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Außenwirtschaft
Vorlesungsskript
Wintersemester 2014/15
Ludwig von Auer
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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 1
1.1 Geschichte des Welthandels . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.2 Bedeutung des Außenhandels . . . . . . . . . . . . . . . 8
1.3 Anreize für Außenhandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
1.4 Handelsbarrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
1
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2
1.5 Einige Links zum Thema „Internationaler Handel“ . . . 20
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3
I Theorie des Außenhandels 0
2 Theoretische Grundlagen 1
2.1 Gelehrtenstreit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2.1.1 Merkantilismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2.1.2 Ikonen der modernen Außenhandelstheorie . . . . 5
2.2 Gewinne aus Freihandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
2.2.1 Vereinfachende Annahmen . . . . . . . . . . . . . 17
2.2.2 Freihandelsgleichgewicht zweier Länder . . . . . . 20
2.2.3 Wohlfahrtseffekte des Freihandels . . . . . . . . . 27
2.2.4 Freihandelsgleichgewicht in einem „kleinen“ Land 32
Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Produzentenrente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Konsumentenrente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
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4
3 Grundmodell des Außenhandels 1
3.1 Allgemeine Gleichgewichtsanalyse eines autarken Landes 3
3.1.1 Transformationskurve eines Landes . . . . . . . . 4
3.1.2 Isowohlfahrtslinien . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
3.1.3 Autarkiegleichgewicht . . . . . . . . . . . . . . . 15
3.2 Außenhandel eines kleinen Landes . . . . . . . . . . . . . 21
3.2.1 Tauschanreize und Arbitrage . . . . . . . . . . . . 23
3.2.2 Nationale Budgetrestriktion . . . . . . . . . . . . 32
3.2.3 ZusätzlicheWohlfahrtsgewinne durch Produktions-
umstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
3.2.4 Terms of Trade eines kleinen Landes . . . . . . . 42
3.3 Außenhandel zweier großer Länder . . . . . . . . . . . . 43
3.3.1 Ursachen für unterschiedliche Autarkiepreisverhält-
nisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
3.3.2 Grundprinzip der analytischen Herangehensweise 50
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5
3.3.3 Handelsgleichgewicht . . . . . . . . . . . . . . . . 54
3.3.4 Terms of Trade großer Länder . . . . . . . . . . . 63
3.4 Handel zwischen Ländern unterschiedlicher
Entwicklungsstufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
3.4.1 Handelsanreize . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
3.4.2 Wettbewerbsfähigkeit von Entwicklungsländern . 67
3.5 Komparativer Vorteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
3.6 Relatives Angebot und relative Nachfrage . . . . . . . . . 71
3.6.1 Nationale relative Angebots- und Nachfragekurven 73
3.6.2 Relative Weltangebots- und -nachfragekurve . . . 78
3.6.3 Veränderungen in Angebot und Nachfrage . . . . 87
Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89
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6
4 Ricardo Modell 1
4.1 Autarkiegleichgewicht einer Ricardo-Ökonomie . . . . . . 6
4.1.1 Produktionsfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . 7
4.1.2 Transformationskurve . . . . . . . . . . . . . . . . 9
4.1.3 Autarkiegleichgewicht . . . . . . . . . . . . . . . 15
4.2 Absoluter und komparativer Vorteil . . . . . . . . . . . . 18
4.3 Handelsgleichgewicht zweier Ricardo-Ökonomien . . . . . 25
4.4 Wohlfahrtswirkungen des Außenhandels . . . . . . . . . . 29
4.5 Kostenvorteile trotz absoluter Produktivitätsnachteile . . 32
4.5.1 Vergleich der Nominallöhne . . . . . . . . . . . . 33
4.5.2 Vergleich der Produktionskosten . . . . . . . . . . 35
4.6 Ein weiteres Zahlenbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
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7
5 Modell spezifischer Produktionsfaktoren 1
5.1 Transformationskurve bei spezifischen Produktionsfaktoren 5
5.1.1 Produktionsfunktion und Grenzprodukt der Arbeit 6
5.1.2 Herleitung der Transformationskurve . . . . . . . 13
5.1.3 Opportunitätskosten . . . . . . . . . . . . . . . . 15
5.2 Autarkiegleichgewichte und Handelsgleichgewicht . . . . 17
5.2.1 Autarkiegleichgewicht im Inland . . . . . . . . . . 17
5.2.2 Produktionsseite des Auslands . . . . . . . . . . . 19
5.2.3 Autarkiegleichgewicht im Ausland . . . . . . . . . 22
5.2.4 Handelsgleichgewicht . . . . . . . . . . . . . . . . 24
5.3 Wohlfahrts- und Umverteilungswirkungen . . . . . . . . 26
5.3.1 Nominale und reale Faktorentlohnung des mobilen
Faktors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
5.3.2 Bestimmung des gleichgewichtigen Nominallohns . 31
5.3.3 Nominales und Reales Einkommen . . . . . . . . 42
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8
5.3.4 Wohlfahrt der Einkommensempfänger . . . . . . . 47
5.3.5 Wohlfahrtswirkungen auf die Bodenbesitzer . . . 49
5.3.6 Wohlfahrtswirkungen auf die Maschinenbesitzer . 52
5.3.7 Wohlfahrtswirkungen auf die Arbeiter . . . . . . . 54
5.3.8 Wohlfahrtswirkungen im Ausland . . . . . . . . . 55
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9
6 Heckscher-Ohlin Modell 1
6.1 Produktion mit zwei mobilen Faktoren . . . . . . . . . . 6
6.1.1 Produktionsfunktionen und ihre Isoquanten . . . 7
6.1.2 Produktionskosten . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
6.2 Gleichgewichtige Pacht-Lohn-Relation . . . . . . . . . . . 21
6.2.1 Preisrelation, Pacht-Lohn-Relation und Arbeit-Boden-
Relation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
6.2.2 Gleichgewichtige Faktorallokation . . . . . . . . . 27
6.3 Autarkiegleichgewichte und Handelsgleichgewicht . . . . 35
6.3.1 Autarkiegleichgewicht des Inlands . . . . . . . . . 35
6.3.2 Faktorallokation im Ausland . . . . . . . . . . . . 37
6.3.3 Autarkiegleichgewicht im Ausland . . . . . . . . . 41
6.3.4 Handelsgleichgewicht . . . . . . . . . . . . . . . . 43
6.4 Wohlfahrt und Umverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . 45
6.4.1 Grenzprodukt, Reallohn und reale Pacht . . . . . 46
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10
6.4.2 Wohlfahrtseffekte auf die inländischen Bodenbesitzer 48
6.4.3 Wohlfahrtseffekte auf die anderen
Einkommensempfänger . . . . . . . . . . . . . . . 51
6.4.4 Faktorpreisausgleich . . . . . . . . . . . . . . . . 54
6.5 Empirische Evidenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
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11
7 Außenhandel und Größenvorteile 1
7.1 Interne Größenvorteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
7.1.1 Steigende sektorale Grenzkosten trotz interner Grö-
ßenvorteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
7.1.2 Konsummenge versus Angebotsvielfalt . . . . . . 19
7.1.3 Wohlfahrtswirkungen des Außenhandels . . . . . 24
7.1.4 Isowohlfahrtslinien und der Zielkonflikt zwischen
Menge und Vielfalt . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
7.1.5 Intra- und interindustrieller Außenhandel . . . . . 35
7.1.6 Empirische Aspekte des intraindustriellen Handels 43
7.1.7 Politische Implikationen . . . . . . . . . . . . . . 46
7.1.8 Dumping . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
7.2 Externe Größenvorteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
7.2.1 Spezialisierte Zulieferer . . . . . . . . . . . . . . . 55
7.2.2 Wissensdiffusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
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12
7.2.3 Arbeitsmarktpooling . . . . . . . . . . . . . . . . 57
7.2.4 Netzwerkeffekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
7.2.5 Sektorale Angebotskurve . . . . . . . . . . . . . . 60
7.2.6 Wohlfahrtswirkungen des Außenhandels . . . . . 61
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13
II Weitere Anwendungender Außenhandelstheorie 0
8 Internationales Outsourcing 1
8.1 Neuinterpretation des Grundmodells . . . . . . . . . . . 6
8.2 Handel mit Zwischenprodukten . . . . . . . . . . . . . . 12
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14
9 Wirtschaftswachstum 1
9.1 Wirtschaftswachstum und Außenhandel . . . . . . . . . . 3
9.1.1 Dynamische Handelsgewinne . . . . . . . . . . . . 4
9.1.2 Neues Handelsgleichgewicht . . . . . . . . . . . . 5
9.2 Partielle Gleichgewichtsanalyse . . . . . . . . . . . . . . 6
9.3 Allgemeine Gleichgewichtsanalyse . . . . . . . . . . . . . 12
9.3.1 Wohlfahrtswirkungen für das wachsende Land . . 17
9.3.2 Wohlfahrtswirkungen für den Handelspartner . . 22
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15
10 Entwicklungshilfe und andere internationale
Transferzahlungen 1
10.1 Wohlfahrtswirkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
10.1.1 Zwei Wohlfahrtseffekte . . . . . . . . . . . . . . . 4
10.1.2 Terms-of-Trade-Effekt . . . . . . . . . . . . . . . 6
10.2 Weitere Beispiele für internationale
Transferzahlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
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16
11 Internationale Verschuldung 1
11.1 Eine einfache Zwei-Perioden-Ökonomie . . . . . . . . . . 5
11.1.1 Periode Gegenwart . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
11.1.2 Periode Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
11.2 Autarkiegleichgewichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
11.2.1 Autarkiegleichgewicht des Inlands . . . . . . . . . 14
11.2.2 Autarkiegleichgewicht im Ausland . . . . . . . . . 20
11.3 Intertemporaler Handel zwischen zwei Ökonomien . . . . 23
11.3.1 Intertemporaler Handel . . . . . . . . . . . . . . . 23
11.3.2 Periode Gegenwart . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
11.3.3 Periode Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
11.4 Intertemporales Handelsgleichgewicht . . . . . . . . . . . 30
11.5 Ausländische Direktinvestitionen . . . . . . . . . . . . . . 33
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17
12 Internationale Migration 1
12.1 Saisonale und Permanente Migration . . . . . . . . . . . 3
12.2 Historischer Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
12.3 Determinanten der Migrationsströme . . . . . . . . . . . 9
12.4 Einfaches Migrationsmodell . . . . . . . . . . . . . . . . 10
12.4.1 Migration bei vollkommenen Märkten . . . . . . . 10
12.4.2 Migration bei unvollkommenen Märkten . . . . . 14
12.4.3 Migration versus Güterhandel . . . . . . . . . . . 19
12.5 Brain Drain . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
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Kapitel 1
Einleitung
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Außenwirtschaft 1—2
• Warum löst die Globalisierung so viel Besorgnis und Widerstand
aus?
• Warum setzt sich die Welthandelsorganisation WTO für den Frei-
handel ein?
• Warum verkündeten die G20-Staaten, dass sie auch in Zeiten der
Finanzkrise an Freihandel festhalten wollen?
• Welche Umverteilungswirkungen würden sich aus einer Rückkehrin die wirtschaftliche Autarkie ergeben?
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Außenwirtschaft 1—3
• Werden die ärmsten Länder Afrikas jemals in der Lage sein, aufden Weltmärkten wettbewerbsfähige Produkte anzubieten?
• Stellt es für die Industrienationen ein Problem dar, wenn China
jährlich ein Wirtschaftswachstum von 10 Prozent erzielt?
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Außenwirtschaft 1—4
1.1 Geschichte des Welthandels
• Der Globalisierungsprozess ist zumeist Folge technischer und poli-tischer Veränderungen, kann aber auch selbst technische und poli-
tische Entwicklungen beeinflussen.
• Erste Globalisierungswelle (1870-1914)
— Dampfschiffe und Eisenbahnen ersetzten Segelboote und Kut-
schen.
— Das Telegrafieren ersetzte das Versenden von Briefen.
— Die liberale Einwanderungspolitik ließ umfangreiche Migrati-
onsbewegungen zu.
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Außenwirtschaft 1—5
• Zweite Globalisierungswelle (1945-1980)
— Die Transportkosten verringerten sich kontinuierlich.
— Viele Regierungen verfolgten eine international kooperativere
Politikausrichtung.
— Die Handelsliberalisierung der Industrieländer benachteiligte
die Entwicklungsländer. Agrarprodukten dieser Länder, wel-
che mit den Agrarprodukten der Industrieländer konkurrier-
ten, wurde der Marktzugang erschwert.
— In den Industriestaaten bildeten sich industrielle Kernregionen
heraus.
— DieMigration von Arbeitskräften wurde erheblich eingeschränkt.
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Außenwirtschaft 1—6
• Gegenwärtige Globalisierungswelle (seit 1980)
— Unter den Entwicklungsländern gab es zwei Gruppen: Die
Problemfälle (z.B. Kambodscha, Birma und viele afrikanische
Staaten) und die Erfolgsgeschichten (z.B. China, Indonesien,
Malaysia, Thailand).
— Die zweite Gruppe liberalisierte ihre eigene Handelspolitik und
erhielt besseren Zugang zu den Märkten der Industriestaaten.
— Finanzkapital wurde international wesentlich mobiler.
— Internationales Outsourcing nahm deutlich zu. Dabei wurden
zunehmend auch höherwertige Tätigkeiten ins Ausland verla-
gert.
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Außenwirtschaft 1—7
— Multinationale Unternehmen und damit deren Direktinvesti-
tionen und internationale Technologietransfers gewannen an
Bedeutung.
— Heutzutage führen die Menschen ein hochgradig international
vernetztes Leben.
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Außenwirtschaft 1—8
1.2 Bedeutung des Außenhandels
• Es folgen einige empirische Schlaglichter der Weltwirtschaft.• Es geht dabei um die Bedeutung des Außenhandels, um die welt-
weiten Handelsströme und um die nationalen Export- und Import-
strukturen.
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Außenwirtschaft 1—9
Saldo: 153,3
Importe: 806,2
Exporte: 959,5
0
200
400
600
800
1.000
1.200
2005 2006 2007 2008 2009 2010*
Abbildung 1.1: Deutsche Exporte und Importe im Zeitverlauf, in Milli-
arden (Quelle: Destatis).
![Page 28: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/28.jpg)
Außenwirtschaft 1—10
0200400600800
1000120014001600
Exporte
Importe
Abbildung 1.2: Absolute Export- und Importwerte nach Ländergruppen,
in Milliarden $, 2010 (Quelle: OECD).
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Außenwirtschaft 1—11
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
Exports
Imports
Abbildung 1.3: Exporte und Importe jeweils ausgedrückt als Anteil am
Bruttoinlandsprodukt, in Prozent, 2010 (Quelle: OECD).
![Page 30: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/30.jpg)
Außenwirtschaft 1—12
• Die sogenannte Gravitätstheorie erklärt die bilateralen Handelsvo-lumen durch die Größe und die Entfernung der Handelspartner.
• Demnach ist das Handelsvolumen (gemessen in Geld) eines Landesmit einem anderem Land umso größer,
— je stärker die Wirtschaftskraft (Bruttoinlandsprodukt) und
— je geringer die Entfernung
der beiden beteiligten Länder.
![Page 31: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/31.jpg)
Außenwirtschaft 1—13
BE
AT
BG
CY
CZ
DK
EE
FI
FR
EL
HU
IE
ITLV
LT
LU
MT
NL
PL
PT
RO
SKSI
ES
SEUK
0
500
1,000
1,500
2,000
2,500
0 500 1,000 1,500 2,000
Abbildung 1.4: Deutsche Importe aus anderen EU-27 Staaten im Jahr
2009; Distanz auf vertikaler Achse, GDP auf horizontaler Aches; Quelle:
Eurostat, OECD, FreeMapTools.
![Page 32: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/32.jpg)
Außenwirtschaft 1—14
BE
AT
BG
CY
CZ
DK
EE
FI
FR
EL
HU
IE
ITLV
LT
LU
MT
NL
PL
PT
RO
SKSI
ES
SEUK
0
500
1,000
1,500
2,000
2,500
0 500 1,000 1,500 2,000
Abbildung 1.5: Deutsche Exporte in andere EU-27 Staaten im Jahr 2009;
Distanz auf vertikaler Achse, GDP auf horizontaler Aches; Quelle: Euro-
stat, OECD, FreeMapTools.
![Page 33: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/33.jpg)
Außenwirtschaft 1—15
Abbildung 1.6: Handelsverflechtungen verschiedener Erdteile dargestellt
durch die Exporte 2009 (Sender in linker Spalte, Empfänger in oberer
Zeile; Quelle: WTO, International Trade Statistics, Tabelle 1.4)
![Page 34: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/34.jpg)
Außenwirtschaft 1—16
Nahrungsmittel und lebende
Tiere6%
Getränke u. Tabak
1% Rohstoffe4%
Mineral. Brennstoffe,
Schmiermittel usw.11%
Öle, Fette u. Wachse
0%
Chemische Erzeugnisse
13%
Bearbeitete Waren
13%
Maschinenbau-u. elektrotechn. Erzeugnisse u.
Fahrzeuge34%
Verschiedene Fertigwaren
11%
Waren u. verkehrs-vorgänge
7%
Abbildung 1.7: Importstruktur deutscher Güter, 2010 (Quelle: Destatis).
![Page 35: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/35.jpg)
Außenwirtschaft 1—17
Nahrungsmittel und lebende
Tiere4%
Getränke u. Tabak
1%
Rohstoffe2%
Mineral. Brennstoffe,
Schmiermittel usw.2%
Öle, Fette u. Wachse
0%
Chemische Erzeugnisse
16%
Bearbeitete Waren
13%
Maschinenbau-u. elektrotechn. Erzeugnisse u.
Fahrzeuge47%
Verschiedene Fertigwaren
10%
Waren u. verkehrs-vorgänge
5%
Abbildung 1.8: Exportstruktur deutscher Güter, 2010 (Quelle: Destatis).
![Page 36: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/36.jpg)
Außenwirtschaft 1—18
1.3 Anreize für Außenhandel
• Inländische Haushalte möchten Güter konsumieren, welche im eige-nen Land nicht im hinreichenden Maße hergestellt werden können.
• Das Gleiche gilt für inländische Unternehmen, die ausländische Gü-ter in der eigenen Produktion einsetzen möchten.
• Länder können versuchen, unterschiedliche Stärken und Schwächenzum gegenseitigen Vorteil auszunutzen.
• Gilt dies sogar dann, wenn das eine Land dem anderen Land in
allen Sektoren produktionstechnisch überlegen ist?
• Handelsanreize können sich auch aus steigenden Skalenerträgen er-geben. Dies wird erst an späterer Stelle betrachtet.
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Außenwirtschaft 1—19
1.4 Handelsbarrieren
• In der realen Welt existieren vielfältige Handelsbarrieren (z.B. Im-portquoten, Importzölle).
• Die meisten stellen einen Schutz für diejenigen Industrien dar, wel-che starkem Importdruck ausgesetzt sind.
• Haben diese Maßnahmen Erfolg?• Welche Nebenwirkungen ergeben sich?
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Außenwirtschaft 1—20
1.5 Einige Links zum Thema
„Internationaler Handel“
• http://unstats.un.org/unsd(Internationale Statistiken und andere Information)
• http://www.wto.org(Internationale Handelstatistiken und andere Informationen)
• http://www.bls.gov/data/home.htm(Internationale Daten zu Stundenlöhnen und anderen ökonomi-
schen Kennzahlen)
• http://madb.europa.eu/mkaccdb2/indexPubli.htm(Daten zu Handelsbarrieren aus Sicht der EU)
![Page 39: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/39.jpg)
Außenwirtschaft 1—21
• http://www.ustr.gov/(Daten zu Handelsbarrieren aus Sicht der USA)
• http://www.infoexport.gc.ca/ie-en/MarketReportsAndServices.jsp(Kanadische Sicht der anderen Länder)
• http://www.mfat.govt.nz/Trade-and-Economic-Relations/index.php(Neuseelands Ansichten zum Außenhandel)
• http://www.citizen.org/trade/index.cfm(Ansichten einiger Globalisierungskritiker).
![Page 40: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/40.jpg)
Teil I
Theorie des Außenhandels
![Page 41: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/41.jpg)
Kapitel 2
Theoretische Grundlagen
![Page 42: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/42.jpg)
Außenwirtschaft 2—2
Literaturhinweise zu Kapitel 2
• Van den Berg (2004), International Economics, 1. Auflage [Teiledes Kapitels 4]
• Feenstra, Taylor (2008), International Trade, 1. Auflage [Teile desKapitels 8]
• Krugman, Obstfeld, Melitz (2012), International Economics, 9. Auf-lage [Teile des Kapitels 9]
• Pindyck und Rubinfeld (2013), Mikroökonomie, 8. Auflage [Ab-schnitte 4.4, 8.6 und 9.1]
![Page 43: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/43.jpg)
Außenwirtschaft 2—3
2.1 Gelehrtenstreit
2.1.1 Merkantilismus
• Der Merkantilismus ist keine echte Denkschule. Der Begriff bezeich-net ein Bündel von Ansichten, welche das ökonomische Denken zwi-
schen den Jahren 1500 und 1750 geprägt haben.
• Der Reichtum einer Volkswirtschaft wurde am Bestand der Edel-
metalle gemessen.
• Dieser Reichtum wurde auch als Versicherung gegen Finanzproble-me während eines Krieges gesehen.
![Page 44: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/44.jpg)
Außenwirtschaft 2—4
• Frage:Was würde man heute zum Reichtum einer Volkswirtschaftzählen?
Antwort:
• Merkantilisten erachteten wirtschaftliche Tätigkeit als ein Nullsum-menspiel.
• Zentrales Ziel des Wirtschaftens war eine positive Leistungsbilanz(Gesamtwert der Exporte übersteigt den Gesamtwert der Impor-
te), damit es zum erwünschten Zufluss von Edelmetallen kommen
konnte.
• Zu den damaligen Zeiten wurden Import- und Exportrechte an ein-zelne Handelsgesellschaften vergeben (z.B. Hudson Bay Company
und Dutch East India Trading Company).
![Page 45: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/45.jpg)
Außenwirtschaft 2—5
2.1.2 Ikonen der modernen
Außenhandelstheorie
• David Hume (1711-1776) und Adam Smith (1723-1790) stellten diemerkantilistischen Positionen auf den Prüfstand.
• In seinenPolitical Discourses (1752) argumentierte Hume, dass einepositive Leistungsbilanz zu Preis- und Lohnerhöhungen führt, die
eigenen Waren damit verteuert und eine erhöhte Nachfrage nach
importierten Waren auslöst. Dies wiederum verschlechtert die Leis-
tungsbilanz.
![Page 46: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/46.jpg)
Außenwirtschaft 2—6
David Hume Adam Smith
(1711-1776) (1723-1790)
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Außenwirtschaft 2—7
• In seinem berühmten Buch The Wealth of Nations (1776) erachtetSmith den Reichtum einer Volkswirtschaft als ihre produktive Ka-
pazität. Das Prinzip der vorteilhaften Arbeitsteilung übertrug er
auf die Ebene von Nationen. Wenn die handelnden Nationen ihre
„absoluten Vorteile“ ausnutzen, ist dies zum Wohle aller Beteilig-
ten. Internationaler Handel ist also kein Nullsummenspiel.
• Aufbauend auf den Erkenntnissen von Hume und Smith wurdenvon späteren Ökonomen ausgefeiltere Theorien entwickelt. Diese
Theorien und ihre politischen Implikationen werden Gegenstand
dieses Kurses sein.
![Page 48: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/48.jpg)
Außenwirtschaft 2—8
• David Ricardo (1772-1823) schrieb das Werk The Principles of Po-litical Economy and Taxation (1817). In diesem Buch erläuterte er,
dass sogar Länder ohne jeglichen „absoluten Vorteil“ vom inter-
nationalen Handel profitieren können (Prinzip des „komparativen
Vorteils“). In der Tradition der Arbeitswertlehre stehend konzen-
trierte sich Ricardo in seinem Denken auf die Angebotsseite (Pro-
duktionsseite) der Volkswirtschaften. Diese unterschieden sich hin-
sichtlich ihrer Arbeitsproduktivitäten. Letztere hängen unter ande-
rem vom technischen Wissen und den jeweiligen Fertigkeiten sowie
von der Ausstattung mit anderen Ressourcen ab.
![Page 49: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/49.jpg)
Außenwirtschaft 2—9
• John Stuart Mill (1806-1873) ist der Autor von Principles of Poli-tical Economy (1848). Er erkannte, dass die Preise auf dem Welt-
markt auch von der Nachfrageseite der beteiligten Länder mitbe-
stimmt werden (Theorie der reziproken Nachfrage). Dadurch konn-
te man dieWeltmarktpreise erklären und nicht nur, wie bei Ricardo,
mögliche Preisspannen angeben.
![Page 50: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/50.jpg)
Außenwirtschaft 2—10
David Ricardo John Stuart Mill
(1772-1823) (1806-1873)
![Page 51: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/51.jpg)
Außenwirtschaft 2—11
• Eli Heckscher (1879-1952) und Bertil Ohlin (1899-1979) entwickel-ten das Heckscher-Ohlin Modell. Es basiert auf Heckscher’s (1919)
Aufsatz The Effect of Foreign Trade on the Distribution of Income
(veröffentlicht in Schwedisch in Ekonomisk Tidskrift) und wurde in
Ohlins (1933) Buch Interregional and International Trade weiter-
entwickelt. In ihrem Ansatz wird die zentrale Bedeutung der Res-
sourcenausstattung der Länder herausgearbeitet. Ferner zeigen sie,
dass internationaler Handel im Land Umverteilungseffekte auslöst.
![Page 52: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/52.jpg)
Außenwirtschaft 2—12
Eli Heckscher Bertil Ohlin
(1879-1952) (1899-1979)
![Page 53: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/53.jpg)
Außenwirtschaft 2—13
• Paul A. Samuelson (geboren 1915) trug maßgeblich zum Verständ-nis und zur Weiterentwicklung des Heckscher-Ohlin Modells bei
und entwickelte das Modell spezifischer Produktionsfaktoren. Die-
ses wurde davon unabhängig auch von Ronald W. Jones entwickelt.
• Paul R. Krugman (geboren 1953) untersuchte den Einfluss vonTransportkosten und unvollständigen Wettbewerb auf den interna-
tionalen Handel. Dieses Forschungsgebiet wird als “New Economic
Geography” bezeichnet.
![Page 54: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/54.jpg)
Außenwirtschaft 2—14
Paul A. Samuelson Paul R. Krugman
(1915-2009) (1953- )
![Page 55: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/55.jpg)
Außenwirtschaft 2—15
2.2 Gewinne aus Freihandel
• Im Werkzeugkasten der Volkswirtschaftslehre unterscheidet man
zwischen partieller und allgemeiner Gleichgewichtsanalyse.
• In der allgemeinen Gleichgewichtsanalyse werden mehrere Märkte(Güter) simultan betrachtet.
• In einer partiellen Gleichgewichtsanalyse findet eine isolierte Be-trachtung eines einzelnen Marktes (Gutes) statt.
• Dieser Ansatz ist wesentlich einfacher, aber die Wechselwirkungenmit den anderen Märkten bleiben unberücksichtigt.
![Page 56: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/56.jpg)
Außenwirtschaft 2—16
• Es wird hier mit der partiellen Gleichgewichtsanalyse begonnen.• Die allgemeine Gleichgewichtsanalyse wird erst in Kapitel 3 aufge-nommen.
![Page 57: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/57.jpg)
Außenwirtschaft 2—17
2.2.1 Vereinfachende Annahmen
• Es wird ein einziges Produkt betrachtet (hier das Produkt „Klei-dung“).
• Das Produkt wird in zwei ähnlich großen Ländern produziert undkonsumiert: Inland und Ausland.
• Der Handel beschränkt sich auf diese zwei Länder.• Sie besitzen eine einheitliche Währung.
![Page 58: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/58.jpg)
Außenwirtschaft 2—18
• Arbitrage ist der simultane Kauf und Verkauf von gleichen Güternoder Vermögenswerten an unterschiedlichen Märkten.
• Arbitrageure versuchen von Preisunterschieden zu profitieren.• Es wird angenommen, dass internationale Arbitrageure miteinan-der konkurrieren.
• Wegen dieser Konkurrenz können die Preisdifferenzen zwischen iden-tischen, handelbaren Gütern nicht spürbar größer als die Trans-
aktionskosten ausfallen, welche durch die Übertragung der Güter
zwischen den Märkten entstehen.
![Page 59: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/59.jpg)
Außenwirtschaft 2—19
• Es wird angenommen, dass die Güter ohne Transaktionskosten zwi-schen den Ländern ausgetauscht werden können.
• Als Konsequenz daraus besitzen identische Güter immer den glei-chen Preis, und zwar auf allen Märkten, auf und zwischen denen
gehandelt werden kann.
• Dieses Resultat wird als das Gesetz des einheitlichen Preises be-zeichnet.
![Page 60: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/60.jpg)
Außenwirtschaft 2—20
2.2.2 Freihandelsgleichgewicht
zweier Länder
• Exemplarisch wird in Abbildung 2.1 der Kleidungsmarkt des In-lands betrachtet.
• ist der gleichgewichtige Autarkiepreis des inländischen Klei-
dungsmarktes.
• Bei Preisen, die unterhalb von liegen, übersteigt die Nachfrage
das Angebot. Die Lücke muss durch Importe gedeckt werden.
• Die( )-Kurve zeigt zu jedem inländischen Konsumentenpreis die im Inland erwünschte Importmenge .
![Page 61: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/61.jpg)
Außenwirtschaft 2—21
DS,
P D S
M
P
)(PM
AP
Abbildung 2.1: Die Herleitung der vom Inland erwünschten Kleidungs-
importe.
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Außenwirtschaft 2—22
• Auf der rechten Seite der Abbildung 2.2 ist der Kleidungsmarkt desAuslands wiedergegeben.
• Auf den Variablen des Auslands erscheint das Symbol „∼“, alsobeispielsweise .
• Der gleichgewichtige Autarkiepreis des Auslands ist kleiner als der-jenige des Inlands:
• Bei Preisen, die oberhalb von liegen, übersteigt das Angebot
die Nachfrage. Der Überschuss geht in den Export.
• Die ( )-Kurve zeigt zu jedem ausländischen Konsumentenpreis
die im Ausland erwünschte Exportmenge .
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Außenwirtschaft 2—23
X~
P~
)~(~PX
DS~,~
P~
D~
S~
AP~
Abbildung 2.2: Die Herleitung der im Ausland erwünschten Kleidungs-
exporte.
![Page 64: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/64.jpg)
Außenwirtschaft 2—24
• Sobald Freihandel vorherrscht, wird sich in beiden Ländern ein ein-heitlicher Gleichgewichtspreis ∗ einstellen.
• Das Gleichgewicht erfordert, dass die erwünschten Importe des In-lands genau den erwünschten Exporten des Auslands entsprechen.
• Anmerkung: Im allgemeinen Gleichgewichtsansatz muss in jedem
Land der Gesamtwert der Importe dem Gesamtwert der Exporte
entsprechen (siehe Kapitel 3).
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Außenwirtschaft 2—25
• Folglich ist der gleichgewichtige Freihandelspreis ∗ durch die Be-dingung
=
charakterisiert oder, was das Gleiche ist, durch
− = −
und damit durch
+ = +
• Abbildung 2.3 verbindet die Abbildungen 2.1 und 2.2. Aus demmittleren Teil der Abbildung lässt sich das Freihandelsgleichgewicht
ableiten.
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Außenwirtschaft 2—26
DS ,
P D S
XM~,
PP~,
)(PM
)~(~PX
DS ~,~
P~
D~
S~
AP
AP~
*P
1S 1D
*P *P
1~S1~
D
Abbildung 2.3: Die Herleitung des Freihandelsgleichgewichts auf dem
Weltmarkt für Kleidung.
![Page 67: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/67.jpg)
Außenwirtschaft 2—27
2.2.3 Wohlfahrtseffekte des Freihandels
• Der Übergang von Autarkie auf Freihandel löst Wohlfahrtswirkun-gen aus.
• Im Rahmen einer partiellen Gleichgewichtsanalyse können diese
Wohlfahrtseffekte mit Hilfe einer Kosten-Nutzen-Analyse beurteilt
werden.
• Diese stützt sich auf die Konzepte der Konsumentenrente und derProduzentenrente.
• Im Anhang dieses Kapitels findet sich eine ganz kurze Wiederho-
lung.
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Außenwirtschaft 2—28
• Die Abschnitte 4.4, 8.6 und 9.1 des Lehrbuches von Pindyck undRubinfeld (2013), Mikroökonomie, 8. Auflage (oder jedes andere
einführende Lehrbuch der Mikroökonomik) erläutern diese Basis-
konzepte.
• Es sei erneut der Kleidungsmarkt betrachtet.• Es wird untersucht, ob Freihandel die Wohlfahrt der beteiligtenLänder verändert.
• Die Analyse könnte auf jeden anderen Markt übertragen werden.• Abbildung 2.4 wiederholt Abbildung 2.3.
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Außenwirtschaft 2—29
DS ,
P D S
XM~,
PP~,
)(PM
)~(~PX
DS ~,~
P~
D~
S~
AP
AP~
*P
1S 1D
*P *P
1~S1~
D
a b d
a bcd
Abbildung 2.4: Wohlfahrtseffekte des Freihandels (Partielle Gleichge-
wichtsanalyse).
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Außenwirtschaft 2—30
• Es wird im Folgenden unterstellt, dass eine Geldeinheit in den Hän-den der Konsumenten genau die gleiche Wohlfahrt generiert wie in
den Händen der Produzenten.
• Bei Freihandel wird das Inland Kleidung importieren und das Aus-land wird Kleidung exportieren.
• Frage: Welche Veränderungen ergeben sich im Inland aus dem
Übergang zu Freihandel hinsichtlich der Konsumentenrente und
der Produzentenrente? Wie groß ist im Inland der Nettowohlfahrts-
effekt (Veränderung der Konsumentenrente plus Veränderung der
Produzentenrente)?
Antwort:
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Außenwirtschaft 2—31
• Frage: Welche Veränderungen ergeben sich im Ausland?
Antwort:
• Frage: Welche Interpretationen besitzen die Flächen und des
Mittelteils der Abbildung 2.4?
Antwort:
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Außenwirtschaft 2—32
2.2.4 Freihandelsgleichgewicht in einem „kleinen“
Land
• Ein (ökonomisch) „kleines“ Land ist ein Land, welches die Welt-marktpreise nicht beeinflussen kann (z.B. San Marino).
• Folglich ist der Weltmarktpreis ∗ durch das Angebot und dieNachfrage im Ausland festgelegt: ∗ = .
• Wenn das Inland ein kleines Land ist und die Angebots- und Nach-fragekurve so sind, dass , dann kann das Inland zum
Weltmarktpreis ∗ jede beliebige Kleidungsmenge importieren.
• Das Freihandelsgleichgewicht ist in Abbildung 2.5 wiedergegeben.
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Außenwirtschaft 2—33
DS ,
P D S
XM ~,
PP~,
)(PM
)~(~ PX
AP
1S 1D
*P *P
a b c
Abbildung 2.5: Die Herleitung des Freihandelsgleichgewichts wenn das
Inland ein kleines Land ist.
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Außenwirtschaft 2—34
• Frage:Welche Wohlfahrtswirkung würde sich durch Freihandel er-geben?
Antwort:
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Außenwirtschaft 2—35
Anhang
Produzentenrente
• Abbildung 2.6 veranschaulicht das Konzept der Produzentenrente.• min ist der Preis der gerade die durchschnittlichen variablen Pro-
duktionskosten abdeckt.
• Wäre der Preis unter diesem Niveau, würden die Hersteller über-
haupt nicht produzieren und ihre Verluste würden genau ihren Fix-
kosten entsprechen. Die Aufnahme der Produktion würde noch hö-
here Verluste bedeuten.
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Außenwirtschaft 2—36
S
PS
2P
1P
1S 2S
d
c
ab
0
A
minP
Abbildung 2.6: Das Konzept der Produzentenrente.
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Außenwirtschaft 2—37
• Die Kurve ist die Grenzkostenkurve des betrachteten Sektors.• In Abbildung 2.6 verursacht die Produktion der Kleidungseinheit1 zusätzliche Kosten (Grenzkosten), welche näherungsweise der
Fläche entsprechen.
• Die vorangegangene Einheit verursachte etwas geringere Kosten inHöhe der Fläche .
• Die Fläche unter der Grenzkostenkurve bis zum Produktionsniveau1 repräsentiert die gesamten variablen Kosten, die bei der Herstel-
lung von 1 Kleidungsstücken erwachsen.
• Die Fixkosten des Sektors sind in der Abbildung nicht dargestellt.
![Page 78: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/78.jpg)
Außenwirtschaft 2—38
• Bei einem Preis von 1 wird die Menge 1 produziert und bei einem
Preis von 2 die Menge 2.
• Dies ist jeweils die gewinnmaximale Menge (Preis und damit Gren-zertrag ist gleich Grenzkosten).
• Folglich ist die Kurve nicht nur die Grenzkostenkurve des be-
trachteten Sektors, sondern auch seine Angebotskurve.
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Außenwirtschaft 2—39
• Wenn 1 Kleidungseinheiten verkauft werden, betragen die Ge-
samterlöse ( 1 · 1). Dies entspricht dem Rechteck 1 1.
• AlsProduzentenrente bezeichnet man die Differenz zwischen Gesamt-erlösen und den gesamten variablen Kosten.
• Wenn der Preis 1 vorherrscht, dann beträgt die Produzentenrente
.
• Steigt der Preis auf 2, so wächst die Produzentenrente um .
• Die Gesamtgewinne entsprechen der Produzentenrente abzüglichder Fixkosten des Sektors.
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Außenwirtschaft 2—40
Konsumentenrente
• Abbildung 2.7 veranschaulicht das Konzept der Konsumentenrente.• Die Nachfragekurve repräsentiert die marginale Zahlungsbereit-
schaft der inländischen Konsumenten.
• Beispielsweise entspricht die Zahlungsbereitschaft für den zusätz-lichen Erwerb der Kleidungseinheit 1 (marginale Zahlungsbereit-
schaft) näherungsweise der Fläche (= 1 + 2).
• Die Zahlungsbereitschaft für die vorangegangene Einheit entsprachhingegen noch der Fläche (= 1 + 2).
• Die Fläche unter der Nachfragekurve bis zur insgesamt nachgefrag-ten Menge 1 repräsentiert die Gesamtzahlungsbereitschaft für die
Kleidungsmenge 1.
![Page 81: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/81.jpg)
Außenwirtschaft 2—41
D
P
2P
1P
1D2D
d
c
1a1bD
e A2a
2b
Abbildung 2.7: Das Konzept der Konsumentenrente.
![Page 82: Wintersemester 2014/15 Ludwig von Auer › fileadmin › fb4 › prof › VWL › FIN › WS14...Abbildung 1.6: Handelsver flechtungen verschiedener Erdteile dargestellt durch die](https://reader036.vdocuments.site/reader036/viewer/2022081405/5f0c955c7e708231d4362091/html5/thumbnails/82.jpg)
Außenwirtschaft 2—42
• Bei einem Preis von 1 wird die Menge 1 nachgefragt, denn im
Nutzenmaximum muss die marginale Zahlungsbereitschaft genau
dem Preis entsprechen.
• Der beim Kauf von 1 bezahlte Gesamtbetrag entspricht ( 1 ·1),also dem Rechteck 01 1.
• Als Konsumentenrente bezeichnet man die Differenz zwischen Ge-samtzahlungsbereitschaft und bezahltem Gesamtbetrag.
• Wenn der Preis 1 vorherrscht, entspricht die Konsumentenrente
der Summe der Flächen , , , 2 und 2.
• Wenn der Preis auf 2 ansteigt, beträgt die Konsumentenrente
nur noch , also ein Verlust an Konsumentenrente in Höhe von
(+ + 2 + 2).