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DUH welt DAS MAGAZIN DER DEUTSCHEN UMWELTHILFE 2 HUS Wald 2005 Bilanz vielfältiger Erfolge Dank für Spenden, Partnerschaft und Mitarbeit Jubiläum: 30 Jahre DUH

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Aus dem Inhalt: •Jubiläum: 30 Jahre DUH •Bilanz vielfältiger Erfolge •Dank für Spenden, Partnerschaft und Mitarbeit

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1welt 2/2005DUH

DUHweltDAS MAGAZIN DER DEUTSCHEN UMWELTHILFE

2

HUS

Wald

2005 Bilanz vielfältiger ErfolgeDank für Spenden, Partnerschaft und Mitarbeit

Jubiläum: 30 Jahre DUH

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INHALTINTERN

IMPRESSUMZeitschrift für Mitglieder und Fördererder Deutschen Umwelthilfe e.V.Herausgeber: Deutsche Umwelthilfe e.V.,Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell,Tel.: 07732/99 95-0, Fax: 07732/99 95-77http://www.duh.de, E-mail: [email protected].: Jörg Dürr-Pucher, Jürgen ReschRedaktion: Prof. Dr. Gerhard Thielcke, Thomas GiesingerGestaltung: Claudia Kunitzsch, Barbara KleemannDruck: Wachter GmbH, BönnigheimAnzeigen: Jörg Dürr-Pucher; es gilt die Anzeigenpreisliste 2004Verlag und Vertrieb: DUH Umweltschutz-Service GmbH,Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 RadolfzellSpendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft Köln(BLZ 370 205 00) 8 190 002Gedruckt auf 100 % Recycling-PapierFotos: Titelfotos: O. Hahn, G. Thielcke, R. Dirscherl/Naturfoto-Online,M.E.E.R. e.V.; S. 3: BUND Berlin; S. 4: O. Hahn, F. Neuschulz; S. 5: F.Neuschulz, G. Thielcke; S. 6: DUH; S. 7: F. Niemeyer; S. 8: S. Ernst/Naturfoto-Online, G. Thielcke; S. 9: C. Meffert; S. 10: BUND, K. Mark-graf-Maué, S. Ernst/Naturfoto-Online, K. Wüstenberg; S. 11: G. Thielcke,K. Wernicke/Naturfoto-Online; S. 12: S. Ernst/Naturfoto-Online, C.-P. Herrn,O. Hahn; S. 14: G. Thielcke, O. Hahn; S. 15: H. Heckenroth; S. 16: F.Neuschulz, D. Selter, Dr. P. Wernicke; S. 18: DUH-Nord, BUND Bremen;S. 20: Büro am Fluss; S. 21: R. C. Schmidt; S. 24: GNF, M. Sutor; S. 25:GNF, Nagenahiru Stiftung; S. 26: Mono Lake Committee; S. 28: StadtHamm; S. 29: badenova, Gem. Eichstetten, Gem. Mönkebude; S. 30:Gem. Riedstadt; S. 31: Solarthemen; S. 34: DUH Berlin, Bodensee-Stif-tung; S. 35: DUH, O. Hahn; S. 36: Gregor LouisoderUmweltstiftung; S. 37:O. Hahn, Privat, G. Thielcke; S. 40/41: H. Hoops, B. Baumgartner, Patucae.V.; S. 42/43: Rapunzel Naturkost AG; S. 44: pixelquelle.de/Wendelken

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IM BLICKPUNKTDauerfehde Elbe: Es geht erst richtig los30 Jahre Deutsche Umwelthilfe

LEBENDIGE FLÜSSEAktiv für die Lebensadern unserer Landschaft

PARTNER UND BÜNDNISSEWulfener Bruch: Kauf als Schlüssel für ErfolgLanger Atem der Karl Kaus StiftungThe Stork FoundationCICONIA: Hilfe für StörcheGroße Allianz für ÜberflutungsflächenNABU sichert eine Teichlandschaft

UMWELTBILDUNGProjekt Mc Möhre und SchülerfirmenJugend erlebt NaturSchulen für Lebendige Flüsse

RETTET DIE WALE

LEBENDIGE SEENEine erfolgreiche DUH-Tochter: der GNFHilfe für Sri LankaErfolgsgeschichte des Mono Lake Committee

DUH KOMMUNALBundeshauptstadt für Natur- und UmweltschutzZukunftsfähige KommuneEnergiesparkommuneSolarbundesligaSolarLokal

UMWELT UND WIRTSCHAFT

NEUES AUS DER FORSCHUNG

MENSCHEN FÜR NATUR

DUH INTERNATIONALZehn Jahre Patuca e.V.HAND IN HAND Fonds von Rapunzel und DUH

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Heftpreis: € 1,50 Juli 2005

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Liebe Leserinnen und Leser,

in unserem aktuellen Heft möchten wir einwenig Geburtstagsstimmung verbreiten. DieDeutsche Umwelthilfe wird heuer 30 Jahre alt!Für uns natürlich ein Anlass zum Feiern aberauch eine Gelegenheit, ein kleines Fazit unse-rer Arbeit zu ziehen. Eine öffentliche Feier wirdim Herbst stattfinden, einen ausführlichenRückblick auf die Arbeit der Deutschen Um-welthilfe (DUH) seit 1975 möchten wir Ihnenaber gerne schon in diesem Heft geben.

Naturschutz in allen Facetten, Umweltbildung und kommunale Wettbewerbewaren und sind die Markenzeichen der Deutschen Umwelthilfe in den zu-rückliegenden 30 Jahren. Früher als andere Umweltverbände suchten wirdarüber hinaus den Kontakt zu Unternehmen. Über eine Vielzahl von Koo-perationen konnten wir dabei den Umweltschutzgedanken in die Wirtschafttragen und gewannen nebenbei finanzkräftige Partner für unsere Naturschutz-arbeit. Und wir konnten – das ist mir in einer zunehmend globaler werden-den Welt besonders wichtig – als internationale Umweltorganisation denGlobal Nature Fund aus der Taufe heben.

Neben dem Rückblick ist mir aber auch ein Blick in die Zukunft wichtig.Welche Ziele haben wir uns für die kommenden Jahre gesetzt? Wie soll dieDeutsche Umwelthilfe in der Zukunft aussehen? Die DUH hat sich in denletzten Jahren neben den klassischen Aufgabenfeldern auch einen Namenbei der Durchsetzung innovativer Produkte mit wichtiger ökologischer Sig-nalfunktion gemacht. Die Einführung schwefelfreier Kraftstoffe, der Schutzder Mehrwegsysteme und, ganz aktuell, die vehement geführte Debatte umden Dieselrußfilter gehen auf Initiativen der DUH zurück. Viele dieser The-men sind sehr eng mit Fragen des Verbraucherschutzes verbunden. Es wardeshalb nur konsequent, im vergangenen Jahr auch den Verbraucherschutzin der Satzung der DUH festzuschreiben und unseren Verband beim Bundes-verwaltungsamt in die Liste der klageberechtigten Verbraucherverbändeaufnehmen zu lassen. Übrigens als erster und einziger Umweltverband inDeutschland!

Die neuen Geschäftsfelder der Deutschen Umwelthilfe stellen eine idealeErgänzung zu unseren traditionellen Schwerpunkten dar. Wir bieten heuteein breites, modernes Spektrum, das vom klassischen Naturschutz, über Bil-dung, kommunale Aktivitäten bis zum Verbraucherschutz reicht. Durch eineenge Kooperation mit unserer internationalen Tochter Global Nature Fundsehe ich die DUH auch gut gerüstet für die Herausforderungen, die aufden Umwelt- und Naturschutz durch die zunehmende Globalisierungzukommen.

Die DUH ist ein moderner Umweltverband mit guten und soliden traditionel-len Wurzeln. Unsere Arbeit war und ist jedoch abhängig von den vielenMenschen, die uns über all die Jahre unterstützt haben. Dafür an dieser Stelleganz herzlichen Dank an Sie alle.

Ich würde mich freuen, wenn Sie der DUH auch weiterhin so herzlichverbunden blieben.

Ihr

Prof. Dr. Harald KächeleBundesvorsitzender Deutsche Umwelthilfe e.V.

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IM MITTELPUNKT

Den Sozialismus hat die Elbe,

heute der attraktivste Fluss

Deutschlands, überlebt. Es fehl-

te an Mitteln, sie zu kanalisie-

ren, wie die großen Wasserstra-

ßen im Westen. Ob der Strom

auch den Kapitalismus über-

steht, scheint indes fraglich.

Manche Politiker arbeiten hart

daran, sie und ihren Nebenfluss

Saale zum Zweck eines fragli-

chen Gütertransports zu kana-

lisieren.

Es war der Jahrhundertsommer nach derJahrhundertflut. Erstmals nach 27 Jahrentauchte im August 2003 der Magdebur-ger Domfelsen, Zentralsymbol der Dau-erfehde zwischen Umweltschützern undBinnenschiffern um die Zukunft der Elbeals Naturerbe oder Schiffskanal, aus denflachen aber unruhigen Fluten auf. Wäh-rend der grüne Umweltminister JürgenTrittin vorne auf dem Fels, den die Bun-deswasserstraßenverwaltung schleifenwill, Schönheit und ökologische Einzig-artigkeit der Elbauen beschwor, störtedrüben, in der schmalen Fahrrinne,ein Schiffskonvoi die Idylle am Ufer nachKräften.

Lastkahn gegen Gummiboot „nicht fair“,Trittin trug es mit Humor („Kollegen, wirsind doch in der selben Gewerkschaft“)und kam mit nassem Hosenboden da-von.

Die Attacke vor zwei Jahren – bei der imübrigen Trittins Ministerkollegen Man-fred Stolpe unterstellte Staatsdiener derWasser- und Schifffahrtsdirektion Mag-deburg eine tragende Rolle spielten -zeigt die Verbissenheit, mit der Binnen-schiffer und Schifffahrtsverwaltung ihrZiel verfolgen: Den Dauerkonflikt zwi-schen Naturschutz und Ökonomie wieim Westen endgültig zugunsten eines

Dauerfehde Elbe: Es geht erst richtig los

nur imaginierten Aufschwungs des Gü-terverkehrs über die Elbe zu entschei-den. Vier sozialdemokratische Verkehrs-minister – Müntefering, Klimmt, Bod-ewig, Stolpe – der rot-grünen Ära stan-den immer tendenziell im Lager der Bin-nenschiffer, waren anfällig für windigePrognosen über einen angeblich wach-senden Transportbedarf.

Bedeutender Fluss –unbedeutende Wasserstraße

Die Tatsachen sehen anders aus: DerGütertransport geht seit Jahren zurück.Dieter Hildebrandts legendäres, einst auf

Attacke in Magdeburg

Unter wehenden Ver.di-Fahnen forder-ten die Protestler wild trötend „faireChancen für die deutsche Binnenschiff-fahrt“ und „Arbeitsplätze durch Saale-ausbau“. Als schließlich Trittin mit Bo-dyguards, Magdeburgs Oberbürger-meister Lutz Trümper und einigen Na-turschützern den Felsen per Gummi-boot und Paddel umschipperte, löstesich ein Schiff aus dem Protest-Konvoiund wummerte demonstrativ auf Kollisi-onskurs. Es wurde knapp, fünf Metervielleicht fehlten zum Desaster, die Bo-dyguards fanden die ungleiche Attacke

Symboltier für erfolgreichenNaturschutz an unseren Flüssen:Der Biber.

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IM MITTELPUNKT

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die Donau gemünztes Bonmot von1982 („Früher hieß es, Schiff Ahoi, heu-te Hoi a Schiff!“), trifft auch an der Elbeins Schwarze. Ebenso wie die Diagnosedes Elbeschützers Ernst-Paul Dörfler, derden Strom einen „bedeutenden Fluss,aber eine unbedeutende Wasserstraße“nennt. Die Wirtschaft hat das längst er-kannt. Eine Wasserstraße, von der mannie weiß, ob sie geöffnet ist, wenn mansie braucht oder gerade mangels Was-ser geschlossen, eignet sich nicht, woZeit Geld ist und Just-in-Time-Lieferungdie moderne Form industrieller Lager-haltung. Während also Verkehrsminis-terium und Schifffahrtsverwaltung mit

kleinen und größeren Schwindeleienüber Wassertiefen und Schiffbarkeit ge-gen Koalitionsverträge und EU-Umwelt-vorgaben streiten, hat die Transportwirt-schaft längst entschieden: Sie setzt aufAlternativen zum Beispiel die Bahn.

Was wird aus Elbe und Saale?

Dennoch: Entschieden ist der Konfliktweniger denn je. Die gelb-schwarzeRegierung in Magdeburg kämpft weiterfür den 85-Millionen-Euro teuren Saa-le-Kanal. Der wird die Industrie-RegionHalle/Schkopau zwar nicht, wie von denVerfechtern behauptet, an das europäi-sche Wasserstraßennetz andocken –

denn davor ist das Nadelöhr Elbe mitseinen unregelmäßigen Wasserständen.Eben! Werden die Binnenschiffer sagen,wenn der „Canale Saale“ eröffnet seinwird und der Boom der Frachter den-noch auf sich warten lässt. Damit sichdas Saale-Investment rentiert, brauchenwir jetzt noch die Staustufen in der Elbe.So ist es geplant. Und wenn die prog-nostizierte politische Zeitenwende die-ses Sommers eines sicherstellt, dann die-ses: Der Endlosstreit um den letzten na-türlichen Strom Deutschlands ist nichtzu Ende. Er geht erst los.

Gerhard Schröder in seiner Zeit als Ministerpräsident in Niedersachsen zu Besuchbei den Naturschützern in der Elbtalaue.

Buhnenbau in der Elbe – so wird Geld vergraben.

Gerd RosenkranzPolitischer Leiter der Deutschen Umwelthilfe

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IM MITTELPUNKT

Seitdem gingen die Erlöse zurück. Dochin den letzten Jahren gab’s wieder Zu-wachs. Erfolgreichster Sammelleiter istJürgen Dittmann. Seit 1985 betreut er dieSammlung aller Braunschweiger Schu-len. Insgesamt 180.000 Euro kommenso für Natur- und Umweltschutzprojektevon Schulen, Jugendgruppen und Na-turschutzverbänden zusammen.

Marktlücken aufspüren:Unsere Spezialität

Mit den Sammlungen stieß die DeutscheUmwelthilfe in eine Marktlücke. Die auf-zuspüren ist eines ihrer Markenzeichen.Praktiziert hat dies die DUH in den Be-reichen Bußgeld für Naturschutzverbän-de ab den 1980er Jahren, mit der Bera-tung von Wirtschaftsunternehmen seit1990 und mit der Anerkennung als Ver-braucherschutzverband im Jahr 2004.

Bisher hat die Deutsche Umwelthilfemehr als 5.200 Vorhaben anderer finan-ziell gefördert. Unsere wichtigsten Pro-jektpartner sind dabei örtliche Natur-schutzverbände, Schulen und Jugend-gruppen. Große Eigene Projekte waren/sind „Bundessieger im Energiesparen“,„Solar Lokal“, „Solarbundesliga“ sowie„Bundeshauptstadt für Natur- und Um-weltschutz“, „Zukunftsfähige Kommune“und „Lebendige Flüsse“.

Jugend erlebt Natur

Kinder und Jugendliche lernen kaumnoch auf spielerische Weise, sich für Tiereund Pflanzen zu begeistern. Doch gera-de spielerisch und in jungen Jahren wer-den die Weichen zum Naturverständnisgestellt. Deshalb fördert die DeutscheUmwelthilfe Projekte wie „Jugend erlebtNatur“, „Holunderschulen“ und „Schu-len für Lebendige Flüsse“.

30 Jahre

Facharbeit fürden Naturschutz

Von großer Wirkung war der Entwurf fürLandesnaturschutzgesetze, den einFachmann im Auftrag der DeutschenUmwelthilfe für die ostdeutschen Bun-desländer erstellt hat. Von diesem Ent-wurf wurde viel in die Landesgesetze derneuen Länder übernommen.

Die Deutsche Umwelthilfe hat kreativeGeschäftsführer, hochmotivierte Mitar-beiter, erfahrene Vorstandsmitgliederund Delegierte. Insgesamt arbeiteten2004 bei der Deutschen Umwelthilfe 50Personen als Angestellte oder auf Zeit.Neben der Bundesgeschäftsstelle in Ra-dolfzell hat sie Büros in Berlin, Hanno-ver und Köthen.

Zivi und Praktikumbei der DUH

54 junge Männer haben in den vergan-genen Jahrzehnten ihren Zivildienst beider Deutschen Umwelthilfe geleistet.

Die Deutsche Umwelthilfe wurde 1975 gegründet. Ihr Vater ist Hermut Ruland. Seine Motivation:

Er wollte für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Geld beschaffen. Bei

der Suche nach Geldquellen stieß Hermut Ruland auf ein Feld, das von Naturschützern bisher

unbeackert war: Haus- und Straßensammlungen. Die Ergebnisse: 1977 ein Erlös von 44.000 DM,

und im Rekordjahr 1994 waren es sogar 744.000 DM.

Auch einige Dutzend Praktikantinnenund Praktikanten sowie zwei Traineesarbeiteten bei uns. Diese jungen Leutebilden eine unverzichtbare Unterstüt-zung in unserem Arbeitsalltag und beiSpezialaufgaben. Sie helfen bei prakti-schen Naturschutzprojekten, bauenAusstellungen und Stände auf, gebenHilfe bei Computerfragen und überneh-men wichtige organisatorische Aufgaben.

Einige Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter der DUH 1988 von links nach rechts:Burkhard Jäkel, Professor Dr. Gerhard Thielcke, Hans-Jürgen Dippel, DUH-GründerHermut Ruland, Fritz Groß, Sabine Weisschedel-Brass, DUH-BundesgeschäftsführerJürgen Resch.

Amtswechsel 1999:DUH-Bundesgeschäftsführer Jörg Dürr-Pucher (links) erhält den „Schlüssel zurDeutschen Umwelthilfe“ von seinemVorgänger Jürgen Rosemund.

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Über 26.000 Menschen unterstütztenin den vergangenen 30 Jahren regelmä-ßig die Förderprojekte der DeutschenUmwelthilfe. Wir erhielten 262.494 Ein-zelspenden. Damit konnten wir zahl-reiche Projekte zum Schutz seltener Tie-re und ihrer Lebensräume unterstützten.Für alle Hilfe herzlichen Dank! DamitSie sehen, was wir mit den Spenden er-reichen können, stellen wir Ihnen einaktuelles Förderprojekt vor.

Wer übers Moor geht, begibt sich in eineeigene Welt. Aus vielen Tiergruppen gibtes Spezialisten, die sich im Moor wohlfühlen. Kampfläufer und Kraniche beiden Vögeln, Moorfrösche bei den Am-phibien, die Hochmoor-Mosaikjungfernbei den Libellen.

Besonders erfolgreich beim Schutz derMoore waren Fachleute vom Bund für

26.000 Spenderinnen und Spender –

die DUH sagt Danke!

Umwelt und Naturschutz Deutschland(BUND) in der Diepholzer Moorniede-rung südlich von Bremen. Gemeinsammit Behörden sicherten sie Moore von25.000 Hektar Fläche für die Natur underweckten sogar einige Moore zu neu-em Leben. Moorschnucken-Schafe alsvierbeinige Landschaftspfleger und vie-le ausgeklügelte Naturschutz-Maßnah-men schaffen Brutreviere und Rastplät-ze für bedrohte Vogelarten. Seit einigenJahren rasten hier Kraniche auf ihremZug, im Herbst 2004 waren es 22.000Vögel.

Die Deutsche Umwelthilfe stellt Spen-denmittel für Flächenkauf und Renatu-rierungen zur Verfügung, aber auch fürdie tägliche Kleinarbeit mit Gesprächenund praktischer Landschaftspflege. Fürnur 50 Euro können die BUND-Fach-

leute mit einem Bagger einen Stau in ei-nem Entwässerungsgraben herstellenund so eine große Moorfläche zum Le-ben erwecken. Für 100 Euro kann imHerbst eine Feuchtwiese so groß wie einFußballfeld mit Spezialfahrzeugen ge-pflegt werden.

Beispiel Diepholzer Moorniederung

In der Diepholzer Moorniederungentsteht neuer Lebensraum für Libellen,Kraniche und viele andere seltene Tier-und Pflanzenarten.

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IM MITTELPUNKT

Wachter GmbHIndustriestraße 25–27 74357 BönnigheimTelefon 0 71 43 / 88 42-0Telefax 0 71 43 / 88 42-54e-mail: [email protected]

WACHTER gratuliert der Deutschen Umwelthilfe zum 30-jährigen Bestehen und wünscht auch weiterhin viel Erfolg beim Engagement für unsere Umwelt.

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LEBENDIGE FLÜSSE

Lebendige ElbeDie Elbe entspringt im Riesengebirgeund mündet nach 1.091 Kilometern indie Nordsee, davon liegen 364 Kilome-ter in Tschechien. Ihr Einzugsgebiet ist148.268 Quadratkilometer groß. An dieElbe grenzen zwei Nationalparks (Rie-sengebirge, Sächsische Schweiz), zweiUNESCO-Biosphärenreservate (Riesen-gebirge, Flusslandschaft Elbe) und vieleNaturschutzgebiete. Im Mündungsbe-reich liegen drei Wattenmeer-National-parks. 2000 bzw. 2004 hat die UNESCOdas Dessau Wörlitzer Gartenreich unddie Dresdener Elbwiesen als Weltkultur-landschaften anerkannt.

Seit 1997 fördert das Verlagshaus Gru-ner + Jahr das Projekt Lebendige Elbe.Es steht unter dem Motto Buhnen – Bi-ber – Badespaß. Buhnen sind das Sym-bol gegen den weiteren Ausbau derElbe, Biber sind ein Signal für erfolgrei-chen Naturschutz und Badespaß stehtfür die Wiedergewinnung der Elbe zumBaden und Schwimmen. Ziele des Pro-jektes sind die Erhaltung der Natur mitihren Pflanzen und Tieren im Fluss undin den Auen. Den Menschen soll Mutgemacht werden, in der Elberegion Exis-tenzen aufzubauen. Gefördert werdennaturverträglicher Tourismus und exten-sive Landwirtschaft.

Von 1997 bis 2003 hat die DeutscheUmwelthilfe mit Unterstützung von Gru-ner + Jahr und Lever Fabergé 54 malProjekte an der Elbe und ihren Neben-flüssen finanziell gefördert. Die DUH gab

Aktiv für die Lebensadern unserer Landschaft:

DUH-Schwerpunkt „Lebendige Flüsse“Flüsse sind Lebensadern. Trotzdem sind Menschen fast überall in der Welt brutal mit ihnen umge-

gangen. Man hat sie aufgestaut, kanalisiert und den Dreck aus Haushalten, Gewerbe und Industrie

in sie hineingeleitet. Dazu kommen Einträge aus der Landwirtschaft: Dünger und Pestizide.

Inzwischen hat sich die Einstellung vieler Behörden und Politiker zu Fließgewässern geändert. Die

Deutsche Umwelthilfe setzt sich seit vielen Jahren für die Renaturierung von Bächen und Flüssen

ein. Sie sollen – wo immer möglich – wieder arbeiten können und sie sollen für Fische und andere

Wassertiere, die nicht fliegen können, durchgängig werden.

dafür insgesamt fast 300.000 Euro aus.50.000 Euro gingen an viele örtlicheVereine und Initiativen zum 1. Internati-onalen Elbe-Badetag im Jahr 2002. DerNaturschutzbund (NABU) Köthen be-kam insgesamt 40.5000 Euro für seinzukunftsweisendes Projekt im WulfenerBruch (Seite 14), der NABU-Landesver-band Sachsen 30.250 Euro für den Kaufder Trossiner Teiche und der Trägerver-band Burg Lenzen 15.000 Euro für dieRückverlegung eines Deiches (Seite 16).Zu dem Projekt Lebendige Elbe erschienim Verlag Stadler ein prächtiger Bildbandmit gleichem Titel und Texten von Ger-hard Thielcke, DUH-Ehrenvorsitzender(DUH-Markt Seite 22).

Wollgras im NationalparkRiesengebirge.

Nutznießer von „Lebendigen Flüssen“ ist der Eisvogel.

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LEBENDIGE FLÜSSE

Weitere Förderer des Projektes sind:

Weitere Informationen zum Elbebadetag unter: www.elbebadetag.de

Partner des Projektes sind:

Der Badetag wird erstmals auch europaweit begangen:Zeitgleich wird in über 200 Orten an der Loire, an derThemse, am Ebro, am Rhein und vielen weiteren Flüssenin Europa zum Ersten Europäischen Flussbadetag „BIGJUMP“ aufgerufen. Die ansteckende Begeisterung derMenschen bei der Premiere des Elbebadetags am 14. Juli2002 soll jetzt auf ganz Europa überspringen.

Vorbild Elbe

„Mit den Badefesten bringen die Menschen an der Elbeihre Freude über die deutlich verbesserte Wasserqualitätzum Ausdruck,“ sagt Professor Dr. Harald Kächele, Bun-desvorsitzender der Deutschen Umwelthilfe. Innerhalbvon zehn Jahren nach der Wende entwickelte sie sichvom schmutzigen Abwasserkanal zu einem Fluss mit Ba-dewassergüte. „Wir als Veranstalter laden die Menschenan der Elbe und ihren Nebenflüssen dazu ein, sich ihrenFluss und ihre Landschaft wieder als intakten Lebensraumanzueignen.“

Dr. Maria Hoffacker, Leiterin des Umweltreferates vonGruner + Jahr: „Wir freuen uns, dass in diesem Jahr an derElbe und in Europa gefeiert wird. Denn Gruner +Jahr istein Verlag an der Elbe, mit Sitz in Hamburg und Dresden,und auch das größte europäische Verlagshaus.“

Roberto Epple, Initiator des Elbebadetags und des BIGJUMP: „Europa hat zehn Jahre Zeit, um von sauberen zulebendigen Flüssen zu kommen. Dieses ambitionierte aberessentielle Ziel kann nur mit breiter Bürgerbeteiligung er-reicht werden. Die Elbe ist mittlerweile Vorreiter für andereFlussgebiete“. Tatsächlich: Zwei Drittel des Verlaufs der Elbein Deutschland stehen unter nationalem bzw. internationa-lem Schutz.

Harald Kächele weist aber auch auf kommende Herausfor-derungen hin. Derzeit werden gemäß der Wasserrahmen-richtlinie der Europäischen Union in ganz Europa Maß-nahmen zur Erhaltung des guten Zustandes der Gewässergeplant, die bis 2015 verwirklicht sein müssen. Angesichtsder strukturellen und morphologischen Veränderungen derElbe bedarf dies großer Anstrengungen. „Es gilt, die Elbeund ihre Nebenflüsse mit ihrer herausragenden Vielfalt fürdie zukünftigen Generationen zu bewahren und nachhal-tig weiterzuentwickeln.“

Der Rahmen

Basis ist das Projekt „Lebendige Elbe“, das seit 1997 ineiner Umwelt-Kooperation zwischen der Deutschen Um-welthilfe und dem Verlagshaus Gruner + Jahr realisiert wird.Unterstützende Partner sind die Wassergütestelle Arge Elbe,die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), das Euro-pean Rivers Network sowie zahlreiche Initiativen in Deutsch-land und Tschechien. Förderer des Badeevents sind dieUnternehmen Garpa, T-Mobile, Unilever und Vattenfall Eu-rope. Darüber hinaus wird das Projekt von der DeutschenBahn AG und vom Bundesministerium für Umwelt, Natur-schutz und Reaktorsicherheit unterstützt.

Zweiter Internationaler Elbebadetag am 17. Juli 2005

„Lebendige Elbe“ ist ein Gemeinschaftsprojekt von:

Am Sonntag, den 17. Juli 2005, findet der Zweite

Internationale Elbebadetag statt. An 58 Orten im

deutschen und tschechischen Einzugsgebiet der

Elbe veranstalten Städte, Gemeinden und Vereine

Badefeste und Aktionen. Initiatoren des Badetags

sind die Deutsche Umwelthilfe und das Hambur-

ger Druck- und Verlagshaus Gruner + Jahr. Auch

am Königsufer in Dresden wird gefeiert.

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LEBENDIGE FLÜSSE

Oder:ZukunftsoasenDas Odertal ist mit seinen Überschwem-mungsflächen von großem internatio-nalen Wert für Pflanzen und Tiere. Dasgilt auch für die Baretsch, einem Neben-Fluss der Oder, der etwa 100 Fischtei-che speist, die schon im 12. und 13.Jahrhundert angelegt wurden. Sie sindder Lebensraum für 167 Vogelarten, diehier brüten oder rasten. In den Schilf-wäldern rufen 80 Männchen der Rohr-dommel. Es hinterlässt einen unvergess-lichen Eindruck, wenn man hier amAbend tausende von Saatgänsen zu ih-ren Schlafplätzen fliegen sieht. Die7.000 Hektar Wiesen gehören in Euro-pa zu den wichtigsten Brutplätzen fürUferschnepfen, Bekassinen und Wach-teln. In der Baretsch-Niederung brüten350 Paar Weißstörche.

Weite Bereiche der Oder sind durchgeplante wasserbauliche Eingriffe be-droht. Angesichts dieser Gefährdungenschlossen sich 27 polnische, tschechi-sche und deutsche Umweltverbände zudem Bündnis „Zeit für die Oder“ zusam-men. Statt Ausbau des Flusses fordertder Verband eine nachhaltige Regional-entwicklung im Odergebiet. Die Deut-sche Umwelthilfe unterstützt das grenz-überschreitende Bündnis.

Donau:Große Vielfaltder Maßnahmen2002 hat die Deutsche Umwelthilfe die„Aktion Lebendige Donau“ auf den Weggebracht. Sie wird vom UmweltzentrumUlm des Bund für Umwelt und Natur-schutz (BUND) koordiniert und umfasstunter anderem Maßnahmen zur Rena-

turierung: Beseitigung von Uferbefesti-gungen am Fluss und zulaufenden Bä-chen, Vernässung von Wiesen, Anlagevon Feuchtgebieten, Aufweitung vonGräben und Beweidung der Ufer.Besonders hervorzuheben ist der neuemäandrierende Verlauf des Krähbachsbei Fulgenstadt. Kinder und Jugendlichefinanzierten die Baggerarbeiten mitGeld, das sie bei der Haus- und Stra-ßensammlung der Deutschen Umwelt-hilfe gesammelt hatten.

Rhein:15 Abschnittewerden naturnahSeit Mai 2003 wird intensiv an 15 Mo-dellvorhaben zwischen Iffezheim ambadischen Oberrhein und der deutsch-niederländischen Grenze gearbeitet.Verbauungen an Ufern werden besei-tigt, damit hier der Fluss wieder arbeitenkann. Es entstehen durchströmte Neben-rinnen und wellengeschützte Flachwas-serbereiche als Lebensraum für Jungfi-sche. Damit wird ein Konzept des Na-turschutzbund Deutschland (NABU)umgesetzt, unter der Federführung desNABU-Naturschutzzentrums Krahnen-burg in Nordrhein-Westfalen.

Im Rahmen des Projektes arbeiten achtstaatliche und nichtstaatliche Institutio-nen aus Deutschland und den Nieder-landen an Konzepten und Maßnahmenzur nachhaltigen Entwicklung der Auenvon Rhein und Waal. Bis 2007 sollenalle Modellvorhaben vollständig umge-setzt oder genehmigt sein. Das Projektwird von der Deutschen Umwelthilfeund vielen anderen Institutionen finan-ziell gefördert.

Im Tal der Baretsch (unten), einemNebenfluss der Oder, leben 80 PaareRohrdommeln(rechts).

Bei der Renaturierung von Bächenbeteiligen sich auch Jugendliche mitBegeisterung.

Am Rhein: Dort, wo es möglich ist,werden Ufersicherungen abgebaut.

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LEBENDIGE FLÜSSE

Radolfzeller Aach:Ein ganzer Flusswird renaturiertDie Radolfzeller Aach entspringt in derStadt Aach. Ihre Quelle wird aus versi-ckertem Donauwasser gespeist. Seit1860 wurden alle Mäander im Mittel-lauf durchschnitten. Es entstand ein Ka-nal, durch den der Fluss um 40 Prozentkürzer und sein Sohlgefälle auf Teilstü-cken um bis zu 70 Prozent steiler wur-de. Kraftwerksbetreiber errichteten an 11Stellen Wehre.

In der Talaue, die 3.763 Hektar groß ist,blieben trotz aller Eingriffe 2.700 Hektarals wertvolle Flächen für Pflanzen undTiere erhalten. Davon sind heute 790

Folgende Firmen unterstützendie Initiative „Lebendige Flüsse“.

Werra:Neues FlussparadiesAn der Werra in Thüringen entsteht einneues Flussparadies: Steinschüttungenam Ufer werden entfernt, damit der Flusswieder arbeiten kann. Eine im 19. Jahr-hundert abgetrennte und ausgetrockne-te Flussschleife wird wieder an die Wer-ra angebunden. Zwei große Staumau-ern erhalten Umgehungsgerinne, damitFische wieder flussauf wandern können.Auf neu entstandenen Kiesbänken wer-den Flussuferläufer und Flussregenpfei-fer rasten. Wasseramsel und Eisvogelerhalten neue Lebensräume. Das Pro-jekt des Bund für Umwelt und Natur-schutz Deutschland wird von der Deut-schen Umwelthilfe finanziell gefördert.

Hektar Naturschutzgebiete. Die Landes-regierung hat sie und ein weiteres 30Hektar großes Gebiet als Natura 2000-Gebiete an die Europäische Union ge-meldet.

1988 brach ein seitlicher Damm an ei-nem Wehr. Es entstand ein Mäander ineinem Maisfeld. Der BUND schriebdaraufhin an das WasserwirtschaftsamtKonstanz: „Das Wehr ist zu Ostern ge-brochen. Dies war sicherlich ein Finger-zeig Gottes, dass der Fluss arbeiten soll.Sie als christliche Verwaltung habendem Rechnung zu tragen.“ Sie tut’s: Seit-dem wird der ganze Fluss – wo immermöglich – renaturiert. BUND und NABUwerden dabei von der DUH unterstützt.

Die wieder eingerichteten Wässerwie-sen ziehen vor allem rastende Bekassi-nen, Bruchwasserläufer, Zwergschnep-

fen und Waldwasserläufer an. Auf demFluss überwintern Pfeifenten. 2002 hatsich der Biber angesiedelt. Seit Mai 2003werden auf den Wässerwiesen nebendem Fluss Heckrinder gehalten. Sie ha-ben sich als Landschaftspfleger sehrbewährt.

Kanalisierte Aach (1988).

Derselbe Flussabschnitt nach der Renaturierung (2001).

Flussuferläufer profitieren von den neuentstandenen Kiebänken an der Werra.

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LEBENDIGE FLÜSSE

Geeste-Niederung:Ein Gebiet großerVielfaltDer Polder Bramel, das Bekmoor undder Sellstedter See liegen in der Niede-rung des Flüsschens Geeste. Die Geestefließt durch Bremerhaven in die Weser.Wie bei anderen Projekten kooperierenauch an der Geeste amtlicher Natur-schutz, Bund für Umwelt und Natur-schutz (BUND), die Karl Kaus Stiftungund Deutsche Umwelthilfe.

Der Polder Bramel ist durch Anbindungan den Fluss Geeste zu einem Feucht-gebiet geworden, das von Fischadlern,Seeadlern, Löfflern und Kampfläufernbesucht wird. Um die Vögel nicht zustören, hat der BUND eine Beobach-tungskanzel bauen lassen, die vonSchulklassen und der örtlichen Bevöl-kerung gerne besucht wird.

Das 100 Hektar große Bekmoor ist einehemaliges Hochmoor, das stark entwäs-sert wurde. Die Folge: Es ist auf großenFlächen mit Kiefern und Birken zuge-wachsen. Doch in verlandeten Hand-torfstichen konnten Reste von Wollgras-Torfmoos-Schwingrasen und feuchteHeideflächen überdauern. Der BUNDbeabsichtigt, Entwässerungsgräben auf-zustauen, um das Moor wieder zu ver-nässen.

Nach der Entfernung von Gebüschenauf kleinen Flächen flogen dort vieleHochmoor-Perlmutterfalter, Große Heu-falter und Argus-Bläulinge. Wenn manGlück hat, sieht man sogar eine Kreuz-otter.

Sieben Jahre„LebendigerNeckar“Seit 1998 sind der Naturschutzbund(NABU), der Bund für Umwelt und Na-turschutz Deutschland (BUND) in Ba-den-Württemberg und die DeutscheUmwelthilfe im Einzugsgebiet des Neck-ars aktiv. Gemeinsam mit Behörden undin enger Zusammenarbeit mit Kommu-nen, Landwirten und anderen Partnernsetzen sie Projekte zur Renaturierung desNeckars und seiner Nebenflüsse um.Außerdem betreiben sie gemeinsamSympathiewerbung für die Gewässer.Projektleiter ist Johannes Reiss im Büroam Fluss, Plochingen.

In den ersten drei Jahren wurde die Ini-tiative „Lebendiger Neckar durch dieStiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg gefördert, in den letztenJahren unterstützte sie das Umwelt- undVerkehrsministerium. Seit dem Jahr2001 führen die drei Verbände unter derLeitung von Markus Knödler das Netz-werk „Schulen für einen lebendigenNeckar“ durch (siehe Seite 19). Basis fürden Erfolg ist eine enge Zusammenar-beit mit der Wasserwirtschaft. Als „Inte-grierte Konzeption Neckareinzugsge-

biet“ wurden 80 Renaturierungsprojek-te entlang des Neckars entwickelt undvorangetrieben. Erste Erfolge konnten inMannheim mit Unterstützung der Hygi-enepapiermarke DANKE und in Esslin-gen mit Unterstützung der Heinz Siel-mann Stiftung gefeiert werden.

Kreuzotter, ein Bewohner des Bekmoors. Löffler kann man im Polder Bramelbeobachten (unten). Beide Landschaften gehören zum Einzugsgebiet des FlussesGeeste im nördlichen Niedersachsen.

Der Neckar ist eine intensiv genutzteWasserstraße. Seine Ufer bietenunerwartet viele Chancen für einenaturnahe Entwicklung. Die DeutscheUmwelthilfe trägt mit ihren Aktionendazu bei.

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PARTNER UND BÜNDNISSE

Partner und Bündnisse –Kooperation als Strategie

Wulfener Bruch: Kaufals Schlüssel für Erfolg

Das ehemalige FeuchtgebietWulfener Bruch liegt im Nor-den des Landkreises Köthen

in der Nähe der Elbe. Es ist rund 1.000Hektar groß. 1971 brüteten dort 175Paar Kiebitze, 19 Paar Brachvögel und20 Paar Bekassinen. Doch dann began-nen großflächige Entwässerungen unddie Umwandlung von Grünland inÄcker. Zwar stellte der Rat des BezirksHalle 300 Hektar unter Naturschutz,aber die landwirtschaftlichen Großbe-triebe hielten die Auflagen für die Be-wirtschaftung nicht ein. Viele Wiesen-pflanzen und Wiesenvögel nahmen inihren Beständen dramatisch ab oderverschwanden ganz.

1990 wurde die Naturschutzgebietsflä-che auf 430 Hektar vergrößert. 1994begann der Kreisverband Köthen des

Langer Atemder Karl Kaus Stiftung

Die Karl Kaus Stiftung für Tier und Naturund die Deutsche Umwelthilfe arbeitenseit vielen Jahren zusammen: an derElbe, der Dumme, deren Wasser überdie Jetzel in die Elbe fließt, der Aland-Niederung und der Geeste-Niederung(Seite 12). Es geht dabei um die Erhal-tung oder Renaturierung von Lebens-räumen seltener oder gefährdeter Arten,zum Beispiel um Schachbrettblume,Kleine Flussmuschel, Wachtelweizen-Scheckenfalter, seltene Libellen, Weiß-störche, Wachteln, Bekassinen, sichereÜberwinterungsplätze für Saat- undBlässgänse und um den Fischotter.

Im Bremer Raum fördert die Karl KausStiftung seit 2000 die Naturschutzarbeitdes Bund für Umwelt und NaturschutzDeutschland. Die Ergebnisse sind groß-artig: Nach 36 Jahren brüteten 2004wieder Weißstörche im Werderland.Dazu steht im Jahresbericht des Bundfür Umwelt und Naturschutz (BUND):„Frau Flato rief an und meldete die ersteFütterung. Die Entwicklung der drei Jung-störche war fortan Tagesthema in Nie-derbüren. Für die Storcheneltern war dieFütterung Schwerstarbeit, denn sie muss-ten kiloweise Mäuse, Regenwürmer,Frösche und Insekten herbeischaffen.Die gute Nahrungsgrundlage ist auf vie-le Maßnahmen für den Naturschutz zu-rückzuführen: Neuanlage von Kleinge-wässern und Anhebungder Wasserstände.“

Der Deutschen Umwelthilfe ist es immer wieder gelungen, kom-

petente Partner im Naturschutz zu finden und mit ihnen auch

über längere Zeiträume hinweg zusammen zu arbeiten.

Der Ertrag daraus sind zahlreiche Naturschutz-Erfolge.

Einige davon stellen wir Ihnen vor.

Naturschutzbunds (NABU) mit demKauf von Flächen und ihrer extensivenBeweidung mit 40 Heckrindern und 5Przewalski-Pferden. 2003 haben dieAkteure dieses Verbands die „KöthenerNaturschutz und LandschaftspflegegGmbH“ gegründet. Diese Gesellschaftbetreut das Gebiet.

Mittlerweile verfügt der NABU-Kreisver-band Köthen über 145 Hektar dank derfinanziellen Unterstützung verschiede-ner Naturschutzverbände einschließ-lich DUH und eines Großspenders, dendie Deutsche Umwelthilfe vermittelt hat.

Brutvögel auf den Weideflächen sindunter anderen Kiebitz, Grauammer,Goldammer, Schafstelze, Feldlerche,Wiesenpieper, Braun- und Schwarzkehl-chen. Es wachsen hier 14 Pflanzenar-ten der Roten Liste Sachsen-Anhalts,darunter sind Brenndolde und Spieß-blättriges Helmkraut.

Heckrinder als Landschaftspflegerim Wulfener Bruch (links).

Der Kiebitz fühlt sich dort alsBrutvogel wohl (unten).

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PARTNER UND BÜNDNISSE

The Stork Foundation:Ein Naturparadiesentsteht

1998 haben die Deutsche Umwelthilfeund das Verlagshaus Gruner + Jahr zueiner Journalistenreise in die Sudenie-derung eingeladen. Seitdem ist an die-sem Nebenfluss der Elbe sehr viel fürden Naturschutz geschehen. Das auf derGemarkung Amt Neuhaus im LandkreisLüneburg liegende Projektgebiet Sude-wiesen von „The Stork Foundation –Störche für unsere Kinder“ ist inzwischenzu einem Naturparadies geworden.

Die Stork-Stiftung hat imBereich der Sude-wiesen 580 Hektarfür Naturschutz-

zwecke gekauft. Heckrinder und Konik-pferde beweiden große Flächen. NasseWiesen werden von März bis Juni nichtbeweidet. Das soll Nester von Wiesen-vögeln davor bewahren, zertreten zuwerden. Im Winterhalbjahr suchen Tau-sende von Bläß- und Saatgänsen aufGrünland nach Nahrung. Andere Struk-turen wurden mit dem Bagger geschaf-

fen: Seit 2001 ließ die Stiftung zehn Bo-densenken ausbaggern. Hier leben vie-le kleine Tiere, sie sind die Nahrung fürWeißstorch, Kranich, Bekassine undandere Watvögel.

Freileitungen, an denen viele Weißstör-che zu Tode gekommen sind, wurdenerdverkabelt. Das hat sich positiv aus-gewirkt, denn die Zahl der Weißstorch-paare im Amt Neuhaus stieg in 10 Jah-ren von 33 auf 46.

Reto Zingg ist ehrenamtlicher Projektlei-ter der Stiftung. Er hat unter anderem dasProjekt „Storch flieg“ kreiert, mit demKinder und Jugendliche angesprochenwerden. Reto Zingg sagt dazu: „Wer dieJugend hat, hat die Zukunft.“ Im Rahmendieses Projekts sorgen Schüler und Leh-rer dafür, dass beschädigte Weißstorch-Nester repariert werden. Sie bauen selbstNestplattformen und vereinbaren mitBehörden und Grundstücksbesitzern,wo neue Nester aufgestellt werden. DieZusammenarbeit mit Hauseigentümern,Stromfirmen, dem Forst, der Feuerwehr,Naturschutzorganisationen und Behör-den vermitteln den Schülern Erfahrun-gen, die ihnen im späteren Leben mehrhelfen als angehäuftes und wieder ver-gessenes Wissen. Das Projekt hilft alsonicht nur den Störchen, sondern auchJugendlichen, Probleme zu lösen.

Die Sudewiesen bei niedrigem (links) und bei hohem Wasserstand (rechts). Eine ganz eigene, spezialisierte Tier- und Pflanzenwelthat sich an diese wechselnden Wasserstände angepasst.

CICONIA:Hilfe für Störche

Naturschützer mehrerer Länder gründe-ten 1997 in Liechtenstein die StiftungCICONIA. Sie arbeitet eng mit der Deut-schen Umwelthilfe und dem GlobalNature Fund zusammen. Förderschwer-punkte liegen in der Slowakei, in Un-garn, Polen und Marokko. Dabei wirdnicht nur Weiß- und Schwarzstörchengeholfen, sondern auch vielen anderenTierarten, die in deren Nahrungsräumenleben.

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PARTNER UND BÜNDNISSE

NABU sichert eineTeichlandschaft

Vor zehn Jahren begann der Natur-schutzbund Deutschland (NABU) mitHilfe der Deutschen Umwelthilfe, dieTrossiner Landschaft mit Teichen, Grä-ben und Bächen für die Natur zu si-chern.

Biber betätigten sich hier als Landschafts-gestalter, und Fischotter besetzten eineverlassene Biberburg als Nachmieter.Fischadler und Eisvogel jagen an denTeichen. Ein Paar Schwarzstörche brü-tet neben den Teichen. Der Deutsche

Große Allianzschafft 450 HektarÜberflutungsfläche

Zwischen Schnackenburgund Lenzen, an einem reiz-

vollen Abschnitt der Mittleren Elbe, ent-steht eine 450 Hektar große Überflu-tungsfläche, die zuvor Grünland war.Ziel ist die Wiederherstellung einer beiHochwasser überfluteten Auenland-schaft mit 300 Hektar Auenwald. Zwi-schen dem Wald sind Pferdeweidenvorgesehen und wassergefüllte Senken,die durch Entnahme von Boden für denneuen Deich entstehen. Die Bäume fürden Auwald sind schon gepflanzt odersamen sich an auf nicht mehr genutztenWiesen. Insgesamt entsteht eine vielfäl-tige Mosaiklandschaft mit Lebensräu-men für Rotbauchunken, Laubfrösche,Schwarz- und Weißstörche, Zwerg-schwäne, Fischotter und viele andereTierarten.

Alles in allem kostet das Projekt vom Flä-chenkauf über Planung und Baggerar-beiten bis zur Auenwaldpflanzung sie-ben Millionen Euro. Die werden aufge-bracht vom Bundesministerium fürUmwelt, dem Land Brandenburg undvom Trägerverbund Burg Lenzen. Er be-kommt die von ihm zu zahlenden sie-ben Prozent der Gesamtsumme von derMichael-Otto-Stiftung für Umweltschutz,der Niedersächsischen Lottostiftung,dem Naturschutzfonds Brandenburg,der Deutschen Umwelthilfe, dem Bundfür Umwelt und Naturschutz Deutsch-land und der Stiftung Naturlandschaft.Die Deutsche Umwelthilfe hat sich ver-pflichtet, für das Großprojekt 70.000Euro beizusteuern. Die Mischfinanzie-rung war die Grundlage für dieses Vor-haben, denn eine Institution alleinschaffte es nie, eine so hohe Summeaufzubringen.

Hier entsteht ein neuer Auwaldan der Elbe.

Edelkrebs, der Kammolch und das Bach-neunauge leben in Bächen mit klaremWasser. Bisher haben die Fachleute vomNABU 40 Hektar Land und Wasserflä-che gekauft.

Auf benachbarten feuchten Wiesenbringen Landwirte Gülle, Mineraldün-ger und Pestizide aus. Diese Stoffe ge-langen bei Regen über Sickerwasser undQuellen in die Bäche. Um das zu ver-hindern, will der NABU ufernahe Wie-sen kaufen. Dafür überweist die Deut-sche Umwelthilfe Geld, das sie als Spen-den für das Trossiner Teichgebiet be-kommen hat.

Fischotter fühlensich an den Trossiner

Teichen (oben)sehr wohl.

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LEBENDIGE ELBE

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UMWELTBILDUNG

Praxisnah und motivierend:

Umweltbildung bei der Deutschen Umwelthilfe

Umweltbildung ist ein klassi-

sches Thema der Deutschen

Umwelthilfe. Mehr als 3000

Projekte und Aktionen von

Schulen, Jugendgruppen und

Verbänden haben wir in den

vergangenen 30 Jahren geför-

dert oder selbst durchgeführt.

Hier einige aktuelle und ältere

Glanzlichter:

Eine Schülerfirmafür gesunde Leckereien

Seit Sommer 2003bringt die Deutsche

Umwelthilfe Naturkostan die Schulen in und um

Hannover. „Mc Möhre“ istder Titel dieses DUH-Pro-

jekts, bei dem Schülerinnen undSchüler lernen, wie sie sich gesund

ernähren und was das Besondere beiökologisch erzeugten Produkten ist. Wirberaten Pilotschulen, führen Fortbildun-gen durch, geben Anleitung und Start-hilfe. Gabi Fiedler und Dagmar Israelvom DUH-Regionalverband Nord zei-gen, wie es der Schulgemeinschaft ge-lingen kann, eine NaturKostBar aufzu-bauen. Dort gibt es in der großen PauseObstspieße, belegte Vollkornbrötchenoder die „Bunte Tüte“ mit Rohkost.

Manche Schulen wählen eine beson-dere Betriebsorganisation: die „nachhal-tige Schülerfirma“. So die 16-köpfigeSchülerfirma „Hespes Bestes“ in derSchule Am Hespe in Garbsen, die hin-ter einer selbstgebauten Theke attrakti-ve, gesunde und umweltgerechte Lecke-reien anbietet – alles selbst zubereitet.Fürs Leben lernen ist das Motto des klei-nen Handelsunternehmens. In vier Ab-teilungen beschäftigen sich die Jugend-

lichen mit Einkaufsorganisation, Waren-beschaffung, Preiskalkulation, Buchhal-tung und Marketing. Teamfähigkeit undEigenverantwortung stehen im Vorder-grund dieses pädagogischen Projektes.Mit ihren kleinen Gewinnen finanzie-ren sie ihren Betriebsausflug: Eis essenund Kegeln.

Die Regionalgeschäftsstelle Hannoverbietet mittlerweile ihre Dienstleistungenim Rahmen des Projekts „Mc Möhre“dank Unterstützung von BINGO-Lottoin ganz Niedersachsen an. Derzeit pla-nen wir die bundesweite Ausdehnungdes Projekts.

Lust auf Natur – Apfel pur

Große Äpfel- und Birnbäume auf Streu-obstwiesen sind fürs Auge schön undein wertvolles Natur- und Kulturgut.Über 5000 Tier- und Pflanzenarten le-ben in Streuobstwiesen. „Lust auf Natur– Apfel pur“ heißt ein Umweltbildungs-projekt des DUH-RegionalverbandsNord, das für diesen Lebensraum wirbt.Kern des Projekts ist ein schön gestalte-ter, informativer „Apfel-Ordner“ mit zahl-

reichen Geschichten, Berichten undProjektideen zu den Streuobstwiesen. Erenthält auch Bau- und Bastelanleitun-gen sowie Rezepte und ist für Lehrerin-nen und Lehrer, Jugendgruppenleiterund Aktive in Naturschutzverbändengedacht.

Darüber hinaus kommt das Team derDUH-Regionalgeschäftsstelle Hannovermit einer mobilen Saftpresse in die Schu-len und Kindergärten, um mit den Kin-dern, eingebettet in ein buntes „Apfel-Erlebnisprogramm“, frischen, leckerenApfelsaft herzustellen.

Informativ und spannend:Der Apfel-Ordner der DeutschenUmwelthilfe (DUH-Markt S. 25).

Begeisterter Andrang an der frisch eröffneten NaturKostBar „Hespes Bestes“der Schule Am Hespe in Garbsen.

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UMWELTBILDUNG

Jugend erlebt Natur

Seit Gründung der Deutschen Umwelthilfe förderten wir Projekte,

mit denen Kinder und Jugendliche entweder Natur- und Umwelt-

schutz verwirklichten oder an die Natur herangeführt wurden. „Ju-

gend erlebt Natur“ lautet unser Motto dafür. Die Bandbreite der

über 3000 geförderten Projekte in 30 Jahren reicht vom Schulteich

über die Solaranlage auf dem Dach der Turnhalle bis zum Naturerlebnistag am

Bach oder im Stadtpark. Zahlreiche Schulen, Jugendgruppen und Naturschutz-

verbände konnten ihre guten Projekte zur Umweltbildung nur durchführen,

weil wir sie unterstützten.

Auch bei der Entwicklung von Konzepten für die Umweltbildung haben wir

mitgeholfen. Dafür drei Beispiele: 1996 bis 1998 organisierten wir Tagungen zur

Umweltbildung im Bereich Tropische Wälder, aus denen auch Leitfäden für die

pädagogische Arbeit zu diesem Thema hervorgingen. „Jugendarbeit unter neu-

en Vorzeichen“ hieß eine Tagung und eine Broschüre, mit der wir Vorschläge

für die Umweltbildung im wiedervereinigten Deutschland machten. 1997 ver-

öffentlichten wir im Auftrag der damaligen Bundesumweltministerin Dr. Ange-

la Merkel eine Sammlung mit 20 vorbildlichen praktischen Beispielen für die

naturpädagogische Arbeit aus ganz Deutschland.

Bei vielen unserer Projekte zur Umweltbildung werden Kinder selbst aktiv –wie hier bei einem Schülerprojekt in Bremen (oben).DUH-Projektleiterin Erika Blank beim NaturErlebnisTag, an dem Kinder und Ju-gendliche bei praktischen Versuchen die Natur besser kennenlernen können.

Naturschatzkiste

Sie möchten Kindern auf motivierendeWeise die Natur nahe bringen und wis-sen nicht wie? Dann kann Ihnen dieDeutsche Umwelthilfe weiterhelfen. Ineiner „Schatzkiste“ ist alles an Ideen,Informationen und Material gesammelt,was den Einstieg in spannende Naturer-lebnisse erleichtert: Becherlupen, eineHandpuppe zum Erzählen, einfacheRezeptvorschläge aus selbst gesammel-ten Kräutern, Fühlbeutel zum Ertastenvon Gegenständen aus der Natur undvieles mehr. Bestimmungsbücher undAnleitungen ergänzen diese gute Ar-beitshilfe zur Umweltbildung. Kindergär-ten, Grundschulen und Jugendgruppensind die Zielgruppen des Projekts „Na-turschatzkiste“, das die DUH-Regional-geschäftsstelle Hannover seit Jahrendurchführt.

Lebens(T)räumefür Alt und JungSeit Herbst 2004 treffen sich auf Initiati-ve der Deutschen Umwelthilfe jedenMonat drei gemischte Gruppen aus Se-nioreneinrichtungen und Kindergärtenin Hannover zur „Natur-Werkstatt“. Jungund Alt pressen gemeinsam Apfelsaft,fertigen Bienenwachs-Kerzen oder siebauen ein Hochbeet. Im lebendigenAustausch erfahren alle Wissenswertesüber die Natur und die Kinder vielesüber fast in Vergessenheit gerateneHandwerkstechniken sowie über denUmgang mit der Natur im Alltag vor ei-nigen Jahrzehnten.

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UMWELTBILDUNG

Schulen fürLebendige FlüsseBäche und Flüsse gemeinsam neu ent-decken – das ist das Ziel unserer Jugend-projekte in den Einzugsgebieten von viergroßen Flüssen. Über 500 Schulen be-teiligen sich an Elbe, Neckar, Donau undWerra sowie ihren Nebenflüssen. Fach-leute der Deutschen Umwelthilfe helfenLehrerinnen und Lehrern, aber auch denJugendlichen selbst, bei ihren Projektenan Gewässern. Wir sorgen außerdem füreinen regen Austausch zwischen denSchulen, so dass an den Flüssen leben-dige Netzwerke entstehen. Partner derDeutschen Umwelthilfe sind dabeijeweils Länderministerien oder die Na-turschutz-Stiftungen der Länder sowieUnternehmen.

Es begann an der Elbe

Von Hamburg und Köthen aus began-nen wir 1998 mit der Aktion „Schulenfür eine Lebendige Elbe“. Wir stießenbei deutschen und tschechischen Schu-len auf großes Interesse. Über 400 Schu-len machen dort mit. Gerade an der Elbe

trägt unsere Aktion dazu bei, dass sichMenschen mit „ihrem Fluss“ als prägen-des Element ihrer Heimat identifizieren.

Angebote und Aktionen

Die wichtigsten Grundprinzipien dieserFluss-Aktionen: Lernen mit allen Sinnen– Selber machen – Draußen sein. Ge-

wässeruntersuchungen führen die Kin-der und Jugendlichen an den Lebens-raum Wasser heran. Ihre Ergebnissewerden im Internet auf Flusskarten prä-sentiert. Die Jugendlichen erkennendurch genaue Beobachtung negativeEinflüsse auf die Gewässer und startenAktionen zu ihrer Verbesserung.

Pflanz- und Pflegemaßnahmen in Zu-sammenarbeit mit Gemeinden und Be-hörden schaffen neue Lebensräume fürTiere und Pflanzen. In Zeitungsartikeln,Vorträgen und Ausstellungen berichtendie Jugendlichen über die Erfahrungenmit ihrem Fluss.

Spaß und Begegnung

In sommerlichen Fluss-Camps treffensich Jugendliche mehrerer Schulen zumgemeinsamen Lernen, zum Schwim-men und Paddeln. Übers Jahr hinweghalten die Schulen und JugendlichenKontakt miteinander übers Internet.

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Bäche bieten Kindern besondersspannende Naturerlebnisse.

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und die systematische Beobachtung derSchweinswale auf Sylt. Auch die Erfor-schung der möglichen Auswirkungenvon Windrädern im Meer förderten wir.

Aufklärung tut Not!

In einem zweiten Schritt förderten wirdie Bemühungen unserer Projektpart-ner, Motorbootsportler vor Sylt so zuschulen, dass ihr Verhalten dieSchweinswale und Robben nicht stört.Mit Ausstellungen, Plakaten und Info-blättern konnten wir die Bevölkerunginformieren und um Mitarbeit bei derBetreuung der Tiere bitten.

In eine ähnliche Richtung geht unsergemeinsames Wal-Projekt mit demM.E.E.R. e.V. an den Küsten der kanari-schen Inseln. Dort finden zahlreicheBootsfahrten für Touristen zur Beobach-tung großer Wale statt. Unser Ziel ist es,solche Anbieter zu unterstützen, die sichder sanften, also tierschonenden Wal-beobachtung verpflichtet fühlen undwomöglich auch darüber hinaus zumSchutz der Wale beizutragen. In denvergangenen Jahren ist eine mehrspra-

chige Ausstellung, ein Film und ein Buchdazu entstanden.

Lobbyarbeit bei den ganzGroßen

Mit der Gesellschaft zum Schutz derMeeressäuger e.V. unter der Führung derMeeresbiologin und Journalistin PetraDeimer verbindet uns eine jahrelangeZusammenarbeit. Frau Deimer vertrittmit unserer Unterstützung die Interes-sen der Wale bei den großen Konferen-zen der Internationalen Walfang-Kom-mission. Ebenso sachkompetent wieentschlossen kann sie Einfluss auf Ent-scheidungen nehmen, wobei sie beiBedarf die Öffentlichkeit für den Wal-schutz mobilisiert.

Auf ähnliche Weise arbeitet die Gesell-schaft zur Rettung der Delphine, die inMünchen ihren Sitz hat. Die DeutscheUmwelthilfe unterstützte in den vergan-genen Jahren vor allem die Lobby- undÖffentlichkeitsarbeit des Vereins an Ad-ria und Schwarzem Meer. In beidenMeeren geht es um die Ausweisung vonbesonderen Delphin-Schutzgebieten.

DUH aktiv für Wale und Meeressäuger

Es begann an der Nordsee, Mitte der1980er Jahre. Eine Katastrophe trug ent-scheidend dazu bei, dass sich die Deut-sche Umwelthilfe in diesem Bereich en-gagiert. Tausende unserer Robben star-ben vor den deutschen Küsten, es droh-te die Ausrottung des gesamten Bestan-des der südlichen Nordsee. Wir wissenheute: Ein Virus löste eine heimtückischeSeuche aus, begünstigt durch dieschlechte Wasserqualität der Nordsee.

Tiere und ihrenLebensraum schützen

Dass es heute wieder über 5000 Rob-ben in der südlichen Nordsee gibt, istauch den damals gestarteten Aktionenzu verdanken, welche die DeutscheUmwelthilfe vielfältig unterstützte: Ver-bände, öffentliche Stellen und viele Bür-gerinnen und Bürger kümmerten sichintensiver als vorher um die Beobach-tung und Betreuung unserer Meeressäu-ger. Wir förderten auch die intensiveLobby- und Öffentlichkeitsarbeit für einesaubere Nordsee, die zahlreiche Erfolgebrachte. Die Ausweisung des deutschenWattenmeeres als Nationalpark war einegute Folge dieser Arbeit.

In den 1990er Jahren setzten wir uns einweiteres Ziel: Die wirksame Hilfe für dendeutschen Wal, den Kleinen Tümmleroder Schweinswal. Vom Strand der InselSylt, aber auch von der Ostseeküste aus,lassen sich immer wieder diese nur ein-einhalb Meter langen kleinen Wale se-hen. Bald wurde klar: Wir wissen viel zuwenig über diese Tiere, vor allemdarüber, wie und wo sie ihre Kindergroßziehen. Die Deutsche Umwelthilfeunterstützte deshalb in einem erstenSchritt aus Spendenmitteln kleine For-schungsprojekte an Nord- und Ostsee

Der Schutz der Wale und anderer Meeressäuger gehört zu den

traditionellen Projektbereichen der Deutschen Umwelthilfe. Dank

zahlreicher Spenden – auch von Leserinnen und Lesern der DUH-

welt – helfen wir den Riesen der Meere, aber auch Delphinen,

Tümmlern und Robben unmittelbar und auf vielfältige Weise.

Schweinswaleerscheinenregelmäßig anden Stränden vonSylt und anderenNordseeinselnsowie an derOstseeküste.

RETTET DIE WALE

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LEBENDIGE SEEN

Das Seen-NetzwerkLebendige Seen –Living LakesDie Gründer des Seennetzwerks sinddie Bodensee-Stiftung mit dem Boden-see in Deutschland, Österreich und derSchweiz, das Mono Lake Committee mitdem Mono See in den USA, The Wil-derness Foundation mit dem St. LuciaSee in Südafrika und die InternationalLake Environment Committee Founda-tion mit dem Biwa See in Japan.

Heute gehören zu dem Seennetzwerk45 Organisationen mit 39 Seen undFeuchtgebieten. Darunter sind der Bai-kalsee in Sibirien, der Tengis See in Ka-sachstan, das Pantanal in Brasilien, Bo-livien und Paraguay, der Viktoriasee inKenia, Tansania und Uganda sowie dasTote Meer in Israel, Jordanien und Pa-lästina.

Probleme an Seen undFörderung von ProjektenDie Probleme an den Seen sind vielfäl-tig. Sie reichen von extremem Wasser-mangel am mexikanischen Chapala Seebis zur hohen Siedlungsdichte am japa-nischen Biwa See und der philippini-schen Laguna de Bay. Die Landgewin-nung am chinesischen Poyang See hatebenso dramatische Auswirkungen wiedie eingeführten Fischarten im ostafri-kanischen Viktoriasee.

Der Global Nature Fund unterstützte sei-ne Partner mit finanzieller Förderung vonbisher 30 Artenschutzprojekten, mit For-

Eine erfolgreiche Tochter der Deutschen Umwelthilfe:der Global Nature Fund (GNF)

Der Global Nature Fund (GNF) wurde 1998 als internationale Stiftung für Umwelt

und Natur gegründet. Seine Ziele sind die internationale Vernetzung von Umwelt-

projekten, der Dialog zwischen Umweltverbänden und Wirtschaftsunternehmen,

Maßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt und der Schutz wandernder Tierarten. GNF und Deut-

sche Umwelthilfe arbeiten eng zusammen. Im Gründungsjahr beschloss das GNF-Präsidium, das

internationale Netzwerk „Lebendige Seen – Living Lakes“ aufzubauen. Neben dem Seenschutz

kümmert sich die Organisation um den Schutz wertvoller Kulturlandschaften.

derungen an Politiker, mit Konferenzenin der Nähe von Partnerseen sowie mitder Bezeichnung „Bedrohter See desJahres“. Im Jahr 2001 startete der GNFdas EU-LIFE Projekt „Living Lakes – Ma-nagement von Seen und Feuchtgebie-ten“ zusammen mit Partnern ausDeutschland (Bodensee), Großbritanni-en (Broads), Spanien (La Nava) und Grie-chenland (Nestos). Dabei ging es umAufforstungen, den Bau von Pflanzen-kläranlagen und um Umweltbildung.Gemeinsam mit seinen russischen Part-nern stellte der GNF übers Internet denKontakt her zwischen Kindern und Ju-gendlichen am Bodensee und am Bai-kalsee. Es ging dabei um die Beobach-tung brütender Rauchschwalben.

Am afrikanischen Viktoriasee fördert derGNF die Nutzung der Sonnenergie für

Hyazinth-Aras leben im Pantanal.Sie sind von gewissenlosen Vogelhalternbedroht.

Bild folgt

Der Global Nature Fund bringt Menschen aus vielen Nationen und Völkernzusammen. Sie setzen sich für den Schutz der Natur und für eine nachhaltigeEntwicklung an Seen ein.

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25welt 2/2005DUH

LEBENDIGE SEEN

Lampen zum Fischfang sowie für Was-seraufbereitungs- und Fischkühlanla-gen. Die Maßnahmen sind so angelegt,dass sie von der dortigen Bevölkerungauch nach Ende des Projektes weiterge-führt werden können.

In Zusammenarbeit mit DaimlerChrys-ler und Lufthansa führt der GNF beiSeenpartnern seit drei Jahren Sommer-einsätze durch. Junge Mitarbeiter derbeiden Firmen unterstützen dabei Seen-partner bei ihrer Arbeit. Ihre Aktivitätenreichen von Tierzählungen bedrohterArten, über das Sammeln von Müll, denBau einer Beobachtungsplattform biszum Mähen von Brachland, um die Ver-buschung zu verhindern.

Förderer

Seit Gründung des Global Nature Fundunterstützen die Wirtschaftsunterneh-men Unilever, DaimlerChrysler undDeutsche Lufthansa das Projekt Leben-dige Seen. Inzwischen sind die FirmenKärcher, Ziemann, T-Mobile und SIKAals Sponsoren dazugekommen.

Erhaltung vonKulturlandschaften

Im Projekt Erhaltung von Kulturland-schaften arbeitet der Global Nature Fundeng mit seiner spanischen Partnerorga-nisation Fundación Global Nature Fundin Madrid und in Torrejon el Rubio zu-sammen. Schwerpunkte der Arbeit sindUmweltbildung und die Koordinationdes Projekts zum Schutz des Pardel-luchses. Auf der Finca El Baldio de Tala-ván wird die Zucht von Blanca Carce-

reña-Rindern betrieben, einer Rasse, dienoch vor 10 Jahren vom Aussterbenbedroht war.

Hilfe fürTsunami-Geschädigte

Im Galle Distrikt im Süden Sri Lankashat der Tsunami im Bereich der GNF-Partnerseen Maduganga und Madam-pa Ganga schwere Verwüstungen ver-ursacht. Weitgehend verschont bliebendagegen Küsten mit Mangroven-Wäl-

dern, da diese die Flutwelle gebremsthaben. Doch auf vielen Flächen, wo frü-her Mangroven-Wälder standen, stehenheute keine Bäume mehr, weil man sieals Brennholz und zum Bau von Hüttenverwendet hat. Deshalb haben der GNFund seine Partnerorganisationen vor Ortdas Ziel, viele Mangroven-Bäume zupflanzen, die Sonne zum Kochen zunutzen und die Menschen zu informie-ren, wie sie im Einklang mit der Naturwirtschaften können.

Mit Hilfe des GNF werden Mangroven-Bäume in einer Baumschule herangezo-gen, und es wird ein Zentrum für Um-weltbildung aufgebaut. Da die Bäumesehr schnell wachsen, können sie schonnach kurzer Zeit zur Wiederaufforstungausgepflanzt werden.

Bei dem Projekt in Sri Lanka arbeitet derGNF mit der Nagenahiru-Stiftung zusam-men. Die größte Einzelspende betrug2.500 Euro und kam von einem Apo-theker aus Datteln. Eine große Summeerhielt der GNF von dem UnternehmenSCA, das in Deutschland vor allem auf-grund seines umweltfreundlichen Toilet-tenpapiers bekannt ist.

Mangrovenwälder sind eine natürliche Barriere gegen Tsunami-Flutwellen.Der GNF fördert die Wiederaufforstung mit Mangroven-Bäumen.

Anlage eines Vegetationsfilters im Nestos Delta und im Jahr danach (rechts).

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26 DUH welt 2/2005

Mono See:Eine Erfolgsgeschichtedes Mono Lake CommitteeDer Mono See in Kalifornien wird vomMono Lake Commitee betreut. DieserVerband gehört zu den Gründungsmit-gliedern des Seen-Netzwerks Living La-kes – Lebendige Seen des GNF. Dasgrößte Problem für den Mono See, deretwa ein Drittel der Größe des Boden-sees hat, war der Wasserdurst der Rie-senstadt Los Angeles. Über ein 560 Ki-lometer langes System von Röhren undKanälen fließt Wasser von vier der fünfZuflüsse des Sees allein mit der Schwer-kraft nach Los Angeles.

Aufgrund dieser Wasserentnahme sankder Wasserspiegel des Sees von 1941bis 1982 um 14 Meter. Gleichzeitignahm der Salzgehalt immer mehr zu. DerTod allen Lebens im See war vorpro-grammiert, wenn die Entnahme vonWasser so weiter gegangen wäre.

Bizarre Folgen

Für jeden Besucher des Mono Sees istdiese Entwicklung gut sichtbar, denn dieTufa-Felsen, die heute aus dem Wasserragen, sind einst im Wasser entstanden.Vor der auf- oder untergehenden Son-ne gehören die Tufa-Felsen zu den be-liebtesten Fotomotiven Kaliforniens.

1978 gründeten Studenten das MonoLake Committee mit dem Ziel, die Ablei-tung von Wasser nach Los Angeles zubeschränken. 16 Jahre dauerten die Aus-

einandersetzungen zwischen dem Com-mitee und der Stadt Los Angeles. Seit1994 müssen die Zuflüsse wieder dasganze Jahr über Wasser führen. Seitdemsinkt der Wasserspiegel nicht mehr, erist sogar wieder gestiegen. Das ist eingroßer Erfolg des Committees. Der GNFund sein Seen-Netzwerk LebendigeSeen trägt dazu bei, die Position desCommittees gegenüber Behörden undPolitik zu stärken.

Salzig und seifig

Das Wasser des Mono Sees ist dreimalsalziger als Meerwasser und so alkali-haltig, dass man seine schmutzige Wä-sche nur ins Wasser zu hängen und aus-zuwringen braucht. Dann ist sie blitz-blank. Mit dieser Brühe werden nur zweiTierarten fertig: Der einen Zentimeter lan-ge Salinenkrebs und die Alkalifliege.Beide Tierarten treten in riesigen Mas-sen auf. Sie sind die Nahrungsgrundla-

ge für rund 250 durchziehende Vogel-arten. Einige rasten hier, in kaum vor-stellbarer Zahl, zum Beispiel zwei Milli-onen Schwarzhalstaucher und 80.000Wilson-Wassertreter. Mit dem Anstiegdes Seespiegels ist die größte Insel imMono See nicht mehr für Koyoten er-reichbar. Sie hatten früher alle Jungender 5000 Paare der KalifornischenMöwe aufgefressen.

Living Lakes-Förderer:

Als der Wasserspiegel imkalifornischen Mono Seesank, tauchten diesebizarren Tufa-Felsen auf.

LEBENDIGE SEEN

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27welt 2/2005DUH

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Lufthansa

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28 DUH welt 2/2005

DUH KOMMUNAL

DUH-Wettbewerb„ZukunftsfähigeKommune“

Seit 1996 werden immer mehr Städteund Gemeinden im Sinne der LokalenAgenda 21 aktiv. Die Deutsche Umwelt-hilfe griff diesen Trend in ihrem mehr-jährigen Wettbewerb „ZukunftsfähigeKommune“ auf.

Wie kann manZukunftsfähigkeit messen?

Viele deutsche Städte und Gemeindenbringen gemeinsam mit ihren Bürgernlokale Agenda 21-Prozesse auf den

Weg, führen Projekte durch und verab-schieden Leitziele im Sinne einer nach-haltigen Entwicklung. Neben der Um-welt geht es dabei auch um soziale undwirtschaftliche Themen – kurz, um al-les, was die Entwicklung einer Stadt bzw.Gemeinde ausmacht.

Wettbewerb undMessinstrument

Seit 1999 organisiert dir Deutsche Um-welthilfe ein Projekt, das den Städten undGemeinden ein Messinstrument an dieHand gibt, um ihre Fortschritte in Rich-tung einer nachhaltigen Entwicklung zumessen.

Zunächst entwickelten wir in einer zwei-jährigen Pilotphase gemeinsam mit un-seren Projektpartnern Agenda-Tranfer,ECOLOG-Institut und der GP-For-schungsgruppe sowie zwanzig Pilot-kommunen die Wettbewerbskriterien.

Bundeshauptstädtefür Natur- undUmweltschutz

Von 1990 bis 1998 konnten alljährlichalle deutschen Städte und Gemeindenan Wettbewerben der Deutschen Um-welthilfe teilnehmen.

Als Preis winkte für jeweils ein Jahr derTitel Bundeshauptstadt für Natur- undUmweltschutz, 1995 der Titel Bundes-hauptstadt für Naturschutz und 1997der Titel Bundeshauptstadt für Klima-schutz. In dem zu den Wettbewerbenversandten Fragebögen wurden Leis-tungen abgefragt. Die Punktezahl fürjede Leistung stand vorher fest. DieKommunen waren also ihres eigenenGlückes Schmied. In den neun Jahrenvon 1990 bis 1998 nahmen 1.356 Städ-te und Gemeinden mit über 33 Millio-nen Einwohnern an den Wettbewerbenteil. Das waren 40 Prozent der gesam-ten Bevölkerung Deutschlands.

„Städte und Gemeinden streiten sich darum, wer die größten und schönsten Festhallen und Sport-

Arenen hat. Wir müssen sie dazu bringen, um den besten Natur- und Umweltschutz zu konkurrie-

ren.“ Konkurrenz als Strategie. Das war das Programm, mit dem der frühere DUH-Vorsitzende

Professor Dr. Gerhard Thielcke in den 1980er Jahren unsere Projekte für und mit Kommunen star-

tete. Lesen Sie auf den folgenden Seiten von den vielen guten Taten, die wir seither in Städten und

Gemeinden bewirken konnten.

Motivation mit Wettbewerben und KooperationenDUH aktiv für Städte und Gemeinden

Sieger im KommunalwettbewerbSieger im KommunalwettbewerbSieger im KommunalwettbewerbSieger im KommunalwettbewerbSieger im Kommunalwettbewerb

der Deutschen Umwelthilfe der Deutschen Umwelthilfe der Deutschen Umwelthilfe der Deutschen Umwelthilfe der Deutschen Umwelthilfe

19901990199019901990 Erlangen

19911991199119911991 Erlangen und Nettersheim

19921992199219921992 Freiburg

19931993199319931993 Nettersheim

19941994199419941994 Eckernförde

19951995199519951995 Bad Oeynhausen

19961996199619961996 Heidelberg

19971997199719971997 Münster

19981998199819981998 Hamm

Die Stadt Hamm in Westfalen gewann 1998 bei der letzten Runde unseresKommunalwettbewerbs „Bundeshauptstadt für Natur- und Umweltschutz“.

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29welt 2/2005DUH

DUH KOMMUNAL

Im September 2001 startete die Deut-sche Umwelthilfe den Wettbewerb „Zu-kunftsfähige Kommune“. Er verknüpftezwei wichtige Aspekte – die Ermittlungdes Ist-Zustands einer Kommune basie-rend auf Indikatoren für nachhaltigeEntwicklung und die Qualitätseinschät-zung des jeweiligen lokalen Agenda 21-Prozesses. Die Kommunen ermitteltendie Daten zu 37 Indikatoren, darunterAspekte wie „Anteil der Sozialhilfeemp-fänger“, „Öko-zertifizierte Unterneh-men“ und „Größe der Erholungsflä-chen“. Zudem schätzten sie die Quali-tät ihres lokalen Agenda 21-Prozesseszusammen mit Bürgern und Interessens-gruppen vor Ort ein.

Reicher Ertrag

175 Städte und Gemeinden nahmen imLaufe der drei Jahre am Wettbewerb teil.Insgesamt zeichneten wir zwölf zu-kunftsfähige Kommunen in unterschied-

Das ProjektDas ProjektDas ProjektDas ProjektDas Projektwird gefördert von:wird gefördert von:wird gefördert von:wird gefördert von:wird gefördert von:

„Zukunftsfähige Kommune“ ist ein Projekt der Deutschen Umwelthilfein Zusammenarbeit mit:

Medienpartner:Medienpartner:Medienpartner:Medienpartner:Medienpartner: Kooperationspartner:Kooperationspartner:Kooperationspartner:Kooperationspartner:Kooperationspartner:

Deutscher StädtetagDeutscher StädtetagDeutscher StädtetagDeutscher StädtetagDeutscher Städtetag

Deutscher Städte-Deutscher Städte-Deutscher Städte-Deutscher Städte-Deutscher Städte-und Gemeindebundund Gemeindebundund Gemeindebundund Gemeindebundund Gemeindebund

G P F O R S C H U N G S G R U P P E

lichen Einwohnerklassen als Sieger desWettbewerbs aus. Ein weiteres wichtigesProjektergebnis war die Handlungsan-leitung zum Indikatoren-Set „Zukunfts-fähige Kommune“. Sie enthält ausführli-che Beschreibungen von 40 praxistaug-lichen Nachhaltigkeitsindikatoren fürgroße und kleine Kommunen. Mit die-ser anwenderfreundlichen Broschürewird es möglich, dass auch künftig vieleKommunen die Nachhaltigkeitsindikato-ren verwenden und so ihre Zukunftsfä-higkeit messen können.

Nachhaltige Entwicklunganschaulich machen

Die zwölf Sieger-Kommunen haben un-ter Beweis gestellt, dass es möglich ist,auch bei sehr unterschiedlichen Aus-gangslagen ihre jeweilige Entwicklungnachhaltig zu gestalten. Dabei handeltes sich nicht nur um reiche Großstädtewie Augsburg und Freiburg, sondernauch um Städte, die vom Strukturwan-del geprägt sind, wie zum Beispiel Ro-stock und Saarbrücken. Dörfer wieEichstetten in Baden-Württemberg undMönkebude in der Uckermark in Meck-lenburg-Vorpommern stellten anschau-lich unter Beweis, dass die Weichen inRichtung einer nachhaltigen Entwicklungauch in kleinen Ortschaften gestellt wer-den können, vor allem dann, wenn allean einem Strang ziehen.

Die Beispiele, die unsere Fachleute Car-la Vollmer und Robert Spreter mit unse-rem Wettbewerb „Zukunftsfähige Kom-mune“ gesammelt haben, machen Mut:Sie zeigen das Potenzial der Städte undGemeinden, die Situation vor Ort in Rich-tung einer zukunftsfähigen Kommuneumzugestalten.

Ein Baustein für die gute Punktzahl der Stadt Freiburg – die Photovoltaikanlageauf dem badenova-Stadion. Sie liefert so viel Strom, wie der Freiburger Sportclubverbraucht (oben).

In Eichstetten, Sieger des Wettbewerbs-jahres 2002/2003, werden 16 Prozentder landwirtschaftlichen Flächen ökolo-gisch bewirtschaftet – der bundesweiteDurchschnitt liegt bei 3,2 Prozent(links).

Mönkebude am Stettiner Haff,Mecklenburg-Vorpommern, war Sieger-gemeinde im Wettbewerbsjahr 2003/2004. Wenn es um ihre Zukunft geht,beteiligen sich die Bürgerinnen undBürger dort mit großem Engagement.(unten).

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30 DUH welt 2/200530

Der Wettbewerb„Energiesparkommune“

Gesucht wird dieBundeshauptstadtim Energiesparen

Bei diesem DUH-Wettbewerb haben wiruns auf einen Ausschnitt eines kommu-nalen Aufgabenfeldes konzentriert: aufdas Einsparen von Energie. Ein Thema,das gerade auch in Zeiten knapper Kas-sen besondere Aufmerksamkeit ver-

DUH KOMMUNAL

Die Sieger-Kommunen des Wettbewerbs„Zukunftsfähige Kommune“ werden insechsseitigen Infoblättern vorgestellt. Siekönnen diese Info-Blätter bei uns bestel-len. Der Stückpreis beträgt 0,50 Euro -alle zwölf Info-Blätter zusammen erhal-ten Sie zu einem Sonderpreis von nur4,50 Euro (ohne Versandkosten).

Die Handlungsanleitung des Indikato-ren-Sets „Zukunftsfähige Kommune“können Sie für 10 Euro (inklusive Ver-sandkosten) bei uns beziehen.

Bestellungen an: DUH Umweltschutz-Service GmbH, Fritz-Reichle-Ring 4,78315 Radolfzell, Telefon (0 77 32) 9995-0, Telefax (0 77 32) 99 95-77,[email protected]

Breites Spektrumder Teilnehmer

77 Städte und Gemeinden sind diesemAufruf gefolgt. Das Spektrum der Teil-nehmer reicht dabei von der gut 1.000Einwohner zählenden Gemeinde Görs-bach bis zu Metropolen wie Hamburg,Frankfurt und München. Relativ ausge-wogen gestaltet sich die Aufteilung aufdie drei Teilnehmerklassen. Am Wett-bewerb beteiligten sich

■ 23 Großstädteüber 100.000 Einwohner,

■ 34 Städte und Gemeindenzwischen 20.000 und 100.000Einwohner und

■ 20 Gemeinden bis einschließlich20.000 Einwohner.

Die Auswertung verlief ausgesprochenspannend und ist nun fast abgeschlos-sen. Am 29. Juni 2005 ist es dann so-weit – dann lüften wir das Geheimnisum die Sieger.

Siegesfeier mit Signalwirkung

Mit Spannung wird nun die Auszeich-nungsfeier in Berlin erwartet, bei derneben der Bundeshauptstadt im Ener-giesparen die jeweils drei besten Städteund Gemeinden in ihren Teilnehmer-klassen ausgezeichnet werden. Undwer weiß – vielleicht ist ja auch IhreKommune dabei! Ab Anfang Juli 2005finden Sie die Ergebnisliste im Internetunter www.energiesparkommune.de. Inder nächsten DUHwelt berichten wirausführlich über die Sieger und ihrevorbildlichen Aktionen.

dient. Vom effizienten Einsatz der Ener-gie profitiert neben der Umwelt und demKlima auch die Kasse der Stadtkämme-rer und Rechnungsamtsleiter. Der neueWettbewerb der Deutschen Umwelthil-fe umfasst alle Bereiche des Einsparensvon Strom und Wärme. Im Mittelpunktstehen Energiesparmaßnahmen in denkommunalen Gebäuden, Schwimmbä-dern und ähnlichen Einrichtungen, aberauch die Beratung der Bürger durch dieKommune. Zudem werden Kriterien desEnergiesparens bei der Kommunalent-wicklung und kommunale Förderpro-gramme zum Energiesparen für Bürgerund Unternehmen berücksichtigt.

Starke Partner

Das Umweltbundesamt und das Bun-desumweltministerium fördern diesesProjekt. Schirmherr ist Bundesumwelt-minister Jürgen Trittin. Zehn Organisati-onen - Agenda-Transfer, Bund für Um-welt- und Naturschutz Deutschland(BUND), Deutscher Städtetag, DeutscherStädte- und Gemeindebund, DeutscheEnergie Agentur (dena), ECOLOG-Insti-tut, GRÜNE LIGA, ICLEI, Klima-Bündnisund die Servicestelle Kommunen in derEinen Welt unterstützen uns bei diesemWettbewerb fachlich und organisato-risch.

In den letzten Jahren haben immer mehrStädte und Gemeinden dieses Themen-feld angepackt. An diese Zielgruppewandten wir uns zu Beginn des Jahresmit dem Aufruf, sich am Wettbewerb zubeteiligen.

Ein gutes Vorbild in Sachen Klimaschutz:Das neue Rathaus in Riedstadt ist sehrenergieeffizient.

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31welt 2/2005DUH

Es bleibt spannendauf den deutschenSolardächern

Zurzeit werden in Deutschland so vieleSolaranlagen gebaut wie noch nie. Man-che Regionen und Gemeinden sindgeradezu vom Solar-Fieber infiziert. Ihrgemeinsames Forum ist die Solarbun-desliga. Die Zeitschrift Solarthemen unddie Deutsche Umwelthilfe veranstaltensie gemeinsam seit Mai 2001.

Die Solarbundesliga dreht sich um dieFrage: Wie lässt sich solares Engagementmit Zahlen belegen? Wichtig ist dabei,dass das Regelwerk nicht kompliziert,sondern wie beim Sport einfach ist. So-larthermie, also Warmwasser von derSonne und Photovoltaik, Strom von derSonne, werden dabei in ein aus „sport-licher Sicht“ gutes Verhältnis gesetzt. DieMesslatte für die Wertung siehtfolgendermaßen aus: Für je drei Wattinstallierter Photovoltaikleistung proKopf gibt es einen Punkt. Für einen Qua-dratdezimeter (Bierdeckelgröße) instal-lierter Kollektorfläche (Solarthermie) proEinwohner gibt es ebenfalls einen Punkt.Die Gesamtpunktzahl bestimmt die Plat-zierung in der Solarbundesliga.

Reges Interesse

Zu Beginn des Projekts im April 2001beteiligten sich nur 27 Städte und Ge-meinden an der Solarbundesliga. An-fang Juni 2005 wetteifern nun 722 Städ-te und Gemeinden und 380 Ortsteiledarum, welche von ihnen die meistenSolaranlagen vor Ort installiert hat.

Ähnlich wie bei jeder Sportart lebt dieSolarbundesliga vom ständigen Wettei-fer. In der Gesamtliga und den Wettbe-werbsklassen, die nach Einwohnerzah-len eingeteilt sind, finden jedes Mal kurzvor der Herbstmeisterschaft und derDeutschen Meisterschaft im Sommerspannende Wettrennen statt.

Wer wird DeutscherMeister 2005?

Förderer und Wirtschaftspartnerder Solarbundesliga:

Förderer:

Wirtschaftspartner:

Fans:

Wer ist vorne?

In der Liga der Großstädte liefern sichseit Jahren die Städte Freiburg und Ulmein schwäbisch-badisches Derby. Imletzten Jahr konnten es die Freiburgerzu ihren Gunsten entscheiden. Freiburgliegt derzeit drei Punkte vor Ulm. Kön-nen die Ulmer aufholen und den Titel inder Klasse der Großstädte gewinnen?Noch besteht für die Ulmer eine Chan-ce.

Noch unerreichbar an der Spitze ist diebayerische Gemeinde Rettenbach amAuerberg, die ihren Vorsprung sogar et-was ausbauen konnte. Sie wird ihrendeutschen Meistertitel voraussichtlichverteidigen. Da derzeit aber viele Solar-anlagen gebaut werden, ist es durchausmöglich, dass den Rettenbachern in derkommenden Saison eine andere Ge-meinde den Sieg streitig macht.

Realisiert werden die Solaranlagen vonBürgern, Unternehmen, lokalen Initiati-ven und Kommunen. Insbesondere vieleLandwirte wurden im letzten Jahr Solar-energiewirte.

DUH KOMMUNAL

Andreas Witt (Solarthemen, 4. von links)und Carla Vollmer (DeutscheUmwelthilfe, 3. von links) freuen sichmit den Siegern der DeutschenMeisterschaft 2004 über deren Erfolg.

Die Gemeinde Rettenbach am Auerbergwirbt schon am Ortseingang für ihrsolares Engagement.

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32 DUH welt 2/200532

ImagekampagneSolarLokal

„Bundesweit aktiv –individuell vor Ort“

Seit Beginn der Kampagne SolarLokal imJahr 2003 sind die Rahmenbedingun-gen für Investitionen in Photovoltaikan-lagen sehr günstig. Es sind nicht mehrnur umweltbewegte Idealisten, die trotzhoher Kosten in Solaranlagen investie-ren, sondern die Photovoltaik ist für brei-te Kreise der Bevölkerung attraktiv ge-worden.

Dieser Schritt ist notwendig gewesen,denn trotz hoher Zuwachsraten in denletzten Jahren, liegt der Anteil der Photo-voltaik an der Stromproduktion bis heu-te bei unter einem Prozent.

Sympathie für die Sonne

DUH-Mitarbeiter Robert Spreter erläutertZiel und Philosophie von SolarLokal:„Die Photovoltaik ist laut Umfragen dieLieblingsenergie der Deutschen. WeitenTeilen der Bevölkerung ist die Solarener-gie aber noch fremd. Grundsätzlichetechnische Zusammenhänge sind häu-fig unbekannt. Dies hindert oft an einerlohnenden Investition in die Photovol-taik im Sinne des eigenen Geldbeutelsund im Sinne der Umwelt.“

Um dies breiten Bevölkerungskreisenbekannt zu machen, haben sich dieDeutsche Umwelthilfe und die Solar-World AG zusammengetan. Dabei ka-men die Initiatoren auf eine geniale Idee:Um die Bürger zu erreichen wurden dieStädte und Gemeinden als Vermittler indie Kampagne mit eingebunden. DieSolarWorld AG und die DUH stellen die

Informationsmaterialien wie Informati-onsblätter und Plakate, die Städte undGemeinden reichen die Materialien anihre Bürger weiter.

Bürgermeister werbenfür Solarenergie

Um die Akzeptanz der Materialien zuerhöhen, werden die Informationsblät-ter auf einer Seite „kommunal“ gestaltet– mit einem Bild und einem Grußwortdes Bürgermeisters sowie Informationenzur Kommune. Gleichzeitig wird bei denHandwerkern Werbung für die Solaren-ergie gemacht. Handwerker können sichals SolarLokal-Installationsbetriebe ein-tragen lassen. Interessierte Bürger wer-den an die lokalen Handwerksbetriebeweitervermittelt.

Am 23. Juli 2003 startete die Kampagnein Hirschberg im Rhein-Neckar-Kreisund noch im selben Jahr in fünf weite-ren Kreisen. Im Frühjahr 2004 startetenim Landkreis Nienburg in Niedersach-sen alle 12 Städte und Gemeinden.

DUH KOMMUNAL

Inzwischen beteiligen sich rund 90 Krei-se, Städte und Gemeinden aus neunBundesländern an der Kampagne.

Bundesweites Angebot

Die Kampagne hat sich 2005 bundes-weit geöffnet. Statt nur in einigen Land-kreisen kann nun jede Stadt oder Ge-meinde SolarLokal-Kommune werden.Die große Resonanz zeigt, dass die So-larenergie auch über die Parteigrenzenhinweg in breiten Kreisen Anhänger ge-winnt, so dass wir auch zukünftig mithohen Steigerungsraten beim Ausbauder Solarenergie rechnen können unddie Sonnenenergie einen großen Beitragbeim Schutz des Klimas und der Um-welt leisten wird.

Für jede beteiligte Kommunewird ein solcher Flyer erstellt,wie hier für Bad-Dürrheim im

Schwarzwald-Baar-Kreis.

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34 DUH welt 2/2005

UMWELT UND WIRTSCHAFT

34

Ein Markenzeichen der Deutschen Umwelthilfe:

Kooperationen mit der WirtschaftDie Zusammenarbeit mit der

Wirtschaft ist seit Jahren eine

wichtige Strategie der Deut-

schen Umwelthilfe. Ausgehend

von den Zielen, die sich Vor-

stand und Geschäftsführung für

den Natur- und Umweltschutz

setzen, entwickeln sich sehr un-

terschiedliche Formen der Ko-

operation. Wir üben an Unter-

nehmen auch Kritik, wenn wir

dies im Sinne des Umweltschut-

zes für geboten halten.

Ende der 1980er Jahre bahnte Bun-desgeschäftsführer Jürgen Reschdie erste große Kooperation der

Deutschen Umwelthilfe mit der Wirt-schaft an. Der Waschmittel-HerstellerLever suchte ein sympathisches Projektim „Wasserbereich“. Wir entwickeltendas Bodensee-Umweltschutz-Projekt,aus dem später die seeumspannende in-ternationale „Bodensee-Stiftung für Na-tur und Kultur“ entstand. Die Kooperati-on besteht noch immer, auch wenn dasUnternehmen heute Lever Fabergé heißtund heute auch unsere Aktionen an derElbe unterstützt. Ein weiteres Ergebnisdieses ersten erfolgreichen Versuchs istdie Kooperation der DUH-Tochter Glo-bal Nature Fund mit Unilever internati-onal (siehe Seite 24).

Beratung erwünscht

Schon bei dieser ersten, großen Wirt-schaftskooperation zeichnete sich ab,dass Unternehmen auch unseren Ratschätzen: Lever hatte das umweltfreund-liche Baukastenwaschmittel Skip entwi-ckelt und bat uns um Vorschläge für diewirkungsvolle Platzierung des neuenProdukts am Markt. In vielen anderenFällen haben wir Unternehmen beraten

und mit unseren Argumenten zur be-schleunigten Einführung umweltfreund-licher Produkte beigetragen. Das 3-Li-ter-Auto ist dafür ein gutes Beispiel, aberauch die Einführung von Lebensmittelnaus biologischem Anbau im Catering-Service der Lufthansa.

In den 1990er Jahren hatten wir eineBeratungsidee, die auf fruchtbaren Bo-den stieß und viele gute Ergebnisse er-zielte, vor allem in den Unternehmenselbst: Die Deutsche Umwelthilfe stellteeinen Arbeitskreis für Umweltbeauftragte

von Unternehmen auf dieBeine. Wir boten diesen Fach-leuten regelmäßige Fortbil-dung und Austausch an. Ky-ocera, Lufthansa, das Verlags-haus Gruner + Jahr, Daimler-Chrysler und viele andere Fir-men waren in diesem Ar-beitskreis vertreten. Nebendem Wissenstransfer war diegegenseitige Motivation einevielgeschätzte Funktion die-ser Treffen.

Das Bodensee-Umweltschutzprojekt mitdem Unternehmen Leverwar unsere erste großeWirtschaftskooperation.Im Bild: Die damaligeBundesumweltministerinDr. Angela Merkel (links)bei einem Besuch desProjekts im Jahr 1995.

Nachdem die Automobilindustrie behauptete, für Diesel-Kleinwagen sei derRußpartikelfilter nicht machbar, entwickelte die DUH mit einem Filterherstellereinen serientauglichen Filter für den Smart und zwang DaimlerChrysler-ChefJürgen Schrempp durch eine Medienkampagne, alle Diesel-Smarts zukünftignur noch mit Filter zu verkaufen.

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35welt 2/2005DUH

UMWELT UND WIRTSCHAFT

„Innovative Projekte zum Schutz von Wäldern wollen wir von DANKE unter-stützen und bekannt machen“. So begründet Maria Peschek, Projektmanage-rin bei DANKE, das Engagement ihres Unternehmens. „Neben der Eifel, demHainich, dem Schwarzwald und den Vorpommerschen Feuchtwäldern waruns dabei die Förderung von Projekten in Ballungsräumen besonders wich-tig.“ Die aktuelle Diskussion um die Qualität der Luft in deutschen Städtenzeigt die Bedeutung von Wäldern für Mensch und Natur.

In Ludwigsburg startete man die Aktion aus zwei Gründen – erstens weil derLandkreis Ludwigsburg der waldärmste Kreis Baden-Württembergs ist,zweitens weil DANKE und die DUH auch dort aktiv sind. Ihr Partner, dieWaldinitiative Ludwigsburg, sorgt für neue ökologisch hochwertige Waldge-biete, der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) erhält in enger Koope-ration mit Kommunen und Baumschulen wertvolle Streuobstwiesen.

Internationaler Kooperationspartner von DANKE und Deutscher Umwelthilfeist der Global Nature Fund (GNF). Gemeinsam mit diesem Partner werdenWald-Projekte in Sri Lanka, am afrikanischen Vicktoriasee, am Baikalsee inSibirien und vier weiteren Gebieten durchgeführt.

DANKE fördert „Lebendige Wälder“

Im Favoritepark Ludwigsburg fiel im Mai 2005 der Start-

schuss der Kooperation zwischen der Hygienepapiermarke

DANKE und der Deutschen Umwelthilfe. DANKE und Deut-

sche Umwelthilfe kooperieren schon seit einigen Jahren.

Für 2005 haben sich die Partner bei ihrer Zusammenarbeit

20 Projekte vorgenommen, die den Schutz lebendiger Wäl-

der in Deutschland und einigen exotischen Ländern zum Ziel

haben.

Lebendige Elbe

1997 begann unser gemeinsames Pro-jekt „Lebendige Elbe“ mit dem Verlags-haus Gruner + Jahr. Das Unternehmen,bei dem unter anderem die Zeitschrif-ten GEO und Stern erscheinen, hat Fir-mensitze in den Elbestädten Hamburgund Dresden. Das trug entscheidenddazu bei, dass sich Gruner + Jahr fürdas Fluss-Projekt entschied. Seither ha-ben wir mit guter Öffentlichkeitsarbeit –unter anderem sechs Journalistenreisensowie zwei großen Elbebadetagen – denNaturschutz und die Identifikation derMenschen mit „ihrer“ Elbe vorange-bracht (siehe auch Seite 9).

Neue Partner

T-Mobile, Krombacher und die Hygie-ne-Marke DANKE gehören zu den neu-en Partnern der Deutschen Umwelthil-fe. Sie unterstützen unsere Projekte di-rekt, wirken bei Fachveranstaltungen mitoder fragen uns um Rat bei Weiterent-wicklung und Präsentation von Produk-ten. Auch die an anderer Stelle beschrie-benen Projekte Solarbundesliga, Solarlokal und der Hand in Hand Fonds sindKooperationsprojekte mit der Wirtschaft.Wichtig dabei ist, dass der Lernprozessin beide Richtungen wirkt: Die DeutscheUmwelthilfe profitierte sowohl was denNatur- und Umweltschutz angeht, alsauch bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit, er-heblich vom Know-how und vom Aus-tausch mit den Unternehmen.

Angelika Jahr-Stielcken (VerlagshausGruner + Jahr) und DUH-Bundesvorsitzender Harald Kächele beider Präsentaion der „Elbe-Charta für dienachhaltige Entwicklung der Elbregion“im Jahr 2003.

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Bakterien leuchtenbei Metallkontakt

„Wer bisher den Schwermetallgehalt inBöden messen wollte, brauchte teureLaborgeräte und viel Zeit.“ SchweizerWissenschaftler entwickelten eine billi-gere Methode, mit der man schnellerzum Ziel kommt: Sie versahen Bakteri-en mit einem fremden Gen. Das veran-lasst die Bakterien zu leuchten, wennsie mit Metallen in Kontakt kommen.„Die Stärke des Lichts erlaubt eine sehrpräzise Bestimmung des Schwermetall-gehalts im Boden ..... Mit den Biosenso-ren lassen sich bis zu einem MillionstelGramm Quecksilber nachweisen.“

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Saure Böden:Mehr umgestürzteBäume bei Sturm

Der Sturm Lothar blies 1999 in Mittel-europa viele Bäume um. Schweizer Wis-senschaftler untersuchten 970 Standor-te in Frankreich, Süddeutschland undder Schweiz. Sie kamen zu dem Ergeb-nis: Je saurer der Boden, umso häufigerwurden Bäume Opfer des Sturms. War-um das so ist, weiß niemand.

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Schwarzpappelnauf der Spur

Schwarzpappeln können 300 Jahre altund zwei Meter dick werden. Sie wuch-sen in Auwäldern auf periodisch über-schwemmten Böden. Da die meistenFlüsse in Europa begradigt und reguliertsind, gibt es nur noch wenige Schwarz-pappeln. Schweizer Wissenschaftlersind jetzt mit Hilfe von DNA-Tests dabei,„echte“ Schwarzpappeln zu finden, dasheißt Bäume, die nicht Kreuzungen derSchwarzpappel mit amerikanischenPappeln sind. Die zweifelsfrei alsSchwarzpappel herausgefundenen Bäu-me werden im Kanton Aargau nachge-züchtet. Sie sollen an renaturierten Flüs-sen angepflanzt werden, wo Hybrid-pappeln nicht wachsen.

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NEUES AUS DER FORSCHUNG

Schmerlen sindsehr heimattreu

Die Schmerle ist ein Fisch, der bis zu 15Zentimeter groß wird. Wissenschaftleran der Universität Konstanz fanden anSchmerlen im Bodensee heraus: DieseFische sind außerordentlich ortstreu.Das hat zur Folge: Schmerlen, die vor

Wissenschaftspreis fürDUH-Trainee Miklas HahnDass es der Deutschen Umwelthilfe immer wieder gelingt, hervorragendeLeute für ihre Arbeit zu gewinnen, zeigt folgendes aktuelle Beispiel.

Miklas Hahn kam zunächst als Trainee für den Global Nature Fund in dieRadolfzeller Geschäftsstelle. Derzeit arbeitet er für die DUH-Abteilung „Kom-munale Umweltpolitik“. Ein Trainee ist ein Langzeitpraktikant, der währendseines Arbeitsaufenthalts eigenverantwortliche Projektarbeit übertragen be-kommt und eine über ein übliches Praktikum hinausgehende Qualifikationerhält.

Die Gregor Louisoder-Umweltstiftung verlieh Miklas Anfang Juni ihren „För-derpreis Wissenschaft“. Die Stiftung will mit diesem Preis Nachwuchswissen-schaftler ermutigen, sich mit Umweltthemen auseinanderzusetzen. ClausObermaier, Vorstandsvorsitzender der Münchner Stiftung, schreibt dazu:„Gerade der Natur- und Umweltschutz braucht in Zukunft mehr denn jequalifizierte und engagierte Wissenschaftler, die nicht auf eine möglichstschnelle Karriere in der Industrie starren, sondern sich für eine nachhaltigeund ökologische Entwicklung engagieren.“

Miklas, der in Lüneburg angewandte Kulturwissenschaft/Kulturgeographiestudierte, erhielt den Preis für seine herausragende Diplomarbeit. Sie trägtden Titel: „Kulturlandschaft und Bildung. Ein konzeptioneller Ansatz zur Kom-munikation über Kulturlandschaft unter Berücksichtigung von Ausbildungs-angeboten für Kulturlandschaftsführer“. Deutsche Umwelthilfe und GlobalNature Fund gratulieren herzlich.

Bernd Louisoder,Vorsitzender desStiftungsrates,übergibt MiklasHahn dieAuszeichnung.

Birnau leben, unterscheiden sich gene-tisch von denen vor Ludwigshafen oderBodman. Die Wissenschaftler vermuten,dass Schmerlen die letzte Eiszeit in Spal-ten und Wasserresten nahe dem heuti-gen Bodensee überlebt haben.

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Annemarie Schramm unterstützte

als Spenderin rund 20 Jahre die

Deutsche Umwelthilfe. Wir kann-

ten Sie als überaus lebendige und

geistig bewegliche Persönlichkeit,

die von der Bedeutung unserer Ar-

beit für künftige Generationen über-

zeugt war.

Erlebnisse in der Kindheit weckten An-nemarie Schramms Liebe zur Natur. DieErfahrung, dass Leben und Wirtschaf-ten mit der Natur die Existenzgrundlageist, machte sie schon als Kind auf demelterlichen Bauernhof in Polen. Das wardie Basis für ihre späteren Naturbeob-achtungen, wobei ihr besonderes Inter-esse der Ornithologie galt. Sie kanntealle wichtigen Vogelschutzgebiete in

Deutschland underfasste

ihre

Ein Leben hinterlässt SpurenBeobachtungen wissenschaftlich. Sieliebte das Reisen und fremde Kulturen.Der Vogelzug übte auf sie eine Faszina-tion aus; vielleicht weil ihr eigenes Le-ben sie woanders hinführte, als sie essich wünschte. Als junge Frau studiertesie Pädagogik, heiratete 1943 den Land-gerichtsrat und Oberleutnant JoachimSchramm, der jedoch im Krieg starb. Siemeisterte ihr Leben von da an allein undwar bis zu ihrer Pensionierung als Leh-rerin tätig. Sie hatte klare Vorstellungenvom Leben, ein waches soziales Emp-finden gegenüber Gesellschaft und Po-litik und ein mitfühlendes Herz fürMensch und Tier. Geistig rege und un-abhängig gestaltete sie ihr Leben bis inshohe Alter.

Sie starb im Alter von 89 Jahren. Die inihrem Testament angeordneten Ver-mächtnisse sind Zeichen eines vielseiti-gen und erfüllten Lebens. Neben ihrenAngehörigen, bedachte Frau Schrammdie Deutsche Umwelthilfe und etlicheandere karitative und politische Organi-sationen, mit denen sie sich verbundenfühlte. Wir denken voller Dankbarkeit

an sie, weil sie uns in großzügiger Weisean ihrem Leben teilhaben ließ. Wir ver-stehen unsere Arbeit als eine Fortfüh-rung dessen, was ihr zu Lebzeiten wich-tig war.

Klaus Oberwelland ist im April

2005 im Alter von 68 Jahren gestor-

ben. 1991 hat er die Stiftung „Stork

Foundation – Störche für unsere

Kinder“ gegründet.

Mit dem Geld dieser Stiftung wurden imDrömling 415 Hektar und in den Sude-wiesen 580 Hektar für den Naturschutzgekauft. In Kooperation mit Landwirtenwerden inzwischen große Flächen mitHeckrindern und Konik-Pferden bewei-det. Dabei geht es nicht nur um denSchutz von Weiß- und Schwarzstorch,sondern auch um die Renaturierung derSude, einem Nebenfluss der Elbe, umdie Erhaltung und Vergrößerung vonextensiv genutztem Grünland (Seite 15)und um die Bewahrung eines Parks mitherrlichen alten Bäumen.

Mäzen Klaus Oberwelland: sein Nachlass für die NaturIn Preten – am Rande der Sudeniede-rung – ließ Klaus Oberwelland die Stor-chenkate errichten. Von hier aus wer-den die Sudeniederung und angrenzen-de Flächen unter der ehrenamtlichenLeitung von Hartmut Heckenroth be-treut. Er wird dabei von Diplomandenund Praktikanten unterstützt, die in derStorchenkate wohnen. Rund um dieSudeniederung wurde ein Wanderwegangelegt mit Beobachtungsplattformen.Der Rundweg lockt viele Touristen an,vor allem aus Hamburg, die hier in allenJahreszeiten seltene Vögel beobachtenkönnen.

Klaus Oberwelland hat sich um denNaturschutz sehr verdient gemacht. Ergehörte zu den wenigen vermögendenLeuten, die einen Teil ihres Geldes fürzukunftsweisende Projekte ausgegebenhaben.

Hiltrud Oberwelland, Präsidentin derStork Foundation, und KlausOberwelland bei der Einweihung einerBeobachtungsplattform am Rand derSudewiesen.

Ziehende Vögel faszinierten AnnemarieSchramm besonders. Mit den Spendenund ihrem Vermächtnis führen wir fort,was Annemarie Schramm zu Lebzeitenwichtig war.

MENSCHEN FÜR NATUR

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Heute hat sie mit ihrem Verein im Natio-nalpark Patuca sechs Schulen sowie einInformations- und Bildungssystem auf-gebaut. Dies alles wäre ohne die Deut-sche Umwelthilfe sowie den PartnernHand in Hand Fonds und Oro Verde,nicht möglich gewesen.

Dramatische Waldrettung

Barbara Baumgartner erfuhr, dass eineWaldfläche von 70 Hektar Größe inner-halb der Grenzen des geschützten Pa-tuca-Nationalparks illegal verkauft undfür die Rinderzucht gerodet werden soll-te. Die Patuca-Gruppe schlug Alarm undsandte Bittbriefe an alle möglichen Men-schen und Unternehmen. Die einzigeMöglichkeit, den Wald zu retten, war,den Käufer zu überbieten. Das Ergebnisder Bettelaktion war frustrierend. Werspendet schon einer kaum bekannten

Patuca: Zehn Jahre Partnerschaft für den Regenwald

Was die 31-jährige Barbara Baumgartner 1994 im südlichen Hon-

duras-Regenwald erlebte, sollte ihr weiteres Leben prägen. Als

Touristin hatte sie das Gebiet besucht, war fasziniert von seiner

Schönheit und erschüttert über die zahllosen Wunden, die die-

sem einmaligen Naturrefugium durch Brandrodung zugefügt

wurden. Sie beschloss, etwas zu unternehmen und gründete 1995

mit anderen Regenwaldfreunden den Patuca e.V.

Initiative? Der Deutschen Umwelthilfewar Barbara Baumgartner zu diesemZeitpunkt bekannt. Es gelang ihr, dieDUH von der Wichtigkeit dieser Aktionzu überzeugen. Das war der Anfang ei-ner langen und erfolgreichen Partner-schaft im Kampf um einen der schöns-ten Regenwälder dieser Erde.

Geburtshilfe für eineRegenwaldinitiative

Mit einem Zuschuss von 5000 Markermöglichte die Deutsche Umwelthilfeden Kauf des bedrohten Waldstücks.Experten der DUH berieten die Regen-waldfreunde beim Aufbau ihres VereinsPatuca e.V. und bei der Anlage seinerersten Projekte: Schulungen in Erosions-schutz und nachhaltiger Landwirtschaftfür arme Kleinbauern am Cuyamel-Flussund im Patuca-Gebiet.

Nach dem verheerenden Hurrikan Mitchim November 1998 startete Patuca e.V.umgehend Soforthilfe für die Siedler amFluss. Viele hatten ihr gesamtes Hab undGut und ihre ganze Ernte verloren. Dieunbürokratische Hilfe aus Deutschlandschuf viel Vertrauen bei den Kleinbau-ern. Aufgrund des Hurrikan Mitch stießder amerikanische Arzt Dr. Perrinjaquetzur Patuca Gruppe und hat das gesam-te Projektgebiet seitdem mehr als zwölfMal medizinisch versorgt.

Modell Matamoros –Meilenstein für Patuca

1998 eröffnete der Pautca e.V. seine ersteSchule. Im Jahr 2000 konnte der Vereinsein erstes Bauprojekt, eine Modellfin-ca (Bauernhof) in Matamoros, realisie-ren. Das 8 x 15 Meter große Gebäudemitten in der schwer zugänglichen Ro-dungsfront dient als Schule für Kinderund Erwachsene, als Gemeindezen-trum, Touristenunterkunft und Modell-bauernhof für alternative Wirtschaftsfor-men im und mit dem Regenwald. EinMedizinpflanzengarten schuf die Vor-aussetzung für Schulungen in alternati-ver Medizin als Selbsthilfemaßnahmefür die Menschen in der abgelegenenRegion, wo es keine Ärzte gibt. Modell-projekte in Schweine- und Hühnerzuchtzeigen den Siedlerfamilien neue Mög-lichkeiten der Ernährungs- und Existenz-sicherung. Alle Projekte wurden mög-lich durch die Unterstützung der Deut-schen Umwelthilfe und dem Hand inHand Fonds.

DUH INTERNATIONAL

Patuca-Nationalpark

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Patuca und DeutscheUmwelthilfe bewahrenden Lebensraum vonTukan und vielenanderen Tieren.

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DUH INTERNATIONAL

Schülerzahlenund Wald vervielfacht

Im Jahr 2000 hatten nur zehn Prozentder Kinder am Patuca eine Chance aufSchulbildung. Mit effektivem Einsatz sei-ner bescheidenen Mittel und konse-quentem Engagement gehen im PatucaNationalpark heute dreimal so viel Schü-ler in die Grundschule als vor fünf Jah-ren.

Innerhalb von neun Jahren kaufte Patu-ca Stück für Stück Regenwald voninsgesamt mehr als 1000 Hektar undkonnte diese Flächen so vor zerstöreri-schem Zugriff sichern. Zu den gekauf-ten Gebieten gehören einige der letztenmalerischen Flussabschnitte am Rio Pa-tuca. Mit der Anerkennung der Asocia-ción Patuca, einem örtlichen Patuca-Verein, stehen nun neue Mittel undWege offen. In diesem Jahr kann Patucaerstmals einen Fachmann für Landwirt-schaft beschäftigen. Die damit verbun-denen Bildungsmaßnahmen und dieneuen Aufforstungen werden finanziertaus den 20.000 Euro Preisgeld der in-

ternationalen Auszeichnung Throphéede Femmes der Yves Rocher Stiftung inParis, die der Patuca e.V. im vergange-nen Jahr erhalten hatte.

Aktueller Erfolg

Zu Jahresbeginn gelang Patuca in Hon-duras ein enormer strategischer Erfolg.Alle für den Patuca Nationalpark zustän-digen Interessengruppen wie Behörden,Rinderzüchter und Kleinbauern einig-ten sich auf die Unterzeichnung einesUmweltpaktes, der den Weg für einezukünftige nachhaltige Entwicklungweiter ebnen soll. Der Pakt ist eine wich-tige Grundlage für Verhandlungen mitder Regierung von Honduras.

Patuca wird weiter am Aufbau vonGrundschulen im Park und seiner Um-gebung arbeiten. Nur über solide Bil-dung kann hier eine langfristige Ände-rung der Lebensbedingungen erzieltwerden. In diesem Jahr soll jede dersechs Schulen einen kleinen Schulwaldbekommen, in dem Kinder und Erwach-sene mit pädagogischer Unterstützung

einen neuen Zugang zu diesem Öko-system erhalten. Gleichzeitig geht derAufbau von existenzsichernden Klein-projekten und Kleinbauernkooperati-ven weiter. Die lokalen Partner des Pa-tuca e.V. in Honduras bewerben sichim Augenblick um den staatlichen Auf-trag für das Parkmanagement im Natio-nalpark Patuca.

Um seine Schulprojekte und Aufforstun-gen weiterführen zu können, wird Patu-ca auch in den nächsten Jahren auf Hil-fe aus Deutschland angewiesen sein.Die Patuca-Allianz zählt daher weiter aufihre bisherigen Förderer.

Einladung zurProjektreise 2006

Für alle Freunde des Regenwaldes hatder Verein anlässlich seines Jubiläumseine Spendengala für November 2005und eine Projektreise für März 2006 inden Nationalpark Patuca geplant. Inter-essenten wenden sich bitte direkt andie Deutsche Umwelthilfe, Stichwort:„10 Jahre Patuca“.

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Die von Barbara Baumgartner (oben links)gegründete Patuca-Stiftung sorgt für denErhalt der herrlichenUrwälder am Patuca-Fluss und für die Schulausbildung derKinder im Regenwaldgebiet.

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DUH INTERNATIONAL

Mit Verwendung des Zeichens „Handin Hand“ für ihre Produkte garantiertdie Rapunzel Naturkost AG in Legauim Allgäu langfristige Handelsbezie-hungen mit den Erzeugern, sichereAbnahme, faire Produktpreise über demNiveau des Weltmarktes, Unterstützungund Beratung sowie die Förderungdes gemeinnützigen HAND IN HANDFonds. Die Hand in Hand-Partner ih-rerseits garantieren eine soziale Absi-cherung ihrer Mitarbeiter, menschen-würdige Bedingungen für die Arbeit,keine Kinderarbeit einzusetzen, Trans-parenz zu gewähren und Produkte inBio-Qualität. Bei fair gehandelten Pro-dukten mit dem HAND IN HAND-Zei-chen handelt es sich in jedem Fall umProdukte aus biologischem Anbau.

Breite Projektpalette

Rapunzel hat derzeit elf HAND INHAND-Partner in Ländern wie Sri Lan-ka, Bolivien, Tansania, der Dominika-nischen Republik, Bolivien und Ägyp-ten, deren Erzeugnisse ohne Zwischen-handel bezogen werden. Über denHAND IN HAND-Fonds verbessert Ra-punzel zusätzlich die Lebens- und Ar-beitsbedingungen in den Ländern derErzeuger. Die Projekte, die aus demFonds gefördert werden, können in Ver-bindung mit den Hand in Hand-Part-nern stehen.

In Honduras wurden Grundschulen imRegenwaldgebiet aufgebaut, in Sri Lan-ka entstand ein Jugendbildungscenterim Dorf der Kokosbauern von Rapun-

Bessere Bedingungen für Menschen und Natur

Der HAND IN HAND Fonds von Rapunzel und DUH

Von den über 400 Produkten der Marke Rapunzel tragen 56 das

Hand in Hand-Siegel. Diese Produkte sind aus biologischer Pro-

duktion und werden „fair“ gehandelt. Ein Teil des Einkaufswerts

der Hand in Hand-Produkte geht als Spende in einen Fonds, den

die Deutsche Umwelthilfe verwaltet. Hinzu kommen weitere

Spenden. Seit 1998 konnten wir damit mehr als 35 Projekte welt-

weit mit über 200.000 Euro fördern.

zel, in Tansania wurde ein Klassenzim-mer für die Mädchen der Kaffeebauerngebaut, in Bolivien erhielten Häuser Was-sertanks und Solarmodule. Mit diesemEngagement zeigt Rapunzel auch, dassdie Verbraucher mit der Wahl ihrer Le-bensmittel Verantwortung für die Situati-on der Erzeuger übernehmen können,die sie meist nicht kennen.

Kontrolle undWeiterentwicklung

Alle HAND IN HAND-Lieferanten wer-den regelmäßig auf die Einhaltung derHAND IN HAND-Kriterien, mindestenseinmal in zwei Jahren, kontrolliert. AuchRapunzel erfährt eine neutrale Überprü-

fung der HAND IN HAND-Aktivitätendurch die Bio-Kontrollstelle IMO (Insti-tut für Marktökologie, Schweiz).

Im Verlauf des Jahres 2005 plant Rapun-zel weitere Erzeuger und Kooperativenin den Kreis der HAND IN HAND-Part-ner aufzunehmen. So könnten Produk-te wie getrocknete Mangos aus BurkinaFaso (Afrika) in Zukunft als biologischangebaut und gleichzeitig fair gehandeltvermarktet werden.

Das Rapunzel Team gratuliert der Deut-schen Umwelthilfe herzlich zum 30.Geburtstag und freut sich auf die weite-re Zusammenarbeit im Zuge der HANDIN HAND-Aktivitäten! Alles Gute!

Die Umweltorganisation COSALUP in der Dominikanischen Republik bietet für dieKleinbauern Umwelt- und Gesundheitsberatung an.

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DUH INTERNATIONAL

Bio-Messe, Kultur, Spaß und viele Überraschungen

Ein internationales Fest mit Gästen aus aller Welt.

17.-18. September 2005 in Legau/Allgäu

Samstag und Sonntag: 10-18 Uhr Messe und Kulturprogramm Samstag ab 18.00 Uhr Abendprogramm

Mehr Information unter www.rapunzel.de

FESTIVAL30 JAHRE RAPUNZEL

Wir machen Bio aus Liebe.

RAPUNZEL AG, Haldergasse 9, D-87764 Legau, Tel.: 08330- 910-0Eintri

tt 1,- ¤

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Kinder bis

14 Jahre

frei.

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KurzprofilKurzprofilKurzprofilKurzprofilKurzprofilRapunzel Naturkost AGRapunzel Naturkost AGRapunzel Naturkost AGRapunzel Naturkost AGRapunzel Naturkost AG

Die Rapunzel Naturkost AG, Legau/

Allgäu, ist ein führender Erzeuger,

Hersteller und Vertreiber von biolo-

gischen Lebensmitteln. In 30 Jahren

hat sich aus einem Naturkostladen

ein Unternehmen mit 250 Mitarbei-

tern und einem Umsatz von 70 Mil-

lionen Euro entwickelt. Rapunzel-

Produkte findet man bundesweit in

über 2.000 Naturkostläden und Bio-

Supermärkten. Für das reichhaltige

Angebot mit über 400 Produkten

bezieht Rapunzel Bio-Rohstoffe aus

über 30 Ländern weltweit. In fast

genauso vielen Ländern werden

Rapunzel-Produkte verkauft.

Seit vielen Jahren bezieht Rapunzel fairgehandelten Kakao von EL CEIBO,einem Kooperativenverband in Bolivien.Auf dem Bild sieht man die Trocknungvon Kakao-Bohnen.

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Ihre Ansprechpartnerin:Frau Annette BernauerTel. 07732-9995-60E-Mail: [email protected]

Bitte schicken Sie mir ein ExemplarIhres Naturschutzalbums „Ein Leben für die Natur“.

Name

Straße

PLZ, Ort

Telefon Geb. Datum

2/20

05

Deutsche UmwelthilfeFritz-Reichle-Ring 478315 RadolfzellFax: 07732-9995-77

Ihr Legat schafft Leben...

Mit einem Vermächtnis zugunsten der Deutschen Umwelthilfe in IhremTestament unterstützen Sie den Naturschutz über Ihr Leben hinaus.

Wir setzen uns dafür ein, dass bedrohte Tierarten überleben und künftigeGenerationen eine natürliche Umwelt vorfinden.

Weitere Denkanstöße und konkrete Anregungen finden Sie in unseremInformationsmaterial.