Identittsentwicklung
Erik Erikson, 1902-1994 James E. Marcia
Wer bin ich? - Eine xxxjhrige
Ich heie A. Ich bin ein Mensch. Ich bin ein Mdchen. Ich bin eine wahrheitsliebende Person. Ich bin nicht hbsch. Ich bin in der Schule nur mittelmig. Ich bin eine sehr gute Cellistin. Ich bin eine sehr gute Pianistin. Ich bin etwas gro geraten fr mein Alter. Ich mag mehrere Jungen. Ich mag mehrere Mdchen. Ich bin altmodisch. Ich spiele Tennis. Ich bin eine sehr gute Schwimmerin. Ich versuche, hilfsbereit zu sein. Ich bin immer bereit, Freundschaften zu schlieen. Im Groen und Ganzen bin ich o.k., aber ich werde manchmal wtend. Manche Mdchen und Jungen mgen mich nicht so gern. Ich wei nicht, ob Jungen mich mgen oder nicht (aus Montemayor & Eisen, 1977).
Primre Lernziele
Wissen ber Grundzge der Theorie von Erikson
Wissen ber Grundzge der Theorie von Marcia
Wissen ber wichtige Befunde zur Selbstkonzeptentwicklung
- Differenzierung des Selbstkonzepts?
- Realistisches Selbstkonzept frderlich?
berblick
Begriffsklrung
Klassiker: Erik Erikson
Identittsentwicklung in der Jugend: Modell von Marcia
Ausgewhltes zur Selbstkonzeptentwicklung
Kritische Bewertung
Begriffsklrung
Identitt hier als Antwort auf die Frage Wer bin ich?
- Selbstwahrnehmung
- (Wahrgenommene) Einschtzung der Anderen
- Wichtig fr Kontinuitt und Einheit
Selbst bisweilen mit Identitt gleichgesetzt
Selbstkonzept: Kognitive und affektive Komponente
Identitt eher beschreibend und Selbstkonzept eherbewertend (?)
Erik Erikson: Theorie der Identittsentwicklung
Identitt: Eigenes Selbst und Gesellschaft erkennen und akzeptieren
Acht Krisen in der Lebensspanne
Spannungsfeld zwischen dem Bedrfnissen und Wnschen des Kindes als Individuum und den sich im Laufe der Entwicklung permanent verndernden Anforderungen der sozialen Umwelt
Weitgehende Bewltigung jeweils wichtig fr weitere Entwicklung
Stufen / Krisen sind obligatorisch und universell
Erikson: Krisen 1 bis 3
Stufe 1: Urvertrauen vs. Urmisstrauen (1. J)
- Relevanz von krperlicher Nhe, Sicherheit, Geborgenheit, Nahrung
Stufe 2: Autonomie vs. Scham und Zweifel (2 bis 3 J.)
- Ausgewogenheit der Polaritten Nhe und Distanz / Festhalten und Loslassen
- Wichtig fr das Verhltnis zwischen Liebe und Hass, Bereitwilligkeit und Trotz, freier Selbstuerung und Gedrcktheit
Stufe 3: Initiative vs. Schuldgefhl (4 bis 5 J.)
- Relevanz dipuskomplex, Machtgeflle
- Wichtige Grundlage fr Gewissensentwicklung / Moral
Erikson: Krisen 4 und 5
Stufe 4: Werksinn vs. Minderwertigkeit (6 bis 13 J.)
- Relevanz von Herausforderungen bzw. berforderungen
- Wichtig fr das Bedrfnis des Kindes, etwas Ntzliches und Gutes zu machen
Stufe 5: Identitt versus Identittsdiffusion (13 bis 18 J.)
- Ausgewogenheit zwischen Rigiditt und Diffusion
- Wichtig fr Integration von Einzelaspekten und um zu wissen, wer man ist und wie man in diese Gesellschaft passt.
Wer bin ich? - Eine xxxjhrige
Ich heie A. Ich bin ein Mensch. Ich bin ein Mdchen. Ich bin eine wahrheitsliebende Person. Ich bin nicht hbsch. Ich bin in der Schule nur mittelmig. Ich bin eine sehr gute Cellistin. Ich bin eine sehr gute Pianistin. Ich bin etwas gro geraten fr mein Alter. Ich mag mehrere Jungen. Ich mag mehrere Mdchen. Ich bin altmodisch. Ich spiele Tennis. Ich bin eine sehr gute Schwimmerin. Ich versuche, hilfsbereit zu sein. Ich bin immer bereit, Freundschaften zu schlieen. Im Groen und Ganzen bin ich o.k., aber ich werde manchmal wtend. Manche Mdchen und Jungen mgen mich nicht so gern. Ich wei nicht, ob Jungen mich mgen oder nicht (aus Montemayor & Eisen, 1977).
Erikson: Krisen 6 bis 8
Stufe 6: Intimitt vs. Isolierung (19 bis 25 J.)
- Relevanz des Umgangs mit Karriere, grostdtischem Leben, Mobilitt
- Wichtig fr Aufbau von Beziehungen
Stufe 7: Generativitt vs. Stagnation (26 bis 40 J.)
- Balance des Sich-Kmmerns um sich und Andere
- Wichtig fr Erziehung, soziales Engagements
Stufe 8: Integritt vs. Verzweiflung und Lebensekel
(41 + Jahre)
- Relevanz eines positiven Lebensrckblicks
- Wichtig fr Weisheit, Umgang mit kommendem Tod
Bewertung der Erikson-Theorie
Pro
Auch Entwicklung im Erwachsenenalter
Groer Einfluss
Contra
Theorie ist eine Zusammenstellung aus Beobachtungen, empirischen Verallgemeinerungen und abstrakten theoretischen Postulaten
Viele Aussagen sind zu unprzise, um sie empirisch untersuchen zu knnen.
Kaum durch kontrollierte empirische Studien belegt
Identittsentwicklung in der Jugend: Modell von Marcia
Betrachtung der Entwicklung einer integrierten Identitt im Jugendalter und spter
Wichtige Aspekte
Verpflichtung
Erkundung
Krise
Weitergehende Auswirkungen des Identittsstatus
Identittsstatusse nach Marcia
Moratorium
Beispiele zum Identittsstatus I
Frage
Hast du bezglich deiner religisen berzeugungen jemals Zweifel gehabt?
Diffus
Oh, ich wei nicht. Ich denke schon. Jeder durchluft wohl so eine Phase. Aber es bekmmert mich nicht sehr. Jeder kann es halten, wie er will.
bernommen
Nein, eigentlich nicht. In unserer Familie bestand darber immer Klarheit.
Beispiele zum Identittsstatus II
Frage
Hast du bezglich deiner religisen berzeugungen jemals Zweifel gehabt?
Moratorium
Ja, ich glaube, da stecke ich gerade mittendrin. Mir ist einfach nicht klar, wie es einen Gott geben kann und dennoch so viel Bses auf dieser Welt.
Erarbeitet
Ja, ich habe sogar berlegt, ob es einen Gott gibt oder nicht . Aber jetzt habe ich fr mich das Problem gelst. Ich meine
Ausgewhltes zur Selbstkonzeptentwicklung
1 Differenzierung des Selbstkonzepts
2 Hierarchische Selbstkonzeptstruktur
3 Auswirkungen der Veridikalitt des Selbstkonzepts
Differenzierung des Selbstkonzept / Identitt
Nach Pinquart und Silbereisen (2000):
- Mehr Bereiche, spezifischere Selbstkonzepte
- Differenzierung Real- und Idealbild
- Trennung von authentischen und unauthentischem Selbst
- Zunehmender Einbezug der Sicht Anderer
- Grerer Zeitbezug (Vergangenheit und Zukunft und nicht nur Gegenwart)
Wer bin ich? - Eine xxxjhrige
Ich heie A. Ich bin ein Mensch. Ich bin ein Mdchen. Ich bin eine wahrheitsliebende Person. Ich bin nicht hbsch. Ich bin in der Schule nur mittelmig. Ich bin eine sehr gute Cellistin. Ich bin eine sehr gute Pianistin. Ich bin etwas gro geraten fr mein Alter. Ich mag mehrere Jungen. Ich mag mehrere Mdchen. Ich bin altmodisch. Ich spiele Tennis. Ich bin eine sehr gute Schwimmerin. Ich versuche, hilfsbereit zu sein. Ich bin immer bereit, Freundschaften zu schlieen. Im Groen und Ganzen bin ich o.k., aber ich werde manchmal wtend. Manche Mdchen und Jungen mgen mich nicht so gern. Ich wei nicht, ob Jungen mich mgen oder nicht (aus Montemayor & Eisen, 1977).
Annahmen zum Selbstkonzeptmodell von Shavelson und Marsh
Verschiedene Bereiche / Facetten
Hierarchisch organisiert
Generelle Selbstkonzept als weitgehend stabil, spezifische Selbstkonzepte situationsbezogenen und variabler
Differenzierung von Facetten von Kindheit zu Erwachsenenalter
Beschreibende und bewertende Elemente
Hierarchisches Selbstkonzeptmodell(Shavelson & Marsh)
Realistisches Selbstkonzept?
Vor Schuleintritt: In der Regel stark positiv getnte Selbsteinschtzungen
Soziale Vergleichsprozesse in der Schule fhren zu mehr Realismus / Veridikalitt
Interindividuelle Unterschiede in der Veridikalitt
Auswirkungen der Veridikalitt auf Leistungsentwicklung: Am gnstigsten leichte Selbstberschtzung (Helmke, 1992)
Kritische Bewertung
Positiv
Betrachtung eines sehr wichtigen Bereichs
Eine Vielzahl von Theorien, Anstzen und Befunden
Bezug zu anderen Funktionsbereichen / Verhalten
Postulierte Entwicklungstendenzen sichtbar
Negativ
Viele Begriffe und Konzepte, ohne umfassende Rahmentheorie
Ungelste Probleme der Konzeptualisierung
Partialisierte Forschung
Primre Lernziele
Wissen ber Grundzge der Theorie von Erikson
Wissen ber Grundzge der Theorie von Marcia
Wissen ber wichtige Befunde zur Selbstkonzeptentwicklung
- Differenzierung des Selbstkonzepts?
- Realistisches Selbstkonzept frderlich?
Lektre
Oerter, R. & Dreher, E. (2008). Jugendalter. In R. Oerter & L. Montada, L. (Hrsg.), Entwicklungspsychologie(6. Aufl.). Weinheim: Beltz. Nur Abschnitt 4.