doing politics - kopaed.ciando.com · fächerwieerdkundeinderschulehatte....
TRANSCRIPT
1
Doing politics
IdaPöttingerTanjaKalwarRüdigerFries(Hrsg.)
2 Doing politics
3
Doing politics
SchriftenzurMedienpädagogik50
IdaPöttingerTanjaKalwarRüdigerFries(Hrsg.)
kopaed(München)www.kopaed.de
Politisch agieren in der digitalen Gesellschaft
4 InhaltDoing politics
Schriften zur Medienpädagogik 50
DemBundesministeriumfürFamilie,Senioren,FrauenundJugend
dankenwirfürdieFörderungdesvorliegendenBandes.
Herausgeber
GesellschaftfürMedienpädagogikundKommunikationskulturinder
BundesrepublikDeutschland(GMK)e.V.
Anschrift
GMK-Geschäftsstelle
Obernstr.24a
D-33602Bielefeld
Fon:0521.67788
Fax:0521.67729
Email:[email protected]
Homepage:www.gmk-net.de
FürnamentlichgekennzeichneteBeiträgesinddieAutorInnenverantwortlich.
Redaktion:IdaPöttinger,TanjaKalwar,RüdigerFries
Lektorat:TanjaKalwar
EinbandgestaltungundTitelillustration:KatharinaKünkel
Druck:KesslerDruck+Medien,Bobingen
© kopaed2016
Pfälzer-Wald-Straße64
81539München
Fon:089.68890098
Fax:089.6891912
Email:[email protected]
Homepage:www.kopaed.de
ISBN978-3-86736-550-5
Inhalt
5InhaltInhalt
Inhalt
Dr.RalfKleindiek,StaatssekretärimBundesministeriumfürFamilie,Senioren,FrauenundJugend
Rede anlässlich der Eröffnung des GMK Forums am 21.11.2014 � 9
IdaPöttinger/TanjaKalwar/RüdigerFriesDoing politics – Politisch agieren in der digitalen Gesellschaft 11
IdaPöttingerZehn Gründe, warum gerade jetzt Medienkompetenz so wichtig ist 21
1. Theoretische Zugänge
ThomasKrügerZwischen Filterblase und snapchat 27
PolitischePartizipationimdigitalenWandelund dieneuen/altenAufgabenderMedienpädagogik
DagmarHoffmannGood Citizens 39
EineakteursorientiertePerspektiveaufdieBedingungenund WirklichkeitenpolitischerTeilhabe
CajaThimmDigitale Demokratie im Kreuzfeuer 51
DermühsameWegzumDigitalenCitoyen
IngridVolkmerPublic interest in der digitalen Welt 69
Der“ConnectedYoungCitizen“alsAusgangspunkt füreineneue(Jugend-)Medienpolitik
6 4. EuropäischePerspektivenDoing politics Inhalt
MaxFuchsWozu kulturelle Bildung? 83
PolitischeRahmenbedingungen,neueAkteurskonstellationenund Motivationen–ersteÜberlegungen
2. Stellungnahmen des Deutschen Kulturrats
DeutscherKulturratZur Zukunft des Urheberrechts in Europa 105
DeutscherKulturratÖffentlich-rechtlicher Rundfunk in der digitalen Medienwelt 113
DeutscherKulturrat Kultur und Medien in der digitalen Welt 119
3. Medienpädagogische Handlungspraxis
NielsBrüggen/AnnaSoßdorfDas neue Spiel nach Snowden 125
ÜberwachteMedienalsGrundlagevonPartizipation?!
BjörnFriedrich„Who‘s watching you?“ 137
MedienpädagogischeAktivitätenzuÜberwachung, Privatsphäre&Datenschutz
LeopoldGrün/ChristianKitter/UlrikeBeckmannPrivat in der digitalen Welt? 147
EininteraktiverDiskursdermultimedialenUnterrichts-DVD-ROM „FaszinationMedien“(FaMe)
ElkeZobl„Making Art, Making Media, Making Change!“ 157
PartizipativeKultur-undMedienproduktionmitJugendlichen
74. EuropäischePerspektivenInhalt
JuliaBehr/JohannaGesingMedien als Chance 169
Inklusioninderpolitischen(Jugend-)Medienbildung amBeispielJuMPNRW
DanielHeinz/TorbenKohring/DirkPoerschke/DanielZilsPolitik in Games 179
KönnenComputerspieleunsergesellschaftlichesHandeln beeinflussen?
InesMüller-HansenGeschichte wird gemacht 191
DieBedeutungfilmischerInszenierungvonGeschichte fürdasGeschichtsbildvonSchülerinnenundSchülern
AndreasBüsch/PetraMissomelius/SvenKommerGrundbildung Medien für pädagogische Fachkräfte 209
SelbstverständlichkeitoderUtopie?
HeikeMasan/BerndDörrChaos macht Schule 215
4. Europäische Perspektiven
IdaPöttingerFree your mind, the rest will follow 223
Howcanchildrenandyouthfindaway tousemediasafelyandcompetently?
Autorinnen und Autoren 235
Abbildungsnachweis 243
RedeanlässlichderEröffnungdesGMKForums
9RedeanlässlichderEröffnungdesGMKForums
Dr. Ralf Kleindiek, Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Rede anlässlich der Eröffnung des GMK Forums am 21.11.2014
Redezeit: ca. 5 Minuten. Es gilt das gesprochene Wort.
SehrgeehrterHerrMeier,sehrgeehrteFrauDr.Pöttinger,sehrgeehrterHerrPräsidentKrüger,sehrgeehrterHerrProfessorJörissen,sehrgeehrteDamenundHerren,
bevorwirdasForumderGesellschaftfürMedienpädagogikundKommu-nikationskultureröffnenundindieFachthemeneinsteigen,nutzeichdieGelegenheitundgratulierederGMKzuihrem30.Jubiläum!
30JahreVereinsgeschichtesindeigentlichkeinesolangeZeit.AbereinBlickzurückaufdenMedienalltagimGründungsjahrderGMK–1984–istwieeinBlickineinesehrferneVergangenheit.
Kaummehrvorstellbar,dass1984inLudwigshafeneinKabelpilotpro-jektmit1.200ZuschauerndasZeitalterdesPrivatfernsehenseinläutete,dasMedienregulierung, Jugendmedienschutz und Medienpädagogik schnellvorneueHerausforderungenstellte.
Inden30JahrenihresBestehenshatdieGMKalsbundesweitermedien-pädagogischerFachverbanddieVeränderungenvonMedien,Mediennut-zungundMedienpädagogikkritischundkonstruktivbegleitet.
Heutebefindenwir uns in einemdigitalenMedienzeitalter, in demdiejungeGeneration„Alwayson“alseinennatürlichenZustandempfindetundimInterneteineselbstverständlicheErweiterungihrerLebenswirklichkeitsieht.
Online-seinbedeutet für jungeMenschenvorallem:VerbundenseinmitderWelt,Teilhabe,Bildung,Kreativität.AbersieerlebenauchProblemewieCybermobbing.
Heute durchdringen digitale Medien alle Lebensbereiche. DeshalbmüssenalleKinderundJugendlichen–letztlichauchalleBürgerinnenundBürger–dieChanceerhalten,dieMedienkompetenzzuentwickeln,diesiedazubefähigt,souveränundselbstbestimmtmitMedienumzugehen.
Rede anlässlich der Eröffnung des GMK Fo-rums
10 Doingpolitics–PolitischagiereninderdigitalenGesellschaftDoing politics
Medienkompetenz ist zu RechteinerklärtesZielimKoalitionsvertragundinderDigitalenAgendaderBun-desregierung.
DeshalbfördertdasBundesminis-teriumfürFamilie,Senioren,FrauenundJugendzahlreicheVorhabenundInitiativen, die z. B. Familien in derMedienerziehungunterstützen.
DarüberhinausmachenderDieterBaackePreisderGMKundderMulti-mediawettbewerb MB 21 gute Bei-spiele medienpädagogischer Praxissichtbar.
AndieserStellewillichnichtver-schweigen, dass das Bundesjugend-ministeriumimJugendmedienschutzeinen regulatorischen Auftrag hat,denwirernstnehmen.
IchversichereIhnen,dasswirunseinenzeitgemäßen Jugendmedien-schutzohnedieStärkungvonMedienkompetenzundohnedieErziehungs-verantwortungderElternnichtvorstellenkönnen.
Ziel des Jugendmedienschutzes ist nicht die mediale Beschränkung,sonderneingutesAufwachsenmitMedien.
Übrigens: In kaum einem anderen Land wird eine Debatte um denJugendmedienschutz im digitalen Zeitalter so nah an den Grundrechtenvon Freiheit und Demokratie geführt wie in Deutschland. Die deutscheGeschichtezeigt,warumdassoist.
VorbeinahezweiWochenhatBerlin–genausowiedasganzeLand,aberdochinbesondererWeise–den25.JahrestagdesMauerfallsgefei-ert.IchkannmirkeinenbesserenOrtfüreinGMK-ForumzumpolitischenHandelninderdigitalenGesellschaftvorstellen.
SehrgeehrteDamenundHerren,gemeinsammitderGMKwerdenwirweiterdaranarbeiten,dassdieFörderungderMedienkompetenzvonKin-dern,Jugendlichen,ElternundFachkräftenaufderHöhederZeitbleibt.DasForumKommunikationskulturisteinwichtigerOrtfürdiejährlicheBestands-aufnahmeundgibtAnstößefürWeiterentwicklungen.DeswegenwünscheichIhnenundunsalleneinenerfolgreichenVerlaufdiesesWochenendes.
VielenDank.
11Doingpolitics–PolitischagiereninderdigitalenGesellschaft
Ida Pöttinger/Tanja Kalwar/Rüdiger Fries
Doing politics – Politisch agieren in der digitalen Gesellschaft
EsistkeinZufall,dassdasThemadesForumszum30-jährigenBestehenderGMK„Doingpolitics–PolitischagiereninderdigitalenGesellschaft“hieß.DieterBaacke,einerderMitbegründerderGMKundlangjährigerVorsitzen-derverstandsichselbstalspolitischagierenderMensch.„MedienkompetenzsollaufsGanzegesehendenNutzerbefähigen,dieneuenMöglichkeitenderInformationsverarbeitungsouveränhandhabenzukönnen.“(Baacke1997)
Seine Definition von Medienkompetenz, vor allem die von ihm be-schriebenenDimensionen,treffenbesondersheutedenKernderProble-matik:WiekannineinerZeit,inderdieMedienzwarindividualisiertsind,aberDaten vonNachrichtendienstenund großenKonzernen ausgespähtwerden,dereinzelneNutzerseineSouveränitätbewahren?WosetzthierdieMedienpädagogikan?KommenwirmitdemBegriffMedienkompetenznochweiteroderisterveraltet?WasbedeutetheuteMedienkompetenz?
Abb. 1: Dieter Baacke (1998)
12 Doingpolitics–PolitischagiereninderdigitalenGesellschaftDoing politics
„Wollen wir die so vielfach ausdifferenzierte Medienkompetenz (Medien-
kritik, Medienkunde, Mediennutzung, Mediengestaltung) nicht subjektiv-
individualistischverkürzen,müsstenwireinGestaltungszielaufüberindivi-
dueller, eher gesellschaftlicher Ebene anvisieren, nämlich den Diskurs der
Informationsgesellschaft. Ein solcher Diskurs würde alle wirtschaftlichen,
technischen,sozialen,kulturellen,ethischenundästhetischenProblemeum-
fassen,umsodie„Medienkompetenz“weiterzuentwickelnundintegrativ
aufdasgesellschaftlicheLebenzubeziehen.“(Baacke1999)
DerhiervorliegendeBandversuchtAntwortenzufindenaufdieFrage,wiesichdieVeränderungenheutefassenlassen.MancheBeiträgebeziehensichdirektaufeinzelneDimensionenvonMedienkompetenz,mancheBeiträgesindmehraufdieallgemeinepolitischeLageausgerichtet.
DieterBaackeschlüsseltedasZielinfolgendeDimensionenauf:Q MedienkritikQ MedienkundeQ MediennutzungQ Mediengestaltung
1.�Dimension:�Medienkritik
DieterBaackebenutztedenBegriffKritik imSinnederFrankfurterSchu-le, was so viel bedeutet wie, vorhandenes Wissen und Erfahrungen im-merwieder grundsätzlich infrage zu stellen.MedienkritikbeinhaltetdreiUnterdimensionen: Die analytische Unterdimension besteht darin, dassMedienentwicklungensowohlvonderökonomischenSeitealsauchvondenInteressenderPlayerherbetrachtetwerdensollten.ErnenntalseinBeispiel Konzentrationsbewegungen der Medien, also Machtmonopole,diealssolcheerkanntwerdenmüssen.AlszweitesExempelfüranalytischeMedienkritikbeschreibtBaacke,dasssichprivateProgrammeweitgehenddurchWerbungfinanzierenunddiesKonsequenzenfürProgramminhalteundProgrammstrukturenhat.
DieseBeispielelassensichsoaufheuteübertragen:DieMachtpositio-nenvonMurdoch,Bertelsmann,GoogleoderAmazonhabenschonlängstEinflussaufunsereInformationssucheund-auswahl.Undzuglauben,dassuns Facebook netterweise einen kostenlosen Kommunikationskanal zurVerfügungstellt,hatsichauchlängstalsIllusionherausgestellt.
Die reflexiveUnterdimension zieltdarauf ab,dass jederMensch seinanalytisches und sonstiges Wissen auf sich selbst und sein persönliches
13Doingpolitics–PolitischagiereninderdigitalenGesellschaft
Handelnbeziehenundanwendenkönnenmuss.Zitat:„WirneigengeradeimMedienbereichschnelldazu,über‚dieanderen‘zuredenundunsselbstaußenvorzulassen.“(ebd.)ErnenntalstypischesBeispielBILD-Zeitungs-leser,dieaus„Spaß“dieZeitungkaufen.VergleichbaristdieBenutzungvonWhatsApp,obwohlwirallewissen,dasshiereinZugriff aufdieeigenenAdressenselbstverständlichist.
DiedritteUnterdimensionvonMedienkritikumfasstdieethischeBe-troffenheit.HiermitmeintBaacke,dassdieKritikanZusammenhängeneinesozialverantworteteBasisbraucht,vonderausBeurteilungenabgegebenwerdenkönnen.WievieleinseinerZeit,gehtervoneinemhumanistischgeprägtenHintergrundaus.VergleichbarmitMenschen,diegegendieei-geneNormverstoßen,wärenheutedieDSDS-Gucker,dienurausNeugier-deanDieterBohlensDemütigungendieSendungansehen.
Medienkritikbedeutetheute,sichüberglobaleZusammenhängevonMe-
dienentwicklungenundMedienkonzentrationenzuinformieren,umSchlüs-
sefürdaseigeneaktuelleundzukünftigeMedienverhaltenziehenzukön-
nen.AußerdemdarfdiesozialeVerantwortungdesEinzelnen,auchwenner
anonymimNetzagiert,nichtaußerKraftgesetztwerden.
2.�Dimension:�Medienkunde
AuchdiesisteinantiquierterBegriff,dernurzuverstehenist,wennmanFächerwieErdkundeinderSchulehatte.HiergehtesumdasWissenüberheutigeMedienundMediensysteme,abernichtumihreBeurteilungundBewertung.AuchhierunterscheidetBaackezwischenzweiUnterdimensi-onen:DieinformativeUnterdimensionumfasstklassischeWissensbestän-de–etwa:WasisteindualesRundfunksystem?WiearbeitenJournalisten?Heutewürdemanfragen:WassagtmiraufWebsitesdasImpressum?Kom-meichüberwww.denic.dezumEditor?Oder:WiesindTalkshowsaufge-baut?WelcheInformationenkannichausihnenziehen?DiezweiteUnter-dimensionvonMedienkunde,ernenntsie„instrumentell-qualifikatorischeUnterdimension“,meintdieFähigkeit,dieneuenGeräteauchbedienenzukönnen,dazugehörtetwadasSich-EinarbeitenindieHandhabungeinerComputersoftware,dasSich-Einloggen-KönnenineinNetz,dieBedienungdesVideorekordersundvielesmehr.Dasscheintunsetwasantiquiertzusein,dennvielmehrgehtesheutewenigerumdietechnischeBedienung–sie ist ja einfacher geworden – sondern darum, digitale KommunikationundVernetzungzuverstehen.AußerdemwürdenwirMedienkundeeherdurchdenBegriffMedienwissenersetzen.
14 Doingpolitics–PolitischagiereninderdigitalenGesellschaftDoing politics
Medienwissenbedeutetheute,verschiedeneInformationsquellenzukennen
undzunutzen,umsicheinmöglichstvollständigesBildderWeltmachenzu
können.AußerdemsolltederUmgangmitdigitalenDaten,demInternetund
Netzwerkenbeherrschtwerden,umdiePreisgabevonDatenunddieFolgen
eigenerBeiträgerichtigeinzuschätzenzukönnen.
3.�Dimension:�Mediennutzung/Medienhandeln�
Dazu gehören heute wie damals die Facetten der rezeptiven und inter-aktivenMediennutzung.Baackeunterscheideteinerezeptiv-anwendendeUnterdimension, die aber auch Eigenleistung erfordert. Seiner Meinungnachistz.B.FernsehenaucheineTätigkeit,weildasGeseheneverarbeitetwerden muss und in das Bildungs- und Bilderrepertoire eingeht. DieserimPrinzippassivenRezeptionstehtderBereichdesinteraktivenHandelnsgegenüber.BaackenenntTelebankingundTeleshoppingalsBeispiele.FürunshingegenistInteraktivitätzurSelbstverständlichkeitgeworden.EsgibtheuteunterschiedlichsteKommunikationsformenwieetwadasFotoange-botvonInstagramunddasVideoangebotvonYouTubesowiemultimedialeFormenderNutzungwiebeispielsweisedasSecondScreen-Verhalten,dassowohlaktivealsauchrezeptiveTeileenthält.WasBaackejedochaußer-demzurMediennutzungzählte,wardieprovokativeNutzungderMedienalsAusdruckdersubjektiv-politischenBefindlichkeit:ErnannteesMedien-handelnundverstanddaruntervorallemdokumentarischeoderfiktiver-zählteVideos,dievonwenigbeachtetengesellschaftlichenGruppenerstelltwurdenundaufdieseWeiseÖffentlichkeitfürihreProblemlagenherstellenkonnten.
ZumMedienhandelngehörtheute,ausOptionenauswählenzukönnen,die
Qualität von Bildungs- und Unterhaltungsangeboten aus dem Fernsehen
und dem Internet einschätzen zu können, Alternativen zu kennen, sie zu
nutzenundselbstBeiträgezuproduzieren.
4.�Dimension:�Mediengestaltung
UnterMediengestaltungverstandBaackedamalsnichtnurdasDesignenvon Medienprodukten, sondern zum einen die innovative VeränderungundWeiterentwicklungdesMediensystemsinnerhalbderangelegtenLogikundzumanderenderenkreative,ästhetischeWeiterentwicklung.Erfordertsogar ein „Über-die-Grenzen-der-Kommunikationsroutine-hinaus-Gehen“einundmeintdamitneueGestaltungs-undThematisierungsdimensionen.
15Doingpolitics–PolitischagiereninderdigitalenGesellschaft
DasssichMedienständigverändern,konnteBaackevorausahnen,abervielleicht nicht das Tempo, in dem sich technische und gesellschaftlicheNeuerungen durchsetzen. Als er 1999 starb gab es noch keine Tablets,keine Smartphones und keine Apps. Die Konvergenz der verschiedenenMedienwarvielleichtabsehbar,aberdieÄnderungdesgesamtenKommu-nikationsverhaltensvonJugendlichenstandnochnichtzurDebatte.Umsomehr erstaunt die Vision, dass sich gerade die Kommunikationsroutinenändern und dabei Themen wie Partizipation und BenutzerfreundlichkeiteinegroßeRollespielenkönnten.AktuelleBeispielewärendieUnterschrif-tensammlungenvonUmweltorganisationenwieAvaaz,neueFormenderPartizipationwieFlashmobsoderpraktischeTablets für SeniorinnenundSenioren.
Mediengestaltungheißtheute,MedienselbstmitBildundTonfürdieKom-
munikation zwischen Menschen einsetzen und gestalten zu können und
neueMedieninnovativ,aktivundkreativfüreigeneIdeeneinzusetzen.
DerBegriffMedienkompetenzerlebteindenletztenJahrenverschiedeneKonjunkturen.NachdemihnauchandereBerufsspartenundWirtschafts-zweigefürsichentdeckthatten,verwendetengeradeMedienpädagoginnenund-pädagogenbevorzugtdenBegriffMedienbildung.Medienkompetenzhaftete ein Label von technischem Können an, während Medienbildungeigentlichgenaudasausdrückensollte,wasDieterBaackemeinte:diesou-veräne (selbstbestimmte, sozial verantwortliche, kritische und kreative)HandhabungvonMedien.BisherhatkeinerdenBildungsprozessmiteinemsoklarformuliertenZielbeschrieben.
Und noch eine andere Konjunktur hat Baackes Definition überlebt.NacheinerBetonungaufdasSubjekt,beidemvorallemBegriffewieIden-titätsbildung von Medien und die Konstruktion von Wirklichkeit durchMedienimVordergrundstand,wirdwiederingrößerenZusammenhängengedacht.DerAngriffaufdieindividuelleFreiheithatdazugeführt,dassdiepolitischeSeitederMedienwiederstärkerbetontwird.
EsgibtzahlreicheNeudefinitionen,diemitaktuellerenWorten,Sätzenund Beispielen Erziehungs- und Bildungsziele beschreiben. Aber letztenEndessind,wiemansehenkann,BaackesDimensionenderMedienkom-petenzbisheutegültig.
Sosetzenwirfort,wasDieterBaackegeratenhat:einenDiskurszuführenüberallewirtschaftlichen,technischen,sozialen,kulturellen,ethischenundästhetischenProbleme,umdieMedienkompetenzweiterzuentwickeln.
16 Doingpolitics–PolitischagiereninderdigitalenGesellschaftDoing politics
Derhiervorliegende50.BandderSchriftenzurMedienpädagogikbringtviele Anregungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Neben theoreti-schenZugängengreifenwirKonzepteundErfahrungenausdermedien-pädagogischenPraxisaufundweitendiedeutscheDiskussionaufinter-nationalePerspektivenaus.
DasNeulandDigitaleMediengesellschaftscheintbesetztesGebiet:digitaleInfrastrukturstattdigitaleMedienkompetenzen,Industrie4.0anstattWeb2.0.,ÜberwachenstattFreiheitundBigDataderKonzerne/MaschinenstattDemokratiederMedien/Citizens.UnddieKinder,diediePädagogikleitensollte,werdenlängstschonvondendigitalenMedienalsdritterSozialisa-tionsinstanzerzogen,manchemeinenverführt.AngesichtsderDeutlichkeitsolcherGegenwartsdiagnosenversuchtThomas KrügerinseinemBeitragu.a.derAntwortdaraufnäherzukommen,wieeinemedienpädagogischeTheorieundPraxisindergegenwärtigenSituationeigentlichaussehenkann.
Dagmar HoffmanndiskutiertinihremAufsatzsowohlausjugendsoziolo-gischeralsauchkommunikationswissenschaftlicherPerspektivedieBedin-gungen,AnsprücheundWirklichkeitenpolitischerTeilhabeundSozialisa-tioninZeitenvonIndividualisierungundMediatisierung.Eswirddanachgefragt,inwieweitsichTeilhabemöglichkeitenunterMediatisierungsbedin-gungen verändert haben. Insbesondere gilt es, dass Zusammenspiel vonzentralenAkteurenundKontextenderSozialisationaufihreVermittlungs-funktionen,potentielleundfaktischePrägekraftzuhinterfragen.
DasInternetundinsbesondereSocialMedia-AngebotehabenindenletztenJahrenindividuelle,sozialesowiepolitischeKommunikations-undHand-lungsformen massiv verändert. Vielfältige Kommunikationsweisen undmedialeNutzungskontextebestimmendasSelbstverständniseinerganzenGeneration,dieimInternetgenausoselbstverständlichagiertwieimnicht-digitalenUmfeld.AberauchÄlterehabendasNetzseitJahrenfürsichent-deckt.Caja ThimmgibteinenÜberblicküberdieaktuellenEntwicklungenundnimmt,nebendenDetailperspektivenaufdieNutzungskontexteund-technologien,dieweitergehendenImplikationendieseraufTeilnahmeundTeilhabebasierendenMedienkulturenindenBlick.
DiedigitaleWeltisteineglobaleWelt.Esistdringendnotwendig,Medien-pädagogikundauchMedienpolitik indiesenvernetztenFormationen zurepositionieren.DerTextvonIngrid VolkmerbietetAnsatzpunktefürdieVermessungderneuenSphäretransnationaler“medialiteracy“,basierend
17Doingpolitics–PolitischagiereninderdigitalenGesellschaft
sowohlaufdenErgebnissenderinternationalvergleichendenStudieGlobal Youth & Media, Notions of Cosmopolitanism in the Global Public Space alsauchaufinternationalerMedienpolitik.
WozukulturelleBildung?DieserFragegehtMax FuchsinseinemBeitragnachundversuchtgenauerzuanalysieren,unterwelchenUmständeninno-vativepädagogischeAnsätzeerfolgreichindieFlächeimplementiertwerdenkönnen,welche Rolle hierbei Begründungen und Argumentationsmusterspielen,werdierelevantenAkteuresindundwelcheEinflussmöglichkeitensiejeweilshaben.DabeiistdieProblemstellungwenigerdasProblemeinerTheoriederkulturellenBildung,sondernsiegehörtvielmehrindenpolitik-wissenschaftlichenKontextderpolitischenSteuerung.
Die Stellungnahmen des Deutschen Kulturrates setzen sich thematischmitaktuellenmedienpolitischenHerausforderungenauseinanderundrun-dendenTheorieteildesvorliegendenBandesab.Esgehtu.a.umUrheber-rechtspolitikaufeuropäischerEbene,denÖffentlich-rechtlichenRundfunksowiedasSpannungsfeldKulturundMedieninderdigitalenWelt.
Niels Brüggen undAnna SoßdorfleitendenPraxisteilein.SiegehenderFragenach,inwieferndasInternetfürJugendlichebereitseinOrtderpoli-tischenPartizipationistundwelcheAnsatzpunktefürdiemedienpädago-gischeFörderungdespartizipativenMedienhandelns identifiziertwerdenkönnen. Sie beleuchten darüber hinaus Herausforderungen, die sich ausdemWissenumdieÜberwachungdes Internetverkehrs fürdieMedien-pädagogikstellen.AufGrundlagederAusführungenwerdenPerspektivenfürdieWeiterentwicklungmedienpädagogischerAnsätzeskizziert.
UnterdemTitel„Who‘swatchingyou?“entstandimSommer2014eineAk-tionswoche,dievomSIN–StudioimNetzunddemMünchnerNetzwerkInteraktiv konzipiert und koordiniert wurde. Björn Friedrich gibt einenEinblickindieVeranstaltungsreiheanderSchnittstellevonMedienbildungundpolitischerBildung.DasvielseitigeProgrammkonntejungewieältereTeilnehmende anregen, sich mit den Themenkomplexen „Überwachung,Privatsphäre&Datenschutz“auseinanderzusetzen.
WiebringtmanSchülernMedienwissennäherundfordertsiegleichzeitigzueineraktiven,kritischenAuseinandersetzungmitMedienphänomenenund dem eigenen Medienumgang auf? Eine Möglichkeit ist der Einsatzedukativer Angebote in der Schule. Die FSF-Medienpädagogen Leopold
18 Doingpolitics–PolitischagiereninderdigitalenGesellschaftDoing politics
Grün, Christian Kitter undUlrike Beckmann stellendieLern-DVDFas-zination Medienvor,dieaufMedienlernenals interaktivenAnschauungs-unterrichtsetzt.MitzahlreichenMedienbeispielen,FilmausschnittenundFotomaterialwerdenPhänomenederMedienweltaufgegriffenunderklärt.
Elke Zobl skizziertdasWissenschaftskommunikationsprojektMaking Art, Making Media, Making Change!ZentralistdarindieEntwicklungeinerTool-box mit künstlerisch-pädagogischen und archivarischen Materialien fürdieArbeitmitJugendlichen.DasProjektzielt imSinneeinerpolitisierten„Do-it-yourself“-Kulturdaraufab,Jugendlichen–vorallemMädchenundjungenFrauen–EinblickingegenwärtigealternativeMedien-undKultur-produktionenmitfeministischenundantirassistischenPerspektivenzuer-öffnen.
ZieldesProjektesJuMP – Jugend, Medien, Partizipationistes,JugendlichemittelsInternetunddigitalerMedienfürpolitischeFragestellungenzuin-teressierenundschließlichzurTeilhabeanderGesellschaftzubefähigen,motivierenundaktivieren.VerschiedeneWorkshopsundSeminareverei-nen Medienkompetenzförderung und politische Bildung zu spannendenBildungsangeboten.DabeiliegtdieBeteiligungsbefähigungunddamitge-lungene Inklusion Jugendlicher in benachteiligten Lebenslagen im FokusdesProjekts.Julia BehrundJohanna Gesingzeigenanhandzweierme-thodisch herausfordernder Praxisbeispiele auf, wie diese Förderung allerHeranwachsendenzurgleichberechtigtenPartizipationgelingenkann.
Daniel Heinz, Torben Kohring, Dirk PoerschkeundDaniel Zils geheninihremBeitragfolgendenFragennach:WieundinwelchemUmfanggreifenComputerspieleheutepolitischeProzesseaufundindiesesogarein?Wel-cheHaltungenundWertenehmensiezugesellschaftlichenProzessenein?UndwiekönnensiedamitletztlichauchzurpolitischenBildungbeitragen?
Ines Müller-Hansen beschäftigt sich in ihrem Aufsatz mit dem EinflussderÄsthetikfilmischinszenierterGeschichtsereignisseaufdieUrteils-undMeinungsbildungvonJugendlichen.SienimmteinenVergleichderFilmeOperation WalkürevonBryanSinger(2008)undStauffenbergvonJoBaier(2004) vor, die sichbeide auf ein geschichtliches Ereignis bzw. eine ge-schichtliche Person beziehen. Der vergleichende Ansatz geht nach derDifferenzmethode vor und betrachtet verschiedene operative Variablen(Filmästhetik,Dramaturgie,Figur)ineinemähnlichenKontext(fiktionaler
19Doingpolitics–PolitischagiereninderdigitalenGesellschaft
Film),umsozuklären,warumeinbestimmtesPhänomen,hierdieUrteils-bildung,unterähnlichenRahmenbedingungenunterschiedlichausfällt.
Im Rahmen eines Workshops wurde das Positionspapier Grundbildung Medien für alle pädagogischen FachkräftevonderLenkungsgruppederIni-tiative„KeineBildungohneMedien!“(KBoM)zurDiskussiongestellt.DerBeitragvonAndreas Büsch, Petra MissomeliusundSven Kommerzeich-netdieGenesedesPapiersunddiesichausderDiskussionimWorkshopergebendenSträngenach.
Heike Masan und Bernd Dörr präsentierendasProjektChaos macht Schu-le (CmS).DieCmS-Gruppenstellen in ihrerArbeitdirekteVerbindungenzwischenMedien-undInternetkompetenz,digitalerKommunikation,Da-tenschutzund-sicherheitsowiepolitischenStrukturenher.VorrangigesZielist es, in Hands-on-Workshops Menschen zu befähigen, mit Technik imweitestenSinneumzugehenundSchwellenängstezunehmen.
ImviertenTeildesBandeswirftIda PöttingereinenBlicküberdenmedien-pädagogischen Tellerrand Deutschlands und stellt die Ergebnisse derPanel-Diskussion mit Expertinnen und Experten aus Rumänien, Italien,Deutschland,GriechenlandundBelgienbeim31.GMK-ForumKommuni-kationskulturvor.Dabeigingesu.a.umaktuelleundanstehendeFragenimBereichMedienpädagogik,SicherheitundRegulierungimInternetso-wieKinder-undJugendschutz.
AbschließendmöchtenwirunsbeiallenAutorinnenundAutorenfürdieguteZusammenarbeitbedankenundbeiKatharinaKünkel fürdieErstel-lungdesTitelumschlages.
AllenLeserinnenundLesernwünschenwirvielSpaßbeiderLektüredesvorliegendenBandesundhoffen,dassSiewertvolleAnregungenfürdieweiteremedienpädagogischeArbeiterhalten.
Literatur
Baacke,Dieter(1999):WasistMedienkompetenz?Abrufbarunter:http://dieterbaa-
ckepreis.de/index.php?id=67[Stand:21.12.2015].
Baacke,Dieter(1997):Medienpädagogik.GrundlagenderMedienkommunikation.
Band1.Tübingen.
20 ZehnGründe,warumgeradejetztMedienkompetenzsowichtigistDoing politics ZehnGründe,warumgeradejetztMedienkompetenzsowichtigist
ZehnGründe,warumgeradejetztMedienkompetenzsowichtigist 21ZehnGründe,warumgeradejetztMedienkompetenzsowichtigist
Ida Pöttinger
Zehn Gründe, warum gerade jetzt Medienkompetenz so wichtig ist
DieGesellschaftfürMedienpädagogikundKommunikationskultur(GMK)plädiertdafür,MedienbildungalsAufgabevonBund,LandundKommu-nen sowie von großen gesellschaftlichen Organisationen wahrzunehmenundfürstrukturelleVerbesserungenzusorgen.AberauchalsIndividuen,seiesinberuflichenoderprivatenZusammenhängen,könnenwirunserenBeitragzumehrMedienkompetenzleisten.
1.�Medienkompetenz�und�Demokratie
VielevonunsschätzendasInternetwegenseinereinfachenZugangs-undKommunikationsmöglichkeitenundseinesPotenzialszurpolitischenTeilha-be.DirekteErfahrungsberichteförderneinerseitsdieKontrollederMächti-gen,dochandererseitswerdenDatenströmeauchgezieltzurManipulationeingesetzt.TerrorgruppenbuhlengleichermaßenwieMenschenrechtsgrup-penundHilfsorganisationenumdieAufmerksamkeit derUserinnenundUser.Medienkompetenzheißt,InformationsquellenrichtigbewertenunddieFolgeneigenerBeiträgerichtigeinzuschätzenzukönnen.
2.�Medienkompetenz�und�Kommerzialisierung
Viele von uns nehmen kostenlose Dienste großer Internetfirmen gerne inAnspruch. Gleichzeitig wünschen wir uns staatliche Maßnahmen, die dasAusspähenvonprivatenInformationenverhindern.SowohlstaatlicheNach-richtendienstealsauchMedienkonzernemitMonopolstellungengefährdendieFreiheitdesInternets.Medienkompetenzbedeutet,bereitzusein,eigeneInhaltekostenlosfüranderezurVerfügungzustellenbzw.fürDienstevonUnternehmenzuzahlen.PolitischeWahlenermöglichenes, jenezu legiti-mieren,diefürdieEinhaltungderFreiheitundihrerGrenzensorgen.
3.�Medienkompetenz�und�Privatsphäre
VielevonunsbenutzenMedienunreflektiertundgebenzahlreicheDatenvonsichpreis,nichtwissend,dasssiesowohlfürpolitischeundkommerzi-
22 ZehnGründe,warumgeradejetztMedienkompetenzsowichtigistDoing politics
elleProfilanalysenlaufendDatenliefern,dieihneneinesTageszumNach-teilgereichenkönnen.Medienkompetenzbedeutet,dieseRisikenbewer-tenzulernenundDatennurbewusstoderanmöglichstgesicherteQuellenweiterzugeben.
4.�Medienkompetenz�und�Alternativen
VielevonunswissenumalternativeProgrammedieUsertoUser-Systemeanbieten,z.B.SuchmaschinenoderApps,diewenigerDatenvonunsspei-chern.Dennochwerdensiezuwenigbenutzt.Medienkompetenzheißt,sichunterFreundenundingeschäftlichenBeziehungendarüberauszutauschenundsichzueinigen,umneuesichereNetzwerkeauf-undauszubauen.
5.�Medienkompetenz�und�Schutz�vor�Risiken
VielevonunswerdendurchdasInternetmitextremenoderbesonderenVerhaltensweisenkonfrontiert,diezwarderMeinungsfreiheitentsprechen,abernureinenTeilderWirklichkeitabbilden.WährendvonErwachsenenerwartetwerdenkann,sichselbsteinBildzumachen,solltenKinderundJugendlichevor sexuellem,politischemundgewalthaltigemExtremismusgeschütztwerden,weilihnendienotwenigeErfahrungzurEinordnungderEindrückefehlt.Medienkompetenzheißt,sichderGefahrenfürdieeigenePsychebewusstzuwerdenundbesondersKindervortraumatischenErleb-nissenzuschützen.
6.�Medienkompetenz�und�Beratung�
VielevonunsgebrauchennurkleineTeilevondem,wasProgrammherstel-ler,medienpädagogische InstitutionenoderMinisterienzurMedienerzie-hung vonKindernund Jugendlichen anbieten.Medienkompetenz – vonElternsowiePädagoginnenundPädagogen–bedeutetz.B.,sichauchfürAltershinweise,FilterundmedienpädagogischeRatschlägezuinteressieren,umbeiderBeurteilungderMediennutzungvonKindernmehrEntschei-dungssicherheitzuhaben.
7.�Medienkompetenz�und�Kommunikation
Viele von uns verbringen sowohl in der Arbeit als auch in der FreizeitreichlichZeitmitKommunikationsmedien,dieinvielerHinsichtKontakteverbessern, beschleunigen und vereinfachen. Die Kraft der digitalen
23ZehnGründe,warumgeradejetztMedienkompetenzsowichtigist
Kommunikation sollte nicht überschätzt werden. Direkte Face-to-Face-Kontakte sprechen verschiedene Ebenen an, sie fördern die Interpretationvon Mimik und Gestik. Medienkompetenz heißt, sich verschiedensterKommunikationsformenbedienenzukönnen.
8.�Medienkompetenz�und�Aktivität
VielevonunsnutzendieAngebotedesInternetsselektiv,abervorallempassiv.AngebotefürBildung,UnterhaltungundInformationstehenzwaringuterundschlechterQualitätzurVerfügung.AberdasInternetistvorallemeinMitmachmedium.NeueAngebotekönnenvonjedemUserundjederUserintheoretischallenzurVerfügunggestelltwerden.Medienkompetenzheißt,sichaktivundkreativzubeteiligenbzw.sichdieMedienzurVerbrei-tungeigenerIdeenzunutzezumachen.
9.�Medienkompetenz�und�soziale�Regeln
VielevonunsverhaltensichauchimNetznachdensozialenRegeln,dieesnormalerweiseimZusammenlebengibt.Anonymität,aberauchdaszufälli-geZusammenführenvonPersonengruppen,verhilft zurDurchsetzungvonlegitimenInteressen,führtaberauchzuAttackengegenüberEinzelpersonenundGruppen.Medienkompetenzheißt,selbstdafürzusorgen,dassdieso-zialeVerantwortungdesEinzelnenimNetznichtaußerKraftgesetztwird.
10.�Medienkompetenz�und�Alltagsmanagement
VielevonunswerdenderFlutvonKaufangeboten,InformationenundKon-takten,diesichdurchdasInternetundsozialeNetzwerkeergeben,nichtmehrHerr. Sie könnenkeinePrioritäten setzen, könnenQuellen schwereinschätzenundunterliegenKauf-oderSpielanreizen.Medienkompetenzbedeutet,eineAuswahltreffenzukönnen,aufdaseigeneZeitmanagementzuachtenundsichnichtvonüberflüssigenInhaltengängelnzulassen.
24 ZehnGründe,warumgeradejetztMedienkompetenzsowichtigistDoing politics
25ZehnGründe,warumgeradejetztMedienkompetenzsowichtigist
1. Theoretische Zugänge