Geschäftsbericht
2006
Auf einen Blick
2004 2005 2006 € Mio. € Mio. € Mio.
Erträge 806,208 852,224 874,378 Aufwendungen 116,030 120,339 121,673
690,178 731,885 752,705
Kostensatz 14,4 % 14,1 % 13,9 %
Gliederung nach Rechten Aufführungs-, Vorführungs-,Sende- und Wiedergaberechte 377,975 385,048 396,886 Vervielfältigungsrechte 198,270 220,092 201,488
davon – aus Tonträgerlizenzen 102,718 119,335 102,471– aus anderen Sparten 95,552 100,757 99,017
Vergütungsansprüche 39,785 39,876 41,638 Inkassomandate 159,420 178,275 207,336
davon – aus der zentralen Lizenzierung von Tonträgern und Bildtonträgern 89,818 102,665 119,971
– für andere Verwertungsgesellschaften 69,602 75,610 87,365Sonstige Erträge 30,758 28,933 27,030
806,208 852,224 874,378
Gliederung nach Sparten Lebende Musik 73,515 77,344 79,212 Tonfilm 10,790 8,631 8,657 Mechanische Musik 111,591 115,678 119,351 Vergütungsansprüche nach § 27 UrhG 6,640 6,749 6,703 Tonträger- und Bildtonträgervervielfältigung 208,434 242,192 240,609 Inkassomandate für andere Verwertungsgesellschaften 38,611 43,003 52,786 Vergütungsansprüche nach § 54 UrhG 33,145 33,127 34,935 Rundfunk und Fernsehen 232,711 236,533 245,015 Ausland 60,013 60,034 60,080 Sonstige Erträge 30,758 28,933 27,030
806,208 852,224 874,378
Persönliche Kosten 64,283 65,196 66,750 Sachliche Kosten 51,747 55,143 54,923
116,030 120,339 121,673
Verteilungssumme
Zur Ertragsseite:
Zur Aufwandsseite:
3 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
Aufführungs-, Vorführungs-,Sende- und Wiedergaberechte
Vervielfältigungsrechte aus Tonträgerlizenzen
aus anderen Sparten
Vergütungsansprüche
Inkassomandate aus zentraler Lizenzierung von Tonträgernund Bildtonträgern
für andere Verwertungs-gesellschaften
Sonstige Erträge
Lebende Musik
Tonfilm
Mechanische Musik
Vergütungsansprüche nach § 27 UrhG
Tonträger- und Bildtonträger-vervielfältigung
Inkassomandate für andere Verwertungsgesellschaften
Vergütungsansprüche nach§ 54 UrhG
Rundfunk und Fernsehen
Ausland
Sonstige Erträge
Erträge nach Rechten
806,208
377,975
198,270
39,785
159,420
30,758
100
200
300
400
500
600
700
800
€ Mio.
0
2004
Erträge nach Sparten
806,208
73,51510,790
111,591
6,640
208,434
38,61133,145
232,711
60,01330,758
100
200
300
400
500
600
700
800
€ Mio.
0
852,224 874,378
385,048 396,886
201,488220,092
41,63839,876
178,275 207,336
28,933 27,030
2005 2006
852,224 874,378
79,21277,3448,6578,631
119,351115,6786,7036,749
240,609242,192
52,78643,00334,93533,127
245,015236,533
60,034 60,08028,933 27,030
2004 2005 2006
5 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
Inhalt
Vorwort 6
Verstorbene Mitglieder 8
Ehrenmitglieder 9
Ehrenpräsidenten 9
Vorstand 10
Organigramm der GEMA 11
Generaldirektion und Bezirksdirektionen der GEMA 12
Aufsichtsrat 13
Ausschüsse und Kommissionen 14
GEMA-Sozialkasse 19
Internationale Organisationen 20
Bericht des Vorstands 21
Lagebericht 22
Erträge, Aufwendungen – Entwicklung und Struktur 28
Verteilung an Mitglieder und andere Berechtigte 31
Investitionen 37
Mitarbeiter 38
Jahresabschluss 39
Bilanz 40
Gewinn- und Verlustrechnung 45
Anhang 46
Prüfungsergebnis und Bestätigungsvermerk 51
Bericht des Aufsichtsrats 53
6 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 V o r w o r t
Gerechtes Verhältnis zwischenMusiknutzung und Entlohnung
Dr. Harald Heker
Die vorliegende positive Jahresbilanz 2006 der GEMA zeigt, dass die deutsche Autorengesellschaft für Musik in einer Zeit radikaler Veränderungen der Musikmärkte im nationalen und internationalen Musik-lizenzgeschäft erfolgreich arbeitet und dabei verlässlich die Interessen aller Musikautoren und Rechteinhaber wahrnimmt. Mit gestei-gerter Sorge sehen wir aber, dass die Schere zwischen omnipräsentem Musikkonsum und geringer Einkommenssteigerung für die Musikautoren auch im vergangenen Jahr weiter auseinander gegangen ist. Es besteht nach wie vor ein deutliches Missverhältnis zwischen der steten Zunahme von Musiknut-zungen und dem aktuellen Problem, für die quantitativ und qualitativ gesteigerten Mög-lichkeiten des Musikgebrauchs angemessene Vergütungen für die Musikautoren durchzu-setzen. Die GEMA wird stets aufs Neue deut-lich machen, wie schädlich dieser Gegensatz für die Musikurheber, für das Musikleben sowie die gesamte Musikwirtschaft ist. Die technischen Möglichkeiten der massenhaften Nutzung geistigen Eigentums dürfen nicht dazu führen, dass der besondere Wert der musikalischen Kreativität in Vergessenheit gerät. Der kreative Schöpfer, der mit seiner Musik etwas Originales schafft, hat einen An-spruch auf einen gerechten Lohn für seine Arbeit.
Geschäftsjahr 2006
Die GEMA konnte im zurückliegenden Geschäftsjahr 2006 grundsätzlich zufrieden-stellende wirtschaftliche Ergebnisse erzielen, obwohl die Situation der Musikwirtschaft in Deutschland und Europa immer noch von der negativen Entwicklung der CD-Absätze und von ungelösten Lizenzierungsproblemen im Bereich der Musiknutzung Internet/Online geprägt ist. Die Ertragssteigerung in Höhe von 2,60 % muss jedoch mit Blick auf den rasanten Anstieg der Musiknutzungen in vie-
len Bereichen, insbesondere im Online-Ge-schäft als nicht ausreichend bezeichnet wer-den. Die Gesamterträge der GEMA für das Jahr 2006 liegen bei € 874,4 Mio. und damit € 22,2 Mio. oder 2,60 % über dem Vorjahr. Gleichzeitig hat die GEMA effizient und kos-tenbewusst gearbeitet, so dass der Kostensatz mit 13,92 % unter die 14 %-Marke gesenkt werden konnte (gegenüber 14,12 % in 2005). Aufgrund dieser positiven Entwicklungen der Erträge und der Aufwendungen erhöht sich die Verteilungssumme um € 20,8 Mio. oder 2,84 % auf insgesamt € 752,7 Mio. und erreicht damit den bisher höchsten Stand.
Ertragsbereiche der GEMA
Die Zahlen für den Tonträgermarkt Inland machen deutlich, dass sich der drastische Rückgang der Einnahmen für die Musik-urheber in diesem Bereich auch im vergan-genen Geschäftsjahr fortgesetzt hat. Die Erträge haben sich von € 119,3 Mio. (2005) um € 16,8 Mio. (-14,13 %) verringert und belaufen sich in 2006 auf € 102,5 Mio.
Am prosperierenden Geschäft der Musik-distribution im Internet nehmen die Musik-autoren bislang nicht in angemessener Weise teil. Die Ertragszahlen der GEMA sprechen hier eine deutliche Sprache. Im Bereich Musikdownloads und Ruftonmelodien ver-ringerten sich die Erträge der GEMA von €
5,5 Mio. (2005) auf € 3,5 Mio. (2006). Aufgrund von Schiedsverfahren sind in die-sem Bereich € 6,3 Mio. für Ruftonmelodien und € 2,5 Mio. für Music-on-Demand auf Sperrkonten hinterlegt. Die GEMA fordert Share-hoster, Usenet-Access-Provider und Internetradio-Mitschnittdienste dazu auf, sich nicht der urheberrechtlichen Verant-wortung für ihre Angebote zu entziehen und entsprechende Lizenzverträge für die Nut-zung des GEMA-Repertoires abzuschließen.
Der Gesamtertrag im Bereich Rundfunk und Fernsehen ist im Geschäftsjahr 2006
7 7 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 V o r w o r t
gegenüber dem Geschäftsjahr 2005 von € 233,0 Mio. um € 8,5 Mio. auf € 241,5 Mio. gestiegen. Dies entspricht einer Steigerung um 3,63 %. Die Ertragslage konnte in allen Teilbereichen verbessert werden. Nach einem leichten Rückgang der Erträge im Lizenz-bereich Privates Fernsehen in 2005 hat sich der Werbemarkt etwas erholt und zu einer Steigerung der Erträge um € 2,2 Mio. geführt. Im Lizenzbereich öffentlich-rechtlicher Rundfunk beträgt die Steigerung € 3,1 Mio. Im Jahr 2006 hat dieser Lizenzbereich wie-der das Niveau der Boomjahre 2000/2001 erreicht. Das heißt, die Verluste, die die Mu-sikautoren insbesondere aufgrund rückläufi-ger Werbeeinnahmen in den zurückliegenden Jahren hinnehmen mussten, konnten aufge-holt werden.
Ertragssteigerungen im traditionellen Be-reich der Verwertung von Musik konnten im Geschäftsjahr 2006 im Wesentlichen in den Sparten Unterhaltungsmusik (gegenüber dem Vorjahr: + 3,66 %, insgesamt: € 65,9 Mio.), Wiedergabe von Tonträgern und Rundfunk-sendungen (gegenüber dem Vorjahr: +4,07 %, insgesamt: € 94,6 Mio.) und Wiedergabe von Fernsehsendungen (gegenüber dem Vorjahr: +31,05 %, insgesamt: € 12,5 Mio.) erwirt-schaftet werden. Der deutliche Anstieg bei der Wiedergabe von Fernsehsendungen ist auf die vermehrte öffentliche Wiedergabe im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland zurückzuführen.
Herausforderung Wettbewerb
Nach dem Wegfall bisher national defi-nierter Verwaltungsgebiete für Verwertungs-gesellschaften in Europa hat sich die GEMA in der neuen Wettbewerbssituation für Ur-heberrechte erfolgreich positioniert. In dem Zukunftsmarkt der Grenzen überschreiten-den Vergabe von digitalen Musikrechten nimmt die deutsche Autorengesellschaft für Musik damit eine führende Rolle ein. Auf der
Grundlage der Empfehlung der Europäischen Kommission vom Oktober 2005 zur grenz-überschreitenden Lizenzierung von Online-Rechten vergibt die GEMA nunmehr im On-line-Bereich europaweit Musikrechte. In Kooperation mit der britischen Verwertungs-gesellschaft MCPS/PRS Alliance hat die GEMA mit der Gründung von CELAS (Centralized European Licensing and Administration Service) ein modellhaftes Lizenzsystem für Europa geschaffen. In einem ersten Schritt lizenziert die GEMA über CELAS als „One-stop-Shop“ seit Januar 2007 europaweit zunächst das anglo-ameri-kanische Repertoire von EMI Music Publishing.
Die GEMA hat also die Wettbewerbs-situationen im Musiklizenzgeschäft in Euro-pa zielführend umgesetzt. Unsere Strategie ist ausgerichtet auf die Optimierung des heu-tigen Bestandsgeschäftes, auf eine Interna-tionalisierung unserer Rechtewahrnehmung und auf Angebote neuer Dienstleistungen. So wird die GEMA auch künftig ihre bewährte Rolle als international geschätzte Interessen-vertretung aller Musikautoren und Rechte-inhaber wahrnehmen.
Die weltweit renommierte deutsche Auto-rengesellschaft für Werke der Musik GEMA wird künftige Wettbewerbssituationen im internationalen Lizenzgeschäft im Interesse der Musikurheber nutzen. Musikmärkte wer-den von Veränderungen geprägt; unverändert bleibt dabei aber der berechtigte Anspruch des kreativen Musikautors, von seiner Arbeit angemessen leben zu können. Die GEMA wird ihrem Auftrag als Interessenvertretung der Komponisten, Textautoren und Musik-verleger insbesondere dadurch gerecht, dass sie flexibel und umsichtig diese Verände-rungen im Interesse der musikalisch kreati-ven Menschen mitgestaltet.
Harald Heker
8 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder
Dieter Acker Egon Eitel Andreas Jädicke Heinz Möltgen Rudolf Simson Eberhard Ahrendt Norbert Engel Klaus Jentzsch Hans-Jörg Moser Reinhard Sonnenburg-Friedhelm Arns Siegfried Fink Hans-Rudolf Johner Georg Naschke Buchholz Inge Baldenbach Ingrid Foertsch Christopher Paul Jones Harry Nicolai Bernhard Soppa Joachim Ballert Michael Henry Fontaine Efim Jourist Matthias Nilius Kurt Steckel Barbara Bartos-Höppner Rudi Franz Gerhard Jussenhoven Heinz Willi Nothhelfer Walter Steinhage Geoffrey Bastow Hans-Jürgen Früchtnicht Jürgen Kath Hermann Ober Michael Stöhr Gerhard Baumann Wolfgang Galden Dietmar Kaufeld Hans-Gerald Otto Hannes Strasser Rüdiger Beer Franz Xaver Gardeweg Alexander Kerz Editha Parrhysius Alois Süss Peter Beil Manuela Gebhardt Manfred Klabunde Wolfgang Pasquay Cornelius Teeling Karl-Heinz Bender Günter Geißler Gerhard Klaus Oskar Pastior Maria Luise Thurmair-Bolko Berendt Herbert Gerbeth Walter Klefisch Giuseppe Vittorio di Pierro Mumelter Karl Bette Robert Gernhardt Werner Kraus Stefan Pipew Reimer Timm Günter Beyer Ralf Gerten Rolf Kreuzer Roland Plöger Traugott Timme Christfried Bickenbach Adrian Nicholas Godfrey Jan Koetsier Werner Possardt Günter Trommler Hans Blank Rolf Göpfert Hans-Jürgen Koppers Fred Puls Bert Varell Hans-Jürgen Bock Michael Goltz Gerd Köppler Bert Poulheim Gianni Virga Ralph Michael Boheim Gerd Gräbnitz Reinhard Kühner Wilhelm Rabenbauer Albert Walther Peter Bülow Slawomir Grajewski Walter Kuhnert Reinhard Friedrich Wilhelm Silvo Weidemann Ruth Bodenstein-Hoyme Reinhard Tammy Grohe Dieter Kussani Raue Harry Weller Karl Robert Brachtel Hans-Josef Grümmer Artur Laudenklos Helmut Reinhardt Rudi Werion Gerhard Buchner Hans Peter Haller Wolfgang Lettl Heinrich Riethmüller Emil Werner Andreas Budde Irene Hamann Georg Ligeti Rudolf Rödiger Thomas Wiedermann Konrad Carls Gerhard Hämmerling Silke van der List Borislav Rokovic Horst Harald Wild Rudi Carrell Mella Hartinger Hans Löring Uwe Roller Werner Windler Heinz E.W. Cobau Fred Hector Harald Lorscheider Hans Röttgen Alfred Winter Ulrich Dalm Norbert Henss Hans Lotsch Dieter Salbert Fred Winter-Berg Günther Deicke Peter Heringhaus Robert Lyng Klaus-Dieter Schäfer Elmar Wolf Joachim Denhoff Michael Herrmann Roman Mairock Lutz Schäfer Jochen Wolf Drafi Deutscher Horst Karl Hessel Heiko Martin Wolfgang Schlageter Dietrich Wulffen Herbert Domagalla Siegfried Hinrichs Hans Matheis Rudi Schmidt Siegfried Zdechlikiewitz Joseph Dorfman Alwine Hoegner Alfred Maultasch Wolfgang Schoor Markus Zimmer Pery Dos Santos Klaus Hugo Gert de Meijer Walter Otto Schubert Alfred Hans Zoller Sabine Dünser Siggi Hussner Dietrich Mendt Steffen Schulze Christian Johannes Alfred Jack Paul Messner Ingrid Schwonburg
Egerland Werner Jacob Johann Michel Karlferdinand Sebaldt
9 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
Ehrenmitglieder
Prof. Harald BanterProf. Jürg BaurProf. Christian BruhnKlaus DoldingerDr. Peter Hanser-StreckerHans HeeKurt HerthaKarl-Heinz KlempnowProf. Dr. Hans Wilfred SikorskiProf. Karl Heinz WahrenHartmut Westphal
Bruno Balz †Richard Bars †Prof. Werner Egk †Dr. Hans Gerig †Prof. Dr. Dr. h. c. Joseph Haas †Heinz Korn †Peter Jona Korn †Eduard Künneke †Dr. Willy Richartz †Prof. Dr. Georg Schumann †Günther Schwenn †Dr. Hans Sikorski †Dr. Dr. h. c. Ludwig Strecker †
Ehrenpräsidenten
Prof. Dr. Reinhold Kreile Prof. Dr. jur. h. c. Erich Schulze
10 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
Dr. Harald Heker
Prof. Dr. Jürgen Becker
Vorstand
bis 31.12.2006:
Sprecher des Vorstands: Prof. Dr. Jürgen Becker
Mitglied des Vorstands: Dr. Harald Heker
Mitglied des Vorstands Finanzen und Wirtschaft: Dipl.-oec. Rainer Hilpert
ab 1.1.2007:
Vorsitzender des Vorstands: Dr. Harald Heker
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands: Prof. Dr. Jürgen Becker
Mitglied des Vorstands Finanzen und Wirtschaft: Dipl.-oec. Rainer Hilpert
Dipl.-oec. Rainer Hilpert
11 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
Organigramm der GEMA Stand: 31.12.2006
Vorstand Aufsichtsrat
Mitgliederversammlung
Mitglieder-ausschüsse
GEMA Sozialkasse Kuratorium
Direktion Dokumentation
Direktion Mitglieder
Direktion Ausschüttung
Direktion Finanz- und
Rechnungswesen
Direktion Informatik und
Organisation
Allgemeine Verwaltung
Direktion Außendienst mit
Bezirks-direktionen
Direktion Justiziariat des Außendienstes
Direktion Außendienst-buchhaltung
Direktion Inkassomandate
Direktion Rundfunk und Neue Medien
Prof. Dr. Jürgen Becker
Direktion Industrie
Direktion Abrechnung I
Direktion Abrechnung II/
Ausland
Personal-direktion
Dr. Harald Heker
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Revision und EDV-Revision Musikdienst
Sozialkasse Beauftragter
des Vorstands für Verteilungsfragen
Dipl.- Oec. Rainer Hilpert
Datenschutzbeauftragter
12 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
Generaldirektion und Bezirksdirektionen der GEMA
Hannover
Hamburg
Berlin
Dortmund
Wiesbaden
Dresden
Nürnberg
Stuttgart
Augsburg München
Generaldirektion in Berlin
Bayreuther Straße 3710787 Berlin Postfach 30 12 40 10722 Berlin Tel.: (0 30) 2 12 45-00Fax: (0 30) 2 12 45-950 Internet: http://www.gema.de E-Mail: [email protected]
Generaldirektion in München
Rosenheimer Straße 11 81667 München Postfach 80 07 67 81607 München Tel.: (0 89) 4 80 03-00Fax: (0 89) 4 80 03-969 Internet: http://www.gema.de E-Mail: [email protected]
Bezirksdirektion Augsburg
Stettenstraße 6/886150 AugsburgPostfach 10 17 07 86007 Augsburg Tel.: (08 21) 5 03 08-0Fax: (08 21) 5 03 08-88E-Mail: [email protected]
Bezirksdirektion Berlin
Keithstraße 7 10787 Berlin Postfach 30 34 30 10728 Berlin Tel.: (0 30) 2 12 92-0Fax: (0 30) 2 12 92-795E-Mail: [email protected]
Bezirksdirektion Dresden
Zittauer Straße 31 01099 Dresden Tel.: (03 51) 81 84-60Fax: (03 51) 81 84-700E-Mail: [email protected]
Bezirksdirektion Hamburg
Schierenberg 6622145 HamburgPostfach 73 03 60 22123 HamburgTel.: (0 40) 67 90 93-0Fax: (0 40) 67 90 93-11E-Mail: [email protected]
Bezirksdirektion Hannover
Blücherstraße 6 30175 Hannover Postfach 21 29 30021 Hannover Tel.: (05 11) 28 38-0Fax: (05 11) 81 74 10E-Mail: [email protected]
Bezirksdirektion München
Rosenheimer Straße 11 81667 München Postfach 80 06 20 81606 München Tel.: (0 89) 4 80 03-01Fax: (0 89) 4 80 03-940E-Mail: [email protected]
Bezirksdirektion Nordrhein-Westfalen
Südwall 17-19 44137 Dortmund Postfach 10 13 43 44013 Dortmund Tel.: (02 31) 5 77 01-0Fax: (02 31) 5 77 01-120E-Mail: [email protected]
Bezirksdirektion Nürnberg
Johannisstraße 1 90419 NürnbergPostfach 91 05 49 90263 NürnbergTel.: (09 11) 9 33 59-0Fax: (09 11) 9 33 59-254E-Mail: [email protected]
Bezirksdirektion Stuttgart
Herdweg 6370174 StuttgartPostfach 10 17 53 70015 StuttgartTel.: (07 11) 22 52-6Fax: (07 11) 22 52-800E-Mail: [email protected]
Bezirksdirektion Wiesbaden
Abraham-Lincoln-Straße 20 65189 Wiesbaden Postfach 26 80 65016 Wiesbaden Tel.: (06 11) 79 05-0Fax: (06 11) 79 05-197E-Mail: [email protected]
Prof. Christian Bruhn
Frank Dostal (li.), Karl-Heinz Klempnow (re.)
13 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
Aufsichtsrat
Vorsitzender: Prof. Christian Bruhn
Stellvertretende Vorsitzende: Frank Dostal (ab 28.6.2006) Hans Hee (bis 28.6.2006) Karl-Heinz Klempnow
Prof. Gottfried Böttger (bis 28.6.2006) Burkhard Brozat (ab 28.6.2006) Prof. Dr. Rolf Budde (ab 28.6.2006) Klaus Doldinger Frank Dostal (bis 28.6.2006) Peter Ende Jörg Evers Egon L. Frauenberger (ab 28.6.2006) Dr. Peter Hanser-Strecker (bis 28.6.2006) Prof. Klaus-Michael Karnstedt Rudolf-Günter Loose (bis 28.6.2006) Prof. Dr. Enjott Schneider Dagmar R. Sikorski Prof. Lothar Voigtländer (ab 28.6.2006) Stefan Waggershausen Dr. Ralf Weigand
Stellvertreter: Burkhard Brozat (bis 28.6.2006) Egon L. Frauenberger (bis 28.6.2006) Dr. Peter Hanser-Strecker (ab 28.6.2006) Frank Ramond (ab 28.6.2006) Prof. Dr. h. c. Wolfgang Rihm Prof. Manfred Schoof Peter F. Schulz (bis 28.6.2006) Gabriele Schulze-Spahr Hans-Ulrich Weigel (ab 28.6.2006)
Rechtsberater: Prof. Dr. Dr. Ernst-Joachim Mestmäcker (bis 31.12.2006)
14 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 A U S S C H Ü S S E U N D K O M M I S S I O N E N
Ausschüsse und Kommissionen
Wirtschaftsausschuss Prof. Christian Bruhn Frank Dostal Peter Ende Dr. Peter Hanser-Strecker Hans Hee (bis 28.6.2006) Prof. Dr. Enjott Schneider Stefan Waggershausen (ab 28.6.2006)
Tarifausschuss Burkhard Brozat (ab 28.6.2006) Sachverständiger: Prof. Christian Bruhn Peter Ende Frank Dostal Jörg Evers Karl-Heinz Klempnow Peter F. Schulz (bis 28.6.2006) Gabriele Schulze-Spahr (ab 28.6.2006) Stefan Waggershausen (bis 28.6.2006)
Programmausschuss Unterausschuss E-Musik: Stellvertreter: Dr. Peter Hanser-Strecker Prof. Manfred Schoof Prof. Dr. h. c. Wolfgang Rihm Sachverständige: (bis 28.6.2006) Winfried Jacobs (ab 28.6.2006) Prof. Dr. Enjott Schneider Prof. Georg Katzer Dagmar R. Sikorski Peter Tonger (bis 28.6.2006) Prof. Lothar Voigtländer (ab 28.6.2006) Prof. Karl Heinz Wahren
Unterausschuss U-Musik: Sachverständige: Prof. Christian Bruhn Prof. Harald Banter Jörg Evers Dr. Gerhard Jussenhoven († 13.7.2006) Egon L. Frauenberger (ab 28.6.2006) Hans Hee (bis 28.6.2006) Prof. Klaus-Michael Karnstedt Gabriele Schulze-Spahr Stefan Waggershausen
Satzungskommission Burkhard Brozat (ab 28.6.2006) Rechtsberater: Prof. Christian Bruhn Prof. Dr. Dr. Ernst-Joachim MestmäckerProf. Dr. Rolf Budde (ab 28.6.2006) (bis 31.12.2006)Frank Dostal (bis 28.6.2006)Peter F. Schulz (bis 28.6.2006)
15 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 A U S S C H Ü S S E U N D K O M M I S S I O N E N
Verteilungsplankommission Komponisten: Stellvertreter Komponisten: Prof. Christian Bruhn (bis 28.6.2006) Jörg Evers (bis 28.6.2006) Jörg Evers (ab 28.6.2006) Prof. Dr. h. c. Wolfgang Rihm Prof. Dr. Enjott Schneider Prof. Lothar Voigtländer (ab 28.6.2006) Dr. Ralf Weigand
Textdichter: Stellvertreter Textdichter: Frank Dostal (ab 28.6.2006) Egon L. Frauenberger Hans Hee (bis 28.6.2006) Stefan Waggershausen
Verleger: Stellvertreter Verleger: Prof. Dr. Rolf Budde (ab 28.6.2006) Peter Ende Dr. Peter Hanser-Strecker Dagmar R. Sikorski Prof. Klaus-Michael Karnstedt Sachverständige: (bis 28.6.2006) Prof. Harald Banter
Klaus Doldinger
Wertungsausschuss für das Wertungsverfahren der Komponisten in der Sparte E
Prof. Robert M. Helmschrott Prof. Martin Christoph Redel Prof. Manfred Trojahn
Stellvertreter: Prof. Frank Michael Beyer Werner Heider
Für Fälle von Chormusik: Stellvertreter für Fälle von Chormusik: Prof. Karl Haus Wolfgang Lüderitz Gerhard Rabe Dr. Rudolf Lukowsky
Delegierter der außerordentlichen Delegierter des Aufsichtsrats: und angeschlossenen Mitglieder: Prof. Dr. Enjott Schneider Johannes K. Hildebrandt
Wertungsausschuss für das Wertungsverfahren der Textdichter in der Sparte E
Michael Holm Erich Offierowski Carl J. Schäuble
Stellvertreter: Norbert Hammerschmidt (ab 28.6.2006) Robert Jung Klaus Pelizaeus (ab 28.6.2006) Werner Raschek (bis 28.6.2006) Hans-Ulrich Weigel (bis 28.6.2006)
Delegierter der außerordentlichen Delegierter des Aufsichtsrats: und angeschlossenen Mitglieder: Stefan Waggershausen Heiner Tietze
Wertungsausschuss für das Wertungsverfahren der Verleger in der Sparte E
Stefan Conradi (ab 28.6.2006) Karl Rarichs (bis 28.6.2006) Horst Schubert
Stellvertreter: Dr. Reinhold Quandt
Delegierter des Aufsichtsrats: Dr. Peter Hanser-Strecker (bis 28.6.2006) Dagmar R. Sikorski (ab 28.6.2006)
16 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 A U S S C H Ü S S E U N D K O M M I S S I O N E N
Wertungsausschuss für das Wertungsverfahren in der Unterhaltungs- und Tanzmusik
Komponisten: Martin Böttcher (bis 28.6.2006) Thorsten Brötzmann (ab 28.6.2006) Dr. Rainer Fabich
Stellvertreter Komponisten: Heinz Ehme Peter Finger Ladislav Geisler
Michael Reinecke
Textdichter: Stellvertreter Textdichter: Michael Holm Norbert Hammerschmidt Erich Offierowski Robert Jung Carl J. Schäuble Klaus Pelizaeus (ab 28.6.2006)
Hans-Ulrich Weigel (bis 28.6.2006)
Verleger: Stellvertreter Verleger: Suzy Frauenberger Wolfgang Borchard-Jacoby (bis 28.6.2006) Pamela Georgi-Michel Barbara Krämer (ab 28.6.2006) Michael Wewiasinski Hans Peter Malten (ab 28.6.2006)
Dr. Axel Sikorski (ab 28.6.2006) Rudolf Slezak (bis 28.6.2006)
Delegierte der außerordentlichen Delegierte des Aufsichtsrats: und angeschlossenen Mitglieder:
Komponisten: Komponisten: Ole Seelenmeyer (ab 28.6.2006) Dr. Ralf Weigand Andreas Spieß (bis 28.6.2006) Textdichter: Textdichter: Heiner Tietze Stefan Waggershausen Verleger: Verleger: Karin Wirthmann Karl-Heinz Klempnow
Schätzungskommission der Bearbeiter
Raimond Erbe Jo Plée
Stellvertreter: Bertram Gebauer
Prof. Wieland Reissmann Ladislav Geisler Joachim Schmeißer Thomas Rebensburg Werner Theisen
Delegierter des Aufsichtsrats: Prof. Gottfried Böttger (bis 28.6.2006) Prof. Manfred Schoof (ab 28.6.2006) Stellvertreter: Jörg Evers (ab 28.6.2006)
17 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 A U S S C H Ü S S E U N D K O M M I S S I O N E N
Werkausschuss Komponisten: Stellvertreter Komponisten: Prof. Theo Brandmüller (ab 28.6.2006) Prof. Theo Brandmüller (bis 28.6.2006) Ernst-August Quelle Moritz Eggert (ab 28.6.2006) Dieter Reith Prof. Martin Christoph Redel Prof. Lothar Voigtländer (bis 28.6.2006) Alexander von Schlippenbach Prof. Bernd Wefelmeyer Jochen Schmidt-Hambrock
Textdichter: Stellvertreter Textdichter: Erich Offierowski Edith Jeske (ab 28.6.2006) Carl J. Schäuble Robert Jung
Werner Raschek (bis 28.6.2006) Verleger: Stellvertreter Verleger: Jan Rolf Müller (ab 28.6.2006) Wolfgang Borchard-Jacoby (bis 28.6.2006) Karl Rarichs (bis 28.6.2006) Stefan Conradi (ab 28.6.2006)
Delegierter des Aufsichtsrats: Prof. Manfred Schoof Stellvertreter Prof. Lothar Voigtländer (ab 28.6.2006)
Aufnahmeausschüsse Komponisten: Stellvertreter Komponisten: Prof. Dietrich Erdmann (bis 28.6.2006) Heinrich Riethmüller († 8.12.2006) Prof. Georg Katzer (ab 28.6.2006) Prof. Bernd Wefelmeyer
Textdichter: Stellvertreter Textdichter: Robert Jung Werner Raschek (bis 28.6.2006) Erich Offierowski
Verleger: Stellvertreter Verleger: Andreas Meurer Peter Tonger Michael Wewiasinski
Ausschuss Kirchenmusik Prof. Helmut Barbe Sachverständiger: Prof. Robert M. Helmschrott Friedemann Strube Wolfgang Matthei Dieter Spahn
1818 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 A U S S C H Ü S S E U N D K O M M I S S I O N E N
Beschwerdeausschuss Vorsitzender: Dieter Jalowietzki (ab 17.11.2006) (Vorsitzender Richter a. D. am Kammergericht) Prof. Dr. Fritz Traub (bis 17.11.2006) (Vorsitzender Richter a. D. am Oberlandesgericht Frankfurt)
Vertreter der Berufsgruppen:
Komponisten: Hartmut Westphal
Textdichter: Michael Arends (ab 28.6.2006) Hans-Ulrich Weigel (bis 28.6.2006)
Verleger: Heinz Kremer
Stellvertretender Vorsitzender: Christel Hengst (ab 17.11.2006)(Vorsitzende Richterin a. D. amLandgericht Berlin)Dieter Jalowietzki (bis 17.11.2006)(Vorsitzender Richter a. D. amKammergericht)
Stellvertreter Komponisten: Prof. Harald Banter (ab 28.6.2006) Martin Böttcher (bis 28.6.2006)
Stellvertreter Textdichter: Klaus Pelizaeus (ab 28.6.2006) Werner Raschek (bis 28.6.2006)
Stellvertreter Verleger: Volker Landtag
Wolfgang Brandenstein
19 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
GEMA-Sozialkasse
Abteilung Komponisten:
Hartmut Westphal Geschäftsführender Kurator Ralf Hoyer Wilhelm Dieter Siebert
Abteilung Textdichter:
Erich Offierowski Geschäftsführender Kurator Wolfgang Brandenstein Werner Raschek
Abteilung Verleger:
Andreas Meurer Geschäftsführender Kurator Gabriele Schulze-Spahr Thomas Tietze
20 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
Internationale Organisationen
CISAC Confédération Internationale des Sociétés d’Auteurs et Compositeurs, Paris
BIEM Bureau International des Sociétés gérant les Droits d’Enregistrement et de Reproduction Mécanique, Paris
GESAC Groupement Européen desSociétés d’Auteurs et Compositeurs, Brüssel
Präsident:
Deutsches Mitglied des Board of Directors:
Deutsche Mitglieder des Internationalen Rates der Autoren und Komponisten und des Internationalen Rates der Autoren dramatischer, literarischer und audiovisueller Werke:
Deutsches Mitglied der Juristischen Kommission:
Mitglied des Common Information System Supervisory Board (CSB):
Ehrenpräsidenten:
Präsident des Vorstands:
Vizepräsident der Generalversammlung:
Deutsche Delegierte für die Generalversammlung:
Vizepräsident:
Prof. Christian Bruhn
Prof. Dr. Jürgen Becker
Prof. Christian Bruhn Hans Hee
Prof. Dr. Jürgen Becker
Prof. Dr. Michael Karbaum
Prof. Dr. Reinhold Kreile Prof. Dr. jur. h. c. Erich Schulze Prof. Dr. Hans Wilfred Sikorski
Prof. Dr. Jürgen Becker
Karl-Heinz Klempnow
Prof. Christian Bruhn Hans Hee
Prof. Dr. Jürgen Becker
Bericht des Vorstands
Lagebericht
Erträge, Aufwendungen – Entwicklungund Struktur
Verteilung an Mitglieder und andereBerechtigte
Investitionen
Mitarbeiter
22 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 B e r i c h t d e s V o r s t a n d s
Lagebericht
1. Geschäftsverlauf in 2006
1.1. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2006 hat nach den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes eine deutlich bes-sere Entwicklung genommen als ursprüng-lich prognostiziert. Mit einem realen Wachs-tum des Bruttosozialproduktes von 2,7 % wurde das höchste Wachstum seit dem Jahr 2000 erreicht. Nachdem in den letzten Mona-ten in vielen Kommentaren die verbesserte wirtschaftliche Entwicklung auch auf Vor-zieheffekte der Konsumenten infolge der Mehrwertsteuererhöhung zum 01.01.2007 um 3 Prozentpunkte zurückgeführt worden war, haben die jetzt publizierten Zahlen erge-ben, dass nach wie vor der Export mit einem Zuwachs von 12,5 % die treibende Kraft war. Der private Konsum hingegen ist lediglich um 0,8 % gegenüber 2005 gewachsen. Auch die weiterhin hohe Sparquote von 10,5 % (2005: 10,6 %) spricht nicht dafür, dass die Binnenkonjunktur entscheidende Wachstums-impulse erfährt. Zu der positiven Bilanz des Jahres 2006 gehört aber auch, dass die Ar-beitslosenquote im Dezember 2006 mit 9,6 % deutlich unter dem Vorjahreswert von 11,1 % lag. Auch die Nettoneuverschuldung der Ge-bietskörperschaften mit 1,7 % vom Brutto-sozialprodukt lag deutlich unter dem Vorjahr, und zum ersten Mal seit 5 Jahren wurden wieder die Maastricht-Kriterien erfüllt. Die Situation der Musikwirtschaft im Ge-schäftsjahr 2006 ist in Deutschland und auch im internationalen Bereich nach wie vor von der negativen Entwicklung der CD-Absätze einerseits und den ungelösten Lizenzie-rungsproblemen im Bereich der Musiknut-zung Internet/Online andererseits geprägt. Ebenso setzt sich der Trend zu Fusionen und Verkäufen sowohl im Bereich der großen Mu-sikkonzerne als auch bei kleineren Labels und Verlagen fort. Im Geschäftsjahr 2006 wurde insbesondere über Übernahmegespräche von EMI und Warner berichtet, die sich auch aktuell fortsetzen sollen. Konkret wurde der BMG-Musikverlag an Universal verkauft.
Das Gesamtbild im Geschäftsjahr 2006 ist insgesamt als sehr zufriedenstellend zu be-zeichnen, da die Erträge deutlich über den Ist-Zahlen für das Geschäftsjahr 2005 und auch über den Werten des Voranschlags für das Geschäftsjahr 2006 liegen. Dabei ist im Vorjahresvergleich zu beachten, dass im Ge-schäftsjahr 2005 die Erträge der Direktion Industrie durch die Auflösung von Rückstel-lungen in der Größenordnung von € 16 Mio., die im Jahr 2004 wegen des nicht abgeschlos-senen Schiedsstellenverfahrens mit der IFPI gebildet werden mussten, positiv beeinflusst waren. Im Vorjahresvergleich liegen damit alle Inkassobereiche im Plus, mit Ausnahme der Direktion Industrie, die ein Minus von € 2,8 Mio. aufweist. Auch die Aufwendun-gen liegen deutlich unter dem budgetierten Wert und sind langsamer gestiegen als die Erträge. Die persönlichen Kosten haben sich lediglich um € 1,6 Mio. im Vergleich zum Ist 2005 erhöht; in diesem Wert sind die zu bildenden Rückstellungen für Abfindungen und ungeplante Nachzahlungen für den Pen-sions-Sicherungs-Verein enthalten. Bereinigt um diese beiden Positionen beliefe sich die Steigerung des Personalaufwands auf € 0,4 Mio.
1.2. Erträge aus urheberrechtlichen Nutzungsrechten und aus Vergütungs-ansprüchen
Die Gesamterträge aus der Verwertung ur-heberrechtlicher Nutzungsrechte und aus Vergütungsansprüchen haben im Berichtsjahr € 847,348 Mio. betragen, worin € 1,780 Mio. lizenzersetzender Schadenersatz enthalten sind. Der kostenersetzende Teil des Schaden-ersatzes in Höhe von € 1,915 Mio. ist unter den Sonstigen Erträgen ausgewiesen. Die Erträge 2006 mit € 847,348 Mio. sind gegen-über dem Vorjahresbetrag von € 823,291 Mio. (davon € 5,150 Mio. lizenzersetzender Schadenersatz) um € 24,057 Mio. höher.
Die Erträge im Einzelnen:
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Erträge aus urheberrechtlichen Nutzungsrechten und aus Vergütungsansprüchen
a) Erträge aus der Wahrnehmung von Aufführungs-,Vorführungs-, Sende- und Wiedergaberechten darin enthaltener lizenzersetzender Schadenersatz
b) Erträge aus der Wahrnehmung von Vervielfältigungsrechten
c) Erträge aus Vergütungsansprüchen davon – nach § 27 UrhG
(Vermietungs- und Verleihrechte) – nach § 54 UrhG
(Private Vervielfältigung) d) Erträge aus der Wahrnehmung von Inkasso-
mandaten davon – für andere Verwertungsgesellschaften
– aus der zentralen Lizenzierung von Ton- und Bildtonträgern (VerkaufsgebietAusland)
2005 2006 Ver-änderung
€ Mio.
385,048 5,150
220,092 39,876
6,749
33,127
178,275 75,610
102,665
€ Mio.
396,886 1,780
201,488 41,638
6,703
34,935
207,336 87,365
119,971
€ Mio.
+ 11,838 - 3,370
- 18,604 + 1,762
- 0,046
+ 1,808
+ 29,061 + 11,755
+ 17,306
823,291 847,348 + 24,057
In den Erträgen aus der Wahrnehmung von Aufführungs-, Vorführungs-, Sende- und Wiedergaberechten in Höhe von € 396,886 Mio. (Vorjahr: € 385,048 Mio.) sind die Vergütungen der Kabel-Regionalgesellschaf-ten KDG, ish, iesy und Kabel Baden-Württemberg für die Nutzung der musikali-schen Kabelweitersenderechte für das Jahr 2006 in Höhe von € 10,314 Mio. (Vorjahr: € 10,314 Mio.) enthalten.
Die GEMA hat den Kabel-Regionalge-sellschaften für die genannten Zeiträume ebenfalls die Rechte zur Kabelweitersendung anderer Rechteinhaber eingeräumt, welche die GEMA zu diesem Zweck vorab entspre-chend mandatiert hatten. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um die Verwertungs-
gesellschaften VG WORT, GVL, VG Bild-Kunst, AGICOA GmbH, VFF, VGF und GÜFA. Die Vergütungen für diese Rechte-einräumungen beliefen sich insgesamt auf € 31,804 Mio. (Vorjahr: € 29,950 Mio.).
Zum Ende des Jahres 2006 sind die Verträge mit den Kabel-Regionalgesell-schaften ausgelaufen. Die seit Herbst 2005 stattfindenden Arbeitsgespräche und Ver-handlungen haben bislang zu keinem Ergeb-nis geführt.
1.3. Zins- und Wertpapiererträge
Die Erträge haben sich von € 12,785 Mio. um € 1,339 Mio. auf € 14,124 Mio. erhöht.
1.4. Aufwendungen
Der Personal- und Sachaufwand hat sich in den letzten beiden Jahren wie folgt entwickelt:
2005 2006 € Mio. € Mio.
Aufwendungen
Personalaufwand 65,196 66,750
Sachaufwand 55,143 54,923
Gesamt 120,339 121,673
1.4.1. In den letzten 10 Jahren hat sich die Zahl der Mitarbeiter von 1.211 auf 1.128 (mi-nus 7 %) verringert. Im gleichen Zeitraum konnten die Erträge der GEMA von € 729,540 Mio. auf € 874,378 Mio. (plus 20 %) gestei-gert werden. Die Anzahl ihrer Mitglieder und Wahrnehmungsberechtigten ist in diesen 10 Jahren um 33 % gestiegen, nämlich von 47.235 Mitgliedern und Berechtigten am 31. Dezem-ber 1997 auf 62.690 Mitglieder und Berech-tigte am 31. Dezember 2006.
Im Kalenderjahr 2006 hat sich die Anzahl der unbefristet beschäftigten Mitarbeiter gegenüber dem Vorjahr von 1.049 auf 1.056, also um 7, erhöht.
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1.4.2. Das Berichtsjahr war wiederum ge-prägt von umfangreichen Projekt- und System-arbeiten.
Bis Ende des Jahres 2005 konnten die Datenmigrationen und die Programmpor-tierungen der auf dem Großrechnersystem laufenden EDV-Systeme abgeschlossen wer-den. Damit werden jetzt alle operativen EDVAnwendungen einheitlich auf Unix-Servern mit dem Oracle-Datenbanksystem unter dem Betriebssystem Solaris betrieben. Mit dem bisherigen Rechenzentrumsdienstleister SBS (Siemens Business Services) wurde begin-nend ab Februar 2006 ein neuer Betreiber-vertrag für weitere 5 Jahre abgeschlossen.
Die Vertragsverhandlungen für die Realisie-rung des neu konzipierten Außendienst-Sys-tems (AS/AIDA) konnten im Januar 2006 mit der Beauftragung von T-Systems abgeschlos-sen werden. Die Realisierung der Software ist bis Ende 2007 geplant und wird in 8 Meilen-steinen durchgeführt. Jeder Meilenstein bringt eine um neue Funktionen erweiterte testbare Softwareversion, die von GEMA-Mitarbeitern im Rahmen einer Ergebnis- und Funktions-prüfung gegen die Feinkonzeption abgegli-chen und die erwarteten Ergebnisse an Hand von vordefinierten Testfällen und -daten veri-fiziert werden. Im Berichtsjahr 2006 wurden alle vertraglich fixierten Leistungen von TSystems und alle Mitwirkungsleistungen der GEMA qualitäts- und termingerecht erbracht.
Um die Sollstände der Mitgliederkonten zeitnäher ausgleichen zu können, wurde die 2005 in Betrieb genommene Mitgliederbuch-haltung um Mahnfunktionen und eine Mög-lichkeit für den Lastschrifteinzug erweitert. Die ersten Mahnschreiben wurden im No-vember 2006 verschickt.
Im Bereich des Dokumentenmanagement-systems (DMS) (= optisches Archiv) konn-ten die „Werkeakte“ realisiert und die Doku-mente (Anmeldebögen, Schriftverkehr usw.) aus dem Vorgängersystem migriert werden. Für die Archivierung der Dokumente aus dem Lizenzierungsvorgang für das mechani-
sche Recht wurde die „Lizenznehmerakte In-dustrie“ konzipiert. Um die Nachvollzieh-barkeit bei Reklamationsvorgängen zu ge-währleisten, werden künftig alle relevanten Dokumente über eine Vorgangsnummer ver-knüpft. Die Realisierung dieser Erweiterun-gen des optischen Archivs wird im laufenden
- Jahr zu Ende geführt. Zum 01.01.2006 wurde das neue EDV-
System für die Abrechnung der Auslands-nutzungen in Betrieb genommen. Dieses neue System mit Namen SCALA ermöglicht eine qualitativ bessere und rationellere Prüfung und Bearbeitung der von den Schwester-gesellschaften erstellten Abrechnungen.
Aus den Zeiten der Schallplatte gab es noch ein Lizenz-Abrechnungssystem für spe-zielle, manuell bearbeitete Nutzungsarten. Dieses großrechnergebundene EDV-System wurde im Mai 2006 von einem neuen browserbasierten System abgelöst.
Der Internetauftritt der GEMA wurde im April 2006 um den Lizenzshop erweitert. Er ermöglicht die weitgehend automatisierte Lizenzierung von Webradio, Podcasting und Mitglieder-Websites. Der Lizenzshop wird künftig die Basis für weitere pauschale, nicht werkbezogene Lizenzierungen von Nut-zungsarten im privaten Umfeld sein.
- Mit ILTIS wurde kurz vor Jahresende das Internetangebot der GEMA mit einer Re-cherchemöglichkeit nach Tonträger- und Bild-tonträgerinformationen erweitert. ILTIS be-schränkt den Informationsumfang nach den Erfordernissen der definierten Benutzergrup-pen (Zentrallizenzierungspartner, Schwes-tergesellschaften, öffentliche Nutzer).
Beginnend ab Juli 2006 wurde für die pan-europäische Lizenzierung der Online-Nut-zungsarten des englischsprachigen EMI-Repertoires (Sirocco, CELAS) der Entwurf, die Konzeption und die Realisierung eines von den GEMA-Abläufen unabhängigen IT-Systems erstellt. Dieses System beinhaltet alle Bereiche des Verwertungsgeschäfts, beginnend bei der Dokumentation der jewei-
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ligen Werke, der Prüfung und Aufbereitung der von den Providern gemeldeten Nutzun-gen, der Lizenz-Berechnung und Verteilung und der sich anschließenden Buchungs-abläufe. Die Konzeption dieses speziellen IT-Systems kann später auch für analoge GEMA-interne Prozesse verwendet werden.
2. Voraussichtliche wirtschaftliche Entwicklung
Für die Bundesrepublik Deutschland ist im Jahr 2007 mit einem Wachstum des Bruttosozialprodukts von ca. 2 % gemäß den vorliegenden Prognosen zu rechnen; das Wachstum wird damit etwas geringer ausfal-len als im Jahr 2006. Aufgrund der Erhöhung der Mehrwertsteuer um 3 Prozentpunkte dürfte auch in 2007 vom privaten Konsum keine konjunkturelle Belebung ausgehen.
Auch für die Musikindustrie wird in 2007 insgesamt mit einer Stabilisierung der Um-sätze in der Erwartung der nach wie vor un-gelösten Lizenzierungsprobleme im Online-bereich zu rechnen sein. Daher erwartet die GEMA wegen des Wegfalls von Einmal- und Sondererträgen gegenüber dem Vorjahr insge-samt eine Stabilisierung der Gesamterträge sowie wiederum einen Kostensatz von unter 15 %. Die Investitionen im Bereich EDV wer-den sich etwa auf Vorjahresniveau belaufen.
Die Mitteilung der Beschwerdepunkte der EU-Kommission aus dem Jahr 2006 an die CISAC, an die GEMA und an die Schwester-gesellschaften kann in ihren Auswirkungen noch nicht abschließend beurteilt werden; es finden intensive Verhandlungen mit der EU-Kommission mit der Zielsetzung einer ein-vernehmlichen Regelung statt. Erst danach lässt sich abschätzen, ob ein Gang vor den Europäischen Gerichtshof notwendig wird.
Die GEMA hat zusammen mit EMI und MCPS/PRS ein Joint Venture (CELAS GmbH mit Sitz in München) für die Onlinelizenzie-rung des angloamerikanischen Repertoires von EMI gegründet.
3. Rechtsentwicklung
3.1. Neufassung der EU-Fernsehrichtlinie
Am 13.12.2006 hat das Europäische Parlament einen Vorschlag für eine Änderung der Richtlinie 89/552/EWG „Fernsehen ohne Grenzen“ in erster Lesung beschlossen.
3.2. Neufassung der Vermiet- undVerleihrichtlinie
Die Vermiet- und Verleihrichtlinie 92/100/ EWG vom 19.11.1992 wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit und der Klarheit in 2006 neu kodifiziert. Eine grundsätzliche Änderung der Regelungen ist damit aber nicht erfolgt.
3.3. Dienstleistungsrichtlinie
Am 12.12.2006 haben das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union die Dienstleistungsrichtlinie erlassen. Die Richtlinie normiert das Prinzip des freien Dienstleistungsverkehrs (Art. 16 der Richt-linie). Danach darf das Zielland den Dienst-leistenden grundsätzlich keine Beschränkun-gen auferlegen, es sei denn Beschränkungen wären aus Gründen der öffentlichen Ord-nung, Sicherheit, Gesundheit oder des Um-weltschutzes gerechtfertigt. Offen ist, ob die Dienstleistungsrichtlinie auch für Verwer-tungsgesellschaften gilt.
3.4. „Cannes Extension Agreement“
Ein von der Kommission wegen eines mög-lichen Verstoßes des „Cannes Extension Agreement“ gegen Art. 81 EG-Vertrag einge-leitetes Verfahren wurde im Oktober 2006 durch Zusagen der Vertragsparteien gemäß Art. 9 der Verordnung (EG) Nr. 1/2003 (Ver-ordnung zur Durchführung der in den Artikeln 81 und 82 des Vertrages niedergelegten Wett-bewerbsregeln) beendet.
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3.5. Empfehlung zu einer Reform derUrheberrechtsabgaben auf Geräte undLeerträger
Im Oktober 2006 hatte die Europäische Kommission den Entwurf einer Empfehlung zu einer Reform der Urheberrechtsabgaben auf Geräte und Leerträger vorgelegt. Gegen-stand der Empfehlung waren Regelungen, mit denen die in Art. 5 Abs. 2 lit. b der Richt-linie 2001/29/EG vom 22.05.2001 vorgesehe-ne Schranke zugunsten der privaten Verviel-fältigung näher ausgeformt werden sollte. Der Entwurf der Empfehlung hat aufgrund seiner möglichen negativen Auswirkungen für die europäischen Urheber und die kultu-relle Vielfalt erheblichen Widerstand ausge-löst. Aus diesem Grund hat die Kommission im Dezember 2006 beschlossen, die Verab-schiedung der Empfehlung aufzuschieben.
3.6. Änderung des Urheberrechtsgesetzes
Durch das Fünfte Gesetz zur Änderung des Urheberrechtsgesetzes (UrhG) vom 10.11.2006 wurde § 26 UrhG (Folgerecht) neu gefasst.
3.7. Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Regelung des Urheberrechts in der Infor-mationsgesellschaft – „Zweiter Korb“
Mit dem sogenannten „Zweiten Korb“ sollen die nicht zwingenden Bestandteile der „Richtlinie zur Harmonisierung bestimmter Aspekte des Urheberrechts und der verwand-ten Schutzrechte in der Informationsgesell-schaft“ vom 22.05.2001 umgesetzt werden. In 2006 wurden hierzu ein zweiter Referen-tenentwurf (03.01.2006) sowie ein Regie-rungsentwurf (22.03.2006) vorgelegt. Der Regierungsentwurf war Gegenstand einer Anhörung im Rechtsausschuss des Deut-schen Bundestages am 08.11.2006 und am
20.11.2006. Die Regelungen des Regierungs-entwurfs, insbesondere die Regelungen zur privaten Vervielfältigung, blieben weiterhin umstritten. Das Gesetzgebungsverfahren konnte in 2006 nicht abgeschlossen werden.
3.8. Rechtsprechung
3.8.1. Europäischer Gerichtshof
a) In einer Entscheidung vom 01.06.2006, Az. C-169/05, hat der Europäische Gerichts-hof (EuGH) Artikel 9 Absatz 2 der Richtlinie 93/83/EWG des Rates vom 27.09.1993 (Ka-bel- und Satellitenrichtlinie) ausgelegt. Da-nach kann eine Verwertungsgesellschaft, die als bevollmächtigt gilt, die Rechte eines Ur-heberrechtsinhabers oder Inhabers verwand-ter Schutzrechte, der die Wahrnehmung sei-ner Rechte keiner Verwertungsgesellschaft übertragen hat, wahrzunehmen, auch das Recht dieses Inhabers ausüben, einem Ka-belunternehmen die Erlaubnis zur Kabel-weiterleitung einer Sendung zu erteilen oder zu verweigern. Die Wahrnehmung der Rech-te des Inhabers durch diese Gesellschaft ist folglich nicht auf die finanziellen Aspekte dieser Rechte beschränkt.
b) In dem Rechtsstreit zwischen der spanischen Verwertungsgesellschaft SGAE und einer spanischen Hotelkette hat der EuGH im Wege der Vorabentscheidung durch Urteil vom 07.12.2006, Az. C-306/05, entschieden, dass es der private Charakter von Hotelzimmern nicht ausschließt, dass es sich bei der Wiedergabe von Werken in die-sen Zimmern um eine „öffentliche Wieder-gabe“ im Sinne der Richtlinie handelt.
3.8.2. Bundesverfassungsgericht
Mit Beschluss vom 22.08.2006, Az. 1 BvR, hat das Bundesverfassungsgericht
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(BVerfG) festgestellt, dass die Rechtspre-chung des Bundesgerichtshofs (BGH) zur Vererblichkeit vermögenswerter Bestand-teile des Persönlichkeitsrechts nicht gegen die Bindung der Gerichte an Recht und Ge-setz verstößt.
3.8.3. Bundesgerichtshof
a) Unter Berücksichtigung des unter 3.8.2 behandelten Beschlusses des BVerfG hat der BGH bereits in seinem Urteil vom 05.10.2006, Az. I ZR 277/03, eine zeitliche Begrenzung der vermögenswerten Ansprü-che bei der Verletzung des postmortalen Per-sönlichkeitsrechts vorgenommen. Danach enden diese Ansprüche 10 Jahre nach dem Tod des Urhebers.
b) Der BGH hat entschieden, dass die Erstaufzeichnung eines Konzerts im Wege der Verfilmung nicht als Bearbeitung, son-dern lediglich als Vervielfältigung einzustu-fen ist. Der BGH hat festgestellt, dass das Recht an dieser ersten Vervielfältigung den Berechtigten zusteht, sofern die Verfilmung im Rahmen einer Koproduktion im Sinne von § 1 i Abs. 3 des Berechtigungsvertrages der GEMA erfolgt ist (Urteil vom 19.01.2006, Az. I ZR 5/03, Alpensinfonie).
3.8.4. Schiedsstelle beim Deutschen Patent- und Markenamt
In dem Gesamtvertragsverfahren BIT-KOM ./. GEMA, Az. 44/03, hat die Schieds-stelle am 24.10.2006 über die Vergütungs-sätze VR-OD 1 für den Download von Ruf-tonmelodien entschieden. Mit Einigungsvor-schlag vom 24.10.2006 wurden 10,45 % des Netto-Endverbraucherpreises als angemes-sene Vergütung vorgeschlagen. Gegen den Einigungsvorschlag wurde kein Widerspruch eingelegt.
3.9. Beschwerdepunkte der GD Wettbewerb
Die Europäische Kommission hatte der GEMA mit Schreiben vom 31.01.2006 Be-schwerdepunkte übersandt. Eine gleich lau-tende Mitteilung haben auch die CISAC so-wie alle übrigen Verwertungsgesellschaften in EU- bzw. EWR-Staaten erhalten, soweit diese Aufführungsrechte an Musikwerken wahrnehmen. In den Beschwerdepunkten wurde eine Entscheidung der Kommission nach Art. 7 Abs. 1 der Verordnung (EG) Nr. 1/2003 (Verordnung zur Durchführung der in den Artikeln 81 und 82 des Vertrages nie-dergelegten Wettbewerbsregeln) angedroht. Eine solche Entscheidung würde bedeuten, dass die Europäische Kommission der GEMA und den übrigen betroffenen Verwertungsge-sellschaften die in den Beschwerdepunkten beanstandeten Verhaltensweisen untersagt und dass Bußgelder verhängt würden.
Die GEMA hat die Beschwerdepunkte schriftlich erwidert. Im Rahmen einer 3-tägigen Anhörung im Juni 2006 wurde der CISAC und den beteiligten Verwertungsge-sellschaften Gelegenheit gegeben, zu den Beschwerdepunkten auch mündlich Stellung zu nehmen. Im Anschluss an die Anhörung hat eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der CI-SAC sowie der betroffenen Verwertungsge-sellschaften mit einer bei der Kommission gebildeten Arbeitsgruppe Verhandlungen auf-genommen mit dem Ziel, eine Entscheidung nach Art. 9 Abs. 1 der VO (EG) Nr. 1/2003 in Form einer so genannten Verpflichtungs-zusage zu erreichen. Gegenstand einer sol-chen Verpflichtungszusage ist das Angebot der betroffenen Unternehmen, Verpflichtun-gen einzugehen, die geeignet sind, die von der Kommission in den Beschwerdepunkten mitgeteilten Bedenken auszuräumen. In 2006 konnte mit der Kommission noch keine Einigung über den Inhalt einer solchen Ver-pflichtungszusage erzielt werden.
28 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 B e r i c h t d e s V o r s t a n d s
Erträge, Aufwendungen – Entwicklung und Struktur
Aufteilung der Erträgein Aufwendungen undVerteilungssumme
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Erträge
Aufwendungen
Verteilungssumme
13,5%13,8% 14,8% 14,6%
14,5% 14,4%14,7%14,6%
86,5%86,2% 85,2% 85,4%
85,5%
14,1%
85,9%
13,9%
85,6%85,3%85,4%
86,1%
0
100
200
300
400
500
600
700
800
€ Mio.
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
€ Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio.
Erträge 729,5 748,9 774,4 801,4 810,5 812,5 813,6 806,2 852,2 874,4
Aufwendungen 98,5 103,4 114,9 116,9 117,9 118,7 119,4 116,0 120,3 121,7
Verteilungssumme 631,0 645,5 659,5 684,5 692,6 693,8 694,2 690,2 731,9 752,7
Kostensatz 13,5 % 13,8 % 14,8 % 14,6 % 14,5 % 14,6 % 14,7 % 14,4 % 14,1 % 13,9 %
[b]
[b]
€€
€
€
€
€
€€
€€
€€
€€
€€
€€
€
€
€
€
€ 119,971 Mio.
[e]
29 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 B e r i c h t d e s V o r s t a n d s E r t r ä g e , A u f w e n d u n g e n – E n t w i c k l u n g u n d S t r u k t u r
Erträge 2006
Rundfunk und Fernsehen
[a] Rundfunk und FernsehenSende- und Kabelweiter-senderechte sowie Vervielfältigungsrechte
[b] Inkassomandate Kabelweiterleitung
Inkassomandate Werbefenster
Inkassomandate Europa I
Mechanische Musik
Lebende Musik
Ausland
Tonfilm
Sonstige Erträge
Inkassomandate für andere Verwertungsgesellschaften
Bild- und Tonträger-
28,02 % 245,015 Mio.
24,07 % 210,437 Mio.
3,63 % 31,803 Mio.
0,18 % 1,575 Mio.
0,14 % 1,200 Mio.
13,65 % 119,351 Mio.
9,06 % 79,212 Mio.
6,87 % 60,080 Mio.
0,99 % 8,657 Mio.
3,09 % 27,030 Mio.
6,04 % 52,786 Mio.
27,52 %
[a]
[b]
[c]
[d]
Vergütungsansprüchenach § 27 UrhG €€
Vermietung und Verleih Audio €
Vermietung und Verleih Video €
Bibliothekstantieme €
industrie gesamt €€ 240,609 Mio.
[c] PHO VR
BT VR
[d] Online Ruftonmelodien
sonstiges Online
[e] Zentrale LizenzierungVerkaufsgebiet Ausland
12,32 % 107,710 Mio.
1,09 % 9,556 Mio.
0,08 % 0,711 Mio.
0,31 % 2,661 Mio.
13,72%
Vergütungsansprüchenach § 54 UrhG
Private VervielfältigungAudio
Private VervielfältigungVideo
4,00 % €€ 34,935 Mio.
1,46 % € 12,757 Mio.
2,54 % € 22,178 Mio.
0,76 % 6,703 Mio.
0,00 % 0,011 Mio.
0,73 % 6,418 Mio.
0,03 % 0,274 Mio.
Gesamtsumme €€ 874,378 Mio.
[a]
[i]
[j]
[k]
Personalaufwand
[a] Gehälter und Löhne
[b] Pensionen
[c] Soziale Aufwendungen
Steuern
Abschreibungen
Sonstige Aufwendungen
[d] Fremdleistungen EDV
[e] Umstrukturierungs-maßnahmen
[f] Informations- und Kommunikations-aufwand
[g] Büromaschinen
[h] Nebenkosten desInkassogeschäfts
[i] Verwaltung
[j] Finanzaufwand
[k] Übrige
Gesamtsumme
30 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 B e r i c h t d e s V o r s t a n d s E r t r ä g e , A u f w e n d u n g e n – E n t w i c k l u n g u n d S t r u k t u r
Aufwendungen 2006
54,86 % €€ 66,750 Mio.
€ 48,977 Mio.
€ 7,032 Mio.
€ 10,741 Mio.
0,34 % €€ 0,413 Mio.
5,69 % €€ 6,918 Mio.
39,11 % €€ 47,592 Mio.
€ 9,869 Mio.
€ 1,431 Mio.
€ 6,712 Mio.
€ 1,893 Mio.
€ 15,921 Mio.
€ 4,963 Mio.
€ 0,157 Mio.
€ 6,646 Mio.
€€ 121,673 Mio.
[b]
[c]
[h] [d]
[g] [f] [e]
[c]
[b]
[a]
31 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 B e r i c h t d e s V o r s t a n d s
Verteilung an Mitglieder und andere Berechtigte
Die GEMA erhält nach ihrer Satzung die treuhänderische Verwaltung der Urheber-rechte übertragen und darf keine Gewinne erzielen. Alle Erträge werden nach Deckung der Aufwendungen an die Mitglieder und andere Berechtigte ausgeschüttet. Die Verteilungssumme beträgt demnach:
Erträge €€ 874,378 Mio. ./. Aufwendungen €€ 121,673 Mio.
€€ 752,705 Mio.
Diese Verteilungssumme wird der Vertei-lungsrückstellung zugewiesen. Für die Einzelbereiche ergibt sich folgendes Bild:
Aufführungs-, Vorführungs-Sende- und Wiedergabe- 57,20 % rechte €€ 430,585 Mio. [f]
[a] Inland € 315,991 Mio.
[b] Ausland € 39,263 Mio.
[c] Inkassomandate € 75,331 Mio. [e]
Europa I 0,16 % €€ 1,200 Mio.
[d]Vervielfältigungsrechte 42,64 %
€€ 320,920 Mio.
[d] Inland € 179,875 Mio.
[e] Ausland € 18,821 Mio.
[f] Inkassomandate € 122,224 Mio. davon Ausland € 119,885 Mio.
Inland € 2,339 Mio.
32 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 B e r i c h t d e s V o r s t a n d s V e r t e i l u n g a n M i t g l i e d e r u n d a n d e r e B e r e c h t i g t e
Entwicklung und Struktur der Mitglieder
44.000
46.000
48.000
50.000
52.000
54.000
56.000
58.000
Mit-glieder
60.000
2005 2006
Rechtsnachfolger
Urheber 3.472
4.850
54.368
62.690
3.408
4.746
53.788
61.942Verleger
Mitglieder nach Gruppen
31.12.2005 31.12.2006
ordent-liche
außer-ordent-
liche
ange-schlos-
sene
gesamt liche
ordent- außer-ordent-
liche
ange-schlos-
sene
gesamt
Urheber 5.978 45.359 53.788 6.010 45.872 54.368 davon Komponisten
Textdichter 2.023
428 2.059
427
Verleger 470 288 3.988 4.746 481 276 4.093 4.850
Rechtsnachfolger 32 37 3.339 3.408 33 33 3.406 3.472
Gesamt 2.953 6.303 52.686 61.942 3.000 6.319 53.371 62.690
33 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 B e r i c h t d e s V o r s t a n d s V e r t e i l u n g a n M i t g l i e d e r u n d a n d e r e B e r e c h t i g t e
Neuaufnahmen von Mitgliedern
Verleger
Urheber
0
500
1.000
1.500
2.000
2.500
3.000
3.500
Mit-glieder
4.000
2.224189
2.413
2.067188
2.255
2005 2006
2005 2006
Urheber (Komponisten und Textdichter)
Verleger
2.224
189
2.067
188
Gesamt 2.413 2.255
Dem Zuwachs der Gesamtmitgliederzahl von 748 im Vergleich zum Vorjahr stehen 2.255 Neuaufnahmen gegenüber. Die Differenz resultiert aus den Kündigungen und Fällen vor-zeitigen Ausscheidens von Mitgliedern.
34 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 B e r i c h t d e s V o r s t a n d s V e r t e i l u n g a n M i t g l i e d e r u n d a n d e r e B e r e c h t i g t e
Beteiligung der GEMA-Mitglieder 2006 am Ergebnis 2005
Ordentliche Mitglieder 62,34 % € 194,665 Mio.
Außerordentliche Mitglieder 5,78% € 18,041 Mio.
Angeschlossene Mitglieder 24,08% € 75,178 Mio.
Rechtsnachfolger 7,80% € 24,362 Mio.
Gesamtsumme €€ 312,246 Mio.
35 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 B e r i c h t d e s V o r s t a n d s V e r t e i l u n g a n M i t g l i e d e r u n d a n d e r e B e r e c h t i g t e
Soziale und kulturelle Zuwendungen
Für das Geschäftsjahr 2006 wurden ins-gesamt € 52,7 Mio. (Vorjahr: € 55,1 Mio.) für kulturelle und soziale Zwecke zur Ausschüttung bereitgestellt, die sich zur Hälfte, nämlich € 28,4 Mio. (Vorjahr: € 28,1 Mio.), aus dem 10 %-Abzug und zur anderen Hälfte aus Zinserträgen, Ver-waltungsgebühren und sonstigen unverteil-baren Erträgen des Geschäftsjahres 2005 zusammensetzten. Gemäß § 1 Ziffer 4a des Verteilungsplans haben Aufsichtsrat und Vorstand die von der Sozialkasse angefor-
derten Beträge in Höhe von € 6,6 Mio. (Vorjahr: € 6,1 Mio.) bereitgestellt. Von dem verbleibenden Betrag in Höhe von € 46,1 Mio. (Vorjahr: € 49,0 Mio.) wurden € 13,9 Mio. (Vorjahr: € 14,8 Mio.) dem Wertungsverfahren in der Sparte E, € 27,0 Mio. (Vorjahr: € 28,7 Mio.) dem Wertungs-verfahren in der Sparte U, € 2,0 Mio. (Vor-jahr: € 2,1 Mio.) dem Schätzungsverfahren der Bearbeiter und € 3,2 Mio. (Vorjahr: €
3,4 Mio.) der Alterssicherung zur Verfügung gestellt.
36 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 B e r i c h t d e s V o r s t a n d s V e r t e i l u n g a n M i t g l i e d e r u n d a n d e r e B e r e c h t i g t e
Auslandsbeteiligungen
(soweit Ausschüttungen an Schwestergesellschaften im Ausland und Subverlage betroffen sind)
Erträge vonSchwestergesellschaften
Ausschüttungen anSchwestergesellschaften
Ausschüttungen aufSubverlags-Sonderkonten
112,484
96,892
104,047
103,818
112,343
107,747
108,079
0
20
40
60
80
100
120
140
160
180
200
220
€ Mio.
122,975
97,618
2002 2003 2004 2005 2006
220,593 214,435220,090
207,865209,376
106,356
52,11457,974
53,585 51,460 51,857
37 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 B e r i c h t d e s V o r s t a n d s
Investitionen
Das Anlagevermögen hat sich gegenüber dem Vorjahr von € 77,429 Mio. auf € 75,763 Mio. verändert und enthält fol-gende wesentlichen Positionen:
31.12.2005 31.12.2006
€ Mio. € Mio.
Immaterielle Vermögensgegenstände
Bebaute Grundstücke im Inland
Betriebs- und Geschäftsausstattung,einschließlich EDV-Hardware
Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau
21,440
52,141
3,723
0,087
20,546
51,541
3,624
0,000
Von der Position Immaterielle Vermögens-gegenstände entfallen € 16,056 Mio. auf Software und € 4,490 Mio. auf im Rahmen von EDV-Projekten an Fremdfirmen geleis-tete Anzahlungen.
38 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 B e r i c h t d e s V o r s t a n d s
Mitarbeiter
0
200
400
600
800
1.000
1.200
Mitar-beiter
2004 2005 2006
780
männlich
weiblich
348
1.128
776
346
1.122
777
336
1.113
31.12.2004 31.12.2005 31.12.2006
Unbefristete Arbeitsverhältnisse
Vollzeitmitarbeiter: Damen Herren
565 279
553 282
550 283
Teilzeitmitarbeiter Altersteilzeitmitarbeiter Auszubildende
844
126 38 29
835
137 43 34
833
141 40 42
1.037 1.049 1.056
Befristete Arbeitsverhältnisse 76 73 72
Gesamt 1.113 1.122 1.128
Zur Aus- und Weiterbildung haben 713 Mit- 28 Mitarbeiter hatten 10-jähriges und 32 arbeiter der GEMA Fachseminare und sonstige Mitarbeiter 25-jähriges Dienstjubiläum. arbeitsplatzspezifische Schulungen besucht.
Jahresabschluss
Bilanz zum 31. Dezember 2006 (73. Geschäftsjahr)
Gewinn- und Verlustrechnungfür die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006
Prüfungsergebnis undBestätigungsvermerk
Anhang
40 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 J a h r e s a b s c h l u s s
Bilanz zum 31. Dezember 2006 (73. Geschäftsjahr)
Aktiva Stand 31.12.2006 Stand 31.12.2005 € € €
1. Immaterielle Vermögensgegenständea) Software b) Geleistete Anzahlungen
2. Sachanlagen 2.1 Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten a) Grund und Boden b) Gebäudec) Einbauten in fremden Gebäuden d) Bauten auf fremden Grundstücken
2.2 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattunga) Büroeinrichtung b) Betriebseinrichtungen c) Büromaschinen d) Betriebsvorrichtungen für EDV-Anlagen
2.3 Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau
3. FinanzanlagenBeteiligungen
1. Darlehen Mitglieder
II. Umlaufvermögen
2. Forderungena) Mitglieder aus Vorauszahlungen b) Auslandsgesellschaften c) Industrie d) Sendeunternehmen e) Musikveranstalter f) Sonstige
3. Wertpapiere 4. Bankguthaben
a) Festgelder b) Sonstige
5. Postgiroguthaben 6. Kasse
III. Rechnungsabgrenzungsposten
IV. Treuhandforderungen
I. Anlagevermögen 16.056.310,76
4.489.678,34
11.763.701,33 39.777.343,55
0,00 0,00
51.541.044,88
846.741,15 403.537,50
1.555.613,45 817.971,15
3.623.863,25
0,00
73.320.925,45 71.027.468,63 51.646.549,58 20.341.138,13 41.277.991,91 12.804.368,93
293.739.090,26 12.953.846,38
20.545.989,10 21.439.908,51
55.164.908,13 55.950.354,08
52.277,71 38.663,80
75.763.174,94 77.428.926,39
180.902,50 180.503,23
270.418.442,63 294.416.083,75 171.815.950,00 175.258.750,00
306.692.936,64 252.799.395,63 93.671,74 198.183,34 26.286,24 46.944,56
749.228.189,75 722.899.860,51
113.218,65 130.892,21
2.023.439,75 1.827.892,49
827.128.023,09 802.287.571,60
Avalforderungen aus Kreditaufträgen für Mitglieder 0,00 0,00
41 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 J a h r e s a b s c h l u s s
Passiva Stand 31.12.2006 Stand 31.12.2005 € € €
1. aus Aufführungs-, Vorführungs-,Sende- und Wiedergaberechten sowie Vergütungsansprüchena) Inlandb) Inkassomandate c) Ausland
2. aus Vervielfältigungsrechten sowie Vergütungsansprüchena) Inlandb) Inkassomandate c) Ausland
3. Sonstige a) Europa I b) Andere
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2. Andere Verbindlichkeiten a) aus abgerechneten
Vergütungen gegenüber Mitgliedern gegenüber Auslands-gesellschaften
b) aus Vorauszahlungen der Musikveranstalter
c) Sonstige
III. Übrige Rückstellungen
IV. Verbindlichkeiten
I. Eigenkapital und Rücklagen
II. Rückstellungen für die Verteilung
327.935.298,70 10.658.331,24 63.891.636,91
182.961.208,47 20.505.394,95 44.478.101,16
0,00 0,00
9.154.674,21
11.728.650,36
2.078.563,48 45.994.978,56
0,00 0,00
402.485.266,85 388.420.019,76
247.944.704,58 242.433.053,36
0,00 0,00
650.429.971,43 630.853.073,12
104.145.421,90 101.742.949,70
0,00 1.000.000,00
68.956.866,61 65.311.550,85
68.956.866,61 66.311.550,85
1.572.323,40 1.552.105,44
2.023.439,75 1.827.892,49
827.128.023,09 802.287.571,60
V. Rechnungsabgrenzungsposten
VI. Treuhandverpflichtungen
Avalverbindlichkeiten aus Kreditaufträgen für Mitglieder 0,00 0,00
42 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 J a h r e s a b s c h l u s s
Zur Bilanz zum 31. Dezember 2006 (73. Geschäftsjahr)
Anschaffungs- und Herstellungskosten Zu Aktiva i. Anlagevermögen
Stand 01.01.2006 Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2006
I. Immaterielle Vermögensgegenstände € € € € €
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 41.940.367,83 696.476,75 70.762,62 1.785.440,10 44.351.522,06
2. Geleistete Anzahlungen 3.465.440,10 2.809.678,34 0,00 -1.785.440,10 4.489.678,34
45.405.807,93 3.506.155,09 70.762,62 0,00 48.841.200,40
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 66.819.649,23 13.940,60 0,00 368.614,75 67.202.204,58
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts-ausstattung 13.208.695,52 1.370.936,22 1.177.981,58 0,00 13.401.650,16
3. Geringwertige Wirtschaftsgüter 78.607,09 68.402,35 79.390,71 0,00 67.618,73 4. Geleistete Anzahlungen und
Anlagen in Bau 86.733,53 281.881,22 0,00 -368.614,75 0,00
80.193.685,37 1.735.160,39 1.257.372,29 0,00 80.671.473,47
III. Finanzanlagen
Beteiligungen 38.663,80 13.613,91 0,00 0,00 52.277,71
38.663,80 13.613,91 0,00 0,00 52.277,71
Gesamtsumme 125.638.157,10 5.254.929,39 1.328.134,91 0,00 129.564.951,58
43 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 J a h r e s a b s c h l u s s
Kumulierte Abschreibungen Buchwerte
Stand 01.01.2006
€
23.965.899,42 0,00
23.965.899,42 4.400.074,50 70.762,62 0,00 28.295.211,30
14.678.940,08 982.219,62 0,00 0,00 15.661.159,70
9.485.784,12 1.467.866,64 1.175.863,85 0,00 9.777.786,91 78.607,09 68.046,17 79.034,53 0,00 67.618,73
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
24.243.331,29
0,00
0,00
48.209.230,71
Zugänge
€
4.400.074,50 0,00
2.518.132,43
0,00
0,00
6.918.206,93
Abgänge
€
70.762,62 0,00
1.254.898,38
0,00
0,00
1.325.661,00
Umbuchungen
€
0,00 0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Stand 31.12.2006
€
28.295.211,30 0,00
25.506.565,34
0,00
0,00
53.801.776,64
Stand 31.12.2005
€
17.974.468,41 3.465.440,10
21.439.908,51 20.545.989,10
52.140.709,15 51.541.044,88
3.722.911,40 3.623.863,25 0,00 0,00
86.733,53 0,00
55.950.354,08
38.663,80
38.663,80
77.428.926,39
Stand 31.12.2006
€
16.056.310,76 4.489.678,34
55.164.908,13
52.277,71
52.277,71
75.763.174,94
44 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 J a h r e s a b s c h l u s s
Zu Passiva II. Rückstellungen für die Verteilung Stand Ausschüttungen für Vorabaus- Zuweisungen Stand Stand
01.01.2006 2005 und früher schüttung 2006 2006 31.12.2006 31.12.2006
II. Rückstellungen € € € € € €
1. aus Aufführungs-, Vorführungs-,Sende-und Wiedergaberechten sowie Vergütungsansprüchena) Inland 317.755.165,40 299.153.409,33 6.657.839,61 315.991.382,24 327.935.298,70 b) Inkassomandate 9.316.447,94 14.829.036,84 59.160.407,39 75.331.327,53 10.658.331,24 c) Ausland 61.348.406,42 36.719.290,16 0,00 39.262.520,65 63.891.636,91 402.485.266,85
2. aus Vervielfältigungsrechten sowieVergütungsansprüchena) Inland 185.818.383,03 141.189.250,52 41.542.414,40 179.874.490,36 182.961.208,47 b) Inkassomandate 17.703.043,63 15.770.763,28 103.650.307,59 122.223.422,19 20.505.394,95 c) Ausland 38.911.626,70 13.254.878,91 0,00 18.821.353,37 44.478.101,16 247.944.704,58
3. Sonstige a) Europa I 0,00 0,00 1.199.997,28 1.199.997,28 0,00 b) Andere 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
630.853.073,12 520.916.629,04 212.210.966,27 752.704.493,62 650.429.971,43 650.429.971,43
45 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 J a h r e s a b s c h l u s s
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006
Anhang 2006 2005
Nr. € €
1. Erträge aus Verwertungsrechten und Vergütungsansprüchen 12 847.348.112,11 823.291.287,14
davon aus der Wahrnehmung von Inkassomandaten € 207.335.709,13(Vorjahr:€ 178.275.071,56)
2. Sonstige betriebliche Erträge 12.905.502,14 16.147.344,09
3. Personalaufwand 9 -66.749.746,70 -65.195.387,91
davon
a) Löhne und Gehälter -48.976.854,13 -48.408.900,00
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung -17.772.892,57 -16.786.487,91
davon Altersversorgung € 7.031.793,76(Vorjahr:€ 6.755.315,99)
4. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlage-vermögens und Sachanlagen -6.918.206,93 -7.029.228,57
5. sonstige betriebliche Aufwendungen 11 -47.572.561,97 -47.704.336,05
6. Erträge aus Wertpapieren des Umlauf-vermögens 5.653.339,60 5.495.054,08
7. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 8.470.657,93 7.290.048,01
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -19.360,98 -24.102,85
9. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäfts-tätigkeit 753.117.735,20 732.270.677,94
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 10 -110.815,30 -80.507,73
11. sonstige Steuern 10 -302.426,28 -304.807,11
12.Zuweisungen an Verteilungsrückstellungen -752.704.493,62 -731.885.363,10
13. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 0,00 0,00
46 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 J a h r e s a b s c h l u s s
Anhang
Rechtliche Grundlagen
1. Der Jahresabschluss 2006 wurde nach der sinngemäßen Anwendung des Handelsge-setzbuches erstellt. Gemäß § 9 des Gesetzes über die Wahrnehmung von Urheberrechten und verwandten Schutzrechten haben Verwer-tungsgesellschaften für das Geschäftsjahr die Jahresbilanz, die Gewinn- und Verlustrech-nung und den Anhang (Jahresabschluss) so-wie einen Lagebericht aufzustellen. Dabei sind die Besonderheiten des Aufgaben-bereichs der GEMA berücksichtigt worden.
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
2. Das Anlagevermögen wurde zu Anschaf-fungs- bzw. Herstellungskosten, erhöht um Anschaffungsnebenkosten und vermindert um Anschaffungskostenminderungen, ange-setzt. Es erfolgten nutzungsbedingte Ab-schreibungen. Die ausgewiesenen geringwer-tigen Wirtschaftsgüter wurden im Jahr der Anschaffung in voller Höhe abgeschrieben.
Vermögensgegenstände mit einem Wert unter € 60 wurden bereits im Berichtsjahr sofort als Aufwand behandelt.
3. Die Forderungen in eigener Währung wurden zum Nennwert bilanziert. Die Forde-rungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung wurden zum Wechselkurs des Ab-rechnungstags bzw. zum höheren/niedrigeren Wechselkurs am Bilanzstichtag bewertet. Für erkennbare Risiken wurden entsprechen-de Wertberichtigungen gebildet. Die Bewertung der Wertpapiere erfolgte zum Nennwert bzw. zum niedrigeren Börsenkurs am Bilanzstichtag. Die Pensionsrückstellungen wurden auf der Basis der Richttafeln 2005 G von Dr. Klaus
Heubeck errechnet. Ab dem Geschäftsjahr 1999 werden die Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen auf das gesetzlich gebotene Volumen beschränkt. Die Dotierung der Übrigen Rückstellungen erfolgte nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung. Verbindlichkeiten wurden zum Rückzah-lungsbetrag angesetzt.
Angaben zu Posten der Bilanz
4. Bei dem Wertpapierbestand in Höhe von € 171,816 Mio. (Vorjahr: € 175,259 Mio.) handelt es sich ausschließlich um festver-zinsliche Papiere, die zur vorübergehenden Anlage der Liquiditätsreserven dienen.
5. Die GEMA hat buchmäßig weder Eigen-kapital noch Rücklagen. Alle Erträge werden nach Deckung der Aufwendungen an die Wahrnehmungsberechtigten (Mitglieder und sonstige Berechtigte) ausgeschüttet.
6. Für die Verteilung stehen € 650,430 Mio. (Vorjahr: € 630,853 Mio.) zur Verfügung. Ausgeschüttet wurden in 2006 € 520,917 Mio. für die Vorjahre und € 212,211 Mio. für das laufende Jahr, insgesamt € 733,128 Mio. Die Zuweisungssumme für 2006 beträgt € 752,705 Mio. (Vorjahr: € 731,885 Mio.).
7. In den Übrigen Rückstellungen in Höhe von € 104,145 Mio. (Vorjahr: € 101,743 Mio.) sind im Wesentlichen Rückstellungen enthalten für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (€ 60,136 Mio.), für die Sparte Industrieton-träger (€ 9,900 Mio.), für die Sparte Bildton-träger (€ 10,000 Mio.), für den Bereich Personalaufwendungen (€ 6,014 Mio.), für Anwalts- und Gerichtskosten (€ 2,815 Mio.),
47 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 J a h r e s a b s c h l u s s A n h a n g
für Baukosten (€ 0,495 Mio.) und für die Jahresabschluss- und Steuerberatungskosten (€ 0,257 Mio.). In Höhe der Forderungen aus Fremdinkasso wurden Rückstellungen in Höhe von € 9,111 Mio. gebildet. Damit wurde dem Umstand Rechnung getragen, dass die Ausschüttung erst bei Zahlungsein-gang auf den Forderungsbestand erfolgt. Ebenfalls wurde eine Rückstellung für Er-tragskorrekturen im Bereich Rundfunk und Fernsehen (€ 5,112 Mio.) gebildet.
8. Die Treuhandforderungen bzw. Treuhand-verpflichtungen in Höhe von € 2,024 Mio. (Vorjahr: € 1,828 Mio.) betreffen durchlau-fende Posten aus von der GEMA verein-nahmten und bis zur Weiterleitung an die Wahrnehmungsberechtigten treuhänderisch verwalteten Lizenzbeträgen sowie Kautions-leistungen von Tonträgerherstellern.
Angaben zu Posten der Gewinn- undVerlustrechnung
9. Personalaufwand
Löhne und Gehälter
Altersversorgung und soziale Aufwendungen
2005 € Mio.
48,409
16,787
2006 € Mio.
48,977
17,773
65,196 66,750
Die Aufwendungen für Altersversorgung be-tragen € 7,032 Mio. (Vorjahr: € 6,756 Mio.), die für soziale Aufwendungen € 10,741 Mio. (Vorjahr: € 10,031 Mio.); zusammen sind dies € 17,773 Mio. (Vorjahr: € 16,787 Mio.).
Der Aufwand für Altersversorgung setzt sich aus Pensionszahlungen in Höhe von € 6,447 Mio. (Vorjahr: € 6,065 Mio.) sowie Zuführung zu den Rückstellungen für Pen-sionen in Höhe von € 0,585 Mio. (Vorjahr: € 0,691 Mio.) zusammen. Die Zahl der unbefristet beschäftigten Mitarbeiter hat sich von 1.049 am 31.12.2005 auf 1.056 am 31.12.2006 erhöht.
10. Der Steueraufwand setzt sich zusam-men aus:
Steuern vom
2005 € Mio. 2006 € Mio.
Einkommen und vom Ertrag 0,080 0,111 Sonstige Steuern 0,305 0,302
0,385 0,413
11. Die sonstigen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
Informations- und Kom-munikationsaufwand Büromaschinen Verwaltung Nebenkosten des Inkassogeschäfts Fremdleistungen EDV Umstrukturierungs-maßnahmen Finanzaufwand Übrige
2005 € Mio.
6,371 1,809 4,726
15,521 12,387
0,000 0,159 6,756
2006 € Mio.
6,712 1,893 4,963
15,921 9,869
1,431 0,157 6,646
47,729 47,592
48 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 J a h r e s a b s c h l u s s A n h a n g
12. Die Erträge aus Verwertungsrechten und aus Vergütungsansprüchen betragen im Ge-schäftsjahr € 847,348 Mio. (einschließlich € 1,780 Mio. lizenzersetzender Schadener-satz); im Vorjahr waren dies € 823,291 Mio. (einschließlich € 5,150 Mio. lizenzersetzen-der Schadenersatz). Sie setzen sich wie folgt zusammen:
a) Erträge aus der Wahrnehmung von Aufführungs-, Vorführungs-, Sende- und Wiedergaberechten darin enthaltener lizenzersetzender Schadenersatz
b) Erträge aus der Wahrnehmung von Vervielfältigungsrechten
c) Erträge aus Vergütungsansprüchen d) Erträge aus der Wahrnehmung von
Inkassomandaten
Erträge aus Verwertungsrechten und aus Vergütungsansprüchen e) Sonstige Erträge
2005 € Mio. 2006 € Mio.
385,048
5,150
220,092 39,876
178,275
396,886
1,780
201,488 41,638
207,336
823,291 28,933
847,348 27,030
Gesamterträge 852,224 874,378
Die vorstehenden Erträge gliedern sich nach Einzellizenzbereichen wie folgt auf:
Lebende Musik Tonfilm Mechanische Musik Vergütungsansprüche nach § 27 UrhG Tonträger- und Bildtonträgerindustrie Rundfunk und Fernsehen Inkassomandate für andere Verwertungs-gesellschaften Vergütungsansprüche nach § 54 UrhG Ausland Sonstige Erträge
2005 € Mio. 2006 € Mio.
77,344 8,631
115,678 6,749
242,192 236,533
43,003 33,127 60,034 28,933
79,212 8,657
119,351 6,703
240,609 245,015
52,786 34,935 60,080 27,030
Gesamterträge 852,224 874,378
Die Erträge aus der Ton- und Bildtonträger-industrie setzen sich zusammen aus Erträgen aus Tonträger- und Bildtonträgervervielfäl-tigung sowie Onlineerträgen für das Verkaufs-gebiet Inland in Höhe von € 120,638 Mio. (Vorjahr: € 139,526 Mio.) und aus der Zen-trallizenzierung für das Verkaufsgebiet Ausland in Höhe von € 119,971 Mio. (Vor-jahr: € 102,666 Mio.). Die Erträge aus dem Bereich Rundfunk und Fernsehen setzen sich zusammen aus dem Inkasso für Sende- und Kabelweitersende-rechte sowie Vervielfältigungsrechten in Höhe von € 210,437 Mio. (Vorjahr: € 203,927 Mio.) und für Inkassomandate (Kabelweiter-leitung, Werbefenster, Europa I) in Höhe von € 34,578 Mio. (Vorjahr € 32,606 Mio.).
Ergänzende Angaben
13. Der Vorstand bestand im Berichtsjahr aus Prof. Dr. Jürgen Becker (Sprecher des Vor-stands) sowie Dr. Harald Heker (Mitglied des Vorstands) und Rainer Hilpert (Mitglied des Vorstands Finanzen und Wirtschaft). Die Jahresgehälter der Vorstände betrugen für Prof. Dr. Jürgen Becker Tsd. € 360,4 sowie für Dr. Harald Heker Tsd. € 333,4 und Rainer Hilpert Tsd. € 291,5. Mit Wirkung zum 1. Januar 2007 wurde Dr. Harald Heker zum Vorsitzenden des Vorstands bestellt. Ebenfalls mit Wirkung zum 1. Januar 2007 wurde Prof. Dr. Jürgen Becker zum stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands bestellt. Die pensionsvertraglichen Bezüge der früheren Vorstände betrugen für Prof. Dr. jur. h. c. Erich Schulze Tsd. € 309,7 und für Prof. Dr. Reinhold Kreile Tsd. € 222,4. Für die Pen-sionsansprüche von Prof. Dr. jur. h. c. Erich Schulze sind € 1,001 Mio., für die von Prof. Dr. Reinhold Kreile € 0,949 Mio. zurückgestellt. Der Aufsichtsrat besteht gemäß § 13 Nr. 1 der Satzung der GEMA aus 15 Mitgliedern. Es wer-den gemäß § 13 Nr. 1 Satz 2 der Satzung für jede Berufsgruppe zwei Stellvertreter gewählt.
49 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 J a h r e s a b s c h l u s s A n h a n g
In der Mitgliederversammlung am 28. Juni 2006 wurde der Aufsichtsrat neu gewählt. Die Wahl des Vorsitzenden und zweier Stell-vertreter erfolgte in der Aufsichtsratssitzung am 28. Juni 2006.
Der Aufsichtsrat setzte sich bis zum 28. Juni 2006 wie folgt zusammen:
Komponisten: Prof. Gottfried Böttger Prof. Christian Bruhn Klaus Doldinger Jörg Evers Prof. Dr. Enjott Schneider Dr. Ralf Weigand Prof. Dr. h. c. Wolfgang Rihm Prof. Manfred Schoof
Vorsitzender
Stellvertreter Stellvertreter
Textdichter: Frank Dostal Hans Hee Rudolf-Günter Loose Stefan Waggershausen Burkhard Brozat Egon L. Frauenberger
stellv. Vorsitzender
Stellvertreter Stellvertreter
Verleger: Peter Ende Dr. Peter Hanser-Strecker Prof. Klaus-Michael Karnstedt Karl-Heinz Klempnow Dagmar R. Sikorski Peter F. Schulz Gabriele Schulze-Spahr
stellv. Vorsitzender
Stellvertreter Stellvertreterin
50 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 J a h r e s a b s c h l u s s A n h a n g
Nach den Wahlen am 28. Juni 2006 setzte sich der Aufsichtsrat wie folgt zusammen:
Komponisten: Prof. Christian Bruhn Klaus Doldinger Jörg Evers Prof. Dr. Enjott Schneider Prof. Lothar Voigtländer Dr. Ralf Weigand Prof. Dr. h. c. Wolfgang Rihm Prof. Manfred Schoof
Vorsitzender
Stellvertreter Stellvertreter
Textdichter: Burkhard Brozat Frank Dostal Egon L. Frauenberger Stefan Waggershausen Frank Ramond Hans-Ulrich Weigel
stellv. Vorsitzender
Stellvertreter Stellvertreter
Verleger: Prof. Dr. Rolf Budde Peter Ende Prof. Klaus-Michael Karnstedt Karl-Heinz Klempnow Dagmar R. Sikorski Dr. Peter Hanser-Strecker Gabriele Schulze-Spahr
stellv. Vorsitzender
Stellvertreter Stellvertreterin
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten nur Aufwandsentschädigungen. 2006 waren dies insgesamt € 0,245 Mio.
München, den 12.03.2007
Dr. Harald Heker Prof. Dr. Jürgen Becker Dipl.-oec. Rainer Hilpert
Der Vorstand
Prüfungsergebnis undBestätigungsvermerk
52 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6 J a h r e s a b s c h l u s s
Prüfungsergebnis undBestätigungsvermerk
Der Jahresabschluss ist nach den Vor-schriften des UrhWG, der sinngemäßen Anwendung des Handelsgesetzbuchs und der Satzung unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung aufgestellt worden. Die Gliederung entspricht den Be-sonderheiten von Verwertungsgesellschaften und ist, gemessen am Geschäftsumfang der Gesellschaft, klar und übersichtlich. Die Bewertung ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs für Einzelkaufleute und Personenhandelsgesellschaften erfolgt. Der Anhang enthält alle erforderlichen Angaben. Nachteilige Veränderungen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage gegenüber dem Vorjahr sind nicht eingetreten. Der Lagebericht steht im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften.
Der von uns mit Datum vom 13. März 2007 erteilte uneingeschränkte Bestätigungs-vermerk lautet wie folgt:
„Die Buchführung, der Jahresabschluss und der Lagebericht entsprechen nach unse-rer pflichtmäßigen Prüfung Gesetz und Satzung.“
München, den 13. März 2007
PricewaterhouseCoopersAktiengesellschaftWirtschaftsprüfungsgesellschaft
Winter ppa. Obermayr Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Bericht des AufsichtsratsBericht des Aufsichtsrats
54 G E M A G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
Bericht des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat hat in der Berichtszeit an elf Tagen Sitzungen durchgeführt, nämlich am 15./16. März, 25. April, 3./4. Mai, 26. und 28. Juni, 15. September, 18. Oktober und 6./7. De-zember 2006. Ferner haben regelmäßig Sit-zungen der vom Aufsichtsrat gebildeten Aus-schüsse (insbesondere Tarifausschuss, Vertei-lungsplankommission und Programmaus-schüsse) sowie der Wertungsausschüsse und des Werkausschusses stattgefunden. In ge-meinsamen Sitzungen mit dem Vorstand hat sich der Aufsichtsrat aufgrund schriftlicher und mündlicher Berichte des Vorstands mit der Lage der GEMA, dem Geschäftsverlauf sowie der Geschäftspolitik befasst und darü-ber mit dem Vorstand beraten.
Im Geschäftsjahr 2006 hat der Wirt-schaftsausschuss des Aufsichtsrats am 2. Mai und 5. Dezember Sitzungen abgehalten. Über die Ergebnisse wurde jeweils dem Aufsichts-rat Bericht erstattet. Des Weiteren hat sich der Wirtschaftsausschuss in seiner Sitzung am 8. Mai 2007 mit dem Geschäftsbericht des Vor-stands für 2006 beschäftigt und dem Auf-sichtsrat in der Sitzung am 9. Mai 2007 da-rüber berichtet.
Die zum Abschlussprüfer bestellte PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, hat den vom Vorstand aufgestellten Jahres-abschluss 2006 unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsver-merk in der nach § 9 Abs. 5 UrhWG vorge-schriebenen Form wie folgt erteilt:
„Die Buchführung, der Jahresabschluss und der Lagebericht entsprechen nach
Berlin, 10. Mai 2007
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats Prof. Christian Bruhn
unserer pflichtmäßigen Prüfung Gesetz und Satzung.“
Der Aufsichtsrat hat den Bericht der Abschlussprüfer in seiner Sitzung am 9. Mai 2007 erörtert und keine Einwendungen gegen das Prüfungsergebnis und den Lagebericht des Vorstands erhoben. Er billigt den Jahres-abschluss, der damit festgestellt ist.
Im Berichtsjahr gehörten dem Aufsichts-rat folgende Damen und Herren an:
Für die Berufsgruppe Komponisten Prof. Gottfried Böttger (bis 28.06.), Prof. Christian Bruhn, Klaus Doldinger, Jörg Evers, Prof. Dr. Enjott Schneider, Prof. Lothar Voigtländer (ab 28.06.), Dr. Ralf Weigand sowie als Stellvertreter Prof. Dr. h. c. Wolfgang Rihm und Prof. Manfred Schoof; für die Berufsgruppe Textdichter Burkhard Brozat (ab 28.06.; bis 28.06. als Stellvertreter), Frank Dostal, Egon L. Frauenberger (ab 28.06.; bis 28.06. als Stellvertreter), Hans Hee (bis 28.06.), Rudolf-Günter Loose (bis 28.06.), Stefan Waggershausen sowie Frank Ramond (ab 28.06.) und Hans-Ulrich Weigel (ab 28.06.) als Stellvertreter; für die Berufs-gruppe Verleger Prof. Dr. Rolf Budde (ab 28.06.), Peter Ende, Dr. Peter Hanser-Strecker (bis 28.06.; ab 28.06. als Stellver-treter), Prof. Klaus-Michael Karnstedt, Karl-Heinz Klempnow, Dagmar R. Sikorski sowie als Stellvertreter Peter F. Schulz (bis 28.06.) und Gabriele Schulze-Spahr.
Vorsitzender ist Herr Prof. Christian Bruhn. Stellvertretende Vorsitzende sind die Herren Hans Hee (bis 28.06.), Frank Dostal (ab 28.06.) und Karl-Heinz Klempnow.
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