Wussten Sie schon, …… welche Auswirkungen der Deichbau auf die Natur hatte?Durch den Bau des Deichs 1976 wurden große Teile derWedeler Marsch dem Gezeitenrythmus entzogen. Durch dasAusbleiben der regelmäßigen Überschwemmungen und durchstarke Grundwasserentnahme wurden die binnendeichs ge-legenen Wiesen trockener. Die Rast- und Brutvogelbeständehaben nach diesen Eingriffen in den Wasserhaushalt derMarsch drastisch abgenommen.
… warum das Schutzgebiet so wichtig ist?Dem Deich vorgelagert befindet sich das FährmannssanderWatt, wo die Vögel Kleinorganismen als Nahrung finden. BeiFlut müssen insbesondere die Watvögel das Watt verlassen –im Schutzgebiet rund um die Station finden sie einen geeigne-ten Rückzugsraum und störungsarme Plätze für ihre Brut.
… welch große Bedeutung die Wedeler Marsch für denVogelzug hat?Sie hat internationale Bedeutung als Durchzugs-, Rast- undÜberwinterungsgebiet und liegt genau im Knotenpunkt desostatlantischen Zugwegs, der die Brutgebiete im Norden mitden Winterquartieren in Südeuropa und Afrika verbindet.
… was ein Süßwasserwatt ist?Wattflächen entstehen durch den Einfluss von Ebbe und Flut.In einer Flussmündung steht Süßwasser unter Tideeinfluss –an der Elbe etwa von Glückstadt stromaufwärts bis zur Stau-stufe in Geesthacht. Das Fährmannsander Watt auf Höhe derCarl Zeiss Vogelstation ist mit einer Länge von etwa fünfKilometern und einer Breite von bis zu 800 Metern eines dergrößten Süßwasserwatten Europas – Lebensraum für einehochspezialisierte Tier- und Pflanzenwelt.
… welche Vögel es hier zu sehen gibt?Im Laufe eines Jahres lassen sichbis zu 120 Vogelarten in derWedeler Marsch beob-achten. Die Grafik nennteinige repräsentativeArten.
Besuchen Sie dieCarl Zeiss Vogelstationin der Wedeler Marsch!Öffnungszeiten (ganzjährig):Mittwochs, samstags, sonn- und feiertags von 10 bis 16 Uhr
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland (NABU)Landesverband Hamburg e.V., Osterstraße 58, 20259 HamburgTel. (040) 69 70 89 0 · Fax (040) 69 70 89 19www.NABU-Hamburg.de · E-Mail: [email protected] 1703203, BLZ 200 100 20 (Postgiro Hamburg)Redaktion: Tobias Hinsch, Gestaltung: esPRINTDruck: Druckerei Siemen, HamburgFotos Titel: A. Lettow (Gänse, m., r.u.), M. Sommerfeld (r.m.)
Der NABU Hamburg bedankt sich für die Unterstützung seiner Arbeit in der WedelerMarsch bei diesen Institutionen sowie bei allen Spendern, Helfern und Unterstützern:
Carl ZeissSports Optics
Bingo-Lotto
Land Schles-wig-Holstein
Hanseatische Natur-und Umweltinitiative
HEW-Umwelt-stiftung
So kommen Sie hin: Zu Fuß oder per Rad Gegenüber dem S-Bhf. Wedel in dieBahnhofstr., nach 50m rechts in die Gorch-Fock-Str., die Schul-auer Str. überqueren und weiter auf Am Freibad und Marine-damm bis zum Deich. Dort rechts vorbei an der Gaststätte Fähr-mannssand bis zur Station (zu Fuß 45 Min. / per Rad 25 Min.).Mit dem Auto Von Hamburg kommend am S-Bhf. Wedel vorbeiauf der Mühlenstr./Holmer Str. Richtung Holm, etwa 30m vordem Ortsausgangsschild links in die Hatzburgtwiete, sofort wie-der links in die Helgolandstr., rechts in den Ansgariusweg, weiterbis zum Parkplatz der Gaststätte Fährmannssand. Oder überHetlingen bis zum Parkplatz Klärwerk. Jeweils 15 Min. Fuß-marsch entlang der Elbe.
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NABU-Archiv
Naturerlebnisse in der Wedeler Marsch
Die Carl ZeissVogelstation
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FeldlercheRohrweiheWeißstorchMauerseglerWiesenschafstelze
KiebitzLöffelente
RotschenkelKanadagans
Uferschnepfe
WeißwangengansRauhfußbussardSingschwanGänsesägerGraugans
Großer BrachvogelAlpenstrandläuferGoldregenpfeifer
HaubentaucherTafelente
Naturerlebnisse in der Wedeler Marsch
Die Carl ZeissVogelstation
Naturerlebnisse in der Wedeler Marsch
Die Carl ZeissVogelstation
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rVon den drei Beobachtungsständenaus bietet sich ein freier Blick auf
das Gewässer und die Inseln. Höhen-verstellbare Sichtschlitze ermöglichen es großen und kleinen Besuchern,Wasser- und Watvögel aus wenigenMetern Entfernung zu beobachten.
Die KleientnahmestelleFährmannssand – ein Paradies für Vögel
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Gaststätte und Parkplatz Fährmannssand / Wedel
Das Schutzgebiet rund um die Carl Zeiss Vogelstation bietet ins-besondere Vögeln wertvolle Lebensräume – und Menschen
einzigartige Naturerlebnisse. Enten, Gänse, Limikolen (Watvögel) und Möwen finden hier ideale Nahrungs- und Brutflächen vor.1976 wurde trotz massiver Proteste von Naturschützern der Deichgebaut. Der NABU Hamburg setzte durch, die für den Deichbau nötigeKleientnahmestelle (Klei = schwerer, tonhaltiger Marschboden) zueinem ökologischen Ersatzlebensraum für Wat- und Wasservögel zumachen. Nach Vorgaben und unter tatkräftiger Mithilfe vieler Vogel-freunde entstand auf dem etwa 17,5 Hektar großen Gelände ein 10 Hektar großes Gewässer. Seither ist das Gebiet vom NABU Hamburg gepachtet und wird von ehrenamtlichen Helfern ständig gepflegt und weiterentwickelt.
eDie Carl Zeiss Vogelstation wurde 1984 eröffnet (damals „Hermann-Kroll-Haus“) und 2005/06
von Grund auf renoviert. Mehr als 20 Jahre wurdevon hier die Vogelwelt des Schutzgebietes und der Wedeler Marschsystematisch erfasst. Heute informieren ein hauptamtlicher undmehrere ehrenamtliche Betreuer die Besucher über die Natur vorOrt und verleihen hochwertige Ferngläser und Spektive.
oAuf den 15 Inseln finden die Vögel Brutplätze, die vor Räubern wie Marder und Fuchs geschützt sind. Außerdem rasten hier En-
ten, Gänse und insbesondere Limikolen, wenn die Flut sie zum Verlas-sen des nahrungsreichen Süßwasserwatts jenseits des Deichs zwingt.
tFlachwasserzonen lockenmit einem reichen
Nahrungsangebot. Watvögelwie Bekassine oder Austern-fischer ziehen Kleinkrebse,Insektenlarven und Würmermit ihren langen Schnäbelnaus dem schlammigen Boden.
uIm tieferen Wasser jagenGänse- und Zwergsäger
sowie Reiher-, Tafel- undSchellenten. Anders als dieSchwimmenten gründeln sie nicht, sondern erbeutentauchend ihre Nahrung.
iDie Grünlandflächen werden von Wie-senvögeln wie Kiebitz, Rotschenkel und
Bekassine als Brutplatz und Nahrungsflächegenutzt. Mit ihrem langen Schnabel, an des-sen Spitze sich ein Tastorgan befindet, jagensie Insekten, kleine Schnecken und Würmer.
Auch Störche finden hier aus-reichend Nahrung.
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