kontroll-gruppe

    sU: n=144, oU: n=115,KG: n=215

  • “Falsche” Richtung

    “falsche” Richtung,ohne Signifikanz

    IV. Ergebnisse: kognitive Fähigkeiten

    -0,32

    -1,5

    -1,0

    -0,5

    0,0

    MMST-Differenz (t0 zu t2)

    -0,40 -0,32-0,5

    0,0

    MMST-Differenz (t2 - t0)

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 15

    IG: n=263, KG: n=209

    sU: n=143, oU: n=120,KG: n=209

    -1,55-2,0

    -1,5

    -2,41

    -0,40 -0,32

    -3,0

    -2,5

    -2,0

    -1,5

    -1,0

    -0,5

    suboptimalUmsetzer

    optimalUmsetzer

    Kontroll-gruppe

    Je geringer die Differenzen,desto stärker die

    Verschlechterungen

    Interventionsgruppe Kontrollgruppe

  • “falsche” Richtung

    “richtige” Richtung, aberkeine Signifikanz

    0,07

    0,04

    0,06

    0,08

    IV. Ergebnisse: Lebensqualität

    0,0204 0,02210,02

    0,04

    EQ-5D-Differenz (t0 zu t2)Greiner lean

    EQ-5D Differenz (t2 - t0)Greiner lean

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 16

    -0,03

    0,02

    -0,04

    -0,02

    0,00

    0,02

    0,04

    suboptimalUmsetzer

    optimalUmsetzer

    Kontroll-gruppe

    sU: n=134, oU: n=117,KG: n=210

    0,00Interventionsgruppe Kontrollgruppe

    IG: n=251; KG: n=210

    Je geringer die Differenzen, destostärker die Verschlechterungen

  • linear multilevel regression ADL diff.a IADL diff. a MMST diff. b EQ-5D diff. bintercept -2.2081 -0.8569 3.5166 0.1427group

    control group 1.0625 0.1842 0.5588 0.0053sex

    female -1.8644** -0.2006 1.0374* 0.0145age 0.0977*** 0.0260** -0.0476** -0.0031***education

    high -0.4648 0.2105 0.3221 -0.0367living alone

    yes 0.8364 0.0398 -0.0972 0.0197ADL at t0 -- -0.0285** 0.0076 -0.0014

    Zwar „richtiges“Vorzeichen, aberimmer noch keineSignifikanzen

    IV. Ergebnisse: Regressionsanalyse

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 17

    ADL at t0 -- -0.0285** 0.0076 -0.0014IADL at t0 -0.0068 -- -0.0777 0.0094**MMST at t0

    -0.1604***-0.0254

    -- -0.0016EQ-5D at t0

    (change of +0.1 points) 0.4223** 0.1494** -0.1681 --care provision at t0 0.0544 0.0030 -0.0538*** -0.0011proportion of registered

    nurses(change of +10%)

    -0.4300* -0.1432 0.1321 0.0020size of home care service -0.0011 0.0029 -0.0023 0.0003*non-profit providers

    yes 2.2086** -0.0576 -0.6211 0.0241distance driven (km per nurse

    per month)(change of +100 km) -0.0505 -0.0117 0.0041 0.0007

    Zwar „richtiges“Vorzeichen, aberimmer noch keineSignifikanzen

  • Durchschnittliche Anzahl und Dauer vonKrankenhausaufenthalten im Studienzeitraum:

    Interventions-gruppe

    Kontroll-gruppe

    Dauer 6,15 7,71Anzahl 0,50 0,67KH ja 30,6% 41,7%

    IV. Ergebnisse: Hospitalisierung

    “richtige” Richtung, aberohne Signifikanzen

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 18

    Effekte nicht signifikant(clusteradjustierter Wilcoxon-Test)

    KH ja 30,6% 41,7%

    IG: n=268, KG: n=216

    SuboptimalUmsetzer

    OptimalUmsetzer

    Kontroll-gruppe

    Dauer KH 6,75 5,18 7,71Anzahl KH 0,53 0,46 0,67KH ja 33,3% 26,2% 41,7%

    sU: n=165 oU: n=103,KG: n=216

  • logistic multilevel regression admission to hospital(no vs. yes)group

    optimal usersuboptimal user

    1.59**1.08

    sexfemale 1.20

    age 1.00education

    high 1.18living alone

    yes 0.98ADL at t0 1.01

    IV. Ergebnisse: Hospitalisierung

    Einziger signifikanterEffekt (p = 0.0237)

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 19

    living aloneyes 0.98

    ADL at t0 1.01IADL at t0 1.00MMST at t0 0.99EQ-5D at t0

    (change of +0.1 points) 1.00number of admissions to hospital --care effort at t0 1.00proportion of registered nurses

    (change of +10%) 0.97size of home care service provider 1.00***nonprofit providers

    yes 0.93driving performance (km per nurse

    per month) (change of +100 km) 0.99

  • V. Diskussion: Ergebnisse des cRCT• RAI hat keine Verbesserung bei den Endpunkten ADL,

    IADL, kognitive Fähigkeiten, Lebensqualität bewirkt

    • Ursachen:– Positive Effekte können nur erwartet werden, wenn alle

    RAI-Instrument (Risikotafeln, Abklärungshilfen,Qualitätsindikatoren) genutzt werden.

    – Viele Dienste nutzen nur das MDS (suboptimal Umsetzer): Effektesind dann negativ, da das MDS nur zusätzliche Arbeit produziert.

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 20

    • RAI hat keine Verbesserung bei den Endpunkten ADL,IADL, kognitive Fähigkeiten, Lebensqualität bewirkt

    • Ursachen:– Positive Effekte können nur erwartet werden, wenn alle

    RAI-Instrument (Risikotafeln, Abklärungshilfen,Qualitätsindikatoren) genutzt werden.

    – Viele Dienste nutzen nur das MDS (suboptimal Umsetzer): Effektesind dann negativ, da das MDS nur zusätzliche Arbeit produziert.

  • V. Diskussion: Ergebnisse der Subgruppenanalyse• Vollständig implementiert kann RAI zu Verbesserungen

    führen– Optimal Umsetzer haben bessere Ergebnisse als Kontrollgruppe

    bei ADL, IADL, Lebensqualität und Hospitalisierung, aber– Effekte sind nur in Bezug auf Hospitalisierung (ja/nein) signifikant

    • Ursachen für fehlende Signifikanz– Zu geringe Fallzahl für Subgruppenanalyse, Power-Analyse war auf

    das cRCT bezogen– J-Kurveneffekt durch die Förderung vorgegebener

    Beobachtungszeitraum war zu kurz

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 21

    • Vollständig implementiert kann RAI zu Verbesserungenführen– Optimal Umsetzer haben bessere Ergebnisse als Kontrollgruppe

    bei ADL, IADL, Lebensqualität und Hospitalisierung, aber– Effekte sind nur in Bezug auf Hospitalisierung (ja/nein) signifikant

    • Ursachen für fehlende Signifikanz– Zu geringe Fallzahl für Subgruppenanalyse, Power-Analyse war auf

    das cRCT bezogen– J-Kurveneffekt durch die Förderung vorgegebener

    Beobachtungszeitraum war zu kurz

  • VI. Politikempfehlungen• Implementation des RAI in Deutschland erweist sich als

    sehr schwierig

    • RAI has das Potential zur Steigerung der Ergebnisqualität,aber nur bei vollständiger Implementation

    • Unvollständige Umsetzung kann zur Schädigung derKlienten führen

    • Freiwillige Einführung kann nur erfolgreich sein, wenna) Dienste vollständig auf RAI umstellen und dies als

    Planungsinstrument nutzenb) Intensive Beratung und Begleitung garantiert ist

    • Obligatorische Einführung (wie in der Schweiz und denUSA) ist ebenfalls nur ratsam bei intensiver Begleitung

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 22

    • Implementation des RAI in Deutschland erweist sich alssehr schwierig

    • RAI has das Potential zur Steigerung der Ergebnisqualität,aber nur bei vollständiger Implementation

    • Unvollständige Umsetzung kann zur Schädigung derKlienten führen

    • Freiwillige Einführung kann nur erfolgreich sein, wenna) Dienste vollständig auf RAI umstellen und dies als

    Planungsinstrument nutzenb) Intensive Beratung und Begleitung garantiert ist

    • Obligatorische Einführung (wie in der Schweiz und denUSA) ist ebenfalls nur ratsam bei intensiver Begleitung

  • Schluss

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

    Kontakt: [email protected]

    Siehe auch:Stolle C, Wolter A, Roth G, Rothgang H (2012): Effects of the Resident AssessmentInstrument in Home Care Settings – Results of a Cluster Randomized Controlled Trial,

    in: Zeitschrift für Geriatrie und Gerontologie, Vol. 45, No. 4: 315-322

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 23

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

    Kontakt: [email protected]

    Siehe auch:Stolle C, Wolter A, Roth G, Rothgang H (2012): Effects of the Resident AssessmentInstrument in Home Care Settings – Results of a Cluster Randomized Controlled Trial,

    in: Zeitschrift für Geriatrie und Gerontologie, Vol. 45, No. 4: 315-322

  • Implementierungsbarrieren – Multilevel-Regressionlineare Multilevel-Regression Grad der RAI-

    Umsetzungp-Wert

    Konstante -101,34

  • 3. Wirkungsweise des RAI – Veränderung der Versorgung

    Interventions-gruppe

    Kontroll-gruppe Signifikanz

    Höherstufung derPflegestufe 15,4% 8,3%

    p=0,0328(Clusteradjustierter Chi²-Test)

    Prof. Dr. Heinz Rothgang 25

    PS: IG n=215, KG n=157SGB V: IG: n=144/171KG: 93/105

    Interventions-gruppe

    Kontroll-gruppe Signifikanz

    Zunahme SGB-VLeistungen 10,1% 5,5% n.s.

    Effects of the Resident Assessment Instrument in Home Care Settings by Degree of Implementation – Results of a Cluster-Randomized Controlled Trial in GermanyEinleitungInhaltI. Hintergrund: Situation der ambulanten Pflege in DeutschlandI. Hintergrund: Das Resident Assessment Instrument (RAI)I. Hintergrund: Die InterventionII. Internationale ErfahrungenIII. Daten und MethodenIII. Daten und Methoden: Flowchart III. Daten und Methoden: Vorstellung der InterventionSlide966Slide981Slide998IV. Ergebnisse: Instrumentelle Aktivitäten des täglichen LebensIV. Ergebnisse: kognitive FähigkeitenIV. Ergebnisse: LebensqualitätSlide986Slide999Slide975V. Diskussion: Ergebnisse des cRCT V. Diskussion: Ergebnisse der SubgruppenanalyseVI. Politikempfehlungen SchlussImplementierungsbarrieren – Multilevel-Regression3. Wirkungsweise des RAI – Veränderung der Versorgung