BOS-Digitalfunk TETRA
InhaltsübersichtWas ist TETRA?Bedeutung des Digitalfunk für die BOSNetzstruktur im DigitalfunkLeistungsmerkmale des BOS-DigitalfunkEndgeräteGruppenstruktur und Funkschema
Was ist TETRA?
• = TERRESTRIAL TRUNKED RADIO• ("Terristischer Bündelfunk")• Terrestrial = Erdgebunden; Trunk = Stamm, Bündel, Radio
= Funk
TETRA ist ein digitales Funksystem
TETRA ähnelt dem GSM-Handy-Netz
TETRA ist ein offener Standard
TETRA wird seit 1995 als Standard weiterentwickelt
Leistungsmerkmale TETRATETRA bietet Leistungsmerkmale, die teilweise über die Funktionalitäten von GSM hinausgehen:
EinzelrufGruppenkommunikationKommunikation ohne Netz (Direct Mode, DMO)NotrufPositionsbestimmung per GPSDatenübertragungeindeutige Identifikation der TeilnehmerEnde-zu-Ende-Verschlüsselung für vertrauliche/geheime InhalteSperren von gestohlenen/verlorenen Funkgeräten
Bedeutung für die BOS (1)störungsfreie Kommunikation unter allen Netzteilnehmernabhörsichere Sprach- und Datenübertragung (Krypto-Karte)Ressourcenerweiterung durch neue Technik für besondere EinsatzlagenNotruf-Taste an jedem FunkgerätGemeinschaftliche Nutzung der Netzinfrastruktur durch alle BOSBehördenübergreifende Kommunikation ist möglich (z.B. zwischen Polizei und Feuerwehr)der genaue Gesprächspartner wird im Display angezeigtEs kann nur einer in der Gruppe sprechen!(gegenseitiges Stören durch Drücken der Sprechtaste nicht mehr möglich)
Bedeutung für die BOS (2)Gruppen- und Einzelgespräche unter den NetzteilnehmernGespräche in die öffentlichen Telefonnetze und ins LIKressourcensparend durch digitale Bündelfunktechnikkeine Überreichweiten, keine StöreinstrahlungenDirektmodus für netzunabhängige Kommunikation zw. den EndgerätenFMS - StatusübertragungSDS - Übertragung von Kurznachrichten (ähnlich SMS beim Handy)Schnittstelle am Endgerät für Zusatzgeräte (Laptop u. ä.)Standort-Übertragung per GPS-Signal von jedem Funkgerät aus
© Motorola, J. Delmenhorst, GEMS German Moi
Netzstruktur – digitales TETRA-Funksystem
Zellulare Netzstruktur im TETRA-Digitalfunk
Bündelfunk-Prinzip
Gegenüberstellung analog und digital
Rufarten im BOS-DigitalfunkEinzelruf
direkte Sprechverbindung zu einem einzelnen TeilnehmerAnwahl mit Rufnummer oder Rufname (Menü)
GruppenrufStandardrufart im BOS-FunkKommunikation mit allen Teilnehmern in der gewünschten Gesprächsgruppe
Telefonrufdirekte Verbindung in das öffentliche Telefonnetz möglichBerechtigung dazu muss erteilt werdenBindet enorme Netzressourcen!
Trunked-Mode-Operation (TMO)
Standardbetriebsart im TETRA-Digitalfunkstellt die Verbindung zu ein oder mehreren Teilnehmern in der Netzinfrastruktur heres können alle TETRA-Leistungsmerkmale genutzt werden
Direct-Mode-Operation (DMO)
entspricht dem Wechselsprechen im analogen 2m-Banddirekte Funkverbindung zu ein oder mehreren Teilnehmern ohne die Nutzung der NetzinfrastrukturTETRA-Leistungsmerkmale sind nur teilweise bzw. eingeschränkt nutzbar
Gatewaybildet eine Überleitung zwischen DMO und TMOGateway-Gerät arbeitet im Netzbetrieb (TMO) und sendet/empfängt zu einem Gerät ohne Netzempfang (DMO)Ist ein Funkgerät auf Gateway geschalten, kann es nicht mehr direkt besprochen werden.EL
WELW
RepeaterWiederholung und Verstärkung der Signale im Direktmodus (DMO)Signalverstärkung und Reichweitenerhöhungnur ein Repeater pro DMO-Gruppe, sonst ungewollte Störungen
TETRA-EndgeräteFahrzeugfunkgerät Mobile Radio Terminal (MRT)
Handfunkgerät Handheld Radio Terminal (HRT)
Festeinbaugerät Fixed Radio Terminal (FRT)Funkmeldeempfänger Paging Radio Terminal (PRT)
Gruppenstruktur im BOS-Digitalfunk (1)
Gruppen sind die technische Zusammenfassung von mehreren SprachteilnehmernGruppen ähneln den Funkkanälen im analogen BOS-Funkes stehen ausreichend Gruppen im Netz (TMO) zur VerfügungZuordnung der BOS in Gruppen je nach Funktion und Territorium (auch funktions- und/oder ortsübergreifend)in Sachsen gibt es nur statische (im Endgerät programmierte) GruppenHintergrundgruppen dienen ausschließlich der Leitstelle für Durchsagen
Gruppenstruktur im BOS-Digitalfunk (2)Ebene 1 (für Sachsen)
Zusammenarbeit….LS OstsachsenLS Nardt
Ebene 2 (für LS Ostsachsen)LS DurchsageLS FW BzLS FW GrLS RD BZLS RD GrLS KT BzLS KT Gr
Ebene 3Einsatzgruppen (ca. 200 Stück); z.B. LS HY EG87 Spezielle Gruppen für KatS-Einsätze und KatS-Einheiten; z.B. KS BZ EG03 oder KS BZ LZR1
Gruppenstruktur im BOS-Digitalfunk (3)
Allgemeine Verkehrsgruppe „Täglicher Dienst“ je nach Funktion und Territorium für Fahrzeuge ohne Einsatzauftrag bzw. zur Abfrage des Einsatzauftrages
Mit der Alarmierung zum Einsatz wird den alarmierten Einheiten eine fortluafende Einsatzgruppe zugewiesen.
Verkehrsgruppe „Durchsage“
Einsatzgruppen
Verkehrsgruppe(n) “….“
Verkehrsgruppe „Feuerwehr Bz
Leitstelle Hy
Verwendung der Gruppenalle Einsatzmittel für einen Einsatz werden durch die Leitstelle in eine „Einsatzgruppe“ gewiesen
Leitstelle ist in dieser Gruppe in der Regel nicht erreichbarFahrzeuge auf der Anfahrt können miteinander kommunizieren
Einsatzleiter legt Verwendung von TMO- und DMO-Gruppen für die Strukturierung der Einsatzstelle festTMO-Gruppen werden in der Leitstelle abgefordertGruppen von Einsatzabschnitten mit Atemschutzeinsatz arbeiten im Direktmodus (DMO)Abschnittsleiter arbeiten mit 2 FunkgerätenLeitstelle hört die am Einsatzort verwendeten Gruppen nicht mit
Funkschema „umfangreicher Feuerwehreinsatz“
Leitstelle
Einsatzleitung
Abschnittsleiter 1 Abschnittsleiter 2 weitereAbschnittsleiter
Einsatzstellenfunk Abschnitt 1
Einsatzstellenfunk Abschnitt 2
weitere Einsatzabschnitte
TMO-Einsatzgruppe „Feuerwehreinsatz“
TMO- oder DMO-Gruppe „Einsatzleitung“
TMO-/DMO-Gruppe 1 TMO-/DMO-Gruppe 2
ZusammenfassungTETRA ist der Standard für den BOS-Digitalfunkneue Leistungsmerkmale für die BOS
Netzbetrieb (TMO), Direktmodus (DMO)Übergreifender Netzbetrieb (Polizei, Rettungsdienst)Gateway und RepeaterGruppenkommunikation und EinzelrufNotrufPrioritäten (z.B. Notruf)
Funkschemata sind mit Gruppen besser strukturierbar