Grundlagen zum Marktpotential für verklebte Laubholzprodukte
mit Fokus Buchen-Brettschichtholz
BAFU Forschungsmandat im Rahmen des Aktionsplan Holz
Forschungsbericht
Stand 31.01.2015
Berner Fachhochschule Institut für Holzbau, Tragwerke und Architektur
Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Bericht Nr. 76FE-006445-R-01-SB
Berner Fachhochschule
Institut für Holzbau, Tragwerke und Architektur
Abstract
Ausgangslage und Zielsetzung: In Schweizer Wäldern nimmt der Anteil an Buchenholz kontinuierlich zu. Vor diesem Hintergrund gilt es, geeignete Produkte zu entwickeln und voranzutreiben, in denen das Buchenholz seine positiven Eigenschaften ausspielen kann. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) beauftragte die Berner Fachhochschule (BFH), eine Marktanalyse für Buchen-Brettschichtholz (Bu-BSH) sowie mit Ausblicken auf Buchen-Brettsperrholz (Bu-BSP) in der Schweiz bei einer Neueinführung durchzu-führen. Dabei stehen Produktanforderungen, Haupteinsatzgebiete, Konkurrenzprodukte und mögliche Marktpotentiale für Bu-BSH im Vorder-grund.
Methodik: Die Marktanalyse basiert auf Exper-ten-Workshops und Befragungen mit Holzbau-Ingenieuren, Architekten und weiteren Marktak-teuren sowie Experteneinschätzungen. Diese Vorgehensweise ist beim aktuellen Stand der Produktentwicklung von Bu-BSH am geeignetsten, um vergleichende, an praktischen Bedingungen orientierte Einschätzungen zu erhalten. Aktuelle Marktdaten aus dem Gebäu-de- und Bauteilbereich und umfangreiche Berechnungen zu konkreten Projekten fliessen ergänzend in die Einschätzungen und Produkt-anforderungen ein. Sobald noch konkretere Angaben zu den neuen Produkten Bu-BSH vor-liegen, können die Prognosen mit der bestehen-den Methodik weiter präzisiert werden.
Marktpotential: Im Rahmen des Experten-Workshops und der Befragungen wurde das grösste Potential zum Einsatz von Buche im Bau-bereich als BSH und BSP bei Hallen und mehrge-schossigen Gebäuden identifiziert. Mit diesem Hintergrund wurden diese beiden Gebäudekate-gorien für den möglichen Einsatz von Bu-BSH und Bu-BSP im Projekt detailliert untersucht.
Buchen-Brettschichtholz: Unter Berücksichti-gung verschiedener Wachstumsszenarien und Substitutionsvarianten kann für Bu-BSH zehn Jahre nach einem industriellen Produktionsbe-ginn ein Potential von 3‘900 m3 bis maximal 25‘400 m3 pro Jahr ausgewiesen werden, mit Schwerpunkt im Hallen-Neubau. Über alle Ge-
bäudekategorien entspricht dies einem Rund-holzäquivalent von 17‘500 m3 bis 114‘300 m3 pro Jahr Buchenholz.
Buchen-Brettsperrholz: Analog zum Vorgehen beim Bu-BSH wird das Marktpotential für Bu-BSP zehn Jahre nach einem industriellen Produkti-onsbeginn mit 1‘400 m3 bis maximal 86‘400 m3 pro Jahr eingeschätzt, mit Schwerpunkt im Neu- und Umbau von Mehrfamilienhäusern. Die gros-se Bandbreite entsteht durch die Unsicherheit, inwiefern neu auf den Markt gebrachtes Bu-BSP Einzug im Deckenaufbau von Mehrfamilienhäu-sern finden kann. Die prognostizierten Mengen an Bu-BSP entsprechen einem Äquivalent von 6‘300 m3 bis 388‘800 m3 pro Jahr Rundholz.
Chancen und Risiken: Die grössten Chancen zum Einsatz von Brettschichtholz aus Buche wurden in hoch belasteten Gebäudeteilen, ins-besondere in mehrgeschossigen Bauten und Hallen identifiziert. So ermöglicht es kleinere, filigranere Querschnitte oder alternativ grössere Spannweiten, an denen die befragten Architek-ten und Planer grosses Interesse haben. Hier bieten sich viele Möglichkeiten, um beispiels-weise Stahl zu ersetzen. Neue, angepasste Ver-bindungsmittel können helfen, das Potential der Buchenholzprodukte voll zu nutzen.
Als grosse Herausforderungen und Risiken wur-den insbesondere die Wirtschaftlichkeit und die Kosten sowohl der Produktion als auch aus dem Einbau im Vergleich zu Konkurrenzprodukten identifiziert. Eine wichtige Rolle spielt hier die obligatorische, präzise Vorfertigung, da eine Nacharbeit auf der Baustelle kaum möglich ist. Wichtige Voraussetzungen für eine grössere Markterschliessung sind Kennwerte und Infor-mationsmaterial, damit in Buche geplant werden kann, sowie Pilotprojekte. Da viele Architekten und Ingenieure Buchenprodukte noch nicht kennen und wenig Vorerfahrung mit Holz ha-ben, bedarf es der Überzeugungsarbeit anhand von Daten zu den Produkten und Projekten.
Keywords:
Aktionsplan Holz, Marktpotential, Laubholz
Buchen-Brettschichtholz, Buchen-Brettsperrholz
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Inhaltsverzeichnis
1 Ausgangslage und Zielsetzung 5
2 Auslegeordnung Holzprodukte, Konkurrenzprodukte und Preise 8
2.1 Auslegeordnung zu Holzprodukten für einen konstruktiven Einsatz 8
2.2 Vor- und Nachteile der Konkurrenzprodukte in Bezug auf Bu-BSH und –BSP 12
3 Anforderungen und mögliche Einsatzbereiche für Buchen-Produkte 17
3.1 Datenbasis für die möglichen Einsatzbereiche in Neubauten und An-/Umbauten 17
3.2 Auswahl der relevanten Bauprojekte aus der Datenbasis 18
3.3 Auswertung der Ergebnisse zu den möglichen Einsatzbereichen 18
3.4 Durchführung des Experten-Workshops 21
3.5 Ergänzende Befragungen von Ingenieuren und Architekten 22
3.6 Buchen-Brettschichtholz 27
3.7 Buchen-Brettsperrholz 28
4 Ausgewählte Projektbeispiele 29
4.1 Projektbeispiel für die Gebäudekategorie Mehrfamilienhäuser 29
4.1.1 Modellgebäude Mehrfamilienhaus 29
4.1.2 Konstruktionsvarianten für die Projektberechnungen 31
4.1.3 Varianten des Laubholzeinsatzes bei Mehrfamilienhäusern 32
4.2 Projektbeispiel für die Kategorie Hallen 35
4.2.1 Modellgebäude Halle 35
4.2.2 Konstruktionsvarianten für die Projektberechnungen 35
4.2.3 Varianten des Laubholzeinsatzes bei Hallen 37
5 Marktpotential 38
5.1 Experteneinschätzungen zu realistischen Varianten für die Marktaufnahme von Bu-BSH und Bu-BSP 38
5.2 Szenarien zur Marktaufnahme auf Basis der Experteneinschätzungen zu den potentiellen Bauvarianten und den potentiellen Gebäuden in Neubau und An-/Umbau 39
5.3 Marktpotential für Buchenholzmengen je Gebäudekategorie 41
5.3.1 Resultate für Mehrfamilienhäuser im Neubau 41
5.3.2 Resultate für Hallen im Neubau 42
5.3.3 Resultate Marktvolumen in den übrigen Gebäudekategorien 43
5.4 Marktpotential Buchenholzprodukte 46
5.4.1 Marktpotential Buchen-Brettschichtholz 10 Jahre nach Produktionsbeginn 46
5.4.2 Marktpotential Buchen-Brettsperrholz 10 Jahre nach Produktionsbeginn 48
5.5 Mögliche Ausbeuten, Produktpreise und Grenzzahlungsbereitschaft 48
5.6 Marktrisiken 52
6 Schlussfolgerungen 57
7 Bestimmungen zum vorliegenden Bericht und Umfang 60
8 Tabellenverzeichnis 61
9 Abbildungsverzeichnis 62
10 Literaturverzeichnis 63
11 Glossar 64
Anhang 65
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1 Ausgangslage und Zielsetzung
In Schweizer Wäldern nimmt der Anteil an Buchenholz kontinuierlich zu. Vor diesem Hintergrund gilt es, geeignete Produkte zu entwickeln und voranzutreiben, in denen das Buchenholz seine positiven Eigenschaften ausspielen kann. Solche Produkte können beispielsweise Brettschichtholz und Brettsperrholz aus Buche sein. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat daher die Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau (BFH-AHB) mit einem Forschungsprojekt beauftragt, um Produktanforderungen, Haupteinsatz-gebiete, Konkurrenzprodukte und mögliche Marktpotentiale für Buchen-Brettschichtholz zu erfassen.
Die Ausgangslage zum Projekt wird vom Bundesamt für Umwelt wie folgt beschrieben (Auszug aus dem Vertrag von 10.07.2014):
Situation
Die ersten Ergebnisse des vierten Landesforstinventars LFI 4 zeigen in die gleiche Richtung wie die Ergebnisse der Vorperiode: Der Holzvorrat im Schweizer Wald nimmt gesamthaft um rund 2 % (LFI 3 - LFI 4a) und im Vergleich der Baumarten beim Laubholz um rund 3 % (LFI 3- LFI 4a) zu, während die Vorräte im Mittelland und beim Nadelholz um rund 8 % (LFI3 - LFI4a) abnehmen.
Ein Vergleich des Lebendvorrates zwischen LFI 2 und LFI 3 zeigt für die Schweiz eine deutliche Verschiebung zugunsten des Laubholzanteils. Auch für die Zukunft muss mit einem deutlich steigenden Laubholzaufkommen in der Schweiz gerechnet werden. Darin spiegelt sich der waldpolitisch gewollte Umbau der Wälder hin zu mehr standortangepassten, strukturreichen Misch- und Laubholzbeständen wider.
Ausreichende Absatz- und Einsatzmöglichkeiten für Laubholz (aus Schweizer Wäldern) sind bis anhin nicht vorhanden, um das zunehmende Laubholzpotenzial gemäss dem in der Ressourcenpolitik Holz des Bundes propagierten Kaskadenansatz optimal zu nutzen. Die Erschliessung neuer Märkte und die Entwicklung erfolgreicher Produkte aus heimischen Laubhölzern sind deshalb notwendig.
Mit der hier in Auftrag gegebenen Marktanalyse zu verklebten Laubholzprodukten mit Fokus auf Einsatzgebiete für Buchen-Brettschichtholz sollen Entscheidungsgrundlagen für gezielte Massnahmen zur optimierten Laubholzverwertung im Rahmen des Aktionsplans Holz geschaffen werden.
Unter Berücksichtigung dieser Ausgangslage wurden für das Forschungsmandat die folgenden Zielsetzungen und Fragestellungen definiert:
Zielsetzungen:
• Abbilden der aktuellen Einschätzungen von Experten und Marktakteuren zum Marktpo-tenzial von Buchen-Brettschichtholz (nachfolgend auch: Bu-BSH)
• Ausbau der zurzeit vorhandenen Informationsbasis mit vergleichenden und an prakti-schen Bedingungen orientierten Einschätzungen sowie Markt- und Projektdaten.
Fragestellungen:
• Welches sind die Haupteinsatzbereiche für Buchen-Brettschichtholz in homogenem und hybridem Aufbau?
• Wie hoch wird das Marktpotential für Bu-BSH unter Berücksichtigung von Produkt-eigenschaften, Verfügbarkeiten, Einsatzgebieten und Konkurrenzsituationen einge-schätzt? (Marktpotential: die zukünftig möglichen absetzbaren Mengen eines Produktes unter Berücksichtigung u.a. der potentiellen Nachfrage, der Konkurrenzsituation und der Preisentwicklung)
• Mit welchen Kennwerten und Rahmenbedingungen steht Bu-BSH in homogenem und hyb-ridem Aufbau den Hauptkonkurrenzprodukten gegenüber (für wichtige Kriterien u.a. Nutzungsklassen (Innen-/Aussenbereich), Ästhetik, Verfügbarkeit, Preis)?
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Aufbau des Projekts
Für das Projekt wurden fünf Projektphasen in der Laufzeit von April 2014 – Januar 2015 definiert:
In den ersten beiden Projektphasen wurden die möglichen Einsatzgebiete und Produktanforde-rungen sowie Hauptkonkurrenzprodukte definiert (AP 1) und in einem Experten-Workshop mit Holzbau-Ingenieuren und weiteren Marktakteuren im Hinblick auf die Aufnahmebereitschaft des Marktes, Mengen, Preise und Marktrisiken diskutiert und bewertet (AP 2). Aktuelle Marktdaten aus dem Gebäude- und Bauteilbereich und konkrete Projekte wurden ergänzend in die Einschätzungen und Produktanforderungen einbezogen.
Die Berechnungen von ausgewählten Projektbeispielen für die ermittelten Haupteinsatzgebiete (AP 3) dienten der weiteren Präzisierung der möglichen Marktvolumen und Mengen für Bu-BSH. Dabei wurden u.a. auch verschiedene Szenarien zu den möglichen, zukünftig mit Bu-BSH einge-setzten Holzmengen berücksichtigt.
Mit ergänzenden Befragungen und Experteneinschätzungen von Holzbau-Ingenieuren, PlanerIn-nen und weiteren Marktakteuren (AP 4) wurden die Themenbereiche Aufnahmebereitschaft des Marktes, Präferenzen bei den möglichen Produkteigenschaften, mögliche Produktpreise und Grenzzahlungsbereitschaft der potentiellen Abnehmer sowie Marktrisiken weiter bearbeitet.
Diese Vorgehensweise ist beim aktuellen Stand der Produktentwicklung Bu-BSH (Produkte in ersten Konzeptphasen) am geeignetsten, um vergleichende, an praktischen Bedingungen orientierte Ein-schätzungen zu erhalten.
Die ermittelten Daten sind im Schlussbericht (AP 5) nachvollziehbar abgebildet und stehen damit dem Auftraggeber als Entscheidungsgrundlage für gezielte Massnahmen zur optimierten Laub-holzverwertung im Rahmen des Aktionsplans Holz zu Verfügung. Sie können ebenfalls als Basis für zukünftige Markteinschätzungen verwendet werden, wenn Unternehmen in der Produktentwicklung Bu-BSH und in der Planung von Produktionsstätten weiter voranschreiten. Die Produkteigenschaften und Produktionsprozesse werden dann genauer festgelegt sein und den potentiellen Abnehmern können wesentlich genauere Ausgangsdaten für ihre Markteinschätzungen vorgelegt werden.
Abbildung 1: Buchen-Brettschichtholz
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
AP 1: Allgemeine Auslegeordnung
AP 2: Workshop Kennwerte,
Einsatzgebiete
AP 3: Vertiefung Projektbeispiele
AP 4: Interviews Marktbestim.
Faktoren
AP 5: Schlussbericht
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Projektbeteiligte
Projektbeteiligte sind die Berner Fachhochschule, Institut für Holzbau, Tragwerk und Architektur im Kompetenzbereich Marktforschung und Baumonitoring in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzbe-reich Holzbau. Das Projektteam stand in den Projektphasen mit verschiedenen Holzbau-Ingenieuren, PlanerInnen und weiteren Marktakteuren aus den Herstellungsprozessen in Kontakt, deren Einschätzungen einen zentralen Baustein der Projektarbeiten darstellen.
Tabelle 1: Projektteam der Berner Fachhochschule
Name Funktion
Birgit Neubauer-Letsch Leiterin Kompetenzbereich (KB) Marktforschung und Baumonitoring
Diplom-Betriebswirtin FH, CAS E-Commerce und Online-Marketing
Thomas Näher Stv. Leiter Kompetenzbereich Marktforschung und Baumonitoring und Projektleiter
Diplom Forstwirt Univ.
Simon Meier Assistent Kompetenzbereich Marktforschung und Baumonitoring
BSc Holztechnik
Kaja Zoran Assistentin Kompetenzbereich Marktforschung und Baumonitoring
BSc Business and Economics, MSc Wood Technology
Roman Hausammann Stv. Leiter Kompetenzbereich Holzbau,
Dipl. Ing. Holzbau, CAS Immobilienökonomie
Danksagung
Wir danken herzlich allen Teilnehmenden der Workshops und der Interviews für ihre Bereitschaft zur Mitarbeit, ihre Informationen und Einschätzungen zum Marktpotential von verklebten Laub-holz-Produkten mit Schwerpunkt auf Buchen-Brettschichtholz. Die Teilnehmenden des Workshops sind auf Seite 19 aufgeführt.
Tabelle 2: Teilnehmende am Kick off Meeting mit der Begleitgruppe
Funktion Experte
Firmen und Ver-bände
Markus Mooser, Cedotec
Hans Rupli, Holzbau Schweiz
Stefan Vögtli, Raurica Wald AG
Vertreter BAFU Ulrike Krafft, Programmleitung Aktionsplan Holz
Alfred Kammerhofer, Sektionschef Holzwirtschaft und Waldwirtschaft
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2 Auslegeordnung Holzprodukte, Konkurrenzprodukte und Preise
Zur Vorbereitung der weiteren Projektphasen wurden die möglichen Einsatzgebiete und Produktanforderungen sowie Konkurrenzprodukte erfasst, in einem Experten-Workshop evaluiert und mit Branchenexperten und Unternehmensangaben weiter ergänzt.
Zur Beschreibung der jeweiligen Produktanforderungen und möglichen Einsatzgebiete von Kon-kurrenzprodukten inkl. deren Preise wurde eine Auslegeordnung in Tabellenform in Zusammenar-beit und Abstimmung mit zahlreichen Branchenexperten und Unternehmen ausgearbeitet. Diese ist im Kapitel 2.1 abgebildet.
Die Vor- und Nachteile der Konkurrenzprodukte in Bezug auf Buchen-Brettschichtholz (Bu-BSH) und Buchen–Brettsperrholz (Bu-BSP) wurden anschliessend für ausgewählte Produktgruppen diskutiert und in Kapitel 2.2 näher ausgewiesen.
2.1 Auslegeordnung zu Holzprodukten für einen konstruktiven Einsatz
Die Auslegeordnung wurde nach Produktgruppen und Produkteigenschaften aufgebaut. Die Be-wertung für den Materialaufbau und die Eignung nach Einsatzgebieten wurde unter anderem in Zusammenarbeit mit Dr. Christophe Sigrist (BFH-AHB) und Andreas Lüthi (neue Holzbau AG) ermit-telt und für den Stand im Dezember 2014 in Tabelle 3 auf den Seiten 9 - 11 ausgewiesen.
Die Zielsetzung der Auslegeordnung war der Wunsch des BAFU, einen State of the Art und Über-blick für den Auftraggeber und den Experten-Workshop zu schaffen.
Anmerkung zu den Preisangaben in den folgenden Tabellen, Tabellenspalte „Preise ab Werk“:
Produktpreise werden häufig und relativ kurzfristig verändert, und basieren generell auf den Ab-nahmemengen und Vereinbarungen zwischen Kunden und Lieferanten. Die nachfolgend angegebe-nen Preise orientieren sich an Standardsortimenten und sind Durchschnittsangaben der schweizeri-schen Produzenten. Wenn kein Schweizer Produzent das Produkt anbietet, werden Preise von aus-ländischen Anbietern verwendet. Im Rahmen des Projekts waren leider nicht zu allen Produkten detaillierte Informationen verfügbar, diese müssen im gegebenen Fall über Nachfrage bei den Her-stellern direkt und detailliert in Erfahrung gebracht werden. Aufgrund der dynamischen Entwick-lung des Marktes wird bei konkreten Projekten eine direkte Kontaktaufnahme auf jeden Fall emp-fohlen.
AP 1: Allgemeine Auslegeordnung
AP 2: Workshop Kennwerte,
Einsatzgebiete
AP 3: Vertiefung Projektbeispiele
AP 4: Interviews Marktbestim.
Faktoren
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Tabelle 3: Auslegeordnung Holzprodukte für konstruktiven Einsatz, Stand Dezember 2014
(Quelle: BFH-AHB mit Expertenangaben und Angaben von Herstellern, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Breite Höhe / Dicke
Länge
(Beispiel) (Auswahl) (Auswahl) (Bandbreite)(mögl.
zukünftig) [kg/m3] [N/mm2] [N/mm2] [mm] [mm] [m]
Fichte/Tanne - div. div.C24, weitere C18, C30, C40
350 24 11'000 45-200 45-200 12
Lärche, Douglasie
- div. div.C24, weitere C18, C30, C40
350 24 11'000 45-200 45-200 3 - 6
Buche - div. div.D35 weitere D40
560 35 10'000 k.A. k.A. k.A.
Eiche - div. div.D30 weitere D40
530 30 10'000 120 - 250 120 - 250 3 - 6
Fichte/Tanne - Schilliger, n'HStora, Binder, Hasslacher, Schneider
540 CHF/m3 C24 350 24 11'000 40-140 60-280 …
Kiefer - n.n.Stora Enso, Schneider 430 CHF/m3 C24 350 24 11'000 60 80-240 …
Kreuzverleimte Balken
Fichte/Tanne SKV Schilliger n.n. 850 CHF/m3 C24 350 24 11'000 100-160 100-240 k.A.
Nadelholz Steico I-Joist n.n. Steico14 CHF/lfm (7.2-20)
k.A. k.A. k.A. k.A. 45 - 90 200 - 400 7 - 16
NadelholzSchalungsträger VT 20K o. GT24
n.n. Peri, Pfeifer7.2 o. 19.5 CHF/lfm
k.A. k.A. k.A. k.A. 80 200 1.9-11.9
Verfügbare AbmessungenPreise ab Werk
Festigkeits-klasse
Char. Rohdichte
Biegefestigkeit
E-Modul
Balken
KVH - Konstruktions-vollholz
Stegträger
aktuelle Preise siehe Hersteller-angaben
HolzartProduktname o.
BemerkungProduzenten in
CH Produzenten im
Ausland
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HolzartProduktname o.
BemerkungProduzenten in
CH Produzenten im
Ausland Preise ab Werk
Festigkeits-klasse
Char. Rohdichte
Biegefestigkeit
E-Modul Breite Höhe / Dicke
Länge
(Beispiel) (Auswahl) (Auswahl) (Bandbreite)(mögl.
zukünftig) [kg/m3] [N/mm2] [N/mm2] [mm] [mm] [m]
Fichte/Tanne - Schilliger, n'HStora, Binder, Hasslacher, Schneider
500 CHF/m3
(470-530)C24 350 24 11'000 80-200 100-280 16
Kiefer - n.n.Stora Enso, Binderholz 450 CHF/m3 C24 350 24 11'000 80-200 100-280 16
Lärche - n.n. Stora Enso 1'000 CHF/m3 C24 350 24 11'000 80-200 100-280 16
735 CHF/m3
(700-770)GL24 380 24 11'000
785 CHF/m3
(740-810)GL28 410 28 12'000
825 CHF/m3
(800-850)GL32 430 32 13'000
875 CHF/m3
(850-900)GL36 450 36 14'000
Schneider 1'500 CHF/m3 GL24 380 24 11'000
n.n 1'600 CHF/m3 GL28 410 28 12'000
1'800 CHF/m3 GL 40 (LH) 700 40 15'000
2'100 CHF/m3 GL 48 (LH) 700 48 15'000
2'000 CHF/m3 GL 40 (LH) 650 40 15'000
2'200 CHF/m3 GL 48 (LH) 650 48 15'000
Eiche Lamellenstärke 40mm
n'H Gamiz 6'000 CHF/m3 GL 40 (LH) 700 40 15'000 90-300 90-400 12
1'700 CHF/m3 GL 40 (LH) 650 40 15'000
1'800 CHF/m3 GL 48 (LH) 650 48 15'000
BSH - Rundsäulen Fichte/Tanne - Schilliger, n'H Hess TimberPreise siehe Hersteller
GL 24 380 24 11'000 100-400 100-400 …
LVL -Laminated Veneer Lumber
BucheBauBuche II (Träger)
n.n.Pollmeier, D-Creuzburg 900 CHF/m3 GL70 680 70 16'500 40 - 300 100 - 600 18
PSL - parallel strand lumber
Nadelholz, Tulpenbaum
Parallam n.n.Trus Joist MacMillan
Preise siehe Hersteller
k.A. 600-700 20 14'500 40 - 180 235 - 480 18+
Baustahlträger S235 23'500 CHF/m3 7'850 235 210'000
120-2'000
Duo-, Triobalken
Binderholz, Schneider
60-280
1280-300 80-400
…
Fichte (o. getrennt Tanne)
Lamellenstärke 33 o. 40mm
Ducret, n'H, Roth, Hüsser, Peter
Binderholz 60-280 …
LärcheLamellenstärke 33mm
Ducret, n'H 60-200 120-1'000 …
120-2'000
BucheLamellenstärke 20mm
n'H
BSH - Brettschichtholz
Fichte (o. getrennt Tanne)
Lamellenstärke 33 o. 40mm
Schilliger, Ducret, n'H, Roth, Hüsser, Peter
EscheLamellenstärke 40mm
n'H
Hess, Schaf-fitzel, Wiehag
siehe individuelle Herstellerangaben
12
Hybrid (Es/Bu -Fi)
Lamellenstärke 40mm
n'H Hess Timber
80-300 80-400div
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HolzartProduktname o.
BemerkungProduzenten in
CH Produzenten im
AuslandPreise ab Werk
Festigkeits-klasse
Char. Rohdichte
Biegefestigkeit
E-Modul Breite Höhe / Dicke
Länge
(Beispiel) (Auswahl) (Auswahl) (Bandbreite)(mögl.
zukünftig) [kg/m3] [N/mm2] [N/mm2] [mm] [mm] [m]
Fichte, Kiefer Steico LVL R n.n. Steico 1'100 CHF/m3 495 44 14'000 200 - 400 39 - 90 12
Fichte Kerto-T n.n. Metsäwood 1'310 CHF/m3 480 13 10'500 75-200 39-75 23
Fichte Kerto-S n.n. Metsäwood 1'190 CHF/m3 480 48 13'800 1800-2500 21 - 75 23
Fichte Kerto Q n.n. Metsäwood 1'370 CHF/m3 480 36 10'500 900 - 2500 21 - 69 23
Fichte/Kiefer Steico LVL X n.n. Steico 1'180 CHF/m3 480 38 11'000 125 21 - 75 6 / 12
BucheBauBuche = (Platte)
n.n.Pollmeier, D-Creuzburg 600 CHF/m3 680 65 14'900 40 - 80 100 - 180 18
LSL - Laminated Strand Lumber
Pappel Intrallam n.n.Trus Joist MacMillan
Preise siehe Hersteller
640 k.A. k.A. 2400 32-89 10.7
Buche, Pappel, Ahorn
Sperrholz- platten
HessBest Mountain, Westag&Getalit 3900 CHF/m3 480-800 k.A. k.A. 1250 3 - 12 2.2 - 2.55
Buche, Pappel, Ahorn
Multiplexplatten Hess div. 4100 CHF/m3 480-800 k.A. k.A. 1250 15 - 100 2.2 - 2.55
Tischlerplatten (Stabsperrholz)
Mittellage Fichte
- n.n.Moralt, Westag & Getalit 1180 CHF/m3 k.A. k.A.
1250 - 2500
19 - 27 3 - 5
OSB - Oriented Strand Board
Fichte/Kiefer, Laubhölzer
Kronopol OSB/3 Krono Egger, Glunz 530 CHF/m3 550 20 3'500 1250 12 - 25 2.5 - 5
Fichte/TanneGFP Gross-formatplatte
SchilligerStora Enso, Hasslacher 1'300 CHF/m3 Decklagen C24
/ Mittell. 350-450 26 11'600 2950 400 16
Kiefer, Lärche - n.n.Stora Enso, Hasslacher
Preise siehe Hersteller
350-450 26 11'600 2950 400 16
Buche - n.n. in Vorbereitung n.n. Ziel D60 n.n. 60Ziel
14'000n.n. n.n. n.n.
MHP - Massivholzplatte
Fichte/Tanne - Schilliger div.735 CHF/m3 (700-770)
C 24 350 24 11'000 150-1000 100-240 k.A.
ESP - Einschichtplatte
Fichte/Tanne - Schilliger div.735 CHF/m3 (700-770)
350 k.A. k.A. 150-1000 20-80 14
Fichte/Tanne BrestaTschopp, Sidler, div.
div. 750 CHF/m3 350 k.A. k.A. 200-2600 80 - 260 12
Buche - Tschopp, div. divPreise siehe Hersteller
560 k.A. k.A. k.A. k.A. k.A.
CLT -Cross Laminated Timber
Brettstapel
Sperrholz
LVL -Laminated Veneer Lumber
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2.2 Vor- und Nachteile der Konkurrenzprodukte in Bezug auf Bu-BSH und –BSP
Die Vor- und Nachteile der Konkurrenzprodukte in Bezug auf Bu-BSH und Bu–BSP wurden für aus-gewählte Produktgruppen diskutiert.
Die Vor- und Nachteile trägerförmiger Konkurrenzprodukte gegenüber Bu-BSH für einen kon-struktiven Einsatz sind in Tabelle 4 dargestellt für die Produktgruppen
• Balken, KVH-Konstruktionsvollholz, kreuzverleimte Balken, Duo-/Triobalken, BSH-Brettschichtholz, BSH-Rundsäulen, LVL-Laminated Veneer Lumber und Stegträger
und die Vor- und Nachteile plattenförmiger Konkurrenzprodukte gegenüber Bu-BSP für einen konstruktiven Einsatz in Tabelle 5 für die Produktgruppen
• LVL-Laminated Veneer Lumber, PSL–Parallel Strand Lumber, LSL-Laminated Strand Lumber, CLT-Cross Laminated Lumber, MHP-Massivholzplatte, ESP-Einschichtplatte, Brettstapel, Sperrholz, Tischlerplatten (Stabsperrholz), OSB-Oriented Strand Board und schwer ent-flammbare Platten.
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Tabelle 4: Vor- und Nachteile trägerförmiger Konkurrenzprodukte gegenüber Bu-BSH im konstruktiven Einsatz
(Quelle: BFH-AHB mit Expertenangaben und Angaben von Herstellern, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
HolzartProduktname o. Bemerkung
Preise ab WerkFestigkeits-
klasse Char.
Rohdichte Biegefestig
keitE-Modul
Aufbau/ Material
Stütze Träger Scheibe ausgewählte Vorteile ausgewählte Nachteile
(Beispiel) (Bandbreite)(mögl.
zukünftig) [kg/m3] [N/mm2] [N/mm2]
0=in
hom
ogen
; 4=hom
ogen
gegenüber Buchen-BSH gegenüber Buchen-BSH
Fichte/Tanne - C24 350 24 11'000 0 1 2 0 4 4
Lärche, Douglasie
- C24 350 24 11'000 0 1 2 0 4 3
Buche - D35 560 35 10'000 0 1 2 0 3 1
Eiche - D30 530 30 10'000 0 1 2 0 3 1
Fichte/Tanne - 540 CHF/m3 C24 350 24 11'000 1 1 2 0 3 3
Kiefer - 430 CHF/m3 C24 350 24 11'000 1 1 2 0 3 3
Kreuzverleimte Balken
Fichte/Tanne z.B. SKV 850 CHF/m3 C24 350 24 11'000 1 1 2 1 2 2 leichtes Produkt relativ aufwendige Produktion
Nadelholz Steico I-Joist14 CHF/lfm (7.2-20)
k.A. k.A. k.A. k.A. 2 1 3 0 1 2
NadelholzSchalungs-träger VT 20K o. GT24
7.2 o. 19.5 CHF/lfm
k.A. k.A. k.A. k.A. 2 1 3 0 1 2
aktuelle Preise siehe Hersteller-angaben
Stegträger
0=nicht geeignet; 3=sehr geeignet
Ver
fügbar
kei
t
(1=ger
ing; 4=hoch
)
Produkti
onsp
roze
ss
(1=au
fwen
dig
; 4=ei
nfa
ch)
Balken
KVH - Konstruktions-vollholz
natürliches, unbehandeltes Produkt ohne Zusatzstoffe; sehr einfache Produktion, die auch in Kleinstbetrieben oder mobil möglich ist; Trocknung nicht unbedingt notwendig
Länge ist limitiert; relativ grosse Streuung der Materialeigenschaften;
Einfache und schnelle Produktion; ab hier alles getrocknete Produkte
noch relativ grosse Streuung der Materialeigenschaften
Sehr effizienter Materialeinsatzbegrenzte Einsatzmöglichkeiten durch nicht-quaderförmigen Querschnitt des Bauteils
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HolzartProduktname o. Bemerkung
Preise ab WerkFestigkeits-
klasse Char.
Rohdichte Biegefestig
keitE-Modul
Aufbau/ Material
Stütze Träger Scheibe ausgewählte Vorteile ausgewählte Nachteile
(Beispiel) (Bandbreite)(mögl.
zukünftig) [kg/m3] [N/mm2] [N/mm2]
0=in
hom
ogen
; 4=hom
ogen
gegenüber Buchen-BSH gegenüber Buchen-BSH
Fichte/Tanne - 500 CHF/m3 C24 350 24 11'000 2 1 2 0 3 4
Kiefer - 450 CHF/m3 C24 350 24 11'000 2 1 2 0 3 3
Lärche - C24 350 24 11'000 2 1 2 0 3 3
735 CHF/m3 GL24 380 24 11'000 3 4
785 CHF/m3 GL28 28 12'000 3 3
825 CHF/m3 GL32 430 32 13'000 3 3
875 CHF/m3 GL36 450 36 14'000 3 3
1'500 CHF/m3 GL24 380 24 11'000 3 3
1'600 CHF/m3 GL28 410 28 12'000 3 3
1'800 CHF/m3 GL 40 (LH) 700 40 15'000 1 1 - -
2'100 CHF/m3 GL 48 (LH) 700 48 15'000 1 1 - -
2'000 CHF/m3 GL 40 (LH) 650 40 15'000 2 2
2'200 CHF/m3 GL 48 (LH) 650 48 15'000 2 2
Eiche Lamellen-stärke 40mm 6'000 CHF/m3 GL 40 (LH) 700 40 15'000 3 3 3 1 1 1 Hohe natürliche Dauerhaftigkeit sehr aufwendige Produktion
1'700 CHF/m3 GL 40 (LH) 650 40 15'000 1 1
1'800 CHF/m3 GL 48 (LH) 650 48 15'000 1 1
BSH - Rundsäulen
Fichte/Tanne -Preise siehe Hersteller
GL 24 380 24 11'000 3 3 0 0 2 1 Spezialprodukt relativ geringe Tragfähigkeit
LVL -Laminated Veneer Lumber
BucheBauBuche II (Träger) 900 CHF/m3 GL70 680 70 16'500 4 3 3 1 1 1
Sehr hohe Festigkeitem möglich; sehr homogen
relativ hoher Klebstoffanteil; nur ein Hersteller; sehr schwieriger Produktionsprozess
PSL - parallel strand lumber
Nadelholz, Tulpenbaum
ParallamPreise siehe Hersteller
k.A. 600-700 20 14'500 3 3 3 1 3 1 -in Europa kaum verfügbar; relativ niedrige Festigkeiten
Duo-, Triobalken
BSH - Brettschichtholz
Lamellen-stärke 33mm
EscheLamellen-stärke 40mm
Hybrid (Es/Bu-Fi)
Lamellen-stärke 40mm
BucheLamellen-stärke 20mm
Lärche
Fichte (o. getrennt Tanne)
Lamellen-stärke 33 o. 40mm
3
3 3 3 1
3
3 3 3 1
3 3 3 1
0=nicht geeignet; 3=sehr geeignet
Produkti
onsp
roze
ss
(1=au
fwen
dig
; 4=ei
nfa
ch)
Ver
fügbar
kei
t
(1=ger
ing; 4=hoch
)
Fichte (o. getrennt Tanne)
Lamellen-stärke 33 o. 40mm
3 2
3 3 3 1
3 3 Standardprodukt (Ausnahme GL32 u. 36); in vielen Abmessungen, grossen Mengen und relativ günstig verfügbar; Viele Verbin-dungsmittel vorhanden; einfach auf Baustelle nachzubearbeiten.
Geringere Festigkeiten
relativ günstige Produktion durch nur 2-3 Lamellen im Vergleich zum BSH
limitierte Querschnittsabmessungen
Geringere Festigkeiten3 1
-
Gute Kombination der jeweiligen Holzeigenschaften und relativ gute Bearbeitbarkeit. Erfahrung bereits vorhanden
breit verfügbares Produkt; in vielen Abmessungen und relativ grossen Mengen verfügbar; Viele Verbindungsmittel verfügbar; einfach auf Baustelle nachzubearbeiten.
Im Vergleich zur Buche relativ wenig Holz im Wald vorhanden (auch zukünftig im Hinblick auf Krankheiten).
Für Laubholz relativ einfache Produktion und bereits relativ grosse Erfahrungen vorhanden.
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Tabelle 5: Vor- und Nachteile plattenförmiger Konkurrenzprodukte gegenüber Bu-BSP im konstruktiven Einsatz
(Quelle: BFH-AHB mit Expertenangaben und Angaben von Herstellern, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
HolzartProduktname o. Bemerkung
Preise ab WerkChar.
Rohdichte Biegefestig
keitE-Modul
Aufbau/ Material
Stütze Träger Scheibe ausgewählte Vorteile ausgewählte Nachteile
(Beispiel) (Bandbreite) [kg/m3] [N/mm2] [N/mm2]
0=in
hom
ogen
; 4=hom
ogen
gegenüber Buchen-BSP gegenüber Buchen-BSP
Fichte, Kiefer Steico LVL R 1'100 CHF/m3 495 44 14'000 4 3 3 1 2 3
Fichte Kerto-QP 1'310 CHF/m3 480 13 10'500 4 1 3 1 2 3
Fichte Kerto-S 1'190 CHF/m3 480 48 13'800 4 3 2 3 2 3
Fichte Kerto Q 1'370 CHF/m3 480 36 10'500 4 2 2 3 2 3
Fichte/Kiefer Steico LVL X 1'180 CHF/m3 480 38 11'000 4 1 1 3 2 2
BucheBauBuche = (Platte) 600 CHF/m3 680 65 14'900 4 1 1 3 2 2
Sehr hohe Festigkeitem möglich; sehr homogen; zurzeit sehr günstiger Preis
relativ hoher Klebstoffanteil; nur ein Hersteller; sehr schwieriger Produktionsprozess
LSL - Laminated Strand Lumber
Pappel IntrallamPreise siehe Hersteller
640 k.A. k.A. 3 1 2 3 3 1 -in Europa kaum verfügbar; relativ niedrige Festigkeiten
Buche, Pappel, Ahorn
Sperrholz-platten 3900 CHF/m3 480-800 k.A. k.A. 4 1 1 3 2 4
Buche, Pappel, Ahorn
Multiplex-platten 4100 CHF/m3 480-800 k.A. k.A. 4 1 1 3 2 3
Tischlerplatten (Stabsperrholz)
Mittellage Fichte
- 1180 CHF/m3 k.A. k.A. k.A. 2 0 0 2 2 3 -kaum Verwendung im konstruktiven Holzbau
OSB - Oriented Strand Board
Fichte/Kiefer, Laubhölzer
- 530 CHF/m3 550 20 3'500 2 0 0 3 4 4 Standardindustrieprodukt geringe Festigkeiten; hoher Leimanteil
LVL -Laminated Veneer Lumber
Bekannte Produkte; sehr homogenes Material; Ausgangsstoffe (Furniere) gut verfügbar und einfach herstellbar
Sperrholz sehr homogenHohe Produktpreise, kaum Verwendung als tragendes Element im konstruktiven Holzbau
geringere Festigkeiten
Produkti
onsp
roze
ss
(1=au
fwen
dig
; 4=ei
nfa
ch)
Ver
fügbar
kei
t
(1=ger
ing; 4=hoch
)
0=nicht geeignet; 3=sehr geeignet
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HolzartProduktname o. Bemerkung
Preise ab WerkChar.
Rohdichte Biegefestig
keitE-Modul
Aufbau/ Material
Stütze Träger Scheibe ausgewählte Vorteile ausgewählte Nachteile
(Beispiel) (Bandbreite) [kg/m3] [N/mm2] [N/mm2]
0=in
hom
ogen
; 4=hom
ogen
gegenüber Buchen-BSP gegenüber Buchen-BSP
Fichte/TanneGFP Gross-formatplatte 1'300 CHF/m3 350-450 26 11'600 2 1 2 3 2 3
Kiefer, Lärche -Preise siehe Hersteller
350-450 26 11'600 2 1 2 3 2 2
Buche - n.n. n.n. Ziel 60Ziel
14'0002 1 2 3 1 1 - -
MHP - Massiv-holzplatte
Fichte/Tanne -735 CHF/m3 (700-770)
350 24 11'000 2 1 1 3 3 3
ESP - Einschichtplatte
Fichte/Tanne -735 CHF/m3 (700-770)
350 k.A. k.A. 2 1 1 3 3 3
Fichte/Tanne Bresta 750 CHF/m3 350 k.A. k.A. 2 1 1 3 4 3
Buche -Preise siehe Hersteller
560 k.A. k.A. 2 1 1 3 3 2
Geringere Fertigungstoleranzen der einzelnen Lamellen notwendig; weniger aufwendige Produktion
niedrigere Festigkeitseigenschaften
Einfache und günstige Produktionkeine Sperrwirkung; keine grosse Scheibenwirkung; nur geringe Dicke möglich
Brettstapeleinfache Produktion; kein bis wenig Klebstoff notwendig
keine Scheibenwirkung
Produkti
onsp
roze
ss
(1=au
fwen
dig
; 4=ei
nfa
ch)
Ver
fügbar
kei
t
(1=ger
ing; 4=hoch
)
0=nicht geeignet; 3=sehr geeignet
CLT -Cross Laminated Timber
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3 Anforderungen und mögliche Einsatzbereiche für Buchen-Produkte
Zur Abbildung von Marktvolumen in möglichen Einsatzbereichen für zukünftige Bu-BSH-Produkte wurde eine Datenbasis mit aktuellen Zeitreihen zu Bauprojekten in der Schweiz erstellt. Diese Daten wurden ergänzend in die Einschätzungen zur Aufnahmebereitschaft und zu den Marktpotentialen einbezogen.
Auf dieser Grundlage wurden die Marktvolumen über alle Materialien für die heutige Marktsituation ermittelt, die für die möglichen Einsatzbereiche in Frage kommen. Diese Daten sind in Kapitel 2.2 abgebildet. Diese Daten wurden in weiteren Projektphasen auch zur Entwicklung von möglichen Szenarien für eine zukünftige Aufnahmebereitschaft des Marktes und Mengen eingesetzt.
3.1 Datenbasis für die möglichen Einsatzbereiche in Neubauten und An-/Umbauten
Als Datenbasis für die vorliegenden Auswertungen diente die Gebäudedatenbank der Berner Fach-hochschule Architektur, Holz und Bau (BFH-AHB), Kompetenzbereich Marktforschung und Baumoni-toring. Die Gebäudedatenbank umfasst neben anderen Datenbereichen die Schweizer Baubewilli-gungen ab dem Jahr 2000 und wird monatlich mit neuen Baubewilligungen ergänzt. Die Rohdaten der Baubewilligungen werden vom Schweizer Baublatt Infocenter bezogen und in der Gebäudeda-tenbank für Forschungszwecke analysiert. Die im Bericht dargestellten Auswertungen beruhen auf Bearbeitungen und Berechnungen der BFH-AHB.
Die Baubewilligungen enthalten wichtige Informationen über die Bauherrschaft, Planer und Ingeni-eure sowie eine Vielzahl an projektspezifischen Informationen. Die projektspezifischen Daten kön-nen für verschiedene Forschungsfragen bearbeitet werden, wie im vorliegenden Projekt für quanti-tative und qualitative Auswertungen im Bereich der Gebäudekategorien.
Unter anderem enthalten die Baubewilligungen folgende Informationen:
• Kurzbeschreibung zum Bauwerk
• Gebäudekategorie, z.B. Mehrfamilienhaus, Bürobauten, Schulen
• Bauart (Neubau, Anbau/Umbau)
• Materialien zum Gebäude, z.B. für Tragkonstruktion, Fassade, Fenster
• Anzahl Gebäude
• Baukosten (alle Gebäude in der Baubewilligung, ohne Grundstück und Planungskosten)
• Baustellenort für Zuordnung zu Region, Kanton, Bezirk, Gemeinde
• Jahr der Baubewilligung, Entwicklung in der Zeitreihe
Abbildung 2: Auszug aus den Baubewilligungen
(Quelle: Gebäudedatenbank BFH-AHB)
AP 1: Allgemeine Auslegeordnung
AP 2: Workshop Kennwerte,
Einsatzgebiete
AP 3: Vertiefung Projektbeispiele
AP 4: Interviews Marktbestim.
Faktoren
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3.2 Auswahl der relevanten Bauprojekte aus der Datenbasis
Die relevanten Bauprojekte wurden für das Forschungsprojekt Marktpotential für Buchen-Brettschichtholz nach definierten Faktoren aus der Datenbasis aller Baubewilligungen des Jahres 2013 in der Gebäudedatenbank der BFH-AHB ausgewählt:
• Gebäudekategorien: Mehr- und Einfamilienhäuser, öffentliche Gebäude, Gewerbebauten
• Materialwahl in der Konstruktion: Tragkonstruktionen mit und ohne Einsatz von Holz
• Bauart: Projekte für Neubau oder An- und Umbau
Die Baubewilligungen sind ein vorlaufender Indikator für die nachfolgende Bautätigkeit und können unter diesem Aspekt interpretiert werden. Die darin bewilligten Gebäude entsprechen nicht direkt den neu erstellten oder fertiggestellten Gebäuden des genannten Jahres, sondern den Entschei-dungen der Bauherren in diesem Jahr für zukünftige Bautätigkeiten.
Bei den ausgewiesenen Daten handelt es sich um Auswertungen der Baubewilligungen aller Kanto-ne der Schweiz.
3.3 Auswertung der Ergebnisse zu den möglichen Einsatzbereichen
Im Jahr 2013 wurden 18‘800 Gebäude im Hochbau für den Neubau bewilligt, davon rund 6‘500 neue Gebäude für Mehrfamilienhäuser, 530 öffentliche Gebäude und 1‘950 Gewerbebauten. Die Entwicklung der baubewilligten Gebäude ist in der Abbildung 3 für die Zeitreihe 2008 bis 2013 dargestellt. Der Einbruch der Baubewilligungen im Krisenjahr 2009 ist deutlich zu erkennen und wird bei der Interpretation der Marktentwicklung jeweils besonders berücksichtigt.
Rund 19 % dieser Gebäude wurden im Jahr 2013 mit Tragkonstruktionen bewilligt, in denen auch Holz zum Einsatz kommt. Die Anteile variieren dabei zwischen den Gebäudekategorien deutlich.
Abbildung 3: Baubewilligte Gebäude im Neubau für ausgewählte Gebäudekategorien, Zeitreihe 2008 - 2013
(Quelle: Gebäudedatenbank BFH-AHB)
Der in den letzten Jahren stark gewachsene Markt für Mehrfamilienhäuser wird als ein wichtiger potentieller Markt für den Einsatz von Bu-BSH bewertet und daher genauer analysiert. Mit 615 bau-bewilligten Gebäuden für den Neubau im Jahr 2013 wurden knapp 10 % der neuen Gebäude für Mehrfamilienhäuser mit einem Holztragwerk geplant. Darunter fallen alle Konstruktionsvarianten mit Holz, d.h. sowohl Holzbau (Holzrahmen) als auch Teilhybridbauten und Hybridbauten. Diese Varianten sind in Kapitel 4.2.2 Konstruktionsvarianten näher erläutert.
Aus der Studie Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz ist bekannt, dass rund 50 % der Pro-jekte mit Holzeinsatz in der Konstruktion mit der Konstruktionsvariante Holzbau (Holzrahmen)
0
2'000
4'000
6'000
8'000
10'000
12'000
14'000
16'000
18'000
20'000
2008 2009 2010 2011 2012 2013
Anzahl baubewilligter Gebäude im Neubau 2008 - 2013 nach ausgewählten Gebäudekategorien
Öffentliche Gebäude
davon Tragkonstruktion Holz
Gewerbebauten
davon Tragkonstruktion Holz
Mehrfamilienhäuser
davon Tragkonstruktion Holz
Einfamilienhäuser
davon Tragkonstruktion Holz
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realisiert werden. Weitere rund 25 % entfallen jeweils auf die Konstruktionsvarianten Hybridbau und Teilhybridbau. Diese Kennzahlen werden in den Berechnungen der nachfolgenden Kapitel einge-setzt.
Abbildung 4: Baubewilligte Gebäude MFH im Neubau mit Holz in der Tragkonstruktion, Zeitreihe 2008 - 2013
(Quelle: Gebäudedatenbank BFH-AHB)
Eine dynamische Marktentwicklung hat sich in den letzten Jahren im Bereich der Mehrfamilienhäu-ser abgezeichnet. Von 2007 bis 2013 stieg der Anteil der baubewilligten Projekte für den Neubau von Mehrfamilienhäusern von 3.9 % auf 6.6 % der bewilligten Projekte an. Diese deutliche Zunahme sowohl an Gebäuden als auch an bewilligten Projekten in Holzbauweise ist u.a. auf die veränderten Regelungen für den mehrgeschossigen Holzbau zurückzuführen.
Abbildung 5: Entwicklung der Anteile von MFH-Projekten mit Einsatz von Holz im Neubau, Zeitreihe 2007 - 2013
(Quelle: Gebäudedatenbank BFH-AHB)
Neben Marktpotentialen in Neubauten wird auch ein mögliches Marktpotential für Bu-BSH und Bu-BSP im Bereich der An- und Umbauten von Gebäuden gesehen. Wie die unten stehende Abbildung zeigt, sind die Anteile von Holz bei An- und Umbauprojekten mit Eingriff in das Tragwerk deutlich höher als bei den Neubauten.
2008 2009 2010 2011 2012 2013 Tragwerk Holz 285 225 475 510 625 615
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
1000
Anzahl baubewilligter Gebäude für Mehrfamilienhäuser im Neubau mit Tragwerk Holz 2008 - 2013
3.9% 4.5% 4.8% 5.4% 6.0% 6.5% 6.6%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Ante
il an
beu
bew
illig
ten
Proj
ekte
n
Projekte für Mehrfamilienhäuser im Neubau 2007 - 2013 Anteile der Nennungen mit Tragwerk Holz
Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Bericht Nr. 76FE-006445-R-01-SB
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Abbildung 6: Baubewilligte Gebäude im An-/Umbau für ausgewählte Gebäudekategorien, Zeitreihe 2008 - 2013
(Quelle: Gebäudedatenbank BFH-AHB)
Die Marktentwicklung ist im Bereich der Mehrfamilienhäuser auch im Bereich der An- und Umbau-ten mit Eingriff in die Tragstruktur dynamisch. Von 2007 bis 2013 stieg der Anteil der baubewillig-ten Projekte für den An-/Umbau von Mehrfamilienhäusern von 16.2 % auf 28.7 % der bewilligten Projekte an. Auch hier zeigt sich eine deutliche Zunahme sowohl an Gebäuden als auch an bewillig-ten Projekten in Holzbauweise ist u.a. auf die veränderten Regelungen für den mehrgeschossigen Holzbau zurückzuführen.
Abbildung 7: Entwicklung der Anteile von MFH-Projekten mit Einsatz von Holz im An-/Umbau, Zeitreihe 2007 - 2013
(Quelle: Gebäudedatenbank BFH-AHB)
Buchenholz wird zum Zeitpunkt des Projektberichtes im Baubereich nur sehr vereinzelt eingesetzt. Durch die Bereitstellung von Buchenprodukten und durch gute Vermarktung soll dies in Zukunft geändert werden.
Auf Basis der Marktentwicklung in den ausgewählten Gebäudekategorien wurden Szenarien für die mögliche Marktaufnahme von Bu-BSH und Bu-BSP entwickelt. Die Marktdaten sowie die Experten-einschätzungen aus dem durchgeführten Experten-Workshop (siehe Kapitel 3.4) lieferten die Basis für die Einschätzungen, bei wie vielen Gebäuden die bisher eingesetzten Bauprodukte mit Buchen-produkten substituiert werden könnten.
0
500
1'000
1'500
2'000
2'500
3'000
2008 2009 2010 2011 2012 2013
Anzahl baubewilligter Gebäude im An-/ Umbau mit Eingriff in das Tragwerk 2008 - 2013
nach ausgewählten Gebäudekategorien
Gewerbebauten
davon Holz
Öffentliche Gebäude
davon Holz
Mehrfamilienhäuser
davon Holz
16.2% 15.3%
22.5% 25.6% 26.1%
30.2% 28.7%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Ante
il an
beu
bew
illig
ten
Proj
ekte
n
Projekte für Mehrfamilienhäuser im An-/Umbau 2007 - 2013 Anteile der Nennungen mit Tragwerk Holz
Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Bericht Nr. 76FE-006445-R-01-SB
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3.4 Durchführung des Experten-Workshops
Der halbtägige Experten-Workshop wurde am 05.06.2014 an der Berner Fachhochschule Architek-tur, Holz und Bau in Biel durchgeführt. Aus den Ergebnissen der ersten Projektphase (Auslegeord-nung) sowie aus Studien zur aktuellen Entwicklung im Neu- und Umbau in der Schweiz und Zwischenergebnissen zum Projekt „Grossprojekte mit Holz“ sowie Trends bei der Materialwahl wurden für den Experten-Workshop
• einige wichtige Ergebnisse gebündelt,
• durch Fragestellungen für den Workshop ergänzt und
• als Tagungsdokumentation den Teilnehmenden im Vorfeld zugeschickt.
Zu Beginn des Workshops wurde über wichtige Ergebnisse und den Aufbau des Forschungsprojek-tes informiert. Die wesentlichen Inhalte der Tagungsdokumente wurden mit den Workshop-Teilnehmenden offen diskutiert, um daraus Ansatzpunkte und Handlungsempfehlungen für den zukünftigen Einsatz von Laubholz in BSH und BSP abzuleiten. Die Fragestellungen in der Workshop-Unterlage boten hierzu einen Leitfaden. Die Ergebnisse sind direkt in die jeweiligen Projektdoku-mente und in die ergänzenden Expertenbefragungen eingeflossen.
Tabelle 6: Teilnehmende am Workshop am 05.06.2014 in Biel
Funktion Experte
Ingenieure und Planer
Andrea Bernasconi, HEIG-VD
Hermann Blumer, Création Holz GmbH
Andrea Frangi, ETHZ IBK
Richard Jussel, Blumer Lehmann AG
Daniel Koller, sjb kemper fitze AG
Andreas Lüthi, Neue Holzbau AG und Dozent BFH-AHB
Stefan Vögtli, Raurica Wald AG
Stefan Zöllig, Timbatec AG
Andreas Müller, BFH Leiter Institut für Holzbau, Tragwerke und Architektur
Steffen Franke, BFH Dozent Kompetenzbereich Holzbau
Vertreter BAFU und Verbände
Ulrike Krafft, Programmleitung Aktionsplan Holz
Werner Riegger, Programmleitung Aktionsplan Holz
Hans Rupli, Holzbau Schweiz (eingeladen)
Markus Mooser, Cedotec (entschuldigt)
Projektteam BFH
Birgit Neubauer-Letsch, Leiterin KB Marktforschung und Baumonitoring
Thomas Näher, Projektleitung
Simon Meier, Assistent KB Marktforschung und Baumonitoring
Kaja Zoran, Assistent KB Marktforschung und Baumonitoring
Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Bericht Nr. 76FE-006445-R-01-SB
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Abbildung 8: Experten-Workshop vom 05. Juni 2014 an der Berner Fachhochschule in Biel
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
3.5 Ergänzende Befragungen von Ingenieuren und Architekten
Nach Durchführung des Experten-Workshops wurden ausgewählte Fragestellungen mit Schwer-punkt auf den Produkteigenschaften und Einschätzungen zur Marktaufnahmebereitschaft von Bu-BSH im Rahmen einer Expertenbefragung vertieft. Die Befragung wurde für die Zielgruppen Inge-nieure und Architekten auf Basis der zentralen Fragestellungen des Projektes und für die Durchfüh-rung in einer deutschsprachigen Version konzipiert.
Der Fragenkatalog umfasste 18 Fragen in 2 Varianten für A. Ingenieure und B. Architekten und wurde in mehreren Etappen mit Experten abgestimmt und getestet. Der Erstkontakt erfolgte in persönlichen Telefonaten zur Ermittlung der relevanten Ansprechperson im Unternehmen, der Qua-lifikation und der Teilnahmebereitschaft. Die Stichproben der Ingenieure und Architekten wurden auf Basis von bewilligten Bauprojekten aus der Gebäudedatenbank der BFH ermittelt und mit einer Adressatenliste mit Experten ergänzt, die im Kompetenzbereich Marktforschung und Baumonito-ring geführt wird. Dabei wurde berücksichtigt, dass sowohl die Expertengruppe mit Erfahrungen in Holzbauweise als auch Experten ohne bisherige Aktivitäten in der Holzbauweise berücksichtig wa-ren. Wichtig für die weitere Interpretation der Marktaufnahmefähigkeit ist, dass Experten ohne Aktivitäten in der Holzbauweise häufig bereits bei der telefonischen Kontaktaufnahme angaben, dass ein Einsatz von Holzprodukten und damit von Bu-BSH für sie nicht von Interesse ist und sie daher nicht weiter an der Befragung teilnehmen werden. Neben den telefonischen, grundsätzlichen Antworten der Kontaktierten nahmen von letzterer Gruppe zwei Personen an der Online-Umfrage teil. Der Versand der Umfrage-Links erfolgte durch die Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau per Email.
Die Anonymität der von den Teilnehmern in der Online-Befragung gemachten Angaben hat eine hohe Priorität bei der Durchführung der Befragung und bei der anschliessenden Auswertung der Ergebnisse. Die Anonymität wurde durch die unabhängige Speicherung und Analyse der Daten durch die Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau sichergestellt.
An der Befragung nahmen insgesamt 47 Fachpersonen teil. Insgesamt lag der Rücklauf über den Erwartungen und die vielen direkten Rückmeldungen bestätigten das grosse Interesse am Themen-gebiet. Nachfolgend ist der Rücklauf gesamt und nach Funktion dargestellt:
Tabelle 7: Rücklauf der Expertenbefragung gesamt und nach Funktion
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Anzahl Teilnehmende gesamt
Anzahl Teilnehmende Ingenieure
Anzahl Teilnehmende Architekten
Deutsch 47 28 19
Gesamt 47 28 19
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Die persönlichen Kontaktaufnahmen vor dem Versand des Zugangs zur Online-Befragung brachten als sehr deutliches Ergebnis, dass Experten ohne bisherige Aktivitäten im Bereich der Holzbauwei-se überwiegend nur ein sehr geringes Interesse an neuen Bu-BSH Produkten und an einer Teilnah-me an einer entsprechenden Befragung haben. Sie gaben überwiegend an, dass sie die Produktei-genschaften und Marktaufnahmebereitschaft aufgrund der nicht vorhandenen Erfahrung im Holz-bereich nicht einschätzen könnten und sich im ersten Schritt zunächst grundsätzlich mit dem Ein-satz von Holz in der Konstruktion auseinandersetzten müssten, bevor sie Einschätzungen zum Marktpotential für neue Laubholzprodukte abgeben könnten. Dieses Ergebnis ist im weiteren Pro-jektverlauf in die Entwicklung der Szenarien eingeflossen.
Einschätzungen zu den Einsatzgebieten von Buchen-Brettschichtholz (grundsätzlich)
Die nachfolgenden Abbildung 9 und Abbildung 10 zeigen die Einschätzungen der teilnehmenden Ingenieure und Architekten zu den Einsatzgebieten in der Konstruktion, für die sie sich grundsätz-lich einen Einsatz von Bu-BSH vorstellen können.
Abbildung 9: Einschätzungen zu den Einsatzgebieten von Buchen-BSH, Ingenieure
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
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In welchen Konstruktionen können Sie sich den Einsatz von Buchen-BSH grundsätzlich vorstellen?
Befragung Ingenieure=28, Anzahl Nennungen pro Gebäudekategorie
Einfamilienhäuser
Mehrfamilienhäuser
MehrgeschossigeBautenHallenbau
Andere Gebäudearten
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Abbildung 10: Einschätzungen zu den Einsatzgebieten von Buche BSH, Architekten
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Buchen-Brettschichtholz und Interesse an kleineren Querschnittsflächen für die Projekte
Die Grafiken 11 und 12 zeigen das Interesse der teilnehmenden Ingenieure und Architekten an kleineren Querschnittsflächen für ihre Projekte durch einen Einsatz von Bu-BSH.
Abbildung 11: Einschätzungen zu den Querschnitten bei den Einsatzgebieten von Buchen-BSH, Ingenieure
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
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Konst
rukti
onen
Tei
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der
Geb
äudet
eile
In welchen Konstruktionen können Sie sich den Einsatz von Buchen-BSH grundsätzlich vorstellen?
Befragung Architekten n=19, Anzahl Nennungen pro Gebäudekategorie
Einfamilienhäuser
Mehrfamilienhäuser
MehrgeschossigeBautenHallenbau
Andere Gebäudearten
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Querschnitt 80% vonFichten-BSH
Querschnitt 70% - 80 %von Fichten-BSH
Querschnitt weniger als70% von Fichten-BSH
Buchen-BSH, als Konstruktionsmaterial, ermöglicht kleinere Querschnittsflächen im Vergleich zu Fichten-BSH. Würden kleinere Querschnittsflächen für Ihre Projekte interessant
sein? Befragung Ingenieure=28, Anzahl Nennungen pro Kategorie
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Abbildung 12: Einschätzungen zu den Querschnitten bei den Einsatzgebieten von Buchen-BSH, Architekten
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Erfahrung und Einschätzung zum zukünftigen Einsatz von Buchen-Brettschichtholz in einem Projekt
Die nachfolgenden Abbildung 13 und Abbildung 14 zeigen das Interesse von 73.1 % der teilneh-menden Ingenieure und 73.7 % der teilnehmenden Architekten an einem zukünftigen Einsatz von Bu-BSH für ihre Projekte, obwohl sie zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht über eigene Erfah-rung mit Bu-BSH verfügen.
Abbildung 13: Erfahrung mit Buchen-BSH und Interesse an zukünftiger Verwendung, Ingenieure
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
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Querschnitt 80% vonFichten-BSH
Querschnitt 70% - 80 %von Fichten-BSH
Querschnitt weniger als70% von Fichten-BSH
Buchen-BSH, als Konstruktionsmaterial, ermöglicht kleinere Querschnittsflächen im Vergleich zu Fichten-BSH. Würden kleinere Querschnittsflächen für Ihre Projekte interessant
sein? Befragung Architekten n=19, Anzahl Nennungen pro Gebäudekategorie
immer
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Abbildung 14: Erfahrung mit Buchen-BSH und Interesse an zukünftiger Verwendung, Architekten
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Einsatz von neuen Konstruktionsmaterialien
Die nachfolgenden Grafiken 15 und 16 zeigen die Bedeutung von Pilotprojekten und Semina-ren/Ausbildung beim Einsatz von neuen Konstruktionsmaterialien. Für 26.9 % der teilnehmenden Ingenieure sind dabei Seminare/Ausbildung eine Voraussetzung, wogegen sich die teilnehmenden Architekten zu 11.1 % für diese Antwortmöglichkeit entschieden haben. Dagegen setzen 33.3 % der teilnehmenden Architekten neue Konstruktionsmaterialien ein, wenn sich diese in der Anwendung in vielen Projekten bewährt hat, von den teilnehmenden Ingenieuren wurde diese Antwortmöglich-keit zu 11.5 % gewählt.
Abbildung 15: Einsatz von neuen Konstruktionsmaterialien, Ingenieure
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
23.1%
38.5%
11.5%
26.9%
Wie schätzen Sie folgende Statements zum Einsatz von neuen Konstruktionsmaterialien ein?
Befragung Ingenieure=28 Ich verwende neue Materialien,sobald diese verfügbar sind.
Normalerweise warte ich mit demEinsatz von neuen Materialien, bissie in mehreren Pilotprojekteneingesetzt wurden.
Neue Materialien setze ich dannein, wenn sich ihre Anwendung invielen Projekten bewährt hat.
Ich würde neue Materialienverwenden, wenn ich in einemSeminar oder einer Ausbildungmehr darüber erfahre.
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Abbildung 16: Einsatz von neuen Konstruktionsmaterialien, Architekten
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Die Ergebnisse zu weiteren Fragen, die u.a. im Rahmen einer Conjoint-Analyse und von offenen Fragen zu den grössten Chancen und Herausforderungen für Bu–BSH gestellt wurden, sind eben-falls in die weiteren Projektphasen eingeflossen.
3.6 Buchen-Brettschichtholz
Im Rahmen des Workshops und weiterführenden Gesprächen und Befragungen wurden von den Experten die nachfolgenden Ergebnisse zu Anforderungen und Einsatzbereichen von Bu-BSH her-ausgestrichen. Dabei gilt es zu beachten, dass die Aufzählungen nicht umfassend und abschlies-send sind, sondern die wichtigsten Punkte umfassen, die thematisiert worden sind.
Anforderungen und grundlegendes technisches Potential auf Basis des Workshops:
• Das Ziel für zukünftiges Bu-BSH wäre eine Festigkeitsklasse GL60 oder 70 als grundle-gendes technisches Potential. Hierfür wäre jedoch eine sehr zuverlässige Sortierung der Lamellen mit entsprechend niedrigen Ausbeuten in den hohen Sortierklassen sowie eine äusserst sorgfältige Produktion der Keilzinken erforderlich. Zurzeit ist im Laubholz-BSH eine Produktion bis zur Festigkeitsklasse GL48 möglich.
• Um den zeitlichen Bedürfnissen der Anwender gerecht zu werden, sollten Lieferfristen zwischen 15 und 25 Tagen realisiert werden.
• Für den breiteren Einsatz von Bu-BSH müssen Bemessungstabellen vorhanden sein, um auch Architekten, Planern und Ingenieuren, welche nicht auf Buchenprodukte spezialisiert sind, Kennwerte an die Hand geben.
Einsatzbereiche auf Basis des Workshops:
• Ein wichtiger Einsatzbereich sind hochbelastete Träger und Stützen, in denen Bu-BSH als Substitut für Hochleistungsfelder und -träger aus Stahl resp. Stahlbeton eingesetzt wird. Diese Substitution kann unter anderem in mehrgeschossigen Gebäuden zum Einsatz kommen.
• Ein weiterer Bereich, in dem Bu-BSH seine Eigenschaften ausspielen kann sind Hallen. Nach Meinung der Experten liegt hier das Potential nicht nur in Überhöhungen zur Reali-sierung von grossen Spannweiten sondern viel mehr in mittelgrossen Hallen, so zum Bei-
22.2%
33.3%
33.3%
11.1%
Wie schätzen Sie folgende Statements zum Einsatz von neuen Konstruktionsmaterialien ein?
Befragung Architekten n=19
Ich verwende neue Materialien,sobald diese verfügbar sind.
Normalerweise warte ich mit demEinsatz von neuen Materialien, bissie in mehreren Pilotprojekteneingesetzt wurden.
Neue Materialien setze ich dannein, wenn sich ihre Anwendung invielen Projekten bewährt hat.
Ich würde neue Materialienverwenden, wenn ich in einemSeminar oder einer Ausbildungmehr darüber erfahre.
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spiel in zurzeit besonders angefragten Spannweiten von ca. 20 bis 35 m sowie Standard-hallen mit Breiten von ca. 19 bis 22 m. Durch den Einsatz von Bu-BSH können die Träger-höhen reduziert werden, was entweder Bauhöhe einspart oder bei gleicher Höhe ein hö-heres nutzbares Volumen unter der Kranbahn in Gewerbehallen erlaubt.
• Auch in Einfamilienhäusern des gehobenen Standards wird ein Potential durch die Mög-lichkeit zum Bau von grossen Fensterflächen und/oder stützenfreien Räumen gesehen (Stichwort zum Beispiel moderne Villen mit grossen Fensterflächen).
• Bu-BSH kann im Möbelbau in Form von aufgeschnittenen Trägern optische Akzente setzen oder im Innenausbau aufgrund schlanker Querschnitte zum Einsatz kommen.
• Ein wichtiger Gesichtspunkt nahezu aller Experten ist, dass idealerweise mit Bu-BSH neue Einsatzbereiche bedient werden und nicht nur Holz durch Holz substituiert wird.
3.7 Buchen-Brettsperrholz
Bei den Anforderungen und Einsatzbereichen für Bu-BSP muss berücksichtigt werden, dass die nachfolgende Auflistung nicht abschliessend ist, sondern nur vieldiskutierte Äusserungen der Ex-perten umfasst.
Anforderungen und grundlegendes technisches Potential auf Basis des Workshops:
• Für zukünftiges Bu-BSP sollte die Festigkeitsklasse D60 als grundlegendes technisches Potential anvisiert werden.
• Für die Produktion ist eine sehr hohe Fertigungspräzision hinsichtlich der Lamellendicken erforderlich, um die einzelnen Lagen gleichmässig verkleben zu können. Anders als bei BSP aus Fichte können bei Buche allfällige Unterschiede in den Lamellendicken im Press-vorgang nicht mehr ausgeglichen werden. Eine Lösung könnten eventuell neue Klebstoffe sein, die diese Unterschiede ausfüllen können und gleichzeitig ähnliche Festigkeitswerte garantieren.
• Wie beim BSH müssen auch für Bu-BSP Bemessungstabellen für einen breiteren Einsatz vorhanden sein, die Anwendern Planungen mit überprüften Kennwerten erlauben.
• Eine Vorveredelung der einzelnen Platten durch das Verkleben der einzelnen Lamellensei-ten („vorverleimte Stabplatte“) allenfalls in Verbindung mit einem Zwischenhobeln könnte die resultierenden Endfestigkeiten des Bu-BSP noch einmal entscheidend anheben.
Einsatzbereiche auf Basis des Workshops:
• Einerseits wird grosses Potential für den Einsatz von Bu-BSP in hochbelasteten tragenden Wänden gesehen, was vor allem in mehrgeschossigen Bauten gegeben ist.
• Andererseits werden viele Verwendungsmöglichkeiten von Bu-BSP in Decken erwartet. Hier insbesondere wenn eine 2-achsige Tragrichtung („Scheibenwirkung“) massgebend wird. Weiter kann Bu-BSP gewisse Stärken im Schallschutz durch seine höhere Masse als Fichte ausspielen und allenfalls Holzbetonverbunddecken durch ein homogenes Buchen-produkt ersetzen. Jedoch ist das Masseverhältnis zwischen Fichte – Buche - Beton ca. 1 - 1.5 - 4, was den Einsatz aus rein Schallschutzgründen im Hinblick auf die hohe Masse von Beton eingrenzt. Hier wird meist zusätzlicher Mehrnutzen eine Rolle spielen.
• Beim Einsatz von Bu-BSP in der Decke spielt der E-Modul eine besonders wichtige Rolle. Dabei werden bis zu 95 % der Steifigkeit über die äussere Lage bestimmt, was sehr hohe Anforderungen an die dort eingesetzten Aussenlamellen stellt. Dagegen bietet sich in der Mittellage die Möglichkeit, durch den Einsatz von Fichtenlamellen oder qualitativ schlech-tere Buchenlamellen die Gesamtkosten oder bei Wunsch auch das Gewicht des Produkts etwas zu reduzieren.
• Wie bei Bu-BSH werden auch hier neue Einsatzbereiche als ideal angesehen. So könnte beispielsweise Bu-BSP eine wichtige Rolle in Treppenhäusern spielen und dort den Stahl-beton ersetzen.
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4 Ausgewählte Projektbeispiele
Zur Abschätzung und Prognose des zukünftigen möglichen Laubholzeinsatzes in Form von BSH und BSP wurde nach den Ergebnissen des Experten-Workshops das grösste Po-tential bei Mehrfamilienhäusern und Hallen identifiziert. Aus diesem Grund werden diese beiden Gebäudetypen anhand real geplanter Projekte im folgenden Kapitel detaillierter betrachtet.
Für Mehrfamilienhäuser wurde auf Basis der Ergebnisse des Projektes Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz (BFH-AHB) sowie für Hallen je ein Modellgebäude gewählt, für die verschiedene Konstruktionsvarianten mit unterschiedlichen Anteilen im Holzein-satz sowie Laubholzeinsatz exemplarisch durchgerechnet wurden.
Auf Basis der Modellgebäude wurden flächen- und volumenbezogene Holzmassen er-rechnet, welche als Kennzahlen für die Hochrechnung für alle Bauten mit Holz in diesen beiden Gebäudetypen eingesetzt werden können.
4.1 Projektbeispiel für die Gebäudekategorie Mehrfamilienhäuser
4.1.1 Modellgebäude Mehrfamilienhaus
Abbildung 17: Ansicht Nordost und Südwest Mehrfamilienhaus Rorschach
(Quelle: Makiol und Wiederkehr)
Kurzbeschreibung: Neubau Mehrfamilienhaus MFH, Gäbrisstrasse, Rorschach (SG) 2013
Energiestandard: Minergie
Anzahl Etagen: 4 inklusive Attika
Anzahl Wohnungen: 10 (mit 3.5-Zi., 4.5-Zi., 6-Zimmer Wohnungen)
Geschossfläche: ca. 3000 m2
Baukosten: ca. 3.5 Mio. CHF
Bauherrschaft: Künzli Holz AG, Davos
Generalplanung: bauunterstützung, schwarz und partner, buechen
Entwurf / Gestaltung: plan b architekten, St. Gallen
Ingenieur: Näf & Partner GmbH, Arbon
Holzbauingenieur: Makiol und Wiederkehr
Energieplanung: IG Energietechnik St. Gallen
Holzbauer: Künzli Holz AG, Davos
Ort | Kanton: Rorschach | SG
AP 1: Allgemeine Auslegeordnung
AP 2: Workshop Kennwerte,
Einsatzgebiete
AP 3: Vertiefung Projektbeispiele
AP 4: Interviews Marktbestim.
Faktoren
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Abbildung 19: Deckenauflager Aussenwand
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Mehrgeschossige
Hybridbauten in der Schweiz)
Abbildung 18: Visualisierung Mehrfamilienhaus Rorschach
(Quelle: Künzli Holz AG, Davos)
Bei dem Bauprojekt handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus mit 10 Eigentumswohnungen über 4 Etagen inklusive Attika. Das Gebäude wurde als Holzbau mit Putzfassade geplant. Die Aussen-wandelemente sind als einschalige Holzrahmenbaukonstruktion mit einem Tragwerk aus Brett-schichtholzstützen und einzelnen Querdruckverstärkungen in Holzwerkstoffplatten konzipiert. Es gibt aussteifende, tragende, nicht tragende und nutzungstrennende Innenwände. Die aussteifen-den Innenwände sind als geschossübergreifende Scheiben in Massivholzelementen ausgeführt; die tragenden und nicht tragenden Innenwände als einschalige Holzrahmenkonstruktionen und die nutzungstrennenden Innenwände sind zweischalig aufgebaut. Die Decken- und Dachelemente sind als Hohlkastensystem ausgebildet. Bei Bedarf sind in die Decken bei erhöhten Lasten Stahlträger oder zusätzliche liegende Brettschichtholzelemente integriert. Aus brandschutz- und schallschutz-technischen Gründen wird das Treppenhaus in Stahlbeton ausgeführt. Die Balkone sind vorgestellt und nicht in Holz geplant.
Die folgenden Anforderungen sind Rahmenbedingungen für das viergeschossige Modell-Gebäude:
• Brandschutz:
Bauliches Brandschutzkonzept:
Tragwerk: R60
Aussenwand nicht tragend: EI30
Brandabschnitt: EI60, Dämmung nicht brennbar
Treppenhaus: REI60(nbb)
Korridor: EI60-EI30(nbb)
• Schallschutz Eigentumsstandard:
Erhöhte Anforderungen nach SIA 181 (2006)
Seit dem 01.01.2015 gelten die neuen Schweizerischen Brandschutzvorschriften BSV 2015 der Vereinigung Kan-tonaler Feuerversicherungen VKF, welche die Anwen-dungsmöglichkeiten für Holz deutlich erweitern. Neu können Holzbauten in allen Gebäudekategorien und Nut-zungen errichtet werden, setzen aber ein solides Wissen im Bereich Brandsicherheit und Holz für Architekten, Pla-nern und Ingenieuren voraus. Für das Holz eröffnen sich dadurch neue Anwendungsmöglichkeiten und Vereinfa-chungen, die sich auf Stufe Planung und Ausführung aus-wirken (vgl. Holz als Baustoff ohne Sonderregelung, Lignum 2015). Dies wiederum ermöglicht Planern und Bauherren ganz neue Perspektiven, was sich zukünftig in einem steigenden Holzanteil im Gebäu-debestand auswirken kann. In der Folge ist davon auszugehen, dass auch die eingesetzten Mengen an Bu-BSH und Bu-BSP steigen. Auch wenn diese zum jetzigen Stand des Wissens und des Berichts noch nicht exakt quantifiziert werden können (Serienprodukte sind im Detail noch nicht definiert).
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4.1.2 Konstruktionsvarianten für die Projektberechnungen
Es gibt verschiedene Konstruktionsarten mit Holz. Die wichtigste ist der klassische Holzbau. Hier-bei sind alle Konstruktionen wie alle Wände, Decken und Dach aus Holz konstruiert. Beim Hybrid-bau ist nur die Aussenwandkonstruktion in Holzbau ausgeführt. Die Innenwände, Dach und Decken sind in massiver Konstruktion. Bei der Mischform Teil-Hybridbau sind neben der Aussenwand auch die Decken und das Dach mit Holz konstruiert. Rund 50 % aller Bauten bei welchen Holz zum Ein-satz kommt, sind klassische Holzbauten. Die Hybrid- und Teil-Hybridbauten machen je rund 25 % aus. Dies wurde in der Studie „Erfahrungen bei Grossprojekten“ festgestellt.
Im folgendem werden für das Modellgebäude vier verschiedene Konstruktionsvarianten verglichen (siehe Abbildung 20).
Berechnung Variante 1 Variante 2 Variante
3a Variante
3b
Variante Hybridbau Teilhybridbau Holzbau (Holzrahmen)
Holzbau (Massivholz)
Modell
Aussenwand Holzrahmenbau Holzrahmenbau Holzrahmen-
bau Massivholz
Dach Massiv Hohlkasten Hohlkasten Massivholz
Decke Massiv Holz-Beton-
Verbund Hohlkasten* Massivholz
Innenwand
Massiv Massiv Holzrahmen-
bau Massivholz
Tragwerk (in Wand integriert)
Massiv Massiv Brettschicht-
holz** Massivholz
Treppenhaus Massiv Massiv Massiv Massiv
* wegen vertikalen Lasten in Feldmitte teilweise durch Brettschichtholz liegend verstärkt
** Tragwerk aus Brettschichtholz und teilweise mit Stahlträgern
Abbildung 20: Konstruktionsvarianten bei mehrgeschossigen Bauten mit Holz
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz)
In den Varianten der Abbildung 20 werden die gängigsten Konstruktionsformen dargestellt.
Dies ist eine vereinfachte Darstellungsform zur Einschätzung und Interpretation der verwendeten Holzmassen im Bereich der mehrgeschossigen Bauten mit Holz. Die Variantenbildung ist nicht ab-schliessend, sie dient der Gegenüberstellung der Bauweisen und wird für die Hochrechnung der Gesamtholzmassen genutzt.
Die Varianten unterscheiden sich in der Ausbildung der Bauteile Aussenwand, Dach, Decke, Innen-wand und Tragwerk. Das Treppenhaus wird aus brandschutztechnischen Gründen in allen Varian-ten in Massivbau ausgeführt.
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Kurzbeschreibung der Varianten für die Berechnungen zum Modellgebäude
Variante 1: Hybridbau
Der Hybridbau ist die Konstruktionsvariante mit dem geringsten Anteil an Holzbauteilen, es werden nur die Aussenwände in Holzbauweise ausgebildet.
Aussenwände in Holzrahmenbau (Dach, Decken, Innenwände, Stützen, Balkone und Treppenhaus aus Stahlbeton)
Variante 2: Teilhybridbau
Beim Teilhybridbau werden die Aussenwände aus dämmtechnischen Gründen als Holzrahmenbau-konstruktion ausgeführt. Dach- und Deckenbauteile werden in Holzbauweise ausgebildet, aus sta-tischen und konstruktiven Gründen werden die Decken in dieser Variante als Holz-Beton-Verbundkonstruktion berechnet. Die Innenwände werden ohne Holz in der Konstruktion ausge-führt. Aufgrund des Tragwerks-, Brandschutzkonzepts werden die Innenwände ebenfalls in Massiv-bau ausgebildet. Je nach Gesamtgebäudekonzept wären auch andere Formen des Teilhybridbaus möglich.
Aussenwände in Holzrahmenbau, Dach in Hohlkastenelementen, Decken in Holz-Beton-Verbund (Innenwände, Stützen- und Sturzkonstruktion, Balkone und Treppenhaus aus Stahlbeton)
Variante 3a: Holzbau (Holzrahmen)
Diese Variante des Holzbaus entspricht der Originalplanung der Holzbauingenieure von Makiol und Wiederkehr und stellt die Variante mit dem höchsten Marktanteil dar. Alle Bauteile bis auf das Treppenhaus werden in Holzbauweise ausgeführt. Es handelt sich um eine leichte Bauweise mit Rahmenelementen.
Aussenwände in Holzrahmenbau, Dach und Decken in Hohlkastenelementen, Innenwände in Holz-rahmenbau
(Vorgestellte Balkone und Treppenhaus aus Stahlbeton)
Variante 3b:Holzbau (Massivholz)
Diese Variante des Holzbaus entspricht der massiven Holzbauweise und stellt nur einen kleinen Marktanteil dar. Alle Bauteile in Holz werden als Massivholzbauteile ausgeführt.
Aussenwände, Dach, Decken und Innenwände in Massivholz (Vorgestellte Balkone und Treppenhaus aus Stahlbeton)
4.1.3 Varianten des Laubholzeinsatzes bei Mehrfamilienhäusern
Für die drei Konstruktionen Hybridbau, Teilhybridbau und Holzrahmenbau wurden verschiedene Varianten mit mehr oder weniger Buchenholz berechnet.
Hierfür wurde zunächst in Expertengesprächen verifiziert, welche Bauteile aus technischer Sicht aus Buchenholz ausgeführt werden könnten. In Tabelle 8 ist für die wichtigsten Bauteile dargestellt, welche Produkte bzw. Bauweisen (Bsp. Rahmenbau, BSH, Duo, BSP, etc.) zum Einsatz kommen. In einem weiteren Feld ist beschrieben, welche Holzart für die Berechnung dieser Bauteile verwendet wird, Bu für Buche und Fi/Ta für Fichte oder Tanne. Ist in einem Feld kein Material angegeben, so wird beim betreffenden Bauteil kein Holz eingesetzt. Zum Beispiel die Sturzkonstruktion von Hyb-ridbauten ist in jedem Fall in Stahl-Beton Konstruktion angenommen.
Als Lesebeispiel für die zweite Zeile: 2. Holzbau kaum Buchenholz. Dies wird bereits vereinzelt umgesetzt. In den Aussen- sowie den Innenwänden sind die Schwellen und die Rähm in Buchen Brettschichtholz ausgeführt. Die Aussteifungswände sind aus Brettsperrholz oder einem ähnlichen Produkt, es wird jedoch Fichte oder Tanne eingesetzt. Alle anderen Konstruktionen sind als Rah-menbauweise oder andern Hohlkonstruktionen ausgeführt. Buche kommt hier nicht zum Einsatz.
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Tabelle 8: Bauarten und Konstruktionsweisen der Bauteile in Mehrfamilienhäusern
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH); siehe auch die Tabelle Anhang 1, Seite 65
Folgende Varianten aus der Tabelle 8 sind nach Expertenangaben der aktuelle Stand im Holz- und Hybridbau:
• Variante 1: Holzbau, kein Bu-Holz
• Variante 6: Teilhybridbau, kein Bu-Holz
• Variante 9: Hybridbau, kein Bu-Holz
Mit den weiteren Varianten wird das mögliche Potenzial für Buchenprodukte im Bereich Mehrfamili-enhäuser errechnet:
• Variante 2: Holzbau, kaum Bu-Holz
• Variante 3: Holzbau, wenig Bu-Holz
• Variante 4: Holzbau, viel Bu-Holz
• Variante 5: Holzbau, max. Bu-Holz
• Variante 7: Teilhybridbau, wenig Bu-Holz
• Variante 8: Teilhybridbau, viel Bu-Holz
• Variante 10: Hybridbau, max. Bu-Holz
Mit den Ausführungsplänen des Hauses Rohrschach wurde der Holzeinsatz für die verschiedenen Produkte, sowie der gesamte Holzeinsatz an diesem Modelgebäude errechnet. Die Materialberech-nungen wurden anhand der oben beschriebenen Rahmenbedingungen an den Schall- und Wärme- und Brandschutz durchgeführt. Berücksichtigt wurde dabei auch die Substitution von Fichte/Tanne durch Buchenholz mit der Verringerung der Querschnitte durch dessen höhere Materialkennwerte.
Der gesamte Holzeinsatz gemäss Tabelle 9 liegt bei diesem Gebäude zwischen 74 m3 und rund 358 m3 je nach Konstruktionsart. Bis zu 292 m3 könnten aus technischer Sicht davon in Buche aus-geführt werden.
Es zeigt sich, dass das grösste Potenzial für die Buche beim Brettsperrholz liegt. In den verschiede-nen Varianten könnten bis zu 219 m3 Buchensperrholz eingesetzt werden. Das Potential könnte ausgeschöpft werden, wenn die Aussteifungswände und insbesondere die Decken und die Dächer von solchen Mehrfamilienhäusern in BU-BSP ausgeführt würden.
Beschreibung der Bauvarianten mit Holzeinsatz Fichte und Buche im MFH
Kel
ler u
nd T
repp
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us
1. Holzbau, kein Bu-Holz Fi/Ta Fi/Ta Fi/Ta Fi/Ta Fi/Ta Fi/Ta Fi/Ta
2. Holzbau, kaum Bu-Holz S/R* Bu-BSH Rest Fi/Ta
S/R* Bu-BSH Rest Fi/Ta
Fi/Ta Fi/Ta Fi/Ta Fi/Ta Fi/Ta
3. Holzbau, wenig Bu-Holz S/R* Bu-BSH Rest Fi/Ta
S/R* Bu-BSH Rest Fi/Ta
Bu-BSP Bu-BSH Bu-BSH Fi/Ta Fi/Ta
4. Holzbau, viel Bu-Holz S/R* Bu-BSH Rest Fi/Ta
S/R* Bu-BSH Rest Fi/Ta
Bu-BSP Bu-BSH Bu-BSH Bu-BSH/-BSP Bu-BSH/-BSP
5. Holzbau, max. Bu-Holz alles Bu-BSH alles Bu-BSH Bu-BSP Bu-BSH Bu-BSH Bu-BSH/-BSP Bu-BSH/-BSP
6. Teilhybrid, kein Bu-Holz Fi/Ta Fi/Ta Fi/Ta * Fi/Ta Fi/Ta
7. Teilhybrid, wenig Bu-Holz Fi/Ta Fi/Ta Bu-BSP * Fi/Ta Fi/Ta
8. Teilhybrid, viel Bu-Holz Fi/Ta Fi/Ta Bu-BSP Bu-BSH Bu-BSH Bu-BSH/-BSP Bu-BSH/-BSP
9. Hybrid, kein Bu-Holz Fi/Ta * Fi/Ta
10. Hybrid, max. Bu-Holz Bu-BSH * Fi/Ta Fi/Ta
S/R* Schw elle/Rähm
Rahmenbau, Hohlkastendecken, Rippendecken, Balkenlagen, SparrenBSH, Duo, TrioBrettsperrholz, Brettstapel, KertoHolzbetonverbundStahlbeton (* d.h.: könnte auch in Stahl sein)Leichtbauwände (Gipskarton und CW-Stahlprofile)
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Die potentiellen Einsatzmengen sind in der folgenden Tabelle für die Bauvarianten beim Modellge-bäude MFH dargestellt und nach folgenden Kategorien eingeordnet:
• Stand der Dinge: Bauvariante wird so bereits realisiert
• Vereinzelt umgesetzt: Bauvariante wird so bereits vereinzelt realisiert
• Realistisch in Zukunft: Bauvariante wird zukünftig realisiert aufgrund der Expertenein-schätzungen, unter Berücksichtigung des technisch Machbaren in Verbindung mit der Wirtschaftlichkeit.
• Unrealistisch: Bauvariante wird nach aktuellem Wissenstand in den nächsten Jahren nicht/max. in Einzelfällen realisiert
Tabelle 9: Einsatzmengen von Materialien in MFHs für die verschiedenen Bauvarianten
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Für die weiteren Einschätzungen im Projektverlauf werden nach Rücksprache mit den Experten und unter Berücksichtigung von Faktoren wie z.B. Konkurrenzprodukte, Verfügbarkeit und technische Eigenschaften folgende Bauvarianten eingesetzt:
• Variante 3: Holzbau, wenig Bu-Holz / realistische Option
• Variante 4: Holzbau, viel Bu-Holz / realistische Option
• Variante 7: Teilhybridbau, wenig Bu-Holz / realistische Option
• Variante 8: Teilhybridbau, viel Bu-Holz / realistische Option
Anmerkung zu Tabelle 9, Spalte „Menge Holz Total“ und „davon Buchenholz Total“:
Es gilt zu beachten, dass für die Berechnungen der Mengen an Buchenholzprodukten aufgrund der heute verwendbaren Kennwerte ein Korrekturfaktor von 0.8 hinsichtlich der jeweiligen Mengen an Fichtenholz verwendet worden ist.
Unter Ausnutzung des gesamten Potentials der Buchenholzprodukte inklusive zukünftiger Verbin-dungsmöglichkeiten könnte ein Reduktionsfaktor von 0.7 oder auch 0.6 gut realisierbar sein.
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1 Holzbau, kein Bu-Holz 156 0 125 0 59 339 0 Stand der Dinge 2 Holzbau, kaum Bu-Holz 142 12 125 0 59 337 12 Vereinzelt umgesetzt3 Holzbau, wenig Bu-Holz 115 38 96 18 59 326 56 Realistisch4 Holzbau, viel Bu-Holz 48 38 9 219 45 358 257 Realistisch5 Holzbau, max. Bu-Holz 4 73 9 219 45 350 292 Unrealistisch 6 Teilhybrid, kein Bu-Holz 223 0 42 0 45 310 0 Stand der Dinge 7 Teilhybrid, wenig Bu-Holz 223 0 20 18 45 305 18 Realistisch8 Teilhybrid, viel. Bu-Holz 69 0 10 156 45 279 156 Realistisch9 Hybrid, kein Bu-Holz 34 4 43 81 0 Stand der Dinge 10 Hybrid, wenig Bu-Holz 0 27 4 0 43 74 27 Unrealistisch
Mengen [m3]
Beschreibung der Bauvarianten mit
Holzeinsatz Fichte/Tanne und
Buche im MFH
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4.2 Projektbeispiel für die Kategorie Hallen
4.2.1 Modellgebäude Halle
Abbildung 21: Sporthalle Sargans
(Bildquelle: Blumer-Lehmann AG)
Kurzbeschreibung: Sporthalle
Energiestandard: Minergie
Abmessungen: 66 m * 29 m * 10 m
Baukosten: ca. 20 Mio. CHF
Bauherrschaft: Hochbauamt des Kantons St. Gallen
Entwurf / Gestaltung: blue architects und Ruprecht Architekten, Zürich
Tragwerksplanung: Walt + Galmarini, Zürich
Holzbau: Blumer-Lehmann AG, Gossau
Ort | Kanton: Sargans | SG
Bei diesem Bauprojekt handelt es sich um eine Sporthalle, in der 40 Zwei-Gelenk-Rahmen aus Fich-te mit einem Abstand von 1.65 m das Profil aufspannen. Die einzelnen, sehr schlanken Riegel sind 14 cm breit und 140 cm hoch und sind in der Festigkeitsklasse GL28k ausgeführt. Die Rahmenstie-le haben eine Abmessung von 14 cm auf 80 cm und bestehen aus Fichten-BSH GL36h. Für die Be-rechnung der verwendeten Holzmengen im Hinblick auf die Substitution durch Buchenholzproduk-te wurde nur die Halle ohne Fassade berücksichtigt. Für die Erfassung des Holzeinsatzes einer bei-spielhaften Halle aus Holz wurden die angeschlossenen Nebenräume ebenfalls nicht berücksichtigt, jedoch ist die Betrachtung verschiedener Raster für die einzelnen Träger eingeflossen.
4.2.2 Konstruktionsvarianten für die Projektberechnungen
In den Varianten werden gängige Konstruktionsformen dargestellt, bei denen die Bauteile sukzes-sive durch Holz ersetzt werden. Dies ist eine vereinfachte Darstellungsform zur Einschätzung und Interpretation der verwendeten Holzmassen im Bereich der Hallen mit Holz. Die Variantenbildung ist nicht abschliessend, sie dient der Gegenüberstellung der Bauweisen und wird für die Hochrech-nung der Gesamtholzmassen genutzt. Die Varianten unterscheiden sich in der Ausbildung der Bau-teile Aussenwand, Dachkonstruktion und Stützen. Die Fassade bleibt hier unberücksichtigt, da diese kein Potential zum Einsatz von Bu-BSH oder Bu-BSP bieten würde.
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Kurzbeschreibung der Varianten für die Berechnungen zum Modellgebäude
Variante A: Kaum Holz
Dies ist die Konstruktionsvariante mit dem geringsten Anteil an Holzbauteilen, es wird nur die Se-kundärkonstruktion des Daches in Holzbauweise ausgeführt.
(Stützen und Primärkonstruktion des Daches aus Stahl oder Stahlbeton; Wände und Dachabschluss mit Blech)
Variante B: Wenig Holz
In dieser Variante kommt neben der Sekundärkonstruktion des Daches auch in der Primärkonstruk-tion BSH zum Einsatz.
(Stützen aus Stahl oder Stahlbeton; Wände und Dachabschluss mit Blech)
Anmerkung: Sofern die Stützen bei Variante A und B in Stahlbeton ausgeführt werden und somit im Boden resp. mit dem Fundament verankert sind, kann bei diesen Konstruktionsweisen auf einen Windverband verzichtet werden. Dieser kann nach Expertenangaben für eine durchschnittliche Hal-le mit rund 40‘000 CHF veranschlagt werden, während eine Stahlbetonstütze durchschnittlich ca. 2‘000 CHF kostet.
Variante C: Mittlere Menge Holz
Die Stützen für die vertikale Lastabtragung werden mit BSH ausgeführt. Zusätzlich wird der Dach-abschluss analog zu bestehenden Hallentypen im Rahmen des Dachaufbaus mit einer ca. 5 cm starken Brettsperrholzplatte als zusätzliches aussteifendes Element realisiert. In dieser Variante ist ein Windverband zu berücksichtigen.
(Wände mit Blech)
Variante D: Viel Holz
In dieser Variante kommt am meisten Holz zum Einsatz. Neben der Dachkonstruktion und den Stützen grösstenteils in BSH werden auch die Wände mit Holz realisiert. Hier würde, wie beim Dachabschluss, ebenfalls Brettsperrholz jedoch mit einer Stärke von 10 cm eingesetzt werden. Durch die aussteifende Wirkung der BSP-Wände kann der Windverband aus Variante C oder bei Stützen der Varianten A und B, die in Stahl ausgeführt sind, entfallen.
Tabelle 10: Bauarten und Konstruktionsweisen der Bauteile in Hallen
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Anmerkung zu Tabelle 10: In den einzelnen Varianten wird zunehmend Fichte/Tanne durch Bu-chenprodukte ersetzt.
Beschreibung Bauvarianten mit Holzeinsatz Fichte und Buche in Hallen
A - Variante kaum Holz
B - Variante wenig Holz
C - Variante mittlere Menge Holz
D - Variante viel HolzErsatz Windverband
BSHBrettsperrholzHolzbetonverbundStahlbeton (* d.h.: könnte auch in Stahl sein)
kein Windverband notw endig
Wän
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tzen
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ertik
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Last
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Dac
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4.2.3 Varianten des Laubholzeinsatzes bei Hallen
Analog zu den MFHs wurde für die Hallen in Expertengesprächen verifiziert, welche Bauteile aus technischer Sicht aus Buchenholz ausgeführt werden könnten. In Tabelle 11 ist für die wichtigsten Bauteile gezeigt, welche Produkte (Bsp. BSH, Duo, BSP, etc.) zum Einsatz kommen können. Hier ist jeweils einer Variante in Fichtenholz eine Variante mit Produkten aus Buchenholz gegenüberge-stellt. Es ist dabei aber zu beachten, dass beide Holzvarianten hohes Potential besitzen, um Kon-struktionen aus Stahl oder Stahlbeton zu substituieren.
Beispielhaft soll dies an der dritten Zeile dargestellt werden: Variante C – Variante mittlere Menge Holz. In dieser Variante kommt BSH aus Fichte in den Stützen sowie in der Primärkonstruktion des Daches sowie BSH resp. Duo- oder Triobalken in der Sekundärkonstruktion des Daches zum Ein-satz. Der Dachabschluss erfolgt aussteifend mit einer Platte aus Fichten-BSP unter einer wasser-dichten Abschlussschicht. In der Summe kommen hier 350 m3 BSH und 75 m3 BSP aus Fichte, also gesamthaft 425 m3 Fichtenholz zum Einsatz. In der Variante aus Buchenholz würden hier durch die höheren Festigkeitseigenschaften (bei den Riegeln ist der E-Modul des Holzes ausschlaggebend) 280 m3 BSH und 60 m3 BSP, also gesamthaft 340 m3 Buchenholz verwendet werden.
Tabelle 11: Einsatzmengen von Materialien in Hallen für die verschiedenen Bauvarianten
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Analog zu den MFHs werden die folgenden Bauvarianten beim Modellgebäude Hallen nach Rück-sprache mit Experten und unter Berücksichtigung von Faktoren wie z.B. Konkurrenzprodukte, Ver-fügbarkeit und technische Eigenschaften in die Kategorien „realistisch in Zukunft“ eingeordnet:
• B – Variante mit wenig Holz
• C – Variante mittlere Menge Holz.
Beschreibung Bauvarianten mit Holzeinsatz Fichte und Buche in Hallen
BS
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BS
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Hol
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Tot
al
A - Variante kaum Holz 35 0 35 30 0 30
B - Variante wenig Holz 260 0 260 210 0 210
C - Variante mittlere Menge Holz 350 75 425 280 60 340
D - Variante viel Holz 350 160 510 280 130 410
BSHBrettsperrholzHolzbetonverbundStahlbeton (* d.h.: könnte auch in Stahl sein)
Holzmengen [m3]Variante mit Fichte Variante mit Buche
Wän
de
Stü
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5 Marktpotential
Die möglichen Marktpotentiale für neue Produkte im Bereich Bu-BSH und Bu-BSP wurden auf Basis der ermittelten Haupteinsatzgebiete, der Angaben von Ingenieuren und Architekten zu wichtigen Voraussetzungen für den Einsatz von neuen Konstruktions-materialien und den Einschätzungen von Experten im durchgeführten Workshop sowie bei ergänzenden Gesprächen ermittelt. Die Ergebnisse aus den Modellberechnungen zu den eingesetzten Holzmengen in wichtigen Gebäudekategorien dienten der weiteren Präzisierung der möglichen Marktvolumen und Mengen für Bu-BSH. Dabei wurden u.a. auch verschiedene Szenarien zu den möglichen, zukünftig mit Bu-BSH eingesetzten Holzmengen berücksichtigt. Bei den ausgewiesenen Potentialen ist zu berücksichtigen, dass zum Zeitpunkt der Projektarbeiten noch keine Produktkonzepte vorlagen, sondern nur generelle Angaben zu möglichen Produkteigenschaften. Daher wurden bei der Variantenbildung und bei den Szenarien zusätzliche, ergänzende Expertengespräche durchgeführt.
5.1 Experteneinschätzungen zu realistischen Varianten für die Marktaufnahme von Bu-BSH und Bu-BSP
In Expertengesprächen wurde unter Berücksichtigung von Faktoren wie z.B. Konkurrenzprodukte, Verfügbarkeit und technische Eigenschaften (vgl. auch Kapitel 4.1.3 und 4.2.3) definiert, welche Szenarien für die Zukunft als realistisch angesehen werden können. Die Ausführungen sind nach-folgend für Mehrfamilienhäuser und Hallen abgebildet.
Mehrfamilienhäuser
Es sind dies aus dem Holzbau die Varianten 3 Holzbau mit wenig Holz und 4 Holzbau mit viel Holz sowie die Varianten 7 Teilhybrid mit wenig Holz und 8 Teilhybrid mit viel Holz. Die als realistisch beurteilten Varianten für Mehrfamilienhäuser werden nachfolgend stichwortartig beschrieben:
MFH Variante 3 Holzbau mit wenig Bu-Holz:
• Keller und Treppenhauskern in Stahlbe-ton
• Bei Wänden Schwelle und Rähm in BU-BSH, Ständer, Binder etc. aus Fi/Ta
• Aussteifungswände in Bu-BSP, • Alle Sturzkonstruktionen in Bu-BSH • Decken und Dachkonstruktionen in Fi
Hohlkasten oder Sparrenkonstruktion
MFH Variante 4 Holzbau mit viel Bu-Holz:
• Keller und Treppenhauskern in Stahlbe-ton
• Bei Wänden Schwelle und Rähm in BU-BSH, Ständer, Binder etc. aus Fi/Ta
• Aussteifungswände in Bu-BSP • Alle Sturzkonstruktionen in Bu-BSH • Decken und Dachkonstruktionen mit Bu-
BSP
MFH Variante 7 Teilhybrid mit wenig Bu-Holz:
• Keller und Treppenhaus in Stahlbeton • Aussenwände aus Fi/Ta • Aussteifungswände in Bu-BSP, • Alle Sturzkonstruktionen Stahlbeton • Deckenkonstruktionen in Holzbetonver-
bund (Nadelholz) • Dach Sparren/ Balkenlage (Nadelholz)
MFH Variante 8 Teilhybrid mit viel Bu-Holz:
• Keller und Treppenhaus in Stahlbeton • Aussenwände aus Fi/Ta • Aussteifungswände in Bu-BSP, • Alle Sturzkonstruktionen Bu-BSH • Deckenkonstruktionen Bu-BSP • Dach Bu-BSP oder HBV mit Bu-BSH
AP 1: Allgemeine Auslegeordnung
AP 2: Workshop Kennwerte,
Einsatzgebiete
AP 3: Vertiefung Projektbeispiele
AP 4: Interviews Marktbestim.
Faktoren
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Hallen
Bei den Hallen wurden als realistischste Ausführungen die Variante B – wenig Holz und Variante C – mittlere Menge Holz eingeschätzt und nachfolgend eingehender dargestellt:
Hallen Variante B – wenig Bu-Holz:
• Stützen in Stahl oder Stahlbeton • Primär- und Sekundärkonstruktion des
Daches in Bu-BSH • Dachabschluss mit Blech • Wände mit Blech verkleidet
Hallen Variante C – mittlere Menge Bu-Holz:
• Stützen in Bu-BSH; Windverband notwen-dig, meist in Stahl ausgeführt.
• Primär- und Sekundärkonstruktion des Daches in Bu-BSH
• Dachabschluss mit Bu-BSP unter regen-dichten Abdeckung
• Wände mit Blech verkleidet
5.2 Szenarien zur Marktaufnahme auf Basis der Experteneinschätzungen zu den poten-tiellen Bauvarianten und den potentiellen Gebäuden in Neubau und An-/Umbau
Um den vorgängig errechneten Holzeinsatz pro Gebäude auf den gesamten Schweizer Baumarkt zu skalieren, wurden drei Szenarien definiert. Diese Szenarien wurden mit Fachleuten der Berner Fachhochschule erarbeitet und durch Experten aus der Privatwirtschaft verifiziert.
Folgende Faktoren wurden für die Entwicklung der Szenarien als Prämissen angenommen:
• Die Anzahl der jährlich realisierten Mehrfamilienhäuser wird für die nächsten Jahre als konstant angenommen, auf Basis des Jahres 2013.
• Die Anzahl der weiteren Gebäudekategorien/Hallen wird für die nächsten Jahre als kon-stant angenommen, auf Basis des Jahres 2013.
• Die Verteilung der Konstruktionsvarianten bei Bauten mit einem Tragwerk Holz auf die drei Gruppen Holzbau (Holzrahmen) zu 50 % und zu je 25 % Hybridbau und 25 % Teilhyb-ridbau wird für die nächsten Jahren als konstant angenommen.
• Für die Marktaufnahme von Bu-BSH und Bu-BSP wird angenommen, dass diese sowohl durch die Substitution von Holzprodukten als auch durch die Substitution von Nicht-Holzprodukten erfolgen wird.
• Für die Marktaufnahme von Bu-BSH und Bu-BSP wird angenommen, dass die Produkte über marktfähige Produkteigenschaften verfügen und von Seiten der Anbieter mit markt-orientiertem Verkaufskonzept, Bereitstellung von notwendigen Informationen und Sensi-bilisierung der potentiellen Kunden in den Markt eingeführt werden.
• Es wird weiter davon ausgegangen, dass ausreichend Material für die Produktion von Bu-BSH und Bu-BSP zur Verfügung steht.
In Tabelle 12 werden drei Szenarien für Mehrfamilienhäuser aufgezeigt. Die prozentualen Angaben zeigen, bei welchem Anteil der jährlich gebauten Mehrfamilienhäuser Buche zum Einsatz kommen könnte.
Bei den Substitutionseffekten sind folgende Bandbreiten in die Szenarien eingeflossen:
• Buche wird nach den Experteneinschätzungen Nadelholz in Bereichen mit hohen Anforde-rungen an die Materialien substituieren. Hier wird angenommen, dass bis in 10 Jahren zwischen 3 % und 12 % der Bauten MFH, die heute mit einem Nadelholztragwerk realisiert werden, neu mit Einsatz von Buche im Tragwerk zustande kommen könnten.
• Buche wird andere Materialien in Tragwerken substituieren, in denen heute noch kein Holz zum Einsatz kommt (andere Tragwerke TW). Hier wird von Experten angenommen, dass bis in 10 Jahren zwischen 0.1 % und 2 % der Bauten MFH, für deren Neubau heute noch kein Holz eingesetzt wird, mit Buche realisiert werden könnten.
Im Bereich der Substitution von anderen Materialien haben viele Architekten und Planer noch kei-nen Kontakt zum Holz aufgebaut. Somit bestehen oftmals Hemmungen, diese neuen Materialien einzusetzen. Aus dem Projekt Grossprojekte in Holzbauweise ist bekannt, dass es besonders bis zu einem ersten realisierten Bauprojekt in Holzbauweise von Seiten der PlanerInnen je nach Vorkennt-nissen grosse Hürden gegenüber Einsatz von Holz gibt.
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Dies führt dazu, dass die prozentualen Anteile wesentlich kleiner eingeschätzt werden müssen, die für den Einsatz zunächst von Holz und zusätzlich für den Einsatz von Bu-BSH angenommen werden können. Aufgrund der hohen Fallzahlen der Bauprojekte mit anderen Tragwerksmaterialien, im Fall der Mehrfamilienhäuser rund 5900 bewilligten Gebäuden für Neubauprojekte ohne geplanten Holzeinsatz im Tragwerksbereich, fällt jedoch auch dieser Marktbereich stark ins Gewicht für die Marktpotentialeinschätzung.
Tabelle 12: Szenarien für den Anteil an MFHs mit Buchenholz-Konstruktionen
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Anmerkung zu Tabelle 12 und 13: „Andere TW“ bezeichnen Tragwerke, die mit anderen Materialien als Holz erstellt werden wie Beton und/oder Stahl.
Analog zu den MFHs wurden die Szenarien für die Hallen erarbeitet, die in der nachfolgenden Ta-belle 13 dargestellt sind.
Bei den Substitutionseffekten sind folgende Bandbreiten in die Szenarien eingeflossen:
• Zurzeit werden prozentual mehr Hallen als MFHs mit einem Tragwerk in Holz realisiert (siehe Kap. 3.3), was eine deutlich höhere Affinität und geringere Hemmungen der Archi-tekten und Ingenieure gegenüber dem Einsatz von Holz in dieser Gebäudekategorie ver-deutlicht. Dementsprechend wird auch das prozentuale Substitutionspotential höher ein-geschätzt. Für den zehnjährigen Ausblick nach Produktionsbeginn bedeutet dies eine Bandbreite von 6 % bis 15 % an Hallen mit Tragwerk Holz, die mit Buche realisiert werden könnten.
• Bei Hallen mit Tragwerken ohne bisherigen Einsatz von Holz (andere TW) erstreckt sich das Substitutionspotential über eine Bandbreite von 0.4 % bis 5 %.
Tabelle 13: Szenarien für den Anteil an Hallen mit Buchenholz-Konstruktionen
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
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5.3 Marktpotential für Buchenholzmengen je Gebäudekategorie
5.3.1 Resultate für Mehrfamilienhäuser im Neubau
Für die Substitution von Nadelholz durch Buche wurden die 615 Mehrfamilienhäuser in Holz (siehe Kap. 3.3 und 5.2), mit den eingeführten Szenarien aus Tabelle 12 hochgerechnet. Weiter wurde die Verteilung Holzbau (50 %), Teilhybrid-(25 %) und Hybridbau (25 %) berücksichtigt. Da beim Hybrid-bau ein Bucheneinsatz unrealistisch ist, wurde dieser Viertel der möglichen Gebäude mit Nadelholz belassen. Entsprechend wurden die 5‘890 Gebäude, in denen heute noch kein Holz eingesetzt wird, ebenfalls mit den möglichen Anteilen hochgerechnet.
Insgesamt wird davon ausgegangen, dass bis in zehn Jahren je nach Szenario jährlich zwischen 24 und knapp 200 Mehrfamilienhäuser mit Buchenholz-Konstruktionen gebaut werden.
Tabelle 14: Marktpotential je Jahr für BU-BSH in MFHs 10 Jahre nach Produktionsbeginn
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Anmerkung zu Tabelle 14ff: Die abgebildeten Szenarien basieren auf dem Kapitel 5.2 (Tabelle 12) und die Varianten auf dem Kapitel 4.1.3 mit den Tabellen 8 und 9. Dabei umfasst die angegebene Anzahl jeweils die substituierten MFH in Holz gemäss Szenario Tabelle 8 plus die Anzahl an substi-tuierten MFH mit anderen Materialien als Holz.
(Marktpotential: die zukünftig möglichen absetzbaren Mengen eines Produktes unter Berücksichti-gung u.a. der potentiellen Nachfrage, der Konkurrenzsituation und der Preisentwicklung)
Für das Eintreffen der Szenarien 2 und 3 ist es aus Sicht der Experten sehr wichtig, dass namhafte Architekten in der Schweiz oder auch im Ausland Leuchtturmprojekte mit Buchenholz realisieren. Dies sei für eine zukünftig erfolgreiche Marktdurchdringung von Buchenprodukten zentral, so auch ein Schweizer Architekt mit Vorreiterrolle.
Die folgende Tabelle 15 zeigt das Marktpotential für die verschiedenen Varianten und Zukunfts-szenarien.
Anz. Geb. 24
wenig HolzMenge [m3/a] 570
viel HolzMenge [m3/a] 570
Anz. Geb. 66
wenig HolzMenge [m3/a] 1'810
viel HolzMenge [m3/a] 1'810
Anz. Geb. 192
wenig HolzMenge [m3/a] 5'850
viel HolzMenge [m3/a] 5'850
Mehr-familien-häuser Neubau
Szenario Varianten Gebäude
Szenario 1 - Wenige Gebäude mit Buchenholz
Szenario 2 - Mittlere Anzahl Gebäude mit Buchenholz
Szenario 3 - Viele Gebäude mit Buchenholz
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Tabelle 15: Szenarien für die Mengen je Jahr an Buchenholz im MFH-Neubau nach 10 Jahren
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Das Potenzial für Bu-BSH in Mehrfamilienhäusern liegt unmittelbar nach dem Start einer industriel-len Produktion der Produkte jährlich zwischen 120 m3 und 570 m3. Je nachdem ob sich Bu-BSP für den Einsatz von Dach und Deckenkonstruktionen durchsetzen kann, liegt das Potenzial hier zwi-schen 80 m3 und über 3‘000 m3 pro Jahr.
Bis in zehn Jahren nach dem Start der Produktion kann das Potenzial für Bu-BSH auf 570 m3 bis 5‘850 m3 steigen. Beim Bu-BSP liegt das Marktpotenzial für den Einsatz im Neubau von Mehrfamili-enhäusern dann zwischen knapp 5‘000 m3 und rund 55‘000 m3 pro Jahr.
Als realistischer Mittelwert kann ein jährlicher Verbrauch von rund 2‘000 m3 Bu-BSH und 10‘000 m3 Bu-BSP im Neubau von Mehrfamilienhäusern angenommen werden.
5.3.2 Resultate für Hallen im Neubau
Als Basis für die Substitution von Nadelholz durch Buche dienten die 130 bewilligten Hallen mit Tragwerk Holz des Jahres 2013. Entsprechend wurden auch die 570 bewilligten Hallen mit einem anderen Tragwerk als Holz mit den unter Punkt 5.6 vorgestellten Szenarien hochgerechnet. Unter Berücksichtigung dieser Ausgangsdaten könnten bis in zehn Jahren je nach Szenario jährlich zwi-schen 10 und 48 Hallen mit Buchenholz realisiert werden.
Tabelle 16: Szenarien für die Mengen je Jahr an Bu-BSH im Hallen-Neubau nach 10 Jahren
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Anmerkung zu Tabelle 16ff: Die abgebildeten Szenarien basieren auf dem Kapitel 5.2 (Tabelle 13) und die Varianten auf dem Kapitel 4.2.3 mit der Tabelle 11.
Anz. Geb. 24 10
wenig HolzMenge [m3/a] 570 2'100
viel HolzMenge [m3/a] 570 2'800
Anz. Geb. 66 19
wenig HolzMenge [m3/a] 1'810 3'990
viel HolzMenge [m3/a] 1'810 5'320
Anz. Geb. 192 48
wenig HolzMenge [m3/a] 5'850 10'080
viel HolzMenge [m3/a] 5'850 13'440
Mehr-familien-häuser Neubau
Hallen Neubau
Szenario Varianten Gebäude
Szenario 1 - Wenige Gebäude mit Buchenholz
Szenario 2 - Mittlere Anzahl Gebäude mit Buchenholz
Szenario 3 - Viele Gebäude mit Buchenholz
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Dabei liegt das Potenzial für Bu-BSH in Hallen nach dem Start einer industriellen Produktion zwi-schen 630 m3 und 3‘080 m3 jährlich. Je nach Einsatz von Bu-BSP im Dachabschluss könnte das Po-tenzial ein Volumen zwischen 0 m3 und über 660 m3 pro Jahr erreichen.
In zehn Jahren nach dem Produktionsstart beträgt das Potenzial zwischen 2‘100 m3 und 13‘440 m3 Bu-BSH und zwischen 0 m3 und 2‘880 m3 Bu-BSP für den Einsatz im Neubau von Hallen. Die folgen-de Tabelle 17 zeigt die Bandbreite des Marktpotentials für die verschiedenen Varianten und Zu-kunftsszenarien.
Tabelle 17: Szenarien für die Mengen je Jahr an Buchenholz in Hallen
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
5.3.3 Resultate Marktvolumen in den übrigen Gebäudekategorien
Bu-BSH und Bu-BSP kann neben Mehrfamilienhäusern und Hallen auch in weiteren Gebäudekatego-rien eingesetzt werden.
Öffentliche Gebäude und Gewerbebauten im Neubau
Experten sehen bei mehrgeschossigen Bauten des öffentlichen sowie des gewerblichen Sektors ein mögliches Einsatzgebiet. Das Potenzial wurde mit der gleichen Methodik wie für die Mehrfamilien-häuser im Neubau berechnet.
Auf Grund der sehr wenigen Gebäuden, die pro Jahr in diesem Bereich erstellt werden, fallen die Mengen nicht sehr stark ins Gewicht. Insgesamt wird das Potenzial für Buchenprodukte bei 3 bis 11 mehrgeschossigen Gebäuden als realistisch beurteilt. Daraus resultiert ein Bu-BSH Einsatz zwi-schen 110 m3 und 630 m3 pro Jahr. Der mögliche Bu-BSP Einsatz in diesem Bereich ist mit zwischen 230 m3 und 3820 m3 deutlich höher.
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Tabelle 18: Szenarien für die Mengen je Jahr an Bu-BSH im Neubau von öffentlichen Bauten und Gewerbebauten nach
10 Jahren
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Einfamilienhäuser
Bei den Einfamilienhäusern wird der potentielle Einsatz von Buchenholz pro Gebäude als relativ klein eingeschätzt. Da dieser Markt aufgrund seiner Vielfältigkeit in der Ausführung der Bauprojek-te und der bisher nicht definierten Produkteigenschaften sehr schwer einschätzbar ist, wurde sich stark am Modellgebäude mit Tragwerk Holz orientiert. Es wird davon ausgegangen, dass bei den grösseren Projekten vermehrt Buchenholz eingesetzt werden könnte, da tendenziell grössere Spannweiten zu überbrücken sind. Im Jahr 2012 wurden rund 4‘000 Einfamilienhäuser (EFH) mit einer Baukostensumme über 700‘000 CHF (BKP2) realisiert. Diese wurden als potenzielle Anzahl Gebäude für einen Buchenholzeinsatz herangezogen. Ähnlich zur Methodik, die beim Neubau von Mehrfamilienhäusern zur Anwendung kam, wurden auch für Einfamilienhäuser im Neubau Szenarien für den Einsatz von wenig bzw. viel Holz pro Gebäude ent-wickelt, jedoch aufgrund des schwer einschätzbaren Marktes die Substitution von anderen Trag-werken darin integriert. Es wurden drei Szenarien betrachtet.
• Szenario 1: 10 % der heute in Holz realisierten Gebäude werden in 10 Jahren in Buche realisiert
• Szenario 2: 20 % der heute in Holz realisierten Gebäude werden in 10 Jahren in Buche realisiert
• Szenario 3: 30 % der heute in Holz realisierten Gebäude werden in 10 Jahren in Buche realisiert
Dies ergibt total zwischen 86 und knapp 260 Einfamilienhäuser pro Jahr, bei welchen Buchenholz zum Einsatz kommt. Analog den Mehrfamilienhäusern wurden für die verschiedenen Szenarien der Anzahl Häuser mit Buchenholzeinsatz, verschiedene Variante für die Menge Buche pro Gebäude errechnet.
15 % der eingesetzten Holzmenge soll bei diesen Bauten Bu-BSH sein. Dieser Anteil wurde analog den Mehrfamilienhäusern errechnet und gilt für die Varianten „Viel Holz“ sowie „Wenig Holz“. Beim Bu-BSP ist der Unterschied zwischen diesen beiden Varianten deutlich ausgeprägter. Bei der Varian-te „Viel Holz“ ist 72 % der eingesetzten Holzmasse Buche. Bei der Variante „Wenig Holz“ sind 17 % der eingesetzten Holzmasse in Buche. Der deutliche Unterschied wird, wie bei den Mehrfamilien-häusern, insbesondere durch die Materialisierung der Decken und des Daches beeinflusst.
Insgesamt wird im Bereich der Einfamilienhäusern ein Potential für Bu-BSH von 580 m3 bis 1‘750 m3 errechnet. Das Marktpotenzial in diesem Bereich liegt für Bu-BSP zwischen 310 m3 und 8‘400 m3.
öffentl. Bauten
Gewerbebauten
Anz. Geb. 24 10 1 2
wenig HolzMenge [m3/a] 570 2'100 70 40
viel HolzMenge [m3/a] 570 2'800 100 60
Anz. Geb. 66 19 2 3
wenig HolzMenge [m3/a] 1'810 3'990 140 70
viel HolzMenge [m3/a] 1'810 5'320 210 110
Anz. Geb. 192 48 4 7
wenig HolzMenge [m3/a] 5'850 10'080 280 150
viel HolzMenge [m3/a] 5'850 13'440 410 220
Mehr-familien-häuser Neubau
Hallen Neubau
Weitere mehrgeschossige
Bauten >= 3 GeschosseSzenario Varianten
Gebäude
Szenario 1 - Wenige Gebäude mit Buchenholz
Szenario 2 - Mittlere Anzahl Gebäude mit Buchenholz
Szenario 3 - Viele Gebäude mit Buchenholz
Szenario 1 Summe öffentliche und Ge-werbebauten: 3 Gebäude im Neubau
Szenario 3 Summe öffentliche und Ge-werbebauten: 11 Gebäude im Neubau
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Tabelle 19: Szenarien und Varianten für die Mengen je Jahr an Buchenholz im Neubau von EFHs nach 10 Jahren
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Tabelle 20: Szenarien für die Mengen je Jahr an Bu-BSH im EFH-Neubau nach 10 Jahren
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Umbauten
Für die An- und Umbauten wurde ebenfalls das Potenzial für Buchenholz errechnet. Dabei wurde die Anzahl Projekte in der jeweiligen Gebäudekategorie im Jahr 2013 als Basis genommen. Analog zu den obigen Berechnungen wurden drei Szenarien für die Anteile aller Umbauten definiert, die 2013 mit Holz durchgeführt wurden und in 10 Jahren mit Buchenholz realisiert werden:
• Szenario 1: 1 % der Umbauten mit Holz werden in 10 Jahren in Buche realisiert
• Szenario 2: 5 % der Umbauten mit Holz werden in 10 Jahren in Buche realisiert
• Szenario 3: 10 % der Umbauten mit Holz werden in 10 Jahren in Buche realisiert
Szenario Anzahl Gebäude mit Bu-Holzeinsatz pro Jahr Variante
Anteil Bu-BSH
Holzmenge
Anteil Bu-BSP
Holzmenge
Menge Bu-BSH [m3]
Menge Bu-BSp [m3]
Szenario 1 Wenig Holz 15% 8% 580 310
10 % der Holzbauten werden substituiert Viel Holz 15% 72% 580 2'800
Szenario 2 Wenig Holz 15% 17% 1'170 620
20 % der Holzbauten werden substituiert Viel Holz 15% 72% 1'170 5'600
Szenario 3 Wenig Holz 15% 17% 1'750 930
30 % der Holzbauten werden substituiert Viel Holz 15% 72% 1'750 8'400
86
173
259
öffentl. Bauten
Gewerbebauten
Anz. Geb. 24 10 1 2 86
wenig HolzMenge [m3/a] 570 2'100 70 40 580
viel HolzMenge [m3/a] 570 2'800 100 60 580
Anz. Geb. 66 19 2 3 173
wenig HolzMenge [m3/a] 1'810 3'990 140 70 1'170
viel HolzMenge [m3/a] 1'810 5'320 210 110 1'170
Anz. Geb. 192 48 4 7 259
wenig HolzMenge [m3/a] 5'850 10'080 280 150 1'750
viel HolzMenge [m3/a] 5'850 13'440 410 220 1'750
EFH Neubau
Mehr-familien-häuser Neubau
Hallen Neubau
Weitere mehrgeschossige
Bauten >= 3 GeschosseSzenario Varianten
Gebäude
Szenario 1 - Wenige Gebäude mit Buchenholz
Szenario 2 - Mittlere Anzahl Gebäude mit Buchenholz
Szenario 3 - Viele Gebäude mit Buchenholz
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Tabelle 21: Szenarien für die Mengen je Jahr an Bu-BSH im Umbau nach 10 Jahren
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Weitere Einsatzmöglichkeiten
Für weitere Einsatzmöglichkeiten von Buchenholzprodukten wie beispielsweise in Türmen, Pavil-lons, überdachten Brücken usw. wird nach Rücksprache mit Experten eine Menge von 5 % auf die Gesamtsumme hinzuaddiert.
5.4 Marktpotential Buchenholzprodukte
In der Gesamtbetrachtung werden nun alle Gebäudekategorien inklusive der verschiedenen Szena-rien von wenigen bis vielen Gebäuden, die mit Buchenholz realisiert werden könnten, sowie der Varianten je Gebäude mit wenig und viel eingesetztem Buchenholz zusammengefasst.
Es ist bei den prognostizierten Holzmengen jedoch zu beachten, dass diese Einschätzung auf dem bestehenden Markt der Baubewilligungen 2013 erfolgt. Allfällige zukünftige Änderungen sowohl in den Gesamtzahlen der bewilligten Gebäude als auch im Anteil der bewilligten Gebäude mit Holz-einsatz können die Grundgesamtheit ändern und bedingen gegebenenfalls eine neue Interpretation der potentiell eingesetzten Mengen an Buchenholz-Produkten.
Darüber hinaus wurde für die Berechnungen der Mengen an Buchenholzprodukten ein Korrek-turfaktor von 0.8 hinsichtlich der jeweiligen Mengen an Fichtenholz aufgrund der heute verwend-baren Kennwerte verwendet. Unter Ausnutzung des gesamten Potentials der Buchenholzprodukte inklusive zukünftiger Verbindungsmöglichkeiten könnte ein Faktor von 0.7 oder auch 0.6 gut reali-sierbar sein
Da der Markt im Bereich der Laubholzprodukte sehr im Umbruch ist, jedoch die Produktionen im grossen Stil noch nicht angelaufen sind, konnten mögliche Einflüsse von Konkurrenzprodukten und Konkurrenten zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht im Detail berücksichtigt werden.
Ebenso gilt es zu beachten, dass sich die vorliegende Analyse gemäss ihrem Auftrag auf den Markt in der Schweiz beschränkt hat. Somit wurde der Export nicht berücksichtigt. Mit dem Bu-BSH steht jedoch ein Hochleistungsprodukt zur Verfügung, das auch auf weiteren Märkten seine Einsatzmög-lichkeiten finden kann. Hier ist eine gute Vermarktung der Produkte gefordert.
5.4.1 Marktpotential Buchen-Brettschichtholz 10 Jahre nach Produktionsbeginn
Unter Berücksichtigung dieser Szenarien und Varianten kann für das Bu-BSH zehn Jahre nach dem industriellen Produktionsbeginn ein Potential von 3‘890 m3 bis maximal 25‘410 m3 ausgewiesen werden. Dies entspricht bei einem mit Experten abgestützten, geschätzten Umrechnungsfaktor von 4.5 einem Rundholzäquivalent von 17‘600 m3 bis 114‘300 m3 Buchenholz.
öffentl. Bauten
Gewerbebauten
Anz. Geb. 24 10 1 2 86 5 1
wenig HolzMenge [m3/a] 570 2'100 70 40 580 3'400 210 40 300
viel HolzMenge [m3/a] 570 2'800 100 60 580 4'100 210 40 300
Anz. Geb. 66 19 2 3 173 26 6
wenig HolzMenge [m3/a] 1'810 3'990 140 70 1'170 7'200 1'030 220 1'300
viel HolzMenge [m3/a] 1'810 5'320 210 110 1'170 8'600 1'030 220 1'300
Anz. Geb. 192 48 4 7 259 51 11
wenig HolzMenge [m3/a] 5'850 10'080 280 150 1'750 18'100 2'070 450 2'500
viel HolzMenge [m3/a] 5'850 13'440 410 220 1'750 21'700 2'070 450 2'500
EFH Neubau
Summe Neubau
MFH, ÖB und GB
An-/ Umbau
Hallen An-/
Umbau
Summe An-/
Umbau
Mehr-familien-häuser Neubau
Hallen Neubau
Weitere mehrgeschossige
Bauten >= 3 GeschosseSzenario Varianten
Gebäude
Szenario 1 - Wenige Gebäude mit Buchenholz
Szenario 2 - Mittlere Anzahl Gebäude mit Buchenholz
Szenario 3 - Viele Gebäude mit Buchenholz
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Tabelle 22: Marktpotential für BU-BSH je Jahr in den verschiedenen Gebäudekategorien 10 Jahre nach Produktionsbe-
ginn
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH); siehe auch die Tabelle Anhang 2, Seite 66.
(Marktpotential: die zukünftig möglichen absetzbaren Mengen eines Produktes unter Berücksichtigung u.a. der potentiellen Nachfrage, der Konkurrenzsituation und der Preisentwicklung)
Abgleich der ermittelten Marktpotentiale mit weiteren Studien zu Brettschichtholz
Die ersten Einschätzungen der Experten an Workshops und Interviews zum Potential für Bu-BSH lagen nahezu alle in einer Bandbreite von 2 % bis 10 % - mit einem Mittel von 5 % - der zurzeit ein-gesetzten Brettschichtholzmenge, die zukünftig in Buche ausgeführt werden könnte. Einzig eine Meinung schätzte das Potential wesentlich optimistischer ein.
In Abgleich mit der Studie „Analyse WSK Holz“ (2011), die für 2011 einen BSH-Verbrauch in der Schweiz von 347‘000 m3 angibt, würde dies ein Volumen an Bu-BSH von rund 7‘000 m3 bis 35‘000 m3 und im Mittel ca. 17‘000 m3 bedeuten.
Letztendlich zeigt sich aber auch hier, dass im jetzigen Stadium des Produktes, in dem noch keine Parameter wie Preis, Leistung (Materialkennwerte), Produktionsmenge, angepasste Lieferfristen, Verbindungsmöglichkeiten usw. bekannt sind, keine genaueren Prognosen möglich sind. Sobald diese Informationen verfügbar sind, können die bestehenden Befragungen und Prognosen wieder aufgenommen und weiter präzisiert werden.
öffentl. Bauten
Gewerbebauten
Anz. Geb. 24 10 1 2 86 5 1
wenig HolzMenge [m3/a] 570 2'100 70 40 580 3'400 210 40 300 190 3'900 17'600
viel HolzMenge [m3/a] 570 2'800 100 60 580 4'100 210 40 300 220 4'600 20'700
Anz. Geb. 66 19 2 3 173 26 6
wenig HolzMenge [m3/a] 1'810 3'990 140 70 1'170 7'200 1'030 220 1'300 430 8'900 40'100
viel HolzMenge [m3/a] 1'810 5'320 210 110 1'170 8'600 1'030 220 1'300 500 10'400 46'800
Anz. Geb. 192 48 4 7 259 51 11
wenig HolzMenge [m3/a] 5'850 10'080 280 150 1'750 18'100 2'070 450 2'500 1'030 21'600 97'200
viel HolzMenge [m3/a] 5'850 13'440 410 220 1'750 21'700 2'070 450 2'500 1'210 25'400 114'300
Rundholz-äquivalent
(Faktor geschätzt
4.5)
Summe Gesamt
EFH Neubau
Summe Neubau
MFH, ÖB und GB
An-/ Umbau
Hallen An-/
Umbau
Summe An-/
Umbau
Weitere wie
Türme, Pavillons u.a. (5%)
Mehr-familien-häuser Neubau
Hallen Neubau
Weitere mehrgeschossige
Bauten >= 3 GeschosseSzenario Varianten
Gebäude
Szenario 1 - Wenige Gebäude mit Buchenholz
Szenario 2 - Mittlere Anzahl Gebäude mit Buchenholz
Szenario 3 - Viele Gebäude mit Buchenholz
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5.4.2 Marktpotential Buchen-Brettsperrholz 10 Jahre nach Produktionsbeginn
Analog zum Vorgehen beim Bu-BSH spannt das Marktpotential für Bu-BSP zehn Jahre nach dem industriellen Produktionsbeginn eine Bandbreite von 1‘400 m3 bis maximal 86‘400 m3 auf. Diese grosse Bandbreite entsteht aus der Unsicherheit, inwiefern Bu-BSP Einzug im Deckenaufbau von Mehrfamilienhäusern finden kann. Die prognostizierten Mengen an Bu-BSP entsprechen bei einem Umrechnungsfaktor von 4.5 einem Äquivalent von 6‘300 m3 bis 388‘800 m3 Buchenrundholz.
Tabelle 23: Marktpotential für BU-BSP je Jahr in den verschiedenen Gebäudekategorien 10 Jahre nach Produktionsbe-
ginn
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH); siehe auch die Tabelle Anhang 3, Seite 67.
5.5 Mögliche Ausbeuten, Produktpreise und Grenzzahlungsbereitschaft
Nachfolgend werden für Bu-BSH mögliche Ausbeuten vom Rundholz zum fertigen Produkt, mögli-che Produktpreise und Rahmenbedingungen für die Grenzzahlungsbereitschaft abgeschätzt. Es ist zu beachten, dass insbesondere diese Informationen sehr tief die Betriebsinterna und die jeweili-gen Geschäftsmodelle der Unternehmen berühren. Die Berechnungen und Angaben sind im We-sentlichen firmenspezifisch und wurden mit den Experten abgestützt und hier zur Verfügung ge-stellt, soweit dies im Rahmen eines öffentlichen Projektes möglich ist.
Ausbeute von Buchen-BSH und Nebenprodukten aus 1 m3 Rundholz
Die anschliessende Tabelle 24 gibt Aufschluss, wie aus 1 m3 Buchen-Rundholz über die verschiede-nen Arbeitsschritte 0.22 m3 Bu-BSH hergestellt werden kann.
Tabelle 24: Ausbeute von Buchen-BSH und Nebenprodukten aus 1 m3 Rundholz
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Produkt Buchenrundholz Schnittholz Getrocknete Lamelle Buchen-BSH
Prozessschritte Sägen Luft- und technische
Trocknung Keilzinken und 2-mal
Hobeln
MENGE
Ausbeute 1 m3 0.7 m3 0.35 m3 0.22 m3
Restholz / Nebenprodukte
0.3 m3 0.35 m3 0.13 m3
Gesamtmenge Nebenprodukte
0.3 m3 0.65 m3 0.78 m3
öffentl. Bauten
Gewerbebauten
Anz. Geb. 24 10 1 2 86 5 1
wenig HolzMenge [m3/a] 460 0 150 80 310 1'000 230 50 300 70 1'400 6'300
viel HolzMenge [m3/a] 4'950 600 620 330 2'800 9'300 990 210 1'200 530 11'000 49'500
Anz. Geb. 66 20 2 3 173 26 6
wenig HolzMenge [m3/a] 1'570 0 290 160 620 2'640 1'170 250 1'400 200 4'200 18'900
viel HolzMenge [m3/a] 16'520 110 1'240 660 5'600 24'130 4'960 1'070 6'000 1'510 31'600 142'200
Anz. Geb. 192 48 4 7 259 51 11
wenig HolzMenge [m3/a] 5'270 0 590 310 930 7'100 2'340 500 2'800 500 10'400 46'800
viel HolzMenge [m3/a] 55'110 2'880 2'490 1'330 8'400 70'210 9'910 2'140 12'100 4'120 86'400 388'800
Rundholz-äquivalent
(Faktor geschätzt
4.5)
Summe GesamtSzenario Varianten
Gebäude
Mehr-familien-häuser Neubau
Hallen Neubau
Weitere mehrgeschossige
Bauten >= 3 Geschosse
EFH Neubau
Szenario 1 - Wenige Gebäude mit Buchenholz
Szenario 2 - Mittlere Anzahl Gebäude mit Buchenholz
Weitere wie
Türme, Pavillons
u.a. (5%)
Szenario 3 - Viele Gebäude mit Buchenholz
Summe Neubau
MFH, ÖB und GB
Gebäude An-/
Umbau
Hallen An-/
Umbau
Summe An-/
Umbau
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Bewertete Ausbeuten für die Produktion von 1 m3 Buchen-BSH
Die berechneten Ausbeuten bedeuten, dass zur Produktion von 1 m3 Bu-BSH letztendlich ca. 4.5 m3 Buchen-Rundholz notwendig sind (vgl. Tabelle 25). In der Darstellung sind für die Ausgangs-, Zwi-schen-, Neben- und Endprodukte Preise auf Basis Herbst 2014 angegeben.
Tabelle 25: Bewertete Ausbeuten vom Rundholz für die Produktion von 1 m3 Buchen-BSH
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Produkt Buchenrundholz Schnittholz Getrocknete Lamelle Buchen-BSH
Prozess Sägen Luft- und Technische
Trocknung, Sortierung
Keilzinken und 2-mal Hobeln (je Lamelle und abschliessend
BSH-Balken)
MENGE
Bedarf 4.5 m3 3.15 m3 1.55 m3 1 m3
Restholz / Neben-produkte
1.35 m3
A) Davon
1.0 m3 Hackschnitzel
0.35 m3 Sägemehl
1.6 m3
B) Davon
1.2 m3 qualitativ min-derwertige Lamellen
0.4 m3 Hackschnitzel
0.55m3
C) Davon
0.35 m3 Hobelspäne
0.2 m3 Hackschnitzel
Gesamtmenge Nebenprodukte
1.35 m3 2.95 m3 3.5 m3
WERT
Preis je m3 Aus-gangsprodukt
120 CHF/m3 300 CHF/m3 800 CHF/m3 1‘500 CHF/m3 *
Kosten für Aus-gangsprodukt zur Herstellung von 1 m3 Bu-BSH
540 CHF3 945 CHF 1‘240 CHF
Wert der Nebenprodukte**
A) 1.0 m3 x 0.9 t/m3 x 65 CHF/t = 59 CHF (Hackschnitzel frisch)** 0.35 m3 x 0.9 t/m3 x 50 CHF/t = 16 CHF (Sägemehl frisch)
B) 1.2 m3 x 400 CHF/m3 = 480 CHF (Lamellen getrocknet) 0.4 m3 x 0.7 t/m3 x 60 CHF/t = 17 CHF (Hobelspäne getrocknet)***
C) 0.35 m3 x 0.7 t/m3 x 60 CHF/t = 15 CHF (Hobelspäne getrocknet) 0.25 m3 x 0.7 t/m3 x 90 CHF/t = 16 CHF (Hackschnitzel getrocknet)
Summe: ca. 120 CHF für Restholz
480 CHF für getrocknete Lamellen
Total: ca. 600 CHF für Nebenprodukte bei Produktion von 1 m3 Buchen-BSH
* Möglicher Zielwert aufgrund von Konkurrenzprodukten
** Buche Rohdichte (frisch): 900 kg/m3
*** Buche Rohdichte (bei 12-15% HF): 700 kg/m3
Anmerkungen zu Tabelle 25: Die angegebenen Preise beruhen auf Basis Herbst 2014 und verste-hen sich frei Werk.
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So werden als Lesebeispiel zur Produktion von 1 m3 Bu-BSH rund 4.5 m3 Buchenrundholz zu einem Preis frei Werk von 120 CHF/m3 benötigt. Dies sind total 540 CHF für das Ausgangsprodukt Rund-holz. In der Weiterverarbeitung der 4.5 m3 Rundholz zu 3.15 m3 Schnittholz fallen 1.0 m3 frische Hackschnitzel (65 CHF/t) und 0.35 m3 frisches Sägemehl (50 CHF/t) an. Mit einer entsprechenden Umrechnung ergibt dies einen Erlös von ca. 59 CHF für den 1.0 m3 Hackschnitzel und 16 CHF für die 0.35 m3 Sägemehl. Das Endprodukt Schnittholz in diesem Verarbeitungsschritt hat einen Preis von ca. 300 CHF/m3, was bei 3.15 m3 benötigter Ware eine Summe 945 CHF ausmacht.
Letztendlich fallen für die Produktion von 1 m3 Bu-BSH rund 3.5 m3 Nebenprodukte an, aus denen sich ein Erlös von rund 120 CHF für Restholz, also Hackschnitzel, Sägemehl und Hobelspäne, sowie ca. 480 CHF für 1.2 m3 Bu-Lamellen an. Die Lamellen müssen im Laufe des Produktionsprozesses aussortiert werden, können aber aufgrund ihrer noch vorhandenen Qualität für eine Weiterverarbei-tung ausserhalb des BSH-Prozesses verwendet werden. Gesamthaft lassen sich somit für die Her-stellung von 1 m3 Bu-BSH mit dem angestrebten Preis von ca. 1‘500 CHF/m3 für Nebenprodukte total rund 600 CHF/m3 erlösen.
Einsatzkosten
Gemäss den Angaben von Experten sind die Einsatzkosten von Brettschichtholz insbesondere für Abbund und Montage für Träger aus Fichte und Buche in etwa gleich. Im Verhältnis zu dem Preis eines Fi-BSH-Trägers können sie grob mit einem Zuschlag von 1/4 für den Zuschnitt und für 1/3 für die Montage kalkuliert werden. Bei einem Preis des Fi-BSH-Trägers von ca. 800 CHF/m3 entfallen also je nach Aufwand und Einsatz knapp 200 CHF auf den Zuschnitt und rund 300 CHF auf die Montage, was zu gesamthaften Einsatzkosten von rund 500 CHF führt.
Grenzzahlungsbereitschaft und Preissensitivität
Die Grenzzahlungsbereitschaft wurde intensiv mit Experten diskutiert. Sie orientiert sich sehr stark an den existierenden Produkten, die in Tabelle 3 aufgeführt sind. Das Feld für Bu-BSH wird hier insbesondere von den Produkten Fi-BSH in GL36 mit Preisen von rund 875 CHF/m3, der Baubuche der Firma Pollmeier mit ca. 750 €/m3 und dem Produkt Kerto (Furnierschichtholz aus Fichte und/oder Kiefer) mit Preisen von rund 1‘400 CHF/m3 aufgespannt.
In der ergänzenden Befragung von Ingenieuren und Architekten wird deutlich, dass diese sehr sen-sibel auf das Kriterium Preis reagieren. Anhand ihrer Angaben konnten im Rahmen einer Conjoint-Analyse Marktanteile von unterschiedlichen Produkten oder Produktvariationen berechnet werden. Die Conjoint-Analyse ist eine mathematische Methode, die in der Psychologie zur Produktentwick-lung und Preisbestimmung in der Marktforschung entwickelt wurde.
In Tabelle 26 wird nun der Markt aus Sicht der Ingenieure ausschliesslich mit drei unterschiedli-chen Preisniveaus simuliert und in Abbildung 22 visualisiert. Die übrigen Parameter wie Lieferzeit und vorhandene Informationen bleiben unverändert. Hierbei zeigt sich, dass der Marktanteil eines Hochleistungsprodukts, das gleich teuer oder sogar teurer als eine vergleichbare Stahlkonstruktion ist, noch einen Marktanteil von 36 % + 11 % = 47 % erreicht. Und selbst ein um 2 % teureres Produkt findet noch einen Anteil von 11%. Vor diesem Hintergrund ist davon auszugehen, dass Ingenieure bereit sind, auch mehr für einen Träger aus Bu-BSH als für eine Konstruktion aus Stahl zu zahlen, insbesondere dann, wenn ein Mehrwert in Verbindung mit anderen Faktoren generiert werden kann.
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Tabelle 26: Marktsimulation mit drei unterschiedlichen Systempreisen für Hochleistungsprodukte bei Ingenieuren
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Name Systempreis Liefer- und Einbauzeit
Information Markt-anteil
Product A 2 % teurer als eine Stahlkon-struktion
28 Tage Bemessungstabellen vorhanden 11 %
Product B 2 % günstiger als eine Stahlkonstruktion
28 Tage Bemessungstabellen vorhanden 53 %
Product C Gleicher Preis wie eine Stahlkonstruktion
28 Tage Bemessungstabellen vorhanden 36 %
Abbildung 22: Markteinschätzung von Ingenieuren für Bu-BSH zu unterschiedlichen Systempreisen nach Tabelle 22
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Noch deutlicher wird die Preissensitivität an einem Beispiel bei Architekten gemäss Tabelle 27 und Abbildung 23. So kann Bu-BSH aus schweizerischer Produktion, das 2 % teurer als eine vergleichba-re Stahlkonstruktion ist, durch eine kürzere Liefer- und Einbauzeit einen Marktanteil von nahezu 80 % gegenüber einem importieren Produkt behaupten, das zusätzlich noch 2 % günstiger als eine Stahlvariante ist. Dies zeigt, dass es aufgrund der Bereitschaft bei Planern für Produzenten mit entsprechendem Marketing und Logistik möglich sein wird, ein Produkt auch auf einem höheren Preisniveau erfolgreich auf dem Markt für Hochleistungsträger einzuführen.
Tabelle 27: Marktsimulation mit unterschiedlichen Faktoren für Hochleistungsprodukte bei Architekten
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Name Systempreis Liefer- und Einbauzeit
Herkunft Markt-anteil
Product A 2 % günstiger als eine Stahlkonstruktion
28 Tage Importiertes Produkt 21 %
Product B 2 % teurer als eine Stahlkonstruktion
7 Tage Schweizer Produkt 79 %
Abbildung 23: Markteinschätzung von Architekten für Bu-BSH nach Tabelle 23
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
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Gemäss der Meinung der Experten bedingt das Umfeld der Konkurrenzprodukte mit ihren Preisen einen Verkaufspreis für Brettschichtholz aus Buche im Rahmen von 1‘200 bis 1‘500 CHF/m3. Die Sensitivitätsanalyse zeigt weiter, dass auch ein Aufpreis durch zusätzlichen Mehrnutzen wie kurze Lieferzeiten, schweizerische Herkunft usw. insbesondere in Kombination mit einem ansprechenden und erfolgreichen Marketing realisierbar ist. Die Auswertung zeigt, dass die Herkunft einen grösse-ren Einfluss hat als die Liefer- und Einbauzeit. Jedoch wird dieser Spielraum durch die aktuelle Wechselkurssituation sehr stark eingeschränkt.
Über die Aufgabenstellung dieser Arbeit hinaus sollte in einer weiteren Analyse auch ein Mehrnut-zen durch die Betrachtung der Systemkosten ganzer Bauteile und Elemente bewertet werden, da hier beispielsweise durch entsprechende geringe Querschnitte und innovative Verbindungsmög-lichkeiten noch Potentiale erwartet werden. Für detailliertere Betrachtungen müssen aber auch hier mehr Informationen zu den einzelnen Produkten und Technologien vorliegen.
5.6 Marktrisiken
Chancen und Risiken
Zur Vertiefung und breiteren Abstützung von Chancen und Risiken wurden in einer fragebogenba-sierten Online-Umfrage mit vorgängigem persönlichen Kontakt gezielt Ingenieure und Architekten befragt. Die Auswahl der Adressen erfolgte aus der Gebäudedatenbank der BFH AHB, über die Seite der Lignum Holzwirtschaft Schweiz, Google und Branchenverbände, sodass auch Personen in die Befragung involviert wurden, die bis anhin noch nicht mit Holz gearbeitet hatten (Vergleichsgrup-pen mit / ohne Erfahrung mit Holzbauweise). Insgesamt wurden 37 Ingenieure nach der persönli-chen Kontaktaufnahme mit dem Link zur Umfrage angeschrieben, von denen 28 teilgenommen haben. Bei den Architekten hat der Rücklauf 19 von 35 Adressaten betragen. Hierbei muss noch-mals darauf hingewiesen werden, dass insbesondere Architekten ohne Holzbauerfahrung sehr we-nig Interesse am Einsatz von neuen, nicht breit im Markt platzierten Buchenholzprodukten zeigen. Dieser Aspekt muss über entsprechende realisierte Pilotprojekte und Informationsmittel sehr gut abgedeckt werden, um grössere Marktpotentiale ausschöpfen zu können.
Die Fragen zu Chancen und Risiken wurden mit einer offenen Frage erfasst und anschliessend thematisch zusammengefasst.
Chancen für Buchen-Brettschichtholz
Anhand der Anzahl der Nennungen in der Umfrage in Kombination mit Expertengesprächen wurde das Ranking hinsichtlich der Relevanz der einzelnen Kriterien in Tabelle 28 erstellt.
Tabelle 28: Chancen für den Einsatz von Bu-BSH aus Befragungen und Interviews
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Chancen Relevanz [3=gross, 1=klein]
Wer kann am meisten Ein-fluss nehmen?
Einsatz in hoch belasteten Gebäudeteilen, insbesondere in mehrgeschossigen Bauten / Mehrfamilienhäusern / Hallen 3
Produzent, Planer, F+E
Ermöglicht kleinere, filigranere Querschnitte 3 Produzent, Planer, F+E
Erlaubt grosse Spannweite bei gegebenen Querschnitten 3 Produzent, Planer, F+E
Bei grossen Lasten sind einfachere Verbindungen möglich. 3 F+E, Bundesämter (BAFU) Realisierte Objekte mit Stararchitekten können Zugpferde sein. 3
Bundesämter (BAFU, BBL), Kunde, Architekt
Grosser Einfluss der Architekten und Planer auf die Materi-alwahl. 3
Produzent, Bundesämter (BAFU, BfE, BBL)
Hat das Potential, Stahl zu ersetzen 3 Planer, Holzbauer, Kunde Erweiterung des ästhetischen Erscheinungsbildes von Holz 2 Produzent, Planer, Architekt Weniger Wärmebrücken als bei Stahl 2 Planer Schweizer Wertschöpfungskette, Nachhaltigkeit 2 Produzent, BAFU
Zunehmend grösserer Vorrat an Buche und bessere Verfüg-barkeit als z.B. bei Esche 2 Produzent, Waldbesitzer Schallschutz 1 Planer, F+E
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Wenn die Antworten der Umfrage getrennt nach Ingenieuren und Architekten ausgewiesen werden, bestätigen sich die etwas anderen Blickwinkel auf die Chancen. So sehen 9 Ingenieure explizit sehr grosse Chancen für Bu-BSH im Einsatz von hochbelasteten Gebäudeelementen, während 12 Archi-tekten ästhetische Aspekte und kleine Querschnitte als positives Merkmal erwähnen. Als weitere positiver Punkt für Bu-BSH wird gesehen, dass auf europäischer Ebene die hohe Festigkeitsklasse GL36 für Fichten-BSH nicht mehr vorhanden ist. Die Details zu den Nennungen sind in den nachfol-genden Abbildungen 24 und 25 ersichtlich.
Chancen zum Einsatz von Bu-BSH aus Sicht von Ingenieuren
Abbildung 24: Chancen zum Einsatz von Bu-BSH aus Sicht von Ingenieuren
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Chancen zum Einsatz von Bu-BSH aus Sicht von Architekten
Abbildung 25: Chancen zum Einsatz von Bu-BSH aus Sicht von Architekten
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
9
5
4 4
3 3
2 2
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10N= 28 von 37
6 6
4
3
2
0
1
2
3
4
5
6
7
Small cross sections Aesthetic Multi storeybuildings /
Multifamily houses
Good staticproperties / goodwood performance
Swiss added valuechain
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Risiken und Herausforderungen für Bu-BSH
Analog zu den Chancen wurden auch die Herausforderungen und Risiken anhand der Anzahl der Nennungen in der Umfrage hinsichtlich der Relevanz der einzelnen Kriterien priorisiert.
Tabelle 29: Herausforderungen für den Einsatz von Bu-BSH aus Befragungen und Interviews
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Herausforderung Relevanz [3=gross, 1=klein]
Wer kann am meisten Ein-fluss nehmen?
Wirtschaftlichkeit und Kosten von Produktion und Einbau im Vergleich zu Konkurrenzprodukten (Fi-BSH, LVL) 3 Produzent Qualität, präzise Vorfertigung ist obligatorisch 3 Produzent
Für eine grössere Markterschliessung müssen Kennwerte vorhanden sein, damit mit Bu geplant werden kann. 3
Produzent, F+E, Bundesämter (BAFU)
Angepasste Verbindungsmittel sind notwendig, um das Potential voll nutzen zu können. 3
Produzent, F+E, Bundesämter (BAFU)
Wenn noch keine Erfahrungen mit Holz gemacht wurden, fällt der Wechsel zu einem neuen Produkt aus Buche sehr schwer. 2
Produzent, Bundesämter (BAFU, BfE)
Brandschutz, Schallschutz 2 Planer, F+E Wettbewerb zum Massivbau 2 Planer, Holzbauer Verfügbarkeit und Lieferfristen 2 Produzent
Die meisten Architekten kennen Buchenprodukte nicht. D.h. Ingenieure und Architekten müssen von den Möglichkeiten überzeugt werden. 2
Produzent, Bundesämter (BAFU)
Sicherheit; Erfahrungen zur Dauerhaftigkeit auch bezüglich Quellen und Schwinden sind tlw. noch notwendig. 2
Produzent, F+E, Bundesämter (BAFU)
Auf Wunsch Verwendung von formaldehydfreien Leim 2 Produzent Hohe Empfindlichkeit gegen Feuchte (nur Nutzungsklasse 1) 1 Planer, Architekt Freiform-Strukturen 1 F+E Ästhetik 1 Produzent, Planer
Bei den Herausforderungen und Risiken zeigen sich weniger Unterschiede in der Betrachtungsweise von Ingenieuren und Architekten. Bei beiden Gruppen (17 Ingenieure und 5 Architekten) sind die finanziellen Aspekte wie Preis und Kosten das wichtigste Kriterium. Nachfolgend zeigen sich je-doch Unterschiede. So werden von Ingenieuren die schwierigen Materialeigenschaften und von Architekten Fragen zum Brand- und Schallschutz als bedeutende Herausforderungen und Risiken betrachtet. Zudem werden insbesondere im Wohnungsbau Herausforderungen hinsichtlich der maschinellen Vorfertigung gesehen, da nicht mehr mit bisherigen Nagelmaschinen gearbeitet wer-den kann, sondern andere Verbindungsmöglichkeiten gesucht werden müssen. Auch sind zuneh-mend grössere Querschnitte im Wandaufbau notwendig, um die geforderte Isolationsstärke ein-bauen zu können. Die Details zu den Nennungen können ebenfalls den beiden nachfolgenden Ab-bildungen 26 und 27 entnommen werden.
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Herausforderungen für den Einsatz von Bu-BSH aus Sicht von Ingenieuren
Abbildung 26: Herausforderung für den Einsatz von Bu-BSH aus Sicht von Ingenieuren
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Herausforderungen für den Einsatz von Bu-BSH aus Sicht von Architekten
Abbildung 27: Herausforderung für den Einsatz von Bu-BSH aus Sicht von Architekten
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Darüber hinaus sehen potentielle, zukünftige Anwender als Ergänzung zu obigen Stichpunkten die Notwendigkeit einer baustellennahen, sehr präzisen Weiterbearbeitung für Bu-BSH, da anders als bei Fi-BSH aufgrund der hohen Rohdichte keine Bearbeitung auf der Baustelle möglich ist. Zudem ist Bu-BSH ein Hochleistungsbauteil, das viel über Kontakt arbeitet, wofür jederzeit exakt gerade und winkelrechte Schnitte notwendig sind.
Hinsichtlich der Lieferfristen ohne Zuschnitt werden Zeitspannen von maximal 15-25 Arbeitstagen für Bu-BSH als erforderlich angesehen. Im Vergleich dazu können bei Fi-BSH im Schnitt ca. 10 Arbeitstage, bei Standardprodukten ca. 5 Arbeitstage sowie bei speziellen Produkten
12
5
3
2 2 2
0
2
4
6
8
10
12
14
Price /performance
Cost effieciencyin comparison to
Spruce GL
Problematicmaterial
(swealing /shrinking)
Quality Aesthetic Marketinotroduction
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5
3
2 2 2 2
0
1
2
3
4
5
6
Costs Fire protectionSound insulaiton
Economicfeasibility
Marketintroduction
Problematicmaterial forhandling /weather
resistance
Competition withmassiv
construction
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ca. 15 Arbeitstage als üblich angesehen werden. Die Lieferfristen können auf bis zu 30 Arbeitstage ansteigen, wenn die Stahlteile schon integriert sind.
Abschliessend lässt sich als wichtiger Grundtenor aus den Befragungen und der Expertengespräche festhalten, dass generell für einen vermehrten Einsatz von Bu-BSH ein Mehrwert oder Mehrnutzen vorhanden sein muss. Dieser kann durch eine Vielzahl von Aspekten, die in den Chancen und Her-ausforderungen aufgelistet sind, generiert werden.
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6 Schlussfolgerungen
Das Forschungsprojekt konnte von der Berner Fachhochschule im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt BAFU, Aktionsplan Holz, durchgeführt werden und wichtige, neue Erkenntnisse zum Marktpotential für verklebte Laubholzprodukte mit Fokus Buchen-Brettschichtholz und darüber hinaus in Teilen für Buchen-Brettsperrholz zur Verfügung stellen.
Marktpotential
Als Ausgangslage für die Erfassung des Marktpotentials lässt sich festhalten, dass für das zukünf-tige Produkt Bu-BSH noch keine fundierten Parameter wie Preis, Leistungen (Materialkennwerte), Produktionsmenge, Lieferfristen, Verbindungsmöglichkeiten usw. bekannt sind. Dies trifft auch in vielen Fällen für mögliche Konkurrenzprodukte aus Laubholz zu, da der Markt für verklebte Laub-holzprodukte zurzeit in starkem Umbruch ist.
Die erwähnten Unsicherheiten führen dazu, dass das Marktpotential für Bu-BSH in zehn Jahren nach dem industriellen Produktionsbeginn eine grosse Bandbreite aufweist. So wird erwartet, dass dann unter Berücksichtigung der verschiedenen Szenarien und Substitutionsvarianten jährlich ca. 3‘900 m3 bis maximal 25‘400 m3 Bu-BSH eingesetzt werden könnten. Dies entspricht ungefähr einem Rundholzäquivalent von 18‘000 m3 bis 114‘000 m3 Buchenholz. Nach Meinung der Experten sollte der höhere Wert als Orientierung dienen, da ein Hochleistungs- oder HighTech-Produkt zur Verfügung steht, das in Kombination mit einem guten Marketing in vielen Bereichen seine Stärken ausspielen kann.
Ähnliche Rahmenbedingungen gelten für das Bu-BSP. Hier weitet sich die Bandbreite noch mehr auf, da auch seitens der Experten zurzeit nicht klar ist, inwiefern Bu-BSP Einzug im Deckenaufbau von Mehrfamilienhäusern finden kann. Das Potential für Bu-BSP in zehn Jahren nach dem industriel-len Produktionsbeginn wird in einer Spanne von 1‘400 m3 bis maximal 86‘400 m3 eingeschätzt. Diese Mengen an BSP entsprechen ungefähr einem Äquivalent von 6‘000 m3 bis 389‘000 m3 Bu-chenrundholz.
Schlussendlich muss festgehalten werden, dass die Prognosen mit den bestehenden Befragungen sehr gut wieder aufgenommen und präzisiert werden können, sobald genauere Informationen zu den Produkten und zur Konkurrenzsituation vorliegen.
Handlungsempfehlungen
Produkte aus Buchenholz bieten durch ihre sehr guten Materialeigenschaften ein hohes Substituti-onspotential, das sich laut den Experteneinschätzungen gut am oberen Ende der dargestellten Szenarien orientieren kann. Um dies zu erreichen, müssen einige Grundsteine gelegt werden, um die Nachfrage nach Bu-BSH nicht nur im Rahmen der Holz-Holz-Substitution sondern auch in der Erschliessung von neuen Einsatzbereichen zu fördern.
Als ein entscheidender Aspekt stellt sich der grosse Einfluss von Architekten und Planer auf die Materialwahl bei Neubauprojekten dar. Eine Umfrage im Rahmen des Projekts „Erfahrungen bei Grossprojekten in Holzbauweise“ (Abbildung 28) zeigt, dass der Materialentscheid bei Wohn-, Ge-werbe- und öffentlichen Bauten mit Holzkonstruktion zu über 80 % von Planern und Architektinnen beeinflusst wird.
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Abbildung 28: Entscheidungsträger für die Materialwahl Konstruktion in Wohn-, Gewerbe- und öffentlichem Bau
Quelle: BFH-AHB, Projekt: Erfahrungen bei Grossprojekten in Holzbauweise
Gleichzeitig haben Befragungen und Gespräche mit externen Experten dargelegt, dass die meisten Architekten Produkte aus Buchenholz noch gar nicht kennen. Dies trifft auch für die Baubuche der Firma Pollmeier zu, die zurzeit sehr intensiv vermarktet wird. Zusätzlich wurde in den Diskussionen auch deutlich, dass es Anwendern, die bis anhin noch keine Projekte in Holz realisiert haben, sehr schwer fällt, zu einem gänzlich neuen Produkt aus Buche zu wechseln, das in weiten Kreisen unbe-kannt ist. Mit diesem Hintergrund haben sich aus den Gesprächen folgende wichtige Handlungs-empfehlungen ergeben:
• Für eine grössere Markterschliessung müssen abgesicherte Kennwerte vorhanden sein, damit mit Buche geplant werden kann. Diese sollten in Bemessungstabellen zusammen-gefasst sein.
• Mit diesen und weiteren Produktinformationen muss anschliessend ein gutes, professio-nelles und kundenorientiertes Marketing betrieben werden.
• Im Weiteren können durch Stararchitekten geplante und mit Buchenholz realisierte Objek-te Zugpferde für die ganze Branche sein.
Zusätzlicher Handlungsbedarf wurde bei den Anpassungen von Normen identifiziert, da hier einige Kennwerte für Buche (z.B. E-Modul) deutlich zu niedrig angegeben sind und so das Potential des Baustoffs nicht abgerufen werden kann. Für solche Anpassungen sind jedoch die Ermittlung von eigenen, gesicherten Kennwerten unverzichtbar, um auf europäischer Ebene Einfluss nehmen zu können.
Ebenso wird noch grosser Entwicklungsbedarf bei Verbindungsmitteln gesehen. Auch hier gilt, dass erst mit neu entwickelten und an die Eigenschaften des Buchenholzes angepasste Verbindungen das volle Potential des Baumaterials nutzbar gemacht werden kann. Dies ist ein wichtiger Baustein, um den Mehrnutzen von Buchenholzprodukten in Wert setzen zu können und so entsprechend konkurrenzfähig zu anderen Materialien zu machen.
Mögliche weiterführende Arbeiten
Aufgrund der nicht vorhandenen Informationen zu den Produkten und dem sich stark im Umbruch befindenden Markt, konnten die Prognosen und Szenarien in diesem Bericht nur mit relativ grossen Bandbreiten angegeben werden. Für zukünftige Entscheidungsgrundlagen und Markteinschätzun-gen können die durchgeführten Analysen angepasst und präzisiert werden, sobald Unternehmen in
0.0% 20.0% 40.0% 60.0% 80.0% 100.0%
Planer/in / Architekt/in
Bauherrschaft
GU / TU /Projektentwicklung
Fachingenieure Holz,Fachplaner
Teilnehmende Neubau mit Konstruktion Holz: n=60 Wohnen; n=27 Gewerbe; n=36 öffentliche Bauten
Wer hatte Ihrer Einschätzung nach den ausschlaggebenden Einfluss auf die Materialwahl - für die Konstruktion - im genannten Bauprojekt? (Mehrfachantwort möglich) Ergebnisse für Neubauprojekte mit Konstruktion Holz im Vergleich
Neubau Wohnen mit Konstruktion Holz
Neubau Gewerbe mit Konstruktion Holz
Neubau Öffentliche Bauten mit Konstruktion Holz
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der Produktentwicklung Bu-BSH und in der Planung von Produktionsstätten weiter voranschreiten und mögliche Einflüsse von Konkurrenzprodukten und Konkurrenten besser abschätzbar sind. Die Produkteigenschaften und Produktionsprozesse werden dann genauer festgelegt sein und den po-tentiellen Abnehmern und Anwendern können dann wesentlich genauere Ausgangsdaten für ihre Markteinschätzungen vorgelegt werden.
Darüber hinaus wird von vielen Experten ein mögliches Potential durch die Betrachtung ganzer Bauteilsysteme und Elemente erwartet, da hier beispielsweise durch entsprechende geringe Quer-schnitte und innovative Verbindungsmöglichkeiten noch entsprechender Mehrnutzen für Laub-holzprodukte möglich scheint. Für detaillierte Betrachtungen dieser komplexen Zusammenhänge müssen zukünftig aber auch hier detaillierte Informationen zu den einzelnen Produkten und Tech-nologien vorliegen.
Bei den prognostizierten Holzmengen ist auch zu beachten, dass diese Einschätzung auf dem be-stehenden Markt der Baubewilligungen von 2013 erfolgte. Zukünftige Änderungen sowohl in den Gesamtzahlen der bewilligten Gebäude als auch im Anteil der bewilligten Gebäude mit Holzeinsatz können die Grundgesamtheit ändern und bedingen dann eine neue Interpretation der einsetzbaren Mengen an Buchenholz-Produkten. Es können dann zusätzlich die Einflüsse der seit dem 01.01.2015 neu geltenden Schweizerischen Brandschutzvorschriften BSV 2015 abgeschätzt wer-den, die mit neuen Anwendungsmöglichkeiten und Vereinfachungen auf Stufe Planung und Aus-führung zusätzliche Perspektiven für Planer und Bauherren erlauben. In dieser Überarbeitung kann auch das Exportpotential für diese Hochleistungsprodukte berück-sichtigt werden, da sich die vorliegende Analyse auftragsgemäss auf den Markt in der Schweiz be-schränkt hat.
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7 Bestimmungen zum vorliegenden Bericht und Umfang
Dieser Bericht kann mit Genehmigung der Berner Fachhochschule, Architektur, Holz und Bau und des Bundesamtes für Umwelt vervielfältigt werden, Ansprechpersonen siehe Titelseiten. Veröffent-lichungen des Berichts oder von Teilen davon sind bei einer Zusendung von Belegexemplaren an die Fachhochschule und das Bundesamt für Umwelt möglich, dabei müssen bei einer Veröffentli-chung von Ausschnitten aus dem Bericht Referenzen auf den Gesamtbericht mit publiziert werden.
Umfang des Berichts
Dieser Bericht besteht aus 67 Seiten inkl. Verzeichnissen und Anhang.
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8 Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Projektteam der Berner Fachhochschule 7
Tabelle 2: Teilnehmende am Kick off Meeting mit der Begleitgruppe 7
Tabelle 3: Auslegeordnung Holzprodukte für konstruktiven Einsatz, Stand Dezember 2014 9
Tabelle 4: Vor- und Nachteile trägerförmiger Konkurrenzprodukte gegenüber Bu-BSH im konstruktiven Einsatz 13
Tabelle 5: Vor- und Nachteile plattenförmiger Konkurrenzprodukte gegenüber Bu-BSP im konstruktiven Einsatz 15
Tabelle 6: Teilnehmende am Workshop am 05.06.2014 in Biel 21
Tabelle 7: Rücklauf der Expertenbefragung gesamt und nach Funktion 22
Tabelle 8: Bauarten und Konstruktionsweisen der Bauteile in Mehrfamilienhäusern 33
Tabelle 9: Einsatzmengen von Materialien in MFHs für die verschiedenen Bauvarianten 34
Tabelle 10: Bauarten und Konstruktionsweisen der Bauteile in Hallen 36
Tabelle 11: Einsatzmengen von Materialien in Hallen für die verschiedenen Bauvarianten 37
Tabelle 12: Szenarien für den Anteil an MFHs mit Buchenholz-Konstruktionen 40
Tabelle 13: Szenarien für den Anteil an Hallen mit Buchenholz-Konstruktionen 40
Tabelle 14: Marktpotential je Jahr für BU-BSH in MFHs 10 Jahre nach Produktionsbeginn 41
Tabelle 15: Szenarien für die Mengen je Jahr an Buchenholz im MFH-Neubau nach 10 Jahren 42
Tabelle 16: Szenarien für die Mengen je Jahr an Bu-BSH im Hallen-Neubau nach 10 Jahren 42
Tabelle 17: Szenarien für die Mengen je Jahr an Buchenholz in Hallen 43
Tabelle 18: Szenarien für die Mengen je Jahr an Bu-BSH im Neubau von öffentlichen Bauten und Gewerbebauten nach 10 Jahren 44
Tabelle 19: Szenarien und Varianten für die Mengen je Jahr an Buchenholz im Neubau von EFHs nach 10 Jahren 45
Tabelle 20: Szenarien für die Mengen je Jahr an Bu-BSH im EFH-Neubau nach 10 Jahren 45
Tabelle 21: Szenarien für die Mengen je Jahr an Bu-BSH im Umbau nach 10 Jahren 46
Tabelle 22: Marktpotential für BU-BSH je Jahr in den verschiedenen Gebäudekategorien 10 Jahre nach Produktionsbeginn 47
Tabelle 23: Marktpotential für BU-BSP je Jahr in den verschiedenen Gebäudekategorien 10 Jahre nach Produktionsbeginn 48
Tabelle 24: Ausbeute von Buchen-BSH und Nebenprodukten aus 1 m3 Rundholz 48
Tabelle 25: Bewertete Ausbeuten vom Rundholz für die Produktion von 1 m3 Buchen-BSH 49
Tabelle 26: Marktsimulation mit drei unterschiedlichen Systempreisen für Hochleistungsprodukte bei Ingenieuren 51
Tabelle 27: Marktsimulation mit unterschiedlichen Faktoren für Hochleistungsprodukte bei Architekten 51
Tabelle 28: Chancen für den Einsatz von Bu-BSH aus Befragungen und Interviews 52
Tabelle 29: Herausforderungen für den Einsatz von Bu-BSH aus Befragungen und Interviews 54
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9 Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Buchen-Brettschichtholz 6
Abbildung 2: Auszug aus den Baubewilligungen 17
Abbildung 3: Baubewilligte Gebäude im Neubau für ausgewählte Gebäudekategorien, Zeitreihe 2008 - 2013 18
Abbildung 4: Baubewilligte Gebäude MFH im Neubau mit Holz in der Tragkonstruktion, Zeitreihe 2008 - 2013 19
Abbildung 5: Entwicklung der Anteile von MFH-Projekten mit Einsatz von Holz im Neubau, Zeitreihe 2007 - 2013 19
Abbildung 6: Baubewilligte Gebäude im An-/Umbau für ausgewählte Gebäudekategorien, Zeitreihe 2008 - 2013 20
Abbildung 7: Entwicklung der Anteile von MFH-Projekten mit Einsatz von Holz im An-/Umbau, Zeitreihe 2007 - 2013 20
Abbildung 8: Experten-Workshop vom 05. Juni 2014 an der Berner Fachhochschule in Biel 22
Abbildung 9: Einschätzungen zu den Einsatzgebieten von Buchen-BSH, Ingenieure 23
Abbildung 10: Einschätzungen zu den Einsatzgebieten von Buche BSH, Architekten 24
Abbildung 11: Einschätzungen zu den Querschnitten bei den Einsatzgebieten von Buchen-BSH, Ingenieure 24
Abbildung 12: Einschätzungen zu den Querschnitten bei den Einsatzgebieten von Buchen-BSH, Architekten 25
Abbildung 13: Erfahrung mit Buchen-BSH und Interesse an zukünftiger Verwendung, Ingenieure 25
Abbildung 14: Erfahrung mit Buchen-BSH und Interesse an zukünftiger Verwendung, Architekten 26
Abbildung 15: Einsatz von neuen Konstruktionsmaterialien, Ingenieure 26
Abbildung 16: Einsatz von neuen Konstruktionsmaterialien, Architekten 27
Abbildung 17: Ansicht Nordost und Südwest Mehrfamilienhaus Rorschach 29
Abbildung 18: Visualisierung Mehrfamilienhaus Rorschach 30
Abbildung 19: Deckenauflager Aussenwand 30
Abbildung 20: Konstruktionsvarianten bei mehrgeschossigen Bauten mit Holz 31
Abbildung 21: Sporthalle Sargans 35
Abbildung 22: Markteinschätzung von Ingenieuren für Bu-BSH zu unterschiedlichen Systempreisen nach Tabelle 22 51
Abbildung 23: Markteinschätzung von Architekten für Bu-BSH nach Tabelle 23 51
Abbildung 24: Chancen zum Einsatz von Bu-BSH aus Sicht von Ingenieuren 53
Abbildung 25: Chancen zum Einsatz von Bu-BSH aus Sicht von Architekten 53
Abbildung 26: Herausforderung für den Einsatz von Bu-BSH aus Sicht von Ingenieuren 55
Abbildung 27: Herausforderung für den Einsatz von Bu-BSH aus Sicht von Architekten 55
Abbildung 28: Entscheidungsträger für die Materialwahl Konstruktion in Wohn-, Gewerbe- und öffentlichem Bau 58
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10 Literaturverzeichnis
Bundesamt für Statistik BFS: Statistik Schweiz, Bau- und Wohnungswesen, bis 2013
Gebäudedatenbank BFH-AHB: Die Datenbasis der Gebäudedatenbank BFH-AHB Marktforschung Baumonitoring bezieht sich auf die Veröffentlichung der Baubewilligungen erfasst vom Schweizer Baublatt Infodienst. Änderungen und Auswertungen basieren auf eigenen Modellen.
Lehner Ludwig et al.: Branchenanalyse – Analyse und Synthese der wertschöpfungskette (WSK) Wald und Holz in der Schweiz, .bwc, im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt, Aktionsplan Holz, 2014
Lignum Holzwirtschaft Schweiz, Bernhard Furrer, Josef Kalb, Reinhard Wiederkehr: VKF-Brandschutzvorschriften BSV 2015 - Holz als Baustoff ohne Sonderregelung, Lignum, Holzwirt-schaft Schweiz, 2015
Neubauer-Letsch Birgit, et al.: Erfahrungen bei Gross-projekten in Holzbauweise, BFH-AHB, im Auf-trag des Bundesamtes für Umwelt, Aktionsplan Holz, 2014
Neubauer-Letsch Birgit, et al.: Holzendverbrauch Schweiz 2009, Umwelt-Wissen Wald und Holz, Bundesamt für Umwelt und Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau, 2012
Neubauer-Letsch Birgit, et al.: Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz- Markt und Holzein-satz, BFH-AHB, F+E Management und Bauprozesse, im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt, Akti-onsplan Holz, 2013
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11 Glossar
An-/Umbau: Zur Kategorie An-/ Umbau zählen alle Hochbauprojekte, welche in Anbau, Umbau und Renovation bewilligt oder ausgeführt wurden.
BAFU: Bundesamt für Umwelt
BFH AHB: Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau
BfS: Bundesamt für Statistik
BSH: Brettschichtholz
BSP: Brettsperrholz
Bu-BSH: Buchen-Brettschichtholz
Bu-BSP: Buchen-Brettsperrholz
EFH: Einfamilienhäuser
Gebäudekategorie: In diesem Projekt sind Grossprojekte in die ausgewählten Gebäudekategorien Wohnen, Gewerbebauten und öffentliche Bauten gegliedert.
Gewerbebau: In der Gebäudekategorie Gewerbebauten sind Grossprojekte von Industrie- und Ge-werbebauten, Gebäude für Handel und Verwaltung, Gastgewerbe und Fremdenverkehr enthalten.
GL: Glued Laminated Timber (= Brettschichtholz); Die nachfolgende Zahl gibt die zulässige charak-teristische Biegespannung in N/mm² an und bezeichnet somit die entsprechende Festigkeitsklasse. Brettschichtholz ist als kombiniertes „c“ und homogenes „h“ BSH verfügbar.
Grossprojekte: Grossprojekte sind Hochbauprojekte mit Baukosten ≥ 5 Mio. CHF im Neubau und ≥ 3.5 Mio. CHF im An- und Umbau in den ausgewählten Gebäudekategorien Wohnen, Gewerbebau-ten und öffentliche Bauten. In einem Grossprojekt können mehrere Materialien für die Konstruktion oder die Fassade angegeben werden.
Konstruktion in Holz: Grossprojekte mit Konstruktion in Holz haben gemäss Baubewilligung Holz als Material zugewiesen oder bei der Befragung in der Tragkonstruktion (Träger, Stützen) und/oder in den Aussenwände die Materialien Holz und/oder Holz-Beton-Verbund angegeben. Zu Holz zählen Vollholz, Verklebte Querschnitte, Holzwerkstoffe.
LFI: Landesforstinventar
Marktpotential: Die zukünftig möglichen absetzbaren Mengen eines Produktes unter Berücksichti-gung u.a. der potentiellen Nachfrage, der Konkurrenzsituation und der Preisentwicklung
Maximal mögliche theoretische Marktkapazität: Sie umfasst die theoretisch mögliche maximale Aufnahmefähigkeit des Marktes ohne Berücksichtigung von Konkurrenz und Preis (also überall dort, wo der Einsatz von Buchenholz theoretisch technisch möglich wäre).
MFH: Mehrfamilienhäuser
Neubau: Als Neubau werden alle neu erstellten oder als Neubau geplanten Gebäude gezählt.
Öffentliche Bauten: In der Gebäudekategorie öffentliche Bauten sind Grossprojekte für Unterricht, Bildung und Forschung, Verwaltung, Fürsorge und Gesundheit, Freizeit, Sport und Erholung und Kultur enthalten.
Technisches Potential: Durch die Eigenschaften des Werkstoffs / das Material vorgegebene Leis-tungsfähigkeit.
TW: Tragwerk
Wohnen: In der Gebäudekategorie Wohnen sind Grossprojekte von privaten und öffentlichen Bau-herren enthalten, mit Nutzungsformen wie Mehrfamilienhäuser und Wohnheime.
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Anhang
Anhang 1 Tabelle 8: Bauarten und Konstruktionsweisen der Bauteile in Mehrfamilienhäusern
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
Beschreibung der Bauvarianten mit Holzeinsatz Fichte und Buche im MFH
Kel
ler u
nd T
repp
enha
us
1. Holzbau, kein Bu-Holz Fi/Ta Fi/Ta Fi/Ta Fi/Ta Fi/Ta Fi/Ta Fi/Ta
2. Holzbau, kaum Bu-Holz S/R* Bu-BSH Rest Fi/Ta
S/R* Bu-BSH Rest Fi/Ta
Fi/Ta Fi/Ta Fi/Ta Fi/Ta Fi/Ta
3. Holzbau, wenig Bu-Holz S/R* Bu-BSH Rest Fi/Ta
S/R* Bu-BSH Rest Fi/Ta
Bu-BSP Bu-BSH Bu-BSH Fi/Ta Fi/Ta
4. Holzbau, viel Bu-Holz S/R* Bu-BSH Rest Fi/Ta
S/R* Bu-BSH Rest Fi/Ta
Bu-BSP Bu-BSH Bu-BSH Bu-BSH/-BSP Bu-BSH/-BSP
5. Holzbau, max. Bu-Holz alles Bu-BSH alles Bu-BSH Bu-BSP Bu-BSH Bu-BSH Bu-BSH/-BSP Bu-BSH/-BSP
6. Teilhybrid, kein Bu-Holz Fi/Ta Fi/Ta Fi/Ta * Fi/Ta Fi/Ta
7. Teilhybrid, wenig Bu-Holz Fi/Ta Fi/Ta Bu-BSP * Fi/Ta Fi/Ta
8. Teilhybrid, viel Bu-Holz Fi/Ta Fi/Ta Bu-BSP Bu-BSH Bu-BSH Bu-BSH/-BSP Bu-BSH/-BSP
9. Hybrid, kein Bu-Holz Fi/Ta * Fi/Ta
10. Hybrid, max. Bu-Holz Bu-BSH * Fi/Ta Fi/Ta
S/R* Schw elle/Rähm
Rahmenbau, Hohlkastendecken, Rippendecken, Balkenlagen, SparrenBSH, Duo, TrioBrettsperrholz, Brettstapel, KertoHolzbetonverbundStahlbeton (* d.h.: könnte auch in Stahl sein)Leichtbauwände (Gipskarton und CW-Stahlprofile)
Aus
senw
ände
Inne
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Anhang 2 Tabelle 22: Marktpotential (jährlich) für BU-BSH in den verschiedenen Gebäudekategorien 10 Jahre nach Produktionsbeginn
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
öffentl. Bauten
Gewerbebauten
Anz. Geb. 24 10 1 2 86 5 1
wenig HolzMenge [m3/a] 570 2'100 70 40 580 3'400 210 40 300 190 3'900 17'600
viel HolzMenge [m3/a] 570 2'800 100 60 580 4'100 210 40 300 220 4'600 20'700
Anz. Geb. 66 19 2 3 173 26 6
wenig HolzMenge [m3/a] 1'810 3'990 140 70 1'170 7'200 1'030 220 1'300 430 8'900 40'100
viel HolzMenge [m3/a] 1'810 5'320 210 110 1'170 8'600 1'030 220 1'300 500 10'400 46'800
Anz. Geb. 192 48 4 7 259 51 11
wenig HolzMenge [m3/a] 5'850 10'080 280 150 1'750 18'100 2'070 450 2'500 1'030 21'600 97'200
viel HolzMenge [m3/a] 5'850 13'440 410 220 1'750 21'700 2'070 450 2'500 1'210 25'400 114'300
Rundholz-äquivalent
(Faktor geschätzt
4.5)
Summe Gesamt
EFH Neubau
Summe Neubau
MFH, ÖB und GB
An-/ Umbau
Hallen An-/
Umbau
Summe An-/
Umbau
Weitere wie
Türme, Pavillons u.a. (5%)
Mehr-familien-häuser Neubau
Hallen Neubau
Weitere mehrgeschossige
Bauten >= 3 GeschosseSzenario Varianten
Gebäude
Szenario 1 - Wenige Gebäude mit Buchenholz
Szenario 2 - Mittlere Anzahl Gebäude mit Buchenholz
Szenario 3 - Viele Gebäude mit Buchenholz
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Anhang 3: Tabelle 23: Marktpotential (jährlich) für BU-BSP in den verschiedenen Gebäudekategorien 10 Jahre nach Produktionsbeginn
(Quelle: BFH-AHB, Projekt: Marktpotential Bu-BSH)
öffentl. Bauten
Gewerbebauten
Anz. Geb. 24 10 1 2 86 5 1
wenig HolzMenge [m3/a] 460 0 150 80 310 1'000 230 50 300 70 1'400 6'300
viel HolzMenge [m3/a] 4'950 600 620 330 2'800 9'300 990 210 1'200 530 11'000 49'500
Anz. Geb. 66 20 2 3 173 26 6
wenig HolzMenge [m3/a] 1'570 0 290 160 620 2'640 1'170 250 1'400 200 4'200 18'900
viel HolzMenge [m3/a] 16'520 110 1'240 660 5'600 24'130 4'960 1'070 6'000 1'510 31'600 142'200
Anz. Geb. 192 48 4 7 259 51 11
wenig HolzMenge [m3/a] 5'270 0 590 310 930 7'100 2'340 500 2'800 500 10'400 46'800
viel HolzMenge [m3/a] 55'110 2'880 2'490 1'330 8'400 70'210 9'910 2'140 12'100 4'120 86'400 388'800
Rundholz-äquivalent
(Faktor geschätzt
4.5)
Summe GesamtSzenario Varianten
Gebäude
Mehr-familien-häuser Neubau
Hallen Neubau
Weitere mehrgeschossige
Bauten >= 3 Geschosse
EFH Neubau
Szenario 1 - Wenige Gebäude mit Buchenholz
Szenario 2 - Mittlere Anzahl Gebäude mit Buchenholz
Weitere wie
Türme, Pavillons
u.a. (5%)
Szenario 3 - Viele Gebäude mit Buchenholz
Summe Neubau
MFH, ÖB und GB
Gebäude An-/
Umbau
Hallen An-/
Umbau
Summe An-/
Umbau