drahtesel - das Österreichische fahrradmagazin 2014-4

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Mythen der Straße Was uns Autofahren wirklich kostet Seite 7 Fünfzig Jahre KTM Jubiläum bei Österreichs größtem Rad-Hersteller Seite 28 Liebende zu Rad Wie romantisch sind Radreisen? Seite 35 Unterwegs in Österreich Die schönsten Fahrrad-Touren Seite 42 EUR 2,- / 31. Jahrgang / Ausgabe 4 / 2014 P.b.b. Verlagspostamt 1040 Wien – Zlgnr.: 02Z033821M Das österreichische Fahrradmagazin Fernweh? Reise Special Das große

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Die aktuelle Ausgabe des österreichischen Fahrrad-Magazins DRAHTESEL (DE 4/14) ist – wie wir meinen – besonders reichhaltig geworden: So entzaubern wir unter anderem gängige Mythen zu den Kosten von Kfz- und Fahrrad-Verkehr. Wir bringen ein Firmenporträt über KTM, den größten heimischen Fahrrad-Hersteller. Und wir versorgen unsere Leserinnen und Leser mit einem üppigen Fahrradreise-Special, damit sie schon jetzt beginnen können, ihren nächsten Urlaub zu planen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Klettertour auf das Stilfser Joch?

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Page 1: DRAHTESEL - das Österreichische Fahrradmagazin 2014-4

Mythen der StraßeWas uns Autofahren wirklich kostet Seite 7

Fünfzig Jahre KTM Jubiläum bei Österreichs größtem Rad-HerstellerSeite 28

Liebende zu RadWie romantisch sindRadreisen?Seite 35

Unterwegs in ÖsterreichDie schönsten Fahrrad-Touren Seite 42

EUR 2,- / 31. Jahrgang / Ausgabe 4 / 2014

P.b.b. Verlagspostamt 1040 Wien – Zlgnr.: 02Z033821M

Das österreichische Fahrradmagazin

Fernweh?

Reise Special

Dasgroße

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In den ersten 309 Tagen des Jahres 2014 sind an der Zählstelle beim Karlsplatz1.000.000 Radfahrende gezählt worden. Viele Wienerinnen und Wiener radelnauch in der kalten Jahreszeit. Tipps zum sicheren und entspannten Radeln im Winterund Infos zur StVO-konformen Ausstattung gibt es unter www.fahrradwien.at.

Die Stadt Wien verbessert laufend die Bedingungen zum Radfahren. Zwischen den Jahren 2011 und 2013 wurden 28 Millionen Euro in Radinfrastruktur investiert. Wir bedanken uns fürs Radeln im Jahr 2014 und das Feedback von vielen Radfahrenden. Die Rückmeldungen helfen uns damit, die Infrastruktur weiterhin zu verbessern.

www.fahrradwien.at

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Cover:Das Foto – es wurde im National park Torres del Paine in Chile aufgenom-men – stammt aus dem Buch „Als der Bär am Zelt anklopfte – Mit dem Fahrrad auf Hochzeits reise um die Welt“ von Florian Prüller und Klara Prinz-Prüller. Es ist im Tyrolia Verlag erschienen. Siehe auch DRAHTESEL Seite 33

Mythen der StraßeWas uns Autofahren wirklich kostet Seite 7

Fünfzig Jahre KTM Jubiläum bei Österreichs größtem Rad-HerstellerSeite 28

Liebende zu RadWie romantisch sindRadreisen?Seite 35

Unterwegs in ÖsterreichDie schönsten Fahrrad-Touren Seite 42

EUR 2,- / 31. Jahrgang / Ausgabe 4 / 2014

P.b.b. Verlagspostamt 1040 Wien – Zlgnr.: 02Z033821M

Das österreichische Fahrradmagazin

Fernweh?

Das

Reise Specialgroße

Beim ersten Blick auf das Cover fragen sich vielleicht manche, ob sie wirklich den DRAHTESEL in Händen halten. Wir versichern: Ja, er ist es! Wir sind sehr stolz, erstmalig in der 30-jährigen Geschichte dieses Magazins eine so vielfältige Radreise-Spezialausgabe vorstellen zu können. Der Zeitpunkt ist genau überlegt. Viele Menschen begin-nen dieser Tage, sich Gedanken über den nächsten Radurlaub zu machen. Wir hoffen, sie mit dieser Ausgabe dabei zu unterstützen.

Radfahren im Urlaub liegt voll im Trend, egal ob Städtebesichtigung oder Fernreise. Was kann es schöneres geben, als leise durch die Gegend zu gleiten, Eindrücke mit allen Sinnen aufzunehmen und überall, wo es einem gefällt, eine Pause oder eine Besichtigung einzulegen?

 Zum gelungenen Rad-Urlaub gehört meistens die Anreise mit der Bahn, und da gibt es sowohl im In- als auch im Ausland massiven Ver-besserungsbedarf. Leider betreiben die ÖBB seit einiger Zeit eine Fahrrad-unfreundliche Politik. Die Radlobby-Aktion „Nachteilscard“ weist auf die erheblichen Preissteigerungen für Vorteilscard-Besitzende hin. Lesen Sie mehr dazu auf Seite 10.

 Wenn wir schon beim Thema Mobilität sind: In der emotional oft aufgeheizten Debatte um die Vor- und Nachteile von Verkehrsmitteln sind viele Mythen im Umlauf. Autofah-rende als Melkkuh der Nation zum Beispiel oder die Gefährlichkeit des Radfahrens. Ab Seite 7 setzen wir die-sen Mythen Fakten entgegen, um die Diskussion auf eine sachliche Ebene zu heben.

Beim Herbstworkshop der Rad-lobby Österreich (Foto links) wurden Weichen für 2015 gestellt: Im nächsten Jahr erwarten uns viele Aufgaben. Bei den vier Landtagswahlen wollen wir Radverkehrsthemen stärker ins Spiel bringen. Der Aufbau von lokalen Radlobby-Gruppen ist sehr wichtig, weil viele Rad-Entscheidungen auf Bezirks-/Gemeindeebene fallen. Die Bauordnungen der Länder müssen radfreundlicher werden. Auf Bundes-ebene ist unser Ziel, die Vorteile des Verkehrsmittels Fahrrad in den zustän-digen Ministerien besser bekannt zu machen. Um das zu bewältigen, sind wir auf unsere Mitglieder, Helferinnen und Helfer angewiesen. Wir bedan-ken uns herzlich für die tolle Hilfe im heurigen Jahr und bitten um weitere Unterstützung 2015! 

Zum Schluss: Der DRAHTESEL will die Rad-Community widerspiegeln. Wir laden unsere Leserinnen und Leser herzlich ein, mit uns in Kontakt zu treten. Wir freuen uns sehr über Rückmeldungen, Themenvorschläge, Wünsche und Kritik!

 Gute Radfahrt und schöne Weihnachten wünscht

Andrzej Felczak

P.S. Machen Sie bei unserem Radventkalender mit, und gewinnen Sie feine Fahrradpreise im Dezember.radlobby.at/radventkalender

Andrzej FelczakARGUS-Vorsitzender und Vorsitzender Radlobby Österreich

Brief des HerausgebersLiebe Leserin, lieber Leser,

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Radlobby Mitglied

werden! Druckfrisch lesen?

Radlobby Mitglied

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Radlobby-Mitglied

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Alle Infos auf Seite15

Der Herbstworkshop der Radlobby Österreich fand heuer in Waidhofen an der Ybbs statt

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Inhalt

Politik6 Drei Fragen an: Ursula Hemetsberger Salzburgs Radverkehrskoordinatorin im Kurzinterview 7 Melkkühe und andere Mythen Die Wahrheit über die Kosten von Kfz- und Radverkehr10 ÖBB bleiben bei „Nachteilscard“ Schlechtere Bedingungen für Radmitnahme im Zug Community12 Schilder-Offensive für das Ländle Neue Radroutenbeschilderung in Vorarlberg13 Für das Radland stark machen In Waidhofen an der Ybbs formieren sich die Radfahrenden15 Serviceleistungen für Mitglieder Haftpfl ichtversicherung, Diebstahlversicherung, Shop

Infrastruktur17 Barometer der Radliebe Wie radfreundlich sind Innsbruck, Salzburg und Odense im Vergleich? 18 Plus ⁄ Minus Fahrrad-Infrastruktur auf dem Prüfstand

Lebensstil20 Neues Mountainbike-Magazin „Lines“ Eine österreichische Spezial-Publikation für Bergabfahrende 21 Wie ich zum E-Biker wurde Der Kulturjournalist Edwin Baumgartner entdeckt das Fahrrad

Service & Recht25 Rechtskolumne: Schelte für den OGH Johannes Pepelnik kritisiert das Urteil zur Helmpfl icht 26 Radkummerkasten: Was tun gegen Fahrrad-Diebe? Die DRAHTESEL-Leserschaft zeigt Missstände auf Produkte & Technik27 Im Reich der Fahrrad-Maschinen Cool: In Guatemala bauen die Menschen bicimáquinas28 50 Jahre KTM Fahrrad Der DRAHTESEL auf Betriebsbesuch in Mattighofen

Tour & Reise37 Italia, mi amore Liebeserklärung an Italiens Bewohnerinnen und Bewohner 40 Audienz bei der Königin der Passstraßen Klaus Brixler erklimmt das Stilfser Joch und schreibt darüber44 Städtetrips nach Moskau und Barcelona Beatrice Stude und Martin Rotter radelten durch die Metropolen

Forum46 Leserbriefe

Rubriken

Briefe aus der FerneTimothy Bidwell über BostonSeite 10

BücherLesestoff für Radaffi neSeite 22

FahrstilBarbara Ottawa liebt KrimisSeite 23

Fix it – Der ReparaturtippDas Rad winterfest machenSeite 24

Roland GirtlerHollabrunn in ParisSeite 41

Der Refl ektorR. Seitl ärgert der AutolärmSeite 46

Unterwegs in ÖsterreichDie schönsten Fahrrad-Touren

Unterwegs Richtung LiebeWas passiert, wenn Verliebte auf Radreise gehen

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Matthias G. BernoldChefredakteur

Hervorzuheben in diesem Heft

Ernst Miglbauer hat für uns Österreichs schöns-te Radtouren zusammengestellt. Der Mühlviertler Radtourismus-Spezialist testet im Auftrag von „Bett und Bike“ österreichische Pensionen und Hotels auf ihre Fahrrad-Tauglichkeit.

Nadine Pirker bereist derzeit Lateinamerika. Sie hat uns einen entzücken-den Text über die Welt der bicimáquinas (Fahrradmaschinen) geschickt, die in Guatemala ange-fertigt werden und den Menschen dort das Leben erleichtern.

Mario Sedlak ist unser jüngster Neuzugang beim DRAHTESEL: Der studierte Mathematiker hat sich für die politische Titel geschichte in Statistiken vertieft und gängige Mythen zum Straßenverkehr entzaubert.

„Mir ist so kalt“, sagt Anna Hazod und wickelt sich eine weitere Schicht Schal um den zarten Hals. Die DRAHTESEL Art-Direktorin kuschelt sich in ihren Spezial-Drehsessel, der innen mit Fleece beschichtet ist, während ihre Finger eine Tasse heißen Tee um ranken.

Die raue Winterzeit ist nicht die einzige Herausforderung, mit der wir während dieser Produktion zu kämp-fen. In Annas zugigem Hinterhof-büro geht es hektisch zu. Da fällt ein Inserat weg, dort kommt eines dazu. Hier ist ein Interviewpartner nicht erreichbar. Dort schickt jemand ein pixeliges Foto in Briefmarkengröße. Rechtskolumnen-Illustrator Fugart, der seinen Cartoon diesmal persön-lich vorbeibringt, irrt irgendwo im Nachbarstiegenhaus umher. Jemand muss ihn suchen gehen.

Dazwischen ruft Herausgeber-vertreter Andrzej Felczak an: Mit wie vielen Seiten das Lektorat heute rechnen könne, will er wissen. Das Lektorat, muss hier erklärt wer-den, ist das eigentliche Herzstück der Redaktion. Valerie Madeja und Walter Bradler prüfen jeden Text mit einer Sorgfalt, um die uns große Magazine und Tageszeitungen beneiden. Wie gut die Korrektur funktioniert,

kann vielleicht unsere aktuelle Errata-Statistik veranschaulichen: NULL Fehler in Ausgabe DE 3 / 14. Bei rund 130 Texten, mit 20.000 Wörtern und insgesamt 135.000 Anschlägen pro DRAHTESEL, ist das eine hervorragen-de Quote (die sich nicht toppen lässt).

Das beste Lektorat nutzt freilich nichts, wenn es an Inhalten fehlt. Und da kommt die Fahrrad-Commu-nity ins Spiel. Ein Jahr nach unserer ersten DRAHTESEL 2.0-Produktion zeigt sich, dass unser Konzept einer Community-getriebenen Zeitschrift aufgegangen ist. Auch in diesem Heft kommt der überwiegende Teil der Beiträge aus der Szene der Alltags-Radfahrenden. Online-Foren wie die Facebook-Seite „Radfahren in Wien“ sind für uns eine wertvolle Hilfe, mit begeisterten Radfahrenden in Dialog zu treten. Danke bei dieser Gelegenheit an alle, die uns lesen und an die vielen, die sich für den DRAHTESEL, die Rad-lobby und das Radfahren engagieren!

Aber jetzt schnell zurück, die Produktion abschließen. Und ab in die heiße Badewanne ...

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# winter # badewanne # community und # lektorat Aus der Redaktion

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Radweg benützungspflicht wird aufgehoben Wiens Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou will ab Frühling 2015 die Radwegebenutzungspflicht für den gemischten Rad-/Fußweg in der Wasnergasse (1200 Wien) aufheben. Mit ihrer Entscheidung folgt die Grüne Politikerin der Empfehlung der Radlobby und des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV), das eine detaillierte Mach-barkeits-Studie durchgeführt hatte. Durch die Wasnergasse, die parallel zur Augartenmauer verläuft, führt eine der Wiener Hauptradverkehrsverbindungen. Aufgrund der Enge des Weges kommt es hier immer wieder zu Konflikten zwischen Radfahren-den und zu Fuß Gehenden.

Investitionen in die Fahrradinfrastruktur

18 Euro pro Kopf

So viel sollte der Staat pro Kopf und Jahr in den Radverkehr investieren. Das schlägt zumin-dest das deutsche Bundesver-kehrsministerium im nationalen Radverkehrsplan vor. Übertra-gen auf Österreich würde das 153 Mill. Euro jährlich bedeuten.Zum Vergleich: Zwischen 2011 und 2013 investierte die Bundeshauptstadt 5,2 Euro pro Jahr und Kopf in die Radinfra-struktur.

Energieagentur fördert Radabstellanlagen Über die „klimaaktiv mobil“-Initiative des österreichischen Umweltministeriums werden Radabstellplätze pauschal mit bis zu 400 Euro pro überdach-tem Abstellplatz gefördert. Eine Kombination mit Landesförde-rungen ist möglich. Die Son-deraktion „Sanierung Fahrrad-parken“ gilt noch bis Ende des Jahres. Gefördert werden quali-tativ hochwertige und überdach-te Fahrradabstellplätze für bis zu 100 Fahrräder. Die Radabstell-plätze müssen sich außerhalb des öffentlichen Verkehrsraums befinden. Einreichen können alle Betriebe, Vereine, konfessionelle Einrichtungen sowie öffentliche Gebietskörperschaften.klimaaktiv.at

Drei Fragen an Ursula Hemetsberger

TopEine Million RadfahrendeAn der Zählstelle Operngasse, an einem der meistfrequentier-ten Radwege Wiens, wurde im November die Millionenmarke überschritten. In Wien gibt es zwölf automatische Zählstellen. Jene in der Operngasse beim Karlsplatz und am Praterstern zeigen die aktuellen Zahlen in Echtzeit an.

FlopOGH postuliert HelmpflichtDer Oberste Gerichtshof gibt einem Rennradfahrer Mitverschul-den, weil der keinen Helm getra-gen hatte. Dabei bestand keinerlei gesetzliche Helm pflicht. (Siehe dazu: Rechts kolumne, S. 25)

PolitikInterview mit Salzburgs Rad-KoordinatorinSeite 6

Entlarvt: Melkkühe und andere Mythen Seite 7

Brief aus Boston: Vorausdenkende Stadt Seite 10

Um die 2050-Ziele zu erreichen, brauchen wir den Umstieg vom Auto aufs Rad Ursula Hemetsberger Fo

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DRAHTESEL Bis zum Jahr 2050 will das Land Salzburg nachhaltig, klimaneutral und energieautark werden. Wie soll das gelingen? Ursula Hemetsberger Um die 2050-Ziele im Ver-kehrsbereich zu erreichen, brauchen wir den Umstieg vom Auto auf das Rad. Da-her sollten wir uns auf den Alltagsradverkehr konzen-trieren. Auf Gemeindeebene sind 50 Prozent der Kfz-We-ge kürzer als fünf Kilometer, also ideal für das Fahrrad.

Das Land Salzburg erstellt gerade ein „Leitbild Radverkehr“: Wie wird es aussehen?Nach drei Workshops – auch unter Beteiligung der Radlobby Salzburg – folgt nun die Konkretisierung der Maßnahmen und Ziele bei Infrastruktur, Öffent-

lichkeitsarbeit und Service. Bei Letzterem geht es um die Verknüpfung mit dem öffentlichen Verkehr und darum, Gemeinden als Maß-nahmenträger der Radver-kehrsförderung zu unter-stützen. Der Zeitrahmen für die Maßnahmen erstreckt sich bis 2025.

Was tut sich im Bereich Infrastruktur, insbesondere bei den Langstreckenverbin-dungen?Wir haben die erste Mach-barkeitsstudie für eine Radhauptroute in Auftrag gegeben, sogar grenzüber-schreitend von Freilassing ins Stadtzentrum. Dabei ist eine neue Radbrücke über die Saalach eingeplant. Die-ser Radweg soll so attraktiv sein, dass auch andere Ge-meinden sagen: Wir wollen das haben!

Ursula Hemetsberger ist seit Dezember 2012 Radverkehrs-koordinatorin des Landes Salzburg. Sowohl Land als auch Stadt Salzburg erreichen mit einem Radverkehrsanteil von 11 Prozent (Land) bzw. 20 Prozent (Stadt) gute Werte

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Politik

Melkkühe und andere MythenDer DRAHTESEL entlarvt gängige Legenden, die in einer seriösen Mobilitätsdebatte nichts verloren haben. Hier kommt die Wahrheit über die volkswirtschaftlichen Kosten von Kfz- und Radverkehr.

FAKTENSCHAU: Mario Sedlak, MITARBEIT: Alec HagerILLUSTRATIONEN: Anna Hazod

Autofahrende fühlen sich abgezockt, aber die wissenschaftliche Faktenlage ist eindeutig: Verglichen mit den er-heblichen externen Kosten, die sie ver-ursachen, sind Autolenkende immer noch viel zu billig unterwegs.  Laut Ver-kehrsclub Österreich (VCÖ) verursacht Österreichs Straßenverkehr Kosten von rund 16 Milliarden Euro jährlich – gerade einmal die Hälfte davon ist durch Einnahmen gedeckt. Pro Auto-kilometer klaff t eine Lücke von bis zu 33 Cent in der Zahlungsbilanz, wenn man alle nicht bezahlten Folgekos-ten und erhaltenen Förderungen wie Pendlerpauschale und Kilometergeld summiert. Im Schnitt müssten Auto-fahrende mehrere tausend Euro pro Jahr nachzahlen, um Kostenwahrheit herzustellen.

Allein die Gesundheitskosten, die durch den Verkehr entstehen, machen laut VCÖ fast 1,4 Mrd. Euro pro Jahr aus. In verkehrsbelasteten Gebieten leben die Menschen aufgrund der Ab-gase im Mittel um ein Jahr kürzer. Hin-zu kommen mindestens 100 Mill. Euro pro Jahr für Erkrankungen infolge von Verkehrslärm sowie 1,36 Mrd. Euro pro Jahr für entwertete Immobilien.

All das fällt beim Radverkehr weg. Die Diplomarbeit von Gregor Trunk am Institut für Verkehrswesen der Wiener Universität für Bodenkultur kommt zum Schluss, dass der gesellschaftliche Nutzen des Radverkehrs bis zu 85 Cent pro gefahrenem Kilometer beträgt.

Mythos 1: Autofahrende als Melkkühe der Nation

Gern bemühte Legende: Radfahrende sind auf Straßen unterwegs, die Auto-fahrende bezahlen. Fakt ist: Die rund fünf Euro pro Einwohner und Einwoh-nerin, die laut Kostenaufstellung des Verkehrsministeriums von der öff ent-lichen Hand jährlich für Radverkehrs-infrastruktur ausgegeben werden, sind eine Investition mit guter Rendite: Je besser man mit dem Fahrrad voran-kommt, desto mehr Leute nützen es und sind dadurch nachweislich gesünder. Sind die Menschen gesünder, kommt es wiederum zu weniger Krankenstands-tagen, weniger Behandlungskosten und weniger Frühpensionierungen. Eine Studie der OECD beziff ert den fi nanzi-ellen Wert der gesteigerten Fitness auf 1.310 Euro jährlich pro Alltagsradfah-rendem. Allein das längere Leben von Radfahrenden ist laut dem evidenzba-sierten „Health economic assessment tool“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Österreich ein volkswirt-schaftlicher Nutzen von rund 800 Mill. Euro jährlich. Das ist annähernd 20 Mal so viel, wie Radfahranlagen insgesamt kosten. Allgemein ist Radinfrastruktur deutlich billiger als Kfz-Infrastruktur: Ein Fahrradparkplatz ist laut Verkehrs-ministerium schon um ca. 100 Euro zu haben, während ein Kfz-Stellplatz 3.000 Euro kostet. Für einen komfor-tablen Zweirichtungsradweg rechnet die Wiener Magistratsabteilung 28 mit 220.000 Euro pro Kilometer. Eine Stra-ße mit zwei Fahrstreifen kostet pro Ki-lometer 1,1 Mill. Euro.

Fazit: Radfahrende sind keine Schmarotzer, sondern zahlen in harter Währung ins Gesundheitssystem. Das Verkehrsministerium hält ausdrücklich fest: „Es ist unbestritten, dass ein Mehr an Radverkehr langfristig erhebliche Einsparungen bringen kann.“

Mythos 2: Radfahrende sind Schmarotzer

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Politik

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Fakt ist: Nicht Radfahrende nehmen Autofahrenden den Platz, sondern Au-tofahrende einander. Der VCÖ schätzt die Staukosten, die ein einziges Auto durch tägliche Fahrten verursacht, auf bis zu 2.800 Euro pro Jahr. Laut dem deutschen Autofahrenden-Club ADAC macht an Einkaufssamstagen allein das Parkplatzsuchen bis zu drei Viertel des gesamten innerstädtischen Straßen-verkehrs aus. Auf der Fläche, die ein Auto zum Parken braucht, können min-destens acht Fahrräder stehen. Je mehr Leute vom Auto auf’s Rad umsteigen, umso mehr Platz haben also die verblie-benen Autofahrenden.

Noch etwas: Österreich hat eines der dichtesten Autobahnnetze in der EU. Dennoch werden weiterhin Milli-arden für neue Schnellstraßen-Projekte verplant. Das österreichische Umwelt-bundesamt sieht bereits eine „überpro-portional vorhandene Infrastruktur für den motorisierten Individualverkehr“, welche die sanfte Mobilität benachtei-ligt. Dass die Ausgaben für den Radver-kehr mehr Rechtfertigung bedürfen als jene für den Kfz-Verkehr, ist sachlich nicht begründbar.

Autolobby und Boulevardmedien ge-ben sich Mühe, das Radfahren als brandgefährlichen Zeitvertreib darzu-stellen. Fakt ist: Das Verletzungsrisi-ko beim Radfahren ist überschaubar. Selbst beim Tischtennis kommt es zu mehr Unfällen, und Fußballspielen ist sogar neunmal gefährlicher als Radfah-ren, informiert der VCÖ. Und je mehr Menschen mit dem Fahrrad unterwegs sind, desto sicherer wird es für alle: Diesen Zusammenhang wies nicht nur eine Studie des US-Gesundheitsexper-ten Peter Lyndon Jacobsen im Jahr 2003 nach, auch zeigt er sich in öster-reichischen Städten mit hohem Rad-verkehrsanteil wie Salzburg.

Mythos 3: Radfahren ist nur etwas für Todesmutige

Mythos 4: Radfahrende rauben Kfz kostbaren Platz

In diesem Artikel verwendete Quellen:VCÖ: Gesundheitsfaktor MobilitätGregor Trunk: Gesamtwirtschaftlicher Vergleich von Pkw- und Radverkehr (Diplomarbeit)BMVIT: Radverkehr in Zahlen, Kosteneffi ziente Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs in Gemeinden klimaaktiv.at Radfahren ist gesund!umweltbundesamt.de Potenziale des Radverkehrs für den Klimaschutz

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Politik

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Dass man ohne Auto nicht menschen-würdig leben kann, ist ein weiterer, gern verbreiteter Mythos. Wie das Pro-jekt „Landrad“ in Vorarlberg und die VCÖ-Radfahrumfrage 2014 ergeben, ist Radfahren nicht nur Freizeitbe-schäftigung, sondern ersetzt auf einem Drittel der geradelten Wege eine Au-tofahrt. Gerade im Stadtgebiet schlägt das Fahrrad das Automobil in Bezug auf Schnelligkeit, Kosten und Praktika-bilität. Dazu kommen die Vorteile für die Umwelt: Das deutsche Umweltbun-desamt schätzt, dass durch eine For-cierung des Alltagsradverkehrs 6 bis 11 Prozent der gesamten CO2-Emissionen des werktäglichen Personenverkehrs eingespart werden könnten. Kein Ver-kehrsmittel ist energieeffi zienter: Wie die österreichische Energieagentur be-rechnete, verbraucht ein Radfahrender auf 100 Kilometer etwa 2 Kilowattstun-den (kWh). Mit der Bahn würde er im Durchschnitt 9 kWh, im Linienbus 13 kWh und im Pkw 56 kWh für die gleiche Strecke brauchen. Sogar im Güterverkehr hat das Fahrrad enor-mes Potential: Wie die EU-Studie „Cycle Logistics“ zeigt, könnten mehr als 50 Prozent des in-nerstädtischen Transport-verkehrs von Lastenrädern übernommen werden.

Mythos 5: Ohne Auto ist ein Leben unmöglich

Der jahrzehntelange Fehl-glaube, dass das goldene Kalb Kfz durch überproportionale Steuer zahlungen zur Melkkuh der Nation angewachsen sei, ist in Fachkreisen schon lange widerlegt. Diese Erkenntnis gelangt nun durch groß angelegte Studien staatlicher Institutionen und angesehener Universitäten zum Durchbruch. Das Gesamtsystem Staatshaus-halt erleidet ebenso schwere Schäden durch zunehmenden Autoverkehr wie die Gesund-heit des Einzelnen. Dahinge-gen kann sich Förderung des Radverkehrs durch die positiven Gesundheitsfolgen nachhaltig bezahlt machen. Daraus ist offensichtlich ab zuleiten, dass auch das Gesundheitsressort einen großen fi nanziellen Beitrag zu Radverkehrsmaß-nahmen leisten müsste. Der deutsche Radverkehrsplan empfi ehlt jährliche Radver-kehrs ausgaben von 18 Euro pro Einwohner. Dieser Betrag wäre auch in Österreich mehr als gerechtfertigt!

Alec HagerSprecher der Radlobby Österreich

KOMMENTAR dER RAdlOBBY

Ausgaben für Radverkehr müssen steigen

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Tarife für die Radmitnahme im Zug benachteiligen seit dem Jahr 2014 eine Million Kundinnen und Kunden mit Vorteils- und Österreichcard. Da die Halbpreisermäßigung bei Radmitnah-me nicht mehr gilt, ergeben sich 60 Prozent Preissteigerung bei Tagesaus-flügen. Auf Kurzstrecken ist das Rad teurer als die Person (siehe DRAHT-

ESEL 2/2014). Die Radlobby Österreich hat in mehreren Gesprächen versucht, die ÖBB-Führung zur Rücknahme der Verteuerung zu bewegen. Bisher hält die ÖBB für das Jahr 2015 an dieser Preisgestaltung fest.

Auch die Rechtssicherheit für Faltradmitnahme als Gepäckstück fehlt, seit der betreffende Passus 2014

aus den Bestimmungen verschwun-den ist. Weitere Hürden für die Rad-mitnahme entstehen infolge der Kom-plettumstellungen der Südbahn und der Strecke Salzburg – Innsbruck auf railjet-Garnituren. Denn die railjets werden erst Ende 2016 lückenlos mit Radstellplätzen ausgestattet – Ijedoch nur mit fünf Plätzen pro Zug. Das ist ge-genüber den IC-Garnituren eine drasti-sche Reduktion. Hierdurch leidet auch die Tourismuswirtschaft.

Die Radlobby drängt daher die Poli-tik zum Eingreifen, um die Benachteili-gungen aufzuheben, die auch den Vor-schlägen des „Masterplans Radfahren“ des Umweltministeriums widerspre-chen. Dazu wurde auf radpublik.at die Petition „Vorfahrt für Rad & Bahn” ge-startet. Wir fordern Wiedereinführung der Halbpreisermäßigung für Vorteils-card-Besitzende für die Radmitnahme; Wiedereinführung einer Radtageskar-te; zeitgerechte Ausstattung des railjet mit Radstellplätzen; Reduktion des Mindesttarifes; Vereinfachung des Er-werbs des Radtickets am Automaten; Rechtssicherheit für Faltradmitnahme und ausreichend qualitätsvolle Radab-stellmöglichkeiten an allen Bahnhöfen.

Wir bitten um Unterstützung, Petition unterschreiben: radpublik.at/bahnundrad

Fahrradfahren in Boston macht Spaß. Nicht nur den zahlreichen Studieren-den, die auf lässigen Citybikes und Fixies durch die Stadt flitzen. In den Straßen radeln Menschen aller Alters-gruppen. Dazu gibt es ein ausgezeich-netes Bikeshare-System: Sogenannte Hubway-Räder können mittels Chip für eine halbe Stunde gratis entlehnt und an beinahe jeder Straßenecke zu-rückgebracht werden. Ärgert man sich auch hin und wieder über kleinere Schikanen – etwa Mehrzweckstreifen, die zu schmal geraten sind –, so sind doch Rad-Infrastruktur und Umgang von Rad- und Autofahrenden insge-samt gut.

Außerdem fördern zahlreiche Initi-ativen die Lust am Radfahren. Der Mid-

night Marathon Bike Ride, Themen-fahrten und die hiesige Critical Mass erobern radelnd Raum; aus dem Um-feld der Harvard Universität und des Massachusetts Institute of Technology kommen technologische Innovatio-nen. Die Organisation Bikes Not Bombs sammelt alte Fahrräder und schickt sie in sogenannte Entwicklungsländer. Die Fahrradpiraten der „anti-elitären“ Gruppe SCUL wiederum rücken mit Rädern aus, die aussehen, als kämen sie aus einer anderen Welt. Insgesamt präsentiert sich Boston als Stadt, die vorausdenkt und anderen US-Metropo-len als Vorbild dienen kann.scul.org

Briefe aus der Ferne Dieses Mal: Boston

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„ÖBB-Nachteilscard“ für Radfahrende bleibtPolitik

KOMMENTAR: Lukas Beurle und Beatrice Stude

Protestaktion der Radlobby Österreich anlässlich der Präsentation der neuen ÖBB-Tarife im November 2014.

Die Bundesbahnen verschlechtern die Reisebedingungen für Fahrgäste, die ihr Rad im Zug mitnehmen wollen.

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32. Jahrgang ⁄ Heft 4

Erscheinungsdatum 5. Dezember 2014

Medieninhaberin (Verlegerin) und Herausgeberin ARGUS – Arbeits-gemeinschaft Umweltfreundlicher Stadtverkehr

DVR-Nr.: 0445495ZVR-Zahl: 265962142

SitzFrankenberggasse 111040 Wien

VorsitzAndrzej Felczak [email protected]

Stv. VorsitzHeidi Schmitt

ChefredakteurMatthias G. Bernold

Unter Mitarbeit von Walter AlbrechtMichael Beck Lukas Beurle Walter Bradler Eliza BrunmayrAndrzej Felczak Martin FriedlHannes Friedrich Evelyn Eder Willi GrabmayerMartina Gura Alec Hager Eva HäfeleChristian HöllerHannes HöllerMirko JavurekJan Kilian Valerie MadejaChristopher Ohmeyer Margit PalmanErwin PreunerPeter ProvaznikRoland RomanoMartin Rotter Heidi SchmittMario SedlakDaniela Schulhofer Reinhold Seitl Andrea SieglChristian Steiner Beatrice Stude Horst WatzlWolfgang WehapKarl Zauner

KolumnenMarcin Dopieralski Roland GirtlerBarbara OttawaJohannes PepelnikReinhold Seitl

Cover Florian Prüller& Klara Prinz-Prüller

Art DirektionAnna Hazodannahazod.com

BildbearbeitungAnna Hazod

Anzeigen Hannes Friedrich [email protected]

Reinhold Seitl (Tourismus)[email protected]

IllustrationenLysanne Bellemare (Autorenportraits) Anna Hazod

KontaktARGUS-FahrradbüroFrankenberggasse 111040 WienMo - Fr 14 - 19 Uhr, Sa 10 - 14 UhrTel.: 01 ⁄ 505 09 07Fax DW: 19 [email protected]

ARGUS ⁄ Radlobby Wien-Büro Lichtenauerg. 4 ⁄ 1 ⁄ 11020 Wien Tel. & Mail siehe ARGUS Fahrradbüro obenMo-Fr 10-13 Uhr

Preis Euro 2,- Inlandsabo: Euro 12,-

BankverbindungIBAN AT40 6000 0000 0758 2600BIC OPSKATWW

Leserbriefe sind herzlich willkommen, allfällige Kürzungen können nicht ausgeschlossen werden. Na-mentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit der Meinung der DRAHTESEL-Redaktion übereinstimmen.

Radlobby Österreich ist Mitglied des Europäischen Radfahrverbandes ECF (European Cyclists’ Federation)

Der DRAHTESEL ist das Vereinsmagazin der ARGUS und wird in Kooperation mit den Vereinen der Radlobby Österreich hergestellt.

Druck Ferdinand Berger & Söhne GmbH

Die gesamte Produktion des DRAHTESEL wird nach dem österreichischen Umwelt-zeichen abgewickelt.

ImpressumDRAHTESEL–Das österreichische Fahrradmagazin

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Radlobby Mitglied

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Alle Infos auf Seite15

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CommunityIn Waidhofen formieren sich die Radfahrenden Seite 13

Serviceleistungen für Mitglieder Seite 15

ARGUS: Fördernde MitgliederSeite 14

Die Aufregung war groß, als FP-Verkehrsstadtrat Mario Eustac-chio im Frühjahr in Graz eigene Abstellplätze für motorisierte Zweiräder ausweisen ließ. Ab-geknapst wurde der Platz zum Teil von Radabstellanlagen. SP, Grüne, KP und ARGUS protes-tierten. Im Gegenzug erhielten in Fahrradanlagen geparkte

Motorräder und Mopeds Straf zettel, was wiederum die motorisierten Biker aufregte. Im Herbst wurde nachjustiert - zum Nachteil der Radfahren-den. Auch wenn der Eingriff unterm Strich gering ist: Er ist das falsche Signal und schafft Konflikte, wo bisher Parkflächen informell ausverhandelt wurden.

STEIERMARK

Biker vs. Radfahrende in Grazer CityDer zum 6. Mal durchgeführte Fahrradfreundlichkeitstest der Einkaufszentren in Graz und Umgebung brachte mit dem Murpark einen neuen alten Sieger. Hier wurde die Infrastruk-tur mit neuer Radgarage plus Servicebox am besten bewertet. Aufgeholt haben Shopping Nord und Shopping Center West

durch die Verbesserung des An-schlusses an das Radwegenetz bzw. Maßnahmen in der eigenen Verkehrsführung. Noch in der Anlaufphase befinden sich übri-gens der von der Stadt geförder-te Rad-Zustelldienst „bringME“ im Non-food-Bereich sowie ein eigenes Angebot von Spar am zentralen Standort Sackstraße.

STEIERMARK

Grazer Murpark am radfreundlichsten

VORARlBERG

Da sprießt ein Schilderwäldle: Gut so!

Im Frühsommer dieses Jahres startete in Vorarlberg die lang erwartete Rad-routenbeschilderung. Das Vorarlberger Radroutennetz ist über 800 Kilometer lang. Davon werden nach Abstim-mung zwischen Land und Gemeinden 450 Kilometer mit einer Beschilderung ver-sehen. Die grünen Schilder mit weißer Schrift sind gut lesbar und enthalten neben den Entfernungsangaben, dem Fernziel und dem Nah-ziel auch eine individuelle Standortnummer, die bei Unfällen den Einsatzkräften bekannt gegeben wird, um den Standort punktgenau zu bestimmen.

Sechs Orientierungsrouten

Im ersten Schritt wurden die Radrouten im Vorarlber-ger Unterland mit den Weg-weisern versehen. Neben dem Bodenseeradweg als internationale Route wird es sechs sogenannte Orien-tierungsrouten geben. Diese gewährleisten Ortsunkundi-gen ein sicheres Ankommen auch über lange Distanzen und sind damit für Alltags- wie auch Freizeitradelnde gleichermaßen attraktiv.

Die Ill-Rhein-Route entlang der Ill und des Alpenrheins sowie die Dörfer-Städte-Route erschließen die Sied-lungsgebiete im Rheintal und Walgau bzw. Montafon; die Bregenzerwald-Route, die teilweise über die ehe-malige Trasse der Bregen-zerwälderbahn geht und die Klostertal-Route mit einer abwechslungsreichen Stre-cke bis zum Arlberg binden diese beiden Talschaften an Rheintal und Walgau an. Die Dornbirn-Gaißau-Route quert das Rheintal in West-Ost-Richtung und bildet eine Anbindung an das Schweizer Radwegenetz; die Leiblachtal-Route verbindet das Vorarlberger Radwege-netz mit den Routen im Allgäu und Bayern.

Das Fahrrad-Navi, als kostenloses Smartphone App erhältlich, navigiert die Radfahrenden über das Rad-verkehrsnetz unabhängig vom Empfang des Mobiltele-fons, da es GPS-gesteuert ist und daher auch ein offline-Routing gestattet. Außer-dem steht der „Rad-Routen-Planer“ zur Verfügung.

bikenatureguide.org radplaner.vmobil.at

BERICHT: Eva Häfele

Nie wieder falsch abbiegen: Feines, neues Vorarlberger Radwege-Leitsystem

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Seit fast drei Jahren enga-gieren sich in Waidhofen an der Ybbs rund sechzig All-tagsradfahrende für mehr Raum für den Radverkehr. Die Probleme, mit denen sie dabei kämpfen, ähneln denen in vielen anderen Gemeinden.

Waidhofen, eine 11.000-Einwohner-Stadt an der Eisenstraße, liegt im niederösterreichischen Alpenvorland und ist das Eingangstor ins Ybbstal. Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Straßennetz auf den Kfz-Verkehr zugeschnitten, so dass es heute für Rad-fahrende wenige direkte Verbindungen und nur einen einzigen 500 Meter langen Radweg entlang

NIEdERöSTERREICH

Für das „Radland“ stark machen

einer Bundesstraße bietet. Ein Radverkehrsanteil von immerhin 19 Prozent brach-te die Gemeindepolitik in Zugzwang und mündete in ein Verkehrskonzept der TU Wien, das den dringenden Handlungsbedarf wissen-schaftlich untermauert.

In Zusammenarbeit mit der lokalen Radlobby wurden viele Maßnahmen ausgearbeitet. Obwohl die Ideen im Verkehrsausschuss wie in der Bevölkerung Anklang fanden, ließ der damalige Bürgermeister, der selbst immer mit dem Auto unterwegs war, die finale Verkehrsverhandlung kurz vor seinem Rücktritt über-raschend platzen. Dieses Ereignis zeigt, wie schwierig

es im „Radland Niederöster-reich“ ist, eine Neuorientie-rung der Mobilität herbeizu-führen. In Waidhofen, wie in vielen anderen Gemeinden im Bundesland, blockieren Politikerinnen und Politi-ker, wenn es darum geht, dem Fahrrad mehr Raum zu geben.

Politik der kleinen Schritte

In kleinen Schritten gelang es der Radlobby in Waidhofen dennoch punk-tuell, einen flüssigeren und barrierefreien Radverkehr möglich zu machen. Dazu zählten die Umbauten von Schrankenanlagen im Be-reich eines Naherholungs-gebiets sowie die Öffnung

einer bisher für den Radver-kehr gesperrten Straße. Für 2015 liegt ein großer Umbau-plan des ÖBB-Bahnhofes vor. Der radfreundlichere Ausbau der Verbindung zwischen Bahnhof und Stadtzentrum (Investitions-summe rund 400.000 Euro) ein Vorhaben, das Alltags-radelnden und den erwarteten Radreisenden auf dem Ybbstalradweg zugute kommt.

Die Radlobby Waid-hofen ⁄ Ybbs ist zuversicht-lich, dass der neue Bürger-meister weitere Schritte setzen wird, um ein „Rad-land“ zu schaffen, das diesen Namen verdient. noe.radlobby.at/ waidhofenybbs

In Waidhofen an der Ybbs formieren sich die Radfahrenden

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InfrastrukturBahnübergänge: So gehört’s gemachtSeite 16

Radfreundlichkeits-Test: So schlecht ist Innsbruck Seite 17

PLUS ⁄ MINUS: So viel zur Fahrrad-InfrastrukturSeite 18

Planungsrichtlinien erzeugen Radhürden

Sharrow-Einsatz in Tulln

Im letzten DRAHTESEL wurde die Errichtung eines geschützten Bahnübergangs für Fuß- und Radverkehr in Wien-Lobau positiv erwähnt, da dieser rasch das sichere Queren ermöglicht. Dass die geringen Abstän-de der Umlaufsperren das Queren mit Kinderanhän-gern und Lastenrädern erschweren, wurde bereits angemerkt. Ein Video-Test der Radlobby Wien zeigt nun: Ohne langwieriges und anstrengendes Manövrieren und Heben des Fahrrads ist kein Durchkommen.

Für fünf Meter Bahn-querung brauchten die Testenden bis zu 1,3 Minuten. Grund für diese bauliche Hürde ist eine österreichweite Planungs-richtlinie (RVS 03.06.14), die nur 1,2 Meter Abstand zwi-schen den Gittern vorsieht, was für Fahrradkurvenradi-en völlig ungeeignet ist, vor

allem mit Anhängern. Die Radlobby Österreich bemüht sich um eine Änderung dieser Richtlinien, wobei die ausführenden Behörden ja nicht an die Mindestmaße gebunden wären: Breiter bauen geht immer.

Wie radfreundliche Planung an Querungsstellen von ungeregelten Bahnglei-sen aussieht, zeigt der deut-sche „Radschnellweg Ruhr“: Aufstellbereiche für den Radverkehr mit 7,5 Meter Breite und Haltelinien ohne beengende Gittersperren, aber mit Mittelmarkierun-gen zur Richtungstrennung des Radverkehrs vor den Kurven. Da das österreichi-sche Eisenbahngesetz im-mer mehr Sicherungen von ungeregelten Bahnübergän-gen vorschreibt, sind weitere Stolperfallen für Radmobili-tät zu befürchten.Video dazu: drahtesel.or.atKRITIK: Alec Hager

Wer parkt auf meiner Spur?Auf dem Facebook-Portal „ThingsOnBikelanes“ kön-nen Radfahrende dokumen-tieren, was sich auf jenen Straßenabschnitten ereig-net, die für sie reserviert sind, aber anderweitig ge-nutzt werden. Es sind Fotos von Lieferwägen, von Taxis, von privaten Pkw und häufig auch von Einsatzfahrzeugen der Wiener Polizei. Da liegen Bauschutt und Blätterwerk umher. Da warten Möbel auf neue Besitzer und Mist-kübel auf die Müllabfuhr. Verkehrsschilder, die vor Gefahren warnen sollten, stehen derart herum, dass sie selbst zur größten Gefahr werden. „Es mangelt in Wien am Bewusstsein, dass

die Radwege gebraucht wer-den und nicht einfach nach Belieben verstellt werden können“, sagt Florian Klein, der „ThingsOnBikeLanes“ heuer im Sommer ins Leben gerufen hat.

Für den 32-Jährigen ist für das Zuparken von Fahrrad-Anlagen allerdings auch mangelhafte Straßen-gestaltung verantwortlich: „Es gibt in Wien kaum Lade-zonen für die Lieferanten.“ Während in anderen Städten überall Lieferzonen für den Berufsverkehr geschaffen wurden, sei es für Zusteller in der Donaumetropole schwierig.facebook.com/groups/ thingsonbikelanesinvienna

Im Oktober 2014 wurde von der Stadt Tulln auf Anre-gung der lokalen Radlobby ein zentraler Straßenzug (Wiener Straße) mit „Shar-rows“ – also speziellen Rad-piktogrammen – markiert. Die verwendeten Sharrows entsprechen lobenswerter Weise in ihren Abmessun-gen und in ihrem Abstand zwischen Fahrbahnrand und Pfeilmitte den Empfeh-lungen der Radlobby.

Sharrows werden immer dort als vernünftiges Inst-rument zur Erhöhung der Verkehrssicherheit gesehen, wo wegen der geringen Stra-ßenbreite kein Radweg oder Mehrzweckstreifen möglich ist. Das „Shar“ in Sharrows

kommt übrigens von „share“ (teilen). Den Kfz-Fahrenden wird signalisiert, dass Rad-fahrende gleiches Recht ha-ben, die Straße zu benützen. Zudem stellen Sharrows eine empfohlene Fahrlinie mit ausreichendem Sicherheits-abstand zum Straßenrand beziehungsweise parkenden Autos dar.

Umlaufsperren wie hier im Bild machen ein Durchkommen mit dem Lastenrad so gut wie unmöglich: In Deutschland wird großzügiger geplant

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Barometer der Velosophie Infrastruktur

Wie radfreundlich sind Innsbruck, Salzburg und Odense? Eine Studie hat die Liebe zum Fahrrad in den drei Städten untersucht

MESS-BERICHT: Michael Bürger

Die Däninnen und Dänen ma-chen es gerne, schnell und oft: Sie fahren mit dem Rad. Die Harmonie zwischen Mensch

und DRAHTESEL ist deutlicher spür-bar als anderswo. Für einen wissen-schaftlichen Vergleich von Städten im Rahmen einer Masterarbeit genügt „deutliches Spüren“ allerdings nicht: Messen ist angesagt.

Wie aber lässt sich die Fahrrad-freundlichkeit einer Stadt messen? Und was zeigt das Barometer hierzu-lande an?

Zur Berechnung der Fahrradfreund-lichkeit wurde im Rahmen meiner Mas-terarbeit ein Analyseraster entwickelt: 24 Parameter sollen Aufschluss über die Fahrradfreundlichkeit geben.

Innsbruck, Salzburg und Oden-se sind Universitätsstädte mit einem ähnlich hohen Radverkehrsanteil. Die Untersuchung zeigt folgende Ergebnis-se:  Odense erreicht von 100 Punkten 92, Salzburg 74 und Innsbruck 33. Aber was sagen diese Zahlen aus?

Vorbild Odense

Die auf der Insel Fünen gelegene, dänische Stadt Odense gilt als ein in-ternationales Vorzeigebeispiel im Rad-verkehr. Grundlage dafür ist die bereits seit den 1970er-Jahren intensivierte Radverkehrsförderung. Die Radinfra-struktur lässt kaum Wünsche offen: Fahrradgaragen, Rad-Service-Statio-nen, ein lückenloses Radwegenetz und Radschnellwege für Pendelnde. Zudem besticht Odense durch umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit, intensive Zu-sammenarbeit mit Schulen, Eltern und Kindern sowie guter Internetpräsenz.

 Auch gut: Salzburg

Auch Salzburg erreicht mit 74 Punk-ten eine hohe Fahrradfreundlichkeit. Die Basis dafür wurde mit Beginn der aktiven Radverkehrsförderung in den 1990er-Jahren gelegt. Salzburg besticht

durch einige besonders kreative Maß-nahmen – z.B. werden Radrouten nach Sponsoren benannt, und einzelne Su-permärkte liefern Einkäufe auf Rädern aus. Die Infrastruktur punktet mit ei-ner Fahrradgarage am Hauptbahnhof, Fahrradboxen und Rad-Service-Statio-nen. Punktuelle Schwächen zeigen sich bei der Sicherheit, den Abstellanlagen und beim Radverkehrskonzept.  

 Nachzügler Innsbruck

Innsbruck bildet das Schlusslicht im Städtevergleich. Intensivere Rad-verkehrsförderung gibt es noch nicht so lange wie in den Vergleichsstädten. Verbesserungspotenzial besteht etwa am Hauptbahnhof mit kaum freien Abstellmöglichkeiten, beim Radwege-netz oder beim Radverkehrskonzept. Auch fehlen Beschilderungen und eine Website mit Informationen über den Radverkehr. Vorbildlich ist Inns-bruck bei der Kombination von Rad-verkehr und öffentlichem Verkehr und auch die Sicherheit im Radverkehr ist hoch. Zudem lassen die zuletzt ver-stärkten Bemühungen (Verleihsystem, Rad-Service-Stationen, mobile Radre-paraturwerkstatt etc.) vermuten, dass sich die Fahrradfreundlichkeit weiter erhöhen wird.

 Es wird harmonischer

Fazit: Mit der Fahrradfreundlich-keit von Odense können Salzburg und Innsbruck nicht mithalten. Dennoch werden in den drei Städten rund ein Viertel aller Wege mit dem Fahrrad zu-rückgelegt. Das Liebesbarometer hält sich also nur bedingt an objektivierte Analyseraster. Jedenfalls aber haben die fahrradfreundlichen Bedingungen eine romantische Begleiterscheinung: Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass sich zukünftig noch mehr Men-schen in das Zweirad verlieben und so die Lebensqualität in den Städten erhöhen... 

Michael Bürger beendete im Sommer 2014 das Geographie-Studium an der Uni Innsbruck. In seinem Auslandsstudium und anschließendem Praktikum in Kopenhagen entdeckte er sein Interesse für den urbanen Radverkehr.

Zur Studie Die Studie wurde am Institut für Geographie an der Universität in Innsbruck im Schwerpunkt „Stadt- und Regionalentwicklung“ abgewi-ckelt. Der Analyseraster und die Bewertungen basieren auf Experteninterviews aus Öster-reich und Dänemark. Der zu bewertende Zeitraum endet mit dem Jahr 2013 (die Leihsyste-me in Innsbruck und Salzburg konnten deshalb bspw. nicht mehr mitberücksichtigt werden).

Frage an die Community: Wie zuverlässig, wertvoll, treffend erachten Sie wissen-schaftliche Studien wie diese? Decken sich die Ergebnisse mit Ihren persönlichen Erfahrungen? Wie steht ihre Heimatgemeinde im Vergleich zu Odense da? [email protected]

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Radmarkierungen wie in der Verkehrs-steinzeit: Eine Radfahrer-Überfahrt möglichst weit rechts, nicht in direkter Linie, dafür mit mehreren Verschwen-kungen (damit man schön rechts bleiben muss) – so stellt sich die neu markierte Radfahrer-Überfahrt in der Wilhelm-Greil-Straße am Bozner Platz dar. Dadurch ist es den Kfz-Fahrenden sehr spät ersichtlich, ob Radfahrende gerade aus fahren oder rechts ab-biegen. Konflikte zwischen geradeaus-fahrenden Fahrrädern und abbiegen-den Kfz sind programmiert.

 Vorschlag der Radlobby: Eine Fahrradweiche, so wie in den „Richtli-nien und Vorschriften für das Stra-ßenwesen“ (RVS) beschrieben. Durch Bodenmarkierungen oder bauliche Maßnahmen macht sie die Entflech-tung der gerade aus fahrenden und rechtsabbiegenden Radfahrenden für nachfolgende Kfz-Lenkende eindeutig sichtbar. Siehe auch DRAHTESEL 1/14.

Im Jahr 2009 wurde die Bahnstrecke in der Stadt erneuert und die S-Bahn-station Aiglhof fertig gestellt. Gleich-zeitig schuf die Stadtverwaltung eine begleitende Radverkehrsachse entlang der Bahnstrecke, die das Zentrum mit Taxham verbindet. Die relativ viel befahrene Rudolf-Biebl-Straße stellte bisher eine Lücke dar, weil es keinerlei Querungshilfe gab. Nun wurde hier eine Brücke für zu Fuß Gehende und Radfahrende errichtet. Leider  wurde diese Brücke nicht gleich im Zuge der Erneuerung der Bahnstrecke errichtet, was viel billiger gewesen wäre. Die Einbindung der Radachse in die Rudolf-Biebl-Straße fehlt. Weder ist eine Absenkung für das Rechtsab-biegen vorhanden, noch kann die Fahrbahn zum Linksabbiegen legal gequert werden.

InfrastrukturVerkehrs-Infrastruktur im Praxistest

Fotos: Innsbruck: Martina Gura, Salzburg: Fidelius KrammelGraz: Heidi Schmitt, Wien 12: Margit PalmanWien 3: Bettina Berger-Zimmermann, Wien 1: Andrzej Felczak

PluS ⁄ MINuS

Innsbruck

Radmarkierungen wie im Altpaläolithikum: Konflikte programmiert

Salzburg

Neue Brücke für Rad verkehrsachse entlang der Bahnstrecke

Der Erweiterung des Grazer Shopping Center West (SCW) um ein Fachmarkt-zentrum fiel die Hauptradroute 10 (HR 10) zum Opfer: Die hier auf Privatgrund geführte HR 10 wurde durch die Zu- und Abfahrt zwei Mal unterbrochen. In einem Fall gibt es „nur“ ein / e „Radweg Ende“-Schild / Markierung. Im anderen Fall kommt noch eine Sperrfläche als Fahrbahnteiler ohne Berücksichtigung der Radfahrenden und zu Fuß Gehen-den hinzu. Eigentlich müssten Radfah-rende über die Sperrfläche schieben. Außerdem nimmt die neue Lärm-schutzmauer entlang des Schwarzen Wegs die Sicht. Das Straßenamt fühlt sich nicht zuständig, wurde uns vom Radverkehrsbeauftragten mitgeteilt. Interventionen der Radlobby ARGUS Steiermark beim Betreiber des SCW laufen. Kommt es zu keiner Verbesse-rung, steht erstmals eine Hauptrad-route zur Disposition.

Graz

Wegen Shoppingcenter: Ab sofort Schieben auf der Hauptradroute?

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Mit der Radfahrerlaubnis gegen die Einbahn in der Stubenbastei ist der letzte Mosaikstein bei der durchgängi-gen und direkten 1,8 km langen Rad-route zwischen Urania und Operngasse gesetzt. Die Route verläuft innerhalb und parallel zur Ring-Route über Dominikaner-, Stuben- und Coburg-bastei, Schellinggasse und Walfisch-gasse. Während am Ring sieben Ampeln das Vorwärtskommen brem-sen, sind es hier nur zwei. Zudem muss am Ring-Radweg auf zu Fuß Gehende Rücksicht genommen werden. Die In-nenstrecke hingegen führt auf Tempo-30-Straßen und nur ein kurzes Stück durch eine Fußgängerzone. Sie ist somit für schnelle und geübte Radfah-rende bestens geeignet.

Verbesserungsmöglichkeit: In der Kurve Jakobergasse / Stubenbastei ist eine Absicherung der gegen die Einbahn fahrenden Radfahrenden unbedingt erforderlich. Zudem würde eine gute Beschilderung mehr Radver-kehr auf die neue Route leiten, was die Situation auf dem überlasteten Ring-Radweg entspannen würde.

Lange Zeit war der Bereich zwischen Wientalradweg und Tivoli- / Tanbruck-gasse ein weißer Fleck in der Radinfra-struktur-Landkarte. Fußgängerzone, Einbahnen und Kfz-Parkplätze wirkten als Barriere, die weiträumig umfahren werden musste. Mitte November wurde nun der untere Abschnitt der Meidlin-ger Hauptstraße erneuert, was für den Radverkehr positive Effekte bringt.

 Bei der Schönbrunner Straße19/Lobkowitzbrücke wurden eine Rad-querung sowie ein baulich getrennter Einrichtungsradweg zum Meidlinger Platzl in Richtung Niederhofstraße errichtet. In Gegenrichtung gibt es einen Mehrzweckstreifen, wodurch der Wienzeilenradweg mit dem Meidlin-ger Platzl in beiden Richtungen direkt verbunden ist. Die Entfernung einer Parkspur in der Reschgasse hat Geh-steigverbreiterungen und Radfahren gegen die Einbahn ermöglicht. Mit der Einrichtung von Radfahren gegen die Einbahn in der Niederhofstraße ist ein weiterer Lückenschluss erfolgt. Leider wurden die Rad-/Mehrzweckstreifen schmäler ausgeführt als geplant und haben nicht mehr die von uns empfoh-lene Breite.

InfrastrukturVerkehrs-Infrastruktur im Praxistest

Wien 1

Flotte Cityquerung zwischen Urania und Operngasse

Wien, 12

Endlich und attraktiv: Lückenschlussprogramm in Meidlings Zentrum

Durch Medienberichte im Frühling 2013 erfuhr die Agendagruppe „Zu Fuß und mit dem Rad unterwegs“ vom geplanten Umbau der Kreuzung Fasanplatz. Mit dem Lückenschluss im Radbasisnetz wurde einer langjährigen Forderung – teilweise – entsprochen. Nach dem Umbau ist es nun möglich, die Kreuzung legal Rad fahrend zu queren. Das ist grundsätzlich positiv. Aber es gibt Defizite: So können etwa Radfahrende die für sie gültigen Am-pelsignale gar nicht sehen, und zwei Verbindungen führen im Linksverkehr aneinander vorbei.

 Nach wie vor dominiert die den Autos gewidmete Fläche. Insgesamt erhielten Radfahrende zu wenig Raum. Für Fuß- und Radverkehr wurden starke Abstriche bei Sicherheit und At-traktivität gemacht. Fuß- und Radwege wurden nicht klar getrennt, wodurch Konflikte programmiert sind. Mit ent-sprechendem politischen Willen wäre es durchaus möglich gewesen, eine Lösung zu schaffen, die die Kreuzung für alle Verkehrsteilnehmenden sicher und attraktiv macht und die den Zielen des Stadtentwicklungsplans 2025 entspricht.

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Gut gemeinter Umbau

Fasanplatz mit Defiziten für die Radfahrenden

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LebensstilEin Fußgänger entdeckt das E-BikeSeite 21

Fahrrad-Bücher für lange Winternächte Seite 22

Neues Mountainbike-Magazin „Lines“

Fahrrad Kalender 2015 „Wiener Räder“ Die schönsten Wiener Mechaniker räder im A3-Format und ausgewählte Veranstal-tungstermine finden sich in diesem Kalender. Er ist auch im ARGUS-Shop erhältlich.19,90 wiener-mechanikerraeder.at

Zum Trainieren im Winter: Fahrrad-Simulator Zwift Im Winter weichen viele Radsport-Begeisterte auf den Hometrainer aus. Damit dies Spaß macht, hat das Unter-nehmen Zwift ein Multiplayer Fahrrad-Spiel auf den Markt gebracht. Via Online-Plattform treten die Radfahrenden gegen-einander an. Jeder sitzt auf ei-nem Hometrainer, die Leistung wird elektronisch erfasst und übermittelt. Auf dem Bild-schirm sehen die Spielenden ihr virtuelles Alter Ego in einem 3D-Radrennen. Zwift unterstützt Apple, PC und Smartphones.zwift.com

Ein neuer Blog für Wiens Vintage-RadfahrendeWiens Tweed-Rider haben einen eigenen Blog bekommen. David Marold und die DRAHT-ESEL-Kolumnistin Barbara Ottawa berichten dort regel-mäßig vom Geschehen in der Wiener Vintage-Fahrrad-Szene. Der sauber gemachte Blog informiert über Veranstaltungen und Rundfahrten, hat jede Menge Fotos und Videos und gibt Tipps zum stilechten Outfit und zum Ändern von Kleidungsstücken.tweedride.at

Cycle – Das Bike & Style MagazinMit Fahrrad-Kultur und Mode befasst sich das neue Print-magazin des Berliner Journalis-ten Wolfgang Scherreiks. 116 Seiten stark ist die im Wieland Verlag erschienene Publikation. Scherreiks ist in der Szene als Betreiber des Radblogs „fahrradjournal – Das Kulturmagazin“ bekannt. Das neue Heft erscheint in einer Auflage von 70.000 Stück und ist in Wien bei Stilrad, Jordan-gasse 3, sowie bei Citybiker, Lerchenfelder Straße 13 erhältlich.wieland-verlag.com/cycle

Wer bereits bei der Abfahrt hinunter zum Donaukanal von Adrenalin-Stößen durchzuckt wird, der blickt auf die Welt der Downhill-Mountainbiker ver-mutlich mit einer Mischung aus Faszination und Ratlosig keit. Die eingeschworene Community der österreichischen Berg-abfahr-Fraktion hat jetzt ein eigenes Magazin bekommen: Im Herbst 2014 kam erstmals das Heft „Lines“ heraus, das sich exklusiv mit den Interessen der Downhill-Begeisterten befasst. Hinter der Publikation steht eine Gruppe von sechs jungen Leuten, die bereits seit Okto-ber 2013 an dem Machwerk tüfteln. Herausgekommen ist ein hundert Seiten starkes Magazin, das sich vor allem durch spektakuläre Fotos und ein aufwändiges Layout auszeichnet. Den Machern war für ihre erste Ausgabe nichts zu teuer: aufwändige Umschlags-veredelung, schweres Papier. Thematisch werden Events und Szene-News behandelt. Es gibt Reportagen von Rennen, Porträts von Sporttreibenden und Platz für Fahrrad-Technik. lines-mag.at

Erste Eindrücke vom neuen

Downhill Magazin „Lines“

B. Ottawa rät zum Lesen von KrimisSeite 23

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Der KonvertitlebensstilWiener Zeitung-Feuilleton-Redakteur Edwin Baumgartner bewegte sich sein

Leben lang zu Fuß und mit den Öffis durch Wien. Bis zu jenem Tag, an dem plötzlich alles anders war …

ESSAY: Edwin Baumgartner

Aha“, sagt mein Freund Chris-tian und schweigt, was völlig untypisch ist, denn Christian hat sonst für jede Situation

ein Bonmot parat. Ich schweige auch. „Tut mir leid, ich verstehe den Witz nicht“, sagt Christian. Ach, das ist es. Er hat es als Witz aufgefasst, dass ich mir ein Fahrrad gekauft habe.

Ich verstehe ihn. Sport ist wirklich nicht meine Sache – zum Leidwesen meines Hausarztes übrigens. Ein paar Tage später kann er es auch nicht fas-sen und gratuliert mir dazu, endlich auf den Sport gekommen zu sein.

Wenn er wüsste …Wenn Christian wüsste …Ganz unter uns: Es geht nicht um

Sport. Nicht ansatzweise. „No sports“ ist, ich sag’s mal so, deshalb keine Devi-se für mich, weil das Wort „Sport“ darin vorkommt.

Mir geht’s um Zeit, einzig und allein.

Ich bin ein Automuffel. Öffentlich brauche ich an den wenigen Tagen, an denen die Linie 5 keine Störung hat, 75 Minuten ins Büro. Es waren auch schon 80 und 90. Zuviel tote Zeit, die man an-ders besser verwerten kann.

Auf meine Klage über die Dauer der Anfahrt sagte dann eine Freundin: „Wa-rum fährst du eigentlich nicht mit dem Rad?“

„No sports“ ist deshalb keine Devise für mich, weil darin das Wort Sport vorkommt

Nun ja … (Erwähnte ich die Sache mit der Devise „no sports“ bereits?)

„Probier’s aus“, sagt sie und borgt mir ihr Rad für eine Testfahrt.

Das Resultat ist überzeugend: 50 Minuten, Radweg oder kaum frequen-tierte Seitenfahrbahnen zum Prater-stern, dann Hauptallee, dann wieder Radweg.

Der Beschluss ist gefasst – doch welches Rad? Ich höre mich um. Ein Nachbar schwört aufs E-Bike. Ob ich’s ausprobieren darf? – Ja, natürlich. Das Ergebnis überzeugt abermals. Ganz leichte Anfahrt, Steigungen nicht der Erwähnung wert (ich sagte doch: Es

geht um Zeit, nicht um Sport!), die Wendigkeit ist atemberaubend. Also wird’s ein E-Bike, sollen doch die Rad-sportbetreibenden höhnisch grinsen.

Freilich macht man Anfängerfehler. Die Unterstützung beispielsweise ist ein zweischneidiges Schwert. Wie ge-sagt: Bei Anfahrt und Steigungen – ein Traum! Aber sie lädt auch zum Rasen ein. Spaßeshalber hab ich’s ausprobiert auf gerader, fast unbefahrener Stre-cke. Bei 38,5 km/h hab ich abgebremst. Hohe Tempi mag ich nämlich nicht. Im normalen Straßenverkehr aber heißt das bremsen, bremsen und bremsen. Zu schnell, zu mühelos ist man auf 25 km / h. Ich mein’, manche mögen’s so flott, aber mir sind 17 bis 20 km / h gerade recht, und die sind für das E-Bike verdammt langsam.

Haben Sie mal probiert, einen Flugzeugträger zu rudern?

Daher weg mit der Unterstützung, kann man ja ganz ausschalten. Haben Sie mal probiert, einen Flugzeugträger zu rudern? Das Ding, also das E-Bike, ist wahnsinnig schwer und verliert ohne Unterstützung die Wendigkeit. Was der Händler mir gegenüber behauptet hat, also, dass es sich ohne Unterstützung wie ein normales Rad fährt, stimmt einfach nicht. Es sei denn, er meint ein extrem schweres Rad, auf das man Zelt, Doppelbett und Kachelofen gepackt hat.

Also begann ich ein Spiel mit Ein- und Ausschalten der Unterstützung, und wenn es auch nur für ein paar Me-ter ist – und das funktioniert glänzend. Will ich Sport machen (was sag‘ ich da eben?), wird die Unterstützung ganz ausgeschaltet. Der innere Schweine-hund jault übrigens am erbärmlichs-ten, wenn ich von vorneherein ohne Akku losfahre.

Was den Weg in die Arbeit betrifft: Bei zügig gefahrener Hauptallee brau-che ich 40 Minuten. Höchstens. Mit etwas Training geht es sicher noch schneller. „No sports“, gewiss. Wer be-hauptet eigentlich, dass mein Radfah-ren auch nur ansatzweise irgendetwas mit Sport zu tun hat?

Edwin Baumgartner ist umgestiegen und zufrieden: Mit dem E-Bike benö-tigt er statt 75 Minuten nur noch 40 Minuten ins Büro

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Will man davon lesen, wie sich ein abenteuerlustiger Engländer mittleren Alters beweisen will, dass er es noch kann? Ja! Tim Moore, britischer Humorist und Reiseschriftsteller, hat sich zum 100. Jubiläum des härtesten Giro d’Italia aller Zeiten vorge-nommen, die Monsterstrecke nachzufahren: 3.200 Kilometer zu acht Tagesetappen über je 400 Kilometer führten im Jahr 1914 über steile Alpenpässe. Moore macht sich auf einem Originalrad auf den Weg: Ohne Schaltung, mit Weinkorkenbrem-sen, Merino-Pulli und Schwei-ßerbrille. Nicht nur, dass er diese beachtliche Leistung hinkriegt: Das Lesen seines Berichtes ist ein spaßiger Hochgenuss.

Moore, Tim: Gironimo. Ein Mann, ein Rad und die härteste Italien-Rundfahrt aller Zeiten Bielefeld 2014: Covadonga 378 Seiten ISBN 978-3-936973-97-6 15,30 Euro

Selbst das eigene Rad reparie-ren zu können, ist gar nicht so schwierig: Wie dieses Werk-stattbuch in rund 100 Schritt-für-Schritt-Anleitungen zeigt, lässt sich vieles erfolgreich selbst instand setzen. Die gute Aufschlüsselung von Kosten, Zeitaufwand und Material sowie die informativen Diagramme zur Fehlersuche und unkonventio-nelle Tipps für Notreparaturen unterwegs machen dieses Buch zur wertvollen Hilfe. Die Wartung moderner Teile kommt nicht zu kurz. Ebenso werden Spezialitäten wie Rohloffna-be, E-Bikes und hydraulische Scheibenbremsen behandelt.

Hoffmann, ulf: Fahrrad-Reparaturen. Alle Reparaturen Schritt für Schritt erklärt Berlin, 2014: Stiftung Warentest. 336 SeitenISBN 978-3-86851-068-3 25,60 Euro

Nicht nur das legendäre Maillot Jaune – das gelbe Trikot des Gesamtführenden der Tour de France – hat den Weg in diesen Bildband voller prächtiger Erinnerungsstücke gefunden: Über hundert originale Renntri-kots, die von den Meistern des Metiers getragen wurden, rufen Erinnerungen an außergewöhn-liche Teams, Rennen und Mo-mente wach. Die Geschichten hinter den Trikots und die Evo-lution dieser ganz besonderen Form von Arbeitskleidung, die stets gleichzeitig Funktionswä-sche, Proviantbeutel und mobile Litfaßsäule zu sein hatte, stehen im Mittelpunkt dieses Buches.

Beune, Andreas; Sprehe, Rainer: das Buch der Radsporttrikots Bielefeld, 2014: Covadonga 221 Seiten ISBN 978-3-936973-78-5

25,50 Euro

Wolfgang Zengerling, Reiserad-ler aus Leidenschaft, präsentiert seine besten Tipps und Tricks für die Tourenplanung. Neben verschiedenen Trends wie Bahntrassenradeln, Rad & Schiff oder der Sterntour erläutert er technische Themen (Touren-planung am PC, Navigation mit GPS und Smartphone, E-Bikes), stellt Fahrradtypen und wichtige Aspekte der Wartung vor. Vor allem interessierte Radreise-Einsteigerinnen und -einsteiger finden in diesem adfc-Ratgeber Anregungen zu Radreisen für jeden Geschmack – und aus-führliche Checklisten.

Zengerling, Wolfgang: Praxiswissen für Radreisen Stuttgart 2014: Pietsch 157 Seiten ISBN 978-3-613-50762-3 15,40 Euro

Rennrad als LeidenschaftDie Welt des Rennrads in ei-nem aufwändig gestalteten Bildband: Reifen, Rahmen, Rohre, Sättel, Speichen und Felgen. Fahrradspezialist Graeme Fife lässt mehr und weniger bekannte Hersteller von Rennrad-Einzelteilen zu Wort kommen. Erzählt wird von den Ansprüchen an Rahmen und Teile, von unerwarteten Problemen und verblüffenden Lösun-gen. Die außergewöhnlichen Fotos von Gerard Brown zeigen die immer wieder stark handwerklich gepräg-te Produktion – und die intensive Konzentration, die für herausragende Qualität notwendig ist.

29 Fahrrad-Spezialis-tinnen und –spezialisten haben Fife und Brown in ihren Werkstätten besucht. Namen wie Brooks, Mavic, Continental oder SAPIM stehen neben Individualis-ten wie dem US-Rahmen-künstler Ira Ryan oder Eric Estlund von Winter Bicycles. Die gezeigten Personen sind nicht nur die besten ihres Fachs, sondern veritable Typen: Etwa Richard Sachs, der akribische Tüftler, Francis Quillon, das Genie oder Monty Young, der weit-sichtige Pionier. „Passion Rennrad“ ist ein intensives, emotionales Porträt wichti-ger Marken.

BüCHER

Lustig: Tim Moore und der Giro d‘Italia

Praktisch: Hundert Rad-Reparaturen

Kleidsam: Geschichte des Radsporttrikots

Schlau: Tipps für die Fahrrad-Tour

Brown, Gerard; Fife, Graeme: Passion Rennrad. Marken, Macher und Maschinen. Bielefeld 2014: Delius Klasing Verlag 224 Seiten ISBN 978-3-7688-5370-5 41,10 Euro

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Wenn man im TV-Programm blättert, fällt die extrem hohe Anzahl an Krimi-Serien auf, die auf diversen Flimmer-kanälen laufen. CSI hier, Tatort da und dann noch eine Soko dort. Rein empi-risch betrachtet müsste sich aus diesem enormen Angebot ein hohes Verständ-nis dafür ergeben, wie sich eine Ge-schossbahn in Relation zu einem nicht-ruhenden Objekt verhält. So muss etwa ein Scharfschütze die Bewegung seines Zieles mit einberechnen.

Umgekehrt ergibt sich daraus für geübte Radfahrende, dass sie abschät-zen können, ob sich eine Fortbewe-gung ohne komplettes Bremsmanöver ausgeht, wenn sich zu Fuß Gehende auf dem anzunehmenden Pfad in der bisherigen Geschwindigkeit weiter be-wegen.

Allerdings verhalten sich zu Fuß Ge-hende oft so, als ob jeder Radfahrer sie

abschießen will und verharren mitten in der Bewegung. Sei es nun, weil sie alle Radfahrenden für wilde Rowdies halten oder weil sie nicht schauend losgegangen sind und nur durch eine Fahrradklingel aufgescheucht wurden.

Natürlich ist es auch an den Rad-fahrenden, nicht mit vollem Karacho auf einen Zebrastreifen zuzusteuern oder durch unentwegtes Klingeln zu signalisieren, dass man vorhat, den Vorrang der zu Fuß Gehenden auf so einer Schutzeinrichtung zu ignorieren. Leichtes Anbremsen und eine freund-liche Handbewegung, die zum Wei-tergehen auff ordert, können da schon helfen.

Aber es dauert einfach, bis man sich im Straßenverkehr aneinander ge-wöhnt. Bis dahin könnten Radelnde den zu Fuß Gehende zu Weihnachten einen Krimi schenken.

Barbara Ottawaist Journalistin in Wien

FahrstilSchenkt zu Fuß Gehenden einen Krimi

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Service & RechtZum Wundern: OGH erfindet HelmpflichtSeite 25

Zum Freuen: Veloce setzt aufs E-CargobikeSeite 24

Ab 2015 werden für Veloce neben Fahr-rädern und Lkw auch E-Lastenräder unterwegs sein. „In unserer mehrwö-chigen Testphase hat sich gezeigt, dass wir mit E-Cargobikes auf mindestens denselben Umsatz kommen wie mit den Klein-Lkw“, erklärt Veloce-Boss Paul Brandstätter. Aufgrund niedrige-rer Energie- und Anschaffungskosten ließen sich pro Rad und Jahr Kosten in vierstelliger Höhe sparen. Ein Fünftel der Transporte soll künftig mit dem E-Lastenrad erfolgen. Die Entscheidung ist insofern bemerkenswert, als Brand-stätter, dessen Unternehmen 2004 wegen eines Streiks der Kuriere in die Schlagzeilen geriet, Lastenrädern lange skeptisch gegenüber stand. Dass auch er jetzt umstellt, zeigt das Potenzial dieser Technologie.

Veloce setzt künftig auf E-Cargobikes BICyCLE BUSINESS

Zum Ärgern: Fahrrad-Diebe kommen straflos davonSeite 26

Fix it-Der Reparaturtipp Winterradeln

Winter ist die anspruchsvollste Zeit nicht nur für Radfahrende, sondern auch für Fahrräder. Niedrige Temperaturen und Streusalz können die Funktionalität des Gefährts einschränken. Fahrradpflege ist besonders wichtig. Was ist zu tun?* Lichtanlage vor jeder Ausfahrt überprü-fen: Schlechtes Wetter und Dunkelheit er-höhen die Gefahr, übersehen zu werden. * Kettenpflege: Der Fahrradantrieb wird durch Streusalz besonders stark bean-sprucht. Rost-Gefahr! Es gibt Kettenöle, die für Gebrauch unter härtesten Wetter-bedingungen entwickelt wurden. Aber Vorsicht: Nur ölen reicht nicht. Die Kette muss mit einem öligen Lappen gereinigt und von Streusalz befreit werden. Eine gute Lösung ist auch die Verwendung von speziellen Ketten mit Korrosionsschutz.* Bremsen: Feuchtigkeit, die sich in den Bowdenzughüllen sammelt, friert bei niedrigen Temperaturen. Das kann die Funktionalität der Bremsen einschrän-ken, im schlimmsten Fall zum Aus-fall führen. Besonders häufig passiert das bei Rädern mit tiefem Durchstieg

(„Damenräder“), bei denen die Züge U-förmig nach unten gebogen verlaufen, wo sich besonders viel Wasser sammeln kann. Es empfiehlt sich, die Bremssei-le vor dem Winter mit dünnflüssigem Kriechöl zu schmieren. Denn: Wo Öl ist, kann kein Wasser sein. Bei hydraulischen Bremsen legen die Kolben bei Scheiben-bremsen nur minimale Wege zurück. Bei niedrigen Temperaturen kann es sein, dass die Kolben nicht mehr zurückge-stellt werden und die Bremsen an der Bremsscheibe blockiert bleiben.* Fahrradschlösser: Falls der Zylinder sich nicht leicht öffnen lässt, sollte er mit Spezial-Schlossspray behandelt werden. Auf keinen Fall Gewalt anwenden: Gefahr eines Schlüsselbruchs.Sinnvoll wäre es, das Fahrrad in der Win-terzeit nicht im Freien abzustellen. Dau-erwirkungen von extremen Verhältnis-sen sind für unser Rad am schädlichsten.Sollten irgendwelche Probleme an der Funktionalität des Fahrrads auftauchen, ist es sinnvoll, die Werkstatt des Vertrau-ens aufzusuchen.

Marcin dopieralski leitet den ARGUS-Shop. Der begeisterte Raddesigner – Eigenmarke B’IQ – gibt für den DRAHTESEL Reparatur-Tipps.

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5Am 27. August 2014 fällte der Oberste Gerichtshof (OGH) die Entscheidung (2Ob99/14v), dass einem Renn radfahrer

Mitverschulden an seiner Kopfverlet-zung zukam, weil er keinen Radhelm getragen hatte.

In dem Fall ging es um Folgendes: Eine 91-Jährige überquerte die Bundes-straße 151 in Attersee. Zwei Windschat-ten-fahrende Rennradfahrer mussten abbremsen, wobei der hintere der bei-den stürzte und sich eine Schädelfrak-tur zuzog. Der Rennradfahrer begehrte im Verfahren von der Frau – bereits un-ter Anrechnung eines Mitverschuldens von einem Drittel – Schadenersatz. Der OGH kürzte den Anspruch um weitere 25 Prozent. Grund: Nicht-Tragen eines Helms.

Und ist das Urteil noch so schlecht – der OGH hat immer Recht

Begründet wurde dies so: Helmlos fahren sei eine Sorglosigkeit in eigenen Angelegenheiten, weil 93 Prozent der vom Kuratorium für Verkehrssicherheit befragten Radfahrende Helme „wich-tig“ fi nden. Wer schnell fährt, schaff e ein höheres Unfall- und Verletzungsri-siko. Daher wird nach dem Zweck der Fahrt diff erenziert. Wer nicht „nor-mal“ sondern „sportlich ambitioniert“ unterwegs ist, müsse zur Abwendung allfälliger Folgen einen Helm tragen. Argumentiert wurde weiters damit, dass Radsportlerinnen und -sportler bei Wettkämpfen ebenfalls Helme tra-gen müssen.  Als Rechtsanwalt habe ich gelernt: „Und ist das Urteil noch so schlecht, der OGH hat immer Recht.“

Dennoch ist dieses Urteil diskussions-würdig, bedeutet es doch konsequent weitergedacht: Dass sportliche Auto-fahrende einen Helm tragen müssten, weil es im Motorsport eine Helmpfl icht gibt und die meisten Motorsportler Helm tragen.

Dass fl otte Fiaker-Fahrende Helm tragen müssten, weil es im Pferdesport eine Helmpfl icht gibt und Jockeys Helm tragen.

Dass Rudernde einen Helm tragen, weil Wildwasserfahrer Helme tragen.

Die Abgrenzung „normal“ und „sportlich ambitioniert“ taugt für die Frage der Helmpfl icht und der Risi-koerhöhung meines Erachtens über-haupt nicht. Es kann ja nicht um die Geschwindigkeit von Rennradfahrern gehen, denn „normale“ Alltagsradfah-rende sind auf E-Bikes zumeist schnel-ler als Rennradfahrer. Der sportlich ambitionierte Anzugträger kann auch mit einem Faltrad eine Steigung sport-lich fahren. Der modische Hipster auf dem klassischen Rennrad, ist deswe-gen noch lange nicht „sportlich am-

bitioniert“. Und: Es gibt Rad(sport)veranstaltungen, bei denen kein Helm vorgeschrieben ist. Dazu muss ergänzt werden, dass beim Training eben kei-ne Helmpfl icht gilt. Der Diskurs geht jedoch an den eigentlichen Fragen vor-bei. Ist das Leben mit Helm sicherer als ohne? Mit guten Gründen steht die European Cyclists Federation (ECF) einer Helmpfl icht – sei sie per Gesetz vorgeschrieben oder von Richtern wie in diesem Fall interpretatorisch herge-leitet – kritisch gegenüber. Zum einen ist der Sicherheitsvorteil durch das Tragen eines Helmes umstritten. Zum anderen zeigt sich, dass Druck auf Radfahrende, einen Helm zu tragen, Menschen davon abhält, überhaupt auf das Rad zu steigen. Was wiederum mehr Fettleibigkeit, Herzinfarkte und Zuckerkranke bedeutet. Weniger Rad-fahrende auf den Straßen heißt regel-mäßig: schnellerer KFZ-Verkehr und gefährlichere Straßen. Am sichersten sind Radfahrende dort, wo der Radver-kehr am höchsten ist. Wie in Amster-dam und Kopenhagen zum Beispiel: Gerade dort tragen übrigens die we-nigsten Radfahrenden Helm.

Urteil senkt indirekt die Sicherheit auf Österreichs Straßen

Dass der OGH eine Helmpfl icht „erfi ndet“, um zu einem Mitverschul-den zu kommen, senkt also indirekt die Sicherheit auf Österreichs Straßen. Es wäre zu wünschen, dass die Kon-sequenzen einer derartigen Entschei-dung bedacht werden, bevor die Judi-katur dazu übergeht, die Helmpfl icht auch im Alltagsverkehr zu postulieren.

Schelte für den OGHIn seiner jüngsten Entscheidung postuliert der Oberste Gerichtshof eine Helmpfl icht für Rennradfahrenden beim Training. Das ist bedauerlich

Johannes Pepelnikist Rechtsanwalt in Wien und Vertrauensanwalt der Radlobby

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EMPÖRUNG: Johannes Pepelnik

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Leser B. Ludwig fi ndet sein gestohlenes Fahrrad über eine Online-Börse wieder. Die mutmaßlichen Täter kommen ohne Strafe davon

BESCHWERDE: B. Ludwig

Mein Fahrrad, das ich im Frühling 2013 selbst aufgebaut habe (Gesamtkosten rund 1.400 Euro) und unschwer als Unikat erkennbar, wurde im Septem-ber 2013 gestohlen. Es folgte eine Dieb-stahlsanzeige bei der Polizei.

Anschließend habe ich auf einer ös-terreichischen Internetplattform einen „Suchagenten“ installiert und tatsäch-lich, vier Wochen später, wurde mein Rad dort für 700 Euro zum Verkauf an-geboten. Mit Wissen der Polizei nahm ich mit dem Verkäufer Kontakt auf und arrangierte ein Treff en. Im Rahmen des E-Mail-Verkehrs mit dem Radverkäufer stellte dieser sein technisches Know-how unter Beweis, bot mir aufwendi-ge Umbauten an und erwähnte einen befreundeten Radhändler in Ungarn. Beim Treff en am Verteilerkreis in Favo-riten stellte die Polizei das Rad sicher.

Was nun folgt, ist – wie ich mei-ne – ein Armutszeugnis für die öster-reichische Justiz. Gegen den Verkäu-fer wurde wegen des Verdachts auf Diebstahl und Hehlerei ermittelt. Der Polizei erklärte der Mann, das Fahrrad gekauft zu haben und legte eine hand-schriftlich verfasste Rechnung eines

ungarischen Radgeschäfts ohne Rech-nungsnummer, ohne Steuernummer, ohne Betrag, ohne Datum und mit ei-ner falschen Artikelbezeichnung vor.

Ich legte dem Akt Rechnungen und Fotos bei und holte Auskünfte von Komponenten-Herstellern ein, wonach die verbauten Teile nicht in Ungarn vertrieben werden. Auch eine Auskunft des europäischen Verbraucherzent-rums, die die vom Beschuldigten vor-gelegte Rechnung als nicht rechtmäßig deklarierte, war dabei.

Der genannte Radgeschäftsbesitzer gab an, dem Beschuldigten das Rad für 300 Euro verkauft zu haben. Er selbst habe es von Personen erstanden, die seiner Ansicht nach „Mülljäger“ seien.

Trotz der absurden Argumentati-on glaubte die Staatsanwaltschaft den Beschuldigten. Auf meine Argumente ging sie nicht ein. Weder die „Mülljä-ger“, noch Händler oder Verkäufer wur-den weiter belangt.

Mein Fahrrad habe ich fast exakt ein Jahr nach dem Diebstahl zurück er-halten. Allerding nur deshalb, weil der Beschuldigte im abschließenden Ver-fahren darauf keinen Anspruch erhob.

Gute Zeiten für Fahrraddiebe

BERICHT: Evelyn Eder

Schwerpunktmäßig ist der Radkum-merkasten eine Einrichtung, um Män-gel der Rad-Infrastruktur aufzuzeigen. Die Radlobby leitet die Beschwerden an die zuständigen Stellen weiter. Die-ses Mal gibt es einen Auszug über die thematische Bandbreite der eingelang-ten Anliegen.

Das Themenspektrum reicht von Radfahren gegen die Einbahn, Am-pelschaltungen bis zu Radabstellan-lagen. Die Aufh ebung der Radwegbe-nutzungspfl icht wird ebenfalls häufi g thematisiert. Zum Beispiel, im Bereich von Hütteldorfer Straße und Schanz-straße oder Schönbrunner Straße–Ne-villegasse. Hier müssten Radfahrende, welche die Hütteldorfer- bzw. Schön-brunner Straße entlang fahren, auf einer Länge von 20 bis 50 Metern auf den Radweg wechseln und sich später

mit Nachrang wieder in den Verkehr einordnen. Auch widerrechtlich ab-gestellte Kfz sorgen immer wieder für Verstimmung bei den Radfahrenden, etwa entlang der Erdbergstraße beim Busbahnhof. Hier können jedoch die Mobilitätsagentur oder die Magistrate außer einer Verbesserung der Boden-markierungen wenig ausrichten, die Zuständigkeit für das Falschparken liegt bei der Polizei.

Der Radkummerkasten wird auch genutzt, um auf Behinderungen durch Baustellen hinzuweisen. Derartige Si-tuationen können meist rasch gelöst werden. Für Anliegen bezüglich Lü-ckenschlüssen im Radwegenetz bedarf es jedoch viel Geduld, was die Mitglie-der unserer Community nicht daran hindern sollte, Ideen und Vorschläge an den Radkummerkasten zu senden.

Zur Bandbreite der Beiträge

Dieses Fahrrad wurde im September 2013 gestohlen Wenig später stand es auf einer Online-Plattform zum Verkauf

RAdKuMMERKASTEN

RAdKuMMERKASTEN

Service & Recht

Evelyn Eder ist Radkummer-Beauftragte der Radlobby Wien

Einfach online Radbeschwerden abgeben:radkummerkasten.at

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Produkte & TechnikFeiern: 50 Jahre KTM-Fahrrad Seite 28

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Im Reich der FahrradmaschinenREPORTAGE: Nadine Pirker

Mais entkernen, Körner mah-len, Wasser pumpen, Kaffee mahlen, Gemüse mixen, Nüs-

se knacken, Wäsche waschen. All die-se täglichen Arbeiten haben in einem Entwicklungsland wie Guatemala ei-niges gemeinsam: sie sind zeitaufwän-dig, anstrengend, werden großteils von Frauen bzw. Mädchen verrichtet und zwar von Hand oder mit rudimentärem Werkzeug. Und sie erfordern eine rotie-rende bzw. drehende Bewegung.

Sogenannte bicimáquinas (Fahr-radmaschinen) nutzen genau diese Eigenschaft. Sie ersetzen mühsame Handarbeit mit der leichten Drehbewe-gung eines Fahrrades. Damit erleich-tern und beschleunigen sie die Arbeit. Bicimáquinas werden schon seit ca. 20 Jahren in San Andrés Itzapa in Guate-mala hergestellt und weiterentwickelt. Die Umsetzung und Weiterentwicklung erfordern jedoch sehr viel Erfahrung und Know-how.

Um dies zu erlernen, lädt Carlos Marroquín, Fahrradtüftler, Erfinder und Mastermind hinter den bicimáqui-nas, zu seiner neuen Schule in San An-drés Itzapa ein. Acht Wochen lang kön-nen hier Einheimische und Auswärtige Seite an Seite lernen, wie Fahrradma-schinen funktionieren und hergestellt werden. Es wird geschweißt, geschlif-fen, gehämmert, geschraubt. Das Gan-ze ist in den kulturellen Kontext ein-gebettet und eröffnet Einsichten in die bezaubernde Kultur und Landschaft von Guatemala.

Der nächste Kurs startet Mitte Februar 2015.

bicitec.org

Sogenannte bicimáquinas (Fahrradmaschinen) ersetzen mühsame Handarbeit mit der leichten Drehbewegung eines Fahrrades

Kaffeemühle (links oben) und Macademia Crusher;Maisentkerner (links unten) und Wasserpumpe in San Andrés Itzapa in Guatemala

Reisen: Goodies für Rad-WanderndeSeite 31

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„Noch mehr könnten wir nicht produzieren“Produkte & Technik Mit 190.000 produzierten Rädern pro Jahr ist KTM Österreichs größter Fahr-

rad-Hersteller. Vor 50 Jahren lief in Mattighofen das erste Fahrrad vom Stapel

BETRIEBSBESUCH: Matthias Bernold

Es ist eine Fabrikshalle so groß wie ein halbes Fußballfeld. Je-weils zwei Personen –  immer eine Frau und ein Mann – ste-

hen in sogenannten Montage-Boxen vor einem Fahrrad-Rahmen, der in einer Halterung von der Decke hängt. Schaltungen, Laufräder, Bremsen und alle übrigen Komponenten werden hier montiert. Wenn das Rad fertig ist, kommt es auf ein Förderband und glei-tet Richtung Verpackungsstation. Pro Box werden rund 30 Fahrräder am Tag fertig gemacht, bei Rädern mit Schei-benbremsen und bei Pedelecs sind es weniger.

Wir befinden uns im oberösterrei-chischen Mattighofen, der Zentrale des Fahrrad-Herstellers KTM. Nach Jahrzehnten der unternehmerischen Berg- und Talfahrt feiert der Nachfol-ger des unter dem Namen „Kronreif – Trunkenpolz – Mattighofen“ gegrün-deten Unternehmens heuer ein run-des Jubiläum: Vor 50 Jahren lief hier – im Auftrag der US-amerikanischen Marke „Fleetking“ – das erste Fahrrad vom Band. Heute produziert KTM fast 190.000 Fahrräder jedes Jahr und ist damit unangefochten Österreichs Fahr-rad-Hersteller Nummer Eins.

Der Firmensitz präsentiert sich als moderner Gebäudekomplex aus Glas und Stahl. Vom Eingangsbereich mit der Rezeption geht es nach rechts in

eine Art Schauraum mit hunderten Rä-dern der aktuellen Kollektion. Links, abgetrennt durch eine Glas-Wand, be-findet sich die Entwicklungsabteilung, wo Ingenieure und Designer an künfti-gen Modellen tüfteln. Die Fertigungs-anlagen liegen im hinteren Teil des Firmenareals: Gerade erst hat KTM den Bau eines neuen Reparatur- und Logis-tikzentrums abgeschlossen. Das florie-rende Geschäft benötigt Platz.

Krise Anfang der 1990er-Jahre

Dass sich das Unternehmen derart entwickeln würde, darauf hätte zu An-fang der 1990er-Jahre kaum jemand einen Schilling gewettet. Schlittert doch die im Jahr 1932 gegründete KTM Motor-Fahrzeugbau KG geradewegs in die Pleite. Die Gläubigerbanken su-chen Investoren. Aber niemand will das Unternehmen in seiner Gesamtheit weiterführen. Stattdessen werden die Betriebszweige einzeln veräußert: KTM Sportmotorcycles, KTM Kühler, KTM Werkzeugbau und KTM Fahrrad spal-ten sich 1991 als eigenständige Unter-nehmen ab. Nicht alle sollten die kom-menden Jahre überleben.

„Es war die härteste Zeit in der Unternehmensgeschichte“, erinnert sich Geschäftsführer Franz Lein-gartner: „Viele Mitarbeiter hatten Angst, dass das Unternehmen zer-

Oben: Die KTM-Fertigungshalle mit den Montageboxen Rechts oben: In den Montage-Boxen arbeiten jeweils eine Frau und ein Mann Oben rechts: Geschäftsführer Franz Leingartner mit Designerin Kerstin Haid

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„Noch mehr könnten wir nicht produzieren“Produkte & Technik

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schlagen wird und sich nie wieder er-holt.“ Leingartner ist ein Urgestein im Betrieb. Seit er 1976 als Moped-Mecha-niker bei KTM anheuert, arbeitet er sich Schritt für Schritt die Karriere leiter hi-nauf. Irgendwann übernimmt er die Leitung der Betriebsniederlassung in Bayern bis er – als das bayrische KTM-Werk Österreichs EU-Beitritt geschlos-sen wird – als Chef der Entwicklungsab-teilung nach Mattighofen zurückkehrt und bald in die Geschäftsführung wechselt.

Der Marsch in die Gewinnzone vollzieht sich in mehreren Etappen. Zunächst erwirbt der Salzburger Her-

mann Urkauf für 35 Millionen Schilling die Fahrrad-Produktion. Als zu Weih-nachten 1995 neuerlich das finanzielle Aus droht, springt seine Ehefrau Carol Urkauf-Chen in die Bresche. Sie nutzt ihre Kontakte zur ostasiatischen Fahr-rad-Branche, um die Produktion kos-teneffizient zu machen: Rahmen kom-men fortan aus China, Komponenten aus Japan, Singapur und Malaysien.

„Die Prototypen werden bei uns konzipiert und mit 3D-Druckern aus-gedruckt“, erklärt Leingartner. Dann ergehen Aufträge an die Teilefertiger in Asien. In Mattighofen (und einer weite-ren Betriebsniederlassung in Tschechi-en) wird lackiert und die Endmontage durchgeführt.

Durchbruch dank E-Bike

Auch das gesellschaftliche Um-feld begünstigt den Erfolg. Radfahren wird populärer, Radtourismus boomt. KTM erweitert mit Trekking- und Rennrädern seine Produktpalette. Den wirtschaftlichen Durchbruch bringt schließlich ein weiteres Produkt: Das E-Bike. Schon im Jahr 2001 bringt KTM das erste Elektro-Rad auf den Markt. „Wir waren damit aber einfach zu früh dran“, erinnert sich Leingartner: „Von 1.000 produzierten Stück haben wir vielleicht 50 verkauft.“

Bezahlt macht sich die Entwick-lungsarbeit dennoch. Als sich Antrie-be und Akkus verbessern, verfügt man bereits über eine praktikable Plattform. Mit Bosch, Panasonic und Shimano als Partner geht eine neue Generation von Pedelecs in Produktion. Diesmal mit Erfolg: Im Jahr 2012 steigt der Ab-satz der Elektroräder von 23.000 auf 30.000 Stück. Der Umsatz schnellt von

103 auf 115 Millionen Euro in die Höhe. Inzwischen machen die Pedelecs 15 Prozent der gesamten Produktions-menge aus, bedeuten aber 30 Prozent des Umsatzes. 313 Angestellte sind in-zwischen bei KTM Fahrrad in Mattig-hofen beschäftigt. Das Betriebsklima wirkt freundlich. In der Kantine sitzen Monteurin und Spengler am selben Tisch wie Prokurist und Eigentümerin. Fragt man die KTM-Angestellten nach ihrem Bezug zum Fahrrad, kommt als Antwort häufig: Sport. Nicht nur PR-Mann Martin Gaber war selbst eine Zeit lang Radprofi und gewann die Junioren-Weltmeisterschaft 2007. Von der Fahrrad-Kultur, wie sie sich in ur-banen Zentren herausbildet, ist man in Mattighofen recht weit entfernt. Auch wenn die ÖBB-Station bloß fünf Geh-minuten vom Werk entfernt ist, kom-men die meisten Angestellten nicht mit dem KTM-Rad, sondern mit dem Auto in die Arbeit.

Exportchancen

KTM Fahrräder liefert inzwischen in mehr als 50 Länder. Schwerpunkt-mäßig in die Staaten der EU, aber auch nach Asien und in die USA. Die Auf-tragslage ist – laut Leingartner – opti-mal. „Mit unseren derzeitigen Kapa-zitäten könnten wir gar nicht mehr produzieren. Aufgrund unserer Vor-bestellungen schätzen wir, dass wir bereits im März 2015 ausverkauft sein werden.“

Klingt vielversprechend für KTM. Bleibt zu wünschen, dass in Mattig-hofen in einem halben Jahrhundert wieder gehörig Grund zum Feiern be-steht, weil noch mehr Menschen auf das Fahrrad umgestiegen sind.

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Goodies für

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Tour & ReisePlanung: Wie bereiteich die perfekte Tour vor? Seite 38

Romantik: Was Paare auf Fahrrad-Reise erlebenSeite 33

Gipfelsieg: Wer radelt da aufs Stilfser Joch?Seite 40

Donau Österreich mit gemeinsamem Webauftritt Die Donauregion in Österreich präsentiert sich seit kurzem mit einem gemeinsamen Web-Auf-tritt. Der neue Online-Reisefüh-rer ist in fünf Themen unterteilt: Donauradweg, Wandersteige, Kultur, Genuss und Events. Nützliche Funktionen sind etwa eine interaktive Donauradweg-Karte und eine „bett+bike“-Unterkunftssuche.donau-oesterreich.at

Nach und von Italien: Praktisches Rad-ShuttleFür Italien-Radreisende bietet das Unternehmen Oberkofl er-Touristik praktische Fahrrad-Hin- und Rücktransporte via Shuttle-Bus an. Der Alpe-Adria-Transferbus verkehrt unter anderem zwischen Grado und Villach, Salzburg bzw. Wien. Detaillierte Informationen zu Fahrplänen und Tarifen fi nden sich auf der Webseite.fahrrad-transport.com

Venezianischer Radgenuss mit ARGUSDie Venezianischen Villen rund um Bassano del Grappa waren Ziel der ARGUS Steiermark RadKulTour. Darunter die Palladio-Villen Emo und Maser, wo regionale Köstlichkeiten auf Radelnde warteten. Erkundet wurden die „ideale Stadt“ Cita-della, Ausgrabungen in Feltre sowie Marostica, mit seinem lebenden Schachspiel.graz.radln.net

Im September erfolgte der Spatenstich für den neuen Ybbstalradweg: Bis zum Jahr 2016 soll das Zehn-Millionen-Euro-Projekt fertig sein. Auf der 52 Kilometer langen Strecke zwischen Lunz am See und Waidhofen werden die Rad-fahrenden am Wasser des smaragdgrünen Flusses „Zeit für s’ ich“ haben – wie es im Slogan aus dem touristischen Inszenierungskonzept heißt. Der

Radweg wendet sich gezielt an Patchwork-Familien und Allein-erziehende und sieht als Ge-staltungselemente entlang der Strecke „Stoamandlgärten“ vor. Wird das Konzept wie geplant umgesetzt, wäre dies für das Mostviertel wie für die Radland-schaft Österreichs insgesamt eine Bereicherung.Großteils verläuft die Strecke auf der Trasse der aufgelasse-nen Ybbstalbahn, was nach wie

vor emotional diskutiert wird. Das Inszenierungskonzept wurde jedenfalls im Rahmen eines von der Mostviertel Touris-mus GmbH und dem Kulturpark Eisenstraße getragenenProjekts seit Anfang 2014 erarbeitet. Dabei wurden touristische Po-tenziale geprüft und gemeinsam mit Bevölkerung und Tourismus-betrieben ein Profi l entwickelt.eisenstrasse.info/raderlebnisGunnar Scholz

Familien am smaragdgrünen Wasser

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Abenteuer Radreise: Die Top-TourenKarakorum Highway ⁄ China bis PakistanDie ehemalige Handelsroute von Kahgar nach Islamabad führt über bis zu 5.000 Meter hohe Pässe.

Salar de Uyuni ⁄ BolivienQuerung des größten Salzsees der Welt: Auf Salz schlafen, auf Salz radeln, salzige Luft atmen.

Großbritannien, der Länge nach Über die britische Insel vom luftigen Süden in den kargen schottischen Norden.

Tour d‘Afrique ⁄ Kairo bis KapstadtDen Kontinent der Gegensätze durchqueren, Vielfalt und Gast-freundschaft erleben.

Cuba Circle ⁄ Havanna bis SantiagoBenzinmangel macht es möglich: Das kommunistische Eiland ist eines der letzten autoverkehrsarmen Paradiese.

Sahara Crossing ⁄ Marokko bis MaliIn der Wüste Stille, Einsamkeit und beeindruckende Natur-schauspiele erleben.

Pamir Highway ⁄ Tadschikistan bis Kirgistan1.300 Kilometer durch spektakuläre Berglandschaften.

Down Under Track ⁄ AustralienDer Stuart Highway, genannt „The Track“, führt von Küste zu Küste quer durch Australiens Hitzezentrum mit Abstecher zum Ayers Rock.

Inspiration: Adventure Cycle Touring Handbook ⁄ Trailblazer Verlag

Der Ybbstalradweg soll ideal für Patchwork-Familien sein: Fertigstellungsdatum ist 2016

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Unterwegs Richtung

LiebeWas passiert, wenn Verliebte gemeinsam auf Radreise gehen?

Drei Paare haben es ausprobiert und berichten darüber.

PROTOKOLL: Matthias Bernold

In Argentinien, kurz vor El Calafate auf der Ruta 40,

einer der längsten Nord-Süd-Verbindungen der Welt

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Klara Florian

Klara Wir haben immer schon davon geträumt, ein Jahr lang wegzufahren. Nach unserer ersten Radreise nach Schweden habe ich gemerkt, wie viel Spaß das macht: In den Tag hinein ra-deln, Kaffeepausen und Naturerlebnis-se. Für diese Reise haben wir unsere Jobs gekündigt und die Wohnung auf-gelöst. Am Anfang wussten wir nicht, ob wir ein ganzes Jahr auf dem Fahrrad durchhalten würden. Wir sind dann als erstes von München nach Island ge-flogen, zwei Wochen später nach New York. Das einzige, was wir zu diesem Zeitpunkt fix gewusst haben, war, dass wir die USA radelnd durchqueren woll-ten. Später kamen Mexiko, Guatemala und Belize, sowie Patagonien dazu, be-vor wir nach Asien und Afrika gewech-selt haben.

  Ich habe mir am Anfang Sorgen gemacht, wie wir mit den unterschied-lichen körperlichen Voraussetzungen umgehen werden. Mein Mann war ja früher Spitzensportler und ist Halb-marathons gelaufen. Es hat einige Zeit

gebraucht, bis wir beide gleich fit wa-ren. Am Anfang durch die Appalachen gab es für mich Momente, in denen ich ans Aufgeben gedacht habe. Gerade in Momenten körperlicher Erschöpfung kann es passieren, dass man den Frust am anderen auslässt. Humor ist da sehr wichtig. Aber am Ende schweißen die-se Momente zusammen.

  Im Alltag ist immer so viel zu tun und zu organisieren. Auf einer Radrei-se verbringt man hingegen viel richtig gute Zeit miteinander. Wir kennen ein-ander ja bereits seit zwölf Jahren. Wäh-rend der Radreise haben wir einander wieder neu entdeckt. Es passieren stän-dig abenteuerliche Sachen, über die man reden und philosophieren kann. Es muss ja nicht gleich, wie in Uganda, eine Elefantenherde sein, in die wir ge-raten sind.  

Tipp: Gelassenheit: Nicht alles ernst neh-men, was einer sagt. Vielleicht ist er gerade unterzuckert! Und: Eine Espressokanne ist Gold wert.

Ihre Hochzeitsreise verbrachten Klara Prinz-Prüller (30) und ihr Ehemann Florian (30) auf dem Fahrrad. Ein Jahr lang radelten die beiden Jungvermählten um die Welt.

Klara Prinz-Prüller, Florian Prüller

haben über ihre Fahrrad-Weltreise das Buch „Als der Bär am Zelt anklopfte“ ver-fasst. Es ist heuer im Tyrolia Verlag erschienen.

Die beiden halten Vorträge. Zum Beispiel am 10. Jänner in Hofstetten-Grünau (NÖ)

Einmal um die Welt mit dem Fahrrad: Zebras in Uganda (links), ein Blick auf die Golden Gate Bridge (unten)

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Mathias Julia

Julia Farsky und Mathias Tischler

Mathias Es war so spannend und inten-siv, dass es gar nicht leicht fällt, einzel-ne Highlights herauszugreifen. Für uns als Paar war es auf jeden Fall gut.  Ich habe gemerkt, dass wir in Stresssitua-tionen, etwa wenn wir knapp dran wa-ren, um eine Fähre zu erreichen, sehr gut zusammengearbeitet haben. Es kann zwar unter Tags schon vorkom-men, dass man sich in die Haare kriegt.

Zum Beispiel, wenn man sich ver-fährt und der andere eh schon total müde ist; oder wenn nach einem lan-gen Tag die anvisierte Herberge voll und der Magen leer ist. Umgekehrt hat es etwas total Verbindendes, wenn man am Abend ankommt und sich zuvor miteinander durch so eine abenteuerli-che Landschaft geschlagen hat.

 Man muss natürlich auch bei so ei-nem Trip dafür sorgen, dass jeder Zeit für sich findet. Wenn einer einmal 30 Minuten nur fotografieren will, lässt man ihn das eben machen. Wenn einer einen Abend lang nur alleine lesen will, gibt man ihm diesen Raum. Unter Tags

sind wir ja sehr aufeinander gepickt. Was uns noch aufgefallen ist: Übertrie-bener Ehrgeiz ist jedenfalls schädlich. Wir sind manchmal einen Tag länger an einem Ort geblieben oder haben bei Dauerregen den Bus genommen. Das Fahrrad ist ein Vehikel, um den Urlaub zu bestreiten. Aber es ist nicht der ein-zige Inhalt.

Es hat sich für uns bewährt, nicht zu campen, sondern in günstigen Quartieren, Hostels und Kabinen auf Campingplätzen zu übernachten. Weil dann viel weniger Gepäck anfällt – ein Campingkocher ist in Skandinavien aber Pflicht! – und man sich nach ei-nem anstrengenden Tag in ein warmes, trockenes Bett legen kann. Das mag für Hardcore-Radfahrende schwach wir-ken. Für die Seele und die Harmonie während unserer Reise war es die rich-tige Entscheidung.

Tipp: Unbedingt Pausentage für Wetterkapriolen und Stadtbesichtigungen einplanen.

Mathias Tischler (27) und Julia Farsky (25) radelten im Sommer drei Wochen lang durch Skandinavien. Die Medizin-Studierenden lernten dabei, auch in Stresssituationen miteinander gut auszukommen.

Von den Fjorden zwischen

Bergen und Stavan-ger, zum Nordspitz

Dänemarks und die Küste von Göteborg

bis Malmö und Kopenhagen entlang

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Radreise-Special

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Tour & Reise

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Babs Anfänglich hatte ich Angst, es körperlich nicht zu schaff en. Vor al-lem, weil ich es nicht mag, wenn ich langsamer bin als Micha. Für uns hat es dann sehr gut funktioniert, dass ich immer vorgefahren bin. Während der Radreise haben wir uns näher ken-nengelernt: Wir sind zum Beispiel sehr unterschiedlich im Umgang mit Er-schöpfung. Wenn wir völlig fertig an-kommen, möchte ich gleich duschen, Zelt aufstellen und so weiter. Aber auf keinen Fall reden.

Micha Aus meiner Sicht funktio-niert Babs in Erschöpfungssituationen wie ein Roboter (lacht). Ich hingegen bin dann kommunikativ. Will mich nach der Ankunft einmal auf den Bo-den legen und gar nichts tun. Meistens

Der Unternehmensentwickler und die Filmschaff ende sind seit zwei Jahren ein Paar. Letzten Sommer unternahmen sie ihre erste Radreise von Split nach Patras (Griechenland). Zwei Wochen lang waren die beiden unterwegs.

haben wir uns dann auf halbem Weg getroff en. Schnell miteinander das Zelt aufgestellt. Dann hab ich mich hinge-legt, während Babs duschen war.

Babs Konfl iktsituationen entstehen oft, wenn beide gereizt sind. Es ist dann schwieriger, auf den anderen einzuge-hen. Irgendwann hat Micha gemerkt, dass es nichts bringt, wenn er in so einer Situation auf mich einredet. Hundert Kilometer Radfahren bei 40 Grad ist sehr anstrengend. Dass man am Ende des Tages dennoch aufeinander einge-hen kann, macht eine gute Beziehung aus.

Micha Es hilft vielleicht, den Ärger im ersten Moment runterzuschlucken und es – vielleicht eine Stunde später –  off en anzusprechen. Vieles wird mit der Routine einfacher. Das Zeltaufstel-len hat am Anfang 20 Minuten gedauert. Am Ende der Reise nur noch fünf.

Babs Wir waren zum Schluss richtig gut aufeinander eingespielt. Fast wie mechanisch.

Micha Ob wir wieder fahren wollen? Wir überlegen nicht ob, sondern wohin.

Babs Irgendwas Flacheres vielleicht wäre nicht schlecht (lacht).

Tipp: Gepäck nach Leistungsvermögen der Radelnden verteilen.

Am Anfang der Reise dauerte es noch 20 Minuten,

das Zelt aufzustel-len. Am Ende nur

noch fünf.

Micha Babs &

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Tour & Reise

Was macht italienische Le-bensart aus? Sind es die Häuser, die zusammen wie selbstverständlich

eine Piazza ergeben? Sind es die Kul-turlandschaften, die seit Jahrhunder-ten mit großzügiger Eleganz geformt werden? All das gehört dazu. Für mich sind es aber vor allem die Menschen, die stets den Eindruck erwecken, als wären sie Darstellende ihres ganz per-sönlichen Films. Ein Urlaub zu zweit in Italien – mit dem Fahrrad, versteht sich – versetzt einen in filmreife Situati-onen. Man erlebt Momente, an die man sich noch nach Jahren erinnert. Hier eine Auswahl jener Augenblicke, an die ich oft zurückdenke. Vielleicht können sie andeuten, worin der Zauber Italiens und der Leute dort besteht.

Dolci bei Massimo

Frühling auf Sizilien, unterwegs im Landesinneren. In der kleinen Stadt soll es in einem Café wunderbare Süß-speisen geben. Wir fragen einen alten Mann in schäbiger Hose, der auf einem Plastiksessel vor seiner Haustüre lüm-melt, nach „Massimo“ mit den legen-dären Dolci. Er erhebt sich schweigend und beginnt langsam zu gehen. Nach ein paar Schritten dreht er sich um und deutet uns, ihm zu folgen. An der Stra-ßenecke bleibt er stehen. Er deutet die Straße entlang: „50 Schritte!“

Im „Massimo“ sitzen wir an einem Marmortischchen bei Kaffee und Ku-chen. Die Wände sind verspiegelt. Der Boden besteht aus hellem Marmor. Am Nachbartisch sitzen drei schlanke, jun-ge Männer in dunklem Nadelstreif mit pechschwarzem Haar. Sie sprechen leise. Ihre Gesichter verraten keine Re-gung. Die Augen klischeehaft hinter schwarzen Sonnenbrillen. Sizilianer haben, im Gegensatz zu vielen ihrer Landsleute auf dem Festland, keine leichte Lebensart. Je näher der Luxus, desto näher ist auch die Mafia.

Der Tausendsassa

Nach dem überreichlichen Abend-essen pilgern wir wie jeden Tag zur Bar, um mit einem „Cafe lungo“ die Völlerei abzuschließen. Der beleibte Barkeeper mit Vollglatze ruft uns, sobald er uns

sieht, „due lungi?“ entgegen. Bald ser-viert er an der Theke mit Grandezza das duftende Gebräu.

Für den Abend vor der Heimrei-se hat die Hoteldirektion ins Weingut in den nahen Hügeln der Romagna geladen. Dort erwartet uns auf alten Eichenholztischen ein üppiges Buf-fet mit regionalen Köstlichkeiten und Wein. Unter das Servierpersonal hat sich auch unser beleibter Barkeeper gemischt, der hier allerdings eine neue Rolle innehat: Bald beginnt er auf der Gitarre zu spielen. Singt italienische Schnulzen mit schmelzendem Timb-re, leiser Ironie und verschmitzten Au-gen. Seine Lebensfreude springt bald auf die etwa 30 Gäste über. Es wird ge-lacht, geprostet und gesungen. Es folgt Elvis Presleys „Are you lonesome to-night?“ – geflötet ins Ohr meiner Beglei-terin. Dann setzt er fort („Do you miss me tonight?“), während er mir (!) tief in die Augen schaut.

Hilfe vom Naseweis

Am Rand der kleinen Provinzstraße stehend haben wir uns in die Landkar-te vertieft. Eine einfach gekleidete Frau mit drei Kindern, alle auf dem Fahrrad, kommt vorbei. Wir werden umringt. Wohin wir denn wollen, fragt die Mut-ter, und bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg nach Udine seien. Der etwa Achtjährige will wissen, woher ich komme. Dass ich aus Wien stamme, stellt er kategorisch in Frage.

Wir erzählen, welche Strecke wir bisher gefahren sind, und erhalten an-erkennende Worte. Dem Naseweis blei-ben seine Bedenken allerdings ins Ge-sicht geschrieben. Als wir auf die Räder steigen, radeln die vier noch eine Weile neben uns her. Die Jüngste, ein etwa sechsjähriges Mädchen, neben mir. Sie schaut mich ein paar Mal von der Seite an und kräht dann: „Ich wünsche Ih-nen alles Gute und eine schöne Reise in Italien.“

Mit Grappa ertränkt

Wir sind den Tag über durch Veneti-en geradelt, haben zu Abend gegessen und vertreten uns noch ein wenig die Beine zwischen Feldern, Wein- und Obstgärten. Die Sonne sinkt langsam

zum Horizont. Wir schlendern an ei-nem alten Gasthaus mit dicken Mau-ern vorbei und beschließen, auf einen Kaffee zu gehen. Im Innenhof wachsen Pinien, Palmen, Bananenstauden und eine Fülle verschiedener Blumen. Ein Brunnen plätschert, Vögel zwitschern, irgendwo zirpen Grillen. Bei der jun-gen Wirtin bestellen wir zwei kleine Cafe. „Nur Cafe?“ – „Ja.“ – Wir warten. Wir schweigen, genießen die Ruhe. Die Wirtin kehrt zurück und stellt uns Cafe, eine Flasche Grappa und hartes Man-delgebäck auf den Tisch. Das Gebäck müsse mit Grappa „ertränkt“ werden, erklärt sie. Und ja: es sei ein Geschenk des Hauses.

Plauderstunden

Flirrende Hitze. Wir sind von der Küste ins Landesinnere der Marken (italie-nische Region südlich der Romagna) geradelt. Ein Hügel folgt dem anderen. Wie ansteigende Kulissen sind sie anei-nander gereiht. Oben liegen reizvolle Städtchen aus vergangenen Zeiten, und sie zu besuchen lohnt immer.

Einen letzten Hügel wollen wir noch erklimmen. Eine spätromanische Ka-pelle soll es da geben. Ob diese kleine Straße mit schlechtem Asphalt wirklich hinführt? Wir haben schon längere Zeit niemanden gesehen und sind froh, auf zwei ältere Herrschaften zu treffen. Sie sind ins Gespräch vertieft. Er hält eine Sense, sie stützt sich auf eine Garten-haue. Mit einem Kopfnicken erhalten wir die Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg seien. Es ist noch ein gu-tes Stück Tretarbeit bis zur Kapelle.

Wir bestaunen das alte Gemäuer. Ein junger Mann hat uns aufgesperrt und erzählt ein wenig über die Ge-schichte dieses bescheidenen Gottes-hauses. Nur in Italien wirkt ein herz-zerreißend kitschiger Kleinaltar aus der Mitte des 20. Jahrhunderts nicht wie ein Fremdkörper.

Auf dem Rückweg treffen wir die beiden alten Leute wieder. Genau an der Stelle, an der wir sie verlassen hat-ten. Noch immer plaudernd. Ich blei-be stehen, erzähle von der Kapelle. Sie freuen sich herzlich, dass sie mir gefal-len hat. Der Mann winkt zum Abschied. Die Frau ruft „Gute Reise! Gute Reise!“ und kichert leise.

Italia, mi amoreSeit vielen Jahren fährt unser Autor mit dem Fahrrad durch Italien. Und bekommt nicht genug davon.

MOMENTAUFNAHMEN: Reinhold SeitlRadreise-Special

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In zehn Schritten zur perfekten Radreise

CHECKLIST: Michaela und Herbert KillianILLUSTRATION: Lysanne Bellemare

Das Ehepaar Michaela und Herbert Killian radelt seit fast 30 Jahren gemeinsam durchs Leben. Für den DRAHTESEL stellen die routinierten

Radreisenden zehn Tipps zusammen, damit der Fahrrad-Urlaub zum unvergesslichen Erlebnis (aber nicht zum Horror-Trip) wird.

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1 Wahl des Reiseziels

Wenn der Mensch im winterlichen Grau der Donauniederungen sitzt und die Vorfreude auf die nächste Radreise wächst, ist die beste Zeit, mit den Pla-nungen zu beginnen. Bei der Wahl des Reiseziels sollten diese Fragen bedacht werden: Wollen wir eine bestimmte Gegend zu einer bestimmten Zeit be-reisen, zum Beispiel blühende Macchia auf Korsika oder den Balkan mit reifem Obst am Wegesrand? Sind wir sonnen- und wärmehungrig oder vertragen wir einen kühleren und regenreicheren Ur-laub? Wie steht es um Kondition und Gesundheit? Eine Radwanderung von Bordeaux nach Marseille unterschei-det sich von der Querung von Rhodo-pen-Pässen nicht zuletzt durch das Ausmaß der körperlichen Strapazen. Wie abenteuerlich soll es während der Radreise zugehen, und wie viel Zeit ha-ben wir für die Vorbereitungen? Spre-chen wir zumindest in Grundzügen die Sprache,brauchen wir Visa?

2 Recherche und Planung

Ist die Region festgelegt, beginnt die Recherche (zum Beispiel im Radreise & Fernradler Online-Forum) sowie die Suche nach Radliteratur. Radreisefüh-rer (etwa die Radtourenbücher Bikeline aus dem Verlag Esterbauer) erleich-tern die Planung. Sind solche nicht vorhanden, müssen Straßenkarten im großen Maßstab her. Für uns hat sich außerdem die Verwendung eines GPS-Gerätes bewährt. Wir zeichnen auf der Online-Plattform GPSies die geplanten Etappen, um sie nachher als Tracks auf den Garmin zu laden. Als Faustregel lässt sich sagen: Die Komfortdistanz für eine Tagesetappe sind 60 bis 70 Kilo-meter und 800 Höhenmeter. Maximal sind 120 Kilometer und 1.500 Höhen-meter möglich. Alles darüber hinaus ist – meinen wir – nicht mehr Urlaub, son-dern Plackerei.

3 Unterkünfte und Budget

Die Vorstellung, nach einem anstren-genden Tag ein Zelt aufstellen oder mühsam Herberge suchen zu müssen, begeisterte uns nie. Aus diesem Grund reservieren wir meist die Unterkünfte im Vorhinein. Die Zimmer finden wir in Rad-/Reiseführern, auf speziellen Bed-Bike-Seiten oder auf den Homepages der Gemeinden. Regelmäßig kontak-tieren wir über die Online-Plattform Warm Showers (eine Art „Couch Sur-fing“ für Radreisende, ähnlich dem AR-GUS-Dachgeberverzeichnis) potenziel-le Gastgeber in der Region. Abhängig vom Preisniveau der Region kalkulie-ren wir ein Wochenbudget von 300 bis 900 Euro. Am billigsten sind Radrei-

sende am Eisernen-Vorhang-Radweg in den Ländern des ehemaligen Ostblocks unterwegs. Unsere teuerste Radreise war am Canal du Midi (Südfrankreich).

4 Anreise und Transport

Die gute Nachricht zuerst: Keine Pro-bleme gibt es in der Regel beim Rad-Transport in Fähren. Das Fahrrad im Zug mitzunehmen, erweist sich hin-gegen häufig als mühsam. Im Ausland teilweise noch komplizierter als in Ös-terreich. Flugzeug: Es empfiehlt sich, auf komfortable und möglichst direkte Verbindungen Wert zu legen. Die Tarife für den Radtransport sind unterschied-lich. Ebenso die Voraussetzungen für die Rad-Mitnahme. Luft aus den Rei-fen lassen, Pedale abmontieren und Lenker querstellen sind die Mindestan-forderungen. Manche Fluglinien erlau-ben das „unverpackte“ Mitnehmen der Räder, was wir bevorzugen. Air France stellt als einzige Fluglinie (gegen eine geringe Gebühr) am Abflughafen einen Radkarton zur Verfügung. In mehreren Fällen kam es zu Beschädigungen beim Transport (verbogene Kotflügel, Ach-ter, verbogene Bremsscheiben bis hin zu einem völlig demolierten Rahmen). Beim Lost-and-Found-Schalter ließen wir den jeweiligen Schaden registrie-ren, der Schaden wurde von den Air-lines in allen Fällen bezahlt.

5 Das richtige Fahrrad

Unsere Trekking-Räder müssen für alle Einsatzzwecke herhalten und sind mit 16 Kilo Gewicht ziemlich schwer. Vor und nach den Reisen kommen sie zum Service. Ein kleines Sortiment an Ersatzteilen (Bremsbeläge, Schlauch, Seilzüge) ist im Gepäck. Als besonders vorteilhaft haben sich die unplattbaren Mäntel von Schwalbe erwiesen.

6 Die richtigen Begleiter

Menschen haben ganz unterschiedli-che Vorstellungen von einer Radreise: der eine will „Luxus pur im Sterne-Hotel“, die andere Spontanität und „am Morgen nicht wissen, wo sie am Abend sein wird“. Es gibt jene, die Ruhe und Abgeschiedenheit suchen und jene, die Kilometer machen wollen. Es macht Sinn, diese Erwartungshaltungen schon im Vorfeld abzuklären.

7 Das Gepäck

Unser Radreisekrimskrams steckt seit Jahrzehnten in Ortlieb-Taschen. Pro Person zwei Backroller mit insgesamt zwölf bis fünfzehn Kilogramm Ladung. Bei Flügen geben wir pro Person eine Radtasche auf – da kommen Flüssigkei-ten, Werkzeuge und dergleichen rein.

Die zweite Radtasche ist unser Handge-päck. Beim Gewand sind wir sehr spar-sam. Vieles ist aus leichten und schnell trocknenden Materialien. Wir verpa-cken das in einzelnen Plastiksäcken mit Clips , damit man nicht immer alles durchwühlen muss.

8 Sicherheit

Gefährliche Situationen entstehen meistens durch motorisierte Fahr-zeuge: Tasmanische Holztransporter, Wohnmobile, Stadteinfahrten wäh-rend des Stoßverkehrs. Mit einer vo-rausschauenden Routenwahl lassen sich besonders gefährliche Straßen vermeiden. Zum Thema Raddiebstahl: In vielen Unterkünften gibt es geeig-nete Plätze, um die Fahrräder sicher abzustellen. Tagsüber verwenden wir Bügelschlösser, wenn wir unsere Rä-der irgendwo stehen lassen. Für den Fall der Fälle haben wir einen kleinen Erste-Hilfe-Kit, die Notrufnummern des jeweiligen Landes, ein Formular für einen Unfallbericht und eine geeignete Versicherung.

9 Nahrung

Den Reiz einer Radreise macht es aus, das Land mit allen Sinnen zu erfahren. Dazu gehört auch das Essen. Immerhin bewegt mensch sich täglich viele Stun-den. Für untertags kaufen wir meist eine Jause aus regionalen Produkten. Abends probieren wir in einem Res-taurant die Spezialitäten. Während der Fahrt ist es wichtig, genügend Flüssig-keit mitzuhaben. In zahlreichen Regi-onen gibt es Brunnen am Wegesrand. Tipp: auf Friedhöfen gibt es immer Wasser! Obst und Trinkjoghurt (in Bul-garien und der Türkei gesalzen, ge-nannt Ayran) bringen Abwechslung in die Flüssigkeitszufuhr.

10 Dokumentation

Um die Vielfalt der Eindrücke festzu-halten, empfiehlt sich das Führen eines Reisetagebuchs. Ein Blog ermöglicht die fast tagesaktuelle Information der Da-heimgebliebenen. Sehr praktisch dafür ist das zunehmende Angebot an kosten-losem W-Lan. Während es in den südost-europäischen Ländern wie Bulgarien, Mazedonien, Rumänien übrigens kaum ein Problem war, in der Unterkunft, im Restaurant oder Kaffeehaus einen Zu-gang ins Internet zu bekommen, war es zuletzt in Frankreich schwieriger und die Qualität oft schlecht. Die Aufberei-tung der Fotos und die Durchsicht der Notizen ist jedenfalls eine Tätigkeit, die auch lange nach Ende einer Reise an dunklen Winterabenden Freude be-reitet. Womit wir wieder bei Punkt Eins dieser Liste angelangt wären ...

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Es ist 8 Uhr morgens und aufge-regt trippeln Radfahrende mit ihren Radschuhen über den Hauptplatz von Prad am Fuß

des Stilfserjochs. Hier fi ndet sich eine von insgesamt drei Labestationen, an denen mensch sich stärken und wär-men kann: sehr willkommen bei zehn Grad Temperatur und Regen. Umso mehr, als nichts dafür spricht, dass es auf dem Weg zur auf 2.760 Meter gele-genen Passhöhe gemütlicher werden könnte.

Mit dabei: Läufer und Inlineskater

Bei dem bereits zum 14. Mal statt-fi ndenden „Stilfser Joch Radtag“ ist wie jedes Jahr die Passstraße von der Früh bis 16 Uhr den Radfahrenden vorbehalten. Auch Läufer, Inlineska-ter und Handbiker mischen sich unter die Teilnehmenden. Ich selbst bin zum zweiten Mal dabei. Diesmal ist uns al-lerdings kein Sonnenschein gegönnt, was aber ebenfalls seinen Reiz hat. So sieht man quasi das gesamte Produkt-

portfolio an Regenbekleidung, das die Industrie in den letzten Jahren her-vorbrachte. Niemand wirkt ob des im-mer wiederkehrenden Regens betrübt. Stattdessen wird die kollektive Vorfreu-de auf ein außergewöhnliches Erlebnis spürbar: 48 Kehren auf knapp 26 Kilo-metern, jede einzelne nummeriert.

Es geht los – die erste Kehre (Num-mer 48) lässt fast zehn Kilometer auf sich warten, während man bei mode-rater Steigung den Suldenbach entlang fährt. Auf rund 1.550 Metern Höhe die Ortschaft Trafoi, wo einem die neugie-rigen Hotelgäste Mut zusprechen. Wei-ter geht es, der Wald wird lichter, um von Kehre 24 aus erstmals den Blick auf den phänomenalen Schlussanstieg freizugeben.

Das fröhliche Geplauder, das mich die erste Hälfte des Anstiegs begleitet hat, verklingt und weicht angestreng-ten Atemgeräuschen. 4.104 Radfahren-de klettern diesmal den Berg hinauf. Im Jahr zuvor waren es bei Kaiserwet-ter fast doppelt soviele (was teilweise zu einem veritablen Gedränge geführt hatte). Nachdem es keine Zeitnehmung gibt, können die Teilnehmenden ihr Tempo selbst bestimmen.

Auf die letzten sieben Kilometer entfallen fast 700 Höhenmeter. Der grandiose Ausblick befl ügelt auf der teilweise bizarr anmutenden Straße die schwerer werdenden Beine. Ein hero-

Zur Audienz bei der Königin der Kehren48 Kehren auf 26 Kilometern, 1.900 Höhenmeter, das alles bei Regen und herbstlichen Temperaturen. Unser Autor reist zum „Stilfser Joch Radtag“. Wird er den legendären Pass bezwingen?

HIMMELFAHRT: Klaus Brixler

Radtag Stilfser JochDas Stilfser Joch verbindet Bormio im Veltlin, Lombardei, mit Prad im Vinschgau, Südtirol. Es stellt einen, wenn nicht den bekanntesten Pass in den Alpen dar. Insbesondere die Nordauffahrt von Prad zählt mit ihren ausgesetzten Kehren im Schlusshang zu den berühm-testen und beeindruckendsten Anstiegen und wird auch beim Giro d‘Italia gefahren.

stelviopark.bz.it/radtag

AnreiseZug nach Innsbruck und über den Brenner nach Bozen.

UnterkunftDa der Vinschgau rundum tou-ristisch perfekt erschlossen ist, gibt es eine Vielzahl an Pensionen, Hotels und sonsti-gen Unterkünften. Eine früh-zeitige Buchung ist anzuraten.

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Hollabrunn in Paris

Roland GirtlerDer vagabundierende Kulturwissenschaftler und Universitätsprofessor schreibt regelmäßig an dieser Stelle

Die wohl interessantesten unter den Radfahrenden sind jene, die sich die Mühe machen, tage- und wochenlang im Sat-

tel eines Fahrrades mit Gepäck durch die Lande zu ziehen. Sie erleben Men-schen, Wege und Landschaften haut-nah. Auch mich fasziniert das Wandern mit dem Fahrrad. Ein alter Traum von mir war, mit dem Rad nach Paris zu fahren. Vor Jahren machte ich diesen Traum wahr und radelte über Straß-burg bis zur Küste nach Calais und über Abbeville nach Paris.

Im Stile der Tour-de-France-Rad-rennfahrenden, allerdings gemütli-cher, gelange ich auf einer der Haupt-straßen in die französische Metropole. Ich befinde mich auf der Rue de Wa-gram, die direkt zum Arc de Triomphe führt, dem Triumphbogen, der an die Siege Napoleons erinnert. Zu meiner Verwunderung entdecke ich an einer der Säulen auch den Namen Holla-brunn, der hier mit gutem Grund in Stein gemeißelt steht: Bei Hollabrunn besiegte Napoleon im Jahr 1805 das ös-terreichische Heer.

An die Kämpfe Napoleons gegen die Österreicher erinnert auch die Rue de Wagram, durch die ich eben gera-delt bin. Bei dem nördlich von Wien gelegenen Ort Deutsch-Wagram schlug Napoleon 1809 die Österreicher. Zuvor musste er allerdings bei Aspern dem österreichischen Heer unter Erzherzog Karl weichen. Dieser Rückzug wird in Österreich groß gefeiert, etwa auf dem Heldenplatz, wo das Denkmal Erzher-zog Karls, des „Siegers“ von Aspern, steht. Bei Deutsch-Wagram ein paar Wochen danach hieß der Sieger Napole-on, wovon die Namensgebung der Pari-ser Prachtstraße zeugt. Im Frieden von Schönbrunn, der auf diesen Sieg folgte, wurde Erzherzog Karl als Heerführer abgesetzt. Aber auch Napoleon war mit einem seiner Kommandanten unzufrie-den: Dies war ein gewisser Bernadotte, Sohn eines Notars aus der Bretagne, den er nach Schweden abschob – wo er dann übrigens König wurde.

Dies alles interessiert Radfahren-de, die mit solchen Straßennamen konfrontiert werden. Aufs Wohlsein aller radelnden und flanierenden Men-schen, die an der Geschichte der Ge-gend, durch die sie radeln, interessiert sind, erhebe ich ein Glas mit dem isoto-nischen Getränk Bier.

Unser Kolumnist radelt diesmal nach Paris und stößt am Arc de Triomphe unversehens auf Hollabrunn

Tour & Reise

isches Gefühl befällt den Körper, das mehrmals relativiert wird, als einzelne Teilnehmende ihren Nachwuchs im Kinder-Anhänger nachziehen.

Insgesamt überwiegt die Euphorie: Das Kehren-Schild mit Nr. 1 will man umarmen. Auf der letzten, 500 Me-ter langen Geraden fühle ich mich, als stünde ich kurz vor dem Gewinn der Tour de France.

Auf dem Pass angekommen, fin-de ich mich in einem beängstigenden Gewusel wieder: Alle steigen hier ab und wechseln in trockenes Gewand. Mit dem Ende der Anstrengung wird die Kälte spürbar. Hinunter empfiehlt sich übrigens die Abfahrt über den Umbrailpass und Santa Maria in der Schweiz – damit entgeht man der teil-weise recht engen Abfahrt durch die noch herauffahrenden Radfahrenden. Auch über diese Strecke gelangt man nach Prad zurück, wo das Radabenteu-er nahtlos in ein Volksfest übergeht.

Nächste Chance: Am 29. August 2015

Ich habe (mit einigen Fotopausen) übrigens rund vier Stunden gebraucht. Eine unvergessliche Fahrt, die ich je-dem ambitionierten Bergradfahren-den ans Herz legen möchte. Die nächs-te Chance dafür gibt es bereits am 29. August 2015.

Wir sehen uns dort.

4.104 Radfahrende klettern diesmal die 48 Kehren zum Stilfser Joch hinauf

Radreise-Special

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Österreichs schönste RadtourenRadtour ist nicht gleich Radtour: Der DRAHTESEL präsentiert acht Fahrrad-Touren für jede Vorliebe: Von alpin bis familientauglich, von romantisch bis nahrhaft

RUNDSCHAU: Ernst Miglbauer

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Für e-Radler: Die „Paradies Route“ im südlichen Burgenland

Nach dem mit fünf Sternen prämierten Neusiedlersee-Radweg hat ab 2015 auch der Süden des Burgenlands mit der „Pa-radies-Route“ seine Top-Radstrecke, die sich durch ihr dichtes Netz an 18 Pede-lec-Verleihstellen und eine Vielzahl an Genussstationen mit regionalen Pro-dukten und Köstlichkeiten auszeichnet. Zu den schönsten Abschnitten zählen der Eisenberg mit prächtigen Ausbli-cken zum ungarischen Nachbarn und die naturnahen Auen der Lafnitz. länge: 260 Kilometer, sechs EtappenStartorte: Oberwart, Neustift / Lafnitz; Informationen: ebikeparadies.at, suedburgenland.info

2

Für Bergweltgenießer mit sportlichen Abitionen: die Karwendel-Rundtour

Eine arrivierte Mountain-Bike-Toprou-te, die keinen Vergleich scheuen muss. Besondere Gustostückerl der Achter-schleife zwischen Kufstein und Schar-nitz: das Plateau über dem Thiersee, der Achensee-Abschnitt und dann der Große Ahornboden mit Auffahrt zum Karwendelhaus. Die Rückroute nach

Kufstein beeindruckt mit ungewohnten Blicken auf das Inntal. Eine Hüttenrast mit einer Tiroler Knödelsuppe ist auf je-den Fall ein Muss. länge: 306 Kilometer, vier EtappenStartort: Kufstein Eignung: für alpine Mountain-Biker Informationen: tirol.at

3 Ideal für Familien:

der Traisental-Radweg von Traismauer nach Mariazell

Auf dem mit vier Sternen prämierten und großteils abseits der Straßen ver-laufenden Traisental-Radweg sind für Kinder und Familien drei Abschnitte zu empfehlen: St. Pölten (Viehhofner Seen – Landhausviertel mit Aussichts-turm), St. Aegyd (Kameltheater, wei-ßer Zoo und Reiterbauernhof MAHO) sowie auch der Abstecher auf der einstigen Bahntrasse nach Türnitz. Attraktiv ist für geübte Familienrad-ler die Kombination Bahn & Rad mit der neuen „Himmelstreppe“ der Ma-riazellerbahn (Startpunkt Mariazell). Allerdings wartet am Gscheid eine stei-le, kurvige Abfahrt. länge: 111 Kilometer, drei Etappen; 22 radfreundliche Gastgeber, davon 14 bett+bike-prämiertInformation: www.traisentalradweg.at

4

Für Kultur-Radfahrende: der EuroVelo 9 (Tschechien, Österreich, Slowenien)

Der 1.930 Kilometer lange EuroVelo 9 zwischen Danzig und Pula führt durch das Weinviertel, Wien sowie das Thermenland Steiermark. Botschafter „grenzüberschreitender österreichi-scher“ Kultur an der Route sind unter anderem die Liechtenstein-Schlösser, die Karlskirche mit osmanischen Inspi-rationen oder auch Bad Radkersburg, wo Fahrradpionier Johann Puch seine Lehre absolvierte.österreich-Abschnitt: 405 Kilometer, zehn Etappen; 23 bett+bike-Gastgeber Informationen: eurovelo.com

5

Für Radfahrende mit kulinarischen Ansprüchen: der Drau-Radweg

Der Vier-Sterne Drau-Radweg zwi-schen Südtiroler Pustertal und Lava-münd bzw. Maribor wird wie kaum ein anderer von radfreundlichen Gastgebern getragen. Ihr „Drau.Kuli-narik.Büchl“ führt zu 46 Genuss- und Natur-Erlebnisorten entlang der Rad-route, zu Oberdrauburger Käsesuppe, Osttiroler Kaspressknödel, Kärntner Schinkenfleckerl oder den für Kärnten

Prächtiger Fernblick bei der Paradiesroute Körperliche Herausforderung: Karwendel Rundtour Ideal für Kinder: Radeln enlang der Traisen

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und Slowenien typischen Ritschert-Eintopf. Als Nachspeise zu empfehlen, sind Had’nkaiserschmarrn, Kärntner Kletzennudeln und natürlich der Reindling, der beliebte Feiertagsgugel-hupf. Als Erfrischungsgetränk wurde der „Pedal-Sirup“ kreiert. länge: 360 km, 6 Etappen, 18 bett+bike-GastgeberInformationen: drauradweg.com drauradwegwirte.at

6

Über die Alpen ans Meer: der Ciclovia Alpe Adria Radweg von Salzburg nach Grado

Neben der erfolgreichen Via Claudia Augusta zieht seit wenigen Jahren die Verbindung von Salzburg nach Grado Radwandernde stark in ihren Bann. Auf Salzburger Seite zweigt die Route nach Schwarzach in das prächtige Gastei-nertal ab. Von Böckstein nach Mallnitz wird der Alpenhauptkamm von den Radgästen auf 1.200 Meter untertun-nelt, 1.600 Meter unter der Gamskarls-spitze. Auf Kärntner Seite werden die Alpentäler allmählich wieder weiter. Vom Dreiländereck Italien-Slowenien-Österreich sind es noch 175 Kilometer bis ans Meer bei Grado. länge: 410 Kilometer, acht Etappen, 24 bett+bike-Gastgeber;

Start/Zielort: Salzburg/GradoInformationen: alpe-adria-radweg.com

7

Für Natur-Liebhaber: der Enns- Radweg von Flachauwinkel nach Enns

Nur wenige Flussläufe wie die Enns werden in Österreich vom Quellge-biet bis zur Mündung von einer Rad-route begleitet. Der beste Start für die Enns-Radtour in Flachauwinkel ist die   Prechtlhütte auf der Marbachalm. Dann führt die Route nicht nur vorbei am Fuß mächtiger Gebirgsmassive wie dem Dachstein oder dem Grimming, sondern auch durch die Nationalparks Gesäuse und Kalkalpen. Die Verbin-dung erfolgt durch das Reichraminger Hintergebirge, einem Naturjuwel an der Radroute. Klare Bäche, Badeseen und mehrere Campingplätze intensi-vieren den Naturbezug. länge: 263 Kilometer, fünf Etappen Material: Trekking-Räder und Mountain-BikesInformationen: ennsradweg.com

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Für Romantiker auf zwei Rädern: der Donau-Radweg Passau – Wien

Der 4-Sterne-Donau-Radweg ist die „Grande Dame“ unter den Top-Rad-routen Österreichs. 2015 will sie auf ihrem Oberösterreich-Abschnitt mit Rosenduft und Blütenzauber die Ra-delnde in die schönsten Parks und Gär-ten verführen, wie in den Park des Stif-tes Wilhering oder den Barockgarten der Gärtnerei Santner in St. Florian. In Niederösterreich locken immer wieder idyllische Plätzchen in den Birnobst-wiesen und Weingärten zum romanti-schen Verweilen. Idyllische Stadt- und Marktkerne wie in Grein, Aschach, Spitz, Weißenkirchen oder Krems bie-ten Abwechslung zum Pedalieren. länge: 320 Kilometer, sechs Etappen; 52 bett+bike-Gastgeber Informationen: donauregion.at

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Am appetitlichsten: der Drau-Radweg Ein Augenschmaus: von Flachauwinkel nach Enns

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EuroVelo 9: Grenzüberschreitung, Fähre Mureck

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Radreise-Special

Frage an die Community: Haben wir einen wichtigen Radweg vergessen? Welches ist Ihre bevorzugte Radroute und warum?

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Kataloniens Hauptstadt setzt auf das FahrradTour & Reise

Barcelona entwickelt sich immer mehr zur idealen Fahrradstadt entwickelt. Autos werden zurückgedrängt, und keiner regt sich darüber auf.

STADTREPORT: Martin Rotter

Der erste Eindruck von Barce-lona: Auf Gehsteigen, Plät-zen und in Fußgängerzonen wimmelt es von Radfahren-

den – und niemanden stört es. Geh-steigradeln ist akzeptiert und kein The-ma. Konsequenterweise zählen Fuzos, Plätze, Parks und Promenaden auch offiziell zum Radroutennetz.

Wir sind mit dem Zug aus Bregenz angereist und haben Falträder im Ge-päck. Für viele Städte ist die Erkundung per Rad ideal, beim Faltrad kommen einfacher Transport und erhöhte Dieb-stahlsicherheit dazu. Die Räder vor Ort sind jedenfalls gut gesichert, und auch Falträder sind hier häufig zu sehen.

Autoverkehr friedlicher als in Wien

Kataloniens Hauptstadt erlebt seit einigen Jahren den Trend zum Radfah-ren, verstärkt durch Bemühungen der Stadt, die Präsenz des Kfz zurückzu-drängen und Plätze, Straßen, ja ganze Stadtteile (z.B. Gracia) in verkehrsberu-higte und parkplatzbefreite Zonen um-zuwandeln. Dieser Prozess dürfte auch deshalb friktionsfreier als andernorts vor sich gehen, weil die inhomogene Stadtstruktur – zum einen großzügige Straßen in den Vierteln des „Modernis-me“, dann wieder Altstadtbereiche mit engsten Gassen – ein unterschiedliches und adaptives Nutzungsverhalten al-ler erfordert. Hier werden die Begriffe Straße und öffentlicher Raum viel ent-spannter interpretiert und gelebt.

Verglichen mit Wien ist der Auto-

verkehr friedlich. Da macht Radfahren auf den vielen dreispurigen Einbahnen mehr Spaß als erwartet. Eine Spur ist dabei meist für Bus und Taxi reserviert. Ob auch für uns weiß ich nicht, wir werden jedenfalls nie angehupt oder bedrängt. Gewöhnungsbedürftig sind eher die (gefühlt hunderttausend) „Mo-tos“, die lauten Kleinmotorräder.

Barcelonas Radinfrastruktur ist rasch und kostengünstig aus dem Bo-den gestampft worden und folgt zwei Grundsätzen: Erstens die konsequente bauliche Trennung entlang von ver-kehrsreichen Straßen. Dazu genügen meist Bodentrenner und etwas Farbe, und schon ist eine Parkspur zum Rad-weg mutiert. Auch Radspuren gegen die Einbahn sind immer baulich ge-trennt. Zweitens wird in Nebenstraßen das Mischprinzip verfolgt, oft ergänzt durch Schwellen für Kfz und große Fahrradpiktogramme. Doch das Netz ist noch lückenhaft, auch deshalb wohl die vielen Radfahrenden am Gehsteig.

Den wohl stärksten Förderimpuls setzt die Stadt aber mit „BiCiNg“ (Bar-celonas Bike-Sharing-System). Mit 6.000 Rädern auf 420 Stationen extrem beliebt taugt es als Alternative zum eigenen Fahrrad. Die BiCiNg-Räder prägen mittlerweile das Stadtbild, sind für Besuchende aber leider kaum nutzbar, da es nur Jahreskarten zu 40 Euro gibt und zur Registrierung eine spanische Wohnadresse benötigt wird. Schade – aber zum Glück haben wir für die Fahrt vom Strand zur Tapas-Bar ja unsere eigenen Räder dabei.

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Überraschung im Osten: Ist das wirklich Moskau? Tour & Reise

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Moskau ist nicht mehr die Verkehrshölle, die es noch vor acht Jahren war. Zumindest während des Marmeladenfestivals.

STADTREPORT: Beatrice Stude

Moskau! Hier Gehsteigver-breitung, da Radwegbau und städtisches Leihrad-system, hier einladende

Platzgestaltung, dort Sperrung einer sechsspurigen Straße für ein Festival. Ist das wirklich Moskau?

Trotz kyrillischer Schrift fühlt sich die Stadt sehr mitteleuropäisch an. Seit dem Jahr 2010 haben der neue Bürger-meister Sergei Sobjanin und sein Team einiges umgesetzt. Von meinem Be-such vor acht Jahren hatte ich die rus-sische Hauptstadt noch als Verkehrs-hölle in Erinnerung. Diese Erinnerung sollte sich nach einigen Tagen jedoch wieder bestätigen.

Es ist Ende August, mit 30 Grad un-gewöhnlich warm und das Leben spielt sich draußen ab. Musik, Tanz, Klavier-spiel im Gorki Park. Da stört es auch nicht, wenn dieses Leben den Radweg blockiert. Die ersten Tage komme ich nicht raus aus der Inneren Stadt. Seit November 2012 ist das Parken hier kos-tenpflichtig. Es ist angenehm wenig los. Die neuen Ampeln zählen die Se-kunden bis zur Grünphase sowohl für Pkw als auch für den Fußverkehr. Am-peln für Radverkehr gibt es nicht und Radwege enden, wenn ihre Weiterfüh-rung zu kompliziert wird.

Am Wochenende liegt mir der sechsspurige Theater Prospekt nahe des Kremls autofrei zu Füßen. Djen-varenije, das Marmeladenfestival, fin-det heuer zum ersten Mal statt. Essen, Bands, Platz zum Flanieren – herrlich. Nur die vereinzelten Proteste gegen die

politisch motivierten Inhaftierungen verleihen dem Ganzen den schalen Bei-geschmack von „Brot und Spiele“.

Werktags kehrt die Verkehrshölle zurück

Werktags ist sie wieder da, die Ver-kehrshölle. Mein Spaziergang entlang des Kremls endet abrupt: keine Que-rung, keine Unterführung – ich muss ei-nen Umweg von über einem halben Ki-lometer gehen. Die Regierung scheint weniger zu Fuß unterwegs zu sein. Das Radfahren konzentriert sich wie das Grün in der Stadt auf Parks und Boule-vards oder riesige autofreie Flächen wie das Ausstellungsgelände WDNH. Das mit seinem 75. Geburtstag in die Jahre gekommene Areal wird gern genutzt.

Im Park borge ich mir auch ein Rad aus, da das städtische Leihradsystem vorrangig für Einheimische errich-tet wurde: Die russische App ist zwar leicht verständlich, doch wird die An-gabe einer russischen Telefonnummer verlangt. Der Radverleih überrascht mit außergewöhnlichen Modellen: Strida SX, Tandems und Beachcruiser. Ich wähle den Cruiser für eine Ausfahrt entlang der Moskwa.

Fazit: Der hochwertige Freiraum sowie die oft konsumfreie Unterhal-tung und Kultur für alle in den Parks beeindrucken mich sehr. Radverkehr wäre neben der Metro die optimale Erweiterung dieses Angebots: einer für alle zugänglichen, sozial gerechten Mobilität.

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ForumBriefe von Leserinnen und Lesern Seite 46

Reflektor: Sounddesign für den öffentlichen Raum Seite 46

# Interview mit Michael Cramer (DRAHTESEL 3 ⁄ 14)

Michael Cramer stellt im Zusam-menhang mit Semmeringtunnel und Koralmbahn fest, es sei eine Verrückt-heit und absurd, Löcher in die Alpen zu bohren, um auf einer schwach besetzten Relation schneller von Wien zur Adria zu kommen. Wäre die Strecke durch die pannonische Tiefebene ertüchtigt und elektrifiziert, wären wir in wenigen Jahren schneller an der Adria.

Leider sitzt er damit der Propagan-da der Gegner eines Bahnausbaues auf. Neben internationalen Aspekten hat der Ausbau der Südbahn vor allem den Zweck, die Fahrzeiten zwischen Wien, Graz und Klagenfurt ähnlich attraktiv wie auf der Westbahn zu gestalten. In Kärnten und der Steiermark leben im-merhin genauso viele Menschen wie in Oberösterreich und Salzburg. Über den Umweg der pannonischen Tiefebene ist dieses Ziel sicher nicht zu erreichen.

Dipl.-Ing. Dr. Hans Wehr, 1120 Wien

# Christoph Chorherr zur neuen Wiener Bauordnung (DRAHTESEL 3 ⁄ 14)

Christoph Chorherr, den ich an sich sehr wegen seines konstruktiven Politikstils schätze, streicht in seinem „Pro“-Beitrag zur neuen Wiener Bau-ordnung die angeblichen „Fortschritte“ derselben in Hinblick auf Fahrradab-stellanlagen heraus. Tatsache ist, dass sie leider nichts dazu beitragen wird, chaotische Zustände, wie ich sie bei-spielsweise im Keller meines Wohnhau-ses im Fahrradraum habe, zu ändern.Das heißt in meinem Fall: Ein großer

Raum für Kinderwägen und Fahrräder, keine Fahrradständer, an denen man die Räder diebstahlsicher befestigen kann. Trotz Beteuerung der Grünen, dass sich mit der neuen Bauordnung diesbezüglich etwas ändern würde, kommt jetzt nichts davon. Es wird also auch in Zukunft nur vom Engagement der jeweiligen Hausverwaltungen bzw. Bauträger abhängen, ob Fahrradräume praktikabel gestaltet werden. Und dieses Engagement ist, abgesehen von einigen einsamen Leuchtturmpro-jekten wie der „Bike City“ im 2. Bezirk, enden wollend. Schade um die vergebe-ne Chance!

Stefan Mackovik, 1030 Wien

# DRAHTESEL Relaunch

Gratulation! Noch nie war ein DRAHTESEL so informativ!!!

Roland Zisser, Wr. Neustadt

Dem einen klingt es wie Musik in den Ohren, für den anderen ist es Lärm. Die einen tanzen ekstatisch zu Rockmu-sik jenseits der akustischen Schmerz-grenze, die anderen plagen dabei Blut-hochdruck nebst Herzrhythmus- und Schlafstörungen.

Ebenso verhält es sich im öffentli-chen Raum, dessen Geräuschkulisse meistens von Kraftfahrzeugen geprägt ist. Dabei sind die Geräusche der Au-tomobile kein Zufall: Hunderte hoch-spezialisierte Sound-Designer tüfteln monatelang am Röhren von Verbren-nungsmotoren oder am „Schmatzen“ (Fachsprache) von Türschlössern. Eine besondere Herausforderung für diese Berufsgruppe ist die Elektromobili-tät. Diese wäre an sich nahezu lautlos. „Lärmgestalter“ etwa bei Porsche De-sign müssen nun einen dynamischen Motoren-Sound dazu erfinden: Ton-dichtung der Autobauer.

Den einzelnen mag der Klang des eigenen Pkw erfreuen, aber alle Sounds zusammen ergeben nichts als unerfreu-lichen und gesundheitsschädlichen Lärm. Wie wäre es auch sonst zu erklä-ren, dass die Fahrgasträume schallge-dämmt sind? Je höher die Luxusklasse, desto ruhiger wird es drinnen. Ruhe ist Luxus.

Lärm zu erzeugen, ist eine Form der Machtausübung. Der Lautere ver-drängt den Leiseren. Flüster-Autos sind technisch machbar, aber viele Autobesitzerinnen und Autobesitzer wollen mit ihrem Gefährt nicht flüs-tern. (Motorradfahrende schon gar nicht.) Als hätten sie Anspruch darauf, nehmen sie sich das Recht, den öffent-lichen Raum zu beschallen und (auch) damit zu dominieren.

Dabei ist der öffentliche Raum für alle da. Macht sich dafür auch jemand Gedanken zum Sounddesign?

Der ReflektorMotorenlärm als Machtdemonstration

Reinhold Seitl ist Mediendesigner und Journalist in Wien. Er betreibt das Fahrrad- Textportal bikeletter.at

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Reisecode Datum Tage Reisetitel / Reiseziel Land

13ert0401 01.04.2013 1 Saisoneröffnung: Velo City I AT

13ert0409 09.04.2013 6 Frühling in Italien IT

13ert0420 20.04.2013 2 Südburgenland AT

13ert0427 27.04.2013 1 Kleine Karpaten SK

13ert0428 28.04.2013 4 Rad & Therme St. Martin SI

13ert0501 01.05.2013 5 Altmühltal DE

13ert0505 05.05.2013 8 Sternfahrt Zadar HR

13ert0509 09.05.2013 4 Sternfahrt Reichenberg CZ

13ert0517 17.05.2013 10 Donaudelta RO

13ert0530 30.05.2013 4 Soca / Isonzo intensiv SI

13ert0606 06.06.2013 4 Schwarzenbergkanal CZ

13ert0609 09.06.2013 1 Kamptal - von Zwettl bis Langenlois AT

13ert0615a 15.06.2013 9 Abruzzen

13ert0615 15.06.2013 9 Frankreich Provence FR

13ert0627 27.06.2013 4 Tagliamento - durchs Kanaltal zur Mündung IT

13ert0706e 06.07.2013 2 Ennstal AT

13ert0706s 06.07.2013 9 Südschweden SE

13ert0717 17.07.2013 5 Nordungarn - Zipserland HU

13ert0725 25.07.2013 4 Sturm auf den Glockner AT

13ert0803 03.08.2013 8 Oder-Neiße Radweg DE

13ert0815 15.08.2013 4 Watzmann II AT

13ert0820 20.08.2013 6 Südpolens Nationalparks PL

13ert0825 24.08.2013 9 Rumäniens wilde Karpaten RO

13ert0907p 07.09.2013 9 Entlang des Po's IT

13ert0912 12.09.2013 4 Entlang der Mur AT

13ert0918 18.09.2013 5 Sternfahrt Südtirol IT

13ert0922 22.09.2013 1 Steirisches Apfelland AT

13ert0924 24.09.2013 6 Rund um den Bodensee DE

13rsf1002 02.10.2013 1 Neulengbach AT

13ert1005 05.10.2013 2 Slowakei - von Nitra nach Banska Bistrica SK

13ert1009 09.10.2013 5 Sternfahrt Portoroz SI

13ert1017 17.10.2013 4 Ungarische Donau - Osjek HU

13ert1019 19.10.2013 2 Tschechisches Kanada CZ

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Page 48: DRAHTESEL - das Österreichische Fahrradmagazin 2014-4

Atlas3 | 2014

Menschen, Länder, Städte

Eine Verlagsbeilage der

Republik Korea

대한민국

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Bundesministerium für InneresGZ.: BMI-OA1211/0038-I/2013Ausschreibung

auf Grund des Bundesgesetzes vom 25. Jänner 1989, BGBl. Nr. 85I.

Die Funktion „Leitung der Abteilung I/7 (EU-Angelegenheiten) im Bundesministerium für Inneres“ ist mit

Wirksamkeit vom 1. Jänner 2014 neu zu besetzen und gelangt daher zur Ausschreibung im Sinne des Aus-

schreibungsgesetzes 1989, BGBl. Nr. 85/1989 in der geltenden Fassung.

Der Monatsbezug beträgt bei Beamtinnen oder Beamten in der Verwendungsgruppe A1, Funktionsgruppe 6

mindestens brutto € 3.003,60 und bei Vertragsbediensteten beträgt das Entgelt in der Entlohnungsgruppe v1

Bewertungsgruppe 4 monatlich mindestens brutto € 3.710,70. Der Bezug erhöht sich eventuell auf Basis der

gesetzlichen Vorschriften durch anrechenbare Vordienstzeiten sowie sonstige mit den Besonderheiten des

Arbeitsplatzes verbundene Entlohnungsbestandteile.

II.

Bewerberinnen oder Bewerber für diese Funktion haben folgende Erfordernisse zu erfüllen:

a) die österreichische Staatsbürgerschaft,

b) die volle Handlungsfähigkeit, c) die persönliche und fachliche Eignung für die Erfüllung der Aufgaben, die mit der vorgesehenen Verwen-

dung verbunden sind, d) abgeschlossenes Hochschulstudium, vorzugsweise Studium der Rechtswissenschaften.

Darüber hinaus sind folgende Fähigkeiten und besonderen Kenntnisse erforderlich:

e) umfassende Kenntnisse und Erfahrungen auf den mit der ausgeschriebenen Leitungsfunktion verbunde-

nen Aufgabengebieten einschließlich der Rechtsvorschriften und Richtlinien;

f) profunde Kenntnisse der Organisation und Arbeitsweise des Bundesministeriums für Inneres und der

Sicherheitsverwaltung; g) sehr gute Kenntnisse zumindest einer lebenden Fremdsprache, vorzugsweise Englisch;

h) sicheres Auftreten und besonderes Geschick in der Verhandlungsführung, einschließlich Verhandlungen

im internationalen Bereich, insbesondere auf EU-Ebene;

i) Eigeninitiative, Entscheidungsfreudigkeit sowie besonderes Koordinierungs- und Organisationsvermö-

gen; j) Beherrschung moderner Methoden des Verwaltungsmanagements und der Mitarbeiterführung.

Die unter Punkt e) bis j) angeführten, von den Bewerberinnen oder Bewerbern erwarteten Kenntnisse und

Fähigkeiten werden bei der Eignungsbeurteilung mit gleicher Gewichtung berücksichtigt.III.

Der ausgeschriebenen Funktion kommen im Wesentlichen folgende Tätigkeiten und Aufgabenbereiche zu:

Leitung der Abteilung I/7 (EU-Angelegenheiten), welche folgende Aufgabenbereiche umfasst:

Koordinierung und zusammenfassende Behandlung sowie strategische Planung und Grundsatzpositionie-

rung aller den Wirkungsbereich des Bundesministeriums für Inneres berührenden Angelegenheiten im Be-

reich der Europäischen Union, ausgenommen die in den Wirkungsbereich der Abteilung I/4 fallenden Ange-

legenheiten der internationalen Strategie; Angelegenheiten der EU-Grundsatzpolitik und EU-Institutionen;

Dokumentation des Rechtsbestandes der Europäischen Union; Wahrnehmung von finanziellen Förderungs-

möglichkeiten aus EU-Programmen und Beratung der Fachabteilungen bei der Antragstellung für EU-För-

derungsprojekte; Büro des Bundesministeriums für Inneres an der Ständigen Vertretung Österreichs bei der

Europäischen Union (Außenstelle Brüssel).

IV.

Bewerbungen um die ausgeschriebene Funktion sind samt Lebenslauf an „das Bundesministerium für

Inneres, zu Handen des Leiters der Sektion I, Herrengasse 7, 1014 Wien“ zu richten und gelten als frist-

gerecht, wenn sie bis 18. November 2013 bei der oben angeführten Stelle eingelangt sind.

Gemäß § 6 Absatz 1 des Ausschreibungsgesetzes 1989 haben die Bewerberinnen oder Bewerber in ihrem Be-

werbungsgesuch die Gründe anzuführen, die sie für die Bekleidung der ausgeschriebenen Funktion als ge-

eignet erscheinen lassen.Gemäß § 5 Absatz 2a des Ausschreibungsgesetzes 1989 wird darauf hingewiesen, dass Erfahrungen aus qua-

lifizierten Tätigkeiten oder Praktika in einem Tätigkeitsbereich außerhalb der Dienststelle, in deren Bereich

die Betrauung mit dem ausgeschriebenen Arbeitsplatz (Funktion) wirksam werden soll, erwünscht sind.

Gemäß § 5 Absatz 2b des Ausschreibungsgesetzes 1989 sowie § 7 Absatz 3 B-GBG wird darauf hingewiesen,

dass Bewerbungen von Frauen um die ausgeschriebene Funktion besonders erwünscht sind und bei der Ent-

scheidung über die Besetzung dieser Funktion besonders berücksichtigt werden.

Wien, am 2. Oktober 2013

454508

Für die Bundesministerin:SC Dr. Einzinger

elektronisch gefertigt

Stellenausschreibungen

WIEN ENERGIE Bundesforste Biomasse Kraftwerk GmbH

Ausschreibung einer Geschäftsführungsfunktion

Gem. §§ 1 und 2 des Bundesgesetzes über Transparenz bei der Stellenbesetzung im staatsnahen Unter-

nehmensbereich (Stellenbesetzungsgesetz) wird bekannt gegeben, dass bei der WIEN ENERGIE Bundes-

forste Biomasse Kraftwerk GmbH die Besetzung einer Geschäftsführungsfunktion vorgesehen ist.

Die WIEN ENERGIE Bundesforste Biomasse Kraftwerk GmbH, eine Tochter der Wien Energie GmbH,

ist ein Unternehmen des Wiener Stadtwerke Konzerns und hat ihre Hauptgeschäftstätigkeit in der Be-

treibung des größten Wald-Biomassekraftwerks Österreichs.

Vorausgesetzt werden eine entsprechende Vorbildung und eine mehrjährige einschlägige Berufserfah-

rung in Leitungsfunktionen. Die bisherige Tätigkeit soll die Wahrnehmung von unternehmensstrategi-

schen Entscheidungen, idealerweise in einem kommunalen Umfeld, umfasst haben. Branchenkenntnisse

und die diesbezüglichen wirtschaftlichen und rechtlichen Zusammenhänge setzen wir voraus.

An persönlichen Eigenschaften sind uns wichtig:

Fähigkeit zur MitarbeiterInnenmotivation, Zukunftsorientierung, ergebnisorientierte Denk- und Hand-

lungsweise, Verantwortungsfreude und Verhandlungsgeschick.

Bewerbungen sind bis spätestens 13.11.2013 an die Generalversammlung der WIEN ENERGIE Bundes-

forste Biomasse Kraftwerk GmbH, per Adresse Wiener Stadtwerke Holding AG, z.Hd. Frau Mariella

Fulir-Müller, BA, Thomas-Klestil-Platz 14, 1030 Wien, mit Vertraulichkeitshinweis zu richten.

Die Wiener Stadtwerke sind daran interessiert, den Anteil an Frauen in Leitungsfunktionen zu erhöhen.

Frauen sind daher besonders nachdrücklich zur Bewerbung eingeladen.

454459

Die Generalversammlung

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Die Salzburger Verkehrsverbund GmbH ist ein hundertprozentiger Tochterbetrieb des Landes Salzburg; sie hat in den 18 Jahren

ihrer Existenz viel erreicht, hat aber auch in den kommenden Jahren viele Herausforderungen zu bewältigen. Auf Grundlage des

aktuellen Stellenbesetzungsgesetzes schreibt der Eigentümer die oberste Funktion aus:Geschäftsführer/in – SVV

mit nachweisbarer Expertise in Verkehrsplanung, Rechtsfragen, Führung, Finanzierung

Mit derzeit 21 Mitarbeiter/innen nimmt das Unternehmen eine

Fülle von Aufgaben wahr, die zum Großteil in den §§ 17/18 des

ÖPNRV-G festgehalten sind. Im Zentrum steht die nachhaltige,

strategische wie operative Gestaltung des Personennah- und

Regionalverkehrs. Mit dieser geht u.a. die Ausschreibung,

Bestellung von Verkehrsdienstverträgen, Leistungsabrech-

nung, Maximierung von Förderungen, Entwicklung neuester

elektronisch äußerst attraktiver Angebote, Leitung des knapp

gehaltenen Personenstabes, Verhandlungsführung auf/in ver-

schiedensten Ebenen/Gremien, u.v.a. einher.Um die vielen Stakeholders bestens zufriedenzustellen, sind

die obgenannten Kompetenzen in sehr guter Qualität notwen-

dig. Zudem sollten Sie aus einer Organisation ähnlicher Größe

wie der SVV kommen. Als Grundqualifikation ist ein techni-

sches und/oder rechtsbezogenes Studium mit profunden

BWL-Kenntnissen erforderlich, zusätzlich sollten exzellente

Verhandlungsfähigkeiten vorhanden sein.Da die Position zum einen durch das Zusammenwirken ein-

zelner Kooperationspartner/innen wie knapper Ressourcen

bestimmt ist, zum anderen aber die Kleinheit der Struktur viele

Projekte ermöglicht, werden Sie eine sehr interessante, sehr

fordernde Position antreten können. Diese wird – je nach Be-

rufspraxis – mit ca. EUR 5.000,– brutto/Monat an Fixum do-

tiert sein und auch eine zusätzliche Prämie beinhalten können.

Laufen wird der DV über max. 5 Jahre mit Wiederbestellungs-

möglichkeit bei entsprechender Leistungserbringung.

Senden Sie Ihre Bewerbung unter Wahrung der Bewerbungs-

frist bis zum 12.11.2013 an HILL International, Itzlinger

Hauptstraße 18/2, 5020 Salzburg, Tel: 0662/871656, E-Mail:

[email protected]

Bundesministerium für InneresGZ.: BMI-OA1211/0039-I/2013Ausschreibung

auf Grund des Bundesgesetzes vom 25. Jänner 1989, BGBl. Nr. 85I.

Die Funktion „Leitung der Abteilung IV/4 (zentrale Dienste) im Bundesministerium für Inneres“ ist mit

Wirksamkeit vom 1. Jänner 2014 neu zu besetzen und gelangt daher zur Ausschreibung im Sinne des Aus-

schreibungsgesetzes 1989, BGBl. Nr. 85/1989 in der geltenden Fassung.

Der Monatsbezug beträgt bei Beamtinnen oder Beamten in der Verwendungsgruppe A 1, Funktionsgruppe 6

mindestens brutto € 3.003,60 und bei Vertragsbediensteten beträgt das Entgelt in der Entlohnungsgruppe v1

Bewertungsgruppe 4 monatlich mindestens brutto € 3.710,70. Der Bezug erhöht sich eventuell auf Basis der

gesetzlichen Vorschriften durch anrechenbare Vordienstzeiten sowie sonstige mit den Besonderheiten des

Arbeitsplatzes verbundene Entlohnungsbestandteile.

II.

Bewerberinnen oder Bewerber für diese Funktion haben folgende Erfordernisse zu erfüllen:

a) die österreichische Staatsbürgerschaft,

b) die volle Handlungsfähigkeit, c) die persönliche und fachliche Eignung für die Erfüllung der Aufgaben, die mit der vorgesehenen Verwen-

dung verbunden sind, d) das besondere Ernennungserfordernis für die Ernennung auf eine Planstelle der Verwendungsgruppe A 1

des Allgemeinen Verwaltungsdienstes oder einer hinsichtlich der Ernennungserfordernisse gleichzuwer-

tenden Verwendungsgruppe einer anderen Besoldungsgruppe (Anlage 1 zum Beamten-Dienstrechtsgesetz

1979, BGBl. Nr. 333/1979),Darüber hinaus sind folgende Fähigkeiten und besonderen Kenntnisse erforderlich:

e) Umfassende Kenntnisse und Erfahrungen auf den mit der ausgeschriebenen Leitungsfunktion verbunde-

nen Aufgabengebieten einschließlich der Rechtsvorschriften und Richtlinien;

f) Eingehende Kenntnisse der Organisation des Bundesministeriums für Inneres und der Sicherheitsverwal-

tung sowie des Wachkörpers Bundespolizei;

g) Sehr gute organisatorische Fähigkeiten, Verhandlungsgeschick, Eigeninitiative und Entscheidungsfreu-

digkeit; h) Beherrschung moderner Methoden des Verwaltungsmanagements und der Mitarbeiterführung.

Die unter Punkt e) bis h) angeführten, von den Bewerberinnen oder Bewerbern erwarteten Kenntnisse und

Fähigkeiten werden bei der Eignungsbeurteilung mit gleicher Gewichtung berücksichtigt.III.

Der ausgeschriebenen Funktion kommen im Wesentlichen folgende Tätigkeiten und Aufgabenbereiche zu:

Leitung der Abteilung IV/4, welche folgende Aufgabenbereiche umfasst:

„Verwaltung des beweglichen Vermögens der Zentralleitung; Amtsausstattung und Amtsausrüstung (sofern

nicht die Zuständigkeit der Abteilung IV/1 berührt wird); Kantinenwesen; Abfallbewirtschaftung; zentrale

Inventarisierungs-, Ausrüstungs- und Materialverwaltungsevidenz; Hausverwaltungsangelegenheiten; Fuhr-

park der Zentralleitung; Beschaffungsvorgänge und Abschluss von Verträgen in diesen Angelegenheiten im

Rahmen der von der Abteilung IV/5 erstellten Richtlinien; Wirtschaftsstelle des Bundesministeriums für

Inneres; Angelegenheiten der Lagerhaltung; Druckereicluster; Angelegenheiten der Amtskassa (Zahlstelle).“

IV.

Bewerbungen um die ausgeschriebene Funktion sind samt Lebenslauf an „das Bundesministerium für

Inneres, zu Handen des Leiters der Sektion I, Herrengasse 7, 1014 Wien“ zu richten und gelten als frist-

gerecht, wenn sie bis 18. November 2013 bei der oben angeführten Stelle eingelangt sind.

Gemäß § 6 Absatz 1 des Ausschreibungsgesetzes 1989 haben die Bewerberinnen oder Bewerber in ihrem Be-

werbungsgesuch die Gründe anzuführen, die sie für die Bekleidung der ausgeschriebenen Funktion als ge-

eignet erscheinen lassen.Gemäß § 5 Absatz 2a des Ausschreibungsgesetzes 1989 wird darauf hingewiesen, dass Erfahrungen aus qua-

lifizierten Tätigkeiten oder Praktika in einem Tätigkeitsbereich außerhalb der Dienststelle, in deren Bereich

die Betrauung mit dem ausgeschriebenen Arbeitsplatz (Funktion) wirksam werden soll, erwünscht sind.

Gemäß § 5 Absatz 2b des Ausschreibungsgesetzes 1989 sowie § 7 Absatz 3 B-GBG wird darauf hingewiesen.

dass Bewerbungen von Frauen um die ausgeschriebene Funktion besonders erwünscht sind und bei der Ent-

scheidung über die Besetzung dieser Funktion besonders berücksichtigt werden.

Wien, am 2. Oktober 2013

454506

Für die Bundesministerin:SC Dr. Einzinger

elektronisch gefertigt

Wissenschaftliche/r Leiter/infür das Zentrum für Soziale Innovation

Das ZSI ist ein unabhängiges, weltweit erfolgreichesNon-Profit-Unternehmen, das durch Forschung, Bildung, Bera-

tung und Koordination von Netzwerken die Gestaltung von Innovationen, Innovationsprozessen und Innovations-

systemen unterstützt. Der wissenschaftlichen Leitung teilt gemeinsam mit dem kaufmännischen Geschäftsführer

die Geschäftsführungsverantwortung, sowie die Letztentscheidung in internen und strategischen Fragen.

Wir erwarten ein sozialwissenschaftliches Doktorat/PhD, mindestens 15 Jahre Berufserfahrung in einschlägigen Tä-

tigkeitsfeldern, davon 10 Jahre oder mehr in leitender Funktion.

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Sa./So., 12./13. Oktober 2013, Nr. 200

45

Tageszeitung für Fortgeschrittene

Wien, am 2. Oktober 2013

elektronisch gefertigt

Stellenausschreibungen

WIEN ENERGIE Bundesforste Biomasse Kraftwerk GmbH

Ausschreibung einer Geschäftsführungsfunktion

Gem. §§ 1 und 2 des Bundesgesetzes über Transparenz bei der Stellenbesetzung im staatsnahen Unter-

nehmensbereich (Stellenbesetzungsgesetz) wird bekannt gegeben, dass bei der WIEN ENERGIE Bundes-

forste Biomasse Kraftwerk GmbH die Besetzung einer Geschäftsführungsfunktion vorgesehen ist.

Die WIEN ENERGIE Bundesforste Biomasse Kraftwerk GmbH, eine Tochter der Wien Energie GmbH,

ist ein Unternehmen des Wiener Stadtwerke Konzerns und hat ihre Hauptgeschäftstätigkeit in der Be-

treibung des größten Wald-Biomassekraftwerks Österreichs.

Vorausgesetzt werden eine entsprechende Vorbildung und eine mehrjährige einschlägige Berufserfah-

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die Generalversammlung der WIEN ENERGIE Bundes-Die Funktion „Leitung der Abteilung IV/4 (zentrale Di

Wirksamkeit vom 1. Jänner 2014 neu zu besetzen un

schreibungsgesetzes 1989, BGBl. Nr.

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mindestens brutto

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Nr. 193/Freitag, 3. Oktober 2014 € 1,00

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● Haben Wolf und

Bär eine Chance

auf Rückkehr?

● Nationalpark

im Engadin

● Comeback der

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Jubel anno 1874 um die Entdecker

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E-Zigaretten

Die Alternative zur echten Zigarette ist

angeblich ungesünder als geglaubt Seite 13

Musical

Der Zauber von „Mary Poppins“

ist wohltuend altmodischSeite 26

Foto

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/H. P

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In Hongkong wird der Sitz des

Stadtverwalters weiter von

Demonstranten belagert. Seite 4

Die Hadsch in Mekka wird von

der Angst vor Ebola, Mers und IS

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Neues Leben unter der A23:

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In Graz werden am Freitag die

Urteile zum Fußball-Wettskandal

verkündet.Seite 24

Alten Krempel loszuwerden

kann ganz einfach sein. Seite 33

Eine verschollene Generation

von Komponisten: der Jahrgang

1880 bis 1900.Seite 25

Raubkatzen brauchen mehr

Energie für die Beutesuche als für

die Jagd.

Seite 29

KOMMENTARE

Walter Hämmerle: Der Islam

und der Staat.Seite 2

Alexander von der Decken: Der

Welt droht ein Glaubenskrieg

ungeahnten Ausmaßes. Seite 2

Heiner Boberski: Der Verlust des

Geruchssinns kann gefährlich

sein.

Seite 26

HEUTE

Sofia. Nach nur 18 Monaten sind

die Bulgaren am Sonntag aufgeru-

fen, wieder ein neues Parlament

zu wählen. Es zeichnet sich ein

Machtwechsel zugunsten des bür-

gerlichen Lagers und somit ein

Comeback von Ex-Premier Bojko

Borissow ab. In den jüngsten Mei-

nungsumfragen führt seine bür-

gerliche Gerb-Partei (Bürger für

europäische Entwicklung Bulgari-

ens) klar vor den Sozialisten und

der liberalen Partei der ethni-

schen Türken DPS.

Deren Koalition wurde Ende Ju-

li nach nur einem Jahr im Amt

und monatelangen Dauerprotes-

ten gegen Korruption und Oligar-

chenwirtschaft zum Rücktritt ge-

zwungen. Ob Borissows Partei

aber die absolute Mehrheit er-

langt, ist noch unklar. Österreichs

Wirtschaft erwartet das Wahlre-

sultat jedenfalls mit Spannung.

Heimischen Firmen haben fast

5,5 Milliarden Euro in Bulgarien

investiert. ■

Bulgariens

Ex-Premier rechnet

mit Comeback

Seite 6

Wien. Heute wird das Land mehr

darüber wissen, wie es mit dem

Bundesheer weitergeht: Verteidi-

gungsminister Gerald Klug prä-

sentiert am Vormittag seine Re-

formpläne. Aus den Ländern ka-

men bereits am Donnerstag diver-

se Angebote, die kolportierten

Einsparungspläne wie etwa Ka-

sernenschließungen teilweise ab-

zufedern. Weiter zu schaffen ma-

chen dem Heer die Eurofighter.

Just während einer Diskussion

um den technischen Zustand der

umstrittenen Flieger musste nun

am Innsbrucker Flughafen im

Rahmen eines „Abfangszenarios“

ein Eurofighter notlanden. Ersten

Informationen des Verteidigungs-

ministeriums zufolge gab es eine

Triebwerksbrandwarnung, die

dem Piloten angezeigt wurde.

Passiert ist bei der Notlandung

nichts. Der grüne Wehrsprecher

Peter Pilz kündigte daraufhin so-

fort an, den Nationalen Sicher-

heitsrat einzuberufen. ■

Bundesheer steht

kurz vor einer

Strukturreform

Seite 10

Brüssel. Ausgerechnet der fran-

zösische Ex-Finanzminister Pierre

Moscovici soll künftig als EU-

Kommissar für die Haushaltsdis-

ziplin zuständig sein. Entspre-

chend skeptisch waren viele

schon vor der Anhörung des Fran-

zosen durch das EU-Parlament.

Moscovici betonte zwar in seinem

Hearing die Wichtigkeit von Bud-

getkonsolidierung und Haushalts-

stabilität, dennoch bekam er da-

nach nicht sofort grünes Licht.

Möglicherweise muss er sogar

noch einmal erscheinen.

Angehört wurden auch die

künftige Binnenmarkt-Kommissa-

rin Elzbieta Bienkowska aus Po-

len und die Bulgarin Kristalina

Georgieva, die sich um Budget

und Personal kümmern soll. Die

designierte EU-Wettbewerbskom-

missarin, die Dänin Margrethe

Vestager, erklärte bei ihrer Anhö-

rung, gegen den Suchmaschinen-

betreiber Google hart vorgehen zu

wollen. ■

Vorbehalte gegen

Pierre Moscovici als

Budgetkommissar

Seite 7

Wien. Die Regierung plant „stär-

kere Arbeitsanreize für Mindest-

sicherungsbezieher“. So steht es

im Papier der vergangenen Regie-

rungsklausur in Schladming. Hin-

tergrund sind Vermittlungspro-

bleme, die das Arbeitsmarktser-

vice (AMS) in der Praxis festge-

stellt hat. Insbesondere Bezieher

der Sozialleistung, die andere Per-

sonen mitbetreuen, können durch

die Mindestsicherung auf einen

monatlichen Bezug für die Fami-

lie kommen, den sie am Arbeits-

markt kaum verdienen können.

Sofern arbeitstauglich, müss-

ten sie trotzdem jede Arbeit an-

nehmen, sonst wird die Mindest-

sicherung halbiert. Doch in der

Praxis sind diese Sanktionen

durch die Länder langwierig. Au-

ßerdem komme es meist erst gar

nicht zu Sperren, sagt AMS-Chef

Johannes Kopf zur „Wiener Zei-

tung“. Denn die Firmen würden

Bewerber kaum als arbeitsunwil-

lig melden, die eine existenzielle

Unsicherheit ausstrahlten. Er

bringt das Beispiel einer mehrfa-

chen Alleinerzieherin, die wegen

der Kinderbetreuung nur Teilzeit

arbeiten könnte. Mit dem neuen

Gehalt läge sie wohl weit unter

der Mindestsicherung. Deswegen

schlägt Kopf vor, dass „einigen

tausend“ Beziehern ein Teil der

Mindestsicherung auch im neuen

Job bleiben kann, damit der neue

Lohn die Sozialleistung über-

steigt. Im Sozialministerium be-

stätigt man nur geplante Gesprä-

che mit den Ländern zum Thema.

In Wien leben die meisten Min-

destsicherungsbezieher. Heuer

steigt die Zahl weiter in Richtung

160.000 Bezieher, also fast jeder

zehnte Wiener. Darunter sind

42.000 Kinder, Pensionisten oder

chronisch Kranke. Zum Vergleich:

In Niederösterreich gibt es insge-

samt 22.000 Bezieher. ■

Mindestsicherung für Familien „Inaktivitätsfalle“.

Regierung

plant

stärkere

Jobanreize

Seite 9

19°

19°

19°

17°

20°

18°

18°

17°

18°

Max.Min.

13°

10°

13°

12°

11°

12°

13°

Wien

Bregenz

Eisenstadt

Graz

Innsbruck

Klagenfurt

Linz

Salzburg

St. Pölten

WETTER

Wien. Die drohende Kapitallücke

durch den EZB-Stresstest führt zu

einer vollständigen Neuorganisa-

tion des Volksbankensektors, der

in Österreich etwa 700.000 Kun-

den betreut. Die Volksbanken AG

(ÖVAG) gibt ihre Banklizenz auf

und wird – ähnlich wie die Hypo

– zu einer reinen Abbau-Einheit.

An den Eigentumsverhältnissen

(51 Prozent Volksbanken, 43 Pro-

zent Republik) ändert sich nichts.

Neues Spitzeninstitut wird die

VB Wien-Baden. Die 44 örtlichen

Volksbanken werden zu neun

Bundesland-Volksbanken fusio-

niert. Sie werden keine Genossen-

schaften mehr sein, sondern als

Aktiengesellschaften firmieren –

und kapitalmarktfähig sein. Dazu

kommen noch die Bausparkasse,

die Sparda- sowie die Apotheker-

bank. ■

Aus 44 Instituten werden 12, ÖVAG wird zur Bad Bank, VB Wien zum Spitzeninstitut.

Volksbanken, reloaded

Seite 11

Museum der Kuscheltiere

Die deutsche Konzeptkünstlerin

Cosima von Bonin im Wiener Mumok

und die Lange Nacht der Museen – Seiten 20 und 25

Foto: Markus Tretter

rechtlichen Zusammenhänge setzen wir voraus.

ation, Zukunftsorientierung, ergebnisorientierte Denk- und Hand-

lungsweise, Verantwortungsfreude und Verhandlungsgeschick.die Generalversammlung der WIEN ENERGIE Bundes-

forste Biomasse Kraftwerk GmbH, per Adresse Wiener Stadtwerke Holding AG, z.Hd. Frau Mariella

Wien, mit Vertraulichkeitshinweis zu richten.nen zu erhöhen.

Frauen sind daher besonders nachdrücklich zur Bewerbung eingeladen.

454459

ist ein hundertprozentiger Tochterbetrieb des Landes Salzburg; sie hat in den 18 Jahren

ihrer Existenz viel erreicht, hat aber auch in den kommenden Jahren viele Herausforderungen zu bewältigen. Auf Grundlage des

mit nachweisbarer Expertise in Verkehrsplanung, Rechtsfragen, Führung, FinanzierungBWL-Kenntnissen erforderlich, zusätzlich sollten exzellente

Da die Position zum einen durch das Zusammenwirken ein-

zelner Kooperationspartner/innen wie knapper Ressourcen

bestimmt ist, zum anderen aber die Kleinheit der Struktur viele

Projekte ermöglicht, werden Sie eine sehr interessante, sehr

fordernde Position antreten können. Diese wird – je nach Be-

rufspraxis – mit ca. EUR 5.000,– brutto/Monat an Fixum do-

Der ausgeschriebenen Funktion kommen im Wesentlich

Leitung der Abteilung IV/4, welche folgende Aufgabenbereiche umfasst:

„Verwaltung des beweglichen Vermögens der Zentralle

nicht die Zuständigkeit der Abteilung IV/1 berührt wi

Inventarisierungs-, Ausrüstungs- und Materialverwalt

park der Zentralleitung; Rahmen der von der Abteilung IV/5

Inneres; Angelegenheiten der Lagerhaltung; Druckereic

Bewerbungen um die ausgeschriebene Funktion sind

Inneres, zu Handen des Leiters der

gerecht, wenn sie bis 18. November 2013 bei der oben angeführten Stelle eingelangt sind.

Gemäß § 6 Absatz 1 des Ausschreibungsgesetzes 1989 ha

werbungsgesuch die Gründe anzuführen, die sie für die Bekleidung der ausgeschriebenen Funktion als ge-

eignet erscheinen lassen.Gemäß § 5 Absatz 2a des Ausschreib

lifizierten Tätigkeiten oder Praktika

die Betrauung mit dem ausgeschriebenen Arbeitsplatz

Gemäß § 5 Absatz 2b des Ausschreibungsgesetzes 1989

dass Bewerbungen von Frauen um die ausgeschriebene

scheidung über die Besetzung dieser Funkt

Wien, am 2. Oktober 2013

elektronisch gefertigt

Wissenschaftliche/r Leiter/infür das Zentrum für Soziale Innovation

Das ZSI ist ein unabhängiges, weltweit erfolgreichesNon-Pro

tung und Koordination von Netzwerken die Gestaltung von Innovationen, Innovationsprozessen und Innovations-

systemen unterstützt. Der wissenschaftlichen Leitung teilt gemeinsam mit dem kaufmännischen Geschäftsführer

die Geschäftsführungsverantwortung, sowie die Letztentscheidung in internen und strategischen Fragen.

Wir erwarten ein sozialwissenschaftliches Doktorat/PhD, mindestens 15 Jahre Berufserfahrung in einschlägigen Tä-

tigkeitsfeldern, davon 10 Jahre oder mehr in leitender Funktion.

kere Arbeitsanreize für Mindest-

sicherungsbezieher“. So steht es

im Papier der vergangenen Regie-

rungsklausur in Schladming. Hin- der Kinderbetreuung nur Teilzeit

arbeiten könnte. Mit dem neuen

Gehalt läge sie wohl weit unter

der Mindestsicherung. Deswegen

Max.

13°

12°

11°

12°

13°

Die drohende Kapitallücke

durch den EZB-Stresstest führt zu

einer vollständigen Neuorganisa-

tion des Volksbankensektors, der

in Österreich etwa 700.000 Kun-

den betreut. Die Volksbanken AG

(ÖVAG) gibt ihre Banklizenz auf

und wird – ähnlich wie die Hypo

Aus 44 Instituten werden 12, ÖVAG wird zuVolksbanken, reloaded

Die deutsche Konzeptkünstlerin

Cosima von Bonin im Wiener Mumok

und die Lange Nacht der Museen – Seiten 20 und 25

Foto: Markus Tretter Numero 334 Freitag, 4. April 2014 15. Jahrgang

Nächste Zeitreisen-Nummer am 2. Mai; Hauptthema: Wie es die „Wiener Zeitung“ 1848 den Habsburgern zeigte.

Dreifach-Nuss; zur Zeitreisenlotto-Teilnahme genügt eine richtige (Teil-)Antwort.

ZEITREISEN-NUSS NUMERO 3341. FRAGE: Welcher öst.-ung. Thronfolger residierte im Belvedere in Wien-Landstraße?Für Tüftler: Wann war das? Renovierte er das Gebäude? Wo stand er politisch? Hatte er De-mokratie-Pläne? Schätzte er die Ungarn/die Slawen? War er für Frieden? Wen heiratete er?2. FRAGE: Welcher türkische Sultan siegte im 16. Jh. in der Schlacht von Mohács?Für Tüftler: Wann wurde gekämpft? Was bedeutete 3 Jahre später der Name des Sultans fürWien? Welcher König fiel bei Mohács? Was gewann Habsburg dadurch? Auf welche Weise?3. (ORCHIDEEN-)FRAGE: Führte Sehnsucht nach der Donaumetropole den LiteratenBalzac anno 1835 nach Wien bzw. in die Vorstadt Landstraße? Besaß Balzac damalsviel Ansehen als Romanautor? Welche Brotberufe hatte er ursprünglich ausgeübt?Wie und wann gelang ihm der Durchbruch als Schriftsteller? Wie gestaltete sich seinPrivatleben? Welche Bedeutung hatten Frauen in seinem Leben? Heiratete er jemals?ZUSATZORCHIDEE zum Thema Literaten und Vorstadt Landstraße: Wann lebte Robert Mu-sil wo im 3. Wiener Gemeindebezirk? Zu welcher eher wenig bekannten Novelle inspirierteihn seine Wohnumgebung? Welchem berühmten Gasthof ist das kleine Werk gewidmet?ZEITREISENLOTTO: Nussknackern winkt ein Buchpreis. (Teil-)Antworten zu Nuss Nro.334 sollen bis M o n t a g , d e m 2 . J u n i , einlangen. Kennwort: ZEITREISEN. Post:„Wiener Zeitung“/Prof. Alfred Schiemer, MQM 3.3, Maria-Jacobi-Gasse 1, 1030Wien. Fax: (01) 206 99-433. E-Mail: [email protected]

■ AUFGELESEN Nuss ■ AUSERLESEN Faksimile

Annonce in der „Wiener Zeitung“ vom 8. April 1809 mit eher ungewöhnlichem Ange-bot. Bilder: Archiv/J. Blümel, ...Wiener Vorstädte ..., Bd. B. Die Landstraße, Wien 1885/M. Girardi, Das Palais Rasumofsky, Wien 1937/Stiche der Zeit

leiner Zeitensprung,ehe wir uns dem 19.

Jahrhundert in dem Ort vorWiens Mauern widmen, dereinmal Nikolaivorstadt hieß:Am 17. Juli 1515 zog KaiserMaximilian I. mit Böhmensund Ungarns König Wladis-law durch die schon so be-zeichnete „landstrazz“ zumWiener Kongress.

Den Schaulustigen botensich farbenprächtige Sze-nen. In Scharlachtuch ge-hüllten Bürgern ritten Rats-herren der Donaumetropolein Silberharnischen voran.Den eigentlichen Zug führ-ten Reiter aus Ungarn, Mäh-ren, Polen, Österreich sowieder österreichische Adel inblanker Rüstung an. Ihnenfolgten Maximilian, Wladis-law und auch dessen BruderSigismund, der König vonPolen; ebenso waren hoheFrauen vertreten, so die un-garische Prinzessin Anna.

Für die Landstraßer wares d a s Fest. Dass durch denFürstenkongress bzw. diedort erfolgte Besiegelung dy-nastischer Heiraten bereitself Jahre später die Donau-monarchie erstehen sollte,ahnten sie freilich nicht.

K

och weniger hätte mansich in der Gegend vor

dem Stubentor träumen las-sen, dass ganze 300 Jahrenach der Zusammenkunftein noch größerer WienerKongress über das Schick-sal europäischer Völker ent-scheiden würde. Wobei no-ta bene für die VorstadtLandstraße anno 1814/15mancher Gulden der gernefeiernden Kongressteilneh-mer abfallen sollte . . .

So weit sind wir aber garnicht. Denn uns sticht beider Suche nach LandstraßerEpisoden aus der Zeit nach1800 ein Inserat in der„Wiener Zeitung“ vomSonnabend, den 8. April1809, wegen dessen For-mulierung ins Auge.

N ngeboten wird in derAnzeige ein schönes

herrschaftliches Haus, mitoder ohne Meubeln, schö-nen Stallungen, und sehrgrossem Garten. Zur Ge-gend erfährt man: Auf derLandstrasse Hauptstrasseoben in der angenehmstenund gesundesten Lage.

Das wäre nichts Beson-ders. Aus dem Rahmen fälltjedoch das Offert des Haus-inhabers – seine Realität isttäglich (im Sinne von jeder-zeit) zu verlassen (= inMiete zu vergeben), zu ver-kaufen, oder (...) gegen einkleines, oder mittelmäßi-ges Haus in der Stadt zuvertauschen. Dem Mann istjede Variante recht, er willoffenbar nur eines – weg!

A eider können wir nach205 Jahren den Inse-

renten auf der Landstras-se oben im Hause Nr. 153,nahe an der Artillerieka-serne nicht einfach fragen,was ihn zu der ungewöhnli-chen Annonce veranlasste.

Etwas anderes könnenwir hingegen leicht tun. Wirblättern in der „WZ“ vom 8.April 1809 zum Titelblatt.Und finden unter Datums-zeile Wien u.a. die Stelle:Am 6. April sind Se. (= Sei-ne) kaiserl. Hoheit der Erz-herzog Carl zur Armee ab-gegangen. Dabei erliessenHöchstdieselben (= Carl) ei-nen Armeebefehl, der mitden Worten beginnt: DerSchutz des Vaterlandesruft uns zu neuen Thaten.

L etzt wissen wir, was esgeschlagen hat! Napoleon,

der Wien bereits 1805 be-setzt hatte, stand wiederzum Sprung bereit. (Am 13.Mai 1809 nahm er die Stadtein.) Wir dürfen also anneh-men, dass sich der Besitzerdes Hauses nahe an der Ar-tilleriekaserne, einem mili-tärisch exponierten Punkt,nicht wohl in seiner Hautfühlte und umziehen wollte.

Ob es gelang? Wie auchimmer, niemand kam imRaum Wien um die französi-schen Besatzer herum. Manerlebte harte Zeiten. Kriegüberrollt alles und alle. ZumGlück blieben Kaiserstadtwie Umland nach 1809 sehrlange von direkten Kriegs-einwirkungen verschont.

J

elchen Segen Friedeallein für die Kultur

bedeutet, lässt sich amLandstraßer Leben im 19.Jahrhundert schön ablesen.

Damals etablierte sich dieVorstadt vor allem als Heim-stätte von Musik und Tanz.

Zwei Beispiele:● In dem an der Grenze zuErdberg erbauten Palais desrussischen Grafen/FürstenAndrej Rasumofsky (1752–1836), einem Förderer Lud-wig van Beethovens (1770–1827), führte man im Noch-Friedensjahr 1808 erstmalsdie „Schicksalssymphonie“des Meisters auf (Adressenun: Rasumofskyg. 23-25).● Der Gasthof zur GoldenenBirne, in dem u. a. der jungeJosef Lanner (1801–1843)als Geiger brillierte, mauser-te sich im Biedermeier zumTanzlokal der Tanzlokale.Sein ins Nachbarhaus hin-eingebauter Saal heißt „An-nentempel“ (großes Annen-fest am 26. Juli) und warvon den wildesten Tänzernder Kaiserstadt begehrt.

Ebenso sah der Boden vordem Stubentor berühmte Li-teraten. Drei seien genannt:● Honoré de Balzac (1799–1850) fand in der „GoldenenBirne“ 1835 (zerstört 1934;nun Wohnhaus LandstraßerHauptstraße 31) Quartier.● Im Hinterhaus der „Gol-denen Birne“ wohnte einigeZeit Adalbert Stifter (1805–1868), der noch andereLandstraßer Domizile hatte.● Marie v. Ebner-Eschen-bach (1830–1916) lebtenach dem Umzug aus Mäh-ren 1863 zuerst in der Land-straßer Hauptstraße 74. ■

W■ In der VorstadtLandstraße spielteman einst nicht nurin der „Birne“ auf.

Der wilde Tanz vor dem Stubentor■ NACHGELESEN Nicht nur 205 Jahre zurückgeblättert Von Alfred Schiemer

Kopfnuss: Am oben abge-bildeten Ufer der Wienwurde um 1800 welcherder fünf Sinne strapaziert?

Geknackte Kopfnuss: DerGeruchssinn. Die Wienstank mit dem Abfall vonGerbern etc. zum Himmel!

Blick um 1800 über die Wien (rechts Stubenbrücke) auf Vorstadt Landstraße (links Invalidenhaus). Repros: T. Sternisa (8)/S. Koch

A. Rasumofsky (l. ob.); dessen Palais (daneben) diente Beethoven (l. u.) für eine Uraufführung. H. de Balzac (r. ob.) sah bei der „Birne“ die Landstra-ße etwa wie auf dem Stich daneben (Bild mit zwei Kirchen: Lage bis 1784); Skizze in grüner Farbe: Gäste vor „Birne“. R. u.: M. v. Ebner-Eschenbach.

enste) im Bundesministerium für Inneres“ ist mit

Wirksamkeit vom 1. Jänner 2014 neu zu besetzen und gelangt daher zur Ausschreibung im Sinne des Aus-

schreibungsgesetzes 1989, BGBl. Nr. 85/1989 in der geltenden Fassung.

Der Monatsbezug beträgt bei Beamtinnen oder Beamten in der Verwendungsgruppe A 1, Funktionsgruppe 6

mindestens brutto € 3.003,60 und bei Vertragsbediensteten beträgt

Bewertungsgruppe 4 monatlich mindestens brutto € 3.710,70. Der Bezug erhöht

gesetzlichen Vorschriften durch anrechenbare Vordienstzeiten sowie sonstige mit den Besonderheiten des

Arbeitsplatzes verbundene Entlohnungsbestandteile.

II.

Bewerberinnen oder Bewerber für diese Funktion haben folgende Erfordernisse zu erfüllen:

a) die österreichische Staatsbürgerschaft,

b) die volle Handlungsfähigkeit, c) die persönliche und fachliche Eignung für die Erfüllung der Aufgaben, die mit der vorgesehenen Verwen-

dung verbunden sind, d) das besondere Ernennungserfordernis für die Ernennung auf eine Pl

des Allgemeinen Verwaltungsdienstes oder einer hinsichtlich der Ernennungserf

tenden Verwendungsgruppe einer anderen Besoldungsg

1979, BGBl. Nr. 333/1979),Darüber hinaus sind folgende Fähigkeiten und besonderen Kenntnisse erforderlich:

e) Umfassende Kenntnisse und Erfahrungen auf den mit der ausgesch

nen Aufgabengebieten einschließlich der Rechtsvorschriften und Richtlinien;

f) Eingehende Kenntnisse der Organisation des Bundesministeriums für Inneres und der Sicherheitsverwal-

tung sowie des Wachkörpers Bundespolizei;

g) Sehr gute organisatorische Fähigkeiten, Verhandlungsgeschick, Eigeninitiative und Entscheidungsfreu-

h) Beherrschung moderner Methoden des Verwaltungsmanagements und der Mitarbeiterführung.

Die unter Punkt e) bis h) angeführten, von den Bewerberinnen oder Bewerbern erwarteten Kenntnisse und

Fähigkeiten werden bei der Eignungsbeurteilung mit gleicher Gewichtung berücksichtigt.III.

Der ausgeschriebenen Funktion kommen im Wesentlich

Leitung der Abteilung IV/4, welche folgende Aufgabenbereiche umfasst:

„Verwaltung des beweglichen Vermögens der Zentralle

nicht die Zuständigkeit der Abteilung IV/1 berührt wi

Inventarisierungs-, Ausrüstungs- und Materialverwalt

park der Zentralleitung; Beschaffungsvorgänge und Abschluss von Verträgen in diesen Angelegenheiten im

Rahmen der von der Abteilung IV/5 erstellten Richtlinien; Wirtschaft

Inneres; Angelegenheiten der Lagerhaltung; Druckereic

Bewerbungen um die ausgeschriebene Funktion sind

Inneres, zu Handen des Leiters der Sektion I, Herrengasse 7, 1014 Wien

gerecht, wenn sie bis 18. November 2013 bei der oben angeführten Stelle eingelangt sind.

Gemäß § 6 Absatz 1 des Ausschreibungsgesetzes 1989 ha

werbungsgesuch die Gründe anzuführen, die sie für die Bekleidung der ausgeschriebenen Funktion als ge-

Gemäß § 5 Absatz 2a des Ausschreibungsgesetzes 1989 wird darauf hing

lifizierten Tätigkeiten oder Praktika in einem Tätigkeitsbereich außerhalb der Dienststelle, in deren Bereich

die Betrauung mit dem ausgeschriebenen Arbeitsplatz

Gemäß § 5 Absatz 2b des Ausschreibungsgesetzes 1989

dass Bewerbungen von Frauen um die ausgeschriebene

scheidung über die Besetzung dieser Funktion besonders berücksichtigt werden.Für die Bundesministerin:SC Dr. Einzinger

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tung und Koordination von Netzwerken die Gestaltung von Innovationen, Innovationsprozessen und Innovations-

systemen unterstützt. Der wissenschaftlichen Leitung teilt gemeinsam mit dem kaufmännischen Geschäftsführer

die Geschäftsführungsverantwortung, sowie die Letztentscheidung in internen und strategischen Fragen.

mindestens brutto Bewertungsgruppe 4 monatlich mindestens brutto

gesetzlichen Vorschriften durch anrechenbare Vordiens

Arbeitsplatzes verbundeneBewerberinnen oder Bewerber für diese Funkti

a) die österreichische Staatsbürgerschaft,

b) die volle Handlungsfähigkeit, c) die persönliche und fachliche Eignung für die Erfüllung der Aufgaben, die mit der vorgesehenen Verwen-

dung verbunden sind, d) das besondere Ernennungserforder

des Allgemeinen Verwaltungsdienstes oder einer hi

tenden Verwendungsgruppe einer anderen Besoldungsg

1979, BGBl. Nr. 333/1979),Darüber hinaus sind folgende Fähigkeiten

e) Umfassende Kenntnisse nen Aufgabengebieten einschließlich der Rechtsvorschriften und Richtlinien;

f) Eingehende Kenntnisse der Organisation des Bund

tung sowie des Wachkörpers Bundespolizei;

g) Sehr gute organisatorische Fähigkeiten, Verhan

digkeit; h) Beherrschung moderner Methoden des Verwaltungsmanagements und der Mitarbeiterführung.

Die unter Punkt e) bis h) angeführten, von den Be

Fähigkeiten werden bei der Eignungsbeurteilung mit gleicher Gewichtung berücksichtigt.

Der ausgeschriebenen Funktion kommen im Wesentlich

Leitung der Abteilung IV/4, welche folgende Aufgabenbereiche umfasst:

„Verwaltung des beweglichen Vermögens der Zentralle

nicht die Zuständigkeit der Abteilung IV/1 berührt wi

Inventarisierungs-, Ausrüstungs- und Materialverwalt

park der Zentralleitung; Rahmen der von der Abteilung IV/5

Inneres; Angelegenheiten der Lagerhaltung; Druckereic

Bewerbungen um die ausgeschriebene Funktion sind

Inneres, zu Handen des Leiters der

gerecht, wenn sie bis 18. November 2013 bei der oben angeführten Stelle eingelangt sind.

Gemäß § 6 Absatz 1 des Ausschreibungsgesetzes 1989 ha

werbungsgesuch die Gründe anzuführen, die sie für die Bekleidung der ausgeschriebenen Funktion als ge-

eignet erscheinen lassen.Gemäß § 5 Absatz 2a des Ausschreib

lifizierten Tätigkeiten oder Praktika

die Betrauung mit dem ausgeschriebenen Arbeitsplatz

Gemäß § 5 Absatz 2b des Ausschreibungsgesetzes 1989

dass Bewerbungen von Frauen um die ausgeschriebene

scheidung über die Besetzung dieser Funkt

Wien, am 2. Oktober 2013

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die Geschäftsführungsverantwortung, sowie die Letztentscheidung in internen und strategischen Fragen.

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Frauen sind daher besonders nachdrücklich zur Bewerbung eingeladen.

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ist ein hundertprozentiger Tochterbetrieb des Landes Salzburg; sie hat in den 18 Jahren

ihrer Existenz viel erreicht, hat aber auch in den kommenden Jahren viele Herausforderungen zu bewältigen. Auf Grundlage des

a) die österreichische Staatsbürgerschaft,

b) die volle Handlungsfähigkeit, c) die persönliche und fachliche Eignung für die Erfüllung der Aufgaben, die mit der vorgesehenen Verwen-

d) das besondere Ernennungserforder

Darüber hinaus sind folgende Fähigkeiten

e) Umfassende Kenntnisse nen Aufgabengebieten einschließlich der Rechtsvorschriften und Richtlinien;

f) Eingehende Kenntnisse der Organisation des Bund

tung sowie des Wachkörpers Bundespolizei;

g) Sehr gute organisatorische Fähigkeiten, Verhan

digkeit; h) Beherrschung moderner Methoden des Verwaltungsmanagements und der Mitarbeiterführung.

Die unter Punkt e) bis h) angeführten, von den Be

Fähigkeiten werden bei der Eignungsbeurteilung mit gleicher Gewichtung berücksichtigt.

Der ausgeschriebenen Funktion kommen im Wesentlich

Leitung der Abteilung IV/4, welche folgende Aufgabenbereiche umfasst:

„Verwaltung des beweglichen Vermögens der Zentralle

nicht die Zuständigkeit der Abteilung IV/1 berührt wi

Inventarisierungs-, Ausrüstungs- und Materialverwalt

park der Zentralleitung; Rahmen der von der Abteilung IV/5

Inneres; Angelegenheiten der Lagerhaltung; Druckereic

Bewerbungen um die ausgeschriebene Funktion sind

Inneres, zu Handen des Leiters der

gerecht, wenn sie bis 18. November 2013 bei der oben angeführten Stelle eingelangt sind.

Gemäß § 6 Absatz 1 des Ausschreibungsgesetzes 1989 ha

werbungsgesuch die Gründe anzuführen, die sie für die Bekleidung der ausgeschriebenen Funktion als ge-

eignet erscheinen lassen.Gemäß § 5 Absatz 2a des Ausschreib

lifizierten Tätigkeiten oder Praktika

die Betrauung mit dem ausgeschriebenen Arbeitsplatz

Gemäß § 5 Absatz 2b des Ausschreibungsgesetzes 1989

dass Bewerbungen von Frauen um die ausgeschriebene

scheidung über die Besetzung dieser Funkt

Wien, am 2. Oktober 2013

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die Geschäftsführungsverantwortung, sowie die Letztentscheidung in internen und strategischen Fragen.

Wir erwarten ein sozialwissenschaftliches Doktorat/PhD, mindestens 15 Jahre Berufserfahrung in einschlägigen Tä-

tigkeitsfeldern, davon 10 Jahre oder mehr in leitender Funktion.

Das Zukunftsmagazin der

Nr. 21 l 12. Februar 2014

future

Energiesparen mit Komfort:

Die Häuser von morgen

Die Zukunft des Bauens

Min.

13°

10°

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Aus 44 Instituten werden 12, ÖVAG wird zu

Museen | Galerien | Radio | Tipps | Kirchenmusik

rogramm unkteMit Österreichs

umfangreichstem

Radioprogramm

Der Kultur-Führer von Samstag, 19., bis Freitag, 25. Oktober 2013

Viktor Gernot

Als kabarettistische Wurfübungen betitelt er

sein jüngstes Soloprogramm „Im Glashaus“

– zu hören in „Contra“ am Sonntag auf Ö1.

■ Museumsstücke

Der erste Rausch der

Menschheitsgeschichte

■ Hör-Punkt

Zum 90er: Radio Ö1

gratuliert Carl Djerassi

Viktor GernotMenschheitsgeschichte

Wiener Journal

21. März 2014Das Magazin der

Heiraten

Der ewige Reiz eines alten Rituals / Brautkleider und Biobräute / Survivaltipps für Eheleute

Xxxxxxxxxxxx

Die Österreichische Tageszeitung seit 1703

3 | 2013

Unter GeiernWandern in den Hohen Tauern Brot

Ist Bio besser? Pflegeleichte ObstbäumeGartentipps von Andrea Heistinger

KrebstherapieWas bringt Komplementärmedizin?

Das gute Leben

Fürstenkongress bzw. diedort erfolgte Besiegelung dy-

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Birne“ 1835 (zerstört 1934;nun Wohnhaus Landstraßer

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Wir erwarten ein sozialwissenschaftliches Doktorat/PhD, mindestens 15 Jahre Berufserfahrung in einschlägigen Tä-

tigkeitsfeldern, davon 10 Jahre oder mehr in leitender Funktion.

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tigkeitsfeldern, davon 10 Jahre oder mehr in leitender Funktion.

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Wir bieten eine Leitungsfunktion mit breit gefächerten Aufgabengebieten, ein engagiertes und kompetentes Team

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Die Die Die

4 Wochen gratis testen! WeinZeit

Herbst 2014

Eine Verlagsbeilage der

� Die „Wiener Zeitung“-Weine 2014

� Herbert Prohaska im Wein-Dialog

� Heinz Kammerer beim Stoppelzieher-Test

� Kroatische Winzer im Aufwind

Mit WienSpezial

„Es wird a Wein sein ...“

21. März 2014Das Magazin der

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Heiraten

Der ewige Reiz eines alten Rituals / Brautkleider und Biobräute / Survivaltipps für Eheleute

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� Die „Wiener Zeitung“-Weine 2014

� Herbert Prohaska im Wein-Dialog

� Heinz Kammerer beim Stoppelzieher-Test

� Kroatische Winzer im Aufwind

Wein sein ...“