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Page 1: Inorganic Chemistry in Aqueous Solution. Von Jack Barrett

und deren Anwendungen. Wenn auchdas Thema nicht umfassend abgedecktwird, ist dieses Buch eine n�tzliche In-formationsquelle f�r Forscher, die sichmit geordneten por!sen Materialienbesch#ftigen.

Michael J. SailorDepartment of Chemistry andBiochemistryUniversity of California, La Jolla (USA)

Inorganic Chemistry in AqueousSolution

Von Jack Barrett.Royal Society ofChemistry, Cam-bridge 2005. 184 S.,Broschur,14.95 $.—ISBN0-85404-471-X

Um das Fazit vorwegzunehmen: Zudiesem 21. Band der Reihe „TutorialChemistry Texts“ ist dem Autor unddem Herausgeber zu gratulieren. DasBuch beginnt mit zwei einleitendenKapiteln �ber das L!sungsmittelWasser, die n�tzliche Informationen�ber dessen Struktur und L!sungs-eigenschaften enthalten. Es folgt einKapitel �ber Ionen in L!sung und eines�ber Thermodynamik und Elektroden-potentiale, wobei der recht schwierige

Stoff sehr anschaulich und gut ver-st#ndlich vermittelt wird. Nach einemKapitel, das auf Redoxstabilit#ten vonIonen in L!sung eingeht, folgen dreiKapitel �ber die Chemie der s- und p-,der d- und der f-Block-Elemente, indenen auf sehr gelungene Weise diePeriodizit#ten in den Eigenschaftenchemischer Elemente herausgestelltwerden. Man darf freilich nicht erwar-ten, in einem Lehrbuch mit weniger als200 Seiten detaillierte Abhandlungen zufinden.

Das Buch richtet sich vornehmlichan Chemiestudenten im 2. Studienjahr,f�r die es ausgezeichnete Lernm!glich-keiten bietet. Die Lernziele werden injedem Kapitel tabellarisch zusammen-gefasst, und die Ausf�hrungen werdendurch :bungen und Aufgaben erg#nzt,deren L!sungen am Ende des Buchs zufinden sind. GroßenWert legt der Autorauf pr#zise Erkl#rungen und die syste-matische Darstellung des Stoffs.Anhand thermodynamischer Datenwerden Faktoren wie die L!slichkeitvon Salzen oder Standardreduktions-potentiale von Metallionen untersucht,die bestimmte chemische Eigenschaftender Elemente bedingen. In tiefergehen-den Erl#uterungen wird auf Molek�l-orbitale und, wenn n!tig, auf die Rela-tivit#tstheorie zur�ckgegriffen.

An einigen Stellen w�rde man sichmehr Abbildungen und weniger Zah-lenmaterial w�nschen. Latimer-Dia-gramme w#ren oft informativer gewesenals Frost-Diagramme, obgleich beideihre Vorz�ge haben. Dass im Kation[Mo2(OH2)8]4+ eine Mo-Mo-Vierfach-bindung vorliegt, ist zwar einsichtig undanhand der Elektronenabz#hlregel ver-

n�nftig erkl#rt, aber w#re es nicht auchnaheliegend gewesen, auf die eklipti-sche Konformation des Mo2-O8-Ger�stshinzuweisen und die Unterschiede zueiner gestaffelten Konformation, wie siez.B. in C2Cl6 vorliegt, zu diskutieren?

Im Buch werden fast ausschließlichAqua-, Oxo-, Hydroxokomplexe undOxos#uren vorgestellt. Die Beschrei-bung von Br!nsted-S#uren ist nahezudie einzige Stelle, an der auch Sauer-stoff-freie Verbindungen (Halogenwas-serstoffe) vorkommen. Lewis-S#urenund Lewis-Basen werden kaum h#ufigererw#hnt, wenngleich sorgf#ltig erkl#rtwird, welche Faktoren die Stabilit#t vonHF beeinflussen. Erfreulicherweise wirdauch der neuere Befund genannt, dassHF in w#ssrigen Medien vorrangig alsIonenpaar [H3O]+F� vorliegt. Auf Me-tallkomplexe mit Halogenliganden wirdnicht eingegangen, trotz der Tatsache,dass in w#ssrigen L!sungen von„Salzen“ oft haupts#chlich Komplexeund Ionenpaare vorliegen.

Diese wenigen Kritikpunkte kn�p-fen sich an die Hoffnung, dass inn#chster Zukunft ein weiteres gutesBuch erscheinen m!ge, dass sich dannder Koordinationschemie in w#ssrigerL!sung widmet. Davon abgesehen istInorganic Chemistry in Aqueous Soluti-on ein ausgezeichnetes und attraktivesLehrbuch f�r Chemiestudenten, demeine weite Verbreitung zu w�nschen ist.

Roderick CannonUniversity of East AngliaSchool of Chemical SciencesNorwich (Großbritannien)

DOI: 10.1002/ange.200585370

B�cher

668 www.angewandte.de 5 2007 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim Angew. Chem. 2007, 119, 667 – 668

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