Abschied von der Allmacht Gottes!? -
„Der Gottesbegriff nach Auschwitz“: Eine kritische
Auseinandersetzung mit der Position von Hans Jonas
Isabelle Dittmann
Freiherr-vom-Stein-Schule
Fach: Religion
Fachlehrerin: Frau Breitner
Hessisch Lichtenau, 21.04.2017
Inhaltsverzeichnis
1. Abkürzungsverzeichnis..........................................................................................................1
2. Fachwortverzeichnis...............................................................................................................2
3. Vorwort....................................................................................................................................4
4. Der Begriff der Theodizee......................................................................................................5
5. Historische Einordnung.........................................................................................................7
6. Hans Jonas: „Der Gottesbegriff nach Auschwitz. Eine jüdische Stimme.“
4.1 Biografie von Hans Jonas...................................................................................................8
4.2 Hans Jonas' Position zur Theodizeefrage...........................................................................9
7. Beurteilung der Position von Hans Jonas
5.1 Kritik Eberhard Jüngels...................................................................................................14
5.2 Eigene Stellungnahme.....................................................................................................18
8. Nachwort...............................................................................................................................21
9. Quellenverzeichnis
9.1 Literaturverzeichnis..........................................................................................................22
9.2 Internetquellen..................................................................................................................22
9.3 Abbildungen.....................................................................................................................23
10. Anhang
10.1 Kopien der Internetseiten
10.2 Erklärung zur Selbständigkeit
10.2 Dokumentationsblatt zum Arbeitsprozess
1. Abkürzungsverzeichnis
A.a.O. Am angegebenen Ort
bzw. beziehungsweise
f. folgende (Seite)
ff. folgende (Seiten)
Vgl. Vergleich
z.B. zum Beispiel
1
2. Fachwortverzeichnis
creatio ex nihilo Gott hat die Welt aus dem Nichts erschaffen, es gab vorher
keine existierende Materie 1
Deismus Gott hat die Welt geschaffen, wirkt aber nicht weiter in ihr.
Modell des „Uhrmachers“2
Dualismus Im Dualismus wird von zwei ersten Prinzipien ausgegangen;
dass also neben Gott noch eine weitere „Macht“ existiert, die
dann z.B. für das Übel in der Welt verantwortlich gemacht
werden könnte (aufgrund eines Kampfverhältnisses beider
Prinzipien).3
Friedrich Nietzsche deutscher, klassischer Philologe; formuliert die These, dass Gott
(1844-1900) tot sei4
Immanuel Kant (1724-1804) deutscher Philosoph zur Zeit der Aufklärung;
sein bekanntestes Werk ist „Kritik der reinen Vernunft“5
Inkarnation Fleischwerdung Gottes; Gott wird Mensch in Jesus Christus
Kenosis Die Entäußerung Gottes in der Fleischwerdung6
1 Vgl . Was bedeutet Schöpfung? , Papst Johannes Paul II, 15.01 .1986 http://www.kath-info.de/schoepfung.html ,10.04.20172 Vgl . Deismus http://www.kathweb.de/lexikon-kirche-religion/d/deismus.html, 2.04.2017 3 Vgl. Dualismus, Dr. Wulff D. Rehfus http://www.philosophie-woerterbuch.de/online-woerterbuch/?tx_gbwbphilosophie_main%5Bentry
%5D=249&tx_gbwbphilosophie_main%5Baction%5D=show&tx_gbwbphilosophie_main%5Bcontroller%5D=Lexicon&cHash=5edc3f71c806bc43f4b036d09e1ccc44, 10.03.2017
4 Vgl . Friedrich Nietzsche https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Nietzsche#.E2.80.9EGott_ist_tot.E2 .80.9C_.E2.80.93_Der_europ.C3.A4ische_Nihilismus, 27.03.2017
5 Vgl. Immanuel Kant (1724-1804) http://www.philosophenlexikon.de/immanuel-kant/, 28.03.20176 Vgl . Kenosis https://de.wikipedia.org/wiki/Kenosis, 30.03.2017
2
logischer Positivismus Der logische Positivismus hat zum Ziel, die philosophischen
Wissenschaften den empirischen Wissenschaften gleichzusetzen.
Hierbei geht es vor allem darum, Kriterien zu finden, die zeigen,
ob eine These wahr oder nicht wahr ist. 7
Pantheismus Der Pantheismus ist eine Religionsform, bei der davon
ausgegangen wird, dass Gott und die Welt (das Universum) eins
sind. Gott sei demnach also keine Person, kein Schöpfer,
sondern eine anfangslose Urmacht.8
Tun-Ergehen-Zusammenhang Weisheit im Alten Testament der Bibel des Volkes Israels, die
besagt, dass die eigenen Taten bestimmen, was einem
widerfährt9
Tzimtzum Kontraktion Gottes 10
7 Vgl. Logischer Positivismus (Wiener Kreis), Technische Universität Dresden, 15.10.2016 http://versuch.file2.wcms.tu-dresden.de/w/index.php/Logischer_Positivismus_(Wiener_Kreis), 28.02.20178 Vgl. Pantheismus , Lothar Gassmann http://www.bible-only.org/german/handbuch/Pantheismus.html, 3.04.20179 Vgl. Weisheit, Pro f. Dr. Martin Rösel http://www.bibelwissenschaft.de/bibelkunde/themenkapitel-at/weisheit/, 28.03.201710 Vgl. Tzimtzum: Zwölftes Kapitel, Nissan Dovid Dubov http://de.chabad.org/library/article_cdo/aid/534913/jewish/Tzimtzum.htm, 7.04.2017
3
3. Vorwort
Von Anfang an stand für mich fest, dass ich meine Jahresarbeit gerne im Fach Religion schreiben
möchte, da mich Religion und Glaube sehr interessiert.
Für uns Christen ist es selbstverständlich, kritisch auf die eigene Religion zu blicken und den
eigenen Glauben zu hinterfragen. So stößt man irgendwann auch auf die Frage, warum ein gütiger,
allmächtiger und allwissender Gott das Leid und Übel in der Welt zulässt. Um dieser Frage auf den
Grund zugehen, erschien es mir aber nicht nur interessant zu untersuchen, wie sich christliche
Theologen dazu äußern, sondern auch die Sichtweise Gläubiger aus anderen Religionen zu
betrachten.
Durch einen Hinweis meiner Schwester, wurde ich auf den jüdischen Philosophen Hans Jonas
aufmerksam. Mir erschien es spannend, die Theodizeefrage aus der jüdischen Sicht zu betrachten,
auch aus dem Grund, da die Rolle Jesu im Judentum nicht so bedeutend ist wie im Christentum.
Die Rede „Der Gottesbegriff nach Auschwitz. Eine jüdische Stimme“ fand ich sehr interessant und
ergreifend. Jonas schließt die Allmacht Gottes aus, weil er der Meinung ist, dass Gott den
Massenmord der Juden nur zugelassen habe, weil er nicht die Macht hatte dies zu verhindern.
Zu meinem Thema „Abschied von der Allmacht Gottes!? - „Der Gottesbegriff nach Auschwitz“:
Eine kritische Auseinandersetzung mit der Position von Hans Jonas“, entschied ich mich für die
Leitfrage „Theodizee nach Auschwitz: Ist die Entäußerung der Allmacht Gottes die Antwort auf die
Theodizeefrage?“.
Um mich mit der Position von Hans Jonas auseinander zu setzen, betrachte ich die Kritik des
Theologen Eberhard Jüngel, da ich dadurch Kenntnis über eine weitere Ansicht erlange und dazu
die Unterschiede und Gemeinsamkeiten einer jüdischen und einer christlichen Position zur
Theodizeeproblematik zusammenführen kann. Ausgehend von den Auffassungen der vorgenannten,
nehme ich am Ende selbst zur Theodizeefrage Stellung.
4
4. Der Begriff der Theodizee
„Mit Theodizee ist eine Rechtfertigung des Glaubens an einen guten, allmächtigen und
allwissenden Gott angesichts offennkundig sinnlosen Leidens in der Welt gemeint."11
Der Begriff der Theodizee setzt sich aus den griechischen Wörtern theos (Gott) und dike
(Gerechtigkeit) zusammen. Dabei sei zu beachten, dass es nicht um die Rechtfertigung Gottes gehe,
sondern um die Rechtfertigung des Glaubens an Gott. Das Theodizeeproblem stelle den
Widerspruch zwischen einem allmächtigen, gütigen und allwissenden Gott und der Existenz des
Übels in der Welt dar.
Gottfried Wilhelm Leibniz12 (1646-1716) prägte den Begriff der
Theodizee stark. Seither unterteile man das Übel in der Welt in
drei Formen. Zum einen gebe es das malum metaphysikum,
womit die Endlichkeit und Sterblichkeit gemeint sei. Dieses
Übel erweise sich allerdings nach Leibniz als kein großes
Problem innerhalb der Theodizeefrage, da der von Gott
geschaffene Mensch nicht vollkommen und nicht endlich sein
könne. Alles Geschaffene müsse einen Anfang und ein Ende
haben. Das Theodizeeproblem setze sich außerdem mit dem
malum morale, das vom Menschen verursachte Böse, und mit
dem malum physicum, das in der Natur vorhandende Übel,
auseinander. Die Trennung der Formen des Übels seien sinnvoll,
da das malum morale auf die Freiheit des Menschen zurückzuführen sei und das malum physicum
durch die von Gott geschaffene Natur entstehe. Leibniz stelle die These auf, dass Gott die
Möglichkeit hatte, jede andere Welt zu erschaffen und er aufgrund seiner Güte die „Beste aller
möglichen Welten" geschaffen habe.13
Die Hiobgeschichte im Alten Testament der Bibel nimmt Bezug auf die Theodizeeproblematik,
indem der Satan von Gott die Erlaubnis bekommt, dem Mann Hiob Leid zu zufügen. Hiob verliert
Frau, Kinder und Güter und bekommt Schmerzen und Leid zugefügt. Bis zum Hiobbuch herrscht
die Weisheit des Tun-Ergehen-Zusamenhangs14 in der Bibel. Doch genau diese Weisheit beginnt im
Hiobbuch zu zerfallen, indem Hiob den leidenden Gerechten darstellt. Hiob lebt ohne Sünde und
11 Klaus von Stoch: Theodizee, Paderborn, 2013, S. 712 Siehe Fachwortverzeichnis13 Vgl. Von Stoch, a.a.O. S. 7ff14 Siehe Fachwortverzeichnis
5
hat demnach nichts Falsches getan und muss trotzdem leiden. Er klagt Gott an, weil er Gott
unterstellt nicht gerecht zu sein, er zweifelt aber trotzdem nicht an seinem Glauben an ihn. Gott
spricht zu Hiob und verweist dabei auf seine (Gottes) Übermacht und auf seine (Gottes) Schöpfung.
Hiob erkennt, dass er die Gerechtigkeit Gottes nicht verstehen kann, was nicht bedeutet, dass Gott
nicht gerecht ist.
Hiob selbst und auch der Leser der Hiobgeschichte lernen hierbei, dass jeder seine Klage vor Gott
bringen kann, ohne diesen zu beleidigen oder infrage zu stellen.15
15 Vgl . Ijob/Hiob, Prof. Dr. Matin Rösel http://www.bibelwissenschaft.de/bibelkunde/altes-testament/ketubimschriften/ijobhiob/, 15.01.2016
6
5. Historische Einordnung
Mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 erfolgte seine
Machtergreifung und die damit entstehende Diktatur. Im Februar 1933 wurden die Bürgerrechte
außer Kraft gesetzt und im März wurde der Reichstag durch das Entmächtigunggesetz entmachtet.
Währenddessen weitete sich die Unterdrückung der Juden in Deutschland durch das NS-Regime
weiter aus. Beim Judenboykott 1933 fanden Aktionen der Nationalsozialistischen Deutschen
Arbeiterpartei (NSDAP), der SA (Sturmabteilung) und der SS (Schutzstaffel) gegen jüdische
Geschäfte, Rechtsanwälte und Ärzte statt, wobei jüdische Personen auch verletzt und getötet
wurden. Außerdem wurden Deutsche aufgefordet, keine Waren mehr in jüdischen Geschäften
einzukaufen. Durch eine Gesetzesänderung wurden die Rechte der Juden eingeschränkt und durch
den Arierparagraphen durften jüdische Staatsdiener ihre Berufe nicht mehr ausüben. Die
Nürnberger Gesetze verboten jegliche Beziehungen zwischen Juden und Ariern. Dazu folgte der
Wahlrechtentzug bei Juden und Halb-Juden.
In der Reichskristallnacht vom 9. auf den 10. November 1938 verwüsteten Nationalisten etwa 7500
jüdische Geschäfte und Einrichtungen. Ab diesem Zeitpunkt begann darüber hinaus die Deportation
der Juden in Konzentrationslager.
Diese Nacht gilt als Auftakt der Vernichtung der jüdischen Bevölkerung. Etwa sechs Millionen
Juden kamen bis Kriegsende 1945 ums Leben.16
Auschwitz, wo sich eines der größten Konzentrations- und Vernichtungslager befand, sei ein
Symbol für den Holocaust und die damit verbundene Massenermordung der Juden geworden.
Neben Juden wurden auch Sinti, Roma und Kommunisten in Auschwitz ermordet.
80% der Menschen wurden nach ihrer Deportation direkt in den 1942 erbauten Gaskammern
getötet. Der restliche Teil der Menschen wurde zur Arbeit gezwungen, wobei die meisten von ihnen
aufgrund der katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen bereits nach einigen Monaten
starben. Die SS versuchte die schrecklichen Geschehnisse in Auschwitz geheimzuhalten. Doch als
im Juni 1944 sowjetische Truppen anrückten, um die Menschen aus den zahlreichen
Konzentrations- und Venichtungslager zu befreien, lösten die Nationalsozialisten das Lager in
Auschwitz auf. Auf den Todesmärschen in andere Lager im Westen starben die meisten Häftlinge.
Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Truppen die Menschen in Auschwitz, doch die meisten
der Menschen waren zu schwach und starben deshalb häufig direkt nach ihrer Befreiung.17
16 Vgl. Alltag unter dem Hakenkreuz. Die Judenverfolgung im NS-Staat, Dennis Kluge, DPA, N24, 9.11 .2013 https://www.welt.de/geschichte/article160308103/Die-Judenverfolgung-im-Nationalsozialismus.html, 11 .03.201717 Vgl. Drittes Reich: Auschwitz, Sina Maier-Bode, 19.01.2017 http://www.planet-wissen .de/geschichte/nationalsozialismus/ausch witz/, 11 .03.2017
7
6. Hans Jonas: „Der Gottesbegriff nach Auschwitz. Eine jüdische Stimme." 6.1 Biografie von Hans Jonas
Im Jahr darauf erscheint sein Werk „Gnosis und spätantiker Geist. Erster Teil: Die mythologische
Gnosis". Jonas' Vater stirbt im Januar 1938. Seine Muttter erhält keine Ausreisemöglichkeit mehr
aus Deutschland und wird nach Lodz deportiert. 1942 wird sie in Auschwitz ermordet, wovon Jonas
allerdings erst 1945 erfährt, als er nach Kriegsende nach Deutschland zurückkehrt.
Während er in den Jahren 1940 bis 1945 als Soldat in der britischen Armee dient, heiratet er 1943
Lore Kraus geb. Weiner. Hans Jonas siedelt 1949 zunächst nach Kanada und sechs Jahre später
dann nach New York um, wo er jeweils als Professor für Philosophie arbeitet.
1979 wird sein philosophisches Hauptwerk „ Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ehtik für
die technologische Zivilisation" veröffentlicht. Für dieses Werk erfährt er viel Anerkennung und
Aufmerksamkeit und 1984 erhält Jonas dafür den Dr.-Leopold-Lucas-Preis. Bei der Verleihung hält
er die Preisrede „Der Gottesbegriff nach Auschwitz. Eine jüdische Stimme". Diese wird 1987 als
Buch veröffentlicht. Die Rede zeigt, dass sich Jonas besonders in den letzten Jahren seines Lebens
intensiv mit religionsphilosophischen Themen beschäftigt, wobei er sich auch mit der
Theodizeefrage auseinandersetzt.
1987 erhält Jonas den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, die Ehrenbürgerwürde der Stadt
Mönchengladbach und das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
Am 5. Februar 1993 stirbt Jonas in New York und wird im jüdischen Teil des ökumenischen
Friedhofs von Hastings, Staat New York, begraben.18
18 Vgl . Müller, Wolfgang Erich: Hans Jonas, Philosoph der Verantwortung, 2008, Darmstadt, S. 9-16
8
6.2 Hans Jonas' Position zur Theodizeefrage
Seine Religionsphilosophie stellt Hans Jonas zum einen im Werk „Unsterblichkeit und heutige
Existenz“ dar und zum anderen äußert er sich zum Gottesbegriff vor allem in dem Vortrag „Der
Gottesbegriff nach Auschwitz. Eine jüdische Stimme.“, den er anlässlich der Verleihung des Dr.-
Leopold-Lucas-Preises im Jahr 1984 in Tübingen hielt.19
Hans Jonas sagt zu Anfang seines Vortrages, dass er es den Opfern von Auschwitz schuldig sei, eine
Antwort auf das Nicht-Eingreifen Gottes zu geben. Obwohl Hans Jonas Philosoph ist, widmet er
sich hier der Theologie, indem er mit der theologischen Sichtweise auf die Geschehnisse in
Auschwitz blickt. Jonas kritisiert Kant20 , der sich nur zur Theologie mit Grundlage der theoretischen
Vernunft geäußert habe, dies habe dann nichts mehr mit Philosophie zu tun.
Jonas richtet sich gegen den logischen Positivismus21, da der Positivismus sinnvoll mit wissbar
gleichsetzt, was bedeutet, dass etwas nur Sinn mache, wenn es auch bewiesen werden könne. Hans
Jonas betont dabei, dass er nicht nach einem Gottesbeweis strebe, sondern dass man auch ohne
Gottesbeweise philosophisch an einer Abänderung des Gottesbegriffes arbeiten könne.
Die Geschehnisse in Auschwitz stellten dabei einen Auslöser des erneuten Nachdenkens über die
Theodizeeproblematik dar. Die Hiobfrage sei der Ausgangspunkt der Theodizee, da sie die
bisherigen Erkenntnisse über das Leid zeige. Die Hiobgeschichte stelle die Existenz des Übels in
der Welt und das Verhältnis zwischen dem Volk Israel und Gott dar. In der Bibel funktioniere z.B.
das untreue Volk als Erklärung des Übels. Das Übel duldeten früher oft die Unschuldigen und
Gerechten, welche dann häufig aufgrund ihres Bekenntnisses zu Gott getötet wurden. Durch diese
Opferung folge die endliche Erlösung und die Ankunft des Messias.
Jonas sagt, dass diese aufgeführten Erklärungen allerdings nicht für die Geschehnisse in Auschwitz
gelten könnten, da die Menschen weder wegen ihres Glaubens starben noch wegen ihrer
Willensrichtung getötet wurden.
Hans Jonas stellt deshalb die Frage: „Und Gott ließ es geschehen. Was für ein Gott konnte es
geschehen lassen?“22
Jonas fügt hinzu, dass diese Frage für einen Juden schwieriger zu beantworten sei, als für einen
Christen. Für die Christen finde die endgültige Erlösung im Jenseits, im Reich Gottes, statt,
während für die Juden der Ort der göttlichen Schöpfung, der Gerechtigkeit und der Erlösung im
Diesseits liege.23
19 Vgl. Müller, Wolfgang Erich: Hans Jonas, Philosoph der Verantwortung, 2008, S.17220 Siehe Fachwortverzeichnis21 Siehe Fachwortverzeichnis22 Hans Jonas: Der Gottesbegriff nach Auschwitz. Eine jüdische Stimme, Philosophische Untersuchungen und
metaphysische Vermutungen , Frankfurt/M.: Insel, 1992, S. 19323 Vgl. Jonas, a.a.O., S.190-208
9
Nach Jonas müsse der Gottesbegriff überdacht und eine neue Antwort auf die Hiobsfrage gefunden
werden. Die Problematik sei der „Herr der Geschichte“24. Gott als Herr der Geschichte offenbare
sich durch sein Handeln an seinem Volk und an einzelnen Menschen. Demnach könne man Gottes
Wesen anhand seines Handeln erkennen.25 Dadurch, dass Jonas aber davon ausgeht, dass Gott nicht
mehr handele, könne man nicht mehr vom Herr der Geschichte sprechen.
Man müsse „die Welt als sich selbst überlassen sehen“26. Gott habe demnach keine Macht mehr
über die Welt. Gott stehe aber dennoch im Verhältnis mit der Welt, allerdings nicht im Sinne der
pantheistischen Immanenz.27 Gott und die Welt seien also nicht eins.
Damit die Welt bestehen könne, entäußerte sich Gott, indem er seine Gottheit für die Schöpfung
opferte. Demnach könne Gott auch nicht mehr allmächtig sein.
„Vielmehr, damit Welt sei, entsagte Gott seinem eigenen Sein; er entkleidete sich seiner Gottheit
(...).“28
„(...), da er [Gott] sich entäußerte zugunsten der Welt.“29
Im weiteren Verlauf des Textes geht Jonas indirekt auf die Gottesbeweise ein, dabei thematisiert er
auch das malum metaphysikum. Mit dem Leben komme auch der Tod. Die Sterblichkeit sei der
Preis für das Sein. „Wenn ständige Dauer das Ziel wäre, hätte das Leben gar nicht erst beginnen
dürfen, (...)“30 Damit begründet er die Endlichkeit alles Geschaffenen.
Außerdem sagt er, dass auch die Evolution nicht gegen den Gottesbeweis wirke, weil gerade durch
die Artenunterschiede, die aus der Evolution hervorgehen, die Möglichkeit bestehe, den göttlichen
Grund zu erfahren. Nach Jonas ist Gott ein verborgener Gott, der durch die im Verlaufe der
Evolution entstehenden Wesen immer neue Seiten von sich zeige. Dadurch stehe die Evolution als
Entwicklung von Neuem nicht im Widerspruch zur Gottheit. Alle Erfahrungen wie Angst, Liebe
oder Schmerz seien dabei ein Gewinn Gottes. „So kann denn, diesseits von Gut und Böse, Gott im
Glücksspiel der Entwicklung nicht verlieren.“31 Hiermit greift Jonas das malum morale auf, indem
er sagt, dass die Schaffung des Menschen der Beginn von Wissen und Freiheit und ebenso die freie
Entscheidung zu Gut oder Böse sei.32
24 Jonas, a.a.O., S. 193
25 Vgl. Gott/ Gottesbild (AT), Sven Petry, April 2012 https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/gott-gottesbild- at/ch/e7e0d435875c6207a558107eff4c6b92/, 25.03.2017
26 Hans Jonas: Der Gottesbegriff nach Auschwitz. Eine jüdische Stimme, Philosophische Untersuchungen und metaphysische Vermutungen, Frankfurt/M.: Insel, 1992, S. 194
27 Siehe Fach wortverzeichnis28 Jonas, a.a.O., S. 194 29 Jonas, a.a.O., S. 194 30 Jonas, a.a.O., S. 19531 Jonas, a.a.O., S. 19632 Jonas, a.a.O., S. 190-208
10
Jonas beschreibt seine Überlegungen selbst als hypothetischen Mythos, weil niemand die wahre
Antwort auf die Theodizeefrage kennen könne. Er versucht seine Spekulationen bestmöglich, vor
allem mit dem Hintergrund der jüdischen Überlieferung, auszuführen.
Hans Jonas stellt Gott als leidenden Gott dar. Gott leide seit Anbeginn der Schöpfung durch das
Verhältnis zu den Menschen. Jonas ist der Meinung, dass Gott fortläufig leide und nicht nur in
einem Akt, wie es im Christentum in der Fleischwerdung und Kreuzigung der Fall sei. Jonas wirft
die Frage auf, ob die Bibel der Vorstellung des leidenden Gottes widerspreche und stellt fest, dass
Gott in der Bibel des öfteren leide, zum Beispiel stellt die Sintflut die Reue Gottes über die
Erschaffung der Welt dar, weshalb Gott enttäuscht ist und Kummer leidet.
Mit der Vorstellung des leidenden Gottes sei auch der Begriff des werdenden Gottes verbunden,
also ein Gott, der sich entwickelt. Durch die Geschehnisse in der Welt verändere sich Gott in
seinem Zustand. Gott, als Schöpfer, werde dabei durch das Verhältnis zum Geschaffenen
beeinflusst.
„Also, wenn Gott in irgendeiner Beziehung zur Welt steht – und das ist die kardinale Annahme der
Religion – dann hat hierdurch allein der Ewige sich verzeitlicht und wird fortschreitend anders
durch die Verwirklichungen des Weltprozesses.“33
Mit dieser Aussage widerlegt Jonas die These Nietzsches34 von der Wiederkehr des Gleichen.
Nietzsche gehe davon aus, dass die Welt irgendwann insoweit ende, dass sie wieder indentisch von
vorne beginne. Dies spreche dafür, dass Gott sich auch nicht verändere, sondern identisch bleibe.
Im weiteren Verlauf des Textes sagt Jonas, dass der Begriff des werdenden Gottes außerdem mit
dem Begriff des sorgenden Gottes verbunden sei. Es handele sich um einen Gott, der verwickelt in
das ist, worum er sich sorgt. Es gehe dabei aber nicht automatisch um die Erfüllung des Sorgenziels,
also um die Aufhebung der Sorgen. Hans Jonas' Meinung nach, sei Gott deshalb abhängig von den
Sorgen der Menschen und lebe deshalb im Risiko. Es handele sich also um einen gefährdeten Gott.
Jonas stellt fest, dass die Welt nicht vollkommen sei, dadurch dass das Geschaffene Freiheit und
Mitbestimmung habe.
„(...) darauf verzichtet, die Befriedigung seiner [Gottes] selbst durch seine eigene Macht zu
garantieren, nachdem er schon durch die Schöpfung selbst darauf verzichtet hatte, alles in allem zu
sein.“35
Wegen all dieser aufgeführten Gründe ist Hans Jonas der Meinung, dass Gott nicht allmächtig
sei.Der Begriff Allmacht widerspreche sich ohnehin aus logischen Gründen, da Allmacht beinhalte,
dass diese Macht durch nichts begrenzt sei. 36
33 Jonas, a.a.O., S. 19934 Siehe Fachwortverzeichnis35 Jonas, a.a.O., S. 20136 Vgl. Jonas, a.a.O., S. 190-208
11
Wenn aber keine andere Macht existiere, sei die Allmacht überflüssig, da der Besitz von Macht nur
Sinn mache, wenn noch etwas anderes existiere, auf das man diese Macht ausüben könne. Die
Allmacht, als „gegenstandslose Macht“37, hebe sich also selbst auf.
Jonas führt aber auch theologische Gründe an, die gegen den Begriff der Allmacht sprächen. Im
Sinne des jüdischen Gottesbildes, das die Attribute Güte, Allmacht und Verstehbarkeit beinhalte, ist
er der Meinung, dass jeweils zwei der drei Attribute zusammen passen und dabei das dritte
ausschließen würden. Jonas nennt dafür das Beispiel der Allmacht und Güte; diese passten
zusammen und schlossen das dritte Attribut der Verstehbarkeit aus, da nicht verständlich sei, warum
ein gütiger und allmächtiger Gott das Übel und Leid auf der Welt zulasse. Jonas stellt sich nun also
der Frage, welches der drei Attribute Gottes weichen müsse.
Er kommt zu dem Entschluss, dass die Güte Gottes in jedem Fall bestehen bleiben müsse. Auch die
Verstehbarkeit dürfe nicht weichen, da die Vorstellung eines nicht verständlichen Gottes
unvereinbar mit der jüdischen Gottesvorstellung sei. Selbst die Tora weise darauf hin, dass man
Gott verstehen könne, wenn auch nicht vollständig. Dies zeige sich zum Beispiel in den Geboten
und Gesetzen Gottes, in denen sich Teile der Eigenschaften Gottes offenbarten.
„Ein gänzlich verborgener, unverständlicher Gott ist ein unannehmbarer Begriff der jüdischen
Norm.“38
Jonas nimmt erneut Stellung zu Auschwitz, indem er sagt, dass ein allmächtiger Gott nach
den Geschehnissen in Auschwitz entweder nicht gütig oder nicht verständlich sein könne.
Daher müsse man sich von der Allmacht Gottes verabschieden, denn dann sei Gott verständlich und
gütig, obwohl es Übel und Leid in der Welt gebe.
Gottes Macht sei also begrenzt und/oder eingeschränkt. Nach Jonas' Ansicht hoffen die Menschen
darauf, dass Gott von Zeit zu Zeit Macht ausübe. Doch dies sei bislang nicht eingetroffen, auch
nicht in Auschwitz. Man wartete auf Wunder Gottes, doch diese kamen letztendlich nicht von Gott,
sondern von Menschen; von Menschen, die sich für andere opferten. „Aber Gott schwieg.“39 Doch
Jonas begründet dies hiermit: „Nicht weil er nicht wollte, sondern weil er nicht konnte, griff er nicht
ein.“40
Er spricht deshalb von der Ohnmacht Gottes. Als mögliche Erklärung für das Übel in der Welt, sieht
Hans Jonas allerdings nicht den Dualismus41 an, da die Existenz von zwei Gottheiten nicht dem
jüdischen Glauben entspreche. Das Übel könne deshalb nur von den Menschen kommen.42
37 Jonas, a.a.O., S. 20238 Jonas, a.a.O., S. 20339 Jonas, a.a.O., S. 20440 Jonas, a.a.O., S. 20541 Siehe Fach wortverzeichnis42 Vgl . Jonas, a.a.O., S. 190-208
12
„Im bloßen Zulassen menschlicher Freiheit liegt der Verzicht der göttlichen Macht.“43
„Nur mit der Schöpfung aus dem Nichts haben wir die Einheit des göttlichen Prinzips zusammen
mit seiner Selbstbeschränkung, die Raum gibt für die Existenz und Autonomie einer Welt.“44
Die Schöpfung sei also der Akt der Selbstentäußerung Gottes. Jonas weist daher darauf hin, dass
Gott nichts mehr geben könne und dass deshalb der Mensch geben und im Sinne Gottes handeln
solle.
Jonas betrachtet seine Antwort auf die Hiobsfrage als gegensätzlich zu der im Buch Hiob, da im
Buch Hiob auf die Machtfülle Gottes verwiesen werde und Jonas das Leid mit der Machtentsagung
Gottes beantworte. Man könne es so sehen, dass Gott in Hiob selbst leide.
Hans Jonas weist am Ende seines Vortrages daraufhin, dass man nicht wissen könne, welche
Antwort richtig sei, aber dass trotzdem jede Anwort einen Raum zur Entfaltung verdiene.45
43 Jonas, a.a.O., S. 20544 Jonas, a.a.O., S. 20645 Vgl. Jonas, a.a.O., S. 190-208
13
7. Beurteilung der Position von Hans Jonas 7.1 Kritik Eberhard Jüngels
Eberhard Jüngel (*1934) ist ein deutscher evangelischer Theologe, der sich vor allem der
systematischen Theologie widmet.46
In seinem Werk „Wertlose Wahrheit“ nimmt Eberhard Jüngel im Kapitel „Gottes ursprüngliches
Anfangen als schöpferische Selbstbegrenzung“ Bezug auf die Rede „Der Gottesbegriff nach
Auschwitz“ von Hans Jonas.
Jüngel äußert sich zunächst allgemein zu der Entstehung der Welt, ohne Bezug auf die
Allmachtsproblematik bei Jonas zu nehmen. Die Schöpfung sei eine creatio ex nihilo47, eine aus
dem nichts erschaffene Welt. Am Anfang bestehe nichts außer Gott allein „Gott und nichts als
Gott“48. Aus dem creatio ex nihilo schafft Gott schließlich ein anderes Existierendes neben ihm,
das wie er selbst einen Anfang hat, ihm jedoch untergeordnet ist. Die Schöpfung sei nach Jüngel
demnach die Selbstbegrenzung Gottes. Die Geschöpfe seien also nicht nur begrenzt, sondern Gott
begrenze sich selbst durch die Schaffung dieser Geschöpfe. Schöpfer und Geschöpf begrenzen sich
demnach gegenseitig.
„Der Schöpfer hat nun das von Ihm gewollte Andere, er hat sein Geschöpf, er hat seine Schöpfung
neben sich. Hat Gott aber das von ihm gewollte Andere neben sich, dann ist er durch dieses Andere
neben sich – auch wenn das Neben-sich-Haben konkret im Sinne eines Unter-sich-Haben zu
verstehen sein sollte – begrenzt.“49
Jüngel fügt dem noch hinzu, dass es Gottes Wille sei, dass er durch seine Geschöpfe begrenzt sei.
Er wirft die Frage auf, ob ein allmächtiger Gott, der sich selbst begrenze, einen Widerspruch
darstelle. Doch er widerlegt die Aussage selbst, indem er betont, dass Gott durch seine
Selbstbegrenzung nicht seine Göttlichkeit aufgebe und somit nicht die Existenz der Allmacht
auflöse. Dazu stellt er die These auf, dass erst in der Erkenntnis der Grenzen das Wahre erkannt
werden könne.
„(...) kennt der in Wahrheit Freie die Grenzen seiner Freiheit und ist gerade dadurch allererst in
Wahrheit frei.“.50
Die Selbstbegrenzung stelle sogar einen der wichtigsten Akte Gottes dar.
Gott begrenze sich als Vater durch Sohn und Heiliger Geist, also durch die Dreieinigkeit.51
46 Vgl . Eberhard Jüngel, 6.01.2017 https://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_J%C3%BCngel, 2.04.201747 Siehe Fach wortverzeichnis48 Jüngel, Eberhard: Gottes ursprüngliches Anfangen als schöpferische Selbstbegrenzung in Wertlose Wahrheit, Chr.
Kaiser Verlag München 1990, S. 15349 Jüngel, a.a.O., S. 15350 Jüngel, a.a.O., S. 15451 Vgl . Jüngel, a.a.O., S. 151-162
14
Grund für diese Begrenzung sei die Liebe. Gott nehme sich zurück „zugunsten des geliebten
Anderen“.52
Immer wieder hätten Menschen, denen schreckliche Ereignisse widerfahren seien, auf das
Eingreifen eines allmächtigen Gottes gehofft, „aber eben dieses Eingreifen ist nicht erfahrbar.“53
An dieser Stelle nimmt Jüngel nun Bezug auf Hans Joans, der sich auf die Geschehnisse in
Auschwitz beziehe. Jüngel bestärkt Hans Jonas in seiner These, dass besonders das jüdische Volk
von den Ereignissen in Auschwitz betrofffen sei.
Jonas wolle deshalb am Gottesbegriff arbeiten und eine neue Antwort auf die Hiobsfrage finden.
Dabei müsse sich vom Herrn der Geschichte abgewandt werden. Jonas beziehe sich dabei auf die
Schöpfung und sei der Meinung, dass Gott mit dem Akt der Schöpfung seiner Allmacht entsagte.
Hans Jonas sehe die Welt „als sich selbst überlassen“.54
„Die Betätigung der Allmacht Gottes ist die Kenosis55 der Allmacht Gottes.“56
Gott sei also nicht nur begrenzt, sondern er verabschiede sich von seiner Göttlichkeit zugunsten der
Welt. Durch die Erschaffung des Menschen verändere sich Gott, er werde durch die Menschen
beeinflusst und nun sei es in der Verantwortung des Menschen auf der Welt zu handeln. Daraus
folgert Jüngel, dass der Mensch nur noch Gott etwas geben, aber Gott dem Menschen nichts mehr
geben könne und dies einen Widerspruch zur christlichen Vorstellung darstelle.
Nach Jonas habe Gott nur noch eine begrenzte Macht über die Welt. Gott leide in ihr seit Anbeginn
der Schöpfung und es handele sich um einen werdenden, sich verändernden Gott. Die Entäußerung
Gottes zeige die Sorge Gottes und als sorgender Gott sei Gott abhängig von seinen Geschöpfen und
somit ein gefährdeter Gott.
Jonas wolle sich von der Allmacht Gottes verabschieden, da sich der Begriff der Allmacht zum
einen widerspreche, weil Macht geteilt sein müsse, damit jemand überhaupt Macht besitzen könne.
Außerdem passe Gottes Güte nur dann mit dem Übel auf der Welt zusammen, wenn Gott nicht
allmächtig sei und deshalb nicht eingreifen könne. In der Schöpfung liege der Akt der
Selbstentäußerung Gottes. Jonas ist der Auffassung, dass nur durch Gottes Begrenzung die Welt
existieren könne. Was Jüngel nun kritisiert ist, dass Jonas nicht in Betracht ziehe, dass, wenn Gott
seine Selbstbegrenzung auflöse (Ende des Tzimtzum57), das Geschaffene wieder zu Gott
zurückgehe.58
52 Jüngel, a.a.O., S. 15453 Jüngel, a.a.O., S. 15554 Jüngel, a.a.O., S. 15655 Siehe Fachwortverzeichnis56 Jüngel, a.a.O., S. 15657 Siehe Fachwortverzeichnis58 Vgl. Jüngel, a.a.O., S. 151-162
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Jüngel kritisiert außerdem, dass Jonas die Welt nicht neben Gott existieren sieht, sondern „als das
Anderssein des Schöpfers59.“ Daraus folge, dass Gott nichts mehr geben könne, weil er in der
Schöpfung schon alles gegeben habe. „Nachdem er [Gott] sich ganz in die werdende Welt
hineingab, hat Gott nichts mehr zu geben: Jetzt ist es am Menschen ihm zu geben.“60
Jüngel stimmt Jonas zu, dass in der Schaffung der Welt von der Selbstbegrenzung Gottes
ausgegangen werden müsse.
Allerdings ist Jüngel der Meinung, dass die Definition der Selbstbegrenzung nach Jonas mit der
christlichen Lehre nicht zu vereinbaren sei, da im Christentum die Offenbarung vor allem in der
Menschwerdung Gottes den entscheidenen Punkt darstelle. Christen ließen sich von Gott als
Schöpfer leiten und hätten beständig den Gedanken an seine Offenbarung. Dieser Glaube an die
Offenbarung unterscheide das Christentum von jeder Philosophie, auch von der jüdischen.
Jüngel sagt: „Soll theologisch von Allmacht Gottes die Rede sein, dann kann sie nur als die
Allmacht des für sein Geschöpf leidenden Gottes begriffen werden.“61
Mit dieser Aussage will Jüngel den Gottesgedanken neu überdenken. Gott teile dabei seine Macht
mit seinen geliebten Geschöpfen. Es sei gerade Gottes Wille, dass die Macht geteilt werde.
Er stellt die These auf, dass „man Gottes Allmacht als die Macht seiner Liebe und Schöpfung der
Welt als das Werk der allmächtigen Liebe“62 ansehen müsse.
Jüngel weist die Definition der Selbstentäußerung Gottes nach Jonas, die Welt sei die Identität
Gottes, zurück. Für Jüngel sei im christlichen Glauben die Welt nicht die Identität Gottes. Die
einzige Stelle in der Bibel, die zeigt, dass etwas in der Welt die Identität Gottes trage bzw. getragen
habe, sei Jesus als Inkarnation63 Gottes.
„(...) auch angesichts der Identifikation Gottes mit einem seiner Geschöpfe eben mit dem Menschen
Jesus, nicht von einer verhältnislosen Identität Gottes mit seiner Schöpfung reden zu müssen,
sondern Gott im Verhältnis zu seiner Schöpfung (...) denken zu können.“64
Jüngel fragt sich, ob Jonas nicht doch an dem eigentlich von ihm kritisierten Gottesbegriff festhalte
und somit Gott nur als sich begrenzende Gottheit und nicht als Gott, der ein Verhältnis zur Welt
habe, denke.
Jüngel dramatisiert seine Ansicht, indem er sagt, dass eine Infragestellung des gegenwärtigen
Wirkens Gottes in der Welt einer Infragestellung der Schöpfung der Welt durch Gott
gleichbedeutend sei.65
59 Jüngel, a.a.O., S. 15760 Jüngel, a.a.O., S. 15861 Jüngel, a.a.O., S. 15862 Jüngel, a.a.O., S. 15963 Siehe Fach wortverzeichnis64 Jüngel, a.a.O., S. 15965 Vgl . Jüngel, a.a.O., S. 151-162
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Jüngel behauptet, dass Gott trotz der Geschehnisse in Auschwitz immer noch gütig sei.
Jonas widerrum könne an der Güte Gottes nur festhalten, wenn Gott sich selbstentäußert habe und
demnach nicht mehr allmächtig sei.
Jüngel kritisiert jedoch, dass wenn man wie Jonas davon ausgehe, dass sich Gott bei der
Erschaffung der Welt völlig seiner Allmacht entäußere, er sich somit auch seinem eigenen Sein,
seiner Göttlichkeit, entäußere. Aus dieser Ansicht Jonas' schließt Jüngel, dass Gott demnach nicht
mehr geben und auch nicht mehr vergeben könne, was jedoch einer der wichtigsten Eigenschaften
Gottes sei. Gott hätte demnach nur noch die Eigenschaften eines Welt geschaffenen und werdenden
Gottes, nicht aber mehr eines des in der Welt wirkenden Gottes.
Dies sei vor allem in der christlichen Theologie undenkbar. Im Christentum biete der Leidensweg
Jesu einen Lösungsansatz. Eben genau weil Gott es selbst gewesen sei, der in der Gestalt Jesu und
in dessen Tod als einem Akt der Liebe selbst gelitten habe und gestorben sei, aber schließlich den
Tod überwunden habe. Dieser Akt der Liebe sei sogleich ein Akt der Allmächtigkeit Gottes, da
Jüngel die Liebe mit allmächtig gleichsetzt. Die Liebe sei allmächtig, weil die Liebe alles ertragen
und erleiden könne. Deshalb könne man trotz der schrecklichen Ereignisse in der Welt von einem
guten Gott sprechen. „Denn was verdient in Wahrheit gut genannt zu werden, wenn nicht die Liebe,
die selbst den Tod nicht scheut und deshalb stärker ist als der Tod?“66
Auch die Selbstbegrenzung Gottes im Akt der Schöpfung zeige seine Liebe. Gott hat sich in der
Schöpfung zurückgenommen, ohne aber dabei seine Göttlichkeit zu verlieren, indem er immer noch
in der Welt handelt und aktiv an seiner Schöpfung teilnimmt. Damit widerspricht Jüngel erneut
Jonas' Vorstellung von einem Gott, der nicht mehr handele. Nach Jüngel nimmt Gott stetig Einfluss
auf die Welt, „indem er mit den Leidenden leidet (...)“67.
Jüngel ist der Meinung, dass das Übel in der Welt trotzdem unerklärt bleibe. „Es [das Entstehen des
Bösen] – wie alles Leid – unverständlich und auch durch Theologie nicht zu erklären.“68
Jüngel stimmt Hans Jonas zu, dass ein völlig verborgener Gott nicht verständlich wäre, dies werde
nicht nur im Judentum, sondern auch im Christentum so gesehen. Allerdings fügt Jüngel hinzu, dass
Gottes Liebe in Tod und Auferstehung Jesu verständlich gewesen sei. Man könne zwar niemals Gott
selbst vollständig verstehen, aber dafür könne man einen Teil seiner Taten verstehen. Um das
bestehende verborgene Wirken zu verstehen, könne man die eigene Klage vor Gott bringen.69
„Nicht nur Gott zu loben, sondern auch Gott zu klagen – was uns an seinem Wirken grauenhaft
dunkel bleibt, Gott zu klagen – ist unser Amt.“70
66 Jüngel, a.a.O., S. 16067 Jüngel, a.a.O., S. 16168 Jüngel, a.a.O., S. 16169 Vgl. Jüngel, a.a.O., S. 151-16270 Jüngel, a.a.O., S. 161
17
7.2 Eigene Stellungnahme
Ich würdige die Position von Hans Jonas, da ich es beeindruckend finde, dass er sich verpflichtet
fühlt, diese Rede für die Opfer von Auschwitz zu halten und sich somit mit der
Theodizeeproblematik zu beschäftigen. Es ist verständlich, dass sich Juden nach den Geschehnissen
in Auschwitz die Frage stellen, warum Gott nicht eingegriffen hat, gerade weil die Juden in der
Bibel als das Volk und als Bündnispartner Gottes gelten (zum Beispiel Gen 15;17). Ich stimme
Jonas auch in dem Punkt zu, dass man überdenken muss, was der Gottesbegriff meint, indem man
sich zum Beispiel vor Augen führt, was die Selbstbegrenzung Gottes oder der Begriff der Allmacht
bedeutet. Es ist nachvollziehbar, dass der Leidensweg Jesu, in dem sich Gottes Liebe zeigt, was ich
später noch vertiefe, für den jüdischen Glauben keinen Lösungsansatz bietet, da die Juden Jesus
nicht als Inkarnation Gottes sehen. Deshalb kann ich verstehen, dass Jonas den Gottesbegriff
überdenken will, um auch einen Lösungsansatz für den jüdischen Glauben zu finden.
Allerdings stellt sich mir nun die Frage, inwieweit ein in seiner Macht begrenzter Gott wirklich
aktiv an seiner Schöpfung und an seinen Geschöpfen handeln kann. In der Bibel gibt es zahlreiche
Situationen, in denen Gott eingreift, um seinem Volk beizustehen; z.B. führt er Israel aus dem
ägyptischen Exil, nachdem er Ägypten mit vielen Plagen strafte (Ex 7,14-12,36)71. Er teilte das
Meer, um sein Volk sicher aus dem Land zu führen (Ex 14)72. Er „legte Hand an“ die Feinde seines
Volkes und errettete es in vielen Schlachten (z.B. Jos 11)73.
Jonas sagt selbst, dass Gottes Macht zu beschränkt sei, um Wunder in seiner Schöpfung und an
seinen Geschöpfen zu vollbringen. Aber die Bibel, oder in Jonas' Fall die Tora, zeigt, dass eben
dieser Gott Wunder, aus Liebe und Sorgnis, vollbringt. Wenn nun das Handeln Gottes nicht mehr
ist, beziehungsweise nach der Schöpfung nicht mehr stattgefunden hat, dann scheinen
Ähnlichkeiten zum deistischen Gottesbild74 zu entstehen. Ich bin überzeugt davon, dass Jonas jede
Vorstellung eines deistischen Gottesbildes ablehnen würde, weil Gott auch mit begrenzter Macht in
Beziehung zu seiner Welt steht, indem er mit den Menschen leidet und sich um sie sorgt. Jedoch
spricht der Gedanke an ein deistisches Gottesbild, der bei Jonas entstehen könnte, für die These der
Allmachtsentäußerung.
Des Weiteren stimme ich Jonas zu, dass es sich bei Gott um einen werdenden Gott handelt und dass
sich Gott erstmals durch die Schaffung der Welt verändert hat; er sich stetig durch die Beziehung zu
dem Geschaffenen verändert. (Weshalb Nietzsches These der Wiederkehr des Gleichen meiner
Meinung nach nicht zutreffen kann.)
71 Vgl . Die Bibel, Lutherübersetzung, revidiert 2017, Exodus 7,14-12,3672 Vgl . Bibel, a.a.O., Exodus 1473 Vgl . Bibel, a.a.O., Josua 1174 Siehe Fach wortverzeichnis
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Im Bezug auf die Selbstbegrenzung Gottes finde ich die These Jüngels schlüssiger, dass die
Schaffung der Welt und somit die Existenz der Welt die Selbstbegrenzung Gottes sei und nicht wie
bei Jonas' Mythos Gott seine Allmacht durch die Schöpfung begrenze. Nach Jüngels Ansicht, der
auch ich zustimme, sei Gott noch im Besitz seiner Allmacht und könne durch die Zurückführung
der Welt zu sich selbst seine Selbstbegrenzung selbst aufheben.
Aus Liebe zu der Welt und seinen Geschöpfen ist es aber der Wille Gottes, sich selbst zu begrenzen.
An Jonas kritisiere ich wie auch Jüngel, dass er die Möglichkeit der Zurückführung nicht in
Betracht zieht. Vielleicht hätte er diese Möglichkeit der Zurückführung theoretisch widerlegen
können. Da er jedoch in seinem Werk nicht auf diese Möglichkeit eingeht, zeigt dies, dass sein
Mythos in sich nicht schlüssig ist. Trotzdem hat er durch seinen Mythos der Selbstbegrenzung der
Allmacht Gottes eine Möglichkeit zur Beantwortung der Theodizeefrage aufgestellt, wenn auch ich
aus christlicher Sicht dieser nicht zustimmen kann.
Die These Jüngels, dass der Lösungsansatz für das Leid in der Welt in Jesus liegt, unterstütze ich
dagegen. Jesus als Inkarnation Gottes nimmt das Leid und die Sünden der Menschen auf sich, er
wird zum Sündenbock und stirbt für die Menschen. Es war von Anfang an das Ziel Gottes, seinen
Sohn, sich selbst als Mensch, zu opfern.„Der Menschensohn muss viel leiden und verworfen
werden von den ältesten und Hohenpristern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten
Tage auferstehen (Lk 9,22).“75
Er ist durch den Tod gegangen aus Liebe; aus Liebe zur Errettung der Menschen. In der
Auferstehung, indem Gott den Tod überwindete, zeigt er seine Allmacht. Dazu wird die Liebe
Gottes in der Auferstehung sichtbar, indem er durch Jesus offenbart, dass der Tod, den man auch als
Höchststufe des Leids bezeichnen kann, nicht das Ende ist und dass nach dem Tod die Erlösung im
Reich Gottes folgt. Somit finden alle Menschen Frieden und Gerechtigkeit nach dem Tod.
Allerdings kann der Mensch trotzdem nicht alle Taten Gottes nachvollziehen, da dazu der
menschliche Verstand nicht ausreicht.
Kommen wir nun zum Thema und zur Fragestellung meiner Jahresarbeit: Abschied von der
Allmacht Gottes?; Ist die Entäußerung der Allmacht Gottes die Antwort auf die Theodizeefrage?
Es gibt meiner Meinung nach aus christlicher Sicht keinen Grund, warum das Attribut der Allmacht
Gottes weichen müsse, um die Theodizeefrage zu beantworten. Gott begrenzt sich in der Schöpfung
insoweit, dass die Schöpfung seine Begrenzung darstellt, nicht aber, dass die Schöpfung seine
Allmacht begrenzt. Somit gibt es auch keine Entäußerung der Allmacht. Daraus stellt sich aber die
Frage, warum es dann trotzdem Leid in der Welt gibt, obwohl Gott doch allmächtig, gütig und
verstehbar ist. Deshalb gibt der Leidensweg Jesu die Anwort auf die Theodizeefrage, indem Jesus
75 Bibel, a.a .O., Lk 9,22
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als Inkarnation Gottes stirbt und sich somit für die Menschen opfert. In der Auferstehung zeigt Gott,
dass nach dem Tod das Reich Gottes folgt, wo Gott Gerechtigkeit herrscht. Darin zeigt sich Gottes
Liebe.
Allerdings ist ein Abschied von der Allmacht Gottes im jüdischen Glauben schon eher vorstellbar,
da Jesus nicht als Lösungsansatz gesehen werden kann und deshalb ein anderer Lösungsansatz
gefunden werden muss. Hans Jonas stellt dafür seinen Mythos auf und ich bin derselben Meinung
wie er, dass jeder Lösungsansatz einen Raum der Entfaltung verdient.
20
8. Nachwort
Die Auseinandersetzung mit der Theodizeeproblematik war sehr interessant. Durch die
verschiedenen Positionen, konnte ich meine eigenen Lösungsansätze erweitern, aber auch Thesen
verfolgen, die nicht meiner Meinung entsprechen. Allerdings war die Rede von Hans Jonas sehr
schwer zu verstehen. Auf der einen Seite deshalb, da Jonas kein Theologe, sondern Philosoph war
und demnach auch teilweise andere Kriterien für seine These nutzte. Auf der anderen Seite handelt
es sich bei Jonas' Ansicht um einen hypothetischen Mythos, woraus deutlich wird, dass es um eine
Spekulation geht, die zudem in sich nicht schlüssig ist. Zu alledem muss man sich auch immer
daran erinnern, dass Jonas im Sinne des jüdischen Glaubens argumentiert.
Mir lag zwar auch das Werk von Wolfgang Erich Müller vor, der Jonas' Position wiedergibt, aber
ich entschied mich trotzdem dafür, hauptsächlich mit dem Originaltext zu arbeiten, da bei einer
Nacherzählung teilweise die Interpretation des Autors mit eingeht und ich mir lieber selbst eine
Meinung zu Jonas bilden wollte. Als Kritik zu Hans Jonas wurde mir die Position von Dr. Theol.
Jürgen Kuhlmann vorgeschlagen. Kuhlmann stellt die These auf, dass die Allmacht Gottes als
dessen Macht der Liebe angesehen werden müsse. Hierbei bezog er sich meiner Meinung nach zu
wenig auf Jonas und ich war bzw. bin mir nicht sicher, ob Kuhlmann die These Jonas' richtig
verstanden hat. Demnach entschied ich mich gegen die Kritik Kuhlmanns und für die Kritik
Eberhard Jüngels. Bei Jüngel, wie auch bei Jonas, handelt es sich meiner Ansicht nach um einen
schwer zu verstehenden Text. Ich empfand Jüngels Werk als sehr interessant und aufschlussreich, da
ich viele seiner Thesen zustimmen und nachvollziehen kann.
Durch die Jahresarbeit habe ich für mich eine Anwort auf die Frage, warum es Leid in der Welt gibt,
trotz der Allmacht Gottes, gefunden.
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9. Quellenverzeichnis9.1 Literaturverzeichnis
Die Bibel, Lutherübersetzung, revidiert 2017
Jonas, Hans: Der Gottesbegriff nach Auschwitz. Eine jüdische Stimme in Philosophische
Untersuchungen und metaphysische Vermutungen, Frankfurt/M.: Insel, S. 190-208
Jüngel, Eberhard: Gottes ursprüngliches Anfangen als schöpferische Selbstbegrenzung in Wertlose
Wahrheit, Chr. Kaiser Verlag München 1990, S. 151-162
Von Stosch, Klaus: Theodizee, Paderborn, 2013, S. 7-9
Müller, Wolfgang Erich: Hans Jonas. Philosoph der Verantwortung, Darmstadt, 2008
9.2 Internetquellen
Alltag unter dem Hakenkreuz. Die Judenverfolgung im NS-Staat, Dennis Kluge, DPA, N24,
9.11.2013
https://www.welt.de/geschichte/article160308103/Die-Judenverfolgung-im
Nationalsozialismus.html, 11.03.2017
Deismus
http://www.kathweb.de/lexikon-kirche-religion/d/deismus.html, 2.04.2017
Drittes Reich: Auschwitz, Sina Maier-Bode, 19.01.2017
http://www.planet-wissen.de/geschichte/nationalsozialismus/auschwitz/, 11.03.2017
Dualismus, Dr. Wulff D. Rehfus
http://www.philosophie-woerterbuch.de/online-woerterbuch/?tx_gbwbphilosophie_main%5Bent
%5D=249&tx_gbwbphilosophie_main%5Baction%5D=show&tx_gbwbphilosophie_mai
%5Bcontroller%5D=Lexicon&cHash=5edc3f71c806bc43f4b036d09e1ccc44, 10.03.2017
Eberhard Jüngel, 6.01.2017
https://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_J%C3%BCngel, 2.04.2017
Friedrich Nietzsche
https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Nietzsche#.E2.80.9EGott_ist_tot.E2.80.9C_.E2.80.93_Der
europ.C3.A4ische_Nihilismus, 27.03.2017
Gott/ Gottesbild (AT), Sven Petry, April 2012
https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/gott-
gottesbild-at/ch/e7e0d435875c6207a558107eff4c6b92/, 25.03.2017
22
Ijob/Hiob, Prof. Dr. Matin Rösel
http://www.bibelwissenschaft.de/bibelkunde/altes-testament/ketubimschriften/ijobhiob/, 15.01.2016
Immanuel Kant (1724-1804)
http://www.philosophenlexikon.de/immanuel-kant/, 28.03.2017
Kenosis
https://de.wikipedia.org/wiki/Kenosis, 30.03.2017
Logischer Positivismus (Wiener Kreis), Technische Universität Dresden, 15.10.2016
http://versuch.file2.wcms.tu-dresden.de/w/index.php/Logischer_Positivismus_(Wiener_Kreis),
28.02.2017
Pantheismus, Lothar Gassmann
http://www.bible-only.org/german/handbuch/Pantheismus.html, 3.04.2017
Tzimtzum: Zwölftes Kapitel, Nissan Dovid Dubov
http://de.chabad.org/library/article_cdo/aid/534913/jewish/Tzimtzum.htm, 7.04.2017
Was bedeutet Schöpfung?, Papst Johannes Paul II, 15.01.1986
http://www.kath-info.de/schoepfung.html, 10.04.2017
Weisheit, Prof. Dr. Martin Rösel
http://www.bibelwissenschaft.de/bibelkunde/themenkapitel-at/weisheit/, 28.03.2017
9.3 Abbildungen
Abbildung 1: Wo bist du Gott?
http://www.cosmiq.de/qa/show/2950704/Gibt-es-Beweise-das-es-Gott-gibt/
Abbildung 2: Gottfried Willhelm von Leibniz
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Gottfried_Wilhelm_von_Leibniz.jpg
Abbildung 3: Hans Jonas
http://www.suhrkamp.de/autoren/hans_jonas_2264.html
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