Psychoedukation & Coaching bei ADHS im Erwachsenenalter
Sa. 17.10.15
R. D’Amelio
Neurozentrum
Universitätsklinikum des Saarlandes
� Epidemiologie
� Kernsymptome der ADHS
� Therapeutische Optionen bei ADHS imErwachsenenalter
� Exkurs Selbstregulation
� Psychoedukation� Beispiele aus dem „Werkzeugkoffer“
� Coaching
Gliederung
ADHS Epidemiologie
Transnationale Prävalenz
Kindes- und Jugendalteralter Erwachsenenalter5,29 % 3,4%
102 Studien seit 1978 Deutschland 3,1 %
Kolumbien 1,9 %Frankreich 7,3 %Belgien 4,1 %Italien 2,8 %Libanon 1,8 %Mexiko 1,9 %Niederlande 5,0 %Spanien 1,2 %USA 5,2 %
Polanczyk et al. 2007 Fayyad et al. 2008
ADHSDiagnostische Kriterien nach DSM-IV
AufmerksamkeitsstörungenUnaufmerksam gegenüber Details, Sorgfaltsfehler bei der Arbeit, Schwierigkeiten konzentriert durchzuhalten, nicht zuhören können, Erklärungen nicht folgen können, Organisationsmängel, Vermeiden geistiger Anstrengungen, Gegenstände verlieren, leicht ablenkbar, Alltagsvergesslichkeit
HyperaktivitätHerumfuchteln, sich winden, nicht sitzen bleiben können, ständiges Unruhegefühl, immer laut,
exzessive motorische Aktivität durch soz. Kontext nicht beeinflussbar
ImpulsivitätMit Antwort herausplatzen, nicht abwarten können, andere unterbrechen und stören,
exzessives Reden ohne Reaktion auf soz. Beschränkungen
Die Symptomatik bestand bereits im Kindesalter
Die Symptomatik besteht in verschiedenen Lebenssituationen
Die Symptomatik ist deutlich ausgeprägt und führt erkennbar zu Beeinträchtigungen der sozialen und beruflichen Funktionsfähigkeit
A
B
C
DDEF
ADHS Kernsymptome und Dimensionalität
Aufmerksamkeit
Motorische Aktivität/
Hyperaktivität
Impulsivität
���� Symptomausprägung ����
Utah-Kriterien P. Wender, Oxford University Press, 1995
� 1. Aufmerksamkeitsstörung
� 2. Motorische Hyperaktivität
� 3. Affektlabilität
� 4. Desorganisiertes Verhalten
� 5. Affektkontrolle
� 6. Impulsivität
� 7. Emotionale Überreagibilität
obligatorisch
zusätzlich mind. zwei der Punkte 3 bis 7)
SelbsthilfegruppenAngehörigenarbeit
CoachingPsycho-therapie
Pharmako-therapie
Therapieoptionen bei ADHS im Erwachsenenalter
Psycho-edukation
Psychoedukation
� Kunstwort: Psychotherapy & Education
� Ziel: Adaption an & Management von chronischen Erkrankungen
� Setting: i.d.R. Gruppe
� Modus: „Dialog“; „Trialog“ (Betroffener ↔ Professionelle ↔ Angehöriger)
Psychoedukation =
Psychotherapeutische Basis-Versorgung
Inhalte von Psychoedukation
• Grundlagen zur jeweiligen Störung(Epidemiologie; Ätiologie; Verläufe;Komorbiditäten; Behandlungsoptionen)
• Selbstmanagement
• Rezidiv- bzw. Rückfall-Prophylaxe
• Krisen- bzw. Notfallplan
Psychoedukation
• Bildungsbezogener Anteil
• Psychotherapeutischer Anteil►Optimierung von Selbstmanagement-, Selbststrukturierungs- sowie Selbstregulations-
Fertigkeiten
Ziele von Psychoedukation bei ADHS
Information• Ätiologie, Symptomatik, Verlauf, Auswirkungen und Behandlungsoptionen• Komorbiditäten und Folgeerkrankungen
Coping & Adaptation• (RE-) Aktivierung von Selbstmanagement- und Selbstregulation• Erhöhung von Selbstwirksamkeit, Selbstachtung und Lebenszufriedenheit
Compliance• Therapie-Motivierung (ADHS & evtl. vorhandene Komorbiditäten)
Interaktion• emotionale Entlastung• Austausch über Möglichkeiten der Alltags- oder Krankheitsbewältigung
Selbstregulation umfasst die Fähigkeit
� Gefühle und Stimmungen zu regulieren
� Absichten durch zielgerichtetes undrealitätsgerechtes Handeln zu verwirklichen
� längerfristige Ziele mit hin zu einem gutenAbschluss verfolgen zu können
� kurzfristige Befriedigungswünsche zukontrollieren
� Aufmerksamkeit: (manchmal) ganz schönzerstreut, unaufmerksam oder leichtablenkbar
� Emotionen: (manchmal) schnellunausgeglichen, gestresst, bis hin zu explosiv
� Impulse: (manchmal) ganz schön unbedacht,bis hin zu leichtsinnig
� Planungen/ Handlungen: (manchmal) nichtzielgerichtet, desorganisiert bis hin zuchaotisch
“Problem” Selbstregulation bei ADHS?
„Chaos ist, wenn ADHS mit mir macht, was es will.
Kontrolle ist, wenn ich mit ADHS mache, was Ich will.“[Hesslinger B, Philipsen A, Richter H (2004)]
Selbstregulation bei ADHS
Pluspunkte SammelnErfolgreiche Selbstregulation
Wann haben Sie zuletzt erfolgreich
� Ihre Gefühle und Stimmungen reguliert?
� Ihre Absichten durch zielgerichtetes undrealitätsgerechtes Handeln verwirklicht?
� Ein Ziel längerfristig verfolgt und zu einemguten Abschluss gebracht?
Selbst-Regulation benötigt
� „Werkzeug-Koffer“
� Selbst-Disziplin
� Selbstwirksamkeit
�Problem-Löse-Kompetenz
� Handlungs-Kompetenz
� Strategische-Kompetenz
1. Kennenlernen und Organisatorisches
� Vorstellung der Teilnehmer� Organisatorisches und Terminabsprache�„Regeln für eine gute Zusammenarbeit“� Individuelle Therapieziele� ADHS-Wissenfragebogen
2. Was ist ADHS und wie entsteht ADHS � Symptome der ADHS� Neurobiologichen Grundlagen der ADHS� ADHS assoziierten Comorbiditäten
3. Wie kann man ADHS behandeln? � Pharmakologische und psychologische Behandlungsmöglichkeiten bei ADHS� Pharmakologische und psychologische Behandlungsmöglichkeiten bei ADHSassoziierten Comorbiditäten
4. Mein (soziales) Leben mit ADHS � Besonderes Potential von Menschen mit ADHS� Problematische und Positive Anteile meiner ADHS� ADHS in sozialen Interaktionen� Besprechung der Anteile der ADHS, die sozial als problematisch erachtet werden
5. Selbstbild und Selbstwert � Wie gehe ich mit mir um? Der innere Trainer� Diskussion: Optimist oder Pessimist?� Individuelle Stärken und Kompetenzen
6. Selbstorganisation im Alltag � Chaosstifter & Ordnungshalter� Strategien und Techniken zur Alltagsstrukturierung
7. Stressmanagement � psycho-somatische Grundlagen von Stress und Stressreaktion� Externe und Interne Stressoren� Methoden zur Stress-Prophylaxe, -Management und -Regeneration
8. Stimmungsregulation und Impulskontrolle � Der Stimmungsbarometer� (Mehr) Selbstkontrolle bei Wut und Ärger� Stimmungsregulierende Maßnahmen
9. Selbstmodifikation von problematischen Verhalten
� Grundlagen der Selbstmodifikation� Schema zur Analyse und zur Veränderung von problematischem Verhalten� Subjektive Akzeptanz der ADHS spezifischen Medikation
10. Ausklang und Verabschiedung � Rückblick und Würdigung� Vereinbarung des 1. Nachtreffens� Evtl. Überführung in eine Selbsthilfegruppe� ADHS-Wissensfragebogen� Verabschiedung der Teilnehmer
Psychoedukative Gruppe für Patienten mit ADHS D’Amelio R, Retz W, Philipsen A, Rösler M [2008]
Bildungs-bezogener Anteil
Psychotherapeutischer Anteil:
� Achtsamkeit & Aufmerksamkeitslenkung
� Reduktion von Impulsivität & Explosivität
� Alltags-Organisation & -Strukturierung
Bildungs-bezogener Anteil
Was ist ADHS? Wie entsteht ADHS? Wie kann man ADHS behandeln? Was können Sie selbst tun?
Colour up your life with AD(H)D!
„Meine Aufmerksamkeits-Halter“• Ich kann meine Aufmerksamkeit am besten halten/ Ich kann mit meiner
Aufmerksamkeit am besten bei der Aufgabe bleiben:
• wenn ich Störungen ausschließe (Telefon ausstöpseln, Schild „Bitte nicht
stören“ an die Tür hängen)
• wenn ich von meinem Arbeitsplatz nicht direkt nach draußen schauen
kann, d.h. der Schreibtisch steht jetzt nicht mehr am Fenster, sondern an
der Wand
• wenn ich zum Essen oder trinken nicht aufstehen muss, d.h. gefüllte
Teekanne und Obstkorb „griffbereit“ auf den Tisch stellen
• wenn Musik im Hintergrund läuft
• wenn ich ausgeschlafen bin
• wenn ich zuvor etwas Sport gemacht habe (20 Minuten Fahrrad fahren)
Affektkontrolle� Andauernde Reizbarkeit, auch aus geringem Anlass
� verminderte Frustrationstoleranz
� kurzfristige Wutausbrüche häufig mit nachteiliger Wirkung auf die Beziehung zu Mitmenschen
Impulsivität� Dazwischenreden, Unterbrechen anderer in Gespräch, Ungeduld, impulsive Geldausgaben
� Unvermögen, Handlungen im Verlauf zu protrahieren, ohne dabei Unbehagen zu empfinden
Emotionale Überreagibilität� Überschießende emotionale Reaktionen auf alltägliche Stressoren
� Die Patienten beschreiben sich selbst häufig als schnell "belästigt" oder gestresst
Probleme
Psychoedukation bei ADHS im Erwachsenenalter: 8. Sitzung/ Folie 8.3
Kontrollverlust
Mein Stimmungs-Thermometer
► Meine OrdnungHalter:
� Tages-, Wochen und Monatspläne aufstellen
� „to do“ Listen schreiben (Was? Bis wann? Wie? Mit wem?) und diese abarbeiten
� Nur 1 Terminkalender führen
� Sich an wichtige Termine erinnern lassen (z.B. Erinnerungsfunktion im Handy)
� Für wiederkehrende Tätigkeiten (z.B. Wohnzimmer aufräumen) feste Zeiten undAbläufe einführen
� Gedächtnisstützen sichtbar anbringen
� Sachen immer gleich wegräumen und immer am gleichen Platz ablegen
� Zu erledigende Arbeiten in überschaubare und zu bewältigende Teil-Schrittezerlegen und diese nacheinander abarbeiten
� Immer Wichtiges oder Dringliches zuerst erledigen
Psychoedukation bei ADHS im Erwachsenenalter: 6. Sitzung/ Folie 6.2
Psychoedukation bei ADHS
ChaosStifter & OrdungHalter
„Bring Abwechslung in deine Routine“ - Strategie
– Notieren Sie alle Aufgaben, die 1x pro Woche gemacht werden sollten/müssen (z.B.: Wohnzimmer staubsaugen; Wäsche Bügeln) auf einzelne Zettel
– Legen Sie all diese verschiedenen Zettel in einen passenden Behälter, so dassman nicht sofort erkennen kann, was darauf steht und mischen Sie diesen gutdurch
– Lassen Sie sich dann jeden Tag aufs Neue überraschen, indem Sie zu einerfestgelegten Uhrzeit einen Zettel aus der Dose ziehen, um dann die daraufaufgeführte Tätigkeit durchzuführen
– Sie können auch einen Behälter mit Belohnungs-Zettel (z.B. Entspannungs-Bad; eine Folge der TV-Lieblings-Serie anschauen) vorbereiten, um sich nachErledigung der Aufgabe mit einer angenehmen Aktivität zu verwöhnen
Definition Coaching bei ADHS im Erwachsenenalter
• „Coaching assists clients with AD/ HD tostay focused on their goals, faceobstacles, address core ADD-relatedissues like time management,organization, and self-esteem, gainclarity and function more effectively”
(Ratey et al. 2002, http://www.add.org/articles/coachingguide.html)
Ein (Problem) – Löse-Prozess in 8 Stufen
Strukturierung & Planung: Erarbeitung von Maßnahmen zur
Zielerreichung
Orientierungsphase: Klärung des Anliegens, Identifikation von Problembereichen und Auswahl des zu
bearbeitenden Problems
Klärung des IST-Zustandes: Problem-Beschreibung und -Analyse
Klärung des SOLL-Zustandes: Ziel-Bestimmung
Umsetzung
Ziel-Erreichung
Stabilisierung des Erfolges
Identifikation von Ressourcen
Stufe 1: Orientierungsphase
Strukturierung & Planung: Erarbeitung von Maßnahmen zur
Zielerreichung
Orientierungsphase: Klärung des Anliegens, Identifikation von
Problembereichen und Auswahl des zu bearbeitenden Problems
Klärung des IST-Zustandes: Problem-Beschreibung und -Analyse
Klärung des SOLL-Zustandes: Ziel-Bestimmung
Umsetzung
Ziel-Erreichung
Stabilisierung des Erfolges
Identifikation von Ressourcen
�Problem = IST-Zustand, der sich prinzipiell in einenSOLL-Zustand transformieren lässt
◙ Tatsache = IST-Zustand der sich nicht in einen SOLL-Zustand überführen lässt
◙ Utopie = SOLL-Zustand, der sich nicht in einen IST-Zustand transformieren lässt
(nach Kanfer et al. 2000, S.56 - 57)
Problem –Tatsache - Utopie
Stufe 2: Identifikation von Ressourcen
Strukturierung & Planung: Erarbeitung von Maßnahmen zur
Zielerreichung
Orientierungsphase: Klärung des Anliegens, Identifikation von Problembereichen und Auswahl des zu
bearbeitenden Problems
Klärung des IST-Zustandes: Problem-Beschreibung und -Analyse
Klärung des SOLL-Zustandes: Ziel-Bestimmung
Umsetzung
Ziel-Erreichung
Stabilisierung des Erfolges
Identifikation von Ressourcen
Fragen zur Identifikation von Ressourcen
☺ Was können Sie gut? Wo liegen Ihre Stärken? Was zeichnet Sie aus? Was sindihre (verborgene) Talente? Was mögen Sie an sich?
☺ Wo lagen früher Ihre Stärken? …
☺ Was schätzen andere an Ihnen?
☺ Auf welche gute Erfahrungen können Sie zurück greifen?
☺ Welche Probleme bzw. Anforderungen in ihrem Leben haben Sie bereits(WIE) gelöst?
☺ Haben Sie in der Vergangenheit bereits ähnliche Probleme gelöst? Mitwelchen Mitteln? Auf welche Art und Weise? Wer hat Sie dabei unterstützt?
☺ Was sind Ihre Kraftquellen?
Stegemann C, D‘Amelio R, Retz W, Rösler M:
Das Mental-Haus.
Ein Lösungs- und Ressourcenorientiertes Psychotherapiemanual bei ADHS im
Erwachsenenalter. Göttingen: Hogrefe, in Press
Stufe 3:Klärung des IST-Zustandes
Strukturierung & Planung: Erarbeitung von Maßnahmen zur
Zielerreichung
Orientierungsphase:
Klärung des Anliegens, Identifikation von Problembereichen und Auswahl des zu
bearbeitenden Problems
Klärung des IST-Zustandes=
Problem-Beschreibung und -Analyse
Klärung des SOLL-Zustandes: Ziel-Bestimmung
Umsetzung
Ziel-Erreichung
Stabilisierung des
Erfolges
Identifikation von Ressourcen
Erweiterte“ Problem-Klärung
� [Frage:] Wozu ist es gut, dass Sie eine Arbeit erst auf dem letztenDrücker machen? Was bringt Ihnen das, für wen mag das gut sein?“
� [Antwort:] „Dann schaffe ich es mich voll auf die Arbeit zukonzentrieren, was mir sonst sehr schwer fällt, und verspüre dabeikeine Müdigkeit. Hat bislang auch immer irgendwie funktioniert. Dasgibt mir ein gutes Gefühl. Und es gibt auch Freunde, die gerade das anmir toll finden. Außerdem liebe ich die Sachen unkonventionell zumachen, anders langweilt mich das immer so schnell.“
� [Frage:] „Wer außer Ihnen hat noch Vorteile davon?“
� [Antwort:] „Eigentlich mein Chef, denn er kann auch auf den letztenDrücker zu mir kommen und ich mach ihm diese Terminarbeit ohne zumurren.“
D‘Amelio R (2008) Coaching bei ADHS im Erwachsenenalter. München: Elsevier, S. 139
Stufe 4: Klärung des SOLL-Zustandes
Strukturierung & Planung:
Erarbeitung von Maßnahmen zur Zielerreichung
Orientierungsphase: Klärung des Anliegens, Identifikation von Problembereichen und Auswahl des zu
bearbeitenden Problems
Klärung des IST-Zustandes=
Problem-Beschreibung und -Analyse
Klärung des SOLL-Zustandes:
Ziel-Bestimmung
Umsetzung
Ziel-Erreichung
Stabilisierung des
Erfolges
Identifikation von Ressourcen
Fragen zur Ziel-Identifikation und -Klärung
Ziel-Bestimmung:� Was ist ihr Ziel? Was möchten Sie verändern bzw. erreichen?
Effekte:� Wofür ist das wichtig? Was würden Sie damit für sich gewinnen? Was erreichen Sie
damit?� Welche Auswirkungen hätte die Ziel-Erreichung auf bedeutende Menschen in
Ihrem Umfeld?
Ressourcen:� Welche ihrer Fähigkeiten und Stärken könnten Sie einsetzen, um ihr Ziel zu
erreichen?� Wer kann Sie dabei unterstützen, ihr Ziel zu erreichen?
Kosten:� Was alles müssten Sie aufgeben/ verändern, um ihr Ziel zu erreichen?� Was müssten Sie geben bzw. einsetzen, um ihr Ziel zu erreichen?
D‘Amelio R (2008) Coaching bei ADHS im Erwachsenenalter. München: Elsevier, S. 140
„Glaube- & Hoffnungs-Check“ von ausformulierten Zielen
► Mein Ziel ist realistisch JA NEIN
► Es ist mir wichtig, dass ich mein Ziel erreiche JA NEIN
► Ich habe die notwendigen Fähigkeiten, um mein Ziel zuerreichen
JA NEIN
► Ich glaube daran, dass ich mein Ziel erreichen werde JA NEIN
► Ich habe es verdient, mein Ziel zu erreichen JA NEIN
D‘Amelio R (2008) Coaching bei ADHS im Erwachsenenalter. München: Elsevier, S. 141
Eine Entscheidung ist getroffen
► Ich WILL eine Veränderung (Change)
►Ich BIN zuversichtlich, diese Veränderungenvollziehen zu können (Confidence )
Stufe 5 – Maßnahmen zur Zielerreichung
Strukturierung & Planung: Erarbeitung von Maßnahmen zur
Zielerreichung
Orientierungsphase:
Klärung des Anliegens, Identifikation von Problembereichen und Auswahl des zu
bearbeitenden Problems
Klärung des IST-Zustandes=
Problem-Beschreibung und -Analyse
Klärung des SOLL-Zustandes:
Ziel-Bestimmung
Umsetzung
Ziel-Erreichung
Stabilisierung des
Erfolges
Identifikation von Ressourcen
Stufe 6 – Umsetzung
Strukturierung & Planung: Erarbeitung von Maßnahmen zur
Zielerreichung
Orientierungsphase: Klärung des Anliegens, Identifikation von Problembereichen und Auswahl des zu
bearbeitenden Problems
Klärung des IST-Zustandes=
Problem-Beschreibung und -Analyse
Klärung des SOLL-Zustandes:
Ziel-Bestimmung
Umsetzung
Ziel-Erreichung
Stabilisierung des Erfolges
Identifikation von Ressourcen
Stufe 7: Ziel-Erreichung
Strukturierung & Planung: Erarbeitung von Maßnahmen zur
Zielerreichung
Orientierungsphase: Klärung des Anliegens, Identifikation von Problembereichen und Auswahl des zu
bearbeitenden Problems
Klärung des IST-Zustandes=
Problem-Beschreibung und -Analyse
Klärung des SOLL-Zustandes:
Ziel-Bestimmung
Umsetzung
Ziel-Erreichung
Stabilisierung des Erfolges
Identifikation von Ressourcen
Nach der Ziel-ErreichungWürdigung & Reflektion
☺ Was habe ich erreicht? Was habe ich verändert?
☺ Wie habe ich es erreicht? Wie habe ich es verändert?
☺ Worauf bin ich (besonders) stolz?
☺ Welche Vorteile ergeben sich durch diese Veränderungen?
☺ Welche Auswirkungen hat diese positive Veränderung fürmein Leben – für mein Umfeld – für meine Zukunft?
D‘Amelio R (2008) Coaching bei ADHS im Erwachsenenalter. München: Elsevier, S. 147
Stufe 8: Stabilisierung des Erfolges
Strukturierung & Planung: Erarbeitung von Maßnahmen zur
Zielerreichung
Orientierungsphase: Klärung des Anliegens, Identifikation von Problembereichen und Auswahl des zu
bearbeitenden Problems
Klärung des IST-Zustandes=
Problem-Beschreibung und -Analyse
Klärung des SOLL-Zustandes:
Ziel-Bestimmung
Umsetzung
Ziel-Erreichung
Stabilisierung des Erfolges
Identifikation von Ressourcen
Stabilisierung des Erfolges
Nach welchen Prinzipien möchten Sie zukünftig ihr Handeln ausrichten?
� Prioritäten setzen
� Auf das Wesentliche konzentrieren
� Weniger Aktivitäten pro Tag planen
� Puffer-Zeiten für Unvorhergesehenes einplanen
� Erst „unangenehme“ Aktivitäten abhaken, mich danach dafür belohnen
� Tagesablauf soweit es geht im Vorfeld festlegen (abends einen Plan schreiben!)
� Mein Anspruchsniveau (d.h. dass, was ich von mir erwarte und auch leisten kann)
realistisch gestalten
� Mich nicht allzu lange mit dem Problem aufhalten, sondern nach Lösungen schauen
� [Mich unterstützen und es mir zutrauen!]
HandlungPlanung
ReflektionRegel-Extraktion
GeneralisierungÜbertragung auf andere Bereiche
Ziel-Erreichung
„P-H-R-G“
(Problem) - LÖSUNG - Kreislauf
D‘Amelio R (2008) Coaching bei ADHS im Erwachsenenalter. München: Elsevier, S. 147
� Durchgeführte Aktivitäten:
– Küche aufgeräumt
� Was hat mir geholfen, mich auf die Aufgabe zu konzentrieren? Was hatmir geholfen bei der Aufgabe/ Tätigkeit zu bleiben?
– Habe mir im Vorfeld eine Erinnerungsfunktion ins Handy eingerichtet
mit Motivationstext [„Los Jetzt: Räum die Küche auf – Du schaffst es!
Danach fühlst du dich besser!“]
– Habe im Vorfeld eine Check-Liste geschrieben, mit einer Auflistung der
notwendigen Arbeitsschritte (von Spülmaschine ausräumen bis hin zu
Müllentsorgen)
– Habe mir vorgestellt wie schön es ist, am Sonntag in einer sauberen
Küche zu Frühstücken ☺
� War die Durchführung dieser Aufgabe/ Tätigkeit von mir geplant?
− Ja! Hatte mir anfangs der Woche eine „to do Liste“ mit den
anfallenden (Haus-) Arbeiten für diese Woche geschrieben.
Stichwort: Selbstdisziplin
Stetiges & eigenkontrolliertes Verhalten, das einenerwünschten Zustand aufrechterhält oder herbeiführt,
indem es Anstrengungen aufwendet, die denAblenkungen von einer Zielvorgabe entgegenwirken.
• Übung: „Kniebeugen“
- Überlegen Sie sich, wie sich Ihr „Innerer Coach“ verhält -
◙ Macht er Ihnen keinerlei Hoffnung?
◙ Schimpft er in schwierigen Momenten mit Ihnen?
◙ Traut er Ihnen nichts zu?
◙ Befürchtet er immer das Schlimmste?
◙ Erwartet er Misserfolg?
◙ Bewertet er Erfolge als „Zufall“ oder „Glück“?
◙ Duldet er keine Ausnahmen?
◙ Gönnt er Ihnen keine „Auszeit”?
Glaubt er an Sie?
Ermutigt er Sie? Gerade und besonders auch in schwierigen Momenten?
Macht Ihnen Hoffnung?
Gönnt Ihnen Ruhepausen und Entspannung?
Bewertet Erfolg als persönliche Leistung und „verdient“?
Lässt auch mal Fünfe gerade sein?
Legt Wert auf Ablenkung und Geselligkeit?
Psychoedukation bei ADHS im Erwachsenenalter: 5. Sitzung/ Folie 5.2