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Linked Open Library Data
Präsentation im Seminar
„Nutzererwartungen an die (wissenschaftliche) Bibliothek“
Felicitas Isler, IW09tz
16. Januar 2014
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Agenda
Ausgangslage und Forschungsfragen
Die beiden Wurzeln von Linked Open Data
Vom Semantic Web…
…zu Linked Data
Open Culture
Linked Open Data
Das Datenmodell RDF
Ontologien
Akteure und Projekte im Bibliotheksbereich
Vorteile von Linked Open Library Data
Fazit
Ausgangslage und Forschungsfragen
Zurzeit sind Linked Open Data im Bibliothekswesen hochaktuell. Z.B.:
Oktober 2013 «(Open) Linked Data in Bibliotheken» hrsg. von PatrickDanowski und Andrian Pohl
Dezember 2013 «Linked Open Data - Big Data» Arbido Print
Forschungsfragen
Was versteht man unter Linked Open Library Data und wie haben sie sich entwickelt?
Wer sind die Akteure in diesem Feld und welche Projekte haben sie bereitsumgesetzt?
Welchen Nutzen haben diese Projekte bis jetzt und welchen kann man in Zukunft davon erwarten?
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Die beiden Wurzeln von Linked Open Data
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Vom Semantic Web…
2001 Artikel von Tim Berners-Lee, James Hendler und Ora Lassilain der Zeitschrift «Scientific American»:
«The Semantic Web: a new form of web content that is meaningful to computers will unleash a revolution of new possiblities»
orientiert sich stark an KI-Forschung
Softwareagenten sind zentral
bereits RDF als Datenmodell
setzte sich bis heute nicht durch
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(Berners-Lee et al. 2001, S. 47)
…zu Linked Data
2006 Design Issue von Tim Berners-Lee «Linked Data»
4 Linked Data Prinzipien:
1.Verwende URIs, zur Bezeichnung von Dingen.
2.Verwende HTTP URIs, damit jeder nach demGegenstand suchen kann.
3.Wenn sich jemand den Gegenstand ansieht, stelle nützliche Informationenzu diesem Gegenstand bereit, indem du sie per RDF beschreibst.
4.Baue Links zu weiteren URIs ein, so dass der Informationssuchende mehr über den Gegenstand seines Interesses erfahren kann.
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(Berners-Lee, 2013)
(Wallis und O’Donovan, 2012)
Open Culture
Ab 2000 entstehen verschiedene Open-Bewegungen: Open Access, Open Educational Resources; Open Government Data…
Die Vorreiter: 2001 Wikipedia und Creative Commons
Definition von Openess:
“A piece of data or content is openif anyone is free to use, reuse, and redistribute it — subject only, at most, to the requirement to attribute and/or share-alike.” (Open Knowledge Foundation [o.J.])
Eine Lizenz ist offen, wenn sie dieserDefinition entspricht.
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(Bundeszentrale für politische Bildung ([o.J.])
Linked Open Data
Der einzige Unterschied zwischen Linked Data und Linked Open Data ist die Lizenz der Daten.
Seit 2009 wirbt Tim Berners-Lee für Linked Open Data.
Definition von Linked Open Data:
»’Linked Open Data (LOD)’ bezeichnet frei verfügbare Daten, die im Internet über einenUniform Resource Identifier (URI) eindeutig identifiziert und adressiert sind und ebenfalls per URI auf andere Daten verweisen. Die miteinander verknüpften Daten ergeben ein weltweites Netz, das ‘Web of Data’.»(Dietrich 2011)
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(Berners-Lee, 2010)
Linked Open Data
Linked Open Data Cloud 2011: 25 Milliarden Datensätze; 400 Millionen Links
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(Cyganiak und Jentzsch, 2011)
Das Datenmodell RDF
RDF = Recource Description Framework (dt. System zur Beschreibung von Ressourcen)
1997 erster RDF-Standardwird als Entwurf vorgelegt.
1999 RFD-Standard wird vom W3C als Empfehlung veröffentlicht.
Mittels RDF lassen sichGraphen (Netze) aus Knoten und Kanten maschinenlesbar abbilden.
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(Wenk, 2013)
Das Datenmodell RDF
RDF besteht aus Subjekt-Prädikat-Objekt-Tripeln
Jede Verlinkung wird typisiert so werden Links maschinenlesbar
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(Wenk, 2013)
Ontologien
Definition von Ontologie:
«Ontologien sind formalisierte Vokabulare von Termen. Häufig decken sie eine bestimmte Domäne ab und werden von einer Nutzergemeinschaft geteilt. Ontologien definieren Terme, indem sie ihre Beziehungen mit anderen Termen der Ontologiebeschreiben.»(Pohl und Danowski 2013, S. 26)
Häufig sind mehrere VokabularenötigWenn möglich sollen bekannte Vokabulare verwendet werden
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(Bizer et al. 2011)
Die häufigsten Vokabulare sind Dublin Core und Friend-of-a-Friend.
Akteure und Projekte im BibliotheksbereichCERN und Schweizerische Nationalbibliothek
Im Januar 2010 veröffentlichte das Kernforschungszentrum CERN in Genfals erste Bibliothek einen kompletten Abzugder bibliographischen Daten im Format MARCXML unter der Lizenz CC0.
Es sind Open Data, aber keine Linked Data.
Die Schweizerische Nationalbibliothekstellt die Metadaten des Helveticat im Format MARC21 unter der Lizenz CC0zur Verfügung.
Es sind Open Data, aber keine Linked Data.
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Akteure und Projekte im BibliotheksbereichDeutsche Nationalbibliothek und weitere deutsche Akteure
2009 erstes deutschsprachiges Linked Data Projekt:Publikation des Standardthesaurus Wirtschaft (STW)durch die Zentralbibliothek für Wirtschafts-wissenschaften (ZBW) in Hamburg und Kiel.
2010 veröffentlicht die DNB ihre Normdaten(PND; SWD; GKD heute alle GND) als Linked Dataim RDF-Format. Seit 2012 stehen sie unter einer CC0-Lizenz und es existiert eine eigene GND-Ontologie.Ebenfalls seit 2012 werden die Titeldaten der Deutschen Nationalbibliographie als LOD angeboten.
Inzwischen bieten sowohl einzelne Bibliotheken (UB Mannheim; DNB) als auch Bibliotheksverbünde Linked Data Services an.
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Akteure und Projekte im BibliotheksbereichEuropeana
Die Europeana ist eine virtuelle Bibliothek, die das wissenschaftliche und kulturelle Erbe Europas in Formdigitalisierter Bild-, Text-, Ton- und Video-Dateien zugänglich machen soll.
September 2011: Verabschiedung des Europeana Data Exchange Agreement sämtliche Metadaten sind gemeinfrei unter der Lizenz CC0.
Die Europeana verwandelt die erhaltenen Metadaten ins LOD-Format RDF und stellt sie öffentlich bereit.
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Akteure und Projekte im BibliotheksbereichOCLC WorldCat und VIAF
Seit 2012 zieht OCLC Linked Data aus den MARC-Recordsdes WorldCat heraus.
Die RDF-Repräsentationen der Daten stehen unterder offenen ODC-BY-Lizenz.
ODC-BY = Open Data Commons Attribution License(entspricht CC-BY).
ODC-Lizenzen werden von der Open Knowledge Foundation gepflegt wurden speziell für Datenbankenentwickelt.
OCLC setzt das Gemeinschaftsprojekt mehrerer Nationalbibliotheken VIAF (Virtual International Authorithy File) technisch um, ein Linked-Open-Data-Dienst für Personendaten.
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Akteure und Projekte im BibliotheksbereichLibrary of Congress
2008 Report «On the record» empfiehlt Ersatz von MARC als Datenformat.
2011 «A Bibliographic Framework for the Digital Age» empfiehlt RDF anstelle von MARC.
Mai 2011 Start der Bibliographic Framework InitiativeBIBFRAME zur Ablösung von MARC alsAustauschformat.
BIBFRAME lehnt sich an FRBR an, hat aber nur 2 Ebenen (Werk, Erscheinungsform) anstelle von 4 (Werk, Expression, Manifestation, Exemplar).
BIBFRAME setzt keine bestimmten Katalogisierungsregeln voraus, orientiert sich aber an RDA.
BIBFRAME wird als Datenmodell RDF einsetzen.
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Vorteile von Linked Open Library Data
In der Literatur werden ausschliesslich Vorteile von Linked Open Library Data beschrieben!
Bessere Auffindbarkeit der Daten durch Suchmaschinen.
Bibliografische Normdaten sind ein Gewinn auch für nicht-bibliothekarische Projekte.
Verknüpfte Datenbestände sind mehr als die Summe der Teilbestände.
Bibliotheken können von Ergänzungen und Aufwertungen Dritter an den eigenen Daten profitieren.
RDF ist ein flexibles Datenmodell, das beliebig erweiterbar und lokal ergänzbar ist.
Längerfristig sind Kosteneinsparungen durch Syergieeffekte möglich.
3fo
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Fazit
Die Entscheidung die Katalogdaten als Linked Open Library Data zur Verfügung zu stellen fällt nicht in den einzelnen Bibliotheken, sondern bei den grossen Playern:
Bei den Nationalbibliotheken (LoC, DNB, NB…)
Bei den Bibliotheksverbünden
Bei den Bibliothekssystemherstellern (OCLC, ExLibris…)
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Quellen
Berners-Lee, Tim (2013): Tim Berners-Lee. Verfügbar unter: http://www.w3.org/People/Berners-Lee/
. [5.1.2014].
Berners-Lee, Tim; Hendler, James; Lassila, Ora (2001): Mein Computer versteht mich. Spektrum
der Wissenschaft (August), S. 42–49.
Bundeszentrale für politische Bildung ([o.J.]): Open Data. Verfügbar unter:
http://www.bpb.de/gesellschaft/medien/opendata/ . [7.1.2014].
Bizer, Chris; Jentzsch, Anja; Cyganiak, Richard (2011): State of the LOD Cloud: Version 0.3,
09/19/2011. Verfügbar unter: http://lod-cloud.net/state/ . [10.1.2014].
Cyganiak, Richard; Jentzsch, Anja (2011): The Linking Open Data cloud diagram. Verfügbar unter:
http://www.lod-cloud.net/. [16.12.2013].
Dietrich, Daniel (2011): Open Data - Was sind offene Daten? Verfügbar unter:
http://www.bpb.de/gesellschaft/medien/opendata/64055/was-sind-offene-daten . [7.11.2013].
Open Knowledge Foundation ([o.J.]): Open Definition. Verfügbar unter: http://opendefinition.org/ .
[20.12.2013].
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Quellen
Pohl, Adrian; Danowski, Patrick (2013): Linked Open Data in der Bibliothekswelt: Grundlagen und
Überblick. In: P. Danowski & A. Pohl (Hrsg.): (Open) Linked Data in Bibliotheken. Bibliotheks- und
Informationspraxis: Bd. 50 (S. 1–44). Berlin: De Gruyter Saur.
Wallis, Richard; O'Donovan, John (2012): Was Linked Data für Bibliotheken bedeuten - und was
man damit machen kann. B.I.T.online, 15 (6), S. 566–574.
Wenk, Bruno (2013): Linked Open Data in Bibliotheken. Fachtagung BIS, 18. September 2013.
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.