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Page 1: Ortsportraet Klitten

S A / S O, 3 1 . O KT O B E R / 1 . N OV E M B E R 2 0 0 9 15Lausitzer Rundschau Ortsporträt Klitten Elbe-Elster-Rundschau

Klitten. Ursula Grohmann hat einProblem. Es hängt mit der Einge-meindung von Klitten nach Box-berg zusammen. „Vorher hattenwir die Postleitzahl 02906 undjetzt 02943. Das ist die gleichePostleitzahl wie Weißwasser. Ichwohne in der Halbendorfer Stra-ße. In Weißwasser gibt es einenHalbendorfer Weg. Der Versand-handel kennt aber unter der Box-berger Postleitzahl nur den Hal-bendorfer Weg in Weißwasser.Dort landen dann auch meistensmeine Katalogbestellungen“, er-klärte die Klittenerin. Wie dieRUNDSCHAU in der Einwohner-meldestelle Boxberg erfuhr, lässtsich das Problem ganz einfach lö-sen. Es sollte unbedingt der zu-sätzliche Hinweis „OrtsteilKlein-Oelsa“ auf dem Absenderangegeben werden, hieß es. Dannwürde nichts schief gehen. Auchdie Bewohner anderer KlittenerOrtsteile sollten das beherzigen,auch des Hauptortes selbst. it

Bei Postanschrift immerden Ortsteil angeben

Emily und Helene genießen die Herbsttage auf der Außenanlage der Klittener Kita. Foto: Martina Albert

Klitten. Max, Emma und Jessicasind hochkonzentriert. Abwech-selnd rühren sie in dem großenKochtopf auf dem Herd der KitaKlitten. Sie kochen Apfelsaft.„Der wird lecker“, sagt der sechs-jährige Max. Im Nebenraumschält Kita-Chefin Dörte Hart-mann Äpfel, in einer Porzellan-kanne dampft Apfeltee. „DieseWoche dreht sich bei uns allesrund um den Apfel“, erklärt sie.Eines der Kinder hatte einen gan-zen Korb mit den Früchten vonZuhause mitgebracht. „Und da-raus entstand dann spontan einProjekt der Kinder“, sagt die 31-

Jährige. Sie leitet die evangeli-sche Kita, deren Träger der Mar-tinshof Rothenburg Diakonie-werk ist, seit 2005.

Besonderen Wert legen die sie-ben Erzieherinnen der Kita da-rauf, dass die Kinder so viel wiemöglich selbst machen. „Wennwir Kuchen backen, können un-sere Anderthalbjährigen den Teigkneten“, nennt Dörte Hartmannein Beispiel.

Sie ist froh und glücklich, dassin der letzten Zeit so viel an derKita gemacht wurde. Die Außen-fassade hat einen bunten Farban-strich erhalten, eine Rettungs-

treppe ist angebracht wordenund auch innen ist einiges ver-schönert worden. Im nächstenJahr steht der Innenausbau an.„Das Miteinander zwischen demTräger, der Gemeinde und unsfunktioniert prima“, lobt DörteHartmann. Auch mit der Kir-chengemeinde gibt es vieleSchnittpunkte.

67 Kinder besuchen zurzeit dieEinrichtung, die meisten ausKlitten. „Damit sind wir so gutwie ausgelastet“, erklärt die Kita-Leiterin. „Wir sind ein Haus, indem sehr viel Fröhlichkeitherrscht.“ mha

Ein Haus voll Fröhlichkeit67 Kinder besuchen die Evangelische Kindertagesstätte in Klitten

Klitten. Die Klittener leben gernin ihrem Ort. Vor allem die gutenEinkaufsmöglichkeiten sind eingroßes Plus für viele Einwohner.Das ergab eine Umfrage derRUNDSCHAU.„Richtig toll“ fin-det Christine Röh-le ihren Wohnort.Die 16-Jährige fin-det es gut, dass esgünstige Zug- undBusverbindungenin alle Richtungengibt. Auch die Um-gebung mit denTeichen findet siesehr schön.

Wilfried Grubert ist 1960 nachKlitten gezogen. „Das habe ichnie bereut. Ich wohne gern hierund schätze die dörfliche Ruhe.

Auch das Umfeldist schön“, so der58-Jährige. Er istfroh, dass 1990der Kohlebaggerkurz vor dem Ortzum Stehen ge-kommen ist.„Wenn die Wendenicht gekommenwäre, würde esKlitten nichtmehr geben.“ Er

bedauert, dass die Landwirt-schaft den Bach hinunter gegan-gen ist und dass es in der Regionzu wenig Arbeit gibt.

Julia Zech (13 Jahre) findet esgut, dass es viele Einkaufsmög-lichkeiten gibt.„Es ist toll, dassder Bärwalder Seeso nah ist. Mankann hier badengehen oder auchmit dem Fahrradrings um den Seefahren“, sagt die13-Jährige.

Beatrice Borkenhagen lebtschon immer in Klitten „Mir ge-fällt es hier sehr gut und ich wür-de nie weg wollen.Klitten ist zwarein relativ großesDorf, aber es lebtsich hier viel ruhi-ger und angeneh-mer als in derStadt. Wir habenhier einen Arzt,Bäcker, Fleischer,den Kindergartenund den Bahnhof.Es gibt also alles,was man zum Leben braucht“,sagt sie. Die 29-Jährige findet esschade, dass die Schule geschlos-sen wurde. „Ich bin selbst hiernoch zur Schule gegangen. Jetztmüssen die Kinder einen weitenWeg in Kauf nehmen.“

Thomas Cebulla (23 Jahre) istin Klitten geboren und sieht sichselbst als bodenständigen Typ.„Wir haben ein eigenes Haus undGrundstück, woich mich sehrwohl fühle. Mirgefällt, dass eshier so viele Ge-schäfte gibt. Wirhaben hier sogarnoch einen richti-gen Bäcker undFleischer im Ort“,lobt er. ThomasCebulla findet dieUmgebung sehr schön. „Der Bär-walder See hat sich in den letztenJahren zu einem schönen Frei-zeit- und Erholungsgebiet entwi-ckelt. Ich verfolge , wie der See zueinem echten Anziehungspunktwird. Durch das Kraftwerk sindwir ja auch eine relativ reiche Ge-meinde“, sagt er. Der Student fürLandnutzung und Wasserbewirt-schaftung hofft, in der Region ei-ne Arbeit zu finden. abr

Was macht das Leben in Klitten lebenswert?

UMFRAGE

ChristineRöhle.

BeatriceBorkenha-gen

Thomas Ce-bulla

Julia Zech

WilfriedGrubert

DER KUMMERKASTEN

Sorbische SchilderDieter Grubert fragt sich unteranderem, weshalb die Straßen-schilder und die öffentlichenGebäude nicht sorbisch be-schriftet sind. Tatsächlich seidas so, räumt Eduard Luh-mann ein. Allerdings betont erauch, dass eine solche zwei-sprachige Beschriftung vonder Bevölkerung getragen wer-den müsste. „Ich erinneremich noch an den letzten sor-bischen Gottesdienst vor Jah-ren, dort waren leider nur sehrwenige gekommen.“ Dennochwürden in Klitten die sorbi-schen Traditionen gepflegt. Sowerde jedes Jahr in der Kitadie Vogelhochzeit gefeiert.

Unordnung am BHG-PlatzLeider sehe der BHG Platz „lie-derlich“ aus, schreibt KarinGraf. Außerdem weist sie aufdie fehlende Wetterfahne ander alten Schloßeinfahrt hin.Diese sei wohl „Sammlerlei-denschaft“ zum Opfer gefallen,so Eduard Luhmann. EineMöglichkeit sie zu ersetzen,sieht er nicht. Auch in punctoUnordnung kann er nicht hel-fen. „Uns sind die Hände ge-bunden, das ist Privatgrund.“

Mittagsruhe in KlittenEine andere Zuschrift befasstsich damit, dass im Sommerbesonders in der Jahnstraßebevorzugt zur Mittagszeit Ra-sen gemäht werde. Dagegen istjedoch nichts zu sagen, heißtes aus der Boxberger Gemein-deverwaltung. Seit einiger Zeitsehe die Polizeiverordnungvon Montag bis Samstag keineMittagsruhe mehr vor. Andersjedoch an Sonn- und Feierta-gen. Da darf ganztägig nichtsgearbeitet werden, was dieNachbarn stören könnte.

Hinweise zu BankenEin Problem, das schnell in derSprechstunde gelöst werdenkonnte, ist der Hinweis darauf,dass in der Sparkasse keinGeldautomat sei. Das stimmezwar, sagt der Ortsvorsteher,Sparkassenkunden könne je-doch gratis bei der Volks- undRaiffeisenbank Geld abheben.Ein anderer Klittener ärgertsich, dass die Volksbank eineWoche wegen Umbaus zu hat-te. Ein Hinweis, der EduardLuhmann ärgert. „Es wurdezeitig genug auf den Kontoaus-zügen drauf hingewiesen – wirsollten froh sein, dass wir dieBank haben.“ Ab Montag seisie wieder regulär geöffnet.

Lob für die RUNDSCHAUEin Lob sprich Birgit Mithoder RUNDSCHAU aus. „Mitder LR bin ich zufrieden, siebringt auf ihren Lokalseitenimmer Berichte über die Orteam Bärwalder See.“ mha

Damit wird ein lang gehegterWunsch der Klittener erfüllt.In einem ersten Schritt wirdder vordere Teil des Parksschöngemacht und die altenGebäude wie etwa die Bühneabgerissen. Der Park wirddann neu gestaltet. „Welche

Bäume angepflanzt werden,weiß ich aber noch nicht“, sagtEduard Luhmann. Ein Land-schaftsplaner werde sich derSache anneh-men. Erst mussjedoch demHaushaltsplanim Gemeinde-rat Boxberg zu-gestimmt wer-den.

Ziel ist in je-dem Fall, dassder Park zum Treffpunkt fürdie Klittener wird. „Es soll einOrt der Begegnung und zumSpazierengehen entstehen“,sagt der Ortsvorsteher. ZurTradition soll im Park ein Tref-fen der Klittener aus allen

Ortsteilen werden, um den Zu-sammenhalt zu fördern. Klit-ten und Boxberg hatten in die-sem Jahr gemeinsam zum

Sommerfestin den Parkeingeladen.„Ich hoffe,dass bis zurNeuauflagedes Festes imAugust 2010schon ersteSchritte im

Park gemacht worden sind“, soEduard Luhmann.

In einem zweiten Schrittwird dann in den Jahren 2011und 2012 der Bereich um den-Maximilianteich und den Ro-delberg hergerichtet.

80 000 Euro für den ParkGeld wird in Haushaltsplan der Gemeinde Boxberg eingestellt

Gute Nachrichten konnte Klit-tens Ortsvorsteher EduardLuhmann bei der RUND-SCHAU-Sprechstunde amDonnerstag verkünden: DerKlittener Park wird nächstesJahr auf Vordermann gebracht– 80 000 Euro werden dafür inden Haushaltsplan der Ge-meinde Boxberg eingestellt.

Von Martina Albert

Wir ausKlitten

Kreis Görlitz

Klitten. Petra Cebulla ist traurig,dass das TraditionsunternehmenQuelle in Insolvenz gegangen ist.„Ich habe viele Jahre gut mitQuelle zusammengarbeitet. DasVersandhaus hatte einen gutenRuf, das Bestellsystem war ein-fach und die Abrechnung prob-lemlos“, sagt die Geschäftsfrau.Seit 1991 führt sie den Bestell-Shop, der sich direkt an ihremWohnhaus befindet. „Der Opameines Mannes, Willi Stoppel,hatte früher hier einen beliebtenGemischtwarenhandel. Nochheute profitiere ich von seinemguten Namen“, erzählt Petra Ce-bulla.

Das Aus von Quelle habe sichlange angekündigt. „Es gab zu-nehmend längere Wartezeiten,und wir haben gespürt, dass eskriselt“, sagt die 52-Jährige. Siehat bereits Kontakt mit anderenVersandhäusern aufgenommen,um den Bestellshop weiter be-treiben zu können. „Ich habeschon mit Neckermann, Otto und

Schwab gesprochen und werdeauch weiter Produkte aus demWeltbildverlag anbieten“, sagtPetra Cebulla. Vor allem ältereKlittener hätten bisher die Kata-logbestellung über ihren Shopgern wahrgenommen und wür-den eine Schließung bedauern.

Petra Cebulla weiß, dass es

durch den Wegbruch ihresHauptpartners in Zukunftschwieriger für das Geschäft wer-den wird. Quelle hatte bisherauch die Produkte für die Regaleim Geschäft zur Verfügung ge-stellt. Ob die anderen Anbieterebenfalls die Regale füllen wer-den ist ungewiss. A. Brinkop

Quelle-Shop sucht neue PartnerPetra Cebulla will Geschäft in Klitten weiterführen

Petra Cebulla will den Bestell-Shop weiter offen halten. Foto: Brinkop

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