Moderation Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Pressesprecher der DGN
Direktor der Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Essen
Themen „Neue Ner e zelle a h S hlaga fall?“ PD Dr. med Hagen B. Huttner
Neurologische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen
„Dauerko a: Kä pfe oder ster e lasse ? Neue Frage zur Patie te erfügu g“
Prof. Dr. med. Wolfgang Heide
Chefarzt der Neurologischen Klinik, Allgemeines Krankenhaus Celle
Prof. Dr. med. Frank J. Erbguth
Chefarzt der Klinik für Neurologie, Klinikum Nürnberg
„Ga es for Health: Videospiele helfe Ki der it s h ere Be egu gsstöru ge “ Dr. med. Matthis Synofzik
Neurologische Klinik, Universitätsklinikum Tübingen
Hertie-Institut für Klinische Hirnforschung
„Selte e Erkra ku ge : Mehr Fors hu g für die Waise der Neurologie“
Prof. Dr. med. Thomas Klockgether
Direktor der Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Bonn
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE)
Prof. Dr. med. Christine Klein
Direktorin des Instituts für Neurogenetik der Universität zu Lübeck
Lübecker Zentrum für Seltene Erkrankungen (ZSE-Lübeck)
Prof. Dr. med. Alexander Münchau
Vorstand des Instituts für Neurogenetik der Universität zu Lübeck
Lübecker Zentrum für Seltene Erkrankungen (ZSE-Lübeck)
Publikumspressekonferenz
18. September 2014, 13.00 bis 14.00 Uhr
Raum Pilsensee, Zwischengeschoss
Presseinformation
Über die Neurowoche Die Neurowoche, der größte interdisziplinäre Kongress der deutschsprachigen klinischen Neuromedizin,
findet vom 15. bis 19. September 2014 in München statt. Unter dem Motto "Köpfe – Impulse – Potenziale"
tauschen sich bis zu 7000 Experten für Gehirn und Nerven über die medizinischen, wissenschaftlichen und
gesellschaftlichen Entwicklungen in der Neuromedizin aus. Veranstalter ist die Deutsche Gesellschaft für
Neurologie (DGN). Beteiligt an der Neurowoche sind die Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP), die Deutsche
Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie (DGNN) mit ihren Jahrestagungen sowie die Deutsche
Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) und die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC).
www.neurowoche2014.org
Service für Journalisten
Auf der Neurowoche wird im ICM München ein Pressezentrum zur Verfügung stehen. Es befindet sich im
ersten 1. Obergeschoss des ICM in den Räumen Chiemsee (Raum 1.440) und Tegernsee (Raum 1.441). Die
DGN stellt Ihnen dort einen Informationscounter, Computer-Arbeitsplätze, Internetzugang, Drucker, Getränke
und Snacks zur Verfügung. Auch ein ruhiger Interviewraum ist nach Voranmeldung vorhanden.
Pressezentrum auf dem Kongress ICM München
Räume Chiemsee (1.440) und Tegernsee (1.441)
täglich 8:30 bis 18 Uhr geöffnet
(Freitag bis 16 Uhr)
Tel.: 089 - 949 79500
Hotline: 0171 - 8382890
Bildmaterial Download:
www.dgn.org/bilder-service.html
Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie c/o albertZWEI media GmbH
Englmannstraße 2, 81673 München
Tel.: +49 (0)89 46 14 86 22
Fax: +49 (0)89 46 14 86 25
E-Mail: [email protected]
Pressesprecher: Prof. Dr. Hans-Christoph Diener
Informationen zum Kongress und zur DGN im Internet Programm www.neurowoche2014.org DGN und Pressezentrum www.dgn.org/presse
Junge Neurologen www.junge-neurologen.de
Stellenmarkt Neurologie www.stellenmarkt-neurologie.de
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Pressemitteilung der Neurowoche 2014, Seite 1
Pressemitteilung
Neurowoche 2014: Köpfe – Impulse – Potenziale
Vom 15. bis 19. September 2014 kommen in München für die „Neurowoche“ 7000 Spezialisten für
Gehirn und Nerven zusammen, u u ter de Motto „Köpfe – Impulse – Pote ziale“ fachübergreifend Fortschritte in der Erforschung, Diagnose und Therapie wichtiger
neuromedizinischer Krankheiten zu diskutieren – von Demenz bis Schlaganfall, von Multiple Sklerose
bis Schwindel, von Epilepsie bis Hirntumore. Die Neurowoche ist die größte Fachveranstaltung, die
die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) jemals organisiert hat, und der größte europäische
Neuromedizin-Kongress sowie einer der drei größten neuromedizinischen Kongress weltweit, obwohl
er in deutscher Sprache abgehalten wird. Die Besonderheit der Neurowoche sind die
interdisziplinären Symposien, an denen Vertreter aller fünf beteiligten Fachgesellschaften bestimmte
Erkrankungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln thematisieren, um Synergieeffekte zu nutzen. Die
Neurowoche findet nur alle vier Jahre statt, zuletzt in den Jahren 2010 und 2006 in Mannheim.
Koordinator der Neurowoche/Tagungspräsident DGN
Prof. Dr. med. Dr. h. c. Wolfgang H. Oertel, Hertie-Senior-Professor, Universitätsklinikum Marburg
Tagungspräsident GNP
Prof. Dr. med. Martin Staudt, Schön Klinik Vogtareuth
Tagungspräsidenten DGNN
Prof. Dr. med. Jürgen Schlegel, TU München
Prof. Dr. med. Armin Giese, LMU München
Fünf Hauptgesellschaften
87. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie - DGN
40. Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropädiatrie - GNP
59. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie - DGNN
Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie - DGNC
Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie - DGNR
Sechs Gesellschaften mit eigenen Symposien
Deutsche Neuro-AIDS Arbeitsgemeinschaft
DGKN - Deutsche Gesellschaft für klinische Neurophysiologie
DGNI - Deutsche Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin
DGPPN - Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und
Nervenheilkunde
DPG - Deutsche Parkinson-Gesellschaft
DSG - Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft
Pressemitteilung der Neurowoche 2014, Seite 2
Teilnehmer
Erwartet werden 7000 Teilnehmer aus mehr als 20 Ländern, mit Schwerpunkt D-A-CH,
davon rund 6000 Ärzte, überwiegend aus neuromedizinischen Fächern, aber auch Psychiater,
Internisten, sowie Psychotherapeuten, Psychologen, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und
weitere medizinische Fachkräfte,
sowie rund 400 Studierende der Humanmedizin, die freien Eintritt erhalten, um sich mit den
neuromedizinischen Themen vertraut zu machen
Kennzahlen
800 eingereichte Abstracts
650 Vorträge im wissenschaftlichen Programm
265 Vorträge im Rahmen der DGN-Fortbildungsakademie in 50 Kursen
83 Unternehmen in der Fachausstellung
21 Non-Profit-Organisationen (Patienten, Forschung, ärztliche Verbände)
Attribute
Größte Fachveranstaltung, die die Deutsche Gesellschaft für Neurologie jemals organisiert hat
Einer der größten deutschsprachigen Medizinkongresse
Größter europäischer Neuromedizin-Kongress
Einer der drei weltweit größten Neuromedizin-Kongress
Festival der Neuromedizin
Interdisziplinarität
Die Veranstaltung ist interdisziplinär gehalten, insbesondere die Tage Mittwoch bis Freitag. Neurowoche-
Koordinator Professor Wolfgang Oertel betont, dass die Neurologen in angrenzenden Bereichen wie
geriatrische Versorgung, Schmerz- und Schlafmedizin mehr Einfluss haben sollten. Das ist auch Thema des
Präsidentensymposiums am Dienstag.
Interdisziplinäre Symposien gibt es zu folgenden Themen:
Neurovaskuläre Erkrankungen
Hirntumore
Epilepsie
Neuroimmunologie
Spinale Erkrankungen
Bewegungsstörungen
Infektionen
Außerdem: gemeinsame Postersitzung
Preiseverleihungen
Heinrich Pette-Preis
Deutscher Journalistenpreis Neurologie
Dingebauer-Preis
Multiple Sklerose-Preis der Eva und Helmer-Lehmann-Stiftung
Mini-Symposium der Stiftung Felgenhauer zur Förderung junger Neurowissenschaftler
Posterpreise
Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, 18. September 2014, Seite 1
Pressemitteilung
Neue Nervenzellen nach Schlaganfall? Mit der aus der Archäologie bekannten Radiokarbonmethode können Forscher erstmals das Alter von Nervenzellen exakt bestimmen. Sie gehen damit einer zentralen Frage der Neurologie nach: Erholt sich das Gehirn nach einem Schlaganfall? 18. September 2014 – Das menschliche Gehirn kann auch im Erwachsenenalter neue
Nervenzellen bilden – mit dieser Meldung machte vor einigen Jahren die Neurowissenschaft
Furore. Denn bis dahin galt eisern: Erwachsene Gehirne bilden keine neuen Nervenzellen mehr.
Allerdings: Die Neubildung von Neuronen, die sogenannte Neurogenese, konnte beim gesunden
Erwachsenen bisher nur im Hippocampus nachgewiesen werden, einem kleinen, tiefer sitzenden
und evolutionär sehr alten Areal im Gehirn. Seitdem suchten die Wissenschaftler auch nach
neugebildeten Zellen in der Großhirnrinde (Neokortex), in der alle höheren Funktionen des
Gehirns angelegt sind, etwa das Sprechen, Verstehen und Entscheidungszentren. Und im
Tierversuch sah es in jüngster Zeit ganz danach aus, dass auch hier neue Zellen entstünden – eine
hervorragende Basis für neue Therapieansätze nach einem Schlaganfall. Diese Forschung hat nun
mithilfe der aus der Archäologie bekannten Radiokarbonmethode eine überraschende Wendung
erfahren, teilt die Deutsche Gesellschaft für Neurologie heute auf der Neurowoche in München
mit: Offenbar werden im Kortex doch keine neuen Zellen gebildet – weder im Gesunden noch bei
Patienten mit Schlaganfall. „Die Wiederherstellung von verlorenen Gehirnfunktionen nach einem
ischämischen Schlaganfall im Kortex muss auf andere Ursachen, wie Plastizitätseffekte,
zurückgehen“, sagt PD Dr. Hagen B. Huttner, Oberarzt der Neurologie am Universitätsklinikum
Erlangen und Erstautor der Studie eines internationalen Forscherteams, die vor Kurzem in Nature
Neuroscience erschienen ist. Allerdings können geschädigte Nervenzellen ihr Erbgut reparieren
und so überleben.
Das medizinische Motiv der Untersuchungen ist die Frage, inwieweit eine Rehabilitation der
Patienten nach einem ischämischen Schlaganfall, also einem Hirnschlag durch eine
Unterversorgung mit Blut, durch eine mögliche Neurogenese unterstützt werden kann und welche
Untersuchungsmethoden sich hierfür am besten eignen. Die Forscher untersuchten posthum 20
Patienten, die einen Schlaganfall erlitten hatten, schließlich aber an nichtneurologischen Ursachen
verstorben waren. Mithilfe der Radiokarbonmethode bestimmten sie das Alter der Nervenzellen in
kleinen – gesunden und vom Schlaganfall betroffenen – Gewebeproben des Kortex. Sie stellten
dabei fest, dass die Neuronen genauso alt waren wie die Patienten selber, jüngere Zellen gab es
nicht. Diesen Befund bestätigen auch immunhistochemische Analysen und Untersuchungen zur
Neukombination der Erbsubstanz: Beide Methoden erbrachten keine Hinweise auf eine
nennenswerte Neubildung von Nervenzellen.
In die gleiche Richtung deutet die Suche nach dem Alterspigment Lipofuscin: Es ist in den ersten
Jahre a h „Ge urt“ ei es Neuro s nicht nachweisbar, und die Forscher fanden in den
Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, 18. September 2014, Seite 2
Gewebeproben der verstorbenen erwachsenen Schlaganfallpatienten keine Neuronen ohne
Lipofuscin.
Folgen für die Rehabilitation nach einem Schlaganfall
„Wir ha e gezeigt, dass i Zeitrau z is he drei Tage u d 13 Jahre a h ei e is hä is he
Schlaganfall in der Großhirnrinde keine nachweisbare Neurogenese stattfindet, und auch keine
e te si e S these der Er su sta z“, so Hutt er. Ansätze, die Neubildung von Neuronen nach
einem solchen Schlaganfall mit Medikamenten einzuleiten, wären damit zumindest in den
untersuchten Hirnregionen wahrscheinlich wenig erfolgversprechend.
„Das kli gt er ü hter d, jedo h äre es u seriös, de Me s he a ha d der isherige Erke t isse allzu große Hoff u ge zu a he “, so Hutt er. Ergebnisse von Nagetieren, bei
denen eine Neurogenese gefunden wurde, können demnach nicht ohne Weiteres auf den
Menschen übertragen werden. Allerdings, ergänzt der Neurologe, bewahren überlebende
Nervenzellen in der Zone um den Schlaganfall trotz der Minderdurchblutung ihre Fähigkeit,
geschädigtes Erbmaterial zu reparieren. Dies würde bedeuten, dass jegliche funktionelle Erholung
der Hirnrinde nach einem Schlaganfall vermutlich auch auf anderen Mechanismen als Neurogenese
basieren müsste.
Hirnforschung mit archäologischen Methoden
Die von Huttner und Kollegen eingesetzte Methode der Radiokarbondatierung wurde von einem
schwedisch-deutschen Forscherteam erstmals auf diese Fragestellung angewandt. Gemessen wird
dabei die Konzentration von radioaktiven C14-Kohlenstoff-Isotopen, die während oberirdischer
Atomwaffentests des Kalten Krieges in die DNA von Nervenzellen eingelagert wurden. Im Jahr 1998
konnten schwedische Forscher in einer viel beachteten Studie bei fünf verstorbenen
Krebspatienten eine Neurogenese im Hippocampus zeigen. Die Patienten hatten im Zuge ihrer
Behandlung das Therapeutikum Bromodeoxyuridin erhalten, das sich in die DNA neu entstehender
Zellen einlagert. Das Mittel war jedoch kurz darauf wegen Nebenwirkungen aus dem Verkehr
gezogen worden – und damit nicht mehr für die Forschung verfügbar. In den Jahren darauf
adaptierten die Forscher daher die aus der archäologischen Altersbestimmung bekannte
Radiokarbonmethode. Schließlich konnten sie das Ergebnis bestätigen und präzisieren: Täglich
bilden sich im Hippocampus eines Erwachsenen etwa 1400 neue Nervenzellen. Jährlich werden
etwa 2 Prozent erneuert, und auch im Alter sinkt die Neubildungsrate nur unwesentlich.
Nachdem das Ausmaß der Neurogenese beim Menschen nunmehr in zwei verschiedenen
Hirnarealen quantifiziert wurde, möchte Huttner sich einer dritten Region zuwenden, den
Stammganglien. Diese liegen unweit der sogenannten Subventrikulärzone, eines Areals, in welchem
auch beim Menschen Neurogenese vermutet wird. „Falls wir Neurogenese nach Schlaganfall in den
Stammganglien feststellen würden, so könnte dies die Tür öffnen für neue therapeutische Optionen
gegen Schlaganfälle in den entsprechenden Regionen“, sagt Hutt er.
Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, 18. September 2014, Seite 3
Quellen Huttner HB et al: The age and genomic integrity of neurons after cortical stroke in humans. Nat Neurosci.
17(6):801-3.
Spalding KL et al: Dynamics of hippocampal neurogenesis in adult humans. Cell. 153(6):1219-27
Fachlicher Kontakt bei Rückfragen PD Dr. Hagen B. Huttner
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Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
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Englmannstr. 2, 81673 München
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Pressesprecher der DGN: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) sieht sich als medizinische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 7500
Mitgliedern die Qualität der neurologischen Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die
DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich
an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der
Geschäftsstelle ist seit 2008 Berlin.
1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Martin Grond
2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Wolfgang H. Oertel
3. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Ralf Gold
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter Geschäftsstelle Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel.: +49 (0)30-531437930, E-Mail: [email protected]
Über die Neurowoche Die Neurowoche, der größte interdisziplinäre Kongress der deutschsprachigen klinischen Neuromedizin,
findet vom 15. bis 19. September 2014 in München statt. Unter dem Motto "Köpfe – Impulse – Potenziale"
tauschen sich bis zu 7000 Experten für Gehirn und Nerven über die medizinischen, wissenschaftlichen und
gesellschaftlichen Entwicklungen in der Neuromedizin aus. Veranstalter ist die Deutsche Gesellschaft für
Neurologie (DGN). Beteiligt an der Neurowoche sind die Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP), die Deutsche
Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie (DGNN) mit ihren Jahrestagungen sowie die Deutsche
Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) und die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC).
www.neurowoche2014.org
Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, 18. September 2014, Seite 1
Pressemitteilung
Patientenverfügungen beim Wachkoma: Wege zu mehr
Sicherheit
18. September 2014 – Leben erhalten oder sterben lassen? Eigentlich soll eine Patienten-
verfügung klarstellen, welchen Weg Angehörige oder Ärzte einschlagen sollen, wenn man
selber nicht mehr bei Bewusstsein und damit nicht entscheidungsfähig ist. Die überwiegende
Mehrheit der Patienten wünscht keine Weiterbehandlung, wenn es keine Aussicht auf
Besserung mehr gibt. Doch im Fall des Wachkomas ist eine solche eindeutige Prognose schwer
zu stellen. Denn es gibt immer wieder Patienten, die unerwartet nach Monaten in
reaktionsloser Wachheit, so der Fachbegriff, ihr Bewusstsein wiedererlangen. „Um
Patientenverfügungen besser umsetzen zu können, benötigen wir Ärzte verlässliche Kriterien
dafür, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein bestimmter Patient für immer in reaktionsloser
Wachheit verbleibt oder sich später noch erholen kann “, sagt Professor Dr. Wolfgang Heide
aus Celle, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) heute auf der
Neurowoche in München. Dann könnten auch Angehörige, auf denen der Druck der
Entscheidung lastet, einfacher zu einem Entschluss kommen. Tatsächlich gibt es neue
wissenschaftliche Erkenntnisse, mit denen die Mustertexte für Patientenverfügungen
differenzierter geschrieben werden könnten. Somit könnte im Fall der Fälle besser auf die
individuellen Wünsche der Verfügenden eingegangen werden.
„Wir können mit den Methoden der klinischen Untersuchung, speziellen Skalen und elektrischen
Messungen der Hirnaktivität und -reaktivität sowie in Einzelfällen mit neuen funktionellen
Bildgebungsmethoden des Gehirns die eindeutig ausweglosen und die eindeutig günstigen Fälle
vorhersagen“, erklärt Heide. Zwischen diesen klaren Prognosen liegen allerdings viele Patienten,
bei denen die Erholungsaussichten in den Anfangsstadien des Wachkomas schwer einzuschätzen
sind.
Was für Laien das Wachkoma ist, nennen Ärzte „Syndrom reaktionsloser Wachheit“ (SRW).
Dieser neue Begriff löst die alten bisherigen Bezei h u ge „per a e ter egetati er )usta d“ u d „apallis hes Sy dro “ a . Im Zustand des SRW haben die Patienten zwar die Augen
geöffnet, zeigen aber keine äußerlich erkennbaren Bewusstseinsregungen. Zwar funktionieren
lebenswichtige Funktionen wie Atmung und Verdauung noch selbständig, teilweise ist sogar ein
Schlaf-Wach-Rhythmus ausgeprägt, aber gezielte Bewegungen oder gar Kommunikation sind
nicht möglich. Am häufigsten tritt ein SWR nach traumatischer Verletzung des Gehirns oder nach
Herz-Kreislauf-Wiederbelebung (Reanimation) auf.
Prognosen über den Verlauf des Wachkomas sind im Einzelfall schwierig
In Deutschland gibt es pro Jahr mindestens 1000 neue Wachkoma-Patienten. Ein Teil davon hat
in einer Patientenverfügung (PV) den Willen geäußert, dass lebenserhaltende Maßnahmen
eingestellt werden sollen, wenn sie aller Wahrscheinlichkeit nach ihr Bewusstsein niemals
wiedererlangen werden. Die schwierige Frage ist, ab welchem Zeitpunkt eine ausbleibende
Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, 18. September 2014, Seite 2
Erholung der Gehirntätigkeit als dauerhaft anzusehen ist. Hier unterscheiden sich durch Trauma
entstandene Hirnschädigungen, wie etwa bei Michael Schumacher, deutlich von solchen, die
durch Sauerstoffmangel verursacht wurden, wie bei Prinz Friso aus den Niederlanden. Letztere
haben deutlich schlechtere Aussichten auf Wiedererlangung des Bewusstseins.
Auch sehr gut formulierte Patientenverfügungen lösen nicht alle Probleme
Eine häufige Formulierung in Patientenverfügungen besagt, dass eine Weiterbehandlung nicht
ge ü s ht ird, e „i folge ei er Gehir s hädigu g ei e Fähigkeit, Ei si hte zu gewinnen, Entscheidungen zu treffen und mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, nach
Einschätzung zweier erfahrener Ärzte aller Wahrscheinlichkeit nach unwiederbringlich erloschen
ist, selbst wenn der Tod noch nicht absehbar ist.“ Dieser Satz findet sich in zahlreichen offiziellen
Mustervorlagen für Patientenverfügungen, so zum Beispiel in der Vorlage des
Bundesministeriums der Justiz. Er ist präzise formuliert – und bereitet dennoch Probleme.
Denn zum einen stellt sich die Frage, wie hoch diese Wahrscheinlichkeit der Aussichtslosigkeit
sein muss – sind es 50, 70 oder 90 Prozent? Zum anderen ist auch unklar, ob nicht ein
wiedererlangtes minimales Bewusstsein bei erlebter körperlicher Schwerstbehinderung für den
Betroffenen ein schlimmerer und noch weniger gewollter Zustand ist als eine bleibende
Bewusstlosigkeit im SRW.
Hundertprozentige Sicherheit der Vorhersage ist im Einzelfall schwierig
Während man früher davon ausging, dass Patienten nach über einem Jahr in reaktionsloser
Wachheit nur äußert selten ihr Bewusstsein wiedererlangen, berichtet eine Studie aus dem Jahr
2010 mit kleiner Fallzahl von 12 Prozent solcher Späterholer – die meisten davon lagen aufgrund
eines Traumas im Wachkoma.
Bisher mangelt es an eindeutigen Kriterien, mit denen Ärzte den Verlauf eines Wachkomas
vorhersagen können. Zwar existieren einige Indikatoren, mit denen abgeschätzt werden kann, in
welche Richtung ein Patient sich vermutlich entwickeln wird. Doch sie lassen immer noch
ausreichend Interpretationsspielraum. Deshalb stehen Ärzte bei jedem einzelnen Patienten vor
einer schwierigen Entscheidung.
Immerhin ist es in Einzelfällen gelungen, bei komatös erscheinenden Patienten erhaltenes
Restbewusstsein durch hochspezialisierte Techniken funktioneller MRT- oder PET-Bildgebung
des Gehirns oder spezieller EEG-Potenziale nachzuweisen. Der Zustand dieser Patienten wird als
„Mi i al o s ious state“ MCS ezei h et u d hat ei e deutli h essere Prog ose als das Wachkoma. Jedoch sind diese Methoden noch nicht ausgereift genug, um davon weitreichende
Entscheidungen abhängig zu machen. „Wir brauchen dazu kontrollierte Studien, um diese
vielversprechenden Methoden in der Breite anwenden zu können“, erklärt Heide.
Sichtbarmachung des Bewusstseins durch Hirnscanner
In letzter Zeit haben Forscher vermehrt versucht, über die Messung von Gehirnaktivität als
Antwort auf äußere Stimulation wie Schmerz oder Sprache ein Bewusstsein festzustellen. Einige
Studien berichten, dass dadurch bei bis zu 40 Prozent der posttraumatischen Patienten, bei
denen man klinisch kein Bewusstsein vermutete, Anzeichen für bewusst gesteuerte Reaktionen
nachgewiesen werden konnten. „A er e i Gehir o Patie te Akti ieru g auftritt,
Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, 18. September 2014, Seite 3
bedeutet das noch nicht zwingend, das ein Bewusstsein im Sinne von komplexer
Gedächtnistätigkeit, Selbst-Be usstheit oder Ler fähigkeit orha de ist“, gi t Prof. Dr. ed. Dipl.-Psych. Frank Erbguth vom Klinikum Nürnberg zu bedenken.
Er ist der Meinung, dass bei ausreichend sicherer Aussichtslosigkeit ein Therapieverzicht
gerechtfertigt ist. „Die Beha dlu g darf u d uss Spielräu e ei s h ierige E ts heidu ge ütze “, fordert er. „Sie uss au h ster e lasse kö e , o dies aus medizinischer
Einschätzung heraus geboten ist oder vom Patienten vorverfügt worden ist.“
Mit diesen Erkenntnissen könnten Standardtexte für Patientenverfügungen heute deutlich
präziser und differenzierter geschrieben werden, als sie es bisher sind. Denn nur so können sie
die individuellen Wünsche des Verfügenden berücksichtigen.
Fachlicher Kontakt für die Medien
Prof. Dr. med. Wolfgang Heide
Chefarzt der Neurologischen Klinik Allgemeines Krankenhaus Celle
Siemensplatz 4, 29223 Celle
Tel:+49 (0) 5141 721400
Fax.:+49 (0) 5141 721409
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. med Frank Erbguth
Chefarzt der Neurologischen Klinik des Klinikums Nürnberg
Klinikum Nürnberg Süd, Haus: B.O1.510
Breslauer Straße 201, 90471 Nürnberg
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Pressesprecher der DGN Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als medizinische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als
7500 Mitgliedern die Qualität der neurologischen Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür
fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie
beteil igt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden
gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist seit 2008 Berlin. www.dgn.org
1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Martin Grond
2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Wolfgang H. Oertel
3. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Ralf Gold
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter
Geschäftsstelle Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel.: +49 (0)30 531 43 79 30, E-Mail: [email protected]
CV Prof. Heide, September 2014
Prof. Dr. med. Wolfgang Heide Schriftführer der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Chefarzt der Neurologischen Klinik Allgemeines Krankenhaus Celle Siemensplatz 4 29223 Celle Tel.: +49 (0)5141‐721400 Fax: +49 (0)5141‐721409 E‐Mail: wolfgang.heide@akh‐celle.de Klinische Schwerpunkte Facharzt für Neurologie, Zusatzbezeichnungen: Spezielle Schmerztherapie, Weiterbildung Neurologische Intensivmedizin; Schwerpunkte der Klinik: Schlaganfall, Schwindel, Klinische Neurophysiologie, Epilepsie, Schmerztherapie, Ophthalmo‐Oto‐Neurologie, Demenzen, Bewegungsstörungen, Hirntumoren. Wissenschaftliche Schwerpunkte Zerebrale Steuerung von Augenbewegungen und visueller Raumorientierung, Schwindel, zerebrale Sehstörungen , visuelle Suche, Okulomotorikstörungen bei Parkinson, Schizophrenie, Groß‐ und Kleinhirn‐Infarkten. Klinische Neuropsychologie. Therapiestudien. Klinischer und wissenschaftlicher Werdegang 1975‐1981 Studium der Humanmedizin, Universität Düsseldorf; Famulatur in West Virginia, USA 1981 Approbation als Arzt 1983 Promotion (Dr. med.) an der Medizin. Fakultät der Universität Düsseldorf 1990 Anerkennung als Facharzt für Neurologie (LÄK Baden‐Württemberg) 1996 Habilitation an der Universität zu Lübeck 2000 Ernennung zum Außerplanmäßigen Professor an der Universität zu Lübeck 1981‐1982 Assistenzarzt an der Neurologischen Klinik des Kreisklinikums Siegen 1983‐1984 Forschungsstipendiat am Max‐Planck‐Institut für Biophysikalische Chemie Göttingen, Abteilung
Neurobiologie (Prof. Dr. O.D. Creutzfeldt) 1984‐1990 Assistenzarzt an der Neurologischen Universitätsklinik Tübingen (Prof. Dr. J. Dichgans) inklusive
Psychiatrie‐Jahr 1988‐1989 (Prof. Dr. H. Heimann) 1990‐2003 Oberarzt an der Klinik für Neurologie der Universität zu Lübeck (Prof. Dr. D. Kömpf) 2000‐2003 Leitender Oberarzt und Stellvertr. Direktor der Klinik für Neurologie in Lübeck 2003 Chefarzt der Neurologischen Klinik des Allgemeinen Krankenhauses Celle Weitere Funktionen und Tätigkeiten Mitglied der Kommission „Leitende Krankenhausärzte“ und der Kommission „Perspektiven der
Neurologischen Versorgung“ der DGN Gutachter bei nationalen und internationalen Fachzeitschriften (u.a. J. Neurology, JNNP, Exp. Brain Res.,
Vision Res., Eur. J. Neurol., Movement Disorders, NeuroImage) 88 Originalpublikationen, 55 Buchbeiträge, 1 Buch Mitgliedschaften in wiss. Fachgesellschaften (u.a. American Academy of Neurology, European
Neurological Society, DGN, DGNI, DGKN, DGS, DGSS, DIVI, NOA der Dt. Krebsgesellschaft)
Pressemitteilung der DGN, 18. September 2014, Seite 1
Pressemitteilung
Games for Health: Videospiele helfen Kindern mit schweren
Bewegungsstörungen
18. September 2014 – So einfach kann es manchmal sein: Ausgewählte, handelsübliche
Videospiele, die mit dem ganzen Körper gesteuert werden, motivieren Kinder und Jugendliche
mit einer schweren Hirnerkrankung für ihre Therapie und verbessern ihren Zustand deutlich. Dies
zeigt eine aktuelle Studie mit zehn Kindern und Jugendlichen, die von einer seltenen
neurodegenerativen Erkrankung mit schweren Bewegungsstörungen (Ataxien) betroffen sind.
„Nach nur acht Wochen Training zeigten sich signifikante und alltagsrelevante Verbesserungen
der Krankheitssymptome unserer Patienten“, berichtete Dr. Matthis Synofzik, Oberarzt und
Forschungsgruppenleiter an der Abteilung für Neurodegeneration des Hertie-Instituts für
Klinische Hirnforschung am Universitätsklinikum Tübingen am Donnerstag, 18. September auf
dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) im Rahmen der Neurowoche in
München. Der Neurologe geht davon aus, dass dieses Konzept auch bei anderen Erkrankungen
des Gehirns eine sinnvolle Ergänzung zur Physiotherapie sein kann.
Bei Ataxie gilt: Wer rastet, der rostet – Computerspiele motivieren zur Bewegung
Etwa 5000 Patienten leiden deutschlandweit an einer degenerativen Ataxie. Die unheilbare
Erkrankung stört die Koordination und das flüssige Zusammenspiel von Bewegungsabläufen. Die
Betroffenen gehen erst wackelig, viele sind später auf einen Rollstuhl angewiesen oder bettlägerig.
Häufig sind Gendefekte oder Stoffwechselstörungen die Ursache und es kommt bereits im
Kindesalter zum irreversiblen Absterben von Nervenzellen im Kleinhirn.
„Vor diese Hi tergru d hielte die Fa hleute es o h or e ige Jahre für sehr unwahrscheinlich, dass ein spezifisches Bewegu gstrai i g de Zerfall deutli h re se kö te“, so Synofzik. Im Jahr 2009 konnten der Tübinger Forscher und seine Kollegen erstmals zeigen, dass
ein intensives Koordinationstraining mit physiotherapeutischen Übungen den Krankheitsverlauf
mildern kann. Doch vor allem Kindern und Jugendlichen fehlt oft die Motivation, sich
physiotherapeutischen Übungen zu unterziehen. Gleichzeitig gilt: Je weniger die Betroffenen sich
bewegen, desto stärker verschlechtert sich die Erkrankung.
„U das Moti atio spro le zu lösen, kamen wir auf die Idee mit der Spieleko sole“, so Sy ofzik. Mit einem handelsüblichen Gerät und drei verschiedenen, speziell ausgewählten Spielen aus dem
Standardsortiment sorgten die Forscher für Abwechslung. Die Kinder mussten beispielsweise mit
schwierigen Körperhaltungen Lecks in einem virtuellen Wassertank abdichten oder mit
dynamischen und zielgerichteten Ausfallschritten auf leuchtende Flächen reagieren.
Auf die richtigen Spiele kommt es an
Diese jüngste Studie belegt erstmals, dass ein Training per Videospiel bei dieser Erkrankung
wirksam ist. Die zehn teilnehmenden Kinder und Jugendlichen zwischen elf und 20 Jahren wurden
dabei in den ersten beiden Wochen am Institut von einem Therapeuten bei den Übungen begleitet
und angeleitet, anschließend sollten sie sechs Wochen zu Hause üben. Auf der Ataxie-spezifischen
Pressemitteilung der DGN, 18. September 2014, Seite 2
Skala SARA (Scale for the Assessment and Rating of Ataxia) verbesserte sich ihr
Gesundheitszustand durch das achtwöchige Training um durchschnittlich zwei Punkte, während er
sich normalerweise um etwa zwei Punkte pro Jahr verschlechtert. Die Ergebnisse sind so
beeindruckend, dass sie in der angesehenen Fachzeitschrift „Neurology“ veröffentlicht wurden.
„Alle Kinder begeisterten sich für ihr Heimtraining und absolvierten es mit großer Motivation. Sie
gewannen schrittweise wieder Vertrauen in ihre eigene Bewegungsfähigkeit. Außerdem erfuhren
sie otoris he Erfolgserle isse, die sie i Alltag a so ste kau erziele kö e “, berichtet
Synofzik. Dabei sind jedoch nicht alle Spiele gleich gut geeignet. Wichtig sei unter anderem, dass die
Spiele nicht nur mit den Fingern, sondern mit dem ganzen Körper, Armen und Beinen gesteuert
werden, dass sie tatsächlich das dynamische Gleichgewicht trainieren, dass die motorisch
beeinträchtigten Kinder nicht überfordert werden und dass die von der Spielsoftware automatisch
erzeugten Kommentare und Leistungsbewertungen die Kinder nicht demotivieren.
Zwölf Wochen Videospiel gleichen zwei Jahre Krankheit aus
Mit ihren Untersuchungen haben die Neurologen um Synofzik womöglich eine Tür aufgestoßen, um
weitere neurologische Erkrankungen per Videospiel zu behandeln. Dass die Methode auch bei
bereits weit fortgeschrittenen degenerativen Ataxie-Erkrankungen funktionieren kann, wo neben
dem Kleinhirn viele weitere Nervensystemanteile betroffen sind, zeigt die kürzlich im „Journal of
Neurology“ veröffentlichte Fallstudie eines zehnjährigen Jungen mit Ataxia telangiectasia. Er war
bereits seit sieben Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen und verbesserte sich nach zwölf Wochen
Training auf einer handelsüblichen Spielekonsole um 4,4 Punkte auf der SARA-Skala – was etwa den
motorischen Verlust durch zwei Jahre Krankheit kompensiert.
Zwar handelt es sich hier nur um einen Einzelfall, gibt Synofzik zu bedenken. Die bisherigen
Erfahru ge seie jedo h ü eraus er utige d. „Sol h ei Trai i g ist ei fa h, erglei hs eise kosteneffizient, kann im eigenen häuslichen Rahmen durchgeführt werden und macht Spaß. Eine
aktiv-koordinative Physiotherapie kann man dadurch wohl nicht ersetzen, es ist aber eine
vielversprechende Ergänzung (physio-)therapeutis her A sätze.“
Störungen der Koordination, des Gleichgewichts und des Bewegungsablaufs treten außer bei
Ataxien zum Beispiel auch bei der Multiplen Sklerose auf sowie bei der Hereditären Spastischen
Paraplegie (HSP) und der Infantilen Cerebralparese (ICP), betont der Neurologe. Auch bei diesen
Leiden möchte Synofzik deshalb baldmöglichst den Nutzen der neuen Methode erkunden.
Momentan fehle es aber an Geldgebern, die diese Untersuchungen unterstützen.
Quellen
Synofzik M, et al: Videogame-based coordinative training can improve advanced, multisystemic early-
onset ataxia. J Neurol 260:2656-2658 (2013)
Schatton C, Synofzik M, Ilg W: Kinder und Jugendliche mit degenerativer Ataxie profitieren von
videospielbasiertem Koordinationstraining. neuroreha 13;2:87-92 (2013)
Ilg W, et al: Video game-based coordinative training improves ataxia in children with degenerative ataxia.
Neurology, 31. Oktober 2012 (online)
Pressemitteilung der DGN, 18. September 2014, Seite 3
Fachlicher Kontakt bei Rückfragen
Dr. med. Matthis Synofzik
Oberarzt und Forschungsgruppenleiter
Abteilung für Neurodegeneration
Hertie-Institut für Klinische Hirnforschung
Universitätsklinikum Tübingen
Otfried-Müller-Str. 27
72076 Tübingen
Pressekontakt: Si lke Jakobi (Leiterin Kommunikation)
Tel.: +49 (0)7071 298 88 00
E-Mail: si [email protected]
Pressesprecher der DGN
Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen
Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
Frank A. Miltner
c/o albertZWEI media GmbH
Englmannstr. 2, 81673 München
E-Mail: [email protected] Tel: +49 (0)89 46 14 86 22
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) sieht sich als medizinische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 7500
Mitgliedern die Qualität der neurologischen Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die
DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteil igt sich
an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der
Geschäftsstelle ist seit 2008 Berlin.
1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Martin Grond
2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Wolfgang H. Oertel
3. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Ralf Gold
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter
Geschäftsstelle Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel: +49 (0)30 531 43 79 30, E-Mail: [email protected]
Über die Neurowoche
Die Neurowoche, der größte interdisziplinäre Kongress der deutschsprachigen klinischen Neuromedizin,
findet vom 15. bis 19. September 2014 in München statt. Unter dem Motto "Köpfe – Impulse – Potenziale"
tauschen sich bis zu 7000 Experten für Gehirn und Nerven über die medizinischen, wissenschaftlichen und
gesellschaftlichen Entwicklungen in der Neuromedizin aus. Veranstalter ist die Deutsche Gesellschaft für
Neurologie (DGN). Beteil igt an der Neurowoche sind die Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP), die Deutsche
Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie (DGNN) mit ihren Jahrestagungen sowie die Deutsche
Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) und die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC).
www.neurowoche2014.org
CV Dr. Synofzik M.A., September 2014
Dr. med. Matthis Synofzik M.A. Oberarzt und Forschungsgruppenleiter Abt. für Neurodegeneration, Hertie‐Institut für Klinische Hirnforschung, Universitätsklinikum Tübingen Otfried‐Müller‐Str. 27 72076 Tübingen Pressekontakt: Silke Jakobi (Leiterin Kommunikation) Tel.: +49 (0)7071/ 298 88 00 E‐Mail: [email protected]‐tuebingen.de Klinische Schwerpunkte Neurodegenerative Erkrankungen; Bewegungsstörungen; Neurogenetik; Seltene Erkrankungen; Neurogeriatrie; Ethik Wissenschaftliche Schwerpunkte Motorisches Lernen bei Bewegungsstörungen, Funktionen des Kleinhirns, Genetik hereditärer Ataxien; Genetik bei frontotemporaler Demenz & Amyotropher Lateralsklerose Klinischer und wissenschaftlicher Werdegang
1999‐2007 Philosophie‐Studium, Jesuitische Hochschule für Philosophie, München; und Universität Tübingen 2007 Magisterarbeit “Self and Action: Analyzing Agency” (Note: 1.0) 2000‐2006 Universität Tübingen, Approbation 2001‐2007 Stipendium Evangelisches Begabtenförderungswerk Villigst 2002‐2008 ”Die Rolle interner Modelle bei der Wahrnehmung der eigenen Bewegungen”
(Note: summa cum laude), Betreuer: Prof. Dr. Peter Thier, Kognitive Neurologie 2002‐2006 Wissenschaftliche Hilfskraft, Institut für Ethik und Geschichte in der Medizin,
Universität Tübingen (Prof. Dr. Marckmann) 2013 Facharzt für Neurologie, Zentrum für Neurologie, Tübingen Seit 2014 Oberarzt; Abteilung für Neurodegeneration,Hertie‐Institut Tübingen; & Gruppenleiter der
Arbeitsgruppe „System‐Neurodegeneration“ Preise und Ehrungen (Auswahl) 2009 Attempto‐Preis, Universität Tübingen 2012 Heredo‐Ataxie Preis 2012, Deutsche Hereditäre Ataxie Gesellschaft (DHAG) 2013 Bester Vortrag SPATAX/ASG Konferenz Weitere Funktionen und Tätigkeiten (Auswahl)
Klinisches Ethikkomitee, Universitätsklinikum Tübingen (seit 12/2008) Medizinischer Beirat, Deutsche Hereditäre Ataxie Gesellschaft (DHAG) (seit 03/2009) Akademie für Ethik in der Medizin (seit 12/2007) Gutachtertätigkeit: BRAIN, Oxford Journals, Journal of Neurology, Neurosurgery and Psychiatry;
BMJ Publishing, Movement Disorders, Wiley, Cognition, Elsevier, Neuropsychology, American Psychological Association
2
Publikationen (Auswahl) Motor training in degenerative spinocerebellar disease: ataxia‐specific improvements by intensive physiotherapy and exergames. Synofzik M, Ilg W (2014); BioMed Research International 2014:Article ID 583507. Videogame‐based coordinative training can improve advanced, multisystemic early‐onset ataxia. Synofzik M, Schatton C, Giese M, Wolf J, Schols L, Ilg W (2013); Journal of Neurology 260:2656‐2658. Video game‐based coordinative training improves ataxia in children with degenerative ataxia. Ilg W, Schatton C, Schicks J, Giese MA, Schols L, Synofzik M (2012) ; Neurology 79:2056‐2060. Long‐term effects of coordinative training in degenerative cerebellar disease. Ilg W, Brotz D, Burkard S, Giese MA, Schols L, Synofzik M (2010); Mov Disord 25:2239‐2246. Intensive coordinative training improves motor performance in degenerative cerebellar disease. Ilg W, Synofzik M, Brotz D, Burkard S, Giese MA, Schols L (2009) ; Neurology 73:1823‐1830.
Pressemitteilung Neurowoche 2014, 18. September 2014 Seite 1
Pressemitteilung
Seltene Erkrankungen: Mehr Forschung für die Waisen der Neurologie
18. September 2014 - Alzheimer, Parkinson, Schlaganfall – fast jeder hat von diesen Krankheiten schon
gehört. Doch woran erkennt man eine spinozerebelläre Ataxie? Wie hilft man Patienten mit
paroxysmaler kinesiogener Dyskinesie oder einer Musiker-Dystonie? Geschätzte 7000 bis 8000 solcher
Seltenen Erkrankungen sind bekannt, allein 1000 davon fallen in den Bereich der Neurologie. Allen ist
gemein, dass sie weniger als fünf von 10.000 Menschen betreffen, in einigen Fällen sogar nur einen von
einer Million. Patienten durchleben oft eine Ärzte-Odyssee. Ist endlich die richtige Diagnose gestellt,
gibt es oftmals keine Therapiemöglichkeiten. Denn der ökonomische Anreiz für die Industrie, Therapien
für die Behandlung dieser Waisenkinder-Erkrankungen (Orphan Diseases) zu entwickeln, ist gering.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass öffentliche Fördergelder in diesen Bereich fließe . „I Deutschla d forschen Neurologen an mehr als 15 Universitätskliniken mit öffentlichen Mitteln an Orphan Diseases
und leisten damit einen Beitrag zum Nationalen Aktionsplan für Me sche it Selte e Erkra ku ge “, sagt Professor Dr. Thomas Klockgether, Direktor des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative
Erkrankungen (DZNE) und Direktor der Neurologischen Klinik der Rheinischen Friedrich -Wilhelms-
Universität Bonn.
Obwohl an jeder einzelnen Seltenen Krankheit nur wenige hundert Patienten leiden, betrifft es in der
Summe etwa fünf Prozent der Bevölkerung. In Deutschland sind etwa vier Millionen Menschen betroffen,
besonders oft sind es neurologische Erkrankungen. Das Spektrum Seltener Erkrankungen ist groß.
Spinozerebelläre Ataxie (SCA) – Suche nach frühzeitigen Warnzeichen
Zu den Seltenen Erkrankungen gehören beispielsweise die spinozerebellären Ataxien (SCA), eine Gruppe
von Erkrankungen, bei denen die Betroffenen langsam, aber stetig Balance und Koordinationsfähigkeit
einbüßen. Die Symptome beginnen meist im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter und können ganz
unterschiedlich sein, sie reichen von Problemen beim Laufen über Sprechstörungen bis hin zu
Sehstörungen. Im Verlauf der Krankheit verschlimmert sich die Situation, bis selbst einfache Tätigkeiten
wie Einkaufen oder Essen nicht mehr selbständig ausgeführt werden können. SCAs werden dominant
vererbt; es sind inzwischen etwa 40 Genmutationen identifiziert worden. Nur eine Therapie gibt es bisher
nicht, mit Bewegungs- und Sprechtherapie können lediglich die Symptome gelindert werden.
„Das Pro le ist, dass die Kra kheit i Gehir s ho eit fortges hritte ist, e or ir ü erhaupt äußerli he Zei he sehe “, so Klockgether. Im Rahmen eines europaweiten Projektes haben er und
andere Wissenschaftler deshalb nach neuen Erkenntnissen über den Beginn der Erkrankung und bisher
unbeachtete, frühzeitige Symptome gesucht. Im Rahmen der RISCA-Studie fanden sie heraus, dass bereits
mehrere Jahre vor dem erwarteten Ausbruch der Krankheit die zukünftigen Patienten durch
Koordinationstests und Hirnscans identifiziert werden können.
Pressemitteilung Neurowoche 2014, 18. September 2014 Seite 2
„Es gi t also ei großes Zeitfe ster für Maß ah e zur Verhi deru g oder wenigstens Linderung der
SCA“, es hrei t Klo kgether die Erge isse. Das ist wichtig für die Entwicklung zukünftiger Therapien, die
bereits ansetzen könnten, bevor der Patient Symptome zeigt, die seinen Alltag beeinträchtigen. Die
länderübergreifende Kooperation von Experten ist bei der Erforschung Seltener Erkrankungen besonders
wichtig, da es sonst allein schon an der Rekrutierung einer ausreichenden Zahl von Patienten für klinische
Studien scheitert.
Paroxysmale kinesiogene Dyskinesie (PKD) – gut zu behandeln, schwer zu diagnostizieren
Bei einer anderen Seltenen Erkrankung, der paroxysmalen kinesiogenen Dyskinesie (PKD), gibt es
durchaus wirksame Therapien. Doch bis Patienten an einen fachkundigen Arzt geraten, der sich auf
diesem Gebiet auskennt, können Jahre vergehen. „Die Symptome sind eindeutig. Jeder Arzt, der diese
Krankheit kennt, wird rasch die korrekte Diagnose stellen und den Patienten mit den richtigen
Medikamenten behandeln können“, sagt Professor Dr. Ale a der Mü hau, Sprecher des Lübecker
Zentrums für Seltene Erkrankungen und Leiter der Arbeitsgruppe für Bewegungsstörungen und
Neuropsychiatrie im Institut für Neurogenetik an der Universität zu Lübeck. Doch wer noch nie von der
seltenen PKD gehört hat, tappt zunächst im Dunkeln.
Die PKD-Patienten werden von kurzen Attacken gemischter Bewegungsstörungen geplagt, die durch
alltägliche willkürliche Bewegungen wie das Aufstehen von einem Stuhl oder das Einsteigen in ein
Fahrzeug ausgelöst werden. Nach nicht einmal einer Minute ist der Spuk meist vorbei, doch die
Stigmatisierung ist groß. Meistens treten die Attacken erstmalig in der zweiten Lebensdekade auf. Die
Jugendlichen fühlen sich von ihren Mitschülern ausgegrenzt und müssen zudem oft ihre Hobbys aufgeben
– wer will schon beim Orchesterkonzert vom Stuhl fallen oder beim Basketballturnier ständig von
Krämpfen geschüttelt werden. Obwohl die Krankheit nicht zu den Epilepsien gehört, ist sie mit Epilepsie-
Medikamenten gut behandelbar. Vorausgesetzt, sie wird erkannt.
Musiker-Dystonie – Jazz schützt, Klassik schadet
Einen etwas höheren Bekanntheitsgrad als PKD hat die Musiker-Dystonie. Betroffen sind etwa ein bis zwei
Prozent aller Berufsmusiker. Sie verlieren die feinmotorische Kontrolle über Bewegungsabläufe, die sie
vorher lange und extrem präzise ei geü t ha e . „Betroffen sind vor allem Solisten, die sich vorwiegend
der klassischen Musik widmen und hier wiederum diejenigen Instrumentalisten, die eine besonders hohe
zeitliche und räumliche Auflösung der Bewegung benötigen, so z. B. eher der Geiger als der Kontrabassist.
Jazzmusiker scheinen weniger betroffen zu sein“, berichtet Münchau. Dies könnte mit übermäßiger
Fokussierung auf besonders akkurate Spielweise zusammenhängen. Oft manifestiert sich die Störung erst
nach vielen Jahren, wenn die Musiker bereits viel Zeit und Kraft in ihre Karriere investiert haben: Ein
Geiger kann einen Finger nicht mehr richtig bewegen, ein Trompeter seine Lippen nicht mehr in die
richtige Position bringen – damit droht häufig das Karriereende.
„Die Ursa he dafür ist nicht psychisch, stattdessen mehren sich die Hinweise auf bestimmte genetische
Risikofaktore “, sagt Mü hau. Da die Bewegungsstörung bei Musiker-Dystonie oft subtil ist und meist
ausschließlich beim Spielen des Instruments auftritt, jedoch mit professionellem Musizieren nicht
vereinbar ist, ist es für die Patienten wichtig, von einem auf diesem Gebiet erfahrenen Arzt behandelt zu
werden. Dieser kann die richtige Diagnose stellen und versuchen, mit lokalen Botulinumtoxin-Injektionen
die übermäßige Anspannung bestimmter Muskelgruppen zu lindern.
Pressemitteilung Neurowoche 2014, 18. September 2014 Seite 3
Zentren für Seltene Erkrankungen an 15 deutschen Universitätskliniken
„Trotz der großen Unterschiede zwischen den einzelnen Seltenen Krankheiten sind die Betroffenen und
ihre Familien mit ähnlichen Problemen konfrontiert. Die richtige Diagnose wird häufig verzögert, oft erst
nach einer sprichwörtlichen Ärzte-Od ssee gestellt“, erklärt Klo kgether. Für die betreffende Krankheit
gibt es nur wenige Experten, die oft nicht in der Nähe der Patienten tätig sind. Nur für wenige seltene
Krankheiten existieren wirksame Behandlungsmöglichkeiten, es gibt großen Forschungsbedarf.
Um die Situation von Menschen mit Seltenen Erkrankungen zu verbessern und die Forschung
voranzutreiben, hat das Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE) einen
Aktionsplan entwickelt, der unter anderem die Gründung und Akkreditierung von Zentren für Seltene
Erkrankungen (ZSE) vorsieht. Im Vorgriff darauf wurden bis heute an mehr als 15 deutschen
Universitätskliniken, wie etwa in Bonn und Lübeck, eigene Zentren gegründet, teils unter Führung der
Neurologie. „Die verschiedenen deutschen Zentren sind jeweils auf unterschiedliche Schwerpunkte im
großen Spektrum Seltener Erkrankungen spezialisiert, in Lübeck sind das zum Beispiel die erblichen
Bewegungsstörungen. Deshalb ist es auch so wichtig, dass die Zentren eng zusammenarbeiten und sich
austaus he , u de Patie te est ögli h helfe zu kö e “, erklärt Professor Christine Klein,
Direktorin des Instituts für Neurogenetik der Universität Lübeck. An einigen Zentren gibt es auch
Anlaufstellen für Patienten ohne Diagnose, die das Ziel haben, den Weg bis zur endgültigen und korrekten
Diagnosestellung zu verkürzen.
Nichtwissen belastet – lieber eine schlechte als gar keine Diagnose
Auch wenn es für viele Seltene Erkrankung noch keine wirksamen Therapien gibt, sind die Patienten
eist froh, e dli h zu isse , a as für ei er Kra kheit sie leide . „Sel st ei e s hle hte Diag ose ird meist esser ertrage als gar kei e“, erklärt Klei . „Die Patienten sind für die Aufklärung extrem
da k ar.“ I a he Fälle hilft ei e Diag ose au h da ei, de Kra kheits erlauf orherzusage ,
frühzeitig Therapien zur Linderung der Erkrankung einzuleiten und die Patienten auf das vorzubereiten,
as sie er artet. „Ei e gute Diag ose ka au h Befür htu ge zerstreue und dabei helfen, dass die
Patienten sowie auch die Angehörigen und das gesamte soziale Umfeld lernen, mit der Erkrankung besser
umzugehen“, sagt Klein.
Fachlicher Kontakt bei Rückfragen:
Prof. Dr. med. Thomas Klockgether Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Bonn
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE)
Sigmund-Freud-Str. 25, 53105 Bonn
Tel.: +49 (0)228 28 71 57 36
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. med. Christine Klein Institut für Neurogenetik der Universität zu Lübeck
Lübecker Zentrum für Seltene Erkrankungen
Maria-Goeppert-Str. 1, 23562 Lübeck
Tel: +49 (0)451 290 33 53
E-Mail: [email protected] -luebeck.de
Prof. Dr. med. Alexander Münchau
Institut für Neurogenetik der Universität zu Lübeck
Pressemitteilung Neurowoche 2014, 18. September 2014 Seite 4
Lübecker Zentrum für Seltene Erkrankungen
Maria-Goeppert-Str. 1, 23562 Lübeck
Tel: +49 (0)451 290 34 22
E-Mail: [email protected] -luebeck.de
Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
c/o albertZWEI media GmbH, Englmannstr. 2, 81673 München
E-Mail: [email protected]
Tel.: +49 (0)89 46 14 86 22
Pressesprecher der DGN Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als medizinische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 7500
Mitgliedern die Qualität der neurologischen Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die
DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteil igt sich an
der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der
Geschäftsstelle ist seit 2008 Berlin. www.dgn.org
1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Martin Grond
2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Wolfgang H. Oertel
3. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Ralf Gold
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter
Geschäftsstelle
Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel.: +49 (0)30 531 43 79 30, E-Mail: [email protected]
Über die Neurowoche
Die Neurowoche, der größte interdisziplinäre Kongress der deutschsprachigen klinischen Neuromedizin, findet
vom 15. bis 19. September 2014 in München statt. Unter dem Motto „Köpfe – Impulse – Potenziale“ tauschen
sich bis zu 7000 Experten für Gehirn und Nerven über die medizinischen, wissenschaftlichen und
gesellschaftlichen Entwicklungen in der Neuromedizin aus. Veranstalter ist die Deutsche Gesellschaft für
Neurologie (DGN). Beteil igt an der Neurowoche sind die Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP), die Deutsche
Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie (DGNN) mit ihren Jahrestagungen sowie die Deutsche
Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) und die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC).
www.neurowoche2014.org
CV Prof. Klein, September 2014
Prof. Dr. med. Christine Klein Direktorin des Instituts für Neurogenetik und der Sektion für Klinische und Molekulare Neurogenetik an der Klinik für Neurologie der Universität zu Lübeck Ratzeburger Allee 160 23538 Lübeck Tel.: +49 (0)451/2903353 E‐Mail: [email protected]‐luebeck.de www.neurogenetics‐luebeck.de www.zse‐luebeck.de Klinische Schwerpunkte Fachärztin für Neurologie mit Schwerpunkt Bewegungsstörungen Wissenschaftliche Schwerpunkte Bewegungsstörungen, Morbus Parkinson und Dystonien, Molekulare Neurogenetik Klinischer und wissenschaftlicher Werdegang 1991‐1991 Labor‐Praktikum in Heidelberg, Zentrum für Molekularbiologie Heidelberg (ZMBH), Abt.
für Neurobiologie bei K. Nave, PhD 1991‐1993 Doktorarbeit im Zentrum für molekulare Neurobiologie Hamburg (ZMNH) bei C. Garner,
PhD; "Charakterisierung von mit der Synapse assoziierten Proteinen der Ratte" 1995 Promotion zum Dr. med. 1995‐1997 „Ärztin im Praktikum“ an der Klinik für Neurologie der Med. Universität zu Lübeck (Direktor:
Prof. Dr. D. Kömpf) 1997 Approbation (Ärztekammer Schleswig‐Holstein) 1997‐1999 “Research Fellowship” an der ”Molecular Neurogenetics Unit”, Massachusetts General
Hospital, Harvard Medical School, Boston, USA bei Prof. X. O. Breakefield, PhD 1999‐2003 Wissenschaftliche Assistentin der Klinik für Neurologie, Lübeck (im Jahr 2001 in Teilzeit, in
der übrigen Zeit in Vollzeit) 2001 Habilitation im Fachgebiet Neurogenetik 2003‐2004 Wissenschaftliche Assistentin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Lübeck
(Direktor: Prof. Dr. F. Hohagen) 2004 Prüfung zur Fachärztin für Neurologie 2005 Ernennung zur Universitätsprofessorin (W2) 2009 Ernennung zur Universitätsprofessorin (W3) Weitere Funktionen und Tätigkeiten (Auswahl) Co‐Editor der Zeitschrift „Movement Disorders“ Mitglied des Editorial Board bei Neurology Fachkollegium Neurowissenschaften der DFG Mitglied der Senatskommission für Grundsatzfragen der Klinischen Forschung der DFG Vorsitzende des Congress Scientific Planning Committee der Movement Disorder Society für die
Jahrestagungen 2016/17
Preise und Ehrungen (Auswahl) 2000 Preis der Hilde‐Ulrich‐Stiftung für Parkinson‐Forschung 2000 Oppenheim‐Preis der Deutschen Dystonie Gesellschaft 2001 Parkinson‐Preis der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
2
2003 Heisenberg‐Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft 2004 Bewilligung einer W2‐Lichtenberg‐Stiftungsprofessur (VolkswagenStiftung) 2007 Heinrich Pette‐Preis der Deutschen Gesellschaft für Neurologie 2008 Bewilligung einer W3‐Stiftungsprofessur (Schilling‐Stiftung) 2008 Derek Denny‐Brown Award der American Neurological Association 2009 Förderpreis für Schmerzforschung (2. Preis Klinische Forschung) der Deutschen Gesellschaft
zum Studium des Schmerzes 2011 Julius Brendel Visiting Professor at the University of Auckland, New Zealand 2012 Mount Sinai Medical School of Medicine Grand Rounds Dedicated to Melvin Yahr, New York,
USA 2014 Gründerpreis der Sparkasse zu Lübeck AG ‐ BioMedTec Publikationen (Auswahl) Pramstaller PP, Schlossmacher MG, Jacques TS, Scaravilli F, Eskelson C, Pepivani I, Hedrich K, Adel S, Gonzales‐McNeal M, Hilker R, Kramer PL, Klein C. Lewy body Parkinson disease in a large pedigree with 77 Parkin mutation carriers. Ann Neurol 2005;58:411‐422. Ozelius LJ, Saunders‐Pullman R, Ohmann E, Deligtisch A, Tagliati M, Hunt AL, Klein C, Henick B, Hailpern SM, Lipton RB, Soto‐Valencia J, Risch N, Bressman S. LRRK2 G2019S as a cause of Parkinson’s disease in Ashkenazi Jews. New Engl J Med 2006;354:424‐425. Seibler P, Djarmati A, Langpap B, Hagenah J, Schmidt A, Brüggemann N, Siebner H, Jabusch H‐C, Altenmüller E, Münchau A, Lohmann K, Klein C. Heteroyzgous nonsense mutation in the PRKRA (DYT16) gene associated with generalized dystonia. Lancet Neurol 2008;7:380‐381. Schmidt A, Jabusch H‐C, Altenmüller E, Hagenah J, Brüggemann N, Lohmann K, Enders L, Kramer PL, Saunders‐Pullman R, Bressman SB, Münchau A, Klein C. Etiology of musician’s dystonia: familial or environmental? Neurology 2009;72:1248‐1254. Klein C, Ziegler A. From GWAS to clinical utility in Parkinson’s disease. Lancet 2011;377:613‐614. Klein C, Lohmann K, Ziegler A. The promise and limitations of genome‐wide association studies. JAMA 2012;308:1867‐1868. Klein C und Fahn S. Translation of Oppenheim´s 1911 paper on dystonia. Mov Disord. 2013; 28:851‐862. Lohmann K und Klein C. Genetics of dystonia: What’s known? What’s New? What’s Next? Mov Disord, 2013; 28:899‐905. Kasten M, Hagenah J, Graf J, Peters E, Katalinic A, Raspe H, Klein C. Cohort Profile: A population‐based cohort to study non‐motor symptoms in parkinsonism (EPIPARK). Int J Epidemiol 2013;42:128‐128k. Rakovic A, Shurkewitsch K, Seibler P, Grünewald A, Zanon A, Hagenah J, Krainc D, Klein C. Phosphatase and tensin homolog (PTEN)‐induced putative kinase 1 (PINK1)‐dependent ubiquitination of endogenous Parkin attenuates mitophagy: study in human primary fibroblasts and induced pluripotent stem cell‐derived neurons. J Biol Chem 2013;288:2223‐2237.
CV Prof. Klockgether, September 2014
Prof. Dr. med. Thomas Klockgether Direktor der Klinik für Neurologie Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Bonn Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) Sigmund‐Freud‐Str. 25 53105 Bonn Tel.: +49 (0)228/287‐15736 E‐Mail: klockgether@uni‐bonn.de Klinische Schwerpunkte Facharzt für Neurologie Wissenschaftliche Schwerpunkte Neurodegenerative Krankheiten mit Schwerpunkt Bewegungsstörungen Klinischer und wissenschaftlicher Werdegang 1974‐1980 Studium der Humanmedizin Universität Göttingen, Promotion Dr. med. 1981‐1983 Klinische Tätigkeit (Innere Medizin, Anästhesiologie) Oldenburg 1983‐1987 Wissenschaftliche Tätigkeit Max‐Planck‐Institut für Experimentelle Medizin, Göttingen 1987‐1991 Facharztausbildung Neurologie Tübingen 1991‐1998 Oberarzt Neurologische Klinik, Universität Tübingen seit 1998 Lehrstuhlinhaber für Neurologie, Universität Bonn seit 2011 Sprecher des Zentrums für Seltene Erkrankungen Bonn (ZSEB) seit 2011 Direktor für Klinische Forschung des DZNE Weitere Funktionen und Tätigkeiten (Auswahl) Koordinator mehrerer nationaler und internationaler wissenschaftlicher Projekte auf dem Gebiet
neurodegenerativer und seltener Erkrankungen Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der ACHSE Preise und Ehrungen (Auswahl) 1991 Attempto‐Preis der Universität Tübingen 1993 Verleihung einer C3‐Schilling‐Professur für klinische und theoretische Medizin (Stifterverband) 1994 Preis der Deutschen Heredo‐Ataxie Gesellschaft Publikationen (Auswahl) Klockgether T. et al.. Repeat length and disease progression in spinocerebellar ataxia type 3. Lancet 1996; 348:830. Schmitz‐Hübsch T., …, Klockgether T. Scale for the assessment and rating of ataxia: development of a new clinical scale. Neurology 2006; 66:1717‐20. Klockgether T. Sporadic ataxia with adult onset: classification and diagnostic criteria. Lancet Neurol 2010; 9:94‐104. Jacobi H, …, Klockgether T. The natural history of spinocerebellar ataxia type 1, 2, 3, and 6: a 2‐year follow‐up study. Neurology 2011; 77:1035‐41. Koch P, …, Klockgether T. et al. Excitation‐induced ataxin‐3 aggregation in neurons from patients with Machado‐Joseph disease. Nature 2011; 480:543‐6. Jacobi H, …, Klockgether T. Prospective study of individuals at risk for spinocerebellar ataxia type 1, 2, 3 and 6 (RISCA): analysis of baseline data. Lancet Neurol 2013; 12:650‐8. Multiple‐System Atrophy Research Collaboration. Mutations of COQ2 in familial and sporadic multiple system atrophy. N Engl J Med 2013; 369:233‐44.
CV Prof. Klein, September 2014
Prof. Dr. med. Christine Klein Direktorin des Instituts für Neurogenetik und der Sektion für Klinische und Molekulare Neurogenetik an der Klinik für Neurologie der Universität zu Lübeck Ratzeburger Allee 160 23538 Lübeck Tel.: +49 (0)451/2903353 E‐Mail: [email protected]‐luebeck.de www.neurogenetics‐luebeck.de www.zse‐luebeck.de Klinische Schwerpunkte Fachärztin für Neurologie mit Schwerpunkt Bewegungsstörungen Wissenschaftliche Schwerpunkte Bewegungsstörungen, Morbus Parkinson und Dystonien, Molekulare Neurogenetik Klinischer und wissenschaftlicher Werdegang 1991‐1991 Labor‐Praktikum in Heidelberg, Zentrum für Molekularbiologie Heidelberg (ZMBH), Abt.
für Neurobiologie bei K. Nave, PhD 1991‐1993 Doktorarbeit im Zentrum für molekulare Neurobiologie Hamburg (ZMNH) bei C. Garner,
PhD; "Charakterisierung von mit der Synapse assoziierten Proteinen der Ratte" 1995 Promotion zum Dr. med. 1995‐1997 „Ärztin im Praktikum“ an der Klinik für Neurologie der Med. Universität zu Lübeck (Direktor:
Prof. Dr. D. Kömpf) 1997 Approbation (Ärztekammer Schleswig‐Holstein) 1997‐1999 “Research Fellowship” an der ”Molecular Neurogenetics Unit”, Massachusetts General
Hospital, Harvard Medical School, Boston, USA bei Prof. X. O. Breakefield, PhD 1999‐2003 Wissenschaftliche Assistentin der Klinik für Neurologie, Lübeck (im Jahr 2001 in Teilzeit, in
der übrigen Zeit in Vollzeit) 2001 Habilitation im Fachgebiet Neurogenetik 2003‐2004 Wissenschaftliche Assistentin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Lübeck
(Direktor: Prof. Dr. F. Hohagen) 2004 Prüfung zur Fachärztin für Neurologie 2005 Ernennung zur Universitätsprofessorin (W2) 2009 Ernennung zur Universitätsprofessorin (W3) Weitere Funktionen und Tätigkeiten (Auswahl) Co‐Editor der Zeitschrift „Movement Disorders“ Mitglied des Editorial Board bei Neurology Fachkollegium Neurowissenschaften der DFG Mitglied der Senatskommission für Grundsatzfragen der Klinischen Forschung der DFG Vorsitzende des Congress Scientific Planning Committee der Movement Disorder Society für die
Jahrestagungen 2016/17
Preise und Ehrungen (Auswahl) 2000 Preis der Hilde‐Ulrich‐Stiftung für Parkinson‐Forschung 2000 Oppenheim‐Preis der Deutschen Dystonie Gesellschaft 2001 Parkinson‐Preis der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
2
2003 Heisenberg‐Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft 2004 Bewilligung einer W2‐Lichtenberg‐Stiftungsprofessur (VolkswagenStiftung) 2007 Heinrich Pette‐Preis der Deutschen Gesellschaft für Neurologie 2008 Bewilligung einer W3‐Stiftungsprofessur (Schilling‐Stiftung) 2008 Derek Denny‐Brown Award der American Neurological Association 2009 Förderpreis für Schmerzforschung (2. Preis Klinische Forschung) der Deutschen Gesellschaft
zum Studium des Schmerzes 2011 Julius Brendel Visiting Professor at the University of Auckland, New Zealand 2012 Mount Sinai Medical School of Medicine Grand Rounds Dedicated to Melvin Yahr, New York,
USA 2014 Gründerpreis der Sparkasse zu Lübeck AG ‐ BioMedTec Publikationen (Auswahl) Pramstaller PP, Schlossmacher MG, Jacques TS, Scaravilli F, Eskelson C, Pepivani I, Hedrich K, Adel S, Gonzales‐McNeal M, Hilker R, Kramer PL, Klein C. Lewy body Parkinson disease in a large pedigree with 77 Parkin mutation carriers. Ann Neurol 2005;58:411‐422. Ozelius LJ, Saunders‐Pullman R, Ohmann E, Deligtisch A, Tagliati M, Hunt AL, Klein C, Henick B, Hailpern SM, Lipton RB, Soto‐Valencia J, Risch N, Bressman S. LRRK2 G2019S as a cause of Parkinson’s disease in Ashkenazi Jews. New Engl J Med 2006;354:424‐425. Seibler P, Djarmati A, Langpap B, Hagenah J, Schmidt A, Brüggemann N, Siebner H, Jabusch H‐C, Altenmüller E, Münchau A, Lohmann K, Klein C. Heteroyzgous nonsense mutation in the PRKRA (DYT16) gene associated with generalized dystonia. Lancet Neurol 2008;7:380‐381. Schmidt A, Jabusch H‐C, Altenmüller E, Hagenah J, Brüggemann N, Lohmann K, Enders L, Kramer PL, Saunders‐Pullman R, Bressman SB, Münchau A, Klein C. Etiology of musician’s dystonia: familial or environmental? Neurology 2009;72:1248‐1254. Klein C, Ziegler A. From GWAS to clinical utility in Parkinson’s disease. Lancet 2011;377:613‐614. Klein C, Lohmann K, Ziegler A. The promise and limitations of genome‐wide association studies. JAMA 2012;308:1867‐1868. Klein C und Fahn S. Translation of Oppenheim´s 1911 paper on dystonia. Mov Disord. 2013; 28:851‐862. Lohmann K und Klein C. Genetics of dystonia: What’s known? What’s New? What’s Next? Mov Disord, 2013; 28:899‐905. Kasten M, Hagenah J, Graf J, Peters E, Katalinic A, Raspe H, Klein C. Cohort Profile: A population‐based cohort to study non‐motor symptoms in parkinsonism (EPIPARK). Int J Epidemiol 2013;42:128‐128k. Rakovic A, Shurkewitsch K, Seibler P, Grünewald A, Zanon A, Hagenah J, Krainc D, Klein C. Phosphatase and tensin homolog (PTEN)‐induced putative kinase 1 (PINK1)‐dependent ubiquitination of endogenous Parkin attenuates mitophagy: study in human primary fibroblasts and induced pluripotent stem cell‐derived neurons. J Biol Chem 2013;288:2223‐2237.
CV Prof. Münchau, September 2014
Prof. Dr. med. Alexander Münchau Leiter der Arbeitsgruppe für Bewegungsstörungen und Neuropsychiatrie bei Kindern und Erwachsenen Institut für Neurogenetik Universität zu Lübeck Maria‐Goeppert‐Str. 1 23560 Lübeck Tel.: +49 (0)451/2903 422 Fax: +49 (0)451/2903 423 E‐Mail: [email protected]‐luebeck.de
Klinische Schwerpunkte Neurologie / Neuropsychiatrie ‐ Bewegungsstörungen und Neuropsychiatrische Erkrankungen bei Kindern und Erwachsenen ‐ Seltene neurologische Erkrankungen / neuro‐genetische Syndrome Wissenschaftliche Schwerpunkte Pathophysiologie von Bewegungsstörungen, v.a. Dystonien, Parkinson, Tourette‐Syndrome; Motorische Systemforschung; Kognitive Kontrolle; Spiegelneuronsystem Klinischer und wissenschaftlicher Werdegang 1987‐1993 Studium der Humanmedizin an der Freien Universität Berlin und der Universität Hamburg,
Gesamtnote: 1 1994‐1998 Facharztausbildung in der Neurologischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses St. Georg
in Hamburg (Prof. Dr. Vogel) 1995 Promotion; Abteilung für Neuropathologie, Universität Hamburg (magna cum laude); Prof. Dr.
mult. Stavrou 1998‐2001 Research Fellow von Prof. Quinn, Prof. Bhatia, Prof. Marsden, Prof. Trimble, Prof. Rothwell und
Prof. Robertson, Institute of Neurology, Queen Square, London, UK 2002 Habilitation im Fach Neurologie, Universität Hamburg 2001‐2002 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Klinik für Neurologie des UKE in Hamburg (Prof. Dr.
Weiller) 2003‐2013 Oberarzt in der Klinik für Neurologie des UKE 2005‐2006 Leitender Oberarzt in der Klinik für Neurologie des UKE (Kommissarischer Direktor: Prof. Dr.
Liepert) 2006‐2009 Leitender Oberarzt und Stellvertreter des Klinikdirektors in der Klinik für Neurologie des UKE
(Direktor: Prof. Dr. Gerloff) 2009‐2013 Stellvertreter des Klinikdirektors in der Klinik für Neurologie (Direktor: Prof. Dr. Gerloff) Seit 2013 W3‐Stiftungsprofessur Bewegungsstörungen und Neuropsychiatrie bei Kindern und
Erwachsenen im Institut für Neurogenetik, Universität zu Lübeck Weitere Funktionen und Tätigkeiten (Auswahl)
Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Tourette Gesellschaft Deutschland (seit 2006) Vorstandsvorsitzender des Vereins N.E.MO. (seit 2007) Kunst‐ Performance Kollektiv „Agentur für Überschüsse“ (seit 2010) Sprecher des Lübecker Zentrums für Seltene Erkrankungen (seit Mai 2013)
2
Preise und Ehrungen (Auswahl) 1998 Einjähriges Stipendium der Ernst Jung‐Stiftung für Wissenschaft und Forschung in Hamburg
für einen Forschungsaufenthalt am Institute of Neurology, Queen Square, London 1999 Einjähriges Stipendium vom Institute of Neurology, Queen Square, London, für ein Fellowship
in Clinical Neurology and Neurophysiology 2006/12 „Teacher of the year“; Preis für exzellente Lehre im Abschnitt Medizin II des Themenblocks 4
am UKE (2006, 2012) Publikationen (Auswahl) Münchau A, Schrag A , Chuang C, McKinnan C, Bhatia KP, Quinn NP, Rothwell JC. Arm tremor in cervical dystonia differs from essential tremor and can be classified by onset age and spread of symptoms. Brain 2001;124:1765‐1776. Münchau A, Bloem BR, Irlbacher K, Trimble MR, Rothwell JC. Functional connectivity of human premotor and motor cortex explored with repetitive transcranial magnetic stimulation. J Neurosci 2002;22:554‐61. Bäumer T, Lange R, Liepert J, Weiller C, Siebner H, Rothwell JC, Münchau A. Repeated premotor rTMS leads to cumulative plastic changes of motor cortex excitability in humans. NeuroImage 2003;20:550‐60. Thomalla G, Siebner HR, Jonas M, Bäumer T, Biermann‐Ruben K, Hummel F, Gerloff C, Müller‐Vahl K, Schnitzler A, Orth M, Münchau A. Structural changes in the somatosensory system correlates with tic severity in Gilles de la Tourette syndrome. Brain 2009;132:765‐777. Thomalla G, Jonas M, Bäumer T, Siebner HR, Biermann‐Ruben K, Ganos C, Orth M, Hummel FC, Gerloff C, Müller‐Vahl K, Schnitzler A, Münchau A. Cost of control – decreased motor cortex engagement during a Go/NoGo task in Tourette syndrome. Brain 2014;137:122‐136.
Pressemitteilung Journalistenpreis, 10. September 2014, Seite 1
Pressemitteilung
Journalistenpreis Neurologie: zweimal Multiple Sklerose –
zweimal aus einem anderen Blickwinkel
10. September 2014 – Der Deutsche Journalistenpreis Neurologie geht im Jahr 2014 an drei
Preisträgerinnen: I der Kategorie „Elektro is he Medie “ wird Anna-Lena Dohrmann aus Leipzig
für ihr Radio-Feature „E de der Läh u g? Auf ru hsti u g ei Multipler Sklerose“
ausgezeichnet, das im Deutschlandfunk ausgestrahlt wurde und neue Forschungsansätze zur
Behandlung der MS aufzeigt. In der Kategorie „Wort“ teilen sich Nadine Ahr aus Berlin und
Christiane Hawranek aus München den Preis für ihr investigatives Dossier über klinische Studien,
die zunehmend ins Ausland verlagert werden und dort unter teils fragwürdigen Bedingungen
ablaufen. Als Beispiel dient ein MS-Medikament. Der daraus entstandene Artikel „Ei e Ü erdosis Risiko“ ers hie i der ZEIT. Die Jury aus Neurologen und Journalisten wählte aus mehr als 50
anspruchsvollen Beiträgen die Sieger aus. Die Preisverleihung findet am 16. September während
der feierlichen Eröffnungsveranstaltung des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
im Rahmen der Neurowoche 2014 statt.
Spannend, hintergründig, präzise: Fortschritte in der Therapie der Multiplen Sklerose
Die größte Anzahl therapeutischer Innovationen in der Neurologie fanden in
jüngster Zeit im Bereich der Multiplen Sklerose statt. Die Entwicklungen in der
Behandlung der vergangenen Jahre sind so bedeutend, dass Anna-Lena
Dohrmann diesem Thema ein fast halbstündiges Radio-Feature widmet. „Ende
der Lähmung? Aufbruchstimmung bei Multipler Sklerose“ wurde im
Deutschlandfunk ausgestrahlt und jetzt mit dem Deutschen Journalistenpreis
Neurologie i der Kategorie „Elektro is he Medie “ prä iert. Die Sendung
zeichnet sich besonders durch einen faszinierenden, aber nicht unkritischen Blick auf diese
neuroimmunologische Erkrankung aus. Patienten, Ärzte und Wissenschaftler kommen zu Wort. Es
bleibt 26 Minuten lang spannend. Die Jury wertet dieses Hörfunk-Feature als herausragend, weil es
ein Vorbild für andere journalistische Arbeiten darstellt und zeigt, wie ein hochkomplexes Thema
dramaturgisch unterhaltend – aber nicht trivial – für ein Laienpublikum aufgearbeitet werden kann.
„Ich möchte mich bei allen bedanken, die sich viel Zeit genommen haben, mir das Rätsel Multiple
Sklerose äher zu ri ge “, sagt Dohr a . „Die U setzu g ar ur ögli h, eil i h e gagierte Ärzte und Wissenschaftler in ihren Alltag blicken ließen und viele Betroffene mir von ihrem Schicksal
erzählte .“
Anna-Lena Dohrmann, geboren 1986 in Kiel, hat in Bremen Journalistik studiert und studiert derzeit
Medizin in Leipzig. Parallel arbeitet sie als freie Journalistin, hauptsächlich für den Deutschlandfunk
und den MDR sowie das Lokalradio der Universität Leipzig, mephisto 97,6. Im Juli 2014 wurde sie mit
dem Autorenpreis Sklerodermie ausgezeichnet.
Pressemitteilung Journalistenpreis, 10. September 2014, Seite 2
Investigativ, kritisch, hartnäckig: Problematische Tendenzen bei klinischen Studien
Au h das Dossier „Ei e Ü erdosis Risiko“ o Nadine Ahr
(Foto l.) und Christiane Hawranek beschäftigt sich mit der
Krankheit Multiple Sklerose – allerdings aus einem ganz
anderen Blickwinkel. Die beiden Journalistinnen haben
recherchiert, wie Pharmafirmen klinische Studien zu neuen
Medikamenten für diese Krankheit unter oftmals
fragwürdigen Bedingungen im Ausland durchführen lassen.
Dort existiert ein Ethikrat meist nur auf dem Papier, Nebenwirkungen werden verschwiegen,
Patienten unter Druck gesetzt. Denn jeder Proband bedeutet für den vermittelnden Arzt einen
finanziellen Gewinn. Außerdem sind klinische Studien oft die einzige Chance für die Patienten, mit
guten Medikamenten behandelt zu werden, die die klammen Krankenkassen nicht bezahlen. Läuft
die Studie aus, endet auch die Behandlung.
Die Recherchen für diese Geschichte waren langwierig, fast ein halbes Jahr kämpften sich die
Autorinnen durch ein Dickicht des Schweigens, bis sie Patienten und Ärzte als Interviewpartner
gewinnen konnten. Sie reisten nach Moskau und St. Petersburg, um ihre Informanten zu treffen.
„Es ar i htig, dass ir diese Artikel als Tea re her hiert ha e . Jeder o u s hätte z is he dur h aufgege e , e i ht die a dere zu Weiter a he er utigt hätte“, sagt Nadi e Ahr. Ermöglicht wurden die Recherchen durch eine Kooperation von BR und DIE ZEIT. Zusätzlich zum
Artikel sendete der Bayerische Rundfunk ein Hörfunk-Feature (Funkstreifzug, B5 aktuell/ Notizbuch,
Bayern 2). Den Auftraggebern gilt Dank, dass sie in Zeiten knapper redaktioneller Ressourcen ihre
Autoren so umfangreich unterstützt haben.
„Der Artikel zei h et si h dur h ei e kritis he, a er u orei ge o e e u d herausrage d recherchierte Argumentation aus und bringt Tatsachen ans Licht, die hierzulande der Öffentlichkeit
o h kau eka t si d“, urteilt Professor Ha s-Christoph Diener, Mitglied der Jury und
Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Neurologie.
Nadine Ahr, geboren 1982 in Hannover, arbeitet als Pauschalistin für das Ressort Dossier bei der ZEIT.
Sie hat in Hannover Geschichte, Politik und Medienwissenschaften studiert und ist Absolventin der
E a gelis he Jour aliste s hule i Berli . Nadi e Ahr urde it de Reporterpreis als „Beste freie Reporteri “ ausgezei h et, erhielt sie für ihre Reportagen den Alexander-Rhomberg-
Preis von der Gesellschaft für deutsche Sprache.
Christiane Hawranek, geboren 1984 in Forchheim, arbeitet für den Bayerischen Rundfunk (Redaktion
Politik & Hintergrund) und die ZEIT. Sie hat in Erlangen und Rennes (Frankreich) Theater- und
Medienwissenschaften sowie Politikwissenschaften studiert und ist Absolventin der Evangelischen
Journalistenschule in Berlin, wo sie Nadine Ahr kennengelernt hat. Sie interessiert sich für alles, was
mit Leben und Tod zu tun hat und berichtet am liebsten über medizinethische oder soziale Themen.
Pressemitteilung Journalistenpreis, 10. September 2014, Seite 3
Sie wurde bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet, wie etwa dem Best Cancer Reporter Award,
dem EU Health Prize for Journalists oder dem Axel-Springer-Preis.
Der Deutsche Journalistenpreis Neurologie wird seit 2008 von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
vergeben und ist mit insgesamt 3000 Euro in zwei Kategorien dotiert. Der Preis wird nicht von der Industrie
unterstützt. Er würdigt Autoren mit journalistischen Beiträgen für die breite Öffentlichkeit, die sich einerseits
durch fundierte Recherche, andererseits aber auch durch journalistische Kompetenz und Kreativität
auszeichnen. Jährlich bewerben sich mehr als 50 Journalisten oder Autorenteams um die Auszeichnung. Die
Jury besteht aus dem 1. Vorsitzenden und dem Pressesprecher der DGN sowie renommierten Journalisten, in
diesem Jahr Vera Cordes (Visite, NDR), Dr. Joachim Müller-Jung (FAZ), Volkart Wildermuth (Freier Journalist,
Preisträger 2013) und Dr. Hans Haltmeier (Apotheken Umschau). Die Preisverleihung findet während der
Eröffnungsveranstaltung des 87. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie am Dienstag, 16.
September 2014, von 10:30 – 12:30 Uhr im Internationalen Congress Center München im Rahmen der
Neurowoche 2014 statt.
Medienvertreter sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen.
Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie e.V.
Frank A. Miltner
c/o albertZWEI media GmbH
Englmannstr. 2, 81673 München
Tel.: +49 (0)89-46148622, Fax: +49 (0)89-46148625
E-Mail: [email protected]
Pressesprecher: Prof. Dr. Hans-Christoph Diener
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als medizinische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 7500
Mitgliedern die Qualität der neurologischen Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die
DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich
an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der
Geschäftsstelle ist seit 2008 Berlin. www.dgn.org
Geschäftsstelle
Deutsche Gesellschaft für Neurologie 1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Martin Grond
Reinhardtstr. 27 C 2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Wolfgang H. Oertel
10117 Berlin 3. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Ralf Gold
Tel.: +49 (0)30-531437-930 Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter
Fax: +49 (0)30-531437-939
E-Mail: [email protected]
Pressemitteilung Preise der DGN, September 2014, Seite 1
Pressemitteilung
Preise und Ehrungen der DGN auf der Neurowoche 2014
16. September 2014 – Neue wissenschaftliche Erkenntnisse im Dienste der Neurologie: Auf dem 87.
Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) vom 15. bis 19. September 2014 in
München werden mehrere renommierte Preise und Ehrungen vergeben, die sich auf wichtige
Themen der Neurologie beziehen. Herausragende Forscher und junge Nachwuchswissenschaftler
werden für außergewöhnliche Leistungen in ihren Fachbereichen geehrt.
Heinrich Pette-Preis
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie verleiht im Jahr 2014 den Heinrich Pette -Preis an Prof. Dr.
med. Dr. rer. nat. Sven Meuth von der Universität Münster für seine herausragende wissenschaftliche
Tätigkeit bei der Erforschung der Krankheiten des Nervensystems. Prämiert werden durch den
Heinrich Pette-Preis deutschsprachige klinisch-neurologisch tätige Wissenschaftler, in der Regel unter
40 Jahre, für wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit Pathogenese, Diagnostik und Therapie oder der
pathologischen Anatomie der Krankheiten des Nervensystems befassen. Der Preis ist mit einer
Geldprämie von 10.000 Euro verbunden. Das Preiskuratorium setzt sich aus den Preisträgern des
Heinrich Pette-Preises der vergangenen fünf Jahre zusammen.
Verleihung: Eröffnungsveranstaltung DGN am Dienstag, 16. September 2014 von 10:30 – 12:30 Uhr,
Saal 01
Dingebauer-Preis
In diesem Jahr werden Prof. Dr. med. Daniela Berg vom Universitätsklinikum Tübingen und Prof. Dr.
med. Juliane Winkelmann von der Technischen Universität München mit dem Dingebauer-Preis für
ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in der Erforschung der Parkinson- Krankheit
geehrt. Seit dem Jahre 2002 verleiht die Deutsche Gesellschaft für Neurologie alle zwei Jahre den
Dingebauer-Preis aus Mitteln der Dr. Friedrich-Wilhelm und Dr. Isolde Dingebauer-Stiftung. Die
Dotation ist variabel und beträgt höchstens 25.000 Euro, der Preis ist teilbar.
Verleihung: Eröffnungsveranstaltung DGN am Dienstag, 16. September 2014 von 10:30 – 12:30 Uhr,
Saal 01
Multiple Sklerose-Preis der Eva und Helmer Lehmann-Stiftung
Ausgezeichnet wird in diesem Jahr Dr. rer. nat. Tilman Schneider-Hohendorf von der Universität
Münster für seine Untersuchungen zur Wanderung von Lymphozyten über die Blut-Hirn-Schranke
unter der Behandlung mit Natalizumab. Die Arbeit trägt zum weiteren Verständnis der
Krankheitsentstehung und -bekämpfung bei. Seit 2012 vergeben die Deutsche Gesellschaft für
Neurologie (DGN) und das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) den
Multiple Sklerose Preis der Eva und Helmer Lehmann-Stiftung. Bewerberinnen und Bewerber für
diesen mit 5000 EUR dotierten Nachwuchsforschungspreis sind unter 35 Jahre und leiten als junge
Pressemitteilung Preise der DGN, September 2014, Seite 2
Wissenschaftler originelle Forschungsarbeiten im Bereich der Multiplen Sklerose. International
renommierte, deutschsprachige Neurologen bilden das Preiskommitee.
Verleihung: Symposium "Entzündung" am Donnerstag, 18. September 2014 von 09:00–11:00 Uhr,
Saal 01
Mini-Symposium der Stiftung Felgenhauer zur Förderung junger Neurowissenschaftler
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie zeichnet zu ihrem 87. Kongress 2014 das Symposium
„Neuro yelitis opti a Studiengruppe (NEMOS) 2014: Fortschritte und Herausforderungen bei NMO-
Spektrum-Erkra ku ge “ als Felge hauer-Symposium aus. Die Stiftung wurde gegründet von Klaus
Felgenhauer, ehemaligem Direktor der Neurologischen Klinik der Universität Göttingen. Die Stiftung
fördert bevorzugt Assistenten neurologischer und psychiatrischer Kliniken, die in der Regel nicht älter
als 30 Jahre sein sollen. Auch junge Wissenschaftler aus theoretischen Instituten oder Kliniker aus
Grenzgebieten der Neurologie und Psychiatrie können gefördert werden, wenn sie Projekte mit
klinischer Relevanz verfolgen. Der Preis ist mit 3000 Euro dotiert.
Verleihung: Felgenhauer-Minisymposium: Neuromyelitis optica Studiengruppe (NEMOS) 2014:
Fortschritte und Herausforderungen bei NMO-Spektrum-Erkrankungen am Freitag, 19. September von
15:00 – 16:30, Saal 11
Deutscher Journalistenpreis Neurologie
I der Kategorie „Wort“ teile si h Nadi e Ahr aus Berlin und Christine Hawranek aus München die
Auszeichnung für ihr fundiert recherchiertes Dossier „Ei e Ü erdosis Risiko“ über klinische Studien für
neue Multiple Sklerose-Medikamente, die von der Pharmaindustrie ins Ausland verlegt werden. Die
Auszei h u g i der Kategorie „Elektro is he Medie “ erhält A a-Lena Dohrmann für ihr fesselndes
und kritisches Radio-Feature „E de der Läh u g“ zum Thema Fortschritte in der Multiple Sklerose-
Therapie. Mit dem Deutschen Journalistenpreis Neurologie würdigt die DGN seit 2008 Autoren, die
Themen der Neurologie kompetent aufbereiten, kritisch hinterfragen und eingehend analysieren oder
die Bedeutung neurologischer Krankheiten für die Zukunft der Gesellschaft für Laien
allgemeinverständlich darstellen. Der Preis ist mit insgesamt 3000 Euro in zwei Kategorien dotiert.
Verleihung: Eröffnungsveranstaltung DGN am Dienstag, 16. September 2014 von 10:30 – 12:30 Uhr,
Saal 01
Fortbildu gsakade ie der DGN: „Beste Red er“ der Jahre -2013 Die Besucher der Fortbildungsakademie wählten diese Referenten zu den Besten Rednern:
Prof. Dr. Ulrike Bingel, Neurologie Uniklinik Essen
Vortrag Dresde : „Neues zur Pla e o-A algesie“ i Kurs S h erzdiag ose u d –therapie in der
Neurologie“
Prof. Dr. Torsten Kratz, Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Evangelisches
Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge gGmbH, Berlin
Vortrag Wies ade : „De e z u d Ver irrtheit u ter eso derer Berü ksi htigu g der Ko siliarsituatio “ i Kurs „De e z“
Pressemitteilung Preise der DGN, September 2014, Seite 3
Prof. Dr. Kirsten Schmieder, Direktorin der Neurochirurgie, Knappschaftskrankenhaus Bochum
Vortrag Wies ade : „Chirurgis he Therapie“ i Se i ar Neuro hirurgie - Kontroversen in der
Neurologisch-Neurochirurgischen Therapie: Intrakranielle Blutungen
Prof. Dr. Michael Strupp, Neurologische Klinik und Deutsches Schwindel- und Gleichgewichtszentrum,
Uniklinik München – Vorträge Dresde : „Differe tialdiag ostik: S h i del als Notfall“ i Kurs I terdiszipli ärer Diag ostikkurs u d Ha urg : „S h i del“ i Kurs Curri ulu Notfall edizi
Prof. Dr. Dr. Bernhard Widder, Bezirkskra ke haus Gü z urg, Vortrag Dresde : „Wie er eide i h ei Guta hte A fä gerfehler?“ i HTK Neurologis he Beguta htu g für A fä ger
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als medizinische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 7500
Mitgliedern die Qualität der neurologischen Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die DGN
Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbi ldung in der Neurologie. Sie beteil igt sich an der
gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle
ist seit 2008 Berlin. www.dgn.org
1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Martin Grond
2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Wolfgang H. Oertel
3. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Ralf Gold
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter
Pressesprecher der DGN: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen
Geschäftsstelle
Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel: +49 (0)30 531 43 79 30, E-Mail: [email protected]
Ansprechpartner für die Medien
Frank A. Miltner, Tel: +49 (0)89 46 14 86 22, E-Mail: [email protected]
Über die Neurowoche Die Neurowoche, der größte interdisziplinäre Kongress der deutschsprachigen klinischen Neuromedizin, findet
o . is 9. Septe er i Mü he statt. U ter de Motto „Köpfe – Impulse – Pote ziale“ taus he sich bis zu 7000 Experten für Gehirn und Nerven über die medizinischen, wissenschaftlichen und
gesellschaftlichen Entwicklungen in der Neuromedizin aus. Veranstalter ist die Deutsche Gesellschaft für
Neurologie (DGN). Beteil igt an der Neurowoche sind die Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP), die Deutsche
Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie (DGNN) mit ihren Jahrestagungen sowie die Deutsche
Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) und die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC).
www.neurowoche2014.org
Pressemitteilung der DGN, 1. September 2014
Presseeinladung zur Neurowoche 2014
Patient Klinische Forschung – kontroverse Diskussion mit
führenden Experten auf Neurologenkongress
1. September 2014 – Innovationen aus dem Labor schaffen es nicht immer bis zum Patienten,
denn der klinischen Forschung in Deutschland fehlen Geld und gute Köpfe. Doch das Thema ist
kontrovers und nicht alle Akteure kommen bei der Kosten-Nutzen-Rechnung zum gleichen
Ergebnis. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und das Netzwerk der
Koordinierungszentren für Klinische Studien (KKS-N) laden deshalb ein zur Podiumsdiskussion
über die Rahmenbedingungen der klinischen Forschung in der Neurologie am Standort
Deutschland. Die Veranstaltung findet am Freitag, den 19. September 2014, im Internationalen
Congress Center München statt.
Obwohl Deutschland international einer der führenden Forschungsstandorte ist, hinkt das Land in
der klinischen Forschung hinterher. Millionen Patienten könnten von einer besseren Behandlung
mit innovativen Wirkstoffen profitieren. Doch es mangelt an wissenschaftlicher Ausbildung, Zeit
und Geld für gute klinische Studien, um Ergebnisse aus dem Labor zum Patienten zu bringen.
Gleichzeitig sind mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) und dem Institut für Qualität und
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) seit 2004 weitere deutliche Barrieren bei der
Versorgung bestimmter Patientengruppen entstanden. G-BA und IQWiG entscheiden darüber,
welche Medikamente von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert werden. Doch sind ihre
Entscheidungen immer rational und evidenzbasiert oder doch politisch motiviert?
Das Gehirn, das unbekannte Organ: Neurologie mit großem Potenzial für neue Therapien
Speziell für die Neuromedizin in Deutschland mit ihrer hohen Innovationskraft hat dieses Thema
eine immense Bedeutung. Darum lädt die Deutsche Gesellschaft für Neurologie gemeinsam mit
dem Netzwerk der Koordinierungszentren für Klinische Studien im Rahmen der Neurowoche 2014
in München auch Journalistinnen und Journalisten am Freitag, den 19. September 2014, um 13 Uhr
zur Podiu sdiskussio zu The a „Kli is he Fors hu g Neurologie – Sta dort Deuts hla d“ ei . Die Veranstaltung findet im Internationalen Congress Center München im Saal 13b statt. Den
Vorsitz teilen sich Hertie-Senior-Forschungsprofessor Wolfgang H. Oertel und Josef Hecken,
Unparteiischer Vorsitzender des G-BA.
Interessenvertreter präsentieren ihre Standpunkte
Führende Experten stellen zunächst die aktuelle Situation dar und erläutern praktische Aspekte bei
der Durchführung klinischer Studien wie regulatorisches Umfeld, Kostenkalkulation, Studien-Design
oder Auswirkungen des AMNOG (Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz). Es referieren Josef
Hecken, Prof. Dr. med. Jürgen Windeler, Leiter des IQWiG, Insa Bruns, Leiterin des
Wissenschaftlichen Bereichs der Geschäftsstelle des KKS-N, Prof. Dr. Walter Lehmacher, Direktor
des Instituts für Medizinische Statistik, Informatik und Epidemiologie (IMSIE),
Pressemitteilung der DGN, 1. September 2014
Dr. Siegfried Throm, Geschäftsführer Forschung, Entwicklung und Innovation des Verbands
Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) sowie Lilo Habersack, Vorstandsvorsitzende der Deutschen
Restless Legs Vereinigung.
Kontroverse Diskussion um Kosten und Nutzen klinischer Studien – Wer zahlt, wer profitiert?
Anschließend diskutieren die Experten auf dem Podium unter anderem folgende Fragen: Welchen
Stellenwert hat die klinische Forschung in Deutschland – heute und in der Zukunft? Wie lassen sich
die finanziellen Ressourcen steigern, wie kann man intelligente Strukturen schaffen und die
klinische Forschung in Deutschland stärken? Sollten in Zukunft die gesetzlichen Krankenkassen Geld
für klinische Studien bereitstellen, wie es in anderen Ländern der Fall ist? Was müsste aus Sicht der
Patienten erforscht werden? Die Veranstaltung wird moderiert von Dr. Andreas Jahn,
Wisse s haftsjour alist ei Magazi „Gehir u d Geist“ der Spektru Wisse s haft Verlagsgesellschaft.
Pressevertreter können kostenlos an der Veranstaltung sowie am gesamten Kongress
Neurowoche 2014 vom 15. bis 19. September teilnehmen. Voraussetzung ist eine Akkreditierung
über die Webseite der Neurowoche: www.neurowoche2014.org/presse
Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
c/o albertZWEI media GmbH, Englmannstr. 2, 81673 München
E-Mail: [email protected]
Tel.: +49 (0)89 46148622
Pressesprecher der DGN
Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als medizinische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 7500
Mitgliedern die Qualität der neurologischen Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die
DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteil igt sich
an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der
Geschäftsstelle ist seit 2008 Berlin. www.dgn.org
1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Martin Grond
2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Wolfgang H. Oertel
3. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Ralf Gold
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter
Geschäftsstelle
Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel.: +49 (0)30-531437930, E-Mail: [email protected]
Krankheitsbezogenes Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) Einsteinstraße 1
81675 München
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Lisa Meier (Pressereferentin)
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Datum: 18. September 2014
PRESSEMITTEILUNG Sperrfrist 18.09.2014
Nachwuchswissenschaftler mit Multiple Sklerose Preis ausgezeichnet
Dr. Tilman Schneider-Hohendorf erhält Forschungs-
preis der Eva und Helmer Lehmann-Stiftung
München, 18.09.2014 – Der Münsteraner Wissenschaftler untersuchte
die Wanderung von Lymphozyten über die Blut-Hirn-Schranke unter der
Behandlung mit Natalizumab. „Bei der Arbeit von Herrn Schneider-
Hohendorf handelt es sich um Grundlagenforschung mit wegweisendem
Charakter. Er trägt damit zum weiteren Verständnis der
Krankheitsentstehung und –bekämpfung bei. Die Arbeit und die
dazugehörige Publikation im ‚Journal of Experimental Medicine‘ sind
herausragend“, so Prof. Ralf Gold, Mitglied der Jury des Lehmann-
Preises sowie Vorstandsmitglied von KKNMS und DGN.
Bereits zum zweiten Mal wird ein Nachwuchswissenschaftler mit dem
Lehmann-Preis geehrt. Im Rahmen der Neurowoche der Deutschen
Gesellschaft für Neurologie (DGN) in München verlieh Prof. Ralf Gold am
Donnerstagvormittag die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung an Dr. Tilman
Schneider-Hohendorf.
Kern der ausgezeichneten Arbeit ist die Erkenntnis, dass T-Gedächtniszellen,
die MCAM, d.h. Th17-Zellmarker exprimieren, nicht auf die VLA-4 Blockade
von Natalizumab reagieren. Dies erklärt, weshalb Th17-Zellen durch
Natalizumab nicht ausreichend geblockt werden und viele Patienten trotz
effektiver Behandlung mit dem Medikament eine aktive Immunüberwachung
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haben. Schneider-Hohendorf beschreibt, wie Th17-Zellen die VLA-4 Blockade
mithilfe von PSGL-1 und MCAM umgehen und so die Blut-Hirn-Schranke
durchwandern können. Dies lässt wiederum Rückschlüsse auf ihre potentielle
Rolle bei der Multiplen Sklerose zu und bietet Stoff für neue Therapieansätze,
auch für andere immunvermittelte Erkrankungen.
Dr. Tilman Schneider-Hohendorf freute sich über die Auszeichnung: „Für mich
bedeutet die Verleihung des Preises eine große Anerkennung und Motivation
für weitere Forschungsaktivitäten. Es ist toll, dass das KKNMS besonders
junge Wissenschaftler fördert.“ Schneider-Hohendorf wurde 1982 geboren
und studierte Biologie an der Universität Würzburg. Seit 2008 forscht er bei
Prof. Heinz Wiendl an der Universität Münster, wo er 2012 zum Thema
„Lymphocyte Infiltration in Inflammatory Diseases of the Nervous System:
Clonality, Mechanisms of Diapedesis, and Therapeutic Intervention“
promovierte.
Der Nachwuchsforschungspreis wird alle zwei Jahre gemeinsam vom
Krankheitsbezogenen Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) und der
DGN vergeben. Jurymitglieder sind Prof. Dr. Ralf Gold (Bochum), Prof. Dr.
Christoph Heesen (Hamburg), Prof. Dr. Bernhard Hemmer (München) und PD
Dr. Helmar Lehmann (Köln). Mit der Vergabe des Preises soll die Suche nach
Ursachen und wirksamen Therapien gegen die Multiple Sklerose unterstützt
werden und innovative Ansätze junger Wissenschaftler gefördert werden.
*Der Abdruck ist frei.
Das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) ist eines von
bundesweit 21 Kompetenznetzen in der Medizin, die vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung initiiert wurden. Sie alle verfolgen das Ziel, Forscher zu spezifischen
Krankheitsbildern bundesweit und interdisziplinär zusammenzubringen, um einen schnellen
Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis zu ermöglichen. Der Fokus der aktuellen
KKNMS-Projekte liegt auf der langfristigen Verbesserung der MS-Diagnose, -Therapie und -
Versorgung. Die Geschäftsstelle ist am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität
München angesiedelt.
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) sieht sich als medizinische
Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 7500 Mitgliedern
die Qualität der neurologischen Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert
die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der
Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im
Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin.
Krankheitsbezogenes Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) Einsteinstraße 1 ● 81675 München
Ansprechpartner für die Medien: Lisa Meier (Pressereferentin) ● Tel.: +49 89 4140-7973
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