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Page 1: êΩÅâÉå - gerresheim.ekir.degerresheim.ekir.de/Rundblick/Pfingsten_2008.pdf · zeichnet man die als Wippe ausgeführten nach oben zu klappenden Teile. Nur so-weit wie es für

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fãéêÉëëìãW=Der RUNDBLICK wird herausgegeben vom Presbyterium der evangelischen Kirchen-gemeinde Düsseldorf-Gerresheim. Redaktion: Julia Jonas, Annette Klinke (Leitung), Pfarrer Heinrich Fucks, Ulrich Haas, Jörg Wecker. Graphische Gestaltung: Beate SachsKontakt: Gemeindebüro, Tel. (0211) 28 30 48

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Wir danken der Druckerei Potz/Mönchengladbach für ihre freundliche Unterstützung!

Über sieben Brücken. . .

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Manchmal geh ich meine Straße ohne Blick,manchmal wünsch ich mir mein Schaukelpferd zurück.Manchmal bin ich ohne Rast und Ruh,manchmal schließ ich alle Türen nach mir zu.

Manchmal ist mir kalt und manchmal heiß,Manchmal weiß ich nicht mehr, was ich weiß.Manchmal bin ich schon am Morgen müd,und dann such ich Trost in einem Lied.

Über sieben Brücken mußt du gehn,sieben dunkle Jahre überstehn,sieben mal wirst du die Asche sein,aber einmal auch der helle Schein.

Manchmal scheint die Uhr des Lebens still zu stehn,manchmal scheint man immer nur im Kreis zu gehn.Manchmal ist man wie von Fernweh krank,manchmal sitzt man still auf einer Bank.

Manchmal greift man nach der ganzen Welt,manchmal meint man, daß der Glücksstern fällt.Manchmal nimmt man, wo man lieber gibt,manchmal haßt man das, was man doch liebt.

Über sieben Brücken mußt du gehn,sieben dunkle Jahre überstehn,sieben mal wirst du die Asche sein,aber einmal auch der helle Schein.

In Westdeutschland ist das Lied hauptsächlich bekannt durch die Interpretation von Peter Maffay. Es stammt aber von der DDR-Rockband Karat. Den Text schrieb der Leipziger Schriftsteller Helmut Richter.

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Ist Ihnen schon einmal eine Brücke gebaut worden?Diese Frage haben wir verschiedenen Gemeindemit-gliedern im Rahmen unseres Pfingstheftes gestellt.Die Antworten machen deutlich: Auch die symboli-

schen Brücken helfen den Menschen, über etwas hinüber zu kommen – zumBeispiel über sich selbst oder über eine schlimme Lebenserfahrung.

„Brücken“ heißt das Thema, das wir uns für das Pfingstheft ausgesucht ha-ben. Wir möchten Sie einladen, etwas darüber zu lesen, wie der Weltgebets-tag der Frauen eine Brücke sein kann, inwiefern unser Gottesdienst eineBrücke zu Gott ist und warum gerade das bevorstehende Pfingstfest viel mitdiesem Thema zu tun hat.Im Namen des Redaktionsteams wünsche ich Ihnen frohe Pfingsten undeinen guten Sommer – Zuhause und im Urlaub!

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Thema: Brücken 4

Ist Ihnen schon einmal eine Brücke gebaut worden? 4

Bibel entdecken: Brücken bauen 5

Wie über Länder, über Meere... 8

Der Brückenheilige in Düsseldorf 10

Brücken – Bilder, Erinnerungen, Symbolik 14

Herr Peters pflegt die Pfeiffer-Brücke 16

Seilbrücke Gottesdienst 17

Aus unserem Presbyterium 18So haben Sie gewählt 20

Kleine Presbyteriums-Wahlstatistik 22

Gemeinsam gegen Armut kämpfen 23

Aus unserer Gemeinde 24

Strahlende Musik, leuchtendes WortAdventskonzert in der Gustav-Adolf-Kirche 24

Kinderbibelwoche – Komm, ich zeig Dir meinen Baum 25

Karneval 26

Anmeldung zum Konfirmandenunterricht 27

Silberne Konfirmation 2008 27

Ordnungsamtsbeerdigungen 27

Theatergruppe Incompleti – einmal anders 28

Liedermacher Gerhard Schöne in der Apostelkirche 30

Aus unserer Kinder- und Jugendarbeit 31

Aus unserer Seniorenarbeit 32

Pinnwand 33

Leserbriefe 34

...und sonst! 35

Gesetzliche Definition„Als Brücken gelten alle Überführungen eines Verkehrsweges über einenanderen Verkehrsweg, über ein Gewässer oder über tiefer liegendesGelände, wenn ihre lichte Weite zwischen den Widerlagern 2,00 m odermehr beträgt. (...)“

Definition nach DIN 1076 aus Verkehrsblatt-Dokument Nr. B 5276 Vers. 07/97

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Ist Ihnen schon einmal eine Brücke gebaut worden?nachgefragt bei Gemeindemitgliedern

Das Wort „Brücke“ kommt im Hebräischenund Aramäischen, also der Sprache Jesu, nichtvor. Das lässt vermuten, dass auch die Sacheselbst – ein Bauwerk zum Überspannen einesHindernisses (Fluss, Tal, Graben) zwecks (Ver-kehrs-)Verbindung zweier Seiten – in diesemSprach- und Kulturraum unbekannt war. UmFlüsse zu überqueren, suchte man eine Furt;das bekannteste Beispiel ist das von Jakob ander Furt des Jabbok (Gen 32,23-25). AuchFlöße waren bekannt, ob allerdings zur Fluss-überquerung, ist ungewiss. König Salomo ließfür den Bau des Tempels die Zedern und Zy-pressen des Libanon abschlagen und zu Flö-ßen zusammengelegt übers Meer nach Jafobringen, von dort hinauf nach Jerusalem(vgl. 1. Kö 5,23; 2. Chr 2,15). König Salomo„baute auch Schiffe“ (1. Kö 9,26), wobei hieraber eher an die Seefahrt gedacht ist, wieauch im Buch Jona (1,4) und in den Psalmen(48,8; 104,26; 107,23).

Überraschend ist dieser Befund nicht. Zwargab es auf dem Peloponnes schon 1300 v. Chr.eine Bogenbrücke, und auch die Etrusker wa-ren eifrige Brückenbauer. Zur Blüte kam derBrückenbau jedoch erst im Römischen Reich;zahllose Aquädukte und Flussüberquerungenzeugen noch heute von der hohen Kunst desrömischen Bogenbrückenbaus. Um so erstaun-licher ist es, dass auch im Neuen Testament,das in seinen Briefen die Situation im helle-nistisch-römischen Kulturraum widerspiegelt,die „Brücke“ als Begriff und Bauwerk nichtvorkommt.

Nun hat das Wort „Brücke“ aber nicht nur einematerielle Entsprechung, sondern auch einenhohen Symbolgehalt. Eine Brücke überwin-det Gräben und verbindet Getrenntes. DieseBedeutung ist ein bedeutsames theologischesMotiv und vielfach in der Bibel belegt. Gottist der Brückenbauer, er überwindet die Kluftzwischen sich und den Menschen, schließteinen Bund mit ihnen und erneuert ihn (Noah,Abraham, Israel am Sinai). Und Gott stiftetVersöhnung zwischen den Menschen: in deroben erwähnten Begegnung am Jabbok etwaversöhnt er die verfeindeten Brüder Jakobund Esau miteinander. Gott selbst tritt mittenin der schwierigen Versöhnungsgeschichteauf den Plan. Jakob ringt am Jabbok mit Gott,bis der ihn segnet. Aber es ist kein exklusiverSegen wie damals, als Jakob Esau um sein Erst-geburtsrecht betrog und sich den Segen desVaters Abraham erschlich. Der Segen Gottes

Die Bibel entdecken: Brücken bauen

EinigeZeit, nachdem ich einmal

jemanden mit einer unbedachtenBemerkung verletzt hatte, kam dieserdarauf zurück, indem er sagte, es habe

neulich zwischen uns ein „Missverständ-nis“ gegeben. Dies war für mich eine„diplomatische“ goldene Brücke, diemeiner Bemerkung die verletzende

Spitze nahm und mir half, meinGesicht zu wahren.

Jörg Wecker

Mir ist dieser Tageeine Brücke gebaut worden. Noch

ehe ich Gelegenheit hatte, sie darum zubitten, stellte eine liebe Bekannte eine

Kontaktmöglichkeit her, die mir vielleichteinen Wunsch erfüllt.

Karin Thordsen

Brückenbauen heißt für mich

Kommunikation.Ich habe es erfahren, wie wichtig es

ist, Brücken zu bauen. Dieses heißt fürmich – anderen helfen, aber ohne Erwar-

tungen. Ich war sehr krank, habe dannerfahren, die Hilfe kam zurück. Ich glaube

ohne diese Zuwendung von vielenMenschen wäre ich so schnell nichtwieder genesen. Vielen Dank an alle,

die mir so beigestanden haben.Edith Reuschler

ImAlter von 14

Jahren erhielt ich durchUnterstützung einer

Lehrerin die Möglichkeit,einige Monate in einer

Großfamilie zu leben, die michin meiner Trauer um meine

verstorbene Mutterbegleitet hat.

Ute Haas

„Die Brücke ist ein weit verbreitetes Sym-bol für die Überwindung von Gräben unddie Verbindung über trennende Grenzen hin-weg. Daran knüpfen sowohl die Bezeich-nung des römischen Papstes als „PontifexMaximus“ (Oberster Brückenbauer) alsauch die Wahl der Brücke als Symbol kirch-licher oder sozialer Einrichtungen mit Dia-logauftrag (z. B. Evangelische AkademieBad Boll) an.“

Wikipedia, Artikel „Brücke als Symbol“

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schließt Esau mit ein: das Versöhnungswerkgelingt (vgl. Gen 32-33).

Im Neuen Testament wird uns Jesus Christusals Brücken-bauer vorgestellt, und, nach sei-ner Himmelfahrt, der Heilige Geist. Durchseinen Sühnetod hat Christus ein für alle MalFrieden gestiftet zwischen Gott und den Men-schen, und, darüber hinaus, auch Heidenden Zugang zum Gott Israels eröffnet. Der„Brief an die Epheser“ ist an eine solche Ge-meinde aus getauften Heiden gerichtet; inihm wird die neue Wirklichkeit beschrieben:

„Jetzt aber in Christus Jesus seid ihr,die ihr einst Ferne wart, Nahe gewor-den durch das Blut Christi. Denn ERist unser Friede, der aus beidem einesgemacht hat und den Zaun abgebro-chen hat, der dazwischen war, näm-lich die Feindschaft. Durch das Opferseines Leibes hat er abgetan* das Ge-setz mit seinen Geboten und Satzun-gen, damit er in sich selber aus denzweien einen neuen Menschen schaffeund Frieden mache und die beiden ver-söhne mit Gott in einem Leib durchdas Kreuz, indem er die Feindschafttötet durch sich selbst. Und er ist ge-kommen, dass er im Evangelium Frie-den verkündigt euch, die ihr fern wart,und Frieden denen, die nahe waren.Denn durch ihn haben wir alle beide ineinem Geist den Zugang zum Vater.“

(Epheser 2, 14-18).

*„Abgetan“ bedeutet nicht „überflüssig“; aber das Ge-setz (Tora) ist nicht mehr die Zugangsvoraussetzung derNichtjuden zu Gott. Mit anderen Worten: kein Heidemuss erst Jude werden, um Christ sein zu können.

Es ist der eine Geist, der das möglich macht.Der Briefschreiber (wohl nicht Paulus, da derBrief erst um die Wende vom 1. zum 2. Jh.abgefasst wurde) betont im Weiteren dieseEinheit im Geist, die Christinnen und Chris-ten unterschiedlicher Herkunft möglich ist:„Seid darauf bedacht, zu wahren die Einig-keit im Geist durch das Band des Friedens:ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufenseid zu einer Hoffnung eurer Berufung; einHerr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott undVater aller, der da ist über allen und durchalle und in allen.“ (Eph 4, 3-6)

Mit Christus ist aber kein völlig neuer Geistin diese Welt und an Pfingsten über seineganze Gemeinde gekommen. Der HeiligeGeist entpuppt sich als derselbe Geist Gottes,der auch früher als Brückenbauer gewirkthat. Gottes Geist hat schon immer Brückender Verständigung und Versöhnung gebaut,indem er den Menschen Weisung gab undsie lehrte, in der Freiheit zu leben und gutmiteinander auszukommen: „Ich will meinenGeist in euch geben und will solche Leuteaus euch machen, die in meinen Gebotenwandeln und meine Rechte halten und da-nach tun.“ (Hesekiel 36,27).

Um dies zu erfahren, brauchen Christen undChristinnen keinen Papst als Mittler. Gottselbst ist der „Pontifex Maximus“ und eröff-net einen direkten Weg zu sich – in Bibellek-türe und Gebet können wir Schritte auf die-sem Brückenweg gehen. Über allem mensch-lichen Bemühen sollten wir jedoch einesnicht vergessen: „Der Wind bläst, wo er will…du weißt nicht, woher er kommt und wohin

er fährt. So ist es bei jedem, der aus demGeist geboren ist.“ (Joh 3,8) Sich auf Gotteinlassen, bleibt ein Wagnis. Ob die Brücketrägt und wohin sie dich führt, merkst duerst, wenn du auf ihr gehst.

Pfarrerin Cornelia Oßwald

Besondere Brücken: Tower Bridge1894 wurde diese Klappbrücke im neugo-tischen Stil eröffnet, die den Straßenver-kehr in London über die Themse führt. Die244m lange Brücke wird täglich von rund40.000 Fahrzeugen befahren. Ihre beidenBrückentürme sind 65m hoch. Die Bauar-beiten begannen 1886, fünf Bauunterneh-men und 432 Arbeiter waren mit dem Bauder Brücke beschäftigt. Um die riesige Kon-struktion zu stützen, mussten zwei ge-waltige Pfeiler mit einem Gewicht von70.000 Tonnen im Flussbett versenkt wer-den. Bei ihrer Fertigstellung war sie diegrößte Basküle-Brücke. Als Basküle be-zeichnet man die als Wippe ausgeführtennach oben zu klappenden Teile. Nur so-weit wie es für die Passage der jeweiligen

Schiffe erforderlich ist, werden die Baskü-len geöffnet, die volle Öffnung ist nur fürKreuzfahrtschiffe notwendig. Da die Themsein diesem Bereich im Wesentlichen nur nochtouristisch genutzt wird, wird die Brückeimmer seltener hochgeklappt (etwa 100Mal Jährlich). Die zahlreichen Ausflugs-schiffe sind klein genug, um auch bei ge-schlossener Brücke unter der Fahrbahn hin-durch zu fahren. In Ausnahmefällen wirddie Brücke auch für kleinere Schiffe vollgeöffnet: Dies geschieht aus zeremoniellenGründen und gilt als ganz besondere Ehre.So geschehen für den Trauerzug von SirWinston Churchill im Jahre 1965 und beider Heimkehr von Francis Chichester nachseiner Einhand-Weltumsegelung (1967).

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„Wie über Länder, über Meere…“

Seit mehr als hundert Jahren ist der ersteFreitag im März zu einer vielfachen Brückegeworden. An ihm findet nämlich der Welt-gebetstag statt. Jeweils ein Land der Erde ent-wirft dazu ein Thema und eine Gottesdienst-ordnung. Dies geschieht ökumenisch. Und dasheißt ganz konkret: In dem Land, aus dem derGottesdienst kommt, finden sich möglichstFrauen aller christlichen Konfessionen undDenominationen zusammen. Schon das istzumeist ein großartiges Brückenbauwerk imGeiste Jesu Christi. Und dies erst recht, wennes dann noch darum geht, sich mit den un-terschiedlichsten religiösen Sozialisationenund „Kulturen“ auf eine gemeinsame Sicht-weise der Stärken und Probleme des eigenenLandes zu einigen und auf diesem Hinter-grund dann einen Gottesdienst vorzubereitenmit Gebeten, Liedern, einer Liturgie, mit bib-lischen Texten, Anspielen und Ideen der Ver-tiefung.

Er kam aus Amerika…Die Idee des Gebetstages ist in Amerika ent-standen. Die Presbyterianerin Mrs. DarwinJames war so betroffen von den sozialen Not-lagen vieler Menschen ihres Landes, dass siesich dringend für eine Verbesserung einset-zen wollte. Zum sinnvollen und notwendigenHandeln gehörte für sie unabdingbar auchdie richtige innere Einstellung: Das Gebet.Und so rief sie 1887 zunächst zu einem Ge-betstag für die Innere Mission auf, und zwarfür die Frauen. Vermutlich, weil sie sich vonderen innerer Umkehr und ihrem Einsatz am

meisten erhoffte. Ab1927 wurde dann dererste Freitag in der Passionszeit als Weltge-betstag gefeiert, seit 1947 auch in Deutsch-land.

Hinter der Idee des Weltgebetstagesstecken also die Frauen. Es ist erstaunlich, wie schnell er sich über dieganze Welt verbreitet hat. Sicherlich auchweil er als Frauen-Laienbewegung manchesan Beteiligung und Engagement möglichmachte – auch an fantasievollen und „alter-nativen“ Gottesdienstformen, die im regulä-ren Gemeindeleben (oft von Männern in lei-tenden Funktionen dominiert) so nicht vor-kamen.Das Brückenbauen durch „informiertes Beten“sowie die konkrete Unterstützung von Hilfs-

projekten durch eine Kollekte setzt sich aufvielfältige Weise in den Gemeinden fort, diesich gerade auch über konfessionelle Grenzenhinweg auf einen gemeinsamen Gottesdienstund die Begegnungen „darum herum“ ein-lassen. An vielen Orten sind daraus ökume-nische Kontakte entstanden, die sich auchdas ganze Jahr über auswirken. Und natürlichwird auch die Brücke zu den Männern ge-schlagen. Seit einigen Jahren heißt es nichtmehr „Weltgebetstag der Frauen“, sondernnur noch „Weltgebetstag“. Wobei die Gestal-tung der Gottesdienste weiterhin in der Handvon Frauen liegt. Und so heißt es über jederGottesdienstordnung „Frauen aller Kon-fessionen laden ein“.

So ist der Weltgebetstag in der Tat einevielfältige Brücke. Er ist eine Brücke- zwischen Frauen aller christlichen

Konfessionen- durch die Jahrhunderte- über Länder, Meere, Kontinente und

Kulturen- über die Sprachgrenzen hinweg - zu den benachteiligten und notleidenden

Menschen der Erde- über unterschiedliche christliche

Glaubensinhalte und Lebensformenhinweg

- zu neuen Gottesdienstformen- zwischen Mensch und Mensch und

zwischen Gott und MenschPfarrerin Monika Förster-Stiel

Besondere Brücken: Müngstener Brücke

Wer kennt sie nicht, die Müngstener Brücke und auch die

dazugehörige Legende von dem Baumeister, der sich einen Tag vor der Probefahrt von der Brücke stürzte, weil er Angst

hatte, seine Konstruktion würde nicht halten? Nun, die Müngstener Brücke ist mit 107 m noch immer die höchste Stahlgitterbrücke Deutschlands und verbindet seit 1897 die Städte Solingen undRemscheid auf 8 km (vorher waren durch Umwege 44km nötig).

Der Baumeister Anton von Rieppel hat übrigens die Probefahrt erlebt und ist erst 1926 in

Nürnberg gestorben.

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Der Brückenheilige in Düsseldorf

Auch Düsseldorf hat seit 1985 einen Brücken-heiligen. An der Oberkasseler Brücke gegen-über der Tonhalle steht das Geschenk der„Düsseldorfer Jonges“ an die Stadt.Geschaffen hat sie Bert Gerresheim, und siestellt den wohl bekanntesten BrückenheiligenJohannes von Nepomuk dar.

Brückenheilige werden Heiligenstatuen ge-nannt, die als Märtyrer im Zusammenhangmit einer Brücke umgekommen sind oder zumSchutz der Brücke am Rand aufgestellt sind.So soll Florian, ein römischer Beamter, derzum christlichen Glauben übertrat, mit einemMühlstein am Hals am 4. Mai 304 von einerBrücke in Oberösterreich gestürzt worden sein.Ebenso ist der Tod des Heiligen Nepomukdurch Ertränken in der Moldau herbeigeführtworden. Johannes von Nepomuk, geboren1350 in Pomuk bei Pilsen, verteidigte in einemStreitfall zwischen dem Bischof von Prag undKönig Wenzel IV. die Rechte der Kirche. AlsGeneralvikar wies er die Eingriffe des Königsin die Belange der Kirche zurück und zogsich damit den Zorn des Königs zu. Nachschwerer Folterung wurde er am Abend des20. März 1393 von der Prager Karlsbrücke ge-stürzt. Da auf königliches Geheiß die Gründeseines Todes nicht bekannt werden durften,kamen bald Gerüchte auf. So entstand dieLegende vom Beichtgeheimnis, das dieserPriester nicht bereit war zu brechen, trotz

Todesandrohung des Königs, der erfahrenwollte, was seine Gemahlin gebeichtet hatte.Meist wird Johannes von Nepomuk mit sei-nen Attributen dargestellt, einem Kreuz,einer Zunge und einem Heiligenschein mitfünf Sternen, die als die fünf Buchstabendes lateinischen Wortes tacui („ich habe ge-schwiegen“) gedeutet werden. Er ist einer derbeliebtesten Heiligen in Tschechien (von denJesuiten gefördert als Gegenpol zu Jan Hus)und ist der Schutzpatron von Böhmen undBayern, der Beichtväter, Priester, Schiffer,Flößer und Müller, des Beichtgeheimnisses,für Verschwiegenheit, gegen Wassergefahren,der Brücken.

Wie alle Werke von Bert Gerresheim, ist auchsein Nepomuk von einer Mehrschichtigkeit,die historische Ereignisse und Personen mit-einander verschmelzen lässt. Ausgehend vonder Geschichte Nepomuks trägt die Düssel-dorfer Statue die Gesichtszüge des polnischenkatholischen Geistlichen Jerzy Popieluzsko.Dieser Priester war 1984, im Jahr vor der Auf-stellung des Denkmals, von der polnischenStaatssicherheit ermordet worden. Der Kap-lan hatte, eingesetzt als Seelsorger für dieWarschauer Stahlarbeiter, in seinen Predig-ten das 1981 verhängte Kriegsrecht in Polenund das Verbot der Gewerkschaft Solidar-nosc kritisiert. So war er weithin bekanntgeworden. Drei Offiziere entführten ihn am

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Besondere Brücken: RialtobrückeDie Rialtobrücke (ital.: Ponte di Rialto) in Venedig überspannt den Canale Grande miteiner lichten Weite von 28,8m. Sie geht zurück auf eine Holzbrücke aus dem Jahr 1246.In Folge der raschen Verrottung des Baumaterials entschloss man sich 1507, eine Brückeaus Stein zu errichten. (1444 war sie eingestürzt, als während einer Bootsparade an-lässlich der Hochzeit des Herzogs von Ferrara zu viele Personen auf der Brücke waren.)Es folgte eine jahrzehntelange Diskussion über Finanzierung undGestaltung des Ge- bäudes. Verwirklichtwurde eine Einbogen-brücke

des unbekannten Antonio da Ponte, dessen Konstruktion im Handelszen-

trum der Stadt Läden auf der Brücke möglich machte.

1591 war die Brücke fertig gestellt. Die Gründungen der beiden Widerlager bestehenaus Pfahlrosten mit jeweils 6000 gerammten Holzpfählen.

weise mit lokalem Bezug: Zur Geschichteder Oberkasseler Brücke, des Brückenver-schubs 1976, das Stadtwappen und das Ver-einsemblem des Stifters, der DüsseldorferJonges. Auf der Denktafel heißt es unter an-derem: Der 1393 durch den Sturz von derKarlsbrücke in Prag ermordete und 1729 ka-nonierte Heilige wird als Helfer in Wassernotund Beschützer der Brücken verehrt, seit 1945auch als Tröster aller durch Unrecht Leiden-den und Verfolgten.

Die Darstellung soll somit ein Mahnmalschweigenden Widerstands sein.

Annette Klinke

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19. Oktober 1984, schlugen ihn zusammenund ertränkten ihn, mit Steinen gefesselt, imWeichsel-Stausee bei Wócáwek, wo er am30. Oktober 1984 gefunden wurde. Die Re-gierung von General Wojciech Jaruzelskihandelte ansichts einer aufgebrachten Öf-fentlichkeit und ließ den Tätern den Prozessmachen. Jedoch erklärten die Richter damals,Hintermänner habe es keine gegeben.

Der Nameszug „Hilarius Gilges“ am Sockelder Statue in der Schrift der Tochter vonHilarius Gilges verweist auf das andere neu-zeitliche Opfer staatlicher Gewalt. HilariusGilges wurde am 28.4.1909 in Düsseldorf alseiner der wenigen schwarzen Deutschen vordem ersten Weltkrieg geboren. Seine MutterMaria Stüttgen war eine Düsseldorfer Textil-arbeiterin, sein leiblicher Vater wahrscheinlichein Rheinschiffer. Nach der Heirat der Muttermit Franz Peter Gilges erhielt Hilarius den Fa-miliennamen Gilges. Er wuchs im Arbeiter-milieu der Düsseldorfer Altstadt auf undschloss sich 1925 oder 1926 dem Kommu-

nistischen Jugendverband Deutschland an.Er gehörte der Theatergruppe „Nordwest ran“von Wolfgang Langhoff an. Dies führte ca.1931 zu seiner Verhaftung und Verurteilungzu einem Jahr Haft. Nach seiner Haftentlas-sung 1932 war er weiterhin aktiv. Anfang1933, nach der Machtergreifung der Natio-nalsozialisten, ging er in den Untergrund, wasaber auf Grund seines Bekanntheitsgradsund seiner schwarzen Hautfarbe nur schwerumsetzbar war. In der Nacht zum 20. Juni 1933wurde er, vermutlich von sechs Angehörigender „Hilfspolizei“, aus seiner Wohnung in derDüsseldorfer Altstadt in der Nähe der Ober-kasseler Brücke zum Rheinufer verschleppt,dort brutal misshandelt und umgebracht. Erwar das erste Todesopfer der NS-Zeit inDüsseldorf. Die Täter wurden, auch nach Endedes Nationalsozialismus, nie gerichtlich ver-urteilt.

Der Brückenheilige von Bert Gerresheim stehtauf einem Sockel, der einem Brückenpfeilernachempfunden wurde; hier finden sich Hin-

Nameszug Hilarius Gilges am Sockel der Statue in der Schrift der Tochter Hilarius Gilges

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bendiger Erinnerung. Die älteren Düsseldorferhaben noch „Die Brücke“ erlebt, das Zentrumfür deutsch-englische Begegnungen nachdem 2. Weltkrieg. „Atlantik-Brücke“ heißteine regelmäßige Veranstaltungsreihe, beider deutsche und US-amerikanische Politikerzusammen kommen. Vor vielen Jahren war eine Brücke im nord-italienischen Piemont Ausgangspunkt einer

Predigt von Pfarrer i.R. Fengler. Das Bild derBrücke führte zum Pontifex, zum Brücken-bauer Jesus Christus, der die Brücke herstelltzwischen Gott und den Menschen. Beein-druckend fand ich damals den Gedanken,dass Jesus als Brückenbauer nicht in derMitte steht, sondern auf beiden Seiten, nahebei Gott und nahe bei den Menschen.

Jörg Wecker

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Brücken – Bilder, Erinnerungen, Symbolik

Brücken spielen in unserem Leben eine wich-tige Rolle – und das seit Jahrhunderten.Brücken über Flüsse, Meerengen, Täler undSchluchten verbinden und erleichtern dasLeben. Brücken machen Umwege unnötig,sie reduzieren Entfernungen.Brücken können aber auch spalten – an dergeplanten Elbbrücke bei Dresden und der ge-planten Rheinbrücke bei der Loreley schei-den sich die Geister: wo „dürfen“ Brückenverbinden, und wo dürfen sie es nicht, weilsie ein städtebauliches Ensemble oder eingewohntes Landschaftsbild stören oder garzerstören?Der Gedanke, über eine Brücke zu gehen, istfür manche Menschen bedrohlich – „Brücken-angst“ ist eine verbreitete Angststörung, dieeine psychiatrische oder psychotherapeutischeBehandlung erfordert.In Kriegen haben wichtige Brücken eine stra-tegische Bedeutung. Viele von Ihnen werdensich noch an die Remagener Brücke erin-nern. Sie war kurz vor Ende des 2. Weltkrie-ges die einzige nicht zerstörte Rheinbrücke;auf ihr überquerten amerikanische Soldatenam 7. März 1945 den Rhein. Abgesehen vonder militärischen Bedeutung hatte diese Über-querung auch einen starken symbolischenCharakter.Die Glienicker Brücke in Berlin wird sich vie-len eingeprägt haben als der Ort, an demfreigekaufte politische Häftlinge in den

Westen entlassen wurden. Nicht zufälligwurde für die Übergabe der Häftlinge eineBrücke ausgesucht, ein Ort des„Aufeinander-Zugehens“ nach einemVerhandlungskompromiss und gleichzeitigein Symbol der grundsätzlichenUnüberbrückbarkeit der deutsch-deutschenGrenze.Auch in unserer täglichen Sprache spielenBrücken eine wichtige Rolle, indem sie dasBild der Brücke aufnimmt. Wir sprechen vom„Überbrücken“ von Gegensätzen, davon, dassein Land zwischen zwei Ländern eine „Brücken-funktion“ zwischen diesen beiden Ländernhat oder haben könnte (z. B. Deutschlandzwischen Russland und Amerika). Oft suchenwir zur Verbindung von Gedanken nacheiner „gedanklichen Brücke“ (die manchmaleine „Eselsbrücke“ ist). Wenn wir jemandem,der sich uns gegenüber – verschuldet oderunverschuldet – in einer schwierigen Lagebefindet, etwas Gutes tun wollen, bauen wirihm eine „goldene Brücke“ – an anderer Stel-le dieses Heftes haben Leserinnen und LeserBeispiele dafür beschrieben. Der „Brückentag“ist eine für Arbeitnehmer sehr willkommene,die vom Zahnarzt eingesetzte Brücke eineeher unwillkommene Einrichtung.Ereignisse und Einrichtungen, die eine Brü-ckenfunktion hatten, wurden oft durch dasBild der Brücke ausgedrückt. Die Berliner„Luftbrücke“ ist vielen von uns noch in le-

Brücke im norditalienischen Piemont

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Herr Peters pflegt die Pfeiffer-Brücke

Rundblick: Viele Gerresheimer kennen Sieals „alten Gerresheimer“, der auf vielenGebieten ehrenamtlich tätig ist. Zu diesenTätigkeiten gehört auch die Pflege derPfeiffer-Brücke. Wie kam es dazu?Herr Peters: Mein Vater hat mir in den 60erJahren des letzten Jahrhunderts von seinerbesonderen Beziehung zur Pfeiffer-Brückeerzählt. Er war im Krieg bei der FreiwilligenFeuerwehr und war Sprengmeister. Im Früh-jahr 1945 bekam er den Befehl, die Brücke zusprengen. Grund für diesen Befehl war, dassdie Wehrmacht damit rechnete, dass ameri-kanische Truppen von Hubbelrath aus in dieStadt einmarschieren würden. Die Trümmerder Brücke sollten für die Amerikaner ein Hin-dernis auf dem Weg nach Düsseldorf sein. Alsmein Vater die Sprengladung an der Brückeangebracht hatte, rief er seine Leitstelle nocheinmal an, um zu fragen, ob der Sprengungs-Befehl noch aktuell sei. In den Wirren derletzten Kriegstage kam aus dem Feldtelefon:„Wir empfangen keine Befehle mehr, und wirgeben keine Befehle mehr.“ Daraufhin mon-

tierte mein Vater die Sprengladungen wiederab.Und irgendwann hatten Sie die Idee diePfeiffer-Brücke zu pflegen.Ja, vor etwa 30-35 Jahren sagte mir eine in-nerliche Stimme, dass ich die Pfeiffer-Brücke,die ja ein „Stück Gerresheim“ ist, pflegenkönnte. Seitdem tue ich das 2-3 mal in derWoche. Dahinter steckt wohl Dankbarkeit da-für, dass die Brücke noch wie seit 100 Jahrensteht und das nicht selbstverständlich ist.

Sie werden doch sicherlich von Spazier-gängern angesprochen, wenn Sie auf derBrücke arbeiten.Die meisten, die mich ansprechen, fragen, obich die Pflege ehrenamtlich mache. Wenn ichdas bejahe, kommen immer anerkennendeWorte.

Ich danke Ihnen für das Gespräch.

Das Gespräch mit Herrn Peters für denRundblick führte Jörg Wecker

Seilbrücke Gottesdienst

Einen Gottesdienst kann man feiern, erle-ben oder vollziehen. Zur Brücke wird er,wenn man ihn begeht.Für eine nicht unerhebliche Zahl evangeli-scher Christen und Christinnen ist der all-sonntägliche Gottesdienst eine mehr oderminder ungewohnte Form der Begegnung.An keinem anderen Ort wird in solcher Artmiteinander gespro-chen, gesungen odergeredet. Nirgends istman so nah mit Men-schen beieinanderohne ihre Namenauch nach mehrfa-chem Gottesdienst-besuch zu kennen.Die mit dem Gottes-dienst vertraut sind,ihn schätzen oder garlieben, bemerken dasnicht mehr, ihnen fälltes allenfalls auf, wenndie Konfirmandinnenoder Konfirmanden wieder einmal stören.Doch sie stören nicht mutwillig. Sie selbstsind verstört über die Form, die anderen soviel bedeutet, sich ihnen aber nicht vonselbst erschließt. Wer den Gottesdienstbetritt, braucht einiges an Zeit um ihnbegehen zu können. So gleicht der Gottes-dienst einer Seilbrücke über einem tiefen Tal.Wer mit diesen Brücken nicht vertraut ist,meidet sie. Sie brauchen eine eigene, manch-mal eigenartige Weise, über sie zu gehen.

Seilbrücken scheinen kaum in der Lage,Verbindungen herzustellen, wer sie zu gehenweiß, schafft den Schritt zu anderen Ufern.Der Brückenschlag des Gottesdienstes ist viel-fältig: Wer den Gottesdienst begeht, gehtzwischen den Zeiten. Texte aus der Vergangen-heit eröffnen Ausblicke in die Zukunft. Aufdem Weg des Abendmahls begegnen sich

Menschen, die vor lan-ger Zeit lebten und nunbei Gott geborgen sind,mit den Gegenwärti-gen, und auch die zu-künftige Welt in völli-ger Ordnung ist zuge-gen. Manchmal trifftein Mensch sich selbstauf diesen Brücken je-doch verändert. Meis-tens aber ist es wie beijenen, die gewohntsind, mit Seilbrückenumzugehen. Es ist einbeiläufiges Gehen,

nichts Spektakuläres. Wer aber den Rhyth-mus dieser Brücke kennt und ihn nicht mei-det, zu dem gelangt – nicht oft, aber immer-hin – eine andere Welt, gar Gott. Und dieMenschen, zu denen einen der Gottesdienstführt, die man durch ihn richtig beim Namenkennen lernt, sind wohl wenige. Wenige, dieeinem aber wirklich vertraut sind. Ein Brü-ckenschlag eben der besonderen Art, eineSeilbrücke eben.

Pfarrer Heinrich Fucks

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Gerhard MüllerDoris GrotzkeGisela Horst Kurt FlamangGisela Maurer

NU NV^ìë=ìåëÉêÉã=mêÉëÄóíÉêáìã^ìë=ìåëÉêÉã=mêÉëÄóíÉêáìã

Für einige unter ihnen geht nicht nur eine vierjährigeAmtszeit zu Ende. Für einige endet jahrelanges, jahr-zehntelanges Engagement im Presbyterium für dieGemeinde und evangelische Kirche. Renate Dellschaft, Kurt Flamang, Doris Grotzke,Horst Hagenah, Gisela Horst, Dr. Wilfried Kratzsch,Annica Krenz, Gisela Maurer und Gerhard Müllersind aus dem Presbyterium ausgeschieden, da sie sichnicht mehr zur Wahl stellten bzw. davon zurücktra-ten. Ihnen gilt unser Dank, dass sie ihre freie Zeitund Energie, ihren Verstand und ihr Engagement indie Arbeit des Presbyteriums einbrachten. HerzlichenDank.

Heinrich FucksVorsitzender des Presbyteriums

Dank für Einsatz und Engagement

Am 5. April 2008 trafen sich die Presbyterin-nen und Presbyter, die aus dem Presbyteriumausgeschieden sind, die neu gewählt wurdenund die, die wiedergewählt wurden, zur so-genannten „Staffelübergabe“ in der Gnaden-kirche. Nach einer Kennenlernphase undeiner Informationsrunde über die einzelnen

Ausschüsse konnten Wünsche und Fragenvon den „neu Kommenden“ und den „Gehen-den“ geäußert werden. Abschließend wurdevon allen eine Bilanz der Arbeitsweise inner-halb des Presbyteriums erarbeitet. Mit Blicknach vorn auf das zukünftige Arbeiten äußer-te sich dann jeder im Abschlusskreis.

Beate Sachs

Staffelübergabe – altes an das neue Presbyterium

Demokratie hat ihren Preis. Das war aucham Wahltag dem 24. Februar festzustellen.Nicht nur die Wahllokale waren zu besetzenund für die angekündigte Dauer offen zuhalten, auch die Auszählung der Stimmenwar zu organisieren. Da es diesmal galt, alle20 Plätze des Presbyteriums zu besetzen, zogsich die Auszählung hin. Erst gegen 23 Uhrstand das Ergebnis der Wahl fest. Dank sei

denen, die bereit waren an der Wahlhandlungund Auszählung mitzuwirken: ausscheidendePresbyterinnen und Presbyter, Ehrenamtlicheund Hauptamtliche und nicht zuletzt jene,die wir noch von der Wahlparty weg enga-gierten. Herzlichen Dank.

Pfarrer Heinrich FucksVorsitzender des Presbyteriums

Dank den Wahlhelferinnen und Wahlhelfernn

Annica Krenz Renate Dellschaft

Horst Hagenah Dr. Wilfried Kratzsch

Informationsaustausch an einem der „Materialtische“ Kreatives Abschalten – und danach wieder ins Plenum.

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„Unser Presbyterium“ – So haben Sie gewählt!

Klas Lorenz

Gerda Laatsch

BarbaraRotzoll-Golly

Kai Damm-Jonas

Dr. Britt Harms-Schirra

Beate Sachs

Monika Meister

Volker Dischleid

Jochen Vetter

Eckhard Liebert

Astrid Nowak

Wolfgang Boll

Juliane Bräuer

Nicole Manns-Rodenbach

Angelika Bracken

Katrin Waldhoff

Dr. Andrea Stubbe

Curt Schulz

Doris Fuchs

Christine Mummelthey

Caroline Knaak

Ralf Bedei

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OO OP^ìë=ìåëÉêÉã=mêÉëÄóíÉêáìã^ìë=ìåëÉêÉã=mêÉëÄóíÉêáìã

Jedes Jahr im Advent bitten Diakonie und Ca-ritas die Christen in unserer Stadt und unse-rem Land um Spenden für die beiden christ-lichen Hilfswerke in Deutschland. Dabei gehtdas Geld, da für die Diakonie gesammelt wird,an Menschen und Einrichtungen in unsererGemeinde, im Kirchenkreis Düsseldorf und inder Evangelischen Kirche im Rheinland, diesich von Kleve bis nach Saarbrücken erstreckt.Diese Verteilung der Spenden entspricht demorganisatorischen Aufbau unserer Kirche vonder Gemeinde über den Kirchenkreis zur Lan-deskirche.

Auf allen Ebenen haben wir es mit Armut zutun: In unserer Gemeinde mit den Menschen,die uns immer wieder um Hilfe bitten müssen,weil Hartz IV nicht ausreicht, wenn Strom-rechnungen oder Krankheit oder eine kaputteWaschmaschine das Budget sprengen. Immerwieder geht es auch um Essensgeld in Schu-le und Kindergarten, das leider immer nochnicht für alle Kinder gesichert ist.

Die Diakonie in unserer Stadt hat in diesemJahr um Hilfe gebeten für die Menschen, diesich in der Tagesstätte „Shelter“ in der Altstadttreffen. Es sind Menschen, die ihr Leben zumgrößten Teil auf der Strasse zubringen (müs-sen), weil sie ihre Wohnung verloren habenoder weil die Wohnung so ungemütlich ist,

dass man lieber nur zum Schlafen dahin geht.In der Tagesstätte haben sie Gelegenheit zueinem warmen Essen, zum Wäschewaschen,zum Duschen, aber auch persönliche Hilfenwerden angeboten bei der Arbeits- oderWohnungssuche, bei Behördengängen oderbei Konflikten.

Das Diakonische Werk im Rheinland unter-stützt viele Einrichtungen im ganzen Land, diefür Menschen arbeiten, denen Armut oderArbeitslosigkeit droht oder die schon davonbetroffen sind. Dazu gehören zahlreiche Ini-tiativen, die Arbeitslose qualifizieren, ihnenArbeitsplätze im 2. Arbeitsmarkt anbieten oderandere Wege in die Arbeit mit den Menschengehen. Auf dem Gebiet der Schuldnerberatungist die Diakonie ebenfalls in vielen Städtenengagiert. Auch wenn sich manches bewegt,und Politiker das Thema Armut nicht mehr leugnen, wächst die Armut, und die Kluftzwischen extrem niedrigen und extremhohen Einkommen wird immer größer.Gleichzeitig nimmt die Zahl der sog.Normalverdiener immer weiter ab.

Wir danken allen, die mit ihrer Spende dazu beitragen, dass diese Entwicklung nicht un-gebremst weitergeht.

Pfarrer Paul Schnappund Finanzkirchmeister Wolfgang BollLandeskirchenweit lag die Wahlbeteiligung bei 12.6%.

Gemeinsam gegen Armut kämpfenDank an Spenderinnen und Spender

Und so sah der Erlös der Sammlung in unserer Gemeinde in Euro und Cent aus:Gesamtergebnis: 20.093,92 EURAnteil Gemeinde (35%): 7.035,87 EURAnteil Diakonie in Düsseldorf (Kirchenkreis; 25%) 5.023,48 EURAnteil Diakonie im Rheinland (Ev. Landeskirche; 40%) 8.037,57 EUR

Kleine Presbyteriums-Wahlstatistik

Geschlecht und Alter in Jahren

Frauen ab 60Männer ab 60alle ab 60

Frauen 40 -60Männer 40-60alle 40-60

Frauen 20-40Männer 20-40alle 20-40

Frauen 16-20Männer 16-20alle

Mädchen 13-16Jungen13-16alle

Gesamt FrauenGesamt MännerGesamt

Wahlberechtigte

187910362915

147110742545

1044942

1986

211224435

6674

140

4671 (58%)3350 (42%)8021

Wähler/innen

287143430

15295

247

443276

131730

67

13

502 (63%)297 (37%)796

% dieser Altersstufe

15,313,814,8

10,38,99,7

4,23,43,8

6,27,66,9

9,19,59,3

10,78,89,9

Wer hat gewählt?

Entwicklung der Wahlbeteiligung

Jahr

19921996200020042008

Wahlberechtigte

9156875985198114

8021

Wahlbeteiligung (%)

10,610,710,210,39,9

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Kinderbibelwoche - „Komm, ich zeig’ dir meinen Baum“

Vom 17.-20.03. fand an der Gustav-Adolf-Kirche die diesjährige Kinderbibelwochestatt. 39 Kinder trafen sich täglich in derKirche und anschließend in drei Gruppen,um gemeinsam zu singen, basteln, spielenund den biblischen Geschichten auf denGrund zu gehen.Die Gärtnerin Rita Rittersporn stellte denKindern jeden Tag einen neuen Baum vor, derin der Bibel vorkommt: Auf einem Maulbeer-feigenbaum hat sich Zachäus versteckt, umJesus zu sehen. Er wurde von Jesus entdeckt– das hat dann Zachäus’ Leben total verän-dert. Vom Olivenbaum lernten wir, wie wich-tig es ist, fest verwurzelt zu sein. Der Feigen-baum im Weinberg durfte stehen bleiben,auch wenn er keine Früchte trug, er bekam

noch einmal eine weitere Chance. Und anHand der Zeder erlebten wir, wie wunderbarGottes Schöpfung ist.Den gelungenen Abschluss fand die Kinder-bibelwoche am Gründonnerstagabend imAbendmahlsgottesdienst. Dabei ging es umWeinstöcke und Reben.Alle hatten viel Spaß und erlebten in dieserWoche viel Neues und Spannendes. Ein dickesDankeschön auch an die vielen Helferinnen,die die Kinder in den Gruppen betreuten unddie beim Frühstück für das leibliche Wohlsorgten.

Beate Albert,alias „Rita Rittersporn“,

Kinder- und Jugendleiterin

Zwei Kantaten von G. P. Telemann und eineFlötensuite von J. S. Bach – damit gestaltetedie Kantorei an der Gustav-Adolf-Kirche ihrAdventskonzert am 1. Dezember des vergan-genen Jahres. Mich hat von neuem fasziniert,wie die großen Väter der Kirchenmusik bibli-sche Worte mit ihren Kompositionen gedeu-tet haben und wie eine gute Kantorei diesezum Klingen bringt.

Das Konzert begann mit der Telemann-Kan-tate zum Psalm 111 „Ich danke dem Herrnvon ganzem Herzen…“, - ein festlicher Auf-takt mit dem Sopransolo, dem Wechsel derChor und die anderen Solisten folgten. „Ichdanke dem Herrn“ – dieses musikalisch be-tonte „Ich“ macht einen christlichen Grund-gedanken deutlich, beinahe trotzig: dieserDank geschieht „von ganzem Herzen“, undzwar nicht einsam, sondern „in der Gemeinde“.Die folgenden Chorsätze und das Orchesterspielen wunderbar zusammen, die Piccolo-Trompete immer als lebhafter Kontrast zumvollen Klang der anderen Instrumente undder menschlichen Stimmen.

Die Flöten-Suite h-moll von Bach variierteine Reihe musikalischer Temperamente und

endet mit der „Badinerie“, dem vergnügt-beschwingten letzten Satz. Christiane Sauerspielte ihren Part auf der Querflöte von neuempräzise und leicht; so galt ihr besondererBeifall.

Am Ende folgte das „Deutsche Magnificat“von Telemann, der bekannte Lobgesang Ma-rias. Sehr betont werden die ersten Wortevom Chor intoniert „Meine Seele erhebt denHerrn“. Und dann entfalten Chor und Orches-ter in erfüllter Harmonie ihre gemeinsamenSätze.

Frau Sauer als Dirigentin, den Solisten, demOrchester und der Kantorei gebührt dank-barer Respekt für diese schöne, bewegendeAbendmusik. Das zahlreiche Publikum dank-te mit herzlichem, lang andauerndemBeifall.

Besonders hervorzuheben ist außerdem dassehr gut gestaltete Begleitheft und die vonneuem erfreuliche anschließende Einladungin den Gemeindesaal, die den schönen Abendgesellig ausklingen ließ.

Pfarrer i.R. Ernst Fengler

„Strahlende Musik, leuchtendes Wort“Adventskonzert in der Gustav-Adolf-Kirche

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OS OT^ìë=ìåëÉêÉê=dÉãÉáåÇÉ^ìë=ìåëÉêÉê=dÉãÉáåÇÉ

Wie es bereits Tradition ist, feierte die Evan-gelischer Jugend wieder begeistert und viel-fältig Karneval. Den Anfang machten dieKinder auf ihrer Karnevalsparty im Jugend-heim „Freiraum“ an der Gnadenkirche. EinHighlight der Party waren Sketche, die dieKindertheatergruppe „Firlefanz-Kids“ auf-führte.

Die Jugend beteiligte sich auch wieder amVeedelszoch. Am Samstag wurde der Wagen,den unser Küster, Andreas Schäfer, wiedernetterweise zur Verfügung stellte, geschmücktund an den Kostümen gefeilt. Unser Motto war dieses Jahr „Ich packe inmein Kinderzimmer…“ Ein dickes Danke-schön auch an alle, die uns mit Spenden undmit Wurfmaterial unterstützt haben.

Im Anschluss an den Veedelszoch wurde imJuhei an der Apostelkirche weiter gefeiert,und dort trafensich auch wiederviele ehemaligeBesucher undehrenamtlicheMitarbeiter.

Es hat riesig Spaßgemacht, und Kar-neval 2009 habenwir schon imVisier. HELAU!

Beate Albert, Kinder- und

Jugendleiterin

Karneval

In diesem Jahr beginnt der Konfirman-denunterricht für die Jungen und Mäd-chen, die im Zeitraum vom 1.7.1994 –30.6.1995 geboren worden.

Die Konfirmandenfreizeit findet in diesemJahr vom 29.9.08 – 3.10.08 statt (1. Hälfteder Herbstferien).

Dazu wurden Sie persönlich angeschrieben.Sollte keine Einladung und Anmeldung zumKonfirmandenunterricht bei Ihnen und Euchvorliegen, bitten wir Sie, sich im Gemeinde-büro, Tel.: 28 30 48 zu melden.

Anmeldung zum Konfirmandenunterricht

Einladung zur silbernen Konfirmation am26. Oktober 2008

10.30 Uhr in der Gustav-Adolf-Kirche,Heyestr. 93

Eingeladen sind alle Frauen und Männer, diein den Jahren 1982 und 1983 in Gerresheimoder anderswo konfirmiert wurden (Geburts-jahrgänge 1968 und 1969).

Wegen des Namenswechsels durch Heiratund wegen Wegzugs von Gerresheim sindviele Adressen für uns nicht mehr auffind-bar. Deshalb bitten wir alle, die zu den genann-ten Jahrgängen gehören, sich im Gemeinde-büro zu melden, Tel. 283048, und die eigeneAdresse oder die Adressen von Freunden undBekannten mitzuteilen.

Silberne Konfirmation 2008

Ordnungsamtsbeerdigungen

Der Artikel von Pfarrerin Cornelia Oßwaldaus dem letzten Rundblick zum ThemaOrdnungsamtsbeerdigung hat erfreulich vielResonanz hervorgerufen. 9 Frauen, die sichin diesem Dienst abwechseln wollen, herz-lichen Dank dafür. Es können gerne noch

weitere dazukommen. Insbesondere Auto-fahrer sind hochwillkommen, da die meistendieser Beerdigungen auf dem Nordfriedhofstattfinden. Zeitbedarf insgesamt: maximalzwei Stunden pro Beerdigung.

Pfarrerin Cornelia Oßwald

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Momo ist mit Kassiopeia zu Meister Hora gegangen . . .

Momo hat es geschafft und die grauen Herren besiegt!

Als ich hörte, dass diesmal das Stück„Momo“ von Michael Ende zur Auf-führung kommen, sollte, fragte ichmich, ob die Gruppe das wohl schaf-fen würde. Selbst einige Mitwirken-de hatten vorher so ihre Zweifel,denn bisher waren es Komödien oderMusicals, die sie aufgeführt hattenund die vom Inhalt her gesehenkeine großen Ansprüche stellten. Da-für erforderten sie viel Aufwandbezüglich der Kostüme undKulissen.

Die Geschichte um Momo hingegenhat einen ziemlichen Tiefgang undist von der Ausstattung her eherschlicht. D. h., man kann nichts durchÄusserlichkeiten übertünchen, wasauch an die Regie besondere Anfor-derungen stellt. Die Kulisse bestandin erster Linie aus drei Styropor-blöcken und zwei Pappsäulen, diebei Bedarf verschoben wurden. Die-se Schlichtheit passte sehr gut zumStück.

Zeitweise herrschte im Saal beklom-mene Stille, denn vieles, was gesagtwurde, stimmte die Zuhörer sehrnachdenklich. Es wurde allen sehrbewusst, wie kalt und herzlos es indieser Welt zugeht. Darum löste dersimple Schlag mit dem Pfannen-wender, den die resolute Wirtin imStück ihrem Mann verpasste, ein

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Theatergruppe Incompleti – einmal anders

erlösendes Lachen beim Publikumaus. Sie wollte sich nicht manipu-lieren lassen, sondern so leben wiebisher. Alle anderen – außer demKind Momo – hatten sich von dengrauen Herren die Zeit stehlen las-sen und sich in den Reigen der ge-hetzten Menschen eingereiht. ZumSchluss kehrt sich in diesem mo-dernen Märchen durch Momo alleswieder zum Guten. Ich muss sagen:Alle Mitwirkenden haben es er-staunlich gut verstanden, durchihre Darstellung der einzelnen Ty-pen den tiefen Sinn dieses Stückesherauszuarbeiten.Dank und Kompliment an alle!

Helga Rüger

E N D E

Gigi führt durchs Amphitheater (Beppo ganz rechts)

Momo spielt mit den Kindern Wirbelsturm

Puppe Bibigirl gefällt Momo gar nicht...

Momo soll Graue Herren zu Meister Hora bringen.

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PM PN^ìë=ìåëÉê=háåÇÉêJ=ìåÇ=gìÖÉåÇ~êÄÉáí^ìë=ìåëÉêÉê=dÉãÉáåÇÉ

Seit 1 1/2 Jahren treffen sich alle zwei Wochenmehrere Seniorinnen zu einem Bastelkreisam Zentrum der Gustav-Adolf-Kirche. Da auch die Kinder der OGS (Offene Ganz-tagsschule) gerne basteln, kamen wir auf dieIdee, einen Bastelnachmittag in die Räumeder Ferdinand-Heye-Schule zu verlegen. Die erste Bastelaktion fand in der Advents-zeit statt. Beide Seiten, Kinder sowie Senior-innen, hatten eine Menge Spaß und Freude.Somit stand einem weiteren Treffen nichtsmehr im Wege.

Pünktlich vor dem Osterfest besuchte derBastelkreis die Kinder der OGS Ferdinand-Heye-Schule wieder.Hier fanden sich einige Teilnehmerinnen derBastelgruppe sowie mehrere Kinder zu einemBastelnachmittag zusammen. Zum ThemaOstern bastelten die Kinder mit den DamenLämmchen aus Watte und Pappe und deko-rative Ostereier. Während der Bastelaktion äußerten dieKinder schon Wünsche für den nächstengemeinsamen Bastelnachmittag (Pferde,Hunde, etc.), der sicherlich in naher Zukunftstattfinden wird.

Christine Nickel

Bastelnachmittag in der OGS Ferdinand-Heye-Schule

Meine Lieder sollen Lebenszeichensein, sie sollen ansingen gegen alles,was Leben verhindern oder einschrän-ken will. In uns und um uns herum. Soschreibt es der Künstler auf seiner In-ternetseite, und von diesem Ausdruckwar bei seinen Konzerten in der Apos-telkirche viel zu spüren.

Am 1. März 2008 gab Gerhard Schönezwei Konzerte in der Apostelkirche.

Nachmittags zum Kinderkonzert kamenrund 400 Kinder und Erwachsene. SeineLieder wie „Jule wäscht sich nie“ oder „DasAuto von Lucio“ wurden vonden Zuschauern lautstark ein-gefordert und mitgesungen.Abends klangen nachdenk-lichere Seiten an.

Die Apostelkirche als Veran-staltungsort gab den Konzer-ten einen schönen Rahmen.

Julia Jonas

Liedermacher Gerhard Schöne in der Apostelkirche

Fotos: Gerhard Schöne

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Im Januar hat sich der Frauenabendkreis mitdem neuen einen Zentrum beschäftigt. DasThema hieß: "Was bringt uns Frauen das eineGemeindezentrum? Ideen, Visionen und Pers-pektiven von Frauen im Blick auf das Zu-sammenwachsen und Zusammenleben derGemeinde an einem Ort". Neben Wünschen(u.a. nach spirituellen Angeboten für Mäd-chen und Frauen) gab es Überlegungen, waswir Frauen selbst in das neue Zentrum ein-bringen können. Ein Ergebnis dieses Abends

war ein konkretes Angebot, das wir schonjetzt in unserer Gemeinde verwirklichenkönnen: Eine Zeit-Börse!

Anregen möchte der Frauenabendkreis eineArt „Pinnwand” im Rundblick, Thema „Zeit-Börse“ oder „Suche - finde“ oder „Angebot -Nachfrage“: „Ich habe Zeit für dich / Ichbrauche Zeit von dir“. Wir möchten gerneZeit und Hilfe zur Verfügung stellen, die an-deren fehlt.

Der Rundblickkreis nimmt die Anregung gerne auf und eröffnet hiermit die Rubrik Pinn-wand als ständige Einrichtung.

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Neue Rubrik: Pinnwand

PP II NN NN WW AA NN DDDie konkreten Angebote diesmal:

Interessenten können ihren „Bedarf“ dem Büro melden (T: 28 30 48), von dort wird der Kontakt telefonisch vermittelt.

Die Senioren rücken schon mal zusammen: Die Geburtstagscafés, die bisher 3-4 mal imJahr bezirksweise stattfanden, werden ab die-sem Jahr jeden 2. Monat gesamtgemeindlichan der Gustav-Adolf-Kirche abgehalten.Hier ein Foto vom ersten gemeinsamen Ge-burtstagscafé im Mittelsaal am 12.3.08. Estrafen sich Senioren aus allen vier Bezirkenzum Nachfeiern ihrer Geburtstage vom

Januar und Februar des Jahres. Das nächstegemeinsame Geburtstagstagscafé wird am14.5.08 stattfinden. Alle Gemeindeglieder,die im März und April 70 Jahre oder älterwerden, erhalten dazu eine schriftliche Ein-ladung.

Die Seniorenmitarbeiterinnen: B. Jarjour, M. Krannich, U. Rodmann

Brücken zwischen den Bezirken

jeweils

3 Stunden Zeit

nach Absprache,

1 x pro Monat

(5 Frauen)

jeweils

3 Stunden Zeit

nach Absprache,

1 x pro Monat

(5 Frauen)

„Gottesdienst-Taxi“(abholen und

bringen), 1 x pro Monat

(1 Frau)

Babysitten

am Abend

(3 Frauen).

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Theatergruppe Incompleti sucht. . .

Wer Lust hat und sich vorstellen kann, beider Kulisse in der Theatergruppe Incompletiin unserer Gemeinde mitzumachen, ist

herzlich willkommen. Genaue Informationenund Termine bei Inge Müller, Tel.: 28 38 79

Im letzten Rundblick bat ich um Matratzenfür unsere Kuschel- und Tobeecke. DieResonanz hat mich überrascht und fastumgehauen. Es haben sich so vieleMenschen gemeldet, dass wir gar nicht alleMatratzen brauchen konnten (sonst hättenwir nachher gar keinen Platz mehr fürsonstiges Mobiliar). Danke an alle Spender

und danke auch für Ihre Geduld, die wirteilweise strapaziert haben, weil unserKüster gar nicht mehr mit dem Abholennachkam und wir uns nicht immer schnellbei Ihnen zurück melden konnten.

Beate Albert,Kinder- und Jugendleiterin

Dankeschön für die vielen Matratzen

Der nächste RUNDBLICK erscheint zu Erntedank, Mitte September, der Redaktions-schluss für dieses Heft wird am 7.07.2008 sein.

Vorstellung der Kandidatinnen undKandidatenAm 20. Januar dieses Jahres fand in derGustav-Adolf-Kirche ein gesamtgemeindli-cher Gottesdienst statt, in dessen Rahmensich anschließend 30 Kandidatinnen undKandidaten zur Presbyteriumswahl vorstell-ten. Sie nannten bei dieser Gelegenheit dieSchwerpunkte, für die sie sich engagierenwollen.Wir sind seit über 25 Jahren ehrenamtlich inunserer Gemeinde tätig, insbesondere liegenuns dabei unsere Senioren am Herzen.Es ist bekannt, das Gerresheim den größtenSeniorenanteil unserer Stadt hat. Bei denVorhaben der einzelnen Programme fandenwir es äußerst bedauerlich, dass die Senio-renarbeit nur schwach am Rande erwähntwurde, obwohl diese ja ohne Zweifel einen

wichtigen Bestandteil der Gemeindearbeitbildet.Sicherlich ist die Kinder- und Jugendarbeit,für die sich die meisten Männer und Fraueneinsetzen wollen, sehr wichtig; ebenso Fi-nanzen und Neustrukturierung der Gemein-de, Kirchenmusik, usw. Trotz allem vermiss-ten wir unsere Senioren, die sonntags dieGottesdienste besuchen, treu ein Leben langihre Kirchensteuer abführten und meistensauch ehrenamtlich tätig waren oder es auchheute noch sind.Wir fragen uns: Haben sie das verdient?Unserer Ansicht nach fehlte ein wichtigerAspekt, nämlich unsere Senioren am 20. Ja-nuar.Edelgard SommerHelga Wehrmann

OrdnungsamtbeerdigungenLiebe Frau Oßwald, der unter traurigen Um-ständen verstorbene Mitbürger aus Gerres-heim verdankt Ihnen und Ihrem aufrütteln-den Artikel im RUNDBLICK , dass sein einsa-mer Tod und seine fast unbeachtete Bestat-tung ein Zeichen setzen konnten.

Ihr Appell, Verstorbenen die letzte Ehre zuerweisen, dazu beizutragen, dass sie nichteinfach vergessen und unbetrauert begra-ben werden, ist auch bei mir angekommen.

Letzten Mittwoch haben die, die sich in die-sem neuen Ehrenamt zusammen gefunden

haben, zum ersten Mal zu einer Trauerfeierund anschließender Beerdigung versammelt.

Ihre Gestaltung der Trauerfeier war einfühl-sam und feierlich. Ein Mensch, der das leib-liche Leben beendet hat, wurde begleitetvon unseren Gedanken + Wünschen, denLiedern + Gebeten zu Grabe getragen. Daswar sehr tröstlich.Ich bin Ihnen zutiefst dankbar, dass ich andieser Bestattung teilnehmen konnte. Einwenig innerer Friede und Zuversicht sindimmer noch mich begleitende Gefühle.

Liebe Grüße von Ursa Kronenberg

Leserbriefe

Ein Blick in die Kulissenlandschaft hinter der Bühne während der Aufführung „Momo“