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Ein Unternehmen der Dresdner-Bank-Konzern Finanzbericht 2007

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Ein Unternehmen der

Dresdner-Bank-KonzernFinanzbericht 2007

Eckdaten 1

Gewinn-und-Verlust-Rechnung 2007 2006 Veränderung Mio. € Mio. € %

Operative Erträge 5.446 6.813 -20,1

Operative Aufwendungen 4.868 5.436 -10,4

Risikovorsorge im Kreditgeschäft -132 27 –1)

Operatives Ergebnis 710 1.350 -47,4

Ergebnis aus Finanzanlagen 183 276 -33,7

Restrukturierungsaufwand 50 422 -88,2

Ergebnis vor Steuern 843 1.204 -30,0

Steuern 373 258 44,6

Ergebnis nach Steuern 470 946 -50,3

Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn 60 76 -21,1

Jahresüberschuss 410 870 -52,9

Bilanz 31.12.2007 31.12.2006 Veränderung Mio. € Mio. € %

Bilanzsumme 500.209 554.897 -9,9

Kreditvolumen 113.026 112.375 0,6

Eigenkapital 12.406 14.198 -12,6

Kennzahlen 31.12.2007 31.12.2006 Veränderung Mio. € Mio. € %/%-Punkte

Cost-Income-Ratio 89,4 79,8 9,6

Wertberichtigungsquote2) -0,11 0,02 –1)

Return on Risk-Adjusted Capital3) 2,5 9,2 -6,7

Eigenkapitalrendite vor Steuern4) 8,5 15,6 -7,1

Eigenkapitalrendite nach Steuern 4,0 8,5 -4,5

Ergebnis je Aktie (€) 0,73 1,51 -51,7

Mitarbeiter5) 26.309 27.625 -4,8

Geschäftsstellen 1.074 952 12,8

Risikoaktiva (Mio. €) 123.115 119.980 2,6

Kernkapitalquote (%) 9,1 10,4 -1,3

Gesamtkapitalquote (%) 13,8 15,6 -1,8

Kurzfrist-/Langfrist-Rating 31.12.2007 31.12.2006

Moody’s Investors Service, New York P-1/Aa2 P-1/A1

Standard & Poor’s, New York A-1/A+ A-1/A+

Fitch Ratings, London F1+/A+ F1/A

1) Vorzeichenwechsel. 2) Risikovorsorge im Kreditgeschäft in % der durchschnittlichen Risikoaktiva des Bankbuchs. 3) Gemäß Definition Allianz Gruppe: normalisiertes Ergebnis nach Steuern bezogen auf das adjustierte Risikokapital. 4) Ergebnis vor Steuern und Restrukturierungsaufwand in % des durchschnittlichen IFRS-Kapitals. 5) Auf Vollzeitbeschäftigte umgerechnet (ohne Auszubildende).

Eckdaten

Inhaltsverzeichnis 1

Finanzbericht 2007

Vorwort des Vorstandsvorsitzenden 3

Bericht des Aufsichtsrats 4

Konzernlagebericht 7

Konzernrisikobericht 51

Konzernabschluss 101

Anhang 107

Erklärung des Vorstands 184

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 185

Der Aufsichtsrat der Dresdner Bank 186

Der Vorstand der Dresdner Bank 187

Quartals- und Fünfjahresüberblick 188

2 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Vorwort des Vorstandsvorsitzenden 3

das vergangene Jahr hat die Banken und die Finanzmärkte welt-weit sehr gefordert. Dabei gab es zwei gegenläufige Entwicklun-gen: Auf ein sehr gutes erstes Halbjahr folgte ein spürbar von der Finanzmarktkrise geprägtes zweites Halbjahr. Dieser Jahresver-lauf spiegelt sich auch im Ergebnis der Dresdner Bank wider. Insgesamt haben wir 2007 unter schwierigen Bedingungen zwar in einigen Geschäftsfeldern Belastungen hinnehmen müssen; gleichzeitig aber haben wir in vielen Bereichen auch eine sehr erfolgreiche Entwicklung zu verzeichnen.

Für das Gesamtjahr 2007 weisen wir mit 710 Mio. € das zweit-beste Operative Ergebnis seit dem Jahr 2000 aus. Im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden haben wir das mit Abstand beste Jahr in der Geschichte verbucht. Im Investment Banking konnten wir bei einem insgesamt negativen Operativen Ergebnis außerhalb der von der Finanzmarktkrise betroffenen Bereiche ebenfalls eine ordentliche Entwicklung verzeichnen. Die trotz einer Kapital-rückgabe an die Allianz weiterhin komfortable Kapitalbasis und die gute Liquiditätslage haben uns geholfen, die Finanzmarktkrise aus eigener Kraft abzufedern.

Die Anstrengungen und die hohe Kostendisziplin der vergangenen Jahre haben sich gelohnt. Besonders in den kundennahen Geschäftsfeldern erzielten wir deutliche Erfolge und weisen solide Wachstumsraten auf. Dies spiegelt sich in einem spürbar steigenden Zins- und Provisi-onsüberschuss wieder. Im deutschen Heimatmarkt spielen wir im Geschäft mit privaten Kun-den, im Mittelstand und bei Konzernen unsere Stärke als Beraterbank voll aus. In allen Ge-schäftssegmenten unseres Bereichs Private & Corporate Clients haben wir erfolgreich um Kun-den geworben und das Geschäftsvolumen gesteigert. Wir haben per saldo fast 100.000 neue Kunden über unsere Filialen gewonnen. Zusammen mit 300.000 Neukunden über die Allianz Agenturen haben wir unseren Kundenstamm um 400.000 auf 6,5 Millionen Kunden gesteigert. Das zeigt, wie attraktiv wir für unsere Kunden sind.

Im Investment Banking werden wir uns auf unsere Kernkompetenzen fokussieren und unsere Maßnahmen zur Effizienzsteigerung konsequent umsetzen. Wir haben bereits die Kapazitäten im Handel mit strukturierten Kreditprodukten an die Marktentwicklung angepasst und fokus-sieren uns auf zukunftsträchtige Geschäftsfelder, wie zum Beispiel das Cash Management oder die Infrastrukturfinanzierung.

In den kommenden Monaten werden wir erst einmal mit einem weiter herausfordernden Um-feld leben müssen. Eine Trendwende an den Märkten ist nicht zu erwarten, solange die Unsi-cherheit über die US-Wirtschaft und die Belastungen aus der Finanzmarktkrise anhalten. Ge-gen Ende des zweiten Halbjahres 2008 erwarten wir, dass sich die Situation an den Finanz-märkten beruhigt und sich die Realwirtschaft belebt.

Die Dresdner Bank hat gezeigt, dass sie in der Lage ist, auch in schwierigen Verhältnissen konsequent die sich ihr bietenden Chancen zu nutzen. Wir sind mit unserer kundenfokussier-ten Aufstellung auf dem richtigen Weg und halten mittelfristig an unseren Renditezielen fest.

Dr. Herbert Walter, Vorstandsvorsitzender

4 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2007 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und den Vorstand der Bank laufend überwacht. Er hat sich vom Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend über die beabsichtigte Geschäftspolitik und andere grundsätzliche Fragen der Unternehmensplanung, über die Lage und Entwicklung der Bank und des Konzerns sowie über bedeutsame Geschäftsvorfälle schriftlich und mündlich unterrichten lassen und mit dem Vorstand hierüber beraten.

In den drei ordentlichen Sitzungen des Aufsichtsrats berichtete der Vorstand über den Ge-schäftsverlauf, über bedeutende Kredit- und Beteiligungsengagements sowie andere Vorgänge im Konzern von wesentlicher Bedeutung. Hierbei befasste sich der Aufsichtsrat besonders mit der Fortentwicklung des Geschäftsmodells der Bank sowie mit den Folgen der Immobilienkrise in den USA auf die internationalen Finanzmärkte. Darüber hinaus erörterte der Aufsichtsrat die Auswirkungen der Krise an den Finanzmärkten auf die Geschäftsentwicklung der Bank. Der Aufsichtsrat ließ sich in allen Sitzungen über den jeweiligen Status des Zukunftsprogramms „Neue Dresdner Plus“ unterrichten. Ferner befasste sich der Aufsichtsrat mit Fragen im Zu-sammenhang mit dem Beteiligungsbestand der Bank. Soweit erforderlich, stimmte der Auf-sichtsrat den Maßnahmen zu.

Gegenstand regelmäßiger Berichterstattung durch den Vorstand war die Ausnutzung des Ge-samtbankrisikorahmens. Daneben hat der Aufsichtsrat wiederum Fragen des Risikocontrol-lings im Konzern sowie insbesondere die Eckdaten der Mehrjahresplanung erörtert. Der nach den aufsichtsrechtlichen Bestimmungen erforderliche Bericht über die wesentlichen Feststel-lungen der Internen Revision wurde dem Aufsichtsrat durch den Vorstand erstattet.

Da sich der Deutsche Corporate Governance Kodex primär an börsennotierte Unternehmen richtet und die Börsennotierung der Dresdner Bank AG mit Ablauf des 11. Juli 2002 eingestellt wurde, sieht der Aufsichtsrat in Übereinstimmung mit dem Vorstand im Hinblick auf die Ein-bindung der Dresdner Bank AG in den Allianz Konzern von einer eigenständigen Anerkennung des Kodex ab, auch wenn dessen wesentliche Prinzipien Bestandteil der Corporate Governance der Dresdner Bank AG sind.

Michael Diekmann, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Bericht des Aufsichtsrats 5

Als Ausschüsse hat der Aufsichtsrat das Präsidium, die Kredit- und Risikokommission, das Audit Committee, den Betriebsausschuss und den nach dem Mitbestimmungsgesetz zu bil-denden Vermittlungsausschuss gebildet.

Das Präsidium des Aufsichtsrats behandelte in seinen drei Sitzungen im Geschäftsjahr 2007 Personalangelegenheiten des Vorstands sowie die Vorbereitung einzelner Tagesordnungs-punkte für die jeweilige Aufsichtsratssitzung. Die Kredit- und Risikokommission behandelte in drei Sitzungen und im Umlaufverfahren die nach Gesetz oder Satzung vorlagepflichtigen Kredi-te und Geschäftsvorgänge. Gegenstand weiterer Erörterungen mit dem Vorstand waren die Analyse der Portfoliostruktur, die Kreditrisikostrategie, das Risikomanagement und mit beson-deren Risiken behaftete Engagements. Insbesondere befasste sich die Kredit- und Risikokom-mission mit den Auswirkungen der Immobilienkrise in den USA und der Krise an den Finanz-märkten auf die Bank. Das Audit Committee hielt im Geschäftsjahr 2007 fünf Sitzungen ab. Es behandelte dabei in Anwesenheit des Abschlussprüfers den Jahres- und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2006. Ferner prüfte es die Quartalsabschlüsse und befasste sich mit den ihm vom Aufsichtsrat zugewiesenen Aufgaben. Der Betriebsausschuss des Aufsichtsrats trat im Geschäftsjahr 2007 dreimal zusammen. Er befasste sich mit Struktur-, Organisations-, Sozial- und anderen innerbetrieblichen Fragen. Anlässe für ein Zusammentreten des Vermittlungs-ausschusses gab es nicht. Dem Plenum wurde regelmäßig über die Arbeit der Aufsichtsrats-ausschüsse berichtet.

Der Aufsichtsratsvorsitzende hat mit dem Vorstand auch außerhalb der Sitzungen des Auf-sichtsrats und seiner Ausschüsse in zahlreichen Zusammenkünften und Einzelgesprächen, insbesondere mit dem Vorsitzenden des Vorstands, geschäftspolitische Fragen sowie die Lage und Entwicklung der Bank behandelt.

Der Jahresabschluss und der Lagebericht der Dresdner Bank AG (nach HGB) sowie der Kon-zernabschluss und der Konzernlagebericht für den Dresdner-Bank-Konzern (nach IFRS) für das Geschäftsjahr 2007 sind von der durch die Hauptversammlung als Abschlussprüfer gewählten KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen worden.

Alle Aufsichtsratsmitglieder erhielten vor der Bilanzsitzung die Abschlussprüferberichte. Mit diesen Unterlagen befassten sich das Aufsichtsratsplenum in der Bilanzsitzung wie auch das Audit Committee des Aufsichtsrats in seinen vorbereitenden Sitzungen. An den Sitzungen nahmen die den Jahres- und Konzernabschluss unterzeichnenden Wirtschaftsprüfer teil. Sie haben über ihre Prüfung insgesamt und über die im Prüfungsauftrag festgelegten Prüfungs-schwerpunkte berichtet und beantworteten eingehend die Fragen der Mitglieder des Aufsichts-rats. Der Aufsichtsrat nahm das Prüfungsergebnis zustimmend zur Kenntnis. Er hat den vom Vorstand vorgelegten Jahres- und Konzernabschluss sowie den Lage- und Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2007 geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis dieser Prüfung sind Ein-wendungen nicht zu erheben. Der Aufsichtsrat hat daher den Jahresabschluss und den Kon-zernabschluss in seiner Sitzung am 14. März 2008 gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit fest-gestellt.

6 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Außerdem hat der Vorstand dem Aufsichtsrat den Bericht über die Beziehungen zu verbunde-nen Unternehmen gemäß § 312 AktG sowie den hierzu vom Abschlussprüfer erstatteten Prü-fungsbericht vorgelegt. Aufgrund der ohne Beanstandungen abgeschlossenen Prüfungen hat der Abschlussprüfer das folgende Testat erteilt:

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war,

3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.“

Der Aufsichtsrat hat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft und ihn sowie den hierzu erstatteten Prüfungsbericht gebilligt. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat sind keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen zu erheben.

Im Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2007 eine Veränderung stattgefunden. Herr Stefan Quandt hat sein Mandat als Aufsichtsratsmitglied der Anteilseigner mit Wirkung zum 31. De-zember 2007 niedergelegt. Die außerordentliche Hauptversammlung am 29. November 2007 hat Herrn Prof. Hans Georg Näder als Nachfolger mit Wirkung ab 1. Januar 2008 gewählt. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Quandt für seine wertvolle Mitarbeit in diesem Gremium.

Im Vorstand war im Geschäftsjahr 2007 folgende personelle Änderung zu verzeichnen: Herr Franz Herrlein wurde mit Wirkung vom 1. Mai 2007 zum Mitglied des Vorstands bestellt.

Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bank für ihren großen per-sönlichen Einsatz.

Frankfurt am Main, den 14. März 2008

Der Aufsichtsrat

Michael Diekmann Vorsitzender

Konzernlagebericht 7

Konzernlagebericht

Überblick 8

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen 10

Geschäftliche Entwicklung 14

Auswirkungen der Finanzkrise 20

Konzernergebnis 24

Segmentergebnisse 31

Finanz- und Vermögenslage 38

Mitarbeiter 43

Nachhaltigkeit 45

Wertorientierte Steuerung 46

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 47

Ausblick 48

8 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Die Dresdner Bank ist eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland. Sie ist im Handelsregister beim Amtsgericht Frankfurt am Main unter der Nummer HRB 14000 eingetragen. Die rechtlichen Grundlagen sind in der Satzung in der Fassung vom 8. April 2003 festgelegt.

Seit Übernahme durch die Allianz im Jahr 2001 ist die Dresdner Bank AG eine hundertprozen-tige Tochtergesellschaft der Allianz SE, München. Das Grundkapital der Dresdner Bank beträgt 1.503 Mio. €. Die Anteile an der Dresdner Bank AG werden mittelbar von der Allianz SE gehalten.

Die Dresdner Bank ist ein übergeordnetes Unternehmen im Sinne von § 10a Abs. 1 Kreditwe-sengesetz (KWG). Sie erstellt einen Konzernabschluss auf Basis der International Financial Reporting Standards (IFRS), in den neben der Dresdner Bank AG – als operative Führungsge-sellschaft – 145 Gesellschaften einbezogen werden. Erläuterungen zu Veränderungen bezüg-lich der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften sind in der Anhangangabe 52 „Wesentliche Veränderungen des Konsolidierungskreises“ dargestellt. Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

Die Dresdner Bank ist eine der führenden Geschäftsbanken in Deutschland. Gemeinsam mit ihren Tochterunternehmen bietet die Dresdner Bank Privat- und Firmenkunden sowie Institu-tionen im In- und Ausland eine breit gefächerte Palette von Bankprodukten und Finanzdienst-leistungen. Dazu zählen das Kredit- und Einlagengeschäft, das Wertpapier- und Depotbankge-schäft, das Zahlungsverkehrsgeschäft und das Handels- und Kapitalmarktgeschäft. Als Teil der Allianz Gruppe vertreibt die Dresdner Bank zudem Lebens-, Kranken- und Sachversicherungs-produkte.

Die Dresdner Bank steht im Wettbewerb mit anderen Finanzdienstleistungsunternehmen im Hinblick auf Kunden, Produkte und Märkte. Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist dabei, auf indi-viduelle Kundenwünsche sowohl mit preisgünstigen Standardprodukten als auch mit komple-xen beratungsintensiven Bankprodukten und Lösungen reagieren zu können. Darüber hinaus differenziert sich die Dresdner Bank durch ihre Innovationskraft und die Effizienz und Qualität ihrer Angebote. Mit dem Modell des Integrierten Finanzdienstleisters verbinden wir auf dem deutschen Bankenmarkt die Erfahrung einer führenden Geschäftsbank mit dem Know-how eines weltweit führenden Versicherers. Zusammen mit der Allianz verfügen wir in Deutschland über einen direkten Zugang zu einem Kundenpotenzial von rund 24 Millionen Kunden. Die Zusammenarbeit mit den Allianz Agenturen ist weiter sehr erfreulich: Im Dezember vergange-nen Jahres konnten wir den einmillionsten Neukunden für die Bank gewinnen. Insgesamt zähl-ten wir zum Ende des Geschäftsjahres 2007 rund 6,5 Millionen Kunden.

Die Dresdner Bank verfügt über ein Netz von 1.074 Geschäftsstellen; davon befinden sich 1.019 Geschäftsstellen im Inland und 55 Geschäftsstellen im Ausland. Gegenüber dem Vorjahr (952 Geschäftsstellen) ist dies insgesamt ein Anstieg um 122 Geschäftsstellen, der vornehmlich auf die Ausweitung unseres Netzes von Bankagenturen zurückgeht. Weltweit ist die Bank – neben Frankfurt – an allen wichtigen Finanzplätzen wie London, New York, Tokio und Singapur vertreten.

Überblick

Konzernlagebericht 9

Das Rating der Dresdner Bank ist für ihre erfolgreiche Positionierung am Markt ein bedeuten-der Faktor. Die erfolgreiche Umsetzung unserer Restrukturierungsmaßnahmen sowie unsere planmäßige strategische Weiterentwicklung waren die Basis für die im ersten Halbjahr 2007 erfolgten positiven Ratingveränderungen: Moody’s hat unser Langfrist-Rating auf Aa2 mit stabi-lem Ausblick angehoben, die Agentur FitchRatings hat sowohl unser Langfrist-Rating auf A+ mit stabilem Ausblick als auch unser Kurzfrist-Rating auf F1+ geändert sowie ihre Einschät-zung für unser Financial-Strength-Rating um eine Ratingklasse auf B/C erhöht. Standard & Poor’s hat der grundsätzlich positiven Entwicklung der Bank mit der Anhebung des Ausblicks im ersten Halbjahr Rechnung getragen. Im Zusammenhang mit der aktuellen Finanzmarkt-krise wurde dies allerdings zum Jahresende wieder rückgängig gemacht, Ende Januar des lau-fenden Jahres wurde der Ausblick auf „Negativ“ gesetzt.

Dem Vorstand der Dresdner Bank AG gehören derzeit neun Mitglieder an. Unbeschadet seiner gemeinschaftlichen Verantwortung für die Geschäftsführung entscheidet der Vorstand über die Verteilung einzelner Geschäftsbereiche unter seinen Mitgliedern. Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über die beabsichtigte Geschäftspolitik und andere grundsätzliche Fragen der Unternehmensplanung, über die Lage und Entwicklung der Bank und des Konzerns sowie über bedeutsame Geschäftsvorfälle einschließlich der Risiko-lage.

Der Aufsichtsrat der Dresdner Bank AG besteht aus 20 Mitgliedern und setzt sich zu gleichen Teilen aus Vertretern der Aktionäre und der Arbeitnehmer zusammen. Aufgabe des Aufsichts-rats ist es, den Vorstand bei der Führung der Geschäfte zu überwachen und zu beraten. Als Ausschüsse hat der Aufsichtsrat das Präsidium, die Kredit- und Risikokommission, das Audit Committee, den Betriebsausschuss und den nach dem Mitbestimmungsgesetz zu bildenden Vermittlungsausschuss gebildet. Eine namentliche Aufstellung aller Mitglieder des Aufsichts-rats und des Vorstands der Dresdner Bank AG ist im Konzernanhang unter der Anhanganga-be 54 „Verzeichnis der Mitglieder des Aufsichtsrats“ sowie unter der Anhangangabe 55 „Ver-zeichnis der Mitglieder des Vorstands sowie deren Mandate“ aufgeführt.

10 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Konjunkturelle Entwicklung 2007

Die Weltwirtschaft stand, nach einem kräftigen Wachstum zu Jahresbeginn, im zweiten Halb-jahr 2007 im Zeichen der Immobilienkrise in den USA und ihrer negativen Auswirkungen auf die Finanzmärkte. An den Finanzmärkten kam es zu einer Liquiditäts- und Vertrauenskrise. Die Folgen dieser Ereignisse sind in allen größeren Volkswirtschaften auf direktem oder indirektem Weg zu spüren, wobei der Umfang der Belastung erheblich variiert.

In den USA kühlte sich die Konjunktur im Zuge des Einbruchs am Immobilienmarkt im Verlauf des Berichtsjahres zunehmend ab. Im Jahresdurchschnitt 2007 erzielte die US-Wirtschaft noch gut 2 % Wachstum. Das im gesamten Jahr anhaltend kräftige Wachstum in den Emerging Mar-kets (annähernd 7 %) war eine erhebliche Stütze der Weltwirtschaft. Die verbesserten Funda-mentaldaten der Schwellenländer – geringere Haushaltsdefizite, verminderte Auslandsver-schuldung, weniger Inflation, hohe Devisenreserven – haben ihre Krisenanfälligkeit erheblich reduziert.

Weltwirtschaftliches Wachstum 2007

Lateinamerika

Osteuropa

Asien (o. Japan)

Deutschland

Euroraum

Japan

Welt

USA

0 % 2 % 4 % 6 %

5,0 %

6,5 %

8,6 %

2,5 %

2,7 %

2,1 %

3,6 %

2,2 %

8 % 10 %

Die europäische Konjunktur erwies sich in dem schwierigen Umfeld mit über 2,5 % Wachstum 2007 als robust. In Deutschland hat sich der Aufschwung 2007 ebenfalls fortgesetzt. Der Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts belief sich auf 2,5 %, nach einem Plus von 2,9 % im Jahr 2006. Insbesondere von den Investitionen und vom Außenhandel gingen spürbare Konjunkturimpul-se aus. Der Investitionsboom setzte sich nahezu ungebrochen fort: Die Unternehmen weiteten ihre Investitionen in Ausrüstungen und Maschinen erneut deutlich aus. Enttäuschend fiel hingegen die Entwicklung beim privaten Verbrauch aus. Die Mehrwertsteuererhöhung zu Jah-resbeginn 2007 führte dazu, dass der Konsum im ersten Jahresviertel deutlich zurückging. Hiervon konnte er sich bis zum Jahresende nicht erholen. Dennoch entwickelte sich der deut-sche Arbeitsmarkt sehr positiv: Im Jahresdurchschnitt sank die Zahl der Arbeitslosen um über 700.000 auf rund 3,8 Millionen. Gleichzeitig setzte sich der Beschäftigungsaufbau im Jahr 2007 mit einem Plus auf 1,7 % – nach 0,6 % im Jahr 2006 – sehr dynamisch fort.

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Konzernlagebericht 11

In der zweiten Jahreshälfte 2007 nahmen auch für die deutsche Wirtschaft die Belastungsfakto-ren spürbar zu. Neben den Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten, die durch die Immobilienkrise in den USA ausgelöst wurden, waren es insbesondere der deutlich gestiegene Ölpreis sowie die Eurostärke, die die konjunkturellen Perspektiven für die deutsche Volkswirt-schaft eingetrübt haben. Im vierten Quartal 2007 kam es zu einer spürbaren Verlangsamung der wirtschaftlichen Expansion.

Finanzmarktentwicklung 2007

Die Finanzmärkte erlebten 2007 zwei vollkommen unterschiedliche Jahreshälften. In den ers-ten sechs Monaten setzten sie ihre positive Entwicklung der Vorjahre scheinbar unbeirrt fort. M&A-Transaktionen erreichten Rekordsummen und die Volumina der Leveraged Buy-outs (LBO) markierten neue Höhen. Entsprechend hoch waren die Umsätze auf den Aktien- und Kreditmärkten. In diesem Sog erklomm auch der DAX im Juni ein neues Allzeithoch.

Im Sommer vollzog sich an den Kreditmärkten dann eine Kehrtwende. Die zweite Jahreshälfte stand ganz im Zeichen der „Subprime“-Krise. Die Probleme auf dem amerikanischen Hypothe-kenmarkt wurden zum Auslöser für ein weltweites Re-Pricing der Kreditrisiken. Die Ära der extrem niedrigen Risikoprämien ging damit zu Ende. Das Pendel schwang um von übergroßem Risikoappetit zu verstärkter Risikoscheu.

ABX-Indizes für Tranchen AAA/BBB und Kreditrisikoindex: iTraxx Crossover1)

500

400

300

100

200

Basispunkte

iTraxx Crossover Europe, 5 yr.

100

80

60

40

20

08/2007 12/200710/2007

Indexpunkte

ABX-Index (AAA, Emissionen H1/2007)

ABX-Index (BBB, Emissionen H1/2007)

12/2005 12/2006 12/2007

1) Index von 50 sub-investment-grade-gerateten Credit Default Swaps (handelbare Kreditversicherungen).

Ein Grund für die Heftigkeit der Neubewertung der Risiken lag darin, dass die große Mehrzahl der internationalen Investoren nicht direkt am US-Hypothekenmarkt engagiert war, sondern über Verbriefungsprodukte (Asset-Backed-Securities-Papiere) an dem – bis dahin als attraktiv geltenden – Markt teilgenommen hatte. Die möglichen Auswirkungen einer Immobilienkrise mit stark steigenden Ausfallraten auf diese strukturierten Kreditprodukte waren von den Rating-agenturen offenkundig unterschätzt worden. Die dann im Sommer verspätet einsetzende Welle von Abwertungen dieser Papiere führte zu einer großen Unsicherheit unter den Investoren über das angemessene Preisniveau.

12 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Die Folge war ein dramatischer Preiseinbruch, selbst für gut geratete Wertpapiere. Die Entwick-lung der entsprechenden ABX-Indizes, die die Preise von Kreditversicherungen für verbriefte Hypotheken abbilden, zeigten dies auf anschauliche Weise.

Die Turbulenzen auf den Kreditmärkten erreichten schnell die Primärmärkte. Vor allem die Emission von komplexeren Kreditprodukten wie Collateralised Debt Obligations (CDOs) kam fast vollständig zum Erliegen. Auch auf den verbundenen Märkten wie denen für Asset-Backed Commercial Papers (ABCP) kam es zu regelrechten Käuferstreiks. Die Finanzierung von LBOs, die in sehr starkem Maße von der Platzierung entsprechender ABS-Papiere abhängt, geriet ebenfalls ins Stocken.

Die erhöhte Risikoscheu schlug sich in einer höheren Nachfrage nach risikofreien und risiko-begrenzten Anlageformen wie Termineinlagen und Staatsanleihen nieder. Die Rendite langfris-tiger deutscher Staatspapiere sank im Zuge dessen von ihrem Jahreshoch von 4,7 % im Juli auf 4,3 % zum Ende des Jahres. Dies war umso bemerkenswerter als die deutsche Inflationsrate im November 2007 mit 3,1 % einen langjährigen Höchststand erreichte, die reale Verzinsung sich also auf nur noch gut 1 % verminderte.

Für die gestiegenen Inflationsraten war der erneute Ölpreisschub, der zu Preisen nahe 100 US-Dollar je Barrel führte, mit verantwortlich. Investments in Energierohstoffe erwiesen sich damit erneut als attraktive Anlage. Ähnliches galt für Gold, das erheblich an Wert zulegte. Die Anleger präferierten das Edelmetall offensichtlich wegen der wachsenden Inflationssorgen und der generellen Unsicherheit an den Finanzmärkten.

Die Aktienmärkte zeigten sich bis zum Jahresende trotz der Turbulenzen an den Geld- und Kreditmärkten erstaunlich robust. So beendete der DAX das Jahr nur wenig unter dem Jahres-hoch. Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung waren die weiterhin guten Unternehmens-ergebnisse. Die gestiegene Volatilität am Aktienmarkt wies aber bereits auf vorhandene Risiken für die weitere Entwicklung hin. Das spiegelte sich auch in der Entwicklung der Wechselkurse: Der US-Dollar verlor deutlich an Wert – nicht nur gegenüber dem Euro, sondern auch gegen-über dem Yen. Dies kann als sichtbares Zeichen der Auflösung der bis dato beliebten Carry-Trades interpretiert werden.

An den Immobilienmärkten war das Bild 2007 sehr gemischt. Während der Wohnimmobilien-markt in den USA in eine tiefe Krise geriet und sich auch in anderen Ländern abkühlte, blieb er in Ländern ohne größere vorherige Preisübertreibungen wie z. B. Deutschland robust. Bei Ge-werbeimmobilien überwog generell sogar noch die positive Entwicklung.

Branchenentwicklung 2007

Sowohl das Versiegen des Asset-Backed-Commercial-Papers-Markts, über den sich die Zweck- und Investmentgesellschaften der Banken (Conduits und Structured Investment Vehicle) fi-nanzieren, als auch das zum Erliegen gekommene Leveraged-Buy-out-Kreditgeschäft führten zu einem erhöhten Liquiditätsbedarf der Banken, da diese nun die Finanzierungen teilweise selbst übernehmen mussten. Viele Banken begannen daher, Liquidität zu horten, anstatt wie üblich überschüssige Liquidität dem Geldmarkt zuzuführen.

Konzernlagebericht 13

Die Folgen waren erhebliche Verspannungen auf den Geldmärkten, die die Notenbanken zu mehrmaligem und konzertiertem Eingreifen zwangen. Trotz der resoluten Liquiditätsmaß-nahmen der Notenbanken nahmen die Anspannungen zum Jahresende weiter zu. Erst mit Beginn des neuen Jahres entfalteten die Maßnahmen die gewünschte Wirkung einer entspann-ten Liquiditätslage.

EZB-Leitzins/Euribor drei Monate und Fed-Leitzins/Libor drei Monate

Euribor drei Monate EZB-Leitzins

ProzentpunkteProzentpunkte

12/2005 12/2006 12/2007

4

3

2

5

Libor drei Monate Fed-Leitzins

12/2005 12/2006 12/2007

4

3

2

5

Euribor drei Monate EZB-Leitzins

ProzentpunkteProzentpunkte

12/2005 12/2006 12/200712/2005 12/2006 12/2007

4

3

2

5

44

33

22

55

Libor drei Monate Fed-Leitzins

12/2005 12/2006 12/2007

4

3

2

5

44

33

22

55

Neben der Liquiditätskrise war für 2007 vor allem die Frage nach dem aus der Kreditmarktkrise resultierenden Abschreibungsbedarf das bestimmende Thema für die Bankenbranche. Ange-sichts der Komplexität vieler betroffener Kreditprodukte und der Nutzung von außerbilanziel-len Investmentgesellschaften herrschte große Unsicherheit darüber, welche Spuren die Kredit-krise in den einzelnen Bankbilanzen hinterlassen würde. Das genaue Ausmaß der Bewertungs-verluste 2007 dürfte erst mit der Vorlage der testierten Jahresabschlüsse erkennbar werden. Ohne Zweifel steht aber fest, dass die Belastungen enorm sein werden. In der Summe erreichen die notwendigen Wertberichtigungen bereits einen dreistelligen Milliardenbetrag. Einige Insti-tute waren daher bereits gezwungen, frisches Kapital aufzunehmen.

14 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Die Geschäftsentwicklung der Dresdner Bank war im Jahr 2007 ganz erheblich von den Turbu-lenzen an den Finanzmärkten geprägt. Während das Jahr vielversprechend begann und die Bank im ersten Halbjahr 2007 ein Rekordergebnis erzielte, mussten im zweiten Halbjahr im Zuge der Finanzmarktkrise – insbesondere aufgrund von Bewertungserfordernissen bei be-stimmten Handelsbeständen – erhebliche Ergebniseinbußen verkraftet werden. Dies führte im dritten Quartal zu einem deutlichen Rückgang des Operativen Ergebnisses und im vierten Quartal 2007 zu einem operativen Verlust auf Konzernebene in Höhe von -448 Mio. €.

Operatives Ergebnis

824

172

398197

1.097

526422

in Mio. €

-387

H1/04 H2/07H2/04 H1/05 H2/05 H1/06 H2/06 H1/07H1/03 H2/03

-278

50

Aufgrund dieser Entwicklung lagen die Operativen Erträge des Dresdner-Bank-Konzerns im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 5.446 Mio. € deutlich unter dem Niveau des Vorjahreszeit-raums (6.813 Mio. €). Im Kundengeschäft wurden Zuwächse erzielt; der Zins- und Provisions-überschuss stiegen zusammen um rund 8 % auf 5,9 Mrd. €. Dagegen musste im Handelsergeb-nis ein deutlicher Rückgang hingenommen werden. Mit -481 Mio. € zeigte das Handelsergebnis einen negativen Ergebnisswing in Höhe von rund 1,8 Mrd. € gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres (1.278 Mio. €).

Operative Erträge

in Mio. €

3.3812.953 2.951 3.074

3.5763.237

3.793

1.653

2.970

3.730

H1/04 H2/04 H1/05 H2/05 H1/06 H2/06 H1/07 H2/07H2/03H1/03 H1/04 H2/04 H1/05 H2/05 H1/06 H2/06 H1/07 H2/07H2/03H1/03

Geschäftliche Entwicklung

Konzernlagebericht 15

Der Rückgang des Handelsergebnisses war weit überwiegend auf Bewertungserfordernisse in Höhe von rd. 1,3 Mrd. € für bestimmte Wertpapiere des Handelsbestands zurückzuführen; das gilt insbesondere für kreditbezogene strukturierte Produkte, wie Collateralised Debt Obligati-ons (CDOs) und US-Residential Mortgage-Backed Securities (US-RMBS).

Handelsergebnis

in Mio. €

912

588 554 550

863

415

640

-1.121

1.085

441

H1/04 H2/04 H1/05 H2/05 H1/06 H2/06 H1/07 H2/07H2/03H1/03

Bei den Operativen Aufwendungen (Verwaltungsaufwendungen und Sonstige betriebliche Aufwendungen) konnten wir – trotz Zusatzaufwendungen im Rahmen bestimmter Wachs-tumsaktivitäten – einen deutlichen Rückgang um 10,4 % auf 4.868 Mio. € (Vorjahr: 5.436 Mio. €) verzeichnen. Neben weiteren Effizienzsteigerungen und weiterhin strikter Kostendisziplin in allen Unternehmenseinheiten haben der planmäßige Mitarbeiterabbau im Rahmen von „Neue Dresdner Plus“ sowie geringere leistungsabhängige Vergütungen diese Entwicklung bestimmt. Bei der Risikovorsorge für das Kreditgeschäft war mit 132 Mio. € per saldo eine Nettoauflösung auszuweisen. Insgesamt erwirtschaftete der Dresdner-Bank-Konzern im Jahr 2007 ein Operati-ves Ergebnis, das mit 710 Mio. € um 47,4 % unter dem Vorjahr (1.350 Mio. €) lag.

Das nicht operative Ergebnis betrug für den Berichtszeitraum 133 Mio. €. Die Erlöse aus dem Verkauf von Anteilsbesitz wurden dabei teilweise durch Restrukturierungsaufwendungen kompensiert. Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf 843 Mio. €, gegenüber dem Wert des Vor-jahreszeitraums (1.204 Mio. €) entspricht dies einem Rückgang um 361 Mio. € oder 30,0 %. Nach einem Steueraufwand von 373 Mio. € (Vorjahr: 258 Mio. €), der eine durch die Unternehmen-steuerreform bedingte Zusatzbelastung im dritten Quartal enthielt, erreichte die Bank ein Er-gebnis nach Steuern von 470 Mio. € (Vorjahr: 946 Mio. €).

16 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Gewinn nach Steuern

in Mio. €

338

-73

1.572

214

892

54

1.084

-614

25

-2.003

H1/04 H2/04 H1/05 H2/05 H1/06 H2/06 H1/07 H2/07H2/03H1/03

Den Jahresüberschuss des Dresdner-Bank-Konzerns in Höhe von 410 Mio. € haben wir den Gewinnrücklagen zugeführt. Für das Geschäftsjahr 2007 wird keine Dividende ausgeschüttet.

Die Cost-Income-Ratio lag für den Dresdner-Bank-Konzern per 31. Dezember 2007 bei 89,4 % (Vorjahr: 79,8 %). Die Eigenkapitalrendite vor Steuern (gemessen am durchschnittlichen IFRS-Eigenkapital) betrug 8,5 % (Vorjahr: 15,6 %). Der Return on Risk-Adjusted Capital (RoRAC) reduzier-te sich auf 2,5 % (Vorjahr: 9,2 %).

Die Dresdner Bank verfügt trotz der im Juli 2007 erfolgten Kapitalrückgabe an die Allianz und trotz der Ergebnisbelastungen im zweiten Halbjahr über eine angemessene Kapitalausstattung. Die Kern-kapitalquote lag zum Jahresultimo 2007 bei 9,1 %, die Gesamtkapitalquote bei 13,8 %. Mit der Einfüh-rung des Regelwerks Basel II für die Ermittlung der Eigenkapitalunterlegung des Geschäftsvolumens rechnen wir mit einer leichten Verbesserung der Kern- und Gesamtkapitalquoten.

Die im Konzernlagebericht 2006 genannten Ziele für 2007 – spürbare Erhöhung des Operativen Ergebnisses und Cost-Income-Ratio auf konkurrenzfähigem Niveau – konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund der Auswirkungen der Finanzkrise nicht erreicht werden. Auch wenn die organisatorischen Maßnahmen unseres Zukunftsprogramms „Neue Dresdner Plus“ plan-mäßig umgesetzt werden konnten und im Kundengeschäft nachhaltige Verbesserungen erzielt werden konnten, waren die belastenden Faktoren der Finanzkrise so bedeutend, dass wir mit dem erreichten Jahresergebnis 2007 nicht zufrieden sein können.

Entwicklung der Unternehmensbereiche

Im vergangenen Geschäftsjahr 2007 haben wir mit der Umsetzung unseres Wachstums- und Exzellenzprogramms „Neue Dresdner Plus“ auch das Profil unseres Produkt- und Leistungsan-gebots weiter geschärft. Erfolge unserer neuen Aufstellung im Kundengeschäft sind bereits erkennbar. Das schwierige Marktumfeld in der zweiten Jahreshälfte hat diese Erfolge – vor allem im Investment Banking – überlagert.

Konzernlagebericht 17

Im Unternehmensbereich Private & Corporate Clients zählten wir Ende des Berichtsjahres 6,5 Millionen Kunden. Wir haben damit unsere Position im Privatkundengeschäft erfolgreich ausgebaut. Im Jahr 2007 haben wir die Inhalte des 2006 vorgestellten Programms „Neue Dresd-ner Plus“ und das neue Geschäftsmodell konsequent umgesetzt.

Wir haben uns hierbei entlang der Kundenangebote Personal Banking, Private & Business Ban-king, Corporate Banking und Private Wealth Management aufgestellt und durch eine Weiter-entwicklung der Kundensegmentierung noch klarere Kundenverantwortlichkeiten im Vertrieb geschaffen. Unsere Flächenpräsenz im beratungsintensiven Kundengeschäft haben wir deut-lich erhöht. Im Personal Banking sowie im Private & Business Banking konnten unsere Berater unseren Kundenstamm im Laufe des Geschäftsjahres um rund 100.000 Neukunden ausweiten; das Durchschnittsvolumen der Assets under Management wurde um 6 % gesteigert.

Sehr erfreulich verläuft im Privatkundengeschäft die Zusammenarbeit mit den Allianz Agentu-ren: Im Dezember vergangenen Jahres konnten wir den millionsten Neukunden für die Bank gewinnen. Darüber hinaus haben wir im Rahmen unseres neuen Vertriebsformats gemeinsam mit der Allianz rund 120 Bankagenturen eröffnet.

Unseren im Private Wealth Management betreuten vermögenden Kunden bieten wir seit die-sem Jahr an nunmehr 22 Standorten in Deutschland eine auf diese Klientel zugeschnittene Beratung an. Unsere Präsenz im europäischen Ausland in diesem Segment haben wir – nach-dem wir im Vorjahr eine Tochtergesellschaft in Monaco und neue Standorte in Großbritannien eröffnet haben – u. a. durch die Übernahme zweier belgischer Vermögensverwalter weiter ge-stärkt. Dass sich diese Investitionen auszahlen, zeigt sich bereits in den Kundenzahlen: Die Zahl der vermögenden Kunden stieg um rund 4 %.

Im Mittelstandsgeschäft haben wir unser gesamtes Angebot in einem Unternehmensbereich gebündelt. Im Corporate Banking betreuen wir an nunmehr knapp 60 Standorten mit speziali-sierten Beraterteams unsere mittelständischen Firmenkunden. Auch hier konnten wir gegen-über dem Vorjahr rund 3 % an Neukunden gewinnen und das betreute Geschäftsvolumen um 7 % ausweiten. Als Nummer zwei im deutschen Markt für den Mittelstand haben wir unser Produktangebot erweitert, hier ist insbesondere das „Dresdner MittelstandsDarlehen“ positiv zu nennen. Außerdem haben wir im Jahr 2007 die Zahl der Standorte für mittelständische Ge-schäftskunden auf 360 ausgeweitet.

Im Rahmen der internationalen Bankenstrategie der Allianz SE wurde im Jahr 2007 unter Lei-tung der Dresdner Bank das Allianz Banking Operating Committee eingerichtet. Es hat die Auf-gabe, die Expansion der Allianz im Assurbanking zu unterstützen – durch Know-how-Transfer im Marktmanagement, in der Produktentwicklung, in der IT, im operativen Betrieb sowie im Risikomanagement.

Im Unternehmensbereich Investment Banking hat das schwierige Marktumfeld – insbesondere im zweiten Halbjahr 2007 – unsere Fortschritte im Beratungs- und Kapitalmarktgeschäft deut-lich überlagert. Dabei haben wir durch die konsequente Umsetzung unseres Geschäftsmodells in vielen Bereichen Ertragssteigerungen gegenüber dem Vorjahr erzielen können. Als europäi-sche Bank mit globaler Reichweite ist es uns gelungen, unseren Kunden durch integrierte Bera-tung mit innovativen und maßgeschneiderten Produkten einen hohen Mehrwert zu bieten.

18 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Durch eine verstärke Konzentration auf unsere Kunden im Inland sowie darüber hinaus auf weitere Schlüsselkunden konnten wir einen Anstieg im Kundengeschäft verzeichnen. Dies traf insbesondere auf die Produktbereiche „Global Loans & Transaction Services“ sowie „Structured Finance“ und „M&A-Beratung“ innerhalb des Global-Banking-Geschäftsbereichs zu, die gegen-über dem Vorjahr Ertragszuwächse erzielten. Innerhalb unserer Handelsaktivitäten (Capital Markets) hat der Bereich „Fixed Income, Currency & Commodities“ – auch durch Erfolge im Derivategeschäft – eine höhere Performance erzielt. Diese Entwicklungen bestätigen, dass un-sere grundsätzlich eingeschlagene Richtung im Investment Banking stimmt und der Unter-nehmensbereich auch in Zukunft zu den Kerngeschäftsfeldern der Bank zählt.

Wesentliche Ereignisse im abgelaufenen Geschäftsjahr

Mit Wirkung von Mitte Januar 2007 hat die Kommanditgesellschaft Allgemeine Leasing GmbH & Co. (KGAL), an der die Dresdner Bank AG beteiligt ist, ihre Beteiligung an der ASL Auto Service Leasing GmbH sowie an der Disko-Gruppe veräußert. Die sich aus dem Verkauf ergebende Ergebniswirkung auf Ebene der KGAL hat sich im Ergebnis des Dresdner-Bank-Konzerns im ersten Quartal des Berichtsjahres niedergeschlagen.

Im Verlauf des Jahres 2007 haben wir von uns gehaltene nicht strategische Anteile an der Arcan-dor AG platziert und unseren Bestand an der koreanischen Hana Financial Group in zwei Schrit-ten veräußert; davon betraf die erste Tranche das zweite Quartal, eine zweite Tranche fiel in das dritte Quartal. Die Veräußerungsgewinne sind Teil des nicht operativen Ergebnisses.

Im Rahmen einer Neuordnung des Immobilienportfolios des Allianz Konzerns haben wir im ers-ten Halbjahr des Geschäftsjahres 2007 ein Portfolio von 54 fremdgenutzten Grundstücken und Gebäuden auf die Allianz SE übertragen. Die Immobilien waren in einem Immobilienfonds gebündelt, dessen sämtliche Anteilsscheine die Dresdner Bank AG hielt. Die Fondsanteile wur-den für rund 1 Mrd. € an die Allianz verkauft.

Im Zusammenhang mit einer Mitte des Berichtsjahres erfolgten Kapitalrückgabe an die Allianz haben wir nach einem entsprechenden Beschluss durch die Hauptversammlung eigene Aktien in Höhe von 1,15 Mrd. € von der Allianz Finanzbeteiligungs-GmbH erworben. Im September 2007 hat die Dresdner Bank eine nachrangige Namensschuldverschreibung in Höhe von 1 Mrd. € mit einer Laufzeit von zehn Jahren begeben.

Mit der Übernahme der beiden belgischen Vermögensverwalter Van Moer Santerre & Cie und Damien Courtens & Cie im ersten Halbjahr 2007 setzte die Dresdner Bank ihre Wachstumsstra-tegie im Bereich Private Wealth Management fort. Die zwei Vermögensverwalter mit insgesamt fünf Standorten sind auf die Betreuung vermögender Privatkunden – Private Wealth Manage-ment – sowie den Börsenhandel spezialisiert.

Konzernlagebericht 19

Die Umsetzung der mit dem Programm „Neue Dresdner Plus“ verbundenen Personalabbau-maßnahmen ist 2007 planmäßig vorangeschritten. Bis Ende des Jahres wurde ein Personal-abbau von 1.290 Vollzeitstellen erreicht. Im Unternehmensbereich Investment Banking ist der Personalabbau nahezu vollständig umgesetzt. In Private & Corporate Clients, den Business Services und den Corporate Functions sollen die Maßnahmen bis Ende 2008 abgeschlossen werden. Dabei steht das Abbauziel für Private & Corporate Clients teilweise unter dem Vorbe-halt des Erreichens bestimmter Vertriebsziele.

Dresdner Kleinwort, die Investmentbanking-Sparte der Dresdner Bank, hat im August 2007 als erstes europäisches Institut erfolgreich den Zertifizierungsprozess für die SEPA-(Single Euro Pay-ment Area-)Überweisung der Euro Banking Association (EBA) abgeschlossen. Ab 28. Januar 2008 wurden die SEPA-Vorgaben für den Euroraum verbindlich. Damit werden u. a. ab dem Jahr 2012 die Laufzeiten für Überweisungen von drei Tagen auf einen Tag im SEPA-Raum verkürzt. Mit der Einführung der SEPA-Lastschrift ist nach Umsetzung der EU-Zahlungsdiensterichtlinie in allen europäischen Ländern jedoch nicht vor Ende 2009 zu rechnen.

Mitte Dezember 2007 haben wir unsere Immobilienfondsgesellschaft DEGI Deutsche Gesellschaft für Immobilienfonds mbH mit Wirkung vom 1. Januar 2008 an den britischen Vermögensverwal-ter Aberdeen Asset Management verkauft. Mit dem neuen Eigentümer wurde für die nächsten drei Jahre ein Vertriebsabkommen geschlossen. Die Transaktion wird voraussichtlich im ersten Quartal 2008 abgeschlossen sein. Der sich aus dem Verkauf ergebende Veräußerungsgewinn wird sich somit im Ergebnis des Dresdner-Bank-Konzerns im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres niederschlagen.

20 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Überblick

Die im Kapitel „Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen“ beschriebenen Auswirkungen der Finanzmarktkrise haben im Jahr 2007 auch die Geschäftsentwicklung der Dresdner Bank maßgeblich beeinträchtigt. Die Krise hat sich insbesondere in ausgewählten Geschäftsaktivitä-ten unseres Unternehmensbereichs Investment Banking ausgewirkt:

US-Subprime-

Kredite

Conduits

CDOs

LeveragedBuy-out

SonstigeABS

Monoliners

RMBS

StructuredInvestmentVehicle

Kreditver-besserungen

Zu den Aktivitäten im Einzelnen:

Asset-Backed-Securities Handelsbuch

Die Dresdner Bank strukturiert und handelt im Rahmen ihres Kapitalmarktgeschäfts soge-nannte Asset-Backed-Securities (ABS). Unter ABS versteht man strukturierte Wertpapiere, die mit Forderungsrechten besichert sind. Das direkte Exposure im Handelsportfolio der Dresdner Bank mit derartigen Papieren als Teil der Handelsaktiva betrug zum Jahresultimo 2007 10,5 Mrd. €. Dabei handelt es sich um ein Nettoexposure nach Berücksichtigung von Siche-rungs- und Nettinggeschäften.

Nach Ratingklassen und Produktarten gliedert sich das direkte ABS-Handelsportfolio wie folgt:

Gesamt- Volumina nach Ratingklassen 31.12.2007 Mrd. €

volumina AAA AA A BBB BB und geringer

CDO 2,3 66 % 19 % 4 % 3 % 8 %

US-RMBS 1,7 28 % 51 % 13 % 4 % 4 %

Sonstige ABS 6,5 90 % 0 % 2 % 4 % 4 %

ABS-Handelsbuch 10,5 74 % 11 % 4 % 4 % 7 %

Rund 74 % befinden sich in der Ratingklasse AAA, weitere 19 % sind als Investment Grade einge-stuft, und nur 7 % sind Non-Investment Grade. Untergliedert nach Produktkategorien betrug der Anteil der AAA-gerateten Papiere bei den sonstigen ABS rund 90 %, bei den Collateralised Debt Obligations (CDOs) rund 66 % und bei den US-Residential Mortgaged Backed Securities (US-RMBS) rund 28 %.

Auswirkungen der Finanzkrise

Konzernlagebericht 21

Das Volumen des ABS-Handelsbuchs von 10,5 Mrd. € belief sich nach Wertkorrekturen in Höhe von 1,3 Mrd. € zum Jahresende 2007 auf 9,2 Mrd. €. Davon betrafen rund 2,9 Mrd. € CDOs und US-RMBS, auf die der überwiegende Teil der Bewertungserfordernisse entfiel.

2007 Mrd. €

Volumina vor Wertkorrekturen

Wertkorrekturen Volumina nach Wertkorrekturen

CDO 2,3 0,8 1,5

US-RMBS 1,7 0,3 1,4

Sonstige ABS 6,5 0,2 6,3

ABS-Handelsbuch 10,5 1,3 9,2

Innerhalb der CDO- und US-RMBS-Bestände waren insbesondere für Mezzanine-CDOs und „Subprime“-US-RMBS Wertkorrekturen vorzunehmen.

2007 Mio. €

Volumina vor Wertkorrekturen

Wertkorrekturen Volumina nach Wertkorrekturen

CDO 2.282 759 1.523

– High Grade 1.615 225 1.390

– Mezzanine 667 534 133

US-RMBS 1.666 327 1.339

– Prime 713 71 642

– Midprime 336 50 286

– Subprime 617 206 411

Nach Wertkorrekturen belief sich der Buchwert dieser Papiere auf 544 Mio. €.

Monoliner

Im Zusammenhang mit der Finanzkrise sind im Verlauf des Jahres 2007 zunehmend auch Absicherungsgeschäfte mit sogenannten „Monolinern“ ins Blickfeld gerückt. Monoliner sind Spezialversicherer, die Anleihen und Kreditrisiken versichern und in diesem Zusammenhang Finanzgarantien vergeben. Die Dresdner Bank hatte zum Jahresende rund 15,9 Mrd. € ihres Bruttoexposures in ABS-Papieren bei Monolinern versichert. Aus der mark-to-market Bewer-tung dieser Sicherungsgeschäfte resultierte ein Kontrahentenrisiko (Wiederbeschaffungswert) in Höhe von rund 1,2 Mrd. €; dies berücksichtigt einen Add-on für potenzielle zukünftige Markt-schwankungen, der auf Basis statistischer Daten und Simulationen ermittelt wird. Dieses Kont-rahentenrisiko mit Monoliner wurde durch zusätzliche Sicherungsmaßnahmen mit Dritten in Höhe von rund 0,4 Mrd. € rückgesichert.

22 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Kreditverbesserungen

Die Dresdner Bank stellt im Rahmen ihres strukturierten Kreditgeschäfts sogenannte Credit Enhancements oder Kreditverbesserungen zur Verfügung. Dabei lassen sich zwei Strukturen unterscheiden. Bei den sogenannten Conduit Asset Financing Entities (CAFE) übernimmt die Dresdner Bank ein sogenanntes Gap-Risiko; darunter versteht man, dass es für ein verbrieftes Wertpapier in einem Schritt zu einer signifikanten Ratingverschlechterung (Downgrade auf CCC) kommt. Die Bank hat ihr Exposure aus derartigen CAFE-Strukturen von 9,7 Mrd. € zum 30. September 2007 auf 0,1 Mrd. € zum Jahresende fast vollständig zurückgefahren. Bei den sogenannten CIRC-Strukturen (Credit Investment-Related Conduits) übernimmt die Dresdner Bank für ein Wertpapierportfolio eine nachrangige Haftung (second loss position). Wenn der Wert des Portfolios unter einen festgelegten Prozentsatz innerhalb der erstrangigen Haftung fällt, hat die Bank das Recht, das Portfolio am Markt zu verkaufen. Auch bei diesen Produkten hat die Bank das Volumen deutlich reduziert; es betrug zum Jahresende 2007 noch rund 2,8 Mrd. €.

Conduits

Unter „Conduits“ versteht man Zweckgesellschaften, die Forderungen über die Ausgabe von Geldmarktpapieren refinanzieren. Seit Ende der 90er-Jahre arrangiert die Dresdner Bank die Verbriefung von Forderungsportfolios von und für Kunden durch regresslose Forderungsver-käufe über Asset-Backed-Commercial-Paper-(ABCP-)Progamme. Basis dieser Verbriefungs-transaktionen sind im Wesentlichen Kundenforderungen, die aus dem Geschäft der Kunden generiert werden. Teilweise werden auch eigene Kreditforderungen verbrieft. Es werden keine Arbitragegeschäfte betrieben. Zum Jahresende 2007 beliefen sich die im Bankbuch abgebilde-ten Verpflichtungen der Dresdner Bank aus kundenbezogenen Conduit-Transaktionen auf 14,5 Mrd. €. Diese bestanden zu 78 % aus sogenannten Liquiditätsfazilitäten/Back-up-Linien zugunsten der von der Dresdner Bank administrierten Conduits „Silvertower“ und „Beethoven“. Über diese Programme wurden zum Ultimo des Berichtsjahres 8,7 Mrd. € Forderungen ange-kauft. Zum Jahresende 2007 waren die Liquiditätslinien zu 1,2 Mrd. € gezogen. Zusätzlich stell-ten wir den beiden Conduits zum Jahresende 2,7 Mrd. € Liquidität mittels Zeichnung von kurz-fristigen Papieren zur Verfügung. An ABCP-Programmen, die von anderen Banken aufgelegt wurden, ist die Dresdner Bank nur in geringem Maße als Investor oder Liquiditätsgeber betei-ligt.

Leveraged Buy-out (LBO)

Das Geschäft mit syndizierten Krediten zur Finanzierung fremdkapitalfinanzierter Unterneh-mensübernahmen (sogenannte LBO-Finanzierungen) entwickelte sich im zweiten Halbjahr 2007 zunehmend schwierig. Zum Jahresende 2007 betrug das Volumen aus diesen Aktivitäten bei der Dresdner Bank rund 4,6 Mrd. €. Dies schließt sowohl den Teil ein, den wir selbst über-nehmen, als auch die sich in der Syndizierungsphase befindlichen Volumina und noch nicht gezogene Tranchen. In diesem Geschäft beschränkt die Dresdner Bank ihre Aktivitäten vor-nehmlich auf den europäischen Markt und verfolgt eine risikobewusste Strategie. Im dritten Quartal war eine Wertberichtigung in Höhe von 30 Mio. € zu bilden.

Konzernlagebericht 23

Structured Investment Vehicle (SIV)

Bei Structured Investment Vehicles (SIV) handelt es sich um Gesellschaften, die primär in strukturierte Anleihen investieren und sich über die Ausgabe von Medium-Term Notes bzw. Commercial Papers refinanzieren.

Die Dresdner Bank fungiert für das SIV „K2“ als Asset Manager. Sie ist zudem mit rund 3,5 % an K2 beteiligt und steht K2 mit einer Liquiditätslinie und Wertpapierpensionsgeschäften zur Verfügung. K2 investiert in hochwertige Wertpapiere sowie Kreditderivate. Von dem Portfolio sind mehr als 90 % mit AAA/AA geratet. Es enthält weder ein direktes „Subprime“-/„Midprime“-Exposure noch durch ABS/MBS unterlegte CDOs. Das Volumen von K2 wurde im vierten Quartal signifikant zurückgefahren. Es betrug zum Jahresende 16,4 Mrd. €. Die Dresdner Bank hat zu Beginn des Jahres 2008 einen Restrukturierungsplan angeboten, um die Rückzahlung der Gel-der zu gewährleisten. Hinsichtlich der von der Bank geplanten Unterstützung im laufenden Geschäftsjahr verweisen wir auf das Kapitel „Ereignisse nach dem Bilanzstichtag“. Vor dem Hintergrund der Schwierigkeiten der im ABCP-Markt tätigen SIV haben wir auf unsere Kapital-beteiligung eine Abschreibung in Höhe von 12 Mio. € vorgenommen.

Im Zusammenhang mit vermitteltem Wertpapierleihgeschäft mit institutionellen Investoren (Agency Lending) hat die Dresdner Bank Medium-Term Notes und Commercial Papers anderer amerikanischer SIVs mit einem Nominalbetrag von 255 Mio. € übernommen.

Bewertungen

Die Dresdner Bank bewertet ihre Handelsbestände grundsätzlich mit dem beizulegenden Zeit-wert. Zur Bestimmung der Zeitwerte werden, wenn immer möglich, Marktpreise herangezogen. Dies setzt einen aktiven Markt voraus. In Fällen, in denen keine belastbaren Marktpreise vorla-gen, wurden die Bewertungen aus Preisen vergleichbarer Vermögensgegenstände abgeleitet. Darüber hinaus wurden Modelle als Grundlage der Bewertung herangezogen.

Für das Portfolio der von der Finanzmarktkrise besonders betroffenen Bestände an RMBS und CDOs standen in der zweiten Jahreshälfte und zum Jahresultimo nur bedingt belastbare Marktpreise zur Verfügung. Demnach haben wir unsere Bewertungen für diese Papiere weitge-hend an den Marktbewertungen für ähnlich ausgestaltete Papiere orientiert. Diese Quotierun-gen sind den marktüblichen Preisstellungen von anderen Marktteilnehmern und Wettbewer-bern entnommen worden. Soweit für CDOs dies wegen fehlender Verfügbarkeit von Preisstel-lungen nicht möglich war, wurden die Bewertungen vintage- und ratingspezifisch auf Basis des ABX-Home-Equity-Index abgeleitet. Da es keine allgemein gültigen Marktstandards gibt, sind den Bewertungsmodellen Grenzen gesetzt, sodass alternative Annahmen und Eingabeparame-ter unterschiedliche Ergebnisse erzeugen würden.

Neben den genannten Wertkorrekturen ergaben sich im Zuge der Finanzmarktkrise diverse indirekte Ergebniseffekte, die das Gesamtjahresergebnis mit rund 350 Mio. € belasteten; dies enthielt Abschreibungen auf Finanzanlagen infolge dauerhafter Wertminderungen in Höhe von 33 Mio. €.

24 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Im Geschäftsjahr 2007 erwirtschaftete der Dresdner-Bank-Konzern einen Jahresüberschuss von 410 Mio. €. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahr entspricht dies einem Rückgang um 460 Mio. € oder 52,9 %.

2007 2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Zinsüberschuss 3.061 2.664 397 14,9

Provisionsüberschuss 2.866 2.841 25 0,9

Handelsergebnis -481 1.278 -1.759

Sonstige betriebliche Erträge 0 30 -30 -100,0

Operative Erträge 5.446 6.813 -1.367 -20,1

Verwaltungsaufwand 4.849 5.397 -548 -10,2

Sonstige betriebliche Aufwendungen 19 39 -20 -51,3

Operative Aufwendungen 4.868 5.436 -568 -10,4

Risikovorsorge im Kreditgeschäft -132 27 -159

Operatives Ergebnis 710 1.350 -640 -47,4

Ergebnis aus Finanzanlagen 183 276 -93 -33,7

Restrukturierungsaufwand 50 422 -372 -88,2

Ergebnis vor Steuern 843 1.204 -361 -30,0

Steuern 373 258 115 44,6

Ergebnis nach Steuern 470 946 -476 -50,3

Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn 60 76 -16 -21,1

Jahresüberschuss 410 870 -460 -52,9

Die Operativen Erträge des Dresdner-Bank-Konzerns gingen gegenüber dem Vorjahr (6.813 Mio. €) um 20,1 % auf 5.446 Mio. € zurück. Die Operativen Aufwendungen (Verwaltungs-aufwendungen und Sonstige betriebliche Aufwendungen) konnten mit 4.868 Mio. € im Ver-gleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum (5.436 Mio. €) um 10,4 % reduziert werden. Bei der Risikovorsorge für das Kreditgeschäft ergab sich eine Nettoauflösung in Höhe von 132 Mio. €. Insgesamt erzielte die Bank ein Operatives Ergebnis von 710 Mio. €. Gegenüber dem Vorjahreswert von 1.350 Mio. € entspricht dies einem Rückgang um 640 Mio. €.

Das nicht operative Ergebnis betrug für den Berichtszeitraum 133 Mio. € (Vorjahr: -146Mio. €). Hierin sind im Wesentlichen Erlöse aus dem Verkauf von nicht strategischen Beteiligungen enthalten.

Das Ergebnis vor Steuern lag bei 843 Mio. € (Vorjahr: 1.204 Mio. €). Nach Abzug der Steuern und der auf fremde Gesellschafter entfallenden Gewinnanteile erreichte der Jahresüberschuss 410 Mio. € (Vorjahr: 870 Mio. €). Den Jahresüberschuss haben wir den Gewinnrücklagen zuge-führt. Für das Geschäftsjahr 2007 wird keine Dividende ausgeschüttet.

Zu den Ergebniskomponenten im Einzelnen:

Konzernergebnis

Konzernlagebericht 25

Zinsüberschuss

Der Zinsüberschuss lag mit 3.061 Mio. € um 14,9 % über dem Wert des Vorjahres (2.664 Mio. €). Der Anstieg um 397 Mio. € beruhte neben einem erhöhten at-Equity-Ergebnis und einem ge-genüber dem Vorjahreszeitraum um rund 100 Mio. € gestiegenen positiven Effekt aus IAS 39 vornehmlich auf gestiegenen Erträgen im Kundengeschäft.

Dies resultierte in erster Linie aus gestiegenen Erträgen aus dem Finanzierungsgeschäft unse-res Unternehmensbereichs Investment Banking sowie aus höheren Erträgen aus dem Einla-gengeschäft mit Privat- und Firmenkunden.

2007 2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Zinserträge 7.767 6.922 845 12,2

Zinsaufwendungen 4.875 4.324 551 12,7

Bewertungseffekt aus IAS 39 169 66 103 >+100,0

Zinsüberschuss 3.061 2.664 397 14,9

Risikoaktiva des Bankbuchs (Durchschnitt)1) 116.136 113.310 2.826 2,5

Zinsmarge in % 2,33 2,29 1) Gemäß KWG/SolvV.

Der Anstieg der laufenden Erträge aus at-Equity-bewerteten Unternehmen resultierte aus ei-nem einmaligen Ertrag unserer Beteiligung KGAL (Kommanditgesellschaft Allgemeine Leasing GmbH & Co.) aufgrund des Verkaufs ihrer Beteiligungen an der ASL Auto Service Leasing GmbH sowie an der Disko-Gruppe. Aus dieser Transaktion resultierte im ersten Quartal ein steuerfrei-er Ertrag in Höhe von 186 Mio. €.

Die Gesamtzinsmarge für das Berichtsjahr 2007 auf Basis der durchschnittlichen risikogewich-teten Aktiva des Bankbuchs lag – ohne den Veräußerungsgewinn der KGAL – bei 2,33 % (Vor-jahr: 2,29 %).

Provisionsüberschuss

Der Provisionsüberschuss betrug 2.886 Mio. € und hat damit wieder das Niveau des sehr guten Vorjahreszeitraums (2.841 Mio. €) erreicht.

2007 2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Wertpapiergeschäft 1.321 1.304 17 1,3

Vermögensverwaltung 323 325 -2 -0,6

Beratungs- und Emissionsgeschäft 288 361 -73 -20,2

Zahlungsverkehr 254 262 -8 -3,1

Auslandsgeschäft 139 137 2 1,5

Sonstiges 541 452 89 19,7

Provisionsüberschuss 2.866 2.841 25 0,9

26 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Knapp die Hälfte und damit den größten Teil des Provisionsüberschusses steuerte auch im Berichtsjahr das Wertpapiergeschäft bei. Die Erträge aus diesem Produktfeld stiegen um 1,3 % auf insgesamt 1.321 Mio. € (Vorjahr: 1.304 Mio. €). Zuwächse verzeichneten wir insbesondere beim Geschäft mit Zertifikaten und mit festverzinslichen Wertpapieren. Das Geschäft mit Aktien blieb demgegenüber hinter dem Vorjahreswert zurück. Auch die im Auslandsgeschäft erzielten Erträge lagen knapp über dem Vorjahresniveau. Die aus dem Beratungs- und Emissi-onsgeschäft erzielten Provisionen ermäßigten sich im Vergleich zum Vorjahr um 73 Mio. € auf 288 Mio. €.

Während die Erträge im Emissionsgeschäft aufgrund deutlich rückläufiger Emissionsaktivitä-ten an den Kapitalmärkten um 51 Mio. € hinter dem Vorjahr zurückblieben, lagen die Erträge im M&A-Geschäft im Berichtsjahr mit 214 Mio. € um 9 % unter dem Vergleichswert des Vorjah-res (236 Mio. €). Mit 323 Mio. € hat der Provisionsüberschuss aus der Vermögensverwaltung den guten Wert des Vorjahres (325 Mio. €) wieder erreicht. Die in dem Posten Sonstiges enthaltenen Erträge aus dem Vermittlungsgeschäft mit der Allianz sowie die Erträge aus dem Beratungsge-schäft im Kreditbereich konnten gesteigert werden.

Handelsergebnis

Das Handelsergebnis betrug -481 Mio. €. Es ging gegenüber dem Vorjahresergebnis (1.278 Mio. €) um 1.759 Mio. € zurück.

2007 2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Handel in Zinsprodukten 431 657 -226 -34,4

Handel in Aktienprodukten 260 311 -51 -16,4

Handel in Devisen und Edelmetallen 256 210 46 21,9

Handel in Kreditprodukten -1.231 241 -1.472

Andere Handelsaktivitäten 26 -28 54

Bewertungseffekt aus IAS 39 -223 -113 -110 -97,3

Handelsergebnis -481 1.278 -1.759

Der Ergebnisrückgang aus dem originären Handelsgeschäft um rund 1,6 Mrd. € resultierte weitgehend aus Bewertungsanpassungen bei strukturierten Kreditprodukten im Zusammen-hang mit der Finanzmarktkrise. Entsprechend zeigte der Handel mit Kreditprodukten ein nega-tives Ergebnis; es enthielt 1,3 Mrd. € auf direkt der Krise an den Kreditmärkten zuordenbare Bewertungsanpassungen in erster Linie bei CDOs und US-RMBS. Das Ergebnis aus dem Handel mit Zins- und Aktienprodukten konnte nicht an das hohe Vorjahresniveau anknüpfen. Im Han-del mit Devisen- und Edelmetallen verzeichneten wir dagegen ein erfreuliches Wachstum zum Vorjahr, das u. a. auf eine erhöhte Volatilität sowie auf erhöhte Handelsvolumina in diesen Teilmärkten zurückzuführen war. Darüber hinaus enthielt das Handelsergebnis negative Effek-te aus IAS 39 in Höhe von 223 Mio. € (Vorjahr –113 Mio. €).

Konzernlagebericht 27

IAS 39

Die Rechnungslegung für Sicherungsbeziehungen stellt im Rahmen von IAS 39 hohe Anforde-rungen an die Zuordnung von Sicherungsderivaten zu dem jeweiligen Grundgeschäft. Daher können nicht alle ökonomisch effektiven Sicherungsderivate im Hedge-Accounting nach IAS 39 berücksichtigt werden. Im Handelsergebnis schlagen sich dadurch Bewertungsergebnisse von Sicherungsderivaten nieder, die sich nach den Vorschriften von IAS 39 nicht als Sicherungsge-schäfte qualifizieren lassen. Als Folge werden im Zinsüberschuss enthaltene Realisierungen und Abgrenzungen aus Sicherungsderivaten dem Handelsergebnis zugeordnet. Bewertungsef-fekte von vorzeitig beendeten Hedgebeziehungen werden über die Restlaufzeit des Grundge-schäftes linear amortisiert. Die Bewertungsänderung der jeweiligen Derivate steht dem kom-pensierend gegenüber. Zusätzlich zum Hedge-Accounting wird die Fair-Value-Option als In-strument zur Reduktion der durch IAS 39 verursachten Effekte eingesetzt. Die Marktbewertung der betreffenden Positionen im Anlagebuch kompensieren dann die entsprechenden Fair-Value-Änderungen der Sicherungsderivate.

Die Gesamtwirkung aus der Anwendung von IAS 39 auf das Operative Ergebnis – bestehend aus gegenläufigen Effekten im Zinsüberschuss und im Handelsergebnis – betrug im Berichtsjahr -54 Mio. € (Vorjahr: -47 Mio. €). Der Anstieg der Ergebnisbelastung ist primär beeinflusst durch die im dritten und vierten Quartal des Berichtsjahres zu beobachtende Verflachung der Zins-kurve an den Zinsderivatemärkten.

2007 2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Effekt im Zinsüberschuss 169 66 103 >+100,0

Effekt im Handelsergebnis -223 -113 -110 -97,3

Gesamteffekt aus IAS 39 -54 -47 -7 -14,9

Verwaltungsaufwand

Der Verwaltungsaufwand konnte 2007 um 548 Mio. € auf 4.849 Mio. € reduziert werden. Sowohl der Personalaufwand als auch der Sachaufwand trugen zu dieser positiven Entwicklung bei.

2007 2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Personalaufwand 2.935 3.415 -480 -14,1

Sachaufwand 1.914 1.982 -68 -3,4

Verwaltungsaufwand 4.849 5.397 -548 -10,2

Mitarbeiter (Anzahl) 31.12. 31.198 32.752 -1.554 -4,7

Mitarbeiterkapazitäten 31.12. 26.309 27.625 -1.316 -4,8

Cost-Income-Ratio in % 89,4 79,8

28 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Mit 2.935 Mio. € lag der Personalaufwand um 14,1 % unter dem Vorjahreswert von 3.415 Mio. €. Neben weiteren Effizienzsteigerungen in den Unternehmenseinheiten hat auch der planmäßi-ge Mitarbeiterabbau im Rahmen von „Neue Dresdner Plus“ zu dieser Entwicklung beigetragen. Zudem waren die leistungsabhängigen Vergütungen – im Einklang mit der Ergebnisentwick-lung insbesondere im Investment Banking – rückläufig.

Bei den Sachkosten konnten wir – trotz zusätzlicher Aufwendungen im Rahmen bestimmter Wachstumsaktivitäten – ebenfalls einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 68 Mio. € auf 1.914 Mio. € verzeichnen. Neben der weiterhin strikten Kostendisziplin in allen Unternehmens-einheiten war dies insbesondere auf rückläufige IT- und Raumkosten zurückzuführen. Die rückläufigen Raumkosten sind u. a. das Ergebnis unserer seit Jahren laufenden Aktivitäten zur Flächenoptimierung im Inland.

Insgesamt konnte sich der Rückgang im Verwaltungsaufwand aber aufgrund der Ertragsent-wicklung nicht auf die Effizienzkennziffer durchschlagen: Die Cost-Income-Ratio stieg um 9,6 %-Punkte auf 89,4 % (Vorjahr: 79,8 %).

Risikovorsorge im Kreditgeschäft

Für die Risikovorsorge im Kreditgeschäft ergab sich für das Geschäftsjahr 2007 eine Nettoauflö-sung in Höhe von 132 Mio. € (Vorjahr: Nettozuführung in Höhe von 27 Mio. €).

Obwohl die Netto-Einzelwertberichtigungen im Vergleich zum Vorjahr um 12,6 % zurückge-gangen sind, gab es eine leichte Zunahme der Bruttozuführungen, die auch im Zusammen-hang mit der aktuellen Entwicklung an den Kapitalmärkten stand. Bei den Pauschalwertberich-tigungen kam es zu einem deutlichen Anstieg der ausgewiesenen Nettoauflösung. Im Berichts-jahr wurde die in der Vergangenheit separat erfasste Länderrisikovorsorge nunmehr im Rah-men der Pauschalwertberichtigung berücksichtigt. Dabei führte die Verfeinerung unseres bis-herigen Berechnungsmodells zu einer weitgehenden Auflösung der Länderrisikovorsorge. Die ebenfalls in den Pauschalwertberichtigungen ausgewiesenen pauschalierten Wertberichtigun-gen haben sich im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls deutlich verringert. Dabei konnten wir aufgrund verbesserter Einschätzungen im Zusammenhang mit der Anerkennung unserer in-ternen Modelle gemäß Basel II Vorsorgebestände abbauen.

2007 2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Einzelwertberichtigungen (netto)1) 118 135 -17 -12,6

Pauschalwertberichtigungen (netto)2) -250 -108 -142 <-100,0

Risikovorsorge im Kreditgeschäft -132 27 -159

1) Inklusive Eingänge auf abgeschriebene Forderungen. 2) Inklusive Länderwertberichtigungen und pauschalierte Wertberichtigungen.

Für die Einzelrisiken ergab sich eine Nettozuführung in Höhe von 118 Mio. €; ohne die Eingänge auf abgeschriebene Forderungen in Höhe von 198 Mio. € (Vorjahr: 176 Mio. €) lag die Einzel-wertberichtigungsquote auf Basis des durchschnittlichen Kreditvolumens bei 0,28 % nach 0,30 % im Vorjahr. Insgesamt blieben im Berichtsjahr die Zuführungen zu Wertberichtigungen

Konzernlagebericht 29

im Kreditgeschäft in Höhe von 512 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres (508 Mio. €). Mit 446 Mio. € lagen die Auflösungen um rund 46 % über dem Vorjahreswert (305 Mio. €).

2007 2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Zuführungen zu Wertberichtigungen 512 508 4 0,8

Auflösungen 446 305 141 46,2

Eingänge auf abgeschriebene Forderungen 198 176 22 12,5

Risikovorsorge im Kreditgeschäft -132 27 -159

Der Gesamtbestand der Risikovorsorge zum Jahresultimo 2007 hat sich nach Zuführungen, Auflösungen und Ausbuchungen zum Berichtsstichtag auf 961 Mio. € (Vorjahr: 1.237 Mio. €) reduziert. Die Bestandsquote auf Basis des Kreditvolumens lag bei 0,9 % nach 1,1 % im Vorjahr. Die Wertberichtigungsquote auf Basis durchschnittlicher Risikoaktiva betrug -0,11 % (Vorjahr: 0,02 %). Gegenüber dem Jahresende 2006 konnte das Portfolio an Problemkrediten – insbeson-dere aufgrund von Ausbuchungen sowie der Rückführung größerer Einzelengagements – wei-ter um 247 Mio. € auf 1,8 Mrd. € abgebaut werden. Die Deckungsquote, die das Verhältnis von Risikovorsorgebestand zu den Risikoelementen beschreibt, lag bei 54,4 % (Vorjahr: 61,5 %).

2007 2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Kreditvolumen 113.026 112.375 651 0,6

Bestand an Risikovorsorge 961 1.237 -276 -22,3

Risikoelemente1) 1.766 2.013 -247 -12,3

Wertberichtigungsquote in % -0,11 0,02

Bestandsquote in % 0,9 1,1

Deckungsquote in % 54,4 61,5 1) Problemkredite und potenzielle Problemkredite.

Ergebnis aus Finanzanlagen

Das Ergebnis aus Finanzanlagen betrug für den Berichtszeitraum 183 Mio. € nach 276 Mio. € im Vorjahr. Im Zuge des gezielten Abbaus unseres Beteiligungsportfolios haben wir im Laufe des Geschäftsjahres 2007 unseren Anteil an der Arcandor AG weiter reduziert. Darüber hinaus haben wir auch Bestände an der koreanischen Hana Financial Group veräußert. Der Wert des Vorjahres enthielt im Wesentlichen Gewinne aus der Veräußerung von Münchener-Rück-Anteilen sowie aus der Beteiligung an der Eurohypo AG.

2007 2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Realisierungsgewinne/-verluste 272 500 -228 -45,6

Bewertungsergebnis -89 -224 135 60,3

Ergebnis aus Finanzanlagen 183 276 -93 -33,7

Die im Berichtsjahr vorzunehmenden Bewertungserfordernisse in Höhe von 89 Mio. € (Vorjahr: -224 Mio. €) standen auch im Zusammenhang mit der Finanzkrise. Insgesamt lag das Ergebnis aus Finanzanlagen um rund ein Drittel unter dem Niveau des Vorjahres.

30 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Restrukturierungsaufwand

Für das Berichtsjahr sind Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 50 Mio. € angefallen. Hiervon entfielen 48 Mio. € auf neue Maßnahmen, die zu rund der Hälfte im Zusammenhang mit Anpassungen aufgrund der Finanzkrise im Unternehmensbereich Investment Banking stehen. Zusätzliche Restrukturierungskosten fielen im IT-Bereich durch Outsourcing-Maß-nahmen an; dies soll zu weiteren Effizienzsteigerungen führen. Der hohe Wert des Vorjahres betraf hauptsächlich das Programm „Neue Dresdner Plus“.

2007 2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Programme 2007 48 – 48

Programm „Neue Dresdner Plus“ 4 408 -404 -99,0

Weitere Programme -2 14 -16

Restrukturierungsaufwand 50 422 -372 -88,2

Steuern

Für das Berichtsjahr haben wir einen Steueraufwand in Höhe von 373 Mio. € (Vorjahr: 258 Mio. €) ausgewiesen. Der im Vergleich zum Vorjahr höhere laufende Steueraufwand beruh-te vornehmlich auf dem gestiegenen zu versteuernden Einkommen im Inland. Einer durch die Verabschiedung der Unternehmensteuerreform ausgelösten Neubewertung unserer aktiven und passiven latenten Steuern standen gegenläufige Effekte gegenüber.

2007 2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Laufende Steuern 335 209 126 60,3

Latente Steuern 38 49 -11 -22,4

Steuern 373 258 115 44,6

Konzernlagebericht 31

Die nachfolgende Segmentberichterstattung zeigt die Ergebnisentwicklung der Unternehmens- und Funktionsbereiche in der für das Geschäftsjahr 2007 gültigen Organisationsstruktur. Im Geschäftsjahr 2007 wurden bei der Segmentierung methodische Änderungen vorgenommen. Die Vorjahresangaben wurden den organisatorischen und methodischen Änderungen entspre-chend angepasst. Erläuternde Informationen finden sich unter der Anhangangabe 11.

Die nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse unserer Unternehmensbereiche für das Ge-schäftsjahr 2007:

Private & Corporate Clients

Investment Banking Business Services Corporate Functions Dresdner-Bank-Konzern gesamt

Mio. € 2007 2006 2007 2006 2007 2006 2007 2006 2007 2006

Zinsüberschuss 1.669 1.608 1.103 961 -10 -9 299 104 3.061 2.664

Provisionsüberschuss 1.887 1.944 867 860 6 25 106 12 2.866 2.841

Handelsergebnis 69 72 -342 1.290 – – -208 -84 -481 1.278

Sonstige betriebliche Erträge – – – – – – 0 30 0 30

Operative Erträge 3.625 3.624 1.628 3.111 -4 16 197 62 5.446 6.813

Direkter Verwaltungsaufwand 1.768 1.794 1.266 1.600 1.182 1.296 633 707

Kostenverrechnung zwischen Segmenten 903 928 956 977 -1.173 -1.216 -686 -689

Verwaltungsaufwand 2.671 2.722 2.222 2.577 9 80 -53 18 4.849 5.397

Sonstige betriebliche Aufwendungen 12 -5 8 – 7 – -8 44 19 39

Operative Aufwendungen 2.683 2.717 2.230 2.577 16 80 -61 62 4.868 5.436

Risikovorsorge 58 124 57 -15 – – -247 -82 -132 27

Operatives Ergebnis 884 783 -659 549 -20 -64 505 82 710 1.350

Ergebnis aus Finanzanlagen -2 16 -67 4 -1 – 253 256 183 276

Restrukturierungsaufwand 4 101 33 131 14 2 -1 188 50 422

Ergebnis vor Steuern 878 698 -759 422 -35 -66 759 150 843 1.204

Veränderung gegenüber Vorjahr 180 -1.181 31 609 -361

Cost-Income-Ratio in % 74,0 75,0 137,0 82,8 89,4 79,8

Wertberichtigungsquote1) in % 0,14 0,29 0,08 -0,02 -0,11 0,02

Eigenkapitalrendite vor Steuern2) in % 44,1 42,1 -25,9 16,8 8,5 15,6

Risikokapital3) (Durchschnitt) 2.000 1.900 2.800 3.300 100 100 1.600 1.800 6.500 7.100

Risikoaktiva (Durchschnitt) 42.900 43.200 70.600 66.300 200 200 5.900 5.100 119.600 114.800

1) Nettorisikovorsorge in % der durchschnittlichen Risikoaktiva des Bankbuchs. 2) Ergebnis vor Steuern und Restrukturierungsaufwand in % des durchschnittlichen IFRS-Kapitals; für die Unternehmensbereiche auf Basis des zugeordneten

durchschnittlichen Risikokapitals. 3) Die Beträge stellen den Bedarf der Divisionen an Risikokapital aufgrund der Positionen in den unterschiedlichen Risikoarten unter Berücksichtigung von Diversifi-

kationseffekten dar.

Segmentergebnisse

32 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Private & Corporate Clients

Der Unternehmensbereich Private & Corporates Clients erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2007 ein Operatives Ergebnis von 884 Mio. €. Insgesamt entspricht dies einer Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr um 12,9 %. Das Ergebnis vor Steuern betrug 878 Mio. € (Vorjahr: 698 Mio. €).

2007 2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Zinsüberschuss 1.669 1.608 61 3,8

Provisionsüberschuss 1.887 1.944 -57 -2,9

Handelsergebnis 69 72 -3 -4,2

Sonstige betriebliche Erträge – –

Operative Erträge 3.625 3.624 1 0,0

Direkter Verwaltungsaufwand 1.768 1.794 -26 -1,4

Kostenverrechnung zwischen Segmenten 903 928 -25 -2,7

Verwaltungsaufwand 2.671 2.722 -51 -1,9

Sonstige betriebliche Aufwendungen 12 -5 17

Operative Aufwendungen 2.683 2.717 -34 -1,3

Risikovorsorge im Kreditgeschäft 58 124 -66 -53,2

Operatives Ergebnis 884 783 101 12,9

Ergebnis aus Finanzanlagen -2 16 -18

Restrukturierungsaufwand 4 101 -97 -96,0

Ergebnis vor Steuern 878 698 180 25,8

Cost-Income-Ratio in % 74,0 75,0

Wertberichtigungsquote in % 0,14 0,29

Eigenkapitalrendite vor Steuern in % 44,1 42,1

Risikokapital (Durchschnitt) 2.000 1.900 100 5,3

Risikoaktiva (Durchschnitt) 42.900 43.200 -300 -0,7

Die Operativen Erträge erreichten 3.625 Mio. € und lagen damit auf dem Niveau des entspre-chenden Vorjahreszeitraums (3.624 Mio. €).

Der Zinsüberschuss konnte mit 1.669 Mio. € gegenüber dem Vorjahreswert (1.608 Mio. €) um 3,8 % gesteigert werden. Unser Produktangebot im Einlagengeschäft für Privat- und Firmen-kunden führte im Verlauf des Jahres zu Mittelzuflüssen, wodurch die Erträge aus dem Einla-gengeschäft deutlich gesteigert werden konnten. Dabei wurden alleine über das „Laufzeitkonto mit Superzins“ rund 3,7 Mrd. € Mittelzuflüsse generiert. Dieser Erfolg spiegelt sich auch in der weiteren Stärkung unserer Kundenbasis wider. Zur wachsenden Neukundenzahl hat auch die starke Nachfrage nach unserem Null-Euro-Konto beigetragen. Die Erträge aus dem Kreditge-schäft waren erwartungsgemäß noch leicht rückläufig, vorwiegend aufgrund der Fokussierung auf risikobegrenztes Kreditgeschäft sowie des anhaltend hohen Wettbewerbsdrucks. Dieser Situation begegnen wir mit neuen Produkten.

Konzernlagebericht 33

Im Provisionsüberschuss verzeichneten wir weiterhin deutliche Ertragszuwächse aus dem Geschäft mit innovativen Zertifikaten sowie Anlagen in Renten. Auch die Erträge aus der Ko-operation mit der Dresdner-Cetelem Kreditbank GmbH konnten gegenüber dem Vorjahr erneut zulegen. Positiv entwickelt hat sich auch das Versicherungsgeschäft; während im Sachversiche-rungsgeschäft das hohe Vorjahresniveau gehalten werden konnte, stieg der Absatz von Riester-Rentenversicherungen um gut ein Viertel. Insgesamt wurden damit die gegenläufigen Effekte im Wertpapierbereich aus einer veränderten Produktnachfrage bzw. aus dem veränderten Anlageverhalten unserer Kunden weitgehend ausgeglichen. Der Provisionsüberschuss betrug 1.887 Mio. € und lag damit leicht unter dem Vorjahresniveau.

Durch die konsequente Umsetzung der Effizienzmaßnahmen im Rahmen des Programms „Neue Dresdner Plus“ konnten wir, neben den Gehalts-/Tarifsteigerungen und der Implemen-tierung einer neuen Zielgruppenstrategie, auch die zusätzlichen Investitionen für Wachstums-initiativen kompensieren. Diese erfolgten insbesondere in der Ausrichtung auf integrierte Fi-nanzdienstleistungen sowie in neuen Wachstumsregionen im Private Wealth Management. Insgesamt ist es uns gelungen, den Verwaltungsaufwand auf 2.671 Mio. € zu reduzieren (Vor-jahr: 2.722 Mio. €). Die Cost-Income-Ratio lag bei 74,0 % (Vorjahr: 75,0 %).

Die Nettozuführung für die Risikovorsorge im Kreditgeschäft konnte mit 58 Mio. € mehr als halbiert werden (Vorjahr: 124 Mio. €). Diese erfreuliche Entwicklung war das Ergebnis unseres erfolgreichen Risikomanagements in den vergangenen Perioden. Die Wertberichtigungsquote belief sich dementsprechend auf 0,14 % nach 0,29 % im Vorjahr.

Der Unternehmensbereich Private & Corporate Clients erwirtschaftete im Jahr 2007 insgesamt ein Operatives Ergebnis von 884 Mio. €; das Ergebnis vor Steuern betrug 878 Mio. €. Die Eigenka-pitalrendite vor Steuern verbesserte sich auf 44,1 % und lag weiterhin auf einem hohen Niveau (Vorjahr: 42,1 %).

34 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Investment Banking

Der Unternehmensbereich Investment Banking wies aufgrund der schwachen Marktverfassung und des Abwertungsbedarfs auf ausgewählte Handelsbestände für das Geschäftsjahr 2007 ein negatives Operatives Ergebnis in Höhe von -659 Mio. € aus (Vorjahr: 549 Mio. €). Das Ergebnis vor Steuern betrug -759 Mio. € nach 422 Mio. € im Vorjahr.

2007 2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Zinsüberschuss 1.103 961 142 14,8

Provisionsüberschuss 867 860 7 0,8

Handelsergebnis -342 1.290 -1.632

Sonstige betriebliche Erträge – –

Operative Erträge 1.628 3.111 -1.483 -47,7

Direkter Verwaltungsaufwand 1.266 1.600 -334 -20,9

Kostenverrechnung zwischen Segmenten 956 977 -21 -2,1

Verwaltungsaufwand 2.222 2.577 -355 -13,8

Sonstige betriebliche Aufwendungen 8 – 8

Operative Aufwendungen 2.230 2.577 -347 -13,5

Risikovorsorge im Kreditgeschäft 57 -15 72

Operatives Ergebnis -659 549 -1.208

Ergebnis aus Finanzanlagen -67 4 -71

Restrukturierungsaufwand 33 131 -98 -74,8

Ergebnis vor Steuern -759 422 -1.181

Cost-Income-Ratio in % 137,0 82,8

Wertberichtigungsquote in % 0,08 -0,02

Eigenkapitalrendite vor Steuern in % -25,9 16,8

Risikokapital (Durchschnitt) 2.800 3.300 -500 -15,2

Risikoaktiva (Durchschnitt) 70.600 66.300 4.300 6,5

Gegenüber den Geschäftseinheiten, die besonders von der Finanzkrise getroffen waren und deren Ergebnis sich im Handelsergebnis stark belastend niederschlug, entwickelte sich das strategische Kundengeschäft positiv. Die Operativen Erträge insgesamt lagen aufgrund der Bewertungsverluste im Handel mit 1.628 Mio. € rund 48 % unter dem Vorjahresniveau (3.111 Mio. €).

Der Zinsüberschuss stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14,8 % auf 1.103 Mio. €. Dies war insbesondere auf Zuwächse im Finanzierungsgeschäft und bei Leveraged-Finance-Aktivitäten zurückzuführen. In diesem Geschäft haben wir bereits seit einiger Zeit die Anforde-rungen an Finanzierungen erhöht und restriktiver gestaltet.

Das provisionsabhängige Geschäft erreichte mit 867 Mio. € das gute Niveau des Vorjahreszeit-raums (860 Mio. €). Haupttreiber dieser Entwicklung waren u. a. gestiegene Provisionserträge aus dem Finanzierungsgeschäft und im Geschäft mit Aktienderivaten. Die Erträge aus dem M&A-Geschäft haben wiederum fast das Vorjahresergebnis erreicht.

Die Auswirkungen der aktuellen Finanzkrise spiegeln sich in dem deutlichen Rückgang des Handelsergebnisses um 1,6 Mrd. € auf -342 Mio. € wider. Dabei entfiel der Ergebnisrückgang nahezu ausschließlich auf den Handel mit Kreditprodukten.

Konzernlagebericht 35

Auf die direkt durch die „Subprime“-Krise betroffenen Anlagen haben wir Bewertungsabschläge in Höhe von 1.275 Mio. € vorgenommen. Diese entfielen in erster Linie auf Collateralised Debt Obligations und US-Residential Mortgage-Backed Securities. Darüber hinaus waren auch die übrigen Kreditmärkte von Verwerfungen betroffen, was zu weiteren Ergebnisbelastungen führte. Ausgelöst durch die „Subprime“-Krise kam es zu einem Anstieg der Volatilität in vielen Han-delssparten.

Mit 2.230 Mio. € lagen die Operativen Aufwendungen um 13,5 % deutlich unter dem Wert für den Vergleichszeitraum des Vorjahres. Hier wirkten sich neben Effekten aus der Umsetzung des Programms „Neue Dresdner Plus“ insbesondere die niedrigeren leistungsabhängigen Ver-gütungen aus. Vor dem Hintergrund der ungünstigen Ertragsentwicklung stieg die Cost-Income-Ratio auf über 100 % (Vorjahr: 82,8 %).

Für die Risikovorsorge im Kreditgeschäft war für den Berichtszeitraum eine Nettozuführung in Höhe von 57 Mio. € (Nettoauflösung im Vorjahr von 15 Mio. €) auszuweisen. Bei einem nach wie vor sehr niedrigen Wertberichtigungsbedarf stand die ausgewiesene Nettozuführung im Zu-sammenhang mit der aktuellen Entwicklung an den Kapitalmärkten.

Im Berichtszeitraum waren im Ergebnis aus Finanzanlagen in Höhe von -67 Mio. € Abschrei-bungen im Zusammenhang mit Leveraged-Finance-Transaktionen enthalten. Insgesamt wies der Unternehmensbereich Investment Banking ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von -759 Mio. € aus (Vorjahr: 422 Mio. €). Für die Eigenkapitalrendite vor Steuern errechnete sich aufgrund des Ergebnisausweises ein negativer Wert (Vorjahr: +16,8 %).

36 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Business Services

Das Segment Business Services umfasst unsere geschäftsunterstützenden Serviceeinheiten (Informationstechnologie, Operations, Verwaltung, Personal und Recht). Die Kosten der Busi-ness Services werden – mit Ausnahme der Restrukturierungskosten – auf Grundlage von pro-dukt- und mengenbezogenen Verrechnungsalgorithmen auf die Unternehmensbereiche ver-rechnet.

2007 2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Zinsüberschuss -10 -9 -1 -11,1

Provisionsüberschuss 6 25 -19 -76,0

Handelsergebnis – –

Sonstige betriebliche Erträge – –

Operative Erträge -4 16 -20

Direkter Verwaltungsaufwand 1.182 1.296 -114 -8,8

Kostenverrechnung zwischen Segmenten -1.173 -1.216 43 3,5

Verwaltungsaufwand 9 80 -71 -88,8

Sonstige betriebliche Aufwendungen 7 – 7

Operative Aufwendungen 16 80 -64 -80,0

Risikovorsorge im Kreditgeschäft – –

Operatives Ergebnis -20 -64 44 68,8

Ergebnis aus Finanzanlagen -1 – -1

Restrukturierungsaufwand 14 2 12 >+100,0

Ergebnis vor Steuern -35 -66 31 47,0

Risikokapital (Durchschnitt) 100 100 0 0,0

Risikoaktiva (Durchschnitt) 200 200 0 0,0

Die Direkten Verwaltungsaufwendungen konnten im Vergleich zum Vorjahr um 114 Mio. € auf 1.182 Mio. € gesenkt werden. Dies betrifft sowohl die Personal- als auch die Sachaufwendungen unserer unter Business Services zusammengefassten Serviceeinheiten und reflektiert die wei-teren Effizienzsteigerungen und die strikte Kostendisziplin in diesen Funktionsbereichen. Der Kostenrückgang um 8,8 % schlug sich sowohl in niedrigeren Kostenverrechnungen an die ande-ren Segmente als auch in einem um 44 Mio. € verbesserten Operativen Ergebnis des Bereichs nieder. Der Restrukturierungsaufwand in Höhe von 14 Mio. € stand primär im Zusammenhang mit Effizienzmaßnahmen im Bereich Informationstechnologie. Das Ergebnis vor Steuern be-trug -35 Mio. € (Vorjahr: -66 Mio. €).

Konzernlagebericht 37

Corporate Functions

Das Segment Corporate Functions enthält die Kosten der Funktionsbereiche mit Konzern-steuerungsaufgaben (Finanzen/Compliance, Risikomanagement/-controlling und die dem CEO direkt unterstellten Einheiten wie Group Coordination, die Treasury, die Revision und die Unternehmenskommunikation). Im Rahmen der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung werden diese Kosten – mit Ausnahme der Restrukturierungskosten – vollständig an die Unter-nehmensbereiche verrechnet. Des Weiteren enthält das Segment das Ergebnis aus Kapitalma-nagement und Treasury sowie aus den von der Bank gehaltenen Beständen des Finanzanlage-portfolios. Zudem werden in diesem Segment definierte Überleitungspositionen (z. B. Bewer-tungseffekt aus IAS 39) und Konsolidierungssachverhalte aus der Abstimmung des handels-rechtlichen Ergebnisses der Bank mit der Managementberichterstattung ausgewiesen.

2007 2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Zinsüberschuss 299 104 195 >+100,0

Provisionsüberschuss 106 12 94 >+100,0

Handelsergebnis -208 -84 -124 <-100,0

Sonstige betriebliche Erträge – 30 -30

Operative Erträge 197 62 135 >+100,0

Direkter Verwaltungsaufwand 633 707 -74 -10,5

Kostenverrechnung zwischen Segmenten -686 -689 3 0,4

Verwaltungsaufwand -53 18 -71

Sonstige betriebliche Aufwendungen -8 44 -52

Operative Aufwendungen -61 62 -123

Risikovorsorge im Kreditgeschäft -247 -82 -165 <-100,0

Operatives Ergebnis 505 82 423 >+100,0

Ergebnis aus Finanzanlagen 253 256 -3 -1,2

Restrukturierungsaufwand -1 188 -189

Ergebnis vor Steuern 759 150 609 >+100,0

Risikokapital (Durchschnitt) 1.600 1.800 -200 -11,1

Risikoaktiva (Durchschnitt) 5.900 5.100 800 15,7

Das Operative Ergebnis betrug 505 Mio. € nach 82 Mio. € im Vorjahr. Die Operativen Erträge lagen mit 197 Mio. € deutlich über dem Vorjahreswert von 62 Mio. €. Dies ist insbesondere auf einen wesentlichen Einzelposten im Ergebnis aus assoziierten Unternehmen zurückzuführen, der aus dem Verkauf von zwei Tochterunternehmen unserer at-Equity-Beteiligung Komman-ditgesellschaft Allgemeine Leasing GmbH & Co („KGAL“) resultiert. Rückläufige Überleitungs-posten von der Managementberichterstattung auf die externen Ergebniszahlen sowie reduzier-te Mieterträge aufgrund des Verkaufs eines fremdgenutzten Immobilienportfolios an die Alli-anz wirkten teilweise kompensierend. Für den Rückgang der Verwaltungsaufwendungen war neben weiteren Effizienzsteigerungen und strikter Kostendisziplin in unseren Funktionsbe-reichen auch der teilweise Wegfall der Kosten des zum Halbjahr 2007 verkauften Immobilien-portfolios verantwortlich. Bei der Risikovorsorge waren im laufenden Jahr und im Vorjahr ins-besondere Auflösungen bei Länder- und Pauschalwertberichtigungen zu verzeichnen. Bestim-mend hierfür waren im Berichtsjahr u. a. methodische Anpassungen bei der Bestimmung der Vorsorgeerfordernisse für Transferrisiken sowie die verbesserte Einschätzung der Auswirkun-gen der Basel-II-konformen Neukalibrierung unserer Risikomodelle. Das Ergebnis aus Finanz-anlagen von 253 Mio. € enthält vornehmlich Gewinne aus der Veräußerung unserer Beteiligun-gen an der Arcandor AG und an der koreanischen Hana Financial Group.

38 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Die Bilanzsumme des Dresdner-Bank-Konzerns zum Stichtag 31. Dezember 2007 ging gegen-über dem Vorjahresultimo um 9,9 % auf 500,2 Mrd. € zurück.

Dieser Abbau um 54,7 Mrd. € beruhte – neben einer Volumenreduzierung der Handelsaktiva – vornehmlich auf einem deutlichen Rückgang der besicherten Geldmarktgeschäfte im Vergleich zum Jahresultimo 2006, sowohl bei Forderungen als auch bei Verbindlichkeiten. Bestimmend hierfür waren zum einen die Zurückhaltung der Kunden sowie zum anderen die hohe Volatili-tät im Bereich der kurzfristigen Zinsen.

31.12.2007 31.12.2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Handelsaktiva 159.700 176.854 -17.154 -9,7

Forderungen an Kreditinstitute 113.200 145.339 -32.139 -22,1

Forderungen an Kunden 188.211 196.775 -8.564 -4,4

Finanzanlagen 13.718 15.948 -2.230 -14,0

Übrige Aktiva 25.380 19.981 5.399 27,0

Summe der Aktiva 500.209 554.897 -54.688 -9,9

Handelspassiva 119.026 115.044 3.982 3,5

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 128.149 168.847 -40.698 -24,1

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 185.372 191.322 -5.950 -3,1

Verbriefte Verbindlichkeiten 34.633 45.970 -11.337 -24,7

Nachrangige Verbindlichkeiten 6.267 6.192 75 1,2

Genussrechtskapital 1.686 2.262 -576 -25,5

Übrige Passiva 12.670 11.062 1.608 14,5

Eigenkapital 12.406 14.198 -1.792 -12,6

Summe der Passiva 500.209 554.897 -54.688 -9,9

Handelsaktiva/-passiva

Die Posten Handelsaktiva/-passiva umfassen die Handelsaktivitäten des Dresdner-Bank-Konzerns mit Wertpapieren, Derivaten und sonstigen Handelsbeständen.

Zum Jahresende 2007 belief sich das Volumen der Handelsaktiva auf 159,7 Mrd. €. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Rückgang um 9,7 %. Während die Bestände an Schuldver-schreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren – sowohl von öffentlichen als auch von anderen Emittenten – um 24,6 Mrd. € auf 52,3 Mrd. € abgebaut wurden, nahmen die Be-stände bei Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren leicht um 0,8 Mrd. € auf 35,3 Mrd. € zu. Die positiven Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten nahmen um rund 10 % auf 72,0 Mrd. € zu.

Bei den Handelspassiva ergab sich insgesamt ein Anstieg um 4,0 Mrd. € auf 119,0 Mrd. €. Dies resultierte vornehmlich aus den Negativen Marktwerten aus derivativen Finanzinstrumenten, die um 7,6 Mrd. € zunahmen. Demgegenüber gingen die Lieferverpflichtungen für Wertpapiere um 5,4 Mrd. € auf 35,1 Mrd. € zurück.

Finanz- und Vermögenslage

Konzernlagebericht 39

Forderungen an Kreditinstitute und Kunden

Die Forderungen an Kreditinstitute haben sich aufgrund der Bestandsverringerung von be-sicherten Geldmarktgeschäften im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 32,1 Mrd. € auf 113,2 Mrd. € ermäßigt, während die Forderungen an Kunden zum Jahresende 2007 um knapp 9 Mrd. € unter dem entsprechenden Vergleichswert lagen.

Das Kreditvolumen haben wir im Geschäftsjahr 2007 leicht um 0,6 % auf 113,0 Mrd. € ausgewei-tet.

31.12.2007 31.12.2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Kundenkredite 102.109 105.221 -3.112 -3,0

– Inland 67.684 66.389 1.295 2,0

– Ausland 34.425 38.832 -4.407 -11,3

Kredite an Kreditinstitute 10.917 7.154 3.763 52,6

Kreditvolumen1) 113.026 112.375 651 0,6

1) Ohne besicherte Geldmarktgeschäfte.

Während die Kredite an Kreditinstitute mit 10,9 Mrd. € um 3,8 Mrd. € über dem Vorjahresbe-stand lagen, war das Kundenkreditgeschäft insgesamt rückläufig. Dabei stand einem Anstieg im Inland – insbesondere bei Firmenkunden – um 2,0 % auf 67,7 Mrd. € ein Rückgang im Aus-landskreditgeschäft um 11,3 % auf 34,4 Mrd. € gegenüber.

Der Anteil des Auslandskreditgeschäfts sowohl mit Kunden als auch mit Banken am gesamten Kreditvolumen ist gegenüber dem Vorjahr leicht auf 38 % zurückgegangen.

Finanzanlagen

Die Finanzanlagen ermäßigten sich gegenüber dem Vorjahresultimo um insgesamt 2,2 Mrd. € auf 13,7 Mrd. €. Während die Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpa-piere aufgrund geringerer Bestände von öffentlichen Emittenten um 0,8 Mrd. € auf 10,4 Mrd. € zurückgingen, zeigten sich die Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapiere mit einem Wert von 3,3 Mrd. € gegenüber dem Vorjahresbestand nahezu unverändert. Der Bestand fremdgenutzter Grundstücke und Gebäude ging um 1,0 Mrd. € auf 62 Mio. € zurück. Ursächlich hierfür war die Übertragung eines Portfolios fremdgenutzter Grundstücke und Gebäude auf die Allianz SE. Das Volumen der Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen lag zum Jahresultimo bei 20 Mio. €.

40 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Aktiva

HandelsaktivaKrediteBesicherteGeldmarktgeschäfteSonstiges

12/2006

13 %

35 %

32 %

20 %

12/2007

12 %

33 %

32 %

23 %

HandelsaktivaHandelsaktivaKrediteKrediteBesicherteGeldmarktgeschäfteBesicherteGeldmarktgeschäfteSonstigesSonstiges

12/2006

13 %

35 %

32 %

20 %

12/2007

12 %

33 %

32 %

23 %

Übrige Aktiva

Der Anstieg der Übrigen Aktiva um 5,4 Mrd. € auf 25,4 Mrd. € im Vergleich zum Vorjahresultimo war im Wesentlichen von zwei Entwicklungen geprägt. Die Bestände an „Der Fair-Value-Option zugeordnete Vermögenswerte“ nahmen gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 2,7 Mrd. € zu, sowohl bei Forderungen an Kreditinstituten und Kunden (+1,1 Mrd. €), als auch bei Schuldver-schreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren (+0,7 Mrd. €) sowie bei Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren (+0,9 Mrd. €). Darüber hinaus nahmen die Sons-tigen Vermögensgegenstände um 0,5 Mrd. € auf 2,4 Mrd. € zu.

Fremde Gelder

Unser Bestand an Fremden Geldern reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 58,0 Mrd. € auf 348,2 Mrd. €. Maßgeblich für den Rückgang waren deutlich geringere Volumina aus besicherten Geldmarktgeschäften.

31.12.2007 31.12.2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 128.149 168.847 -40.698 -24,1

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 185.372 191.322 -5.950 -3,1

Verbriefte Verbindlichkeiten 34.633 45.970 -11.337 -24,7

Fremde Gelder 348.154 406.139 -57.985 -14,3

darunter: besicherte Geldmarktgeschäfte 100.494 149.869 -49.375 -32,9

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten nahmen um 40,7 Mrd. € auf 128,1 Mrd. € ab. Dies beruht im Wesentlichen auf dem Abbau der befristeten Bankengelder, die kräftig um 38,4 Mrd. € auf 109,2 Mrd. € zurückgingen. Die täglich fälligen Gelder verringerten sich um 2,3 Mrd. € auf 19,0 Mrd. €.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden reduzierten sich um 6,0 Mrd. € auf 185,4 Mrd. €. Wäh-rend die Spareinlagen mit 4,5 Mrd. € nahezu unverändert auf dem Niveau des Vorjahres lagen, gingen die Tagesgelder um 8,4 Mrd. € auf 76,9 Mrd. € zurück. Der demgegenüber markante Anstieg der befristeten Einlagen um 2,6 Mrd. € auf 103,9 Mrd. € war auch auf gestiegene Einla-gen von Privat- und Firmenkunden im Inland zurückzuführen. Insgesamt konnte der Anteil der Kundengelder an den Fremden Geldern insgesamt auf rund 53 % (Vorjahr: 47 %) erhöht werden.

Konzernlagebericht 41

Rückläufig entwickelten sich auch die Verbrieften Verbindlichkeiten; mit einem Volumen von 34,6 Mrd. € lagen sie um knapp ein Viertel unter dem Vorjahresniveau. Dabei verringerten sich die begebenen Schuldverschreibungen um 4,9 Mrd. € und das Volumen der Anderen verbrief-ten Verbindlichkeiten um 6,4 Mrd. €, diese nahezu ausschließlich bei Geldmarktpapieren.

Fremde Gelder

Verbindlichkeitenggü. Kreditinstituten1)

Verbindlichkeitenggü. Kunden1)

Verbriefte VerbindlichkeitenBesicherteGeldmarktgeschäfte

12/2007

29 %

10 %

21 %

40 %

12/2006

37 %

11 %

21 %

31 %

Verbindlichkeitenggü. Kreditinstituten1)Verbindlichkeitenggü. Kreditinstituten1)

Verbindlichkeitenggü. Kunden1)Verbindlichkeitenggü. Kunden1)

Verbriefte VerbindlichkeitenVerbriefte VerbindlichkeitenBesicherteGeldmarktgeschäfteBesicherteGeldmarktgeschäfte

12/2007

29 %

10 %

21 %

40 %

12/2006

37 %

11 %

21 %

31 %

1) Ohne besicherte Geldmarktgeschäfte.

Eine ausführliche Übersicht zur Fälligkeitsstruktur der Fremden Gelder findet sich unter der Anhangangabe 39. Angaben zu außerbilanziellen Finanzierungsinstrumenten finden sich ebenfalls im Anhang.

Übrige Passiva

Die Übrigen Passiva erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresultimo um 1,6 Mrd. € auf 12,7 Mrd. €. Maßgeblich hierfür war ein Anstieg der Bestände an „Der Fair-Value-Option zuge-ordnete finanzielle Verbindlichkeiten“, diese nahmen gegenüber dem Vorjahr – insbesondere bei den Verbrieften Verbindlichkeiten – um 1,4 Mrd. € zu.

Eigenkapital

Das in der Bilanz zum 31. Dezember 2007 ausgewiesene Eigenkapital des Konzerns betrug ein-schließlich der Anteile in Fremdbesitz 12,4 Mrd. €. Ohne die Fremdanteile ging das Eigenkapital um 1,6 Mrd. € auf 10,6 Mrd. € im Vergleich zum Vorjahr zurück. Bestimmend hierfür ist der Abzugsposten Eigene Aktien, dessen Bestand aus dem Erwerb eigener Aktien zur Jahresmitte 2007 resultierte. Der kumulierte Bewertungseffekt aus Finanzinstrumenten belief sich auf 1,3 Mrd. € (Vorjahr: 1,8 Mrd. €).

Aufsichtsrechtliches Kapital

Zu Beginn des dritten Quartals 2007 hat die Dresdner Bank AG von der Allianz Finanzbeteili-gungs-GmbH eigene Aktien in Höhe von 1,15 Mrd. € erworben. Diese kürzen unmittelbar das regulatorische Kernkapital. Daneben hat die Dresdner Bank AG im September 2007 eine nach-rangige Namensschuldverschreibung in Höhe von 1 Mrd. € begeben. Die Emission des Nach-rangkapitals hat im Wesentlichen auslaufendes Ergänzungskapital ersetzt.

42 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Die bankaufsichtsrechtlichen Eigenmittel der Dresdner-Bank-Gruppe gemäß KWG setzen sich aus dem Kernkapital und dem Ergänzungskapital zusammen.

31.12.20071) 31.12.2006 Mio. € Mio. €

Kernkapital 11.234 12.469

darunter: hybride Bestandteile 2.429 2.513

Ergänzungskapital 5.730 6.199

Eigenmittel 16.964 18.668

Risikoaktiva 123.115 119.980

– Bankbuch2) 119.477 117.355

– Handelsbuch 3.638 2.625

Kapitalquoten

Kernkapitalquote (%)3) 9,1 10,4

Gesamtkapitalquote (%) 13,8 15,61) Berechnet auf Basis KWG/SolvV; die Risikoaktiva berechnen sich gemäß der Übergangsvorschrift nach § 339 Abs. 9 SolvV (entspricht Grundsatz I). 2) Inklusive Adressenausfallrisiken des Handelsbuchs. 3) Berechnet inklusive Risikoaktiva des Handelsbuchs.

Das Kernkapital zum 31. Dezember 2007 betrug nach Bilanzfeststellung 11,2 Mrd. € und bein-haltet in erster Linie das gezeichnete Kapital, die Rücklagen und hybride Bestandteile, die als verbriefte stille Beteiligungen berücksichtigt wurden. Das Ergänzungskapital stellte sich auf 5,7 Mrd. € und umfasst hauptsächlich Genussrechtskapital und Nachrangige Verbindlichkei-ten. Insgesamt addierten sich die bankaufsichtsrechtlichen Eigenmittel auf 17,0 Mrd. €. Der Anstieg der Risikoaktiva um 2,6 % auf 123,1 Mrd. € resultierte vorwiegend aus dem weiteren gezielten Ausbau unseres Finanzierungsgeschäfts und des Geschäfts mit syndizierten Krediten. Die Kernkapitalquote lag zum Jahresultimo bei 9,1 % (2006: 10,4 %), die Gesamtkapitalquote bei 13,8 % (2006: 15,6 %).

Kapitalkennziffern

KapitaleffizienzKernkapitalquote und Risikoaktiva

in Mrd. €

2005 2006 2007

79 %

96 %

84 %

20062005 2007

111,5 120,0 123,1

10,0 % 10,4 %9,1 %

KapitaleffizienzKernkapitalquote und Risikoaktiva

in Mrd. €

2005 2006 2007

79 %

96 %

84 %

20062005 2007

111,5 120,0 123,1

10,0 % 10,4 %9,1 %

Durch die weitere Optimierung unserer Geschäftsaktivitäten ist es uns gelungen, den Risiko-kapitalbedarf weiter zu reduzieren. Allerdings hat sich aufgrund der im Berichtsjahr der Kre-ditmarktkrise geschuldeten schwachen Ertragsentwicklung die Kapitaleffizienz, die das Ver-hältnis von Operativen Erträgen zu Risikokapitalbedarf darstellt, verringert.

Konzernlagebericht 43

Im Jahr 2007 ist die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dresdner Bank weiter plan-mäßig zurückgeführt worden, vornehmlich im Zusammenhang mit der Umsetzung unseres Programms „Neue Dresdner Plus“. Zum 31. Dezember 2007 beschäftigte die Bank 31.198 Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter. Gegenüber dem Jahresende 2006 entspricht dies einem Rückgang um 1.554 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit rund 94 % entfiel der Hauptanteil der Perso-nalabbaumaßnahmen auf das Inland, insbesondere bei der Dresdner Bank AG.

31.12.2007 31.12.2006 Veränderung absolut %

Dresdner-Bank-Konzern 31.198 32.752 -1.554 -4,7

– Inland 25.466 26.928 -1.462 -5,4

– Ausland 5.732 5.824 -92 -1,6

Dresdner Bank AG 21.999 23.127 -1.128 -4,9

– Inland 21.376 22.552 -1.176 -5,2

– Ausland 623 575 48 8,3

Umgerechnet auf Vollzeitbeschäftigte betrugen die Mitarbeiterkapazitäten (ohne Auszubil-dende) 26.309 nach 27.625 im Vorjahr. Nachfolgende Tabelle zeigt die Mitarbeiterkapazitäten pro Unternehmensbereich zum Jahresultimo:

31.12.2007 31.12.2006 Veränderung absolut %

Private & Corporate Clients 14.561 15.144 -583 -3,8

Investment Banking 3.468 3.647 -179 -4,9

Business Services 4.597 5.040 -443 -8,8

Corporate Functions 3.683 3.794 -111 -2,9

Gesamt 26.309 27.625 -1.316 -4,8

Der Rückgang der Mitarbeiterkapazitäten um 1.316 Stellen entfiel zu rund 58 % auf die operativ tätigen Unternehmensbereiche Private & Corporate Clients (PCC) und Investment Banking (IB) und zu rund 42 % auf die Backoffice-Funktionen.

Aus- und Fortbildung

Die Dresdner Bank ist weiterhin ein gefragter Arbeitgeber bei jungen Menschen. Die Nach-wuchssicherung hat gerade auch angesichts der demografischen Entwicklung für uns einen hohen Stellenwert, was 2007 zu einer Steigerung sowohl bei den Einstellungen als auch bei der Übernahmequote führte. Die Zahl der Einstellungen wurde um 35 Auszubildende auf insge-samt 433 erhöht, die Übernahmequote von 43 % (2006) auf 63 % (2007) gesteigert.

Bereits mit Ausbildungsbeginn 2006 wurde das bisherige Berufsbild „Versicherungskauf-mann/-frau“ durch den modifizierten Ausbildungsgang „Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen“ abgelöst. Die Dresdner Bank vermittelt seitdem das Bankwissen direkt an die Auszubildenden der Allianz. Dabei werden neben verschiedenen Workshops auch Praxispha-sen in Bankfilialen angeboten.

Mitarbeiter

44 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Führungskräfteentwicklung

Die Implementierung der START-UP-Potenzial-Assessment-Center wurde 2007 abgeschlossen. Die ersten Teilnehmergruppen haben mit dem Besuch der Seminarbausteine des START-UP-Leadership-Programms begonnen. Mehr als 170 Potenzialkandidaten haben ein Validierungs-Assessment-Center durchlaufen. Anfang 2007 wurde zudem der erste Jahrgang gestartet, der die Seminarmodule des neu konzipierten SENIOR-Leadership-Programms besuchen und ab-schließen konnte.

Ausgewählte Vergütungsmodelle

2007 erfolgte zum zweiten Mal eine Bonusausschüttung für Tarifmitarbeiter mit einem im Durchschnitt gesteigerten Bonus. Mit Beginn des Jahres 2008 haben nun auch die Tarifmitar-beiter von Dresdner Kleinwort die Möglichkeit, an diesem Modell teilzunehmen.

Die Mitarbeiter in Deutschland konnten sich im Jahr 2007 wieder am weltweiten Aktienplan der Allianz SE beteiligen und Mitarbeiteraktien zu Vorzugskonditionen zeichnen. Erstmals flossen in diesem Jahr auch die variablen Bezüge in die Berechnung des aktienbezugsfähigen Jahres-einkommens ein. Ebenso neu war die Möglichkeit, die Investitionen in Mitarbeiteraktien für die Zeit der einjährigen Sperrfrist mit einem von Dresdner Kleinwort maßgeschneiderten Options-schein gegen Kursverluste abzusichern.

Beruf und Familie

Flexible Teilzeitangebote und Betreuungsleistungen für Kinder und pflegebedürftige Angehöri-ge von Mitarbeitern haben dazu beigetragen, dass sich die Familienorientierung der Dresdner Bank spürbar verbessert hat. So wurde die Notfallbetreuung für Kinder im Jahr 2007 doppelt so häufig genutzt als noch im Jahr zuvor. Nachdem die Dresdner Bank im vergangenen Jahr erst-mals eigene Krippenplätze zur Verfügung stellen konnte, wurden diese für das Jahr 2008 um weitere Belegrechte erweitert, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden.

Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und Diversity

Nach der Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) am 18. August 2006 hat die Dresdner Bank obligatorische Trainingsprogramme für alle Mitarbeiter und Führungs-kräfte implementiert. Die Erfüllung dieser Schulungsanforderungen wird durch unsere Perso-nalfunktion gesteuert. Ergänzend zum Code of Conduct, den Verhaltensgrundsätzen, wurde die Betriebsvereinbarung „Partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz – für Respekt und Toleranz“ geschlossen. Darin bekennt sich die Bank klar zu einem diskriminierungsfreien Ar-beitsumfeld und beschreibt den Beschwerdeprozess für die Mitarbeiter im Fall von Verstößen.

In gemeinsamen Projektaktivitäten mit der Allianz Group wurde unter dem Stichwort „Diversi-ty Management“ geprüft, wie sich die Vielfalt der Mitarbeiter, z. B. bezogen auf Alter, Geschlecht und Herkunft, positiv für die interne Zusammenarbeit und den geschäftlichen Erfolg nutzen lässt.

Konzernlagebericht 45

Die Dresdner Bank betreibt eine Umweltpolitik, die in den Umweltleitlinien und im Umwelt-programm der Bank festgehalten ist. Hierzu wurde eigens das Umweltmanagementsystem etabliert, das nach DIN EN ISO 14001 zertifiziert ist. Ziel ist es, nachteilige Umwelteffekte unter ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten zu beurteilen und so weit wie möglich frühzeitig zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren.

Im Umweltmanagementsystem werden sowohl betriebsökologische als auch produktöko-logische Aspekte berücksichtigt.

Unter die betriebsökologischen Themenstellungen fallen die Ermittlung betrieblicher Ver-brauchsdaten sowie die Durchführung von Projekten zur Ressourcen-/Kostenreduktion. Der Jahresstromverbrauch stammte zu 13 % aus regenerativer Erzeugung und zu 49 % aus KWK- Kraftwerken. Die durch den Stromverbrauch verursachte CO2-Emission reduzierte sich hier-durch um 31 % gegenüber einer Komplettversorgung mit Normalstrom.

Die produktökologischen Themenstellungen beschäftigen sich mit einer systematischen Be-obachtung von Umweltrisiken im Kreditgeschäft sowie der Anwendung international aner-kannter Standards (Equator-Principles, Hermes-Richtlinien etc.). Hier werden die Risiken in den Unternehmensbereichen und Geschäftsfeldern begrenzt. Dies erstreckt sich auch auf kli-marelevante Risiken bei der Finanzierung erneuerbarer Energien und beim CO2-Emissionshandel, die analysiert und gemindert werden.

Bereits zum zweiten Mal nimmt die Dresdner Bank an der europäischen Ausschreibung der „Energy Trophy“ teil. Die zweite Runde des European-Energy-Trophy-Wettbewerbs ist im Jahr 2007 mit mehr als 150 Unternehmen aus 17 Ländern gestartet. Beim ersten europäischen Wettbewerb „Energy Trophy“ im Jahr 2005, bei dem es um Energiesparen in Unternehmen ging, belegte die Dresdner Bank europaweit den dritten Platz. Deutschlandweit lag sie auf Platz eins.

Nachhaltigkeit

46 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Die wertorientierte Steuerung innerhalb des Dresdner-Bank-Konzerns basiert auf einem kon-zerneinheitlichen, wertorientierten Steuerungskonzept. Es verknüpft Zielsetzung, Planung, operative Steuerung, Erfolgsmessung und Vergütung miteinander. Durch die Anwendung die-ser Steuerungsphilosophie auf verschiedenste Arten von Entscheidungen in der Unterneh-menspraxis wird sichergestellt, dass die Entscheidungsalternativen an ihrem jeweiligen Mehr-wert gemessen werden. Das umfassende Wertschöpfungskonzept orientiert sich dabei nicht einseitig an der Organisationsstruktur der Bank und den jeweiligen Verantwortungsbereichen, sondern findet Anwendung bis hin zur Kalkulation des Wertbeitrags einzelner Produkte oder Kundengruppen.

Zentrale Zielgröße ist der sogenannte Economic Value Added (EVA®). Er ist eine Maßzahl für den in einem Geschäftsjahr generierten Mehrwert. Durch die Orientierung der unternehmeri-schen Entscheidungen an der Wertschaffung wird sichergestellt, dass bei allen Geschäftsaktivi-täten die Erzielung eines Mehrwerts für Kunden, Anteilseigner und Mitarbeiter fortwährend im Vordergrund steht.

Um die strategischen Ziele in die operative Steuerung zu transformieren, erfolgt im Rahmen der strategischen und operativen Planung eine Konkretisierung der Ziele durch Werttreiber und Key Performance Indicators (KPIs) wie beispielsweise die Cost-Income-Ratio, Geschäftsvo-lumina und Zinsmargen oder Assets under Management. Die einheitliche Maßzahl EVA® un-terstützt das Management sowohl bei der Bewertung von Handlungsoptionen im Rahmen des operativen Entscheidungsprozesses als auch bei der Performancemessung. Um eine nachhal-tige Wertschaffung zu unterstützen, beziehen wir bei der Bestimmung der variablen Vergütung den EVA®-Beitrag als eine wichtige Messgröße ein. Der EVA® ist damit ein zentrales Instrument des Führungs- und Vergütungssystems der Dresdner-Bank-Gruppe, um das Ziel einer fortlau-fenden Steigerung des Unternehmenswertes in der gesamten Organisation zu verankern.

Wertorientierte Steuerung

Performance-messung

Strategische undoperative Planung

Zielsetzung

WertorientierteSteuerung mit

EVA ®

OperativerEntscheidungssprozess

Vergütungs-system

Performance-messung

Strategische undoperative Planung

Zielsetzung

WertorientierteSteuerung mit

EVA ®

OperativerEntscheidungssprozess

Vergütungs-system

EVA® ist eine eingetragene Marke von Stern Stewart & Co.

In der Dresdner Bank wird der EVA® als Differenz zwischen dem normalisierten Ergebnis nach Steuern und den Kapitalkosten berechnet. Das normalisierte Ergebnis leitet sich aus dem Ge-winn nach Steuern ab. Unser Ziel ist es, ein Ergebnis zu ermitteln, das möglichst um Einmal-effekte bzw. nicht operative Elemente bereinigt ist; z. B. werden Effekte aus IAS 39 eliminiert und die Normalisierung des Ergebnisses aus Finanzanlagen auf Basis einer langjährigen Durchschnittsrendite vorgenommen. Die Kapitalkosten des Dresdner-Bank-Konzerns berech-nen wir als Produkt aus Net Asset Value (abgeleitet aus dem IFRS-Buchkapital) und dem unse-rem Risikoprofil entsprechenden Kapitalkostensatz. Für die Unternehmensbereiche wird als Kapitalgröße der Risikokapitalbedarf dieser Einheiten herangezogen.

Wertorientierte Steuerung

Konzernlagebericht 47

Im Februar des laufenden Geschäftsjahres hat die Dresdner Bank beschlossen, dem Structured Investment Vehicle „K2“ Unterstützung anzubieten. In diesem Zusammenhang soll die volle Rückzahlung des von „K2“ aufgenommenen vorrangigen Fremdkapitals gewährleistet werden. Die im Rahmen der Restrukturierung, die eine Aufteilung der Gesellschaft auf die Anteilseigner und ein Auktionsverfahren vorsieht, noch verbleibenden Aktiva sollen von der Dresdner Bank übernommen werden. Die konkrete Ausgestaltung der Restrukturierung wird derzeit verhan-delt. Hinsichtlich näherer Informationen zu dem Structured Investment Vehicle „K2“ verweisen wir auf das Kapitel „Auswirkungen der Finanzkrise“.

Im Zusammenhang mit der noch anhaltenden Krise an den Finanzmärkten haben sich für die ersten Wochen des laufenden Jahres 2008 aufgrund des weiteren Rückgangs bewertungsrele-vanter Indizes zusätzliche Bewertungserfordernisse ergeben.

Die Ereignisse an den Kreditmärkten haben dazu geführt, dass ausgewählte Geschäftsaktivitä-ten im Unternehmensbereich Investment Banking zurückgefahren wurden, um der gegenwär-tigen Marktsituation gerecht zu werden; dies ist mit einem Abbau von rund 450 Stellen verbun-den. Dennoch bleibt grundsätzlich das integrierte Geschäftsmodell mit den entsprechenden Produktangeboten für unsere Kunden erhalten.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

48 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Expansive und kontraktive Kräfte stehen sich 2008 markant gegenüber – die Weltwirtschaft befindet sich auf einer Gratwanderung. Während von den Schwellenländern 2008 nach wie vor deutliche positive Impulse ausgehen, stellen die markante Wirtschaftsschwäche in den USA und die anhaltenden Turbulenzen an den Finanzmärkten eine erhebliche Hypothek für die Weltwirtschaft dar. Im ersten Halbjahr 2008 dürfte das Wachstum in den USA nahezu zum Erliegen kommen, selbst ein leichtes Schrumpfen der Wirtschaft ist nicht ausgeschlossen. Für das zweite Halbjahr 2008 rechnen wir aber damit, dass sich die amerikanische Konjunktur allmählich wieder stabilisiert.

In Europa und in Deutschland wird sich die wirtschaftliche Expansion 2008 mit einer Wachs-tumsrate von 1,5 bis 2 % voraussichtlich gedämpft fortsetzen. Angesichts der Belastungsfakto-ren wie der Liquiditäts- und Vertrauenskrise an den Finanzmärkten, dem hohen Ölpreis und dem teuren Euro ist dies eine befriedigende Entwicklung. Die Impulse von der Exportseite wer-den weiter nachlassen. Demgegenüber bestehen insbesondere in Deutschland gute Aussich-ten, dass die Binnennachfrage an Fahrt gewinnt. Trotz der Belastung durch die gestiegenen Energiekosten sollte sich der private Verbrauch 2008 zum Konjunkturmotor der deutschen Wirtschaft entwickeln. Anlass zu dieser Hoffnung gibt der Arbeitsmarkt: Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Arbeitslosen in diesem Jahr auf 3,3 Millionen sinken wird. Das wären rund 500.000 weniger als 2007 und sogar gut 1,2 Millionen weniger als noch im Jahr 2006. In dem voraussichtlich schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld wäre dies durchaus ein Erfolg.

Die Unsicherheiten insbesondere über die wirtschaftliche Entwicklung in den USA lassen wei-terhin starke Schwankungen an den Finanzmärkten erwarten. Erst wenn die Rezessionssorgen an den Märkten schwinden, ist mit einer dauerhaften Erholung an den Aktienmärkten zu rech-nen. Im Zuge besserer Konjunkturerwartungen könnten sich auch die deutlich gestiegenen Risikoaufschläge bei Unternehmensanleihen wieder leicht einengen. Derart niedrige Risiko-prämien wie vor Beginn der Finanzmarktkrise sind aber auf absehbare Zeit außer Reichweite.

Das Bestreben, Risiken zu vermeiden, hat die Nachfrage nach Staatspapieren erhöht und deren Kurse nach oben getrieben. Das damit verbundene niedrige Renditeniveau dürfte Bestand ha-ben, solange der wirtschaftliche Ausblick eingetrübt ist. Im späteren Verlauf des Jahres rechnen wir aber mit anziehenden Renditen – zumal die Risiken für die Preisstabilität nicht schwinden. Zwar ist zu erwarten, dass sich der starke Preisauftrieb des vergangenen Jahres in diesem Jahr zurückbilden wird. Die wieder expansivere Geldpolitik und der zunehmende Preisauftrieb in den Emerging Markets könnten jedoch längerfristig zu weltweit anziehenden Inflationsraten führen.

Branchenentwicklung

Auch 2008 werden die Banken unter dem Eindruck der Finanzmarktkrise stehen. Deren konse-quente Aufarbeitung ist die Voraussetzung für die Rückkehr des Vertrauens und damit die Normalisierung der Märkte. Allerdings stehen die Banken dabei nicht mehr allein vor der Auf-gabe, ihr Portfolio aus US-Hypothekenkrediten neu zu bewerten. Mit den eingetrübten Konjunk-turaussichten, der Krise der Kredit-Spezialversicherer (sogenannte Monoliner) sowie dem Ein-bruch der Börsen im Januar betrifft die Neubepreisung von Risiken mittlerweile eine Vielzahl von Vermögenswerten. Wir gehen jedoch davon aus, dass die Märkte die diesbezüglichen An-strengungen der Banken sowie die unterstützenden Maßnahmen der Notenbanken und der Politik honorieren werden und dass die große Unsicherheit, die noch Anfang 2008 herrschte, im weiteren Jahresverlauf nachlassen wird.

Ausblick

Konzernlagebericht 49

Eine Rückkehr zum Status quo ante wird damit aber nicht verbunden sein. Die grundsätzlich begrüßenswerte Korrektur der Risikoprämien wird weiter fortwirken. Auch die Verbriefungs-märkte werden längere Zeit beanspruchen, um das verlorene Vertrauen der Investoren wieder zurückzugewinnen. Insgesamt wird das Niveau der Kapitalmarktaktivitäten 2008 deutlich hin-ter dem der Vorjahre zurückbleiben – von Verbriefungen über M&A-Beratungen bis zu LBO-Finanzierungen. Dies dürfte sich besonders im Investmentbankinggeschäft auswirken.

Demgegenüber sollte sich das übrige Kredit- und Einlagengeschäft auch 2008 als relativ robust erweisen. Dies dürfte insbesondere für Deutschland gelten, das von den Übertreibungen auf den Immobilien- und Kreditmärkten unberührt geblieben ist. Die Bilanzen der Kreditnehmer sind in entsprechend guter Verfassung.

Geschäftsentwicklung Dresdner Bank

Das für das Jahr 2008 erwartete makroökonomische Umfeld eröffnet Chancen, die wir mit un-serem im deutschen Markt einmaligen Geschäftsmodell als Integrierter Finanzdienstleister kon-sequent nutzen wollen. Im Mittelpunkt unseres Ansatzes stehen dabei der Kundenfokus in den Unternehmensbereichen Private & Corporate Clients und Investment Banking, die konsequen-te Spezialisierung in Vertrieb und Produktion sowie die Weiterentwicklung unserer modernen Abwicklungsplattformen. Die im Rahmen unseres Programms „Neue Dresdner Plus“ aufgesetz-ten Maßnahmen sind strikt auf profitables Wachstum ausgerichtet. Die wichtigsten strategi-schen Ziele sind der Ausbau unserer Positionierung unter den führenden Geschäftsbanken für Privat- und Firmenkunden in Deutschland und die weitere Stärkung unserer Rolle als Bank der Allianz.

Im Unternehmensbereich Private & Corporate Clients haben wir eine gute Ausgangsbasis zur Nutzung künftiger Wachstumschancen und zum Ausbau unseres Marktanteils. Diese Chancen wollen wir durch ein innovatives Produktangebot, neue Geschäftsfelder und Vertriebswege sowie den Ausbau unserer Position als Finanzierungspartner des deutschen Mittelstands nachhaltig nutzen. Unsere im Jahr 2007 eingeführte Mittelstandsoffensive soll mit neuen, spe-ziell entwickelten Finanzierungsinstrumenten für kleine und mittelständische Unternehmen intensiviert werden. Im Geschäft mit privaten Kunden werden wir unser Angebot im Direct Banking ebenso stärken wie in der individuellen Kundenberatung. Um noch mehr Kunden über den Vertriebsweg Allianz zu gewinnen, werden wir das Netz an Bankagenturen weiter ausbau-en. Im Private Wealth Management wollen wir unsere Position auch über die Erweiterung unse-rer internationalen Präsenz stärken. Im Jahr 2008 planen wir, gezielt Kunden im Corporate Banking für das Private Wealth Management zu gewinnen. Vor dem Hintergrund der Finanz-krise werden die Banken ihre Anstrengungen im deutschen Retailgeschäft verstärken, was zu einer weiteren Verschärfung des Wettbewerbs führen wird. Mit unserer Aufstellung sind wir zuversichtlich, dass wir auch unter diesen verschärften Marktbedingungen unsere Ziele errei-chen können.

Im Unternehmensbereich Investment Banking erwarten wir, dass die Performance sowohl im Beratungs- als auch im Kapitalmarktgeschäft in hohem Maße von den Umfeldbedingungen und den Aktivitäten der Marktteilnehmer geprägt sein wird. Insbesondere das Geschäft mit Institutionen wollen wir durch konsequente Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Kunden und Konzentration auf unsere Kernkompetenzen weiter ausbauen. Wir werden dabei von dem zu-nehmenden Bedarf an individuell strukturierten Finanzierungsprodukten und innovativen kapitalmarktorientierten Lösungen profitieren. Im Handelsgeschäft wird sich die Bank weiter auf das ertragreiche Geschäft mit komplexen Produkten konzentrieren, mit gezielter Ausrich-

50 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

tung auf den Bereich der Aktien- und Zinsderivate. Dieses Ertragspotenzial wollen wir dank einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Produkte sowie unseres Know-hows stärker ausschöpfen. Eine weitere Stoßrichtung ist die Stärkung unserer Position in unseren beiden Heimatmärkten Deutschland und England sowie gezielt in anderen Ländern Kerneuropas. Die Ereignisse an den Kreditmärkten haben dazu geführt, dass ausgewählte Geschäftsaktivitäten im Kreditbereich zurückgefahren wurden, um der gegenwärtigen Marktsituation gerecht zu werden; dies ist mit einem Abbau von rund 450 Stellen verbunden. Dennoch bleibt grundsätz-lich das integrierte Geschäftsmodell mit den entsprechenden Produktangeboten für unsere Kunden erhalten.

In beiden Unternehmensbereichen spielt die Kosteneffizienz eine wesentliche Rolle für die Dresdner Bank. Hierbei steht die Weiterentwicklung bei Strukturen und Prozessen im Mittel-punkt der für das Jahr 2008 geplanten Aktivitäten. Dazu gehört neben der fortlaufenden Opti-mierung der internen Abläufe auch die konsequente gruppenweite Umsetzung des operativen Geschäftsmodells der Bank.

Insgesamt haben wir mit der neuen organisatorischen Aufstellung die Voraussetzungen ge-schaffen, um unsere Performance durch Wachstum und Rendite zu stärken. Durch ein konse-quentes Programmmonitoring werden die verschiedenen Implementierungsrisiken über-wacht, um die Erreichung der geplanten Ziele sicherzustellen.

Als international agierendes Finanzdienstleistungsunternehmen sind unsere Geschäftsaktivi-täten in hohem Maße durch die Kapital- und Kreditmarktverhältnisse geprägt. Dies haben die deutlichen Bewertungsabschläge aufgrund der Krise an den Finanzmärkten deutlich gezeigt. Wir gehen davon aus, dass die Krise an den Finanzmärkten auch in das laufende Jahr hinein-wirkt. Damit gehen Risiken für die Geschäfts- und Ergebnisentwicklung 2008 einher. Trotzdem rechnen wir damit, dass sich die Lage an den Kreditmärkten gegen Ende des Jahres wieder entspannen wird.

Unsere Einschätzungen der künftigen Geschäftsentwicklung treffen wir auf der Grundlage von Planungs- und Prognoserechnungen. Hierzu ziehen wir umfassende aktuelle Informationen heran, u. a. öffentlich zugängliche Marktdaten, makroökonomische Parameter sowie Konjunk-turprognosen anerkannter Wirtschaftsinstitute und Verbände. Es ist grundsätzlich nicht aus-zuschließen, dass die anhaltenden Unsicherheiten bzw. weitere unvorhersehbare Volatilitäten an den Finanzmärkten entsprechende Auswirkungen auf unsere Erträge haben. Hierzu zählen wir u. a. eine Verschlechterung bestimmter Indizes (ABX-Index, Kreditrisikoindex etc.), eine anhaltende Illiquidität bestimmter Produktgruppen sowie mögliche Schwierigkeiten bei den als Monolinern bekannten Spezialversicherungsgesellschaften für Kredit- und Anleiherisiken. Eine nicht antizipierbare Verschärfung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen kann ebenso zu einer weniger positiven Geschäfts- und Ertragsentwicklung führen. Aktuell ist es noch nicht möglich, die Folgen der Krise an den Kreditmärkten vollständig abzuschätzen. Dar-über hinaus ist zu beachten, dass auch nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere im Hinblick auf steuerliche Regelungen, Abweichungen von unseren Prognosen bewirken können.

Vor dem Hintergrund der beschriebenen Unsicherheiten und Risiken erwarten wir für 2008 ein schwer planbares Geschäftsjahr. Gleichwohl halten wir daran fest, mittelfristig unser Ziel eines Return on Risk-Adjusted Capitals (RoRAC) von durchschnittlich >15 % zu erreichen.

Konzernrisikobericht 51

Konzernrisikobericht

Konzernweite Risikosteuerung und -überwachung 52 Grundsätze der Risikosteuerung in der Dresdner Bank 52 Aufgaben und Organisation der Risikofunktion 54 Interne Revision 57 Risikosteuerung auf der Basis von Risikokapital 58

Darstellung der Risikoarten 62 Adressenrisiken 62

Übergreifende Darstellung der Adressenrisiken 62

Adressenrisiken aus Kreditgeschäften 68

Risikovorsorge 72

Kontrahentenrisiken aus Handelsgeschäften 75

Emittentenrisiken aus Wertpapiergeschäften 81

Länderrisiken 82

Marktrisiken 84 Anteilseignerrisiken und Immobilienrisiken 93 Operationelle Risiken 94 Geschäftsrisiken und strategische Risiken 96 Liquiditätsrisiken 97 Reputationsrisiken und Umweltrisiken 98

Zusammenfassung und Ausblick 100

52 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Risiken einzugehen bedeutet für Finanzdienstleister eine besondere Verantwortung, denn das Kerngeschäft jeder Bank ist die gezielte Risikoübernahme vor dem Hintergrund renditeorien-tierter Vorgaben. Die Dresdner Bank unterstützt ihre Kunden unter Nutzung der Expertise aus einer professionellen Risiko- und Ertragssteuerung sachgerecht und individuell: sowohl bei der Beratung in allen Risikobelangen als auch mit einem vielseitigen Angebot an modernen Kredit- und Kapitalmarktprodukten.

Grundsätze der Risikosteuerung in der Dresdner Bank

Die Risikosteuerung ist ein fester Bestandteil aller Geschäftsprozesse der Dresdner Bank. Risi-ken müssen frühzeitig erkannt, mit Best-Practice-Methoden gemessen und unserer Risikonei-gung entsprechend durch ein wirksames Risikoinstrumentarium gesteuert und überwacht werden. Dies schafft die Voraussetzung für ein renditestarkes Wachstum und den nachhalti-gen Erfolg der Bank.

Regelkreis der Risikosteuerung

Die als Regelkreis ausgestaltete Risikosteuerung der Dresdner Bank umfasst die Prozesse Risiko-identifizierung, Risikoanalyse und -beurteilung, Managemententscheidung und Risikosteuerung sowie Risikoüberwachung und Kommunikation.

Risikoidentifizierung. Ziel der Risikoidentifizierung ist es, das Auftreten neuer oder die Verände-rung bestehender Risiken frühzeitig zu erkennen. So werden in der Dresdner Bank beispiels-weise Risiken aus der Erschließung neuer Märkte und der Einführung neuer Produkte adäquat identifiziert und in die bestehenden Limit- und Überwachungsprozesse integriert.

Risikoanalyse und -beurteilung. Alle identifizierten Risiken werden mithilfe geeigneter Methoden und auf Grundlage systematisch erhobener und fortlaufend aktualisierter Daten kontinuierlich quantifiziert, analysiert und beurteilt. Zentrales Element ist hierbei der für alle quantifizierba-ren Verlustrisiken ermittelte Risikokapitalbedarf zur Abdeckung unerwarteter Verluste. Sowohl die Methodik als auch die Risikopositionen werden regelmäßig durch Sensitivitätsanalysen, Stresstests, Backtesting und Validierungstests verifiziert und plausibilisiert. Konzernweite Risikostandards stellen die konsistente und angemessene Vorgehensweise bei der Risikoabbil-dung, der Performancemessung sowie der Verwendung relevanter Risikoparameter in den Berechnungen sicher.

Managemententscheidung und Risikosteuerung. Die Risikomanagementfunktionen auf Konzern- und Geschäftsbereichsebene legen geeignete Strategien und Konzepte für die Dresdner Bank fest, die sowohl das bewusste Eingehen von Risiken als auch die Umsetzung von Steuerungs-maßnahmen i. S. v. Risikoverminderung, -absicherung, -transfer und -diversifikation aller iden-tifizierten und analysierten Risiken verfolgen. Eine Risikolimitierung stellt sicher, dass die tat-sächlich eingegangenen Risiken jederzeit mit der Risikostrategie bzw. der Risikotragfähigkeit der Bank vereinbar sind.

Risikoüberwachung und Kommunikation. Unsere tatsächliche Limitauslastung wird durch Ab-gleich der eingegangenen Risiken mit den vorgegebenen Limiten ermittelt und laufend über-wacht. Zur Früherkennung übergreifender Risikotrends wird eine regelmäßige Analyse der Portfolios vorgenommen. Über die Ergebnisse der Risikoüberwachung und die daraus abgelei-teten Handlungsempfehlungen wird unserer Geschäftsleitung kontinuierlich, zeitnah und uneingeschränkt Bericht erstattet. Dadurch können die Entscheidungsträger Risiken proaktiv

Konzernweite Risikosteuerung und -überwachung

Konzernrisikobericht 53

steuern. Die externe Kommunikation von Risiken berücksichtigt die Interessen des Aktionärs, der Anspruchsgruppen (z. B. Kapitalmärkte und Öffentlichkeit) sowie der Aufsichtsbehörden.

Risikogrundsätze

Die folgenden zentralen Risikogrundsätze bilden seit Jahren das Fundament für das weltweite Risikomanagement und -controlling der Dresdner Bank:

Der Vorstand legt die globale Risikostrategie für die Dresdner Bank fest und verantwortet deren Umsetzung. Die Konsistenz zwischen den Risikorichtlinien und der Risikomethodik wird u. a. durch auf Konzernebene gesetzte Mindeststandards sichergestellt.

Die etablierte funktionale und organisatorische Trennung von Einheiten mit Marktverant-wortung und Handel sowie Risikomanagement und -controlling bis einschließlich Vor-standsebene gewährleistet größtmögliche Objektivität. Sie trägt außerdem dazu bei, Inte-ressenkonflikte zu vermeiden.

Auf der Grundlage einer umfassenden, adäquaten Erfassung und Bewertung von Risiken decken Limitierungsprozesse quantifizierbare Risiken über alle Geschäftsfelder ab und stel-len deren fortlaufende Überwachung sicher. Dabei vermeiden wir Risikokonzentrationen und begrenzen potenzielle Verluste. Eskalationsprozesse bei etwaigen Limitüberschreitun-gen sind definiert und implementiert. Nicht quantifizierbare Risiken werden über qualitati-ve Vorgaben gesteuert. Risiken in neuen Geschäftsfeldern und aus neuen Produkten werden über spezifische Risikoprozesse betrachtet.

Der Risikobegrenzungsprozess ist eng mit den Gesamtbanksteuerungsprozessen, etwa der strategischen Planung oder der Perfomancemessung, verknüpft. Er ist Ausgangspunkt für die Limitierung und Allokation des Risikokapitals auf die Divisionen und die darunter lie-genden Geschäftsbereiche (Gesamtbankrisikorahmen). Über Risiken wird den verantwort-lichen Führungsebenen umfassend, zeitnah und uneingeschränkt berichtet.

Für alle wichtigen risikobehafteten Prozesse sind sachgerechte und wirksame Kontrollen vorhanden. Die risikobezogene Organisationsstruktur sowie die Funktionen und Kompe-tenzen der an den Risikoprozessen beteiligten Mitarbeiter, Komitees und Abteilungen sind klar und eindeutig definiert und decken die eingegangenen Risiken ab.

Unterstützt wird die Risikosteuerung und -überwachung durch Informationssysteme, die lückenlose, zeitnahe und einheitliche Risikoinformationen liefern.

Alle Einheiten des Konzerns stellen durch getestete und dokumentierte Pläne sicher, dass die Geschäftstätigkeit auch im Notfall zeitnah gewährleistet werden kann.

Diese zentralen Risikogrundsätze sind in der Group Risk Guideline, dem übergeordneten Risi-korahmenwerk der Dresdner Bank, fixiert. Die Guideline setzt alle gesetzlichen und bankinter-nen Anforderungen um und legt die Prozesse der Risikosteuerung und -überwachung inner-halb der Dresdner Bank fest. Sie wird um spezifische Richtlinien zur Risikomessung und -über-wachung für einzelne Risikoarten ergänzt. Alle Grundsätze und Richtlinien werden regelmäßig überprüft und an interne und externe Entwicklungen angepasst. Die Richtlinien sind im Intra-net der Dresdner Bank allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugänglich.

54 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Aufgaben und Organisation der Risikofunktion

Für das Risikomanagement und -controlling der Gesamtbank ist der unabhängige Funktions-bereich des Chief Risk Officers (CRO) zuständig. Der Funktionsbereich übernimmt dabei auch die abschließend vom CRO verantwortete Marktfolgefunktion für das gesamte Kredit- und Handelsgeschäft der Dresdner Bank. Der CRO ist Mitglied des Vorstands der Dresdner Bank.

Aufgaben der Risikofunktion

Die Aufgabenschwerpunkte des Risikomanagements liegen auf der Analyse, Limitierung und Überwachung von Risiken auf Transaktions-, Kreditnehmer- und Portfolioebene sowie auf der Qualitätssicherung der Kreditadministration. Teil des Risikomanagements sind auch die Defi-nition und Implementierung der hierfür erforderlichen Richtlinien und Prozesse sowie die Begleitung der Umsetzung der Methoden in den Unternehmensbereichen. Neben dem Kredit- und Marktrisikomanagement verantwortet die Risikofunktion auch das Management der ope-rationellen Risiken sowie das Management von Reputationsrisiken.

Die Aufgabenschwerpunkte des Risikocontrollings liegen in der Definition von Risikomethoden und -standards, der damit zusammenhängenden Prozesse für die Messung und Überwachung von Risiken sowie in der Planung und Kontrolle dieser Risiken auf Portfolioebene. Zudem schafft das Risikocontrolling Transparenz mit Bezug auf einzelne Risikoarten und versorgt die Markt- und Vertriebsseite sowie das Senior-Management mit den notwendigen Steuerungs-informationen. Es identifiziert Steuerungsimpulse und empfiehlt notwendige Maßnahmen.

Die in der Dresdner Bank zur Messung, Steuerung und Zusammenführung aller Risikoarten eingesetzten Verfahren werden auf Basis von Best-Practice-Ansätzen kontinuierlich weiterent-wickelt und an die sich ändernden Marktgegebenheiten angepasst.

Organisation der Risikofunktion

Die enge Verzahnung der Divisionen und Funktionsbereiche der Dresdner Bank untereinander sowie die Abstimmung mit den Group-Center-Einheiten der Allianz Gruppe stehen für eine erfolgreiche Risikosteuerung. Die Aufbauorganisation der Risikofunktion wurde im Berichts-jahr an das neue Geschäftsmodell der Dresdner Bank angepasst und ist durch eine klare Auf-gabenabgrenzung sowie flache Hierarchien gekennzeichnet. Allen wesentlichen Risikoarten sind Verantwortlichkeiten auf der Senior-Management-Ebene zugewiesen.

Konzernrisikobericht 55

Aufbauorganisation der Risikofunktion

KreditentscheidungPCC und Mid Caps

Intensivbetreuung

Kreditprozessmanagement

Policies Credit Risk PCC

Portfoliomonitoring

Kreditentscheidung Large Caps und Financial Institutions

Strukturierte Finanzierungen

Intensivbetreuung

Marktrisikomanagement

Marktrisikocontrolling

Portfoliomonitoring

Risikomethoden/Ratings

Risikodatenmanagement

Risikosysteme/IT-Koordination

Operational Risk Management

Basel-II-Umsetzung

Gesamtbankrisiko-steuerung

Liquiditäts-/Zinsrisikocontrolling

Internes/externes Risikoreporting

Reputationsrisikomanagement

Group Risk Policies

Kreditrisiken Kreditrisiken undMarktrisiken

OperationelleRisiken

Liquiditäts-, Zins-, undReputationsrisiken

Credit Risk PCC RiskManagement IB

Group RiskArchitecture

Risk Governance & Controlling

Corporate CentersDivisional Partners

Risikofunktion

KreditentscheidungPCC und Mid Caps

Intensivbetreuung

Kreditprozessmanagement

Policies Credit Risk PCC

Portfoliomonitoring

Kreditentscheidung Large Caps und Financial Institutions

Strukturierte Finanzierungen

Intensivbetreuung

Marktrisikomanagement

Marktrisikocontrolling

Portfoliomonitoring

Risikomethoden/Ratings

Risikodatenmanagement

Risikosysteme/IT-Koordination

Operational Risk Management

Basel-II-Umsetzung

Gesamtbankrisiko-steuerung

Liquiditäts-/Zinsrisikocontrolling

Internes/externes Risikoreporting

Reputationsrisikomanagement

Group Risk Policies

Kreditrisiken Kreditrisiken undMarktrisiken

OperationelleRisiken

Liquiditäts-, Zins-, undReputationsrisiken

Kreditrisiken Kreditrisiken undMarktrisiken

OperationelleRisiken

Liquiditäts-, Zins-, undReputationsrisiken

Credit Risk PCC RiskManagement IB

Group RiskArchitecture

Risk Governance & Controlling

Corporate CentersDivisional PartnersDivisional Partners

Risikofunktion

Die Fachbereiche Credit Risk PCC und Risk Management IB konzentrieren sich als „Divisional Partner“ auf das Risikomanagement für die beiden Divisionen der Dresdner Bank. Der Fachbe-reich Credit Risk PCC orientiert sich an den eher standardisierten Produkten und Prozessen der Division PCC und zeichnet sich durch eine ausgereifte IT-Unterstützung von Kreditbearbei-tungs- und Ratingsystemen aus. Im Fachbereich Risk Management IB wird den hohen Anforde-rungen der Division IB aufgrund ihrer auf komplexe Einzeltransaktionen zugeschnittenen Produkte und Prozesse Rechnung getragen. Integraler Bestandteil beider CRO-Fachbereiche ist ein Spezialkreditmanagement, das für die Intensivbetreuung risikoauffälliger Engagements zuständig ist.

Die „Corporate Center“ Fachbereiche Group Risk Architecture und Risk Governance & Control-ling fungieren mit ihrem Know-how als interne Dienstleister für die Divisional Partner sowie den Vorstand und andere Funktionsbereiche. Group Risk Architecture steuert dabei übergrei-fende IT-Anforderungen der Risikofunktion sowie die (Weiter-)Entwicklung und Validierung sämtlicher Risikomethoden der Dresdner Bank, inklusive der Basel-II-Projektaktivitäten und des Operational Risk Managements. Risk Governance & Controlling hingegen ist für das interne und externe Risikoreporting, für das Risikocontrolling einzelner Risikoarten und für die Ge-samtbankrisikosteuerung, bankübergreifende Risikorichtlinien sowie das Reputationsrisiko-management verantwortlich.

56 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Risikobezogene Komitees

Für das bereichsübergreifende Risikomanagement in der Dresdner Bank sind verschiedene Komitees mit Risikobezug als Entscheidungsgremien etabliert.

Komitees mit Risikobezug

Risk Executive Committee

Credit Risk PCCCredit Risk PCC Risk Management IBRisk Management IB Group RiskArchitectureGroup Risk

ArchitectureRisk Governance &

ControllingRisk Governance &

Controlling

Strategy & Portfolio Committee

Underwriting Committee

Entscheidungsgremium

Kreditrisiken

Marktrisiken

Credit Committee

Stale Exposure Committee

Market Risk Committee

Operational Risk CommitteeOperationelle Risiken

Capital & Treasury CommitteeRisikoartenübergreifend

Traded Risk Committee

Risk Executive Committee (RExCo). Das RExCo verabschiedet die konzernweit einheitliche Me-thodik zur Risikomessung und setzt diese durch. Es ist als übergeordnetes Entscheidungsgre-mium wesentlich an der Entwicklung des Risikorahmens, der Risikostrategie und der konzern-weiten Risikorichtlinien beteiligt. Das RExCo überwacht zusätzlich die wichtigsten Risiken und Risikomanagementprozesse.

Das Strategy & Portfolio Committee ist für die Implementierung der Kreditrisikostrategie ver-antwortlich. Hierbei stehen Strategien zur Branchenzusammensetzung des Gesamtportfolios, die Entscheidung über Länderratings und Länderrisikolimite im Vordergrund.

Die Kreditgenehmigungskompetenzen außerhalb von Einzelkompetenzen sind in der Dresdner Bank auf den Gesamtvorstand, das Credit Committee PCC und das Underwriting Committee verteilt. Die Beschlussfassung des Gesamtvorstands für Groß- und Organkredite ist hiervon nicht berührt.

Das Credit Committee fungiert als Kreditentscheidungskomitee für das von Credit Risk PCC überwachte Portfolio. Des Weiteren nimmt es Votierungen für Engagements vor, welche vom Vorstand zu genehmigen sind.

Das Underwriting Committee ist das Entscheidungsgremium für fremdfinanzierte Unterneh-mensübernahmen und strukturierte Kredittransaktionen. Es entscheidet im Rahmen der dele-gierten Genehmigungskompetenzen über Gesamtlimite für Einzelengagements. Des Weiteren nimmt es Votierungen für Engagements vor, die vom Vorstand zu genehmigen sind.

Das Stale Exposure Committee entscheidet auf der Grundlage externer und strikter interner Regularien über die Behandlung von Emittentenrisiken aus Wertpapieren des Handelsbuches, die sich seit mehr als 90 Tagen im Bestand befinden.

Konzernrisikobericht 57

Traded Risk Committee. Dieses Komitee überprüft alle Risiken, die im Zusammenhang mit Transaktionen stehen, die aufgrund ihrer Struktur keine Kreditlinien in Anspruch nehmen. Das Komitee genehmigt Transaktionen, die den „Structured Products Operating Committee (SPOC)“-Prozess durchlaufen haben. Eine Voraussetzung dieser Freigabe ist, dass alle Risiko-gesichtspunkte über die Laufzeit hinweg angemessen überwacht, gesteuert und innerhalb der dem Risikomanagement zur Verfügung stehenden Ressourcen adressiert werden können. Alle derartigen Transaktionen werden bei gegebenem Anlass, mindestens jedoch jährlich, kritisch überprüft.

Market Risk Committee. Dieses Komitee verantwortet die Prüfung der Marktrisikostrategie und die Überwachung aller Marktrisikopositionen der Dresdner Bank. Es stimmt über marktrisiko-relevante Methoden und Geschäftsinitiativen ab und entwickelt die entsprechenden Stresstests weiter. Der Fokus liegt auf den IB-Handelspositionen.

Operational Risk Committee. Dieses mit bankweiter Verantwortung ausgestattete Gremium identifiziert, überwacht und steuert die operationellen Risiken der Dresdner Bank. Dabei ver-bleibt die Zuständigkeit für das Management der operationellen Risiken bei den einzelnen Divisionen, Funktionen und Business-Services-Einheiten.

Capital & Treasury Committee. Hierbei handelt es sich um ein funktionsbereichsübergreifendes Komitee unter der Führung des Chief Executive Officers (CEO) der Dresdner Bank. Es ist für das integrierte Management der finanziellen Ressourcen Kapital und Liquidität der Dresdner Bank innerhalb der vom Vorstand verabschiedeten Strategien und Richtlinien zuständig. Hierunter fällt u. a. die Allokation von regulatorischem und ökonomischem Kapital sowie von Liquidität unter Profitabilitäts- und Solvabilitätsaspekten.

Die Risikofunktion ist darüber hinaus in zahlreichen weiteren Komitees vertreten. Das Com-mitment Committee, in dem Transaktionen auch unter dem Gesichtspunkt von Reputations-risiken betrachtet werden, ist eines davon.

Interne Revision

Group Audit (Interne Revision) prüft und beurteilt im Auftrag des Gesamtvorstands risiko-orientiert und prozessunabhängig auf Grundlage der Mindestanforderungen an das Risiko-management (MaRisk) die Wirksamkeit und Angemessenheit des Risikomanagements und -controllings im Allgemeinen und des Internen Kontrollsystems (IKS) im Besonderen. Im Sinne einer umfassenden Unternehmensüberwachung bindet Group Audit als Konzernrevision die Internen Revisionen der Tochtergesellschaften ein und arbeitet eng mit ihnen zusammen.

Group Audit ist direkt dem CEO unterstellt und nimmt seine Aufgaben selbstständig und un-abhängig von den zu prüfenden Tätigkeiten, Abläufen und Funktionen wahr. Insbesondere bei der Berichterstattung und bei der Wertung der Prüfungsergebnisse unterliegt Group Audit keinerlei Weisungen.

Zur Wahrnehmung seiner Aufgaben besitzt Group Audit ein vollständiges und uneinge-schränktes Informationsrecht, das die Einsicht in alle notwendigen Daten und Unterlagen sowie alle Betriebs- und Geschäftsabläufe der Bank umfasst. Im Falle von auf andere Unter-nehmen ausgelagerten bankgeschäftlichen Aktivitäten oder Prozessen wird durch vertragliche Regelungen gewährleistet, dass Group Audit seine gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Prü-fungspflichten weiterhin erfüllen kann.

58 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Group Audit erstattet über jede Prüfung schriftlich Bericht. Adressaten sind die zuständigen Vorstandsmitglieder, das Management der geprüften Einheiten sowie der Wirtschaftsprüfer. Auf der Grundlage der Revisionsberichte überwacht und dokumentiert Group Audit die frist-gerechte Umsetzung des aufgezeigten Handlungsbedarfs. Über den Stand der Erledigung wird regelmäßig an das Management der geprüften Einheiten und an den Vorstand berichtet.

Group Audit erstellt einen Jahresbericht über sämtliche im abgelaufenen Geschäftsjahr durch-geführten Prüfungen und legt diesen Bericht dem Gesamtvorstand vor. Zudem wird über die wesentlichen im Berichtsjahr festgestellten Mängel, die empfohlenen oder erforderlichen Maßnahmen zu ihrer Beseitigung und den Umsetzungsstand des Handlungsbedarfs berichtet. Der Vorstand erstellt auf dieser Basis nach den Vorgaben der MaRisk den Jahresbericht zur internen Revision für den Aufsichtsrat.

Risikosteuerung auf der Basis von Risikokapital

Kernelement der Gesamtbankrisikosteuerung in der Dresdner Bank ist das Risikokapital. Es wird anhand bankinterner Messverfahren ermittelt und dient der Absicherung und Limitierung unerwarteter Verluste. Ferner bildet es die zentrale Steuerungsgröße bei der Allokation des kalkulatorisch zu verzinsenden Eigenkapitals. In der Berechnung des Risikokapitals werden folgende Risikoarten erfasst: Adressenrisiken (inklusive der Transferrisiken), Marktrisiken im Handels- und Bankbuch, operationelle Risiken, Geschäftsrisiken sowie Anteilseigner- und Im-mobilienrisiken. Bei der Berechnung des Risikokapitalbedarfs wird einheitlich für alle Risikoar-ten ein Risikohorizont von einem Jahr zugrunde gelegt und ein Sicherheitsniveau von 99,93 % angewendet. Dies entspricht einem Rating von „Single A“. Bei der Aggregation der Einzelrisiken zum Gesamtrisiko werden risikoreduzierende Diversifikationseffekte zwischen den Risikoarten berücksichtigt. Der so ermittelte Risikokapitalbedarf bildet die Ausgangsbasis für die Steue-rungselemente (1) Risikotragfähigkeitsanalyse auf Gesamtbankebene, (2) Risikotragfähigkeit in hypothetischen Krisenszenarios, (3) Risikolimitierung auf Gesamtbank- und Divisionsebene, (4) risikobasierte Erfolgsmessung und (5) risikobasierte Margenkalkulation im Kreditgeschäft.

Risikotragfähigkeitsanalyse auf Gesamtbankebene

Der Risikokapitalbedarf der Dresdner Bank wird monatlich mit dem als Risikodeckungsmasse zur Verfügung stehenden Kapital abgeglichen. Zur teilweisen Harmonisierung mit dem auf-sichtsrechtlichen Eigenkapitalbegriff wurde im Berichtsjahr die Definition der Risikodeckungs-masse im Wesentlichen dahingehend angepasst, dass der Plangewinn der jeweils nächsten zwölf Monate nicht mehr als Teil der Risikodeckungsmasse angesetzt wird. Die Risikodeckungs-masse besteht nunmehr aus dem bilanziellen Eigenkapital abzüglich des Goodwills und des Barwerteffekts aktivierter steuerlicher Verlustvorträge. Das Ergebnis dieser Risikotragfähig-keitsanalyse wird dem Gesamtvorstand im Rahmen der internen Risikoberichterstattung mo-natlich vorgestellt. Im Berichtsjahr war der monatliche Risikokapitalbedarf jeweils geringer als die Risikodeckungsmasse; die Risikotragfähigkeit war somit in jedem Monat gegeben. Die fol-gende Tabelle zeigt die Risikodeckungsmasse im Vergleich zum Risikokapitalbedarf.

Risikotragfähigkeit 31.12.2007 31.12.20061)

Mrd. € Mrd. €

Risikodeckungsmasse 10,0 12,0

Risikokapitalbedarf (nach Diversifikation) 6,6 6,8

Überdeckung 3,4 5,2

1) Die Risikodeckungsmasse und der Risikokapitalbedarf per 31. Dezember 2006 wurden rückwirkend angepasst, da im Jahr 2007 Methodenänderungen wirksam wurden.

Konzernrisikobericht 59

Der Rückgang der Risikodeckungsmasse resultiert im Wesentlichen aus einer im Berichtsjahr erfolgten Kapitalrückführung an die Allianz.

Die folgende Tabelle zeigt die Aufteilung des Risikokapitalbedarfs auf einzelne Risikoarten:

Risikokapitalbedarf 31.12.2007 31.12.20061)

Mrd. € Mrd. €

Adressenrisiken 4,1 4,3

Marktrisiken 0,7 0,4

Anteilseigner- und Immobilienrisiken 2,0 2,4

Operationelle Risiken 1,0 0,9

Geschäftsrisiken 0,6 0,5

Risikokapitalbedarf vor Diversifikation 8,4 8,5

Diversifikation -1,8 -1,7

Risikokapitalbedarf nach Diversifikation 6,6 6,8

1) Der Risikokapitalbedarf per 31. Dezember 2006 wurde rückwirkend angepasst, da im Jahr 2007 Methodenänderungen wirksam wurden.

Im Berichtsjahr konnten wir die Berechnungsmethodik für Risikokapital verbessern. Im Bereich der Marktrisiken erfolgte eine vollständige Integration der Value-at-Risk-Berechnung zwischen Bankbuch und Handelsbuch, während im Bereich der Emittentenrisiken das neue Credit-Event-VaR-Modell eingeführt wurde. Aufgrund der gegenläufigen Wirkung beider Maßnahmen ergab sich jedoch keine nennenswerte Veränderung im gesamten Risikokapitalbedarf. Der beobachtete Rückgang des Risikokapitalbedarfs ist im Wesentlichen auf den Rückgang im Anteilseigner- und Immobilienbereich – wegen des Abbaus von nicht strategischem Beteili-gungsbesitz und von in einem Spezialfonds der Konzerntochter DEGI Deutsche Gesellschaft für Immobilienfonds mbH gebündelten Objekten – sowie auf die verbesserte Portfolioqualität im Adressenrisikobereich zurückzuführen. Beides überkompensierte sowohl den Risikokapital-anstieg für Marktrisiken als auch den leicht gestiegenen Risikokapitalbedarf für operationelle Risiken und Geschäftsrisiken.

Neben der Überwachung der Risikotragfähigkeit nach dem internen Risikokapitalmodell ist auch die ausreichende regulatorische Kapitalausstattung, gemessen an den Kern- und Ge-samtkapitalquoten, eine wichtige und jederzeit einzuhaltende Nebenbedingung. Im Rahmen der Kapitalsteuerung wurden daher interne Mindestquoten deutlich oberhalb der Untergren-zen der Bankenaufsicht definiert. Die Einhaltung dieser Quoten wird monatlich überwacht. So gilt beispielsweise neben der aufsichtlichen Untergrenze in Höhe von 4,4 % für die Kernkapital-quote der Gruppe bankintern eine Mindestquote von 8,5 %. Diese wurde im Berichtsjahr jeder-zeit eingehalten. Per Jahresende betrug die Kernkapitalquote 9,1 % (Vorjahr: 10,4 %). Der Rück-gang gegenüber dem Vorjahr resultiert primär aus der Kapitalrückführung an die Allianz.

Risikotragfähigkeit in hypothetischen Krisenszenarios

Die im vorangegangenen Abschnitt dargestellte Risikotragfähigkeit sollte nicht nur in norma-len Geschäftssituationen, sondern auch in hypothetischen Krisenzeiten sichergestellt sein. Daher simuliert die Dresdner Bank vierteljährlich Stress- oder Krisenszenarios und untersucht die Auswirkungen auf die interne und aufsichtliche Kapitalausstattung. Als Maß der Kapital-ausstattung dient die sogenannte Kapitaladäquanzquote (Capital Adequacy Ratio/CAR). Für die interne Risikokapitalsteuerung ist sie als das Verhältnis zwischen verfügbarer Risiko-deckungsmasse und dem aus der Geschäftstätigkeit resultierenden Risikokapitalbedarf defi-niert; für die regulatorische Kapitalsteuerung als Verhältnis zwischen tatsächlicher Kapitalquo-

60 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

te und externer Mindestkapitalquote. Eine CAR von über 100 % bedeutet, dass die verfügbare Kapitaldecke den Kapitalbedarf übersteigt.

Über die Ergebnisse der Stressszenarios wird dem Vorstand regelmäßig berichtet. Zusätzlich sind für die Bewertung der hypothetischen Krisenszenarios interne Warnschwellen oberhalb der 100-%-Marke eingezogen worden. Unterschreitet die CAR für ein Szenario eine interne Warnschwelle, so sind schriftlich zu dokumentierende Maßnahmenpläne zu erstellen. Solche Maßnahmenpläne beschreiben detailliert, mit welchen Vorkehrungen beim potenziellen Ein-treten des jeweiligen Szenarios eine Unterkapitalisierung vermieden bzw. zurückgeführt wer-den kann.

Im Berichtsjahr lagen die Ergebnisse aller Stressszenarios zum internen Risikokapital sowie zum regulatorischen Kapital zu den jeweiligen Stichtagen stets oberhalb der vorgegebenen internen Warnschwellen.

Risikolimitierung auf Gesamtbank- und Divisionsebene

Die Risikolimitierung auf Gesamtbank- und Divisionsebene wird vom Gesamtvorstand verab-schiedet und erfordert eine explizite Zustimmung der Kredit- und Risikokommission des Auf-sichtsrats. Die Grundlage für diese Risikolimitierung ist der Risikokapitalbedarf. Die Limite werden jährlich im Verlauf des Planungsprozesses auf Grundlage der Risiko- und Geschäfts-strategie und unter Berücksichtigung der verfügbaren Risikodeckungsmasse ermittelt und bei Bedarf unterjährig angepasst. Über die Auslastung der Limite wird dem Gesamtvorstand mo-natlich und dem Aufsichtsrat regelmäßig berichtet. Für das Berichtsjahr bestand ein gegen-über dem Vorjahr unverändertes Gesamtlimit in Höhe von 10,5 Mrd. €. Die Auslastung dieses Limits lag zum Jahresende 2007 bei 62,5 % (Vorjahr: 64,8 %). Das entspricht einem Risikokapi-talbedarf von 6,6 Mrd. € (Vorjahr: 6,8 Mrd. €).

Risikobasierte Erfolgsmessung

In der jährlichen Ertrags-, Kosten- und Risikobudgetierung spielt der Risikokapitalbedarf eine tragende Rolle. Die zentrale Steuerungsgröße für die risikobasierte Erfolgsmessung ist der Eco-nomic Value Added (EVA®). In der EVA®-Kennzahl werden neben den herkömmlichen Kosten- und Ertragskomponenten die Kapitalkosten des zur Risikoübernahme erforderlichen ökonomi-schen Risikokapitalbedarfs der Divisionen erfasst.

Risikobasierte Margenkalkulation

Das Konzept der risikobasierten Erfolgsmessung auf Basis der EVA®-Kennzahl ist auch in der Margenkalkulation für das Kreditneugeschäft umgesetzt. Neben den Kosten der Kreditbearbei-tung werden bei der Margenkalkulation auch die aus dem jeweiligen Engagement resultieren-den Risikokosten einbezogen. Diese umfassen außer den statistisch erwarteten Standardaus-fallkosten (erwarteter Verlust) auch die Kapitalkosten des im Engagement gebundenen Risiko-kapitals. In beide Größen fließen sowohl die kundenindividuelle Bonitätsbeurteilung auf Basis der bankinternen Ratingverfahren als auch transaktionsspezifische Eigenschaften wie Laufzeit- und Besicherungsstruktur ein.

Konzernrisikobericht 61

Fokusthema: Stresstests

Neben statistischen Standardverfahren der Risikomessung (wie z. B. Value-at-Risk) setzt die Dresdner Bank zur Beurteilung und Steuerung von Portfolio- und Einzelrisiken auch Stresstests ein. Stresstests analysieren die Wirkung definierter Krisenszenarios auf wichtige Zielgrößen der Bank, etwa Ertragslage, Kapitalbedarf und Liquidität. Zur For-mulierung der Krisenszenarios wird sowohl auf historische Extremsituationen (z. B. 11. September 2001) als auch auf mögliche makroökonomische Zukunftsentwicklungen (z. B. Rezession in den USA) zurückgegriffen. Aber auch statistische Analysen (z. B. aus der Extremwerttheorie), Ad-hoc-Fragestellungen oder standardisierte Sensitivitätsana-lysen (z. B. Drehung der Zinsstrukturkurve) können als Basis der Szenariobildung die-nen.

Krisenszenarios beinhalten eine hypothetische Veränderung der relevanten Risikotrei-ber in extreme, aber nicht unplausible Wertebereiche. Anders als z. B. bei der Value-at-Risk-Kennzahl können diese Veränderungen auch ohne Rückgriff auf statistisch model-lierte Eintrittswahrscheinlichkeiten, z. B. aufgrund fehlender historischer Daten, formu-liert werden. Dadurch ist es möglich, auch subjektive Expertenmeinungen in die Risiko-beurteilung der Bank einfließen zu lassen. Ein weiteres Anwendungsgebiet von Stress-tests in der Dresdner Bank ist die Belastungsprüfung von Risiko- und Bewertungsmodel-len, indem z. B. empirisch kalibrierte Modellparameter (z. B. Korrelationen) in extreme Wertebereiche verändert oder zentrale Modellannahmen (z. B. Normalverteilung oder Marktliquidität) aufgehoben werden.

Selbst bei weitgehend automatisierter Implementierung kann praktisch nur eine be-grenzte Anzahl von Krisenszenarios formuliert oder im Ergebnis analysiert werden. Stresstests zeigen daher vor allem beispielhaft, welchen Risiken die Bank oder ein Port-folio unter extremen Marktbedingungen ausgesetzt ist, können aber keine lückenlose und systematische Einschätzung der Risikosituation geben. Insoweit sind Stresstests nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung der sonst eingesetzten statistischen Verfahren zu sehen.

Stresstests sind vielseitig einsetzbar und werden deshalb auch in den aufsichtsrechtli-chen Bestimmungen zur Risikobeurteilung zunehmend gefordert: Im Basel-II-Regelwerk werden sowohl unter Säule I als auch unter Säule II bestimmte Stresstests zur Überprü-fung interner Risikomodelle bzw. zur Beurteilung der Risikotragfähigkeit verlangt. Die-sen Anforderungen kommt die Dresdner Bank durch risikoartenspezifische und über-greifende Stresstests nach. Im Berichtsjahr haben wir uns besonders auf die Ergänzung unserer bisherigen Standardszenarios um Basel-II-konforme makroökonomische Sze-narios konzentriert, die in enger Zusammenarbeit mit unserer volkswirtschaftlichen Abteilung spezifiziert und ab dem ersten Quartal 2008 regelmäßig durchgeführt wer-den. Die Ergebnisse dieser Tests helfen uns, die Stabilität der Bank nicht nur im „norma-len“ Geschäftsablauf, sondern auch in Krisenszenarios sicherzustellen.

62 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Die Dresdner Bank unterscheidet im Rahmen der Risikosteuerung zwischen Adressenrisiken, Marktrisiken, Anteilseigner- und Immobilienrisiken, operationellen Risiken, Geschäftsrisiken und strategischen Risiken, Liquiditätsrisiken sowie Reputations- und Umweltrisiken. Diese Risikoarten sind nachfolgend einzeln dargestellt.

Adressenrisiken

Adressenrisiken sind die potenziellen Verluste aus Bonitätsverschlechterungen und Ausfällen von Geschäftspartnern (Adressen). Sie lassen sich in Adressenrisiken aus Kreditgeschäften, Kontrahentenrisiken aus Handelsgeschäften und Emittentenrisiken aus Wertpapiergeschäften sowie Länderrisiken aus grenzüberschreitenden Transaktionen klassifizieren. Die Einschät-zung und Quantifizierung von Adressenrisiken ist eine Kernkompetenz der Dresdner Bank.

Übergreifende Darstellung der Adressenrisiken

Die Adressenrisiken der Dresdner Bank werden sowohl auf Kunden- bzw. Geschäftsebene als auch auf Portfolioebene gemessen und gesteuert.

Zentrale Bausteine der Messung der Adressenrisiken sind die Risikoparameter (a) Ausfallwahr-scheinlichkeit, (b) Forderungshöhe bei Ausfall und (c) Verlustrate bei Ausfall. Mithilfe dieser Parameter werden für jedes Adressenrisiko der erwartete Verlust und der unerwartete Verlust als weitere Risikoparameter ermittelt. Der erwartete Verlust bestimmt die kalkulatorischen Standardausfallkosten. Der unerwartete Verlust spiegelt das eigentliche Risiko wider und wird mit regulatorischem und ökonomischem Eigenkapital unterlegt. Zur Ermittlung des unerwar-teten Verlusts wird ein (d) bankinternes Kreditrisikomodell eingesetzt. Mit der Umsetzung der Anforderungen von Basel II nähert sich die regulatorische Messung der Kreditrisiken der bank-internen Modellierung an.

Zentrale Bausteine der übergreifenden Steuerung der Adressenrisiken sind neben (e) der Ana-lyse des Gesamtexposures anhand der genannten Risikoparameter die (f) branchenorientierte Portfoliosteuerung, die (g) Bestimmung der Portfoliokonzentrationen sowie (h) Adressenrisiko-Stresstests.

(a) Bestimmung der Ausfallwahrscheinlichkeit (Probability of Default/PD)

Zur Bestimmung der Ausfallwahrscheinlichkeit von Kunden und Nichthandelsgeschäften werden intern entwickelte Ratingmethoden der Dresdner Bank verwendet. Für die präzise Abbildung der Risiken wurden insgesamt 18 Kunden- und Geschäftssegmente mit jeweils spezifischen Ratingverfahren entwickelt. Die Ausfallwahrscheinlichkeit wird hierbei über alle Geschäftssegmente hinweg auf der Ebene des Kunden als natürliche bzw. juristische Person bestimmt.

Darstellung der Risikoarten

Konzernrisikobericht 63

Alle Ratingmethoden der Dresdner Bank führen zu einer Einstufung in eine der bankinternen Ratingklassen. Jeder der 16 bankinternen Ratingklassen wird in der bankinternen Masterskala eine Einjahresausfallwahrscheinlichkeit zugeordnet. Klasse I steht für die niedrigste Ausfall-wahrscheinlichkeit und damit für eine sehr gute Bonität. Die Klassen XV und XVI gelten für ausgefallene Kunden, entsprechend der regulatorischen Ausfalldefinition nach Basel II. Die Ratingklasse hat einen wesentlichen Einfluss auf die Kreditentscheidung, die Konditionsfest-legung und die Portfoliosteuerung.

Dresdner-Bank-Masterskala

Ratingklasse I II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI

Ausfallwahrscheinlichkeit (%)

0,015 0,03 0,06 0,11 0,20 0,35 0,60 1,05 1,85 3,25 5,70 10,00 17,50 30,00 100,00 100,00

Externe Ratingeinstufungen1)

Fitch S&P’s

AAA

AA+ AA

AA–

A+ A

A– BBB+

BBB

BBB–

BB+ BB BB– B+ B B– CCC

CC

C D

SDD

SD

Moody’s

Aaa

Aa1 Aa2 Aa3

A1 A2 A3

Baa1

Baa2

Baa3

Ba1 Ba2 Ba3 B1 B2 B3 Caa

Ca C

DSD

DSD

1) Vergleichbarkeit zur Dresdner-Bank-Masterskala wegen konzeptioneller Unterschiede nur eingeschränkt möglich.

Im Bundesverband deutscher Banken (BdB) haben die Mitgliedsbanken, darunter die Dresdner Bank, eine Selbstverpflichtung zur Kommunikation von Ratingergebnissen an Kunden be-schlossen. Danach kann jeder Firmenkunde ab einer bestimmten Mindestkredithöhe schrift-lich Auskunft über sein Rating erhalten. Die Dresdner Bank verspricht sich von der aktiven Kommunikation des Ratings eine höhere Transparenz und einen intensiveren Dialog mit ihren Kunden. Firmenkunden erhalten damit die Gelegenheit, etwaigen Bonitätsverschlechterungen vorzubeugen bzw. ihre risikobasierten Finanzierungskosten durch gezielte Bonitätsverbesse-rung zu senken.

Die Ratingergebnisse werden mindestens jährlich aktualisiert. Eine unterjährige Überprüfung erfolgt, wenn die wirtschaftliche Situation des Kunden dies erfordert. In großen Teilen des PCC-Portfolios werden die Ratingergebnisse in Form einer Verhaltensbewertung monatlich aktuali-siert. Für die Identifizierung von Ratingveränderungen auf Portfolioebene setzt die Dresdner Bank Frühwarnsysteme ein. Bei Überschreitung der vorgegebenen Schwellenwerte werden Gegenmaßnahmen eingeleitet.

Das interne Rating der Dresdner Bank unterscheidet sich konzeptionell von dem externen Rating bekannter Ratingagenturen. Die externe Ratingeinstufung gibt den Investoren eine lang-fristige Orientierung, wie sich Unternehmen ohne Berücksichtigung vorübergehender konjunk-tureller Einflüsse allein aufgrund von dauerhaft wirksamen Faktoren entwickeln werden (through-the-cycle rating). Das interne Rating hingegen beurteilt Unternehmen zum Zeitpunkt des Ratings unter Berücksichtigung aller zu diesem Zeitpunkt wirksamen Einflussfaktoren (point-in-time rating). Das interne Rating ermittelt Bonitätsveränderungen somit zeitnah, damit die Bank unmittelbar Maßnahmen ergreifen kann. Die obige Tabelle zeigt eine Überlei-tung der internen auf die externen Ratingklassen basierend auf einer zehnjährigen Durch-schnittsbetrachtung der jeweiligen Ausfallwahrscheinlichkeiten.

64 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Die Dresdner Bank legt großen Wert auf die regelmäßige Validierung der Ratingverfahren, u. a. anhand empirischer Ausfalldaten. Der nachhaltige und konsistente Einsatz validierter Rating-systeme ist eine Basis unserer erfolgreichen Adressenrisikosteuerung.

(b) Bestimmung der Forderungshöhe bei Ausfall (Exposure at Default/EAD)

Die risikobehaftete Forderungshöhe bei Ausfall ist jener Betrag, der bei einem angenommenen Ausfall des Kunden als gegenüber der Bank ausstehend zu erwarten ist. Bei der Ermittlung dieses Risikoparameters werden neben der aktuellen Forderungshöhe auch mögliche Ziehun-gen zugesagter Kreditlinien und rückständige Zinsen berücksichtigt. Auf Basis einer umfang-reichen Datenhistorie ist die Dresdner Bank in der Lage, die Forderungshöhe bei Ausfall von Kunden bzw. Geschäften statistisch zu bestimmen.

(c) Bestimmung der Verlustrate bei Ausfall (Loss Given Default/LGD)

Unter Berücksichtigung von Erlösen aus der Sicherheitenverwertung oder von anderen Erlösen aus der Abwicklung von Engagements kann der effektiv ausfallgefährdete Betrag kleiner sein als die ermittelte Forderungshöhe bei Ausfall. Der nach Einrechnung von Verwertungs- und Abwicklungserlösen verbleibende effektiv ausfallgefährdete Anteil der Forderungshöhe bei Ausfall wird als Verlustrate bei Ausfall bezeichnet. Für die Bestimmung dieser Größe hat die Dresdner Bank tatsächliche Rückflüsse aus Abwicklungen und Sicherheitenverwertungen be-obachtet und in einer detaillierten Datenhistorie zusammengefasst.

Konzernrisikobericht 65

Fokusthema: Umsetzungsstand Basel II

Im Jahr 2007 wurde die Umsetzung der regulatorischen Anforderungen, die sich aus der Säule 1 des als „Basel II“ bekannten „Capital Accord of the Basel Committee on Banking Supervision“ und deren deutscher Umsetzung in der Solvabilitätsverordnung ergeben, planmäßig und erfolgreich abgeschlossen. Die Dresdner Bank hat von der Bundesan-stalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) im Dezember 2007 die Zulassung für die Anwendung fortgeschrittener interner Risikomessmethoden für Adressenrisiken zur Berechnung der regulatorischen Eigenkapitalunterlegung erhalten.

Im Rahmen des Projektes Basel II hat die Dresdner Bank eine hohe Prozess- und Struk-tureffizienz bewiesen. Die Implementierungsarbeiten der letzten Jahre waren durch eine ausgeprägte Leistungskultur sowie durch eine gute Zusammenarbeit der beteilig-ten Bereiche gekennzeichnet. Im Ergebnis bietet eine state-of-the-art Prozess- und Sys-teminfrastruktur der Risikofunktion die notwendige Flexibilität und Anpassungsfähig-keit an sich ständig ändernde Rahmenbedingungen. Damit haben wir eine gute Basis für kontinuierliche Verbesserungen und Qualitätssteigerungen.

Die Kreditrisikoermittlung für regulatorische Zwecke erfolgt auf Basis der jeweils fort-geschrittensten Ansätze des Regelwerks. Die Zulassung umfasst für Kreditrisiken die Anwendung des „fortgeschrittenen“ auf internen Ratings basierenden Ansatzes (Advan-ced Internal Ratings-Based Approach/AIRBA). Für das Produktsegment Verbriefungen wurden mehrere hoch entwickelte Ratingsysteme („interne Einstufungsverfahren“; der sogenannte Internal Assessment Approach/IAA) auch für aufsichtliche Zwecke zugelas-sen. Als eine der ersten Banken in Deutschland erhielt die Dresdner Bank eine Geneh-migung zur Anwendung der Internen-Modell-Methode (IMM) für die Berechnung des Exposures aus Kontrahentenrisiken. Die Zulassung des IRBA, IAA und IMM gilt für die Meldung der Kapitalanforderungen des Dresdner-Bank-Konzerns. Darüber hinaus wur-de auch für operationelle Risiken die Genehmigung des fortgeschrittenen Ansatzes beantragt (Advanced Measurement Approach/AMA). Die entsprechenden Prüfungs-handlungen der BaFin und der Bundesbank für operationelle Risiken wurden im vierten Quartal 2007 abgeschlossen. Die schriftliche Zulassung wird für Anfang März 2008 er-wartet.

Die Risikoparameter der fortgeschrittenen Ansätze basieren auf bankeigenen Schätzun-gen und werden seit Januar 2008 auch für die interne Risikosteuerung genutzt. Die An-wendung interner Kreditrisikomessmethoden führt voraussichtlich – trotz der neuen Kapitalanforderung für operationelle Risiken – in der Summe zu einer deutlichen Re-duktion der regulatorischen Eigenkapitalanforderungen. Stark rückläufig ist die Eigen-kapitalanforderung im klassischen Kreditgeschäft sowie bei Kontrahentenrisiken aus dem Derivategeschäft und Repo-/Leihe-Transaktionen auf Wertpapiere. Für die Divisio-nen IB und PCC ergibt sich somit bei Anwendung der neuen Regelungen ab 1. Januar 2008 ein geringerer regulatorischer Kapitalbedarf. Die erste Meldung der regulatori-schen Eigenkapitalquote nach den neuen Methoden wird per 31. März 2008 erfolgen. Die Dresdner Bank plant darüber hinaus die Anmeldung weiterer Ratingverfahren, um den Abdeckungsgrad des AIRBA weiter zu erhöhen.

66 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

(d) Das interne Kreditrisikomodell

Für die Bestimmung des Risikokapitalbedarfs für Adressenrisiken werden die Adressenrisiken der Dresdner Bank in einem internen Kreditrisikomodell zusammengeführt, das auch die Wechselwirkungen (Korrelationen) von Einzelrisiken im Portfolioverbund berücksichtigt.

Eingangsgrößen des internen Kreditrisikomodells sind die beschriebenen Risikoparameter Ausfallwahrscheinlichkeit, Forderungshöhe bei Ausfall und Verlustrate bei Ausfall. Auf Basis dieser Eingangsgrößen und der Ausfallkorrelationen im Portfolio ermittelt das Modell eine statistische Verlustverteilung auf Portfolioebene. Aus dieser Verteilung ergibt sich der unerwar-tete Verlust, oder Risikokapitalbedarf, als der maximale Portfolioverlust, der mit einer vorgege-benen Wahrscheinlichkeit von 99,93 % (Konfidenzniveau) am Ende eines vorgegebenen Risiko-horizonts von einem Jahr nicht überschritten wird. Der so ermittelte Risikokapitalbedarf wird schließlich vom Modell auf die einzelnen im Portfolio enthaltenen Geschäfte entsprechend ihres jeweiligen Risikobeitrags zurückverteilt.

(e) Zusammensetzung des Gesamtexposures aus Adressenrisiken

Das Gesamtexposure aus Adressenrisiken, d. h. die maximale Adressenrisikoposition, setzt sich aus den genehmigten Limiten im Kreditgeschäft (Kreditvolumen) sowie den aktuellen positi-ven Marktwerten aus Handels- und Wertpapiergeschäften zusammen, ggf. zuzüglich Risikoauf-schlägen zur Berücksichtigung zukünftiger Marktschwankungen. Zum Jahresende betrug das Gesamtexposure der Dresdner Bank 299 Mrd. € (Vorjahr: 341 Mrd. €). Der Rückgang des Gesam-texposures entfällt dabei ausschließlich auf das Handelsgeschäft (insbesondere Wertpapier- und Geldmarktgeschäft), während das Kreditvolumen stabil blieb. Bei relativer Betrachtung hat sich der Anteil des Kreditgeschäfts am Gesamtexposure auf knapp zwei Drittel erhöht.

Ratingübersicht des Kredit- und Handelsportfolios (Obligorrating)

Ratingklassen

30

40

50

60

Investment Grade Non-Investment Grade Default

in % des Exposures

0

10

20

I–III VII–XIV–VI XI–XIV XV–XVI

12/2007 12/2006 12/2007 12/2006 12/2007 12/2006 12/2007 12/2006 12/200612/2007

Kreditrisiko KontrahentenrisikoEmittentenrisiko

Ratingklassen

30

40

50

60

Investment Grade Non-Investment Grade Default

in % des Exposures

0

10

20

I–III VII–XIV–VI XI–XIV XV–XVI

12/2007 12/2006 12/2007 12/2006 12/2007 12/2006 12/2007 12/2006 12/200612/2007

Kreditrisiko KontrahentenrisikoEmittentenrisiko

Die Portfolioqualität für das Gesamtexposure – gemessen an der Ratingverteilung – ist durch die Verringerung des Anteils des besonders gut gerateten Handelsgeschäfts leicht zurückge-gangen. So entfielen vom Gesamtexposure 74,6 % (Vorjahr: 77,1 %) auf die Ratingklassen I bis VI (Investment Grade). Die Verringerung des Anteils des Handelsgeschäfts ist im Ratingaufriss in einer durchgängigen Erhöhung des Anteils des Kreditrisikos in allen Ratingklassen reflektiert.

Konzernrisikobericht 67

Die individuelle Portfolioqualität sowohl des Kreditgeschäfts als auch des Handelsgeschäfts blieb dagegen jeweils weitgehend stabil (vgl. nachfolgende Unterkapitel).

(f) Branchenorientierte Portfoliosteuerung

Die Dresdner Bank steuert ihr Adressenrisiko branchenorientiert. Dazu werden die Kunden einer von 23 Branchen zugeordnet, die wiederum in Branchengruppen zusammengefasst wer-den. Wesentliche Elemente der Portfoliosteuerung sind die in regelmäßigen Abständen erstell-ten Branchenanalysen, auf deren Basis konkrete Handlungsempfehlungen für das weitere Portfoliomanagement gegeben werden.

Die Branchenanalysen werden durch branchenindividuelle Stresstestszenarios untermauert. Zur Ergänzung der quantitativen Betrachtung der Branchenportfolios hat die Dresdner Bank außerdem ein Ranking erarbeitet, das die Branchenqualität gemessen an internen und exter-nen Einflussgrößen (z. B. durchschnittliche Ausfallwahrscheinlichkeit der Branche, Insolvenz-entwicklung) widerspiegelt.

Der Einsatz moderner Kreditrisiko-Frühwarnsysteme erlaubt das rechtzeitige Erkennen von drohenden Ausfallgefahren und ermöglicht damit ein gezieltes Gegensteuern. In Bezug auf die Branchensteuerung dienen die gewonnenen Erkenntnisse der frühzeitigen Optimierung der Branchenstruktur des Portfolios. Daneben stellt die Dresdner Bank ihren Kunden Informatio-nen zum jeweiligen Chancen-Risiko-Profil der entsprechenden Branche zur Verfügung, um deren unternehmerische Steuerung zu unterstützen.

Branchenübersicht des Kredit- und Handelsportfolios

15

20

50

60

in % des Exposures

0

5

10

Finanz-dienstleister

VerarbeitendeIndustrie

PrivateHaushalte

Telekom-munikation,Medien und

Technik

Energie-/Wasser-

versorgung

ÖffentlicherSektor

Transport NatürlicheRohstoffe

Immo-bilien

Groß- undEinzel-handel

Kreditrisiko KontrahentenrisikoEmittentenrisiko

SonstigeDienst-leister

15

20

50

60

in % des Exposures

0

5

10

Finanz-dienstleister

VerarbeitendeIndustrie

PrivateHaushalte

Telekom-munikation,Medien und

Technik

Energie-/Wasser-

versorgung

ÖffentlicherSektor

Transport NatürlicheRohstoffe

Immo-bilien

Groß- undEinzel-handel

Kreditrisiko KontrahentenrisikoEmittentenrisiko

SonstigeDienst-leister

Auf Finanzdienstleister und den öffentlichen Sektor entfiel trotz leichter Reduzierung im Be-richtsjahr mit 52 % (Vorjahr: 54 %) mehr als die Hälfte des Gesamtexposures.

68 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

(g) Bestimmung von Portfoliokonzentrationen

Die Bündelung großer Portfolioanteile auf einzelne Adressen birgt das Risiko von Großausfällen (Konzentrationsrisiko). Portfoliokonzentrationen werden daher eng überwacht und im Risiko-kapital entsprechend berücksichtigt.

Die Überwachung des Konzentrationsrisikos erfolgt auf Portfolioebene anhand nominaler und risikogewichteter Konzentrationsmaße. Die Überwachung der risikogewichteten Konzentration erweitert die Nominalbetrachtung, indem sie auch die Ausfallwahrscheinlichkeiten und die Sicherheitenabdeckung berücksichtigt. Die nominale Konzentration konnte in einem schwieri-gen Marktumfeld weiter reduziert werden und folgt langfristig einem abnehmenden Trend. Auf Einzelkundenbasis erfolgt die Steuerung von Konzentrationsrisiken anhand eines mehrstufi-gen Systems von Konzentrationsschwellenwerten. Bei Überschreitung eines Schwellenwerts werden Maßnahmen zum gezielten Risikomanagement, ggf. auch Risikoabbau, eingeleitet. Diese bestehen z. B. in der Platzierung von Kreditteilen am Kapitalmarkt oder gezielten Absi-cherungsmaßnahmen auf Einzelkundenebene durch Kreditderivate. Per Jahresende bestanden 14 Engagements mit Risikokapital von mehr als 20 Mio. €; deren Gesamtexposure betrug 8,8 Mrd. € (Vorjahr: 11 Engagements mit einem Gesamtexposure von 11,2 Mrd. €). Die so identi-fizierten Engagements bestehen meist nur kurzfristig. Im Berichtsjahr waren innerhalb dieses Teilportfolios keine Ausfälle zu verzeichnen.

Insgesamt sehen wir unsere Risikomanagementprozesse für Konzentrationsrisiken auch im Lichte der Finanzmarktkrise als wirksam bestätigt. Vor dem Hintergrund der engen Überwa-chung, der vergleichsweise kurzen Verweildauer großer Adressen und der überdurchschnitt-lich guten Ratings der Engagements mit hoher nominaler Konzentration hält die Dresdner Bank die aktuelle Konzentration ihres Portfolios insgesamt für akzeptabel.

(h) Adressenrisiko-Stresstests

Zur Einschätzung möglicher Auswirkungen makroökonomischer Entwicklungen und Krisen-szenarios auf das Adressenrisiko führen wir periodisch Stresstests auf Adressen- und Portfolio-ebene durch. Damit identifizieren wir gefährdete Segmente und Adressen rechtzeitig und tra-gen somit zu einer nachhaltigen Verbesserung der Risikosteuerung bei. In den Stresstests wer-den insbesondere kritische Teilportfolios aufgegriffen und anhand portfoliospezifischer Szena-rios auf ihr Gefährdungspotenzial untersucht. Im Fokus des letzten Jahres standen das Levera-ge Finance und das „Subprime“-Segment.

Adressenrisiken aus Kreditgeschäften

Unter Adressenrisiken im Kreditgeschäft verstehen wir die potenziellen Verluste, die durch Ausfall von Kreditforderungen oder durch Inanspruchnahme von Eventualverbindlichkeiten (z. B. Avale, Akkreditive) entstehen. Diese Risikoart stellt den größten Anteil innerhalb der Adressenrisiken dar. Das Exposure, d. h. die maximale Adressenrisikoposition aus Kreditge-schäften, entspricht dem Gesamtbetrag aller für solche Geschäfte vergebenen Limite.

Konzernrisikobericht 69

(a) Portfoliostruktur

Nach der Neuorganisation des Mittelstandsgeschäfts entfiel das Kreditportfolio der Dresdner Bank, gemessen nach Limiten, per Jahresende zu 37 % auf den Unternehmensbereich Private & Corporate Clients (Vorjahr: 36 %) und zu 63 % auf den Unternehmensbereich Investment Ban-king (Vorjahr: 64 %).

Der Anteil von Kreditnehmern mit Sitz in Deutschland und dem übrigen Westeuropa am Kre-ditportfolio der Dresdner Bank, bezogen auf das Limit, lag am Bilanzstichtag wie im Vorjahr bei ca. 81 %. Dieser Anteil setzt sich aus den Portfolioanteilen von Deutschland in Höhe von 58,3 % (Vorjahr: 59,9 %) und des übrigen Westeuropas in Höhe von 22,7 % (Vorjahr: 20,8 %) zusammen. Die Verschiebung wurde durch die stärkere Beteiligung an Übernahmefinanzierungen im westeuropäischen Ausland verursacht.

(b) Kreditqualität

Trotz der insbesondere in der zweiten Jahreshälfte schwierigen Marktbedingungen in einigen Geschäftsfeldern blieben Kreditvolumen und Qualität nahezu konstant. Hierzu trugen sowohl die weitere Verbesserung der Kreditprozesse als auch die Umsetzung einer wertorientierten Wachstumsstrategie bei. Das Kreditportfolio der Dresdner Bank entfiel zum Jahresende, ge-messen an Limiten, mit ca. 68 % (Vorjahr: 68 %) unverändert zu mehr als zwei Dritteln auf die Ratingklassen I bis VI (Investment Grade), wobei sich innerhalb des Investment Grades wie-derum eine leichte Verschiebung hin zu den Ratingklassen I bis III ergab. Innerhalb des Non-Investment-Grade-Bereichs kam es zu einer leichten Verschiebung in die Ratingklassen XI bis XIV. Ursache hierfür sind im vierten Quartal abgeschlossene Leverage-Finance-Geschäfte, de-ren Syndizierung im Verlauf des Jahres 2008 ansteht. Die Verlustquoten dieser Geschäfte wer-den durch strukturelle Komponenten deutlich reduziert. Diese sind im hier betrachteten Obli-gorrating nicht reflektiert.

Ratingübersicht des Kreditportfolios (Obligorrating)

Ratingklassen

15

25

35

40

Investment Grade Non-Investment Grade Default

in % des Exposures

0

5

10

I–III VII–XIV–VI XI–XIV XV–XVI

12/2007 12/2006 12/2007 12/2006 12/2007 12/2006 12/2007 12/2006 12/200612/2007

20

30

Ratingklassen

15

25

35

40

Investment Grade Non-Investment Grade Default

in % des Exposures

0

5

10

I–III VII–XIV–VI XI–XIV XV–XVI

12/2007 12/2006 12/2007 12/2006 12/2007 12/2006 12/2007 12/2006 12/200612/2007

20

30

Nachstehende Abbildung zeigt den langfristigen Trend der Qualitätsverbesserung im Kredit-portfolio. Im Berichtsjahr blieb das Verhältnis von Investment-Grade- und Non-Investment-Grade-Portfolio weitgehend stabil.

70 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Qualitätsentwicklung des Kreditportfolios (Limitbasis)

120

140

Index 12/2003=100

60

80

100

12/2003 12/2004 12/200712/2006

Investment GradeInvestment Grade Non-Investment Grade

12/2005

(c) Kreditsicherheiten

Kreditsicherheiten unterteilen sich in personengebundene Sicherheiten (z. B. Bürgschaften) und sachgebundene Sicherheiten. Den bei der Berechnung von Risikoparametern berücksich-tigten Sicherheitenbestand der Dresdner Bank dominieren Grundpfandrechte, im Wesentli-chen für wohnwirtschaftlich genutzte Objekte, die zum Jahresende ca. 43 % der Erlöswerte aus-machten. Daneben spielten personenbezogene Sicherheiten wie Bürgschaften und Garantien einschließlich Credit Default Swaps bei der Absicherung des Kreditrisikos eine wichtige Rolle. Pfandrechte, sonstige Abtretungen und Sicherungsübereignungen waren dagegen weniger stark vertreten. Der Absicherungsgrad hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert. Dies spiegelt sich auch in der durchschnittlichen Verlustquote bei Ausfall unseres Kreditportfolios wider, die zum Jahresende mit 34,3 % (Vorjahr: 34,7 %) leicht gesunken ist.

Aufgliederung der Kreditsicherheiten für das Kreditportfolio

GrundpfandrechteBürgschaften undGarantienSicherungsübereignungen und AbtretungenVerpfändungen von WertpapierenVerpfändungen von Guthaben

43 %

35 %

8 %

8 %

6 %

12/2007

42 %

34 %

8 %

8 %

8 %

12/2006

GrundpfandrechteBürgschaften undGarantienSicherungsübereignungen und AbtretungenVerpfändungen von WertpapierenVerpfändungen von Guthaben

43 %

35 %

8 %

8 %

6 %

12/2007

43 %

35 %

8 %

8 %

6 %

12/2007

42 %

34 %

8 %

8 %

8 %

12/2006

42 %

34 %

8 %

8 %

8 %

12/2006

(d) Überfällige Kreditforderungen

Zu den regelmäßig vorkommenden und in der Risikosteuerung zu berücksichtigenden Ereig-nissen zählt die Überziehung von Kreditlimiten. Ihre Ursache kann im verspäteten Eingang vertraglich vereinbarter Zins- und Tilgungsleistungen, sogenannten Überfälligkeiten, liegen. Auch aufgrund der Kundenbonität geduldete Limitüberschreitungen können für Überziehun-gen verantwortlich sein. Die folgende Tabelle zeigt eine Aufgliederung der überzogenen, jedoch nicht als Problemkredit klassifizierten Forderungen nach der Dauer der Überziehung:

Konzernrisikobericht 71

Überziehungsdauer in Tagen 31.12.2007 bis 29 30 bis 59 60 bis 89 90 und mehr

Gesamtvolumen der überzogenen Forderungen (Mio. €) 569 79 91 65

Anteil am gesamten Kreditvolumen (%) 0,3 <0,1 <0,1 <0,131.12.2006

Anteil am gesamten Kreditvolumen (%) 0,2 <0,1 <0,1 <0,1

Das Gesamtvolumen der überzogenen Forderungen lag zum Jahresende bei 804 Mio. €. Dies entspricht 0,4 % des gesamten Kreditvolumens (genehmigte Limite im Kreditgeschäft). Auf-grund der Zinskapitalisierung zum Jahresende liegt das Niveau der Überziehungen zum Be-richtsstichtag deutlich höher als im übrigen Jahresverlauf – bereits im Januar 2008 ist ein signi-fikanter Rückgang festzustellen. Überziehungen werden täglich überwacht und eng gesteuert. Die Überwachung wird mit zunehmender Höhe bzw. Dauer der Überziehung intensiviert.

(e) Risikoelemente

Problemkredite (Non-performing loans) und potenzielle Problemkredite (Potential problem loans) bilden die sogenannten Risikoelemente. In Anlehnung an die Offenlegungspflichten der amerikanischen Aufsichtsbehörde U. S. Securities and Exchange Commission (SEC) Industry Guide 3 werden die Problemkredite in der Dresdner Bank wie folgt klassifiziert:

Kredite mit eingestellter Zinsabgrenzung (Non-accrual loans): Dieser Kategorie werden Kredite zugeordnet, sobald die Bildung einer Wertberichtigung erfolgt ist. In diese Kategorie fallen auch alle gekündigten Engagements sowie Kredite an Kreditnehmer in Insolvenz.

Kredite mit Überziehungsstatus von mindestens 90 Tagen (Loans 90 days past due and still accruing): Ausgefallene Kredite, die 90 oder mehr Tage überfällig sind, für die aufgrund voll-wertiger liquider Besicherung weiterhin mit dem Erhalt aller Zahlungen gerechnet wird.

Restrukturierte Kredite (Troubled debt restructurings): Forderungen, die aufgrund ver-schlechterter wirtschaftlicher Verhältnisse des Kreditnehmers restrukturiert wurden, d. h. bei denen die Bank vertragliche Zugeständnisse (Stundung, Teilverzicht o. Ä.) gemacht hat.

Potenzielle Problemkredite sind entsprechend den SEC-Offenlegungsregeln Forderungen, bei denen die Bank einerseits angesichts aktuell vorliegender Informationen ernsthafte Zweifel an der Fähigkeit des Schuldners hat, seinen vertraglich vereinbarten Verpflichtungen nachzu-kommen. Anderseits werden diese aber noch nicht als Problemkredite eingestuft, weil sie noch nicht 90 Tage überfällig sind. Die Dresdner Bank ordnet solche Kredite gemäß europäischen Gepflogenheiten unabhängig vom Zeitablauf soweit möglich den Problemkrediten zu – sofern Zweifel an der Einbringlichkeit bestehen, erfolgt der Ausweis unter den Krediten mit eingestell-ter Zinsabgrenzung (Non-accrual loans). Der Anteil der potenziellen Problemkredite ist daher nur noch marginal.

72 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

In der folgenden Tabelle sind die Risikoelemente der Dresdner Bank zusammengefasst:

Risikoelemente 31.12.2007 31.12.2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Kredite mit eingestellter Zinsabgrenzung 1.529 1.765 -236 -13,4

Kredite mit Überziehungsstatus >= 90 Tage 180 189 -9 -4,8

Restrukturierte Kredite 24 27 -3 -11,1

Problemkredite 1.733 1.981 -248 -12,5

Potenzielle Problemkredite 33 32 1 3,1

Risikoelemente 1.766 2.013 -247 -12,3

Im Berichtsjahr konnten wir die Risikoelemente nochmals um 0,2 Mrd. € oder 12,3 % auf nun-mehr rund 1,8 Mrd. € reduzieren. Dieser Rückgang erfolgte überwiegend im Bereich der Kredite mit eingestellter Zinsabgrenzung. Die Reduktionen sind auf die erfolgreiche Rückführung grö-ßerer Einzelengagements sowie auf Forderungsausbuchungen zurückzuführen.

Die größten 20 Einzelproblemkredite haben, gemessen an ihrer Inanspruchnahme, einen An-teil von ca. 22 % (Vorjahr: 12 %) des Gesamtportfolios der Problemkredite. Dabei macht der größte Einzelproblemkredit knapp 6 % (Vorjahr: 3 %) des Gesamtportfolios aller Problemkredite aus.

Die Coverage Ratio, d. h. das Verhältnis von gesamtem Risikovorsorgebestand zu Risikoelemen-ten, belief sich per Jahresende auf ca. 54 %. Das verbleibende Problemkreditvolumen ist durch bewertete Sicherheiten und laufende Cashflows überdeckt.

Risikovorsorge

Die Dresdner Bank bildet Risikovorsorge für Adressenrisiken und für Länderrisiken aus Kredit-geschäften. Risikovorsorge wird für Forderungen gebildet, deren Schuldner die vereinbarten Tilgungs- und Zinsleistungen ganz oder teilweise nicht mehr erfüllen können oder wenn eine hohe Wahrscheinlichkeit hierfür besteht.

Das Kreditportfolio wird für die Bildung der Risikovorsorge in ein homogenes und ein inhomo-genes Portfolio unterteilt. Das homogene Portfolio umfasst Kredite der Division PCC mit einem Limit von unter 1 Mio. €, die aufgrund vergleichbarer Risikoparameter produktbezogenen Seg-menten (z. B. Baufinanzierungen) zugeordnet werden und deren Risikogehalt auf Portfoliobasis in Form pauschalierter Wertberichtigungen ermittelt wird. Alle übrigen Kredite sind dem in-homogenen Portfolio zuzurechnen. Hierbei wird hinsichtlich des Risikovorsorgeansatzes zwi-schen der Bewertung für ausgefallene Einzelengagements (Einzelwertberichtigung) und der Vorsorge für eingetretene Ausfälle, die noch nicht identifiziert wurden (Pauschalwertberichti-gung) unterschieden.

Die Gesamtrisikovorsorge setzt sich somit aus den Komponenten (a) Einzelwertberichtigungen für das inhomogene Portfolio (Specific loan loss provisions/SLLP) sowie (b) Pauschalwertbe-richtigungen für das inhomogene Portfolio (General loan loss provisions/GLLP) nebst einer pauschalierten Risikovorsorge für Einzelrisiken des homogenen Portfolios (Portfolio loan loss provisions/PLLP) zusammen.

Die gemäß internationalem Rechnungslegungsstandard verfeinerte Ermittlungsmethode der Länderrisikovorsorge basiert auf den internen Verlustquoten und Ausfallwahrscheinlichkeiten. Diese Umstellung führte im Berichtsjahr zu einer weitgehenden Auflösung der Länderrisiko-

Konzernrisikobericht 73

vorsorge. Aus Materialitätsgründen findet der Ausweis der Länderrisikovorsorge nunmehr im Rahmen der Pauschalwertberichtigung statt.

Risikovorsorgebestand

Einzelwert- berichtigungen

(SLLP)

Pauschalwert- berichtigungen (GLLP + PLLP)

Gesamt

Mio. € 2007 2006 2007 2006 2007 2006

Stand zum 31.12. 537 558 424 679 961 1.237

(a) Einzelwertberichtigungen

Einzelwertberichtigungen und Rückstellungen (für außerbilanzielle Positionen wie z. B. Avale oder potenzielle Ziehungen verbindlich zugesagter, bislang nicht in Anspruch genommener Kreditlinien) werden auf Basis einer individuellen Beurteilung des Kreditengagements gebildet. Hierbei werden auch Länderrisiken berücksichtigt, soweit für ein Land ein Ausfallereignis (z. B. Zahlungsmoratorium) vorliegt. Derzeit bestehen mit Kunden in Ländern mit Ausfallereignis keine nennenswerten Forderungen.

Die fachgerechte Risikobeurteilung der Engagements verlangt u. a. deren permanente Überprü-fung auf Minderung der Werthaltigkeit. Die Überwachung durch den zuständigen Analysten wird durch etablierte IT-Systeme unterstützt, die Risikomerkmale verdichten und bei Erreichen vordefinierter Trigger-Werte Handlungsbedarf signalisieren. Das Kontoführungsverhalten, Überziehungen und bonitätsverändernde Ereignisse werden besonders berücksichtigt.

Im Rahmen bestehender Kompetenzregelungen beurteilt das verantwortliche Risikomanage-ment der Bank den Ausfall und bestimmt die benötigte Risikovorsorge. Die Höhe der Wertbe-richtigung bzw. Rückstellung wird unter Anwendung eines Discounted-Cashflow-Modells er-mittelt, das auf den Barwert künftiger Zahlungsflüsse inklusive der Erlöse aus der Sicherheiten-verwertung abstellt. Sofern die Bildung einer länderrisikoinduzierten Einzelwertberichtigung notwendig ist, orientiert sich deren Höhe an der Verlusterfahrung der Bank.

Die nach internationalen Rechnungslegungsstandards übliche Anrechnung der erwarteten Sicherheitenerlöse mit deren Barwert führt – im Vergleich zur früher verwendeten zeitunab-hängigen Betrachtung der Sicherheit – zu einem anfangs höheren Wertberichtigungsbetrag, der sich nachfolgend aufgrund des zeitlich bedingten Wertzuwachses der Sicherheit reduziert. Der jährliche Reduktionsbetrag wird zulasten der Wertberichtigungsauflösungen und zuguns-ten des Zinsertrages gebucht (Unwindingeffekt).

Im Berichtsjahr standen Zuführungen in Höhe von 508 Mio. € (Vorjahr: 493 Mio. €) Auflösungen in Höhe von 192 Mio. € (Vorjahr: 182 Mio. €) zuzüglich 8 Mio. € Unwindingeffekt (Vorjahr: 6 Mio. €) gegenüber. Damit liegen die Einzelwertberichtigungen insgesamt im Rahmen unserer Erwartungen. Durch die moderate Entwicklung der Nettowertberichtigung im wirtschaftlich schwierigen Umfeld der zweiten Jahreshälfte sehen wir die Qualität unserer Risikoprozesse und unsere erfolgreichen Beitreibungsaktivitäten bestätigt. Wir gehen für die Folgejahre – auch aufgrund des reduzierten Wertberichtungsbestands – von rückläufigen Auflösungen aus.

Der Bestand an Einzelwertberichtigungen am Jahresende in Höhe von 537 Mio. € (Vorjahr: 558 Mio. €) entfällt auf ein Forderungsvolumen in Höhe von 1.286 Mio. € (Vorjahr: 1.433 Mio. €), das dem inhomogenen Portfolioanteil der Problemkredite entspricht. Die nach erwarteten Zahlungseingängen und geplanten Sicherheitenerlösen verbleibenden Forderungen sind durch Wertberichtigungen in voller Höhe abgedeckt. Den mit 64,1 % (Vorjahr: 57,5 %) überwie-

74 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

genden Teil der Sicherheiten für einzelwertberichtigte Engagements bilden Grundpfandrechte. Eine detaillierte Aufgliederung zeigt die folgende Grafik:

Aufgliederung der Kreditsicherheiten für einzelwertberichtigte Engagements

GrundpfandrechteBürgschaften undGarantienSicherungsübereignungen und AbtretungenVerpfändungen von GuthabenVerpfändungen von Wertpapieren

64 %

11 %

8 %

12/2007

1 %

58 %

14 %

10 %1 %

12/2006

17 %16 %

GrundpfandrechteBürgschaften undGarantienSicherungsübereignungen und AbtretungenVerpfändungen von GuthabenVerpfändungen von Wertpapieren

64 %

11 %

8 %

12/2007

1 %

58 %

14 %

10 %1 %

12/2006

17 %16 %

Zur Optimierung des Sicherheitenerlöses werden je nach Lage des Einzelfalls auch Ablösever-handlungen mit anderen Finanzierern geführt. Soweit möglich und wirtschaftlich sinnvoll werden die Sicherheitenwerte frühzeitig freihändig veräußert; sofern dies nicht zu realisieren ist, wird die zwangsweise Verwertung eingeleitet. Bei nicht standardisierten oder illiquiden Sicherheiten werden dafür fallweise auch externe Spezialisten eingeschaltet. Eine Verwertung durch Eigennutzung erfolgt grundsätzlich nicht. Basis einer effizienten Sicherheitenverwer-tung ist in jedem Fall die durch entsprechende IT-Systeme unterstützte laufende Kontrolle und Überprüfung der Wertansätze.

(b) Pauschalwertberichtigungen und pauschalierte Wertberichtigungen für Einzelrisiken

Pauschalwertberichtigungen (GLLP) werden für latente Risiken gebildet, d. h. für eingetretene, zum Bilanzstichtag jedoch noch nicht identifizierte Verluste aus Bonitäts- und Länderrisiken des inhomogenen Portfolios. Ihre Höhe basiert auf den empirisch ermittelten historischen Ausfallwahrscheinlichkeiten und den unter Hinzuziehung von Expertenmeinung ermittelten Verlustquoten des nicht bereits anderweitig bevorsorgten Kreditportfolios. Zusätzlich werden die aktuellen Entwicklungen des Konjunkturzyklus sowie der gesamtwirtschaftlichen Rahmen-bedingungen in die Bestimmung der Pauschalwertberichtigung einbezogen, d. h. auch durch Modelle mangels historischer Erfahrungen noch nicht adäquat abgedeckte Faktoren. Beispiel hierfür sind extreme Preisveränderungen auf den Rohstoff- und Devisenmärkten.

Seit 2005 werden pauschalierte Wertberichtigungen für Einzelrisiken des homogenen Port-folios (PLLP) gebildet. Ihre Höhe wird anhand eines eigens zu diesem Zweck entwickelten Port-folioansatzes festgelegt. Dieser basiert auf historisch abgeleiteten Ausfallquoten für die einzel-nen Kunden-/Produktsegmente und orientiert sich am individuellen Rückstandsstatus. Die kontinuierliche Berücksichtigung tatsächlich eingetretener Ausfälle gewährleistet eine perma-nente Rekalibrierung des zugrunde liegenden Modells. Die daraus resultierende Risikovorsorge umfasst sowohl eingetretene, aber noch nicht identifizierte Verluste als auch Verluste aus leistungsgestörten Krediten des homogenen Portfolios.

Die Pauschalwertberichtigungen und pauschalierten Wertberichtigungen gingen im Berichts-jahr um 38 % auf 424 Mio. € (Vorjahr: 679 Mio. €) zurück. Die Reduzierung beruht neben der weitgehenden Auflösung der Länderrisikovorsorge im Wesentlichen auf einer deutlich verbes-serten Einschätzung der eingetretenen Verluste auf Basis der im Rahmen unseres Basel-II-Projektes eingeführten neuen Risikoparameter. Diese Einschätzung wird durch die Ergebnisse der durchgeführten aufsichtsrechtlichen Prüfungen im Rahmen der Basel-II-Einführung und aktuelle Testrechnungen vollauf bestätigt.

Konzernrisikobericht 75

Kontrahentenrisiken aus Handelsgeschäften

Kontrahentenrisiken entstehen aus dem möglichen Ausfall der Gegenpartei in Handelsge-schäften. Anders als im Kreditgeschäft ergibt sich im Fall von Handelsgeschäften die Höhe der adressenrisikobehafteten Forderung in der Regel nicht aus dem vertraglich fixierten Nominal-volumen des Geschäfts, sondern aus dessen aktuellem Marktwert. Aufgrund von Marktpreis-schwankungen kann sich der Marktwert im Zeitablauf gegenüber Geschäftsbeginn positiv oder negativ verändern. Ein aus Banksicht positiver Marktwert repräsentiert wirtschaftlich eine Forderung an die Gegenpartei, die bei Ausfall der Gegenpartei ganz oder teilweise verloren wäre (Adressenrisiko). Der Marktwert repräsentiert auch den zusätzlichen Aufwand, der sich für die Bank aus der Wiederherstellung einer zum ausgefallenen Geschäft gleichwertigen Posi-tion ergeben würde. Statt vom Marktwert wird daher auch vom Wiederbeschaffungswert ge-sprochen.

Das bankintern berechnete Exposure berücksichtigt zusätzlich zum aktuellen Marktwert auch potenzielle zukünftige Marktwertschwankungen über die Restlaufzeit des jeweiligen Geschäfts. Bei der Berechnung der potenziellen zukünftigen Marktwertschwankungen kommen für be-sicherte und unbesicherte Geschäfte moderne Simulationsverfahren zum Einsatz, die auch geschäftstypische Regelungen (z. B. Break Clauses) berücksichtigen. Das Exposureprofil eines Geschäfts oder Portfolios ergibt sich dabei aus denjenigen Marktwerten, die an bestimmten zukünftigen Zeitpunkten in 95 % aller simulierten Szenarios nicht überschritten werden. Die Berechnung des Exposures erfolgt dabei üblicherweise gebündelt für alle Einzelgeschäfte, die unter eine Rahmenvereinbarung mit einem Kontrahenten fallen. Dieses sogenannte Netting erlaubt – unabhängig von der bilanziellen Behandlungsweise – den saldierten Ausgleich aller noch nicht fälligen Forderungen und Verbindlichkeiten aus den einbezogenen Produkten ge-genüber einem Kontrahenten im Falle seines Ausfalls. Gibt es keine Rahmenvereinbarung, werden die Einzelgeschäfte simuliert und aufsummiert. Im Fall komplexer Strukturen findet eine Einzelbetrachtung statt, die gewährleistet, dass die verwendeten Ansätze das Risiko kor-rekt darstellen.

Im Berichtsjahr wurde die im Jahr 2006 begonnene Umstellung der Exposureberechnung auf Simulationsverfahren vollständig abgeschlossen. Weiterhin wurden die internen Kontrahen-tenrisiko-Modelle um einen Liquiditätsfaktor erweitert. Dieser gibt auf Basis des am Markt gehandelten Volumens Auskunft über die Liquidität der einem Geschäft zugrunde liegenden Basisinstrumente.

Im Berichtsjahr wurde ferner der Ausweis von Marktwerten und der zugehörigen Nominal-volumina auf eine stärker risikoorientierte Betrachtungsweise umgestellt. Im Unterschied zur bilanziellen Betrachtungsweise werden dabei bestimmte außerbilanzielle, aber gleichwohl risikotragende Geschäfte berücksichtigt. Andererseits werden börslich gehandelte Geschäfte nicht mit ihrem eigentlichen Marktwert, sondern wegen der Erfüllungsgarantie der Clearing-häuser nur in Höhe der sogenannten Margin angesetzt. Die zugehörigen Vorjahreswerte wur-den dieser Betrachtungsweise entsprechend ebenfalls umgestellt.

Das Rating eines Kontrahenten und dessen mögliche zukünftige Verschlechterung geht hinge-gen nicht in die Exposureberechnung ein; es wird vielmehr bei der Bestimmung der Limithöhe und Limitstruktur berücksichtigt. Für die Adressenrisikosteuerung werden die Exposures im Bereich Kontrahentenrisiko bankintern durch ein globales mehrstufiges Limitsystem begrenzt und zeitnah überwacht.

76 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Innerhalb der Handelsgeschäfte hat das (a) Derivategeschäft den mit Abstand größten Anteil am Kontrahentenrisiko, sowohl nach Nominalvolumina als auch nach Exposure. Weitere Han-delsgeschäfte mit Beitrag zum Kontrahentenrisiko sind die (b) Wertpapierpensionsgeschäfte und die (c) Geldmarktgeschäfte; diese bilden das sogenannte Financinggeschäft.

(a) Derivategeschäft

Das Derivategeschäft umfasst die börslich und außerbörslich gehandelten Derivate im Han-delsbuch und im Bankbuch.

Nominalvolumina. Die Nominalvolumina in unserem Derivategeschäft sind im Berichtsjahr um 12,8 % auf insgesamt 5.362 Mrd. € (Vorjahr: 4.754 Mrd. €) gestiegen. Dabei hatten die Kreditderi-vate mit 313,9 Mrd. € (+34,9 %) und die Währungsderivate mit 160,4 Mrd. € (+26,5 %) den größ-ten Anstieg zu verzeichnen.

Marktwerte. Das Volumen der positiven Wiederbeschaffungswerte im Derivategeschäft (vor Netting und Besicherungsvereinbarungen) stieg im Berichtsjahr um ca. 18 % auf 70,5 Mrd. € (Vorjahr: 59,9 Mrd. €). Durch den Einsatz risikoreduzierender Maßnahmen, d. h. durch Netting und Besicherungsvereinbarungen, konnte das effektiv risikobehaftete Volumen auf rund 7,0 Mrd. € (Vorjahr: 7,6 Mrd. €) verringert werden.

Handels- und Bankbuchkontrakte Marktwerte Nominalvolumina Mio. € 31.12.2007 31.12.2006 31.12.2007 31.12.2006

Zinsbezogene Derivate 36.620 34.240 2.936.494 2.784.650

Währungsbezogene Derivate 9.742 6.646 766.017 605.616

Aktien-/Indexbezogene Derivate 11.625 12.256 441.917 461.231

Kreditderivate 11.984 6.698 1.214.832 900.907

Sonstige Derivate 567 102 2.756 1.287

Insgesamt 70.538 59.942 5.362.016 4.753.691

Mit einem Anteil von 54,8 % am Gesamtnominalvolumen bzw. 51,9 % an den positiven Wieder-beschaffungswerten sind die Zinsderivate nach wie vor die dominante Produktgruppe. Jedoch nehmen Kredit- und Währungsderivate einen immer höheren Stellenwert ein. Das zeigt sich nicht nur in der Volumenentwicklung, sondern auch in der rapide zunehmenden Vielfalt der Produkte und Produktkombinationen, mit der wir die steigenden Ansprüche unserer Kunden erfüllen.

Fälligkeitsstruktur. Gemessen an den Nominalbeträgen setzte sich das gesamte Derivatege-schäft am Jahresende zu 38,0 % (Vorjahr: 36,2 %) aus Geschäften mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr, zu 40,2 % (Vorjahr: 40,7 %) aus Geschäften mit einer Laufzeit von über einem bis zu fünf Jahren und zu 21,8 % (Vorjahr: 23,1 %) aus Geschäften mit einer Laufzeit von mehr als fünf Jahren zusammen. Durch den Abschluss von sogenannten Break Clauses wird zudem erreicht, dass langfristige Geschäfte zu fest vereinbarten Zeitpunkten während der Laufzeit des Geschäfts beendet werden könnten, sollte sich die Einschätzung der Bonität des Handelspart-ners verschlechtern.

Konzernrisikobericht 77

Fälligkeitsprofil im Derivategeschäft

Laufzeitprofil

in % des Nominalvolumens

bis 1 Jahr

30

40

10

20

50

> 1 Jahr bis 5 Jahre über 5 Jahre

0 12/2007 12/2006 12/2007 12/2006 12/2007 12/2006

Laufzeitprofil

in % des Nominalvolumens

bis 1 Jahr

30

40

10

20

50

> 1 Jahr bis 5 Jahre über 5 Jahre

0 12/2007 12/200612/2007 12/2006 12/2007 12/200612/2007 12/2006 12/2007 12/200612/2007 12/2006

Konservative Auswahl unserer Handelspartner. Die Klassifizierung der positiven Wiederbeschaf-fungswerte gemäß bankinterner Ratingklassen verdeutlicht die konservative Auswahl unserer Handelspartner: Vom Gesamtbetrag aller positiven Wiederbeschaffungswerte (vor Netting und vor Besicherungsvereinbarungen) entfielen im Berichtsjahr 98,0 % (Vorjahr: 98,3 %) auf Adres-sen mit einem Investment-Grade-Rating (Kategorie I bis VI).

Ratingübersicht im Derivategeschäft

Ratingklasse

in % der positiven Wiederbeschaffungswerte

I–III

60

80

20

40

100

IV–VI XI–XVIVII–X

0 2007 2006 2007 2006 2007 20062007 2006

Ratingklasse

in % der positiven Wiederbeschaffungswerte

I–III

60

80

20

40

100

IV–VI XI–XVIVII–X

0 2007 20062007 2006 2007 20062007 2006 2007 20062007 20062007 20062007 2006

Die konservative Auswahl unserer Handelspartner zeigt sich auch in der Branchenbetrachtung: 96,1 % (Vorjahr: 97,0 %) der positiven Wiederbeschaffungswerte entfielen auf die Branchen Finanzdienstleister und öffentlicher Sektor.

78 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Die Dresdner Bank unterhält auch Geschäftsbeziehungen zu risikobehafteteren Kunden, z. B. Hedge Funds, solange das Risiko angemessen ist. Um den Risiken aus fehlender Liquidität und plötzlichem Preisverfall in turbulenten Marktsituationen entgegenzuwirken, wurden interne Systeme entwickelt, die die Wertentwicklung von Hedge Funds verfolgen und mit der Entwick-lung anderer Funds vergleichen. Für die frühzeitige Identifizierung von Problemen werden verschiedene Indikatoren zur Bonitätsbeurteilung und Limitsteuerung herangezogen.

Nettingrahmenverträge. Um das Kontrahentenrisiko aus Derivategeschäften zu senken, schlie-ßen wir mit unseren Geschäftspartnern produktübergreifende Nettingrahmenverträge ab. Die Dresdner Bank nutzt die Rahmenvereinbarungen auch dazu, den aufsichtsrechtlichen Kapital-bedarf zu senken. Unter Berücksichtigung der Nettingeffekte reduzierten sich die positiven Wiederbeschaffungswerte um 57,4 Mrd. € (Vorjahr: 46,2 Mrd. €) auf 13,1 Mrd. € (Vorjahr: 13,7 Mrd. €).

Besicherungsvereinbarungen. Besicherungsvereinbarungen erlauben es, zur Absicherung von Derivategeschäften Sicherheiten in Form von Bargeld (G7-Währungen) oder staatlichen Wert-papieren zu fordern. Die Höhe der Sicherheitenbestellung ist dabei im Zeitablauf variabel und wird über sogenannte Margin Calls kontinuierlich der marktpreisgetriebenen Entwicklung der zu besichernden Exposures angepasst. Der Beleihungswert der erhaltenen Sicherheiten belief sich zum Jahresende auf rund 6,1 Mrd. € (Vorjahr: 6,1 Mrd. €). Unter Berücksichtigung der Be-sicherungseffekte reduzierten sich die positiven Wiederbeschaffungswerte nach Netting damit wie erwähnt auf 7,0 Mrd. € (Vorjahr: 7,6 Mrd. €).

Unsere konsequent qualitätsorientierte Risikopolitik zeigt sich auch in der steigenden Zahl der Besicherungsvereinbarungen, die wir nicht nur mit Adressen geringerer Bonität, sondern mit Adressen über das gesamte Ratingspektrum hinweg abgeschlossen haben.

Besicherungsvereinbarungen für Derivategeschäfte 31.12.2007 31.12.2006

Ratingklassen I–III 252 235

Ratingklassen IV–VI 250 190

Ratingklassen VII–X 124 72

Ratingklassen XI–XIV – 2

Ratingklassen XV–XVI 2 –

Anzahl gesamt 628 499

Aufsichtsrechtliche Behandlung. Auch aufsichtsrechtlich ist vorgeschrieben, das Exposure aus Derivategeschäften zu quantifizieren und mit regulatorischem Kapital zu unterlegen. Hierzu wird, neben den aktuellen Marktwerten, eine pauschale Abschätzung zukünftiger Marktpreis-schwankungen in Abhängigkeit vom jeweils zugrunde liegenden Produkt und der individuellen Restlaufzeit vorgenommen (regulatorischer Add-on). Aus aktuellem Marktwert und Add-on errechnet sich dann der aufsichtsrechtliche Kreditäquivalenzbetrag eines Derivategeschäfts.

Per Jahresende beliefen sich die Kreditäquivalenzbeträge gemäß Grundsatz I (d. h. vor Boni-tätsgewichtung und nach aufsichtsrechtlichem Netting) auf insgesamt 69,1 Mrd. € (Vorjahr: 62,8 Mrd. €). Die für die aufsichtsrechtliche Kapitalunterlegung relevanten bonitätsgewichteten Kreditäquivalenzbeträge (Risk-Weighted Assets) aus Derivategeschäften beliefen sich zum Stichtag auf 13,1 Mrd. € (Vorjahr: 12,5 Mrd. €). Der Anstieg dieser beiden Größen ist hauptsäch-lich auf gestiegene Handelsvolumina bei Kreditderivaten zurückzuführen.

Konzernrisikobericht 79

Erfüllungsrisiko. Ein spezieller Fall von Kontrahentenrisiken aus Derivategeschäften ist das Er-füllungsrisiko. Dieses kurzfristige Risiko entsteht immer dann, wenn bei der Erfüllung von Ge-schäften eine Zahlung vor dem Eingang der Gegenleistung angewiesen wird (z. B. Eingang von Fremdwährung in Devisengeschäften in verschiedenen Zeitzonen). Die Höhe des Erfüllungs-risikos entspricht der Höhe der geschuldeten Gegenleistung pro Valutatag und wird auf das Settlementlimit angerechnet. Zur Vermeidung bzw. Minimierung dieser Risiken werden derar-tige Geschäfte vermehrt über Clearinghäuser abgewickelt. Darüber hinaus gelten auch hier – wie bereits beschrieben – bilaterale Nettingvereinbarungen mit einzelnen Kontrahenten, um das Erfüllungsrisiko zu reduzieren.

(b) Wertpapierpensionsgeschäfte

In Wertpapierpensionsgeschäften verkauft ein Pensionsgeber (Repo-Position) bestimmte Sicherheiten, üblicherweise Wertpapiere, an einen Pensionsnehmer (Reverse-Repo-Position). Gleichzeitig wird vereinbart, dass der Pensionsnehmer diese Sicherheiten zu einem späteren Zeitpunkt zu einem vereinbarten Kurs wieder an den Pensionsgeber zurückverkauft. Wirt-schaftlich entspricht ein Wertpapierpensionsgeschäft damit einem besicherten Kredit des Pensionsnehmers an den Pensionsgeber. Die Verzinsung dieses Kredits ergibt sich aus der Differenz von Ankaufspreis und höherem Rückkaufspreis, d. h. dem Repo-Satz.

Der Marktwert (Fair Value) eines Wertpapierpensionsgeschäfts ist der Unterschiedsbetrag zwischen dem vereinbarten Rückkaufspreis und dem aktuellen Marktwert der Sicherheiten. Steigt der Marktwert der Sicherheiten, gewinnt der Anspruch des Pensionsgebers gegenüber dem Pensionsnehmer auf spätere Rückübertragung der Sicherheiten zum vereinbarten Rück-kaufspreis an Wert (positiver Marktwert der Repo-Position), der bei Ausfall des Pensionsneh-mers als Kontrahent verloren wäre. Wenn umgekehrt der Marktwert der Sicherheiten fällt, ge-winnt der Anspruch des Pensionsnehmers gegenüber dem Pensionsgeber auf spätere Andie-nung der Sicherheiten zum vereinbarten Rückkaufspreis an Wert (positiver Marktwert der Reverse-Repo-Position), der bei Ausfall des Pensionsgebers als Kontrahent verloren wäre.

Per Jahresende 2007 belief sich das Nominalvolumen der Wertpapierpensionsgeschäfte der Dresdner Bank auf 452,7 Mrd. € (Vorjahr: 512,0 Mrd. €). Davon entfallen 239,3 Mrd. € (Vorjahr: 265,7 Mrd. €) auf Geldleihen (Repos) und 213,4 Mrd. € (Vorjahr: 246,3 Mrd. €) auf Geldverleihen (Reverse Repos).

Die Marktwerte für Repos beliefen sich zum Jahresende auf 40,6 Mrd. € (Vorjahr: 37,3 Mrd. €); für Reverse Repos betrugen die Marktwerte 12,2 Mrd. € (Vorjahr: 8,0 Mrd. €).

Die konservative Auswahl unserer Handelspartner bezieht sich nicht nur auf das Derivate-geschäft, sondern auch auf das Wertpapierpensionsgeschäft. Vom Gesamtbetrag aller Wieder-beschaffungswerte (vor Netting und Besicherung) entfielen im Berichtsjahr 96,5 % (Vorjahr: 96,7 %) auf Adressen mit Investment-Grade-Rating.

80 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Ratingübersicht im Wertpapierpensionsgeschäft

Ratingklasse

in % der Wiederbeschaffungswerte

I–III

60

80

20

40

100

IV–VI XI–XVIVII–X

0 2007 2006 2007 2006 2007 20062007 2006

Ratingklasse

in % der Wiederbeschaffungswerte

I–III

60

80

20

40

100

IV–VI XI–XVIVII–X

0 2007 20062007 2006 2007 20062007 2006 2007 20062007 20062007 20062007 2006

Netting. Wertpapierpensionsgeschäfte, die unter einem Rahmenvertrag abgeschlossen wurden, gelten grundsätzlich als nettingfähig. Eine Bruttobetrachtung findet nicht statt. Sollte ein Rah-menvertrag ausdrücklich nicht nettingfähig sein, wird dies durch eine No-Netting-Charge, die dem Portfoliomarktwert zugeschlagen wird und damit das Risiko erhöht, berücksichtigt.

Besicherungsvereinbarungen existieren auch für Wertpapierpensionsgeschäfte. Unter derarti-gen Besicherungsvereinbarungen können auch während der Laufzeit des Geschäfts noch je nach Marktwertentwicklung zusätzliche Sicherheiten bestellt oder freigegeben werden. Die steigende Anzahl an Besicherungsvereinbarungen für Wertpapierpensionsgeschäfte ist auf eine qualitätsorientierte Risikopolitik zurückzuführen.

Besicherungsvereinbarungen für Wertpapierpensionsgeschäfte 31.12.2007 31.12.2006

Ratingklassen I–III 696 172

Ratingklassen IV–VI 303 143

Ratingklassen VII–X 74 45

Ratingklassen XI–XIV 2 2

Ratingklassen XV–XVI 2 –

Anzahl gesamt 1.077 362

(c) Geldmarktgeschäfte

Der Geldmarkt stellt den globalen Finanzmarkt für kurzfristige Geldaufnahmen und -anlagen dar. Er dient der Liquiditätsversorgung des gesamten Finanzsystems. Im Geldmarkt werden neben kurzfristigen Geld- oder Edelmetallleihen auch Verbindlichkeiten wie Commercial Papers, Schatzbriefe und Bankwechsel gehandelt. Teilnehmer am Geldmarkt sind hauptsächlich Kre-ditinstitute und Finanzierungsgesellschaften. Aufgrund der kurzfristigen Natur des Geschäfts und der Kreditqualität der Kontrahenten werden diese Geschäfte nicht besichert. Der Markt-wert eines Geldmarktgeschäfts entspricht daher seinem Nominalvolumen. Das aus Geldanla-gen entstehende Kontrahentenrisiko wird entsprechend in Höhe des Nominalbetrags auf die Kontrahentenrisikoexposures und -limite angerechnet.

Die Anlagen der Dresdner Bank bei anderen Marktteilnehmern beliefen sich zum Berichts-jahresende auf 8,6 Mrd. € (Vorjahr: 20,4 Mrd. €). Davon entfallen 0,3 Mrd. € auf Edelmetallleihen (Vorjahr: 0,3 Mrd. € ). Der deutliche Rückgang resultiert im Wesentlichen aus den einge-

Konzernrisikobericht 81

schränkten Handelsaktivitäten im Interbanken-Geldhandel als Folge der globalen „Subprime“-Krise.

Emittentenrisiken aus Wertpapiergeschäften

Emittentenrisiken entstehen aus den Eigenpositionen der Bank in Wertpapieren, z. B. festver-zinslichen Anleihen oder Aktien, sowie in synthetischen Wertpapierpositionen, die beispiels-weise durch den Abschluss von Kreditderivaten eingegangen werden. Diese Risiken reflektieren das Verlustpotenzial der Bank, das sich aus Änderungen der Bonität (typischerweise Ausfall) des jeweiligen Emittenten bzw. Referenzschuldners ergibt.

Das Exposure, d. h. die maximale Adressenrisikoposition aus Emittentenrisiken, ist hierbei derjenige Betrag, der sich beim angenommenen sofortigen Ausfall des Emittenten bzw. Refe-renzschuldners aufgrund der aktuellen Marktpreise als Verlust der Bank ergäbe. Dabei wird für die betroffenen Instrumente eine Verlustrate von 100 % angenommen.

Im Berichtsjahr hat die Dresdner Bank ein Credit-Event-Value-at-Risk-(CE-VaR-)Modell für die verbesserte Messung und Steuerung der Emittentenrisiken eingeführt. Ziel des CE-VaR-Modells ist es, das Risiko aus Bonitätsänderungen und Ausfällen von Emittenten und Referenzschuld-nern im Handelsbuch adäquat zu quantifizieren. Der in das CE-VaR-Modell einbezogene Kreis von Finanzinstrumenten entspricht grundsätzlich dem des zur Messung des spezifischen Zins-risikos im Handelsbuch verwendeten Credit-Spread-Modells, und umfasst derzeit u. a. Anlei-hen, Geldmarktgeschäfte, Kreditderivate und handelbare Kredite. Aktienpositionen sind nicht in das CE-VaR-Modell integriert.

Das gesamte Emittentenrisikoexposure betrug per Jahresende 40,3 Mrd. € (Vorjahr: 75,5 Mrd. €). Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf einen gezielten Positionsabbau aufgrund der Rückführung von strukturierten Handelsprodukten einerseits und der verbesserten Risikomessung und -steuerung infolge der Einführung des Credit-Event-VaR-Modells andererseits zurückzuführen. Die Portfolioqualität zeigt sich in der Aufteilung des Emittentenrisikoexposures nach Ratingklassen:

Ratingübersicht Emittentenrisiken aus Wertpapiergeschäften

60

80

20

40

100

Ratingklasse

in % des Exposures

I–III IV–VI XI–XVIVII–X

0 2007 2006 2007 2006 2007 20062007 2006

60

80

20

40

100

Ratingklasse

in % des Exposures

I–III IV–VI XI–XVIVII–X

0 2007 20062007 2006 2007 20062007 2006 2007 20062007 20062007 20062007 2006

Bei den Emittentenrisiken zeigt sich eine starke Konzentration im Bereich der Investment-Grade-Adressen. Das spiegelt unsere auch im Bereich des Kontrahentenrisikos konsequent verfolgte Auswahl von Adressen mit hoher Bonität wider.

82 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Die Genehmigung von Emittentenrisiken unter Kreditrisikogesichtspunkten erfolgt für Han-delsbuchpositionen in einem vereinfachten Verfahren durch Vorgabe eines umfassenden „Is-suer Risk Frame“-Limits. Innerhalb dieses Gesamtlimits existieren zusätzlich „Single Issuer Caps“, die die Risikoneigung der Bank gegenüber einem einzelnen Emittenten bzw. Referenz-schuldner in Abhängigkeit von dessen Rating festlegen, und „Rating Concentration Caps“, die das Emittentenrisiko der Bank auf Portfolioebene nach Ratingklassen steuern.

Emittentenrisikobehaftete Positionen, die sich länger als 90 Tage im Handelsbuch befinden (sogenannte „stale exposures“), werden im Rahmen eines dezidierten Reportings überwacht und durch das monatlich tagende Stale Exposure Committee geprüft. Dieses Vorgehen hat das Ziel, solche Positionen entweder zu verkaufen oder deren Risiko abzusichern und dadurch einen angemessenen Positionsumschlag im Handelsbuch zu gewährleisten.

Länderrisiken

Risiken, die auf länderspezifische Risikofaktoren zurückzuführen sind, sind als Länderrisiken definiert. Sie beinhalten in erster Linie das Transfer- und Konvertierungsrisiko, d. h. das Risiko, dass der grenzüberschreitende Geld- und Kapitalverkehr eingeschränkt wird. In diesen Fällen können Zahlungen aus einem Land nicht mehr oder nicht vollständig erfolgen.

Das Länderrisiko setzt sich aus den folgenden Komponenten zusammen:

Die Transfer- und Konvertierungsrisiken spiegeln den potenziellen Verlust wider, der ent-stehen kann, wenn ein Geschäftspartner seine grenzüberschreitenden Zahlungsverpflich-tungen nicht erfüllen kann, weil der Kapitalverkehr oder der Währungsumtausch durch einen hoheitlichen Akt seines Landes behindert wird.

Das Adressenausfallrisiko des lokalen Auslandsgeschäfts ist der potenzielle Verlust aus Ausfällen von Adressen, die demselben Land zugerechnet werden wie die ausreichende Dresdner-Bank-Einheit. Dieses Risiko ist Bestandteil der Länderrisikodefinition, um syste-matische länderspezifische Adressenausfallrisiken abzudecken, die aus der Verschlechte-rung von Wirtschaftsbedingungen in dem betreffenden Land resultieren.

Das Landesereignisrisiko ist der potenzielle Verlust aus plötzlichen und substanziellen Verschlechterungen von Marktpreisen, die in einer erheblichen Änderung der Erwartungs-haltung der Marktteilnehmer hinsichtlich des Eintritts einer landesspezifischen Krise (hauptsächlich Währungskrise, Staatsausfall oder Krise des Finanzsystems) begründet sind.

Daneben überwachen wir auch sekundäre Länderrisiken aus Ausfällen erhaltener Sicherheiten im Kredit- und Handelsgeschäft infolge hoheitlicher Maßnahmen eines Landes.

Zur Einschätzung von Länderrisiken wird ein intern entwickeltes Länderratingverfahren mit 16 Ratingklassen genutzt. Die Bewertung einzelner Länder erfolgt auf der Basis quantitativer makroökonomischer Indikatoren sowie qualitativer Faktoren (Finanzsystem sowie wirtschaft-liche, soziale, rechtliche und politische Rahmenbedingungen). Das Länderratingsystem misst, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Transferereignis eintritt und stellt insbesondere auf die Zahlungsfähigkeit in Fremdwährung ab.

Konzernrisikobericht 83

Die Begrenzung der Länderrisiken erfolgt durch ein umfassendes Länderlimitsystem. Das Sys-tem sieht eine Limitierung des Exposures und des Risikokapitals für geografische Regionen und einzelne Länder vor. Länderrisiken in allen Schwellenländern werden in erster Linie über den Länderrisikorahmen gesteuert. Dieser vom Vorstand genehmigte Rahmen definiert den Risiko-appetit der Bank auf Basis von Transferrisikokapital, Kreditrisikokapital und Nominalvolumen.

Zur Diversifizierung des Engagements in den Schwellenländern und zur Risikosteuerung wer-den Zielgrößen in Bezug auf das Engagement in definierten geografischen Regionen sowie einzelnen Ländern festgelegt. Darüber hinaus erfolgt eine Feinsteuerung auf Produktebene und unter Berücksichtigung von Laufzeiten. Ergänzend werden regelmäßig Portfolioanalysen zur Steuerung des Länderrisikoportfolios durchgeführt.

Das Management von Länderrisiken aus Handelsgeschäften basiert auf einem Frühwarn-system für Schwellenländer. Dieses intern entwickelte Verfahren signalisiert frühzeitig – über einen Vorhersagezeitraum von drei bis sechs Monaten – krisenhafte Entwicklungen an den Kapitalmärkten. Es dient dazu, insbesondere Risiken aus Handelsgeschäften bereits vor Eintritt einer Krise zurückzuführen und damit Verluste zu begrenzen.

Im Berichtsjahr belief sich der Anteil des Portfolios der Dresdner Bank in Ländern ohne erkenn-bare Länderrisiken (einschließlich Industrieländer) auf 99,1 % (Vorjahr: 99,3 %). Somit machten Länder mit erhöhtem bzw. hohem Risikopotenzial – nach unserer Definition Länder mit einem „Non-Investment Grade“-Rating – nur 0,9 % des gesamten Portfolios aus.

Der Anteil des Exposures in den Ratingklassen II bis XVI am Gesamtportfolio ist im Berichtsjahr leicht von 6 % auf 7,6 % gestiegen; in erster Linie ist dieser Anstieg durch einen Rückgang des Exposures in den Industrieländern (Ratingklasse I) und einen Zuwachs bei Ländern in den besseren Ratingklassen II bis III begründet. Innerhalb der Ratingklassen II bis XVI ist der Anteil der Länder mit erhöhtem bzw. hohem Risikopotenzial (Länderratingklassen VII bis XVI/Non-Investment Grade plus Default) geringfügig angestiegen (von 11,4 % auf 11,6 %).

Aufteilung des Exposures der Länderratingklassen II bis XVI nach Regionen

1,5

2,5

0,5

1,0

Afrika

2,0

3,0

Naher und MittlererOsten

Asien/PazifikSchwellenländerEuropa Sonstige

SchwellenländerEuropa EU

Lateinamerika

in Mrd. €

0 12/200612/200712/200612/200712/200612/200712/200612/200712/200612/200712/200612/2007

1,5

2,5

0,5

1,0

Afrika

2,0

3,0

Naher und MittlererOsten

Asien/PazifikSchwellenländerEuropa Sonstige

SchwellenländerEuropa EU

Lateinamerika

in Mrd. €

0 12/200612/200712/200612/200712/200612/200712/200612/200712/200612/200712/200612/2007

Im Berichtsjahr konnte das Länderrisikoportfolio durch einen Anstieg des Engagements in den bisher eher unterrepräsentierten Regionen Asien/Pazifik, Afrika sowie Naher und Mittlerer Osten weiter diversifiziert werden.

84 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Marktrisiken

Das Marktrisiko wird durch Veränderungen von Marktpreisen (z. B. von Aktienkursen, Zinsen, Wechselkursen, Rohwaren) und Marktparametern (z. B. Korrelationen und Volatilitätsniveaus) bestimmt.

Marktrisiken ergeben sich aus dem Handelsbuch und dem Bankbuch. Das Handelsbuch bein-haltet die Eigenhandelsaktivitäten der Dresdner Bank, das Bankbuch umfasst fest und variabel verzinste Kredite, Einlagen, verbriefte Verbindlichkeiten, Positionen zur Marktrisikosteuerung und Wertpapiere des Finanzanlagevermögens, die zu Investmentzwecken gehalten werden.

Übergreifende Darstellung der Marktrisiken

Die Marktrisiken aus dem Handelsbuch und dem Bankbuch messen wir mit der analytischen Delta-Gamma-Value-at-Risk-Methode. Der Value-at-Risk ist ein Maß für den potenziellen ma-ximalen Verlust, der bei unveränderter Positionierung am Ende eines vorgegebenen Zeitraums (Haltedauer) mit einer vorgegebenen hohen Wahrscheinlichkeit (Konfidenzniveau) unter An-nahme normaler Marktbedingungen nicht überschritten wird.

Unser selbst entwickeltes Value-at-Risk-Modell berücksichtigt sowohl allgemeine als auch spezifische Risiken. Allgemeine Marktrisiken umfassen das systematische Risiko aus Markt-bewegungen, die nicht im einzelnen Wertpapier oder Schuldner begründet sind. Spezifische Marktrisiken hingegen erfassen Risiken, die sich auf einzelne Wertpapiere oder auf einzelne Schuldner beziehen. Für die interne Steuerung der Handelsrisiken wird das spezifische Risiko gegenüber einzelnen Schuldnern – zusätzlich zum Gesamt-Value-at-Risk – getrennt ausgewie-sen. Um Optionsinstrumente vollständig zu modellieren, wird im Value-at-Risk-Modell auch das Risiko aus der Abhängigkeit von der Volatilität des Basiswerts (Vegarisiko) sowie aus der nicht linearen Abhängigkeit vom Marktpreis des Basiswerts (Gammarisiko) berücksichtigt.

Für aufsichtsrechtliche Meldezwecke berechnen wir einen Value-at-Risk mit einem Konfidenz-niveau von 99 % und einer angenommenen Haltedauer von zehn Tagen. Die BaFin erteilte der Dresdner Bank erstmals 1998 die Genehmigung zur Verwendung ihres internen Value-at-Risk-Modells für das aufsichtsrechtliche Meldewesen gemäß Grundsatz I. Darüber hinaus stimmte die BaFin den von uns in den Jahren 2001, 2002 und 2004 vorgenommenen Verbesserungen des Value-at-Risk-Modells zu.

Zur internen Risikoermittlung und Risikobegrenzung wird zusätzlich zur aufsichtsrechtlichen Berechnung ein Value-at-Risk mit einem Konfidenzniveau von 95 % und einer Haltedauer von einem Tag ermittelt. Um aktuelle Marktentwicklungen zeitnah im Value-at-Risk widerzuspie-geln, wird hier bei der Schätzung der zugrunde liegenden Marktparameter (Korrelationen und Volatilitäten) – anders als bei der aufsichtsrechtlichen Berechnung – der jüngeren Vergangen-heit ein größeres Gewicht beigemessen als länger zurückliegenden Marktdaten.

Konzernrisikobericht 85

Für die interne Steuerung begrenzen Value-at-Risk-Limite die Risiken aus der Positionierung. Der Vorstand gibt den generellen Risikorahmen in Form von Value-at-Risk-Limiten vor. Im MaRCo wird die Risikopositionierung regelmäßig erörtert und überprüft.

Die Limithöhen für verschiedene Risikoaktivitäten der Unternehmensbereiche werden von den für das Marktrisikomanagement verantwortlichen Einheiten in der Risikofunktion zusammen mit der Leitung der Geschäftsbereiche festgelegt. Dies erfolgt innerhalb des vom Vorstand genehmigten Gesamtrisikorahmens. Die Konsistenz und Vollständigkeit der verabschiedeten Limite wird ebenfalls von der Risikofunktion sichergestellt. Die Einhaltung der Limite im Han-delsbuch und in wesentlichen Teilen des Bankbuchs wird täglich überwacht. Falls Limitüber-schreitungen festgestellt werden, wird das zuständige Management informiert, das Korrektu-ren veranlasst.

Grenzen der Risikomodellierung. Unser Value-at-Risk-Modell wird ständig weiterentwickelt und entspricht den aktuellsten Standards der Risikomessung in der Bankbranche. Dennoch unter-liegen Value-at-Risk-Modelle bei der Abbildung der Marktrisiken grundlegenden Beschränkun-gen. Kein Modell kann alle in der Realität wirksamen Einflussfaktoren vollständig erfassen und deren komplexes Verhalten einschließlich Wechselwirkungen abbilden. Vielmehr müssen in jeder Modellierung vereinfachende Annahmen darüber getroffen werden, welche Risikofakto-ren für die Wertentwicklung eines Portfolios relevant sind und wie diese sich verhalten. Für das Value-at-Risk-Modell der Dresdner Bank wird dabei aufgrund historischer Beobachtungen ein stochastisches Verhalten entsprechend der Gauß’schen Normalverteilung angenommen. Die dahinterstehende Annahme, dass das Verhalten in der Vergangenheit eine gute Basis für die Abschätzung zukünftiger Entwicklungen darstellt, ist eine weitere Grenze jeder Risikomodel-lierung.

Neben dem Risikomodell unterliegt auch das damit erzeugte Risikomaß Value-at-Risk be-stimmten Beschränkungen. So geht man bei der Interpretation dieses Risikomaßes davon aus, dass die zugrunde liegenden Positionen täglich neu bewertet und am Ende der vorgegebenen Haltedauer geschlossen werden können. Diese Annahme ist in nahezu allen Fällen realistisch, stößt aber in Situationen schwerer Marktilliquidität an ihre Grenzen. Im Berichtsjahr war dies insbesondere bei verbriefungsbezogenen Positionen des Handelsbuchs der Fall. Die Value-at-Risk-Berechnung für die betroffenen Positionen erfolgt dann über eine Abbildung auf ver-wandte liquide Instrumente (sogenannte Proxies). Eine weitere Beschränkung resultiert dar-aus, dass die durch den Value-at-Risk markierte Verlusthöhe lediglich mit einer vorgegebenen (hohen) Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird. Naturgemäß besteht mithin eine (gerin-ge) Restwahrscheinlichkeit, dass zukünftige Verluste den Value-at-Risk noch übertreffen (so-genannte Ausreißer). Über die Höhe dieser Verluste macht der Value-at-Risk keine Aussage.

Die genannten Grenzen der Risikomodellierung gelten insbesondere für Stressereignisse. Aus diesem Grund führen wir ergänzend eine Vielzahl unterschiedlicher Stresstests durch. Auch hier können nicht alle denkbaren Szenarios untersucht werden. Stresstests und Szenarioana-lysen können vielmehr nur beispielhaft aufzeigen, welchen Risiken ein Portfolio unter extre-men Marktsituationen ausgesetzt sein kann. Sie können jedoch keine endgültigen Einschät-zungen des maximalen Verlusts im Falle eines Stressereignisses geben.

86 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Marktrisiken aus dem Handelsbuch

Im Vergleich zum Vorjahr haben wir unser Value-at-Risk-Modell lediglich durch Hinzufügung einzelner neuer Risikofaktoren im Rahmen des laufenden Handelsgeschäfts verändert.

Neben Value-at-Risk-Limiten werden auch positions- und strategiespezifische Risikokennzah-len als operative Limite vorgegeben. Dadurch können die besonderen Erfordernisse und Risiko-situationen der Handelseinheiten berücksichtigt werden. Beispiele für solche Risikokennzahlen sind die Nettosensitivität gegenüber einer Zinsstrukturkurve, die maximale Sensitivität gegen-über einem spezifischen Zinssatz (z. B. dem Zehnjahressatz) oder die Sensitivität von Aktien- und Aktienderivatepositionen gegenüber ihrem Basiswert (sogenanntes „Delta-Äquivalent“). Die Ertragsentwicklung wird mit sogenannten Stop-Loss-Triggern überwacht. Falls eine Han-delseinheit Verluste erleidet, die über ihrem Trigger liegen, muss sie einen Maßnahmenplan entwickeln, der dafür sorgt, dass weitere Verluste vermieden werden.

Im Vergleich zum Vorjahr wurden die aus den Handelsaktivitäten resultierenden Marktrisiken insgesamt reduziert. Diese Entwicklung wurde vor allem durch ein geringeres Zinsrisiko verur-sacht. Ursächlich hierfür waren Positionsveränderungen innerhalb des Handelsbuchs, die zu einer deutlichen Reduzierung der Zinspositionen führten. Beim Value-at-Risk ist das aggregier-te Risiko geringer als die Summe der ausgewiesenen Risiken je Risikoart. Die Ursache dafür liegt in der Diversifikation auf Portfolioebene, die der Value-at-Risk über Korrelationen zwischen den einzelnen Risikoarten risikomindernd berücksichtigt.

Value-at-Risk1) Handelsbuch 31.12. 31.12. Mittelwert Maximum Minimum Mio. € 2007 2006 2007 2006 2007 2006 2007 2006

Zinsrisiko 30 43 35 51 55 77 22 32

Aktienrisiko 41 44 32 23 63 85 15 8

Währungsrisiko 9 9 11 10 22 25 3 1

Rohwarenrisiko 5 4 5 3 34 17 3 1

Diversifikation2) -41 -43 -41 -41 – – – –

Aggregiertes Risiko 44 57 42 46 67 89 26 26

1) 99 % Konfidenzniveau, zehn Tage Haltedauer. 2) Für die Maximum- und Minimumwerte kann kein Diversifikationseffekt errechnet werden, da die Werte unterschiedlich datieren.

Das Handelsbuch ist bezüglich der einzelnen Marktrisikoarten gut diversifiziert. Um Konzent-rationsrisiken in einer bestimmten Anlagenklasse zu vermeiden, werden entsprechende Limite (z. B. für Value-at-Risk) jeweils sowohl auf Ebene des Geschäftsbereichs als auch der Anlagen-klasse vergeben.

Zur Überprüfung der Qualität unseres Value-at-Risk-Modells wird täglich ein Backtesting durchgeführt. Das Backtesting vergleicht den Value-at-Risk im Nachhinein mit der realisierten Performance. Dabei wird jedoch nur diejenige Performance betrachtet, die sich aufgrund ver-änderter Marktparameter ergibt (sogenannte Clean P&L). Ergebnisbestandteile aus Positions-veränderungen werden dagegen beim Backtesting nicht berücksichtigt, weil sie diesbezüglich auch nicht Teil des Value-at-Risks sind. Für das Backtesting wird ein Value-at-Risk mit 99 % Konfidenzniveau und einem Tag Haltedauer berechnet, um diesen mit der täglichen Perfor-

Konzernrisikobericht 87

mance vergleichbar zu machen. Ein den Value-at-Risk übersteigender Verlust wird als negati-ver Ausreißer bezeichnet. Auf Konzernebene wurden im Berichtsjahr vier negative Ausreißer beobachtet. Dies liegt geringfügig über dem statistischen Erwartungswert für die vorgegebene Modellkalibrierung.

Backtesting: VaR (99 % Konfidenzniveau, ein Tag Haltedauer) vs. Clean P&L

0

10

-30

-20

-10

+ VaR1

20

30

in Mio. €

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

P&L - VaR1

0

10

-30

-20

-10

+ VaR1

20

30

in Mio. €

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

P&L - VaR1

Im Gegensatz zum Backtesting werden in den tatsächlich verbuchten täglichen Potfoliowert-veränderungen (sogenannte Dirty P&L) Ergebnisbestandteile aus Positionsveränderungen berücksichtigt. Nachfolgend sind diese Portfoliowertveränderungen für das Berichtsjahr gra-fisch dargestellt. Dabei entspricht die Länge der Balken der Anzahl der Handelstage, an denen eine Portfoliowertveränderung in Höhe des auf der horizontalen Achse angegebenen Wertes erzielt wurde.

Verteilung der Portfoliowertveränderungen für IB-Handelsaktivitäten

Mio. €

0 < -30

Anzahl der Beobachtungen

100

60

40

20

-30bis -20

-10bis 0

-20bis -10

0bis 10

10bis 20

20bis 30

30bis 40

40bis 50

>50

80

Mio. €

0 < -30

Anzahl der Beobachtungen

100

60

40

20

-30bis -20

-10bis 0

-20bis -10

0bis 10

10bis 20

20bis 30

30bis 40

40bis 50

>50

80

Auf wöchentlicher Basis berechnete Stresstests zeigen beispielhaft, welchen Risiken ein Port-folio unter extremen Marktbedingungen ausgesetzt sein kann. Dabei nutzen wir ein breites Spektrum – von Standardstresstests (z. B. Parallelverschiebung und Drehung von Zinskurven, Auf-/Abwertung des Euro etc.) über historische Krisenszenarios (z. B. 11. September 2001, Russ-landkrise, Asienkrise etc.) bis hin zu aktuellen makroökonomischen Stresstests und Verfahren auf Basis der Extremwerttheorie.

88 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Die Ergebnisse der Stresstests werden periodisch im MaRCo behandelt. Bei Erreichen von soge-nannten Trigger-Points werden notwendige Gegenmaßnahmen diskutiert und bei Bedarf ein-geleitet.

Marktrisiken aus dem Bankbuch

Das Marktrisiko aus dem Bankbuch besteht zu einem großen Teil aus dem Zinsänderungs-risiko, das mittels Value-at-Risk gemessen wird. Die wesentliche Aufgabe des Marktrisikoma-nagements im Bankbuch besteht darin, eine positive Marge aus Zinsertrag und Refinanzie-rungsaufwand zu erwirtschaften. Zinsrisiken entstehen, wenn sich die Marge durch einen gestiegenen Refinanzierungsaufwand (z. B. durch nachteilige Entwicklung der Zinsstruktur-kurve) verringert.

In der Dresdner Bank AG übernimmt Group Treasury die Ergebnis- und Risikoverantwortung für die Steuerung der Zinsänderungsrisiken im Bankbuch. Auf Basis der Marktzinsmethode werden die Zinsrisiken von den kundenorientierten Geschäftsbereichen zur zentralen Treasury bzw. zum Asset-Liability-Management übertragen und dort auf aggregierter Basis gesteuert. Für Produkte, deren tatsächliche Verweildauer in der Bank die formale Frist übersteigt (z. B. bei Sicht- und Spareinlagen von Kunden, die grundsätzlich jederzeit abgezogen werden können, tatsächlich aber der Bank in der Summe über einen langen Zeitraum zur Verfügung stehen), werden im Rahmen der Zinsrisikosteuerung Modelle angewandt, deren Annahmen sich am beobachteten Dispositionsverhalten der Kunden orientieren. Die Modelle und die verwendeten Parameter werden in regelmäßigen Abständen überprüft.

Optionsrechte der Kunden, z. B. Sondertilgungsrechte oder das gesetzliche Kündigungsrecht in Anlehnung an § 489 BGB, werden durch Abbildung in entsprechenden Derivaten bewertet und abgesichert.

Zinsänderungsrisiken aus Krediten und Einlagen werden durch fristenkongruente Refinanzie-rung bzw. Anlage gesteuert. Zudem erfolgt zur Vermeidung von Devisenkursrisiken bei Ge-schäften in Fremdwährung die Refinanzierung bzw. Anlage grundsätzlich in derselben Wäh-rung wie das Grundgeschäft. Das verbleibende Fremdwährungsrisiko des kommerziellen Ge-schäfts resultiert in erster Linie aus der unterjährigen Ergebnisentwicklung der verbundenen Unternehmen im Ausland.

Wir haben uns für die Barwertmessung der Zinsrisiken im Bankbuch („Vermögenssichtweise“) entschieden, um eine bessere Bewertbarkeit sowie Vergleichbarkeit mit den Marktrisiken aus dem Handelsbuch zu erzielen. Ergänzend zur barwertigen Zinsrisikoanalyse wird regelmäßig die Zinsempfindlichkeit der periodischen Zinsüberschüsse analysiert („Periodensichtweise“).

In die Steuerung von Marktrisiken aus dem Bankbuch beziehen wir alle relevanten Positionen der Bankbilanz, inklusive Eigenkapital und Beteiligungen, sowie entsprechende außerbilanziel-le Geschäfte (Kreditzusagen mit fester Zinskonditionierung, Forward-Geschäfte) ein. Die Steue-rung der Marktrisikopositionen im Bankbuch erfolgt bei den Tochtergesellschaften dezentral in eigener Verantwortung über zentral vom Konzern vorgegebene Value-at-Risk-Limite sowie über operative Limite (z. B. Sensitivitätslimite). Die Risikofunktion überwacht und berichtet täglich die Ausnutzung und Einhaltung der Limite für die wesentlichen Einheiten. Neben monatlichen Marktzinsrisikoanalysen für das gesamte Bankbuch der Dresdner Bank wird jährlich auch eine Überprüfung der Limite durchgeführt.

Konzernrisikobericht 89

Analog zum Handelsbuch wird für die Marktrisiken des Bankbuchs auch ein Value-at-Risk mit einem Konfidenzniveau von 99 % und einer Haltedauer von zehn Tagen ermittelt. Der Gesamt-VaR im Bankbuch des Konzerns betrug – nach Diversifikation – zum Jahresende 15,8 Mio. € (Vorjahr: 15,5 Mio. €). Er hat sich damit gegenüber dem Vorjahr trotz deutlich volatilerer Märkte kaum verändert.

Value-at-Risk1) Bankbuch 31.12. 31.12. Mittelwert Maximum Minimum Mio. € 2007 2006 2007 2006 2007 2006 2007 2006

Zinsrisiko 11 8 9 13 13 16 6 8

Aktienrisiko 15 13 12 12 15 14 11 10

Credit-Spread-Risiko 13 10 10 7 13 10 2 5

Diversifikation2) -23 -16 -17 -16 – – – –

Aggregiertes Risiko 16 15 14 16 17 17 13 15

1) 99 % Konfidenzniveau, zehn Tage Haltedauer. 2) Für die Maximum- und Minimumwerte kann kein Diversifikationseffekt errechnet werden, da die Werte unterschiedlich datieren.

Die obige Tabelle zeigt den gesamten Value-at-Risk des Bankbuchs als aggregiertes Risiko ein-zelner Risikokategorien. Trotz leichter Zunahme auf Ebene der einzelnen Risikokategorien hat sich das aggregierte Risiko infolge von Diversifikationseffekten, sowohl zwischen den Konzern-einheiten als auch zwischen den einzelnen Risikokategorien, gegenüber dem Vorjahr nur leicht erhöht. Der undiversifizierte Bankbuch-Value-at-Risk der einzelnen in die Aggregation einbe-zogenen Konzerneinheiten reichte von 0,2 Mio. € bis 11,7 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. € bis 15,4 Mio. €). Eine nennenswerte Risikokonzentration zwischen den Risikokategorien liegt nicht vor.

Die Zinssensitivität (Wertveränderung bei Rückgang des Zinsniveaus um einen Basispunkt) für die Marktpreisrisiken im Bankbuch des Konzerns betrug am Jahresende insgesamt 0,271 Mio. € (Vorjahr: 0,118 Mio. €). Auch hier zeigen sich diversifizierende Effekte, da sich der Gesamt-Value-at-Risk des Bankbuches, trotz Ausweitung der Zinssensitivität, nur leicht erhöht hat.

Zinssensitivität Mio. €

bis 1 Jahr

> 1 Jahr bis 5 Jahre

über 5 Jahre

Gesamt 31.12.2007

Gesamt31.12.20061)

Bankbuch -0,217 0,453 0,035 0,271 0,118

1) Aus Vergleichsgründen wurde der Vorjahreswert mit den im Jahr 2007 erstmals in die interne Konzernsteuerung integrierten Gesellschaften angepasst.

Periodische Stresstests beziffern den möglichen Verlust aus wenig wahrscheinlichen, aber mit großen Verlustpotenzialen behafteten Ereignissen. Für die Positionen des Bankbuchs werden Standardstresstests (Parallelverschiebung und Drehung der Zinskurve, Änderungen der Volati-lität) und portfoliospezifische Szenarioanalysen durchgeführt. Letztere beinhalten die tatsäch-lichen Änderungen von Marktparametern in historischen Krisensituationen.

90 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Fokusthema: Verbriefungsgeschäft

Verbriefungen dienen der Übertragung von Kreditrisiken ausgewählter Aktiva bzw. For-derungsportfolios auf Dritte. Hierbei werden die Kreditrisiken vom ursprünglichen For-derungsinhaber (Originator) isoliert und über verschiedene Risikopositionen (Tran-chen) an Investoren weitergegeben. Die Tranchen unterscheiden sich im Wesentlichen durch ihre Rangfolge im Zahlungsstrom bzw. im Beleihungsauslauf. Die Verbriefung beinhaltet i. d. R. auch die Emission von Wertpapieren oder Schuldscheinen (Asset-Backed Securities/ABS und Mortgage-Backed Securities/MBS), deren Zahlungsansprü-che durch den Forderungspool gedeckt („Backed“) sind.

Die Verbriefung eigener Forderungsportfolios ist für die Dresdner Bank ein wesentliches Instrument des aktiven Kreditrisikomanagements, insbesondere die Verbriefung mittel-ständischer Firmenkundenkredite. Für diese Zwecke werden sowohl „True Sale“ (re-gressloser Verkauf von Krediten) als auch synthetische Verbriefungstechniken (Verwen-dung von Kreditderivaten oder Garantien) eingesetzt. Beispielsweise hat die Dresdner Bank unter Nutzung der True-Sale-Initiative-(TSI-)Plattform per Jahresende Kredite in Höhe von ca. 3 Mrd. € am Markt platziert. Darüber hinaus hat die Dresdner Bank per Jahresende weitere Kreditportfolios mit einem Transaktionsvolumen von 2,6 Mrd. € (Promise-K 2006-1, Sigma-1 CLO-2007) synthetisch verbrieft. Generell werden die ver-brieften Forderungen von der Dresdner Bank verwaltet, sodass die Kundenbeziehungen von der Transaktion unberührt bleiben.

Darüber hinaus ist die Verbriefung von Forderungsportfolios von und für Kunden ein wichtiger Bestandteil der Produktpalette für strukturierte Finanzierungen. Seit 1998 arrangiert die Dresdner Bank die Verbriefung von Forderungen durch regresslose Forde-rungsverkäufe über Asset-Backed-Commercial-Paper-(ABCP-)Programme („Conduits“). Lediglich in geringem Maße ist die Dresdner Bank als Investor oder Liquiditätsgeber an ABCP-Programmen beteiligt, die von anderen Banken aufgelegt wurden. Weiterhin fun-giert die Dresdner Bank als Asset Manager für das Structured Investment Vehicle „K2“ – eine Gesellschaft, die primär in strukturierte Anleihen investiert und sich über Medium-Term-Notes und Commercial-Paper-Emissionen refinanziert.

Ausgelöst durch die Krise von US-Immobilienfinanzierungen mit geringer Qualität, sogenannten „Subprime“-Krediten, ist der gesamte Markt für Verbriefungen im Sommer 2007 in Turbulenzen geraten. In den USA wurden bei boomenden Immobilienmärkten in den letzten Jahren in hohem Maße Immobilienfinanzierungen an bonitätsschwache Schuldner ausgereicht, deren Risiken mittels Verbriefungen über ABS weltweit an den Kapitalmarkt weitergegeben wurden. Verstärkte Kreditausfälle und Zahlungsstörungen im US-amerikanischen Immobilienmarkt verbunden mit der teilweise bestehenden Intransparenz von ABS-Anleihen im Hinblick auf die darin verbrieften Forderungen haben die Nachfrage nach ABCP und ABS massiv beeinträchtigt und in Teilen zum Erlie-gen gebracht. In der Folge befindet sich der Kapitalmarkt seither in einer weit über das ursprünglich betroffene Segment hinausgehenden Liquiditäts- und Vertrauenskrise.

Die den ABCP-Programmen der Dresdner Bank zugrunde liegenden Forderungen sind stark diversifiziert und spiegeln die unterschiedliche Geschäftsausrichtung der Forde-rungsverkäufer bzw. Kunden wider. Zum Jahresende 2007 beliefen sich die im Bankbuch abgebildeten Verpflichtungen der Dresdner Bank aus kundenbezogenen Conduit-Transaktionen auf 14,5 Mrd. €. Diese bestanden zu 78 % aus sogenannten Liquiditätsfazi-

Konzernrisikobericht 91

litäten/Back-up-Linien zugunsten der von der Dresdner Bank administrierten Conduits, die grundsätzlich eine etwaige Nichtplatzierbarkeit von Commercial Papers absichern. Das unter den ABCP-Programmen zu refinanzierende Forderungsvolumen belief sich am Jahresende auf 8,9 Mrd. €. Potenzielle Ziehungen dieser Zusagen sind im internen Modell zur Liquiditätssteuerung der Bank sowie auch in liquiditätsbezogenen Stress-tests berücksichtigt. Die Liquidität und Zahlungsfähigkeit der Dresdner Bank war selbst unter den extremen Annahmen eines Stressszenarios jederzeit sichergestellt. Diese Back-up-Linien stehen nicht für die Abdeckung von Verlusten der verbrieften Forde-rungsportfolios ein, da in aller Regel hinreichend strukturelle Besicherungen wie Erst-verlustpositionen, Nachrangdarlehen oder Kreditversicherungen vorliegen. Solche strukturellen Besicherungen wurden nur in geringem Umfang von der Dresdner Bank gestellt. Die primäre Ausrichtung auf die Arrangierung von Forderungsverbriefungen für Kunden (im Gegensatz zu sogenannten Arbitrage-Vehikeln) und der nur äußerst gerin-ge Anteil an „Subprime“-Krediten erlaubt es den Conduits, auch während der Turbulen-zen auf den Kapitalmärkten wesentliche Teile ihrer Refinanzierung über die Asset-Backed-Commercial-Paper-Märkte darzustellen.

Neben der Verbriefung von Forderungsportfolios im Rahmen der Conduit-Programme hat die Dresdner Bank ebenfalls ABS-Anleihen strukturiert und im Rahmen ihres Eigen-handels auch direkt in verbriefte Produkte investiert. Das dem Handelsbuch zugeordne-te Nettovolumen hieraus belief sich zum Jahresende auf 10,5 Mrd. € und ist von externen Ratingagenturen zu 84,8 % der gehaltenen Positionen mit „AAA“ bzw. „AA“ geratet. Im Nettovolumen nicht enthalten sind Positionen, die über dritte Kontrahenten abgesichert sind. So nutzt die Dresdner Bank Absicherungen durch andere Banken und sogenannte Monoline-Versicherer (spezialisierte Anleiheversicherer), um Ausfallrisiken aus forde-rungsbesicherten Wertpapieren zu mitigieren. Die Dresdner Bank hat daher Siche-rungsgeschäfte mit Monoline-Versicherern teilweise über bonitätsstarke Banken rück-versichert.

Im Rahmen der eigenen Strukturierungsaktivitäten hält die Bank ABS-Anleihen, die aus sogenannten Warehouse-Strukturen entstanden sind. Hierunter fällt der Aufbau von spezifischen Kredit- oder Wertpapierportfolios, die über strukturierte Anleihen verbrieft und am Kapitalmarkt platziert werden. Die Strukturierung der Portfolios wurde in 2007 abgeschlossen, eine Platzierung am Kapitalmarkt war jedoch nicht möglich. Die Dresd-ner Bank hat diese Positionen einer kritischen Bewertung unterzogen und im Jahresab-schluss mit einem der aktuellen Marktsituation angepassten Wertansatz verarbeitet.

Neben den direkten ABS-Investitionen hält die Bank Sekundärrisiken an verbrieften For-derungen im Handelsbuch. Diese entstehen aus Second-Loss-Verpflichtungen, die die Bank gegenüber institutionellen Kunden übernommen hat. Das Risiko aus diesen Positi-onen ist durch zahlreiche Strukturelemente wie z. B. Reservekonten zur Abdeckung der First-Loss-Risiken in Verbindung mit Liquidierungsrechten abgesichert. Die Second-Loss-Verpflichtungen der Dresdner Bank wurden im zweiten Halbjahr 2007 deutlich reduziert. Darüber hinaus bestehende Verpflichtungen aus Kreditversicherungen für ABS-Portfolios institutioneller Kunden in Form von Credit Enhancements wurden im Jahr 2007 nahezu vollständig abgebaut. Daneben ist die Bank bereit, im Rahmen von Wertpapierleihe-Geschäften Asset-Backed Securities als Sicherheiten zu akzeptieren. Diese Positionen werden mit marktüblichen, risikoadjustierten Wertabschlägen im Rahmen kurzfristiger Transaktionen mit bonitätsmäßig einwandfrei beurteilten Kontrahenten beliehen.

92 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Im Zuge der „Subprime“-Krise hat das schwierige Marktumfeld auch auf den Syndizie-rungsmarkt für strukturierte Kredite ausgestrahlt, sodass bislang aktive Investoren auf-grund verschlechterter Refinanzierungsmöglichkeiten nur in geringerem Maße als Käu-fer auftraten. Als Konsequenz haben sich die Syndizierungsaktivitäten der Dresdner Bank verlangsamt und das für die Syndizierung vorgesehene Kreditvolumen temporär auf 3,2 Mrd. € erhöht. Neu übernommene Underwriting Commitments tragen den ver-änderten Marktbedingungen ausreichend Rechnung, sodass die Dresdner Bank auch unter erschwerten Bedingungen mit einer vollständigen Platzierung dieser Forderungen rechnet.

Die Dresdner Bank hat angesichts der Schwierigkeiten in den Kreditmärkten ihr Port-folio adjustiert und – wo möglich – reduziert, insbesondere hinsichtlich komplexer Strukturen bzw. Positionen mit intransparenten Underlyings und schwächeren Ratings. Dieser Abbauprozess wurde jedoch verzögert, da sich im Verlauf der Krise die Liquidi-tätslage am Kapitalmarkt stetig verschlechterte. Ein Teil der Positionen wurde abgesi-chert, jedoch wurde die Wirksamkeit der für derartige Absicherungen zur Verfügung stehenden Instrumente durch die Krise ebenfalls negativ beeinflusst.

Die zutage getretenen Abhängigkeiten und Wechselwirkungen von Liquiditäts-, Markt- und Kreditrisiken haben zu einer stärkeren Vernetzung der involvierten Risikoeinheiten und Steuerungsprozesse geführt. Zusätzliche Prozesse zur Überwachung von spezifi-schen Kunden- oder Risikogruppen wurden implementiert und werden kontinuierlich weiterentwickelt.

Konzernrisikobericht 93

Anteilseignerrisiken und Immobilienrisiken

Anteilseignerrisiken sind potenzielle Verluste, die aus der Bereitstellung von Eigenkapital für Dritte entstehen können. Sie ergeben sich aufgrund allgemeiner Marktschwankungen oder emittentenspezifischer Faktoren. Immobilienrisiken bezeichnen unerwartete Wertschwan-kungen der eigen- und fremdgenutzten Grundstücke und Gebäude aufgrund negativer Preis-entwicklungen am Immobilienmarkt.

Anteilseignerrisiken

Die Anteilseignerrisiken werden im Rahmen der laufenden Betreuung des Anteilsbesitzes der Dresdner Bank durch die Finanzfunktion im Fachbereich Corporate Investments zentral über-wacht. Außerdem werden sie im Fall der dem Kerngeschäft zugeordneten strategischen Beteili-gungen dezentral durch das jeweils zuständige Segment kontrolliert. Dies umfasst auf zentra-ler Ebene auch die regelmäßige Einstufung von Beteiligungen als kritisch bzw. unkritisch an-hand vorgegebener Kriterien. Dabei wird zwischen Risiken aus börsennotierten Beteiligungen und Risiken aus nicht börsennotiertem Anteilsbesitz unterschieden.

Börsennotierte Beteiligungen werden hinsichtlich der aktuellen Marktpreisentwicklung lau-fend kontrolliert. Dabei werden auch externe Analystenmeinungen und Aktienkursprognosen (Konsensusschätzungen) in die Risikobeurteilung einbezogen. Daneben wird der börsen-notierte Anteilsbesitz auch im Rahmen regelmäßiger Impairmenttests entsprechend der Im-pairment Policy der Allianz Gruppe überwacht.

Risiken aus dem nicht börsennotierten Anteilsbesitz werden im Rahmen einer datenbank-unterstützten Jahresendbewertung, vierteljährlicher Impairmenttests und einer gesonderten Überwachung der als kritisch eingestuften Beteiligungen einem regelmäßigen Monitoring unterzogen. Zur Quantifizierung etwaiger Risiken dienen unterschiedliche Bewertungsansätze (Ertragswert, Net Asset Value, Fair Value, Liquidationswert), die vom Status (z. B. aktiv, inaktiv, in Liquidation) und von der Art der Geschäftstätigkeit (z. B. operative Tätigkeit, Objektgesell-schaft, Holding) der jeweiligen Investments abhängen.

Im Berichtsjahr hat die Dresdner Bank ihr Programm zum Abbau des nicht strategischen An-teilsbesitzes fortgesetzt und auf diese Weise ihre Anteilseignerrisiken noch weiter reduziert. Dies betraf insbesondere den börsennotierten Anteilsbesitz an Industrieunternehmen und führte zu einer entsprechenden Verringerung der Risikoaktiva bzw. des ökonomischen Risiko-kapitals. Durch den Kursrückgang im Januar 2008 haben sich die stillen Reserven im börsen-notierten Anteilsbesitz entsprechend reduziert.

Immobilienrisiken

Immobilienrisiken entstehen durch Wert- und Preisschwankungen von im Eigentum der Bank stehenden fremd- und selbst genutzten Grundstücken und Gebäuden, die bilanziell in den entsprechenden Positionen innerhalb der Finanz- und Sachanlagen erfasst sind.

94 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Die fremdgenutzten Immobilien hat die Dresdner Bank im Berichtsjahr im Rahmen ihrer Des-investment-Strategie fast vollständig verkauft. Damit einhergehend wurden potenzielle Immo-bilienrisiken deutlich reduziert. Der Abbau betraf Objekte, die in einem Spezialfonds der Kon-zerntochter DEGI Deutsche Gesellschaft für Immobilienfonds mbH gebündelt sind.

Bei den verbliebenen, im Wesentlichen selbst genutzten Immobilien wird der Wertansatz re-gelmäßig überprüft. Liegen bestimmte Trigger-Events vor, werden zusätzlich Impairmenttests durchgeführt. Eine Vermarktung dieser Immobilien ist derzeit nicht vorgesehen.

Kapitalunterlegung

Anteilseignerrisiken und Immobilienrisiken werden sowohl nach bankaufsichtsrechtlichen als auch nach bankinternen Maßstäben mit Kapital unterlegt. Die Unterlegung mit ökonomi-schem Risikokapital übersteigt dabei die aktuellen regulatorischen Anrechnungsfaktoren deut-lich. Per Jahresende 2007 belief sich der aus Anteilseigner- und Immobilienrisiken resultieren-de Risikokapitalbedarf auf 2,0 Mrd. € (Vorjahr: 2,4 Mrd. €). Hiervon entfallen 1,8 Mrd. € (Vorjahr: 2,1 Mrd. €) auf Anteilseignerrisiken und 0,2 Mrd. € (Vorjahr: 0,3 Mrd. €) auf Immobilienrisiken.

Operationelle Risiken

Das operationelle Risiko (OR) ist die Gefahr von Verlusten infolge fehlerhafter oder unzurei-chender Prozesse, menschlichen oder technischen Versagens oder infolge externer Ereignisse. Diese Definition schließt Rechtsrisiken ein, beinhaltet aber nicht strategische Risiken und Re-putationsrisiken.

Die Dresdner Bank hat ein übergreifendes Rahmenwerk zur Steuerung der operationellen Risi-ken entwickelt. Den Kern des Rahmenwerks bildet dabei die Ausgestaltung der Organisation sowie der OR-Prozesse und -Instrumente. Auf dieser Basis ist ein aktives Management operati-oneller Risiken möglich, und die aufsichtsrechtlichen Anforderungen des „Advanced Measu-rement Approachs“ (AMA) werden erfüllt. Besondere Regelungen existieren für Rechtsrisiken.

Das berechnete Risikokapital betrug per Jahresende 1,0 Mrd. € (Vorjahr: 0,9 Mrd. €), wobei die Veränderung u. a. auf methodische Anpassungen – Umstellung von einem reinen Szenario-ansatz auf einen Loss-Distribution-Approach mit Top-down-Szenarioanalyse – zurückzuführen ist. Die tatsächlichen OR-Verluste lagen im Berichtsjahr stets unterhalb des kalkulierten erwar-teten Verlusts.

Das Risikokapital wird den Divisionen PCC und IB anhand der identifizierten spezifischen Risi-koprofile zugeordnet und ermöglicht somit eine risikoorientierte Steuerung.

Rollen und Verantwortlichkeiten

Die Festlegung der OR-Mindeststandards, die Überwachung materieller Risiken, die Risiko-kapitalkalkulation sowie das Berichtswesen liegen in der Verantwortung des zentralen Fach-bereichs OR-Management. Aus der übergreifenden Analyse des OR-Risikoprofils leitet dieser Bereich Handlungsempfehlungen zur Risikosteuerung ab.

Konzernrisikobericht 95

Daneben sind dezentrale OR-Managementeinheiten in den Unternehmens- und Funktions-bereichen sowie in den Tochtergesellschaften verankert, die das verantwortliche Management bei der Umsetzung der OR-relevanten Prozesse unterstützen. Die Einheiten steuern primär die Prozesse der Verlustdatenerfassung und der dazugehörigen Qualitätssicherung. Des Weiteren überwachen sie Maßnahmen, die der Risikoreduzierung dienen.

Ein bankweites Operational Risk Committee identifiziert bereichsübergreifende Risiken und initiiert Maßnahmen zur Risikoreduzierung bzw. -vermeidung. Es verstärkt darüber hinaus das Bewusstsein für operationelle Risiken.

Prozesse und Instrumente

Neben der Sammlung von Verlustdaten aus operationellen Risiken, die zur Analyse von Schwachstellen und fehlerhaften Prozessen dienen, bewertet die Dresdner Bank seltene OR-Ereignisse mit hohem Schadenspotenzial im Rahmen einer Top-down-Szenarioanalyse. Dieser jährliche Prozess erfolgt in enger Abstimmung mit dem Senior-Management und dient als Basis für die Ermittlung der bedeutendsten internen Risikotreiber, für die entsprechende Maß-nahmen zur Risikoreduzierung konzipiert werden.

Ein weiteres Instrument zur Identifikation von operationellen Risiken bilden aussagefähige Risikoindikatoren. Um die Weiterentwicklung auf internationaler Ebene voranzutreiben, ist die Dresdner Bank in einem Arbeitskreis unter Führung der Risk Management Association (RMA) vertreten. Auf Basis der dort gewonnenen Ergebnisse werden sukzessive Risikoindikatoren in den Geschäftseinheiten definiert, um diese in der täglichen Überwachung der Geschäftspro-zesse und beim Management der daraus resultierenden Risiken zu unterstützen.

Um eine risikoadäquate Geschäftssteuerung zu gewährleisten und Anreize zur Risikominimie-rung zu schaffen, hat die Dresdner Bank ein internes Modell zur Risikokapitalberechnung für operationelle Risiken entwickelt. Es basiert sowohl auf internen und externen Verlustdaten, den Ergebnissen der Szenarioanalyse als auch auf einer statistischen Modellierung für Extrem-ereignisse.

Ein strukturiertes zentrales und dezentrales Berichtswesen stellt sicher, dass das Senior-Management, das RExCo, die Mitglieder des OR Committees sowie die Aufsichtsorgane regel-mäßig, zeitnah und umfassend über operationelle Risiken unterrichtet werden. Diese sowohl monats- als auch quartalsbezogenen OR-Berichte enthalten eine Darstellung der aktuellen Risikoeinschätzung der Geschäftsbereiche, wesentlicher Verlusterfahrungen und eingeleiteter Maßnahmen sowie aktueller Risikoanalysen.

Spezifisches Rahmenwerk für Rechtsrisiken

In Anlehnung an die Empfehlung des BaFin-Fachgremiums OpRisk, in dem die Dresdner Bank vertreten ist, definieren wir Rechtsrisiken als die Gefahr von Verlusten aufgrund der Verletzung geltender rechtlicher Bestimmungen. Dies umfasst einerseits das Risiko von Verstößen gegen geltendes Recht aufgrund von Unkenntnis, nachlässiger Interpretation, fahrlässigen Handelns oder verspäteter Umsetzung, andererseits das Risiko von Verlusten durch neue gesetzliche Regelungen, sodass z. B. vertraglich vereinbarte Bestimmungen nicht mehr gerichtlich durch-setzbar sind (Rechtsänderungsrisiko).

96 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Die Steuerung und Begrenzung dieser Risiken erfolgt maßgeblich durch die Abteilung Group Legal und beinhaltet z. B. die Verwendung international anerkannter Standardverträge, die Einholung rechtlicher Gutachten, die Formulierung allgemeiner Geschäftsbedingungen sowie die rechtliche Prüfung von Bankformularen. Um Rechtsänderungsrisiken entgegenzutreten, wird die Vertragsgestaltung etablierter Produkte kontinuierlich auf Änderungen der Gesetzge-bung bzw. Rechtsprechung überprüft und ggf. angepasst. Weiterhin ist Group Legal als Mitglied des konzernweiten OR Committees in die Behandlung unternehmensbereichs- bzw. funktions-übergreifender OR-Themen eingebunden und nimmt an der Bewertung operationeller Risiken im Rahmen der Szenarioanalyse teil.

Geschäftsrisiken und strategische Risiken

Geschäftsrisiken

Geschäftsrisiken ergeben sich aus unerwarteten Ergebnisschwankungen, die dadurch entste-hen, dass die Aufwendungen bei rückläufigen Erträgen nicht in gleichem Maße reduziert wer-den können (Fixkostendeckungsrisiko).

Die Geschäftsstrategie wird vom Vorstand der Dresdner Bank in Abstimmung mit der Allianz beschlossen. Sie basiert auf der Analyse der geschäftspolitischen Ausgangssituation und be-rücksichtigt die Risikotragfähigkeit, die Personalkapazität und die technisch-organisatorische Ausstattung. Die Geschäftsstrategie der Dresdner Bank wird ständig kritisch überprüft und bei Bedarf den geänderten Rahmenbedingungen angepasst.

Über die aktuellen aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen hinaus werden Geschäftsrisiken im Rahmen der internen Steuerung mit ökonomischem Risikokapital unterlegt. Der Risikokapi-talbedarf wird – ausgehend von den divisionalen Geschäftsplänen – über einen Stressszenario-Ansatz ermittelt, indem für die einzelnen Ertrags- und Aufwandskomponenten spezifische Stressszenarios unterstellt werden. Aus dem hieraus simulierten Ergebnisrückgang wird divisi-onsspezifisch die Höhe des Risikokapitalbedarfs abgeleitet.

Zum Jahresende 2007 belief sich der Risikokapitalbedarf aus Geschäftsrisiken auf 0,6 Mrd. € und stieg somit gegenüber dem Vorjahr (0,5 Mrd. €) leicht an.

Strategische Risiken

Der Bereich Group Strategy & Business Development überprüft fortlaufend die strategische Positionierung sowie das strategische Geschäftsportfolio der Dresdner Bank. Dennoch ist die Dresdner Bank, wie jeder Finanzdienstleister, dem strategischen Risiko ausgesetzt, ihre Unter-nehmensziele langfristig zu verfehlen. Diesem Risiko wird entgegengewirkt, indem Markt- und Wettbewerbsentwicklungen ständig beobachtet und eine systematische Mehrjahresplanung aufgestellt werden. Die Stichhaltigkeit der Gesamt- und der jeweiligen Geschäftsfeldstrategie überprüft der Vorstand der Dresdner Bank regelmäßig. Daraus werden die erforderlichen stra-tegischen Initiativen und Portfoliooptimierungen abgeleitet.

Strategische Risiken sind nicht eindeutig quantifizierbar und werden weder aufsichtsrechtlich noch bankintern mit Kapital unterlegt.

Konzernrisikobericht 97

Liquiditätsrisiken

Als Liquiditätsrisiko wird das Risiko bezeichnet, dass die Bank infolge eines Ungleichgewichts oder Zeitversatzes von ausgehenden und eingehenden Zahlungsströmen ihren gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht vollständig bzw. nicht zeitgerecht nachkom-men kann. Es umfasst weiterhin das Risiko, dass im Falle einer Liquiditätskrise Refinanzie-rungsmittel nur zu erhöhten Marktsätzen aufgenommen (Refinanzierungsrisiko) bzw. Aktiva nur mit Abschlägen zu den Marktsätzen liquidiert werden können (Marktliquiditätsrisiko). Das Liquiditätsrisiko wird quantitativ abgebildet, jedoch weder aufsichtsrechtlich noch bankintern mit Kapital unterlegt.

Die Zielsetzung der Liquiditätsrisikosteuerung ist die Sicherstellung einer jederzeitigen Zah-lungsfähigkeit. In der Dresdner Bank obliegt die Liquiditätsrisikosteuerung dem Geschäfts-bereich Group Capital Management & Treasury, wobei die Handelseinheiten bei IB das kurz-fristige Liquiditätsmanagement im Rahmen der ihnen gesetzten Limite übernehmen. Die Überwachung der Risikolimite, die Validierung der angewandten Verfahren und das Reporting führt der funktional und organisatorisch von Group Capital Management & Treasury getrennte Bereich Risk Governance & Controlling der Risikofunktion durch. Strategische Entscheidungen zum Liquiditätsrisiko werden im Capital & Treasury Committee getroffen. Hierunter fällt z. B. auch der jährliche Review der Group Liquidity Policy, in der die Grundsätze des Liquiditätsma-nagements sowie die Liquiditätsrisikolimite (einschließlich eines Eskalationsprozesses bei Limitüberschreitung) und eine Notfallplanung festgelegt sind. Darüber hinaus ist für den ope-rativen Steuerungsprozess ein Treasury Liquidity Management Committee etabliert, das re-gelmäßig die Liquiditätslage der Bank sowie die Situation an den Märkten beobachtet.

Grundlage der Liquiditätssteuerung und der Berichterstattung an den Vorstand ist das interne Liquiditätsrisikomodell der Dresdner Bank. Es beruht auf einem integrierten Liquiditätsmana-gementsystem, mit dessen Hilfe täglich eine szenariobasierte Liquiditätsablaufbilanz erstellt wird, um die Zahlungsströme aus den Geschäftsaktivitäten darzustellen. Hierbei werden ku-mulierte Aktiva und Passiva gemäß ihrer vertraglichen bzw. erwarteten Restlaufzeit in ver-schiedenen Laufzeitbändern gegenübergestellt. Positionen ohne feste Restlaufzeit und Wert-papierpositionen werden anhand von Modellannahmen simuliert. Illiquiden Positionen, z. B. aus Emerging Markets, wird durch eine entsprechend konservative Modellierung Rechnung getragen. Kundeneinlagen, die dem Institut erfahrungsgemäß über die vertragliche Laufzeit hinaus zur Verfügung stehen, sowie Sichtaktiva von Kunden werden mithilfe eines statisti-schen Bodensatzmodells modelliert. Die Modellparameter und Prozesse unterliegen einem regelmäßigen Review-Prozess, der im Berichtsjahr zu keinen grundlegenden Änderungen im internen Liquiditätsrisikomodell führte.

Zur Steuerung des kurzfristigen Liquiditätsrisikos werden für kumulierte Liquiditätslücken je Laufzeitband (für Laufzeiten bis zu einem Jahr) Limite vergeben. Diese Limite sind für die ope-rative Steuerung auf einzelne Einheiten der Bank heruntergebrochen. Zur Steuerung der Liqui-ditätsfristentransformation wird die sogenannte „Funding Ratio“, das Verhältnis zwischen Aktiva und Refinanzierungsmitteln mit einer Restlaufzeit über einem Jahr, begrenzt.

Ein wichtiger Bestandteil des internen Liquiditätsrisikomodells ist das Stresstesting, das die Auswirkungen unplanmäßiger Entwicklungen auf die Liquiditätssituation darstellt und zudem Aufschluss über mögliche Gegenmaßnahmen für die Notfallplanung gibt. Die Stressszenarios betreffen bankspezifische ebenso wie marktspezifische Krisen und berücksichtigen die Auswir-kungen einer Ratingherabstufung, den Abzug von Kundeneinlagen oder eine geringere Liqui-

98 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

dierbarkeit der Aktiva. Ebenso werden Liquiditätsabflüsse aus Eventualverpflichtungen, wie verstärkte Ziehungen unter zugesagten Kreditlinien oder Beanspruchungen aus Garantien, berücksichtigt. So werden z. B. Liquiditätslinien an Conduits im Rahmen der Stresstests mit einer signifikant höheren Ziehungswahrscheinlichkeit simuliert als andere Kreditlinien. Zur Absicherung von plötzlichen, unerwarteten Zahlungsverpflichtungen, z. B. aus der Ziehung von Liquiditätslinien, hält die Bank eine Liquiditätsreserve in Form von frei verfügbaren liquiden Wertpapieren. Der Anteil EZB-fähiger Positionen an den frei verfügbaren Wertpapieren belief sich zum Jahresende auf 34,1 Mrd. € (Vorjahr: 28,9 Mrd. €).

Des Weiteren werden mithilfe des Liquiditätsmanagementsystems wichtige Beobachtungs-größen analysiert, z. B. Volumina und Zusammensetzung der frei verfügbaren Wertpapier-bestände, bei Notenbanken hinterlegte Sicherheiten, unbesicherte Finanzierungsmittel über Banken und eigene begebene Geldmarktpapiere.

Die Refinanzierungsstrategie zielt u. a. auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen stabilen Refinanzierungsquellen und Krediten einerseits sowie zwischen ratingsensitiven Finanzierun-gen und frei verfügbaren Wertpapierpositionen andererseits ab. Um eine stabile Refinanzie-rungsbasis zu gewährleisten und Risiken aus Konzentrationen zu vermeiden, legt die Dresdner Bank besonderen Wert auf eine hohe Diversifizierung ihrer Refinanzierung hinsichtlich Kun-dengruppen, Währungen, Instrumenten und Märkten. Die Planung der mittel- und langfristi-gen Refinanzierungsaktivitäten basiert auf der Funding Ratio und berücksichtigt das geplante Kreditneugeschäft sowie die fällig werdenden und zu ersetzenden Verbindlichkeiten.

Trotz der angespannten Marktlage im zweiten Halbjahr 2007 infolge der US-Hypothekenkrise konnten die Liquiditätsfreiräume und -reserven im Laufzeitsegment bis zu einem Jahr tenden-ziell erhöht werden. Der Refinanzierungsgrad langfristiger Aktiva durch entsprechende Passiva konnte auf hohem Niveau aufrechterhalten werden. Das interne Liquiditätsrisikomodell hat sich während der Krise als risikosensitives und zuverlässiges Instrument zur Steuerung der Liquiditätssituation auch bei nicht normalen Marktgegebenheiten bewährt. Der Liquiditäts-überhang im Einmonatslaufzeitband gemäß internem Liquiditätsrisikomodell betrug per Jah-resende 28 Mrd. € (Vorjahr: 27 Mrd. €).

Im Berichtsjahr kam es zu keiner Zeit zu Überziehungen der konzernweiten Liquiditätslimite bzw. der regulatorischen Liquiditätsvorschriften.

Reputationsrisiken und Umweltrisiken

Über die zuvor genannten Risikoarten hinaus können auch Reputationsrisiken und umwelt-bedingte Risiken bestehen. Diese Risiken sind nicht eindeutig quantifizierbar und werden we-der aufsichtsrechtlich noch bankintern mit Kapital unterlegt.

Reputationsrisiken

Das Reputationsrisiko ist das Risiko, dass die Dresdner Bank ihren guten Ruf aus Sicht ihrer Anspruchsgruppen einbüßt, d. h. bei Kunden, bei Aktionären der Allianz Gruppe, bei Mitarbei-tern oder der Öffentlichkeit. Reputationsrisiken können aus allen Aktivitäten der Bank entste-hen und dazu führen, dass sich der Unternehmenswert mindert oder unsere Opportunitäts-kosten steigen. Umgekehrt können Verluste aus anderen Risikoarten, unabhängig von ihrer Höhe, zu nachhaltigen Reputationsschäden führen, sofern sie öffentlich bekannt werden. Des-halb ist es das Ziel der Risikosteuerung der Dresdner Bank, Reputationsrisiken auf allen Ebenen

Konzernrisikobericht 99

der Dresdner Bank möglichst frühzeitig zu identifizieren und zu bewerten. Dazu werden Berei-che, in denen es zu Konflikten mit Anspruchsgruppen oder zu öffentlichen Kontroversen kom-men kann, als sensibel oder sogar für Geschäftsabschlüsse ausgeschlossen klassifiziert. Um ein proaktives Risikomanagement zu ermöglichen, hat die Dresdner Bank eine konzernweit ver-bindliche Policy etabliert, die bei Geschäftsentscheidungen einzuhalten ist und den entspre-chenden Prozess zum Management des Reputationsrisikos regelt. Der Schutz unseres guten Rufes wird nach einheitlichen Prinzipien, Methoden und Beurteilungskriterien sichergestellt.

Umweltrisiken

Umweltbedingte Risiken bezeichnen die möglichen finanziellen, administrativen oder reputa-tionalen Konsequenzen aus schleichenden oder plötzlich auftretenden Umweltschäden. Die Dresdner Bank kann von solchen Risiken unmittelbar betroffen sein. Aber auch mittelbar ist eine Risikowirkung möglich, wenn umweltbedingte Risiken bei Kunden der Bank zum Tragen kommen und sich dies negativ auf die Dresdner Bank auswirkt (z. B. Sicherheitenentwertung durch Altlasten). Daher werden Umweltrisiken als Auslöser von Kredit- und Reputationsrisiken betrachtet und in den Unternehmensbereichen und Geschäftsfeldern der Dresdner Bank an-hand eines nach ISO 14001:2006 zertifizierten Umweltmanagementsystems systematisch ana-lysiert, bewertet und gesteuert. Dabei werden international anerkannte Standards (Worldbank-Standards, Hermes-Richtlinien, OECD Common Approaches etc.) angewendet; so werden um-weltbedingte und klimabezogene Risiken auch bei Kreditentscheidungen berücksichtigt. Im Rahmen der Projektfinanzierung kommen die Äquatorprinzipien zur Anwendung, zu deren Einhaltung sich die Dresdner Bank auch in der revidierten Fassung von 2006 verpflichtet hat. Darüber hinaus zielt das Management von Umweltrisiken als Teil des Reputationsrisikomana-gements darauf ab, im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie der Dresdner Bank die sozialen Folgen der Geschäftstätigkeit zum Wohl all ihrer Stakeholder zu steuern. Auch die Einhaltung von Menschenrechten, Korruptionsbekämpfung, arbeitsrechtliche Mindeststandards und Tier-schutz werden hierbei berücksichtigt.

100 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

In der Dresdner Bank haben wir mit unseren zentralen Risikogrundsätzen ein solides Funda-ment für ein globales Risikomanagement und -controlling gelegt. Um stets eine Risikosteue-rung auf hohem Niveau sicherzustellen, werden die heute bei der Messung, Steuerung und Zusammenführung aller Risikoarten eingesetzten Verfahren auf Basis von Best-Practice-Ansätzen kontinuierlich weiterentwickelt und an die sich ändernden Marktgegebenheiten angepasst.

Die potenzielle Ausweitung der Finanzmarktkrise auf weitere Segmente (z. B. Monoline-Versicherer), der sich tendenziell umkehrende Kreditzyklus, Rezessionserwartungen, Inflati-onsbefürchtungen und potenzielle geopolitische Ereignisse (vgl. 11. September 2001) werden ein wachsames Risikomanagement vor neue Herausforderungen stellen. Das zeitnahe Be-wusstsein über die Risikopositionen sowie die Bereitschaft für die Umsetzung entsprechender Risikomanagementmaßnahmen werden eine noch größere Rolle einnehmen.

Mit Einführung von Basel II ab Anfang 2008 stellen die mithilfe interner Ratings geschätzten Ausfallwahrscheinlichkeiten der Kreditnehmer einen maßgeblichen Treiber für die aufsichts-rechtliche Eigenmittelerfordernis dar. Da die Ausfallwahrscheinlichkeiten tendenziell eine deutliche Abhängigkeit vom Konjunkturzyklus aufweisen, ist zukünftig mit einer stärkeren Volatilität der Risk-Weighted Assets und damit der Kapitalquoten der Banken zu rechnen (Pro-zyklität). Darüber hinaus werden unter Basel II auch die Margenerfordernisse an die Kunden zur Abdeckung der Risikokosten tendenziell eine noch stärkere Abhängigkeit von deren indivi-dueller Bonitätssituation sowie von konjunkturellen Faktoren aufweisen.

Die Risikofunktion trägt dem Erfordernis nach flexibler Anpassung an sich stetig ändernde Rahmenbedingungen Rechnung, indem sie ihre Prozesse und Systeminfrastruktur unter Effi-zienz- und Qualitätsgesichtspunkten kontinuierlich weiterentwickelt.

Zusammenfassung und Ausblick

Konzernabschluss 101

Konzernabschluss

Gewinn-und-Verlust-Rechnung 102

Bilanz 103

Eigenkapitalveränderungsrechnung 104

Kapitalflussrechnung 105

102 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Anhang 2007 2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Zinsüberschuss 02 3.061 2.664 397 14,9

– Zinserträge (und ähnliche Erträge) 7.691 6.925 766 11,1

– Laufende Erträge aus Anteilen an at-Equity-bewerteten Unternehmen 245 63 182 >+100,0

– Zinsaufwendungen (und ähnliche Aufwendungen) 4.875 4.324 551 12,7

Provisionsüberschuss 03 2.866 2.841 25 0,9

– Provisionserträge 3.246 3.205 41 1,3

– Provisionsaufwendungen 380 364 16 4,4

Handelsergebnis 04 -481 1.278 -1.759

Sonstige betriebliche Erträge 07 0 30 -30 -100,0

Operative Erträge 5.446 6.813 -1.367 -20,1

Verwaltungsaufwand 05 4.849 5.397 -548 -10,2

Sonstige betriebliche Aufwendungen 07 19 39 -20 -51,3

Operative Aufwendungen 4.868 5.436 -568 -10,4

Risikovorsorge im Kreditgeschäft 06 -132 27 -159

Operatives Ergebnis 710 1.350 -640 -47,4

Ergebnis aus Finanzanlagen 08 183 276 -93 -33,7

Restrukturierungsaufwand 09 50 422 -372 -88,2

Ergebnis vor Steuern 843 1.204 -361 -30,0

Ertragsteuern 31 373 258 115 44,6

Ergebnis nach Steuern 470 946 -476 -50,3

Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn 60 76 -16 -21,1

Jahresüberschuss 410 870 -460 -52,9

Gewinnverwendung

Jahresüberschuss 410 870 -460 -52,9

Zuführung zu den Gewinnrücklagen 410 569 -159 -27,9

Bilanzgewinn 0 301 -301 -100,0

Ergebnis je Aktie (€) 10 0,73 1,51

Gewinn-und-Verlust-Rechnung

Konzernabschluss 103

Aktiva Anhang 31.12.2007 31.12.2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Barreserve 12 6.643 5.191 1.452 28,0

Handelsaktiva 13 159.700 176.854 -17.154 -9,7

Der Fair-Value-Option zugeordnete finanzielle Vermögenswerte 14 8.648 5.954 2.694 45,2

Forderungen an Kreditinstitute 15 113.200 145.339 -32.139 -22,1

Forderungen an Kunden 16 188.211 196.775 -8.564 -4,4

Risikovorsorge 18 -762 -980 218 -22,2

Finanzanlagen 19 13.718 15.948 -2.230 -14,0

Anteile an at-Equity-bewerteten Unternehmen 19 565 468 97 20,7

Sachanlagen 20 1.265 1.359 -94 -6,9

Immaterielle Vermögenswerte 21 445 432 13 3,0

Aktive latente Steuern 31 1.912 1.978 -66 -3,3

Sonstige Aktiva 22 6.664 5.579 1.085 19,4

Summe der Aktiva 500.209 554.897 -54.688 -9,9

Passiva Anhang 31.12.2007 31.12.2006 Veränderung Mio. € Mio. € Mio. € %

Handelspassiva 24 119.026 115.044 3.982 3,5

Der Fair-Value-Option zugeordnete finanzielle Verbindlichkeiten 25 2.309 937 1.372 >+100,0

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 26 128.149 168.847 -40.698 -24,1

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 27 185.372 191.322 -5.950 -3,1

Verbriefte Verbindlichkeiten 28 34.633 45.970 -11.337 -24,7

Rückstellungen 29 3.109 3.456 -347 -10,0

Rückstellungen für latente Steuern 31 107 86 21 24,4

Sonstige Passiva 32 7.145 6.583 562 8,5

Nachrangige Verbindlichkeiten 33 6.267 6.192 75 1,2

Genussrechtskapital 34 1.686 2.262 -576 -25,5

Eigenkapital 35 12.406 14.198 -1.792 -12,6

– Eigenkapital ohne Fremdanteile 10.587 12.219 -1.632 -13,4

– Gezeichnetes Kapital 1.503 1.503 – –

– Kapitalrücklage 6.383 6.383 – –

– Gewinnrücklagen 3.138 2.759 379 13,7

– Eigene Aktien -1.150 – -1.150

– Rücklage für Währungsumrechnung -622 -478 -144 30,1

– Kumulierter Bewertungseffekt aus Finanzinstrumenten 1.335 1.751 -416 -23,8

– Bilanzgewinn 0 301 -301 -100,0

– Anteile in Fremdbesitz 1.819 1.979 -160 -8,1

Summe der Passiva 500.209 554.897 -54.688 -9,9

Bilanz

104 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Mio. €

Gezeich-netes

Kapital

Kapital-rücklage

Gewinn-rücklagen

Eigene Aktien

Rücklage fürWährungs-

umrech-nung

Kumulierter Bewertungs-

effekt

Bilanz- gewinn

Eigenkapitalohne

Fremd-anteile

Bestand zum 1.1.2006 1.503 6.383 2.213 – -380 1.235 809 11.763

Wertänderungen aus der Währungsumrechnung -98 -98

Bewertungsänderungen aus Available-for-Sale-Finanzinstrumenten 503 503

Bewertungsänderungen aus Cashflow-Hedges -1 -1

Anteilige Veränderungen im Eigenkapital von assoziierten Unternehmen -13 14 1

Sonstige Kapitalveränderungen -10 -10

Jahresüberschuss 870 870

Zuführung zu den Gewinnrücklagen 569 -569 –

Ausschüttung des Bilanzgewinns -809 -809

Bestand zum 31.12.2006/1.1.2007 1.503 6.383 2.759 – -478 1.751 301 12.219

Wertänderungen aus der Währungsumrechnung -144 -144

Bewertungsänderungen aus Available-for-Sale-Finanzinstrumenten -471 -471

Bewertungsänderungen aus Cashflow-Hedges 40 40

Anteilige Veränderungen im Eigenkapital von assoziierten Unternehmen -8 15 7

Sonstige Kapitalveränderungen -23 -1.150 -1.173

Jahresüberschuss 410 410

Zuführung zu den Gewinnrücklagen 410 -410 –

Ausschüttung des Bilanzgewinns -301 -301

Bestand zum 31.12.2007 1.503 6.383 3.138 -1.150 -622 1.335 – 10.587

Mio. €

Gezeichnetes Kapital und Rücklagenin Fremd-

besitz

Rücklage fürWährungs-

umrech-nung

Kumulierter Bewertungs-

effekt

Bilanz- gewinn

Anteile in Fremdbesitz

Bestand zum 1.1.2006 2.277 -87 23 – 2.213

Veränderung der Ausgleichsposten in Fremdbesitz -118 -213 21 -310

Jahresüberschuss 76 76

Zuführung zu den Gewinnrücklagen 76 -76 –

Bestand zum 31.12.2006/1.1.2007 2.235 -300 44 – 1.979

Veränderung der Ausgleichsposten in Fremdbesitz 431 -684 33 -220

Jahresüberschuss 60 60

Zuführung zu den Gewinnrücklagen 60 -60 –

Bestand zum 31.12.2007 2.726 -984 77 – 1.819

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Konzernabschluss 105

Mio. € 2007 2006

Operative Geschäftstätigkeit

Jahresüberschuss/-fehlbetrag 410 870

Überleitung auf den Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit

Abschreibungen auf Investitionen 663 62

Zuschreibungen auf Investitionen 1 -120

Abschreibungen und Zuschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 248 437

Auf Fremde entfallender Gewinnanteil 59 76

Veränderung der Rückstellungen und der Risikovorsorge im Kreditgeschäft -217 -1.601

Veränderung anderer zahlungsunwirksamer Posten 1.411 -201

Gewinne aus der Veräußerung von Sach- und Finanzanlagen -306 -438

Veränderung der Forderungen an Kreditinstitute 31.947 -41.786

Veränderung der Forderungen an Kunden 8.564 -16.889

Veränderung des Handelsbestands 19.212 17.779

Veränderung der Anderen Aktiva -465 4.103

Veränderung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -40.699 25.154

Veränderung der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden -5.949 18.964

Veränderung der Verbrieften Verbindlichkeiten -11.337 -4.109

Veränderung der Anderen Passiva -220 -793

Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit 3.322 1.508

Investitionstätigkeit

Erlöse aus der Veräußerung von Finanzanlagen 7.048 5.147

Erlöse aus der Veräußerung von Sachanlagen 264 361

Zahlungen für den Erwerb von Finanzanlagen -6.869 -5.533

Zahlungen für den Erwerb von Sachanlagen -168 -649

Effekte aus der Veränderung des Konsolidierungskreises 50 5

Cashflow aus Investitionstätigkeit 325 -669 Finanzierungstätigkeit

Erwerb eigener Aktien -1.150 –

Dividendenzahlungen -301 -809

Veränderung der Nachrangverbindlichkeiten 75 381

Nettoausgabe von Genussrechtskapital -467 832

Zinsaufwand für Genussrechtskapital -109 -87

Mittelveränderungen aus Sonstiger Finanzierungstätigkeit -201 -216

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -2.153 101 Effekte aus Wechselkursänderungen -42 -44

Veränderung des Zahlungsmittelbestands 1.452 896 Zahlungsmittelbestand zum Ende der Vorperiode 5.191 4.295

Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode 6.643 5.191 Ergänzende Informationen zur Kapitalflussrechnung

Erhaltene Zinsen 7.338 6.997

Erhaltene Dividenden 116 74

Gezahlte Zinsen 4.209 4.034

Ertragsteuerzahlungen -327 -628

Erlöse aus der Veräußerung von Anteilen an Konzerngesellschaften – 97

darunter: Barerlöse – 97

Kapitalflussrechnung

106 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Anhang 107

AnhangBilanzierungs- und Bewertungsmethoden 01 Grundlagen der Rechnungslegung

108

Angaben zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung und Segmentberichterstattung 02 Zinsüberschuss 125

03 Provisionsüberschuss 126

04 Handelsergebnis 126

05 Verwaltungsaufwand 127

06 Risikovorsorge im Kreditgeschäft 128

07 Sonstige betriebliche Erträge bzw. Aufwendungen 128

08 Ergebnis aus Finanzanlagen 128

09 Restrukturierungsaufwand 128

10 Ergebnis je Aktie 129

11 Segmentberichterstattung

129

Angaben zur Bilanz – Aktiva 12 Barreserve 134

13 Handelsaktiva 134

14 Der Fair-Value-Option zugeordnete finanzielle Vermögenswerte

135

15 Forderungen an Kreditinstitute 135

16 Forderungen an Kunden 136

17 Kreditvolumen 137

18 Entwicklung des Bestands an Risikovorsorge 137

19 Finanzanlagen und Anteile an at-Equity-bewerteten Unternehmen 138

20 Sachanlagen 140

21 Immaterielle Vermögenswerte 141

22 Sonstige Aktiva 142

23 Nachrangige Vermögenswerte

142

Angaben zur Bilanz – Passiva 24 Handelspassiva 143

25 Der Fair-Value-Option zugeordnete finanzielle Verbindlichkeiten 143

26 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 143

27 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 144

28 Verbriefte Verbindlichkeiten 144

29 Rückstellungen 145

30 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 146

31 Latente Steuern und Ertragsteuern 150

32 Sonstige Passiva 152

33 Nachrangige Verbindlichkeiten 152

34 Genussrechtskapital 153

35 Eigenkapital 154

36 Eigenmittel und Risikokativa

155

Angaben zur Bilanz – Sonstiges 37 Sicherheitsleistungen 157

38 Fremdwährungsvolumina 158

39 Restlaufzeitengliederung 158

40 Leasingverhältnisse 160

41 Verbriefungsgeschäfte 161

42 Derivategeschäft und Hedge-Accounting

162

Außerbilanzielles Geschäft 43 Eventualverbindlichkeiten

und Andere Verpflichtungen 165

44 Sonstige finanzielle Verpflichtungen 166

45 Treuhandgeschäfte

167

Ergänzende Angaben 46 Fair Values und Buchwerte von Finanzinstrumen-

ten nach IFRS-7-Klassen 168

47 Sonstige Angaben zu Finanzinstrumenten nach IFRS 7 170

48 Angaben zu den Beziehungen zu nahe stehendenUnternehmen und Personen 172

49 Aktienbezogene Vergütung 174

50 Honorare des Abschlussprüfers 177

51 Wesentliche Tochterunternehmen, assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 177

52 Wesentliche Veränderungen des Konsolidierungskreises 179

53 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 180

54 Verzeichnis der Mitglieder des Aufsichtsrats 181

55 Verzeichnis der Mitglieder des Vorstands sowie deren Mandate 182

56 Verzeichnis der Mandate von Mitarbeitern 183

108 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

01 Grundlagen der Rechnungslegung

Der Konzernabschluss der Dresdner Bank AG ist nach den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie durch die EU verabschiedet, sowie den Interpretatio-nen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) als verpflichten-der Konzernabschluss gemäß Art. 4 der IAS-VO aufgestellt. Darüber hinaus regelt § 315a Abs. 1 HGB die Anwendung zusätzlicher Vorschriften des HGB, wie z. B. zum Konzernanhang und Konzernlagebericht, die auch auf den IFRS-Konzernabschluss anzuwenden sind, insbesondere weitere explizite Zusatzangaben. Die Regelungen des Aktiengesetzes (AktG) wurden beachtet.

Bei der Erstellung des vorliegenden Konzernabschlusses wurden alle Standards und Interpre-tationen angewandt, deren Anwendung für die Geschäftsjahre Pflicht war. Neue, seit 2007 ver-pflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen, wie IFRS 7 (Finanzinstrumente: Angaben), IFRIC 7 (Anwendung des Anpassungsansatzes unter IAS 29 Rechnungslegung in Hochinflationsländern), IFRIC 8 (Anwendungsbereich von IFRS 2), IFRIC 9 (Neubeurteilung eingebetteter Derivate) und IFRIC 10 (Zwischenberichterstattung und Wertminderung), haben sich nicht auf die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Bank ausgewirkt; allerdings besitzt IFRS 7 wesentlichen Einfluss auf die Angaben zu Finanzinstrumenten. Von der vorzeiti-gen Anwendung für Banken relevanter Standards und Interpretationen, die zwar verabschiedet sind, deren Anwendung aber noch nicht Pflicht ist, wie die geänderten IAS 1 (Darstellung des Abschlusses; Inkrafttreten ab 1. Januar 2009) und IAS 23 (Fremdkapitalkosten; Inkrafttreten ab 1. Januar 2009) sowie IFRS 8 (Geschäftssegmente; Inkrafttreten ab 1. Januar 2009), IFRIC 12 (Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen; Inkrafttreten ab 1. Januar 2008), IFRIC 13 (Kun-denbindungsprogramme; Inkrafttreten ab 1. Juli 2008) und IFRIC 14 (IAS 19 – Begrenzung des Überschusses, der als Vermögenswert angesetzt werden kann, Verpflichtung zur Einzahlung zusätzlicher Beiträge in einen Pensionsplan und deren Zusammenhang; Inkrafttreten ab 1. Juli 2008), wurde abgesehen. Die erstmalige Anwendung der zuvor genannten Vorschriften wird keine materiellen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Dresdner Bank AG haben.

Berichtswährung ist der Euro (€), Berichtsjahr das Kalenderjahr. Beträge sind in der Regel auf Mio. €, Prozentzahlen mit einer Nachkommastelle kaufmännisch gerundet. Der Konzernab-schluss enthält Werte, die zulässigerweise unter Verwendung von Schätzungen und Annah-men ermittelt worden sind. Hiervon betroffen sind im Wesentlichen die Risikovorsorge im Kreditgeschäft, der Zeitwert und die Wertminderung von Finanzinstrumenten, die latenten Steuern und die Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen. Die verwendeten Schätzungen und Annahmen basieren auf historischen Erfahrungen und ande-ren Faktoren wie Planungen und Erwartungen bzw. Prognosen hinsichtlich zukünftiger Ereig-nisse, die unter den gegebenen Umständen angemessen erscheinen. Die tatsächlichen Werte können von den geschätzten Werten abweichen.

Konsolidierungskreis. Unter Anwendung der Erwerbsmethode konsolidiert die Bank Tochterun-ternehmen, an denen sie, direkt oder indirekt, einen Anteil von mehr als 50 % der Stimmrechte hält oder auf andere Art und Weise einen beherrschenden Einfluss ausübt. Diese Tochtergesell-schaften werden grundsätzlich ab dem Tag in den Konsolidierungskreis einbezogen, an dem der Konzern die faktische Kontrolle erlangt, und scheiden im Falle, dass die Bank nicht länger einen beherrschenden Einfluss ausübt, aus dem Konsolidierungskreis aus. Spezialfonds sowie Zweckgesellschaften, die die Bank, ausgedrückt durch eine Reihe von Kriterien, insbesondere Chancen und Risiken, aus wirtschaftlicher Sicht beherrscht, werden gemäß SIC 12 konsolidiert.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Anhang 109

Alle aus konzerninternen Geschäften resultierenden Forderungen und Verbindlichkeiten, Er-träge und Aufwendungen sowie Zwischenergebnisse werden eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. Der Anteil Konzernfremder am Eigenkapital bzw. am Ergeb-nis der im Mehrheitsbesitz befindlichen Tochtergesellschaften der Bank wird unter dem Eigen-kapital in der Position Anteile in Fremdbesitz bzw. Anderen Gesellschaftern zustehender Ge-winn ausgewiesen.

Assoziierte Unternehmen und Joint Ventures. Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, auf die der Konzern zwar einen maßgeblichen, jedoch keinen beherrschenden Einfluss ausüben kann. Joint Ventures basieren auf vertraglichen Vereinbarungen, auf deren Grundlage zwei oder mehr Unternehmen eine wirtschaftliche Aktivität begründen, die der gemeinsamen Füh-rung unterliegt. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und an Joint Ventures werden „at Equity“ in den Konzernabschluss einbezogen. Nach dieser Methode wird der Anteil des Kon-zerns an den Gewinnen oder Verlusten dieser Gesellschaften, die nach dem Erwerb entstanden sind, periodengerecht in der Position Laufende Erträge aus Anteilen an at-Equity-bewerteten Unternehmen erfasst. Der Anteil des Konzerns an noch nicht realisierten Gewinnen oder Ver-lusten aus at-Equity-bewerteten Unternehmen wird unter dem Kumulierten Bewertungseffekt aus Finanzinstrumenten ausgewiesen.

Die Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen bzw. an einem Joint Venture wird unter der Bilanzposition Anteile an at-Equity-bewerteten Unternehmen in der Höhe ausgewiesen, die dem Anteil der Bank am bilanziellen Eigenkapital entspricht. Die den jeweiligen Abschlüssen der einzelnen Unternehmen zugrunde liegenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden unterliegen grundsätzlich den im Konzern einheitlich angewandten Methoden.

Etwaige entstehende Firmenwerte werden separat ausgewiesen. Die Überprüfung der Werthal-tigkeit erfolgt, indem der Buchwert des Anteils mit seinem erzielbaren Betrag verglichen wird. Ein Wertminderungsaufwand ist zu erfassen, wenn der Buchwert des Anteils den erzielbaren Betrag überschreitet. Wertminderungen und das Ergebnis aus der Veräußerung von Anteilen an at-Equity-bewerteten Unternehmen werden in das Ergebnis aus Finanzanlagen einbezogen.

Währungsumrechnung. Die in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften gelten ge-mäß IAS 21 als wirtschaftlich selbstständige Teileinheiten. Demzufolge werden entsprechend der Methode der funktionalen Währung die Gewinn-und-Verlust-Rechnungen und die Cash-flows der in Fremdwährung bilanzierenden Tochtergesellschaften grundsätzlich zu Jahres-durchschnittskursen umgerechnet, Bilanzen zu den am 31. Dezember geltenden Wechsel-kursen. Währungsbedingte Wertänderungen des Eigenkapitals sind in der Rücklage für Währungsumrechnung als separater Posten des Eigenkapitals ausgewiesen.

Die beim Erwerb von nicht in Euro bilanzierenden Konzerngesellschaften anfallenden Firmen-werte werden mit dem zu diesem Zeitpunkt gültigen Kurs in Euro umgerechnet und fortge-führt. Fremdwährungsgeschäfte werden zu den zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls gültigen Wechselkursen umgerechnet. Aus der Glattstellung dieser Geschäfte und der Umrechnung von in Fremdwährungen denominierten monetären Vermögenswerten und Schulden resultierende Gewinne und Verluste werden in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung berücksichtigt. Nicht monetäre Vermögenswerte, die zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewer-tet sind, werden mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt der Anschaffung in Euro umgerechnet, nicht monetäre Vermögenswerte, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet sind, werden mit dem aktuellen Wechselkurs in Euro umgerechnet. Devisentermingeschäfte werden zu aktuellen, für die Restlaufzeit gültigen Terminkursen bewertet.

110 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Aufrechnung. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden aufgerechnet und als Saldo in der Bilanz ausgewiesen, wenn gegenüber dem Geschäftspartner ein einklagbares Recht auf Aufrechnung der Beträge besteht und die Erfüllung der Geschäfte auf Nettobasis beabsichigt ist oder gleichzeitig mit der Realisierung des Vermögenswerts die Verbindlichkeit beglichen wird. Im vorliegenden Abschluss ist eine Anpassung des Ausweises der Vorjahres-zahlen für Handlesaktiva und -passiva aus dem Derivategeschäft sowie für Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden aus dem Geschäft mit Repos bzw. Reverse Repos erfolgt. Weitere Erläuterungen hierzu finden sich in den betreffenden Anhang-angaben.

Kategorien der Finanzinstrumente gemäß IAS 39. Gemäß IAS 39 sind alle finanziellen Vermögens-werte und Verbindlichkeiten einschließlich aller derivativen Finanzinstrumente in der Bilanz zu erfassen. Sämtliche zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente sowie Wertpapiere des Nichthandelsbestands werden zum Handelstag, die übrigen Finanzinstrumente zum Erfüllungs-tag erfasst. Die Bewertung der Finanzinstrumente richtet sich nach der Zugehörigkeit zu be-stimmten Bestandskategorien, die wie folgt unterschieden werden:

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertete finanzielle Vermögens-werte bzw. Verbindlichkeiten. Hierzu zählen einerseits zu Handelszwecken gehaltene finan-zielle Vermögenswerte oder Schulden (Held for Trading); sie dienen hauptsächlich dazu, Gewinne aus kurzfristigen Preisschwankungen oder der Händlermarge zu erzielen. Anderer-seits kann jedes Finanzinstrument unter bestimmten Voraussetzungen als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert designiert werden, solange sich der beizulegende Zeitwert ver-lässlich bestimmen lässt (Fair-Value-Option).

Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte (Held to Maturity) sind mit festen Zahlungen und festen Laufzeiten versehen, die die Bank bis zur Endfälligkeit halten kann und will. Die Halteabsicht und -fähigkeit ist bei Erwerb und zu jedem Bilanzstichtag zu dokumen-tieren. Zum Berichtsstichtag hat die Bank dieser Kategorie keine Vermögenswerte zugeordnet.

Kredite und Forderungen (Loans and Receivables), die nicht zu Handelszwecken eingestuft sind und nicht an einem aktiven Markt gehandelt werden.

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available for Sale); hierbei handelt es sich um eine Residualgröße für finanzielle Vermögenswerte, d. h. die Bank nutzt diese Ka-tegorie nicht als Designationskategorie. Unter diese Restgröße fallen alle finanziellen Vermö-genswerte, die nicht einer der vorstehenden Kategorien zuzuordnen sind. Die Bank weist diese Bestände unter den Finanzanlagen aus.

Zu den anderen finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht Handelszwecken dienen oder für die die Fair-Value-Option nicht ausgeübt wird, zählen insbesondere Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden sowie Verbriefte Verbindlichkeiten.

Als Fair Value bezeichnet man den Betrag, zu dem ein Finanzinstrument zwischen sachver-ständigen, vertragswilligen und unabhängigen Parteien, die nicht unter Handlungszwang stehen, gehandelt werden kann. Der Fair Value wird am besten durch einen Marktwert ausge-drückt, soweit ein Marktpreis zur Verfügung steht. In Fällen, in denen keine Börsennotierungen vorliegen, werden zur Bestimmung des Fair Values die Marktpreise vergleichbarer Instrumente oder anerkannte Bewertungsmodelle (insbesondere Barwertmethoden oder Optionspreismo-delle) herangezogen. Dabei werden angemessene Bewertungsanpassungen vorgenommen,

Anhang 111

z. B. für Modellrisiken und die Bonität der Kontrahenten (einschließlich des bankeigenen Kre-ditrisikos). Differenzen zwischen Transaktionspreis und Modellwerten, die nicht ausschließlich auf beobachtbaren Marktdaten beruhen (die sogenannte „Day-One-P&L“), werden aufgrund der Rechnungslegungsvorschriften nicht sofort ergebniswirksam, sondern erst über die Lauf-zeit der Transaktion oder bei Vorliegen entsprechender Marktdaten.

Klassen der Finanzinstrumente gemäß IFRS 7. In den Anwendungsbereich von IFRS 7 fallen – neben den Finanzinstrumenten nach IAS 39 – auch Finanzinstrumente, die nach bestimmten anderen Standards anzusetzen sind, sowie nicht bilanzierte Finanzinstrumente. Sämtliche dieser Finanzinstrumente sind nach IFRS 7 in Klassen einzuordnen, die nach sachgerechten Kriterien festzulegen sind. Hierbei sind die Charakteristika der Finanzinstrumente zu berück-sichtigen. Da die Wesensart der Finanzinstrumente bereits in geeigneter Weise durch die Glie-derung der Bilanzposten zum Ausdruck gebracht wird, ist die Bildung von Klassen an denjeni-gen Posten der Bilanz ausgerichtet worden, die Finanzinstrumente beinhalten.

Klassen von Finanzinstrumenten der Aktivseite sind vor allem die Barreserve, Handelsaktiva, der Fair-Value-Option zugeordnete finanzielle Vermögenswerte, Forderungen an Kreditinstitu-te, Forderungen an Kunden (darunter separat aus Finanzierungsleasing) und Finanzanlagen (darunter separat nicht auf einem aktiven Markt gehandelte finanzielle Vermögenswerte, die zu Anschaffungskosten bewertet werden). Klassen von Finanzinstrumenten der Passivseite sind insbesondere die Handelspassiva, der Fair-Value-Option zugeordnete finanzielle Verbind-lichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten gegenüber Kun-den, Verbriefte Verbindlichkeiten, Nachrangige Verbindlichkeiten und Genussrechtskapital.

Soweit ausnahmsweise in einzelnen Bilanzposten neben Finanzinstrumenten auch andere nicht finanzielle Aktiva und Passiva enthalten sind, sind die betreffenden Finanzinstrumente in separate Klassen eingeordnet worden. Dies betrifft insbesondere die in den Sonstigen Aktiva bzw. Sonstigen Passiva erfassten Zinsabgrenzungen sowie die positiven und negativen Markt-werte von Sicherungsderivaten. Schließlich bilden Finanzgarantien und unwiderrufliche Kre-ditzusagen jeweils eine eigene Klasse von Finanzinstrumenten nach IFRS 7.

112 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Die nachfolgende Übersicht verdeutlicht die Zusammenhänge zwischen Posten in der Bilanz, IFRS-7-Klassen und IAS-39-Kategorien.

Klassenbildung Wesentlicher Bewertungsmaßstab Kategorie gemäß IAS 39

Fair Value Amortised Cost

Sonstige

Aktivische Klassen

Barreserve Nominal-wert

n/a

Handelsaktiva X Held for Trading

Der Fair-Value-Option zugeordnete finanzielle Vermögenswerte

X Designated as at fair value through profit and loss

Forderungen an Kreditinstitute X Loans and receivables

Forderungen an Kunden X Loans and receivables

darunter: Forderungen aus Finanzierungsleasing X n/a

Finanzanlagen1) X Available for Sale

darunter: nicht auf einem aktiven Markt gehandelte finanzielle Vermögenswerte

At Cost Available for Sale

Sonstige Aktiva – Zinsabgrenzung X Loans and Receivables

Sonstige Aktiva – Positive Marktwerte aus Sicherungs-derivaten gem. IAS 39

X n/a

Passivische Klassen

Handelspassiva X Held for Trading

Der Fair-Value-Option zugeordnete finanzielle Verbindlichkeiten

X Designated as at fair value through profit and loss

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten X Other Liabilities

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden X Other Liabilities

Verbriefte Verbindlichkeiten X Other Liabilities

Nachrangige Verbindlichkeiten und Genussscheine X Other Liabilities

Sonstige Passiva – Zinsabgrenzung X Other Liabilities

Sonstige Passiva – Negative Marktwerte aus Sicherungs-derivaten gem. IAS 39

X n/a

Außerbilanzielle Klassen

Finanzgarantien X n/a

Unwiderrufliche Kreditzusagen X n/a

1) Ohne fremdgenutzte Grundstücke und Gebäude.

Erst-/Folgebewertung. Die Erstbewertung der Finanzinstrumente erfolgt zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) der hingegebenen (beim Erwerb finanzieller Vermögenswerte) oder erhal-tenen (beim Eingehen finanzieller Verbindlichkeiten) Gegenleistung. Auch in der Folge werden finanzielle Vermögenswerte grundsätzlich mit dem Fair Value bewertet. Ausgenommen hier-von sind Kredite und Forderungen, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, und be-stimmte finanzielle Vermögenswerte, deren Fair Value nicht zuverlässig ermittelt werden kann, weil sie keinen notierten Preis auf einem aktiven Markt haben und geeignete Marktparameter nicht zur Verfügung stehen. Diese Finanzinstrumente werden mit fortgeführten Anschaffungs-kosten (Amortised Cost) unter Anwendung der Effektivzinsmethode bzw. zu Anschaffungskos-ten (at Cost) bewertet. Finanzielle Verbindlichkeiten werden – sofern sie nicht Handelspassiva oder nicht in die Fair-Value-Option designiert sind – ebenfalls mit fortgeführten Anschaffungs-kosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert. Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie Available for Sale werden bei Zugang sowie nachfolgend zum Fair Value bewertet, das Ergebnis aus der Fair-Value-Bewertung wird erfolgsneutral in einer gesonderten Position des Eigenkapitals ausgewiesen.

Anhang 113

Die entsprechende Klassifizierung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in die oben genannten Kategorien wird bei Ersterfassung festgelegt. Diese Einstufung wird danach nicht mehr geändert.

Ausbuchung. Die Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswerts erfolgt, wenn alle wesentli-chen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum an dem Vermögenswert verbunden sind, übertragen werden, d. h. bei Verlust der vertraglichen Ansprüche auf den Bezug von Cashflows aus diesem Vermögenswert. Sofern nicht alle Risiken und Chancen übertragen wurden, führt die Bank einen Kontrolltest durch, um sicherzustellen, dass kein Continuing Involvement auf-grund zurückbehaltener Chancen und Risiken die Ausbuchung verhindert. Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn sie getilgt, d. h. wenn die mit ihr verbundene Verpflich-tung beglichen oder aufgehoben wird, oder fällig ist.

Im Rahmen von standardmäßigen Repo- und Wertpapierleihegeschäften werden von der Bank gestellte Sicherheiten (Aktien und Schuldverschreibungen) nicht ausgebucht, da die Bank auf-grund des vorab festgelegten Rückkaufspreises im Wesentlichen alle Chancen und Risiken zu-rückbehält und damit keine Qualifizierung zur Ausbuchung vorliegt. Dies trifft ebenfalls auf bestimmte Verbriefungstransaktionen zu, bei denen die Bank einen geringen Teil der Risiken zurückbehält. Während die Bank bei den Verbriefungstransaktionen in erster Linie Kreditrisiken ausgesetzt ist, trägt sie bei Repo- und Wertpapierleihegeschäften vor allem Marktrisiken.

Zinsüberschuss. Zinserträge und Zinsaufwendungen werden grundsätzlich unter Anwendung der Effektivzinsmethode periodengerecht abgegrenzt. Zu den Zinserträgen gehören Zinserträge aus Forderungen und Wertpapieren sowie aufgelaufene Agien und Disagien auf Schatzwechsel und andere Abzinsungspapiere. Unter den laufenden Erträgen werden Dividenden aus Aktien, Dividenden aus Anteilen an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligun-gen, Erträge aus Finanzierungsleasingforderungen sowie Mieterträge aus fremdgenutzen Ge-bäuden bzw. Grundstücken ausgewiesen. Die laufenden Erträge aus den Anteilen an at-Equity-bewerteten Unternehmen werden als separate Position im Zinsüberschuss gezeigt. Die Bank erfasst laufende Erträge aus den Anteilen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures periodengerecht, Dividenden werden zum Zeitpunkt der rechtlichen Entstehung des Dividen-denanspruchs erfolgswirksam. Zinserträge aus Finanzierungsleasing werden nach der Effektiv-zinsmethode über die Grundmietzeit vereinnahmt. Mieterträge werden periodengerecht abge-grenzt. Ergebniseffekte aus anerkanntem Hedge-Accounting zur Absicherung von Zinsrisiken werden ebenfalls im Zinsüberschuss ausgewiesen. Fremdkapitalkosten werden unabhängig von der Verwendung des Fremdkapitals in der Periode, in der sie angefallen sind, als Aufwand erfasst.

Provisionsüberschuss. In den Provisionen aus dem Wertpapiergeschäft sind neben Provisionen aus dem klassischen Kommissionsgeschäft auch Provisionen aus Privatplatzierungen, syndi-zierten Krediten und Finanzberatungsleistungen enthalten. Provisionen aus Vermittlungen von Versicherungen, Kreditkarten, Bausparverträgen und aus dem Vertrieb von geschlossenen Fonds sind unter der Position Sonstiges ausgewiesen. Provisionserträge werden zum Zeitpunkt der Dienstleistungserbringung erfolgswirksam.

Handelsergebnis. Das Handelsergebnis umfasst alle realisierten und unrealisierten Gewinne und Verluste aus den zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerten und finanziel-len Verbindlichkeiten. Darüber hinaus sind hierin Provisionen, sämtliche aus Handelsaktivi-täten resultierenden Zins- und Dividendenerträge sowie Refinanzierungskosten enthalten.

114 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Restrukturierungsmaßnahmen. Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen werden dann angesetzt, wenn der Dresdner-Bank-Konzern einen detaillierten formellen Plan für die Restrukturierungsmaßnahmen besitzt und bereits begonnen hat, diesen zu verwirklichen, oder die wesentlichen Details der Restrukturierung bekannt gemacht hat. Der detaillierte Plan um-fasst die betroffenen Geschäftsbereiche, die ungefähre Anzahl der Mitarbeiter, deren Stellen im Rahmen der Restrukturierungsmaßnahme entfallen, die damit verbundenen Kosten und den Zeitraum, in dem die Restrukturierungsmaßnahme durchgeführt werden soll. Der detaillierte Plan muss in einer Art und Weise kommuniziert werden, dass die Betroffenen mit seiner Ver-wirklichung rechnen können. Die Position Restrukturierungsaufwendungen in der Gewinn- und-Verlust-Rechnung beinhaltet weitere im Zusammenhang mit Restrukturierungen stehen-de Aufwendungen, die nicht in der Restrukturierungsrückstellung enthalten sind.

Barreserve. Die Barreserve umfasst den Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenbanken, Schatzwechsel, sofern sie nicht unter den Handelsaktiva ausgewiesen werden, und Wechsel, die zur Refinanzierung bei Notenbanken zugelassen sind. Die Bestände sind zum Nennwert bilanziert.

Handelsaktiva und Handelspassiva. Handelsaktiva umfassen Schuldtitel, Aktien, Derivate (positive Marktwerte) sowie andere Finanzinstrumente und Schuldscheindarlehen. In den Handelspassiva sind vor allem negative Marktwerte aus Derivaten und Lieferverpflichtungen aus Leerverkäufen von Wertpapieren enthalten. Sicherungsderivate, die im Rahmen der internen Risikosteuerung eingesetzt werden, jedoch nicht für das Hedge-Accounting gemäß IAS 39 qualifizieren, sind Be-standteil der positiven Marktwerte.

Handelsaktiva und Handelspassiva werden am Handelstag und in der Folge mit dem beizule-genden Zeitwert (Fair Value) bewertet. Gewinne oder Verluste aus der Bewertung werden er-folgswirksam im Handelsergebnis erfasst.

Als Folge der weltweiten Finanzmarktkrise kam es in einigen Märkten zu einer deutlichen Liquiditätsverknappung. Während sich für einige Produkte der Markt als vollkommen illiquide erwies und somit Marktpreise nur eingeschränkt verfügbar waren, kam es bei anderen Produk-ten zu deutlich verringerten Marktpreisen.

Für das Portfolio der von der Finanzmarktkrise besonders betroffenen Bestände an RMBS und CDOs standen in der zweiten Jahreshälfte und zum Jahresultimo nur bedingt belastbare Markt-preise zur Verfügung. Demnach haben wir unsere Bewertungen für diese Papiere weitgehend an den Marktbewertungen für ähnlich ausgestaltete Papiere orientiert. Diese Quotierungen sind den marktüblichen Preisstellungen von anderen Marktteilnehmern und Wettbewerbern entnommen worden. Soweit für CDOs dies wegen fehlender Verfügbarkeit von Preisstellungen nicht möglich war, wurden die Bewertungen vintage- und ratingspezifisch auf Basis des ABX-Home-Equity-Index abgeleitet. Da es keine allgemein gültigen Marktstandards gibt, sind den Bewertungsmodellen Grenzen gesetzt, sodass alternative Annahmen und Eingabeparameter unterschiedliche Ergebnisse erzeugen würden.

Der Fair-Value-Option zugeordnete Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten. Grundsätzlich dür-fen alle Finanzinstrumente unter bestimmten Voraussetzungen beim erstmaligen Ansatz unwiderruflich der Fair-Value-Option zugeordnet werden. Die Zuordnung von Finanzinstru-menten zur Fair-Value-Option unterliegt einer strikten Kriterien folgenden Prüfung.

Anhang 115

Die Bank wendet die Fair-Value-Option an, um Inkongruenzen beim Ansatz bzw. bei der Bewer-tung von Finanzinstrumenten zu beseitigen oder signifikant zu verringern (Accounting Mis-match). Inkongruenzen entstehen beispielsweise bei strukturierten Transaktionen, bei denen ökonomische Sicherungsinstrumente einerseits und die weiteren Finanzinstrumente anderer-seits in der Folge mit unterschiedlichen Methoden bilanziert werden. Ferner dient die Fair-Value-Option bei strukturierten Produkten, die ein eingebettetes Derivat beinhalten, dazu, die Aufspaltung des Produkts in ein separates Derivat und einen Basisvertrag zu vermeiden (Kom-plexitätsreduktion).

Zur Ermittlung des Fair Values werden Börsennotierungen und finanzmathematische Modelle genutzt. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts in Folgeperioden werden erfolgswirksam im Handelsergebnis erfasst. Laufende Zinserträge bzw. -aufwendungen werden bei handelsnahen Instrumenten im Handelsergebnis, bei nicht handelsnahen Instrumenten im Zinsüberschuss ausgewiesen.

Repo- und Reverse-Repo-Geschäfte/Wertpapierleihe. Bei einem Repo-Geschäft verkauft der Kon-zern Wertpapiere und vereinbart gleichzeitig, diese Wertpapiere zu einem bestimmten Termin zu einem vereinbarten Kurs zurückzukaufen. Die mit den Wertpapieren verbundenen Chancen und Risiken verbleiben während der gesamten Laufzeit der Geschäfte beim Konzern, und die Wertpapiere werden weiterhin in der Bilanz des Konzerns als Handelsaktiva bzw. Finanzanla-gen ausgewiesen. Der Gegenwert aus dem rechtlichen Verkauf ist in der Bilanzposition Ver-bindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bzw. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden enthal-ten. Bei einem Reverse-Repo-Geschäft werden Wertpapiere mit der gleichzeitigen Verpflichtung eines zukünftigen Verkaufs gegen Entgelt erworben. Verbleiben die mit den Wertpapieren ver-bundenen Chancen und Risiken beim Pensionsgeber, erfolgt der Ausweis des Gegenwerts des rechtlichen Kaufs in den Bilanzpositionen Forderungen an Kreditinstitute bzw. Forderungen an Kunden. Zinserträge aus Reverse-Repo-Geschäften bzw. Zinsaufwendungen aus Repo-Geschäf-ten werden periodengerecht abgegrenzt und je nach Zweckbestimmung im Zinsüberschuss bzw. im Handelsergebnis ausgewiesen.

Im Rahmen der Wertpapierleihe werden Wertpapiere von einem Marktteilnehmer (Verleiher) an einen Kontrahenten (Entleiher) für eine bestimmte Periode übertragen. Verbleiben die mit den Wertpapieren verbundenen Chancen und Risiken weiterhin beim Verleiher, so weist dieser die Wertpapiere gemäß der ursprünglichen Klassifizierung weiterhin in seiner Bilanz aus; ent-liehene Wertpapiere werden nicht bilanziert. Im Falle einer Weiterveräußerung werden die zugrunde liegenden Beträge bilanziell erfasst; die Verpflichtung, das entliehene Wertpapier zurückzugeben, wird unter Handelspassiva mit dem beizulegenden Zeitwert ausgewiesen, an Dritte verliehene Wertpapiere werden, je nach Zweckbestimmung, unter Handelsaktiva oder Finanzanlagen erfasst. Erträge und Aufwendungen aus Wertpapierleihe-Transaktionen werden periodengerecht abgegrenzt und je nach Zweckbestimmung im Zinsüberschuss bzw. im Han-delsergebnis ausgewiesen.

Forderungen an Kreditinstitute und Forderungen an Kunden. Originäre Forderungen an Kredit-institute und Kunden, einschließlich Finanzierungsleasing, sowie angekaufte Forderungen, die nicht zu Handelszwecken dienen und nicht an einem aktiven Markt notiert sind, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten, gegebenenfalls abzüglich Wertberichtigungen, angesetzt. Ein Unterschiedsbetrag zwischen Auszahlungsbetrag und Nennbetrag wird – sofern Zins-charakter vorliegt – effektivzinsgerecht erfolgswirksam abgegrenzt.

116 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Kreditforderungen werden als ausfallgefährdet eingestuft, wenn es auf Basis aktueller Informa-tionen oder Ereignisse – unter Berücksichtigung der Sicherheiten – wahrscheinlich ist, dass ein Kunde seine Zins- oder Tilgungsleistungen bei Fälligkeit nicht vertragsgemäß erbringen wird. Ungeachtet eines Rechtsanspruchs werden Zinsen auf die bestehenden Forderungen nicht mehr vereinnahmt, wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Zahlungseingang mehr erwartet werden kann. Ist die Kapitalrückzahlung zweifelhaft, werden sämtliche Zahlungen zunächst zur Rückführung der Kapitalforderung verwandt.

Wertminderung und Risikovorsorge im Kreditgeschäft. Um einen Wertminderungsbedarf objekti-viert nachzuweisen, analysiert die Bank als Auslösekriterien erhebliche finanzielle Schwierig-keiten des Emittenten oder Schuldners, Vertragsbruch, Zugeständnisse an den Kreditnehmer aufgrund wirtschaftlicher oder rechtlicher Gründe, die im Zusammenhang mit dessen finan-ziellen Schwierigkeiten stehen, Wahrscheinlichkeit der Insolvenz oder Sanierungsnotwendig-keit des Kreditnehmers, Verschwinden eines aktiven Marktes für den finanziellen Vermögens-wert aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten sowie das Anzeigen beobachtbarer Daten, dass eine messbare Minderung der erwarteten künftigen Zahlungsströme einer Gruppe von finan-ziellen Vermögenswerten seit erstmaligem Ansatz eingetreten ist, obwohl die Minderung nicht einem einzelnen finanziellen Vermögenswert der Gruppe zugerechnet werden kann.

Der Gesamtbestand an Risikovorsorge setzt sich zusammen aus der aktivisch abgesetzten Risikovorsorge für Forderungen und der passivisch unter den Rückstellungen ausgewiesenen Risikovorsorge für Eventualverbindlichkeiten wie Bürgschaften, unwiderrufliche Kreditzusagen und andere finanzielle Verpflichtungen. Die Risikovorsorge weisen wir untergliedert in die Kategorien Einzel- und Pauschalwertberichtigungen aus. Die bisher als separate Kategorie geführte Länderrisikovorsorge ordnen wir zur Verbesserung der Methodik nach sachlichen Kriterien den Einzel- bzw. Pauschalwertberichtigungen zu.

Einzelwertberichtigungen werden zur Berücksichtigung individuell festgestellter Adressen- bzw. länderrisikoinduzierter Ausfallrisiken gebildet. Die Höhe bemisst sich nach dem Unterschieds-betrag zwischen dem Buchwert der Forderung und dem nach der Discounted-Cashflow-Methode berechneten Barwert der künftigen Zahlungseingänge auf diese Forderung – unter Berücksichti-gung von Sicherheiten. Die Höhe der länderrisikoinduzierten Einzelwertberichtigung orientiert sich darüber hinaus am internen Länderrating sowie an der Verlusterfahrung der Bank. Bei wert-berichtigten, gekündigten Krediten wird der Aufzinsungsbetrag des Barwertes unter Verwendung des individuellen Zinssatzes vor Kündigung ermittelt (sogenanntes Unwinding) und als Zins-ertrag ausgewiesen.

Kleinere standardisierte Kredite werden zu homogenen Portfolios zusammengefasst. Hier er-folgt der Ansatz einer pauschalierten Wertberichtigung für Einzelrisiken, deren Methode im Risikobericht dargestellt wird. Die Bildung homogener Portfolios ist auf bestimmte Kredite des Unternehmensbereichs Private & Corporate Clients beschränkt. Die pauschalierte Wertberich-tigung für Einzelrisiken wird als Komponente der Pauschalwertberichtigungen ausgewiesen. Wie bei den Einzelwertberichtigungen wird auch bei der pauschalierten Wertberichtigung für Einzelrisiken ein Zinsertrag durch Unwinding berechnet.

Pauschalwertberichtigungen (PWB) werden für zum Bilanzstichtag bereits eingetretene, jedoch noch nicht identifizierte Verluste aus Bonitäts- und Länderrisiken des Kreditportfolios gebildet. Die Ermittlung der PWB erfolgt modellbasiert. Sie basiert im Wesentlichen auf historischen Ausfallwahrscheinlichkeiten und Verlustquoten des nicht bereits anderweitig vorgesorgten Kreditportfolios sowie auf dem durchschnittlich zugrunde zu legenden Entdeckungszeitraum.

Anhang 117

Wesentliche Veränderungen des wirtschaftlichen Umfelds sowie aktuelle Ereignisse werden bei der Bestimmung der Pauschalwertberichtigungen berücksichtigt – Beispiel hierfür sind extreme Preisveränderungen auf den Rohstoff- und Devisenmärkten. Die Festsetzung erfolgt durch die unabhängige Risikofunktion.

Sobald eine Forderung uneinbringlich geworden ist, wird sie zulasten einer gegebenenfalls bestehenden Einzelwertberichtigung oder aber direkt zulasten der Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgebucht. Eingänge auf abgeschriebene Forderungen werden erfolgswirksam in der Position Risikovorsorge im Kreditgeschäft erfasst.

Die Bank nimmt bei bestimmten Forderungen, die aufgrund verschlechterter wirtschaftlicher Verhältnisse des Kreditnehmers sonst überfällig oder wertgemindert würden, eine Neuver-handlung der Vertragskonditionen vor. D. h. im Rahmen von Troubled Debt Restructuring macht die Bank Zugeständnisse wie Stundung, Teilverzicht, Verlängerung der Laufzeit o. Ä. an den Kreditnehmer, sodass von einer Einzelwertberichtigung abgesehen werden kann. Nähere Angaben sind im Risikobericht enthalten.

Leasingverhältnisse. Leasingverhältnisse werden nach Finanzierungsleasing und Operating Leasing unterschieden. Beim Finanzierungsleasing werden im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen auf den Leasingnehmer übertragen, bei dem dann auch das Leasingobjekt bilanziert wird. Sind dagegen die Leasinggegenstände dem Leasinggeber zuzurechnen, liegt Operating Leasing vor.

Als Leasinggeber bilanziert die Bank im Wesentlichen das Finanzierungsleasing. Die Netto-investitionswerte der beim Leasingnehmer zu aktivierenden Leasinggegenstände werden im Konzern unter den Forderungen ausgewiesen. Die Erträge aus diesen Geschäften sind auf Basis periodengerechter Abgrenzung im Zinsüberschuss enthalten.

Als Leasingnehmer nutzt der Konzern Sachanlagen im Wesentlichen im Rahmen von Opera-ting-Leasing-Verträgen. Die beim Operating Leasing für die Nutzung anfallenden Zahlungen an den Leasinggeber werden in Form von linearen Leasingraten im Verwaltungsaufwand berück-sichtigt. Wird ein Leasingverhältnis vor Ablauf des Leasingzeitraums beendet, so werden etwaige Vertragsstrafen zum Beendigungszeitpunkt in voller Höhe aufwandswirksam.

Finanzanlagen. Die Finanzanlagen des Konzerns bestehen aus Schuldverschreibungen ein-schließlich anderer festverzinslicher Wertpapiere, aus Aktien einschließlich anderer nicht festverzinslicher Wertpapiere, aus Anteilen an verbundenen Unternehmen sowie aus fremd-genutzten Grundstücken und Gebäuden.

Die ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen einerseits Unternehmen, an denen der Konzern Mehrheitsbeteiligungen hält, diese aber wegen ihrer untergeordneten Bedeutung nicht in den Konzernabschluss einbezieht, andererseits vom Konzern gehaltene Anteile an Gesellschaften, die in den Konzernabschluss der Allianz Group einzubeziehen sind.

Bei den Finanzanlagen werden Schuldverschreibungen, Aktien und Anteile an verbundenen Unternehmen als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte eingestuft und dementsprechend grundsätzlich zum Fair Value bilanziert. Sind jedoch bei nicht börsennotier-ten Aktien sowie Anteilen an verbundenen Unternehmen weder ein liquider Marktpreis noch die für Bewertungsmodelle relevanten Faktoren zuverlässig bestimmbar, werden sie zu

118 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Anschaffungskosten angesetzt. Fremdgenutzte Grundstücke und Gebäude werden zu fortge-führten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet.

Bewertungsgewinne oder -verluste der zum Fair Value bilanzierten zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte werden zunächst erfolgsneutral in einen gesondert ausgewiesenen Posten des Eigenkapitals eingestellt. Bei Veräußerung eines Available-for-Sale-Finanzinstruments wird der bisher im Eigenkapital erfasste Betrag der kumulierten Bewertungsgewinne und -verluste erfolgswirksam realisiert. Planmäßige Abschreibungen auf fremdgenutzte Grundstücke und Gebäude, für die ebenfalls die unter Sachanlagen erläuterten Abschreibungszeiträume gelten, werden unter den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Außerplanmäßige Ab-schreibungen und Realisierungsergebnisse aus einer Veräußerung fließen in das Ergebnis aus Finanzanlagen.

Die als zur Veräußerung verfügbar klassifizierten Wertpapiere (Available for Sale) werden re-gelmäßig auf Wertminderung geprüft (Impairmenttest). Der Betrag der Wertminderung ergibt sich grundsätzlich aus der Differenz zwischen den (fortgeführten) Anschaffungskosten und dem aktuellen beizulegenden Zeitwert (Fair Value) abzüglich etwaiger, bereits früher erfolgs-wirksam erfasster Wertminderungen. Beim Impairmenttest wird hinsichtlich der Indikatoren zwischen Eigenkapital- und Fremdkapitalinstrumenten unterschieden.

Eigenkapitalinstrumente der „Available-for-Sale“-Kategorie werden dann als wertgemindert be-trachtet, wenn ihr Fair Value entweder signifikant oder dauerhaft unter die Anschaffungskosten gesunken ist; jedes Kriterium stellt für sich allein ein Abschreibungsindiz dar. Signifikanz besteht, wenn der Fair Value mindestens 20 % unterhalb der Anschaffungskosten liegt. Dauerhaftigkeit liegt vor, wenn der Fair Value mindestens neun Monate permanent unterhalb der Anschaffungs-kosten liegt. Der Betrag der Wertminderungen wird erfolgswirksam in der Position Ergebnis aus Finanzanlagen erfasst. Bei Eigenkapitalinstrumenten der „Available-for-Sale“-Kategorie sind erfolgswirksame Zuschreibungen bis zu den Anschaffungskosten bei Wegfall des Abschreibungs-grunds nicht zulässig. Wertaufholungen werden stattdessen erfolgsneutral im Eigenkapital er-fasst. Erst bei Veräußerung eines Vermögenswerts wird die Rücklage erfolgswirksam in der Positi-on Ergebnis aus Finanzanlagen aufgelöst.

Fremdkapitalinstrumente der „Available-for-Sale“-Kategorie werden dann als wertgemindert eingestuft, wenn objektive Hinweise auf ein Verlustereignis bestehen, das sich negativ auf die erwarteten Cashflows aus dem Instrument auswirkt. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn sich die Bonität des Emittenten verschlechtert hat. Veränderungen des risikolosen Zinssatzes haben jedoch grundsätzlich keine Auswirkung auf die erwarteten Cashflows aus dem Instru-ment. Daher werden bonitätsinduzierte Minderungen des Fair Values erfolgswirksam und zinsinduzierte Minderungen des Fair Values grundsätzlich erfolgsneutral behandelt. Der Betrag bonitätsinduzierter Wertminderungen wird erfolgswirksam in der Position Ergebnis aus Finanz-anlagen erfasst. Wenn die Gründe für die vorherige Abschreibung von Fremdkapitalinstru-menten der „Available-for-Sale“-Kategorie entfallen sind, wird eine spätere Wertaufholung erfolgswirksam maximal bis zur Höhe der ursprünglichen fortgeführten Anschaffungskosten in der Position Ergebnis aus Finanzanlagen vorgenommen.

Die Erträge aus den Schuldverschreibungen, einschließlich über die Laufzeit abgegrenzter Agien bzw. Disagien, werden im Zinsüberschuss ausgewiesen. Dividendenerträge aus Aktien sowie Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen fließen in die gleiche Position ein. Die beim Verkauf dieser Wertpapiere realisierten Gewinne und Verluste werden unter dem Ergebnis aus Finanzanlagen ausgewiesen.

Anhang 119

Sachanlagen. Sie enthalten selbst genutzte Grundstücke und Gebäude sowie Betriebs- und Geschäftsausstattungen; beides wird zu fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten ausgewiesen. Nachträgliche Anschaffungs-/Herstellungskosten werden aktiviert, soweit sie den wirtschaftlichen Nutzen der entsprechenden Vermögenswerte erhöhen. Fremdkapitalzinsen aus der Finanzierung von Sachanlagen werden nicht aktiviert. Reparaturen, Wartungen und andere Instandhaltungskosten werden als Aufwand der jeweiligen Periode erfasst. Sachanlagen werden – entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzung – über folgende Zeit-räume linear abgeschrieben: Gebäude über 25 bis 50 Jahre und Betriebs- und Geschäftsaus-stattungen über vier bis zehn Jahre.

Sachanlagen werden regelmäßig auf Wertminderungen überprüft. Ist der Buchwert eines Ver-mögenswerts größer als der geschätzte erzielbare Betrag, wird auf den erzielbaren Betrag abge-schrieben. Bei fremdgenutztem Grundbesitz wird zur Ermittlung von Impairmentabschrei-bungen ein Fair Value nach der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt.

Die Abschreibungen sind für selbst genutzte Immobilien unter den Verwaltungsaufwendungen ausgewiesen. Gewinne oder Verluste aus dem Verkauf von Sachanlagen werden unter den Sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Immaterielle Vermögenswerte. Unter dieser Position weisen wir Firmenwerte und Software aus. Ein Firmenwert entsteht, wenn beim Erwerb von Tochtergesellschaften, assoziierten Unter-nehmen und Gemeinschaftsunternehmen die Anschaffungskosten den Anteil des Konzerns am Nettovermögen (Eigenkapital) des erworbenen Unternehmens übersteigen.

Die entstandenen Firmenwerte werden als immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer zu Anschaffungskosten bewertet. Sie sind einer jährlichen Überprüfung ihrer Werthaltigkeit zu unterziehen. Für diese Zwecke werden die Firmenwerte zum Erwerbszeit-punkt auf diejenigen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten allokiert, die von den Synergien des Unternehmenszusammenschlusses profitieren sollen. Eine zahlungsmittelgenerierende Einheit ist dabei definiert als kleinstmögliche Gruppe von Vermögenswerten innerhalb des Unternehmens, die weitestgehend unabhängig von anderen Vermögenswerten Mittelzuflüsse generiert. Eine außerplanmäßige Abschreibung für einen Firmenwert ist vorzunehmen, wenn der Buchwert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit inklusive Goodwill den erzielbaren Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit übersteigt. Eine Wertaufholung für einen Firmenwert ist nicht zulässig. Beim Verkauf von Tochterunternehmen sind sämtliche noch nicht abgeschriebenen Restbuchwerte von Firmenwerten im Realisierungsgewinn bzw. -verlust enthalten.

Die Position Software beinhaltet erworbene sowie selbst erstellte Software und wird unter den Sonstigen Verwaltungsaufwendungen linear über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungs-dauer von drei oder fünf Jahren abgeschrieben. Kosten für die Entwicklung von Computersoft-ware werden aktiviert; sie enthalten direkt der Software zurechenbare Kosten wie beispiels-weise die Personalkosten der Softwareentwicklung oder Lizenzkosten. Ausgaben, die den Nut-zen der Softwareprogramme über die ursprünglichen Spezifikationen und Nutzungsdauer hinaus erweitern bzw. verlängern, werden als wertsteigernde Maßnahmen aktiviert und den ursprünglichen Anschaffungskosten der Software hinzugerechnet. Die Kosten für die Wartung der Softwareprogramme werden bei Anfall erfolgswirksam erfasst.

120 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Steuern. Latente Ertragsteuern werden unter Anwendung des bilanzorientierten Ansatzes für temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen Ansatz von Vermögenswerten und Verbind-lichkeiten und ihren Buchwerten in den Abschlüssen vollständig, unabhängig von dem Zeit-punkt ihrer Umkehr, erfasst. Der Ausweis erfolgt zu den gesetzlich bereits verabschiedeten oder weitgehend verabschiedeten Steuersätzen, die voraussichtlich zum Zeitpunkt, zu dem sich die Steuerlatenz umkehrt, gelten werden. Für zusätzliche Steuerzahlungen oder fällige Erstattun-gen werden Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden erfasst. Latente Steueransprüche werden in der Höhe erfasst, in der es wahrscheinlich ist, dass künftig zu versteuernde Gewinne zur Verfügung stehen, gegen die temporäre Differenzen verwendet werden können. Steuer-effekte aus steuerlich verrechenbaren Verlusten werden dann aktiviert, wenn es wahrschein-lich ist, dass künftige zu versteuernde Gewinne zur Verfügung stehen, gegen die Verluste ver-rechnet werden können. Organsteuerumlagen werden unter Ertragsteuern erfasst. Auf den Jahresüberschuss zu zahlende Ertragsteuern auf Basis der in den jeweiligen Rechtsordnungen geltenden Steuergesetzgebung werden periodengerecht als Aufwand erfasst.

Strukturierte Finanzinstrumente. Strukturierte Produkte der Aktivseite (Combined Instruments) werden grundsätzlich als finanzielle Vermögenswerte der Kategorie der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente bilanziert. Sofern diese aktivierten Pro-duktstrukturen nicht bereits Handelsaktiva darstellen, werden sie in der Regel der Fair-Value-Option zugeordnet.

Auf der Passivseite werden strukturierte Produkte, die aus der Konzernfinanzierung resultieren, nur dann als einheitliche finanzielle Verbindlichkeit bilanziert, wenn die ökonomischen Cha-rakteristika und Risiken der originären und derivativen Komponenten eng miteinander ver-bunden sind. In anderen Fällen, in denen die originären und derivativen Komponenten nicht eng miteinander verbunden sind, werden sie grundsätzlich in das originäre Basisinstrument und in eingebettete Derivate aufgeteilt. Dabei werden das originäre Basisinstrument grund-sätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode und die eingebetteten Derivate erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Derivate. Die Bewertung der Derivate erfolgt zum Fair Value. Bei nicht börsengehandelten Pro-dukten (OTC-Derivate) wird der Fair Value auf Basis der an den Finanzmärkten etablierten Bewertungsverfahren (z. B. Barwertmethode, Optionspreismodelle) ermittelt. Bei der Barwert-methode entspricht der Fair Value der Summe aller auf den Bewertungsstichtag diskontierten zukünftigen Cashflows.

Börsengehandelte Derivate werden mit ihren auf Basis der Börsenpreise ermittelten positiven oder negativen Marktwerten nur dann ausgewiesen, wenn der tägliche Ausgleich der Variation Margin am Bilanzstichtag (z. B. aufgrund unterschiedlicher Zeitzonen der Börsenplätze) noch nicht erfolgt ist oder spezielle Vertragsvereinbarungen eine vollständige Abwicklung erst zum Fälligkeitstag vorsehen.

Derivate als Sicherungsgeschäft (Hedge-Accounting). Derivate, die zur Absicherung von Risiken aus finanziellen Aktiva und Passiva dienen und unter IAS 39 für die Anwendung von Hedge-Accounting qualifizieren, werden unter den Sonstigen Aktiva (positive Marktwerte) und Sonsti-gen Passiva (negative Marktwerte) ausgewiesen.

Für die Anwendung von Hedge-Accounting sieht IAS 39 drei Formen von Sicherungsbeziehun-gen vor: (1) Fair-Value-Hedges zur Absicherung von Marktwertänderungen finanzieller Aktiva und Passiva bzw. zur Absicherung fester Verpflichtungen, (2) Cashflow-Hedges zur

Anhang 121

Absicherung variabler Cashflows aus bilanzierten Aktiva und Passiva sowie zur Absicherung geplanter Transaktionen und (3) Net-Investment-Hedges zur Absicherung von Wechselkurs-risiken aus Investitionen in wirtschaftlich selbstständige ausländische Teileinheiten.

Bei Fair-Value-Hedges werden sowohl die Bewertung des Sicherungsderivats als auch die Be-wertung des Grundgeschäfts bezüglich des gesicherten Risikos im Ergebnis des Geschäfts-jahres gezeigt. Die gegenläufigen Bewertungseffekte kompensieren einander, auftretende Ineffektivitäten in der Sicherungsbeziehung schlagen sich im Handelsergebnis nieder.

Im Falle von Cashflow-Hedges erfolgt keine Bewertung des Grundgeschäfts bezogen auf das abgesicherte Risiko. Der bezüglich des abgesicherten Risikos effektive Anteil der Bewertung des Sicherungsderivats wird erfolgsneutral nach Berücksichtigung latenter Steuern im Eigenkapital erfasst und erst zu dem Zeitpunkt erfolgswirksam in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung umge-bucht, zu dem die entgegengesetzten Verluste bzw. Gewinne aus dem Grundgeschäft erfolgs-wirksam werden oder die Geschäfte auslaufen. Der ineffektive Teil aus der Sicherungsbezie-hung zeigt sich im Handelsergebnis.

Im Rahmen von Net-Investment-Hedges zur Absicherung von Wechselkursrisiken aus Investi-tionen in wirtschaftlich selbstständige ausländische Teileinheiten wird der effektive Teil der Marktwertänderung des Sicherungsderivats im Eigenkapital erfasst, analog zu den Bewertungs-effekten der abgesicherten Beteiligungsbestände. Dagegen wird der ineffektive Anteil der Marktwertveränderung des Sicherungsderivats erfolgswirksam im Handelsergebnis ausge-wiesen.

Die Anwendung von Hedge-Accounting unterliegt gemäß IAS 39 strikten Voraussetzungen. Es ist erforderlich, die Sicherungsbeziehung einzeln zu dokumentieren und den Nachweis zu führen, dass diese nach objektiven Kriterien geeignet ist, einen wesentlichen Teil des dem bilanziellen Grundgeschäft innewohnenden Risikos zu eliminieren. Die entsprechenden Effek-tivitätsnachweise müssen darlegen, dass sowohl während der bisherigen Laufzeit der Hedge-Beziehung eine retrospektive Effektivität gegeben war als auch für die Zukunft eine hohe Effek-tivität regelmäßig erwartet werden kann (prospektive Effektivität).

Die sehr restriktiven Vorgaben des IAS 39 führen dazu, dass Hedge-Accounting nicht für alle ökonomischen Sicherungsbeziehungen angewendet werden kann. Die unterschiedlichen Bilanzansätze für Grundgeschäft und Derivat führen somit aufgrund von Marktveränderungen zu Ergebnisschwankungen.

Gekaufte Credit Default Swaps (CDS) besitzen dieselbe wirtschaftliche Funktion wie erhaltene Finanzgarantien. CDS werden grundsätzlich als Derivate erfolgswirksam mit ihrem Fair Value bilanziert. Diejenigen CDS, die Kredite nachweisbar gegen einen Ausfall von Zins- und Kapital-rückzahlungen absichern, sind als Eventualforderung nicht bilanzwirksam. Die Prämien wer-den periodengerecht abgegrenzt und die Sicherungswirkung bei der Risikovorsorgebildung berücksichigt.

Verzinsliche und unverzinsliche Verbindlichkeiten. Verzinsliche und unverzinsliche Verbindlich-keiten werden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung direkt zurechenbarer Transaktionskosten bilanziert. Ein Disagio wird zeitanteilig gemäß der Effektivzinsmethode erfolgswirksam abgegrenzt.

122 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Rückstellungen. Rückstellungen werden gemäß IAS 37 gebildet, wenn der Konzern bestehende rechtliche oder faktische Verpflichtungen hat, die aus zurückliegenden Transaktionen oder Ereignissen resultieren, bei denen es wahrscheinlich ist, dass zur Erfüllung der Verpflichtung ein Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen erforderlich ist, und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Rückstellungen unterliegen mindestens einer jährlichen Überprüfung und Neufestsetzung.

Rückstellungen für Bonitätsrisiken in außerbilanziell abgebildeten Kreditzusagen, Bürgschaf-ten und Garantien werden zulasten der Risikovorsorge im Kreditgeschäft gebildet, Restruktu-rierungsrückstellungen zulasten des Restrukturierungsaufwands. Die übrigen Zuführungen zu den Rückstellungen werden grundsätzlich dem Verwaltungsaufwand belastet. Auflösungen werden unter den Positionen, unter denen die Rückstellungen gebildet wurden, erfasst.

Die Restrukturierungsrückstellungen wurden, sobald einzelvertragliche Konkretisierungen erfolgt sind, in diejenigen Rückstellungskategorien umgegliedert, in denen solche Vereinba-rungen nach ihrem originären Charakter erfasst würden.

Altersversorgungsverpflichtungen. Die Mehrzahl der Mitarbeiter der Bank ist in eine betriebliche Altersversorgung eingebunden, die in Form von Altersversorgungs-, Erwerbsunfähigkeits- und Hinterbliebenenrenten gezahlt wird. Der andere Teil der Mitarbeiter erhält eine Kapitalzusage, die bei Erreichen der Altersgrenze, bei Erwerbsunfähigkeit oder bei Tod ausgezahlt wird. Die angebotenen Leistungen des Konzerns unterscheiden sich je nach den rechtlichen, steuer-lichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der einzelnen Länder, in denen der Konzern tätig ist, und sie umfassen sowohl beitragsorientierte als auch leistungsorientierte Pläne. Die Leistungen beider Planarten hängen in erster Linie vom Dienstalter der Mitarbeiter und im Wesentlichen von der Höhe der Gehaltszahlungen ab. Pensionspläne werden im Allgemeinen durch Zahlungen der entsprechenden Konzerngesellschaften finanziert, darüber hinaus gibt es auch Regelungen mit Eigenbeiträgen der Mitarbeiter. Für die Mehrzahl unserer Mitarbeiter werden Pensionsrückstellungen gemäß IAS 19 gebildet.

Ein leistungsorientierter Plan ist ein Altersversorgungsplan, bei dem den Begünstigten eine bestimmte Leistung zugesagt wird. Der Betrag der zu leistenden Pensionsansprüche wird in der Regel anhand einer Funktion aus einem oder mehreren Faktoren wie Alter, Dienstjahre oder Vergütung bestimmt. Bei leistungsorientierten Plänen werden die Pensionsverpflichtungen jährlich von unabhängigen qualifizierten Versicherungsmathematikern nach der Projected Unit Credit Method (ein Anwartschaftsansammlungsverfahren) berechnet. Die Pensionsver-pflichtung wird zum Barwert der zum Bewertungsstichtag erdienten Pensionsansprüche ange-setzt. Dabei wird ein den aktuellen Marktkonditionen entsprechender Zinssatz angewandt, und angenommene Lohn- und Gehaltssteigerungen sowie Rententrends werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste – die sich aus Änderungen versicherungs-mathematischer Annahmen oder der Rendite des Planvermögens ergeben – werden über die durchschnittliche Restdienstzeit der Mitarbeiter erfasst, wenn sie 10 % des Barwerts der leis-tungsorientierten Verpflichtungen oder 10 % des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens übersteigen, wobei der jeweils höhere Wert zugrunde gelegt wird. Der Pensionsaufwand wird unter dem Verwaltungsaufwand als Aufwendungen für Altersversorgung ausgewiesen.

Der erwartete Ertrag auf das Planvermögen wird auf Basis einer Mindestallokation in die jewei-ligen Asset-Klassen und unter Berücksichtigung eines gewichteten Durchschnittszinssatzes auf zukünftige Investitionen ermittelt.

Anhang 123

Ein beitragsorientierter Plan ist ein Altersversorgungsplan, bei dem der Konzern einen festge-legten Beitrag an einen externen Versorgungsträger entrichtet und keine weiteren rechtlichen oder faktischen Verpflichtungen zur Zahlung darüber hinausgehender Beiträge hat, falls der Fonds nicht über ausreichende Vermögenswerte verfügt, um alle Leistungen in Bezug auf Arbeitsleistungen der Arbeitnehmer in der Berichtsperiode und in früheren Perioden zu erbrin-gen. Bei beitragsorientierten Plänen entrichtet der Konzern Beiträge auf verpflichtender, vertraglicher oder freiwilliger Basis. Die Beiträge werden in der Position Verwaltungsaufwand als Aufwendungen für Altersversorgung ausgewiesen.

Die Dresdner Bank AG hat am 2. Januar 2006 unter dem Dach des rechtlich und wirtschaftlich unabhängigen Pension-Trust der Dresdner Bank e. V. als Treuhänder ein weiteres Treuhand-vermögen in Form eines sogenannten Contractual Trust Arrangements (CTA) etabliert und dieses Treuhandvermögen mit Barmitteln zur Absicherung der arbeitgeberfinanzierten Direkt-zusagen dotiert. Der CTA hält und verwaltet das ihm übertragene Vermögen, das vom Betriebs-vermögen der Dresdner Bank separiert wird und ausschließlich zur Finanzierung der Pensions-verpflichtungen verwendet werden darf.

Eigene Aktien. Die von der Allianz erworbenen Dresdner-Bank-Aktien werden als eigene Aktien ausgewiesen und in Höhe der Anschaffungskosten offen vom Eigenkapital abgesetzt. Die im Umlauf befindlichen Aktien werden zu 100 % mittelbar von der Allianz SE gehalten.

Treuhandgeschäfte. Vermögenswerte und Schulden, die der Konzern im eigenen Namen, aber für fremde Rechnung hält, sind nicht in die Bilanz aufgenommen. Die im Rahmen dieser Ge-schäfte angefallenen Vergütungen werden in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung als Provisions-ertrag ausgewiesen.

Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen. Im Wesentlichen zählen Finanzgarantien zu den Eventualverbindlichkeiten und unwiderrufliche Kreditzusagen zu den anderen Ver-pflichtungen. Finanzgarantien umfassen Verträge, bei denen die Bank als Garantiegeber zur Leistung bestimmter Zahlungen verpflichtet ist, um Garantienehmer für Verluste zu entschä-digen, die dadurch entstehen, dass ein bestimmter Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen nach den ursprünglichen oder geänderten Vertragsbedingungen der Schuldinstrumente nicht fristgemäß nachkommt. Bei Verträgen mit nachschüssigen Prämienzahlungen werden Finanz-garantien zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses nach der Nettomethode mit einem Wert von null angesetzt, also der Prämienbarwert mit dem Garantiebarwert verrechnet. In der Folge werden diese Finanzgarantien mit dem Betrag angesetzt, mit dem der Garantiegeber wahr-scheinlich in Anspruch genommen wird. Bei Verträgen mit vorschüssiger Einmalprämie wer-den anfänglich Verbindlichkeiten in entsprechender Höhe passiviert und in der Folge durch Amortisationen fortgeführt.

Unwiderrufliche Kreditzusagen beinhalten feste Verpflichtungen zur Bereitstellung eines Kre-dits zu bereits festgelegten Bedingungen. Für Kreditzusagen sind dann Rückstellungen zu bil-den, wenn die Bank eine gegenwärtige rechtliche Verpflichtung hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen wahrscheinlich ist und die Verpflichtung der Höhe nach verläss-lich geschätzt werden kann.

124 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Angaben zur Kapitalflussrechnung. In der Kapitalflussrechnung wird die Veränderung des Zahlungsmittelbestands im Dresdner-Bank-Konzern durch die Zahlungsströme aus operativer Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit dargestellt. Die Zahlungsströme der Inves-titionstätigkeit umfassen vor allem Erlöse aus der Veräußerung bzw. Zahlungen für den Erwerb von Finanzanlagen und Sachanlagen. Die Finanzierungstätigkeit bildet sämtliche Zahlungs-ströme aus Transaktionen mit Eigenkapital sowie mit Nachrangkapital und Genussrechts-kapital ab. Alle übrigen Zahlungsströme werden – internationalen Usancen für Kreditinstitute entsprechend – der operativen Geschäftstätigkeit zugeordnet. Der ausgewiesene Zahlungsmittel-bestand umfasst in enger Abgrenzung die Barreserve.

Angaben zu Art und Ausmaß von Risiken. Neben den Informationen zu Risiken aus Finanzinstru-menten in einzelnen Anhangangaben enthält insbesondere der Risikobericht ausführliche Darstellungen in den Kapiteln „Adressenrisiken“, „Marktrisiken“ und „Liquiditätsrisiken“. In der Anhangangabe 39 ergänzen wir die Angaben zu Liquiditätsrisiken um eine Darstellung der ausgewiesenen Buchwerte von Forderungen und Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten.

Kapitalsteuerung. Angaben zur Kapitalsteuerung sind im Lagebericht unter dem Kapitel „Wert-orientierte Steuerung“ sowie im Risikobericht im Kapitel „Risikosteuerung auf der Basis von Risikokapital“ enthalten. Darüber hinaus zeigen wir in der Anhangangabe 36 die aufsichts-rechtlichen Eigenmittel und Risikoaktiva.

Anhang 125

02 Zinsüberschuss

Mio. € 2007 2006

Zinserträge aus

– Kredit- und Geldmarktgeschäften1) 6.773 6.117

– Festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 569 442

Laufende Erträge aus

– Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren2) 118 73

– Finanzierungsleasing 174 154

– fremdgenutzem Grundbesitz 57 139

Zinserträge insgesamt 7.691 6.925

Laufende Erträge aus Anteilen an at-Equity-bewerteten Unternehmen 245 63

Zinsaufwendungen für

– Einlagen 2.830 2.584

– Verbriefte Verbindlichkeiten 1.495 1.162

– Nachrangige Verbindlichkeiten 195 218

– Sonstiges 355 360

Zinsaufwendungen insgesamt 4.875 4.324

Zinsüberschuss 3.061 2.664

1) Effekt aus der Anwendung von IAS 39: 169 Mio. € (Vorjahr: 66 Mio. €). 2) Inklusive Ergebnis aus nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen.

Aus erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten sind in den Zinserträgen 113 Mio. € (Vorjahr: 87 Mio. €) und in den Zinsaufwendungen 23 Mio. € (Vorjahr: 22 Mio. €) ent-halten. Die Zinserträge aus Kredit- und Geldmarktgeschäften beinhalten Unwinding-Zins-erträge in Höhe von 8 Mio. € (Vorjahr: 6 Mio. €). Die aus Handelsaktivitäten resultierenden Zins-erträge und Zinsaufwendungen (per saldo 142 Mio. €, Vorjahr: 312 Mio. €) sind Bestandteil des Handelsergebnisses (siehe Anhangangabe 04).

Angaben zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung und Segmentberichterstattung

126 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

03 Provisionsüberschuss

Mio. € 2007 2006

Provisionserträge 3.246 3.205

– Wertpapiergeschäft 1.484 1.416

– Vermögensverwaltung 331 337

– Beratungs- und Emissionsgeschäft 309 414

– Zahlungsverkehr 272 279

– Auslandsgeschäft 139 137

– Treuhandgeschäft 10 10

– Sonstiges 701 612

Provisionsaufwendungen 380 364

– Wertpapiergeschäft 163 113

– Vermögensverwaltung 8 12

– Beratungs- und Emissionsgeschäft 21 53

– Zahlungsverkehr 18 17

– Auslandsgeschäft 0 0

– Treuhandgeschäft 0 0

– Sonstiges 170 169

Provisionsüberschuss 2.866 2.841

Die Position Sonstiges enthält vor allem Erträge aus der Vermittlung von Versicherungen, aus dem Vertrieb von geschlossenen Fonds, aus dem Avalgeschäft, aus Beratungsleistungen im Kreditgeschäft sowie aus dem Kreditkartengeschäft.

04 Handelsergebnis

Mio. € 2007 2006

Realisierungsgewinne/-verluste 444 912

Bewertungsergebnis1) -1.016 80

Courtage/Provisionen -51 -26

Zinsergebnis 142 312

– Zins- und Dividendenerträge 13.560 11.195

– Zinsaufwendungen 13.418 10.883

Handelsergebnis -481 1.278

1) Inklusive Effekte aus der Anwendung von IAS 39.

Die Zins- und Dividendenerträge einerseits sowie die Zinsaufwendungen andererseits resultie-ren als Bruttoerfolgsgrößen aus dem den Handelsaktivitäten zugrunde liegenden Volumen.

Anhang 127

Nachstehende Gliederung des Handelsergebnisses nach Geschäftsarten basiert seit dem Ge-schäftsjahr 2007 auf der Managementsicht, wodurch die publizierte Darstellung den internen Steuerungsinformationen entspricht. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

Mio. € 2007 2006

Handel in Zinsprodukten 431 657

Handel in Aktienprodukten 260 311

Handel in Devisen und Edelmetallen 256 210

Handel in Kreditprodukten -1.231 241

Andere Handelsaktivitäten 26 -28

Bewertungseffekt aus IAS 39 -223 -113

– Bewertungsergebnis aus IAS 39 -279 -140

– Bewertungsergebnis aus der Fair-Value-Option 56 27

Handelsergebnis -481 1.278

Die im Handelsergebnis enthaltenen Ineffektivitäten aus dem Hedge-Accounting werden in der Anhangangabe zum Derivategeschäft erläutert (Anhangangabe 42).

05 Verwaltungsaufwand

Mio. € 2007 2006

Personalaufwand 2.935 3.415

– Löhne und Gehälter 2.457 2.849

– Soziale Abgaben 302 344

– Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 176 222

Andere Verwaltungsaufwendungen 1.715 1.779

– Raumkosten 331 405

– EDV-Aufwand 466 472

– Betriebs- und Geschäftsausstattung 84 88

– Sonstige Verwaltungsaufwendungen 834 814

Laufende Abschreibungen auf Sachanlagen 199 203

Verwaltungsaufwand 4.849 5.397

In Ausbildungsprogrammen befanden sich im Jahresdurchschnitt 1.056 Auszubildende (Vor-jahr: 1.121) und 118 Trainees (Vorjahr: 131). Ohne Auszubildende und Trainees beschäftigten wir im Jahresdurchschnitt 30.556 Mitarbeiter (Vorjahr: 31.903), die sich wie folgt verteilen:

Mitarbeiter 2007 2006

Inland 24.900 26.043

Ausland 5.656 5.860

Insgesamt 30.556 31.903

128 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

06 Risikovorsorge im Kreditgeschäft

Mio. € 2007 2006

Zuführungen zu Wertberichtigungen1) 512 508

Auflösungen 446 305

Eingänge auf abgeschriebene Forderungen 198 176

Risikovorsorge im Kreditgeschäft -132 27

1) Enthält direkte Abschreibungen in Höhe von 8 Mio. € (Vorjahr: 15 Mio. €).

07 Sonstige betriebliche Erträge bzw. Aufwendungen

Die Sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen umfassen Posten, die anderen Positio-nen der Gewinn-und-Verlust-Rechnung nicht zugeordnet werden können. Der Rückgang der Sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf 20 Mio. € (Vorjahr 39 Mio. €) resultiert insbesonde-re aus einem Rückgang der laufenden Abschreibungen auf und Instandhaltungsaufwendungen für fremdgenutzte Immobilien. Dies wird teilweise durch Realisierungsverluste bei Sachanla-genverkäufen und geringere Schadensersatzleistungen kompensiert.

08 Ergebnis aus Finanzanlagen

Mio. € 2007 2006

Realisierungsgewinne/-verluste 272 500

Zuschreibungen – 77

Abschreibungen 89 301

Ergebnis aus Finanzanlagen 183 276

Von den Abschreibungen entfallen 52 Mio. € (Vorjahr: 31 Mio. €) auf zur Veräußerung verfüg-bare finanzielle Vermögenswerte.

Mio. € 2007 2006

Ergebnis aus den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten (Available for Sale) 231 252

Ergebnis aus zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten – 122

Realisierungsergebnis aus Forderungsverkäufen und der Rückzahlung von Verbindlichkeiten -33 -11

Veräußerungs- und Bewertungsergebnis aus verbundenen/assoziierten Unternehmen 13 25

Ergebnis aus fremdgenutzem Grundbesitz -28 -112

Ergebnis aus Finanzanlagen 183 276

09 Restrukturierungsaufwand

Mio. € 2007 2006

Programme 2007 48 –

Programm „Neue Dresdner Plus“ 4 408

Programme vor 2006 -2 14

Restrukturierungsaufwand 50 422

Im Berichtsjahr fielen Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von insgesamt 50 Mio. € an. Hiervon entfallen 48 Mio. € auf neue Programme im Unternehmensbereich Investment Banking sowie im Segment Business Services.

Anhang 129

Mit dem neu initiierten Programm „Credit Initiative“ reagierte der Unternehmensbereich Invest-ment Banking auf die aktuelle Finanzkrise, indem er sich aus bestimmten Geschäftssegmenten zurückzieht und die Produktpalette den Marktgegebenheiten anpasst. Hiervon waren insbeson-dere die Bereiche Credit Flow Trading, Exotic Credit Derivatives und Debt Capital Markets ein-schließlich deren geschäftsunterstützende Einheiten innerhalb des Frontoffice betroffen. Mit der „Credit Initiative“ und ergänzenden Maßnahmen wird ein Mitarbeiterabbau einhergehen. Die hiermit verbundenen Restrukturierungsaufwendungen belaufen sich auf rund 26 Mio. €.

Im Segment Business Services fielen im IT-Bereich durch Outsourcing-Maßnahmen zusätzliche Restrukturierungskosten in Höhe von 22 Mio. € an; dies soll zu weiteren Effizienzsteigerungen führen.

Die turnusmäßige Verifizierung der bestehenden Rückstellungen führte – zusammen mit dem nicht rückstellungsfähigen Restrukturierungsaufwand – für das Programm „Neue Dresdner Plus“ per saldo zu einem Aufwand in Höhe von 4 Mio. € und für frühere Programme per saldo zu einem Ertrag von 2 Mio. €. Zur Rückstellungsentwicklung siehe im Einzelnen Anhangangabe 29.

10 Ergebnis je Aktie

Im Juli 2007 haben wir 40,8 Mio. Stück eigene Aktien erworben, wodurch sich für das Berichts-jahr die durchschnittliche Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien auf 560,2 Mio. Stück redu-zierte. Für das Ergebnis je Aktie wird der Jahresüberschuss durch die während des Geschäfts-jahres gewichtete durchschnittliche Stückzahl der im Umlauf befindlichen Aktien dividiert.

2007 2006

Jahresüberschuss (Mio. €) 410 870

Durchschnittliche Stückzahl im Umlauf befindlicher Aktien (Mio. Stück) 560,2 578,1

Ergebnis je Aktie (€) 0,73 1,51

Das verwässerte Ergebnis je Aktie wird prinzipiell nach der gleichen Methode ermittelt, jedoch unter Berücksichtigung der verwässernden Effekte einer Ausübung von im Umlauf befind-lichen Rechten zum Bezug von Dresdner-Bank-Aktien. Zum Jahresende 2007 und 2006 waren derartige Rechte nicht vorhanden. Insofern entspricht das verwässerte Ergebnis dem Ergebnis je Aktie. Die im Berichtsjahr gezahlte Dividende je Aktie betrug 0,52 €. (Vorjahr: 1,40 €).

11 Segmentberichterstattung

Die Darstellung der Segmente erfolgt primär nach Geschäftssegmenten und zusätzlich nach geografischen Kriterien. Die Aufteilung der Geschäftssegmente basiert auf der während des Berichtsjahres geltenden Organisationsstruktur des Dresdner-Bank-Konzerns und berücksich-tigt die Art der angebotenen Produkte und Dienstleistungen bzw. die jeweiligen Kundenziel-gruppen.

Neuordnung der Segmentberichterstattung. Die Segmentberichterstattung spiegelt die Ende Juni 2006 getroffene Entscheidung wider, das Mittelstandskundengeschäft mit den Aktivitäten des früheren Segments Privat- und Geschäftskunden zusammenzuführen und aus dem umbe-nannten Unternehmensbereich Private & Corporate Clients heraus zu steuern. Das Geschäft mit den kapitalmarktaffinen Groß- und Konzernkunden des früheren Segments Corporate Banking ist mit den Aktivitäten des bisherigen Segments Dresdner Kleinwort im neuen Unter-nehmensbereich Investment Banking gebündelt. Die neue Organisationsstruktur wurde zu

130 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Beginn des Geschäftsjahres 2007 implementiert. Das Berichtsschema ist entsprechend ange-passt worden.

Die Geschäftsaktivitäten des Unternehmensbereichs Private & Corporate Clients umfassen die drei Kundenangebote Personal, Private & Business Banking (PPB), Private Wealth Ma-nagement (PWM) und Corporate Banking (CB). Personal Banking bietet privaten Kunden personalisierte Finanzlösungen, die aus Produkten für Vermögensaufbau, Finanzierung, Vorsorge und Versicherung zusammengestellt sind. Das Private-Banking-Angebot umfasst das individuelle Vermögensmanagement für vermögende Privatkunden einschließlich Vorsorge- und Finanzierungskonzepten und die maßgeschneiderte Finanz- und Vermö-gensplanung. Business Banking bietet unseren Geschäftskunden eine integrierte Beratung für ihre persönlichen und geschäftlichen Finanzen. Private Wealth Management offeriert Kunden mit großen, komplexen Vermögen professionelle Betreuung und ganzheitliche Beratung durch hoch qualifizierte, erfahrene Researchteams und ein weltweites Expertennetz-werk, verbunden mit der Individualität, Flexibilität und Nähe einer exklusiven Privatbank. Corporate Banking agiert im klassischen kommerziellen Geschäft mit Firmenkunden. Die Leistungspalette erstreckt sich auf das Kredit- und Einlagengeschäft, das kommerzielle Aus-landsgeschäft, das Wertpapiergeschäft und den Zahlungsverkehr einschließlich der hiermit in Zusammenhang stehenden E-Business-Aktivitäten. Private & Corporate Clients ist sowohl im Inland als auch in allen wesentlichen Finanzzentren Europas vertreten.

Im Unternehmensbereich Investment Banking haben wir die kapitalmarktorientierten Aktivitä-ten des früheren Segments Dresdner Kleinwort und das Geschäft mit den kapitalmarktaffinen Groß- und Konzernkunden des ehemaligen Unternehmensbereichs Corporate Banking zu-sammengeführt. Investment Banking bietet unter seinem Markennamen Dresdner Kleinwort ein breites Spektrum an Investment-Banking-Dienstleistungen und gliedert sich in die beiden Bereiche Global Banking und Capital Markets. Global Banking bringt seine Beratungs-, Finan-zierungs- und Strukturierungsexpertise in eine umfassende Produktpalette für Unternehmens-kunden, Finanzinstitutionen, Finanzinvestoren und Kunden des öffentlichen Sektors ein. Zu seinem Leistungsangebot gehören strategische Beratung, Mergers & Acquisitions, Eigenkapital-finanzierung, Kreditfinanzierung, strukturierte und verbriefte Finanzierung, Handelsfinanzie-rung sowie Cash Management. Capital Markets bietet seine Kompetenz bei Platzierung, Handel und Research in erster Linie unseren institutionellen Kunden einschließlich Pensionsfonds, Vermögensverwaltern und alternativen Vermögensverwaltern an.

Das Segment Business Services umfasst unsere geschäftsunterstützenden Serviceeinheiten in den Bereichen Informationstechnologie, Operations, Personal und Recht. Die Kosten dieser Serviceeinheiten werden auf Grundlage von produkt- und mengenbezogenen Verrech-nungsalgorithmen – mit Ausnahme der Restrukturierungskosten – auf die operativen Un-ternehmensbereiche verrechnet.

Das Segment Corporate Functions enthält die Kosten der Funktionsbereiche mit Konzernsteue-rungsaufgaben (Finanzen/Compliance, Risikomanagement/-controlling und die dem CEO direkt unterstellten Einheiten wie Group Coordination, die Revision und die Unternehmenskommuni-kation). Im Rahmen der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung werden die Verwaltungsauf-wendungen dieser Einheiten vollständig auf die operativen Unternehmensbereiche verrechnet. Des Weiteren enthält das Segment das Ergebnis aus Kapitalmanagement und Treasury sowie aus den von der Bank gehaltenen Beständen des Finanzanlageportfolios. Darüber hinaus um-fasst das Segment Konsolidierungssachverhalte sowie spezifische Überleitungspositionen auf

Anhang 131

die Ergebniszahlen des Gesamtkonzerns. Hierzu zählen u. a. das Ergebnis aus der Anwendung von IAS 39 für das Bankbuch sowie Aufwendungen für bestimmte Gesamtbankprojekte.

Grundlagen und Methoden der Segmentberichterstattung. Die Basis der Segmentberichterstat-tung bilden die Group Management Accounts als ein monatlich erstelltes entscheidungsorien-tiertes Instrument zur Unterstützung der divisionalen Konzernsteuerung und -kontrolle.

Die Ermittlung des Zinsüberschusses der Unternehmensbereiche erfolgt durch Bewertung der jeweiligen Segmentaktiva bzw. der Segmentpassiva auf der Grundlage eines marktzinsorien-tierten Verrechnungspreiskonzepts. Hierbei werden den Unternehmensbereichen von der – dem Segment Corporate Functions zugeordneten – Treasury für Aktivpositionen kapitalmarkt-gerechte und fristenäquivalente Refinanzierungskosten belastet bzw. für Passivpositionen (mit Ausnahme des zugeordneten Kapitals) entsprechende Anlageerträge vergütet. Die Kapitalallo-kation spiegelt das durch die Unternehmensbereiche gebundene Risikokapital wider. Der aus der Anlage des zugeordneten Kapitals resultierende Nutzen wird den Unternehmensbereichen auf Basis einer kalkulatorischen Verzinsung zugerechnet. Der entsprechende Zinssatz orien-tiert sich an den Kapitalmarktgegebenheiten.

Um den betriebswirtschaftlichen Ergebniseffekt aus spezifischen Großtransaktionen bei der Berichterstattung über Vorsteuerergebnisse transparenter zu machen, enthält der Zinsüber-schuss des Unternehmensbereichs Investment Banking ein dem Nachsteuerergebnis dieser Transaktionen entsprechendes Vorsteueräquivalent, das die betriebswirtschaftlich zutreffende Ergebniswirkung auf Vorsteuerbasis zeigt. Bei der Überleitung der Segmentberichterstattung auf die Zahlen der externen Rechnungslegung wird dieses Vorsteueräquivalent im Segment Corporate Functions entsprechend eliminiert.

Der Verwaltungsaufwand umfasst sowohl direkte Kosten als auch solche Kosten, die aufgrund konzerninternen Leistungsaustauschs im Rahmen von Verrechnungen zwischen den Segmen-ten zugeordnet werden. Der Austausch von Leistungen zwischen den einzelnen Segmenten findet auf der Basis vertraglicher bzw. gegenseitiger Übereinkünfte zwischen Leistungserbrin-gern und Leistungsempfängern statt oder wird durch entsprechende Richtlinien zur Abbildung von Leistungsbeziehungen geregelt. Die Bewertung der zwischen den Geschäftssegmenten bzw. Funktionsbereichen ausgetauschten Leistungen erfolgt im Grundsatz zu Marktpreisen oder zu Vollkosten. Um die Effekte der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung zwischen den operativen Unternehmensbereichen und den Serviceeinheiten in den Segmenten Business Services und Corporate Functions transparent zu machen, differenzieren wir beim Ausweis des Verwaltungsaufwands zwischen direktem Verwaltungsaufwand und Kostenverrechnungen zwischen den Segmenten.

Im Zuge einer weiteren Verfeinerung unserer Segmentberichterstattung werden für die Zuord-nung des Segmentvermögens und der Segmentschulden auf die Unternehmensbereiche - anders als in den Vorjahren – nunmehr sämtliche Bilanzpositionen in die Segmentierung einbezogen. Dabei entspricht die Eigenkapitalzuordnung weiterhin dem durch die Segmente gebundenen Risikokapital. Der Überleitungsposten auf das Eigenkapital der Gesamtbank ist im Segment Corporate Functions enthalten. Die ausgewiesenen Vorjahreswerte wurden aus Gründen der Vergleichbarkeit entsprechend der neuen Vorgehensweise ermittelt.

132 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Private & Corporate Clients

Investment Banking Business Services Corporate Functions Dresdner-Bank-Konzern gesamt

Mio. € 2007 2006 2007 2006 2007 2006 2007 2006 2007 2006

Zinsüberschuss 1.669 1.608 1.103 961 -10 -9 299 104 3.061 2.664

Provisionsüberschuss 1.887 1.944 867 860 6 25 106 12 2.866 2.841

Handelsergebnis 69 72 -342 1.290 – – -208 -84 -481 1.278

Sonstige betriebliche Erträge – – – – – – 0 30 0 30

Operative Erträge 3.625 3.624 1.628 3.111 -4 16 197 62 5.446 6.813

Direkter Verwaltungsaufwand 1.768 1.794 1.266 1.600 1.182 1.296 633 707

Kostenverrechnung zwischen Segmenten 903 928 956 977 -1.173 -1.216 -686 -689

Verwaltungsaufwand 2.671 2.722 2.222 2.577 9 80 -53 18 4.849 5.397

Sonstige betriebliche Aufwendungen 12 -5 8 – 7 – -8 44 19 39

Operative Aufwendungen 2.683 2.717 2.230 2.577 16 80 -61 62 4.868 5.436

Risikovorsorge 58 124 57 -15 – – -247 -82 -132 27

Operatives Ergebnis 884 783 -659 549 -20 -64 505 82 710 1.350

Ergebnis aus Finanzanlagen -2 16 -67 4 -1 – 253 256 183 276

Restrukturierungsaufwand 4 101 33 131 14 2 -1 188 50 422

Ergebnis vor Steuern 878 698 -759 422 -35 -66 759 150 843 1.204

Veränderung gegenüber Vorjahr 180 -1.181 31 609 -361

Segmentvermögen in Mrd. € 61,9 62,7 422,3 475,8 0,7 0,7 15,3 15,7 500,2 554,9

Segmentschulden in Mrd. € 84,5 74,4 377,6 437,1 0,1 0,1 38,0 43,3 500,2 554,9

Cost-Income-Ratio in % 74,0 75,0 137,0 82,8 89,4 79,8

Wertberichtigungsquote1) in % 0,14 0,29 0,08 -0,02 -0,11 0,02

Eigenkapitalrendite vor Steuern2) in % 44,1 42,1 -25,9 16,8 8,5 15,6

Risikokapital3) (Durchschnitt) 2.000 1.900 2.800 3.300 100 100 1.600 1.800 6.500 7.100

Risikoaktiva (Durchschnitt) 42.900 43.200 70.600 66.300 200 200 5.900 5.100 119.600 114.800

1) Nettorisikovorsorge in % der durchschnittlichen Risikoaktiva des Bankbuchs. 2) Ergebnis vor Steuern und Restrukturierungsaufwand in % des durchschnittlichen IFRS-Kapitals; für die Unternehmensbereiche auf Basis des zugeordneten

durchschnittlichen Risikokapitals. 3) Die Beträge stellen den Bedarf der Divisionen an Risikokapital aufgrund der Positionen in den unterschiedlichen Risikoarten unter Berücksichtigung von

Diversifikationseffekten dar.

Die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und fremd-genutzten Grundbesitz im Geschäftsjahr 2007 in Höhe von 205 Mio. € (Vorjahr: 210 Mio. €) betreffen folgende Segmente: Private & Corporate Clients 26 Mio. € (Vorjahr: 26 Mio. €), Invest-ment Banking 12 Mio. € (Vorjahr: 14 Mio. €), Business Services 135 Mio. € (Vorjahr: 150 Mio. €) sowie Corporate Functions 32 Mio. € (Vorjahr: 20 Mio. €). Darüber hinaus entfallen außerplan-mäßige Abschreibungen, einschließlich der im Restrukturierungsaufwand enthaltenen, in Höhe von 45 Mio. € (Vorjahr: 214 Mio. €) im Wesentlichen auf die Segmente Corporate Functi-ons mit 31 Mio. € (Vorjahr: 195 Mio. €) sowie Business Services mit 9 Mio. € (Vorjahr: 11 Mio. €). Wertminderungen auf Available-for-Sale-Finanzinstrumente in Höhe von 52 Mio. € (Vorjahr: 31 Mio. €) entfallen mit 49 Mio. € auf Investment Banking und mit 3 Mio. € auf Corporate Func-tions (Vorjahr: sämtlich auf das Segment Corporate Functions).

Anhang 133

Die laufenden Erträge aus Anteilen an at-Equity-bewerteten Unternehmen in Höhe von 245 Mio. € (Vorjahr: 63 Mio. €) betreffen im Jahr 2007 die Segmente Private & Corporate Clients mit 33 Mio. € (Vorjahr: 22 Mio. €), Investment Banking mit 7 Mio. € (Vorjahr: 25 Mio. €) und Corporate Functions mit 205 Mio. € (Vorjahr: 17 Mio. €). Die Buchwerte der assoziierten Unternehmen verteilen sich auf Private & Corporate Clients mit 339 Mio. € (Vorjahr: 305 Mio. €), Investment Banking mit 59 Mio. € (Vorjahr: 52 Mio. €) und Corporate Functions mit 167 Mio. € (Vorjahr: 111 Mio. €).

Aufgeteilt nach geografischen Märkten ergibt sich folgendes Bild; dabei ist der Sitz der jeweiligen operativen Einheit maßgebend:

Erträge Ergebnis vor Steuern Bilanzsumme Mio. € 2007 2006 2007 2006 2007 2006

Deutschland 9.422 8.396 1.815 585 347.524 462.371

Europa (ohne Deutschland) 2.746 4.016 -1.112 313 242.983 234.369

Nordamerika 1.901 1.593 31 225 60.016 71.812

Lateinamerika 48 55 0 0 893 1.198

Asien/Pazifik 501 372 109 81 14.305 15.428

Konsolidierung -3.791 -2.875 – – -165.512 -230.281

Insgesamt 10.827 11.557 843 1.204 500.209 554.897

Aus den operativen Einheiten in Nordamerika, Lateinamerika sowie Asien/Pazifik betreibt die Bank nur das Investment-Banking-Geschäft.

Der Gesamtbetrag der Erträge enthält Zinserträge, laufende Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren und Anteilen an verbundenen Unternehmen, laufende Erträge aus Leasingforderungen, Mieterträge aus fremdgenutztem Grundbesitz, laufende Erträge aus Anteilen an at-Equity-bewerteten Unternehmen, Provisionserträge, das Handels-ergebnis und Sonstige betriebliche Erträge.

134 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

12 Barreserve

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Kassenbestand 460 428

Guthaben bei Zentralnotenbanken 6.182 4.762

darunter: bei der Deutschen Bundesbank 5.129 3.993

Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen 1 1

darunter: bei der Deutschen Bundesbank refinanzierbar – –

Barreserve 6.643 5.191

Von den Guthaben bei Zentralnotenbanken sind 5.409 Mio. € (Vorjahr: 4.051 Mio. €) u. a. wegen der Mindestreserveanforderungen der Deutschen Bundesbank beschränkt verfügbar.

13 Handelsaktiva

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 52.341 76.916

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 35.296 34.532

Positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 72.043 65.358

Sonstige Handelsaktiva 20 48

Handelsaktiva 159.700 176.854

Aufgliederung der Schuldverschreibungen und anderer festverzinslicher Wertpapiere

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Anleihen und Schuldverschreibungen 51.009 68.507

– von öffentlichen Emittenten 15.505 19.840

– von anderen Emittenten 35.504 48.667

Geldmarktpapiere 1.332 8.409

– von öffentlichen Emittenten 1.004 1.253

– von anderen Emittenten 328 7.156

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 52.341 76.916

darunter: börsenfähige Werte 51.352 74.746

– börsennotiert 37.896 46.689

– nicht börsennotiert 13.456 28.057

Aufgliederung der Aktien und anderer nicht verzinslicher Wertpapiere

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Aktien 27.897 30.382

Sonstige 7.399 4.150

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 35.296 34.532

darunter: börsenfähige Werte 29.817 31.169

– börsennotiert 27.898 30.580

– nicht börsennotiert 1.919 589

Die positiven und negativen Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten gegenüber den-selben Kontrahenten sind grundsätzlich brutto ausgewiesen. Aufgrund bestehender Netting-vereinbarungen sind positive und negative Marktwerte gegenüber denselben Kontrahenten in Höhe von 19,5 Mrd. € (Vorjahr: 15,7 Mrd. €) gegeneinander aufgerechnet worden, weil sowohl der rechtliche Anspruch als auch die tatsächliche Absicht zur Aufrechnung nachgewiesen

Angaben zur Bilanz – Aktiva

Anhang 135

werden können. Der im vorherigen Abschluss angegebene Nettingeffekt für das Vorjahr (57,8 Mrd. €) ist in diesem Abschluss nach IAS 8 angepasst worden. Diese Anpassung erhöht die in der Bilanz für das Vorjahr ausgewiesenen Handelsaktiva sowie Handelspassiva und folglich die Bilanzsumme um jeweils 42,1 Mrd. €, sie beeinflusst jedoch weder das Eigenkapital noch den Jahresüberschuss und daher auch nicht das Ergebnis je Aktie für das Vorjahr.

14 Der Fair-Value-Option zugeordnete finanzielle Vermögenswerte

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 5.253 4.593

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 1.629 721

Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 1.766 640

Der Fair-Value-Option zugeordnete finanzielle Vermögenswerte 8.648 5.954

Die maximale Kreditrisikoexposition – ohne Berücksichtigung von Sicherheiten oder sonstigen Kreditverbesserungen – aus designierten Krediten lag bei 1.779 Mio. € (Vorjahr: 630 Mio. €). Dieser Betrag wurde durch zur Absicherung eingesetzte Kreditderivate um 1.468 Mio. € (Vor-jahr: 379 Mio. €) gemindert. Die bonitätsinduzierte Wertänderung dieser Kredite betrug -23 Mio. € (Vorjahr: 10 Mio. €), deren kumulative Änderung -13 Mio. € (Vorjahr: 10 Mio. €). Die Fair-Value-Änderung der Sicherungsderivate belief sich im Geschäftsjahr auf 8 Mio. € (Vorjahr: keine), kumuliert 8 Mio. € (Vorjahr: keine). Die bonitätsspezifische Marktwertänderung wurde durch Verwendung des Credit Spreads als Funktion einer Reihe von Parametern, darunter im Wesentlichen die Ausfallwahrscheinlichkeit und die erwartete Wiedergewinnungsquote bei Ausfall, gerechnet. In der Mehrzahl der Fälle wird der Fair Value der Vermögenswerte auf Basis von im Handel gestellten Preisen, in wenigen Fällen auf Basis spezifischer Modelle mit vorge-nannten Parametern ermittelt.

15 Forderungen an Kreditinstitute

31.12.2007 31.12.2006 Mio. € Inland Ausland Gesamt Inland Ausland Gesamt

Täglich fällige Gelder 2.962 20.909 23.871 5.144 27.388 32.532

Sonstige Forderungen 26.812 51.955 78.767 35.241 70.777 106.018

Kredite 2.102 8.460 10.562 1.706 5.083 6.789

Forderungen an Kreditinstitute 31.876 81.324 113.200 42.091 103.248 145.339

darunter: besicherte Geldmarktgeschäfte 25.727 57.426 83.153 35.238 74.311 109.549

Finanzielle Vermögenswerte aus Reverse Repos und finanzielle Verbindlichkeiten aus Repos gegenüber denselben Kreditinstituten werden grundsätzlich brutto ausgewiesen und nicht saldiert, sofern nicht der rechtliche Anspruch und die tatsächliche Absicht zur Aufrechnung nachgewiesen werden können. Im vorherigen Abschluss sind für das Vorjahr Reverse Repos und Repos gegenüber denselben Kreditinstituten mit einem Volumen in Höhe von 8,8 Mrd. € zu viel verrechnet worden. Dagegen sind bei Barsicherheiten für Wertpapierleihegeschäfte 2,4 Mrd. € zu wenig verrechnet worden. Um diese Beträge sind jeweils die in der Bilanz für das Vorjahr ausgewiesenen Forderungen an Kreditinstitute und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und folglich die Bilanzsumme nach IAS 8 angepasst worden.

136 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

16 Forderungen an Kunden

31.12.2007 31.12.2006 Mio. € Inland Ausland Gesamt Inland Ausland Gesamt

Kredite 67.684 33.013 100.697 66.389 38.557 104.946

darunter: Hypothekendarlehen 8.863 799 9.662 8.965 767 9.732

Kommunalkredite 818 74 892 949 63 1.012

Baudarlehen der Bausparkasse 1.548 4 1.552 1.627 4 1.631

Andere durch Grundpfand-rechte gesicherte Kredite 14.353 127 14.480 15.310 136 15.446

Besicherte Geldmarktgeschäfte 4.668 76.029 80.697 3.732 81.226 84.958

Sonstige Forderungen 807 6.010 6.817 888 5.983 6.871

Forderungen an Kunden 73.159 115.052 188.211 71.009 125.766 196.775

Finanzielle Vermögenswerte aus Reverse Repos und finanzielle Verbindlichkeiten aus Repos gegenüber denselben Kunden werden grundsätzlich brutto ausgewiesen und nicht saldiert, sofern nicht der rechtliche Anspruch und die tatsächliche Absicht zur Aufrechnung nachge-wiesen werden können. Im vorherigen Abschluss sind für das Vorjahr Reverse Repos und Repos gegenüber denselben Kunden mit einem Volumen in Höhe von 13,4 Mrd. € zu viel verrechnet worden. Dagegen sind bei Barsicherheiten für Wertpapierleihegeschäften 4,3 Mrd. € zu wenig verrechnet worden. Um diese Beträge sind jeweils die in der Bilanz für das Vorjahr ausgewiese-nen Forderungen an Kunden und Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und folglich die Bilanz-summe nach IAS 8 angepasst worden.

In den Forderungen an Kunden sind Forderungen aus Finanzierungsleasing in Höhe von 1.218 Mio. € (Vorjahr: 2.081 Mio. €) enthalten, die in Anhangangabe 40 näher erläutert sind.

Aufgliederung nach Branchen 31.12.2007 31.12.2006 Mio. € Inland Ausland Gesamt Inland Ausland Gesamt

Verarbeitendes Gewerbe 6.890 3.635 10.525 6.134 4.135 10.269

Baugewerbe 1.110 553 1.663 746 409 1.155

Handel 4.975 3.409 8.384 4.287 1.710 5.997

Finanzierungsinstitutionen und Versiche-rungsunternehmen 9.534 87.209 96.743 8.706 102.236 110.942

Transport 1.762 2.941 4.703 1.339 2.192 3.531

Telekommunikation 89 741 830 470 277 747

Dienstleistungen 7.611 4.705 12.316 8.065 4.609 12.674

Sonstige 4.393 5.831 10.224 2.974 5.509 8.483

Firmenkunden 36.364 109.024 145.388 32.721 121.077 153.798

Öffentliche Haushalte 187 4.698 4.885 303 3.483 3.786

Privatpersonen 36.608 1.330 37.938 37.985 1.206 39.191

Forderungen an Kunden 73.159 115.052 188.211 71.009 125.766 196.775

Anhang 137

17 Kreditvolumen

Das Kreditvolumen beinhaltet, anders als die Forderungen, die in den Unterpositionen Kredite der Anhangangaben 15 und 16 bezifferten Bestände; es enthält keine besicherten Geldmarkt-geschäfte. Zudem enthält es die unter der Fair-Value-Option ausgewiesenen Forderungen an Kreditinstitute und Kunden. Entsprechend erhöhte sich der Vorjahreswert um 641 Mio. €.

31.12.2007 31.12.2006 Mio. € Inland Ausland Gesamt Inland Ausland Gesamt

Firmenkunden 31.018 32.512 63.530 28.309 35.858 64.167

Öffentliche Haushalte 181 335 516 292 1.520 1.812

Privatkunden 36.485 1.578 38.063 37.788 1.454 39.242

Kundenkredite 67.684 34.425 102.109 66.389 38.832 105.221

Kredite an Kreditinstitute 2.102 8.815 10.917 1.706 5.448 7.154

Kreditvolumen 69.786 43.240 113.026 68.095 44.280 112.375

abzüglich: Risikovorsorge 457 305 762 727 253 980

– bei Kreditinstituten 0 3 3 2 92 94

– bei Kunden 457 302 759 725 161 886

Kreditvolumen nach Risikovorsorge 69.329 42.935 112.264 67.368 44.027 111.395

18 Entwicklung des Bestands an Risikovorsorge

Der Bestand an Risikovorsorge setzt sich zusammen aus der aktivisch abgesetzten Risikovor-sorge und den passivisch ausgewiesenen Rückstellungen im Kreditgeschäft, die für Risiken aus Eventualverbindlichkeiten und anderen finanziellen Verpflichtungen gebildet wurden.

Aktivisch abgesetzte Risikovorsorge

Rückstellungen im Kreditgeschäft

Gesamt

Mio. € 2007 2006 2007 2006 2007 2006

Stand zum 1.1. 980 1.562 257 114 1.237 1.676

Zuführungen zu Wertberichtigungen 478 431 34 77 512 508

Verbrauch 341 605 – 10 341 615

Auflösungen 360 260 86 45 446 305

Unwinding-Zinsertrag1) 8 6 – – 8 6

Sonstige Zu-/Abgänge 27 -127 -6 123 21 -4

Veränderungen aus der Währungs-umrechnung -14 -15 0 -2 -14 -17

Stand zum 31.12. 762 980 199 257 961 1.237

1) Der Unwinding-Zinsertrag für 2006 bezieht sich auf gekündigte Kredite im inhomogenen Inlandsportfolio der Dresdner Bank AG, bei denen mit der Sicherhei-tenverwertung begonnen wurde. Für 2007 erfasst der Unwinding-Zinsertrag darüber hinaus das homogene Inlandsportfolio.

Die aktivisch abgesetzte Risikovorsorge in Höhe von 762 Mio. € (Vorjahr: 980 Mio. €) verteilt sich einerseits mit 3 Mio. € (Vorjahr: 94 Mio. €) auf Forderungen an Kreditinstitute und andererseits mit 759 Mio. € (Vorjahr: 886 Mio. €) auf Forderungen an Kunden. Auf Forderungen aus Finanzie-rungsleasing bestand ausschließlich eine Pauschalwertberichtigung von unter 1 Mio. € (Vor-jahr: 4 Mio. €) und wird deshalb nicht separat aufgeführt. Die Rückstellungen im Kreditgeschäft in Höhe von 199 Mio. € (Vorjahr: 257 Mio. €) entfallen auf unwiderrufliche Kreditzusagen mit 66 Mio. € (Vorjahr: 123 Mio. €), auf Finanzgarantien bzw. Eventualverbindlichkeiten mit 73 Mio. € (Vorjahr: 64 Mio. €) sowie auf sonstige Rückstellungen im Kreditgeschäft mit 60 Mio. € (Vorjahr: 70 Mio. €).

138 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Die bisher als separate Kategorie geführte Länderrisikovorsorge ordnen wir zur Verbesserung der Methodik nach sachlichen Kriterien den Einzel- bzw. Pauschalwertberichtigungen zu. Der Vorjahreswert in Höhe von 94 Mio. € wurde in voller Höhe den Pauschalwertberichtigungen zugewiesen. Weitere Erläuterungen zur Entwicklung der Wertberichtigungen sind im Risiko-bericht im Kapitel „Risikovorsorge“ enthalten. Insgesamt ist der Risikovorsorgebestand wie folgt strukturiert:

Einzelwert- berichtigungen

Pauschal- wertberichtigungen

Gesamt

Mio. € 2007 2006 2007 2006 2007 2006

Stand zum 1.1. 558 832 679 844 1.237 1.676

Zuführungen zu Wertberichtigungen 508 493 4 15 512 508

Verbrauch 341 615 – – 341 615

Auflösungen 192 182 254 123 446 305

Unwinding-Zinsertrag1) 8 6 – – 8 6

Sonstige Zu-/Abgänge 21 40 0 -44 21 -4

Veränderungen aus der Währungs-umrechnung -9 -4 -5 -13 -14 -17

Stand zum 31.12. 537 558 424 679 961 1.237

1) Der Unwinding-Zinsertrag für 2006 bezieht sich auf gekündigte Kredite im inhomogenen Inlandsportfolio der Dresdner Bank AG, bei denen mit der Sicherhei-tenverwertung begonnen wurde. Für 2007 erfasst der Unwinding-Zinsertrag darüber hinaus das homogene Inlandsportfolio.

Das Kreditportfolio enthielt ertraglos gestellte Forderungen (Non-accrual Loans) in Höhe von 1.529 Mio. € (Vorjahr: 1.765 Mio. €). Davon entfielen 420 Mio. € (Vorjahr: 532 Mio. €) auf das homogene Portfolio und 1.109 Mio. € (Vorjahr: 1.233 Mio. €) auf das inhomogene Portfolio.

19 Finanzanlagen und Anteile an at-Equity-bewerteten Unternehmen

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 10.359 11.208

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 3.277 3.192

Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen 20 503

Fremdgenutzte Grundstücke und Gebäude 62 1.045

Finanzanlagen 13.718 15.948

Anteile an at-Equity-bewerteten Unternehmen 565 468

Der Buchwert von Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren sowie Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen, die keinen notierten Preis auf einem aktiven Markt haben und deshalb zu Anschaffungskosten bewertet werden, betrug 141 Mio. € (Vorjahr: 242 Mio. €). Hiervon wurden im Geschäftsjahr 2007 Anlagen mit einem Buchwert in Höhe von 2 Mio. € (Vorjahr: 3 Mio. €) mit einem Gewinn in Höhe von 40 Mio. € (Vorjahr: 29 Mio. €) veräußert.

Der Konzern verfügte über fremdgenutzte Grundstücke und Gebäude mit einem Buchwert in Höhe von 62 Mio. € (Vorjahr 1.045 Mio. €). Für die wesentlichen Objekte wurde der Marktwert durch Gutachter auf Basis der Wertermittlungsverordnung von 1988 in Höhe von 63 Mio. € (Vorjahr: 1.061 Mio. €) ermittelt. Dabei handelt es sich um vermietete Objekte, die zu fortgeführ-ten Anschaffungskosten bewertet wurden. Der Rückgang in dieser Position um 983 Mio. € resul-tierte im Wesentlichen aus der Übertragung eines Immobilienportfolios an die Allianz. Bei fremdgenutzten Grundstücken und Gebäuden sind im Berichtsjahr 20 Mio. € betriebliche Auf-wendungen und 28 Mio. € außerplanmäßige Abschreibungen angefallen.

Anhang 139

Aufgliederung der Schuldverschreibungen und anderer festverzinslicher Wertpapiere

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Anleihen und Schuldverschreibungen von öffentlichen Emittenten 1.777 2.923

Anleihen und Schuldverschreibungen von anderen Emittenten 8.582 8.285

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 10.359 11.208

darunter: börsennotierte Werte 10.359 11.208

Im Jahr 2008 werden Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere mit einem Nominalvolumen in Höhe von 1.193 Mio. € fällig (2007: 1.436 Mio. €).

Aufgliederung der Aktien und anderer nicht festverzinslicher Wertpapiere

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Aktien 2.533 2.399

Sonstige 744 793

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 3.277 3.192

darunter: börsennotierte Werte 2.560 2.426

Bestandsentwicklung Mio. €

Fremdgenutzte Grundstücke

und Gebäude

Anteile an nicht konsolidierten verbundenen

Unternehmen

Anteile an at-Equity-

bewertetenUnternehmen

Anschaffungs-/Herstellungskosten

Stand 1.1.2007 1.550 321 493

Währungskursdifferenzen – 0 -2

Zugänge 0 1 49

Abgänge – 29 31

Veränderungen im Konsolidierungskreis -1.443 – –

Umbuchungen 0 -195 90

Stand 31.12.2007 107 98 599

Zuschreibungen im Geschäftsjahr – 0 0

Abschreibungen

Stand 1.1.2007 505 83 25

Währungskursdifferenzen – 0 -2

Abschreibungen im Geschäftsjahr 37 6 2

Abgänge – 3 0

Veränderungen im Konsolidierungskreis -497 – –

Umbuchungen – -8 9

Stand 31.12.2007 45 78 34

Kumulierter Bewertungseffekt aus Available-for-Sale-Finanzinstrumenten

Stand 1.1.2007 265 –

Zugänge – –

Abgänge 265 –

Stand 31.12.2007 – –

Buchwerte 31.12.2007 62 201) 565

Buchwerte 31.12.2006 1.045 5031) 468

1) Darunter sind keine Anteile an Finanzdienstleistungsinstituten.

Das im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlichte Verzeichnis des Anteilsbesitzes enthält die vollständige Aufstellung der nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen, der at-Equity-bewerteten Unternehmen sowie des übrigen Anteilsbesitzes.

140 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

20 Sachanlagen

Mio. €

Selbst genutzteGrundstücke

und Gebäude

Betriebs- und Geschäfts-

ausstattung

Gesamt

Anschaffungs-/Herstellungskosten

Stand 1.1.2007 1.150 1.629 2.779

Währungskursdifferenzen -10 -38 -48

Zugänge 1 57 58

Abgänge 1 56 57

Veränderungen im Konsolidierungskreis 2 -2 –

Umbuchungen -1 2 1

Stand 31.12.2007 1.141 1.592 2.733

Zuschreibungen im Geschäftsjahr – – –

Abschreibungen

Stand 1.1.2007 329 1.091 1.420

Währungskursdifferenzen -9 -23 -32

Abschreibungen im Geschäftsjahr 34 100 134

Abgänge 0 54 54

Veränderungen im Konsolidierungskreis – -2 -2

Umbuchungen 1 1 2

Stand 31.12.2007 355 1.113 1.468

Buchwerte 31.12.2007 786 479 1.265

Buchwerte 31.12.2006 821 538 1.359

Für Wertminderungen bei EDV-Anlagen sind keine außerplanmäßigen Abschreibungen (Vor-jahr: 2 Mio. €) und bei sonstiger Betriebs- und Geschäftsausstattung im Umfang von 10 Mio. € (Vorjahr: 4 Mio. €) angefallen, davon 9 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €) im Rahmen von Restrukturie-rungsmaßnahmen.

Für den Erwerb von Sachanlagen wurden Verpflichtungen in Höhe von 174 Mio. € (Vorjahr: 112 Mio. €) eingegangen, darunter für EDV-Ausstattung 18 Mio. € (Vorjahr: 18 Mio. €).

Anhang 141

21 Immaterielle Vermögenswerte

Mio. €

Firmenwerte Selbst erstellte

Software

Erworbene Software

Sonstige erworbene

Rechte

Gesamt

Anschaffungskosten

Stand 1.1.2007 2.687 552 407 – 3.646

Währungskursdifferenzen -4 -34 -1 – -39

Zugänge 0 72 33 6 111

Abgänge – 1 42 0 43

Veränderungen im Konsolidierungskreis -2 – -1 – -3

Umbuchungen – -21 21 – –

Stand 31.12.2007 2.681 568 417 6 3.672

Zuschreibungen im Geschäftsjahr – – – – –

Abschreibungen

Stand 1.1.2007 2.479 393 342 – 3.214

Währungskursdifferenzen 0 -31 -1 – -32

Abschreibungen im Geschäftsjahr – 52 28 – 80

Abgänge – 0 30 – 30

Veränderungen im Konsolidierungskreis -1 – -3 – -4

Umbuchungen – -16 15 – -1

Stand 31.12.2007 2.478 398 351 – 3.227

Buchwerte 31.12.2007 203 170 66 6 445

Buchwerte 31.12.2006 208 159 65 – 432

Die am 31. Dezember 2007 bestehenden Firmenwerte von zusammen 203 Mio. € verteilten sich auf mehrere Gesellschaften als zahlungsmittelgenerierende Einheiten. Von dem Betrag entfie-len 191 Mio. € auf voll konsolidierte Unternehmen und 12 Mio. € auf at-Equity-bewertete Unter-nehmen. Die drei höchsten Einzelbuchwerte der Firmenwerte beliefen sich in der Summe auf rund 64 % des Gesamtbuchwertes der Firmenwerte, wobei die Einzelbuchwerte in etwa gleich verteilt waren. Die übrigen 36 % verteilten sich auf sechs weitere Firmenwerte.

Die aus dem Erwerb der beiden belgischen Vermögensverwalter Van Moer Santerre & Cie und Damien Courtens & Cie (s. Anhangangabe 52) resultierenden Firmenwerte waren nicht mate-riell und wurden daher unmittelbar mit den Gewinnrücklagen verrechnet.

Die Firmenwerte unterliegen jährlich einem Impairmenttest, der, sofern es einen Anhaltspunkt gibt, auch unterjährig durchgeführt wird. Dabei wird der Buchwert der zahlungsmittelgenerie-renden Einheit – inklusive Firmenwert – mit dem erzielbaren Betrag verglichen. Der erzielbare Betrag ist als der höhere Wert von beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert definiert.

Bei den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten handelt es sich mit einer Ausnahme um nicht börsennotierte Unternehmen. Bei diesen Einheiten haben wir den Impairmenttest auf Basis des Nutzungswerts durchgeführt. Der Nutzungswert wird unter Anwendung allgemein aner-kannter Bewertungsgrundsätze nach der Ertragswertmethode – konsistent mit den von der Allianz konzernweit vorgegebenen Parametern hinsichtlich risikofreiem Zinssatz, Marktrisiko-prämie und Beta-Faktor – ermittelt.

142 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Ausgangspunkt für die Ermittlung der Ertragswerte sind die Mehrjahresplanungen der zah-lungsmittelgenerierenden Einheiten als Basis der Detailplanungsphase (in der Regel drei Jahre) und die nachhaltig erzielbaren Ergebnisse als Basis für die ewige Rente. Zur Finanzierung des unterstellten Wachstums in der ewigen Rente wird bei deren Ermittlung eine angemessene Ergebnisthesaurierung berücksichtigt.

Eine der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ist ein börsennotiertes Unternehmen mit einem nur geringen Free Float. Da insofern der Börsenkurs nicht als alleiniger Wertindikator herangezogen werden kann, haben wir in diesem Fall den Impairmenttest ebenfalls auf Basis des Nutzungswerts durchgeführt. Aus dem Impairmenttest ergaben sich für das Geschäftsjahr 2007 keine Wertminderungen (Vorjahr: keine).

Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf Software – ausgewiesen unter Laufende Abschrei-bungen auf Sachanlagen – in Höhe von 1 Mio. € (Vorjahr. 6 Mio. €) entfielen auf erworbene Software (Vorjahr: 2 Mio. €). Darüber hinaus wurden 9 Mio. € außerplanmäßige Abschreibun-gen auf Software im Rahmen von Restrukturierungsmaßnahmen vorgenommen. Neben den aktivierten Kosten für Softwareentwicklung (als Zugang unter selbst erstellter Software) sind weitere Entwicklungskosten in Höhe von 121 Mio. € (Vorjahr: 132 Mio. €) im Verwaltungsauf-wand angefallen. Für den Erwerb von Software wurden Verpflichtungen in Höhe von 29 Mio. € (Vorjahr: 21 Mio. €) eingegangen.

22 Sonstige Aktiva

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Zinsabgrenzung 3.282 2.663

Positive Marktwerte aus Sicherungsderivaten gemäß IAS 39 291 441

Steuererstattungsansprüche 681 546

Sonstige Vermögenswerte 2.410 1.929

Sonstige Aktiva 6.664 5.579

Die Sonstigen Vermögenswerte enthalten neben einer Vielzahl diverser Einzelposten u. a.. den Aktivüberhang aus Pensionsplänen sowie Vermögenswerte im Zusammenhang mit der Kapi-talherabsetzung bei einer Tochtergesellschaft.

23 Nachrangige Vermögenswerte

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Handelsaktiva 107 70

– Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 107 59

– Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 0 11

Forderungen an Kreditinstitute 1 60

Forderungen an Kunden 11 37

Finanzanlagen 68 77

– Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 40 50

– Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 28 27

Nachrangige Vermögenswerte 187 244

Vermögenswerte werden als nachrangig ausgewiesen, wenn sie im Falle der Liquidation oder der Insolvenz erst nach der Befriedigung aller anderen Gläubiger erfüllt werden.

Anhang 143

24 Handelspassiva

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 71.182 63.598

Wertpapier-Lieferverpflichtungen 35.074 40.506

Sonstige Handelspassiva 12.770 10.940

Handelspassiva 119.026 115.044

Zur Anpassung der für das Vorjahr ausgewiesenen Handelspassiva vgl. Anhangangabe 13.

25 Der Fair-Value-Option zugeordnete finanzielle Verbindlichkeiten

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 345 6

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 168 180

Verbriefte Verbindlichkeiten 1.787 742

Nachrangige Verbindlichkeiten 9 9

Der Fair-Value-Option zugeordnete finanzielle Verbindlichkeiten 2.309 937

Aus der Anwendung der Fair-Value-Option auf finanzielle Verbindlichkeiten ergibt sich ein Buchwert, der 63 Mio. € (Vorjahr: 14 Mio. €) unter dem zukünftigen Rückzahlungswert dieser Verbindlichkeiten liegt. Die nicht auf Marktrisikoänderungen zurückzuführenden Änderungen des Fair Values betrugen im Geschäftsjahr 10 Mio. € (Vorjahr: -4 Mio. €), kumuliert 6 Mio. € (Vorjahr: -4 Mio. €). Die Beträge wurden ermittelt, indem die betroffenen Passiva unter Berück-sichtigung des Own-Credit-Spreads der Bank sowohl per Dezember 2007 als auch Dezember 2006 bewertet wurden. Die resultierende Bewertungsdifferenz ist der auf die Veränderung des eigenen Kreditrisikos entfallende Effekt.

26 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Täglich fällige Gelder 18.982 21.321

Befristete andere Verbindlichkeiten 109.167 147.526

darunter: begebene Namensschuldverschreibungen 2.816 3.178

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 128.149 168.847

darunter: besicherte Geldmarktgeschäfte 54.141 83.116

– Inländische Kreditinstitute 36.977 48.133

– Ausländische Kreditinstitute 91.172 120.714

Zur Anpassung der für das Vorjahr ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstitu-ten vgl. Anhangangabe 15.

Angaben zur Bilanz – Passiva

144 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

27 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Spareinlagen

– mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten 865 950

– mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten 346 418

Bauspareinlagen 3.313 3.313

Spareinlagen und Bauspareinlagen 4.524 4.681

Täglich fällige Gelder 76.931 85.284

Befristete Verbindlichkeiten 103.917 101.357

darunter: begebene Namensschuldverschreibungen 7.171 5.355

Andere Verbindlichkeiten 180.848 186.641

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 185.372 191.322

darunter: besicherte Geldmarktgeschäfte 46.353 66.753

Zur Anpassung der für das Vorjahr ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden vergl. Anhangangabe 16.

Aufgliederung nach Kundengruppen

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Firmenkunden 132.643 150.524

– Inland 57.174 49.370

– Ausland 75.469 101.154

Öffentliche Haushalte 12.458 7.870

– Inland 5.593 1.886

– Ausland 6.865 5.984

Privatkunden 40.271 32.928

– Inland 34.078 28.134

– Ausland 6.193 4.794

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 185.372 191.322

– Inland gesamt 96.845 79.390

– Ausland gesamt 88.527 111.932

28 Verbriefte Verbindlichkeiten

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Begebene Schuldverschreibungen1) 18.336 23.279

Andere verbriefte Verbindlichkeiten 16.297 22.691

– Geldmarktpapiere 16.297 22.655

– Eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf – –

– Sonstige – 36

Verbriefte Verbindlichkeiten 34.633 45.970

1) Gemäß IAS 39 werden die im Konzern gehaltenen eigenen Schuldverschreibungen von den ausgegebenen Schuldverschreibungen abgesetzt.

Verbriefte Verbindlichkeiten umfassen Schuldverschreibungen und andere Verbindlichkeiten, für die übertragbare Urkunden ausgestellt sind. Von den begebenen Schuldverschreibungen werden 7.150 Mio. € im Jahr 2008 (2007: 7.151 Mio. €) fällig.

Anhang 145

29 Rückstellungen

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen1) 301 258

Rückstellungen für laufende Steuern 642 388

Andere Rückstellungen 2.166 2.810

Rückstellungen 3.109 3.456

1) Siehe Anhangangabe 30.

Mio. €

Restruk-turierungs-

rückstellung

Rückstellungim Kredit-

geschäft

Sonstige Rück-stellungen im

Personalbereich

Übrige Rückstellungen

Gesamt

Stand zum 1.1.2007 379 257 1.295 879 2.810

Währungskursveränderungen -6 0 -90 -1 -97

Zuführungen 27 34 859 269 1.189

Verbrauch 65 0 1.023 228 1.316

Auflösungen 29 86 93 207 415

Umbuchungen -140 -6 110 44 8

Veränderungen des Konsolidie-rungskreises – – – -13 -13

Stand zum 31.12.2007 166 199 1.058 743 2.166

In den Rückstellungen im Kreditgeschäft sind vor allem Rückstellungen für Avalrisiken und Akkreditive enthalten. Die Rückstellungen für den Personalbereich beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Bonuszahlungen, die im ersten Quartal 2008 an Mitarbeiter im Konzern ausgezahlt werden. Bei den übrigen Rückstellungen handelt es sich im Wesentlichen um mit-tel- bis längerfristige Rückstellungen; sie betreffen Mietvertragsverhältnisse, Prozessrisiken, Schadensersatzleistungen sowie Drohverluste.

Restrukturierungsrückstellung Mio. €

Programme 2007

Programm„Neue Dresdner

Plus“

Programme vor 2006

Gesamt

Stand zum 1.1.2007 – 328 51 379

Währungskursveränderungen – -6 – -6

Zuführungen1) 8 19 – 27

Verbrauch – 48 17 65

Auflösungen – 24 5 29

Umbuchungen – -119 -21 -140

Stand zum 31.12.2007 8 150 8 166

1) Inklusive Barwertveränderung in Höhe von 11 Mio. €.

Die im Jahr 2007 initiierte Restrukturierungsmaßnahme „Credit Initiative“ war mit einer Rück-stellungsdotierung in Höhe von 8 Mio. € verbunden. Neben dieser Initiative betreffen die zum Jahresende verbleibenden Rückstellungsbeträge Restaktivitäten des Programms „Neue Dresdner Plus“ und der früheren Programme. Während die Implementierung des Programms „Neue Dresdner Plus“ planmäßig voranschreitet, sind die früheren Programme, gemessen an der ursprünglichen Rückstellungshöhe, fast komplett umgesetzt. Aus der turnusmäßigen Veri-fizierung der bestehenden Rückstellungen für das Programm „Neue Dresdner Plus“ und für die früheren Programme ergaben sich aus Zuführungen und Auflösungen per saldo jeweils Auf-lösungen in Höhe von 5 Mio. €.

146 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Die Entwicklung der Restrukturierungsrückstellungen soll den Umsetzungsstand der einzelnen Initiativen realitätsnah widerspiegeln. Um dieser Anforderung zu entsprechen, erfolgt bei ein-zelvertraglicher Konkretisierung eine Umwidmung von den Restrukturierungsrückstellungen in diejenigen Rückstellungskategorien, in denen solche Vereinbarungen nach ihrem originären Charakter erfasst würden. Konkret betrifft dies Aufhebungs-, Vorruhestands- und Altersteil-zeitverträge, die im Rahmen von Restrukturierungsinitiativen vereinbart wurden. Zusätzlich werden Rückstellungen für Leerstände in angemieteten Objekten, die aus einer Restrukturie-rungsinitiative resultieren, ebenfalls in die anderen Rückstellungen transferiert, sobald die Räumlichkeiten komplett aufgegeben wurden. Der im Berichtsjahr insgesamt übertragene Bestand belief sich auf 140 Mio. €.

Die verbleibenden Rückstellungen der jeweiligen Restrukturierungsprogramme decken die noch ausstehenden Verpflichtungen aus dem Personalbereich und aus Mietvertragsverhältnis-sen, die mit der vollständigen Umsetzung der jeweiligen Initiativen noch verbunden sein wer-den, ab. Im Rahmen der Steuerung der Projekte wird die Angemessenheit der zurückgestellten Beträge quartalsweise überprüft und gegebenenfalls adjustiert. Die hieraus resultierenden Ergebniseffekte sind in den Zuführungen bzw. Auflösungen berücksichtigt. Der Adjustierungs-bedarf ergibt sich einerseits aus der Konkretisierung der eingesetzten Personalinstrumente sowie andererseits aus geänderten Gegebenheiten hinsichtlich der Verwertung von Leerstän-den in angemieteten Objekten.

30 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die in der Bilanz ausgewiesenen Beträge für leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Barwert der Pensionsverpflichtungen, die nicht fondsfinanziert sind 265 250

Barwert der Pensionsverpflichtungen, die fondsfinanziert sind 3.332 3.565

Barwert der Pensionsverpflichtungen insgesamt 3.597 3.815

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 –

Fair Value des Planvermögens -2.736 -2.731

Gesamte Pensionsverpflichtungen 861 1.084

Nicht erfasster versicherungsmathematischer Verlust -782 -952

Nettobetrag der Pensionsverpflichtungen 79 132

Aktivüberhang aus Pensionsplänen 222 126

Ausgewiesene Pensionsrückstellungen 301 258

Anhang 147

Entwicklung der Pensionsverpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen:

Mio. € 2007 2006

Pensionsverpflichtungen zum 1. Januar 1.084 3.069

Abzüglich versicherungsmathematischem Gewinn/Verlust zum 1. Januar -952 -1.015

Ausgewiesene Pensionsrückstellungen zum 1. Januar 132 2.054

Laufender Dienstzeitaufwand 57 66

Kalkulatorischer Zinsaufwand 172 155

Erwarteter Ertrag aus dem Planvermögen -145 -153

Beiträge der Teilnehmer des Plans -25 -1.906

Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 43 50

Währungskursänderungen 2 -1

Erbrachte Pensionsleistungen im Berichtsjahr -130 -128

Plankürzungen – -11

Sonstige Änderungen -27 6

Nettobetrag der Pensionsverpflichtungen zum 31. Dezember 79 132

Aktivüberhang aus Pensionsplänen 222 126

Ausgewiesene Pensionsrückstellungen zum 31. Dezember 301 258

Versicherungsmathematischer Gewinn (./.)/Verlust (+) zum 31. Dezember 782 952

Gesamte Pensionsverpflichtungen zum 31. Dezember 861 1.084

Vom Barwert der Pensionsverpflichtungen insgesamt entfallen 54 % auf die Dresdner Bank AG, jeweils 14 % auf die Oldenburgische Landesbank AG als Teilkonzern (OLB) und auf Tochterge-sellschaften in London; die restlichen 18 % verteilen sich auf die übrigen Konzernunternehmen. Der wesentliche Teil der Pensionsverpflichtungen gegenüber den aktiven Mitarbeitern der Dresdner Bank AG resultiert aus der seit dem Jahr 2006 geltenden „Konzernbetriebsvereinba-rung zur Harmonisierung der bestehenden Versorgungsordnung in einen beitragsorientierten Pensionsvertrag“ (KBV-BPV-Harmonisierung), bei der es sich um einen arbeitgeberdotierten leistungsorientierten Plan handelt. Daneben gibt es noch einen Restbestand an endgehalts-abhängigen Versorgungszusagen sowie Einzelzusagen für Vorstandsmitglieder.

Die Mehrzahl der Mitarbeiter der OLB ist in eine betriebliche Altersversorgung eingebunden, die in Form von Alters-, Erwerbsunfähigkeits- und Hinterbliebenenrenten gezahlt wird. Ein gerin-gerer Teil der Mitarbeiter erhält eine Kapitalzusage, die bei Erreichen der Altersgrenze, bei Er-werbsunfähigkeit oder bei Tod ausgezahlt wird.

Der Dresdner-Kleinwort-Teilkonzern zahlt Beiträge in einen leistungsorientierten Pensions-plan, der der Mehrheit der Anspruchsberechtigten des Plans eine Leistung in Höhe von 1/60 des finalen pensionsberechtigten Gehalts für jedes anrechenbare Dienstjahr zusagt. Einige der Anspruchsberechtigten erhalten davon geringfügig abweichende Zusagen.

Darüber hinaus leistet der Dresdner-Kleinwort-Teilkonzern für ausgewählte Mitarbeiter im Ruhestand Beiträge in einen privaten medizinischen Versorgungsplan, der eine Erstattung bestimmter medizinischer Kosten übernimmt. Für Mitarbeiter, die vor dem 1. April 1995 in den Ruhestand getreten sind, werden die gesamten jährlich anfallenden medizinischen Beiträge übernommen. Der Dresdner-Kleinwort-Teilkonzern zahlt die Kosten des Jahres 1993 zuzüglich eines Agios von 5 % pro Jahr für diejenigen Mitarbeiter, die am 31. Dezember 1993 beschäftigt waren und direkt in den Ruhestand getreten sind. Der verbleibende Rest des Beitrags wird durch den Pensionär geleistet.

148 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Da die Pensionsrückstellungen auf der Grundlage der zu Beginn des Geschäftsjahres maßgeb-lichen Daten ermittelt werden, ergeben sich zum Ende des Geschäftsjahres bei der Gegenüber-stellung von Pensionsrückstellung und Pensionsverpflichtung sogenannte versicherungs-mathematische Gewinne bzw. Verluste. Dies hat auf die Pensionszahlungen keinen Einfluss.

Das Planvermögen entwickelte sich im Geschäftsjahr wie folgt:

Mio. € 2007 2006

Fair Value des Planvermögens zum 1. Januar 2.731 794

Erwartete Erträge aus dem Planvermögen 145 153

Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste -59 -85

Währungskursänderungen -69 10

Beiträge des Arbeitgebers 25 1.906

Erbrachte Leistungen -38 -42

Sonstiges 1 -5

Fair Value des Planvermögens zum 31. Dezember 2.736 2.731

Der erwartete Ertrag auf das Planvermögen wird auf Basis einer Mindestallokation in die jewei-ligen Asset-Klassen und unter Berücksichtigung eines gewichteten Durchschnittszinssatzes auf zukünftige Investitionen ermittelt. Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen belie-fen sich auf 86 Mio. € (Vorjahr: 68 Mio. €). Für das Jahr 2008 sind Zuführungen zum Planver-mögen in Höhe von etwa 30 Mio. € geplant.

Die Struktur des Planvermögens, das keine eigenen Finanzinstrumente oder andere von der Bank genutzten Vermögenswerte enthält, stellt sich wie folgt dar:

% 2007 2006

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 67,1 67,8

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 25,4 27,8

Sonstige 7,5 4,4

Insgesamt 100,0 100,0

Die Berechnungen basieren auf folgenden versicherungsmathematischen Annahmen:

% 2007 2006

Zinsfuß für die Abzinsung1) 5,5 4,6

Erwarteter Ertrag aus dem Planvermögen2) 5,6 5,6

Erwartete Gehaltssteigerung 3,0 2,4

Erwartete Rentensteigerung 2,0 1,5

1) In den USA wird ein Zinssatz von 6,25 % (Vorjahr: 5,75 %) verwandt und in Großbritannien ein Zinssatz von 5,8 % (Vorjahr: 5,1 %). 2) In Großbritannien wird dem erwarteten Ertrag aus dem Planvermögen ein Zinssatz von 6,0 % (Vorjahr: 6,0 %) zugrunde gelegt.

Bei den Berechnungen werden aktuelle versicherungsmathematisch entwickelte biometrische Wahrscheinlichkeiten zugrunde gelegt. Des Weiteren kommen Annahmen über die künftige Fluktuation in Abhängigkeit von Alter und Dienstjahren und über den Karrieretrend ebenso zur Anwendung wie konzerninterne Pensionierungswahrscheinlichkeiten.

Anhang 149

An Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung wurden folgende Komponenten berücksichtigt:

Mio. € 2007 2006

Laufender Dienstzeitaufwand 58 66

Kalkulatorischer Zinsaufwand 172 155

Sonstige Änderungen -21 5

Erwartete Erträge aus Planvermögen -145 -153

Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 43 50

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -25 –

Auswirkungen von Plankürzungen oder -abgeltungen 0 -11

Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne 82 112

darunter: gezahlte Pensionen im Berichtsjahr 45 43

Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne 55 67

Andere Altersversorgung 37 42

Währungskursänderungen 2 1

Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 176 222

Zusammenfassende Übersicht wesentlicher Komponenten:

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006 31.12.2005

Barwert der Pensionsverpflichtungen insgesamt 3.597 3.815 3.863

Barwert der Pensionsverpflichtungen, die fondsfinanziert sind 3.332 3.565 957

Fair Value des Planvermögens 2.736 2.731 794

Über-/Unterdeckung 596 834 163

Erfahrungsbedingte Anpassung der Pensionsverpflichtungen -33 -18 -32

Erfahrungsbedingte Anpassung des Planvermögens -59 -85 72

150 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

31 Latente Steuern und Ertragsteuern

Latente Steueransprüche und Steuerverpflichtungen. Aktive latente Steueransprüche bzw. Rück-stellungen für latente Steuern sind für Differenzen zwischen den steuerlichen Wertansätzen und den bilanziellen Wertansätzen für folgende Bilanzpositionen gebildet worden:

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Latente Steueransprüche

Finanzanlagen 76 111

darunter: kumulierter Bewertungseffekt aus AfS-Finanzinstrumenten 33 31

Handelsbestände 0 22

Pensionsrückstellungen 87 132

Andere Rückstellungen 115 163

Risikovorsorge 0 15

Aktivierte Verlustvorträge 1.710 2.082

Sonstige 331 219

Aktive latente Steuern (vor Netting) 2.319 2.744

Effekte aus Netting 407 766

Aktive latente Steuern 1.912 1.978

Latente Steuerverpflichtungen

Finanzanlagen 51 75

darunter: kumulierter Bewertungseffekt aus AfS-Finanzinstrumenten 26 34

Handelsbestände 25 40

Sachanlagen 109 236

Andere Rückstellungen 34 47

Rückstellungen im Kreditgeschäft 15 27

Risikovorsorge 22 31

Sonstige 258 396

Rückstellungen für latente Steuern (vor Netting) 514 852

Effekte aus Netting 407 766

Rückstellungen für latente Steuern 107 86

Latente Steueransprüche (netto) 1.805 1.892

Bilanzielle Aufrechnungen von aktivischen und passivischen Posten der Steuerabgrenzung wurden auf Gesellschaftsebene vorgenommen, soweit es sich um Ertragsteuern handelt, die an dieselbe Steuerbehörde zu entrichten sind. Per saldo ergeben die aufgerechneten aktiven laten-ten Steuern in Höhe von 1.912 Mio. € (Vorjahr: 1.978 Mio. €) und die Rückstellungen für latente Steuern in Höhe von 107 Mio. € (Vorjahr: 86 Mio. €) einen latenten Steueranspruch in Höhe von 1.805 Mio. € (Vorjahr: 1.892 Mio. €).

Latente Steueransprüche werden für temporäre Unterschiede angesetzt, soweit ihre Realisie-rung wahrscheinlich ist. Insbesondere aufgrund ungenutzter steuerlicher Verlustvorträge wur-den daher Steuerlatenzen in Höhe von 693 Mio. € (Vorjahr: 589 Mio. €) nicht aktiviert, da sie aus heutiger Sicht nicht realisiert werden können. Von diesen nicht aktivierten Steuerlatenzen entfallen 649 Mio. € auf ausländische Verlustvorträge, davon 620 Mio. € auf ausländische Kör-perschaftssteuer.

Anhang 151

In den latenten Steueransprüchen für aktivierte Verlustvorträge sind 311 Mio. € enthalten, die auf einen unserer steuerlichen Organkreise in den USA entfallen. Aufgrund unserer Ergebnis-planungen gehen wir von positiven steuerlichen Einkommen in der Zukunft aus. Dies soll von der Gruppe nachhaltig sichergestellt werden.

Aufgrund der Nutzung von Verlustvorträgen, für die bisher keine aktiven latenten Steuer-ansprüche angesetzt waren, reduzierte sich der tatsächliche Ertragsteueraufwand um 9 Mio. € (Vorjahr: 18 Mio. €). Aus dem Ansatz latenter Steueransprüche auf Verlustvorträge, die wir künftig nutzen werden, und aus den temporären Unterschieden früherer Perioden, die bislang nicht in latente Steueransprüche einbezogen waren, resultierte ein latenter Steuerertrag in Höhe von 203 Mio. € (Vorjahr: 7 Mio. €).

Es bestehen zum Bilanzstichtag nicht genutzte körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 6.906 Mio. €, für die aktive latente Steuern insoweit gebildet wurden als ihre Realisie-rung mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist. Von den Verlustvorträgen können 5.665 Mio. € unbegrenzt genutzt werden. Die begrenzt nutzbaren Verlustvorträge laufen zeitlich in den folgenden Jahren ab: 6 Mio. € im Jahr 2008, 5 Mio. € im Jahr 2009, 17 Mio. € im Jahr 2010, 12 Mio. € im Jahr 2011, 26 Mio. € im Jahr 2012, 4 Mio. € im Jahr 2013, 6 Mio. € im Jahr 2014 und 44 Mio. € im Jahr 2015. Verlustvorträge mit einer Restlaufzeit von mehr als zehn Jahren betra-gen 1.122 Mio. €. In den Jahren 2016 bis 2018 laufen keine begrenzt nutzbaren Verlustvorträge ab. Daneben bestehen unbegrenzt nutzbare gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 4.773 Mio. € sowie begrenzt nutzbare gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 1.180 Mio. €.

Ertragsteuern. Als Ertragsteuern werden die laufenden Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie der Betrag des latenten Steueraufwands/-ertrags ausgewiesen:

Mio. € 2007 2006

Laufende Steuern 335 209

– Inland 211 104

– Ausland 124 105

Latente Steuern 38 49

– Inland 287 -44

– Ausland -249 93

Ertragsteuern 373 258

Der Ansatz der latenten Steuern zum 31. Dezember 2007 erfolgt bei inländischen Gesellschaf-ten unter Berücksichtigung eines Körperschaftsteuersatzes inklusive Solidaritätszuschlag von 15,8 % (Vorjahr: 26,38 %) zuzüglich eines Gewerbesteuersatzes von 15,2 % (Vorjahr: 13,3 %). Aus der Umbewertung der latenten Steuern aus der Steuersatzänderung in Deutschland durch die Unternehmenssteuerreform 2008 wurde ein latenter Steueraufwand in Höhe von insgesamt 201 Mio. € erfasst. Im Übrigen werden die jeweils landesspezifischen Steuersätze angewendet. Im laufenden Steueraufwand ist ein Betrag in Höhe von 2 Mio. € (Vorjahr: 31 Mio. €), der auf frühere Geschäftsjahre entfällt, enthalten.

152 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Der ausgewiesene Steueraufwand 2007 liegt um 176 Mio. € über dem erwarteten Steuerauf-wand. Der tatsächliche erwartete Steuersatz beträgt 23,6 %, davon für Deutschland 26,375 %. Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Überleitung des erwarteten Ertragsteueraufwands auf den effektiv ausgewiesenen Steueraufwand. Sie stellt eine Zusammenfassung der einzelnen gesell-schaftsbezogenen und mit dem jeweiligen länderspezifischen Steuersatz erstellten Überlei-tungsrechnungen dar:

Mio. € 2007 2006

Erwarteter Ertragsteueraufwand 197 347

+ Gewerbesteuer und ähnliche Steuern 157 54

– Steuerfreie Einnahmen -332 -191

– Aktivierung Körperschaftssteuerguthaben -2 -60

+ Steueraufwand aus Änderung der Steuersätze 216 12

+ Nicht abzugsfähige Aufwendungen 30 19

– Wertanpassung aktiver latenter Steuern 252 -4

+ Sonstige steuerliche Zu- und Abrechnungen -145 81

= Effektiver Ertragsteueraufwand 373 258

Die sonstigen steuerlichen Zu- und Abrechnungen entfielen im Geschäftsjahr fast ausschließ-lich auf Effekte aus Steuern für Vorjahre.

32 Sonstige Passiva

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Zinsabgrenzung 3.447 2.644

Negative Marktwerte aus Sicherungsderivaten gem. IAS 39 120 146

Andere Verbindlichkeiten 3.578 3.793

Sonstige Passiva 7.145 6.583

In den Anderen Verbindlichkeiten sind u. a. noch nicht abgerechnete Lieferungen und Leistun-gen sowie noch abzuführende Gehaltsabzüge enthalten.

33 Nachrangige Verbindlichkeiten

Die Nachrangigen Verbindlichkeiten in Höhe von 6.267 Mio. € (Vorjahr: 6.192 Mio. €), die sich aus dem hybriden Eigenkapital in Höhe von 2.429 Mio. € (Vorjahr: 2.513 Mio. €) und den Sonsti-gen nachrangigen Verbindlichkeiten in Höhe von 3.838 Mio. € (Vorjahr: 3.679 Mio. €) zusam-mensetzen, dürfen im Falle der Insolvenz oder der Liquidation erst nach Befriedigung aller nicht nachrangigen Gläubiger zurückgezahlt werden. Eine vorzeitige Rückzahlungsverpflich-tung besteht nicht.

Hybrides Eigenkapital. In den Jahren 1999, 2001 und 2006 haben wir verbriefte stille Beteiligun-gen begeben, die sich aus folgenden Tranchen zusammensetzen:

Emissionsjahr Nominalbetrag Emittent Zinssatz Fälligkeitsjahr

1999 500 Mio. € Dresdner Bank AG1) 5,790 % 2011

1999 1.000 Mio. US-$2) Dresdner Bank AG1) 8,151 % 2031

2001 159 Mio. € Dresdner Bank AG1) 7,000 % 2013

2001 15.000 Mio. ¥ Dresdner Bank AG1) 3,500 % 2033

2006 1.000 Mio. €2) Dresdner Bank AG 6,932 %3) Unbefr.4)

1) Emittiert über Dresdner Capital LLC I bis IV, Wilmington/Delaware, USA. 2) Diese Emission übersteigt 10 % des Gesamtbetrags der Nachrangigen Verbindlichkeiten. 3) Der Zinssatz beträgt ab dem 1. Juli 2017 12-Monats-EURIBOR plus 2,58 % p. a. 4) Erstmalige Kündigungsmöglichkeit unter bestimmten Voraussetzungen für den Emittenten zum 31. Dezember 2011.

Anhang 153

Der Buchwert zum 31. Dezember 2007 betrug 2.429 Mio. € (Vorjahr: 2.513 Mio. €). Gemäß § 10a Abs. 6 Satz 1 i.V. m. § 10 Abs. 4 KWG sind die stillen Beteiligungen als Kernkapital anrechenbar. Der Zinsaufwand für die stillen Beteiligungen stellte sich im Geschäftsjahr auf 172 Mio. € (Vor-jahr: 140 Mio. €).

Die im Juli 2006 ausgegebene verbriefte stille Beteiligung in Höhe von 1.000 Mio. € hat keine vertraglich festgelegte Endfälligkeit. Die Emittentin besitzt unter Einhaltung bestimmter Be-dingungen ein erstmaliges Kündigungsrecht zum 31. Dezember 2011; ab dem 31. Dezember 2016 besteht ein jährliches ordentliches Kündigungsrecht der Emittentin.

Sonstige nachrangige Verbindlichkeiten. Die Sonstigen nachrangigen Verbindlichkeiten sind in nachfolgender Tabelle nach Fälligkeiten, unterschieden nach festverzinslichen und variabel verzinslichen Verbindlichkeiten, dargestellt. Der Zinsaufwand für diese nachrangigen Verbind-lichkeiten betrug im Geschäftsjahr 173 Mio. € (Vorjahr: 210 Mio. €).

Fälligkeit Mio. € 2008 2009 2010 2011 2012 Nach 2012 31.12.2007 31.12.2006

Mit fester Verzinsung 342 297 116 20 36 1.021 1.832 2.630

Durchschnittlicher Zinssatz 5,9 % 5,3 % 6,3 % 6,8 % 5,8 % 6,3 %

Mit variabler Verzinsung 171 281 32 59 21 1.442 2.006 1.049

Durchschnittlicher Zinssatz 5,6 % 4,7 % 4,9 % 5,2 % 6,2 % 5,4 %

Summe 513 578 148 79 57 2.463 3.838 3.679

Die Dresdner Bank AG hat im September 2007 eine nachrangige Namensschuldverschreibung in Höhe von 1 Mrd. € emittiert. Diese Namensschuldverschreibung übersteigt 10 % des Gesamt-betrags der Nachrangigen Verbindlichkeiten; ihre Laufzeit beträgt zehn Jahre, die Verzinsung ist marktgängig und beträgt Ein-Monats-Euribor plus 1,01 %.

34 Genussrechtskapital

Das Genussrechtskapital weisen wir in Höhe von 1.686 Mio. € (Vorjahr: 2.262 Mio. €) aus. Die Genussscheine gewähren einen dem Gewinnanteil der Aktionäre vorgehenden jährlichen Zinsanspruch; sie gehen Verbindlichkeiten gegenüber anderen Gläubigern der Emittentin im Range nach, sofern diese nicht ebenfalls nachrangig sind. An einem Bilanzverlust der jeweili-gen Emittenten nehmen die Genussscheine nach Maßgabe der Genussscheinbedingungen teil. Die Rückzahlung erfolgt vorbehaltlich der Bestimmungen über die Teilnahme am Verlust.

Im Folgenden sind die größten Genussscheinemissionen im Detail dargestellt:

Emissionsjahr Nominalbetrag Emittent Zinssatz Fälligkeitsjahr

1997 767 Mio. € Dresdner Bank AG 7,0 % 2008

2006 750 Mio. € Dresdner Bank AG 5,386 % 2016

154 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

35 Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital. Das gezeichnete Kapital in Höhe von 1.502.972.205,80 € war am 31. Dezember 2007 in 578.066.233 auf Namen lautende nennwertlose Stückaktien eingeteilt. Jede Aktie repräsen-tiert einen anteiligen Betrag am Grundkapital und gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme. Die im Juli 2007 erworbenen 40.809.084 Stück eigene Aktien sind nicht stimmberechtigt.

Das Aktienkapital der Dresdner Bank AG wird zu 100 % mittelbar von der Allianz SE gehalten. Die Dresdner Bank ist gemäß § 271 Abs. 2 HGB ein mit der Allianz SE verbundenes Unterneh-men und wird in den Konzernabschluss der Allianz SE, München, einbezogen. Dieser ist bei der Allianz SE in 80802 München, Königinstraße 28, erhältlich.

Kapitalrücklage. In der Kapitalrücklage ist der Mehrerlös (Agio), der bei der Ausgabe eigener Aktien, bei der Begebung von Wandel- und Optionsanleihen und bei der Ausübung von Wandel- und Optionsrechten erzielt wird, enthalten.

Gewinnrücklagen. Die Gewinnrücklagen nehmen die thesaurierten Gewinne des Konzerns sowie sämtliche erfolgswirksamen Konsolidierungsmaßnahmen auf.

Eigene Aktien. Durch die im Juli 2007 erworbenen eigenen Aktien reduzierte sich der Bestand der zu Jahresanfang im Umlauf befindlichen Aktien von 578.066.233 Stück um 40.809.084 Stück auf 537.257.149 Stück. Am Jahresende 2007 waren uns und mit uns verbundenen Unternehmen wie im Vorjahr keine Dresdner-Bank-Aktien verpfändet.

Kumulierter Bewertungseffekt aus Finanzinstrumenten. Diese Position enthält die ergebnisneu-tralen Bewertungseffekte aus den Beständen der Available-for-Sale-Finanzinstrumente; darauf entfallende latente Steuern sind separat ausgewiesen. Darüber hinaus wird in dieser Position der Nettobewertungseffekt auf Anteile an at-Equity-bewerteten Unternehmen, der unter Anteile in Fremdbesitz ausgewiesene Nettobewertungseffekt sowie der effektive Teil der Bewertungs-ergebnisse aus dem Cashflow-Hedge-Accounting gezeigt. Letzteres enthält auch den effektiven Teil der Absicherung von Wechselkursrisiken aus Investitionen in wirtschaftlich selbstständige ausländische Teileinheiten. Nachfolgende Übersicht zeigt die Komponenten des Kumulierten Bewertungseffektes.

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere -96 -68

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 1.475 1.629

Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen – 265

Anteile an at-Equity-bewerteten Unternehmen 29 14

Latente Steuern 7 -3

Anteile in Fremdbesitz -77 -44

Cashflow-Hedge-Accounting -3 -42

Kumulierter Bewertungseffekt aus Finanzinstrumenten 1.335 1.751

Anhang 155

Nachfolgende Übersicht zeigt die Entwicklung des Kumulierten Bewertungseffekts aus Finanz-instrumenten im Geschäftsjahr:

Mio. € 2007 2006

Stand 1. Januar 1.751 1.235

Positiver Effekt aus ergebniswirksam berücksichtigten Marktwertschwankungen 36 22

Gewinne und Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten -315 -295

Ergebnisneutrale Marktwertschwankungen -191 832

Bewertungsänderung aus at-Equity-bewerteten Unternehmen 15 -42

Bewertungsänderung aus Cashflow-Hedge-Accounting 39 -1

Stand 31. Dezember 1.335 1.751

Die Bewertungsänderung aus Cashflow-Hedge-Accounting resultiert aus 40 Mio. € direkt im Eigenkapital erfassten Wertänderungen und aus 1 Mio. €, die aus dem Eigenkapital entnommen wurden. Die Beträge der Effekte aus ergebniswirksamer Wertminderung bzw. Wertaufholung sowie das Ergebnis aus dem Abgang von Vermögenswerten spiegeln sich in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung mit umgekehrtem Vorzeichen wider.

Anteile in Fremdbesitz. Die Anteile in Fremdbesitz werden gemäß IAS 1 nicht mehr als separate Bilanzposition, sondern als Unterposition innerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen. Berech-nungen von Eigenkapitalrenditen bleiben hiervon unberührt.

36 Eigenmittel und Risikoaktiva

Die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel setzen sich grundsätzlich aus drei Kategorien zusammen: dem Kernkapitalund dem Ergänzungskapital, die zusammen das haftende Eigenkapital bilden, sowie den Drittrangmitteln. Das Kernkapital beinhaltet das gezeichnete Kapital und die Rück-lagen des Konzerns, hybride Bestandteile sowie weitere Komponenten. Das Ergänzungskapital besteht im Wesentlichen aus dem Genussrechtskapital, längerfristigen nachrangigen Verbind-lichkeiten und Bewertungseffekten aus AfS-Eigenkapitalinstrumenten. Die Ermittlung der zu-sammengefassten Eigenmittel basiert auf dem gemäß den internationalen Rechnungslegungs-standards (IFRS) erstellten Konzernabschluss.

Durch das Inkrafttreten der Solvabilitätsverordnung (SolvV) und die Änderungen des Kredit-wesengesetzes (KWG) zu Beginn des Jahres 2007 werden die Vorschriften nach Basel II umgesetzt. Die Angaben zum 31. Dezember 2007 entsprechen der geänderten Rechtslage; dabei nimmt die Bank für die Bestimmung der Risikoaktiva die Übergangsregelung des § 339 Abs. 9 SolvV in An-spruch. Die zum 31. Dezember 2006 angegebenen Werte entsprechen den Regelungen des Rahmenkonzepts des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ).

156 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Mio. € 31.12.2007 31.12.20061)

Kernkapital 11.234 12.469

darunter: hybride Bestandteile 2.429 2.513

Abzugsposten 311 –

Ergänzungskapital 5.730 6.199

darunter: Genussrechtskapital 2.501 2.755

Nachrangige Verbindlichkeiten 2.944 2.251

Bewertungseffekte aus AfS-Eigenkapitalinstrumenten (davon 45 %) 596 685

übrige Bestandteile – 508

Abzugsposten 311 –

Eigenmittel 16.964 18.668

Risikoaktiva Bankbuch2) 119.477 117.355

Risikoaktiva Handelsbuch 3.638 2.625

Risikoaktiva 123.115 119.980

Kapitalquoten (%)

Kernkapitalquote3) 9,1 10,4

Gesamtkapitalquote 13,8 15,6

1) Gemäß dem Rahmenkonzept zur Kapitaladäquanz des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). 2) Inklusive Adressenausfallrisiken des Handelsbuchs. 3) Berechnet inklusive Risikoaktiva des Handelsbuchs.

Dem haftenden Eigenkapital wurden gemäß § 2 Abs. 1 Konzernüberleitungsverordnung nicht realisierte Bewertungseffekte aus AfS-Eigenkapitalinstrumenten in Höhe von 596 Mio. € (Vor-jahr: 685 Mio. €) zugerechnet. Die Mindesteigenkapitalanforderungen wurden im gesamten Geschäftsjahr eingehalten.

Aufteilung der Risikoaktiva des Bankbuchs nach Anrechnungssätzen:

31.12.2007Mio. € 100 % 70 % 50 % 25 % 20 % 10 % 4 % Gesamt

Risikoaktiva des Bankbuchs 72.821 829 30.600 41 13.751 1.436 – 119.477

darunter: Bilanzaktiva 68.252 829 9.977 4.551 531 – 84.140

Traditionelle außer- bilanzielle Geschäfte 2.006 14.904 41 190 905 – 18.046

Derivative Geschäfte 481 72 – 553

31.12.2006Mio. € 100 % 70 % 50 % 25 % 20 % 10 % 4 % Gesamt

Risikoaktiva des Bankbuchs 71.013 886 30.996 40 12.924 1.496 – 117.355

darunter: Bilanzaktiva 65.511 886 9.359 – 4.090 435 – 80.281

Traditionelle außer-bilanzielle Geschäfte 2.377 – 16.412 40 202 1.061 – 20.092

Derivative Geschäfte – – 112 – 45 – – 157

Anhang 157

37 Sicherheitsleistungen

Der Buchwert aller verpfändeten oder verliehenen Vermögenswerte einschließlich derjenigen, die über die Besicherung von Verbindlichkeiten hinausgehen, in Höhe von 36.085 Mio. € ist in nach-folgender Tabelle dargestellt. Dabei wird nach gestellten Sicherheiten, die ohne Einschränkung für den Sicherungsnehmer verpfändet oder verliehen werden können, und solchen, die ein Siche-rungsnehmer nicht frei verpfänden oder verleihen kann, unterschieden.

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Frei verfügbare gestellte Sicherheiten 29.532 90.211

– Handelsaktiva 29.532 90.211

Eingeschränkt verfügbare gestellte Sicherheiten 6.553 12.891

– Handelsaktiva 4.302 10.637

– Forderungen an Kunden 1.663 1.432

– Finanzanlagen 588 822

Gestellte Sicherheiten insgesamt 36.085 103.102

Die von der Bank gestellten Sicherheiten wurden im Rahmen von standardmäßigen Repo- und Wertpapierleihegeschäften nicht ausgebucht, da die Bank aufgrund des vorab festgelegten Rückkaufspreises im Wesentlichen alle Chancen und Risiken zurückbehält und damit keine Qualifizierung zur Ausbuchung vorliegt.

Darüber hinaus wurden im Rahmen von besicherten Geldmarktgeschäften 40.378 Mio. € (Vor-jahr: 34.311 Mio. €) Sicherheiten in Form von Barunterlegung – sogenannte Cash Collaterals – gestellt.

Der Fair Value erhaltener frei verfügbarer Sicherheiten beträgt 212.100 Mio. € (Vorjahr: 253.913 Mio. €). Davon wurden 155.252 Mio. € (Vorjahr: 154.244 Mio. €) weiterveräußert oder verpfändet. Für diese Sicherheiten besteht eine Rückgabeverpflichtung. Zusätzlich hielten wir im Rahmen von besicherten Geldgeschäften Cash Collaterals in Höhe von 20.419 Mio. € (Vor-jahr: 17.250 Mio. €).

Zum 31. Dezember 2007 sind als Sicherheiten gestellte Wertpapiere mit einem Buchwert von insgesamt 174 Mio. € in Anspruch genommen und bilanziert worden. Diese Wertpapiere wer-den systematisch am Markt platziert.

Die Stellung und Hereinnahme von Sicherheiten erfolgt nach den üblichen Bedingungen im Rahmen von Wertpapierpensions- und -leihgeschäften, bei Derivaten nach den üblichen Be-dingungen von Rahmenverträgen und angeschlossenen Besicherungsanhängen.

Angaben zur Bilanz – Sonstiges

158 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

38 Fremdwährungsvolumina

Mio. € US-$ £ Sonstige 31.12.2007 31.12.2006

Vermögenswerte 136.700 45.065 30.449 212.214 222.035

Verbindlichkeiten 108.114 39.422 32.689 180.225 207.178

Die Beträge stellen jeweils Summen aus Eurogegenwerten der Währungen außerhalb des Euro-raums dar. Die betragsmäßigen Unterschiede resultieren daraus, dass Forderungen und Ver-bindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten, sämtliche Derivategeschäfte hingegen zu Fair Values in die Bilanz eingegangen sind. Eine separate Übersicht über das Volumen unseres Derivategeschäfts gibt die Anhangangabe 42.

Einfluss von Wechselkursveränderungen. Ohne Wechselkursveränderungen wäre die Bilanz-summe um 21 Mrd. € höher (Vorjahr: 15,7 Mrd. € höher) ausgefallen; das Ergebnis nach Steuern wäre um 29 Mio. € höher (Vorjahr: 3 Mio. € höher) ausgefallen.

39 Restlaufzeitengliederung

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere, Forderungen und Verbind-lichkeiten sind in dem Laufzeitraster nach Endfälligkeit bzw. Kündigungsterminen gegliedert. Die Steuerung und Überwachung von Liquiditätsrisiken basiert auf einem internen Modell, das neben den rechtlichen Fälligkeiten auch davon abweichende Annahmen auf Basis statistischer Modelle und Expertenschätzungen berücksichtigt. Weitere Ausführungen zu Liquiditätsrisiken und deren Steuerung und Überwachung enthält der Risikobericht.

31. Dezember 2007

Forderungen Mio. €

bis 3 Monate

> 3 Monate bis 1 Jahr

> 1 Jahr bis 2 Jahre

> 2 Jahre bis 3 Jahre

> 3 Jahre bis 4 Jahre

> 4 Jahre bis 5 Jahre

über 5 Jahre

Gesamt

Befristete Forderungen an Kreditinstitute 69.341 15.347 1.508 963 621 569 980 89.329

Forderungen an Kunden1) 108.907 11.242 7.776 9.014 6.481 8.581 36.210 188.211

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 1.1932) 1.056 1.749 1.898 1.272 3.191 10.359

Insgesamt 178.248 27.782 10.340 11.726 9.000 10.422 40.381 287.899

1) In den Forderungen an Kunden mit einer Restlaufzeit bis drei Monate sind Forderungen in Höhe von 4.219 Mio. € mit unbestimmter Laufzeit enthalten. 2) Inklusive Schuldverschreibungen und anderer festverzinslicher Wertpapiere bis 3 Monate.

Verbindlichkeiten Mio. €

bis 3 Monate

> 3 Monate bis 1 Jahr

> 1 Jahr bis 2 Jahre

> 2 Jahre bis 3 Jahre

> 3 Jahre bis 4 Jahre

> 4 Jahre bis 5 Jahre

über 5 Jahre

Gesamt

Befristete Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 86.871 12.798 1.958 1.140 1.245 1.138 4.017 109.167

Spareinlagen und Bauspareinlagen 865 3.558 50 16 15 7 13 4.524

Andere befristete Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 87.338 7.572 1.657 731 607 884 5.128 103.917

Verbriefte Verbindlichkeiten 13.141 10.307 3.872 2.805 1.183 1.687 1.638 34.633

Nachrangige Verbindlichkeiten 82 431 579 148 579 57 4.391 6.267

Genussrechtskapital 3 900 51 – – – 732 1.686

Insgesamt 188.300 35.566 8.167 4.840 3.629 3.773 15.919 260.194

Unwiderrufliche Kreditzusagen 2.611 9.124 917 4.339 3.215 5.159 12.270 37.635

Die täglich fälligen Gelder von Kreditinstituten in Höhe von 18.982 Mio. € und von Kunden in Höhe von 76.931 Mio. € sind in der Restlaufzeitengliederung der Verbindlichkeiten per 31. De-zember 2007 nicht enthalten.

Anhang 159

31. Dezember 2006

Forderungen Mio. €

bis 3 Monate

> 3 Monate bis 1 Jahr

> 1 Jahr bis 2 Jahre

> 2 Jahre bis 3 Jahre

> 3 Jahre bis 4 Jahre

> 4 Jahre bis 5 Jahre

über 5 Jahre

Gesamt

Befristete Forderungen an Kreditinstitute 97.289 10.852 1.542 913 613 585 1.013 112.807

Forderungen an Kunden1) 111.678 16.819 7.359 6.567 7.963 10.022 36.367 196.775

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 1.4362) 909 1.211 2.061 1.747 3.844 11.208

Insgesamt 208.967 29.107 9.810 8.691 10.637 12.354 41.224 320.790

1) In den Forderungen an Kunden mit einer Restlaufzeit bis drei Monate sind Forderungen in Höhe von 2.375 Mio. € mit unbestimmter Laufzeit enthalten. 2) Inklusive Schuldverschreibungen und anderer festverzinslicher Wertpapiere bis 3 Monate.

Verbindlichkeiten Mio. €

bis 3 Monate

> 3 Monate bis 1 Jahr

> 1 Jahr bis 2 Jahre

> 2 Jahre bis 3 Jahre

> 3 Jahre bis 4 Jahre

> 4 Jahre bis 5 Jahre

über 5 Jahre

Gesamt

Befristete Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 124.742 12.751 1.062 2.115 1.059 1.580 4.217 147.526

Spareinlagen und Bauspareinlagen 988 3.567 58 22 20 9 17 4.681

Andere befristete Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 86.175 6.670 217 1.272 2.526 453 4.044 101.357

Verbriefte Verbindlichkeiten 21.015 8.828 4.918 3.814 1.325 2.751 3.319 45.970

Nachrangige Verbindlichkeiten 404 397 439 507 154 583 3.708 6.192

Genussrechtskapital 5 675 837 – – – 745 2.262

Insgesamt 233.329 32.888 7.531 7.730 5.084 5.376 16.050 307.988

Unwiderrufliche Kreditzusagen 3.404 11.144 2.069 7.165 3.540 6.787 12.235 46.344

Die täglich fälligen Gelder von Kreditinstituten in Höhe von 21.321 Mio. € und von Kunden in Höhe von 85.284 Mio. € sind in der Restlaufzeitengliederung der Verbindlichkeiten per 31. De-zember 2006 nicht enthalten.

160 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

40 Leasingverhältnisse

Die im Konzern ausgewiesenen Forderungen aus Finanzierungsleasing resultieren in erster Linie aus dem Ankauf von Finanzierungsleasingforderungen zum Zweck der Umstrukturierung mit anschließendem externen Verkauf. Als Forderungen aus Finanzierungsleasing sind die Nettoinvestitionswerte in den Forderungen an Kunden enthalten. Die Restlaufzeiten der origi-nären Leasingforderungen stellen sich wie folgt dar:

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Bruttoinvestitionswert

– bis drei Monate 43 52

– über drei Monate bis ein Jahr 111 320

– über ein Jahr bis fünf Jahre 876 1.336

– über fünf Jahre 947 1.036

Bruttoinvestitionswert insgesamt 1.977 2.744

Unrealisierter Finanzertrag

– bis drei Monate 16 24

– über drei Monate bis ein Jahr 79 74

– über ein Jahr bis fünf Jahre 367 314

– über fünf Jahre 297 251

Unrealisierter Finanzertrag insgesamt 759 663

Nettoinvestitionswert

– bis drei Monate 27 28

– über drei Monate bis ein Jahr 32 246

– über ein Jahr bis fünf Jahre 509 1.022

– über fünf Jahre 650 785

Nettoinvestitionswert insgesamt 1.218 2.081

Die Restwerte des gesamten Leasingvermögens waren sowohl im Geschäftsjahr als auch im Vorjahr garantiert. Zum Bilanzstichtag bestand wie im Vorjahr keine Wertberichtigung auf uneinbringliche Leasingforderungen.

Das mit dem Finanzierungsleasing verbundene Geschäft betreibt der Konzern von London und New York aus. Finanziert werden u. a. Flugzeuge, Schiffe, Kommunikations-, Industrie- und Eisenbahnausrüstungen, gewerbliche Immobilien sowie andere Infrastrukturinvestitionen. Es haben keine Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing als Leasingnehmer bestanden, ebenso wird das Operating-Leasing-Geschäft von der Bank als Leasinggeber nicht betrieben.

Als Leasingnehmer wird im Konzern das Operating Leasing im Wesentlichen für die Anmie-tung von Sachanlagen einschließlich Grundstücken und Gebäuden genutzt. Die unter den Sonstigen finanziellen Verpflichtungen ausgewiesenen künftigen Mindestleasingzahlungen für nicht kündbare Operating Leases verteilen sich wie folgt:

Anhang 161

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Bis zu einem Jahr 267 293

Über ein Jahr und bis zu fünf Jahren 820 909

Über fünf Jahre 1.025 1.042

Mindestleasingverpflichtungen aus Operating Leasing 2.112 2.244

darunter: Mindestzahlungen aus nicht kündbaren Untermietverhältnissen 71 33

Von den Leasingverpflichtungen entfallen 2.041 Mio. € (Vorjahr: 2.175 Mio. €) auf Grundstücke und Gebäude; davon sind 250 Mio. € (Vorjahr: 276 Mio. €) bis zu einem Jahr, 778 Mio. € (Vorjahr: 868 Mio. €) nach einem Jahr und bis zu fünf Jahren sowie 1.014 Mio. € (Vorjahr: 1.031 Mio. €) nach mehr als fünf Jahren fällig. Bei den angemieteten Objekten handelt es sich im Wesent-lichen um Filialen und andere im Bankbetrieb genutzte Einrichtungen sowie kommerziell genutzte Flächen. Die Mietverträge sind in der Regel mit festen Laufzeiten zwischen drei und zehn Jahren sowie mit je zwei Verlängerungsoptionen um jeweils fünf Jahre ausgestattet. Preisanpassungsklauseln gibt es in verschiedenen Varianten wie zum Beispiel Staffelmieten oder Indexklauseln.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden im Verwaltungsaufwand 201 Mio. € (Vorjahr: 272 Mio. €) für Mindestleasingzahlungen erfasst und 13 Mio. € (Vorjahr: 28 Mio. €) Zahlungen aus Untermietverhältnissen vereinnahmt; zu bedingten Mietzahlungen lagen keine Sachver-halte vor.

41 Verbriefungsgeschäfte

Bei der Verbriefung von finanziellen Vermögenswerten übertragen wir revolvierend Darlehens-forderungen – im Rahmen genau definierter Kreditportfolios – im Wege eines regresslosen Verkaufs an den Kapitalmarkt (True Sale). Dabei werden die übertragenen Darlehensforderun-gen von den ankaufenden Zweckgesellschaften in Form von Schuldtiteln verbrieft und an Dritte veräußert. Der Dresdner-Bank-Konzern führt diese Geschäfte über die voll konsolidierte Zweck-gesellschaft RCL Securitisation GmbH im Rahmen der True-Sale-Initiative aus. Per 31. Dezem-ber 2007 war dieses Programm mit 3.000 Mio. € (Vorjahr: 3.000 Mio. €) ausgenutzt. Zusätzlich haben wir über synthetische Verbriefungen Kreditrisiken am Markt platziert. Diese betrafen per 31. Dezember 2007 die Promise-K-2006-1-Struktur im Rahmen der KfW-/ Promise-Programme in Höhe von 411 Mio. € (Vorjahr: Promise-K-2006-1 in Höhe von 1.011 Mio. €) sowie die Sigma-1-CLO-2007-Struktur in Höhe von 2.181 Mio. € (Vorjahr: keine).

Die Verbriefungsprogramme sehen in der Regel vor, dass der Forderungsverkäufer einen gerin-gen Teil der Risiken in Form von Abschlägen auf den Kaufpreis der verkauften Forderungen bzw. in anderen Formen der Risikoübernahme zurückbehält. Dieser Zurückbehalt führt gemäß IAS 39/SIC 12 zur Konsolidierung der Zweckgesellschaften RCL Securitisation GmbH und Promise-K 2006-1 GmbH sowie Sigma-1 CLO-2007 Ltd.. Es kommt damit auch nicht zu einer Ausbuchung der verbrieften Forderungen im Dresdner-Bank-Konzern. Sie entfallen auf die Klasse Forderungen an Kunden und sind mit einem Buchwert von insgesamt 5.592 Mio. € ausgewiesen.

162 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

42 Derivategeschäft und Hedge-Accounting

Derivative Finanzinstrumente, die die Übertragung von Markt- und Kreditrisiken zwischen verschiedenen Parteien ermöglichen, leiten ihren Wert u. a. von Zinssätzen und Indizes sowie von Aktien- und Devisenkursen ab. Die wichtigsten derivativen Produkte umfassen Swaps, Zins- und Devisentermingeschäfte, Aktienoptionen und Kreditderivate. Derivate können als standar-disierte Kontrakte an der Börse oder in Form von bilateral ausgehandelten Transaktionen außerbörslich (OTC) abgeschlossen werden.

Die Bank schließt Derivategeschäfte sowohl auf Kundennachfrage als auch im Rahmen des internen Risikomanagements der Handelspositionen und der Aktiv-Passiv-Steuerung ab. Im Kundengeschäft werden Derivate zur individuellen Steuerung des Markt- und Kreditrisikos des Kunden eingesetzt, finden jedoch auch immer mehr Verwendung im Rahmen umfangreicher strukturierter Finanztransaktionen.

Die folgenden Tabellen (jeweils für Handels- und Anlagebuch) weisen die Nominalvolumina nach Restlaufzeiten sowie die positiven und negativen Marktwerte (Fair Values) der abgeschlossenen derivativen Geschäfte aus. Die Nominalbeträge dienen grundsätzlich nur als Referenzgröße für die Ermittlung gegenseitig vereinbarter Ausgleichszahlungen (z. B. Zinsansprüche und/oder –verbindlichkeiten bei Zinsswaps) und repräsentieren damit keine Bilanzforderungen und/oder –verbindlichkeiten.

Die Marktwerte in nachfolgenden Tabellen sind auf Bruttobasis ausgewiesen, d. h. ohne Berück-sichtigung von Nettingeffekten. Der Nettingeffekt für den Bilanzausweis berücksichtigt die Minderung der Verlustrisiken durch Globalverrechnungsverträge und beträgt 19,5 Mrd. € (Vor-jahr: 15,7 Mrd. €).

Im Rahmen von Hedge-Accounting setzt die Bank im Wesentlichen Fair-Value-Hedges zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken bei Krediten, Einlagen und Wertpapieren der Katego-rien Loans/Receivables und Available for Sale sowie Eigenemissionen ein. Hierbei kommen sowohl Sicherungsbeziehungen auf Einzelgeschäftsebene (Micro-Hedges) als auch Hedges auf Portfolioebene (unter Zusammenfassung gleichartiger Aktiva oder Passiva zu einem homo-genen Portfolio) zur Anwendung. Als Sicherungsderivate kommen im Wesentlichen Plain-Vanilla-Zinsswaps zum Einsatz.

Die folgende Darstellung zeigt die Nettogewinne und -verluste aus Sicherungsderivaten und abgesicherten Grundgeschäften bei Fair-Value-Hedges.

Fair-Value-Hedges 2007 2006 Mio. € Sicherungs-

derivateGesicherte

Grund-geschäfte

Summe Sicherungs-derivate

Gesicherte Grund-

geschäfte

Summe

Gewinne/Verluste -137 138 1 -90 99 9

In ausgewählten Fällen nutzt die Bank Cashflow-Hedges, um Zahlungsströme variabel verzins-licher Aktiva (Grundgeschäfte) mittels Zinsswaps abzusichern. Bei den Grundgeschäften han-delt es sich um Kredite mit einem Nominalvolumen von 2,4 Mrd. €, monatlich liborbasierter Zinseinnahme und einer Laufzeit bis Juni/Juli 2010. Zusätzlich dokumentiert die Bank für

Anhang 163

Investitionen in ausgewählte Tochtergesellschaften Hedge-Beziehungen bezüglich der „Absi-cherung von Wechselkursrisiken aus Investitionen in wirtschaftlich selbstständige ausländi-sche Teileinheiten“ mittels Devisentermingeschäften. Die ergebniswirksam im Handels-ergebnis erfassten Ineffektivitäten betrugen bei Cashflow-Hedges wie im Vorjahr 1 Mio. € und bei der Wechselkurssicherung in Nettoinvestitionen wie im Vorjahr weniger als 1 Mio. €.

Das Anlagebuch enthält gemäß strikter Auslegung des IAS 39 nur anerkannte Hedge-Bezie-hungen. In nachfolgenden Tabellen stellen wir die Hedge-Accounting-Derivate nach Deri-vatearten sowie nach Hedge-Kategorien dar.

Derivatearten Nominalvolumina/Fälligkeit Gesamt Gesamt Positive Negative Mio. €

bis 1 Jahr > 1 Jahrbis 5 Jahre

über5 Jahre

2007 2006 Fair Values

FairValues

Zinsbezogene Derivate Zinsswaps (IRS) 127 4.987 4.972 10.086 11.704 289 112Währungsbezogene Derivate Devisentermingeschäfte 147 – – 147 – 2 7Insgesamt 274 4.987 4.972 10.233 11.704 291 119

darunter: Produkte EUR 97 95Produkte USD 186 22Produkte JPY 1 2

Hedge-Kategorien Nominalvolumina/Fälligkeit Gesamt Gesamt Positive Negative Mio. €

bis 1 Jahr > 1 Jahrbis 5 Jahre

über5 Jahre

2007 2006 Fair Values

FairValues

Fair-Value-Hedges 127 3.385 4.972 8.484 9.914 276 103

Cashflow-Hedges – 1.602 – 1.602 1.790 13 9

Net-Investment-Hedges 147 – – 147 – 2 7

Insgesamt 274 4.987 4.972 10.233 11.704 291 119

164 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Derivategeschäft – Handelsbuch Nominalvolumina/Fälligkeit Gesamt Gesamt Positive NegativeMio. € bis 1 Jahr > 1 Jahr

bis 5 Jahreüber

5 Jahre2007 2006 Fair

Values Fair

ValuesZinsbezogene Derivate 1.688.626 1.274.626 1.322.437 4.285.689 3.829.533 46.224 45.621OTC-Produkte

– FRAs 53.445 4.706 – 58.151 122.708 43 33– Zinsswaps 1.049.290 1.165.926 1.248.471 3.463.687 3.350.248 42.797 41.387

– Festsatzswaps 339 7.581 2.049 9.969 1.597 162 95– Basisswaps 4.055 12.488 15.919 32.462 34.255 1.048 397– Zinsswaps (IRS) 1.044.896 1.145.857 1.230.503 3.421.256 3.314.396 41.587 40.895

– Zinsoptionen: Käufe 10.845 33.461 27.697 72.003 85.082 1.131 –– Zinsoptionen: Verkäufe 22.984 48.185 40.901 112.070 113.298 – 2.367– Sonstige Zinskontrakte 3.724 1.107 5.339 10.170 12.199 820 579

Börsengehandelte Produkte – Zinsfutures 89.404 20.876 29 110.309 116.089 1 1– Zinsoptionen: Käufe 200.879 334 – 201.213 14.415 1.432 –– Zinsoptionen: Verkäufe 258.055 31 – 258.086 15.494 – 1.254

Währungsbezogene Derivate 740.533 94.356 28.510 863.399 684.012 13.495 12.521OTC-Produkte

– Devisentermingeschäfte 473.107 17.358 478 490.943 370.140 6.356 6.134– Cross-Currency Swaps 24.579 44.794 24.042 93.415 95.563 4.128 3.203– Devisenoptionen: Käufe 122.977 15.492 2.852 141.321 115.734 2.977 –– Devisenoptionen: Verkäufe 115.854 15.184 1.138 132.176 100.080 – 3.165– Sonstige Devisenkontrakte 39 – – 39 – – 0

Börsengehandelte Produkte – Devisenfutures 2.895 1.410 – 873 1.773 21 15– Devisenoptionen: Käufe 785 88 – 4.305 471 13 –– Devisenoptionen: Verkäufe 297 30 – 327 251 – 4

Aktien-/indexbezogene Derivate 205.125 155.311 18.026 378.462 351.889 18.548 19.412OTC-Produkte

– Aktien-/Indexswaps 15.584 8.119 4.531 28.234 42.029 1.046 1.246– Aktien-/Indexoptionen: Käufe 52.751 36.566 4.598 93.915 100.495 11.303 –– Aktien-/Indexoptionen: Verkäufe 51.233 47.472 4.715 103.420 104.307 – 12.101– Sonstige Aktien-/Indexkontrakte 6 4 15 25 951 2 117

Börsengehandelte Produkte – Aktien-/Indexfutures 8.663 43 – 8.706 9.152 – –– Aktien-/Indexoptionen: Käufe 36.173 31.653 2.160 69.986 44.656 6.197 –– Aktien-/Indexoptionen: Verkäufe 40.715 31.454 2.007 74.176 50.299 – 5.948

Kreditderivate 63.827 835.951 253.733 1.153.511 907.031 11.957 11.850Credit Default Swaps

– Sicherungsnehmer 25.022 420.158 126.894 572.074 432.199 10.493 929– Sicherungsgeber 31.955 411.017 125.586 568.558 463.313 1.034 10.064

Total Return Swaps – Sicherungsnehmer 4.625 4.289 1.153 10.067 6.966 5 840– Sicherungsgeber 2.225 487 100 2.812 4.553 425 17

Sonstige Derivate 14.825 6.235 269 21.329 21.470 1.289 1.248OTC-Produkte

– Edelmetallderivate 11.899 3.214 87 15.200 11.890 735 665– Sonstige Kontrakte 1.188 2.562 182 3.932 7.642 554 583

Börsengehandelte Produkte – Futures 1.738 459 0 2.197 1.938 – –– Optionen: Käufe – – – – – – –– Optionen: Verkäufe – – – – 0 – –

Insgesamt 2.712.936 2.366.479 1.622.975 6.702.390 5.793.935 91.513 90.652

darunter: Produkte EUR 58.253 57.811Produkte USD 17.734 18.186Produkte GBP 6.587 6.549Produkte JPY 4.409 4.156

Anhang 165

43 Eventualverbindlichkeiten und Andere Verpflichtungen

Zu den Eventualverbindlichkeiten und Anderen Verpflichtungen zählen Finanzgarantien, un-widerrufliche Kreditzusagen und sonstige Verbindlichkeiten.

Finanzgarantien umfassen Verträge, bei denen die Bank als Garantiegeber zur Leistung be-stimmter Zahlungen verpflichtet ist, um Garantienehmer für Verluste zu entschädigen, die dadurch entstehen, dass ein bestimmter Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen nach den ursprünglichen oder geänderten Vertragsbedingungen der Schuldinstrumente nicht fristge-mäß nachkommt. Unwiderrufliche Kreditzusagen beinhalten feste Verpflichtungen zur Bereit-stellung eines Kredits zu bereits festgelegten Bedingungen. Zu den sonstigen Verbindlichkeiten gehören Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften sowie Haftungsver-pflichtungen aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten.

Der Konzern ermöglicht seinen Kunden durch Kreditfazilitäten schnellen Zugriff auf Gelder, die von den Kunden zur Erfüllung ihrer kurzfristigen Verpflichtungen sowie der langfristigen Fi-nanzierungsbedürfnisse benötigt werden. Die Kreditfazilitäten können in unterschiedlicher Form bereitgestellt werden: Bürgschaften, mit denen der Konzern die Rückzahlung eines von einem Kunden bei einem Dritten aufgenommenen Kredits garantiert; Stand-by Letters of Cre-dit, durch die die Kreditwürdigkeit erhöht wird und der Kunde seine Außenhandelsfinanzie-rung zu niedrigeren Kosten vornehmen kann; Dokumentenakkreditive für Zahlungen im Au-ßenhandel, die im Namen eines Kunden erfolgen und dem Konzern später erstattet werden; die Stand-by-Fazilitäten für kurzfristige Schuldtitel und auf revolvierender Basis begebene Schuld-titel, mit denen Kunden bei Bedarf Geldmarktpapiere oder mittelfristige Schuldtitel begeben können, ohne jedesmal das übliche Emissionsprozedere zu durchlaufen. Die Erträge aus Bürg-schaften werden im Provisionsergebnis erfasst, und die Höhe wird durch Anwendung verein-barter Sätze auf den Nominalbetrag der Bürgschaften bestimmt.

Gegebenenfalls dienen Sicherheiten für das Gesamtobligo von Kunden aus Krediten und Avalen. Daneben gibt es Unterbeteiligungen Dritter zu unwiderruflichen Kreditzusagen und Avalen.

Die in der folgenden Tabelle genannten Zahlen wären nur im Falle der vollständigen Ausnut-zung der Fazilitäten durch sämtliche Kunden und den darauf folgenden Zahlungsverzug aller – unter der Voraussetzung, dass keine Sicherheiten vorhanden sind – abzuschreiben. Tatsächlich verfällt jedoch der weitaus größte Teil dieser Verpflichtungen, ohne in Anspruch genommen zu werden. Insofern sind diese Beträge nicht repräsentativ für die Risikoeinschätzung, das tat-sächliche künftige Kreditengagement oder daraus erwachsende Liquiditätserfordernisse. Viel-mehr werden im internen Liquiditätsrisikomodell für verschiedene Szenarios unterschiedliche Annahmen zur Ziehungswahrscheinlichkeit dieser Verpflichtungen getroffen. Weitere Infor-mationen zum Kreditrisiko aus Finanzgarantien bzw. unwiderruflichen Kreditzusagen sowie zu Liquiditätsrisiken und deren Steuerung und Überwachung enthält der Risikobericht.

Außerbilanzielles Geschäft

166 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 18.683 18.632

– Kreditbürgschaften 634 1.186

– Sonstige Bürgschaften und Gewährleistungen 15.656 15.275

– Akkreditive 2.393 2.171

– Akkreditiveröffnungen 838 852

– Akkreditivbestätigungen 1.555 1.319

Eventualverbindlichkeiten 18.683 18.632

Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften 2 3

Unwiderrufliche Kreditzusagen 37.635 46.344

– Buchkredite 33.929 35.121

– Stand-by-Fazilitäten 1.635 8.930

– Avalkredite 1.604 1.765

– Wechseldiskontkredite 64 64

– Hypothekendarlehen/Kommunalkredite 403 464

Andere Verpflichtungen 37.637 46.347

Von den unwiderruflich zugesagten Krediten sind 1.707 Mio. € (Vorjahr: 850 Mio. €) mit einem fest zugesagten Zinssatz verbunden.

44 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Verpflichtungen aus Miet-, Pacht-, Leasingverträgen1) 2.377 2.327

Verpflichtungen aus begonnenen Investitionsvorhaben 203 133

Einzahlungsverpflichtungen und Mithaftungen 155 151

Sonstiges 60 59

Sonstige finanzielle Verpflichtungen 2.795 2.670

1) Siehe Anhangangabe 40.

Einzahlungsverpflichtungen für Aktien, Anleihen und sonstige Anteile beliefen sich auf 26 Mio. € (Vorjahr: 22 Mio. €), die Mithaftungen gemäß § 24 GmbH-Gesetz betrugen 130 Mio. € (Vorjahr: marginal), und die Nachhaftung nach Abspaltung gemäß § 133 UmwG lag bei 132 Mio. € (Vorjahr: 129 Mio. €).

Die Liquiditäts-Konsortialbank GmbH (LIKO) ist ein 1974 gegründetes Kreditinstitut und hat zum Ziel, deutschen Banken in Liquiditätsschwierigkeiten finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Die Geschäftsanteile sind zu 30 % im Eigentum der Bundesbank, der Rest der Geschäfts-anteile verteilt sich auf andere deutsche Banken und Bankenverbände. Die Gesellschafter ha-ben für die finanzielle Ausstattung der LIKO 200 Mio. € zur Verfügung gestellt. Die Beteiligung des Dresdner-Bank-Konzerns beläuft sich auf 12,1 Mio. € (6,07 %). Der Dresdner-Bank-Konzern haftet bedingt für Nachschussverpflichtungen gegenüber der LIKO bis zu einer Höhe von 60,7 Mio. € (6,07 %). Daneben bestehen gemäß § 5 Abs. 4 des Gesellschaftsvertrags der LIKO Mithaftungen für die Dresdner Bank, die dann auftreten, wenn andere Gesellschafter ihren Verpflichtungen zur Leistung von Nachschusszahlungen nicht nachkommen. Soweit Mithaf-tungen bestehen, ist die Bonität der Mitgesellschafter in allen Fällen zweifelsfrei.

Anhang 167

Bei den Beteiligungen des Konzerns an der AZ-Aiolos Vermögensverwaltungsgesellschaft OHG, München, der Lofra GmbH Co. KG, Frankfurt am Main, und der Reuschel & Co. Kommandit-gesellschaft, München, besteht aufgrund der Rechtsform der Gesellschaften bzw. der Gesell-schafterstellung der Dresdner Bank AG unbeschränkte Haftung. Auch in diesen Fällen ist die Bonität unserer Mitgesellschafter zweifelsfrei.

Bei den beiden geschlossenen Immobilienfonds MERKUR Grundstücks-Gesellschaft Objekt Berlin Lange Straße KG, Grünwald, und KALMUS Grundstücks-Gesellschaft Objekt Erfurt KG, Grünwald, hat die Dresdner Bank AG jeweils eine unwiderrufliche Freistellungserklärung gegenüber der Kommanditgesellschaft Allgemeine Leasing GmbH & Co. (KGAL), Grünwald, abgegeben, die bestimmte Andienungsrechte gegenüber der KGAL abdeckt.

Zudem ist die Dresdner Bank Mitglied des Einlagensicherungsfonds, durch den bis zu einem gewissen Betrag Verbindlichkeiten gegenüber Gläubigern gedeckt werden. Als Mitglied des Einlagensicherungsfonds, der selbst Gesellschafter der LIKO ist, ist die Dresdner Bank zu-sammen mit den anderen Mitgliedern des Fonds gesondert haftbar für zusätzliche Kapital-leistungen, maximal in Höhe des Jahresbeitrags der Dresdner Bank. Für das Jahr 2007 ist von der Dresdner Bank einschließlich Tochtergesellschaften eine Umlage in Höhe von 27 Mio. € (Vorjahr: 24 Mio. €) erhoben worden.

Gemäß § 5 Abs. 10 des Statuts für den Einlagensicherungsfonds haben wir uns verpflichtet, den Bundesverband deutscher Banken e. V. von etwaigen Verlusten freizustellen, die durch Maß-nahmen zugunsten von in unserem Mehrheitsbesitz stehenden Kreditinstituten anfallen.

Bei Tochterunternehmen im Sinne von § 290 Abs. 1 und 2 HGB, die das Bankgeschäft betreiben oder das Bankgeschäft ergänzende Funktionen wahrnehmen, trägt die Dresdner Bank AG, von politischen Risiken abgesehen, im Rahmen ihrer Anteilsquote dafür Sorge, dass diese Gesell-schaften ihre Verpflichtungen erfüllen können.

45 Treuhandgeschäfte

Die nachstehende Tabelle zeigt das Volumen der Treuhandgeschäfte, die nicht in der Bilanz ausgewiesen sind:

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Forderungen an Kreditinstitute 2.030 1.956

Forderungen an Kunden 959 1.205

Finanzanlagen 564 729

Treuhandvermögen1) 3.553 3.890

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 655 870

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 2.898 3.020

Treuhandverbindlichkeiten 3.553 3.890

1) Hierin sind 1.554 Mio. € (Vorjahr: 1.964 Mio. €) Treuhandkredite enthalten.

168 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

46 Fair Values und Buchwerte von Finanzinstrumenten nach IFRS-7-Klassen

Zu den Finanzinstrumenten der nachfolgenden Tabelle zählen bilanzierte und nicht bilanzier-te finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Anwendungsbereich von IFRS 7. Die bei der Bildung von Klassen angewandten Kriterien sind in den Grundlagen der Rechnungs-legung dargestellt.

Klassen von Finanzinstrumenten der Aktivseite 31.12.2007 31.12.2006 Mrd. € Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value

Barreserve 6,6 6,6 5,2 5,2

Handelsaktiva 159,7 159,7 176,9 176,9

Der Fair-Value-Option zugeordnete finanzielle Vermögenswerte 8,6 8,6 6,0 6,0

Forderungen an Kreditinstitute 113,2 112,8 145,3 145,3

Forderungen an Kunden1) 187,0 186,1 194,7 194,9

Forderungen aus Finanzierungsleasing 1,2 1,2 2,1 2,1

Finanzanlagen2) 13,5 13,5 14,7 14,7

Nicht auf einem aktiven Markt gehandelte finanzielle Vermögenswerte (zu Anschaffungskosten bewertet) 0,1 0,1 0,2 0,2

Zinsabgrenzung3) 3,3 3,3 2,7 2,7

Positive Marktwerte aus Sicherungsderivaten gemäß IAS 393) 0,3 0,3 0,4 0,4

Summe 493,5 492,2 548,2 548,4

1) Ohne Leasingforderungen. 2) Ohne fremdgenutzte Grundstücke und Gebäude sowie ohne zu Anschaffungskosten bewertete Finanzinstrumente. 3) Enthalten in den Sonstigen Aktiva (siehe Anhangangabe 22).

Klassen von Finanzinstrumenten der Passivseite 31.12.2007 31.12.2006 Mrd. € Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value

Handelspassiva 119,0 119,0 115,0 115,0

Der Fair-Value-Option zugeordnete finanzielle Verbindlichkeiten 2,3 2,3 0,9 0,9

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 128,1 128,0 168,8 168,6

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 185,4 184,4 191,3 190,8

Verbriefte Verbindlichkeiten 34,6 34,6 46,0 45,9

Nachrangige Verbindlichkeiten 6,3 6,3 6,2 6,5

Genussrechtskapital 1,7 1,6 2,3 2,4

Zinsabgrenzung1) 3,4 3,4 2,6 2,6

Negative Marktwerte aus Sicherungsderivaten gemäß IAS 391) 0,1 0,1 0,1 0,1

Summe 480,9 479,7 533,2 532,8

Finanzgarantien2) 0,1 0,1 0,1 0,1

Unwiderrufliche Kreditzusagen2) 0,1 0,1 0,1 0,1

1) Enthalten in den Sonstigen Passiva (siehe Anhangangabe 32). 2) Siehe Anhangangabe 43.

Als Fair Value bezeichnet man den Betrag, zu dem ein Finanzinstrument zwischen sachver-ständigen, vertragswilligen und unabhängigen Parteien, die nicht unter Handlungszwang stehen, gehandelt werden kann. Der Fair Value wird am besten durch einen Marktwert ausge-drückt, soweit ein Marktpreis zur Verfügung steht.

Für die Mehrzahl der Finanzinstrumente, hauptsächlich für Kredite, Einlagen und nicht börsen-gängige Derivate, stehen Marktpreise nicht unmittelbar zur Verfügung, da es keine organisier-ten Märkte gibt, an denen diese Instrumente gehandelt werden. Für diese Instrumente erfolgte die Ermittlung des Fair Values unter Anwendung finanzmathematisch anerkannter Bewer-tungsverfahren mit aktuellen Marktparametern. Zur Anwendung kamen insbesondere die Barwertmethode und Optionspreismodelle. Der Fair Value ist demnach ein stichtagsbezogener

Ergänzende Angaben

Anhang 169

Modellwert, der nur als Indikator für einen beim künftigen Verkauf realisierbaren Wert heran-gezogen werden kann. Dabei werden angemessene Bewertungsanpassungen vorgenommen, z. B. für Modellrisiken.

Täglich fällige Finanzinstrumente. Täglich fällige Finanzinstrumente wurden mit ihrem Nomi-nalwert berücksichtigt. Zu diesen Instrumenten zählen die Barreserve sowie Kontokorrent-kredite bzw. Sichteinlagen der Klassen Forderungen an Kreditinstitute und Kunden bzw. Ver-bindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden.

Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Der Konzern bilanziert Handelsaktiva/-passiva, einschließlich Schuldtitel, Aktien, derivative Finanzinstrumente und Devisengeschäfte, zum Fair Value, wie auch die der Fair-Value-Option zugeordneten finanziellen Vermögenswerte/Verbindlichkeiten. Die Methoden der Fair-Value-Ermittlung bei solchen Finanzinstrumenten, die nicht an einem aktiven Markt gehandelt wer-den, sind in den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden beschrieben.

Day-One-P&L. Die aggregierte Differenz zwischen Transaktionspreis und Modellwert, der nicht ausschließlich auf beobachtbaren Marktdaten basiert (die sogenannte „Day-One-P&L“), betrifft erfolgswirksam zum Fair Value bewertete Handelsaktiva; der Betrag entwickelte sich wie folgt:

Mio. € 2007 2006

Bestand zum 1. Januar 42 42

Erfolgsneutrale Zuführungen 2 22

Erfolgswirksame Auflösungen 16 22

Bestand zum 31. Dezember 28 42

Forderungen und Verbindlichkeiten. Für Kredite und Einlagen stehen Marktpreise nicht unmit-telbar zur Verfügung, da es keine organisierten Märkte gibt, an denen diese Instrumente ge-handelt werden. Für diese Instrumente erfolgte die Ermittlung des Fair Values unter Anwen-dung finanzmathematisch anerkannter Bewertungsverfahren mit aktuellen Marktparametern. Zur Anwendung kam insbesondere die Barwertmethode. Der Fair Value ist ein stichtagsbezo-gener Modellwert, der nur als Wertindikator zu interpretieren ist. Bei Forderungen wurden für die Ermittlung der Marktwerte die zukünftigen vertraglich festgelegten Zahlungsströme be-rechnet und mit den geeigneten Marktzinsen diskontiert. Der unterschiedlichen Bonität von Unternehmen und Institutionen wurde durch eine risikogerechte Adjustierung der Diskontie-rungssätze Rechung getragen. Die risikogerechten Zinssätze zur Diskontierung wurden anhand beobachteter Kapitalmarktsätze ermittelt; für die Bestimmung kreditnehmerspezifischer Zins-sätze wurden nach Möglichkeit individuelle Zinskurven herangezogen. Bei Krediten an Privat-kunden berücksichtigte der Diskontierungssatz sämtliche Kostenkomponenten, wie z. B. Refi-nanzierungskosten, Kreditausfallkosten, Kapitalkosten und Bearbeitungskosten. Bei Krediten mit optionalen Komponenten wurden diese Komponenten mithilfe von Optionspreismodellen bewertet und flossen in die Fair-Value-Berechnung mit ein.

Für Einlagen, die nicht täglich fällig sind, wird der Zeitwert der Zahlungsströme mithilfe finanz-mathematischer Methoden berechnet. Als Diskontierungssatz wird für diese Einlagen der Swapsatz unter Banken verwendet.

Bei der Veräußerung von Forderungen an Kreditinstitute zum Buchwert in Höhe von 103 Mio. € (Vorjahr: 37 Mio. €) wurde ein Verlust von 1 Mio. € (Vorjahr: Gewinn von 1 Mio. €) realisiert und bei der Veräußerung von Forderungen an Kunden zum Buchwert von 154 Mio. € (Vorjahr: kei-ne) ein Verlust von 6 Mio. €. Die Rückführung von verbrieften Verbindlichkeiten zum Buchwert

170 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

in Höhe von 1.450 Mio. € (Vorjahr: 2.462 Mio. €) führte zu einem Realisierungsgewinn von 17 Mio. € (Vorjahr: 22 Mio. € Verlust).

Finanzanlagen. Wertpapiere der Finanzanlagen werden gemäß IAS 39 als Available-for-Sale-Finanzinstrumente klassifiziert und mit dem Fair Value bewertet. Darüber hinaus wurden in Anhangangabe 19 Wertpapiere, die zu Anschaffungskosten bewertet werden, dargestellt.

Langfristige verbriefte Verbindlichkeiten und Nachrangkapital. Die Bewertung von Verbrieften Verbindlichkeiten, Nachrangigen Verbindlichkeiten und Genussrechtskapital wird auf der Basis quotierter Marktpreise vorgenommen, sofern diese vorhanden sind, und berücksichtigt verschiedene Faktoren, u. a. die aktuellen Marktzinsen und das Kreditrating des Konzerns. Sind keine Preisquotierungen erhältlich, werden die Marktwerte durch finanzmathematische Be-wertungen ermittelt.

Leasingforderungen und Leasingverbindlichkeiten. Finanzielle Vermögenswerte und Verbind-lichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen werden nach IAS 17 bewertet. Aufgrund des für die Bank eher kürzerfristigen Charakters dieser Vermögenswerte wird der Fair Value aus Nettoinvestitionswert und erwarteten Zwischenergebnissen bestimmt.

Finanzgarantien und unwiderrufliche Kreditzusagen. Die Buchwerte der Rückstellungen für her-ausgelegte Finanzgarantien und unwiderrufliche Kreditzusagen werden auf Basis künftiger erwarteter Barinanspruchnahmen berechnet. Erwartete Zahlungseingänge aus der Sicherhei-tenverwertung werden dabei berücksichtigt. Bei der Barwertermittlung von Finanzgarantien wird die zukünftig erwartete Inanspruchnahme mit dem Durchschnittssatz für Kontokorrent-inanspruchnahmen abgezinst, bei Kreditzusagen mit dem vertraglichen Zinssatz. Die so ermit-telten Barwerte repräsentieren zugleich den beizulegenden Zeitwert.

47 Sonstige Angaben zu Finanzinstrumenten nach IFRS 7

Nettogewinne und Nettoverluste aus Finanzinstrumenten der Bewertungskategorien nach IAS 39. Die in den nachstehenden Tabellen enthaltenen Werte decken Anforderungen gemäß IFRS 7 ab. Sie repräsentieren keine Ergebnisdarstellung, die das Management zur Unternehmenssteu-erung einsetzt. Die zur Steuerung verwendeten Aufwands- und Ertragsstrukturen werden viel-mehr in den Anhangangaben zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung und im Lagebericht (Kapitel „Konzernergebnis“) dargestellt. In der folgenden Tabelle werden für die Bewertungskategorien der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach IAS 39 die Nettogewinne bzw. Nettoverluste angegeben.

Mio. € 2007 2006

Nettoergebnisse aus

– Handelsaktiva und Handelspassiva -360 1.031

– der Anwendung der Fair-Value-Option -43 27

– zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 505 340

darunter: erfolgswirksam dem Eigenkapital entnommen 505 340

erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst – –

– Krediten und Forderungen 91 -9

– Anderen finanziellen Verbindlichkeiten 16 -22

Die Nettogewinne und -verluste aus den Handelsaktiva und Handelspassiva und aus der An-wendung der Fair-Value-Option umfassen realisierte Veräußerungsergebnisse sowie Bewer-tungsergebnisse aus Wertminderungen und Wertaufholungen; Zinsen und Dividenden sind

Anhang 171

nicht enthalten. Die jeweiligen Nettoergebnisse aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten, Krediten und Forderungen sowie aus anderen finanziellen Verbindlichkei-ten setzen sich im Wesentlichen aus Realisierungs- und Bewertungsergebnissen zusammen; Zinsen oder Dividenden sind nicht enthalten.

Die Gesamtzinserträge und -aufwendungen für finanzielle Vermögenswerte und Verbindlich-keiten, die nicht als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten eingestuft sind, stellen sich wie folgt dar:

Mio. € 2007 2006

Zinserträge aus Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 17.353 15.091

Zinserträge aus AfS-Finanzinstrumenten 609 523

Gesamtzinserträge 17.962 15.614

Zinsaufwendungen aus Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 15.174 13.123

Zinsaufwendungen aus anderen finanziellen Verbindlichkeiten 2.670 2.759

Gesamtzinsaufwendungen 17.844 15.882

Maximales Kreditrisiko. Die maximale Kreditrisikoexposition gemäß IFRS 7 – ohne Berücksichtigung von Sicherheiten oder sonstigen Kreditverbesserungen – entspricht den Buchwerten der betreffen-den bilanziellen Vermögenswerte je Klasse, bei unwiderruflichen Kreditzusagen und Finanzgaran-tien den Nominalwerten. In nachfolgender Tabelle sind die Buch- bzw. Nominalwerte der mit einem potenziellen Adressenausfallrisiko behafteten Finanzinstrumente zusammengefasst:

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere unter

– Handelsaktiva 52.341 76.916

– der Fair-Value-Option zugeordnete finanzielle Vermögenswerte 5.253 4.593

– Available for Sale-Finanzanlagen 10.359 11.208

Forderungen an Kreditinstitute1) 113.555 145.704

Forderungen an Kunden1) 189.622 197.050

Positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten

– Handelsaktiva 72.043 65.358

– Sicherungsderivate gemäß IAS 39 291 441

Unwiderrufliche Kreditzusagen 37.635 46.344

Finanzgarantien 18.683 18.632

1) Inklusive der Fair-Value-Option zugeordnete Forderungen.

Die in obiger Tabelle aufgeführten Beträge zur maximalen Kreditrisikoexposition sind nicht Ge-genstand der internen Risikosteuerung, da das Management von Kreditrisiken auch Sicherheiten, Ausfallwahrscheinlichkeiten sowie andere ökonomische Faktoren berücksichtigt. Insofern sind diese Beträge nicht repräsentativ für die tatsächliche Risikoeinschätzung. Weitere Informationen zum Kreditrisiko aus Adressenrisiken enthält der Risikobericht, insbesondere gemäß IFRS 7.36 eine Beschreibung der als Wertpapier gehaltenen Sicherheiten und anderer Kreditverbesserun-gen sowie Angaben zur Qualität der normalen Kreditrisiken, außerdem zu neu verhandelten Krediten. Darüber hinaus informiert der Risikobericht gemäß IFRS 7.37 über Altersstruktur und Wertminderungen.

Darüber hinaus finden sich Angaben gemäß IFRS 7.16 (Wertberichtigungskonto) in Anhang-angabe 18, gemäß IFRS 7.20 (e) (Wertminderungen) in den Anhangangaben 08 und 19. Erläute-rungen gemäß IFRS 7.13 (nicht für eine Ausbuchung infrage kommende Transfers) sind in den Grundlagen der Rechnungslegung sowie in den Anhangangaben 37 und 41 enthalten.

172 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

48 Angaben zu den Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen

Das Aktienkapital der Dresdner Bank AG wird mittelbar zu 100 % von der Allianz SE gehalten; wir klassifizieren sowohl die Allianz SE als auch diejenigen Unternehmen, die das Aktienkapital der Dresdner Bank AG direkt halten, als Mutterunternehmen. Als sonstige nahe stehende Unterneh-men im Sinne des IAS 24 gelten die übrigen konsolidierten Unternehmen des Allianz Konzerns sowie sonstige nicht konsolidierte verbundene Unternehmen der Dresdner Bank. Darüber hinaus zählen Beteiligungsunternehmen sowie assoziierte Unternehmen und Joint Ventures zu den nahe stehenden Unternehmen. Als nahe stehende natürliche Personen und Mitglieder des Mana-gements in Schlüsselpositionen sehen wir die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats an.

Die Gesellschaften des Dresdner-Bank-Konzerns unterhalten vielfältige geschäftliche Beziehun-gen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen. Diese Beziehungen beinhalten im Wesentli-chen typische Bankprodukte und Finanzdienstleistungen wie Einlagen-, Kredit- und Geldmarkt-geschäft, Depotgeschäft, Handelsgeschäft, Zahlungsverkehr, Kontoführung sowie Vermittlung von Versicherungs- und Bankprodukten. Im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wer-den Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen zu marktüblichen Bedingungen und Konditionen abgeschlossen.

Der Dresdner-Bank-Konzern steht mit Unternehmen des Allianz Konzerns durch die wechselseitige Vermittlung von Versicherungs- und Bankdienstleistungen in partnerschaftlichem Leistungsaus-tausch. Darüber hinaus stehen sich die Unternehmen gegenseitig als Dienstleister zur Verfügung.

Im Juli 2007 haben wir von der Allianz 40.809.084 Stück eigene Aktien zum Preis von 1.150 Mio. € erworben, wodurch sich der Bestand der im Umlauf befindlichen Aktien auf 537.257.149 Stück reduzierte.

Im Rahmen einer Neuordnung des Immobilienportfolios des Allianz Konzerns haben wir im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2007 ein Portfolio von 54 fremdgenutzten Grundstücken und Gebäu-den auf die Allianz SE übertragen. Die Immobilien waren in einem Immobilienfonds gebündelt, dessen sämtliche Anteilsscheine die Dresdner Bank AG hielt. Die Fondsanteile wurden für rund 1 Mrd. € an die Allianz verkauft. Die Kaufpreisfinanzierung wurde von der Dresdner Bank zu markt-gerechten Konditionen gestellt und wird unter den Forderungen an Kunden ausgewiesen.

Die Dresdner Bank AG hat im September 2007 eine nachrangige Namensschuldverschreibung in Höhe von 1 Mrd. € begeben, die von der Allianz SE gezeichnet wurde. Die Namensschuldver-schreibung hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Die Verzinsung ist marktgängig und beträgt Ein-Monats-Euribor plus 1,01 %. Der Ausweis erfolgt unter den Nachrangigen Verbindlichkeiten.

Im Mai 2007 haben wir von der RAS International N. V. über unsere Tochtergesellschaft Dresdner Holding B. V. rund 24 Mio. Aktien der Banco Popular Español zum Börsenwert erworben.

Im ersten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres hat unsere at-Equity-bewertete Beteili-gung KGAL (Kommanditgesellschaft Allgemeine Leasing GmbH & Co.) ihre Beteiligungen an der ASL Auto Service Leasing GmbH sowie an der Disko-Gruppe verkauft. Aus dieser Transaktion resultierte ein steuerfreier Ertrag in Höhe von 186 Mio. €.

Mit der französischen Cetelem S. A. betreiben wir die Dresdner-Cetelem Kreditbank GmbH als Joint Venture im Konsumentenkreditgeschäft. Der Anteil der Dresdner Bank beträgt 49,9 %, wobei wir uns vertraglich verpflichtet haben, die geschäftliche Entwicklung durch Einschüsse in die

Anhang 173

Kapitalrücklage des Joint Ventures bis zum Jahr 2010 zu begleiten. Aus dieser Verpflichtung kön-nen bis 2010 noch 28 Mio. € abgerufen werden.

Die Dresdner Bank AG hat im Jahr 2006 ein Treuhandvermögen in Form eines sogenannten Contractual Trust Arrangements (CTA) etabliert und mit Vermögenswerten in Höhe von 1,9 Mrd. € zur Absicherung der arbeitgeberfinanzierten Direktzusagen dotiert. Das Vermögen ist vom Betriebsvermögen der Dresdner Bank AG separiert und dient ausschließlich für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses zugunsten der Arbeitnehmer. Durch die Konstruktion einer doppelten Treuhand ist zudem die Insolvenzfestigkeit des vom CTA verwalteten Vermögens gewährleistet. Als Treuhänder fungiert der von der Dresdner Bank AG unabhängige Verein Pensi-on-Trust der Dresdner Bank e. V., der die Anlage und treuhänderische Verwaltung der dotierten Mittel entsprechend der mit der Dresdner Bank AG vereinbarten Anlagerichtlinien übernimmt. Der Verein hat wiederum die Allianz Global Investors Advisory GmbH (AGI) als Vermögensverwal-ter eingeschaltet, der für die zentrale Steuerung der Vermögensanlage und Umsetzung der Anla-geentscheidungen des Vereins verantwortlich ist. Die Dresdner Bank AG trägt alle Kosten, die dem Verein auf Grundlage des mit der AGI abgeschlossenen Vermögensverwaltungsvertrages entste-hen. Zum 31. Dezember 2007 war das vom Verein verwaltete Pensions-Treuhandvermögen über-wiegend in Spezial- und Publikumsfonds der Allianz Global Investors KAG und PIMCO sowie in ein Kapitalisierungsprodukt der Allianz Lebensversicherung AG investiert.

Der Umfang der Transaktionen mit den nahe stehenden Unternehmen ist im Folgenden dar-gestellt:

Mutterunternehmen Sonstige nahe stehende Unternehmen

Beteiligungs- und at-Equity-bewertete Unternehmen

Mio. € 31.12.2007 31.12.2006 31.12.2007 31.12.2006 31.12.2007 31.12.2006

Handelsaktiva 282 – 8 3 – –

Forderungen an Kreditinstitute – – 10 – 669 684

Forderungen an Kunden 2.813 – 85 1.156 96 273

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere – – – – – 380

Sonstige Aktiva 589 525 51 68 7 –

Insgesamt 3.684 525 154 1.227 772 1.337

Handelspassiva 2 – 84 49 – –

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten – – 4 132 213 501

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 521 829 1.680 504 18 90

Verbriefte Verbindlichkeiten – – 52 224 – –

Sonstige Passiva 16 8 43 46 18 –

Nachrangige Verbindlichkeiten 1.000 – 17 10 – –

Insgesamt 1.539 837 1.880 965 249 591

Eventualverbindlichkeiten – – 43 20 29 –

Transaktionserträge 91 383 255 377 87 29

Transaktionaufwendungen 78 43 66 385 309 –

174 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Kredite an Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder. An Vorstandsmitglieder gewährten wir Kredite oder gingen für sie Haftungsverhältnisse ein in Höhe von insgesamt 435.046,79 € (Vorjahr: 718.967,46 €), darunter von Tochtergesellschaften 8.770,99 € (Vorjahr: 965,38 €). Gegenüber dem Aufsichtsrat der AG bestanden Kredite bzw. Haftungsverhältnisse in Höhe von 447.719,26 € (Vor-jahr: 499.410,00 €). Die Konditionen entsprechen den üblichen Bedingungen. Sämtliche Vor-stands- und Aufsichtsratsmitglieder sind im Verzeichnis der Mitglieder des Aufsichtsrats sowie im Verzeichnis der Mitglieder des Vorstands (siehe Anhangangaben 54 und 55) aufgeführt.

Bezüge von Vorstand, Aufsichtsrat und Beiräten. Die Bezüge des Vorstands betrugen gemäß § 314 Nr. 6a HGB 21.301.281,36 €. Hierin sind aktienbasierte Vergütungen aus 62.461 Stück Stock Ap-preciation Rights (SAR) mit einem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Gewährung von 39,05 € sowie 44.423 Stück Restricted Stock Units (RSU) mit einem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Gewährung von 134,48 € enthalten. Die Bezüge der früheren Mitglieder des Vor-stands und ihrer Hinterbliebenen betrugen 11.891.333,57 €. Die Pensionsrückstellungen für die ehemaligen Mitglieder des Vorstands und ihrer Hinterbliebenen beliefen sich zum 31. Dezem-ber 2007 auf 139 Mio. €.

Die Bezüge des Vorstands gemäß IAS 24.16 beliefen sich auf 27.034.067,56 € (Vorjahr: 34.436.064,44 €). Diese gliedern sich wie folgt auf: kurzfristig fällige Leistungen 12.916.221,75 € (Vorjahr: 11.564.867,57 €), Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 1.391.241,00 € (Vorjahr: 1.180.276,00 €), keine anderen langfristig fälligen Leistungen (Vorjahr: 500.000,00 €), keine Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses (Vorjahr: 6.900.000,00 €), aktienbasierte Vergütungen 12.726.604,81 € (Vorjahr: 14.290.920,87 €).

Die Vergütung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2007 betrug im Konzern 1.179.168,00 € (Vorjahr: 1.053.912,50 €) inklusive Umsatzsteuer. An die regionalen Beiräte haben wir 1.230.084,25 € (Vorjahr: 1.204.138,00 €) inklusive Umsatzsteuer gezahlt.

49 Aktienbezogene Vergütung

Aktienkaufpläne für Mitarbeiter. Aktien der Allianz SE werden berechtigten Mitarbeitern im In- und Ausland innerhalb vorgegebener Frist zu vergünstigten Konditionen angeboten. Um teil-nahmeberechtigt zu sein, müssen Mitarbeiter grundsätzlich mindestens sechs Monate vor dem Aktienangebot ununterbrochen in einem ungekündigten Arbeits- oder Ausbildungsver-hältnis beschäftigt gewesen sein; außerdem unterliegt der Kauf Einschränkungen bezüglich des Betrags, den Mitarbeiter in den Aktienkauf investieren können. Die Anzahl der durch diese Angebote ausgegebenen Aktien belief sich für die Dresdner Bank AG Inland sowie die inländi-schen Töchter im Geschäftsjahr 2007 auf 370.852 Stück (Vorjahr: 390.031 Stück); der Unter-schiedsbetrag zwischen Ausübungs- und Marktpreis in Höhe von ca. 11 Mio. € (Vorjahr: 10 Mio. €) wurde unter dem Personalaufwand ausgewiesen.

Group Equity Incentive (GEI). Der GEI der Allianz Gruppe ist für obere Führungskräfte aufgelegt, um ihren Beitrag zur Steigerung des Unternehmenswerts zu honorieren und den langfristigen Unternehmenserfolg zu fördern. Der GEI besteht aus zwei Komponenten:

Anhang 175

1. Stock Appreciation Rights (SAR). Gemäß diesem Plan werden den Berechtigten Wertsteige-rungsrechte zugeteilt. Die zugeteilten Rechte unterliegen einer zweijährigen Sperrfrist und verfallen nach Ablauf von sieben Jahren.

Die Stock Appreciation Rights können nahezu jederzeit zwischen dem zweiten und siebten Jahrestag nach Begebung ausgeübt werden, vorausgesetzt, dass der Kurs der Allianz SE Aktie mindestens ein Mal während der Laufzeit den Dow-Jones-Europe-Stoxx-Price-Index (600) wäh-rend eines Zeitraums von fünf aufeinanderfolgenden Börsentagen übertroffen hat und der Kurs der Allianz SE Aktie bei Ausübung den Referenzkurs um mindestens 20 % übersteigt.

Nach den Bedingungen der SAR ist die Bank verpflichtet, den Unterschiedsbetrag zwischen dem Börsenkurs der Allianz SE Aktie am Tag der Ausübung und dem im jeweiligen Plan fest-gelegten Referenzkurs als Barzahlung zu leisten. Der maximale Unterschied ist auf 150 % des Referenzkurses begrenzt. Nach Ausübung der SAR erfolgt die Zahlung in der jeweiligen lokalen Währung durch das Unternehmen, das die Rechte gewährt hat. Die am letzten Tag des Plans nicht ausgeübten Rechte werden automatisch ausgeübt, sofern die erforderlichen Bedingun-gen erfüllt worden sind. Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt worden sind oder ein Teilneh-mer des Plans aus dem Beschäftigungsverhältnis ausgeschieden ist, verfallen die Rechte. Darüber hinaus können SAR vor dem Ablauf der Sperrfrist ausgeübt werden, wenn ein Planteil-nehmer verstirbt, sich die Mehrheitsverhältnisse innerhalb des Allianz Konzerns ändern oder das Tochterunternehmen, in dem der Planteilnehmer beschäftigt ist, verkauft wird.

Der Zeitwert der Optionen zum Zeitpunkt der Gewährung wird mittels eines Cox-Rubinstein-Binomialmodells bestimmt. Optionsbewertungsmodelle benötigen die Eingabe subjektiver Annahmen, z. B. zur erwarteten Aktienkursvolatilität und zur erwarteten Optionslaufzeit. Die Volatilität wird aus beobachtbaren historischen Marktpreisen abgeleitet. Sind bezüglich des Ausübungsverhaltens von den SAR keine historischen Informationen verfügbar (alle Pläne, die von 1999 bis 2002 ausgegeben wurden, sind „nicht im Geld“), wird angenommen, dass die er-wartete Laufzeit der Zeit bis zum Verfall der SAR entspricht.

Die folgende Tabelle stellt die Annahmen für die Berechnung des Zeitwertes der SAR zum Zeit-punkt der Gewährung dar.

2007 2006

Erwartete Volatilität (%) 27,9 28,0

Risikofreier Zinssatz (%) 3,9 4,1

Erwartete Dividendenrendite (%) 3,0 1,6

Aktienkurs (€) 158,01 123,67

Erwartete Laufzeit (Jahre) 7 7

Die SAR werden als Vergütungen mit Barausgleich bilanziert. Der gesamte Personalaufwand für die SAR wird als der Betrag errechnet, um den der Börsenkurs der Allianz SE den SAR-Referenz-preis übersteigt. Der gesamte Personalaufwand wird für jeden Berichtszeitraum auf der Basis der Veränderungen des Allianz SE Aktienkurses neu berechnet und über die zweijährige Sperr-frist periodengerecht erfasst. Es wurde zum 31. Dezember 2007 aufwandswirksam eine Rück-stellung in Höhe von 18 Mio. € (Vorjahr: 29 Mio. €) gebildet; zum 31. Dezember 2007 betrug das Rückstellungsvolumen für nicht ausgeübte SAR 28 Mio. € (Vorjahr: 42 Mio. €).

176 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

2. Restricted Stock Units (RSU). Im Jahr 2003 legte der Konzern erstmals einen Incentive-Plan auf, der eine leistungsbezogene Vergütung in Form von virtuellen Aktien, sogenannte Restricted Stock Units (RSU), gewährt. Ziel des RSU-Plans ist es, den Wert des Unternehmens zu steigern und die Interessen der Aktionäre und der Geschäftsleitung aufeinander abzustimmen, indem er die Vergütung wichtiger Führungskräfte an die Performance des Aktienkurses der Allianz SE knüpft. Die Aktien sind fünf Jahre gesperrt. Diese Rechte werden einheitlich für alle Teilnehmer des Plans am ersten Börsentag nach Ende der fünfjährigen Sperrfrist ausgeübt. Zum Zeitpunkt der Ausübung kann die Gesellschaft eine der folgenden Formen der Ablösung wählen: Barzah-lung an die Berechtigten in Höhe des durchschnittlichen Börsenkurses der Allianz SE Aktie in den zehn Handelstagen, die dem Ablauf der Sperrfrist vorausgehen, oder durch Ausgabe einer Allianz SE Aktie oder gleichwertiger Kapitalinstrumente pro RSU an die Berechtigten. Darüber hinaus können RSU vor dem Ablauf der Sperrfrist ausgeübt werden, wenn ein Planteilnehmer verstirbt, sich die Mehrheitsverhältnisse innerhalb des Allianz Konzerns ändern oder das Toch-terunternehmen, in dem der Planteilnehmer beschäftigt ist, verkauft wird.

Bei den RSU handelt es sich um Rechte bezogen auf nennwertlose Stückaktien ohne Berück-sichtigung von Dividendenzahlungen, deren Zeitwert unter Abzug des Barwerts zukünftig er-warteter Dividendenzahlungen vom Kurs der Allianz SE Aktie am Bewertungsstichtag ermittelt wird.

Die folgende Tabelle stellt die Annahmen für die Berechnung des Zeitwertes der RSU zum Zeit-punkt der Gewährung dar.

% Zinssatz Dividenden-rendite

RSU 2005 2,84 1,88

RSU 2006 3,77 1,51

RSU 2007 3,87 3,23

Die RSU werden als Vergütungen mit Barausgleich bilanziert, da ein Barausgleich geplant ist. Der gesamte Personalaufwand für den RSU-Plan wird auf der Basis des Börsenkurses der Allianz SE Aktie ermittelt und für jeden Berichtszeitraum auf Basis der Veränderungen des Allianz SE Aktienkurses neu berechnet sowie über die fünfjährige Sperrfrist periodengerecht abgegrenzt. Es wurde zum 31. Dezember 2007 aufwandswirksam eine Rückstellung in Höhe von 17 Mio. € (Vorjahr: 22 Mio. €) gebildet; zum 31. Dezember 2007 betrug das Rückstellungsvolumen für nicht ausgeübte RSU 45 Mio. € (Vorjahr: 34 Mio. €).

Dresdner Kleinwort Stock Plan. Hierbei handelt es sich um einen auf Allianz Aktien basierenden Bonusplan, der ausgewählten Mitarbeitern des Unternehmensbereichs Dresdner Kleinwort gewährt wird. Der Plan sieht die Verteilung eines Teils der Bonusvergütung an die Mitarbeiter über die Zuteilung von Allianz SE Aktien vor. Die Mitarbeiter erhalten zunächst Ansprüche auf eine bestimmte Anzahl von Allianz SE Aktien, wobei die Übertragung der Aktien über die fol-genden drei Jahre verteilt wird. Die Anzahl der auszuschüttenden Aktien wird von ausschei-denden Berechtigten und von den operativen Ergebnissen der Folgejahre beeinflusst. Ist das Ergebnis positiv, kommen zusätzliche Aktien hinzu; ist das Ergebnis negativ, wird die Anzahl der auszuschüttenden Aktien verringert.

Anhang 177

In Ländern, in denen eine Vergütung in Form von Aktien unzulässig ist, erhalten die Mitarbeiter Ansprüche auf Barzahlungen, die dem Wert der entsprechenden Anzahl von Allianz Aktien entsprechen. Die Auszahlungen erfolgen ebenfalls über drei Folgejahre und unterliegen – wie die Ausschüttungen der Aktien – erfolgsabhängigen Anpassungen. Diese werden wie in Bargeld festgelegte Tantiemen ausgewiesen.

Die Ansprüche auf Übertragung von Allianz Aktien werden als aktienbasierte Vergütungen ausgewiesen und über drei Jahre aufwandswirksam erfasst. Gemäß IFRIC 11 entsprechen die Übertragungs- bzw. Barzahlungsansprüche einer anteilsbasierten Vergütung mit Barausgleich; der Zeitwert wird am Ende jeder Berichtsperiode – basierend auf Kursänderungen der Allianz Aktie – neu bewertet. Der für diesen Plan im Geschäftsjahr erfasste Aufwand betrug 103 Mio. € (Vorjahr: 160 Mio. €), die gebildete Rückstellung belief sich auf 194 Mio. € (Vorjahr: 250 Mio. €).

50 Honorare des Abschlussprüfers

Mio. € 20071) 2006

Abschlussprüfung 15 15

Sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen 3 3

Steuerberatungsleistungen 2 1

Anderweitige Leistungen 2 3

Insgesamt 22 22

1) Seit 1. Oktober 2007 sind die KPMG Deutschland und Großbritannien verbundene Unternehmen. Die Prüfungsgebühren für das Geschäftsjahr 2007 beinhalten beide Gesellschaften.

51 Wesentliche Tochterunternehmen, assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

Neben der Dresdner Bank Aktiengesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main – eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main unter der Nummer HRB 14000 – werden in den Konzernabschluss, wie nachstehend beschrieben, 145 (Vorjahr: 136) Unternehmen voll und 17 (Vorjahr: neun) Unternehmen at-Equity einbezogen.

Wesentliche Tochterunternehmen. Zum 31. Dezember 2007 waren 43 inländische (Vorjahr: 44) und 102 ausländische (Vorjahr: 92) Tochtergesellschaften konsolidiert; davon elf (Vorjahr: zehn) Fonds sowie 50 (Vorjahr: 43) Zweckgesellschaften, die aufgrund der Anwendung von SIC 12 ein-zubeziehen waren. Die Zahlen enthalten sieben (Vorjahr: zehn) Teilkonzerne, nicht jedoch deren 166 Einzelgesellschaften sowie die dort auf Equity-Basis einbezogenen zwei Gesellschaften. Die Zahl der Zweckgesellschaften enthält keine Zusammenfassung zu Zweckgesellschaftsgruppen.

50 in- und 36 ausländische Konzerngesellschaften (Vorjahr: 53 in- und 80 ausländische) sind nicht im Konzernabschluss enthalten, da eine Einbeziehung die Struktur des Konzernabschlusses nicht wesentlich verändert hätte. Die Bilanzsumme des Konzerns nach Konsolidierung wäre um insgesamt 48 Mio. € oder 0,01 % gesunken (Vorjahr: 40 Mio. € oder 0,01 % gestiegen); das Ergebnis wäre um -0,4 Mio. € oder -0,1 % (Vorjahr: um 3,8 Mio. € oder 0,44 %) beeinflusst.

Die Erstkonsolidierung der neu einzubeziehenden Tochtergesellschaften erfolgt nach der Er-werbsmethode. Methodische Abweichungen gegenüber dem Vorjahr lagen nicht vor. Die Ent-wicklung der Firmenwerte wird in Anhangangabe 21 Immaterielle Vermögenswerte beschrie-ben.

Gegenüber einer Tochtergesellschaft besteht ein bedingter Forderungsverzicht in Höhe von 94 Mio. €.

178 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Assoziierte Unternehmen. Beteiligungen an sechs (Vorjahr: fünf) inländischen und zehn (Vor-jahr: drei) ausländischen Unternehmen sind hinsichtlich des Ausweises und der Bewertung in der Konzernbilanz als assoziierte Unternehmen behandelt und at-Equity in den Konzernab-schluss einbezogen. Laufende Erträge aus diesen Anteilen sind im Zinsüberschuss enthalten. Ein Unternehmen wurde auf Basis eines Abschlusses zum 30. September 2007 einbezogen. 19 Unternehmen wurden nicht konsolidiert, weil sie insgesamt nicht wesentlich waren. In der Liste des Anteilsbesitzes sind diejenigen assoziierten Unternehmen aufgelistet, die nicht at-Equity in den Konzernabschluss einbezogen wurden.

Gemeinschaftsunternehmen. Ein (Vorjahr: ein) Gemeinschaftsunternehmen, an dem der Kon-zern 49,9 % der Anteile hält, wurde ebenfalls at-Equity einbezogen. Der dem Konzern zuzurech-nende Anteil am Gewinn bzw. Verlust ist in der Position Laufende Erträge aus Anteilen an at-Equity-bewerteten Unternehmen im Zinsüberschuss enthalten.

Unsere Anteile an der Gesamtsumme aller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie Erträ-ge und Aufwendungen unserer assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sind nachfolgend aufgelistet:

Mio. € 2007 2006

Vermögenswerte 6.752 7.636

Verbindlichkeiten 6.334 7.262

Erträge 450 658

Aufwendungen 389 660

Liste des Anteilsbesitzes. Die Aufstellung unseres Anteilsbesitzes gemäß § 313 Abs. 2 HGB erfolgt gesondert gemäß § 313 Abs. 4 S. 1 HGB und wird zusammen mit dem Konzernabschluss im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Die wesentlichen Tochterunternehmen, die assoziierten Unternehmen und die Gemeinschaftsunternehmen sind in dieser Liste aufgeführt; sie gilt als Bestandteil des Anhangs.

Corporate Governance. Für die börsennotierte Oldenburgische Landesbank Aktiengesellschaft, Oldenburg, haben deren Aufsichtsrat und Vorstand die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG im Dezember 2007 abgegeben. Sie ist auf den Internetseiten der Oldenburgischen Landes-bank Aktiengesellschaft veröffentlicht und somit den Aktionären dauerhaft zugänglich ge-macht worden.

Anhang 179

52 Wesentliche Veränderungen des Konsolidierungskreises

Zwei inländische und zwölf ausländische Unternehmen (Vorjahr: sieben inländische und 45 ausländische) sind aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden. Es wurden eine inländische und 22 ausländische (Vorjahr: elf inländische und 30 ausländische) Unternehmen erstmals einbezogen. Nachfolgend sind die wichtigsten Zu- und Abgänge namentlich aufgeführt:

Zugänge

Bosphorus Finance Limited, Gibraltar

Damien Courtens & Cie, Brüssel

Dresdner Advisors LLC, Wilmington/Delaware

Dresdner Kleinwort Investment Holdings, Inc., New York

Illium Finance Limited, Gibraltar

Kookaburra Capital SARL, Luxemburg

Sigma-1 CLO 2007 Ltd., Dublin

Twins Financing LLC, Wilmington/Delaware

Van Moer Santerre & Cie, Brüssel

Victoria Capital Holdings S. A., Luxemburg

Victoria Capital (Irland) Public Limited Company, Luxemburg

Victoria Capital S. A, Luxemburg

Wisley Inc., George Town

Die beiden Asset-Management-Gesellschaften Damien Courtens & Cie, Brüssel, und Van Moer Santerre & Cie, Brüssel, hat die Bank am 31. Juli 2007 über ihre luxemburgische Tochter zu je 100 % erworben; beide werden seit dem 1. August 2007 in vollem Umfang konsolidiert. Auf die gemäß IFRS 3 darzustellenden Informationen wird mangels Materialität verzichtet.

Abgänge

Name Grund des Ausscheidens

German Real Estate Equity Fund I, Frankfurt am Main Verkauf

GIM Grundwert Immobilien Management GmbH i. L., Frankfurt am Main

Verschmelzung auf die Dresdner Bank AG

Radian, Cayman Island Liquidiert

Bridge Finance Inc., Cayman Island Liquidiert

Rendite Partner Gesellschaft für Vermögensverwaltung mbH, Frankfurt am Main

In Liquidation

Fonds & Co Fondsanteilsvermittlung AG, Wien Verkauf

Dresdner Anschutz Mezzinvest S.à.r.l., Luxemburg Entkonsolidierung

Namensänderungen

Neuer Name Vorheriger Name

LAMINA Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Leipzig KG, Grünwald

LAMINA Grundstücksverwaltungs-GmbH & Co. KG, Grünwald

Dresdner VPV N. V., Gouda Veer Palthe Voûte NV, Gouda

180 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

53 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Im Februar des laufenden Geschäftsjahres hat die Dresdner Bank beschlossen, dem Structured Investment Vehicle „K2“ Unterstützung anzubieten. In diesem Zusammenhang soll die volle Rückzahlung des von „K2“ aufgenommenen vorrangigen Fremdkapitals gewährleistet werden. Die im Rahmen der Restrukturierung, die eine Aufteilung der Gesellschaft auf die Anteilseigner und ein Auktionsverfahren vorsieht, noch verbleibenden Aktiva sollen von der Dresdner Bank übernommen werden. Die konkrete Ausgestaltung der Restrukturierung wird derzeit verhan-delt. Hinsichtlich näherer Informationen zu dem Structured Investment Vehicle „K2“ verweisen wir auf das Kapitel „Auswirkungen der Finanzkrise“.

Im Zusammenhang mit der noch anhaltenden Krise an den Finanzmärkten haben sich für die ersten Wochen des laufenden Jahres 2008 aufgrund des weiteren Rückgangs bewertungsrele-vanter Indizes zusätzliche Bewertungserfordernisse ergeben.

Die Ereignisse an den Kreditmärkten haben dazu geführt, dass ausgewählte Geschäftsaktivitä-ten im Unternehmensbereich Investment Banking zurückgefahren wurden, um der gegenwär-tigen Marktsituation gerecht zu werden; dies ist mit einem Abbau von rund 450 Stellen verbun-den. Dennoch bleibt grundsätzlich das integrierte Geschäftsmodell mit den entsprechenden Produktangeboten für unsere Kunden erhalten.

Für das Geschäftsjahr 2007 wird keine Dividende ausgeschüttet.

Der Konzernabschluss der Dresdner Bank AG wurde am 20. Februar 2008 in der Sitzung des Vorstands aufgestellt und dem Aufsichtsrat zur Feststellung in seiner Sitzung am 14. März 2008 zugeleitet.

Anhang 181

54 Verzeichnis der Mitglieder des Aufsichtsrats

Michael Diekmann Vorsitzender

Vorsitzender des Vorstands der Allianz SE, München

Peter Haimerl Stellvertretender Vorsitzender

Dresdner Bank AG, München

Dr. Olaf Berlien Mitglied des Vorstands der ThyssenKrupp AG, Düsseldorf

Claudia Eggert-Lehmann Dresdner Bank AG, Dortmund

Thomas Fröhlich Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main

Christian Höhn Dresdner Bank AG, München

Oda-Renate Krauß ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerk-schaft, Landesbezirk Berlin/Brandenburg,Finanzdienstleistungen, Berlin

Prof. Dr. Edward G. Krubasik München

Dr. Dietmar Kuhnt RWE AG, Essen

Dr. Hartmut Mehdorn Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Bahn AG, Berlin

Brunhilde Nast Dresdner Bank AG, Dresden

Dr. Helmut Perlet Mitglied des Vorstands der Allianz SE, München

Dr. Bernd Pischetsrieder Volkswagen AG, Wolfsburg

Stefan Quandt (bis 31.12.2007)

Vorsitzender des Aufsichtsrats der DELTON AG, Bad Homburg v. d. H.

Jürgen Rose Dresdner Bank AG, Nürnberg

Margit Schoffer Dresdner Bank AG, Aalen

Prof. Dennis J. Snower, Ph.D. Präsident des Instituts für Weltwirtschaft, Kiel

Wolfgang Spauszus Dresdner Bank AG, Göttingen

Uwe Spitzbarth Leiter der Bundesfachgruppe Banken bei der ver.di Vereinte Dienstleistungs-gewerkschaft, Berlin

Dr. Bernd W. Voss Frankfurt am Main

Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats Dr. Wolfgang Röller

Frankfurt am Main

182 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

55 Verzeichnis der Mitglieder des Vorstands sowie deren Mandate

Name Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsgremien von großen Kapitalgesellschaften (Stand 31.12.2007)

Dr. Herbert Walter Vorsitzender

Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG, München

Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main

E.ON Ruhrgas AG, Essen

Dr. Andreas Georgi ABB AG, Mannheim

Deutsche Schiffsbank AG, Hamburg/Bremen (Stellvertretender Vorsitzender)

Oldenburgische Landesbank AG, Oldenburg1)

(Vorsitzender)

Rheinmetall AG, Düsseldorf

RWE Dea AG, Hamburg

Franz Herrlein (seit 1.5.2007)

Dr. Stefan Jentzsch adidas AG, Herzogenaurach

Premiere AG, München

Wulf Meier Allianz Shared Infrastructure Services GmbH, München (2. Stellvertretender Vorsitzender)

Andree Moschner Allianz Dresdner Bauspar AG, Bad Vilbel1)

(Vorsitzender)

Allianz Global Investors Kapitalanlage- gesellschaft mbH, Frankfurt am Main

Klaus Rosenfeld –

Otto Steinmetz Oldenburgische Landesbank AG, Oldenburg1)

Dr. Friedrich Wöbking Allianz Shared Infrastructure Services GmbH, München (Vorsitzender)

1) Konzernmandat.

Anhang 183

56 Verzeichnis der Mandate von Mitarbeitern

Name Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsgremien von großen Kapitalgesellschaften (Stand 31.12.2007)

Michaela Eder von Grafenstein Allianz Dresdner Bauspar AG, Bad Vilbel1)

Claudia Eggert-Lehmann Allianz SE, München

Karl-Friedrich Fiedler Dresdner Lateinamerika Aktiengesellschaft, Hamburg1) (Stellvertretender Vorsitzender)

Detlef Hermann Kaiser’s Tengelmann AG, Viersen

RC Ritzenhoff Cristal Aktiengesellschaft,Marsberg

Rüdiger Maroldt Allianz Dresdner Bauspar AG, Bad Vilbel1)

Jens-Peter Neumann RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft, Bad Neustadt, Saale

Margit Schoffer Allianz SE, München

Reiner Zorbach Dresdner Lateinamerika Aktiengesellschaft, Hamburg1) (Vorsitzender)

1) Konzernmandat.

184 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungs-grundsätzen der Konzernabschluss der Dresdner Bank AG ein den tatsächlichen Verhältnis-sen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der vor-aussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Frankfurt am Main, den 20. Februar 2008

Dresdner Bank Aktiengesellschaft

Dr. Walter Dr. Georgi Herrlein

Dr. Jentzsch Meier Moschner

Rosenfeld Steinmetz Dr. Wöbking

Erklärung des Vorstands

Bestätigungsvermerk 185

Wir haben den von der Dresdner Bank Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalverän-derungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2007 geprüft. Die Aufstellung von Konzernab-schluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss-prüfung sowie unter ergänzender Beachtung der Standards of the Public Company Accounting Oversight Board (United States) vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durch-zuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Kon-zernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirt-schaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezo-genen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidie-rungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffas-sung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Be-achtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver-mögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Frankfurt am Main, den 22. Februar 2008

KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Pastor Andriowsky Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

186 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Michael Diekmann Vorsitzender

Peter Haimerl Stellvertretender Vorsitzender

Dr. Olaf Berlien

Claudia Eggert-Lehmann

Thomas Fröhlich

Christian Höhn

Oda-Renate Krauß

Prof. Dr. Edward G. Krubasik

Dr. Dietmar Kuhnt

Dr. Hartmut Mehdorn

Prof. Hans Georg Näder (seit 1.1.2008)

Brunhilde Nast

Dr. Helmut Perlet

Dr. Bernd Pischetsrieder

Stefan Quandt (bis 31.12.2007)

Jürgen Rose

Margit Schoffer

Prof. Dennis J. Snower, Ph.D.

Wolfgang Spauszus

Uwe Spitzbarth

Dr. Bernd W. Voss

Dr. Wolfgang Röller Ehrenvorsitzender

Der Aufsichtsrat der Dresdner Bank

Gremien 187

Dr. Herbert Walter Vorsitzender

Dr. Andreas Georgi

Franz Herrlein

Dr. Stefan Jentzsch

Wulf Meier

Andree Moschner

Klaus Rosenfeld

Otto Steinmetz

Dr. Friedrich Wöbking

Der Vorstand der Dresdner Bank

188 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Nachfolgende Übersicht zeigt die Ergebnisentwicklung in den einzelnen Quartalen seit 2006:

Quartalsergebnisse 4. Quartal 3. Quartal 2. Quartal 1. Quartal 4. Quartal 3. Quartal 2. Quartal 1. QuartalMio. € 2007 2007 2007 2007 2006 2006 2006 2006

Zinsüberschuss 675 740 717 929 756 699 632 577

Provisionsüberschuss 670 689 718 789 737 631 680 793

Handelsergebnis -867 -254 297 343 220 195 411 452

Sonstige betriebliche Erträge 0 0 0 0 -1 0 0 31

Operative Erträge 478 1.175 1.732 2.061 1.712 1.525 1.723 1.853

Verwaltungsaufwand 1.075 1.136 1.280 1.358 1.382 1.241 1.385 1.389

Sonstige betriebliche Aufwendungen 12 4 5 -2 12 21 3 3

Operative Aufwendungen 1.087 1.140 1.285 1.356 1.394 1.262 1.388 1.392

Risikovorsorge -208 21 62 -7 104 -49 5 -33

Operatives Ergebnis -401 14 385 712 214 312 330 494

Ergebnis aus Finanzanlagen -33 53 37 126 -167 27 21 395

Restrukturierungsaufwand 34 4 3 9 381 33 6 2

Ergebnis vor Steuern -468 63 419 829 -334 306 345 887

Steuern -32 241 -4 168 -139 57 115 225

Ergebnis nach Steuern -436 -178 423 661 -195 249 230 662

Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn 12 14 17 17 19 15 21 21

Gewinn -448 -192 406 644 -214 234 209 641

Quartalsübersicht

Weitere Informationen 189

Gewinn-und-Verlust-Rechnung 2007 2006 2005 2004 2003 Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €

Operative Erträge1) 5.446 6.813 6.025 6.334 6.700

Operative Aufwendungen1) 4.868 5.436 5.543 5.403 5.912

Risikovorsorge im Kreditgeschäft -132 27 -113 337 1.016

Operatives Ergebnis 710 1.350 595 594 -228

Saldo Übrige Erträge/Aufwendungen1) – – – -199 -544

Ergebnis aus Finanzanlagen 183 276 1.573 142 -1.063

Ergebnis aus immateriellen Vermögenswerten – – -2 -124 -186

Restrukturierungsaufwand 50 422 12 290 840

Ergebnis vor Steuern 843 1.204 2.154 123 -2.861

Steuern 373 258 368 -142 -883

Ergebnis nach Steuern 470 946 1.786 265 -1.978

Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn 60 76 76 59 11

Jahresüberschuss 410 870 1.710 206 -1.989

Bilanz 31.12.2007 31.12.2006 31.12.2005 31.12.2004 31.12.2003 Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €

Bilanzsumme 500.209 554.897 460.548 523.870 477.029

Kreditvolumen 113.026 112.375 98.532 97.074 102.010

Eigenkapital ohne Fremdanteile 10.587 12.219 11.763 10.929 11.516

Kennzahlen 31.12.2007 31.12.2006 31.12.2005 31.12.2004 31.12.2003 % % % % %

Cost-Income-Ratio 89,4 79,8 92,0 85,3 88,2

Wertberichtigungsquote2) -0,11 0,02 -0,11 0,33 0,84

Return on Risk-Adjusted Capital3) 2,5 9,2 9,1 3,3 -1,8

Eigenkapitalrendite vor Steuern4) 8,5 15,6 21,4 5,8 -14,1

Eigenkapitalrendite nach Steuern 4,0 8,5 17,1 2,9 -15,4

Ergebnis je Aktie (€) 0,73 1,51 2,96 0,36 -3,44

Mitarbeiter5) 26.309 27.625 28.774 30.154 34.998

Geschäftsstellen 1.074 952 959 969 1.035

Risikoaktiva (Mio. €)6) 123.115 119.980 111.534 104.777 111.879

Kernkapitalquote (%)6) 9,1 10,4 10,0 6,6 6,6

Gesamtkapitalquote (%)6) 13,8 15,6 16,3 13,3 13,4

Kurzfrist-/Langfrist-Rating 31.12.2007 31.12.2006 31.12.2005 31.12.2004 31.12.2003

Moody’s Investors Service, New York P-1/Aa2 P-1/A1 P-1/A1 P-1/A1 P-1/A1

Standard & Poor’s, New York A-1/A+ A-1/A+ A-1/A A-1/A A-1/A

Fitch Ratings, London F1+/A+ F1/A F1/A F1/A- F1/A-

1) Werte 2003 und 2004 nur eingeschränkt vergleichbar. 2) Risikovorsorge im Kreditgeschäft in % der durchschnittlichen Risikoaktiva des Bankbuchs. 3) Gemäß Definition Allianz Gruppe: normalisiertes Ergebnis nach Steuern bezogen auf das adjustierte Risikokapital. 4) Ergebnis vor Steuern, Restrukturierungsaufwand und Ergebnis aus immateriellen Vermögenswerten in % des durchschnittlichen IFRS-Kapitals. 5) Auf Vollzeitbeschäftigte umgerechnet (ohne Auszubildende). 6) Werte 2003 bis 2004 auf Basis BIZ/HGB.

Fünfjahresüberblick

190 Dresdner Bank – Finanzbericht 2007

Dresdner Bank AGJürgen-Ponto-Platz 160301 Frankfurt am MainTelefon +49 69 263-0www.dresdner-bank.com

14. März 2008

Vorbehalt bei ZukunftsaussagenSoweit wir in diesem Finanzbericht Prognosen oder Erwartungen äußern oderunsere Aussagen die Zukunft betreffen, können diese Aussagen mit bekanntenund unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die tatsächlichenErgebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich von den geäußertenErwartungen und Annahmen abweichen. Neben weiteren hier nicht aufgeführtenGründen ergeben sich eventuell Abweichungen aus Veränderungen der allge-meinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation, vor allem in Kern-geschäftsfeldern und -märkten, und aus Restrukturierungsmaßnahmen. Abwei-chungen können ferner aus dem Ausfall von Kreditnehmern resultieren. Auch die Entwicklungen der Finanzmärkte und der Wechselkurse sowie nationale undinternationale Gesetzesänderungen, insbesondere hinsichtlich steuerlicherRegelungen, können einen Einfluss ausüben. Terroranschläge und deren Folgenkönnen die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen erhöhen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, die in diesem Finanzbericht enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.