ungeschminkt Februar 2009 1
u n g e s c h m i n k tD as Magazin des La ndesverba ndes Hessischer A mateurbühnen e. V.
Ausgabe Februar 2009
Landesverbandstag 2009Wir warten auf euch, beim Wettenberger Sammelsurium!
2 ungeschminkt Februar 2009
Inhalt, Editorial, Impressum 2
Taunusbühne: Rabatz im Zauberwald 3
Nidderbühne wird flügge, Seminare 4
Schminkseminar in Vellmar 5
DSDS in Salmünster 6
25 Jahre Dellerlecker Dillenburg 7
Einladung / Programm d. Bundesjugendkonferenz 8
TG Langenselbold: Wer krank ist... 9
VdF Nord Treffen in Niederelsungen 10
LV - Seite 11
Die Auftreter spielen Ray Cooney 12
Clownseminar in Weilburg 13
BDAT - Bundesversammlung 14
Deutsche Amateurtheatertage - impulse 08
art der stadt e.V. Gotha:
Ganze Tage , ganze Nächte 15
Spina Theater, Solingen:
Schule Nr. 1 - Kinder des Krieges 16
Theatergruppe Spielbrett, Dresden:
Hagen, Deutschland 17
Spieltermine 18
Kinder- und Jugendtheaterseite 19
WHT - Nussknacker und Mausekönig 20
WHT - Im weißen Rössl 21
Espenau: Zwei wie Bonny & Clyde 22
Ensemble „feel-X“ Dracula 23
Statt-Theater: Die kleine Hexe 24
Statt-Theater: Schweineprinz 25
VBE - Rotkäppchen und der Wolf 26
Quer-Beet: Der eingebildete Kranke 27
Kleine Bühne Schwalm-Eder: Urmel aus dem Eis 28
TheMa 90: Heiße Bräute machen Beute 29
TV Oberursel: Wie Puck Weihnachten rettete 30
Zwiebelbühne: Der kleine Muck 31inkognito: Emil und die Detektive 32
EditorialInhalt
Impressum: Herausgeber: Landesverband-Hessischer-Amateurbühnen e.V., Mitgl. im BDAT Geschäftsstelle: Barbara Zorn, Wiedbachstr. 22, 65307 Bad Schwalbach/Ts. Tel.: 06124 / 8557 Redaktion: Frank Weymann (fw), (verantwortlich) Königsberger Str. 15, 34270 Schauenburg Tel.: 05601-5430, Fax: 05601-920735, eMail: [email protected] Lektorat: Antje Hörl (ah), Teichecke 15, 34308 Bad Emstal, Tel.: 05625-5577, eMail: [email protected] Auflage 1000 Stck. Die Zeitschrift erscheint zweimal jährlich (Februar / August) Anzeigenpreise: 1/1 Seite: 120,00 €,, 1/2 Seite: 60,00 €, 1/4 Seite: 30,00 Die nächste Ausgabe erscheint im August 2009
Redaktionsschluss: 07. Juli 2009
Titelbild: Emil und die Detektive, Theater inkognito
Seite
Druck:
Leo Druck GmbH
Robert-Koch-Str. 6
78333 Stockach
Tel: 07771 - 93 96 0
Fotos ohne Copyrightvermerk stammen von der jeweiligen Bühne.
Liebe Theaterfreunde,
dies ist nun schon die 12. Ausgabe der „ungeschminkt“, für die ich ver-antwortlich bin. Ich hoffe, dass ihr auch dieses Mal wieder eine Menge interssanter Themen und Inhalte fin-det und dass euch eure Verbandszei-tung gefällt. Ich werde auch weiterhin diese Zeitung für euch gestalten, falls mir die Mitgliederversammlung an-lässlich des Landesverbandstages ihr Vertrauen ausspricht. Bei diesem Landesverbandstag, am 21. März 2009, beim „Wetten-berger Sammelsurium“ in Wettenberg bei Gießen, wird in der Tat der gesamte Vorstand neu gewählt werden. Dabei wird es einige Veränderungen geben, da nicht alle Vorstandsmitglieder zu einer Wiederwahl bereit sind.Dazu gehört auch, was sehr viele Mitglieder und Freunde bedau-ern werden, unsere Vorsitzende, Barbara Zorn. Sie, die damals das Amt für lediglich zwei Jahre übernehmen wollte, tritt nun nach 14 Jahren großartiger und erfolgreicher Arbeit für den Landes-verband von dieser Bühne ab. Wer Barbara Zorn kennt, der weiß natürlich, dass sie damit nicht in einen Ruhestand geht, in dem sie tatenlos ihr Leben fristet. Sie kann nach den vielen Jahren ak-tiver Bühnenarbeit natürlich nicht los lassen - dazu ist sie auch noch viel zu jung - sondern sie wird zum einen den LV-Vorstand noch eine Weile beratend begleiten, sie wird auch noch hier und da bei Seminaren in Erscheinung treten und eine Fülle anderer Aufgaben, wie Inszenierungen bei in- und ausländischen Büh-nen, als ehrenamtliche Richterin beim Landgericht Wiesbaden und einiges mehr, wahrnehmen.In der nächsten Ausgabe werden wir den neuen Vorstand vor-stellen und auch entsprechende Worte der Würdigung für die ausscheidenden Vorstandsmitglieder finden.Als Vorstand eines so großen Verbandes, wie es der Landesver-band Hessischer Amateurbühnen ist, wünscht man sich natürlich eine breite Basis, aus diesem Grunde würden wir uns auch über eine rege Beteiligung am Landesverbandstag sehr freuen.Wir freuen uns schon heute auf unser Treffen in Wettenberg.
Ihr/Euer Frank Weymann
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Es ist alarmierend! Vor Weihnachten gerät die Mär-chenwelt aus den Fugen. „Rabatz im Zauberwald“ das heißt, Rabatz im Kurhaus, auf der Bühne. Ein ebenso fieser wie schwarzer Zauberer und seine Gehilfen, vier hinterhältige und sehr unterhaltsame Ratten machen Rotkäppchen, Frau Holle und Co das Leben schwer und entführen dabei – welche cleverer Effekt – das Publikum in jene von vielen Kindern nie gekannte oder manchen Erwachsenen längst vergessene Märchenwelt. Das ist der Hauptgrund für das Regietrio, Gudrun Dauth, Ma-rit Wienzek und Antje Eschenauer sich für diesen Stoff zu entscheiden. „Wir wollten die richtigen Klassiker unter den Märchen auf die Bühne bringen,“ sagt Ma-rit Wienzek. Und das Musical von Wolfgang Barth gibt das locker her. Nicht weniger als 14 Märchen samt ihrer Helden und tragischen Figuren treten auf. „Wir machen das, was unsere Märchenfiguren in dem Stück machen, wir halten die Märchenfiguren lebendig,“ betont Gu-drun Dauth. Von insgesamt 32 Darstellern spielen 20 Kinder und Jugendliche mit und die hatten so manche Frage, wussten oft nichts mit Gold- oder Pechmarie an-zufangen.
Die Musik komponierte eigens für die Inszenierung der Taunusbühne Michael Kropp. Seine Songs sorgten schon bei den Aufführungen der vergangenen Jahre für so manchen Ohrwurm.
In der Schlussphase der Proben beherrschen die Dar-steller längst ihre Texte und im Wesentlichen auch das Spiel. Die Regie ist an der Feinarbeit. Gesten, Positionen und Betonungen werden ausgefeilt und geprobt, bis sie sitzen. Auffällig für den Beobachter der Proben: Alle wa-ren trotz hoher Konzentration mit viel Spaß dabei. Es wurde viel gelacht. Aus dem Spiel heraus ergab sich so mancher Knalleffekt durch Vorschläge der Schauspieler,
die die Regie gerne aufnahm. Auch die eine oder andere kleine Schwierigkeit blieb nicht aus. So traten sich die vier Ratten ständig gegenseitig auf die Schwänze und es bedurfte einiger Kunstgriffe und eines diffizilen Stel-lungsspiels, dass daraus bei der Aufführung nicht ein un-freiwilliger Lacher wird. Auch so eine Kuriosität: Pinoc-chio Darstellerin Alina Hangen konnte mit ihrem Vater Uwe über lange Nasen fachsimpeln, spielte er doch im vergangenen Jahr den Cyrano de Bergerac.
Für die Kinder der „Bad Schwalbacher Tafel“ und deren Eltern spendierte die Taunusbühne für die Vorstellung am 29. November die Karten. Martin Fromme
Rabatz im Zauberwald
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Termin Titel Ort Referent LV-Betreuer27. 02. - 01. 03. 2009 Spielerseminar (Wege zur Rolle) JH Boglerhaus / Knüll Jörg Dreismann Frank Weymann
27. 03. - 29. 03. 2009 Musical JH Boglerhaus / Knüll Becker / Kornetzky/Lorenz
Wolfgang Hartmann
Wochenende Bühnenmalerei (bei einer Bühne) Bei Mitgliedsbühne Christine Herber Barbara Zorn
2. Halbjahr 2009
Do. bis So. August 2009 Ki-Ju Feriencamp 12 - 18 Jahre Wallenstein Frederik Malsy / Jörg Dreismann
F. Wiedergrün, Iris Damen
WE Sprechtechnik Weilburg Brigitte Leistikow F. Weymann
September Ki-Ju Tag (13 - 18 Jahre) Bad Homburg Iris / Felix Iris / Felix
1 Tag / Samstag Jugendleiterlehrgang JH Bad Homburg ??? Ingrid Suhr
23. bis 25. 10. 2009 Regie/Spiel/Gruppenleitung JH Boglerhaus K. Becker/B. Zschernak Wolfgang Hartmann
06. bis 08. 11. 2009 Schminken - Aufbaulehrgang JH Kassel Michaela Porsch Frank Weymann
Seminarangebote des LandesverbandesHier handelt es sich um vorläufige Angaben, genaueres entnehmen Sie bitte den Ausschreibungen oder der Internetseite des LV!
Kaum war der Vorhang nach der letzten Aufführung von „Alles nur Theater“ gefallen, stürzte sich das Ensemble der Nidder-Bühne auch schon voller Tatendrang auf das nächste Projekt. Wie die über 20 Jahre vorher auch. Doch dieses Mal ist es dennoch etwas ganz Neues. Denn aus der Nidder-Bühne der Sängervereinigung Nidderau-Windec-ken e. V. wurde im Rahmen der Gründungssitzung am 24. Juni 2008 ein eigenständiger Verein, die Nidder-Bühne e. V.. Evi Diegel, Ensemblemitglied seit der ersten Stun-de und Erste Vorsitzende des neuen Vereins, betont, dass der Entschluss nach langen und reiflichen Überlegungen gefallen sei und sich ausschließlich im Wunsch begründe „flügge“ zu werden, sich eigenverantwortlich zu managen. Erst durch die langjährige Unterstützung des Mutterver-eins konnte sich das Ensemble den Namen als Amateur-theatergruppe verdienen, den es heute hat. Dafür möchte sich die ganze Truppe an dieser Stelle nochmals bedanken. Weiterhin wurden in den Vorstand gewählt: Simone Patter als stellvertretende Vorsitzende, Markus Neubert als Kas-senwart und Simone Weißmüller als Schriftführerin.
Mit dem neuen Projekt, der Komödie „Das Himmelreich ist ausgebucht“ von Walter G. Pfaus, versprechen die Schau-spieler schon heute ihrem treuen Publikum einen ernst-zunehmenden Angriff auf die Lachmuskulatur. Denn im Himmelreich ist der Teufel los. In der Pension „Himmel-reich“ geht es drunter und drüber. Die Köchin schmeißt den Kochlöffel hin und der neue Besitzer kündigt seinen Besuch an: inkognito! Die Pächterin Olga, tatkräftig un-terstützt von ihrer Schwester Paula und dem Pensionsgast Anna, versucht den Anschein einer perfekt geführten Pen-sion zu erwecken. Opa wird flugs schwerhörig und fun-giert als Detektiv.
Laut schnarchend beschattet er alle Pensionsgäste: die mondäne Maria von Brenz ebenso wie Fritz Wolf, den fo-tografierwütigen Journalisten und das vertraute junge Paar Lilli und Hardy, die sich angeblich überhaupt nicht ken-nen. Am Ende dieser temporeichen, spannenden Komödie werden so einige überraschende Geheimnisse gelüftet, ein Bösewicht wird bestraft und das Himmelreich hat einen rettenden Engel.Die Aufführungstermine für Ihren Terminkalender: 07. und 08. März 2009 in Nidderau-Windecken, Willi-Salz-mann-Halle, 29. März 2009 in Hanau, Comoedienhaus.
Die Nidder-Bühne wird „flügge“
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Seminar Schminkseminar in Vellmar - mit Manuela Porsch
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Wieder einmal steht ein Schminkkurs an, ein Betreuer ist schnell ge-funden. Nicht etwa - wie böse Zungen behaupten - weil da nur Frau-en mitmachen und ich als einziger Mann dabei bin, sondern, weil ich diese Schmink- und Maskenbildnerei einfach äußerst interessant finde. Außerdem gibt es eine Vielzahl von Fotos zu machen.Manuela Porsch, die aufgrund ihrer großen Erfahrung an Kasseler Theatern jeder Anforderung gewachsen ist und die auch in punkto Stoffvermittlung immer wieder neue Einfälle hat, verstand es auch dieses Mal wieder die Teilnehmerinnen in ihren Bann zu ziehen und und so hatten diese auch ständig ihre Ohren an Manuelas Mund und die Augen auf Manuelas Hände fixiert.
Wie schminkt man jemanden „alt“? Wie werden Haare unter einer Perücken „geschneckelt“? Was braucht man überhaupt, um richtig zu schminken? Wie mache ich schnell und doch dauerhaft einen an-sehnlichen Bart? Wie kann ich einer Person schnell zu einem neuen Outfit verhelfen. Diese und viele andere Fragen mehr galt es zu klä-ren. Dabei ist mir - als Betreuer des Landesverbandes - auch ei-niges klar geworden: Die Schminkseminare müssen in der Ausschreibung schon besser definiert werden, damit alle Teilnehmer den gleichen Start und die gleichen Möglichkei-ten haben. Wir werden künftig vorher schon mitteilen, wel-che Grundvoraussetzungen es gibt und welche Utensilien zum Kurs erwartet werden. So wird es erforderlich sein, dass zu einem weiterführenden Kurs von den Teilnehmer die notwendigen Schminkutensilien mitgebracht werden. Der Landesverband Hessischer Amateurbühnen wird im-mer bestrebt sein, die Seminare, gleich welcher Thematik, so effizient wie möglich zu gestalten. Es ist schließlich eine unserer wichtigsten Aufgaben, dafür Sorge zu tragen, dass unsere Mitglieder die Chance zu einer qualitativ hochwerti-gen Aus- und Weiterbildung haben. fw
Fotos: Frank Weymann
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Nachwuchssorgen, das hat die Theatergruppe Salmünster wahrlich nicht. Im Rahmen ihres 25-jährigen Bestehens veranstaltete sie einen Tag der offenen Tür , bei dem die Besucher vor und hinter die Kulissen schauen konn-ten. Bei der Gelegenheit präsentierte sich auch die Kindertheatergruppe und zeigte mit ihrer selbst geschrie-benen Show „Deutschland sucht den Supernachwuchs“ eine fernsehreife Leistung. Einmal wöchentlich probte der Nachwuchs unter der Leitung von Dr. Monika Fingerhut und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Nach einem halben Probenjahr zeigten sich die Jungschaupieler in be-ster Verfassung . Mit spritzigen und intelligenten Dialogen ließen sie ihre Vorbilder aus den bekannten Fernehshows in jeder Beziehung „alt“ aussehen. „Durch recht amüsante Improvisationsübungen haben wir uns die Texte selbst er-arbeitet, ein Teil wurde sogar von den Kindern selbst ver-fasst“, informierte Fingerhut. Da die jungen Theaterspieler ungemeines Talent im Parodieren von TV-Sternchen haben, lag es nahe, die gängigen TV-Sendungen mal kräftig auf die Schippe zunehmen. Herausgekommen war dabei eine Mischung aus „Deutschland sucht den Supernachwuchs“, „Germany‘s next Top Model“ und „Wer wird Millionär“. Neben dem Poptitan und fiesen Sprücheklopfer Dieter Bohlen hatte sich natürlich auch die ewig lächelnde Anja Lukaseder in die Jury eingefunden. Anja menschelte wie immer, zeigte echte mitfühlende Begeisterung und strahl-te, wo sie nur konnte. Für die sportliche Note sorgte Prinz Poldi und die ultimativen Wissensfragen stellte der zurück-haltende und souveräne Günther Jauch. Mit Rat und Tat zur Seite stand Catwalk-Choreograf und Styling-Spezialist Bruce Darnell. Doch auch die recht unterschiedlichen Nachwuchs-Kandidaten sorgten für zahlreiche Lacher. Ob Mandy mit dem Handy, die mit ihrer Telefonitis die Jury schier zur Verzweiflung trieb oder Anna aus den Bergen, die nur schwer ihre Schüchternheit überwinden konnte,
aber wunderschön jodelte, sie alle bewiesen ausgesproche-nes schauspielerisches Talent. Dies galt auch für die bei-den Moderatorinnen, für die es da nicht immer leicht war, Contenance zu wahren. Inzwischen besteht die Gruppe aus 17 Kindern im Alter von sieben bis dreizehn Jahren. Für die nächste Saison ist bereits ein neues Kinderstück ausgesucht, bei dem es teuf-lisch zugehen wird.
„Deutschland sucht den Supernachwuchs“Bei der Kindertheatergruppe in Salmünster wird man fündig
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25 Jahre Dellerlecker - ein Grund zu feiern......aber eigentlich gibt es die Dellerle-cker ja schon ein paar Jahre länger; im Frühherbst 1979 schloss sich eine theaterbegeisterte Gruppe auf Ini-tiative von Albrecht Thielmann und Thomas Schmidt zusammen, um Die deutschen Kleinstädter von Kotze-bue einzustudieren. Die Aufführung und auch die daraufhin folgenden Stücke waren sehr erfolgreich.Was die Dellerlecker in ihrer heutigen Be-setzung ausmacht, ist ein sehr star-kes Wir-Gefühl; die Mitglieder sind nicht nur Vereinskameraden, son-dern Freunde.
Ganz unterschiedliche Menschen verschiedener Generationen erarbei-ten miteinander mit großer Freude neue Stücke und lernen voneinan-der, sind doch die jüngsten Spieler im Teenager- und die ältesten im besten Seniorenalter. Wie heißt es doch: Der Weg ist das Ziel!
So waren denn auch ganze Scha-ren geladener Gäste angereist, um an der Feierstunde der Dellerlecker teilzunehmen. Vom Landesverband Hessischer Amateurbühnen waren neben der Vorsitzenden, Barbara Zorn, aus Bad Schwalbach, auch die Norhessenbeauftragte und der Re-
dakteur der Verbandszeitung „un-geschminkt“, Dorothea und Frank Weymann, aus dem nordhessischen Schauenburg angereist.Aber auch eine Menge lokaler Gäste aus Politik, Verwaltung und Kultur freuten sich auf den festlichen Abend und die Vorträge und Vorführungen.
Das Programm war sehr vielfältig und bunt und von der Vorsitzenden, Rita Sydor, und ihrer Mannschaft mit Bedacht und Geschmack zusammen gestellt worden. Grußworte und Vor-führungen wechselten sich ab. Es wurden Geschenke in unterschied-lichster Form überreicht, so gab es von Barbara Zorn einen „Appel und ein Ei“, was zum Einen bedeuten soll, dass die Schauspieler für selbiges spielen müssen, zum Anderen soll-te auch dokumentiert werden, dass der Landesverband nur über sehr geringe Mittel verfügt und nicht in der Lage ist, große Geschenke zu machen.
Man hörte Musiker, die launige Lie-der zum Besten gaben, acapella Ge-sang von hervorragender Qualität und Arno Schlensker vom Wetten-berger Sammelsurium überraschte sogar mit einem selbst geschriebe-nen Song, den er auf seiner Gittarre begleitete.
Rita Sydor, die Chefin der Dellerle-cker, sprang - in festliche Robe ge-hüllt - von einem Highlight zum nächsten, versprühte Charme und Liebenswüdigkeit was dafür sorgte, dass sich alle wohl fühlten.
Ein ganz besonderes Lob geht aber auch an das gesamte Team der Del-lerlecker, die aus diesem Abend ei-nen ganz besonderen Event werden ließen.
Der Landesverband bedankt sich ganz herzlich für den gelungenen Abend und wünscht für die Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg.fw
25 Jahre
Dellerlecker Dillenburg
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„anders sein — Anderssein”3. Literaturwettbewerb des BDAT für junge Autorinnen und Autoren
Das Anderssein hat viele Facetten. Zwischen den kontrastreichen Erscheinungsbildern und Eigenschaften, die wir anderen Menschen zuordnen, gibt es unendliche Nuancen und Schattierungen. Jeder Mensch ist irgendwie anders, und doch herrscht in unserer Gesellschaft vielfach ein Denken in Schubladen und Katego-rien vor. Eine Abweichung von der „Norm“ fallt ins Gewicht. Vorurteile, Abgrenzung, Ausgrenzung, Mobbing und Gewalt zeigen auf der einen Seite ihre Wirkung, auf der anderen Seite bringt uns die „Abweichung“ aber auch zum Lachen, zur Bewunderung des Anderen, des Fremden - sie vermittelt uns Chancen fur unsere wei-tere Entwicklung und Lebensqualität. „Anders sein“ war und ist schon immer ein Thema in der Literatur und insbesondere in der dramatischen Literatur. Der Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) möchte der gesellschaftlichen Auseinandersetzung im Kontext dieses Themas aus der Perspektive junger Menschen neue Impulse verleihen.
Der BDAT interessiert sich für die Fragestellungen, Beobachtungen, Ideen und Positionen junger Men-schen zu dieser Thematik.
Der dotierte Wettbewerb richtet sich an junge Autorinnen und Autoren, die nicht alter als 26 Jahre sind. Sie können sich mit Szenen, Theaterstücken und Texten aller Art bewerben, die mit theatralen Mitteln zu gestalten sind.
Kooperationspartner sind: Verlagsgruppe Ahn & Simrock Bühnen- und Musikverlag GmbH, Hamburg und „Interplay Europe“ e.V. (Verein zur Förderung junger Dramatikerinnen und Dramatiker). Frank-furt am Main
Schirmherrin: Gitta Connemann (MdB), Vorsitzende der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ (2003-2007)Preise:
Preis: 1.800 Euro1. Preis: 1.200 Euro2. Preis: 1.000 Euro3.
JurorenDie Preisträger werden von einer Fachjury ermittelt.
NachhaltigkeitDie Preisträger werden mit weiteren Maßnahmen durch den BDAT und die Kooperationspartner unterstützt. Die verlegerische Betreuung erfolgt durch die Verlagsgruppe Ahn & Simrock Bühnen- und Musikverlag GmbH, Hamburg, die zugleich ein Recht auf Inverlagnahme der prämierten Werke erhalt.
Bewerbungsschluss: 31. Juli 2009 Formalien:Bewerben können sich deutschsprachige Autorinnen und Autoren aus dem In- und Auland-Pro Autor bzw. Autorenkollektiv kann nur ein Werk eingereicht werden-Das Stuck darf nicht aufgeführt, der Text nicht veröffentlicht sein-Informationen zur Autorin / zum Autoren: Anschrift, Kurzbiografie mit Angabe des Geburtsdatums-Kurze Inhaltsangabe des Stückes-Die Texte können per Mail oder in 4-facher Ausfertigung zugesandt werden-Eingereichte Manuskripte werden nicht zurückgesandt-
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Bewerbungen an:BDAT, Renate Ende, Steinheimer Str. 7/1, 89518 Heidenheim, Fon (0 73 21) 9 46 99-01, Mail: [email protected], URL:http://www.bdat.info
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Spiel&Bühne
• wird herausgegeben vomBund Deutscher Amateur-theater e. V. (BDAT)
• ist die auflagenstärksteFach- und Verbandszeit-schrift im deutschsprachi-gen Raum
• berichtet seit 1974praxis- und themenbezogenüber das Amateurtheater imKontext von Kunst, Kultur,Politik und Gesellschaft
Die Themen 2008• Community Theater• Theater im sozialen Raum• Innovatives Kinder-
und Jugendtheater• Märchentheater
Spiel&BühneAusgaben jährlich
aktuellinformativ
unterhaltsampraxisorientiert
mehr als Theater . . .
4Bezugspreis
Einzelheft 5,-- € inkl. VersandJahresabonnement (vier Ausgaben)18,-- Euro inkl. Versand
Abo-Service / Anzeigen-ServiceBDAT, Steinheimer Straße 7/1, 89518 Heidenheim, Fon (0 73 21) 9 46 99 00, Fax (0 73 21) 4 83 41e-mail: [email protected], www.bdat.info
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ungeschminkt Februar 2009 9
Der Volkschor Langenselbold stra-paziert das Zwerchfell mit dem Dreiakter „Wer krank ist, muss kern-gesund sein“, von Uschi Schilling.Stimmen aus dem Publikum, wie „Das war phantastisch“ oder „Selten soviel gelacht“ unterstreichen die Leistung des Theaterensembles des Volkschores Langenselbold am 13. u. 14. September 2008 in der Klo-sterberghalle in Langenselbold. Die Lachmuskeln der Besucher wurden von Beginn an strapaziert. Nicht umsonst hatte der Verein im Vorfeld der beiden Aufführungen damit geworben, dass Lachen die beste Medizin sei. In den Hauptrollen bril-lierten Herbert Röder als zerstreuter, ständig etwas suchender Professor, sowie die alles ausspionierende Putzfrau Olga, im Fachjargon auch „ Bodenmasseuse „ genannt, gespielt von Inge Lasner.Michael Bassermann gefiel in der Rolle des Möchtegern - Casanovas Dr. Keller, dem das Machogeha-be, sehr zur Freude des Publikums, schnell ausgetrieben wurde. Die Idee dazu hatte die wirklich kesse Schwester Lisa ( Annelie Bendel ). Spätestens, als sich die biedere Se-kretärin in eine rassige Sizilianerin
verwandelte, schlugen die Männer-herzen höher. Dafür konnten sich die Frauen daran erfreuen, dass Schwester Senta (Renate Milde) die Männer vor der Operation mit ei-nem überdimensional großen Mes-ser rasierte, wobei es auch schon mal Verluste gab. Der Hypochonder, Herr Schnitzler (Ulli Pöller) sorgte vor allem mit seiner Liebeserklärung in Form einer Speisekarte für Begei-sterung beim Publikum, ebenso wie die Dame von der Krankenkasse (Sy-bille Seifert), als sie sich zur Unter-suchung freimachte und in einem baumwoll-bibernen Bomber (knie-lange Unterhose) auf der Bühne stand. Für die meisten Lacher sorgte Thomas Häfner, der als Psychopath in den Rollen als Picasso und Karl Lagerfeld glänzte. Bei seinen Auf-tritten kam es tatsächlich zu Lach-muskelzerrungen, vor Allem, als er zum Schluss als Erzengel Michael über die Bühne schwebte. Letztend-lich blickt der Volkschor auf zwei rundum gelungene Vorstellungen zurück. Darin waren sowohl die Ak-teure als auch das Publikum einig.
Volkschor Langenselbold
Wer krank ist, muss kerngesund sein...
10 ungeschminkt Februar 2009
Der Verband Deutscher Freilichtbühnen e.V. (VdF) ist der Dachverband für 83 nichtprofessionelle Freilichtbühnen in Deutschland. Er ist gegliedert in zwei Regionen, nämlich VDF Region Nord e.V. und VDF Region Süd e.V., die beide etwa gleich viele Mitgliedsbühnen haben. Um eine basis-nahe Arbeit zu garantieren, arbeiten beide Regionen völlig selbstständig. Die VDF Region Nord traf sich am 25. und 26. Oktober 2008 im nordhessischen Niederelsungen zur 55. Arbeits-tagung des Verbandes. Neben der Begrüßung durch den Präsidenten des VDF Nord, Reinhard Jansen und den üb-lichen Grußworten von Repräsentanten aus Verwaltung, Politik und BDAT (hier war es der Vizepräsident Franz-Josef Witting aus Paderborn) gab es einige Ehrungen für verdiente Mitglieder, diverse Workshops und eine Mitglie-derversammlung.Reinhard Jansen führte in seiner Rede aus, dass der VDF mit einem neu geschaffenen Autorenpreis eine Anregung für neue Jugendstücke schaffen wolle. Er sagte: „ Wir kön-nen, bei aller Zuneigung, nicht ständig nur Jim Knopf und Pippi Langstrumpf spielen. Wir können und wollen auf diese Klassiker zwar nicht verzichten, es wird aber Zeit, dass etwas Neues entsteht und auch diese Zeit ihre Stücke hinterlässt.“Nach den Angaben von Reinhard Jansen sind etwa die Hälfte der Darsteller an deutschen Freilichtbühnen Kinder und Jugendliche, bei den Amateurbühnen insgesamt sei der Anteil aber noch höher, versichert Jansen.
So war denn auch der Autorenpreis, für den eine fünfstel-lige Summe zur Verfügung stehen soll, ein ganz wichtiges Thema dieser Versammlung, zu der sich etwa 200 Teilneh-mer eingefunden hatten.Laut Jansen werden Freilichtbühnen immer beliebter: „Wir hattendeutschlandweit in dieser Saison ca. 900 000 Zu-schauer und allein der Nordverband hatte 15000 mehr als im Vorjahr. Im VDF Nord sind drei Bühnen aus Nordhessen vertreten, dies sind die Waldbühne aus Niederelsungen, die Freilicht-bühne Twiste und die Klosterspiele Merxhausen. fw
Treffen des VDF Nord e.V.Erfolgreiches Theater unter freiem Himmel.
Reinhard Jansen (2. von links) und Franz-Josef Wit-
ting (rechts) ehren verdiente Mitglieder des VDF.
Der gut gefüllte Saal im Haus des Gastes in Niederelsungen. Franz-Josef Witting überbringt Grüße des BDAT
Die Stadt Flörsheim am Main verleiht Preis für bürgerschaftliches Engagement
in der Kategorie „Kultur“ für das Jahr 2008 an das
FAT SCHAU*SPIELMit der Verleihung dieses Preises wird der Dank und die Anerkennung für
Jahrzehntelanges Engagement im kulturellen Bereich ausgesprochen.
Flörsheim am Main, 3. Oktober 2008
Hie
rzu g
ratu
liert
der
Landesverband H
ess. A
mate
urbühnen
ganz herz
lich!
ungeschminkt Februar 2009 11
Mitteilungendes Landesverbandes
Neu im
Landesverband:Folgende Bühnen begrüßen
wir ganz herzlich im Landes-
verband:
Nr. 196 / M
Eine Stadt spielt Theater e.V.63659 Glauburg
Nr. 197 / S
Meatpuppets 0764569 Nauheim
Nr. 25 / M
Les Francbours63067 Offenbach
Wir wünschen den neuen Mitglie-
dern alles Gute und eine erfolg-
reiche Theaterarbeit mit vielen
begeisterten Zuschauern.
Die Petition ist übergeben worden!Barbara Zorn und Thomas Bandy waren am 21.10. 2008 im Hess. Ministerium f. Wissenschaft u. Kunst, um die Petition unserer Mitgliedsbühnen zu übergeben. Ein Gesprächstermin bei Frau Staatsministerin Lautenschläger war auch mittelfristig nicht zu erhalten, deshalb wurden beide von Herrn Ministerialdirigent Schmitteckert als Stellvertreter von Herrn Staatssekretär Prof. Dr. Lorz empfangen. Auf dem Foto ist links Herr Schmitteckert, dann Barbara Zorn und rechts Herr Zetzsche zu sehen. Herr Zetsche ist der Referatsleiter für die Theaterförderung.Nun bleibt uns nur zu hoffen, dass unsere Mühen Früchte tragen und das Ministerium sich auf seine Aufgaben besinnt, denn auf die „Laienkultur“ wird auch im Schlussbericht der Enquete-Kommission des Bundestages ausführlich eingegangen.
Hie
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ganz herz
lich!
Liebe Theaterfreunde,
der Verwaltungsrat des Deutsch-Französischen Jugendwerks hat in seiner Sit-zung vom 8. 12. 2008 die Entscheidung getroffen, die Mindestdauer der Haupt-programme für Jugendliche, die über das DFJW gefördert werden von fünf auf vier Tage zu reduzieren. Die Regeln für Vorbereitungs- und Auswertungstreffen wurden nicht geändert. Diese Regelung gilt ab sofort und kann angewendet werden. Sie bedeutet, dass weiterhin der An- und Abreisetag als ein halber Austauschtag gezählt werden, die vollen Aufenthaltstage sich jedoch auf mindestens drei redu-zieren! Das DFJW reagiert damit auf wiederholte Hinweise und Aufforderungen, die Mindestaufenthaltsdauer zu kürzen.Wir hoffen, dass diese Änderung neue Programme und eine Steigerung der Aus-tauschzahlen zur Folge haben wird.Wenn Sie Fragen haben, stehe ich auch gerne telefonisch Montag von 13.00 - 16.00 Uhr und Dienstag - Freitag von 8.30 - 11.30 Uhr zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen
Gabriele Freudenmann, Bund Deutscher Amateurtheater e.V.Steinheimer Str. 7/1, 89518 Heidenheim, Fon (0 73 21) 9 46 99-02, Fax (0 73 21) 4 83 4, URL: www.bdat.info
Kulturpreis des Landkreises Waldeck-Frankenberg geht an die
Theatergruppe Bad Arolsen Company (BAC)Die Theatergruppe BAC erhielt den Kulturpreis des Landkreises Waldeck-Franken-berg. In seiner Laudatio lobte der Kreisbeigeordnete Otto Wilke die Arbeit der Thea-tergruppe und überreichte eine Urkunde und eine Medaille. „Waldeck-Frankenberg ist immer für eine Überraschung gut“ sagte Wilke und dankte den Künstlern dafür, dass sie durch ihre Arbeit zur Erhöhung der Lebensqualität des Kreises beitragen. Ebenfalls stolz auf die Theatermacher zeigte sich der Bad Arolser Bürgermeister Jür-gen van der Horst. Bad Arolsen habe zwei hervorragende Theater-Ensembles am Ort (BAC und Statt-Theater) Auch wenn sie sich selbst als Amateurtheater bezeichneten, so spielen sie doch alle auf sehr hohem Niveau. Auch der Korbacher Bürgermeister lobte die Arbeit der Amateurschauspieler und stellte fest, dass Bad Arolsen die Kul-turhauptstadt des Kreises sei. Auch sei er angenehm überrascht von des Spielstätte des BAC Theaters, einer ehemaligen Fabrik, die mit viel Arbeit und Engagement in ein Theater verwandelt worden sei.Jens Guske, der Vorsitzende des BAC-Theaters, dankte herzlich für die Ehrung und dafür, dass die geleistete Arbeit anerkannt wurde: „Wir wollen Menschen überzeu-gen, wieder ins Theater zu gehen. Es gibt uns doch.“Der Landkreis Waldeck-Frankenberg ist im Übrigen der einzige Landkreis in Hessen, der Mitglied im Landesverband Hessischer Amateurbühnen e.V. ist. Das zeigt auch, welchen Stellenwert Kunst und Kultur in diesem Landkreis haben.
Der Kreisbeigeordnete Otto Wilke
bei seiner Laudatio
12 ungeschminkt Februar 2009
John Smith, Taxifahrer in London, pendelt seit achtzehn Jahren zwi-
schen zwei weit voneinander entfernt liegenden Stadtteilen der
Metropole hin und her: In beiden hat er, ohne dass die voneinan-
der wissen, eine Familie, Ehefrau und sechzehnjährigen Sohn dort,
Ehefrau und sechzehnjährige Tochter hier; trautes Familienglück
hier wie dort; besser könnte es allen, wie es scheint und wie vor
allem John Smith glaubt, nicht gehen. Bis, und da setzt das Thea-
terstück „Lügen haben junge Beine“ von Ray Cooney mit einem
Paukenschlag ein, bis sich die Kinder, Vicki und Gavin, zufällig über
das Internet kennen lernen, und amüsiert feststellen, dass sie na-
mens- und altersgleiche Väter haben, und Vicki Gavin nach Hause
zum Tee einlädt. Jetzt droht das Truggebilde vom treuen Ehemann
und sorgenden Vater zu platzen. John Smith sieht sein bigamisches
Idyll in höchster Gefahr. Es beginnt ein grotesk-komisches Spiel aus
Verheimlichungen, Ausreden, Vortäuschungen, Verstellungen und
Lügen, das natürlich – der Zuschauer weiß es von der Minute an,
da sich der Vorhang hebt und die Verwicklungen auf der Bühne ih-
ren Lauf nehmen, - niemals gut gehen kann, zur Katastrophe führen
muss. Und tatsächlich sitzt John Smith irgendwann nach immer neu-
en Lügengeschichten und Vertuschungsversuchen
erschöpft im Sessel und muss bekennen: Das Spiel
ist aus. Aber das Spiel ist in diesem Augenblick noch
längst nicht aus, nicht im Theater, wo alles möglich
ist, nicht in Inszenierungen des Cooney-Stücks bei
den „Auftretern“ im nordhessischen Naumburg., wo
man bis zum Schluss die Zuschauer mit überdreh-
ten, schrillen und „klamaukigen“ Situationen und
Überraschungen der feineren und gröberen Art pa-
cken und bei Theaterlaune halten kann.
Der besondere Clou bei diesem Theaterstück: Die
Zuschauer beobachten das Treiben beider Familien
gleichzeitig - in einer einzigen Kulisse! Ein Umstand,
der bei den Zuschauern große Heiterkeit hervorrief.
fw
Lügen haben junge Beine...eine Farce von Ray Cooney
Fotos: Frank Weymann
ungeschminkt Februar 2009 13
Seminar Clownerievom 28. bis 30. November 2008 in Weilburg
Am letzten November-Wochenende fand der zweite Lehrgang der Clownerie in Weilburg statt. Obwohl alle Teilnehmer aus dem ersten Lehrgang einen zweiten Kurs wünschten, war nur ein Wiederho-lungstäter gekommen.Dennoch hatte sich im zweiten Lehrgang eine pro-fessionelle Truppe gefunden, die mit ihrer Büh-nenerfahrung ein tolles, verrücktes Wochenende gestaltete.
Es war nicht nur ein lusti-ges, heiteres Wochenende wieder einmal mit der roten Nase ausgestattet, in eine andere Welt ein-zutauchen, sondern auch ein Wochenende, das sich gelohnt hat. Lehrreich waren die Erfahrungen, die die Teilnehmer sam-meln konnten, denn sie hatten, bis auf einen, noch nie mit einer roten Nase gearbeitet.Die Welt des Clowns ist nicht nur die des Spaßma-chers, es ist die Welt des „Jetzt“, die Welt des Mo-ments, denn der Clown kennt keine Vergangen-heit und keine Zukunft.Es war für alle Teilnehmer eine große Erfahrung den eigenen Clown zu finden, ihn zu formen und zu ihm zu stehen. Der Clown, als Metapher für das eigene „Ich“, ist eine sehr ernste Angelegenheit, auch wenn es stel-lenweise zu sehr heiteren und einfallsreichen Sze-nen kam. Die Teilnehmer erkannten schnell, welche Kreativität in ihnen steckt, die durch die rote Nase geweckt und verstärkt wurde.Ein Dank gebührt Romana, unserer Lehrgangsleite-rin, die es wieder verstanden hat, die Liebe zur Clow-nerie zu wecken. „Wir sollten versuchen, den Clown wieder attraktiv zu machen und unter die Menschen zu bringen, damit er mehr akzeptiert wird.“ so ihr Credo.
Dies haben die Teilnehmer an diesem Wochenende ausgiebig praktiziert. Gleich ob es in einer spontanen Improvisation war, die auf dem Rennplatz, in der Kü-che oder im Operationssaal spielte, immer waren die Akteure gewillt, mit der roten Nase die Situation zu meistern. Auch Szenen mit nur einer Nase und einem Spieler zeigten interessante Situationskomik. Doch am stärksten waren die Versuche, die gleiche Szene mit zwei Clowns zu spielen, die mit wenig Worten noch stärker auf den Moment eingehen konnten.
Bericht/Fotos: H.-W. Loy
14 ungeschminkt Februar 2009
Präsidium des Bundes Deutscher Amateurtheater bestätigtUmzug nach Berlin beschlossen
Bei der diesjährigen Bundesversamm-lung des Bundes Deutscher Ama-teurtheater e.V. (BDAT) in Schwedt/Brandenburg, wurden der Präsident Norbert Radermacher (Lingen) sowie die Vize-Präsidenten Heinz Deich-mann (Schriesheim) und Franz-Josef Witting (Paderborn) für eine weitere Amtsperiode von vier Jahren gewählt. Norbert Radermacher setzt damit die
erfolgreiche Arbeit als Präsident des BDAT mit Unterstützung des sieben-köpfigen Gesamtpräsidiums fort. Mit großer Mehrheit stimmte die Bundes-versammlung auch einer Zusammen-führung der beiden Geschäftstellen (Heidenheim und Lingen) bis zum Jahr 2013 in Berlin zu.Norbert Radermacher betonte in sei-ner Ansprache, dass die fruchtbare Arbeit der letzten Amtsperiode mit zahlreichen Projekten, Initiativen und kulturpolitischem Engagement fortgesetzt werden solle. So plant der BDAT in 2009 erstmals die Ausrich-tung eines internationalen Senioren-theaterfestivals in Pforzheim/Baden-
Württemberg. Weitere Projekte im kommenden Jahr sind die Theatertage Europäischer Kulturen in Paderborn/Nordrhein-Westfalen und die Durch-führung des 3. Nachwuchsautoren-wettbewerbes. Neben der Entwick-lung von zielgruppenspezifischen und altersübergreifenden Konzepten wird der BDAT außerdem im Rahmen ei-nes neuen Corporate Design und der Neugestaltung der Homepage sein äu-ßeres Erscheinungsbild modernisie-ren. Verabschiedet wurde in diesem Kontext auch ein Leitbild des BDAT. Die zunehmende internationale Ver-netzung und eine stärkere öffentliche Positionierung des Amateurtheaters in Politik und Gesellschaft sind weite-re Ziele.
Rund 80.000 Menschen sind allein in der bundesdeutschen Amateurthea-terszene ehrenamtlich aktiv. Ihr enor-mer Einsatz ermöglicht eine große Vielfalt kulturellen Lebens. Die Stär-kung und öffentliche Anerkennung des bürgerschaftlichen Engagements sind deshalb zentrale Anliegen des Verbandes.Der BDAT ist einer der größten Ama-teurtheaterverbände in Europa und
vertritt auf nationaler und internatio-naler Ebene die Interessen von mehr als 2.300 Bühnen, die über 18 Mit-gliedsverbände in dem Dachverband organisiert sind. Mit rund 3000 Insze-nierungen erreicht der Verband bis zu 5 Millionen Zuschauerinnen und Zu-schauer pro Jahr.Weitere Informationen: BDAT Lin-gen, Postfach 14 06, 49784 Lingen (Ems), Fon (05 91) 9 66 57 55, Fax (05 91) 9 66 57 56, [email protected] bzw. BDAT, Bundesgeschäftsstelle, Steinheimer Str. 7/1, 89518 Heiden-heim, Fon (0 73 21) 9 46 99 00, Fax (0 73 21) 4 83 41, [email protected], www.bdat.info.
Bundesversammlung des BDAT vom 18. bis 21. September 2008 in Schwedt/Oder, Brandenburg
14 ungeschminkt Februar 2009
Fotos von der Bundesversammlung:Links: Bericht des Präsidenten
Mitte: Die Protkollführerin, Frau Ende
Rechts: Verabschiedung des Geschäfts-
führers, Andreas Salemi.
unten: Preisverleihung an das Theater
„art der stadt e.V.“ aus Gotha
Fotos der Seiten 14 - 18: Frank Weymann
ungeschminkt Februar 2009 15
impulse 08Deutsche
Amateurtheatertage
Deutscher Amateurtheaterpreis 08 geht nach GothaDer Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Brandenburgischen Amateurtheaterver-band (BATV) und dem Theater Stolperdraht vom 18. bis 21. September 2008 die „Deut-schen Amateurtheatertage - impulse 08“ in Schwedt (Brandenburg). Eine Fachjury wähl-te aus 35 Bewerbungen sieben Inszenierun-gen aus, die dem Titel des diesjährigen Fes-tivals in besonderer Weise gerecht werden. Im Rahmen der Theatertage wird die Thea-tergruppe „art der stadt“ aus Gotha für die Produktion „„Ganze Tage, ganze Nächte“ mit dem 1. Deutschen Amateurtheaterpreis aus-gezeichnet. Die preisgekrönte Inszenierung ist Bestandteil der Veranstaltung.Ideenreich und vielseitig präsentiert sich das gesamte Festivalprogramm. Das Theater „art der stadt“ überzeugte die Jury mit der Produktion „Ganze Tage, ganze Nächte“ Der Deutsche Amateurtheaterpreis 2008, der vom Bund Deutscher Amateurthea-ter (BDAT), erstmalig ausgelobt wurde, ist vergeben. Zur Urteilsfindung waren 40 Bewerbungen anzusehen, zu beurteilen
und zu bewerten. Nach eingehender Bera-tung hat sich die fünfköpfige Jury unter Lei-tung des BDAT-Bildungsreferenten Dr. Lars Göhmann für die Inszenierung „Ganze Tage, ganze Nächte“ (Regie: Constantin von Thun) entschieden.
Liebe und Schmerz und das ganze verdammte Zeug: Rat- und orientierungslos taumeln die zufällig aufei-nandertreffenden Prota-gonisten durch die soziale Eiseskälte, die sie umgibt, beschimpfen sich, streiten, reden aneinander vorbei, sind abwechselnd zärtlich und aggressiv, romantisch und brutal – kurze Mo-mentaufnahmen des ganz alltäglichen Wahnsinns Le-ben, facettenreiche Sinn-
ungeschminkt Februar 2009 15
Ganze Tage - ganze Nächteart der stadt e.V., Gotha
weiter auf den Seiten 16 - 17
16 ungeschminkt Februar 2009
bilder für den ewigen Lebenshunger des menschlichen Herzens.Das Spina Theater aus Solingen (Seite 16) erinnert in be-wegenden Bildern an die Tragödie der Schulkinder von Beslan (Russland). Am 3. September 2004 starben 332 Menschen, darunter 176 Kinder, bei einem Terroran-schlag auf die Schule Nr. 1 in Beslan im Kaukasus. Was am 1. September als fröhliche Einschulungsfeier begann, en-dete nach zwei Tagen Geiseldrama als blutiger Albtraum. – In der Produktion setzen sich die jugendlichen Akteure in Form einer tanztheatralischen Performance mit dem Thema „Kinder im Krieg“ auseinander, einem aktuellen
Thema unserer Realität, bei dem Kinder oft zu unfreiwilligen Mitwirkenden gro-
ßer Tragödien werden.Während die jungen Theater-macher in ihren Stücken vor
allem aktuelle politische Fragestellungen aufgrei-fen, stellen Seniorenthe-
ater und generationen-übergreifende Gruppen grundsätzlichen Fra-
gen des Miteinan-ders.
Acht Inszenierun-gen an zweiein-halb Tagen, Ge-
spräche mit den Machern und
dem Publikum und Fachgespräche haben gezeigt, dass das Amateurtheater Impulse für die deutsche Öffentlich-keit zu geben vermag.Die „Deutschen Amateurtheatertage – impulse 08“ wer-den gefördert durch den Beauftragten der Bundesregie-rung für Kultur und Medien.
Ein weiterer hochinteressanter Beitrag war auch das Stück „HAGEN, DEUTSCHLAND“, eine ungemein spiel-freudige, witzige und zutiefst ernste Theaterfassung der Nibelungen.
Schule Nr. 1 Kinder des KriegesSpina Theater, Solingen
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impulse 08
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Die Dresdner Theatergruppe Spielbrett greift den großen Nibelungenstoff auf und wendet ihn fantasievoll ins Heute. Diese Spielart ist wohl ein Markenzeichen von Spielbrett: Eine ungebremste und präzise ausgelegte Spielfreude, die Partnerschaft von Komik und Tragik, Spontaneität und Nachdenklichkeit (Hintergründigkeit), der Solist prägt das Ensemble, wie das Ensem-ble den Solisten beflügelt. Und was der Jury besonders gefiel: Die Gruppe geht Grenzen an, erweitert eigene Grenzen be-ständig - übernimmt sich aber nie in An-spruch und Ausdrucksmittel, gibt immer zu erkennen, dass da Amateure auf den Brettern spielen, die ihre eigene Welt sind, die sich nicht eitel oder selbstverliebt zu Wort melden oder nach dem Staatsthea-ter schielen. Wenn ich allein hätte bestimmen dürfen, wäre dies der Erste Preis gewesen.fw
Hagen, DeutschlandTheatergruppe Spielbrett, Dresden e.V.
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impulse 08
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Spieltermine* der Mitgliedsbühnen des
Landesverbandes Hessischer
Amateurbühnen e. V.
*soweit bekannt
Bunte Bühne Großenenglis
„Othello darf nicht platzen“Termine:
Freitag, 13. März 09 um 19:45 Uhr,
Samstag, 14. März 09 um 19:45 Uhr,
Sonntag, 15. März 09 um 17:00 Uhr
Freitag, 20. März 09 um 19:45 Uhr und
Samstag, 21. März 09 um 19:45 Uhr.
Alle Aufführungen finden im Bürger-
haus Großenenglis statt.
Info: Horst Simmen, Tel: 05682-9994
www.bunte-buehne-grossenenglis.de
_________________________
Volksbühne Bad Emstal e.V.
Die schwebende JungfrauTermine:
Samstag, 11. April 09 um 20:00 Uhr,
Samstag, 25. April 09 um 20:00 Uhr,
Samstag, 09. Mai 09 um 20:00 Uhr,
Samstag, 16. Mai 09 um 20:00 Uhr,
Samstag, 30. Mai 09 um 20:00 Uhr
und
Montag, 01. Juni 09 um 20:00 Uhr
im Kur- u. Festsaal Bad Emstal
Info/Karten: 05625-5528
www.volksbuehne-bad-emstal.de
_________________________
Ensemble feel-x
Rotz und WasserDie Geschichte der Tapferen Frauen
von Salmünster
Termine:
Samstag, 13. Juni 09 um 20:00 Uhr
Freitag, 19. Juni 09 um 20:00 Uhr
Samstag, 20. Juni 09 um 20:00 Uhr
Freitag, 26. Juni 09 um 20:00 Uhr
Samstag, 27. Juni 09 um 20:00 Uhr
auf der Freilichtbühne im Schleifrashof,
in Salmünster, Info: 01633834771
________________________
Theater Lampenfieber
OSCAREin Missverständnis in 3 Akten
von Claude Magnier
Termine:
Freitag, 13. März 09 um 20:00 Uhr
Samstag, 14. März um 20:00 Uhr
Freitag, 20. März 09 um 20:00 Uhr
Samstag, 21. März um 20:00 Uhr
Freitag, 27. März 09 um 20:00 Uhr
Samstag, 28. März um 20:00 Uhr
im Olof-Palme-Haus, Hanau
Samstag, 18. April 09 um 20:00 Uhr
im Bürgerhaus Bruchköbel
Samstag, 25. April um 20:00 Uhr
im Schloss Langenselbold
Info: 06181 28180
www.lampenfieber.net__________________________
Statt-Theater Mengeringhausen
„Und dann gab´s keines mehr“Krimi in 7 Bildern von Agatha Christie
Termine:
28. Februar 2009 um 20 Uhr
06. März 2009 um 20 Uhr
07. März 2009 um 20 Uhr
13. März 2009 um 20 Uhr
14. März 2009 um 20 Uhr
03. April 2009 um 20 Uhr
04. April 2009 um 20 Uhr
05. April 2009 um 20 Uhr
im Bürgerhaus Bad Arolsen
_______
„Runter zum Fluss“Komödie von Frank Pinkus
Termine:Premiere: 25. April 2009
weitere Termine im April/Mai 2009im STATT-Theater-Laden
_______
„Der Räuber Hotzenplotz“Kasperlgeschichte von Otfried Preußler
Termine:Premiere: 27. Mai 2009
weitere Termine Mai/Juni 2009im STATT-Theater-Laden
www.statt-theater.net__________________________
Taunusbühne Bad Schwalbach„Lysistrata“
auf Burg Hohenstein
Termine:Freitag, 12. Juni 09 20.00 Uhr
Samstag, 13. Juni 09 20.00 UhrMittwoch, 17. Juni 09 20.00 Uhr
Freitag, 19. Juni 09 20.00 UhrSamstag, 20. Juni 09 15.00 u. 20.00 Uhr
Freitag, 26. Juni 09 20.00 UhrSamstag, 27. Juni 09 20.00 UhrMittwoch, 01. Juli 09 20.00 Uhr
Freitag, 03. Juli 09 20.00 UhrSamstag, 04. Juli 09 15.00 u. 20.00 Uhr
Mittwoch, 08. Juli 09 20.00 Uhr Freitag,10. Juli 09 20.00 Uhr
Samstag, 11. Juli 09 20.00 UhrSonntag, 12. Juli 09 20.00 Uhr
Mittwoch, 15. Juli 09 20.00 UhrFreitag, 17. Juli 09 20.00 Uhr
Samstag, 18. Juli 09 20.00 UhrInfo-Tel.: (06128) 944190
http://www.taunusbuehne.de
Neues Kellertheater Wetzlar„Bezahlt wird nicht“
Komödie von Dario FoTermine:
Samstag, 14.03.09 20 UhrSonntag, 15.03.09 17 UhrFreitag, 20.03.09 20 UhrSamstag, 21.03.09 20 UhrSonntag, 22.03.09 17 UhrFreitag 27.03.09 20 UhrSamstag, 28.03.09 20 UhrSonntag, 29.03.09 17 UhrFreitag, 03.04.09 20 UhrSamstag, 04.04.09 20 UhrSonntag, 05.04.09 17 UhrFreitag, 17.04.09 20 UhrSamstag, 18.04.09 20 UhrSonntag, 19.04.09 17 UhrFreitag, 24.04.09 20 UhrSamstag, 25.04.09 20 UhrSonntag, 26.04.09 17 UhrFreitag, 01.05.09 20 UhrSamstag, 02.05.09 20 UhrSonntag, 03.05.09 20 UhrFreitag, 07.05.09 20 UhrSamstag, 08.05.09 20 UhrSonntag, 09.05.09 17 Uhr
„Offene Zweierbeziehung“Farce von Dario Fo
Samstag, den 27.06.09, um 20.30 Uhr Freitag, den 03.07.09, um 20.30 Uhr
Samstag, den 04.07.09, um 20.30 Uhr jeweils im Hofgut Hermannstein
Info: Telefon: 06441 48481http://www.kellertheater-wetzlar.de
_________________________
Waldbühne NiederelsungenLes Misérables
Termine:Samstag, 20. Juni 2009 20:00 UhrSamstag, 27. Juni 2009 20:00 UhrSonntag, 28. Juni 2009 15:30 UhrSamstag, 04. Juli 2009 20:00 UhrSonntag, 05. Juli 2009 20:00 UhrSamstag, 11. Juli 2009 20:00 UhrSonntag, 12. Juli 2009 20:00 Uhr
Samstag, 01. August 2009 20:00 UhrSonntag, 02. August 2009 20:00 UhrSamstag, 08. August 2009 20:00 UhrSonntag, 09. August 2009 20:00 UhrSamstag,15 August 2009 20:00 UhrSonntag, 16. August 2009 20:00 UhrSamstag, 22. August 2009 20:00 UhrSonntag, 23. August 2009 20:00 UhrSamstag, 29. August 2009 20:00 Uhr
Informationen: Tel: 0 56 06 - 22 29http://www.niederelsungen.de/waldbuehne/
ungeschminkt Februar 2009 19
Neues aus der Jugendabteilung
Liebe KiJus,wir hoffen, dass Ihr alle gut ins Neue Jahr gekommen seid und Euch schon wieder auf die neue Theaterarbeit in euren Vereinen und natürlich beim Landesverband freut. Viele von Euch kennen vermutlich noch nicht unsere Internetpräsenz, auf der Ihr ständig alles Neue erfahrt, was die Kinder- und Jugendarbeit betrifft, egal ob Ihr in einer eigenständigen Kinder- oder Jugendgruppe oder als wichtiger Bestandteil einer Erwachsenengruppe spielt. Wer uns über die Seite des Landesverbandes noch nicht gefunden hat, der findet uns nun auch unter
www.theaterjugend-hessen.de
Glaubt uns, dass neue Jahr bringt auch viele Neuerungen für Euch. Bleibt neugierig und erfahrt alles Aktuelle hier auf dieser Seite.
Dieses Jahr steht unter dem Motto: „Das Stück, aus dem die Helden sind“Wir richten 2009 unseren Blick auf die großen und kleinen Helden des Kinder- und Jugendtheaters. Eine sicherlich spannende Entdeckungstour für alle.Ein frohes, gesundes und erfolgreiches Jahr wünscht Euch eure JugendleitungFelix – Iris – Andreas
NewsAb 12.Januar 2008 ist jeden Montag zwischen 18 und 20 Uhr KiJu-Chat auf der Homepage der KiJus. Natürlich könnt Ihr Euch auch zu anderen Zeiten verabreden und dort chatten. Ständig offen ist unser Forum, in dem Ihr in verschiedenen Bereichen mitreden könnt. Dafür ist allerdings eine kostenlose Anmeldung mit kurzer Freischaltungszeit durch den Moderator des Forums notwendig. Ebenso könnt Ihr den KiJu-Newsletter bestellen über den Ihr unregelmäßig über Neuerungen, Seminare etc. informiert werdet.
Seminarankündigungen: Nicht nur für KiJus, sondern auch für Erwachsene findet vom 21. – 24.Mai die 33. Bundesjugendkonferenz in Wetzlar statt. Der Bericht der 32. Konferenz wurde in der August 2008-Ausgabe der Ungeschminkt abgedruckt. In der aktuellen Ausgabe findet Ihr die Anmeldeunterlagen für 2009.
Für das erste Halbjahr 2009 ist ein KiJu-Seminar mit Frederik Malsy oder Jörg Dreismann in der Jugendherberge Bad Homburg geplant. Im August 2009 findet voraussichtlich das 1. Kinder- und Jugendtheatercamp in Nordhessen statt. Des Weiteren soll ein 1-Tages-Kurs für eure Kinder- und Jugendgruppenleiter im zweiten Halbjahr 2009 stattfinden.
KiJu-Tag 2009 – Bühne gesucht!Natürlich wird auch wieder im zweiten Halbjahr der „Kinder- und Jugendtheatertag“ stattfinden. Für die Ausrichtung suchen wir noch einen Veranstalter. Fragt doch mal bitte Eure Vorstände und wendet Euch an Felix.
KiJu-TheaterpreisLeider muss aus organisatorischen Gründen die Einführung des KiJu-Theaterpreises auf 2010 verschoben werden. Alles Weitere auch über das Bewerbungsverfahren findet Ihr ab Sommer 2009 auf der KiJu-Seite im Internet und in der Ungeschminkt.
Vielen Dank und die besten Wünsche an Andreas MüllerDie Jugendabteilung möchte sich an dieser Stelle ganz herzlich bei Andreas Müller bedanken, der uns zwei Jahre lang sehr kre-aktiv begleitet und unterstützt hat. Die Arbeit mit Andreas, seine lockere und liebenswerte Art und seine vielen Ideen werden uns sehr fehlen. Wir erinnern beispielsweise an die Workshopleitung während des ersten Kinder- und Jugendtheatertages in Bad Soden-Salmünster oder den KiJu-Leiter-Workshop im STATT-Theater Mengeringhausen. Immer wieder bekam unsere Arbeit einen neuen Impuls durch sein Improvisationstalent. Nun wird uns Andreas leider aus privaten und beruflichen Gründen verlassen. Vom Kloster Königsmünster kann er uns nur noch beratend zur Seite stehen und nicht mehr in dem Maße unterstützen, wie es sich die Jugendabteilung wünschen würde.
Lieber Andreas, Iris und ich wünschen Dir alles erdenklich Gute auf Deinem neuen Lebensweg an neuer Wirkungsstätte. Geh uns und der Theaterwelt nicht ganz verloren. Wir werden Dich vermissen.
Viele liebe Grüße und natürlich bis neulich!Iris & Felix sowie der Vorstand des Landesverbandes Hessischer Amateurbühnen e.V.
33. Bundesjugendkonferenz des BDAT
in Zusammenarbeit mit der DTJ-BDAT
vom 21. - 24. Mai 2009 in Wetzlar (Hessen)
Infos unter: www.bdat-online.de
20 ungeschminkt Februar 2009
Um 1800: In der Familie des Medizinalrats Stahlbaum wird Weihnachten gefeiert. Pate Drosselmeier, eigentlich Ober-gerichtsrat, aber mit Freude an feinmechanischen Arbei-ten, schenkt der siebenjährigen Marie und ihrem älteren Bruder Fritz, eine wunderschöne Spieluhr. Doch die Kin-der verlieren bald die Lust an dem Geschenk, weil die Fi-guren sich immer nur auf dieselbe Weise bewegen können. Fritz spielt lieber mit seinen Soldaten, Marie bevorzugt ei-nen ziemlich häßlichen Nußknacker, der aber freundlich lächeln kann. Am späten Abend kommt das Spielzeug in einen Glasschrank. Die Geschwister mögen sich gar nicht von ihm trennen und freuen sich an den schönen Din-gen, die in ihm aufbewahrt werden. Schließlich bleibt Ma-rie ganz allein vor dem Schrank zurück. Schlag Mitternacht erwacht das Spielzeug zum Le-ben und das Zimmer ist plötzlich voller Mäuse. Eine heftige Schlacht entbrennt zwischen den verfeindeten Lagern. Als der Nußknacker in höchste Gefahr gerät, fällt Marie in Ohnmacht und verletzt sich. Später, an ihrem Krankenbett, erzählt ihr Pate Drossel-meier das Märchen von der harten Nuß, in dem die Prinzessin Pirlipat in einen Gnom verwandelt wird und nur von einem jungen Mann erlöst werden kann. Doch die Prinzessin erweist sich gegenüber ihrem Retter als höchst undankbar…... das Wehlheider Hoftheater hat dieses Märchen in der Aula der Heinrich-Schütz-Schule in Kassel sehr schön in-szeniert und aufgeführt. Dank Ullrich Trott, Thomas Wag-ner und weiteren Helfern, von denen ich hier nur Gerd Brückmann als Bühnenmaler nennen möchte, war auch die Bühne derart gestaltet, dass der Zauber der Geschichte von E. T. A. Hoffmann perfekt wirken konnte.Mit Ulrike Wiegel war die Rolle der Marie perfekt besetzt, diese Mädchen scheint eine Menge Talent zu haben. Sie überzeugte vor allem durch die Konstanz mit der sie in der Rolle präsent war; nie war sie unaufmerksam oder abge-lenkt, obwohl es durch die Fülle an technischen Spezialef-fekten viele Möglichkeiten dazu gegeben hätte. Dies berei-tet ja selbst erwachsenen Amateurschauspielern zu weilen Probleme.
Aber auch die anderen Rollen waren adäquat besetzt: Tho-mas Gerner (Pate Drosselmeier) der einmal mehr durch sein schauspielerisches Talent bestach, der mit Gestik, Mimik und Sprache ein Zeichen setzte und zeigte, was im Amateurtheater möglich ist.Alles in allem eine gelungene Veranstaltung, was ich auch am Verhalten meiner Enkel feststellen konnte, sie waren bis zum Ende ruhig und vom Theater-spiel des WHT ge-fesselt. fw
Nussknacker und Mausekönigvon E. T. A. Hoffmann
20 ungeschminkt Februar 2009
ungeschminkt Februar 2009 21
Im weißen Rössl
am Wolfgangsee...... „Es muss was Wunderbares sein, von dir geliebt zu werden ...“ – Wer kennt ihn nicht, den ebenso eifrigen wie unsterblich in seine Arbeitgeberin, die Rössl-Wirtin Josepha Vogelhuber, verliebten Zahlkellner Leopold? Das Wehlheider Hofthea-ter gibt die weltberühmte Revue-Operette „Im Weißen Rössl“ im Cassalla Theater zum Besten.
Freilich ist die Geschichte vom Leopold (Sascha Weißing) und dessen zunächst unerfüllter Liebe zur Rössl-Wirtin (Magdalena Horn) nicht frei von Sentimentalitäten. Doch Komponist Benatz-ky & Kollegen hatten Geschmack genug, nicht in den Untiefen des Kitsches zu versinken und sowohl Handlung als auch Musik immer wieder augenzwinkernd zu brechen. Die Angesungene holt den Zahlkellner barsch wieder auf den Bo-den der Wirklichkeit zurück: „Ihr Herz, das ist mir ganz wurscht, aber drinnen, die Gäst’ ham Durscht!“
Die Verknüpfung von Herzschmerz und Humor im Singspiel ist genauso für Amateuraufführun-gen geeignet. Da kommt es nicht auf jeden Ton an, sondern auf Spaß am Spiel mit einem Schuss Selbstironie. Und das ist den Schauspielern des Wehlheider Hoftheaters ausgezeichnet gelun-gen.
Herausragend war Klaus Haak in der Rolle des ewig lamentierenden Berli-ner Großindustriellen Wilhelm Gie-secke im Urlaubsoutfit: Lederhosen und Hut mit Gamsbart. Auch Sigis-mund Sülzheimer (Merlin Wagner) gewann mit kräftiger Stimme und Schlagfertigkeit nicht nur Klärchens, sondern auch das Herz des Publi-kums.
Einfallsreich und teilweise impro-visiert trieb das Bühnenbild das Gelächter der Zuschauer auf die Spitze. Nicht zu vergessen die rücksichtsvolle und gute Klavierbegleitung von Ralf Günther, der eine tragende Säule bei der Aufführung war. „Es war sehr schön; es hat mich sehr gefreut“, wie Kaiser Franz Joseph II. (Eberhard Horn) im Stück zu sagen pflegte – hier jedoch ausdrücklich aufrichtig.
ungeschminkt Februar 2009 21
Fotos: F. Weymann
22 ungeschminkt Februar 2009
Manni und Chantal alias Bonnie und Clyde, alias Pe-tra Groß und Frank Matscheko, träumen vom gro-ßen Geld, Heirat in Las Vegas, Rente in Südamerika. Dafür muss aber erst mal eine Bank geknackt wer-den. Ein Kinderspiel! Zumindest, wenn die Beifahre-rin auf der Flucht Straßenkarten lesen könnte und nicht ständig rechts und links verwechselte.Dass sie schließlich in einem ehemaligen Schuhlager landen, ist noch das geringste Übel für die Möchte-gern-Ganoven. Viel schlimmer ist, dass Chantal an-statt der Beute die Einkaufstüte einer Bankkundin mitgenommen hat. Also muss ein neuer Versuch gestartet werden, doch die Tücke liegt im Detail: sprich in einem enormen Umweg zur Bank, einer plötzlich geballten Konkurrenz weiterer Bankräu-ber, blickdichten Strumpfmasken und einem leeren Tank.
Trotz umfangrei-cher Generalproben scheitern auch die nächsten Versu-che, ans große Geld zu kommen. Dass schließlich zumin-dest für Chantal ein Happy End in Sicht ist, verdankt sie na-türlich eher dem Zufall als ihrer Intel-ligenz. Diese schwungvolle Komödie hat Hanns Dieter Haupt mit viel
Liebe zur komischen Situation inszeniert und mit Petra Groß und Frank Matscheko auch ein hervor-ragend geeignetes Paar für dieses Zweipersonen-stück ausgewählt. Die beiden waren textsicher, im-mer in ihrer Rolle und urkomisch in der Umsetzung der wirklich skurrilen Handlung. Wo sonst sieht man schon Bankräuber, die sich mit „blickdichten“ Strumpfhosen maskie-ren und dann natürlich jegliche Orientierung verlieren? Das Publikum belohn-te die Vorstellung dann auch mit sehr viel Ap-plaus und dankte dem Team auf diese Weise für einen kurzweiligen Abend, bei dem viele Tränen gelacht wurden. fw
Amateurbühne Espenau e.V.
Zwei wie Bonny & Clyde
Fotos: Frank Weymann
ungeschminkt Februar 2009 23
Mit „Dracula – Van Helsings Erbe“ von Stefanie Zellmann feierte das Ensemble feel-X aus Bad Soden-Salmünster seine zweite Uraufführung. Nach dem witzigen und span-nenden „Tanzbärenmärchen“ von Felix Wiedergrün ver-wandelte sich der Konzertsaal in das Reich des Fürsten der Finsternis. Typisch für die junge Gruppe war wieder die passende Dekoration, die die Besucher diesmal nach Transsylvanien versetzte. Nachdem jeder Zuschauer den Segen Pfarrer Ovids erhalten hatte, durfte man einzeln durch einen Vorhang den Saal betreten. Der erste Schrek-ken saß schon tief, denn hinter dem Zuschauervorhang lauerten die ersten Vampire.
Felix Wiedergrün, der gemeinsam mit Stefanie Zellmann die Regie führ-te, wagte den Versuch das Publikum leibhaftig am Spielgeschehen teilzuha-ben und auch neue Spiel-formen in die Inszenierung einzubauen. So wurden die Zuschauer mithilfe einer Schattenwand Zeuge der Gegebenheiten des Jahres 1492, als sich der berühm-te Vlad III. Tepes in einen Vampir verwandelte und über die Karpaten hin-aus auch London in Angst und Schrecken versetzte. Schließlich wurden aus den Schattenbildern echte
Figuren, die vor die Wand traten und eine erfundene Fort-setzungsgeschichte Draculas erzählten. Ohne das zwielich-tige Preisausschreiben hätten die amerikanische Erfolgsau-torin Clara Thacher und ihr Mann Adam wohl nie daran gedacht, ihren Urlaub in einem kleinen rumänischen Dörf-chen zu verbringen. Nur der Traum vom großen Abenteu-er und die damit verbundene Suche nach der Geschichte für Claras nächsten Roman veranlasst das junge Paar die weite Reise nach Osteuropa anzutreten, schließlich wim-melt es dort von Sagen der Gräueltaten des berüchtigten Grafen Dracula. In Siebenbürgen, auch bekannt als Trans-sylvanien, im Dorf Biertan angekommen, trauen sie ihren Ohren nicht, denn die Dorfbewohner berichten ihnen von geheimnisvollen Morden und einer schrecklichen Kreatur der Nacht. Ihre Ungläubigkeit und Claras Begierde, Stoff für ihren Roman zu sammeln, bringen sie zum Ursprung des sagenumwobenen Grafen – seine Burg. Dort gerät Clara in die Gewalt des Bösen. Adam und der in die Fuß-stapfen seines Urahnen getretene Wissenschaftler Dr. Van Helsing machen sich auf, um sie um jeden Preis zu retten und gelangen damit auf die Spur eines dunklen und ge-fährlichen Geheimnisses..
Die Darsteller beschränkten ihren Aktionskreis nicht allein auf die Bühne, sondern tauchten überall da auf, wo man sie eigentlich nicht vermutete. So mancher im Publikum war sicher froh, mittendrin zu sitzen und für die Vampire, Rasmus den Waffenschmied oder den Wahnsinnigen un-erreichbar zu sein. Der Bürgermeister ent-ging nur grade so den Bissen der Vampir-damen, die sich um ihn versammelten. Ebenso musste er für die Forschungszwek-ke des verrückten Dr. Abraham Van Helsing herhalten, als dieser Adam das Pfählen erklärte und dabei die Bemerkung fallen ließ: „Wir müssen es tun, damit das Grauen endlich ein Ende hat!“ Das Ensemble feel-X verstand es, das Publikum zu fesseln und auch zu amüsieren. Sehr beeindruckend war auch die tänzerische Einlage als Dracula mit seiner wichtigsten Vampirdame Anna von 15 Vampirinnen umgarnt wurde. Ein Theaterabend auf höchstem Niveau mit Gänsehautga-rantie.
24 ungeschminkt Februar 2009
Obwohl ich „Die Kleine Hexe“ schon viele Male auf der Bühne gesehen hatte – im STATT-Theater und anderswo – beschloss ich doch in diesem Herbst, ihr noch einen Be-such abzustatten. Unter anderem auch deshalb, weil ich noch einmal Andreas Müller als Ra-ben Abraxas erleben wollte. Andreas hat mittlerweile das STATT-Theater verlassen, um dem Benediktineror-den in der Abtei Königsmünster in Meschede beizutreten.Ich wurde auch – wie erwartet – in keiner Weise enttäuscht. Nicht nur Andreas machte seine Sache wie im-mer sehr gut – auch der Rest des En-sembles, allen voran die sehr anmu-tige kleine Hexe und vor allem auch alle anderen Hexen beeindruckten durch ihr Spiel. Das Herz einer Insze-nierung der Kleinen Hexe ist ja immer die Szene auf dem Blocksberg, in der die Kleine Hexe vor den Hexenkon-vent treten muss und auf die Probe gestellt wird. Dies wurde hier beson-ders gut herausgearbeitet (dank an die Regie). Selbst den Erwachsenen lief es kalt über den Rücken, als die Hexen unheimlich kichernd und kräch-zend durch den Saal auf die Bühne liefen – jede auch im Kostüm hervorragend an ihre jeweilige „Hexen-Art“ an-gepasst und sehr gut geschminkt. Als die Oberhexe die Kleine Hexe dann verstieß und ihr die Bestrafung ankün-digte, gab es wohl niemanden mehr im Saal, der keine Gänsehaut hatte.
Eine sehr schöne Idee war auch der „Zauberkoffer“, aus dem Abraxas allerlei kleine Requisiten hervorholte, mit denen die einzelnen Szenen während der Umbaupau-sen vor dem Vorhang wunderbar überbrückt werden konnten – „Die Kleine Hexe“ läuft durch ihre Episoden-haftigkeit auf der Saalbühne immer Gefahr, schnell lang-weilig zu werden, weil eben häufig zwischen den einzel-nen Szenen umgebaut werden muss. Diese Gefahr wur-de hier sehr gut „umschifft“ – Abraxas und Kleine Hexe
hielten ein Picknick ab, es wurden Rabenbücher aus dem Koffer gezaubert, die Kleine Hexe durfte sich auf einem weichen Kissen einen Augenblick schlafen legen, es wur-den Einkaufslisten und Wunschzettel für Weihnachten
geschrieben und vieles mehr. Langweilig war das mit Si-cherheit weder großen noch kleinen Zuschauern. Insgesamt ein sehr schöner November-Nachmittag mit viel Zeit zum anschließenden Klönen!Ich wünsche Andreas in seinem neuen Leben alles er-denklich Gute – hoffe aber doch, dass wir noch das eine oder andere von ihm hören werden – so, wie er sich das vorgenommen hat! ah
Die kleine Hexe Fotos: Lars Jockel
ungeschminkt Februar 2009 25
Das STATT-Theater Mengeringhausen präsentierte am 20.9.2008 die Welturaufführung von „ARMES SCHWEIN - Der Schweineprinz“, eine musikalisch satirische Revue über den Zauber der Liebe von Angelika Bartram mit Songs und Musik von Michi Kleiber.
Der Rotkäppchenreport geht weiter... diesmal mit einem Schwein, das eigentlich ein Prinz ist: Prinz André von Suhlbach-Müllerau. Seine letzte Hoffnung ist die Part-neragentur Paradiesapfel von Miranda Pepper. Sie ver-spricht „einen direkten Draht zum siebten Himmel. Und ihr Motto „Wir bringen Zauber ihn Ihr Leben.“ macht dem Schweineprinzen Mut. Hier hofft er das geeignete Mit-tel zu finden, das ihm seine alte Gestalt wiedergibt. Ein schwieriger Auftrag für die Agentur, der nur mit Hilfe der Brüder Grimm gelöst werden kann. Sie kennen sich aus und sind sich sicher, dass der Zauber der Liebe immer wirkt. Dazu müsste das arme Schwein aber jemanden finden, der es so liebt, wie es ist...damit dieser Zauber wirken kann. Die Brüder Grimm sind zuversichtlich, dass eine ihrer Märchenfiguren dem Schweineprinzen helfen kann, dass er entzaubert wird. Aber ob das arme Schwein
wirklich jeman-den findet, der es zum Schwein im Glück macht und den Prinzen in ihm hervorzau-bert?Die Idee zum Stück entstand bereits im Herbst
2006, als Angelika Bartram zu einer Vorstellungen ihres Kult-Musicals „Der Rotkäppchen-Report“ nach Menge-ringhausen eingeladen wurde. Sie war sehr angetan da-rüber, mit wie viel Begeisterung und Engagement das Stück inszeniert und auf die Bühne gebracht wurde.
In einem anschließenden Gespräch entwickelte sich dann die Idee zum „Armen Schwein“. Aus diesem Grunde fand die Uraufführung auch dort statt, wo al-les begann: im STATT-Theater von Menge-ringhausen.Das Stück wurde vom Team des Statt-The-aters mit viel Liebe und großem Enga-gement auf die Büh-ne gebracht. Ein Lob für den Regisseur, Andreas Müller, die Schauspieltrainerin Birgit Pacht und deren Mann, Michi Kleiber, der die Musik kom-poniert hat. Ein Lob natürlich auch an die Autorin des Stückes, Angelika Bartram, die dieses Stück speziell für das Statt-Theater realisiert hat.Sicherlich hat das Stück jetzt, in seiner Urform, noch einige vermeidbare Längen, es wirkte allerding keinesfalls langweilig, was sicherlich auch an den doch sehr gut vorgetragenen Gesangseinlagen und der insgesamt hervorragenden schauspielerischen Leis-tung liegt. Hier hat das Statt-Theaterteam um den Vor-sitzenden Dr. Norbert Wirtz wieder einmal gezeigt, dass sich Amateurtheater nicht verstecken müssen. fw
Armes Schwein -
Der SchweineprinzWelturaufführung in Mengeringhausen
Fotos: F. Weymann
26 ungeschminkt Februar 2009
Gelungene Premiere der Volksbühne in Bad Emstal
„Ach du dicker Tannenzapfen.“ Hase Hoppels Lieblingssatz begeistert den kleinen Kevin. Dagegen schwärmt Pit vom Wolf. „Der sieht unheimlich aus, tut aber nichts“, beruhigt der Knirps seinen jüngeren Nachbarn. Das war in der Pau-se, doch zu Anfang hielten es die Kinder im Kur- und Fest-saal in Sand nicht mehr auf ihren Plätzen. Mit Spannung erwarteten sie die Premiere der Volksbühne Bad Emstal. In diesem Jahr stand unter der Regie von Ilona Neumann und Stephanie Hupfeld das Märchen „Rotkäppchen“ der Brüder Grimm auf dem Programm. Neun Amateurschau-spieler brachten dank der sorgfältigen Vorbereitung ein reizvolles Zusammenspiel von überzeugenden schauspie-lerischen Leistungen, prachtvollen Kostümen und Sze-nenbildern auf der Bühne. Seit nunmehr zwei Jahrzehnten hat die Volksbühne, gleich ob mit Komödien oder Mär-chen, Erfolg beim Publikum aller Generationen. Auch diesen Premierenabend honorierte es am Ende immer wieder mit Szenenapplaus und großem Schlussbeifall. Großartig besetzt waren alle Rollen und die Schauspie-ler liefen immer wieder zur Hochform auf. Liebling des Abends wurde schnell der Hase Hoppel (Ilona Neumann), der sich mit den Kindern und mit dem Märchenwaldbaum (Pamela Riedel) unterhielt. Und da war noch das Rotkäpp-chen (Janina Pimpl), das ebenso schnell vom Publikum ins Herz geschlossen wurde. Lothar Neumann hatte die Büh-nenfassung für das Märchen geschrieben. In einer weiteren Rolle war Manfred Altmann als der Förster Karl Knall zu sehen. Das Märchen erzählt von einem kleinen Mädchen, dem seine Großmutter (Dagmar Risseler/Margret Risseler) einst eine rote Kappe geschenkt hatte. Es wird von der Mut-ter (Iris Altmann) geschickt, der in einem Haus im Wald wohnenden, bettlägerig kranken Großmutter einen Korb mit Leckereien zu bringen. Im Wald lässt sich Rotkäppchen auf ein Gespräch mit dem als alten Mann verkleideten Wolf (Mike Möl-ler) ein. Der Wolf horcht Rotkäppchen aus und überredet es, noch einen Blumenstrauß zu pflücken. Der Rest sei denjenigen nicht verraten, die das Märchen nicht kennen. Wiederum hatten die Volksbühnenspieler alle Inszenierungsmöglichkeiten mit Licht- und Toneffekten ausgeschöpft. Zum Erfolg der für die Volksbühne üblichen Liebe zum Detail trugen auch die Bühnenbilder bei.
Sigrid Hellwig
Rotkäppchen und der Wolf
ungeschminkt Februar 2009 27
Quer-Beet startete seine diesjäh-rige Theatersaison mit der hessi-schen Variante des „Eingebilde-ten Kranken“ nach Moliere am 13./20. und 21. September 2008.Es war sicher ein Wagnis, ein Stück zu spielen, das jeder kennt und das gerade in allen Ecken des Landes auf dem Spielplan steht.Die Übertragung der Komödie durch Wolfgang Deichsel in hes-sische Mundart lässt den Leser nicht in wohlwollende Begeiste-rungsstürme ausbrechen. Zu kurz und abgehackt sind manche, sehr deftige Dialoge, Redewendungen und Zwiegespräche. Auch für die
Schauspieler sind die Hürden des Dialektes und die besondere Art, Momente zu beschreiben, gewöh-nungsbedürftig.Erst das Spiel und die dem Text angepasste Körpersprache ga-ben den Worten die nötige Aus-druckskraft und allzu Banales machte plötzlich Sinn.
Spielfreude stand im Mittel-punkt.Schnelle Abläufe in der Hand-lung, Leidenschaft und Gefühle, Temperament und stimmliche Farbigkeit gaben der Aufführung einen besonderen Reiz. Der Dank für das Engagement und die Leis-tung der Schauspieler wurde mit vielen Lachern, Zwischenapplaus und anhaltendem Beifall be-lohnt.
Den passenden Rahmen für die Komödie gaben die Kostüme, die den Flair des 19. Jahrhunderts auf die Bühne zauberten, ohne ein aufwändiges Bühnenbild ins-tallieren zu müssen. Alles spielte sich vor oder um den Sessel des Protagonisten Argan ab.
Weitere Aufführungen im Schanz. Auf Grund des Erfolges und der großen Nachfrage musste die Lai-enspielgruppe „Quer-Beet“ zwei Zusatzvorstellungen geben.Texte und Fotos: Querbeet
Es spielten unter der Regie von Gabi
Schmunck: Sven Bergmann, Monika Wurm,
Helga Groß, Thorsten Weberstädt, Monika
Ackermann, Bernd Scheithauer, Peter Kilian,
Hans-Werner Loy, Doris Tachezy und Kathia
Schmunck.
Lang anhaltender Applaus„Der eingebildete Kranke“ auf hessisch von Quer-Beet in Mühlheim am Main
28 ungeschminkt Februar 2009
Wie bereits in der August-Ausgabe angekündigt, in-szenierte die Kleine Bühne Schwalm-Eder e.V. mit Sitz in Homberg (Efze) als Weihnachtsstück 2008 den Kinderbuch-Klassiker von Max Kruse und das gleich-namige Erfolgsstück der Augsburger Puppenkiste „Urmel aus dem Eis“.
Das Stück wurde an drei offenen Terminen in der ersten Adventswoche des vergangenen Jahres aufge-führt. Der Besucherandrang war enorm, so dass bei den Aufführungen die Bestuhlung in der Homberger Stadthalle kurzfristig aufgestockt werden musste. Wie in jedem Jahr bildete die Ausrichtung eines Kaffe-enachmittags am ersten Adventssonntag mit über 200 Gästen den Höhepunkt der Veranstaltungsreihe.
Zehn Darsteller, davon acht Kinder bzw. Jugendliche, zogen mit viel Witz und liebenswertem Charme die kleinen und großen Theaterbesucher unter der Regie von Susanne Braun und Almuth Karger in ihren Bann und ließen keinerlei Langeweile aufkommen. Beson-derer Beliebtheit erfreute sich dabei das Urmel, in Doppelbesetzung gespielt von Katharina Karger (17 Jahre) und der erst vierjährigen Anouk Boland. Ein-fach ein Dino zum Liebhaben, so die Überschrift eines Artikels in der örtlichen Presse. Aber auch die rund zwanzig Akteure hinter der Bühne trugen mit einem aufwändigen Bühnenbau und den selbst geschneider-ten Kostümen zu dem Erfolg des Stückes bei, das nach Pressemeinung die Stadthalle zum Beben brachte und einen neuen Besucherrekord in der Vorweihnachts-zeit bescherte.Auch in 2009 sollen wieder zwei Theaterstücke prä-sentiert werden. Als diesjähriges Erwachsenenstück mit Spielterminen im Frühjahr ist die Aufführung von „Das Himmelreich ist ausgebucht“ geplant.
Zur Adventszeit soll voraussichtlich „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ gespielt werden. Die jeweiligen Veranstaltungstermine werden recht-zeitig in der Tagespresse veröffentlicht oder können auf der Internetseite der Kleinen Bühne Schwalm-Eder e.V. nachgelesen werden.
„Urmel aus dem Eis“
28 ungeschminkt Februar 2009
ungeschminkt Februar 2009 29
Eine Kriminalkomödie – THEMA 90 wagte sich mit neuem Regisseur und teilweise neuer Besetzung auf unbekanntes Terrain.
Drei Frauen schaffen es – wenn auch nicht so ganz profimäßig - , eine Bank auszurauben. Doch wohin nun mit der Beute? Wie dem Ehemann klarmachen, dass die großen Müllsäcke im Flur auf keinen Fall in den Müll dürfen? Wie ihm erklären, warum man schwarz im Gesicht ist, warum plötzlich ein italieni-scher Kleinganove und Erpresser auftaucht, weswe-gen man dann mit allerlei Werkzeug „bewaffnet“ her-umläuft? Wie die neugierige Nachbarin beruhigen, die immer irgendwas gesehen haben will? Auch der Kommissar lässt natürlich nicht lange auf sich war-ten – nun, er muss eben becirct werden. Man hat es doch wirklich nicht leicht mit so viel Geld im Haus!
Vieles ging – natürlich geplant - drunter und drüber in dieser Kri-mikomödie, die bis auf einige Minu-ten im zweiten Akt sehr kurzweilig war. Auch das Bühnenbild war gut durchdacht, nicht überladen und passte sehr gut zur Handlung.
Der Regiewechsel hat, wie man sehen konnte, der Theatergruppe Martinhagen in keiner Weise ge-schadet. ah
Heiße Bräute machen Beute – Theatergruppe Martinhagen
ungeschminkt Februar 2009 29
Unten: Die drei „Bankräuberinnen, von links: Doris Hengge, Sabina Müller und Melanie Wächter
Oben: Jörg Dreismann als Giuseppe Attolini
Unten: Olaf Stalla als Kommissar, mit D. Hengge u. J. Dreismann
30 ungeschminkt Februar 2009
Ein echtes Weihnachtsmärchen in zwei Akten von Christina Stenger In diesem Märchen werden die Zuschauer vom Wolkenfahrstuhlführer mit ins Weih-nachtswunderland genommen.
Bei einem Zwischenstopp steigen die El-fen Mickie und Puck zu. Die beiden wa-ren aus dem Elfendorf verbannt worden und müssen zur Strafe für ihre Frech-heit auf Wolke #19 Päckchen packen... Doch nun kehren sie heimlich nach Hau-se in das Weihnachtswunderland zu-rück und sorgen prompt durch ihre Vorwitzigkeit dafür, dass Weihnach-ten in diesem Jahr beinahe ausfällt. Denn neugierig öffnen sie die Wundertru-he mit den Schätzen für die Weihnacht und verstreuen diese: Geschenke, Plätzchen-duft, Eiskristalle, Sternschnuppen und gute Wünsche sind verloren; der Zorn des Weih-nachtsmannes ist den beiden Elfen gewiss. Und dann erscheint auch noch die Eis-königin, die mit ihrer Eiseskälte das Weihnachtswunder gefrieren und so Weihnachten verhindern möchte. Durch allerlei Tricks und vor allem durch die tatkräftige Mithilfe der Zuschauer gelingt es aber Mickie und Puck schließlich doch noch, die Weihnacht zu retten und für ein zauber-haftes Happy-End zu sorgen.
Theater Verein Oberursel e.V.
Wie Puck Weihnachten rettete
ungeschminkt Februar 2009 31
Wie in tausendundeiner Nacht
Ein Marktstand mit Datteln, Feigen und was es sonst noch so alles auf einem orientalischen Basar zu kau-fen gibt und sogar orientalische Düfte empfingen die großen und kleinen Zuschauer ab vier Jahren dieses Jahr in der Wagenhalle bei der ZwiebelBühne. Sie tra-ten ein in die Welt aus tausendundeiner Nacht: in die Welt des kleinen Muck.
Staunend lauschten die Kinder, wie der kleine Muck, herzzerreißend unschuldig und Mitleid erweckend gespielt von Armin Goertz, bei Frau Ahavzi (Rosi Fi-scher / Ingrid Suhr) anfängt zu arbeiten und dabei von ihren Katzen (Julia Sprengard, Julia Kaufmann, Oliver Dorner und Michaela Kurz) tyrannisiert wird.
Zusammen mit seinem Freund Ali (Swantje Voß) be-gibt er sich auf eine abenteuerliche Reise. Dass er bei seiner Flucht aus dem Haus der Frau Ahavzi die schik-ken roten Zauberpantoffeln, in denen er schneller als jeder andere Mensch laufen kann, und einen Zauber-stab, der vergrabene Schätze findet, mitnimmt, finden die Kinder völlig in Ordnung.
Der hochwohlgeborene Kaufmann Mustafa (Glenn Müller), dessen Freund Ismael (Sibylle Hergetz-Ram-pelt) und vor allem Orlik (Jörg Seelbach / Andreas Droll / Jessica Herr) stoßen dagegen auf allgemeine Ablehnung, da diese den kleinen Muck des Diebstahls bezichtigen. „Das geschieht ihnen recht“ murmelt ei-nes der Mädchen aus dem Publikum, als den Dreien nach dem Genuss von Feigen riesige Eselsohren und
lange Nasen wachsen. Dennoch applaudieren sie be-geistert, als der kleine Muck sie mit einer zweiten Sor-te Feigen wieder von diesem Zauber befreit und auch das Wasser aus der versiegten Quelle wieder zum Flie-ßen bringt.
Für Sonja Tham, die seit über 20 Jahren Regie führt, war es besonders wichtig, ein authentisches Stück ohne viele Zusätze auf die Bühne zu bringen. So zeig-te sich eine einfache gradlinige Handlungsweise mit Lebensweisheiten, die vor allem für Kinder eingän-gig und auch leicht zu verstehen sind. Das liebevoll in Szene gesetzte Kinderstück birgt aber so manche Überraschung: Während sich die Katzen an den Kin-dern vorbei Richtung Bühne schleichen, flitzt der schnelle Bote Wumm-Wumm (Markus Spengler) mit einer großen Ananas quer durch die Halle und der Schlangenbeschwörer Sadi (Kerstin-Lena Rausch / Nadine Tham) sucht und findet seine Schlange direkt unter den Sitzen der Kinder.
Der Kontakt zum Publikum ist dem Ensemble um Regisseurin und Maskenbildnerin Sonja Tham sehr wichtig. Deshalb mischen sie sich nach der Vorstel-lung unter die Zuschauer. Ehrfürchtig berühren die Kinder Mustafas dicken Bauch und begutachten die roten Zauberpantoffeln aus nächster Nähe. Nach je-der Aufführung standen Darsteller und Zuschauer noch lange zusammen, die Kinder streichelten die Katzen und bestaunten den großen Turban vom klei-nen Muck.
Der kleine Muck
32 ungeschminkt Februar 2009
Rund einhundert Akteure vor und hinter der Bühne boten ein gekonnt in Szene gesetzte Neufassung des Klassikers von Erich Kästner „Emil und die Detektive“ im Bürgerhaus Josssgrund-Oberndorf. Unter der Leitung von Dr. Monika Fingerhut hatten sich die Theatergruppe Inkognito und die Tanzgruppen von Pure Energy an dieses Großprojekt gewagt.Vor einer wundervoll ge-stalteten Bühnenkulisse gaben dann mehr als 60 Kinder und Jugendlich auf der Bühne den Ton an. Stark an die Originalfassung aus dem Jahre 1929 anleh-nend, hatte Fingerhut das Stück auf die Jossgründer Detektive in kindergerech-ter und doch anspruchs-voller Sprache umgeschrie-ben. Und die gefiel vor al-lem auch den vielen jungen Besuchern, die in der ersten Reihe saßen, und gespannt verfolgten, was in den Straßen von Berlin so alles geschah. Die Szenen wur-den ergänzt von schwung-vollen Tanzeinlagen der Tanzgruppe Pure Energy, die
als Berliner Straßengören, als Blumenkinder oder fin-stere Gestalten die Bühne bevölkerten. Gut orga-nisierte Szenenwechsel, farbenfrohe Kostüme und eben das aufwen-dige Bühnenbild kom-plettierten das kurzwei-lige und einprägsame Spiel der Akteure. Mt großer Spielfreude und Feuereifer waren die jungen Schauspieler dabei, versetzten die Zuschauer in ein ande-re Welt und brachten sie zudem mit kecken Sprüchen zum Lachen. Unterstützt wurden die Nachwuchstalente, die jüngsten der Bande waren gerade mal sie-ben Jahre alt, von eini-gen Erwachsenen der Theatergruppe. Jung und alt gemeinsam auf der Bühne, das war es auch was die Inszenierung zu-sätzlich auszeichnete und die „Parole Emil“ dürf-te bei allen Beteiligten noch lange in bester Erinnerung bleiben.
Emil und die DetektiveSchwungvolle Verbrecherjagd vor farbenfroher Kulisse
Inkognito-Nachwuchs verzauberte das Publikum in Oberndorf