Serie
Weltweit investieren
B 04654 Nr. 21 22. Mai 2000 DM 8,50
GABELSTAPLER
VERBANDSCHEF DR. SCHMOHL
„Die Signale sind auf Wachstum gestellt“
Weitere Themen:
Materialfluss
Schweißen
Umwelttechnik
Kunststoffverarbeitung
Antriebstechnik
C-Technik, Software,Kommunikation
Management
Betriebstechnik
MM tagesaktuell:www.maschinenmarkt.de
MM
Ma
sc
hin
en
ma
rkt 2
1/
20
00
VEA: MitteilungenNEU
Die Aufwärtsentwicklung scheint keine Grenzen zu
kennen. Bereits im fünften Jahr in Folge konnten die
im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau
e. V. (VDMA) organisierten Laser- und Laseranlagenher-
steller, die rund 80 Prozent des Branchenumsatzes
repräsentieren, eine zweistellige Produktionssteigerung
verbuchen. Wachstum ist in der Laserindustrie schon
fast zur Normalität geworden.
So wurden im vergangenen Jahr am Standort
Deutschland CO2- und Festkörperlaser für die Material-
bearbeitung im Wert von 523 Millionen Mark gefertigt,
das sind 25 Prozent mehr als 1998. Bei den Laseranla-
gen stieg das Produktionsvolumen um 16 Prozent auf
796 Millionen Mark. Rechnet man die Umsatzanteile
der ausländischen Tochtergesellschaften, die Kompo-
nenten der Automatisierungstechnik und die Dienst-
leistungen noch hinzu, so erreichte der laserbezogene
Gesamtumsatz 1999 rund 695 Millionen Mark für
Strahlquellen und 1,19 Milliarden Mark für Lasersys-
teme. Damit haben die deutschen Anbieter am Welt-
markt die Nase vorn: bei Lasern für die Materialbear-
beitung beträgt ihr Marktanteil etwa 40, bei kompletten
Anlagen knapp 30 Prozent vom weltweiten Umsatz.
Und die Perspektiven sind weiterhin hervorragend. Auf-
tragseingänge von 499 Millionen Mark für Strahlquel-
len und 815 Millionen für Lasersysteme (jeweils ein
Plus von 16 Prozent gegenüber 1998) lassen weitere
Produktionsrekorde erwarten.
Maßgebend für diesen anhaltenden Erfolg ist sicher
die Innovationskraft der Laserindustrie in Zusammen-
arbeit mit den Forschungseinrichtungen. Sie ist die
Basis für die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des
Lasers. Während in etablierten Schweiß-und Schneid-
bereichen höhere Leistungen, bessere Strahlqualität
und die zunehmende Integration von Sensorik für eine
steigende Nachfrage sorgen, generieren
neue Applikationen wie das Schneiden
von Innenhochdruck-umgeformten Bau-
teilen das Härten und Löten mit Dioden-
lasern oder das Schweißen von Tailored
Profiles zusätzliches Wachstum. Und der
Laser bietet als universelles Werkzeug
noch enormes Entwicklungspotenzial,
das – wenn es ausgeschöpft wird –
Expansion auch in Zukunft zur Norma-
lität machen wird.
Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 3
Wachstumals Normalfall
Das IndustrieMagazin
LEITARTIKEL
RÜDIGER KROH
4 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
Das IndustrieMagazin
Leitartikel
Rüdiger KrohWachstum als Normalfall 3
Unternehmen und Branchen
Glänzende Wachstumsaussichtenam Markt für Transpondertechnik 6
Kommentar: Was will der Kunde? 7
Lackerzeuger erwarten Impulseaus den Industriebranchen 7
Korrespondentenbericht: DeutscheNE-Metall-Industrie ist zuversichtlich 8
Personen 12
Steno 13
Finanzen 16
Serie
Weltweit investieren
Hervorragende Rahmenbedingungen unddie konjunkturelle Belebung machen dasInvestieren in Brasilien derzeit attraktivwie selten zuvor. 18
Hintergrund
Gabelstapler werden in vielen Punktenverbessert. 24
Innovation
Technologien und Konzepte 28
Produktion und Betrieb
Materialfluss
Trotz gut gefüllter Lager kann es vorkom-men, dass von Kunden verlangte Produktegerade nicht auf Lager sind. Schuld kön-nen kurzzyklische Trendkomponentensein. Eine hochwertige Absatzprognose istalso nötig. 30
Die umfangreiche Dienstleistungskette ei-nes Logistikunternehmens kann mit einerLagerverwaltungssoftware unterstütztwerden, die aus verschiedenen Modulenaufgebaut ist 36
Schweißen
Ein kontinuierlicher Materialdurchsatzwird gewährleistet, wenn Rohbänder in derStanzzuführung verschweißt werden.Dafür kommen mobile WIG-Anlagen zumEinsatz. 38
Umwelttechnik
Der Wasserverbrauch in den Prozessender Zellulose- und Papierindustrie kanndurch die Installation einer Gegen-stromeinrichtung und durch eine effizien-te Wasserabscheidung deutlich reduziertwerden. 40
Gabelstapler
Linde-VorstandDr. Hans-Peter Schmohl:
„Die Vernetzung durch intelligenteSteuerungen mit dem Gabelstap-
ler steht im Zentrum der For-schung.“
Seite 24
Umrichter Frequenzum-richter über-nehmen in derAntriebstech-nik zuneh-mend umfang-reichere Aufga-ben, beispiels-weise dieSteuerung desSynchronlaufs.Seite 44
DispositionUm bei saisona-len Schwankun-gen nicht zu vielauf Lager zuproduzieren, isteine gute Prog-nose von Trend-komponentenerforderlich.Seite 30
SchutzkleidungBasis einer Faser, ausder hitzebeständigeKleidung hergestelltwird, ist ein aromati-sches Aramid. Seite 56
LagerverwaltungEine Lagerverwaltungssoft-
ware kann die kompletteDienstleistungskette einesUnternehmens unterstützen.
Seite 36
INHALT
MM im Internet
Sichern Sie sich einen
Wissensvorsprung!
Lesen Sie den »Maschinenmarkt«
der kommenden Woche
ab Freitag davor im Internet:
http://www.maschinenmarkt.de
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 5
Tagung
Mehr als 20 Referenten setzten sich auf ei-ner Tagung an der Universität Erlangen-Nürnberg mit der thermischen Belastbar-keit von Kunststoffen auseinander. 42
Entwicklung und Konstruktion
Antriebstechnik
Den Forderungen zahlreicher Anwendergerecht werden Antriebsumrichter, mit de-nen sich mehrere Elektromotoren winkel-synchron zueinander oder in einem ein-stellbaren Proportionalverhältnis betrei-ben lassen. 44
C-Technik, Software, Kommunikation
Themen und Trends 48
Management und Organisation
Personalführung
Teamgeist und offene Kommunikationstatt Bürokratie – das sind die Vorausset-zungen für kreatives Handeln in Organi-sationen. Und kreativ zu sein fordert derharte internationale Wettbewerb. 50
Betriebstechnik
Arbeitsschutz
An bestimmten industriellen Arbeitsplät-zen muss hitzebeständige Kleidung getra-gen werden. Dafür stehen heute Fasern zurVerfügung, die ein breites Angebot an Klei-dungsstücken ermöglichen. 56
VEA-Mitteilungen
Wasserpreisvergleich 2000 59
Produkte und Verfahren
Marktspiegel 69
Rubriken
Firmenschriften 39, 51Dokumentation 64Termine 83Bücher IImpressum II
Leserfax
In dieser Ausgabe bietet Ihnen der»Maschinenmarkt« den Direktkon-takt zu Anbietern. Nutzen Sie fürnähere Informationen bitte das Leser-fax auf Seite 84.
Vorschau, MM im Internet III
Lebensziel: FünfzigDie Frühverrentung macht ausleistungsfähigen Fünfzigjähri-gen ökonomische Greise. Die Sozialversicherung zahltZuschüsse für Endfünfziger,die über die Beschäftigungs-brücke aufs industrielle Alten-teil geschoben werden. Mitwelchem Argument soll dafür die Bereitwilligkeit zur Ein-stellung von schulungsbedürf-tigen Mittfünfzigern gewor-ben werden? Die Arbeitslo-senstatistik spiegelt kein Kon-junkturphänomen, sondernden Zustand der Gesellschaftund die Qualität der Politik.
Ein sicheres GefühlDie britische Wirtschaftwächst in diesem Jahr allerVoraussicht nach sogar deut-lich kräftiger als 1999. DieBriten konsumieren einfachmehr, schließlich geben ihnendie allmählich astronomi-schen Immobilienpreise dasGefühl, wohlhabender zusein. Das wiederum führtdazu, dass die Zentralbankdie geldpolitischen Zügeleher noch weiter anziehenwird, womit sie unfreiwilligfür ein weiterhin überteuertesPfund sorgt.
StützräderHelfen würde es dem Euro,wenn die Euroländer ihreReformfähigkeit unter Beweisstellen würden. Zukunftswei-sende Veränderungen an denArbeits- und Gütermärktensind aus der Perspektive desAuslands bisher aber nichtgenügend wahrzunehmen –dafür politische Zerreißpro-ben. Die Feststellung der EZB,dass der Eurokurs „die star-ken wirtschaftlichen Funda-mentaldaten im Euroraumnicht widerspiegelt“, ist nurdie halbe Wahrheit.
dort einsetzen, wo automa-
tisch gekennzeichnet, er-
kannt, befördert, gelagert,
überwacht oder transpor-
tiert werden muss. Am eu-
ropäischen Markt für Ra-
diofrequenz-Identifikation,
auch Transpondertechnik
genannt, bestehen, wie aus
einer neuen Studie der Un-
ternehmensberatungsgesell-
Comroad übertrifftPlanzahlenDie Comroad AG, Unter-
schleißheim, ein führender
Anbieter von Telematik-Netz-
werken, hat im ersten Quar-
tal des Geschäftsjahres
2000 mit Abschluss 31.
März die Planzahlen über-
troffen. Der Umsatz in Höhe
von 9,9 Mio. DM (Planum-
satz 9,12 Mio. DM) liegt um
mehr als 400% über dem
Umsatz des Vorjahres-Quar-
tals. Von den geplanten 15
neuen Partnerschaften zum
Betrieb einer Global- Trans-
port-Telematic-System-Ser-
vice-Zentrale konnten bis-
her bereits sieben abge-
schlossen werden.
Radiofrequenz-Identifikati-
on (RFID) macht es möglich,
kontaktlos und ohne Sicht-
verbindung Objekte zu iden-
tifizieren. Die Systeme beste-
hen aus zwei Komponenten:
dem Transponder, der an die
zu identifizierenden Objekte
angebracht wird und einem
Erfassungsgerät. RFID-
Systeme lassen sich überall
6 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
Das IndustrieMagazin
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Aufschwung treibt Stromverbrauch nachoben. Die deutschen Stromversorger verkauf-ten im 1. Quartal 2000 mit 125 Mrd. kWh 1,8%mehr Strom als im entsprechenden Vorjahres-zeitraum.
Der Verbraucherpreisindex für Telefondienst-
leistungen lag nach Berechnungen des Sta-tistischen Bundesamtes im April 2000 um5,8% niedriger als im Jahr zuvor.
Ölpreisexplosion: Deutschland importierte1999 103 Mio. t Rohöl im Wert von 24,6 Mrd.DM. Der Menge nach waren das 3,9% wenigerals 1998. Dennoch fiel die Erdölrechnung um34% höher aus als im Vorjahr.
Der Erzeugerpreisindex lag im März 2000 in Deutschland um 2,4% über dem Wert vomMärz 1999. Wie das Statistische Bundesamtmitteilt, hat sich die Veränderungsrate seitOktober 1999 spürbar erhöht.
TRENDS
Glänzende Wachstumsaussichten am Markt für Transpondertechnik
schaft Frost & Sullivan her-
vorgeht, glänzende Wachs-
tumsaussichten. So soll das
Marktvolumen von 664,3
Mio. Dollar im Jahr 1999
auf 2 Mrd. Dollar im Jahr
2006 steigen, was einem
durchschnittlich Zuwachs
von rund 16% per annum
entspricht. Als Hauptwachs-
tumsfaktoren nennt die
F&S-Studie sinkende Preise,
technische Neuerungen
sowie Fortschritte bei der
Standardisierung. Positive
Impulse gehen auch von
dem wachsenden Bekannt-
heitsgrad der RFID-Produkte
aus und von der Tatsache,
dass zunehmend kunden-
orientierte Lösungen ange-
boten werden. Das größte
Produktsegment bilden die
Transponder, wobei passive
Systeme gegenüber aktiven
dominieren. Dieses „Un-
gleichgewicht“ wird sich mit
dem massenhaften Einsatz
preisgünstiger passiver
Transponder in der Ferti-
gung und Logistik noch ver-
stärken. Aktive Transponder
findet man primär in der
Verkehrstechnik. Der Pro-
duktmarkt für RFID-Leser
wird von Niederfrequenz-
geräten beherrscht, die bei
Sicherheits- und Zutrittssy-
stemen weit verbreitet sind
und bei Logistikanwendun-
gen erheblich zulegen sollen.
Die Krupp Fördertechnik GmbH, Essen, hat von der Alex-
andria Portland Cement Company (APCC), Ägypten, den
Auftrag zur Lieferung eines Kalkstein-Kreislagers erhal-
ten. Das Lager hat einen Außendurchmesser von 60 m und
ist für den Umschlag von Kalkstein mit einer Körnung von
0 bis 25 mm ausgelegt.
Bild
: Kru
pp
Fö
rder
tech
nik
Leicht optimistisch ist der
Verband der Lackindustrie
e.V. bezüglich der Marktent-
wicklung bei Farben und
Lacken. So rechnet der Ver-
bandsvorsitzende Dr. Peter
Schnur in diesem Jahr mit
einem Produktionsmengen-
zuwachs von etwa 3%. Wert-
mäßig wird sogar ein An-
stieg um 5% erwartet, den
Schnur mit der Konjunktur-
entwicklung in den Abneh-
merbranchen begründet.
Vor allem bei Flüssig- und
Pulverlacken für industrielle
Anwendungen soll es deutli-
che Steigerungsraten geben.
Grund dafür ist eine Progno-
se von Wirtschaftssachver-
ständigen, die bei industriel-
len Lacken mit einer Pro-
duktionssteigerung von 4%
rechnen. Zwar wird eine et-
was schwächere Absatzent-
wicklung bei Automobil-
lacken erwartet, dafür gibt
es jedoch in der Elektronik-
industrie, dem Maschinen-
bau sowie dem Bau- und
Landmaschinenbranche
verstärkt Impulse. Im Bau-
gewerbe sieht dagegen die
Entwicklung weniger erfreu-
lich aus. Trotz steigender
Nachfrage wird laut Schnur
das Wachstum maximal 1%
betragen. Im vergangenen
Jahr wurden in Deutsch-
land rund 365 000 t Flüssig-
für Industrieanwendungen
produziert. Das waren 3,5%
mehr als 1998 und knapp
18% der 1999 hierzulande
hergestellten Farben und
Lacke. Dagegen ging bei Pul-
verlacken der Absatz wegen
der aggressiven Markter-
schließung ausländischer
Produzenten und des relativ
hohen Produktionsanteils
für Fassaden- und Bauele-
mente um 1,8% zurück. In
den nächsten Jahren wird
jedoch vermehrt mit einem
Umstieg auf umweltverträg-
liche Beschichtungsstoffe
wie Pulverlack gerechnet.
Grund dafür ist die neue
EU-Richtlinie für flüchtige
organische Lösemittel
(VOC). Ab 2001 wird sie
Richtschnur für neue
Lackieranlagen sein.
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 7
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Lackerzeuger erwarten verstärkt Impulseaus den Industriebranchen
KOMMENTAR
Die Erfolge der deutschen Exportwirtschaft werdengerne auf die sprichwörtliche Qualität deutscher
Produkte zurückgeführt. Doch im weltweiten Wettbe-werb ist Qualität nur noch ein Kriterium unter anderen.Für den amerikanischen Autokäufer beispielsweise zähltweniger die panzerschrankartige Verarbeitung seines Ge-fährts als seine Alltagstauglichkeit und der Preis. Folglichgilt es herauszufinden, was der Kunde am Produkt fürwichtig oder unwichtig hält. Genau das aber bereitet vie-len Unternehmen Schwierigkeiten.
An dieser Stelle springt nun die Fraunhofer-Technolo-gie-Entwicklungsgruppe mit einem Dienstleistungspaketin die Bresche, das kleinere Unternehmen in die Lage ver-setzt, Erkenntnisse aus der Marktforschung und techni-sche Neuentwicklungen durch Einsatz geeigneter Toolswie Target Costing oder Quality Function Deployment inProdukte zu überführen, die den Kunden zufrieden stel-len. „One Size fits all“ – ein Produkt für alle: Dieser Satzgilt allenfalls noch für Hersteller von Baseballkappen oder„Blechhüten“ fürs Militär. Für alle anderen muss die Paro-le lauten: Qualität ist, was der Kunde wünscht. js
Was will der Kunde?
FAG erwartetzweistelliges PlusDr.-Ing. Uwe Loos, Vor-
standsvorsitzender der FAG
Kugelfischer Georg Schäfer
AG, Schweinfurt, betonte:
„Wir rechnen im Geschäfts-
jahr 2000 bei erneut stei-
genden Umsätzen mit einem
zweistelligen Ergebniszu-
wachs.“ Dazu werden ein ak-
tives Portfolio-Management
und Maßnahmen zur Pro-
duktivitätssteigerung beitra-
gen. Hinzu komme die posi-
tive konjunkturelle Entwick-
lung, die bereits zu einer
steigenden Kapazitätsaus-
lastung geführt habe.
8 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Deutsche NE-Metallindustrie ist für 2000 zuversichtlich
KORRESPONDENTENBERICHT
VON LOTHAR HANDGE, VELBERT
Überwiegend positive Erwartungen hin-sichtlich der Mengenentwicklung hegtdie deutsche NE-Metallindustrie für daslaufende Geschäftsjahr. Der Präsidentder Wirtschaftsvereinigung Metalle e. V.,Dr. Werner Marnette, nannte auf derJahrespressekonferenz in Düsseldorf dieguten Konjunkturaussichten und – beiAluminium und Magnesium – den Trendzu Leichtmetallen als Grund für den Opti-mismus. Bei den Buntmetallen ständendie Signale ebenfalls auf Grün: Um denJahreswechsel herum führten hohe Auf-tragseingänge zu teilweise bis in den Au-gust reichenden Lieferzeiten. Die Sekun-däraluminiumhütten sowie die Metall-gießereien erwarten, so Marnette, eineStabilisierung auf Vorjahresniveau.
Uneinheitlich sind in der Branche dieErwartungen bei den Erlösen: Positiv ge-stimmt sind die Aluminium- und Edelme-tallindustrie sowie die Buntmetallhütten.Dagegen gehen die Aluminium-Sekun-därindustrie, die Feuerverzinker und dieMetallgießereien aufgrund des Preis-drucks, besonders seitens der Wettbe-werber aus der Europäischen Union,eher von einer Verschlechterung aus. Ins-gesamt gab sich Marnette zuversichtlich,„dass das Jahr 2000 ein gutes Jahr fürdie NE-Metallindustrie wird“. Grundlage der Zuversicht ist nicht nurdie oft genannte zunehmende Verwen-dung von Leichtmetallen im Kraftfahr-zeug. An der „rasanten Entwicklung derInformationsübertragung und der Leistungsfähigkeit der elektronischen Me-dien in den letzten Jahren sind“, meinte
Marnette, „die NE-Metalle – zum BeispielKupfer und Edelmetalle als ausgezeich-nete Leiterwerkstoffe – entscheidend be-teiligt“. Die kürzlich realisierte Metallisie-rung auf Siliziumchips mit Kupfer werdeweitreichende Auswirkungen auf zukünf-tige Prozessortechnologien haben: „Da sich mit Kupfer feinere Metallbahnenproduzieren lassen, bewirkt dies einedeutliche Erhöhung der Übertragungsge-schwindigkeiten der Chips.“
1999 konnte die NE-Metallindustriedas hohe Produktionsniveau der Vorjah-re wieder leicht übertreffen. Währenddie Produktion 1999 insgesamt um 1,1%auf 7,3 Mio. t zulegte, blieb der Umsatzmit 43 Mrd. DM gegenüber dem Vorjahrebenso unverändert wie die Anzahl derBeschäftigten mit 110 000 Mitarbeitern.Die Erlöse entwickelten sich in den ein-zelnen Branchensegmenten unterschied-lich: In der Aluminiumindustrie und beiBuntmetallen mit Ausnahme von Bleizogen die Preise an. In weiten Teilen derNE-Metallindustrie kamen sie dagegenweiter unter Druck.
Die Entwicklung in den einzelnenBereichen zeichnete folgendes Bild: DieProduktion von Metallhalbzeug legte umknapp 1% auf 3,8 Mio. t zu. Dem über-proportionalen Anstieg bei Halbzeugenaus Zink und Aluminium mit knapp 5%beziehungsweise über 3% stand hiereine weitgehend konstante Erzeugungvon Kupfer und Blei gegenüber. Die Me-tallgießereien mussten nach den Rekord-zahlen von 1998 leichte Einbußen von2% hinnehmen. Herausragend war hierder erneute Produktionsanstieg beiMagnesium um über 27%. Die Erzeugungder Aluminiumweiterverarbeiter erhöhtesich 1999 deutlich bei Folien und dünnenBändern (plus 5,7%) sowie Tuben, Dosenund Fließpressteilen (plus 4,1%). Die Me-tallerzeugung legt um 2,4% zu. Alumini-um einschließlich Sekundäraluminium ver-zeichnete mit 4,5% in etwa die gleicheZunahme wie die Erzeugung von Zinkund Zinklegierungen. Die Produktion vonKupfer und Blei stagnierte, bei Kupferle-gierungen war sie leicht rückläufig. Posi-tiv wurde vermerkt, dass die Nachfrageim vergangenen Jahr verstärkt aus deminländischen Angebot gedeckt werdenkonnte.
Andritz AGgeht Beteiligung einDer steirische Maschinen-
bauer Andritz AG hat Ende
März 2000 die finnische
Ahlstrom Machinery Group
zu 50% gekauft. Das finni-
sche Unternehmen ist der
führende Anbieter von Anla-
gen zur Herstellung von che-
mischem Zellstoff, beschäf-
tigt 1300 Mitarbeiter und
setzt jährlich rund 5 Mrd.
Schilling um. Ahlstrom hat
die Hauptstandorte in Finn-
land und den USA. Die An-
dritz-Gruppe erzielte 1999
einen Auftragseingang von
knapp 9 Mrd. Schilling.
Burgmannsetzt sich durchHarter Wettbewerb und
enormer Preisdruck auf den
internationalen Märkten ha-
ben das Geschäftsergebnis
der Burgmann Dichtungs-
werke GmbH & Co. KG, Wolf-
ratshausen, 1999 beein-
flusst, aber trotzdem mit
einer Umsatzsteigerung von
2,3% zum Vorjahr absch-
ließen lassen. Der konsoli-
dierte Konzernumsatz stieg
1999 auf über 215 Mio.
Euro. Der Auslandsanteil
der Gruppe betrug wie 1998
rund 63%. Der Umsatz er-
höhte sich im Inland auf
75,5 Mio. Euro und im Aus-
land auf 136,3 Mio. Euro.
Dr. Werner
Marnette,
Präsident der
Wirtschaftsverei-
nigung Metalle
e.V. Düsseldorf, ist
davon überzeugt,
„dass das Jahr
2000 ein gutes
Jahr für die
NE-Metal-
lindustrie
wird“.
Bild: Norddeutsche Affinierie
Alphaformwill an die BörseDie Alphaform AG Enabling
Technologies & Services in
Feldkirchen bei München
ist in nur vier Jahren zum
führenden europäischen
Dienstleister zur Optimie-
rung von Produktentste-
hungsprozessen aufgestie-
gen. Das Unternehmen bie-
tet Problemlösungen an, die
das „time to market“ von
Produktentwicklungen ver-
kürzen. Der Umsatz des
Unternehmens hat sich seit
1997 mehr als verdreifacht.
1999 erwirtschaftete Alpha-
form 16,1 Mio. DM Umsatz,
2000 sollen es rund 25,4
Mio. DM werden.
dite betrug 8,7%. Das Ergeb-
nis vor Steuern konnte im
Berichtszeitrum von 11,2
auf 13,5 Mio. DM gesteigert
werden. Die Turbomoleku-
larpumpen trugen mit einer
Steigerung um fast 38% zum
Umsatzwachstum bei. Mit
fast 40% Weltmarktanteil
hat Pfeiffer Vacuum seine
Position in diesem Markt-
segment weiter ausgebaut.
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 9
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
10 Jahre RZ-Plan IngenieurbüroIm April dieses Jahres konn-
te die RZ-Plan GmbH, Bonn,
ihr zehnjähriges Bestehen
feiern. RZ-Plan ist ein auf
die angemessene Sicherung
von Gebäuden, technischer
und informationstechni-
scher Infrastruktur, Ge-
schäftsprozessen sowie
-funktionen spezialisiertes
Beratungs-, Planungs- und
Ingenieurbüro. Die bei der
Gründung im Vordergrund
stehende Planung von Re-
chenzentren, Serverparks
und Datenträgerarchiven ist
sukzessive im Laufe der
Jahre ergänzt worden um
die konzeptionelle Siche-
rung von anderen Berei-
chen, zum Beispiel Logistik-
zentren, Kassenhallen, TK-
Räumen, Vorstandsetagen
und Logistikbereiche.
Pfeiffer Vacuummit RekordergebnisDie Pfeiffer Vacuum Tech-
nology AG, ein führender
Anbieter von Vakuumtech-
nologie, erzielte im ersten
Quartal 2000 mit einer Um-
satzsteigerung von 28,3%
auf 86,3 Mio. DM und einem
Auftragseingang von 101,4
Mio. DM (+51,1%) neue Re-
kordzahlen. Die Umsatzren-
KMK Messtechnikhat volle BücherDie KMK Mess- & System-
technik GmbH, Schwerin,
das jüngste Unternehmen
der Elexis AG, hat im ersten
Quartal 2000 ihren Auf-
tragseingang auf 5 Mio. DM
gesteigert. Dies sind 4 Mio.
DM mehr als im gesamten
Vorjahr. Maßgeblichen An-
teil an der Steigerung hatte
ein Auftrag über die Liefe-
rung von 50 3D-Scannern in
Höhe von 2,85 Mio. DM. Die
neuartigen Scanner vermes-
sen den Abdruck von Zäh-
nen dreidimensional und
übertragen die Daten auf ei-
nen PC.
Softline AGliegt über PlanDie Softline-Gruppe erzielte
bei steigenden Umsätzen in
den ersten neun Monaten
des laufenden Geschäftsjah-
res 1999/2000 (30. 6.) einen
gewinn vor Steuern von 0,8
Mio. Euro. Damit liegen so-
wohl Umsatz als auch Er-
gebnis trotz großer Investi-
tionen ins Marketing und
der Belastung durch den
Börsengang deutlich über
den Planungen. Der Umsatz
der Softline-Gruppe beträgt
28,15 Mio. Euro, das ent-
spricht einer Steigerung von
64% gegenüber dem Vorjah-
reszeitraum. Allein durch or-
ganisches Wachstum, also
ohne Berücksichtigung der
Akquisitionen, setzte der
Software-Vermarkter in den
vergangenen neun Monaten
bereits rund 24,3 Mio. Euro
um.
Das IndustrieMagazin
BMC Softwaresetzt sich hohe ZieleJürgen Richter, neuer Ge-
schäftsführer der BMC Soft-
ware GmbH, Frankfurt/
Main, in Deutschland, setzt
sich von Anfang an hohe
Ziele: Im laufenden Ge-
schäftsjahr, das am 1. April
begonnen hat, sollen die
Umsätze deutlich gesteigert
werden. „Dazu müssen wir
unseren klassischen Markt,
das OS/390-Umfeld, sowohl
im Upgrade- als auch im
Neukundengeschäft weiter
ausbauen“, sagt Richter. Zur
Umsatzsteigerung soll auch
der Aufbau eines indirekten
Vertriebsnetzes in Deutsch-
land beitragen.
raum um 2,6 Mio. DM bezie-
hungsweise 2,4 Mio. DM ge-
steigert werden.
BWT-Umsatzsteigt kräftig Mit einem konsolidierten
Gruppenumsatz von 265,5
Mio. Euro (plus 15,9% ge-
genüber dem Vorjahr) hat
der Wasseraufbereitungs-
spezialist BWT sein für 1999
gestecktes Ziel übertroffen.
In der BWT AG blieb der
Umsatz mit 48,8 Mio. Euro
auf dem Vorjahresniveau.
Vom gesamten Gruppenum-
satz werden bereits 77%
außerhalb Österreichs er-
zielt. Vom Gesamtwachstum
stammen 8,9% aus Akquisi-
tionen, 7% sind auf organi-
sches Wachstum zurückzu-
führen.
betrug das Wachstum
knapp 50%. Eine äußerst
positive Entwicklung ver-
zeichnet das Unternehmen
auf der Ertragsseite: Sowohl
das Ergebnis der gewöhn-
lichen Geschäftstätigkeit
von rund 1,95 Mio. DM als
auch das Ebit mit rund
1,94 Mio. DM konnten ge-
genüber dem Vorjahreszeit-
10 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
SZ Testsystemesteigert UmsatzDie SZ Testsysteme AG,
Amerang bei Wasserburg,
erzielte im zweiten Quartal
des Geschäftsjahres
1999/2000 (30. September)
mit 17,3 Mio. DM den höch-
sten Quartalsumsatz der
Firmengeschichte.
Im Vergleich zum Vorjahr
(10,1 Mio. DM) stieg der
Umsatz um mehr als 70%.
Im gesamten ersten Halb-
jahr des Geschäftsjahres
Gute Konjunkturfür Still-GabelstaplerDie Hamburger Still-Gruppe,
einer der großen Hersteller
von Gabelstaplern und La-
gertechnik, profitiert in die-
sem Jahr von der guten
Konjunktur. „Der europäi-
sche Markt wird um 5%
wachsen“, so Geschäftsfüh-
rer Jens Reinecke. Wichtige
Absatzmärkte für die Still-
Gruppe, die zum Linde-Kon-
zern gehört, seien die Auto-
mobilindustrie, Handelsket-
ten und die zunehmende
Zahl von Logistik-Dienstlei-
stern. „Da ist noch weiteres
Wachstum möglich,“ laut
Reinecke. So rechne Still in
diesem Jahr mit einem Um-
satzplus von 8%.
Vor kurzem feierte bei der Voith Turbo Antriebstechnik
die Transmit-Gelenkwelle ihren 25. Geburtstag. Transmit-
Gelenkwellen von Voith werden in vielen Bereichen der
Antriebstechnik als zuverlässige und universell anwend-
bare Kraft-Übertragungselemente eingesetzt.
Bild
: Vo
ith T
urb
o
Das IndustrieMagazin
Jungheinrichfestigt PositionDas Geschäftsjahr 1999 war
für den Jungheinrich-Kon-
zern, Hamburg, insgesamt
durch positive gesamtwirt-
schaftliche Rahmenbedin-
gungen in den Bereichen
Flurförderzeuge, Lager- und
Materialflusstechnik ge-
prägt. Der Hersteller von
Flurförderzeugen konnte
seine Position in Europa
weiter festigen und ausbau-
en. Im Berichtsjahr erhöhte
sich der Konzernumsatz um
7%. Insgesamt war für alle
Geschäftsfelder ein Zu-
wachs zu verzeichnen, wobei
die Bereiche Mietgeschäft,
Gebrauchtgeräte und Kun-
dendienst am stärksten
gewachsen sind.
satz wuchs auf 572 Mio. DM
(Vorjahr: 515 Mio. DM) an,
ein Anstieg von 11% im Ver-
gleich zum ersten Quartal
1999. Den größten Anstieg
gab es bei manuellen Hand-
hubwagen (plus 19%), gefolgt
von Lagertechnikgeräten
(plus 15%) und Ersatzteilen.
Das Ergebnis der gewöhn-
lichen Geschäftstätigkeit er-
höhte sich um 37%.
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 11
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Haitec-Gruppelegt kräftig zuDer am Neuen Markt notier-
te Münchner IT-Dienst-
leister Haitec konnte im ab-
gelaufenen Geschäftsjahr
(31. 12.) seinen Umsatz ge-
genüber 1998 um 35,9% auf
123,7 Mio. DM steigern. Dar-
in konsolidiert ist das zweite
Geschäftshalbjahr der im
Dezember übernommenen
Ludwigsburger ICP GmbH.
Die Haitec AG steigerte
ihren Umsatz um 18,6% auf
108 Mio. DM. Überproportio-
nal um über 136% stiegen
dabei die Erlöse aus Dienst-
leistungen auf 21,4 Mio. DM.
Sie machen inzwischen
annährend 20% vom Ge-
samtumsatz aus und liegen
damit 11% über dem Vor-
jahr.
BT Industriesstark am MarktDie beim BT-Konzern einge-
gangenen Aufträge beliefen
sich nach dem ersten Quar-
tal auf 649 Mio. DM (541
Mio. DM), ein Anstieg um
20% verglichen mit der glei-
chen Periode des Vorjahres.
Die bedeutendsten Gewinne
wurden in den USA und Ka-
nada erzielt. Der Nettoum-
Stromversorgerkauften mehr zuDie deutschen Stromversor-
ger kauften 1999 bei der In-
dustrie, Deutschen Bahn
und den Betreibern von Re-
generativ-Kraftwerken 32,4
(1998: 31,5) Mrd. kWh Strom
– knapp 3% mehr als 1998.
Das meldet die Vereinigung
Deutscher Elektrizitätswer-
ke (VDEW), Frankfurt/Main.
Der Einkauf bei Industrie
und Bahn sank 1999 im Ver-
gleich zum Vorjahr um 1,6%
auf 24,3 (24,7) Mrd. kWh. Im
gleichen Zeitraum kauften
laut VDEW die Stromversor-
ger aufgrund gesetzlicher
Verpflichtungen von Produ-
zenten von Ökostrom 8,1
(6,8) Mrd. kWh Strom.
TopcallInternationalbaut Umsatz ausDie Topcall International AG
konnte den Umsatz auf 9,1
Mio. Euro (in der Vorjahres-
periode 8,5 Mio. Euro) aus-
gebaut werden. Dies ent-
spricht einer Steigerungs-
rate von 7,1%. Wie das Unter-
nehmen erwartet hatte, re-
duzierte sich der Gewinn vor
Steuern für da erste Quartal
auf 2,1 Mrd. Euro, vergli-
chen mit 3,7 Mio. Euro im
Vorjahreszeitraum. „Fakto-
ren wie eine verlängerte
Y2K-Phase sowie ein relativ
zurückhaltender Markt
haben in Kombination mit
unserer Expansionsstrate-
gie zu einem schwächeren
ersten Quartal für unser
Unternehmen geführt“,
so Franz Reumann, CEO der
Topcall International AG.
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
PERSONEN
Dr. Carsten
Wilken wurdevom Aufsichts-rat der West-falen AG, Münster, mit
Wirkung zum 3. Mai zum stell-vertretenden Vorstandmit-glied bestellt. Zuletzt war erDirektor des Bereichs Finanz-und Rechnungswesen ineinem international tätigenUnternehmen.
Michael Schultze, DirectorSales der OKI Systems(Deutschland) GmbH, verlässtdas Unternehmen auf eigenenWunsch zum 31. Mai 2000.Bis zur Einführung eines Nach-folgers übernimmt Jörg Wiec-zorek, General Manager SalesMajo Account, unter derLeitung des GeschäftsführersMasashi Yoshihara kommissa-risch die Aufgaben vonMichael Schultze.
Horst K. E.
Sommerfeld
ist neuer Ge-schäftsführerder SchäfleinLogistics
GmbH, Röthlein bei Schwein-furt. Er bringt langjährigeErfahrung aus nationalen undinternationalen Logistikprojek-ten mit. Er ist außerdem Spre-cher der RegionalgruppeMainfranken der Bundesverei-nigung Logistik (BVL).
Rex
Stephenson
wurde vonNextra, einemKommunikati-onsdienst-
leister für Geschäftskunden inEuropa, zum Managing Direc-tor von Nextra Deutschlandernannt. Stephenson, der bisvor kurzem in der Führungs-spitze eines internationalenTelekommunikationsunterneh-mens tätig war, wird die Ar-beit unmittelbar aufnehmen.
Dr. rer. pol. Rolf Magener,
langjähriger Finanzvorstandder BASF Aktiengesellschaft,
ist am 5. Mai 2000 im Altervon 89 Jahren in Heidelberggestorben. Dr. Magener hatwesentlichen Anteil amNeuaufbau der heutigenBASF.
Dipl.-Ing. (FH)Stefan
Dillmann
wechselte An-fang des Jah-res in das Tech-
nische Büro von Beckhoff,Verl, nach Ravensburg. Erübernimmt bei Beckhoff fürdie Region nördlicher Boden-see zunächst Aufgaben imMarketing, Support und Ent-wicklung mit dem Schwer-punkt Automationslösungenrund um Device-Net-Produkte.
Dipl.-Math. Rolf-Dieter
Großkopf wurde mit Wir-kung vom 1. April zum Vorsit-zenden der Geschäftsführungder Krupp VDM GmbH inWerdohl ernannt. Krupp VDMist weltweit einer der führen-den Hersteller von metalli-schen Hochleistungswerkstof-fen mit Werken in Werdohl,Altena und Unna.
Hans-Peter
Herter ver-stärkt seit kurzem die Ge-schäftsleitungdes Lösungs-
spezialisten für die Prozessin-dustrie Mettler-Toledo Orga-PGmbH, Schloß Holte-Stuken-brock. Neben Geschäftsfüh-rer Rüdiger Paul, der für Ver-trieb und Marketing verant-wortlich ist, betreut Hans-Pe-ter Herter als Executive Mana-ger das Projektgeschäft undist für die Personalakquisitionzuständig.
Marcel Pfister wurde zumGeschäftsführer von BaanSchweiz ernannt. Pfister ar-beitet bisher als Country Ma-nager für die Siebel SystemsSchweiz GmbH und verfügtüber mehr als 20 Jahre Erfah-rung im Vertrieb und Marke-ting von IT-Lösungen.
12 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
Poznan, die traditionsreichepolnische Messemetropole,wandelt sich vom 12. bis 16.Juni wieder einmal zum Mek-ka der Investitionsgüterindu-strie. Dann nämlich öffnet dieInternationale Messe, nachwie vor die führende Messefür Industrieausrüstung desLandes und eine der wichti-gen in Osteuropa, turnus-gemäß ihre Pforten. An derletzten IMP im Jahr 1998 hat-ten 1875 Aussteller mit eige-nem Stand teilgenommen so-wie 583 zusätzlich vertreteneUnternehmen. Unter den aus-ländischen Ausstellern stellteDeutschland das größteKontingent.
Die BVL BundesvereinigungLogistik und die Deutsche Ge-sellschaft für Logistik (DGfL)
wollen fusionieren. Ein ent-sprechender Verschmel-zungsvertrag, der auf den je-weiligen Mitgliederversamm-lungen beider Verbände zur
Abstimmung kommen soll,wurde am 13. April unter-zeichnet. Die neue Organisati-on wird den Namen Bundes-vereinigung Logistik (BVL)
tragen und ihren Sitz in Bre-men haben.
Der Verband für Lagertech-
nik und Betriebseinrichtun-
gen, Hagen, hat ein neuesMitglied: Es handelt sich umdie SSI Fritz Schäfer GmbH,Fabriken für Lager-, Betriebs-,Büroeinrichtungen, Abfalltech-nik und Recycling, die nun-mehr aktiv an der Verbands-arbeit teilnimmt.
TNT und die türkische KocHolding wollen ihre Kräftebündeln. Ziel ist die Entwick-lung gemeinsamer logistischerAktivitäten in der Türkei, inden GUS-Staaten, im MittlerenOsten und auf dem Balkan.Der Expressdienst TNT bringtin die Kooperation seinlogistisches Know-how ein,Koc seine Expertise vor Ort und entsprechende Kon-takte.
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 13
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
STENO
Das IndustrieMagazin
Der Lüdenscheider Verbindungselemente-Hersteller
Schrauben Betzer hat am 5. April die Umwelt-Zertifizie-
rung nach ISO 14001 erfolgreich bestanden. Die Abnah-
me erfolgte durch die TÜV-Cert Zertifizierungssteller des
RWTÜV e. V.
Bild
: Sch
raub
en B
etze
r
Die Gerhard Schubert
GmbH, Crailsheim, hat ihrenInternetauftritt (www.ger-hard-schubert.de) völlig neugestaltet und ganz auf dieBedürfnisse der Kunden aus-gerichtet. Im Mittelpunkt stehtnun eine Produktdatenbank,die Nutzern die detaillierteSuche nach speziellen Ver-packungslösungen ermög-licht. Abrufbare Videos ge-ben Einblick in die unter-schiedlichen Anwendungs-möglichkeiten der Schubert-Verpackungsmaschinen, -roboter und -anlagen.
Peregrine Systems gibt dieÜbernahme der HarbingerCorp. bekannt. Wie die deut-sche Tochter in Frankfurt/Main mitteilt, ergänzt Peregri-ne auf diese Weise seine eige-nen Produktlinien für Infra-struktur-Management und E-Procurement um sogenannte
Vogl hat allen Grund zur Freu-de: „Mit insgesamt 420 aus-stellenden Firmen, darunter240 Direktaussteller, aus 19Staaten haben wir den bishe-rigen Höchststand an Ausstel-lern erreicht.“ Damit positio-niert sich die VFL als zentraleLogistikmesse für den öster-reichisch-süddeutschenRaum.
Die Verzinkerei Peine
GmbH, eine Tochter der Sie-gener Verzinkerei, erwartet in-ternationales Fachpublikum.Anlässlich der 19. Feuerver-zinker-Konferenz Intergalva,die im Juni in Berlin stattfin-det, besichtigen Delegierteaus verschiedenen Ländernam 8. und 9. Juni das moder-ne Werk in Hohenhameln beiPeine. Innovativ ist bei derVerzinkerei Peine vor allemdie umweltgerechte Produk-tion.
Die Designagentur K/PLEX
(www.k-plex.de) ist vom Zen-tralverband des DeutschenHandwerks mit der Entwick-lung des neuen Portals „hand-werk.de“ beauftragt worden.Das Online-Angebot, das Mit-te dieses Jahres aufgeschaltetwird, wendet sich als servi-ceorientierter Informations-dienst und Business-Plattforman Unternehmen, Mitarbeiterund Kunden des Handwerks.
Die CCR Logistic Systems
AG, München, bleibt klar aufEuropa-Kurs. Der MünchenerFranchisegeber für hochwerti-ge Logistikleistungen im Be-reich Entsorgung hat soebenmit der italienischen Ambro-gio Trasporti SpA die CCR Ita-lien mit Sitz in Turin gegrün-det. Aufgabe des Joint-ventures ist es, ein dichtesFranchisenetz in Italien aufzu-bauen.
elektronische Marktplätze(Portale) sowie die entspre-chenden Netzwerktechnolo-gien. Damit können künftigganzheitliche E-Business-Lö-sungen angeboten werden.
JVM Antriebe GmbH & Co.KG heißt die neu gegründeteVertriebsgesellschaft der Jöst-Gruppe, die seit dem 1. Maifür die weltweite Vermark-tung der Vibrationsantriebeder Jöst GmbH & Co. KG, Dül-men-Buldern, zuständig ist.Man verspricht sich davoneine noch intensivere Kunden-betreuung. Jöst stellt auf derAchema 2000 aus, und zwarin Halle 5.0, Stand C42-D44.
Die 14. Ausgabe der VFL
Fachmesse für Logistik-Ver-packen, Fördern und Lagernfindet vom 17. bis 20. Mai imSalzburger Messezentrumstatt. Reed-Messeleiter Klaus
14 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Das IndustrieMagazin
Droege & Comp. und dieOnline-Plattform ecomia.comsind eine strategische Allianzeingegangen. Mit www.eco-nia.com will die DüsseldorferBeratungsfirma künftig ihrenKunden einen elektronischenMarktplatz für Ausschreibun-gen im Internet bieten, umderen Beschaffungsprozessezu optimieren.
Die SRZ Software und Bera-tung GmbH, Siegen, und diespace NRW GmbH, Lünen, ar-beiten ab sofort im BereichBusiness Solutions zusam-men. In dieser Sparte geht esum die Beratung, den Ver-trieb und die Realisierung vonE-Commerce-Projekten vor-wiegend für mittelständischeFertigungsbetriebe.
Bei Allocation Network,
München, kann man sich überein stetig steigendes Transakti-onsvolumen freuen. Der Inter-net-Marktplatz für industrielleVerbrauchsgüter und Überbe-stände konnte allein im AprilVermittlungsaufträge im Wertvon rund 2,5 Mio. DM ab-wickeln. Allocation Network(www.allocation.net) siehtsich schwerpunktmäßig alsDienstleister für mittelständi-sche Industrieunternehmen.
Die Netbid Industrie Auktio-nen AG, Hamburg, verzeich-nete wieder einen Umsatz-Blockbuster. So wurden EndeFebruar zwei gebrauchteWerkzeugmaschinen im Ge-samtwert von mehr als 1 Mio.DM online versteigert. Füreine Karusselldrehmaschineder Marke Schiess DS 40 zahl-te der Käufer 790 000 DMund besiegelte damit einenneuen Rekord. Netbid(www.netbid.de) versteigertderzeit Geräte und Maschi-nen der Deutschen Bahn AG.
Zur 10. High-Tech-Kärwa
lädt das IGZ Innovations- undGründerzentrum Nürnberg-Fürth-Erlangen, am 7. Juli nachNürnberg ein. 64 Firmen,Hochschulinstitute und For-schungseinrichtungen aus derRegion präsentieren sich imIGZ interessierten Partnernaus der Wirtschaft und derÖffentlichkeit. Das Themen-spektrum reicht von der Bild-verarbeitung und Sensoriküber neue Internet-Anwen-dungen bis hin zur Werkstoff-technik. Verbunden mit derPräsentation ist eine „Kärwa“,wo bei Musik, Bier und Brot-zeit Kontakte geknüpft wer-den können. Detailinfos unterwww.igz.de.
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 15
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Für den Super Dome in Sydney hat das Unternehmen
Camatic Pty. Ltd. die Bestuhlung geliefert. Nach Aussage
des Camatic-Firmenchefs wurde die Herstellung dieses
anspruchsvollen Stuhls erst durch die Airmould Gasin-
jektionstechnologie von Battenfeld möglich.
Bild
: Mic
hael
Sag
gus
Wenn es was zu erben gibt,
freut sich vor allem einer: der
Finanzminister. Bei einer
Erbschaft unter nicht verhei-
rateten Lebenspartnern klin-
gelt es kräftig in der Staats-
kasse. Minister Eichel kas-
siert in solchen Fällen ein
Drittel der Erbschaft auch
von einer Lebensversiche-
rung. Für die Hinterbliebe-
nen können Lebensversiche-
rungen manch böse Überra-
schung bieten, einige gehen
völlig leer aus.
Als Ingenieur Carsten C.
auf dem Weg nach Hause töd-
lich verunglückte, hinterließ
er seine Frau Petra und zwei
Kinder. Doch C. hatte vorge-
sorgt und schon vor Jahren
eine Lebensversicherung
über 300 000 DM abge-
schlossen. Doch Petra C. und
seine Tochter sahen von dem
dürfnissen Ihrer Familie im
Todesfall des Hauptverdie-
ners?
Für die Lebensversiche-
rung gibt es einen Trick, um
Erbschaftssteuer zu sparen.
Hätte Petra C. auf ihren Na-
men die Lebensversicherung
abgeschlossen (im Versiche-
rungsdeutsch: Versiche-
rungsnehmerin) und in die-
sem Vertrag das Leben ihres
Mannes versichert (zu versi-
chernde Person), wäre keine
Erbschaftssteuer angefallen.
Petra C. hätte die Beiträge
selbst eingezahlt und wäre
bezugsberechtigt. Im Gegen-
zug hätte Carsten C. für seine
Frau eine Versicherung ab-
schließen können. Genauso
könnten Kinder als Versiche-
rungsnehmer auftreten. Im
Todesfall der Eltern würde
dann das Geld erbschafts-
steuersparend an die Kinder
ausgezahlt.
Wenn Sie Ihr Testament
planen, sollten Sie neben ei-
nem Rechtsanwalt, der Sie
bei der Formulierung des
Textes berät, einen Steuerbe-
rater hinzuziehen. Beson-
ders bei Immobilien- und Be-
triebsvermögen können Sie
durch geschickte Nachlass-
gestaltung viel Geld sparen.
Vier aktuelle Beispiele:
1. Vorweggenommene Erb-
folge: Teile des Vermögens
werden bereits vor dem Tod
an die Kinder und andere Be-
günstigte übertragen. Recht-
lich wird so aus der Erbschaft
eine Schenkung. Die muss
zwar ebenfalls versteuert
werden, doch dabei gibt
es großzügige Freibeträge:
400 000 DM können Eltern
alle zehn Jahre an ihre Kin-
der weitergeben, ohne dass
der Staat kassiert.
Rechenbeispiel: Werden
den Kindern 900 000 DM ge-
schenkt, sind davon nach Ab-
zug des Freibetrages noch
500 000 DM steuerpflichtig,
55 000 DM Steuern sind
fällig.
Geht die Schenkung
an Nicht-Verwandte, fallen
115 000 DM Steuern an.
Die Freibeträge für steuer-
freie Schenkungen können
alle zehn Jahre neu in An-
spruch genommen werden.
So können Sie Ihr Vermögen
steuersparend nach und
nach übertragen. Gegenlei-
stungen wie Wohnrechte,
eine Pflegeverpflichtung oder
ein Nießbrauch (Miete der Im-
mobilie fließt weiterhin dem
Erblasser zu) können ohne
Probleme im Schenkungs-
oder Erbvertrag vereinbart
werden.
2. Leibrenten vereinbaren:
Aus ihnen errechnet der Fis-
kus einen Kapitalwert. Die-
ser mindert den steuerlich re-
levanten Wert der Immobilie
und damit die Schenkung-
steuer. Wichtig: Die Kinder
müssen sich per Vertrag zu
ständigen Zahlungen ver-
pflichten.
3. Immobilie geteilt ver-
schenken: Wenn Sie eine be-
sonders wertvolle Immobilie
zu gleichen Teilen an zwei
Kinder verschenken, beträgt
der Freibetrag zweimal
400 000 DM.
4. Das sogenannte Berliner
Testament meiden. DIe Te-
stamentsform sieht vor:
Stirbt ein Ehepartner, erhält
zunächst der überlebende
Ehegatte das Vermögen. Erst
nach dem Tod des zweiten
Partners erben dann die Kin-
der. Dadurch können sich
steuerliche Nachteile erge-
ben, denn Sie verschenken
Freibeträge und zahlen unter
Umständen zweimal Steuern
an den Fiskus auf dasselbe
Erbe. MM
Geld keinen Pfennig. Denn
die Lebensversicherung zahl-
te an Carstens Ex-Frau, von
der er vor neun Jahren ge-
schieden wurde. Beim Ab-
schluss der Lebensversiche-
rung war von Scheidung
noch nicht die Rede und Car-
sten C. bestimmte seine da-
malige Frau als Bezugsbe-
rechtigte.
Einen Protest wies die Ver-
sicherungsgesellschaft zu-
rück: Sie müsse ohne Rück-
sicht auf die gesetzliche oder
durch Testament geregelte
Erbfolge an den im Antrag
oder später benannten Be-
zugsberechtigten auszahlen.
Nur wenn im Versicherungs-
vertrag kein Berechtigter be-
nannt ist, fällt das Geld in den
Nachlass.
Tipp: Prüfen Sie regelmäßig
Ihren Versicherungsvertrag.© Stimmt der Bezugsbe-
rechtigte noch?© Entspricht die Versiche-
rungssumme noch den Be-
16 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
Das IndustrieMagazin
Wie Sie Erbschaftsteuersparen können
MARIO TÖPFER
FINANZENaktuel
l
Mario Töpfer ist Fachjournalist in
30163 Hannover. Telefon (05 11)
85 44 34, Fax (05 11) 85 44 33,
E-Mail: [email protected].
Die Erfahrung zeigt: VieleMenschen gehen wegeneines Testaments nichtoder zu spät zum Anwalt,weil sie die Kosten scheu-en. Zu unrecht: EineErstberatung durch einenRechtsanwalt darf nichtmehr als 350 DM + MwSt.kosten, insgesamt also 406 DM.
Wer’s billiger habenmöchte, schaut zunächstin die Broschüre „ErbrechtVerständlich“ der Deut-schen Vereinigung für Erb-recht und Vermögensnach-folge (DVEV). Sie führt ineiner verständlichen Spra-che zu den Problemen der Nachlassplanung. DemLeser werden Sinn und
Zweck eines Testamentsoder gegebenenfalls aucheiner Vermögensübertra-gung noch zu Lebzeitennahegebracht.
Die Broschüre kann be-stellt werden bei: Deut-sche Vereinigung für Erb-recht und Vermögensnach-folge e.V., Hauptstraße 18,74918 Angelbachtal/Hei-delberg. Kosten: 10 DM in-klusive Versand in baroder gegen Verrechnungs-scheck. Die DVEV vermit-telt auch auf Erbrecht spe-zialisierte Rechtsanwälte.
Weitere Informationenzum Thema Erbrecht undVermögensnachfolge gibt’sim Internet unterwww.erbrecht.de.
Guter Rat für wenig Geld
WWeellttwweeiitt iinnvveessttiieerreenn
nuität, eine fast vollständige
Privatisierung, Zunahme der
Massenkaufkraft und sin-
kende Zollsätze sind wichtige
Eckpfeiler der Wirtschaftspo-
litik. Auch die voranschrei-
tende regionale Integration
im Mercado Común del Sur
(Mercosur/Mercosul; Mit-
gliedsländer: Brasilien, Ar-
gentinien, Uruguay und Pa-
raguay) und der Wunsch
nach einer Freihandelszone
mit der Europäischen Union
rücken Brasilien mehr und
mehr in den Blickpunkt des
Interesses. Die deutschen
Unternehmen und ihre Pro-
dukte genießen in Brasilien
einen hervorragenden Ruf.
Mit rund 800 deutschen Fir-
men gilt São Paulo bereits als
die größte deutsche Indus-
triestadt außerhalb der Bun-
desrepublik.
Jointventureals Alternative
Ausländer können in Bra-
silien ohne wesentliche Ein-
schränkungen Firmen oder
regionale Niederlassungen
gründen, sich an brasiliani-
schen Unternehmen beteili-
gen oder brasilianische Un-
ternehmen kaufen. Auch
Grunderwerb ist möglich. Ne-
ben der Gründung eines Un-
ternehmens ist ein Einstieg
in den brasilianischen Markt
unter anderem durch die Be-
auftragung eines Handels-
vertreters, über ein Jointven-
ture oder auch den Kauf ei-
nes bestehenden Unterneh-
mens möglich. Je nach der ge-
wählten Form der Marktbe-
arbeitung unterscheiden
sich sowohl Chancen als
auch Risiken. Die einfachste
und kostengünstigste Mög-
lichkeit für ein ausländi-
sches Unternehmen, auf dem
brasilianischen Markt Fuß
zu fassen oder ein neues Pro-
dukt einzuführen, ist die Ver-
pflichtung eines brasiliani-
schen Handelsvertreters.
Als Altermnative zur Grün-
dung bietet sich das Einge-
hen eines Jointventures mit
einem brasilianischen Part-
ner. Viele ausländischen Fir-
men wählen diese Option,
weil sich das finanzielle En-
gagement damit erheblich
verringert. Der brasiliani-
sche Partner verfügt zudem
meist über nützliches lokales
Know-how und entsprechen-
de Vertriebsnetze und Bezie-
hungen, die den Eintritt in
den Markt erheblich erleich-
tern können. Deutsche Ge-
schäftsreisende benötigen
kein Geschäftsvisum für Bra-
silien mehr. Es genügt, wenn
bei der Einreise auf dem ent-
sprechenden Formular „Bu-
si-ness“ angekreuzt wird. Der
Aufenthalt ist dann ohne wei-
tere Formalitäten für 90 Tage
gestattet.
Im Jahr 2000 werden die-
jenigen Branchen der brasi-
lianischen Volkswirtschaft
signifikante Impulse vermit-
teln, die exportorientiert oder
aufgrund erfolgter Privatisie-
rungen und Liberalisierun-
gen gut im Geschäft sind. Als
Boombranchen gelten zu-
dem die Telekommunikation
und die Informationstech-
nik. Weitere Segmente mit
überdurchschnittlichem
Wachstumspotential im Jahr
2000 sind jene Industrie-
zweige, die vorwiegend natio-
nale Produkte verarbeiten
(Textilindustrie, Maschinen-
bau). Brasiliens bereits rela-
Zwar ist die 20-Mio.-Ein-
wohner-Metropole São
Paulo mit 800 deutschen
Firmen die größte „deut-
sche“ Industriestadt
außerhalb Deutschlands,
doch hat das Interesse
deutscher Investoren an
Brasilien spürbar nach-
gelassen. Dabei war das
Investieren in Brasilien
noch nie so attraktiv wie
heute.
Lange waren die Bedin-
gungen zum Marktein-
stieg in Brasilien nicht
so günstig wie heute: Die
kräftige Abwertung der Lan-
deswährung Real zu Beginn
des letzten Jahres hat die Be-
dingungen für Investoren
deutlich verbessert. Im lau-
fenden Jahr wird die anzie-
hende Konjunktur den Ab-
satz in den meisten Sektoren
stimulieren. Die grundlegen-
de Stabilitätspolitik der Re-
gierung sorgt darüber hin-
aus für ein sicheres Investiti-
onsumfeld. Unternehmen,
die sich mit der Absicht tra-
gen, in dem Land am Zucker-
hut ein stärkeres Engage-
ment einzugehen, bieten sich
gute Chancen in zahlreichen
Wachstumsbranchen.
Deutschlands wichtigster
Handelspartner in Latein-
amerika verfolgt seit 1994 ei-
nen Stabilitätskurs. Niedrige
Inflation, politische Konti-
Axel Simer ist Korrespondent der
Bundesstelle für Außenhandelsin-
formation in São Paulo. Weitere In-
formationen: bfai, 50676 Köln, Tel.
(02 21) 20 57-316, Internet:
www.bfai.com.
18 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
SERIE
Tanzt Samba!Brasilien bietet Auslandsinvestoren hervorragende Rahmenbedingungen
Die Direktinvestitionensteigen inzwischen schnellerals die Exporte und sind„zur dynamischsten Trieb-kraft der Internationali-sierung geworden“, betontGerhard Fels vom Institutder deutschen Wirtschaft.Wo aber lohnt es sich zuinvestieren? In zehn Beiträ-gen nehmen Korrespon-denten der Bundesstelle fürAußenhandelsinformation(bfai) die interessantestenZielländer unter die Lupe.
AXEL SIMER
Teil 9
Das IndustrieMagazin
tiv hoch entwickelte verarbei-
tende Industrie hatte sich
von der Abwertung vom Ja-
nuar 1999 einen großen Im-
puls erhofft. Bei deutlich teu-
reren Importen und wesent-
lich verbesserten Wettbe-
werbsbedingungen progno-
stizierten die heimischen
Verbände eine kräftige Ex-
pansion. Auch wenn sich die-
se Hoffnung bisher noch
nicht erfüllt hat – für das
Jahr 2000 erwarten alle
Branchen durchweg bessere
Ergebnisse.
Maschinenbau gibt sich optimistisch
1999 war für die brasilia-
nischen Maschinenbauer
das vierte Minusjahr in Folge,
die Branche musste Umsat-
zeinbußen von nominal
10,6% erleiden. Das Jahr er-
brachte Verkäufe von 16,8
Mrd. Real, während 1998
noch 18,8 Mrd. Real umge-
setzt wurden. Für 2000 rech-
net der Fachverband Abimaq
(Associação Brasileira da In-
dústria de Maquinas e Equi-
pamentos) mit einem Anstieg
des Branchenumsatzes von
mindestens 10%, womit no-
minal zumindest das Ergeb-
nis von 1998 erreicht wäre.
Nach Angaben des Abimaq-
Präsidenten Luiz Carlos Del-
ben Leite setzte die Erholung
der Branche bereits im Okto-
ber 1999 ein. Die positiven
Signale konnten sich bis zum
Jahresende deutlich verstär-
ken. Als Hauptursachen
nannte Delben Leite die sin-
kenden Zinsen und den seit
Anfang 1999 geltenden güns-
tigen Wechselkurs. Den in-
ländischen Verbrauch gibt
Abimaq für 1999 mit 21,6
Mrd. Real an, 11,7% geringer
als im Vorjahr. Schon 1998
war ein Rückgang von 6,8%
zu verkraften. „Brasilien in-
vestierte nur etwa 2,4% sei-
nes Bruttoinlandproduktes
in Maschinen. Damit wird
unsere Industrie weiter an in-
ternationaler Wettbewerbs-
fähigkeit verlieren“, kritisiert
der Abimaq-Präsident die
Zurückhaltung. „Deutsch-
land beispielsweise inve-
stiert jährlich 7 bis 8% seines
BIP in Kapitalgüter.“
Trotz der Absatzkrise in-
vestierten die Unternehmen
in die Modernisierung ihrer
Fertigung, verbessertes Mar-
keting und schlankere Ver-
waltungsstrukturen. Insge-
samt wandten Brasiliens Ma-
schinenbauer 1999 rund 1,5
Mrd. Real für investive
Zwecke auf. Fast 1 Mrd. Real
davon gaben sie für den Er-
werb neuer Maschinen und
Ausrüstungen aus. Wenn es
im Jahr 2000 um Branchen
mit guten Wachstumsaus-
sichten geht, nennen alle
Ökonomen die Telekommu-
nikation und Informations-
technik. Die Privatisierung
des Telekomsektors ist abge-
schlossen und die neuen pri-
vaten Eigner investieren kräf-
tig, um den Nachfrageüber-
hang in Gewinne für ihr Un-
ternehmen zu verwandeln.
Gemäß einer Prognose des
Verbandes der Elektro- und
Elektronikindustrie Abinee
wächst der Produktionswert
für Telekomausrüstungen
und Nachrichtentechnik
2000 um nominal 30%. Die
EDV-Branche profitiert wei-
terhin von dem noch nicht
abgebauten Nachfrageüber-
hang.
Der Kfz-Verband Anfavea
meldete für den Zeitraum Ja-
nuar bis November 1999 eine
Kontraktion der Produktion
von 17% im Vergleich zum
Vorjahr. Für das Gesamtjahr
soll die Erzeugung bei 1,4
Mio. Fahrzeugen liegen,
nachdem 1997 noch 2,1 Mio.
Kfz die Hallen verlassen hat-
ten. Für das Jahr 2000 ist
man verhalten optimistisch
und prognostiziert einen
Output von 1,5 Mio. Fahrzeu-
gen.
Die Elektrotechnik konnte
1999 ihren Umsatz im Ver-
gleich zu 1998 um gut 1 Mrd.
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 19
aktuell
Tabelle 1: Entwicklung der Standortqualität in Brasilien
(0 = sehr schlecht, 10 = sehr gut).
8Allgemeine Wirtschaftspolitik
7Staatliche Einflussnahme auf Unternehmens-
entscheidungen und bürokratische Hemmnisse
6Politisch-soziale Stabilität
Unternehmensübergreifende Faktoren
1995Standortfaktoren
8
8
7
2000
Investitionsanreize
Investitionsschutzabkommen, steuerliche
Vergünstigungen, staatliche Zuschüsse
5 7
Durchsetzbarkeit vertraglicher Vereinbarungen
(darunter Gewinntransfers)
9 9
Einhaltung von Schutzrechten bei Technologie-
und Know-how-Transfer
7 8
Kosten- und produktionsorientierte Faktoren
Produktionsbeschränkungen
(Produktionsverbote, Umweltauflagen)
7 5
Kapitalkosten in Brasilien 1 3
Möglichkeiten des Kapitalimports 5 5
Verfügbarkeit und Kosten von Grundstücken 6 9
Verfügbarkeit und Kosten der Arbeit 5 7
Verfügbarkeit und Kosten von Anlagegütern 4 8
Verfügbarkeit und Kosten von Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffen
4 8
Tarifäre und andere Handelshemmnisse beim
Güterimport
6 5
Qualität der Infrastruktur 5 8
Absatzorientierte Faktoren
Größe und Dynamik des Marktes 10 10
Wettbewerbssituation 7 5
Zuverlässigkeit und Qualität einheimischer Vertrags-
partner (etwa bei Zulieferern)
6 8
Handelshemmnisse beim Export 6 8
O DER M
O
E
SSERPROG
Tabelle 2: Kosten für die Gründung eines mittelständischen Betrie-
bes mit etwa 50 Beschäftigten (alle Werte in Dollar).
350 bis 400 pro qm1Baukosten
Objektkosten:
3000 bis 6000Durchführung der Gründung einer GmbH
durch einen Rechtsanwalt oder Consultant
(incl. aller Gebühren)
50 000Anbahnungskosten: 10 Reisen zu je 3 Tagen
(Business Class Flüge, Hotel, Taxifahrten, Es-
sen, Getränke)
BBeettrraagg11.. KKoosstteenn ddeerr BBeettrriieebbssggrrüünndduunngg
Kauf einer Fabrik 850 0002
Mieten (monatlich) 20 bis 25 je qm für
ein kleines Büro3
3 bis 20 je qm für
Gewerbefläche4
Makler- und sonstige Gebühren trägt Vermieter/
Verkäufer
fen. Nach der Abwertung der
brasilianischen Währung
Anfang 1999 liegen nach Ein-
schätzung von Landesken-
nern vor allem gute Chancen
in einem Markteinstieg, der
durch ein längerfristiges En-
gagement gekennzeichnet
ist: Eröffnung einer Nieder-
lassung, Bau einer Betriebs-
stätte oder Kauf eines brasi-
lianischen Unternehmens.
Vor allem exportorientierte
Branchen rechnen mit üppi-
gen Umsatzzuwächsen.
Die multikulturelle Gesell-
schaft Brasiliens, die durch
zahlreiche Einwanderungs-
phasen aus den verschieden-
sten Ländern zustande kam,
ist weltweit einzigartig. Trotz
der Vielfältigkeit der brasilia-
nischen Kultur ist das Land
nach wie vor europäisch ge-
prägt und hat gleichzeitig ei-
ne eigene Identität ent-
wickelt. Die Deutschen sie-
delten sich besonders in den
südlichen Bundesstaaten
Rio Grande do Sul, Paraná
und Santa Catarina an. In
diesen Regionen leben heute
noch viele deutschsprechen-
de Einwohner. Die Deut-
schen genießen bei den Bra-
silianern einen sehr
guten Ruf. Im Bereich des
Wirtschaftslebens gilt „Made
in Germany“ seit langem als
Synonym für Qualität und
Zuverlässigkeit.
Lohnkostenunverändert günstig
Die Lohnkosten sind in
Brasilien nach wie vor gün-
stig. Das Mindestgehalt liegt
in Brasilien seit dem 1. Mai
1999 bei 136 Real (zuvor 130
Real). Besorgt zeigen sich ei-
nige Unternehmen wegen ei-
ner möglicherweise sehr um-
fangreichen Erhöhung des
„salário mínimo“ zum 1. Mai
2000. Gewerkschaften for-
dern eine Anhebung auf um-
gerechnet 100 Dollar (rund
175 Real), wahrscheinlicher
ist ein Satz von ungefähr 150
Real. Die Auswirkungen auf
die Unternehmen sind ge-
ring, da kaum ein Facharbei-
ter das Mindestgehalt ver-
dient. Nach Angaben der Sta-
tistikbehörde IBGE hat sich
Real auf 23,6 Mrd. Real er-
höhen. Getragen wurde diese
Entwicklung vor allem vom
Segment der Komponenten
(1999: nominal plus 30%), da
alle inländischen Hersteller
von elektrischen und elektro-
nischen Geräten seit Jahres-
anfang 1999 versuchen, im-
portierte Teile durch inländi-
sche Waren zu ersetzen. Im
Jahr 2000 erwarten alle Seg-
mente einen Umsatzzu-
wachs, der bei den Kompo-
nenten mit 12% am höchsten
ausfallen wird.
Innerhalb von vier Jahren
hat sich der Bestand an aus-
ländischen Direktinvestitio-
nen in Brasilien mehr als
verdoppelt und erreichte En-
de September 1999 113,2
Mrd. Dollar. Deutsche Unter-
nehmen haben dabei be-
trächtlich an Boden verloren:
Die brasilianische Zentral-
bank sieht Deutschland nur
noch als sechstgrößten In-
vestor. Die USA, seit Jahren
unangefochtener Haupt-
investor, waren auch zum
Stichtag 30. September 1999
für fast ein Viertel der Zu-
flüsse nach Brasilien verant-
wortlich. Deutschland, das
1995 noch auf Platz zwei lag,
rutschte auf Rang sechs ab.
Aufsteiger der Liste ist ohne
Zweifel Spanien, das vom 21.
Rang auf den zweiten empor-
schoss.
Seit Jahresbeginn bahnt
sich in Brasilien ein kon-
junktureller Aufschwung sei-
nen Weg. Die Prognosen für
das Jahr 2000 verheißen bei
praktisch allen makroökono-
mischen Variablen deutliche
Verbesserungen: ein Wirt-
schaftswachstum von 3 bis
4%, die Inflation bei 6,5 bis
8%, weiteres Sinken der Real-
zinsen – und auch der lang
ersehnte Anstieg der Exporte
um voraussichtlich 13%.
Der nach der Krise zum
Jahreswechsel 1998/99 er-
folgte Anpassungsprozess
hat in Brasilien ein günstiges
Investitionsklima geschaf-
20 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
SERIE
WWeellttwweeiitt iinnvveessttiieerreenn
Das IndustrieMagazin
Tabelle 2: Kosten für die Gründung eines mittelständischen Betrie-
bes mit etwa 50 Beschäftigten (alle Werte in Dollar) – Fortsetzung.
22.. llaauuffeennddee KKoosstteenn BBeettrraagg
Infrastrukturkosten:5
Energie 4500
Wasser 550 p.M.
Entsorgung 300 p.M.
Telekommunikation 5000 p.M.
Logistik, Wartung 2000 p.M.
Arbeitskosten:
Kosten für 1 Expatriate als Geschäftsführer 300 000
bis 350 000 p.a.
Kosten für lokale Personalakquisitation…
für einen Arbeiter 1 Monatsgehalt
für einen Angestellten 3 Monatsgehälter
für einen Manager
Löhne, Gehälter…
für einen Arbeiter 400 bis 1500 p.M.
für einen Angestellten 800 bis 3000 p.M.
für einen Manager 4000 bis 15 000 p.M.
gesetzliche Lohnnebenkosten…
für einen Arbeiter 80%
für einen Angestellten 70%
für einen Manager 50 bis 60%
Zulagen und Benefits…
rd. 100 p.M.
für einen Angestellten (zusätzlich priv.
Kranken- u. Lebensversicherung)
500 bis 1000 p.M.
über 1000 p.M.
laufende Gebühren, Versicherungen6
PR-Kosten und Werbeausgaben fürMarkteintritt:
6
Anzeige 1/4 Seite in einem Fachblatt 1500 bis 6000
Mailingkampagne 800 bis 5000
Steuern und Abgaben
Neben den hier aufgeführten Steuern und
Abgaben können weitere anfallen, die
aber von der Art des Geschäftsbetriebs
abhängen: zum Beispiel Einfuhrzoll
(Imposto de Importaçâo), Steuer auf
Finanztransaktionen im Kredit-, Versiche-
rungs- und Kapitalanlagegeschäft (IOF),
Gemeindesteuer auf Dienstleistungen
(ISS, 5%)
Körperschaftssteuer
(IRPJ): 15%; Sozialab-
gaben auf Nettoge-
winn (CSLL): 12%
Dividenden: 0%;
Sozialabgaben auf
Umsatz (PIS) 0,65%
und (Cofins) 3%; Um-
satzsteuern (IPI) ca.
15% und (ICMS) rund
17 bis 18%; Steuer
auf Kontobewegun-
gen (IPMF) 0,3%,
Grund-/Immobilien-
steuer (IPTU) rund 1
bis 2% vom Wert p.a.
Gesamtsumme Gründung
(beim Kauf einer Fabrik)
rund 950 000
Gesamtsumme laufende Kosten p.a. rund 2,5 Mio.7
1 pro qm bebauter Fläche der Fabrik, ohne Grundstückskosten und Zusatzanlagen wie Park-flächen; 2 reales Fallbeispiel: relativ neue Fabrikanlage mit 11 400 qm Grundstück, 2800 qmbebauter Fläche, davon 2000 qm Produktionsfläche in Sorocaba; 3 Monatsmiete im Ge-schäftsviertel im Südwesten von Sao Paulo-Stadt; 4 Monatsmiete für gewerbliche oder in-dustrielle Räumlichkeiten, je nach Lage bzw. Entfernung von den Metropolen; 5 reales Fall-beispiel: Maschinenbaufirma mit rund 100 Beschäftigten in Sao Paulo; 6 sehr große Band-breite möglich
für einen Arbeiter
(Fahrtkosten, Mittagessen)
für einen Manager
(zusätzlich Firmenwagen)
25% vom Jahres-
gehalt
O DER M
O
E
SSERPROG
Investieren in Indien war dasThema von Teil 8 (MM 19); Teil10 (MM 23) zeigt, dass ein En-gagement im NachbarlandFrankreich diffiziler ist als vie-le glauben.
ben allein oder in Zusam-
menarbeit mit Privatunter-
nehmen aus dem In- und
Ausland, den anderen Ge-
bietskörperschaften (Ge-
meinden und Regionalstaa-
ten), internationalen Organi-
sationen und Nichtregie-
rungsorganisationen durch-
geführt werden (Detailinfor-
mationen sind auf der Inter-
net-Homepage (www.abra-
sil.gov.br) einzusehen.
Bisher waren die bevölke-
rungsreichsten Metropolen
erste Wahl bei der Standort-
suche. Zahlreiche Großinve-
storen haben bei der Stan-
dortsuche in letzter Zeit wie-
derum ganz andere Wege be-
schritten. Kleine Städte, in-
ternational weitgehend un-
bekannt, konnten durch Ge-
währung von einem Bündel
aus kommunalen und regio-
nalstaatlichen Investitions-
anreizen zahlreiche multina-
tionale Konzerne für sich ge-
winnen. In aller Regel liegen
diese „Investment-Oasen“ an
wichtigen Verkehrsachsen,
in der Nähe von Häfen und re-
lativ nah an den potentiellen
Absatzmärkten.
Brasiliens Nordenstark im Kommen
Die Vorteile einer solchen
Entscheidung sind offen-
sichtlich: niedrige Markter-
schließungskosten durch ho-
he staatliche Förderungen,
Nutzung des Lohngefälles
(ein Industriearbeiter in
Nordostbrasilien verdient
nur etwa ein Viertel dessen,
was sein Kollege in São Pau-
lo nach Hause bringt), besse-
re Lebensqualität durch ge-
ringere Luftverschmutzung,
verminderte Gefährdung des
persönlichen Lebens und we-
niger Verkehrsstaus. Ist eine
lohnintensive Fertigung ge-
plant, sollten unbedingt die
Möglichkeiten in den Staaten
Bahia, Pernambuco und
Ceará einer Prüfung unterzo-
gen werden.
Die Körperschaftsteuer
(Imposto de Renda da Pessoa
Jurídica – IRPJ) ist eine Bun-
dessteuer und wird auf die
Einkünfte aller rechtsfähi-
gen Unternehmen erhoben.
Zu diesen Unternehmen
gehören alle juristischen Per-
sonen, die in Brasilien tätig
sind, sowie Zweigstellen, Ver-
tretungen und Repräsentan-
zen nicht ansässiger Unter-
nehmen. Seit dem 1. Januar
1996 müssen brasilianische
Unternehmen ihre weltwei-
ten Einkünfte versteuern.
Grundsätzlich ist die Körper-
schaftsteuer vierteljährlich
fällig. Der reguläre Körper-
schaftsteuersatz beträgt line-
ar 15%. Ansässige Unterneh-
men unterliegen einer Zu-
satzsteuer von 10% auf die
steuerbaren Gewinne, die
den Jahresbetrag von
240 000 Real übersteigen.
Unternehmen, die Körper-
schaftsteuer zahlen, müssen
eine Sozialabgabe (Contri-
buição Social sobre o Lucro
Liquido – CSLL) entrichten,
um das Sozialversicherungs-
system zu finanzieren. Die
Abgabe ist mit einem Satz von
12% auf die Gewinne festge-
legt.
Die wichtigsten indirekten
Steuern sind die Verbrauch-
steuer für Industrieprodukte
IPI sowie die Umsatzsteuer
ICMS. Während erstgenann-
te eine der Haupteinnahme-
quellen des Bundes ist, stellt
die ICMS die wichtigste Steu-
er der Regionalstaaten dar.
Jeder Bundesstaat erhebt ei-
ne Mehrwertsteuer auf die
Lieferung von Waren, auf
Transport- und Kommunika-
tionsdienstleistungen zwi-
schen verschiedenen Bun-
desstaaten oder Gemeinden
sowie auf Importe von Waren
und Dienstleistungen. Die
Mehrwertsteuer wird in allen
Produktions- und Vertriebs-
stufen erhoben. Jeder Bun-
desstaat kann seine Mehr-
wertsteuersätze innerhalb
der gesetzlich fixierten Gren-
zen festlegen, die von 0% (für
Exporte) bis 25% (für impor-
tierte Luxusgüter) reichen.
Die bevölkerungsreich-
sten Metropolen sind São
Paulo (fast 20 Mio. Einwoh-
ner, genannt Paulistanos),
Rio de Janeiro (12 Mio. Ein-
wohner, Cariocas) und Belo
Horizonte (4 Mio. Einwoh-
ner). Es verwundert nicht,
dass in der Mehrzahl der Fäl-
le die Wahl auf São Paulo fällt:
Die Stadt ist das wirtschaftli-
che Zentrum, der Motor, des
Landes. 30 der 50 größten
Unternehmen Brasiliens
sind hier ansässig, 50% des
industriellen Bruttoinlands-
produktes werden hier er-
wirtschaftet. Im Gegensatz zu
Rio de Janeiro mit seinen
ausgedehnten Stränden und
Strandjoggern ist São Paulo
die Stadt der Wolkenkratzer
und Yuppies. Je nach Bran-
che können auch andere
Städte als Standort in Frage
kommen.
Das im August 1999 vorge-
stellte Infrastruktursonder-
programm „Avança Brasil“
bündelt im Wesentlichen alle
staatlichen Investitionsab-
sichten. Die geplanten Auf-
wendungen beziffert der Vier-
jahresplan (2000 bis 2003)
auf insgesamt 1,113 Bill. Re-
al. Sie verteilen sich auf 365
Programme, die von der bra-
silianischen Bundesregie-
rung und ihren Staatsbetrie-
1998 das durchschnittliche
Realgehalt in den urbanen
Zentren Brasiliens um 0,4%
vermindert. Konjunkturbe-
dingt ist dieses dann 1999 im
Jahresverlauf (Januar bis
September) um 6% zurückge-
gangen. Das durchschnittli-
che Bruttogehalt gab das IB-
GE für September mit 680 Re-
al (umgerechnet 680 DM) an.
Es wird voraussichtlich im
Jahr 2000 leicht steigen. In
der verarbeitenden Industrie
war das Gehalt mit 721 Real
am höchsten. Handel und
Dienstleistungen bewegten
sich um den Mittelwert.
Investment-Oasenlocken mit Anreizen
Ausländer benötigen für ei-
ne berufliche Tätigkeit in
Brasilien sowohl eine Aufent-
halts- als auch eine Arbeits-
genehmigung. Die Aufent-
haltsgenehmigung wird ent-
weder in Form eines Dauer-
visums (visto permanente)
oder eines befristeten Vi-
sums (visto temporário) er-
teilt, die in Deutschland beim
brasilianischen Konsulat
des Wohnsitzes beantragt
werden müssen. Sofern die
Investition mindestens
200 000 Dollar beträgt, be-
steht die Möglichkeit, unmit-
telbar ein Dauervisum für ei-
nen ausländischen Gesell-
schafter oder Geschäftsfüh-
rer zu beantragen. Das Ver-
fahren ist nach Auskunft der
Rechtsabteilung der
Deutsch-Brasilianischen In-
dustrie- und Handelkammer
São Paulo zwar nicht ganz
unbürokratisch, wird in Bra-
silien jedoch üblicherweise
von spezialisierten Bera-
tungsbüros, den „despachan-
tes“ betreut. Diese verfügen
über einschlägige Erfahrun-
gen und Kontakte zu den zu-
ständigen Behörden. Die Ko-
sten für einen derartigen
„Despachanten“ betragen
zwischen 2500 und 5000
Dollar, die sich in aller Regel
jedoch auszahlen.
22 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
WWeellttwweeiitt iinnvveessttiieerreenn
SERIEDas IndustrieMagazin
Weitere Detailinformatio-nen über Investitionsmög-lichkeiten sowie die wich-tigsten Branchen in Brasili-en enthält die bfai-Veröf-fentlichung „Brasilien – Un-ternehmensniederlassungund Büroeröffnung“. DiePublikation (82 S.) kannunter der Bestell-Nr. 7203zum Preis von 40 DM (zzgl.Porto- und Versandkosten)bei der Bundesstelle fürAußenhandelsinformation(bfai), Postfach 10 05 22,50445 Köln, Tel. (02 21) 20 57-3 16, Fax (02 21) 20 57-2 62, -2 12, -2 75, E-Mail: [email protected], bezogenwerden.
PRAXISTIPP
O DER M
O
E
SSERPROG
Wer irische Folk-
lore à la River-
dance mag,
konnte sich auf
der Hannover-Messe 2000
daran erfreuen. Ein großer
Staplerhersteller präsentier-
te seinen Besuchern eine
Show in diesem Stil, um sie
so an den Stand zu locken.
Auch andere Unternehmen
hatten in diesem Jahr wie-
der einiges aufgeboten, um
auf sich aufmerksam zu ma-
chen. Dabei hätten sie auch
ohne solche Shows schon ei-
niges zu bieten gehabt, denn
bei der Entwicklung von
Gabelstaplern hat sich viel
getan.
Gabelstaplerder Zukunft
So ist zum Beispiel der
„Gabelstapler der Zukunft“
von Hamburg nach Hanno-
ver gekommen. Vor zwei
Jahren hatte die Still GmbH
die Projektstudie RXX auf
der Messe vorgestellt, jetzt
ist daraus ein richtiges
Fahrzeug geworden. Einstei-
gen darf nur, wer über eine
Chipkarte, ein Spracherken-
nungssystem oder andere
bio-identifizierende Verfah-
ren wie Fingerabdruck oder
Iriskontrolle dazu autori-
siert ist. Wer mit dem Stap-
ler fahren darf, hat einen
komfortablen Arbeitsplatz:
Die Kabinentür wird zum
Einstieg elektrisch geöffnet.
Zum Aussteigen genügt es,
die linke Armlehne hochzu-
klappen. Dann öffnet eine
Automatik die Tür wie bei ei-
nem Omnibus und die Fest-
stellbremse wird zur Sicher-
heit selbsttätig ausgelöst.
Auch die ebenfalls in
Hamburg ansässige Jung-
heinrich AG präsentierte ei-
nen Gabelstapler, der zeigte,
ist angestrebt, sondern es
steht die Vernetzung durch
intelligente Steuerungen mit
dem Gabelstapler im Zen-
trum der Forschung und
Entwicklung.“
Eine wichtige Frage bei
der Auswahl eines Gabel-
staplers ist, wie umwelt-
freundlich er ist. Elek-
trostapler sind besonders
umweltfreundlich und kön-
nen deshalb problemlos
auch in Hallen fahren. Ver-
brennungsmotorisch ange-
triebene Stapler werden
dagegen eher im Freien ver-
wendet. Sie sind besonders
leistungsfähig. Die Grenzen
verwischen sich jedoch im-
mer mehr, denn die Herstel-
ler versuchen beiden An-
triebsarten auch jeweils
Einsatzbereiche der ande-
ren Art zu erschließen.
Filtergenerationwurde verbessert
Obwohl Elektrostapler
mit Asynchronantrieb wirt-
schaftlicher arbeiten und
die ökologische Steuerre-
form den Einsatz von Treib-
gas kostengünstiger macht,
möchten viele Staplerbetrei-
ber auch dann nicht auf den
Dieselmotor verzichten,
wenn die Geräte in ganz
oder teilweise geschlossenen
Bereichen eingesetzt wer-
den. Für diese Fälle fordert
die TRGS (Technische Regel
für Gefahrstoffe) 554 die
Verwendung von Dieselpar-
tikelfiltern. Die Clark Mate-
rial Handling GmbH, Mül-
heim, beispielsweise hat
darauf reagiert und bietet
ein Dieselpartikelfilter an,
das die Nachteile bisher ver-
wendeter Rußfilter vermei-
det. Sie benötigten Fremd-
energie zur Regeneration
und die Stapler konnten
während der Regenerations-
zeit nicht arbeiten. Das
neue, mikroprozessorgesteu-
erte System nutzt eine Kom-
bination von additiv- und
brennergestützter Regenera-
tion. Die nur zwei Minuten
dauernde Filterregeneration
erfolgt automatisch durch
Zünden des Brenners unab-
hängig vom Betriebszustand
des Staplers.
Umweltfreundlich arbei-
ten auch die Stapler der
Brauerei Puntigam in Graz,
Standort der Grazer Brau-
Union. Seit Sommer 1999
steht dort eine Erdgastank-
stelle, die von der Linde Gas
GmbH & Co. KG, Wien, ent-
wickelt wurde. Innerhalb
von knapp drei Wochen
schaffte es der Gabelstapler-
lieferant, die rund 30 Fahr-
zeuge von Flüssiggas- auf
Erdgasbetrieb umzurüsten.
Inzwischen hat sich das
Tanken mit Erdgas bewährt:
Die Erdgasstapler dürfen
auch in Hallen betrieben
werden, das Erdgas ist güns-
tiger und die Betankungs-
zeit erheblich kürzer.
Als umweltfreundliche
Geräte haben sich Elek-
trostapler seit langem be-
währt. Bei ihnen hat es in
den letzten Jahren eine
wichtige Änderung gegeben.
Immer mehr Hersteller und
Kunden setzen nicht mehr
auf die Gleichstromtechnik,
sondern auf die Drehstrom-
technik. Als nach eigenen
was man künftig an derarti-
gen Fahrzeugen finden
könnte. Ebenfalls zu bewun-
dern war die voll funktions-
fähige Konzeptstudie ein
paar Schritte weiter bei der
Tochtergesellschaft Stein-
bock Boss GmbH, Moos-
burg. Zu finden sind die In-
novationen in dem modular
aufgebauten Fahrzeug so-
wohl im Bereich der Ergono-
mie wie auch in Fragen der
Antriebstechnik, der Fahr-
zeugsteuerung und des Ein-
satzes alternativer Energie-
konzepte. Auch die Einbin-
dung in die Logistikkette ist
ein Thema der Entwick-
lungsstudie. Damit der Fah-
rer in jeder Situation opti-
male Sicht hat, ist beispiels-
weise der Fahrerplatz dreh-
bar. Dr. Erich Kirschneck,
Vorstand Technik der Jun-
heinrich AG, erläutert:
„Wir greifen technologische
Trends und Problemfelder
auf und verwandeln sie in
Innovationen zum Nutzen
unserer Kunden.“ Er er-
gänzt: „Wir führen zur Ver-
stärkung dieses Prozesses
einen konstruktiven Dialog.
Zur Erleichterung dieses
Dialogs präsentieren wir
konkrete Konzeptstudien
zum Anfassen und Auspro-
bieren.“
Dr, Hans-Peter Schmohl,
Vorsitzender des Fachver-
bandes Fördertechnik im
Verband Deutscher Maschi-
nen- und Anlagenbau e.V.
(VDMA) und Mitglied des
Vorstandes der Linde AG,
Wiesbaden: „Bei den Flurför-
derzeugen steht der Mensch
in einer unmittelbaren, mo-
bilen Schnittstelle zur Tech-
nik; das prägt die Entwick-
lungsrichtlinien. Nicht der
Ersatz der menschlichen In-
telligenz durch die Maschine
HINTERGRUND
Weiterentwickelt
ROLF TILLERT
Dr. Erich Kirschneck, Vor-
stand Technik der Junghein-
rich AG, Hamburg: „Wir grei-
fen technologische Trends
und Problemfelder auf und
verwandeln sie in Innovatio-
nen.“
Bild
: Jun
ghei
nric
h
24 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
Deutsche Hersteller von Gabelstaplern sind mit Innovationen weltweit erfolgreich
Angaben einer der Vorreiter
in puncto Drehstromtechnik
für Flurförderzeuge setzt
Steinbock Boss inzwischen
in allen Geräten auf entspre-
chende Antriebe – egal, ob
zum Fahren, Heben, Senken
oder Lenken. Die Vorzüge
dieser zukunftweisenden
Technik liegen auf der Hand:
Drehstromstapler stehen
vor allem für gesteigerte Um-
schlagleistungen, ein ökono-
mischeres Energiemanage-
ment, erheblich reduzierte
Service- und Wartungs-
kosten sowie für höchsten
Fahrkomfort.
Drehstromstaplerimmer erfolgreicher
Drehstromstapler erzielen
Geschwindigkeiten und Be-
schleunigungswerte, die
deutlich die herkömmlicher
Elektrostapler übertreffen
und annähernd mit denen
verbrennungsmotorisch
angetriebener Gabelstapler
übereinstimmen. Ferner
lässt sich das Fahrverhalten
der meisten Geräte parame-
trieren und somit den be-
triebsspezifischen Abläufen
anpassen. Drehstromantrie-
be haben im unteren Dreh-
zahlbereich ein sehr hohes
Drehmoment und bieten im
kompletten Drehzahlbereich
beachtliche Drehmoment-
reserven. Dieser Vorteil
kommt sowohl beim Be-
schleunigen als auch beim
regenerativen Bremsen zum
Tragen. Das Flurförderzeug
hängt damit praktisch „am
Gas“: Die Fahrgeschwindig-
keit wird genau und feinfüh-
lig über das Fahrpedal gere-
gelt. Die mechanische Brem-
se ist damit letztlich über-
flüssig. Außerdem lassen
sich durch das „hydrostati-
sche Fahrverhalten“ auch
Rampen sicher anfahren.
Einen ganz anderen Weg
geht Still. Die neuen Stapler
einer Modellreihe mit den
Tragfähigkeiten 2,0, 2,5 und
3,0 Tonnen verbinden bei
Still die Drehstromtechnik
mit den Vorteilen eines Ver-
brennungsmotorantriebes.
Die Kombination von Asyn-
chronmotor und Diesel er-
möglicht höhere Umschlag-
leistungen durch höhere
Beschleunigung und Ge-
schwindigkeit, größere
Reichweite und höhere Zug-
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 25
Das IndustrieMagazin
Dr. Hans-Peter
Schmohl, Vorsitzender
des Fachverbandes För-
dertechnik und Linde-Vor-
stand: „Die deutsche Förder-
technik hat gute Chancen,
von der weltweit steigen-
den Nachfrage zu
profitieren.“
HINTERGRUND
Bild
: MM
-Arc
hiv
kräfte und Steigfähigkeit.
Der Verbrennungsmotor ist
mit einem außen belüfteten
Generator verbunden.
Die Entwicklung der Pro-
duktionszahlen verläuft für
die einzelnen Produktarten
momentan sehr unter-
schiedlich. In der auf Daten
des Statistischen Bundes-
amtes basierenden amtli-
chen Produktionsstatistik
des Fachverbandes Förder-
technik im VDMA stellen die
„Elektrokraftkarren mit He-
bevorrichtung zum Heben
auf ein Meter oder mehr“ die
Produktgruppe mit dem
höchsten Produktionswert
innerhalb der Flurförderzeu-
ge. Er betrug in den ersten
drei Quartalen 1999 rund
940 Millionen Mark, was ei-
ner Steigerung um deutliche
14,5 Prozent gegenüber dem
vergleichbaren Vorjahres-
zeitraum entspricht. Gefolgt
wird diese Gruppe von den
„anderen selbstfahrenden
Karren mit Hebevorrichtung
zum Heben auf ein Meter
oder mehr“. Sie kamen auf
gut 690 Millionen Mark,
mussten damit aber ein
Minus von 0,5 Prozent hin-
nehmen.
Dr. Hans-Peter Schmohl
sieht nicht nur für die Ga-
belstapler und Flurförder-
zeuge, sondern für die ge-
samte Fördertechnik künftig
weiterhin gute Marktchan-
cen. Er erklärt: „Die Diffe-
renzierung im Lieferservice
wird nicht nur zum Kosten-,
sondern auch zum entschei-
denden Wettbewerbsfaktor.
Diese rasante Entwicklung
vermittelt der Fördertechnik
in ihrer gesamten historisch
gewachsenen Ausprägung
zusätzliche Impulse, unab-
hängig von der momentanen
Konjunkturlage. Die Signale
sind also auch aus diesem
Grund auf Wachstum ge-
stellt, und wir können mit
Zuversicht und Selbstver-
trauen in die Zukunft
blicken.“ Er betont: „Da die
deutsche Fördertechnik auf
allen Produktgebieten die
technische Entwicklung in-
ternational stark prägt, hat
sie auch gute Chancen,
von der weltweit steigenden
Nachfrage zu profitieren.“
Standardstaplerreichen oft aus
Die Globalisierung wird
auch vom Linde-Konzern
gespürt. Das Unternehmen
konnte seine Weltmarktfüh-
rerschaft bei Flurförderzeu-
gen weiter ausbauen. Der
Umsatz erhöhte sich im Ar-
beitsgebiet Fördertechnik
um 9,2 Prozent auf 2,6 Milli-
arden Euro. „Die weltweit
positiven Konjunktursigna-
le“, so heißt es dazu im Kon-
zern, „lassen auch für dieses
Jahr einen weiteren Auf-
wärtstrend für die Linde-
Fördertechnik erwarten.“
Um konkurrenzfähig zu
bleiben, hat die Clark Mate-
rial Handling GmbH, Mül-
heim, ihr Programm um eine
Baureihe von Standardstap-
lern erweitert. Dr. Frithjof
Timm, Präsident von Clark
Material Handling Europe
und Geschäftsführer der
Clark Material Handling
GmbH, Mülheim/Ruhr, er-
läutert: „Auf die Clark-High-
Tech-Offensive folgt jetzt die
Programmoffensive.“ Nicht
für alle Einsätze sind High-
Tech-Maschinen erforder-
lich. Timm schätzt: „Etwa
25 Prozent aller Einsätze in
Europa können mit Stan-
dardstaplern wirtschaftlich
abgedeckt werden.“ MM
26 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
Das IndustrieMagazin
HINTERGRUND
Dr. Frithjof Timm, Präsident
von Clark Material Handling
Europe: „Etwa 25 Prozent
aller Einsätze in Europa
können mit Standardstaplern
wirtschaftlich abgedeckt
werden.“
Bild
: Cla
rk
Wie soll das Auto der Zu-
kunft angetrieben werden,
um eine möglichst gute
Schadstoff- und Ökobilanz
zu erreichen? Ingenieure
und Physiker des DLR-
Instituts für Technische
Thermodynamik in Stutt-
gart werteten eine Vielzahl
von Alternativen aus. Das
Ergebnis hängt davon ab, ob
nur die Effizienz des Fahr-
zeugsantriebs selbst oder
auch die Herstellungskette
der Kraftstoffe und die Sum-
me der großräumigen und
lokalen Emissionen berück-
sichtigt werden, sagen die
Experten. So gesehen habe
das viel zitierte Brennstoff-
zellen-Auto zwar ein großes
Potential, kann dieses aber
erst ausspielen, wenn auf
den Einsatz fossiler Energi-
en verzichtet wird und bei-
spielsweise elektrolytisch er-
zeugter Wasserstoff als
Kraftstoff fungiert.
Unterm Strich wird die
absolute Emissionshöhe der
Schadstoffe sehr viel stärker
durch die Art der Energie-
quelle beeinflusst als durch
das Antriebssystem. So be-
sitzen etwa nur Methanol
aus Erdgas oder Benzin be-
tankte Brennstoffzellen-
Fahrzeuge keine geringeren
Klimagas-Emissionen als
Fahrzeuge mit modernen
Verbrennungsmotoren. Und
auch die Nutzung von Bio-
masse schlage kaum positiv
zu Buche: Der Treibhaus-
gas-Ausstoß von Biodiesel
oder Ethanol sei kaum ge-
ringer als der von Benzin-
oder Dieselfahrzeugen.
Insgesamt untersuchten
die Experten elf verschiede-
ne Autotypen – von Benzin-
und Diesel-Motoren heuti-
gen Standards über entspre-
chende Modelle, die 2005
voraussichtlich auf dem
Markt sind, bis zu diversen
Brennstoffzellen- und Hy-
bridantrieben, also Kombi-
nationen verschiedener An-
triebsarten. Verglichen wur-
den Fahrzeuge mit 1180 kg
Gesamtmasse und einer
Leistung von 60 kW. Was
den Antriebswirkungsgrad,
Kraftstoffverbrauch und
Primärenergieverbrauch
betrifft, so lag das heute üb-
liche Benzin-Auto an letzter,
der Hybridantrieb mit einer
Kombination von Elektro-
motor und Brennstoffzelle
insgesamt an erster Stelle.
„Die Ergebnisse zeigen
den Zusammenhang
zwischen den günstigen
Ausgangsbedingungen die-
ses alternativen Antriebs-
systems, nämlich gute Wir-
kungsgrade und lokale
Emissionsfreiheit, und den
Nachteilen, die bei der Be-
reitstellung der entspre-
chenden Kraftstoffe in Kauf
genommen werden müssen,
solange diese aus fossilen
Primärenergien stammen“,
schreiben die Forscher. Die
große Effizienz der Wasser-
stoff-Luft-Reaktion in der
Brennstoffzelle dürfe nicht
durch zusätzliche Umwand-
lungsschritte wie Synthese
oder Reformierung bei der
Bereitstellung des Kraft-
stoffs zunichte gemacht wer-
den. Zudem rutsche die öko-
logische Messlatte durch die
Weiterentwicklung normaler
Verbrennungsmotoren stetig
höher.
Mit dem Rückbau der Wie-
deraufarbeitungsanlage
Karlsruhe managt deren Be-
treibergesellschaft seit eini-
gen Jahren ein Projekt mit
Pilotfunktion. Von 1971 an
in Betrieb, erfolgte 1991 der
Stilllegungsbeschluss mit
dem Auftrag, das Gelände in
eine „grüne Wiese“ umzu-
wandeln. Seither wurden die
nicht oder nur wenig ver-
strahlten Anlagenteile be-
reits abgebaut. Mit der fern-
gesteuerten Demontage der
fünf radioaktiv hoch konta-
minierten Wiederaufarbei-
tungszellen traten die Arbei-
ten ab März 2000 in ihre
heiße Phase. Die Vorberei-
tungen dafür haben weltwei-
ten Modellcharakter.
Die Zelleneinrichtungen
werden von einer Maschine
mit verschiedenen, wechsel-
baren Werkzeugen zerlegt,
die mit Hilfe von Videotech-
nik aus einem rund 200 m
entfernt gelegenen Leitstand
ferngesteuert werden. Dazu
hat die Plettac electronic se-
curity GmbH, Fürth, im De-
montagebereich rund 60
Farbkameras vom Typ FAC
838 installiert, von denen
der überwiegende Teil mit
Schwenk-/Neigeköpfen und
Zoomobjektiven ausgerüstet
ist (Bilder 1 und 2).
Die Übertragung der Vi-
deoaufnahmen zur Leitstelle
erfolgt via Telefonkabel. Dort
ermöglicht eine Video-Zen-
trale mit 64 Ein- und 48
Ausgängen die Aufschaltung
aller benötigten Bilder. Dem
Personal stehen für seine
Arbeit im Leitstand gut 45
Monitore mit 100-Hz-Tech-
nik zur Verfügung, mit de-
ren Hilfe sich räumliche Bil-
der aus den Zellen und so-
mit die erforderlichen Steue-
rungsbefehle ableiten las-
sen.
Die Videokameras werden
durch ein speziell angefertig-
tes Gehäuse geschützt, das
die Betreibergesellschaft der
Wiederaufarbeitungsanlage
Karlsruhe entwickelt hat. In
einer sogenannten kalten
Erprobungsphase bereiteten
sich die Mitarbeiter im Leit-
stand seit Mitte Dezember
1999 auf ihre monitorge-
stützte Tätigkeit vor, damit
auch die weitere Demontage
der Anlage so problemlos
wie bisher verläuft.
Weitere Informationen:
Plettac electronic security
GmbH, Würzburger Str. 150,
D-90766 Fürth, Tel. (09 11)
7 58 84-0, Fax (09 11) 7 58
84-1 00, Internet: www.plett-
ac-electronics.de, E-Mail: in-
28 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
INNOVATION
Das IndustrieMagazin
Videotechnik ermöglicht ferngesteuerte Demontage
Bild 2: Der Rückbau der Wie-
deraufarbeitungsanlage er-
folgt aus dem rund 200 m
entfernt gelegenen Leitstand
mit Hilfe der Videoüberwa-
chung.
Bild 1: In der hochkontami-
nierten Wiederaufarbeitungs-
zelle sind an den Demontage-
maschinen rund 60 Farbkame-
ras angebracht.
Bild
er P
lett
ac e
lect
roni
c se
curit
y
Brennstoffzelle und E-Motor:Antriebe auf dem Prüfstand
Viele Unternehmen sind
aufgrund extremer sai-
sonaler Schwankungen
ihres Absatzes gezwungen, auf Lager zu
produzieren. Wer von diesen Unterneh-
men kennt nicht das Problem, dass trotz
vollem Lager nicht geliefert werden
kann, weil gerade die vom Kunden ge-
wünschten Produkte nicht auf Lager
sind. Die Ursache für dieses mit hohen
Kosten und sinkender Kundenzufrie-
denheit einhergehende Problem liegt
häufig in einer kurzzyklischen Trend-
komponente, die alle Absatzplanungen
des Vertriebs und der davon abhängi-
gen Disposition des Lagers ad absur-
dum führt. Diese Trendkomponente
spiegelt sich in Schwankungen der
Nachfrage hinsichtlich bestimmter
Merkmale wie Farbe, Form, Qualität
oder Geschmack wider und wirkt sich
direkt auf die Struktur des Auftrags-
eingangs aus.
Kurzzyklische Trends werden immer wichtiger
Hersteller aus den Bereichen Le-
bensmittel, Textil oder Designmöbel se-
hen sich schon seit langem dieser Her-
vanz und Aussagen zu Trends können
oft nur in qualitativer Form gemacht
werden, die sich einer computerge-
stützten Verarbeitung entziehen. Des-
halb eignen sich auch die im Rahmen
des Supply Chain Managements einge-
setzten Prognosewerkzeuge trotz erheb-
licher Verbesserung nur bedingt zur Be-
wältigung der Herausforderungen einer
zyklischen Trendkomponente. Supply
Chain Management umfasst die pro-
zessorientierte Gestaltung, Lenkung
und Entwicklung aller Aktivitäten von
der Beschaffung der Rohmaterialien
bis zum Verkauf an den Endverbrau-
cher.
Ziel der Unternehmen muss es sein,
die Qualität der Absatzplanung und der
darauf aufbauenden Lagerdisposition
so zu verbessern, dass die auf Lager pro-
ausforderung gegenübergestellt, weil
sie von modischen Entwicklungen ab-
hängig sind. Durch kürzere Produktle-
benszyklen, geändertes Verbraucher-
verhalten und sich weiter verschärfen-
den Zeitwettbewerb sind immer mehr
Branchen von kurzzyklischen Moden
und Trends abhängig. Die aus der Zeit-
reihenanalyse bekannten Verfahren
der Berechnung von Trends auf der Ba-
sis von Daten der Vergangenheit schei-
tern an diesen Herausforderungen. Mit
den gängigen, inzwischen immer öfter
computergestützten Prognosewerkzeu-
gen lassen sich kurzzyklische Trends
nicht prognostizieren, weil sie stark von
schwankenden subjektiven Einstellun-
gen der Kunden abhängen. Für die Pro-
gnose dieser Einstellungen haben die
Zahlen der Vergangenheit keine Rele-
30 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
Das IndustrieMagazin
MATERIALFLUSS
Prognose von Trendkomponenten erleichtert LagerdispositionStarke saisonale Schwankungen
des Absatzes zwingen viele
Unternehmen, auf Lager zu pro-
duzieren. Dennoch fehlen häufig
die von den Kunden gewünsch-
ten Produkte, weil eine kurz-
zyklische Trendkomponente die
Absatzplanungen zunichte
macht. Man benötigt also eine
qualitativ hochwertigere Absatz-
prognose. Diese kann mit den
Arbeitsschritten Finden, Filtern,
Formatieren und Fokussieren
erreicht werden.
FRIEDEMANN BAISCH UND
HANS-GEORG SCHNAUFFER
Dipl.-Kfm. Friedemann Baisch ist Senior Consul-
tant bei der Protema Unternehmensberatung
GmbH in Stuttgart. Dipl.-Kfm. Hans-Georg
Schnauffer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -auto-
matisierung in Magdeburg. Weitere Informatio-
nen: Friedemann Baisch, 70597 Stuttgart, Tel.
(07 11) 9 00 15 79, Fax (07 11) 9 00 15 90, E-Mail:
Auch ein
gut gefülltes
Lager enthält
aufgrund von
schlechter
Disposition
nicht immer
die verlang-
ten Produkte.
Bild
: Sei
ffer
t
duzierten Produkte mit einer sehr viel
höheren Wahrscheinlichkeit nachge-
fragt werden. Dazu ist es erforderlich,
den Informationsstand bei der Ent-
scheidung über Mengen, Qualitäten
und Termine um zukunftsorientierte
Informationen hinsichtlich der erwar-
teten Trends zu verbessern. Außerdem
muss der Planungsprozess zwischen
Vertrieb, Produktion und Logistik opti-
miert werden, indem klare Verantwort-
lichkeiten geschafft, der Informations-
fluss zwischen den Beteiligten wesent-
lich verbessert sowie Spielregeln für die
Kommunikation eingeführt und deren
Einhaltung überwacht werden.
Optimaler Auslastungsgrad kann erreicht werden
Gelingt es, die richtigen Produkte auf
Lager zu legen, so lässt sich folgender
Nutzen erzielen: © Die Produktion kann mit einem op-
timalen Auslastungsgrad gefahren wer-
den, weil in saisonbedingten Spitzen-
zeiten ein Teil der Aufträge wie geplant
durch den Lagerbestand abgedeckt
wird.© Die Lager sind nicht mehr überfüllt,
was die logistischen Prozesse dort effi-
zient erhält. Niedrigere Bestände sen-
ken das gebundene Kapital und damit
die Lagerkosten.© Weniger Abschreibungen für Laden-
hüter verbessern das Betriebsergebnis.© Die Zufriedenheit der Kunden wird
durch eine hohe Lieferbereitschaft auf-
recht erhalten.© Eine intern verursachte Unter-
schreitung des geplanten Jahresum-
satzes wird vermieden.
Dreh- und Angelpunkt für diesen
Nutzen ist die Qualität der Absatzpro-
gnosen hinsichtlich der kurzzyklischen
Trendkomponente. Die Absatzprogno-
se und der darauf aufbauende Absatz-
plan determinieren die Lagerbestands-
und Produktionsplanung. Deshalb be-
darf es sowohl einer Verbesserung des
Informationsstandes bei der Absatzpla-
nung als auch einer Verbesserung des
Prozesses der operativen Planung von
Absatzmengen und Lagerbeständen.
Der Informationsstand für die Erstel-
lung der Absatzprognose wird durch
vier Arbeitsschritte verbessert: Finden,
Filtern, Formatieren und Fokussieren
(kurz: FiFi FoFo).
Den Ausgangspunkt für das Finden
von Trends bildet die Bestimmung des
trendabhängigen Merkmals durch alle
an der Disposition beteiligten Mitarbei-
ter. Typische Merkmale, denen kurzzy-
klische Trends unterliegen, sind Far-
ben, Formen, Geschmäcker oder sons-
tige Qualitäten. Handelt es sich zum
Beispiel um einen Textilhersteller, so
sind die Farben und die Qualitäten der
zu fertigenden Textilien von den Trends
für die kommende Saison abhängig.
Diese Trends hängen von verschiede-
nen Einflussfaktoren ab, die in einem
Brainstorming von den beteiligten Mit-
arbeitern aufgelistet werden. Je nach
kundenorientierter Produktgruppe –
zum Beispiel Bekleidungshandel, Kfz-
Hersteller oder Raumausstatter – kön-
nen unterschiedliche Einflussfaktoren
auf die Bestimmung von Farbtrends
oder Informationsquellen bestimmt
werden. Das Spektrum reicht von Pro-
gnosen spezialisierter Institutionen
(Color Marketing Group (USA), Euro-
Shoe-Net (Europa), Testrut (Deutsch-
land), Institut für Textil- und Verfah-
renstechnik (Deutschland), Trendaus-
sagen in Fachzeitschriften oder im In-
ternet, einschlägigen Bildern in Ver-
sandkatalogen oder Möbelprospekten,
Aussagen von selbst ernannten Trend-
experten oder den das Unternehmen
beliefernden Farbherstellern bis hin zu
systematischen Beobachtungen auf
großen Modenschauen oder Fachmes-
sen wie der Expofil. Dort wird über
Trends gesprochen und es werden
gleichzeitig durch den Dialog unter
Fachleuten Trends entwickelt.
Beim Filtern ist auf Folgendes zu ach-
ten: Liegt die Anzahl an gefundenen Ein-
flussfaktoren über 20 bis 25, so muss
sie reduziert werden. Nur so ist der Auf-
bau eines überschaubaren Modells
möglich, das eine vertiefende Analyse
der Wirkungszusammenhänge von
Trends und dem durch die Kundenprä-
ferenzen bestimmten Produktpro-
gramm zulässt. Diese Reduktion erfolgt
durch die Beseitigung von redundanten
Einflüssen, durch die Gruppierung
ähnlicher Einflussfaktoren und durch
eine Bewertung der Relevanz aller Ein-
flussfaktoren. Mit Hilfe des einfachen
Punktklebeverfahrens lässt sich eine
Relevanzbeurteilung durchführen. Ei-
ne Bewertung anhand eines Kriterien-
katalogs schafft jedoch mehr Transpa-
renz. Kriterien sind zum Beispiel die
Prognosesicherheit in der Vergangen-
heit, die Bedeutung für ausgewählte
Produktgruppen, die Verfügbarkeit der
damit in Zusammenhang stehenden In-
formationen und der Grad des logi-
schen Zusammenhangs zwischen Ein-
flussfaktor und Trendmerkmal. Auf die
Begründung der individuellen Beurtei-
lungen sollte nicht verzichtet werden,
denn nur dann ist eine erste Einigung
– im Sinne eines Konsens – auf die be-
grenzte Zahl von Einflussfaktoren zu
erzielen.
Wirkungsweisen genau bestimmen
Beim Formatieren gilt: Für die 20 bis
25 Einflussfaktoren ist es wichtig, ihre
Wirkungsweisen untereinander und
auf die Auftragsstruktur genauer zu be-
stimmen. Die Frage ist, wer beeinflusst
wen und wie stark? Auf diese Weise
lässt sich ermitteln, welcher Einfluss-
faktor aus Sicht der beteiligten Mitar-
beiter besonders kritisch für die Aus-
prägung der Merkmale und damit die
Auftragsstruktur ist. Außerdem kann
die Größe des zeitlichen Vorlaufs be-
stimmt werden.
Als Ergebnis erhält man die Abbil-
dung eines Modells, das die Wirkung
von Trends auf die Auftragsstruktur ab-
bildet. Bild 1 zeigt das verkürzte Beispiel
für Einflussfaktoren eines Textilher-
stellers. Die Bestimmung der Farben
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 31
MATERIALFLUSS
Institute
Trend-Gurus
andereHersteller
Werbung,Kataloge
Moden-schauen
Zeit-geist
Leit-produkte
Käufer-Bewusstsein
Farb-lieferant
Annahmendes End-
Herstellers
Auftrags-struktur
Ereignisse,zum Beispiel
Olympia
Bild 1: Einflussfaktoren von Trends.
seiner auf Lager vorzuhaltenden Stoffe
hängt in diesem Modell sehr stark von
den Aussagen der Trendexperten und
bestimmter Institute ab. Dies lässt sich
aus der hohen Anzahl an den Einfluss-
faktor verlassenden Pfeilen ableiten.
Es folgt das Fokussieren: Die kriti-
schen Einflussfaktoren werden nun
mit Indikatoren verknüpft, die die Ent-
wicklung des Einflussfaktors beschrei-
ben und zu jedem Planungszyklus neu
betrachtet werden. Im Problem der farb-
lichen Bestimmung der geplanten Auf-
tragsstruktur sind die Indikatoren qua-
litativer Natur. Es sind vor allem die
Aussagen ausgewählter Trendexperten
prozentualer Verteilungen, die durch
die Trendexperten und Institutionen
vorgegeben werden. Sie wird auf die
Trendkomponente der Gesamtmenge
angewendet. Liegen diese prozentualen
Verteilungen nicht vor, so muss eine
Verdrängungsanalyse anhand der his-
torischen Daten des Unternehmens
vorgenommen werden. Diese zeigt auf,
welche Sprünge der Veränderung zwi-
schen Farben in der Vergangenheit auf-
traten. Hinzu kommen die Erfahrungen
der Mitarbeiter, die sich schon mit der
Planung der Auftragsstruktur ausei-
nandersetzen mussten. Diesmal jedoch
werden deren Annahmen und Ent-
scheidungen dokumentiert. Liegen kei-
ne Vergangenheitsdaten vor, so wird ei-
ne Abschätzung der beteiligten Mitar-
beiter mit Bezugnahmen auf die quali-
tativen Indikatoren vorgenommen und
dokumentiert.
Fehleinschätzungen sind im Nachhinein erkennbar
Anhand der Dokumentation ist es
möglich Fehleinschätzungen im Nach-
hinein zu erkennen und in der nächsten
Planungsrunde von den Erkenntnissen
zu profitieren. Der zeitliche Verlauf der
Nachfrage nach einer bestimmten Far-
be erfolgt unter Zuhilfenahme von Dif-
fusionsfunktionen, die die Verbreitung
von Trends durch einen s-förmigen Ver-
lauf beschreiben. Als Ergebnis dieses
vierten Schrittes erhält man dann die
Zeitreihen für die zu produzierenden
Mengen an Textilien mit bestimmten
Farben (Bild 2).
und Institutionen (zum Beispiel Color
Marketing Group), die gesammelt, ge-
speichert und zueinander in Beziehung
gesetzt werden.
Kontinuierlich gilt es, die Qualität der
Prognosen zu überprüfen und gegebe-
nenfalls die Gewichtung einzelner
Statements anzupassen. Eine auf der
Basis von Microsoft Access aufgebaute
Trenddatenbank reicht für die Speiche-
rung qualitativer und quantitativer
Statements und deren Verknüpfung zu
Indikatoren aus.
Die Übertragung der qualitativen
Aussagen in ein quantitatives Mengen-
gerüst funktioniert im Idealfall anhand
32 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
Das IndustrieMagazin
MATERIALFLUSS
90000
80000
70000
60000
50000
40000
30000
20000
10000
0
Janu
ar
Feb
ruar
Mär
z
Apr
il
Mai
Juni
Juli
Aug
ust
Sep
tem
ber
Okt
ober
Nov
embe
r
Dez
embe
r
Stü
ckza
hl
Monat
Blau nimmt inder Gunst der
Käufer ab
Trend zu Rot alsVorhangstoff und beider Oberbekleidung
Bild 2:
Einflüsse der
Trendkompo-
nente.
Anregungen zu einem verbesserten
Prozessdesign ergeben sich direkt aus
den Arbeitsschritten 3 und 4. Hier zeigt
sich, wer in den Prozess eingebunden
werden muss, wer die Verantwortung
für die Überwachung welches Einfluss-
faktors übernehmen kann und wie häu-
fig sich die Beteiligten treffen sollten,
um die Indikatoren zu aktualisieren
und Konsequenzen von Veränderungen
des Absatzplanes für das Produktions-
programm und die Zusammensetzung
des Lagers zu besprechen. Außerdem
müssen transparente Spielregeln für
das Informationsverhalten im Prozess
festgelegt werden. Manipulationen bei
der Informationsweitergabe müssen
aufgedeckt und unterbunden werden,
weil sonst alle Maßnahmen zur Opti-
mierung der Planung zum Scheitern
verurteilt sind. Dazu ist es erforderlich
die Ziele der beteiligten Funktionen zu
untersuchen und auf Kompatibilität
hin zu prüfen. Wird der Vertrieb nur an
seinem Umsatz gemessen, so ist es
nachvollziehbar, dass er einen hohen
Lagerbestand fordert, um keine Aufträ-
ge aufgrund mangelnder Verfügbarkeit
zu verlieren.
Ist es gleichzeitig Aufgabe der Logi-
stik, Lagerkosten zu reduzieren, so ist
der Konflikt vorprogrammiert, weil die
Logistik versuchen wird, die Bestände
zu senken. Um diesem Konflikt auszu-
weichen, sind entweder strukturelle Än-
derungen notwendig, die zu einer Zu-
sammenfassung von Vertrieb und
Logistik führen oder aber die Zielsyste-
me sind um Nebenbedingungen zu er-
gänzen und so aufeinander abzustim-
men. Ergebnisse dieses Vorgehens sind
zumindest eine Zuständigkeitsmatrix,
die Verantwortlichkeiten festlegt, und
ein Planungskalender, der die Aktivitä-
ten und ihre zeitliche Abfolge regelt.
Alle Betroffenen müssen einbezogen werden
Das Vorgehen im Projekt folgt einem
„learning by doing“. Dazu ist es erfor-
derlich, dass von vornherein alle von
dem Problem Betroffenen in das Projekt
eingebunden werden: Absatzplanung,
Key Account Manager, Produktmana-
ger, Controller und Disponenten
gehören an einen gemeinsamen Tisch.
Außerdem ist der Verantwortliche mit
Ergebnisverantwortung für den gesam-
ten Prozess einzubinden: je nach Struk-
tur des Unternehmens der Leiter eines
Geschäftsbereiches oder ein Mitglied
der Geschäftsführung. Eine Delegation
der Entscheidung und der Verantwor-
tung in einen der zum Prozess gehören-
den Funktionsbereiche ist nicht mög-
lich, weil das Ergebnis genauso von den
anderen beteiligten Funktionsberei-
chen abhängt.
Ausgangspunkt des Projekts bildet
die Analyse des heutigen Prozesses und
die Bestimmung der heute in die Pla-
nung einfließenden Informationen.
Schon hier zeigen sich schnell Defizite,
wenn alle Beteiligten an einem Tisch
sitzen und sich mit dem Problem aus-
einandersetzen. In einem erschrecken-
den aber wohl nicht untypischen Fall
kam zutage, dass die Produktionspla-
nung seit Jahren die Absatzprognosen
des Vertriebs nach unten korrigierte.
Weil der Vertrieb irgendwann dahinter
kam, die Verfügbarkeit aus seiner Sicht
aber schlecht war, erhöhte er daraufhin
die Absatzprognosen künstlich. Dass
bei einem solchen Verhalten die Pla-
nung nicht verbessert werden kann,
leuchtet ein.
Verschiedene Sichtweisen werden abgeglichen
Die Konzeption des zukünftigen Pro-
zesses nimmt parallel zur gemeinsa-
men Abarbeitung der vier Arbeits-
schritte FiFi FoFo Gestalt an. Bei der Be-
stimmung der Einflussfaktoren werden
verschiedene Sichtweisen abgeglichen,
was bei allen Parteien einen Wissens-
zuwachs generiert. Das Gleiche gilt für
die Priorisierung der Trends im Rah-
men des Filterns. Hier werden Prioritä-
ten unterschiedlich vergeben, was dis-
kutiert werden muss, damit eine Eini-
gung erzielt werden kann. Das im Rah-
men der Formatierung entwickelte Mo-
dell zeichnet Wege des Informations-
flusses vor und zeigt, welches Ausmaß
der Einfluss verschiedener Einfluss-
faktoren haben muss. Die Fokussie-
rung auf bestimmte Indikatoren zeigt,
welche Persönlichkeiten und Informati-
onsquellen in den Prozess integriert
werden müssen, wenn Expertenmei-
nungen qualitativer Natur gefragt sind.
Außerdem bestimmt die Verfügbarkeit
der als Indikator zum Einsatz kom-
menden Indikatoren die Taktzeiten der
Informationsverarbeitung im Pla-
nungsprozess.
In der Testphase wird die Prognose er-
stellt, indem die Indikatoren aktiviert
und die entsprechende Auftragsstruk-
tur geplant werden. Bestimmte Farb-
trends lassen sich zumeist jährlich auf
bestimmten Messen ableiten. Später er-
folgt eine laufende Überprüfung der
Qualität der Prognose durch den Ver-
gleich von Ist-Zahlen und Prognose. Ver-
antwortlich für Abweichungen können
sowohl schlechte Informationsquellen
als auch zufällige Ereignisse oder
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 33
MATERIALFLUSS
kurzzyklischen Trendkomponente vor.
Eine Planung auf der Basis von Pro-
gnosen ist möglich, wenn folgende Maß-
nahmen realisiert werden: systemati-
sche Auswertung bekannter, aber häu-
fig ungenügend beachteter qualitativer
Informationsquellen mithilfe einer
Trenddatenbank, Berücksichtigung
und gezielte Auswertung der sich stän-
dig vermehrenden qualitativen Infor-
mationsquellen im Internet und bei In-
formationsdienstleistern, Verbesse-
rung des Prozessdesigns durch klare
Arbeitsschritte (FiFi FoFo), Verantwort-
lichkeiten (Zuständigkeitsmatrix) und
Regelungen (Planungskalender), die
einen Lernprozess zur ständigen
Verbesserung der Absatzprognosen
einleiten. MM
Schwächen im Kommunikationspro-
zess sein.
In der Phase der Feinkonzeption wer-
den die Auswahl der Informationsquel-
len optimiert und Schwächen im Kom-
munikationsprozess behoben. Im wei-
teren Verlauf der Anwendung dieses
Prognoseverfahrens ist dieser Schritt
im Sinne einer Aktualisierung des Kon-
zepts regelmäßig zu wiederholen.
Durch den damit verbundenen Lern-
vorgang werden die Zuverlässigkeit und
Genauigkeit der Prognose kontinuier-
lich verbessert werden. Entsprechend
wächst auch der Nutzen. Dargestellt ist
das Vorgehen mit dem kontinuierlichen
Verbesserungszyklus in Bild 3.
Es liegt also kein Grund zur Resigna-
tion hinsichtlich der Planbarkeit der
34 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
Das IndustrieMagazin
MATERIALFLUSS
Test
Bet
rieb
Ende
FindenTrend-ExpertenTrend-InstituteMesseberichte
FilternRelevanz-bewertung
Formatierenkritische Einflussfaktoren
FokussierenIndikatoren bestimmenund überprüfen
Analyse
Konzeption
Bild 3:
Vorgehen zur
Implementie-
rung der vier
Arbeitsschritte
Finden, Filtern,
Formatieren
und Fokussie-
ren.
Bild
er: V
erfa
sser
Zur wirtschaftlichen Steuerung kleiner
Staplerflotten, wie sie in mittelständi-
schen Unternehmen vorkommen, oder
auch nur eines Flurförderzeugs bietet
die Jungheinrich AG das Lagerverwal-
tungssystem Flexstore an. Die Konzep-
tion beruht auf Flexibilität durch
Jobsharing zwischen der Software auf
der einen und dem Fahrer oder Kom-
missionierer auf der anderen Seite. Das
unterscheidet das System von her-
kömmlichen Lagerverwaltungssyste-
men, die exakt definierte Abläufe vorge-
ben und deshalb – in Anbetracht der
vielen im Lager auftretenden Randbe-
dingungen – nach einer komplexen
Transportsteuerung verlangen. Das
neue System erübrigt eine projektbezo-
gene und daher aufwendig zu reali-
siernde Software.
Ihre Aufgaben übernimmt der Bedie-
ner, der auf geänderte Rahmenbedin-
gungen oder Sonderfälle reagiert, in-
dem er entsprechend in die Abwicklung
eingreift. Insgesamt wird ein komplet-
tes, einfach einzuführendes Hard- und
Softwarepaket angeboten, das auch die
Beratung, Schulung und Inbetriebnah-
me im Unternehmen umfasst.
Weitere Informationen:
Jungheinrich AG,
22047 Hamburg,
Tel. (0 40) 69 48-0,
Fax (0 40) 69 48-17 77 MM
Lagerverwaltungssystem steuertkleine Staplerflotten im Mittelstand
Mit dem Einzug in das
neue Verwaltungszen-
trum in Schwaig am
Münchener Flughafen im Februar 1999
gönnte man sich bei der ITG-GmbH In-
ternationale Spedition auch eine pas-
sende, moderne Lagerverwaltungssoft-
ware. Die Software Logos (Bild 1) um-
fasst verschiedene Pakete .
Vor 18 Jahren, zur Zeit der Firmen-
gründung, sah alles noch anders aus.
Wer lieferte wann welche Ware an, wer
war verantwortlich für den Zustand der
Teile, wer war zuständig für Kosten oder
Termintreue, wer kümmerte sich um
den Kunden, der oft im Ausland saß, wer
wickelte die jeweiligen Aufträge kauf-
männisch ab? Viel Papier begleitete da-
mals selbst die kleinsten Vorgänge, er-
schwerte häufig auch reibungslose lo-
gistische Abläufe. Und der Kunde stand
vor dem Problem, diverse Aufgaben ver-
teilen zu müssen. Transporte, Lage-
rung, Aufbereitung, Kommissionie-
rung, Feinverteilung – für jede Aufgabe
sah er sich einer Unzahl von Anbietern
gegenüber. Neben den Problemen, die
die Koordination der verschiedenen
Dienstleister zwangsläufig mit sich
brachte, war die Auftragsvergabe stets
auch mit dem Risiko der falschen Wahl
behaftet.
Aus Gründen der Transparenz und
einer zu verbessernden Wertschöpfung
machte die Spedition schon früh soge-
nannte Komplettangebote für die ge-
samte Dienstleistungskette. Damit lei-
tete das Unternehmen 1987 den Wan-
keit gelegt hat. Kunden wie Betty Bar-
clay, Loden Frey, Escada und Helly Han-
sen bedienen sich des Komplettange-
botes und haben so nur einen einzigen
Ansprechpartner.
Bei einem Textilkunden wird zum
Beispiel die Ware abgeholt, kommt in
Schwaig per Lkw an und wird ausgela-
den. Sie wird für die Prüfung gezählt, ob
die Liefermenge identisch mit der Be-
stellmenge ist. Eine Qualitätskontrolle
findet statt. Retourenbearbeitung
gehört dazu, das Tunnel-Finishing, also
das automatische Bügeln, das den opti-
schen Eindruck der Kleidung nach der
oftmals langen Reise verbessert. Dazu
sind mehrere Kammern mit Heißluft
und Dampf tunnelförmig hintereinan-
der geschaltet, Kleider werden glatt ge-
bügelt. Besonders hochwertige Ware
wird meist per Hand gebügelt.
Nach diesem Finishing kommt das
Etikettieren und Barcodelabel-Anbrin-
gen; gruppenweise oder einzeln wan-
dern die Kleider in Folien, dann werden
Lieferscheine ausgestellt. Gleichzeitig
erledigt der Logistikdienstleister die
Rechnungsstellung auf dem Briefpa-
pier des Kunden und übernimmt das
Mahnwesen bis hin zur dritten Stufe.
Das hat alles viel mit Software zu tun.
Sie ist die Basis, auf der die gesamte ope-
rative Logistik des Dienstleisters fußt.
Ohne perfekte Organisation könnten
die vielfältigen komplexen Vorgänge
überhaupt nicht bewältigt werden. Und
das funktioniert so: Der gesamte Kom-
missioniervorgang ist Gegenstand der
elektronischen Datenverarbeitung. Je-
der einzelne Schritt der Dienstleis-
tungskette wird im System erfasst, ent-
weder durch Datenfernübertragung,
durch Eingabe am System oder mit ei-
nem Barcode-Leser. Im Frachtbereich
reicht der ITG ein einfacheres System,
in der ausgefeilten Logistik sind her-
kömmliche Softwareanwendungen je-
doch überfordert. Das Unternehmen
musste sich, auch im Zuge der Zentra-
lisierung in der neuen Verwaltung mit
angeschlossenem Logistikzentrum in
Schwaig und weiterer neu entstande-
ner Leistungszentren, nach einer neu-
en Lösung umsehen und wurde bei dem
System Logos der Gigaton GmbH in
Viernheim fündig.
del zum umfassenden Logistikdienst-
leister ein. Heute verfügt es über weit-
reichende Erfahrungen und Kompe-
tenz hinsichtlich des sogenannten One-
Stop-Shopping. Die ITG-Kunden wur-
den damit vom Stress der Schritt-für-
Schritt-Beauftragungen entbunden
und haben für die gesamte Abwicklung
nur noch einen Ansprechpartner.
Heute ist das gang und gäbe: Das Un-
ternehmen nennt sich zwar immer
noch „Internationale Spedition“, aber
das klassische Speditionsgeschäft mit
einfachem Warenein- und -ausgang hat
man weitgehend hinter sich gelassen.
Heute bestimmt die Warenabwicklung,
nicht der Warenumschlag die Tätigkeit.
Die Etablierung der „ITG GmbH Logis-
tik + Distribution“, die 1992 gegründet
wurde, war deshalb ein logischer
Schritt. Kunden sind heute teils die Her-
steller selbst, teils namhafte Großver-
triebe. Am Ende der Dienstleistungs-
kette steht der Endabnehmer.
Alle Zwischenstationen sind einbezogen
Der Logistikdienstleister hat es mit
allen Zwischenstationen zu tun. Er holt
die Ware auf der ganzen Welt ab, per
Schiff, per Flugzeug oder auf dem Land-
weg. Exemplarisch ist der Textilbereich,
auf den das Unternehmen einen
Schwerpunkt seiner logistischen Tätig-
36 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
Das IndustrieMagazin
MATERIALFLUSS
Modulare Lagerverwaltungssoftwareunterstützt Logistikdienstleister Eine Lagerverwaltungssoftware
unterstützt einen Logistikdienst-
leister bei seiner Dienstleis-
tungskette als Komplettange-
bot. Das Programm ist modular
aufgebaut. Das Basismodul
sorgt für eine umfangreiche
Verwaltung und Organisation
des Lagers. Eine durchgängige
Sendungsverfolgung bis zum
Endempfänger ist möglich.
KLAUS NEUGEBAUER
Dr. Klaus Neugebauer ist Geschäftsführer der Die
Afö GmbH in Leonberg. Weitere Informationen:
Gigaton GmbH, 68519 Viernheim, Tel.
(0 62 04) 9 87-0, Fax (0 62 04) 7 93 25, E-Mail:
[email protected], Internet: www.gigaton.de.
Bild 1: Die Software, die auf diesem Rech-
ner installiert ist, ermöglicht umfangrei-
che Verwaltungsarbeiten.
Logos ist eine Lagerverwaltungssoft-
ware, bei der man mit dem Release V 2.1
C/S bei der ITG eine Client-Server-Lö-
sung realisierte, die mit etwa 400 ver-
schiedenen Programmmodulen allen
Anforderungen im Lager- und Logis-
tikbereich gerecht wird. In einer Soft-
ware, die offen ist gegenüber vor- und
nachgelagerten Systemen und eine
standardisierte, an Windows orientier-
te Oberfläche hat, sieht man die
Zukunft.
Das in Viernheim entwickelte Pro-
gramm ist modular aufgebaut und setzt
sich zusammen aus den Paketen Basis,
Spedition und Disposition, Manage-
mentreport und dem neu hinzugekom-
menen Baustein Datenfunk. Das Ba-
sismodul sorgt für eine umfängliche,
beleggestützte Verwaltung und Organi-
sation des Lagers.
Speditionsabfertigung direkt aus dem Lager heraus
Implementiert sind unter anderem
Funktionalitäten wie speditionelles
Stammdatenmanagement, Orts- und
Entfernungswerksverwaltung, spedi-
tionelle Dokumentenerstellung und
Borderierung. Die Speditionsabferti-
gung kann somit direkt aus dem Lager
erfolgen. Darüber hinaus ist über den
elektronischen Datenaustausch mit
EDI-Standards eine durchgängige Sen-
dungsverfolgung vom Lager bis zum
Endempfänger möglich.
Für einen papierreduzierten Lager-
betrieb sorgt ein neues Datenfunk-
system (Bild 2). Darüber können kom-
plexe Lagerstrukturen vollumfänglich
verwaltet werden. Sämtliche Funktio-
nalitäten von der Einlagerung über in-
terne Warenflussbewegungen bis hin
zur ein-, zwei- und mehrstufigen Kom-
missionierung und Übergabe an nach-
gelagerte Systeme sind komplett abge-
bildet. Die Standards der ECR mit den
Bausteinen ILN (internationale Loka-
tionsnummer), NVE (Nummer der Ver-
sandeinheit), EAN (internationale Arti-
kelnummer) und Standard-EAN 128
sind berücksichtigt.
Im neuen Schwaiger Logistiklager
sind rund 19 000 Palettenplätze vor-
handen, insgesamt, an allen Standor-
ten, sind es sogar weit über 80 000. Des-
halb nimmt die innerbetriebliche Wa-
renverfolgung, ebenso wie die Wegeop-
timierung bei der Kommissionierung,
einen hohen Stellenwert ein. Das be-
trifft insbesondere die Mitarbeiter, die
im Lager die einzeln bestellten Waren
stückweise zusammenstellen und vom
Barcodeleser gesagt bekommen, welche
Stationen im Lager sie hintereinander
anlaufen oder anfahren sollen. Damit
werden Umwege vermieden und Zeit ge-
spart.
Die Schnittstellenproblematik ist,
wie in vielen anderen Fällen, ein Haupt-
thema der Umstellung. Was nützt die
neue Software, wenn sie nur in den ei-
genen vier Wänden funktioniert?
Früher hatte man je einen Mitarbeiter,
der über die EDV seines eigenen Kun-
den genau Bescheid wusste. Dadurch
aber waren die Mitarbeiter meist gar
nicht, bestenfalls nur unter Schwierig-
keiten für einen anderen Kunden ein-
setzbar. Heute verfügt man, nach einer
konsequenten Schnittstellenbereini-
gung, über drei Standardschnittstellen.
Der Kunde kann entscheiden, welches
Interface zu seinem System am besten
passt, wie die Verbindung zum Logis-
tikdienstleister für ihn am einfachsten
einzurichten ist. Durch die Vernetzung
mit dem Kunden erfolgt der Datenaus-
tausch dann online.
Fehlinterpretationen kamen am Anfang vor
Rund 40 Mitarbeiter erhielten eine
Schulung von zwei bis vier Tagen. Nach
drei Wochen konnten alle ohne Proble-
me mit dem System umgehen, heute
nutzen es die Mitarbeiter optimal. Es
gab zwar auch Berührungsängste, die
anfangs hin und wieder zu Fehlinter-
pretationen geführt haben. Aber die Zu-
friedenheit, die sich mit dem qualitativ
besseren Arbeiten einstellte, war größer
als mögliche Vorbehalte der Beleg-
schaft, deren Altersdurchschnitt bei 29
Jahren liegt. Maßgeblich trägt zu der
neuen Qualität auch der Umstand bei,
dass die Anwendungen in die gängigen
Officeprogramme übersetzbar sind und
dort sofort weiterverarbeitet werden
können. Wichtig war auch, dass der ex-
terne Partner mit den Mitarbeitern
nicht Fachchinesisch geredet hat, son-
dern sie anwenderfreundlich und ver-
ständlich unterstützte. MM
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 37
MATERIALFLUSS
Bild 2: Beim Feinkommissionieren wer-
den Funkscanner verwendet.
Bild
er: V
erfa
sser
Es ist durchaus kein
Zufall, dass sich ein aus
der Feinwerktechnik
stammendes Unternehmen in Pforz-
heim mit der Schweißtechnik beschäf-
tigt. Schließlich ist es nahe liegend, dass
die Technologie der Ringgeflechther-
stellung in der Uhren- und Goldstadt
beheimatet ist. Die feinen aus zahllosen
gebogenen, miteinander verflochtenen
und geschweißten Ringen bestehenden
Geflechte wurden früher vorwiegend
für Geldbörsen und ähnliche Accessoi-
100 Schweißprogramme mit allen dazu-
gehörenden Parametern abgespeichert
werden können. Dank frei program-
mierbarer Schweißabläufe besteht die
Möglichkeit, nahezu alle schweißbaren
Materialien inklusive Aluminium zu
verarbeiten. Die eigene Software unter-
stützt das Schweiß-Know-how und
gewährleistet eine einfache Bedienung.
Für die nachfolgenden Arbeitsgänge,
das heißt bei der Weiterverarbeitung
der vorgestanzten Bänder, ist das
Widerstands-Schweißverfahren erfor-
derlich. Auch hierfür wurden sehr
ähnliche Anlagen mit der gleichen
Zielsetzung, nämlich kontinuierliche
Prozessabläufe ohne langwierige Band-
einfädelungen zu gewährleisten, ent-
wickelt. Diese Geräte sind ebenfalls
mobil verwendbar. Da die Einsatzorte in
der Regel innerhalb bestimmter Ferti-
gungslinien angesiedelt sind, reichen
die zur Zeit fünf gleichzeitig speicher-
baren Schweißprogramme aus.
Mit der Anlagen lassen sich diffizile
Bänder genau zusammenschweißen.
Das Besondere ist, dass komplizierte
Bänder, die an mehreren Punkten zu fü-
gen sind, gleichzeitig auf Teilung ver-
schweißt werden. Dank einer Glühopti-
on besteht auch die Möglichkeit koh-
lenstoffhaltige Stähle zu schweißen.
Weitere Raffinessen wie eine automati-
sche Aushebung, die das Lösen der
Stanzstreifen aus den Fixierstiften ver-
einfacht, erhöhen die Effizienz.
Längere Lebensdauer von Elektroden
Auf Basis dieser WIG- und Wider-
standsschweißanlagen entstehen auch
Sondermaschinen, beispielsweise zum
Verschweißen von Buntmetallen in ver-
schiedenen Dicken und Bandbreiten.
Dies stellt nicht nur an die Schweiß-
technik besondere Anforderungen, son-
dern auch an die Mechanik der Anlage.
Solchen Anforderungen entgegen
kommt die automatische Elektroden-
Höheneinstellung, die in allen Geräten
Standard ist. In der Entwicklungsabtei-
lung von harwi beschäftigt man sich
derzeit mit neuen Materialien für Elek-
troden. Es ist zu erwarten, dass bald
Elektroden mit erheblich längerer Le-
bensdauer zur Verfügung stehen. MM
res verwendet. Heute werden diese
hauptsächlich für Kettenhandschuhe,
also Schutzkleidung, benötigt.
Das Know-how im Feingerätebau,
sowie Erfahrungen in nahezu allen
Schweißverfahren hat die harwi GmbH,
Schweiß- und Automatisierungstech-
nik in die Entwicklung von automati-
schen Bandendenschweißanlagen für
Rohbänder eingebracht. Mit diesen
Maschinen werden die Enden abge-
arbeiteter Bänder mit den Anfängen
nachfolgender Bänder verschweißt, um
einen kontinuierlichen Materialdurch-
satz an Stanz- und Montageanlagen zu
gewährleisten.
Hohe Ausfallzeiten beim Bandwechsel reduzieren
Für die Verarbeitung von Rohbän-
dern in der Stanztechnik wurde eine
Wolfram-Inertgas-(WIG-)Schweißanla-
ge entwickelt. Ausschlaggebend dafür
waren in erster Linie die hohen Ausfall-
zeiten, die beim Bandwechsel auftreten.
Dauert das Anstanzen neuer Bänder in
den meist komplexen Werkzeugen oft 15
bis 30 Minuten und länger, ist mit die-
ser Anlage das abgearbeitete mit dem
neuen Band in etwa zwei Minuten ver-
bunden. Die Produktion läuft somit
ohne Stillstand weiter. In vielen Pro-
duktionsbereichen, insbesondere dort,
wo nachfolgende Arbeitsgänge ange-
koppelt sind oder beispielsweise Profile
mit Kunststoff umspritzt werden, ist
dies nicht nur ein erheblicher wirt-
schaftlicher Faktor, sondern prozess-
bedingt erforderlich. Hinzu kommt,
dass, wie Untersuchungen ergaben, 60
bis 80% der Werkzeugbrüche zu ver-
meiden sind, weil diese weitgehend
beim Anstanzen verursacht werden.
Der Return on Investment für diese
Anlagen ist demzufolge extrem kurz.
Eine Besonderheit der Maschinen,
die es in Größen bis zu einer maxima-
len Bandbreite von 260 mm gibt, ist die
Verpresseinrichtung. Mit ihr werden
Materialaufwürfe und Verdickungen,
die durch das Schweißen entstehen,
verpresst. Die kompakte Bauweise er-
möglicht den mobilen, wechselseitigen
Einsatz an verschiedenen Orten inner-
halb der Produktion. Dies wird auch
durch die Steuerung unterstützt, in der
38 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
Das IndustrieMagazin
SCHWEISSEN
WIG-Schweißen von Bandenden sorgt für durchgängigen MaterialflussUm Anstanz- und Einfädelzeiten zu
sparen, können auch Rohbänder
miteinander verschweißt werden.
Das gewährleistet einen kontinu-
ierlichen Materialdurchsatz. Für
Rohbänder in der Stanzzuführung
werden WIG- und für vorgestanz-
te Bänder in der Weiterverarbei-
tung Widerstandsschweißanlagen
verwendet. Die Geräte sind mobil
und können an verschiedenen
Orten der Produktion eingesetzt
werden.
HARALD WINTZER
UND JOHN GROSSPIETSCH
Harald Wintzer ist Geschäftsführer der harwi
GmbH Schweiß- und Automatisierungstechnik in
Pforzheim. John Großpietsch ist freier Fachjour-
nalist in Zell. Weitere Informationen: Harald Wint-
zer, 75179 Pforzheim, Tel. (0 72 31) 45 45-0, Fax (0
72 31) 45 45-45, E-Mail: [email protected], Internet:
www.harwi.de.
Mit der Wolfram-Inertgas-Schweißanlage
können Rohbänder bis zu einer Breite
von 260 mm gefügt werden.
Bild
: har
wi
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 39
FIRMENSCHRIFTEN
Hand-Wandwindenund ZubehörDer sechsseitige Folder
„Hand-Wandwinden“ infor-
miert kurz und bündig über
entsprechende Produkte.
Friedrich Köster GmbH & Co. KG,
25735 Heide,
Tel. (04 81) 7 97-0,
Fax (04 81) 7 97-1 77,
E-Mail: [email protected],
Internet: www.koester-heide.com
Vakuumpumpenund ZubehörÜbersichtlich in zwölf Pro-
duktgruppen gegliedert,
stellt der Katalog „Vakuum-
technologie für das neue Mil-
lennium“ beispiels-
weise mecha-
nische, ölge-
dichtete
und
Hebezeugeund KomponentenAuf über 700 Seiten infor-
miert das „Fördertechnik-
Handbuch“ über das um-
fangreiche Angebot rund um
den Materialfluss. In 16 über-
sichtlich strukturierten Ka-
piteln werden Seil- und Ket-
tenzüge, Krankomponenten,
Kranelektrik, Hänge- und
Laufkrane sowie Kleinkrane
und Schwenkkrane vorge-
stellt, ergänzt von Informatio-
nen über Anschlagmittel.
R.Stahl Fördertechnik GmbH,
74653 Künzelsau,
Tel. (0 79 40) 1 28-1 99,
Fax (0 79 40) 1 28-1 06,
E-Mail: [email protected],
Internet: www.stahl.de
Software für Apple,Linux und WindowsSoftware pur für die gängigen
Betriebssysteme wie Win-
dows, MacIntosh und Linux
bietet der Katalog „Software
zum Staunen“. Anwendungs-
bezogen untergliedert, wer-
den Programme fürs Inter-
net, Intranet, für E-Com-
merce, Multimedia, Web-
Publishing sowie für Büro
und Organisation angeboten.
Zusätzlich zur reinen
Produktinformation werden
die Funktionen und Anwen-
dungsbereiche von neu auf-
genommenen Programmen
ausführlich beschrieben.
Softline AG, 77652 Offenburg,
Tel. (07 81) 92 93-2 22,
Fax (07 81) 92 93-2 40,
E-Mail: [email protected],
Internet: www.softline.de
trocken laufende Vakuum-
pumpen, Turbomolekular-
pumpen und Diffusionspum-
pen vor.
BOC Edwards GmbH,
85551 Kirchheim,
Tel. (0 89) 99 19 18-0,
Fax (0 89) 99 19 18-99,
Internet: www.edwards.boc.com
Der Wasserverbrauch in
den unterschiedlichen
Prozessen der Zellulose-
und Papierindustrie ist bei konventio-
neller Prozessführung relativ hoch. Er
kann allerdings durch die Installation
einer Gegenstromeinrichtung und
durch effiziente Wasserabscheidung re-
duziert werden. Das aus dem Prozess
ausgeschiedene Abwasser ist konzen-
triert, aber wenn es unter Anwendung
der neuen Vakuum-Eindampfungs-
technik gereinigt wird, werden deut-
liche Einsparungen erzielt.
Mehrstufenverdampfungerzielt günstige Kosten
Bei der Verdampfung werden zwei
Methoden angewendet, und zwar
die mechanische Brüdenverdichtung
(MBV) und die Mehrstufen-Eindamp-
fung (ME). Die Betriebskosten der
Mehrstufen-Eindampfung sind güns-
tig, weil als Energie für den Eindampfer
niedrigwertige Wärme aus der Stoffpro-
duktion oder Stoffaufbereitung verwen-
det werden kann. Die kompletten Sys-
Wenn Kosten verglichen werden,
müssen alle relevanten Aspekte berück-
sichtigt werden. Dazu gehören die
Produktionsleistung, die Frischwasser-
kosten, der Verbrauch von Strom und
Wärmeenergie, die Rückgewinnungs-
rate von Faser und Füllstoffen sowie die
Abwasserreinigungskosten. Die Wirt-
schaftlichkeit der Abwasserreinigung
sollte auf der Basis von Kosten pro Kilo
reduzierter Schadstoffe, zum Beispiel
pro Kilogramm CSB (chemischer Sau-
erstoffbedarf), und nicht wie üblich als
Kosten pro behandelten Abwasser-
Kubikmeter berechnet werden.
Es muss darüber hinaus die Reini-
gungseffizienz der Anlage berücksich-
tigt werden, und zwar hinsichtlich der
Salze und aller sogenannter anioni-
scher Störstoffe. Die Eindampfung bei
niedriger Temperatur ist nachweislich
die wirtschaftlichste Methode bei der
Beseitigung von CSB, Salzen und allen
anionischen Störstoffen. Das rückge-
wonnene Destillat hat eine genauso
gute oder sogar bessere Qualität als
chemisch behandeltes Frischwasser.
Es kann selbst an den kritischsten
teme werden von der finnischen Had-
waco Ltd Oy und der österreichischen
Andritz AG vermarktet (Bilder 1 und 2).
In der Zellstoff- und Papierindustrie
gewinnen effiziente Wasserreinigungs-
methoden immer mehr an Bedeutung.
Dafür gibt es mehrere Gründe: erhöhte
Produktivität, bessere Zellstoff- und
Papierqualität bei gleichzeitiger Redu-
zierung von Umweltbelastungen durch
Abwässer.
Vakuumverdampfungstechnikverbessert den Prozess
Der Einsatz der neuen Vakuum-
Eindampfungstechnik bringt der Zell-
stoff-, Papier- und Kartonindustrie viele
Vorteile. Der Produktionsprozess wird
durch effiziente Waschstufen, Kreis-
laufschließung und Gegenstrom-Was-
serführung optimiert. Die Investitions-
kosten für die Prozessverbesserungen
einschließlich der internen Reinigung
des konzentrierten Abwasserflusses
sind geringer, und auch die Betriebs-
kosten sind niedriger als zum Beispiel
bei der traditionellen biologischen
Abwasserbehandlung.
40 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
Das IndustrieMagazin
UMWELTTECHNIK
Reduzierte Abwasserkosten durch effizientes Wassermanagementund neue EindampfungstechnikMit der Minimierung des Wasser-
verbrauchs und der Anwendung
einer neuen Eindampfungs-
technik bei der Reinigung von
konzentriertem Abwassers kön-
nen bedeutende Kostenein-
sparungen erzielt werden. Die
Kosten der Abwasserreinigung
sollten auf der Basis von Kos-
ten pro Kilo eliminierter Schad-
stoffe, zum Beispiel pro Kilo-
gramm chemischen Sauerstoff-
bedarfs, und nicht als Abwasser-
behandlungskosten pro Kubik-
meter berechnet werden.
HEINRICH MÜNSTER
UND PETER KOISTINEN
Dipl.-Ing. Heinrich Münster ist stellvertreten-
der Geschäftsführer der Andritz AG in Wien.
Dipl.-Ing. Peter Koistinen ist Marketing- und Ver-
kaufsleiter der Hadwaco Ltd. Oy in Helsinki.
Weitere Informationen: Heinrich Münster, A-1121
Wien, Tel. (00 43-1) 8 11 95-52 25, Fax (00 43-1)
8 11 95-52 29, E-Mail: [email protected].
StofferzeugungStoffaufbereitungGW, TMP, DIPAltpapier
DispergierungBleicheFlotation
Papier-maschine
Faserrück-gewinnung
FlotationFiltration
BestehendeAbwasserreinigung
SchlammbehandlungKonzentrat zur VerbrennungFrischwasser
Übe
rsch
uss-
wär
me
Vakuumeindampfung
VerdunstungDestillat /Frischwasser
oder oder
Pressen/Waschen
KonzentriertesAbwasser
Pressen/Waschen
Bild 1: Das Andritz-Hadwaco-Konzept: Gegenstromprinzip und effiziente
Wasserabscheidung zwischen den Prozessphasen sowie die Behandlung
des konzentrierten Abwassers unter Anwendung der neuen Vakuumein-
dampfungstechnik.
Punkten der Papiermaschine ange-
wendet werden. Der Frischwasser-
verbrauch sinkt also deutlich, wenn
Abwasser auf diese Art gereinigt und
recycelt wird.
Die von Hadwaco entwickelte Ein-
dampfungstechnik verwendet beson-
ders große und kostengünstige Wär-
meaustauscherflächen aus polymeren
Materialien, wodurch die Temperatur-
differenzen sehr niedrig gehalten wer-
den können. Dank der großen Flächen
kann bei der Mehrstufeneindampfung
die Abwärme mit relativ niedriger
Temperatur effizient genutzt werden,
zum anderen ist die MBV-Eindampfung
weniger energieaufwendig als her-
kömmliche Systeme.
Wärmeenergie nutzenbei niedriger Temperatur
Als Energie für Eindampfanlagen
nach dem mehrstufigen Prinzip dient
die bei der Stoffproduktion und bei der
Stoffaufbereitung erzeugte Wärme.
Falls keine Abwärme zur Verfügung
steht, werden Anlagen nach dem
mechanischen Brüdenverdichtungs-
prinzip unter Verwendung von elek-
trischer Energie eingesetzt.
Für integrierte Papierfabriken ist es
besonders attraktiv, die Überschuss-
wärme der Holzstofferzeugung, der
Stoffaufbereitung oder von der Papier-
maschine rückgewonnene Wärme für
die Vakuumeindampfung des Abwas-
sers einzusetzen, weil dies praktisch
keine zusätzlichen Energiekosten ver-
ursacht. Ein Großteil der Abwärme wird
dann bei einem etwa 25 bis 30 °C nied-
rigeren Temperaturniveau als auf-
gewärmtes Prozesswasser und heißes
Destillat zur Papiermaschine geleitet.
Hadwaco Ltd Oy ist ein finnischer
Spezialist in Wasserbehandlung. Die
Systeme des Unternehmens werden in
vielen verschiedenen Gebieten ange-
wendet, zum Beispiel für die Reinigung
von Sickerwasser auf Müllhalden und
von Spülwasser bei der Behandlung
von Metalloberflächen. Das Unterneh-
men gehört zur Hackman-Gruppe. Die
österreichische Andritz AG ist auf Zell-
stoff-, Papier- und Kartonmaschinen
spezialisiert.
Das Beispiel zeigt, dass in techni-
schen Prozessen noch Einsparpoten-
ziale vorhanden sind, die es zu nutzen
gilt. Gerade der Wasserverbrauch wird
in Zukunft eine wichtig Rolle spielen,
weil Wasser knapper und teurer werden
wird und die die Kosten für Abwasser-
behandlung und Abwasserableitung
stark steigen werden. MM
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 41
UMWELTTECHNIK
Vakuum-Eindampfung,mechanische Brüdenverdichtung (MBV)
Vakuum-Eindampfung Multi-Effekt (ME),Verwendung von Überschusswärme
aerobe Abwasserbehandlunginklusive Schlammbehandlung
Vakuum-Eindampfung,mechanische Brüdenverdichtung (MBV),(6000 mg/l CSB)
Vakuum-Eindampfung Multi-Effekt (ME),(6000 mg/l CSB)
aerobe Abwasserbehandlung(1500 mg/l CSB)
0,6EUR/m30,40,3
Kostena
0,2
0,14
0,18
0,10
0,6EUR/kg CSB0,3
Kostenb
0,24
0,36
0,32
0,57
0,06
0,1
0,20,10
0,14 bis 0,18 EURErsparnis/kg CSB
Bild 2: Durch Minimierung des Wasserverbrauchs und Anwendung der neu-
en Eindampfungstechnik bei der Reinigung des konzentrierten Abwassers
können bedeutende Kosteneinsparungen erzielt werden.
a Kosten pro Kubikmeter, b Kosten pro CSB
Bild
er: H
adw
aco
Heiß ging es her
Ende März auf der
zweitägigen Tagung
des Lehrstuhls für
Kunststofftechnik der Uni-
versität Erlangen-Nürnberg.
Sehr angeregt haben dort im
Hörsaal G die mehr als 200
Teilnehmer über die thermi-
sche Belastbarkeit von
Kunststoffen diskutiert, die
im Mittelpunkt der über 20
Referate stand [1]. Schon bei
der Eröffnung wies Prof.
Gottfried Ehrenstein, Inha-
ber des Lehrstuhls , auf die
unterschiedliche Belastung
bei Verarbeitung und Ge-
brauch hin: Bei der Verar-
beitung ist die thermische
Beanspruchung weit höher,
aber meist nur kurzfristig.
Dagegen liegt in der Anwen-
dung eine längerfristige Be-
lastung bei tieferen Tempe-
raturen vor.
Die Tagung wurde mit ei-
nem Referatsblock zur Beur-
teilung thermischer Kenn-
werte eingeleitet. Hierbei be-
richtete Prof. Erich Kramer,
Fachhochschule Aargau/
Schweiz, über Alterungs-
kennwerte und Dr. Samuel
Affolter, EMPA, St. Gallen,
über die thermische und
chemische Beständigkeit
von Kunststoffen. Dr. Nor-
bert Krollmann, BASF AG,
Ludwigshafen, beendete die-
sen Block mit dem Thema
Wärmeleitfähigkeit. Alle drei
Referenten machten deut-
lich, dass die thermische Be-
lastbarkeit von Kunststoffen
aufgrund der hohen Tempe-
raturabhängigkeit und un-
Alterung von Polycarbonat
unter Medieneinfluss setzte
sich zum Schluss Dipl.-Ing.
Robert Berlich, Institut für
Kunststofftechnik und
Kunststoffmaschinen, Es-
sen, auseinander.
Über das Alterungsver-
halten von Duroplasten refe-
rierte Dipl.-Ing. Heinz-Gun-
ter Reichwein, Bakelite AG,
Duisburg. Danach ging Dr.
Johannes Wolfrum, Wehr-
wissenschaftliches Institut,
Erding, speziell auf die Alte-
rung von Epoxidharzen ein
und Prof. Tim Osswald, Uni-
versity of Madison, USA be-
fasste sich mit der von Poly-
estern. Bei Duroplasten ist
die thermische Beständig-
keit so hoch, dass meist auf
Stabilisatoren verzichtet
werden kann.
Zugemischte Additive be-
stimmen dagegen wesent-
lich das Langzeitverhalten
von Thermoplasten. Sie
greifen auf unterschiedliche
Weisen in den thermisch-
oxidativen Abbau ein. Sehr
anschaulich erläuterte Dr.
Gugumus von Ciba die Aus-
wirkungen von Ozonkonzen-
tration und Jahreszeiten.
Der zweite Veranstal-
tungstag stand im Zeichen
praktischer Kunststoffan-
wendungen. Er begann mit
einem Vortrag über das che-
mische und physikalische
Altern polymerer Werkstoffe
von Prof. Helmut Münstedt,
Universität Erlangen-Nürn-
berg,. Dann berichtete Dr.
Roberto Todesco, Ciba Spe-
zialitätenchemie über Licht-
schutzmittel für Thermo-
plaste. Anschließend legten
Prof. Ernst Schmachtenberg,
Universität Essen, sowie
Prof. Volker Altstädt, Univer-
sität Hamburg-Harburg, dar,
wie sich bei Temperaturein-
fluss die mechanischen Ei-
genschaften verändern. So
wurde ein Modell vorgestellt,
mit dem sich das Verhalten
von Kunststoffen bei insta-
tionärer Temperaturbean-
spruchung beschreiben und
mechanische Spannungen
ermitteln lassen, die großen
Einfluss auf die Bauteille-
bensdauer haben können
und somit bei der Bauteil-
auslegung zu berücksichti-
gen sind.
Viele Vorschriftenüber Brandverhalten
Den letzten Block eröffne-
te Dipl.-Ing. Knut Laumen,
Ticona GmbH, Frankfurt am
Main, mit einem Vortrag
über das Ausdehnungsver-
halten von Thermoplasten.
Dipl.-Ing. Rolf Bald, Bosch
GmbH, Waiblingen, schilder-
te, wie die Auswahl von
Werkstoffen bei Kfz-Motor-
teilen auszusehen hat, die
hoher Temperatur- und Me-
dienbelastung ausgesetzt
sind. Den Schlusspunkt
setzte Dr. Michael Mitzlaff,
Axiva GmbH, Frankfurt am
Main. In seinem Referat zum
Thema „Brandverhalten von
Kunststoffen“ erläuterte er
anhand zahlreicher Anwen-
dungen die Problematik bei
der Kunststoffauswahl.
Trotz der vielen Referate
wurde am Ende noch ange-
regt diskutiert. Anstoß ga-
ben einerseits die verschie-
denen Vorschriften in Euro-
pa, die vielfältig die Anwen-
dung von Kunststoffen er-
schweren. Andererseits ver-
deutlichten die Referate die
komplexen Temperaturein-
flüsse auf Kunststoffe, so
dass vielfach eine Stabilisie-
rung nützlich sein kann,
aber nicht alle Probleme da-
mit zu lösen sind. Weitaus
mehr Faktoren beeinflussen
die Kunststoffeigenschaften
und sind daher bei der Bau-
teilauslegung zu beachten.
Literatur:[1] Ehrenstein, G.W., und S. Pom-
gratz: Thermische Einsatzgren-
zen von Kunststoffen in Verar-
beitung und Anwendung – Pu-
blikation zur Tagung. Düssel-
dorf: Springer-VDI Verlag 2000.
terschiedlicher Versuchsbe-
dingungen schwer zu erfas-
sen sind. Daher müssen
außer Kennwerten auch de-
ren Ermittlung und die
Anwendung bekannt sein.
Als nächstes befasste
man sich mit der Verarbei-
tung. Dipl.-Ing. Daniel Mül-
ler, Ciba Spezialitätenche-
mie AG, Basel, setzte sich
mit der Thermoplaststabili-
sierung und Dipl.-Ing. Jür-
gen Hofmann, BASF AG,
Ludwigshafen, mit dem En-
ergieeintrag, der Scherung
und den Temperaturspitzen
in Compoundern auseinan-
der. Zwei Beiträge des Lehr-
stuhls für Kunststofftechnik
über den Einfluss der Verar-
beitung auf die Eigenschaf-
ten von Polyamid (Dr. Sonja
Pongratz) und die Alterung
von Polypropylen (Dr. Fa-
bienne Duriau-Montagne)
schlossen dieses Thema ab.
In den Beiträgen wurde auf
die thermische, oxidative
und mechanische Bean-
spruchung bei der Verarbei-
tung verwiesen. Sie könne
zu großer Schädigung
führen. Maschinenparame-
ter wie Schneckengeometrie
und Drehzahl hätten diesbe-
züglich großen Einfluss.
Keine Stabilisatorenbei Duroplasten
In den nächsten beiden
Blöcken stand das Thema
Langzeitverhalten im Mittel-
punkt, erst das von Thermo-
plasten, dann von Duropla-
sten. So widmete sich Dr.
Fancois Gugumus, Ciba
Spezialitätenchemie, den Po-
lyolefinen und Dr. Pieter Gi-
jsman, DSM Research, Gee-
len/Niederlande, berichtete
über die Wirkung von Ami-
nen als Wärmestabilisato-
ren für Polypropylen. Mit der
42 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
Das IndustrieMagazin
TAGUNG
Heiße Sache
SONJA PONGRATZ
Die thermische Belastbarkeit von Kunststoffenwurde in Erlangen intensiv diskutiert
Dr.-Ing. Sonja Pongratz ist wissen-
schaftliche Mitarbeiterin am Lehr-
stuhl für Kunststofftechnik der Uni-
versität Erlangen-Nürnberg, 91058
Erlangen, Tel. (0 91 31) 85-2 97 04,
Fax (0 91 31) 85-2 97 09, E-Mail
ANTRIEBSTECHNIK
Mehrere Elektromotoren winkelsynchronauf das Inkrement genau betreibenFrequenzumrichter der neuen
Generation meistern nahezu
jede ihnen gestellte spezifi-
sche Aufgabe. Hierbei spielt
es keine Rolle, ob sie die
Drehzahlen von Pumpen und
Lüftern, hochdynamischen
Fahrantrieben oder Hubwer-
ken regeln. Eine besondere
Funktion der Frequenzumrich-
ter ist der Synchronlauf: Die-
ser ermöglicht dem Anwen-
der, mehrere Antriebe auf das
Inkrement genau winkelsyn-
chron zu fahren.
STEPHAN SCHNEIDER
Kommunikations- und Technologieop-
tionen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob
ein Drehstrom-Kurzschlussläufer, ein
asynchroner Servomotor oder ein syn-
chroner Servomotor zur Anwendung
kommen.
Zusätzlicher Streckengeberwird formschlüssig montiert
Bei den Technologieoptionen lohnt es
sich, den Synchronlauf einmal beson-
ders zu betrachten. Aufbauend auf der
Option „Synchronlauf“ der Fre-
quenzumrichterreihe Movitrac® 31C
hat der Hersteller die Option „Syn-
chronlauf DRS11A“ entwickelt. Damit
kann eine Gruppe von Motoren winkel-
synchron zueinander oder in einem ein-
stellbaren Proportionalverhältnis be-
trieben werden.
Neu bei diesem Synchronlauf ist die
Möglichkeit, einen Streckengeber an-
zuschließen. Bei vielen Anwendungen
ist die Verbindung zwischen Motorwel-
Mit den verschiedenen
„Betriebs-Modes“ wird
der Antrieb anwender-
spezifisch angepasst. Solche Betriebs-
arten sind beispielsweise der von
außen gesteuerte Freilauf und der zeit-
weise Winkelversatz, um nur die wich-
tigsten zu nennen. Der Synchronlauf ist
eine Funktion, die aus den Forderun-
gen der Anwender entstanden ist und
absolut praxisorientiert arbeitet.
Mit dem Antriebsumrichter Movi-
drive® zum Beispiel ist ein „Alleskön-
ner“ auf dem Markt. Das Umrichterpro-
gramm lässt hinsichtlich der individu-
ellen Ausbaufähigkeit kaum Wünsche
offen. Dies gilt sowohl für die Leis-
tungskomponenten als auch für die
Dipl.-Ing. (FH) Stephan Schneider ist technischer
Redakteur bei der SEW-Eurodrive GmbH & Co.,
76642 Bruchsal, Tel. (0 72 51) 75 11 25, Fax (0 72
51) 75 11 49.
Das IndustrieMagazin
Auf dieser mit einem
Master- und zwei Slave-
Antrieben ausgerüsteten
Rollenbahn werden
Fassadenverkleidungen
profiliert.
Bild
: SEW
44 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
le und Maschine kraftschlüssig und so-
mit schlupfbehaftet. Für eine fehlerfreie
Wegmessung kann in diesem Fall ein
zusätzlicher Inkrementalgeber, der so
genannte Streckengeber, formschlüssig
am bewegten Maschinenteil montiert
werden.
Somit werden Motordrehzahl und Po-
sition des Slave-Antriebs getrennt er-
fasst. Zudem kann eingestellt werden,
ob die Slave-Antriebe gleichrangig sind.
Das Master-Signal wird dann parallel
für alle Slave-Antriebe durchge-
schleift.Wenn sie eine Kette bilden, wird
das Streckengebersignal des ersten
Slave zum Master-Signal des folgenden
Slave.
Zur Lösung der unterschiedlichsten
Aufgaben stehen acht Betriebs-Modes
zur Verfügung (Tabelle). Beim Syn-
chronlauf wird zwischen Master-An-
trieb und Slave-Antrieb unterschieden.
Als Master bezeichnet man den Antrieb,
der die Position vorgibt. Mit Slave ist der
Antrieb gemeint, der dieser Positions-
vorgabe zu folgen hat.
Grundlage für den Synchronlauf ist
der ständige Vergleich der Rotor-Win-
kellagen der Master- und Slave-Moto-
ren. Hierzu sind die Master- und Slave-
Motoren mit Inkrementalgebern (Dreh-
strom-Kurzschlussläufer) oder Resol-
vern (Synchronmotoren) ausgestattet.
Der Master-Antrieb kann entweder ein
geregelter oder ungeregelter Antrieb
sein oder nur ein Inkrementalgeber. Die
Slaves sind Movidrive®-Antriebe mit
Synchronlauf-Option DRS11A (Bild 1).
Diese Option ermittelt die Differenz
der Weginformationen von Master und
Slave und speichert den Wert in Form
von Inkrementen in einem internen Dif-
ferenzzähler. In Abhängigkeit von die-
ser Differenz werden binäre Meldungen
zur Steuerung des Systems ausgege-
ben. Dabei wird der Differenzzähler in
Abhängigkeit vom gewählten Betriebs-
Mode unterschiedlich ausgewertet. Im
Synchronlauf (Modes 1 bis 8) dient der
Differenzzähler der Ausregelung auf
Winkelversatz Da = 0.
Winkellagen der Rotorenwerden ständig verglichen
Zum Freilauf des Slave wird der Dif-
ferenzzähler abgeschaltet (Mode 1). Im
begrenzten Freilaufbetrieb registriert
der Differenzzähler die erwünschte Im-
pulsdifferenz und verarbeitet sie ent-
sprechend dem gewählten Betriebs-
Mode. Der Betriebs-Mode 2/4 startet ei-
nen zeitlich begrenzten Freilauf und ar-
beitet danach wieder in der vorherigen
vom Master vorgegebenen Winkelposi-
tion. Der Betriebs-Mode 3/5/8 startet ei-
nen zeitlich begrenzten Freilauf und ar-
beitet danach mit einer neuen vom Ma-
ster vorgegebenen Winkelposition.
Im Synchronlauf mit Winkelversatz
dient der Differenzzähler der Ausrege-
lung auf einen einstellbaren Offset-Win-
kelversatz Da = Offset-Wert zwischen
Master und Slave.
Der Betriebs-Mode 6 bewirkt einen
zeitlich begrenzten Winkelversatz und
danach wieder die vom Master vorgege-
bene alte Winkelposition. Der Betriebs-
Mode 7 sorgt für einen bleibenden Win-
kelversatz (Phasentrimmung).
Im Zustand Synchronlauf berechnet
die DRS11A den Drehzahl-Korrektur-
wert für den Slave, um die Winkeldiffe-
renz zu minimieren. Hierzu wird die ak-
tuelle Winkeldifferenz mit einem ein-
stellbaren Verstärkungsfaktor multipli-
ziert. Das Ergebnis ist der Drehzahl-
Korrekturwert. Laufen Master und
Slave synchron, ist der Differenzwert 0.
Folglich ist auch der Korrekturwert 0
Läuft der Slave nach, ist der Diffe-
renzwert > 0. Demnach ist auch der Kor-
rekturwert > 0. Der Slave wird be-
schleunigt. Läuft der Slave vor, ist der
Differenzwert < 0. Hieraus ergibt sich
ein Korrekturwert < 0. Der Slave wird
verzögert.
Damit gewährleistet ist, dass der
Slave die Winkeldifferenz zum Master
jederzeit auf Null abbauen kann, muss
die Maximaldrehzahl des Slave-An-
triebs größer eingestellt werden als die
Maximaldrehzahl des Master-Antriebs
(Regelreserve). Des Weiteren sollte bei
gleichartigen Antrieben im Synchron-
verbund, zum Beispiel bei einem
Mehrsäulenhubwerk, der Antrieb im-
mer mit dem größten Lastanteil (Mas-
senträgheitsmoment) als Master ge-
wählt werden. Bild 2 zeigt den Syn-
chronlauf als Blockschaltbild.
Drahtbruchüberwachungsichert Signalübertragung
Um einen permanenten Synchron-
lauf zwischen Master und Slave zu ge-
währleisten, ist eine fehlerfreie Über-
tragung der Inkrementalgebersignale
nötig. Hierzu wird eine Drahtbruchü-
berwachung zwischen Master und Sla-
ve aktiviert. Nur wenn der Master steht,
werden keine Inkrementalgebersignale
zum Slave übertragen. Deshalb wird
dieser Zustand über eine binäre Ver-
bindung dem Slave mitgeteilt. Meldet
der Master keinen Stillstand und der
Slave empfängt trotzdem keine Inkre-
mentalgebersignale, liegt ein Draht-
bruch oder Defekt des Mastergebers vor.
Der Slave schaltet daraufhin ab und
meldet dies dem Master zurück.
Typische Anwendungen für Syn-
chronlauf sind Rollenbahnen zum
Transport von langen Werkstücken. So
ist eine Profilier-Rollenbahn, auf der
Metallprofile für die Fassadenverklei-
dung hergestellt werden, beispielsweise
mit einem Master- und zwei Slave-An-
trieben ausgerüstet. Die Profile müssen
schlupffrei auf den Rollen geführt wer-
den, damit sie keine Schleifspuren auf-
weisen. Mit jeder Rolle werden die Ver-
kleidungen etwas mehr profiliert, bis
die gewünschte Form erreicht ist.
Eine Synchronlauf-Anwendung ganz
anderer Art wurde bei einem Hersteller
von Dieselmotoren realisiert: Die aus
Stahlguss hergestellten Motorblöcke
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 45
ANTRIEBSTECHNIK
Bild 1: Gruppenkonfiguration mit einem Master- und drei Slave-Antrieben.
46 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
ANTRIEBSTECHNIK
Zähler LED (grün)Anzeige
Aus = Slave innerhalbPositionstoleranz
BinäreAusgänge
ZählerMasterimpulse
ZählerSlaveimpulse
Mastergeber
Motorgeber
Externer GeberSlave
VorwarnungSchleppfehler
Schleppfehler
Slave in Position
Gleichrangigoder Kette
Gleichrangigoder Kette
Drehzahl-begrenzung
Dreh-zahl-Soll-wertSlave
Aus
Aus
Drehzahlvorsteuerung
Getriebefaktor
internerDifferenzzähler Σ Σ
+
–
1
i
Bild 2: Grundlage für den Synchronlauf ist der ständige Vergleich der Rotor-Winkellagen von
Master und Slaves.
werden mit Stahlkugeln, ähnlich dem
Sandstrahl-Verfahren, blank geputzt.
Hierzu wird der zentnerschwere Motor-
block eingespannt und mit zwei syn-
chron laufenden Antrieben gedreht
(Bild 3). Auf Grund der Geometrie des
Motorblocks treten bei dieser Anwen-
dung erhebliche Unwuchten auf. Die
Antriebe arbeiten abwechselnd moto-
risch und generatorisch (Bild 4). Die
beiden Anwendungen zeigen beispiel-
haft das breite Spektrum, das mit der
Option „Synchronlauf“ abgedeckt wird.
Weitere Anwendungsbeispiele sind
Mehrsäulenhubwerke, Förder- und
Transportbänder, Flaschenwaschanla-
gen und Fliegende Sägen. Diese Auf-
zählung ist zwar unvollständig. Sie
zeigt aber, dass der Synchronlauf auf
Grund konkreter Anwenderbedürfnis-
se entstanden ist. MM
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 47
ANTRIEBSTECHNIK
Das IndustrieMagazin
Bild 3: Zwei synchron laufende Antriebe drehen einen Diesel-
motorblock bei dessen Reinigung.
Bild 4: Um Unwuchten auszugleichen arbeitet ein Synchronan-
trieb abwechselnd motorisch und generatorisch.
Bild
er: S
EW
Durchlaufzeiten, teilweise
ohne Systemunterstützung,
die Szene.
Inzwischen sieht das an-
ders aus. Der auch für die
Gruppe zuständige Zentral-
bereich Informationsma-
nagement gliedert sich in
fünf Bereiche: 13 Mitarbeiter
kümmern sich um die Berei-
che Organisation, Kommuni-
kation, kaufmännische Sys-
teme, wo auch die Dakoda-
Applikationen angesiedelt
sind, Produktdatenmanage-
ment und Netzwerkmanage-
ment. Unternehmensweit ar-
beiten 600 Mitarbeiter mit
dem neuen ERP-System von
Dakoda Software und Syste-
me, Salzkotten.
ERP-Softwarefür Maschinenbauer
Im Einzelnen sind die Wer-
ke Torwegge Holztechnik
GmbH & Co. KG eingebun-
den, IMA MAW Nottmeyer
GmbH in Herford und Luh-
den, die IMA Hüllhorst GmbH
& Co., IMA Meinert GmbH &
Co. KG und IMA Wehrmann
Holzbearbeitungsmaschi-
nen GmbH; bei der IMA Ma-
schinenfabriken Klessmann
GmbH sind es allein schon
350 Mitarbeiter. Nach einer
Marktanalyse und mehreren
Workshops fiel die Entschei-
dung für Dakoda, ein Soft-
warehaus mit 18-jähriger Er-
fahrung in der Branche Ma-
schinenbau.
Zunächst richtete man
Projektgruppen ein, Teamlei-
ter auf beiden Seiten wurden
in die Verantwortung genom-
men. Unternehmensaussa-
gen wurden gruppenweit de-
finiert, wie zum Beispiel:© Wie lauten immer wieder-
kehrende Fragen der Kun-
den? © Was an unseren Lieferan-
ten ist uns wichtig? © Wie soll ein standardisier-
ter Artikelstamm aussehen?
Es gab einen spezifizierten
Einführungsplan. Danach
kam es zur schrittweisen Ein-
führung der Software. Know-
how sollte in den einzelnen
Fachabteilungen angesiedelt
sein; entsprechend wurden
Fachabteilungen geschult,
Pläne ausgearbeitet, Räum-
lichkeiten eingerichtet,
Equipment angeschafft, eine
Weitere Informationen: Dakoda
GmbH, 33154 Salzkotten, Tel. (0 52
58) 50 74, Fax (0 52 58) 50 75 00,
E-Mail: [email protected], Inter-
net: www.dakoda.com.
Bei der IMA Maschinen-
fabriken Klessmann
GmbH begann 1998 die
Softwareumstellung
zunächst mit dem Ver-
triebsinformationssystem
Koabs-VIS des Soft-
warehauses Dakoda. In-
zwischen verfügt die inter-
national vertretene IMA-
Gruppe über eine durch-
gängig integrierte ERP-
Lösung.
Kantenbearbeitung,
Kantenanleimtechno-
logie ist seit 1970 die
Fachkompetenz der IMA-
Gruppe mit Stammsitz im
nordrhein-westfälischen
Lübbecke. Ob Maschinen mit
Standardsteuerungen oder
komplexe Fertigungsanlagen
mit intelligenten Programm-
strukturen, man kann Holz-
bearbeitung für möglichst je-
den Kundenwunsch anbie-
ten. Doch noch bis vor weni-
gen Jahren waren die typi-
schen Probleme eines groß
gewordenen mittelständi-
schen Maschinenbauunter-
nehmens an der Tagesord-
nung. Lange Reaktionszeiten
auf Kundenanfragen, man-
gelnde Transparenz von Ab-
läufen, redundante Daten-
haltungen, verbunden mit
selbstprogrammiertem Wild-
wuchs. Als strategischer
IBM-Partner hatte man mit
MAS und FAS gearbeitet, dar-
aus entstand das unterneh-
menseigene PPS-System. An-
fang 1998 noch beherrschten
unterschiedliche, inkompa-
tible Systeme mit hohen
KundenorientiertIntegrierte ERP-Lösung macht im Maschinenbauaus funktionalen Einheiten Prozesseinheiten
48 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
THEMEN UND TRENDS
Vertriebsinformationssystem mit Besuchsbericht in Verbindung
mit der Produktionsplanung im ERP-System.
Auch die FraunhoferGesellschaft fördert dieSelbständigkeit ihrer Mitar-beiter; und das bereits seitMitte der 80er Jahre. Diejungen Firmen helfen, wis-senschaftliche Erkenntnisschnell in innovative Pro-dukte umzusetzen. Mittler-weile sind rund 250 Firmenentstanden, die über 1000Arbeitsplätze geschaffenhaben. Umd die jungenFraunhofer Gründer umfas-sender unterstützen zukönnen, bündelt und er-weitert die eigens gegrün-dete Venture Gruppe diebisherigen Fördermaßnah-men. Allein seit Mai 1999wurden über 40 Ausgrün-dungsprojekte betreut undunter Beteiligung derFraunhofer-Gesellschaftrealisiert. Etwa die gleicheZahl steht derzeit unmittel-bar vor dem Abschluss,wöchentlich kommt einneues Projekt hinzu. DasSpektrum der Fraunhofer-Gründer reicht von Mikro-elektronik über Informati-onstechnologie und LifeScience bis hin zu Material-forschung und Umwelt-technik. Bis zum Jahr 2001soll die Venture Gruppeals Fraunhofer-Beteiligungs-gesellschaft ausgegründetwerden. Außerdem soll einBeteiligungsfonds einge-richtet werden, in dem Ka-pital speziell für Ausgrün-dungen aus den Fraunho-fer-Instituten bereitsteht.
Ein Beispiel für eine jun-ge Gründerfirma ist dieMedcom GmbH: Das Un-ternehmen entstand vordrei Jahren und hat sichauf Informations- und Kom-munikationstechnische An-wendungen in der Medizinspezialisiert. Herzstück istdie Software Invivo, eineVisiualisierungsplattformfür medizinische Untersu-chungsdaten.
Gründerboombei Fraunhofer
TECHNOLOGIETRANSFER
Bild
: Dak
od
a
vierwöchige Kernschulung
vorgenommen.
Ein übergreifendes Ord-
nungssystem, genannt „Pro-
zessorientiertes Interaktives
Mitarbeiterorientiertes An-
wendungssystem“, sollte die
wesentlichen Tätigkeitsfel-
der der IMA-Gruppe in einem
einheitlichen EDV-System
integrieren. Rechnungswe-
sen, Personalwesen, Auf-
tragsabwicklung, Produkti-
on, Produktdatenmanage-
ment und Kommunikation
sind die Herzstücke des Sys-
tems. Darin wiederum hatte
der Schwerpunkt Auftrags-
abwicklung, Produktion
hohe Priorität. Hier kam als
Einstieg Koabs-VIS zum Ein-
satz, das Vertriebsinformati-
onssystem von Dakoda, in en-
ger Verbindung mit dem ERP-
Modul Koabs, um die Kopfda-
ten von Aufträgen und Ange-
boten zu erfassen, um einen
einheitlichen Kundenstamm
zu haben und um Besuchs-
berichte durch die Gebiets-
verkaufsleiter zu erfassen
(Bild).
Besuchsberichte wurden
bis dahin nicht elektronisch
erfasst, sondern auf Papier-
basis. Jede IMA-Gesellschaft
hatte ihren eigenen Vertrieb,
so dass mehrfache Besuche
bei demselben Kunden vorge-
kommen sind, da der eine
Mitarbeiter von den schon er-
folgten Verkaufsgesprächen
seines Kollegen nichts wuss-
te. Der Vertrieb aller IMA-Fir-
men sollte durch ein einziges
Vertriebsinformationssstem
zusammengefasst und der
Kenntnisstand über die Akti-
vitäten der Kollegen zugäng-
lich gemacht werden. Das Sy-
stem läuft heute unter Lotus
Notes mit einer Schnittstelle
zur zentralen Datenbank
und bietet jedem Vertriebs-
mitarbeiter einen genauen
Überblick über offene Ange-
bote, laufende Aufträge und
aktuelle Kundenkontakte.
„Wir können am Bildschirm
sehen, welcher Gebietsver-
kaufsleiter bei welchem Kun-
den gewesen ist, um welches
Thema es ging, um welche Be-
suchsart es sich handelte”,
erläutert Dirk Kämper, Leiter
des Zentralbereichs Informa-
tionsmanagement.
Der alles tragende Gedan-
ke war die Konzentration auf
den Kunden. Mit neuem
„EDV-Gesicht“ wollte man
ein schnelleres, schlagferti-
geres Dienstleistungsunter-
nehmen werden, die Qualität
der Leistungen verbessern.
Voraussetzung dafür war
eine vollkommene, zumin-
dest aber eine deutlich er-
höhte Transparenz der Ge-
schäftsabläufe.
Gleichzeitig wollte man mit
dem neu gewonnenen Durch-
blick auch die Durchlauf-
zeiten reduzieren, damit
auch die Kosten, die Kosten-
strukturen im Einzelnen er-
kennen und in den Griff be-
kommen.
Stücklistenwurden integriert
Der Einführung des ERP-
Moduls Kopias von Dakoda
waren vielfältige Datenüber-
nahmen vorausgegangen.
Das Stücklistenwesen steht
nun auf einem neuen Funda-
ment und umfasst alle Vor-
gänge bis zur Auslieferung
und zur Wartung; auch die
Maschinenhistorie wird be-
reitgehalten. Im alten PPS-
System wurden keine Auf-
tragsstücklisten erzeugt und
Varianten-Stücklisten waren
nicht möglich. Deshalb wur-
den die Stücklistenstruktu-
ren neu aufgearbeitet. Dane-
ben wurde Koabs-Service in-
stalliert und in Kopias inte-
griert. Dadurch wurden die
Abläufe schneller und effizi-
enter.
Ein neues Rechnungswe-
sen wurde unternehmens-
weit eingeführt und eine Zen-
tralisierung des Personalwe-
sens mit dezentraler Zeiter-
fassung über Transponder-
Technik installiert. Im Pro-
duktdatenmanagement gab
es eine Vereinheitlichung der
CAD-Systeme, den Sprung
von 2D auf 3D; die Ein-
führung von Digital Mockup
und PDM wurde ebenfalls in
Angriff genommen.
Durch die Entscheidung
für eine ERP-Software dachte
man rechtzeitig über Stan-
dardabläufe im Unterneh-
men nach, analysierte und
optimierte Prozesse. Zu den
weiteren Plänen bei der DV-
Durchdringung des Unter-
nehmens zählt ein Call-Cen-
ter.
Dadurch können die Sach-
barbeiter bei einem Kunden-
anruf auf ihrem Bildschirm
sofort erkennen, welche Ma-
schine der Kunde hat, welche
Ersatzteile bereits ausge-
tauscht wurden, wie oft der
Fehler schon vorkam, welche
Maßnahmen bereits ergrif-
fen wurden. Der Kundenbe-
rater sieht, ob ein Gespräch
im Haus des Kunden ratsam
ist oder ob es zum Beispiel
ausreicht, ein Ersatzteil zu
senden.
Der funktionale Ansatz bei
der Steuerung der Geschäfts-
abläufe musste dem prozess-
orientierten Denken Platz
machen: Welche Informatio-
nen erhalte ich von meinem
Kollegen oder Kunden und
Lieferanten, welche Informa-
tionen gebe ich an wen wei-
ter? Welche Auswirkungen
haben meine Tätigkeiten und
in welchem Gesamtzusam-
menhang stehen sie?
Aus funktionalen Einhei-
ten wurden Prozesseinhei-
ten. Das ist heute zum Alltag
für die Teams geworden, die
sich auch untereinander
austauschen. Die Folge da-
von ist die gewünschte höhe-
re Transparenz der Ge-
schäftsabläufe, und damit ist
keineswegs nur ein EDV-
technischer Ordnungsbe-
griff gemeint. Vielmehr geht
es direkt um die Organisati-
on des gesamten Unterneh-
mens. MM
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 49
Das IndustrieMagazin
THEMEN UND TRENDS
AS/400 Typ 9406, Modell620;30 AIX Workstation IBMRS/6000;14 Netfinity Server IBM PCServer 325; Standleitungen zu den an-deren Werken.
Weitere Informationen:www.dakoda.comwww.ima-ag.com
EINGESETZTE HARDWARE
Seit 15 Jahren befasst sich
das Forschungsinstitut für
Rationalisierung (FIR) an der
RWTH Aachen mit Marktstu-
dien zu Produktionspla-
nungs- und -steuerungs-
(PPS) beziehungsweise En-
terprise Resource Planning-
(ERP)-Systemen. Daraus
sind bisher sechs Markt-
übersichten hervorgegan-
gen. Zu den Aachener PPS-Ta-
gen am 10. und 11. Mai gab
das FIR einen neuen Markt-
spiegel mit CD-ROM heraus,
in dem 87 Systeme darge-
stellt sind.
Datenbasis ist die im Fe-
bruar 2000 vom FIR durch-
geführte Erhebung funktio-
naler Merkmale aller markt-
gängigen PPS-/ERP-Systeme.
Die Daten der Systemanbie-
ter liegen dem Marktspiegel
als Datenbank auf CD-ROM
bei. Der Benutzer kann damit
Marktspiegel PPS und ERP-Systeme
beispielsweise den Funkti-
onsumfang einzelner Syste-
me strukturiert betrachten.
So können verschiedene
Merkmale ausgewählt wer-
den, um herauszufinden, wel-
che Systeme diese unterstüt-
zen. Die Ergebnisse lassen
sich mit Tabellenkalkula-
tionsprogrammen weiter be-
arbeiten.
Für diesen Markspiegel
wurden 2000 Merkmale ab-
gefragt; darunter wurden
auch solche aus den aktuel-
len Themenbereichen wie E-
Business, Flexibilität von
PPS/ERP-Systemen, Work-
flowmanagement und Ad-
vanced Planning and Sche-
duling (APS) bei den Syste-
manbietern abgefragt.
Weitere Informationen:
FIR, 52062 Aachen, Tel.
(02 41) 4 77 05-0, E-Mail:
Das IndustrieMagazin
Unternehmenskultur mani-
festiert sich nicht nur in
äußeren Merkmalen, wie Fir-
menwagen und Kleidung,
sondern insbesondere durch
partnerschaftliches Verhal-
ten, Anerkennung und Re-
spekt vor dem Anderen,
durch Loyalität und ehrliche
Kommunikation, das Fort-
führen gewachsener Firmen-
geschichte und -kultur sowie
durch gegenseitige Unter-
stützung.
In einem Seminar des In-
stituts für Kommunikation
und Kreativität in Bonn über
Unternehmenskultur wer-
den Gesprächsformen und
Übungen vermittelt sowie
gruppendynamische Prozes-
se verdeutlicht, die helfen sol-
len, eine eigene, individuelle
Firmenkultur zu entwickeln
oder vorhandene Werte und
Handlungen offen zu legen.
Im Folgenden sollen ein paar
konkrete Beispiele vorgestellt
werden.
Unternehmenskultur statt Bürokratie
„Der neue Geschäftsführer
entscheidet schnell, aber es
wird nichts umgesetzt. jetzt
hat er den Leuten der zweiten
Führungsebene Firmenwa-
gen versprochen, aber inner-
halb von zwei Monaten ist
noch keiner angeschafft wor-
den.“ Der Kulturbegriff ent-
stammt der Anthropologie
und bezeichnet dort die be-
sonderen, historisch gewach-
senen Merkmale von Volks-
gruppen, insbesondere de-
ren Denk- und Handlungs-
muster.
In der Übertragung des
Kulturbegriffes auf Organi-
sationen heißt dies, dass je-
des Unternehmen eine histo-
risch gewachsene Gemein-
schaft darstellt, die gemein-
sam Normen, Werte- und
Denkmuster ausgebildet hat.
Diese manifestieren sich in
Handlungs- und Sprachwei-
sen, Symbolen (wie dem Fir-
menwagen!), Legenden und
Ritualen. Eine gemeinsame
Organisationskultur prägt
die Wahrnehmungsmuster
und die Verhaltensweisen
der in einem Unternehmen
Tätigen nachhaltig und er-
leichtert die Koordination
zwischen ihnen beträchtlich.
Eine zentrale Unterneh-
menskultur oder -philoso-
Barbara Zimmer-Walbröhl leitet das
Institut für Kommunikation und
Kreativität in 53111 Bonn, Tel.
(02 28) 63 67 79, Fax (02 28) 63 39 32,
Internet: www.kuk-institut.com, E-
Mail: [email protected].
„Die einzige Kultur in diesem
Unternehmen ist in den Jo-
ghurts in der Kantine“, soll
einmal ein amerikanischer
Manager gesagt haben. Trotz
der „Reengineeringwelle“ der
vergangenen Jahre trium-
phiert in den meisten Unter-
nehmen weiterhin die Büro-
kratie. Teamgeist, offen Kom-
munikation und der Abbau
solcher Barrieren, mehr
Teamgeist sind aber essenzi-
elle Voraussetzungen für
kreatives Handeln.
BARBARA ZIMMER-WALBRÖHL
Firmenkultur? Das gibt
es eigentlich gar nicht
mehr“, sagte neulich der
Geschäftsführer eines mittel-
ständischen Unternehmens.
„Wir haben zum Beispiel in
der letzten Zeit sehr viele Re-
klamationen gehabt, denn es
wurden auf einen Schlag von
430 Mitarbeitern 150 Mitar-
beiter gekündigt.“
Die Formen strategischer
Unternehmensplanung, das
Festsetzen von Unterneh-
menszielen, das Führungs-
verständnis und damit die
Einbindung von Mitarbei-
tern in betriebliche Entschei-
dungsprozesse bestimmen
oft den Umgang und die Kom-
munikation mit Mitarbeitern
und Geschäftspartnern. Dies
ist von außerordentlicher Be-
deutung für den Erfolg eines
Unternehmens. Im Verhalten
des Unternehmers und sei-
ner Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter werden Kultur
und Werte, die für richtig er-
achtet werden, deutlich. Eine
KulturrevolutionAbbau von Bürokratie weckt die Kreativität der Mitarbeiter
50 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
PERSONALFÜHRUNG
Motivieren kann nur derjenige, der Teamgeist und offene Kom-
munikation fördert.
Bild
: MM
-Arc
hiv
Mit neuer Führungsmann-schaft und einem Teamvon 40 Consultants ver-stärkt die österreichischeProduktivitätsberatung Czi-pin & Partner ihre Präsenzam deutschen Markt. ZumGeschäftsführer desDeutschland-Büros mit Sitzin München wurde AxelHausbrandt ernannt. Derlangjährige Czipin-Beraterverfügt über Erfahrung beider Beratung und Analysevon mehr als 40 Produk-tivitätsprojekten europa-weit. Das Besondere anCzipin & Partner: Die Unter-nehmensberatung garan-tiert ihren Klienten die Um-setzung von vereinbartenProduktivitätssteigerungen.Die Berater analysieren,wie die Ressourcen einesUnternehmens effizientereingesetzt werden kön-nen. Sie beziffern Verbes-serungen und garantierenderen Umsetzung. DieKosten-Nutzen-Relationdes Projektes steht alsovorher fest.
Unternehmen könnenihre Produktivität um 10bis 30% steigern. Das erga-ben Produktivitätsstudienvon Czipin & Partner. DasBeratungsunternehmenverfolgt einen pragmati-schen „Hands-on“-Ansatz.Die Berater arbeiten vorOrt eng mit der Geschäfts-leitung und Mitarbeiternaller Hierarchieebenen zu-sammen. Sie sind bei ihrenProjekten in die einzelnenUnternehmensbereicheund -abläufe eingebunden.
Czipin & Partner zählt zu den Top-Unternehmens-beratungen in Österreich.Mittelständische Industrie,Handels- und Dienstleis-tungsunternehmen ver-schiedener Branchen ha-ben ihre Produktivität opti-mieren lassen. Im Schnittlagen die Ergebnisse um40% über den garantiertenVerbesserungen.
Neue Köpfe
CONSULTING
Das IndustrieMagazin
phie des Unternehmens
macht einen großen Teil von
Handlungsanweisungen und
Kontrollinstanzen überflüs-
sig. Ein Regelwerk, das jeden
Mitarbeiter veranlasst, eigen-
verantwortlich zu handeln,
legt fest,© welche Ziele die Firma ver-
folgt, © wie die Mitarbeiter mitein-
ander umgehen und© wie Konflikte beigelegt
werden sollen.
„Schwester und Bruder
mussten vom Vater eine Fir-
ma übernehmen, weil die
sonst in Konkurs gegangen
wäre. Sie war ökologisch ein-
gestellt und fuhr mit dem
Fahrrad ins Unternehmen.
Die Mitarbeiter lachen sie
doch aus, wenn sie im Regen
mit dem Fahrrad ankommt.
Jetzt ist sie in ein Kloster ge-
gangen.“ Kein gutes Beispiel
für Firmenkultur. Solche Ne-
gativbeispiele gibt es genug,
positive wenig. Ziele vorge-
ben, vorleben und Vereinba-
rungen einhalten, das sind
schon die wichtigsten Schrit-
te. Manche Unternehmen
versuchen, diese Werte und
Normen zu formulieren und
sie in ihr Unternehmensmot-
to aufzunehmen. Hier ein
paar bekannte Beispiele:© Hewlett Packard: „Mana-
gen durch Herumlaufen“,© Matsushita: „Nicht nur für
Brot allein“,© Stoll AG: „Sedus lächelt“.
Normen, Werte und Denk-
muster lassen sich nicht un-
mittelbar beobachten. Die
Darstellung von einzelnen
Unternehmenskulturen er-
folgt vorzugsweise mittels
Typologien. Die Berater von
Deal/Kennedy unterschei-
den:© die von Experten geprägte
Risikokultur, © die bedächtige Prozess-
kultur,© die teamorientierte Brot-
und-Spielekultur,© die auf schnelle Erfolge
ausgerichtete Macho-Kultur.
„In unserer Firma bekom-
men alle das Frühstück be-
zahlt, an verschiedenen Stel-
len stehen Tische in der Pro-
duktion, es gibt Teilchen vom
Bäcker, es wird gedeckt und
es gibt köstlichen Kaffee“ –
ein typisches Beispiel für die
Brot-und-Spielekultur.
Auch die Globalisierung
hat natürlich Einfluss auf die
Unternehmenskultur. Die
Firmen sind größer und
mächtiger geworden. Das Ma-
nagement erscheint profes-
sioneller, trotzdem müssen
laufend Entscheidungen re-
vidiert werden. Firmen mel-
den Verluste, auf den Finanz-
märkten sind die Risiken
besonders angestiegen. Es
scheint, als ob etwas Grund-
legendes nicht mehr stimmt.
Bei Ankündigungendarf es nicht bleiben
1990 veröffentlichte das
MIT (Massachusetts Institute
of Technology) eine Studie,
nach der die Herstellung ei-
nes Pkw bei Toyota und Hon-
da nur 1,8 Stunden dauert,
bei Ford in Detroit 24,9 und
bei europäischen Herstellern
wie VW 35 Stunden, Die Ja-
paner schlagen ihre Materi-
allager fast doppelt so schnell
um wie die Europäer, brau-
chen für die Entwicklung
neuer Modelle nur halb so
viel Zeit und liefern ihre Au-
tos in beinahe fehlerfreiem
Zustand aus.
Leerlauf, Verschwendung
von Material, Maschinen-
und Arbeitszeit werden als
die Hauptursachen angege-
ben. Aus diesen Erkenntnis-
sen entwickelte der Japaner
Eiji Toyoda ein inzwischen
als „Lean Production“ be-
kannt gewordenes System,
das auch unsere Industrie re-
volutionieren sollte. Lean
Production beruht im We-
sentlichen auf einer anderen
Arbeitsteilung zwischen dem
Hersteller und seinem Zulie-
ferer, auf veränderten Pro-
duktionsmethoden bei der
Montage und der engagierten
Mitarbeit jedes Belegschafts-
mitgliedes an der Verfolgung
der vom Management vorge-
gebenen Unternehmensziele.
„In unserer Firma wird viel
über Mitarbeitermotivation
gesprochen, es folgen aber
kaum Aktionen. Nur für den
obersten Führungskreis fin-
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 53
PERSONALFÜHRUNG
den Seminare statt. Da ist
nichts teuer und gut genug,
aber die Führungskräfte sa-
gen, für die Mitarbeiter kön-
nen wir nichts tun“, erzählte
eine Sekretärin der Autorin.
Motivieren wird man so seine
Mitarbeiter kaum.
Europäische Manager be-
schränkten sich zunächst
auf diejenigen Teile von Lean
Production, die spektakuläre
Ergebnisse versprachen.
Dies ist die als erstes in
Schweden eingeführte Grup-
penarbeit, die dort jedoch
ihre Ursache in der Eintönig-
keit der Fließbandtätigkeiten
hatte.
Soziale Schrankenmüssen fallen
Zusammenspiel im Unter-
nehmen bedeutet auch das
Umorganisieren betriebli-
cher Abläufe, mehr Anteil-
nahme der Manager an den
Produktionsprozessen mit
dem Ziel, die Effizienz der Pro-
duktion zu steigern. Ohne
Überwindung der sozialen
Kluft zwischen „Werktätigen“
(blue collars) und dem admi-
nistrativen Überbau (white
collars) lassen sich die Ziele
von Lean Production kaum
verwirklichen.
Dazu ein Beispiel aus der
Praxis. Auf die Frage „Was
worden Sie anders machen,
wenn Sie die Position hätten,
was würden Sie denen vor-
schlagen?“, antwortete eine
Sekretärin: „Es kann nur gut
laufen, wann man sich selber
gut fühlt. Der häufigste
Grund, warum alles schwer
fällt, warum die Leute mo-
sern ist, dass die Firma mich
nicht lobt. Die Leute wollen
zufrieden sein, es reicht
nicht, wenn der einzige An-
reiz das Geld ist. Die Chan-
cen, die die Einführung der
Gruppenarbeit hatte, neh-
men die Leute gar nicht wahr.
Viele trauen sich nicht, auf
den wöchentlichen Arbeits-
sitzungen zu sagen, wo ein
Missstand ist. Viele sehen
auch die Zusammenhänge
nicht zwischen Betrieb und
Arbeitnehmer.“
Um gute Leute an das eige-
ne Unternehmen zu binden,
genügt es nicht, gute Gehäl-
ter zu zahlen, Gefragt sind
Führungskräfte, die ihren
Mitarbeitern plausible Ziele
vermitteln, statt die Firma als
Selbstbedienungsladen zu
betrachten. Praktizierte Un-
ternehmenskultur verhin-
dert, dass die Mitarbeiter fau-
lenzen, krankfeiern, am Ar-
beitsplatz Schäden verursa-
chen, dass sie Kunden betrü-
gen oder Lieferanten ausnut-
zen. Persönlichkeitsentwick-
lung und soziale Kompetenz
werden künftig für die
Führungskraft genauso
wichtig sein wie fachliche
Qualifikation.
Nicht nur Sinngebung ist
eine der wichtigsten Manage-
mentfunktionen, sondern es
kommt immer mehr darauf
an, schneller auf veränderte
Marktbedingungen zu reagie-
ren. Dies erfordert Kreati-
vität. Die Führungskraft der
Zukunft muss strategisch
denken. Die richtige Auswahl
des Personals, Verhand-
lungsführung und Konflikt-
lösung lernen Sie als
Führungskraft aber nicht am
Schreibtisch. Sie müssen in-
spirieren, aufgeschlossen
und kreativ sein, mit Mitar-
beitern, Kunden und Part-
nern kommunizieren. Die
Führungskraft brucht fol-
gende Fähigkeiten: Zusam-
mengehörigkeitsgefühl stär-
ken, Barrieren abbauen, Kri-
tik von unten annehmen, ste-
hen neben Mut, Erfolgswil-
len, Kostenbewusstsein, Tat-
kraft und Übersicht.
In BüttenredenKonflikte offenbaren
Die kreativen Kräfte der
Teilnehmer werden sich zei-
gen, wenn wir in Form einer
Theateraufführung oder ei-
ner Büttenrede die eigenen
Vorstellungen einer individu-
ellen Unternehmenskultur
entwickeln. Diese Vorgehens-
weise empfiehlt sich auch,
wenn über das Jahr angelau-
fene Konflikte zur Sprache
kommen sollen. Hierbei kön-
nen über Jahrzehnte einge-
übte Rollen von Management
und Belegschaft verändert
werden. MM
54 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
Das IndustrieMagazin
PERSONALFÜHRUNG
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 55
FIRMENSCHRIFTEN
Elektronikund MechanikAls Print und CD-ROM gibt es
den Katalog „RS Compo-
nents“, der rund 72 000 elek-
tronische und mechanische
Produkte enthält.
RS Components GmbH,
64546 Mörfelden-Walldorf,
Tel. (0 61 05) 4 01-2 34,
Fax (0 61 05) 4 01-1 00,
Internet: www.rs-components.de
Lagerführungleicht gemachtDie Broschüre „Handling
Unit-System“ informiert
schlaglichtartig über Lager-
führungssysteme.
Lager data GmbH,
56410 Montabaur-Elgendorf,
Tel. (0 26 02) 92 20-0,
Fax (0 26 02) 92 20-69,
E-Mail: [email protected],
Internet: www.lagerdata.com
Industriebürstenauf CD-ROMIm Zweierpack präsentiert
der Industriebürstenherstel-
ler Mink sein umfangreiches
Produktprogramm im Kata-
log „2 in 1“: Eine Katalog-CD-
ROM informiert über die
technischen Daten und Ei-
genschaften der Produkte,
die Film-CD-ROM zeigt An-
wendungsbeispiele.
August Mink KG,
73009 Göppinhen,
Tel. (0 71 61) 40 31-0,
Fax (0 71 61) 40 31-50,
E-Mail: [email protected],
Internet: www.mink-buersten.com
Zum Planenund SteuernRund um Organisationsmit-
tel geht es in dem Katalog
„Wie man plant“. Angeboten
werden entsprechende Pro-
dukte, beispielsweise fürs
Projektmanagement, zum Vi-
sualisieren und Kommuni-
zieren, für das Personal-
management, zur Werkstatt-
planung und Terminplanung
sowie zum Ordnen und Able-
gen.
Weigang-Organisation GmbH,
97076 Würzburg,
Tel. (09 31) 2 00 17-0,
Fax (09 31) 2 00 17-52
Zum Fördernund LagernDie Broschüre „Regaltech-
nik“ und der Folder „Förder-
technik“ beschreiben kurz
und bündig das entspre-
chende Produktangebot.
Rema Tec Gesellschaft für Regal-
anlagen und Materialflußtechnik
mbH, 76229 Karlsruhe,
Tel. (07 21) 9 61 88-0,
Fax (07 21) 9 61 88-20
ten sind, weil die Bindungen
der Hauptketten in einem
Winkel von 120° zum Benzol-
ring stehen. Die Molekül-
struktur ist hier noch ein-
heitlicher und beständiger.
Weil diese Struktur sehr
schwer aufzubrechen ist, tritt
beim Erhitzen kein Fließen
oder Schmelzen auf. Zerset-
zung und Versengen treten
bei Temperaturen bis weit
über 350 °C mehr oder weni-
ger nicht auf – ohne zu
schmelzen.
Das Ergebnis der Kevlar
Performance Technology ist
eine para-Aramidfaser, die
über eine noch ausgeprägte-
re Geradlinigkeit in ihrer Ara-
midstruktur verfügt als No-
mex. Dies bedingt zwar eine
hervorragende Festigkeit, Be-
ständigkeit und Stabilität,
bedeutet aber auch, dass Fa-
sern aus Kevlar nicht den
Griff, das Aussehen und den
Verarbeitungskomfort wie
das verwandte Nomex bieten
können. Deshalb wurden No-
mex III und die weiter modifi-
zierten Nomex-Delta-Produk-
te – eine Mischung aus No-
mex und der Kevlar-Techno-
logie – entwickelt, um die Vor-
teile der beiden Fasern mit-
einander zu kombinieren.
Im Gegensatz zu den meis-
ten gebräuchlichen Textil-
materialien können Materia-
lien aus Nomex bei Raum-
temperatur nicht angezündet
werden. Sie behalten ihre
Festigkeit und Form auch bei
höheren Temperaturen. Die
Faserprodukte sind komfor-
tabel, in mehreren Farben lie-
ferbar und sehen gut aus.
Die Meta-Aramid-Polymer-
struktur ist sehr beständig,
verfügt über eine hohe che-
mische Widerstandsfähig-
keit sowie eine gute Hydroly-
se- und Dampfbeständigkeit.
Hitze und mechanische
Belastungen haben kaum
Einfluss auf die Dimensions-
formen der Produkte, die aus
dieser Faser hergestellt sind.
Das Material ist extrem be-
ständig gegen Kriechen. Es
kann auf konventionellen
Textilmaschinen gemischt
und zu einer unbegrenzten
Vielfalt an farbigen Hochleis-
tungsmaterialien und -gewe-
ben verarbeitet werden. Die
Faser ist sehr abrasions- und
abnutzungsbeständig. Die
daraus gefertigten Gewebe
sind strapazierfähig und bie-
ten deshalb eine lange Halt-
barkeit.
Die bedeutendste Anwen-
dung ist nach wie vor die per-
sönliche Schutzausrüstung
(PSA). Die Vorteile der Klei-
dung aus der Markenfaser
leiten sich hier von der Tat-
sache ab, dass sie nicht
schmilzt, nur sehr wenig
schrumpft und über eine ge-
ringe Wärmeleitfähigkeit ver-
fügt.
Extreme Temperaturbei Störlichtbögen
Tausende von Feuerwehr-
leuten verwenden weltweit
Einsatzkleidung aus diesem
Material, um sich gegen kurz-
zeitige, intensive „Flashfires“
wirkungsvoll abzuschirmen,
die bei der Löschung von
Bränden oder bei Rettungs-
arbeiten immer wieder auf-
treten können.
Die Faser bietet auch
Schutz gegen Störlichtbögen.
Obwohl ein Störlichtbogen
nur den Bruchteil einer Se-
kunde dauert, kann dabei
eine Temperatur von
10 000 °C oder mehr entste-
hen. Ohne die adäquate
Schutzkleidung kann ein sol-
cher Störlichtbogen schwere
Verbrennungen zweiten und
dritten Grades verursachen,
was mitunter zum Todesfall
führen kann, besonders
dann, wenn die Kleidung des
Betroffenen aufgrund der ho-
hen Energieeinwirkung Feu-
er gefangen hat. Jahr für Jahr
ereignen sich europaweit
eine ganze Reihe solcher Un-
fälle in der Industrie, Ver-
sorgungsunternehmen und
technischen Werken.
für ihre hohe physikalische,
chemische und thermische
Stabilität bekannt. Andere
nicht-aromatische organi-
sche Substanzen werden mit
dem Begriff „aliphatische
Verbindungen“ bezeichnet.
Aromatische Verbindun-
gen weisen eine beständige
hexagonale „Benzolring“-
Strukur als Hauptkette auf.
Von dieser Ringstruktur ge-
hen Verbindungen in einem
genau festgelegten Winkel
von 60° ab und bilden eine
Ebene im Ring. Diese Mo-
lekülanordnung zeichnet
sich durch eine im Vergleich
zu den aliphatischen Verbin-
dungen höhere Beständig-
keit aus, weil die Atome in-
nerhalb der aromatischen
Struktur weitestgehend ge-
meinsame Bindungselektro-
nen haben.
Molekülstrukturist sehr beständig
Nomex ist ein solches Ara-
mid (Kurzform für aromati-
sches Amid), wobei die Ketten
eigentlich Meta-Aramid-Ket-
Feuerbarriere
56 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
Das IndustrieMagazin
ARBEITSSCHUTZ
Die Faser Nomex von
Du Pont sorgt für Iso-
lierung und hilft Men-
schenleben bewahren. Wenn
es heiß hergeht, verlassen
sich Feuerwehrmänner in
der ganzen Welt auf ihre
Schutzkleidung, die mit der
Hitzeschutztechnologie von
Nomex hergestellt wird. Seit
ihrer Einführung Mitte der
60er Jahre hat sich diese Fa-
ser zu einer ganzen Familie
von unterschiedlichen, spezi-
ellen Varianten entwickelt,
von denen jede den neuesten
Stand an Schutztechnik
nicht nur gegen Feuer und
Flammen, sondern auch ge-
gen Hitze am industriellen
Arbeitsplatz sowie gegen
Störlichtbögen bietet (Bild 1).
Das Basismaterial der Fa-
ser wird als „aromatisches
Amid“ bezeichnet. Seit lan-
gem ist in der Chemie be-
kannt, über welch hohe Sta-
bilität die sogenannten „aro-
matischen“ Verbindungen
verfügen. Wegen ihres ange-
nehmen Geruchs „aroma-
tisch“ genannt, sind diese
ringförmigen Verbindungen
Kleidung aus hitzebeständiger Faserschützt auch bei StörlichtbögenDie Faser Nomex, deren
Basismaterial man als
„aromatisches Amid“ be-
zeichnet, wird seit den
60er Jahren zur Herstel-
lung von hitzebeständiger
Schutzkleidung verwen-
det. Inzwischen sind zahl-
reiche Varianten ent-
wickelt worden, die Feuer-
wehrleute gegen Feuer
und Flammen schützen,
aber auch Schutz gegen
Hitze am industriellen Ar-
beitsplatz und gegen Stör-
lichtbögen bieten.
Weitere Informationen: Edouard Pe-
ter, Du Pont Engineering Fibres,
CH-1218 Le Grand-Saconnex/Genf,
Tel. (00 41-22) 7 17 52 33, Fax
(00 41-22) 7 17 60 21, E-Mail:
Bild 1: Nicht nur Feuerwehr-
leute, sondern auch Ingenieu-
re und Techniker tragen die
flammbeständige Kleidung.
Durch die Mischung der
Faser mit P-140 lassen sich
dauerhaft antistatische Ei-
genschaften erzielen, die
auch nach häufigem Wa-
schen voll erhalten bleiben.
Die P-140-Faser besteht aus
einem Karbonkern und einer
Polyamid-Außenhülle. Diese
Faser ist nichtleitend und
verhindert die Aufladung
durch einen Induktionsme-
chanismus. P-140 wird nur in
einer exakt definierten, sehr
geringen Konzentration bei-
gemischt, um die Thermo-
schutzeigenschaften nicht
zu beeinträchtigen.
Nomex-Markenfasern wer-
den ausschließlich von Du
Pont hergestellt. Die Range
dieser Fasern wurde ent-
wickelt, um Systeme zu er-
möglichen, die eine ausgewo-
gene Mischung aus gutem
Komfort und hoher Schutz-
funktion bei hoher Kostenef-
fizienz bieten. Das Unterneh-
men schätzt die jährlich an-
fallenden Zusatzkosten, die
ein Wechsel von einem
Standardarbeitsanzug aus
flammhemmender Polyester-
Baumwoll-Mischung zu ei-
nem Hochleistungsschutz-
anzug auf Basis der Nomex
Thermal Technology mit sich
bringt, auf etwa 28 Euros pro
Person, was durch dadurch
resultierende andere Ein-
sparmöglichkeiten kompen-
siert werden kann. Das Du
Pont Garment System Con-
cept, das auf Nomex basiert,
umfasst Unterwäsche und
Polohemden, Standardhem-
den, Coveralls, ein- und
mehrlagige Jacken, Hosen
sowie Schlechtwetter-Ar-
beitskleidung, Vliese, Hand-
schuhe und Gesichtsschutz.
Mit der Technologie für die-
se flammresistente Schutz-
kleidung lässt sich auch
Schutzkleidung anfertigen,
die im Hinblick auf gute
Sichtbarkeit neue Maßstäbe
setzt. Möglich macht dies ein
kürzlich entwickeltes Verfah-
ren, mit dem Arbeitskleidung
aus der Faser für Einsatzbe-
reiche hergestellt werden
kann, in denen der Faktor des
„Gesehenwerdens“ wichtig
für die Sicherheit der Ein-
satzkräfte ist. Dies trifft zum
Beispiel für Straßenarbeiter,
Techniker und Wartungsper-
sonal auf Flughäfen, Ret-
tungsmannschaften sowie in
bestimmten Industrieberei-
chen zu.
Intensive Farben lassen sich erzeugen
Während es schon seit ei-
niger Zeit möglich war, die in-
härent flammfesten Gewebe
aus der Faser färben zu kön-
nen, ist die Technologie zur
Herstellung der fluoreszie-
renden, sehr gut sichtbaren
und lange beständigen Far-
ben erst vor kurzem ent-
wickelt worden. Durch die
Anwendung des neuen, von
Pinatel & Chapuis Textiles,
St. Etienne/Frankreich, in
enger Zusammenarbeit mit
Du Pont entwickelten Verfah-
rens lassen sich intensive
Farben erzeugen, die der von
der EU für die gute Sichtbar-
keit erlassenen Norm EN 471
entsprechen.
Die Idee für dieses Verfah-
ren kam von dem seit über
einhundert Jahren auf Fär-
ben und Finishing speziali-
sierten französischen Unter-
nehmen und ist das Ergebnis
von Gesprächen mit Herstel-
lern von Arbeitsschutzklei-
dung und Fachleuten, die für
die Spezifizierung von per-
sönlicher Schutzkleidung
verantwortlich sind und die
Sichtbarkeit von Arbeitsklei-
dung als verbesserungsbe-
dürftig eingeschätzt hatten.
Das neue Färbesystem er-
laubt es nun auch, lange
haltbare Arbeitskleidung in
Weiß für Mitarbeiter in Kran-
kenhäusern, Laboratorien
und Rettungsteams herzu-
stellen.
Seit ihrer Marktein-
führung vor über 30 Jahren
ist die hochtemperaturbe-
ständige Meta-Aramidfaser
zu einer ganzen Familie von
Spezialprodukten für Brand-
schutzkleidung weiterent-
wickelt worden. Jede dieser
Anwendungen wurde im Hin-
blick auf ganz spezifische, zu-
sätzliche Eigenschaften in
Bereichen wie Färbbarkeit,
Antistatik oder Tragekomfort
konzipiert. Die jüngste dieser
Entwicklungen, Nomex Ome-
ga, überträgt die inhärenten
Eigenschaften einiger dieser
Fasern in ein integriertes
System, das ganz neue Per-
spektiven für den Personen-
schutz bei Extremeinsätzen
bietet. Es eröffnet einen brei-
ten Spielraum für weitere Re-
duktionen des Gewichts und
der Dicke der Kleidung,
indem sich damit ganz
neue Schutzkleidungskon-
zepte realisieren lassen, was
sich in einer vereinfachten
Lagerhaltung, geringeren Ge-
samtkosten und einem
verbesserten Evaluierungs-
system vorteilhaft nieder-
schlägt.
Um den bestmöglichen
Qualitätsstandard der
Schutzkleidung zu gewähr-
leisten, hat Du Pont ein um-
fassendes Qualitätssiche-
rungsprogramm in Zusam-
menarbeit mit führenden
Spinnereien, Webern und
Stoffherstellern entwickelt.
Damit wird sichergestellt,
dass alle Gewebearten und
Stoffe, die ein bestimmtes Ga-
rantieetikett tragen, entspre-
chend einem hohen Qua-
litätsstandard in allen Stufen
der Herstellung und Weiter-
verarbeitung gefertigt wer-
den sowie nach strengen
Leistungsstandards getestet
und überprüft worden sind.
Darüber hinaus wird jedes
freigegebene Gewebe und je-
der Stoff mindestens einmal
im Jahr erneut getestet, um
den Garantiestatus zu behal-
ten. Dieser Qualitätsstan-
dard erfüllt nicht nur den eu-
ropäischen Standard für die
persönliche Schutzausrüs-
tung der Feuerwehren (EN
469) sowie den europäischen
Standard für hochbeständi-
ge Hitze- und Flammschutz-
kleidung der Industriearbei-
ter (EN 531), sondern geht in
vielen Punkten über diese
Standards hinaus.
Temperatur der Hautim Test simulieren
Ein für Tests entwickelter
lebensgroßer Dummy (Bild 2)
verfügt über 122 Hitzefluss-
sensoren an repräsentativen
Stellen und ist so kalibriert,
dass die Temperatur der
menschlichen Haut simu-
liert werden kann. Der
mit der Schutzkleidung ver-
sehene Dummy wird einem
kontrollierten Flammentest
(Bild 3) mit Propangas mit
Temperaturen zwischen 600
und 1000 °C ausgesetzt. Die-
ser Vorgang wird fortlaufend
computergesteuert über-
wacht. So werden die ent-
sprechenden Daten der auf
die verschiedenen Körperbe-
reiche einwirkenden Hitze er-
fasst. Mit dieser wissen-
schaftlichen Testmethode
lässt sich eine verlässliche
Vorhersage treffen, welche
Körperbereiche im Ernstfall
Verbrennungen zweiten und
dritten Grades davongetra-
gen hätten. MM
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 57
Bild 2: Dieser lebensgroße
Dummy ist mit 122 Hitzefluss-
sensoren ausgerüstet.
Bild 3: Der Dummy wird einem
kontrollierten Flammentest
unterzogen.
Bild
er: D
u Po
nt
ARBEITSSCHUTZ
58 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
Das IndustrieMagazin
ARBEITSSCHUTZ
Widerstandsfähige Schweißschutzmaske besteht aus hoch schlagfestem KunststoffDie Schweißschutzmaske
Condor, die aus hoch schlag-
festem Kunststoff hergestellt
wird, eignet sich für alle elek-
trischen Schweißverfahren.
Sie ist formbeständig bis
220 °C und besteht aus ei-
nem widerstandsfähigen
und leichten Material. Zwei
LCD bieten konstanten
Schutz über das gesamte
Sichtfeld. Spezielle Filter
schützen vor ultravioletter
und infraroter Strahlung. Ein
Potentiometerknopf dient zur
stufenlosen Feineinstellung
von DIN 9 bis 13 – je nach
Schweißverfahren und per-
sönlichem Empfinden. Der
Sensorsteg eliminiert die
Einflüsse des Umgebungs-
lichtes. Dank Solarenergie
sind Ein- und Ausschalter so-
wie Batteriewechsel über-
flüssig. Das Blickfeld lässt
sich durch Ändern der Dis-
tanz vom Auge zur Blend-
schutzkassette verändern.
Lux Safety GmbH,
79798 Jestetten,
Tel. (0 77 45) 92 27 69,
Fax (0 77 45) 92 27 68
Zugstangenbetätigte Notdusche eignet sich auch für nachträglichen EinbauDie speziellen Anforderun-
gen moderner Gebäudetech-
nik mit Wasserzuführungen
aus der Decke oder aus In-
stallationsschächten be-
rücksichtigt eine zugstan-
genbetätigte Körperdusche
als Notdusche, die dank ein-
facher Aufputzmontage so-
wohl für Neubauten als auch
für den nachträglichen Ein-
bau geeignet ist. Mit vier Pro-
duktvarianten zur Montage
über der Tür oder an der
Wand neben Ausgängen bie-
tet der Hersteller für jede In-
stallationsvoraussetzung die
passende Lösung. Über die
Zugstange wird das Betäti-
gungsventil geöffnet und gibt
sofort den Wasserfluss frei.
Eine optimale Wasservertei-
lung zur vollständigen Über-
flutung und Kühlung aller
Körperzonen wird laut Her-
steller bereits bei 1 bar Fließ-
druck garantiert.
Aqua Butzke-Werke AG,
14974 Ludwigsfelde,
Tel. (0 33 78) 8 18-0,
Fax (0 33 78) 8 18-1 00,
E-Mail: [email protected]
Leichte Atemschutz-Halbmaske für häufiges Arbeiten in staubigem UmfeldWirtschaftlichkeit, leichte
Handhabung, geringes Ge-
wicht und hoher Tragekom-
fort sind laut Hersteller
Kennzeichen der Atem-
schutz-Halbmaske Picco20,
die sich für alle Personen eig-
net, die häufig und längere
Zeit in staubiger Umgebung
arbeiten. Im Gegensatz zu
partikelfiltrierenden Einweg-
Halbmasken (FFP) erreicht
sie längere Verwendungszei-
ten bei einer deutlich höhe-
ren Filterleistung und gerin-
gerem Atemwiderstand. Nach
dem Verbrauch werden ledig-
lich die eingesetzten Partikel-
filter ausgewechselt, die Mas-
ke selbst aber ist wieder ver-
wendbar.
Dräger Sicherheitstechnik GmbH,
23560 Lübeck,
Tel. (04 51) 8 82-21 85,
Fax (04 51) 8 82-31 22,
Internet: www.draeger.com
Mitteilungen des Bundesverbandesder Energie-Abnehmer e. V.
Der vom VEA veröffentlichte
Wasser- und Abwasserpreisver-
gleich erfasst die Frisch- und
Abwasserpreise (einschließlich
Mess- und Grundpreise) der
Wasserversorgungsunterneh-
men (WVU) von 64 deutschen
Städten im alten Bundesgebiet
(Vorjahr 63; neu hinzugekom-
men ist Paderborn) und von
18 WVU aus den neuen Bundes-
ländern zum Stichtag 1. Januar
2000. Für jedes WVU enthält
der Preisvergleich die Wasser-
Durchschnittspreise für zwei
praxisnahe Abnahmefälle,
7500 m3 Jahresabnahme mit
einem Anschluss DN 50 mm
und 100 000 m3 Jahresabnahme
mit Anschluss DN 150 mm.
VOLKER STUKE
Geschäftsleitung: Geschäftsführendes Vor-
standsmitglied RA Manfred Panitz, Geschäfts-
führer Dr.-Ing. Volker Stuke, 30519 Hannover, Tel.
(05 11) 98 48-1 13, Fax (05 11) 98 48-1 88, E-Mail:
[email protected], Internet: www.vea.de.
Von den 18 WVU in den neuen Bun-
desländern erhöhten vier die Preise zwi-
schen 1,2% und 35,2%, während elf
WVU, wie im Vorjahr, die Preise kon-
stant hielten. Um mehr als 10% erhöh-
ten Chemnitz (14,2%) und Halle (35,2%).
In Frankfurt/Oder und Jena sind die
Preise um 0,5% beziehungsweise um
4,1% gesunken. In Jena ist das auf die
Einführung von Sonderkonditionen für
Großkunden zurückzuführen. Im Mit-
tel sind die Preise in den neuen Bun-
desländern um 3,2% gestiegen.
Preissituationin den Bundesländern
Aus den Durchschnittspreisen der
beiden Anwendungsfälle haben wir den
Mittelwert gebildet und die Aufstellung
beginnend mit dem niedrigsten Wert
aufsteigend geordnet. Die zehn günstig-
sten Orte oder WVU sind: Ingolstadt, Pa-
derborn, Helmstedt/Avacon (Vorjahr
Hannover-Umland/HASTRA), Flens-
burg, Emden, Neumünster, Oldenburg,
München, Aachen und Augsburg.
Coburg ist durch die Hinzunahme
von Paderborn aus dem Kreis der zehn
günstigsten WVU ausgeschieden und
belegt nunmehr nur noch Platz 11, oh-
ne aber die Preise erhöht zu haben. Die
Gelsenwasser, Gelsenkirchen, belegt
nunmehr, bedingt durch die Hinzunah-
me von Paderborn, den Platz 12 (Vorjahr
Platz 11). Hier muss allerdings ange-
merkt werden, dass die Durchschnitts-
preise einschließlich des Bigge-Beitra-
ges errechnet wurden. Da Gelsenwas-
ser aber auch aus anderen Talsperren
Wasser bezieht, entfällt in einigen Kom-
munen der Bigge-Beitrag, so dass die
Durchschnittspreise dann geringfügig
niedriger liegen.
Die zehn teuersten Orte sind: Stutt-
gart, Heidelberg, Pforzheim, Eschwege,
Frankfurt, Mainz, Offenbach, Darm-
stadt, Kassel und Wiesbaden. Gegen-
über dem Vorjahr hat sich in dieser
Gruppe nichts geändert. Im Durch-
schnitt aller 64 WVU sind für den 1. Fall
ein Preis von 3,061 DM/m3 und im 2. Fall
von 2,924 DM/m3 zu zahlen.
In den neuen Bundesländern sind
die fünf preisgünstigsten Orte: Senften-
burg, Cottbus, Potsdam, Zwickau und
Frankfurt/Oder. Leipzig ist durch die
Preiserhöhung von 9,1% von Platz 4 im
Vorjahr auf Platz 8 gerutscht. Die Plät-
ze 14 bis 18 werden von Jena, Chemnitz,
Dresden, Gotha und Halle belegt. Halle
ist durch die Preiserhöhung um 35,2%
nunmehr am teuersten. Im Durch-
schnitt sind für den 1. Fall 3,644 DM/m3
und im 2. Fall 3,332 DM/m3 zu entrich-
ten.
Die Durchschnittspreisberech-
nung berücksichtigt auch Son-
derverträge für Großabneh-
mer, soweit sie von den WVU (wie in
NRW und Norddeutschland) angeboten
werden. Die unteren Grenzen für die Ge-
währung der Sonderkonditionen liegen
dabei je nach WVU zwischen 3000 und
600 000 m3/a. Einige der WVU räumen
Sonderkonditionen nur bei „großen Ab-
gabemengen“ oder in „Ausnahmefäl-
len“ ein, ohne die Mengen oder Fälle
näher zu erläutern. In der Regel sind die
Preise der Sonderkonditionen an die
Entwicklung der Allgemeinen Tarifprei-
se gebunden. Es gibt jedoch in einigen
Fällen eine Preisbindung, ähnlich wie
bei den Strom- und Gaslieferverträgen,
an bestimmte Faktoren wie Kohle und
Lohn sowie Energiekosten und/oder In-
vestitionsgüterindex.
Preisveränderungenim Vergleich zum Vorjahr
Die Preisveränderung zum Vorjahr
wurde über den Mittelwert der Durch-
schnittspreise der beiden Abnahmefäl-
le ermittelt. Dieser Mittelwert gilt gleich-
zeitig als Maßstab für die Festlegung der
Reihenfolge. Alle Preisangaben sind net-
to, berücksichtigen jedoch die Mess-
oder Grundpreise und Sonderabgaben,
wie Bigge-Beitrag, RTV-Beitrag und ge-
gebenenfalls eine Grundwasserabgabe.
Den Netto-Preisen ist noch die Mehr-
wertsteuer hinzuzurechnen. Die Ab-
wassergebühren sind umsatzsteuer-
frei, soweit die Abwasserentsorgung
durch öffentlich-rechtliche Betriebe
durchgeführt wird.
Gegenüber dem 1. Januar 1999 er-
höhten in den alten Bundesländern 20
WVU die Wasserpreise zwischen 0,1%
und 12,9%. Am stärksten erhöhten die
Stadtwerke Aschaffenburg mit 12,9%.
Um mehr als 10% erhöhten außerdem
noch die KEW Neunkirchen mit 10,4%
und die Stadtwerke Heilbronn mit
10,3%. 42 WVU (im Vorjahr 43) hielten
ihre Preise konstant. Für Darmstadt
konnten wir erfreulicherweise eine
Preissenkung um 3,8% feststellen. Im
Mittelwert stieg der Wasserpreis ge-
genüber dem Vorjahr um 1,7%.
Wasserpreisvergleich 2000
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 59
60 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
100 000 m3/a7500 m3/a
a+bb1999 (%)a
Ortlfd. Nr.
DM/m3DM/m2/aDM/m3Differenz zuMittelwert
GesamtAbwasserWasserversorgungs-unternehmen
Durchschnittspreise in DM/m3
8,4862,840,05,6465,6125,680Stadtwerke64
8,8851,444,440,04,4454,4304,460StadtwerkeKassel63
12,4608,20- 3,84,2604,0444,476SüdhessischeDarmstadt62
7,3763,160,04,2164,1404,292EVOOffenbach61
6,2650,902,150,04,1154,0704,160StadtwerkeMainz60
7,5503,450,04,1004,1004,100MAINOVAFrankfurt59
9,5275,500,04,0274,0064,048StadtwerkeEschwege58
7,7873,780,04,0073,9804,033StadtwerkePforzheim57
6,6782,700,03,9783,9583,998StadtwerkeHeidelberg56
6,8423,060,03,7823,7703,793N W SStuttgart55
7,1523,4010,33,7523,7153,788StadtwerkeHeilbronn54
6,5331,212,955,93,5833,4703,695StadtwerkeHagen53
6,706-3,2012,93,5063,5013,511StadtwerkeAschaffenburg52
7,3101,753,860,03,4503,4503,450BWBBerlin51
6,1910,652,804,83,3913,3773,404StadtwerkeWürzburg50
9,2135,910,03,3033,3003,305StadtwerkeSaarbrücken49
6,7923,803,520,03,2723,0043,539WSWWuppertal48
8,4105,208,43,2103,2023,217swb EnordiaBremen47
6,4081,333,213,93,1983,1533,243StadtwerkeEssen46
5,1161,171,927,83,1963,1093,282StadtwerkeWorms45
6,3373,1610,43,1773,0483,306KEWNeunkirchen44
6,3010,703,130,03,1713,1583,184StadtwerkeGöttingen43
9,0305,920,03,1103,1103,110StadtwerkeHerford42
6,1390,923,080,03,0593,0013,116StadtwerkeKiel41
6,4013,360,03,0413,0183,064StadtwerkeHanau40
7,2040,724,210,02,9942,9773,010StadtwerkePeine39
5,8401,512,863,52,9802,9433,016M V VMannheim38
7,7172,124,767,32,9572,8883,026StadtwerkeNeuss37
6,0891,583,150,02,9392,9102,967StadtwerkeDuisburg36
5,6260,762,691,72,9362,9062,966StadtwerkeHannover35
2,8730,750,02,8732,6953,050StadtwerkeWolfsburg34
5,4973,042,670,02,8272,7232,930SWBBonn33
6,4783,660,02,8182,7772,858StadtwerkeHildesheim32
7,7481,534,951,52,7982,6312,964SWKKrefeld31
6,6151,783,820,02,7952,7642,825V W MKoblenz30
7,7705,040,02,7302,6002,859HWWHamburg29
6,4710,953,750,02,7212,7102,732EWAGNürnberg28
4,9150,922,200,02,7152,7042,726StadtwerkeBamberg27
5,1920,702,493,82,7022,6602,743StadtwerkeMünster26
6,7494,065,92,6892,6752,702StadtwerkeLübeck25
5,5641,872,914,22,6542,3732,934StadtwerkeDüsseldorf24
7,6324,980,02,6522,6152,688StadtwerkeBielefeld23
5,0242,400,02,6242,6102,637StadtwerkeFürth22
6,1323,520,02,6122,6032,621StadtwerkeUlm21
5,9111,103,300,02,6112,6022,619StadtwerkeKaiserslautern20
Köln
1 Ingolstadt Stadtwerke 1,674 0,0 2,07 0,64 3,744
2 Paderborn Stadtwerke 1,979 3,15 5,129
3 Helmstedt Avacon 2,003 0,1 2,003
4 Flensburg Stadtwerke 2,014 0,0 2,73 0,67 4,744
5 Emden Stadtwerke 2,084 0,0 5,25 1,10 7,334
6 Neumünster Stadtwerke 2,270 9,7 3,01 5,280
7 Oldenburg VWG 2,285 0,0 3,53 0,82 5,815
8 München Stadtwerke 2,286 7,5 3,05 2,54 5,336
9 STAWAG 2,332 3,3 4,06 1,85 6,392Aachen
1,720 1,627
2,100 1,858
2,090 1,915
2,128 1,899
2,108 2,059
2,285 2,255
2,296 2,273
2,310 2,262
2,821 1,843
10 Augsburg Stadtwerke 2,515 2,340 2,428 0,0 2,21 1,83 4,638
11 Coburg S Ü C 2,447 2,421 2,434 0,0 3,05 1,35 5,484
12 Gelsenkirchen Gelsenwasser 2,566 2,324 2,445 0,0 2,48 1,41 4,925
13 Braunschweig Stadtwerke 2,567 2,367 2,467 0,0 3,51 1,10 5,977
14 Bochum Stadtwerke 2,712 2,242 2,477 0,0 3,07 1,20 5,547
15 Baden-Baden Stadtwerke 2,516 2,510 2,513 0,0 2,50 - 5,013
16 Dortmund DEW 2,621 2,460 2,541 0,0 3,07 1,54 5,611
17 Ludwigsburg Stadtwerke 2,580 2,524 2,552 0,0 2,70 5,252
18 Karlsruhe Stadtwerke 2,626 2,503 2,565 0,0 2,65 5,215
19 G E W 2,780 2,383 2,582 2,0 2,40 2,15 4,982
3,061 2,924 2,993 1,1 3,48 6,365
3,009
Wiesbaden
Durchschnittspreis
ohne Paderborn 1,7
Wasser- und Abwasserpreisvergleich (Preisstand: 1. Januar 2000) – alte Bundesländer
Wegen der unterschiedlichen Bemes-
sungsgrundlagen ist die Einbeziehung
der Abwassergebühren oder -preise nur
bedingt möglich. Grundsätzlich hat je-
der Abnehmer eine Abwassergebühr zu
entrichten, die sich nach der bezogenen
Frischwassermenge richtet. In den Ge-
bührensatzungen vieler Kommunen ist
auch die Möglichkeit vorgesehen, nach-
weislich nicht der Kanalisation zuge-
führte Mengen (das heißt im Betrieb
verbrauchtes Wasser) bei der Ge-
bührenberechnung außer Ansatz zu
lassen oder wenig verschmutztes Was-
ser (beispielsweise Kühlwasser) mit ei-
nem geringeren Gebührensatz zu bele-
gen. Bei einigen Kommunen wird die
Einleitung von Regenwasser in die Ka-
nalisation pauschal mit den Abwasser-
gebühren berechnet. Andere Kommu-
nen bzw. Zweckverbände erheben eine
zusätzliche Abwassergebühr, die sich
nach den an die Kanalisation ange-
schlossenen Grundstücksflächen er-
rechnet. Die Berechnung dieser
Flächen (bebaut, unbebaut, befestigt)
ist uneinheitlich, so dass ein Vergleich
der Gebühren nicht möglich ist. Die Re-
genwassereinleitung wird in der Regel
in DM/m2 und Jahr angegeben. In eini-
gen Fällen wird die zu berücksichtigen-
de Fläche noch mit einem Nieder-
schlagsbeiwert multipliziert, woraus
sich dann eine Abflussmenge in m3/a
ergibt. In diesen Fällen wird die Einlei-
tungsgebühr dann in DM/m2 berech-
net.
In der Tabelle ist ein Gesamtpreis
ausgewiesen, der sich aus der Addition
des Wasserpreises (Mittelwert) und der
Schmutzwasser-Einleitungsgebühr er-
rechnet. Weil Regenwasser-Einleitungs-
gebühren wegen der verschiedenen
Grundstücksflächen bei dem Gesamt-
preis nicht berücksichtigt werden
konnten, ist ein Vergleich nach diesem
Gesamtpreis wenig aussagefähig.
Für die Avacon in Helmstedt haben
wir keine Abwassergebühren genannt,
weil die Avacon in der Umgebung von
Hannover eine Vielzahl von Kommunen
beliefert, die entweder eigene Kläranla-
gen betreiben oder sich Zweckverbän-
den angeschlossen haben, und somit ei-
ne Vielzahl von Gebühren zu berück-
sichtigen wäre. Bei EWE Oldenburg,
Gelsenwasser Gelsenkirchen und Süd-
hessische Wasser AG in Darmstadt ha-
ben wir die Abwassergebühren für den
jeweiligen Standort der Unternehmen
in die Tabelle aufgenommen.
In einigen Fällen, zum Beispiel in Lü-
beck, sinken die Schmutzwasserge-
bühren bei höheren Einleitungsmen-
gen. Das wurde insofern berücksichtigt,
als die Gebühren für die Trinkwasser-
bezugsmengen von 7500 m3/a und
100 000 m3/a getrennt errechnet und
anschließend gemittelt wurden.
Die Stadt Wiesbaden setzt grundsätz-
lich nur 90% des bezogenen Wassers als
Abwasser an. Die Gebühr von
2,85 DM/m3 wurde aus den beiden Ab-
nahmefällen gemittelt.
Die Abwassergebühren haben wir
nicht näher ausgewertet, da immer
mehr Entsorger eine Regenwasserein-
leitungsgebühr einführen.
Anmerkungen:
c Fall 1: 7500 m3/a mit Anschluss DN
50 mm, Zählergröße: NG 30 m3 = QN
15 m3/h oder nächst größerer Zähler.
c Fall 2: 100 000 m3/a mit Anschluss
DN 150 mm, Zähler: NG 300 m3 = QN
150 m3/h oder nächst kleinerer Zähler.
c Die Preise der Avacon Helmstedt gel-
ten für den Versorgungsbereich: Ame-
linghausen, Bad Münder, Bockenem,
Gehrden, Heere Hiddestorf, Ohlendorf,
Springe, Wunstorf. MM
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 61
100 000 m3/a7500 m3/a
a+bb1999 (%)a
Ortlfd. Nr.
DM/m3DM/m2/aDM/m3Differenz zuMittelwert
GesamtAbwasserWasserver-sorgungs-unternehmen
Durchschnittspreise in DM/m3
1 Senftenberg WAL 2,172 0,0 5,99 8,162
2 Cottbus LWG 2,545 6,1 6,04 1,15 8,585
3 Potsdam Wasserberiebe 2,776 0,0 5,89 8,666
4 Zwickau Wasserw. 3,136 0,0 5,04 8,176
5 Frankfurt/O. FWA mbH 3,268 - 0,5 5,75 1,86 9,018
6 Dessau Stadtwerke 3,275 0,0 5,22 3,28 8,495
7 Schwerin Stadtwerke 3,328 0,0 5,15 1,19 8,478
8 Leipzig Komm.Wasserw. 3,376 9,1 3,66 1,92 7,036
9 Stadtwerke 3,385 0,0 5,40 8,785Magdeburg
2,215 2,129
2,708 2,382
2,791 2,760
3,192 3,080
3,410 3,126
3,310 3,240
3,398 3,257
3,662 3,090
3,444 3,325
10 Rostock EURAWASSER 3,945 3,172 3,559 1,2 5,61 1,88 9,169
11 Gera Zv. Mittl. Elstertal 4,014 3,271 3,643 0,0 3,20 1,30 6,843
12 Erfurt Stw. Wasserversg. 3,784 3,544 3,664 0,0 4,71 8,374
13 Merseburg MIDEWA 3,950 3,500 3,725 0,0 3,725
14 Jena Stadtwerke 4,028 3,686 3,857 - 4,1 4,17 8,027
15 Chemnitz Stadtwerke 4,020 3,772 3,896 14,2 4,15 8,046
16 Dresden DREWAG 4,560 4,088 4,324 0,0 2,91 2,03 7,234
17 Gotha W.-Abw.-Zw.-verband 4,642 4,044 4,343 0,0 4,67 9,013
18 Halle HW u. A 4,511 4,511 4,511 35,2 5,54 3,30 10,051
3,644 3,332 3,488 3,2 4,89 8,104Durchschnittspreis
Wasser- und Abwasserpreisvergleich (Preisstand: 1. Januar 2000) – neue Bundesländer
Wir machen Ihrem Strom-preis Beine.
Sprechen Sie mit uns!
Bundesverband der Energie-Abnehmer e.V.
Tel.: (0511) 9848-0 • Fax: (0511) [email protected] • www.vea.de
Die Energiemanager
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 63
FIRMENSCHRIFTEN
Größen 000 bis 3 mit neuer
Schubladentechnik, Spreiz-
klemmen, Sammelschienen
und Zentraleinspeisung.
Wöhner GmbH, 96472 Rödental,
Tel. (0 95 63) 7 51-0,
Fax (0 95 63) 7 51-1 87,
E-Mail: [email protected],
Internet: www.woehner.de
Fahrzeugtechnikauf CD-ROMWissenswertes über Brem-
sentechnik bietet die CD-
ROM „Alko informiert“
(Schutzgebühr 20 DM). Wei-
tere CD-ROM oder Videos in-
formieren über Anhänger-
komponenten und Reparatur
(Schutzgebühr je 40 DM).
Alois Kober GmbH,
89359 Kötz,
Tel. (0 82 21) 97-0,
Fax (0 82 21) 97-4 59,
E-Mail: [email protected]
ElektrischeAusrüstungDie CD-ROM „Wökat plus 4.0“
stellt das umfangreiche An-
gebot von Produkten rund
um die elektrische Ausrüs-
tung vor. Offeriert werden bei-
spielsweise NH-Sicherungs-
Lasttrennschalter der
Wissenswertesüber LeiterplattenDas „Ruwel-Journal 2“ ent-
hält auf 24 Seiten zusätzlich
zu Unternehmensinterna ei-
nige Fachbeiträge über die
Fertigung von Leiterplatten.
Darunter Beiträge über
Trends in der Bestückung,
über die Fertigung von Schal-
tungen bis 1100 mm Kanten-
länge, über die Metallisie-
rung und Zuverlässigkeit von
Handmessgeräteund WaagenDer „Messgeräte-Katalog“
stellt auf über 130 Seiten
Hand- und Tischmessgeräte
vor, beispielsweise zum Mes-
sen von Temperatur, Feuchte,
Schallpegel, Licht, Luft, ph-
und Leitfähigkeit, sowie Prä-
zisions- und Zählwaagen.
ATP Messtechnik GmbH,
77964 Kappel,
Tel. (0 78 22) 86 24-0,
Fax (0 78 22) 86 24-40,
E-Mail: [email protected],
Internet:
www.atp-instruments.com
Mikrolöchern, die neue Pho-
totooling-Technologie sowie
über die vertikale Lötstopp-
masken-Beschichtung.
Ruwel-Werke Spezialfabrik für Lei-
terplatten GmbH, 47593 Geldern,
Tel. (0 28 31) 3 94-0,
Fax (0 28 31) 3 94-2 11,
E-Mail: [email protected]
Baisch, Friedemann, und Hans-Georg SchnaufferPrognose von Trendkomponenten erleichtert Lager-
disposition
Maschinenmarkt 106 (2000) 21, Seite 30–34
Starke saisonale Schwankungen des Absatzes zwingen vieleUnternehmen, auf Lager zu produzieren. Dennoch fehlen häu-fig die von den Kunden gewünschten Produkte, weil eine kurz-zyklische Trendkomponente die Absatzplanungen zunichtemacht. Man benötigt also eine qualitativ hochwertigere Ab-satzprognose. Diese kann mit den Arbeitsschritten Finden,Filtern, Formatieren und Fokussieren erreicht werden.
Neugebauer, KlausModulare Lagerverwaltungssoftware unterstützt
Logistikdienstleister
Maschinenmarkt 106 (2000) 21, Seite 36–37
Eine Lagerverwaltungssoftware unterstützt einen Logis-tikdienstleister bei seiner Dienstleistungskette als Komplett-angebot. Das Programm ist modular aufgebaut. Das Basis-modul sorgt für eine umfangreiche Verwaltung und Organi-sation des Lagers. Eine durchgängige Sendungsverfolgung biszum Endempfänger ist möglich.
Wintzer, Harald, und John GrosspietschWIG-Schweißen von Bandenden sorgt für durchgängigen
Materialfluss
Maschinenmarkt 106 (2000) 21, Seite 38
Um Anstanz- und Einfädelzeiten zu sparen, können auch Roh-bänder miteinander verschweißt werden. Das gewährleisteteinen kontinuierlichen Materialdurchsatz. Für Rohbänder inder Stanzzuführung werden WIG und für vorgestanzte Bän-der in der Weiterverarbeitung Widerstandsschweißanlagenverwendet. Die Geräte sind mobil und können an verschiede-nen Orten der Produktion eingesetzt werden.
Münster, Heinrich, und Peter KoistinenReduzierte Abwasserkosten durch effizientes Wasser-
management und neue Eindampfungstechnik
Maschinenmarkt 106 (2000) 21, Seite 40–41
Mit der Minimierung des Wasserverbrauchs und der Anwen-dung einer neuen Eindampfungstechnik bei der Reinigungvon konzentriertem Abwasser können bedeutende Kos-teneinsparungen erzielt werden. Die Kosten der Abwasser-reinigung sollten auf der Basis von Kosten pro Kilo eliminier-ter Schadstoffe, zum Beispiel pro Kilogramm chemischen Sau-erstoffbedarfs, und nicht als Abwasserbehandlungskostenpro Kubikmeter berechnet werden.
Schneider, StephanMehrere Elektromotoren winkelsynchron auf das
Inkrement genau betreiben
Maschinenmarkt 106 (2000) 21, Seite 44–47
Frequenzumrichter der neuen Generation meistern nahezujede ihnen gestellte spezifische Aufgabe. Hierbei spielt es kei-ne Rolle, ob sie die Drehzahlen von Pumpen und Lüftern, hoch-dynamischen Fahrantrieben oder Hubwerken regeln. Eine be-sondere Funktion der Frequenzumrichter ist der Synchron-lauf: Dieser ermöglicht dem Anwender, mehrere Antriebe aufdas Inkrement genau winkelsynchron zu fahren.
64 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
Das IndustrieMagazin
DOKUMENTATION
Verantwortlich für Leitartikel: Rüdiger Kroh; Unternehmen und Branchen: Ursula Hofmann,Jürgen Schreier; Finanzen: Ursula Hofmann; Serie: Jürgen Schreier; Hintergrund: Rolf Tillert;Innovation: Winfried Schröder; Materialfluss, Arbeitsschutz: Rolf Tillert; Schweißen: Rüdi-ger Kroh; Umwelttechnik: Winfried Schröder; Tagung: Josef Kraus; Antriebstechnik: Claus-Martin Stotz; Management und Organisation: Jürgen Schreier; VEA-Mitteilungen: BernhardKuttkat; Marktspiegel: Rolf Tillert, Rüdiger Kroh, Winfried Schröder; Claus-Martin Stotz; Ter-mine: Claus-Martin Stotz; Bücher: Udo Schnell; Schlussredaktion: Udo Schnell, Frank Pfeif-fer; alle Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg.
Zimmer-Walbröhl, BarbaraAbbau von Bürokratie weckt die Kreativität der
Mitarbeiter
Maschinenmarkt 106 (2000) 21, Seite 50–54
„Die einzige Kultur in diesem Unternehmen ist in den Jo-ghurts in der Kantine“, soll einmal ein amerikanischer Ma-nager gesagt haben. Trotz der „Reengineeringwelle“ der ver-gangenen Jahre triumphiert in den meisten Unternehmenweiterhin die Bürokratie. Teamgeist, offene Kommunikationund der Abbau solcher Barrieren, mehr Teamgeist sind aberessenzielle Voraussetzungen für kreatives Handeln.
Kleidung aus hitzebeständiger Faser schützt auch bei
Störlichtbögen
Maschinenmarkt 106 (2000) 21, Seite 56–57
Die Faser Nomex, deren Basismaterial als „aromatischesAmid“ bezeichnet wird, wird seit den 60er Jahren zur Her-stellung von hitzebeständiger Schutzkleidung verwendet. In-zwischen sind zahlreiche Varianten entwickelt worden, dieFeuerwehrleute gegen Feuer und Flammen schützen, aberauch Schutz gegen Hitze am industriellen Arbeitsplatz undgegen Störlichtbögen bieten.
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 67
DOKUMENTATION
Das IndustrieMagazin
Vogel MarktforschungInternationalisierung – Erfolgsfaktoren im GUS-Markt
Im Rahmen der Fachreihe: Dialog der Marktpartner ist jetzteine neue Studie erschienen: „Internationalisierung – Erfolgs-faktoren im GUS-Markt“. Die Untersuchung analysiert pra-xisnah, inwieweit der Transformationsprozess von der Plan-wirtschaft zur Marktwirtschaft in den GUS-Staaten Aus-wirkungen auf die Aktivitäten und Geschäftsbeziehungendeutscher Industrieunternehmen hat und wie diese Märkteheute bearbeitet werden. Die Studie, Preis 50,– DM, kann überden Zentralen Marketing-Service des Vogel-Verlags bezogenwerden.
Vogel MarktforschungUmwelttechnik – Überwindung von Diffusionsbarrieren
Die Studie „Umwelttechnik – Überwindung von Diffusions-barrieren“ beschäftigt sich mit den Innovationsbarrieren derdeutschen Wirtschaft gegenüber der Umwelttechnik und wiediese Hindernisse durch ein zielgerichtetes Marketing derUmwelttechnik-Anbieter überwunden werden können. DieStudie (Preis auf Anfrage) kann über den Zentralen Marke-ting-Service des Vogel-Verlags bezogen werden.
Vogel MarktforschungProdukteinsatz und Anschaffungsabsichten
der deutschen Industrie in 16 Produktfeldern
Das MM-Industrie-Panel ist eine repräsentative Befragungunter hochrangigen Entscheidungsträgern der deutschenIndustrie. Es ermittelte den Produkteinsatz, die kurz- undmittelfristigen Anschaffungspläne und das längerfristigeProduktinteresse in 16 ausgewählten Produktfeldern:Spanende Fertigungsmaschinen: Bohrmaschinen – Dreh-maschinen – Fräsmaschinen – Sägemaschinen – FlexibleFertigungssystemeSchneid- und Schweißanlagen: Brennschneidanlagen –Laserschneidanlagen – SchweißeinrichtungenOberflächenbehandlungsanlagen: Bürstanlagen – Gleit-schleifanlagen – Lackieranlagen – StrahlanlagenStanz- und Umformmaschinen: Blechbiegemaschinen –Blechscheren – Rohrbiegeanlagen – Stanzmaschinen.Der Ergebnisband kann kostenfrei über den ZentralenMarketing-Service des Vogel-Verlags bezogen werden.
Eine Gleich-/
Wechselstrom-
quelle mit 400 A
bei 35% Ein-
schaltdauer
komplettiert die
Esab-WIG-Bau-
reihe nach oben.
Das Schweißgerät
eignet sich speziell für große
und dickwandige Alumini-
umbauteile und macht dort
das zeit- und kostenaufwen-
dige Vorwärmen überflüssig.
Zu den Ausstattungsmerk-
malen gehört 2-4-Takt-Schal-
tung, Hot-Start sowie eine in-
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 XX
Das IndustrieMagazin
MARKTSPIEGEL
6115 /K
21-01 b
Für den Baustelleneinsatz
und Dauerbetrieb wurde eine
Baureihe von kompakten
Bolzenschweißanlagen kon-
zipiert. Die Geräte für das
Bolzenschweißen mit Hub-
zündung sind mit einer Mi-
kroprozessorsteuerung und
einer Konstantstromrege-
lung ausgestattet. Die Serie
ist in sechs verschiedenen
Baugrößen für Bolzendurch-
messer von 3 bis 25 mm lie-
ferbar. Mit den Verfahren
Kurzzeit, Schutzgas und Ke-
ramikring werden alle Vari-
anten des Hubzündungsver-
fahrens abgedeckt. Die Kom-
paktanlagen sind für den An-
schluss von Automatikkom-
ponenten vorgesehen.
Köster & Co. GmbH, 58242 En-
nepetal, Tel. (0 23 33) 83 06-0,
Fax (0 23 33) 83 06-38, E-Mail:
Internet: www.bolzenschweiss-
technik.de
Kompakte Bolzenschweißanlagen
Durch schnelle Zykluszeiten
soll ein Wasserstrahl-Bear-
beitungszentrum die Produk-
tivität steigern. Der Arbeits-
druck wurde auf 4100 bar ge-
steigert, so dass eine maxi-
male Schneidgeschwindig-
keit von 25000 mm/min mög-
lich ist. Die größte Eilgangge-
schwindigkeit liegt bei 50000
mm/min. Der Abrasiv-
Schneidkopf ist mit einem
elektronischen Diagnosesy-
stem ausgestattet, das die
Wasserdüse, die Schneiddü-
se und den Abrasivfluss
überwacht. Die Anlage ist mit
Arbeitsbereichen von 3 m 3 2
m, 2 m 3 4 m und 3 m 3 4 m
erhältlich.
Flow Europe GmbH, 64293 Darm-
stadt, Tel. (0 61 51) 8 80 30,
Fax (0 61 51) 89 38 22,
Internet: www.flowgmbh.com
Wasserstrahl-Bearbeitungszentrumschneidet mit einem Druck von 4100 bar
tegrierte Pulseinheit.
Für das Aluminium-
schweißen verfügt
dieStromquelle über
eine einstellbare
Wechselstromba-
lance (20/80%) für
Oxidaufbrechung
und Einbrand. Die Frequenz
lässt sich von 50 bis 200 Hz
regeln und bietet durch Ein-
schnürung des Lichtbogens
Vorteile an dünnen Blechen
und Kehlnähten.
Esab GmbH, 42648 Solingen,
Tel. (02 12) 2 98-0,
Fax (02 12) 2 98-2 18
WIG-Stromquelle zum Schweißendickwandiger Aluminiumbauteile
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 XX
6115 /K
21-02 f
Mit einer Zusatzfunktion zur
kompletten Überwachung
des Schweißprozesses in der
automatischen Fertigung
sind rechnergesteuerte MIG-
/MAG-Impulsstromquellen
ausgestattet. Das System er-
kennt und meldet Negativein-
flüsse auf den Lichtbogen,
die laut Hersteller über die
bisherigen Möglichkeiten der
Mittelwertüberwachung we-
sentlicher Schweißparame-
ter hinausgehen. So können
Beeinträchtigungen des
MAG-Impulsprozesses her-
vorgerufen werden durch
Werkstückverunreinigungen
infolge Öl, Farbe, mangelnder
Schutzgasabdeckung, Was-
ser im Lichtbogen oder zu
großen Brennerabstand.
Wird ein störender Einfluss
auf den Lichtbogen festge-
stellt, sendet das Überwa-
chungssystem ein Signal an
die Robotersteuerung. Der
Programmablauf wird dann
unterbrochen und der
Schweißprozess gestoppt.
Der Bediener erhält im Klar-
text sowohl auf dem Display
der Schweißstromquelle als
auch auf dem Monitor der Ro-
botersteuerung Informatio-
nen über die Fehlerursache.
Durch die umfassende Kon-
trolle des Lichtbogens wird
eine konstant gute Nahtqua-
lität gewährleistet.
Carl Cloos Schweißtechnik GmbH,
35708 Haiger, Tel. (0 27 73) 85-0,
Fax (0 27 73) 85-2 75,
E-Mail: [email protected],
Internet: www.cloos.de
Rechnergesteuerte Impulsstromquellenmit Zusatzfunktion zur Prozessüberwachung
Mit der Software Sysweld las-
sen sich thermochemische,
thermometallurgische und
mechanische Vorgänge beim
Wärmebehandeln und
Schweißen simulieren. Die
neue Version ist in der Lage,
Berechnungen zehnmal
schneller durchzuführen als
die Vorgängerversion und
ohne Begrenzung der Anzahl
von Elementen. Für Schweiß-
und Wärmebehandlungsauf-
gaben, die örtlich ein sehr fei-
nes Netz benötigen, steht eine
mit der Wärmequelle mitbe-
wegte automatische Netzver-
feinerung zur Verfügung.
Darüber hinaus wurden me-
tallurgische Modelle für das
Schweißen von ausschei-
dungs- und kalt härtenden
Aluminiumlegierungen be-
rechnet. Sysweld simuliert
alle üblichen Schweißver-
fahren wie das Punkt- und
das Laserschweißen, durch-
greifendes Härten, Rand-
schichthärten, Anlassen und
Vergüten sowie thermoche-
mische Wärmebehandlungs-
verfahren wie das Einsatz-
härten oder Carbonitrieren.
Die Software errechnet Maß-
und Formänderungen des
Bauteils, die Härte, Festigkeit
und Verformbarkeit des
Werkstoffs sowie die verblei-
benden Eigenspannungen.
Damit lassen sich Werk-
stücke und Prozesse hin-
sichtlich Konstruktion, Pro-
duktion und Betriebsfestig-
keit optimieren.
ESI GmbH, 80935 München,
Tel. (0 89) 43 65 00-17,
Fax (0 89) 43 65 00-19,
E-Mail: [email protected]
Software simuliert Vorgängebeim Schweißen und Wärmebehandeln
Das IndustrieMagazin
MARKTSPIEGEL
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 XX
Das IndustrieMagazin
MARKTSPIEGEL
6111 /S
14-01 g
Das Industrierührwerk ML 6
wurde insbesondere zur Nut-
zung in Laboreinrichtungen
entwickelt. Mit seinem klei-
nen Fassungsvermögen bie-
tet das Gerät Anwendungs-
möglichkeiten in einem sehr
weiten Bereich von Mischauf-
gaben. Der Mischer verfügt
über einen Nutzinhalt von
1 bis 6 1 und ist mit einem
pflugscharähnlichem Stan-
dardmischwerkzeug ausge-
rüstet, mit dem Rührbewe-
gungen in mehrere Richtun-
gen ausgeführt werden kön-
nen. Das Gerät wurde zum
Mischen von Produkten mit
stark schwankenden Dich-
ten, Körnungen und Mas-
seeigenschaften entwickelt.
Die Arbeitsgeschwindigkeit
wird über einen Frequenz-
wandler variiert.
Lazareth, F-74940 Annecy le Vieux,
Tel. (00 33-4 50) 50 64-12 76,
Fax (00 33-4 50) 50 64-03 22,
E-Mail: [email protected],
Internet: www.lazareth.com
Kleines Mischgerät für das Laborhat einen Nutzinhalt von 1 bis 6 l
Koagulationsprobleme, hohe
Abfall- und Wartungskosten
sind nur einige der Probleme,
die regelmäßig bei wasser-
befluteten Spritzanlagen auf-
tauchen. Um diesen Proble-
men entgegenzuwirken las-
sen sich derartige Anlagen
jetzt auf ein Trockenfilter-
system umrüsten. Die Vor
teile des Columbus-Filters
gegenüber wasserbefluteten
Spritzanlagen sind: Kosten-
ersparnis von 20 bis 45%,
keine Probleme mit Koagu-
lation, hoher Abscheidegrad,
weniger chemischer Abfall,
kein Lärm, kein Gestank
sowie umweltfreundlicher
Betrieb. Das Filter besteht
aus Filterpapier mit sieben
Lagen und einer zusätzlichen
Synthetik-Schicht.
Wiltec BV Uden, NL-5400 AC UDEN,
Tel. (00 31-4 13) 26 29 38,
Fax (00 31-4 13) 25 08 95,
Internet: www.wiltec.nl,
E-Mail: [email protected]
Trockenfilter für Spritzanlagenspart Kosten von 20 bis 45% ein
Für Anwendungen im Hoch-
temperaturbereich wurden
die elektromechanisch Ein-
bau-Thermostate der Bau-
reihe EMf für Temperaturen
bis zu 650 °C neu konzipiert.
Temperaturwächter und
Temperaturbegrenzer sind
mit dem Regelbereich 230
bis 650 °C lieferbar. Die
Sicherheitstemperaturbe-
grenzer haben den Einstell-
bereich 500 bis 650 °C. Fern-
leitung und Fühler bestehen
aus hochtemperaturbestän-
digem Edelstahl.
M. K. Juchheim GmbH & Co.,
36035 Fulda,
Tel. (06 61) 60 03-0,
Fax (06 61) 60 03-5 00,
E-Mail: [email protected]
Elektromechanischer Thermostatfür Temperaturen bis 650 °°C
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 XX
6111 /S
14-02 a
Deutlich verbesserte Effizi-
enz beim Umschmelzen in
Kupolöfen kennzeichnet das
Highjet-Verfahren. Dabei er-
folgt eine Rücknahme der
Windversorgung um bis zu
50%. Der Druck des einge-
leiteten Sauerstoffs wird in
Saugkraft umgewandelt, die
Luft aus der Umgebung
anzieht. Während der Sauer-
stoffeintrag mit Drücken von
6 bis 10 bar erfolgt, variiert
das Verhältnis von Sauerstoff
zu Luft zwischen 5:1 und
1:1. Bei einem Verhältnis von
5:1 beträgt die Sauerstoff-
konzentration etwa 34%, bei
einem Verhältnis von 1:1
rund 60%. Die Verringerung
der Gebläsewindmenge führt
zu einer Senkung der Inves-
titionskosten und zu Ein-
sparungen an elektrischer
Energie. Weitere Energiege-
winne werden durch die Re-
duzierung des Gichtgasvolu-
mens um rund 25% und die
Herabsetzung der Gichtgas-
temperatur ermöglicht. Es
entstehen bis zu 50% gerin-
gere Abgasmengen und nied-
rigere Abgastemperaturen.
Linde Technische Gase GmbH,
82049 Höllriegelskreuth,
Tel. (0 89) 74 46-0,
Fax (0 89) 74 48-12 30,
Internet: www.linde.de/
linde/gas
Highjet-Verfahren für Kupolöfenverbessert die Effizienz
Micro-Fluid ist ein neues
Messsystem zur Konzentra-
tions- oder Trockenmasse-
Bestimmung von Flüssig-
keiten, Suspensionen oder
Pasten in Rohrleitungen. Es
arbeitet mit Mikrowellen.
Nicht nur in der Lebensmit-
telindustrie ist die Konzen-
tration einer Suspension ein
wichtiger Parameter für die
Prozesssteuerung. Für die
Bestimmung der Konzen-
tration oder Trockenmasse
wird eine Messzelle aus Edel-
stahl in die Rohrleitung inte-
griert. Die produktberühren-
den Teile sind dabei entweder
aus Edelstahl oder Teflon
und somit für den Einsatz an
Lebensmitteln tauglich. Das
gesamte durch diese Rohrlei-
tung strömende Produkt wird
mittels Mikrowellen-Technik
gemessen und der Messwert
steht als 0/4 bis 20 mA Signal
für die Prozesssteuerung zur
Verfügung. Das Messprinzip
basiert auf der Wechsel-
wirkung zwischen Wasser-
molekülen und Mikrowellen,
wobei als Messeffekt die
Dämpfung oder Phasenver-
schiebung ausgewertet wird.
Aufgrund dieses Prinzips eig-
nen es sich für alle Produkte,
deren Bestandteil Wasser ist.
Berthold GmbH & Co. KG,
75323 Bad Wildbad,
Tel. (0 70 81) 1 77-0,
Fax (0 70 81) 1 77-1 00,
E-Mail: berthold-
Internet: www.berthold-online.co
Konzentrationsmessung bei Fluidenin Rohrleitungen mit Mikrowellen
Das IndustrieMagazin
MARKTSPIEGEL
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 XX
6118 /S
21-01 d
Seine Baureihe Li-
nearachsen mit
Zahnriemen und
Laufrollenführung
hat der Hersteller
nun um die bisher
kleinste Baugröße
mit einem Profil-
querschnittsmaß
von 80 mm erwei-
tert. Die Baureihe
HPLA zeichnet sich
unter anderem dadurch aus,
dass bei den Laufrollen-
führungen gewählt werden
kann zwischen Laufrollen
mit Kunststoffummantelung
oder Stahllaufring. Erstge-
nannte laufen direkt auf elo-
xiertem Aluminium. Letztge-
nannte rollen auf in das Alu-
minium-Trägerprofil einge-
legten Stahlbändern. Die
Werkstoffpaarung Alumini-
um/Kunststoff kommt ohne
Schmierung aus und ist da-
her wartungsarm. Die steife-
re Ausführung Stahl/Stahl
hingegen wird kontinuierlich
von einem integrierten
Schmierstoffvorrat versorgt.
Neben dem üblichen Zahn-
riemenantrieb gibt es auch
den für lange Hübe geeigne-
ten umlaufenden Zahnrie-
men, der sich auf einer Zahn-
stange abwälzt. Dabei fährt
der Antriebsmotor mit. Die
Tragfähigkeit der neuen Bau-
reihe reicht bis 190 kg, die
Vorschubkraft bis 1600 N.
Parker Hannifin GmbH EMD Hau-
ser, 77656 Offenburg, Tel. (07 81)
50 90, Fax (07 81) 50 91 76
Linearachse mit Zahnriemenantriebhat ein Profilquerschnittsmaß von 80 mm
Doppelzahnriemen werden
in der Regel als Standard-
ware hergestellt. Es gibt sie
aber auch als Hochleistungs-
zahnriemen. Diese bestehen
dann aus Polychloroprene
und haben sich vor allem für
Synchroantriebe mit gleich-
und gegenläufigen Drehbe-
wegungen bewährt. Ihre
wichtigsten Anwendungsge-
biete sind Büro-, Druck-, Tex-
til-, Werkzeug- oder Ver-
packungsmaschinen. Die
Doppelzahnriemen haben
ein hohes Leistungsvermö-
gen und sollen außerordent-
lich betriebssicher sein. Dar-
über hinaus sollen sie kom-
pakte raum- und gewichts-
sparende Lösungen mit ei-
nem Wirkungsgrad bis 98%
ermöglichen. Die Antriebe
sind geräuscharm und war-
tungsfrei. Schmieren oder
Nachspannen ist nicht nötig.
Hergestellt werden die Pro-
dukte in zwei Ausführungen:
Der Synchrobelt sorgt für si-
chere Synchronität. Der Syn-
chroforce Cxp wurde für An-
wendungen mit hohen Anfor-
derungen entwickelt. Er ist
zudem elektrisch leitfähig
nach ISO 9563. Beide Aus-
führungen eignen sich für
Temperaturen von –40 bis
+100 °C.
Contitech GmbH, 30001 Hannover,
Tel. (05 11) 9 38 13 70,
Fax (05 11) 93 81 24 55
Doppelzahnriemen ermöglichtraumsparende Antriebslösungen
Das IndustrieMagazin
MARKTSPIEGEL
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 XX
6118 /S
21-02 h
Verbessert wurden jetzt die in
C-Profilbauart konzipierten
Linearführungen der Reihe
Compact Rail in wesentli-
chen Punkten. Die Geometrie
der Laufrollen und Lauf-
flächen wurde bei den K-Aus-
führungen komplett neu ge-
staltet. Der so geschaffene 3-
Punkt-Kontakt ermöglicht,
selbst grobe Winkel- und
Höhenfehler zwischen zwei
Laufschienen auszuglei-
chen. In Längsrichtung las-
sen sich Winkelabweichun-
gen von maximal vier Grad
kompensieren. Die K-Aus-
führungen eignen sich daher
auch für den Einbau der bei-
den Längsführungen in un-
terschiedlichen Ebenen. An-
wenderfreundlich sind zu-
dem die neuen Befestigungs-
arten und Rastermasse. Ne-
ben den 90°-Senkschraub-
bohrungen gibt es die kom-
pakt gebauten Linearführun-
gen nun auch mit Bohrungen
für Zylinderschrauben. Letzt-
genannte erlauben ein besse-
res Ausrichten der Führun-
gen bei ungleichmäßigen
Bohrabständen. Alle Linear-
schienen haben jetzt ein Ras-
termaß von 80 mm. Gefertigt
werden Baugrößen mit 100
bis 3600 mm Länge.
Rollon GmbH, 40878 Ratingen,
Tel.: (0 21 02) 8 74 50,
Fax (0 21 02) 87 45 10
Kompakt gebaute Linearführungtoleriert auch grobe Fluchtungsfehler
Speziell auf die Erfordernisse
der Montage-, Verpackungs-
und Palettiertechnik ausge-
richtet wurde die kombinier-
te Ausleger- und Rotations-
einheit LE 40 AR. Sowohl
Ausleger- als auch Rotations-
achse werden von AC-Servo-
oder Schrittmotoren ange-
trieben und sind somit frei
programmierbar. Am Dreh-
teller der Rotationsachse las-
sen sich Nutzlasten bis zu
10 kg bei einem Drehwinkel
von 360° oder einem Ausle-
gerhub von 800 mm bewegen.
Dank der räumlichen Tren-
nung zwischen Antriebsein-
heit und zugehöriger Dreh-
achse ist der werkstücknahe
Arbeitsraum frei von Stör-
konturen. Zusätzlich hat der
Drehteller der Rotationsach-
se zwei pneumatische und
eine 12-polige elektrische
Durchführung, um anwen-
derspezifische Greifersyste-
me kompakt und kosten-
günstig zu montieren. Mögli-
cher Zahnriemenbruch an
der Auslegerachse wird elek-
tronisch überwacht. Auf
Wunsch gibt es diese Achse
auch mit einer pneumati-
schen Haltebremse. Mit ei-
nem integrierten Wegmess-
system wird mit einer Auflö-
sung von 10 µm genau posi-
tioniert.
G.A.S. mbH, 78112 St. Georgen,
Tel. (0 77 24) 88 01 12,
Fax (0 77 24) 88 01 13
Kombinierte Ausleger- und Rotationseinheitist frei programmierbar
Das IndustrieMagazin
MARKTSPIEGEL
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 XX
Das IndustrieMagazin
MARKTSPIEGEL
6118 /T
21-01 e
Manipulationsversuche zum
Beispiel an Verpackungen
können zuverlässig und dau-
erhaft sichtbar gemacht wer-
den mit dem New-Colorshift-
Siegel. Beim Öffnen des Sie-
gels verändert sich die Farbe,
zum Beispiel von Blau zu Sil-
ber. Der Effekt ist deutlich zu
sehen und irreversibel. Auf
Wunsch können zusätzliche
fälschungssichere Merkmale
integriert werden. Das Siegel
lässt sich per Thermotrans-
ferdrucker mit Text, Logos
oder Nummern bedrucken.
Man kann es beispielsweise
für die Sicherung von Behäl-
tern oder zur Versiegelung
von Türen verwenden.
Schreiner Etiketten und Selbstkle-
betechnik GmbH & Co. KG,
85764 Oberschleißheim,
Tel. (0 89) 3 15 84-1 35,
Fax (0 89) 3 15 84-3 17,
Internet: www.
schreiner-etiketten.de
Farbiges Verschlusssiegel macht Manipulationsversuche sichtbar
Um eine einfache Handha-
bung zu ermöglichen, liefert
die Filzfabrik Fulda ihre Sta-
pelpolster, die bei Transport
und Lagerung von Fenster-
rahmen und Türblättern
diese vor Beschädigungen
schützen, jetzt auf Rollen.
Bisher mussten die Stapel-
pads einzeln dem Ver-
packungskarton entnom-
men und das Schutzpapier
von Hand abgezogen werden.
Jetzt befinden sich die Sta-
pelpads auf Rollen, sind ein-
seitig schwach klebend, ha-
ben eine Papierabdeckung
und sind einfach abziehbar.
Filzfabrik Fulda GmbH & Co. KG,
36035 Fulda,
Tel. (06 61) 1 01-1,
Fax (06 61) 1 01-2 14,
E-Mail: WA.Filzfabrik-Fulda@
T-Online.de
Stapelpolster für Transport von Fenstern und Türen werden auf Rollen geliefert
Oft ist das Zusammenstellen
von Kennzeichnungssyste-
men aus verschiedensten
Optionen und Referenzen
kompliziert und zeitaufwen-
dig. Um dies zu vereinfachen,
aber gleichzeitig den unter-
schiedlichsten Anforderun-
gen der Kunden gerecht zu
werden, hat Imaje nun vier
Tintenstrahldrucker aus der
Serie 7 als Komplettpaket zu-
sammengestellt. Die Modelle
Prima, Sigma, Mega und Su-
pra haben klar definierte Ei-
genschaften und decken die
Kundenanforderungen für
unterschiedliche Standard-
anwendungen ab.
Imaje GmbH, 70565 Stuttgart,
Tel. (07 11) 7 84 03-26,
Fax (07 11) 7 84 03-33,
Internet: www.imaje.de
Komplettpaket aus Tintenstrahldruckernfür unterschiedliche Kundenanforderungen
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 XX
Das IndustrieMagazin
MARKTSPIEGEL
6118 /T
21-02 a
Der Unilifter WS5 ist ein uni-
versell verwendbares Hebe-
gerät mit einer Hubkraft von
50 kN und einem Hub von
140 mm. Das Besondere ist,
dass er senkrecht, schräg
und waagerecht eingesetzt
werden kann. Die integrierte
Handpumpe besteht aus
Bauteilen, die auch in den
Maschinenhebern der Bau-
reihe V verwendet werden.
Der Ölverlust ist laut Herstel-
ler weitgehend reduziert, weil
Druckzylinder, Öltank, Pum-
pengehäuse und Grundplat-
te zu einer Baugruppe
zusammengeschweißt sind.
Das Gerät bietet eine hohe
Standsicherheit.
Georg Kramp GKS-Perfekt,
70736 Fellbach,
Tel. (07 11) 51 09 81-0,
Fax (07 11) 51 09 81-90
Hebegerät für schwere Lasten ist vertikal und horizontal verwendbar
Eine elektrische Hub- und
Antriebsfunktion hat der
Hubwagen Logitrans SGL,
dessen Kupplung zwischen
Motoreinheit und Chassis ge-
federt ist. Dadurch wird laut
Hersteller ein einfaches und
angeneh-
mes
Manövrie-
ren gewährleistet. Die Kupp-
lung sichert nicht nur eine
geräuscharme und ruhige
Fahrt, sondern auch einen
guten Bodenkontakt auf un-
ebenem Gelände und damit
eine hohe Stabilität. Mit dem
Gerät wird eine
gute Platzausnut-
zung erreicht. Dies
ist auf die Kon-
struktion mit ei-
nerBaulänge von
450 mm hinter
den Gabeln und
einer Breite von
600 mm zurück-
zuführen. Der Anwender wird
auf den Zustand der Batterie
aufmerksam gemacht.
Logitrans Deutschland GmbH,
57392 Kirchrarbach,
Tel. (0 29 71) 9 69 99-0,
Fax (0 29 71) 9 69 99-99
Elektrisch angetriebener Gabelhubwagen eignet sich auch für unebenes Gelände
Für verschiede-
ne Anwen-
dungsfälle
wurde die
Kurzrücken-
Gabelzinke HDS 1
(Half Dimension System) ent-
wickelt, die laut Hersteller
leicht zu montieren ist. Es
handelt sich bei diesem Pro-
dukt um eine gewichtsopti-
mierte Gabelzinke mit neuer
Rückengeometrie, die vor-
zugsweise für den Einsatz an
Gabelzinkenverstellgeräten,
an Drehgeräten und inte-
grierten Seitenschiebern,
aber auch für Ein-
satzfälle im Regalstaplerbe-
reich und an Sonderkon-
struktionen gedacht ist. Die
Gabelzinke hat die gleiche
Tragfähigkeit wie vergleich-
bare Zinken nach DIN.
CFS Falkenroth Fördertechnik
GmbH & Co.,
58579 Schalksmühle,
Tel. (0 23 55) 9 06-0,
Fax (0 23 55) 9 06-3 19,
E-Mail: [email protected],
Internet: www.falkenroth.com
Gewichtsoptimierte Kurzrücken-Gabelzinke lässt sich leicht am Träger montieren
Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 XX
Das IndustrieMagazin
TERMINE
Kongresse, Kolloquien, Seminare
Seminar: Planetengetriebe – Konstruk-
tionen und Anwendungsmöglichkeiten
Haus der Technik e. V.,Hollestraße 1, 45127 Essen,Tel. (02 01) 1 80 31,Fax (02 01) 1 80 32 69
München 6. und7. 6.
2095 DM
Seminar: Internet- und Intranet-
Nutzung in der Beschaffung
BME-Akademie,Bolongarostraße 82, 65929 Frankfurt/Main,Tel. (0 69) 30 83 82 00,Fax (0 69) 30 83 82 99
Duisburg19. und20. 6.
1940 DM
Kongress: Umwelt, Klima und
Gesundheit – Beiträge im Rahmen des
Weltingenieurtags
VDI,Postfach 10 11 39, 40002 Düsseldorf,Tel. (02 11) 6 21 44 00, Fax (02 11) 6 21 41 67
Hannover19. bis21. 6.
1350 DM
Simmers-feld20. 6.
440 DM
Siegen20. 6.
680 DM
Seminar: Kennzahlen und Controlling
in der Instandhaltung
Euroforum Deutschland GmbH,Postfach 23 02 65, 40088 Düsseldorf,Tel. (02 11) 9 68 63 00,Fax (02 11) 9 68 65 02
Stuttgart 20. und21. 6.
2595 DM
Seminar: Investitionsgüter und High-
tech-Produkte schneller entwickeln
Deutsches Industrieforum für Technologie,Tulpenstraße 10, 47906 Kempen,Tel. (0 21 52) 10 15Fax (0 21 52) 51 82 21
Nürnberg 26. und27. 6.
1860 DM
Seminar: Baukastensysteme markt-
gerecht entwickeln
Technische Akademie Esslingen,Weiterbildungszentrum,Postfach 12 65, 73748 Ostfildern,Tel. (07 11) 3 40 08 23,Fax (07 11) 3 40 08 43
Ostfildern 26. und 27. 6.
1130 DM
Seminar: Materialflussautomatisierung
– intelligente Logistiksysteme
Fraunhofer-Institut Produktionstechnikund Automatisierung,Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart,Tel. (07 11) 9 70 00,Fax (07 11) 9 70 13 99
Stuttgart 28. 6.
650 DM
Seminar: Von innovativen Unternehmen
lernen – Simultaneous Engineering bei
Funk Dreidimensional
TOP Institut für Medienentwicklung undKommunikation GmbH,Mainzer Landstraße 195, 60326 Frankfurt/Main,Tel. (0 69) 75 91 21 67,Fax (0 69) 75 91 23 01
Seminar: Energiekosten senken –
Grundlagen, Methoden und Fall-
beispiele
Universität Siegen Institut für Energietechnik, Paul-Bonatz-Straße 9, 57068 Siegen,Tel. (02 71) 7 40 26 32,Fax (02 71) 7 40 26 36
InformativÜber die Grundlagen und
Realisierung von CAN-Netz-
werken wurde schon viel ge-
schrieben. Bei diesem Buch
handelt es sich um die 2., voll-
ständig überarbeitete und er-
weiterte Auflage der vor fünf
Jahren erschienenen 1. Auf-
lage.
Die 2. Auflage, auf die man-
che interessierte Leser schon
lange gewartet haben, ent-
hält nun allerdings sogar
eine überarbeitete Version
des ISO-11898-Standards so-
wie der CAN-Open-303- Spe-
zifikation 4.0. Weil das Ziel
des Buches eine fundierte
Einführung in die CAN-Tech-
nologie für Entwickler und
Anwender sein soll, werden
im ersten Kapitel Grundla-
gen der Datenkommunikati-
on vorgestellt. Auch die wich-
tigsten Feldbuskonzepte wer-
den sind berücksichtigt. Im
Anhang des Buches befinden
sich ein Kapitel zur Berech-
nung der Bittiming-Parame-
ter, ein sechsseitiges Litera-
turverzeichnis sowie ein sie-
benseitiges Stichwortver-
zeichnis.
Auf der beiliegenden CD-
ROM, die wohl von der IXXAT
Automation GmbH aus Wein-
garten stammt, befinden sich
zahlreiche Demo-Program-
me, Treiber, Produktinforma-
tionen sowie Berichte und Ar-
tikel über den CAN-Bus. Ein
Manko hat die CD — sie ist lei-
der in englischer Sprache ab-
gefasst und das bei einem in
Deutschland ansässigen Un-
ternehmen. Zumindest hätte
man zusätzlich eine komplet-
te Kopie des Buches auf CD-
ROM erwartet.REINHOLD SCHÄFER
UmfassendBei elektronischen Schaltun-
gen sind die Transistorschal-
tungen fast vollkommen von
hochintegrierten Schaltun-
gen ersetzt worden. Auch in
der Leistungselektronik und
der Hochfrequenztechnik
geht der Trend in diese Rich-
tung.
Diesen Trend berücksich-
tigten die Autoren in der nun-
mehr vorliegenden 11. Aufla-
ge in neuen Grundlagenkapi-
teln. Denn selbst der Anwen-
der benötigt bei der Entwick-
lung von anwenderspezifi-
schen Schaltungen (ASIC)
Kenntnisse in der IC-Schal-
tungstechnik.
Auch die Schaltungssimu-
lation, die für die IC-Entwick-
lung zwingende Vorausset-
zung ist, wird zunehmend
auch in der Anwenderent-
wicklung benötigt. Dazu liegt
dem Buch eine CD-ROM mit
einem Schaltungssimula-
tionsprogramm (Demo-Versi-
on für Schaltungen bis 10
Transistoren und bis zu 50
Bauteilen) und Simulations-
beispielen bei. Auch auf der
Homepage www.springer.de/
engine-de/tietze-schenk sol-
len in loser Folge laufend
neue Simulationsbeispiele
und Updates stehen.
Obwohl man das Buch in
seiner neuesten Auflage auf
elektronischen Satz umge-
stellt hat, konnte man sich
nicht dazu durchringen, die
neue Rechtschreibung zu
berücksichtigen. Doch dies
sollte kein Grund sein, auf
ein umfassendes Buch, das
den aktuellen Stand der
Schaltungstechnik berück-
sichtigt zu verzichten. REINHOLD SCHÄFER
Frequenzumrichter
– Prinzip, Aufbau und Einsatz
Von P. F. Brosch. Landsberg: Ver-lag Moderne Industrie/MitsubishiElectric, 2000. 82 Seiten, gebun-den, 16,80 DM.
Drehzahlvariable Antriebe
sind in allen Industriezwei-
gen anzutreffen. Die positi-
ven Eigenschaften der Asyn-
chronmotoren lassen sich
mit Frequenzumrichtern op-
timal nutzen. Die Leistungs-
fähigkeit und Vorteile dieser
Technologie werden in dem
Buch aufgezeigt. Darüber
hinaus werden Hinweise für
Einsatzfälle gegeben und die
Möglichkeiten zur Energie-
einsparung erläutert. Prof.
Dr. Ing. Peter F. Brosch ist es
gelungen, das komplizierte
Thema leicht verständlich
darzustellen und so dem
Praktiker den Einstieg in die
anspruchsvolle Materie zu
erleichtern.
Hohes NiveauDas Shareholder-Value-Kon-
zept geistert seit Anfang der
neunziger Jahre zunächst
durch die Führungsetagen
der amerikanischen Konzer-
ne, später auch der deut-
schen. Dabei geht es um eine
wertorientierte Unterneh-
mensführung, die sich vor al-
lem nach dem Börsenwert
richtet.
In den Unternehmen be-
steht verständlicherweise In-
teresse daran, wie das Kon-
zept in die Praxis und vor al-
lem in Deutschland umge-
setzt werden kann. Diesem
Interesse widmete sich ein
Arbeitskreis von Unterneh-
mensvertretern, der unter
wissenschaftlicher Leitung
die Umsetzung des Sharehol-
der-Value-Konzepts disku-
tierte. Aus diesem Arbeits-
kreis ging der vorliegende
Sammelband hervor. Er stellt
zunächst das Konzept des
Wertmanagements im Unter-
nehmen vor. Im Hauptteil fol-
gen Darstellungen der Um-
setzung bei deutschen Akti-
engesellschaften, unter an-
derem bei Hoechst, Preussag
und Thyssen. Es schließen
sich kürzere Kapitel über
Einzelprobleme wie Steuern
und Rückstellungen an
Das Buch wirkt im Ver-
gleich zu anderen Sammel-
bänden sehr einheitlich. Die
Beiträge gehen in ihrem Ni-
veau weit über sonst übliche
Tagungsbeiträge hinaus und
halten auch wissenschaftli-
chen Maßstäben stand. So ist
der Band weniger als Einstieg
für Nicht-Fachleute geeignet.
sondern eher für diejenigen,
die in ihrem Unternehmen
mit der Materie beschäftigt
sind. Er bietet Ansatzpunkte
für eine nähere Diskussion
der Methoden und Konzepte
der Umsetzung.ANDREAS PREISSNER
I Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21
BÜCHER
Controller Area
Network
Hrsg. von K.Etschberger.München: CarlHanser Verlag,2000. 437 S., ge-bunden, mit CD-ROM, 98 DM.
Steuerungs-
und Führungs-
systeme
Von R. Bühnerund K. Sulzbach.Stuttgart: Schäf-fer-Poeschel,1999. 278 S., ge-bunden, 98 DM.
Halbleiter-
Schaltungs-
technik
Von U. Tietzeund Ch. Schenk.Heidelberg:Springer, 1999.1421 S. gebun-den, 149 DM.
Mechanik-Training – Übungs-
beispiele und
Prüfungsaufgaben
Von M. Mayr. München: CarlHanser Verlag, 2000. 220 Seiten,kartoniert, 29,80 DM.
Die Aufgabensammlung zu
Martin Mayrs erfolgreichem
Lehrbuch „Technische Me-
chanik“ liegt jetzt in der zwei-
ten, stark erweiterten Auf-
lage vor. Die drei Bereiche
Statik, Kinematik/Kinetik/
Schwingungen und Festig-
keitslehre werden in insge-
samt 125 Übungsbeispielen
und Prüfungsaufgaben mit
ausführlichen Lösungen be-
handelt. Die Aufgaben stam-
men aus einem weiten Be-
reich von Technik und Frei-
zeit. Sie werden durch an-
schauliche Abbildungen ver-
deutlicht. Die Aufgaben sind
meist noch nicht auf das Me-
chanikmodell abstrahiert, so
dass dieser erste und schwie-
rigste Schritt einer Problem-
lösung geübt werden kann.
Das Buch richtet sich in er-
ster Linie an die Studieren-
den der Fachhochschulen, ist
aber ebenso geeignet für das
Studium an Universitäten
oder Technikerschulen.
Werkzeugtechnik
Die Wuchtgüte ist einwichtiger, wenn auch
nicht allein bestimmen-der Faktor, wenn es um
die Genauigkeit vonZerspanungswerkzeu-
gen geht, wie eine neueRichtlinie unterstreicht.
Verkürzte Prozessketten
Schneller zum fertigen Teil –dieses Ziel lässt sich nur erreichen,
wenn die Prozesskette kurz ist, beispiels-weise durch endkonturnahes Fertigen oder
Innenhochdruck-Umformen.
Präzisionsschleifen
Kleine, komplexgeformte Werkstücke,
die zudem außerge-wöhnlich hart sind, stel-len besondere Anforde-
rungen an die Schleif-technik, denen miteinem innovativen
Schleifmaschinenkon-zept entsprochen wird.
Themen:
Spanende Fertigung
Werkzeuge
Umformen
Lasertechnik
Fertigungsmesstechnik
Elektronische Baugruppen
IT-Business
Management
Sie lesenaußerdem:
SMD-Funkmodul
Ein bidirektionalesModul zur Datenübertra-gung per Funk ermög-licht ein schnelles undflexibles Eingreifen inMaschinenabläufe.
Lasertechnik
Hinsichtlich der Werk-stoffe sind der Beschrif-tung durch den Laserkaum Grenzen gesetzt.
Organisation
Nach einigen Berufsjah-ren stellt sich das Burn-out-Syndrom ein. EineNeudefinition desLebens muss erfolgen.
Special Metav 2000
Dr.-Ing. Detlev Elsinghorst, VDW-Aus-
stellungsausschuss: „1999 hatten wir in
Deutschland das bisher größte Markt-
volumen bei Werkzeugmaschinen von
13,4 Milliarden Mark. Marktaktive
Aussteller wissen schon, wo und
auch wann der Bartel den
Most holt.“
VORSCHAU AUF MM 22 VOM 29. 5. 2000
III
im Internet
AktuellesNachrichten aus Wirtschaft undTechnik
Newsletter-AboKostenloser Online-Service derMM-Redaktion
MarktspiegelProduktinformationen
Firmen und ProdukteDatenbank mitProdukten und Firmenprofilen
MM-BörseDynamische Daten-bank für Gebraucht-maschinen
MM-ArchivMM-Inhalte der letzten vier Jahrgängeund des laufendenJahres
MM-IndustrialMagazinesIndustriemagazine in West-, Mittel-, Ost-europa und Asien
MM-ServiceProbehefte, Media-daten, Abonnements,Software, Seminare
MM-SpezialHyperlinks zu Messegesellschaften,Verbändeund Behörden
JobbörseAktueller Stellenmarkt
www.
maschinenmarkt.de
Das IndustrieMagazin