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b e s o n d e r s B E S O N D E RS STREIFBAND Zeitschriſt für Auszubildende in Verlag und Buchhandel Projekt des Studiengangs Buch- und Medienproduktion der HTWK Leipzig AUSGABE 17 | 2011 | KOSTENFREI 17

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Ausgabe 17 des Projektes Streifband des Studiengangs Buch- und Medienproduktion der Fakultät Medien der HTWK Leipzig

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… besonders BESONDERS …

STREIFBANDZeitschrift für Auszubildende in Verlag und Buchhandel

Projekt des Studiengangs Buch- und Medienproduktion der HTWK Leipzig

AUSGABE 17 | 2011 | KOSTENFREI

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Bei etwa 90.000 neuen Buchtiteln pro Jahr auf dem deutschen Buchmarkt hat es das einzelne Buch wahrlich nicht leicht, sich in der breiten Masse zu be-haupten. Der Gang durch die Buchhandlung oder das Surfen durch den Onlineshop ist einer Fülle von Werbebotschaften ausgesetzt. Um in dieser medialen Reizüberflutung hervorzustechen und einen beson-deren Blick des Kunden zu gewinnen, müssen Kon-zeption und Herstellung sowie Vertrieb und Marke-ting von Titeln neu überdacht werden – »Besonderes braucht die Branche« – vor allem in Zeiten von zu-nehmendem elektronischen Konsum verlegerischer Substanz. Streifband hat für euch recherchiert und die aktuellen Entwicklungen sowie Trends für die Zu-kunft zum Thema der aktuellen Ausgabe gemacht.

Ihr erfahrt, wie enhanced E-Books den Weg in die Branche finden, wie sich Zeitschriften in Zukunft be-haupten müssen und welchen Marktwert kunstvoll gearbeitete Faksimiles in Zeiten digitaler Durch brüche einnehmen. Wir betrachten u.a. Besonderheiten im Bereich Druck und Weiterverarbeitung und haben in Erfahrung bringen können, was das Publizieren im Ei-genverlag bedeutet. In alter Tradition ist auch diese Ausgabe 17 gespickt mit branchenbezogenem Info-tainment. Neben Lexikon, Preisrätsel und Buchvorstel-lungen erwartet euch neuerdings auch ein Tutorial.

Sicher habt ihr schon gemerkt, dass Streifband in neuem Gewand erscheint. Wir konnten den Schrift-designer Jürgen Weltin dafür gewinnen, den Pro-zess der Schriftgestaltung näher zu beschreiben und uns eine neue Hausschrift zur Verfügung zu stellen. Wir hoffen, dass wir euch mit dieser Ausgabe neue Einblicke eröffnen können und ihr auch weiterhin treue Streifband-Leser bleibt!

Euer Streifband-Team 17

DAS STREIFBAND-TEAM 1 Verliert auch in brenzligen Situatio-nen nicht die Kon trolle: Christina Klenke | 2 Beschafft die redak-tionelle Substanz: Sarah Mackowiak | 3 Hauptsache, die Kohle stimmt: Florian Theilig | 4 Mit dem besonderen Draht zu Liefe-ranten und Abonnenten: Elisabeth Sturm | 5 Zeigt uns, wie der Hase in der Druck vorstufe läuft: Julia Stechemesser | 6 Hat ganz neue Layout-Seiten aufgezogen: Franziska Creutzburg | 7 Überlässt mit dem Cover den ersten Eindruck nicht dem Zufall : Iris Kochinka | 8 Bringt euch durch ein kniffliges Rätsel ins Schwitz en: Maria Niemann

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Editorial»Ein AugEnblick ist wEnig,

Ein blick ist viEl.«

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E inblickE

4 ENHANCED E-BOOKS – NEUE WEGE IN EINER DIGITALISIERTEN WELT

Annika Hartmann | soeren-Elias kittler

8 ÜBER NEUE ARBEITSFORMEN ZUM ICH-VERLAG

interview mit Markus Albers

10 ALTERNATIVE BUCHFORMEN Martin schöllhorn

28 ICH MACH WAS MIT KINDER BÜCHERN!

stefanie leo

34 FAKSIMILES – BIBLIOPHILE KOSTBARKEITEN VERSUS E-BOOK?

clarissa Rothacker

gEwusst wiE

18 THESEN, REGELN, MANIFESTE christina klenke 22 DIE ZUKUNFT DER ZEITSCHRIFT –

GIBT ES NOCH NISCHEN? ulrich spiller

24 WORAUF ES BEIM RELAUNCH GESTALTERISCH ANKOMMT

Eva-Maria waas

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ÜbER DEn tEllERRAnD

12 DAS CHAMäLEON UNTER DEN DRUCKFARBEN

karin weigelt 14 HUMAN LEAGUE Jürgen weltin

16 TyPE ON DEMAND – WIE WEBFONTS DAS INTERNET VERäNDERN

Jan Fromm

30 »LEIBNIZ« – BARRIEREFREIE BUCHAUFBEREITUNG

Julia Dobroschke | Matthias leopold

in EigEnER sAcHE

20 VEREDELUNGSLExIKON – IDEEN, DIE BEEINDRUCKEN

Jasmin kerstner

26 DAS STREIFBAND-LAyOUT IM WANDEL

Franziska creutzburg

36 IMPRESSUM/DANKSAGUNG

kAFFEEpAusE20 WAS WAR DAS NOCHMAL?

DAS LExIKON

21 FRISCH AUF DEN TISCH

27 REKORDVERDäCHTIGES RäTSEL

29 TUTORIAL

33 WER, WANN, WOHIN?

Inhalt

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EnHAncED

E-Books– nEuE wEgE

in EinER DigitAlisiERtEn wElt

DABEI STELLT SICH gerade bei den digitalen Medien die Frage: Geht es ums Buch oder geht es ums Lesen? Und, um noch weiter zu gehen: Geht es ums Lesen oder geht es um Inhalte? Denn diese werden immer noch vermittelt und Geschichten werden immer noch erzählt. Und viel leicht lassen

sich gerade durch diese Medien ganz neue Ziel-gruppen erreichen und Zielgruppen, die die Ver-lage schon längst verloren geglaubt hatten, kön-nen wieder zurückgewonnen werden?

Es gab schon viele Versuche, digitale Inhalte und Bücher zusammenzubringen. Doch die Lese-geräte und Plattformen zur Verbreitung der Inhal-te bzw. die Art deren Darbietung wurden den An-forderungen der Leser bzw. User bisher nie ge recht.

Das Ergebnis der ersten Versuche, Bücher digi-tal verfügbar zu machen, waren Dateien, deren Rezeption für den Leser wenig attraktiv war. Auch die Distribution der E-Books war anfänglich we-nig komfortabel, denn die Verbreitung erfolgte hauptsächlich über Diskette und CD. Es fehlten die Kanäle, die dem Medium durch ihre schnelle und allgegenwärtige Verfügbarkeit heute ihren Reiz geben.

Erste kommerzielle Erfolge der E-Books wur-den im Bereich der Fachliteratur verzeichnet. Hier lag der Fokus auf der Funktionalität statt der Ausstattung. Das Fachbuch stellte eher ein Nutz- als ein Kulturgut da, seine elektronische Verbrei-tung war aus diesem Grund nicht so ideologisch auf geladen.

Mit der Verbreitung von Smartphones und Pocket PCs, mit Kindle und Sony Reader etablier-ten sich komfortablere Bezugs- und Bezahlstruktu-ren. Zum großen kommerziellen Durchbruch kam es in Deutschland im Mai 2010, als Apple sein iPad auf den Markt brachte. Das Tablet und die Mög-lichkeit, digitale Bücher, die mit ihrem Layout und ihrer Umblätterfunktion den herrschenden Lese-

Seit jeher produzieren Verlage Inhalte und verbreiten sie über verschiedenste Medien. Mit dem Aufkommen elektronischer Medien haben sie Konkurrenz bekom-men. Besonders das Buch wird alle Jahre wieder für tot erklärt. Zuerst hinderte das Radio die Menschen am Lesen, dann das Fernsehen. Die Entwicklung und stärkere Verbreitung der digitalen Medien versetzten die Branche in den letzten Jahren endgültig in Panik.

1 Der iPad iBookstore als elektronisches Bücherregal

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gewohn heiten entsprachen, über den iBookstore überall und sofort zu vertreiben, eröffnete für Ver-lage neue Möglichkeiten und führte bei den Lesern zu neuer Akzeptanz des E-Books.

Durch die technische Ausstattung des Endge-räts war es nun möglich, den Inhalt des Buches mit Film, Musik und Bildern anzureichern und ei-nen medialen Mehrwert zu bieten. Als Begriff für diese Art der Veröffentlichung setzte sich enhan-ced E-Book durch. Im Moment gibt es zwei tech-nische Möglichkeiten, enhanced E-Books zu pro-duzieren: die App und das enhanced ePub. Diese unterscheiden sich hinsichtlich Technik und Ver-triebsweg.

Beim enhanced ePub sind die technischen Möglichkeiten beschränkt. Als multimediale Ele-mente sind Film, Animation und Ton möglich, aufwendige Spiele und die Nutzung der Tablet-Features wie dem Lagesensor oder GPS jedoch noch nicht. Aber die Titel sind mit den meisten Lesegeräten kompatibel und können über die gängigen Buchplattformen wie z.B. den iBook-store vertrieben werden. Dort hält sich die lese-affine Community auf und der direkte Kontakt zu Menschen, die auf der Suche nach Büchern sind, ist gewährleistet.

Das enhanced E-Book als App bietet technisch weit mehr Möglichkeiten als das enhanced ePub, ist aber um einiges kostenintensiver. Wie beim ePub ist die Anreicherung mit Bild und Ton möglich. Zusätz-lich können auch Spiele eingebaut und der Lagesen-sor genutzt werden. Gerade im Bereich des Kinder-buchs eröffnen diese Features neue Welten: Man kann die Bücher nicht nur lesen und vorlesen lassen, es kann auch in der App gepuzzelt, gemalt und ge-spielt werden.

Bastei Lübbe begann im Juli 2010 mit der Kon-zeption des enhanced E-Books zu Ken Folletts »Sturz der Titanen«. Das Genre des historischen Romans bot es an, Geschehnisse multimedial zu veranschau-lichen und Hintergründe zu erklären. So wurden Zusatztexte zu den historischen Personen, Orten und Fakten geschrieben, Karten gezeichnet und Bilder gesucht. Diese Informationen wurden so in den Text eingebunden, dass sich beim Klick auf Schlüsselbegriffe Pop-Up-Fenster mit Informatio-nen öffnen. Zusätzlich wurden ein Grußwort und Interviews mit Ken Follett sowie ein Hintergrund-text aus der Zeitschrift PM History integriert. ▶

▶ ▶

2 Das enhanced E-Book zur Verfilmung von »Die Säulen der Erde« bietet zahlreiche multimediale Hintergrund- informationen und Extras

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Dieses erste enhanced E-Book in Deutschland er-schien als App und als enhanced ePub zeitgleich mit dem Buch kurz vor der Frankfurter Buchmesse.

An den Absätzen ließ sich relativ schnell fest-stellen, dass die strategische Ausrichtung auf zwei Vertriebsschienen die richtige Entscheidung war: Die Verkäufe im iBookstore lagen weit über denen im App-Store: Die User hatten das Buch an den Stellen gesucht, die ihnen bekannt waren.

Das zweite enhanced E-Book war wieder ein Follett, »Die Säulen der Erde«. Mit Unterstützung von Tandem Entertainment, Sat 1 und Universum wurde die amerikanische »Pillars of the Earth«-App

für den deutschen Markt adaptiert. Das Ergebnis sind die deutsche Version der App mit Videos aus dem TV-Mehrteiler, Interviews mit Ken Follett so-wie Cast und Crew des Films und ein enhanced ePub, das es in dieser Form im iBookstore wohl noch nicht gab. Die Entwickler der App, die Firma Kiwitech aus New york, lassen den Long seller zu einem neuen digitalen Lese erlebnis werden.

Nächste Schritte wurden im Bereich des Kinder-buchs gemacht. Tablet-PCs ermöglichen einen intuiti-ven, spielerischen Umgang mit Inhalten und sind da-her für die Umsetzung von Kinderbüchern sehr spannend. Hier gibt es auch in pädagogisch-didakti-scher Hinsicht Potential. Zu Weihnachten wurden vier erste Titel als enhanced ePubs produziert. Die Bücher wurden leicht animiert und der Text des Buches einge-sprochen, so dass die Kinder sich das Buch vorlesen lassen und dabei die Bilder betrachten können.

An welchem Punkt die Entwicklung von E-Books im Moment steht, ist schwer zu sagen, denn alles

»Enhanced E-Books müssen einen sinnvollen Mehrwert bieten, um den Kunden auch dauerhaft zu über-zeugen.«

3 Historische Romane gewinnen mit Zusatztexten, Bildern und Videos an Authentizität

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bewegt sich rasant und es kommen ständig neue Möglichkeiten dazu. Immer mehr Entwickler und Produzenten von enhanced E-Books strömen auf den Markt. Es heißt, kreativ zu sein und das Poten-tial der neuen Technik auszuschöpfen. Der digitale Mehrwert muss dabei aber Sinn ergeben: Einfach etwas zu animieren oder ein Spiel einzubauen, nur weil man es kann, wird den Leser auf Dauer nicht für das Produkt begeistern.

Die digitalen Möglichkeiten und die neuen tech-nischen Geräte sind kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Geschichten können neu erzählt werden und Menschen können in ganze Buch-Er-lebniswelten eintauchen. Neue Leser können ge-wonnen und routinierte Leser neu begeistert wer-den. Die neuen digitalen Möglichkeiten sind wohl eher die Renaissance als der Untergang des Buches.

AUTOREN Annika Hartmann (32) hat nach ihrer Ausbildung zur Verlagskauffrau Medienwissenschaft studiert. | Soeren-Elias Kittler (22) hat erst ein Volontariat und dann eine Ausbildung zum Medienkaufmann gemacht. Beide arbeiten heute bei Bastei Lübbe in der Abteilung Bastei Entertainment, die für crossmediale Verwertung und E-Publishing zuständig ist. BILDER Bastei Lübbe GmbH & Co. KG

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MIT STREIFBAND hat er sich über geläufige und besondere Publikationswege unterhalten und wel-chen Stellenwert gedruckte Bücher in Zukunft haben werden.Hallo Herr Albers. Dass Sie Ihr Buch »Meconomy« im Eigenverlag zunächst nur als E-Book herausgebracht haben, hat viel Aufmerksamkeit erregt. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?

Ich wollte das Buch bei dem Verlag heraus-bringen, bei dem auch mein erstes Buch erschie-nen ist. Die Buchbranche arbeitet aber in Halb-Jahres-Rhythmen und die Veröffentlichung sollte nach der Fertigstellung des Manuskriptes noch ein halbes Jahr herausgeschoben werden. Dies schien mir gerade bei einer so aktuellen Thematik falsch. Ich habe mich schon immer ein bisschen für die Technik interessiert und, weil die E-Book-Reader mehr und mehr akzeptiert wurden, dachte ich mir, dass das al-les ganz gut zusammenpasst. Ich habe vom Verlag die Rechte zurückerbeten und es selbst gemacht. Redaktion, Satz, Vertrieb und Marketing selbst in die Hand nehmen. Wie kann man sich das vorstellen?

Sehr viele der klassischen Verlagsfunktionen lassen sich heutzutage entweder mit Freiberuflern oder mit Hilfe von Technik umsetzen. Ich habe eine Grafikerin für die Covergestaltung und einen professionellen Lek-tor zum Lektorieren und Korrekturlesen beauftragt.

Sicherlich hatte ich den Vorteil als Journalist, Fach-leute schon zu kennen. Aber prinzipiell kann das je-der und es gibt zunehmend technische Services und Dienstleister, die einem dabei helfen. Die Berliner Fir-ma textunes hat für mich eine Ausnahme gemacht und für die iPhone-App mit mir als Autor direkt zu-sammengearbeitet, da sie das Projekt sehr spannend fanden. Bei der Pressearbeit hatte ich das Gefühl, dass ich das ganz gut selbst kann, da ich als Autor das Thema am besten kenne. Als Marketing-Partner konnte ich Sony-Deutschland für mich gewinnen. Und bei der Papierversion über Print-on-Demand ar-beite ich mit epubli zusammen. So habe ich mir das mit Hartnäckigkeit und Neugierde zusammenge-puzzelt. Viel Eigenleistung, einige Freunde, die mir geholfen und Experten, die ich dafür bezahlt habe. Der Verlag hätte das Erscheinen des Buches herausge-zögert, sagten Sie. Wieviel Zeit haben Sie im Vergleich dazu benötigt?

Im Verlag wäre das Buch im Herbst 2010 erschienen, ich habe es im Januar geschafft. Wahrscheinlich habe ich trotzdem zu viel Zeit investiert, wenn man es rein ökonomisch betrachtet. Bloggen und Twittern – auch das kostet Zeit. Ich habe aber viel dabei gelernt und das wird mir in meinem zukünftigen Berufsleben zu Gute kommen. Ich halte Vorträge zu dem Thema oder kann bei meiner journalistischen Arbeit davon profitieren. Bücher müssen auffallen, damit sie wettbewerbsfähig sind. Haben Sie diesen Aspekt bei ihrer anfänglichen Entscheidung des Publikationskanals be rück sichtigt?

Ich habe eigentlich nicht damit gerechnet, dass dieses elektronische Veröffentlichen zu so viel Auf-

1 Auswahlfreiheit des Kunden – die Dynamik des elektronischen Covers

ÜbER nEuE ARbEitsFoRMEn zuM

Ich-VerlagMarkus Albers ist Journalist und Buchautor, der u.a. für das SZ-Magazin, den Spiegel und den Stern geschrieben hat, abwechselnd angestellt und freiberuflich. In seinem aktuellen Buch »Meconomy«, das vorerst nur als E-Book erschien, geht es um neue, mobile und flexible Arbeitsformen.

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merksamkeit führen würde, wie es dann der Fall war. Es war schön, aber für mich war eigentlich wichtiger, dass ich meinen eigenen Zeitplan einhalten kann und ich eine gewisse künstlerische Freiheit habe. Und eigentlich geht es in dem Buch um genau das. Wir können heute ganz viel selbst machen und wenn ich das Buch selbst herausbringe, dann trete ich den Beweis meiner eigenen These an. Ihr Buch gibt es mittlerweile auch als Printversion.

Ja, ich habe immer gesagt, dass ich auf möglichst vielen Plattformen publizieren möchte, damit die Menschen es sehen können, egal wie und wo. Wer es kaufen möchte, soll es kaufen können. Und da wäre es letztendlich absurd zu sagen: »Aber nicht auf Pa-pier!« Ich habe aber etwas gewartet, bis die Konditi-onen für Print-on-Demand besser waren und biete es jetzt auch an.Was verkauft sich eigentlich am besten und konnten Sie allein durch das E-Book schon Ihre Kosten decken?

Inzwischen ist es tatsächlich die Papierversion. Ge-folgt vom PDF und der iPhone-App. Das PDF hat sich lange deutlich am besten verkauft. Ich weiß nicht ge-nau warum. Vielleicht weil die Menschen es kennen und wissen, dass es geht. Quasi: ein sicherer Kauf. Aber das Papierbuch holte ganz stark auf. Man merkt, viele Menschen wollen doch lieber auf Papier lesen.

Aber ja, ehrlich gesagt, habe ich durch das E-Book allein die Kosten einspielen können, wenn man meine Arbeitszeit nicht mit einberechnet. Nur für die Produk-tion an sich habe ich kalkuliert, dass bei 200 - 300 ver-kauften Exemplaren die Kosten gedeckt sind. Ab 400 - 500 fange ich an, nett Gewinn zu machen. Und bei 1.000 Exemplaren gibt es ein Glas Champagner. Jetzt bin ich bei knapp 2.000. Aber den Break-Even hat-te ich schon erreicht, bevor die Papierversion kam. Diese Art der Veröffentlichung war Ihr erstes Mal. Würden Sie im Nachhinein etwas anders machen?

Man kann viel falsch machen. Es ist ein uner-forschtes Territorium, weil man kaum Erfahrungs-werte hat. Wenn ich es wieder machen sollte, würde ich einfach den technischen Fortschritt noch weiter nutzen und die Produktion über ein oder zwei Dienstleister konzentrierter abwickeln. Gerade sind die Hörbuchversion und die englische Übersetzung des Buches erschienen. Ist auch noch eine enhanced Version geplant?

Ich denke, dass Bücher heutzutage ganz anders gedacht werden müssen und sehr viel stärker auch mit Videos, bewegten Bildern und Animationen vorstellbar sind. Aber das sind erhebliche Produkti-onskosten, die die Verlage in der Regel scheuen. Es sei denn, es handelt sich um einen Bestsellerautor. Aber das kann ich alleine als Autor wahrscheinlich nicht stemmen. Dafür braucht man schon noch Ver-lage. Nicht nur für enhanced Books allein, aber da sind sie auf jeden Fall sehr stark gefragt. Abschließend noch die Frage nach der Zukunft für Autoren. Wo sehen Sie sich?

Es wird viele Formate geben, die gleichberech-tigt nebeneinander stehen werden. Als Autor wird es nicht mehr so eindimensional sein. Ich werde nicht nur noch im Selbstverlag E-Books herausbrin-gen. Ich werde aber auch nicht nur für Zeitungen arbeiten oder für klassische Verlage Bücher schrei-ben, sondern ich werde bei dem jeweiligen Projekt schauen, was gerade passt. Das ist ja das Schöne. Man kann sich aus der breiten Palette etwas aussu-chen und sich bei verschiedenen Werkzeugen und Plattformen bedienen. Das ist die Zukunft für Au-toren. Und wer weiß, was noch kommt!Herr Albers, vielen Dank für das Interview!

INterVIEW mit dem Journalist und Autor Markus Albers (41) führte Christina Klenke BILDER 1 Martin Mai | 2 Katrin Hoffmann | 3 Thomas Dashuber LINKS www.meconomy.me | www.markusalbers.com

3 Markus Albers nutzt die neuen digitalen Wege

2 Neben elektronischer Version, Printausgabe und Hörbuch ist nun auch eine englische Übersetzung in Arbeit

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AltERnAtivE

Buchformenauch Integralband genannt, minderwertig. Die Herstellkosten unterscheiden sich nicht wesentlich von denen eines Festbands. Das ist der Grund, wa-rum sich das Flexcover nicht in der breiten Anwen-dung am Markt durchsetzt.

Der Markt sucht nach dem Mittelweg zwischen Broschur und Festband. Dabei lassen sich die Verla-ge von mehreren Aspekten leiten. Zum einen ist es der Wunsch, sich in der Flut von Neuerscheinungen abzuheben oder hochwertige Reihen ansprechend auszustatten. Zum anderen, eine Ausstattung zu finden, die es erlaubt, die Preisgrenze der Broschur deutlich über zehn Euro zu heben. Auch gibt es den Anspruch, das ein wenig angestaubte Image des Festbandes hinter sich zu lassen und eine wirtschaft-lichere Ausstattung zu finden.

Für diesen Markttrend hatte bisher kein Buch-hersteller eine echte Antwort zu bieten. Außer der Klappenbroschur, mit der es einigen Verlagen tat-sächlich gelungen ist, sich preislich am Markt neu zu positionieren.

Die Firma Kösel in Altusried-Krugzell hat ein Team von Mitarbeitern, das mit Spaß und Ideenreich-tum an der Entwicklung von neuen Büchern und Ver-fahren arbeitet. So wurden auch schon in der Vergan-genheit neue Produkte zur Marktreife gebracht.

Innerhalb von drei Monaten wurde mit vorhan-denen Aggregaten nun ein völlig neues Produkt geschaffen. Der »Flexband« hat die Buchdecke und die Funktion des Festbands, ist aber deutlich güns-tiger als dieser. Durch eine neue Technik ist es Kösel gelungen, auf einen Fertigungsschritt im Herstell-prozess komplett zu verzichten und so die Kosten zu senken. Im Aufschlagverhalten ist der Flexband dem klassischen Festband sogar überlegen. Die verwendete Buchdecke kann sehr weich und damit broschurähnlich sein oder auch aus festerem Ma-

Der Einfluss von Krisen und die daraus resultierende Kaufzurückhaltung ist bei Festbänden deutlich größer als bei Taschenbüchern. Das Taschenbuch ist von Krisen weniger stark betroffen, steht aber an einer Preisgrenze, die mancher Verlag und auch Buchhändler gerne überschreiten würde.

1 Der »Flexband«, hat ein besseres Aufschlagverhalten als ein Festband

DIESE GRENZEN sind für Verlage kaum oder nur schwer beeinflussbar. Mit der Wahl der Ausstat-tung sind diese praktisch schon vorgegeben. In die Diskussion über höhere Verkaufspreise und der Frage, ob wir uns in Deutschland so viel Ausstat-tung noch leisten wollen, kommt ein neuer Aspekt: Eine neue Buchart zwischen Broschur und Fest-band, die die Möglichkeit bietet, das Taschenbuch hochwertiger oder den Festband günstiger und damit wirtschaftlicher zu machen.

Seit mehreren Jahren werden Festbände mit fle-xiblen Decken für Verlage im Bereich Belletristik und Fachbuch produziert und es wurden zwischen-zeitlich auch neue Verfahren und Patente entwi-ckelt. Das Motiv war in der Vergangenheit meist, dass sich die Verlage von ihren Mitbewerbern ab-heben und ihren Lesern etwas Besonderes bieten wollten. Der Leser nimmt unsere Produkte mit fle-xiblen Decken als dem Festband gleichwertig wahr. Im Gegensatz dazu wirken die normalen Flexcover,

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terial, so dass eher der Eindruck eines Festbandes entsteht.

Die Bücher wirken wesentlich hochwertiger als eine Broschur, sind innovativ, aber deutlich günstiger als ein Festband. Die neue Buchart wird in einer Mus-terkassette, der Kösel »reflexBOx«, präsentiert. In ihr steckt aber nicht nur der Flexband, sondern auch noch weitere Muster, die Aufschluss auf die Kösel-Buchphilosophie geben:

Ein Buch ist nicht nur Datenträger. Es ist glaub-würdig und nachhaltig. Ein großer Teil der Glaub-würdigkeit entsteht durch die sinnliche Wahrneh-mung. Wichtig sind dabei aber nicht nur die Gestaltung und der Klappentext, sondern auch die Haptik des Umschlags, den ein Kunde sehr bewusst wahrnimmt und damit kaufentscheidend ist. Und es gibt unterbewusst wahrgenommene Qualitäts-merkmale. Dazu gehören der Satz, das Papier oder auch das Aufschlagverhalten. Diese Merkmale eines Buches schätzt der Leser.

Die Vorteile des gedruckten Buches müssen stär-ker in den Vordergrund gestellt und Assoziationen zur Qualität des Inhalts hergestellt werden. Ein Buch ist für den Leser »begreifbar«. Und das hat viel mit dem sinnlichen Erlebnis Buch zu tun. Diese Vorteile kann kein elektronisches Buch bieten. Die Bereit-schaft, für ein E-Book aus rein inhaltlicher Qualität das gleiche Geld zu bezahlen, wird sich auf einen ge-ringen Teil der Kunden beschränken. Wenn wir uns auf die Vorteile und die Qualität des Buches stärker besinnen, wird der Leser noch lange bei dieser Form

Mit der Einführung neuer Binde-Varianten ist die exakte Begriffsbestimmung in der buchbinderischen Verarbeitung schwieriger geworden. In der Praxis wird das Buch zumeist als Festband, Hardcover oder Deckenband bezeichnet.Der Broschur begegnet man unter der Bezeichnung Softcover, Paperback oder Taschenbuch.Zwischen diesen Buchformen bestehen Anwendungen wie z. B. Integralbände und Flexbände. Diese werden als Flexco-ver bezeichnet. Hier lohnt es sich, genauer auf die Verarbei-tungsmöglichkeiten zu schauen, da es inzwischen eine Fülle innovativer und praxisorien-tierter Lösungen in diesem jungen Segment gibt.

bleiben und für diese Qualität auch Geld bezah-len. Die Kösel »reflexBOx« gibt einen Überblick über haptisch ansprechende bedruckbare Materia-len, die sowohl für Festbände als auch für den neu-en Flexband einsetzbar sind.

AUTOR Martin Schöllhorn (37) ist Drucktechniker und arbei-tet im Vertrieb des Buchherstellers Kösel in Altusried-Krugzell. BILDER Kösel GmbH & Co. KG LINK www.koeselbuch.de

2 Die Kösel »reflexBOx« mit der neuen Buchart »Flexband«

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unter 19 °C genau 22 °C über 25 °C

DIE BANDBREITE ist groß und reicht von Druck-farben, die erhabene Strukturen erzeugen und den Tastsinn fordern, über Duftlacke, die den Geruchs-sinn ansprechen, bis hin zu fluoreszierenden Far-ben, die nachleuchten. Eine weitere Variante der Effektfarben sind die thermoaktiven Farben, die bei Erreichen einer bestimmten Temperatur ihre

Farbe ändern. Mit diesen temperatursensitiven Far-ben sind viele mögliche Anwendungen denkbar. So kann beispielsweise dem Etikett auf der Weinfla-sche entnommen werden, ob der Wein die optimale

Trinktemperatur hat. Im Sicherheitsbereich werden Etiketten zur Warnung vor hohen Temperaturen eingesetzt.Die Funktionsweise thermochromer Farben basiert vorrangig auf dem Umbau chemischer Bindung en. Es existieren sowohl Farben, die bei Erreichen einer bestimmten Temperatur ihre Farbe ändern, als auch Systeme, die sich entfärben. Der Farbumschlag kann reversibel, d. h. umkehrbar, oder irreversibel sein. Irreversible Farbsysteme kommen z. B. zur Überwa-chung der Kühlkette zum Einsatz. Wurde das Pro-dukt kurzzeitig über einer vorher spezifizierten Temperatur gelagert, schlägt die Farbe um und zeigt die Unterbrechung der Kühlkette an. Reversible Far-ben eignen sich gut als Indikator für die aktuelle Tem-peratur eines Produktes oder auch als berührungs-sensitive Farben, die sich durch die mensch liche Körpertemperatur beim Berühren entfärben und damit z. B. ein darunter befindliches Druckbild er-scheinen lassen.

Prinzipiell sind diese Farbstoffe in verschiedenen Lieferformen erhältlich und werden beispielsweise Kunststoffen beigemischt. Eine bekannte Anwen-dung sind wärmeempfindliche Babylöffel, die ihre Farbe ändern, wenn die Nahrung zu heiß ist.

In der Druckindustrie kommen vor allem rever-sible, thermochrome Siebdruckfarben zum Einsatz. Dabei handelt es sich um UV-härtende oder löse-mittelbasierende Farben, die sich bei Erreichen einer bestimmten Temperatur entfärben. Diese Druckfarben sind in verschiedenen Farbtönen und Um schlagstemperaturen im Bereich zwischen

– 15 °C und 65 °C erhältlich. Außerdem können die thermochromen Farben sowohl untereinander als auch mit Standard-Farben gemischt werden.

DAs

ChamäleonuntER DEn DRuckFARbEn

Hatte die Druckindustrie in der Vergangenheit vor-rangig die Aufgabe der Informationsvervielfältigung, gab es in den letzten Jahren innovative Entwicklun gen in der Branche, die vielfältige Effekte auf Druck-produkten ermöglichen.

1 Ob die Schokolade zum Vernaschen die richtige Temperatur hat, sieht man bei dieser Verpackung auf den ersten Blick. Ist die perfekte Temperatur von 22°C erreicht, erscheint der mit thermoaktiven Druckfarben aufgedruckte Kreis.

»Durch thermoaktive Farben kann ein Zusatznutzen generiert werden.«

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Damit kann eine große Bandbreite verschiedener Effekte und Farbverläufe realisiert werden.Im Alltag begegnen uns diese Farben aktuell noch recht selten. Ein Einsatzgebiet ist die Abdeckung von Motiven, die beim Überschreiten einer be-stimmten Temperatur, z. B. bei Berührung oder Er-hitzung, sichtbar werden. Da Thermochromfarben generell eine geringe Deckfähigkeit aufweisen, wird für das Überdrucken schwarze Thermochromfarbe empfohlen. Bei kontrastreichen Motiven sind ggf. auch mehrere Schichten zur vollständigen Abde-ckung nötig. Darüber hinaus sind einige Getränke-flaschen und -dosen in Deutschland auf dem Markt, die dem Konsumenten Aufschluss über die richtige Trinktemperatur geben.

Insgesamt ist der Markt der thermochromen Farben aktuell als klein einzuschätzen. Die Druck-industrie im Allgemeinen zeigt jedoch Trends hin zu kleineren Auflagen, individualisierten Produkten und zunehmender Vielfalt im Bereich der Druck-veredelung. Diese Entwicklungstendenzen stellen

gute Voraussetzungen für eine zukünftige positi-ve Entwicklung der thermochromen Druckfarben dar. Zudem bietet der Einsatz thermoaktiver Farben, insbesondere im Verpackungsdruck, dem Endver-braucher einen Mehrwert und kann einen Kaufanreiz darstellen. Thermochromfarben stellen somit eine interessante Möglichkeit dar, Druckprodukte zu ver-edeln oder mit zusätzlichen Funktionen auszurüsten.

AUTORIN Karin Weigelt (30) hat an der TU Chemnitz Mikrotech-nik / Mechatronik mit der Studi-enrichtung Print- und Medien-technik studiert (1999 – 2005). Sie arbeitet bei der printechnologics GmbH in Chemnitz im Bereich »print technology development«.BILDER Privat

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Tipps und Tricks für ein

gelungenes Studium

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UNTER EINER humanistischen Serifenlosen, ver-steht man eine Schrift, die wie die ersten Druck-schriften aus der Renaissance von einem ausgepräg-ten Kontrast der waagrechten und senkrechten Buchstabenformen lebt.

In den letzten zwanzig Jahren sind sehr viele neue serifenlose Schriften (Sanserifs) auf den Markt gekommen. Bis dahin waren weitgehend die Nach-folger der frühen Groteskschriften bekannt, mit ihren

aus den klassizistischen Antiqua-Schriften heraus geformten statischen Modellen: die überall präsen-te Helvetica, die etwa gleichzeitig entworfene, aber besser lesbare und feiner an Strichstärken und Wei-ten ausgebaute Univers sowie die amerikanischen Trade-, News- und Franklin-Gothic Schriften. Erst Eric Gill, der Kalligraphie bei Edward Johnston lernte, entwarf mit der Gill Sans eine Groteskschrift, die ein wenig Anklänge an die humanistische Formenspra-che hatte. Ziemlich wenig beachtet war die etwa zur gleichen Zeit entstandene Goudy Sanserif von Frederic W. Goudy. Eine sehr symphatische Schrift, die viel an geschriebenen Formen in sich birgt.

In den späten 1960er Jahren wurde die Schrift Syntax des Schweizers Hans Eduard Meier aufgelegt, dessen sämtlichen Druckschriften das Schriftschrei-ben zugrunde liegt. Adrian Frutiger schuf mit seiner Frutiger in den 1970er Jahren eine neue, sehr offene und klare Sanserif. Unbedingt zu erwähnen sind noch die von Sumner Stone geschaffene Stone Sans, als Teil einer Schriftsippe zusammen mit der Stone Serif und der Stone Informal sowie die bemerkenswerte Formata von Bernd Möllenstädt (1984).

Meine allerersten Versuche eine Textschrift zu entwickeln, bestanden aus Überzeichnungen eines Modells einer Renaissance-Antiqua, woraus eine serifenlose Schrift entstand. Mit Transparentpapier und schwarzen Filzstiften begann ich einige Worte zeichnerisch zu bearbeiten, unter Weglassung der Serifen und Angleichung der Strichstärken. Ich strebte zu möglichst vereinfachten Formen hin, was sofort dazu führte, wie denn leichte und fette Versionen davon aussehen könnten. Diese Zeich-nungen sahen recht vielversprechend aus, beim späteren Digitalisieren jedoch erschien mir alles zu steif. Ein vollkommen neuer Ansatz, nach gründli-cheren Untersuchungen, warum die alten Antiqua-

HuMAn

LeagueStatisch oder gewachsen? Grotesk oder mehr mensch-lich? Nachfolgend spiegelt sich die persönliche Erfor-schung lesefreundlicher, serifenloser Textschriften des Schriftgestalters Jürgen Weltin nach humanistischem Vorbild wider.

1 Das g der Agilita – Die Schriftfamilie entstand aus Überzeichnungen auf Transparentpa-pier

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Schriften so gut lesbar sind, ergab ein viel lebendi-geres Schriftbild.

Das Resultat daraus war die als Diplomarbeit ange-legte Schrift Finnegan, die unverkennbar einen hand-schriftlichen Duktus hat, deutlich zu sehen in der Form der Strichführung zum Beispiel des kleinen n, die sich von links oben nach rechts unten bewegt. An- und Ab-striche haben Serifenansätze, die vertikalen Striche haben einen konischen Verlauf und es gibt einen deutlichen Strichstärkenkontrast. Durch diese span-nungsreiche Strichführung erhielt die Finnegan einen sehr lebendigen Charakter, der auch gerade in den Kur-siven eine gute Mischung aus Neutralität und Lese-freundlichkeit erzeugt. 2001 erlangte diese Schrift ein Certificate of Excellence in Type Design.

Eine humanistische Sanserif muss also nicht zwangsweise direkt aus einer Renaissance-Antiqua abgeleitet sein, wie ich in meinem zweiten Schriftde-sign, einer Telefonbuchschrift für die britischen yellow Pages (die mit zwei Preisen ausgezeichnet wurde) auszuloten versuchte. Aus diesen Erfahrungen heraus fertigte ich um das Jahr 2000 herum Zeichnungen für eine neue humanistische Sanserif an, die aber klarer und neutraler wirken sollte. Mein Konzept sah vor, ein Alphabet zu schaffen, das Potenzial für eine Schrift-familie haben sollte mit einer großen Bandbreite an Schriftschnitten. Allerdings waren die insgesamt 32 Schriftschnitte nicht von Anfang an geplant, sondern sie ergaben sich während den Entwurfsphasen. So sind nur wenige Schnitte durch automatische Interpolation

entstanden, was bei der extremen Bandbreite an Strich-stärken auch nicht funktioniert hätte, sondern sie sind einzeln gezeichnet worden. Bei einer Interpolation er-zeugt das Schriftprogramm selbständig durch vorher festgesetzte Parameter gewünschte Zwischenschnitte, die aber oft noch nachkorrigiert werden müssen. Die drei dünnsten Schriftschnitte Hairline, Ultra Thin und Thin sind für den Displaybereich vorgesehen und eig-nen sich nur in wirklich großen Schriftgraden. Ab 40 Punkt Schriftgröße entwickeln die feinen, sehnigen Linien auch erst ihren Reiz. Im Jahr 2006 erschien Agilita bei Linotype, nachdem sie soweit ausgebaut wurde, um in sämtlichen lateinischen Sprachen ge-setzt werden zu können – inklusive einer Reihe von OpenType-Features, wie u. a. Kapitälchen, angepass-te @-Zeichen für Versal- oder Gemischt-Satz, unter-schiedliche Ziffern. Zwei Jahre später folgte mit der punktierten Agilita Dot ein weiterer Displayschnitt.

Was die Agilita von den meisten anderen Sanse-rifschriften unterscheidet, sind ihre relativ großen Ober- und Unterlängen, was sie angenehm lesbar macht. Sie wirkt modern, aber nicht hart und tech-nisch, sondern menschlich.

Zur selben Zeit als ich die Agilita entwarf, arbei-tete ich an einer anderen Schrift mit Serifen, die über Jahre unberührt blieb. Bevor ich an ihr weiterarbeite-te, versuchte ich aus ihr wiederum eine Sanserif her-zuleiten, welche auch bald bei Linotype erscheinen wird, und die bereits im Oktober mit einem Preis beim internationalen Schriftdesign-Wettbewerb Granshan ausgezeichnet wurde: Mantika Sans. Diese ist mehr für kleine Textschriftgrößen konzipiert, sie ist etwas schmallaufender und hat eine größere Kleinbuch-stabenhöhe. Sie ist weniger sachlich als die Agilita, was man besonders in der lebendigeren Kursive sehen kann, und daher eine interessante und konse-quente Fortsetzung meiner humanistischen Suche auf dem Gebiet des Schriftdesigns.

AUTOR Jürgen Weltin (41), seit dreizehn Jahren als freiberuflicher Kommunikations- und Schriftde-signer tätig, lebt und arbeitet in Pullach bei München. BILD Silvia Werfel

2 Die Agilita, yellow, Finnegan und Mantika Sans – eine Auswahl an Schriften von Jürgen Weltin

Agilita

Yellow

Finnegan

Mantika Sans

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DOCH DIE ZEIT der Langeweile ist vorbei: Die klei-ne, aber mächtige CSS-Anweisung »@font-face« hat die Behandlung von Schriften im Web grundle-gend verändert. Mit diesem Befehl kann man auf eine externe Schriftdatei verlinken, die beim Aufruf der Webseite heruntergeladen und direkt im Brow-ser dargestellt wird. Der auf diese Weise formatierte Text bleibt indexierbar, kopierbar und kann ohne Qualitätsverlust skaliert werden.

Dabei ist die »@font-face«-Technik gar nicht neu, der Internet Explorer unterstützt sie bereits seit 1997. Dass sie sich damals nicht schon durchgesetzt hat, liegt einerseits an dem Mangel an bildschirm-optimierten Schriften und andererseits an der limi-tierten Übertragungsgeschwindigkeit – das Herunter-

laden eines Webfonts mit einem 56k-Modem hätte sich wohl kein Internetnutzer zumuten wollen. Diese Voraussetzungen haben sich mittlerweile geändert. Heute verfügen wir flächendeckend über DSL-Breit-bandverbindungen und sind mit Flachbildschirmen ausgestattet, die eine bessere Schriftdarstellung ermöglichen. Aus diesem Grunde stattete Apple 2008 seinen Safari-Browser mit der Unterstützung für »@font-face« aus und ebnete so den Weg für die Webfonts. Die anderen modernen Browser wie Firefox, Opera und Chrome zogen nach und unter-stützen seit Anfang 2010 allesamt diese Technik.

Während der Internet Explorer für die Einbet-tung mit »@font-face« das proprietäre Schriftfor-mat EOT (Embedded OpenType) benutzt, kön-nen in den modernen Browsern auch native TrueType- oder OpenType-Fonts verwendet wer-den, wogegen die Schrift hersteller heftig protes-tierten: Sie forderten für die »@font-face«-Ein-bettung ein sicheres Format, welches ausschließlich für Webbrowser lesbar ist. Und was normalerwei-se mehrere Jahre dauert, vollzog sich innerhalb weniger Monate: Das von Schriftentwicklern und Browserherstellern gemeinsam entwickelte, nur für Browser lesbare Format WOFF (Web Open

typE on DEMAnD – wiE wEbFonts DAs intERnEt vERänDERn

In der Vergangenheit sind Webdesigner bei der Schrift wahl sehr schnell an ihre Grenzen gestoßen. Da eine Web-seite nur Schriften anzeigen kann, die auf dem Rechner des Nutzers installiert sind, musste man sich auf System-fonts wie Arial, Verdana oder Georgia beschränken. Während für Printmedien eine riesige Schriftenvielfalt zur Verfügung steht, erstarrte das vermeintlich fortschritt-liche Medium Internet in typograf ischer Tristesse.

1 Inwieweit Web fonts die Gestaltung von zukünftigen Web sites prägen werden, bleibt abzuwarten. Jedoch steckt ein riesiges Potential in der noch relativ jungen Technik.

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Font Format) respektiert die Lizenzbestimmun-gen der Schriftenhäuser und ist damit auf dem besten Wege, das Standard format für Webfonts zu werden.

Webfonts verändern die Arbeitsweise von Web- und Typedesignern grundlegend. Webdesigner kön-nen sich in Zukunft aus einer reichhaltigen Palette von Schriften bedienen und ohne technische Hürden typografisch anspruchsvollere Internetseiten gestalten als jemals zuvor. Für Unternehmen besteht erstmals die Möglichkeit, ihre Hausschriften auch im Internet zu benutzen – auf diese Weise kann der Unterneh-mensauftritt medienübergreifend konsistent gestaltet werden. Auch die Schriftgestalter stehen vor neuen Aufgaben: Sie müssen nun ihre Fonts durch einen aufwändigen Prozess, der »Hinting« genannt wird, für die Bildschirmdarstellung optimieren.

Im Zuge dieser Entwicklung hat sich ein völlig neuer Markt etabliert, der Vertriebsformen nutzt, die dem unverbindlichen Wesen des Internets ent-sprechen. Statt dem herkömmlichen Erwerb einer Lizenz kann man bei Webfont-Dienstleistern wie Typekit, WebINK oder Webtype die gewünschten Schriften mieten. Gegen Zahlung einer regelmäßi-gen Gebühr kümmert sich der Dienstleister um das Hosting der Fonts und um eine reibungslose Liefe-rung an den Browser. Dieser Markt boomt: Der größte Anbieter Typekit hat derzeit ca. 80 Millio-nen Nutzer.

Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis die Nutzung von Webfonts selbstverständlich ist, bis sich das Vertrauen in die »@font-face«-Technik ge-festigt hat und sich die Browserhersteller auf ein verbindliches Standardformat für Webfonts geei-nigt haben. Doch die Weichen für ein typografisch schöneres Web sind bereits gestellt.

AUTOR Jan Fromm (34) stu-dierte Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Pots-dam und arbeitet heute als freiberuflicher Schrift- und Grafikdesigner in Berlin.LINKS typekit.com | www.extensis.com/en/WebINK | www.janfromm.de

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PROJEKTARBEIT VERLANGT einen regen Mei-nungsaustausch, und so visierten Ulrike Stoltz (HBK Braunschweig) und Christian Ide (HTWK Leipzig) eine intensive Zusammenarbeit der Stu-dierenden beider Hochschulen an. Unter dem Motto »Thesen, Regeln, Manifeste« war es Ziel des Semesters, sich mit unterschiedlichsten typografi-schen Manifesten von Paul Renner über Iwan Tschichold bis Kurt Weidemann oder dem Forum Typografie auseinanderzusetzen.

Es sollte aber nicht allein bei der Konfrontation mit den theoretischen Inhalten bleiben: Die Studie-

renden mussten im Laufe des Semesters ihre eigene Position zum Thema erforschen und daraufhin ihr ei-genes typografisches Manifest – in einer Kleinstauf-lage von 6 Exemplaren – selbst produzieren. Aller Anfang ist schwer, und so vergingen die ersten Wo-chen und Monate damit, die Regelwerke zu durch-

tHEsEn,

Regeln,MAniFEstE

Ein eigenes Buch machen! Und zwar von der Ent wicklung des Konzeptes und dessen gestalterischer Um setz ung bis hin zu Materialauswahl, Cover gestaltung und Pro-duktion einer Kleinstauflage: Diese einmalige Gele-genheit bot das Sommersemester 2010 den Studieren­den der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leip zig und der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig.

Katrin Krengel

Anne Krähling Tim Brachert

Carolin Noack

Julia Burda Norma Höer

Dina Hoffmann

Sebastian Thieme

Jenny Kupschis Marie Schröter

»Vom Crashkurs Typografie zum eigenen Manifest«

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dringen und konzeptionelle Ansätze für die eigene Um-setzung zu entwickeln.

Der Austausch zwischen den Studierenden – Kommu-nikationsdesign in Braunschweig bzw. Buch- und Medi-enproduktion in Leipzig – ergab konstruktive Kritik und neue Sichtweisen. Verlagsherstellerinnen und -herstel-lern wird manchmal nachgesagt, die Produktion von Bü-chern ausschließlich nach technischen Gesichtspunkten zu bewerten; von Design-Studenten hingegen erwartet man Ideenreichtum und gestalterische Kreativität, aber wenig Sinn für eine realistische, industrielle Umsetzung.

So pauschal hat sich dieses Schubladen denken natürlich nicht durchsetzen können. Besonders durch die gegen-seitigen Besuche der jeweils anderen Studieneinrichtung wurde der Blick dafür geschult, was der Wirkungsbe-reich der anderen Berufsgruppe eigentlich beinhaltet.

Diese Zusammenarbeit zeigte aber vor allem auch die Notwendigkeit der Vernetzung innerhalb der Bran-che auf. Das hochschulübergreifende Seminar konnte als Simulation der Arbeit im späteren Berufsleben, d.h. die Kooperation verschiedener Interessengruppen innerhalb eines Projektes, verstanden werden. Einerseits wurden neue Kontakte geknüpft, andererseits wurde die offene Kommunikation und Auseinandersetzung miteinander geübt sowie das Hineindenken in die Ideengänge des Gegenübers verfeinert. Diese sozialen Kompetenzen stellen eine wichtige Grundlage für den späteren Berufs-einstieg dar und bekräftigen, dass Teamarbeit und ge-genseitiges Verständnis eine ebenso besondere Rolle spielen wie das theoretische Grundwissen.

Auf diese Weise wurde, mit intensiven Konsultatio-nen und Seminaren, konsequent das eigene Buchprojekt vorangetrieben und realisiert. Trotz detaillierter Vorga-ben zu Format, Thema und Inhalt sind schlussendlich 32 komplett unterschiedliche Bücher entstanden, von de-nen jedes durch seinen individuellen Charakter besticht. Ob klassisch zurückhaltend oder hervorstechend laut, mit komplexem Konzept oder einer Portion Raffinesse

– die Arbeiten beweisen, dass Typografie ein spannendes und vielseitiges Thema ist und bleibt!

AUTORIN Christina Klenke (23) studiert seit 2008 Buch- und Medien-produktion an der HTWK Leipzig. BILDER Esra Özen

»Typografie ist vor allem Arbeit, Erfahrung, Handwerk und Können«

Franziska CreutzburgKatrin Krengel

Astrid StielerTim Brachert

Florian Lange

Norma Höer Christina Klenke

Dina Hoffmann

Anita Lüders

Marie Schröter

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ECKENBRÜLLER schreien geradezu danach, dem Leser ins Auge zu fallen. Sie bezeichnen den kur-zen Beitrag, welcher auf der Titelseite einer Zei-tung prominent oben links positioniert wird. Das »Streiflicht« in der Süddeutschen Zeitung ist ein bekanntes Beispiel für diesen Ruf nach Aufmerk-samkeit. Wahlweise kann der Eckenbrüller auch oben rechts angeordnet werden.

FARBFRASS, auch Tintenfraß, ist der Feind eines jeden Bibliothekars oder Buchrestaurators. Er wird anfangs sichtbar durch eine Verbräunung des Pa-piers oder Pergaments, welches mit Eisengallustinte

LexikonwAs wAR DAs nocHMAl?

beschrieben worden ist. Fortgesetzt mit der dunkel-braunen Verfärbung der Rückseite, erreicht er sein Ziel im finalen Durchbruch der Seiten und dem Hin-terlassen von Löchern. Natürlich nicht grundlos: Hy-drolyse und Oxidation der Cellulose im Papier sind die Ursache dafür. Durch eine spezielle Behandlung kann diese vernichtende Erscheinung jedoch ent-scheidend verlangsamt werden.

KLISCHEE ist eine eingefahrene Bezeichnung aus der Druckersprache. Es beschreibt die Hoch-druckform im Flexodruck oder Tiefdruckform im Tampon druck.

ZUNEHMENDER Vermarktungsdruck steigert das Interesse an Veredelungsmöglichkeiten, was sich in der Buchbranche in Form veredelter Cover nieder schlägt.

Um einen Überblick über die vielfältigen Verede-lungsmöglichkeiten zu bieten, haben wir – das sind sieben Studenten im 3. Semester des Studienganges Buch- und Medienproduktion an der HTWK Leipzig

– es uns im Modul Projektmanagement zur Aufgabe gemacht, ein Veredelungslexikon zu erstellen. Das Projekt wurde von uns in Eigeninitiative entwickelt.

Zunächst erscheint das Lexikon als Webseite für Hersteller, Facharbeiter und Studenten mit Fokus auf

die wissenschaftlichen, praxisbezogenen Mög lich-keiten. Unterstützt werden die Inhalte durch Fotos entsprechender Muster. Um auch die haptischen Ef-fekte vieler Veredelungstechniken vermitteln zu kön-nen, soll ergänzend zur Website im Sommer 2011 eine zugehörige Musterbox des Lexikons erscheinen.

Betreut wird das Projekt von Prof. Inés Heinze. Wir konnten außerdem schon einige Projektpartner gewinnen u. a. Vogt Foliendruck, FLOCK-TEC, WDS Pertermann, KAMA und Achilles. Gerne sind wir auch für weitere Unterstützer offen.

Die Präsentation des Projektes findet auf der Leip-ziger Buchmesse am 19.03.2011, 1100 Uhr am Stand der HTWK Leipzig statt (Halle 5, Stand B 506).

AUTORIN Jasmin Kerstner (24) studiert an der HTWK Leipzig Buch- und Medienproduktion und ist stellvertretende Projekt-leiterin.

In allen Branchen herrscht ein großer Wettbewerb um Kunden. Hier bestehen zu können, heißt, auf ver edelte Werbemittel zu setzen, um die Aufmerksamkeit poten-tieller Kunden zu erhalten.

vEREDElungslEXikon – iDEEn, DiE bEEinDRuckEn

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FrischAuF DEn tiscH

ERKENNE DEINE TyPO! Diese illustrierte Ge-schichte der Schriftarten und grafischen Stile bietet dem Liebhaber einen Überblick über das Design von Schrifttypen und widmet sich den elegantesten Schriftarten der Druckgeschichte. Die auf einer an-gesehenen niederländischen Sammlung basierende umfangreiche Ausgabe in zwei Bänden zeichnet die Entwicklung des Druckbuchstabens anhand von ausnehmend schönen Katalogen nach und zeigt Ty-penproben in mageren, kursiven, fetten, halbfetten, schmalen und breiten Fonts. Enthalten sind auch Bordüren, Ornamente, Initialen und Verzierungen sowie exemplarische Lithografien, Briefe von Schil-dermalern, Inschriftenschnitzern und Kalligrafen. Enthalten sind Werke von Typendesignern wie Wil-liam Caslon, Fritz Helmuth Ehmcke, Peter Behrens, Rudolf Koch, Eric Gill, Jan van Krimpen, Paul Renner, Jan Tschichold, A. M. Cassandre, Aldo Novarese und Adrian Frutiger.

Dieser zweite Band deckt die Phase von 1900 bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts ab und enthält einen geschichtlichen Abriss von Alston W. Purvis.

Die beiliegende TASCHEN-Keycard erlaubt un-begrenzten Zugang zu einer Online-Bilddatenbank: Über 1.400 hochauflösende Scans von Schriftmus-tern können zur uneingeschränkten Verwendung heruntergeladen werden.

TYPEA Visual History of Typefaces and Graphic Styles, 1901-1938 Cees W. de Jong, Alston W. Purvis, Jan Tholenaar360 Seiten, EUR 39.99ISBN 978-3-8365-1514-6

IM NEUROMARKETING-WEGWEISER von Hau-fe gewähren zahlreiche namhafte Neuro-Experten faszinierende Einblicke in die Chancen, die die Hirn-forschung dem Marketing von heute und morgen eröffnet. Der menschliche Verstand ist ein Wunder-werk der Evolution und steht doch unter der Fuchtel des Irrationalen. In dem in vier Teile gegliederten Buch erfährt der Leser, welchen Beitrag die Hirnfor-schung liefern kann, um dieses Zusammenspiel von Emotionen und Verstand zu entschlüsseln.

In insgesamt 13 Fachbeiträgen und Interviews wird eine Standortbestimmung des Neuromarke-tings aus der Perspektive der Marketingwissen-schaft gegeben, die Nutzungsmöglichkeiten der Hirnforschung gezeigt, viele unterschiedliche Berei-che der Marketingpraxis erläutert und Ausblicke auf das Neuromarketing sowie die Forschung gegeben. Ein wissenschaftliches Glossar und die Darstellung der für das Neuromarketing wichtigsten Gehirnbe-reiche runden das Buch ab.

Die allesamt erhellenden und gut geschriebenen Beiträge aus Wissenschaft und Praxis zeigen, mit welchen Problemen sich die Hirnforscher herum-schlagen und wie wenig die Werber mit deren Er-kenntnissen in der Praxis noch anzufangen wissen. Kurzum: ein sehr informatives Buch für jeden Mar-keting-, Verkauf- und Werbe-Interessierten.

NEURoMARKETINg Erkenntnisse der Hirnforschung für Markenführung, Werbung

und Verkauf

Dr. Hans-georg Häusel (Hrsg.)300 Seiten, EUR 39.80

ISBN 978-3-448-08056-8

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WILL MAN NEUE Zeitschriften auf den Markt brin-gen, steht am Anfang immer ein Gefühl, eine Idee: Hier fehlt etwas, da könnte es eine Marktnische

geben, dort entstehen neue Informations- oder Un-terhaltungsbedürfnisse. Während ein Launch in den meisten Fällen nach außen hin positiv wahrgenom-men wird, verhält es sich beim Relaunch eher umge-kehrt: Er wird als Zeichen der Schwäche ver standen. Dies ist insofern falsch, als dass ein Relaunch nicht nur die Reaktion auf eine Schwächephase sein muss, son dern – wie auch eine Neueinführung – ein perma-nenter Prozess innerhalb des Marketings sein sollte.

Verlage be schäftigen sich aktuell mehr mit Relaunches als mit Neueinführungen, also sei zu-nächst einmal die Frage beantwortet: Was ist ein Relaunch? In der Verlagsbranche gibt es darauf viele

DiE zukunFt DER

Zeitschrift – gibt Es nocH niscHEn?

Zweifelsohne durchzieht die Medienwelt ein Wandel. Kaum jemand wagt es, konkrete Prognosen dahin-gehend zu stellen, wie lange es das Medium Print noch geben wird. Besonders Zeitungs- und Zeitschriften-verlage haben darunter zu leiden, denn der Endkunde liest und lebt zunehmend kostenfrei im Internet. Für Verlage gilt es, die besondere Zielgruppe zu finden, glücklich zu machen und auszubauen.

1 Mit ihren sach kundigen Beiträgen rund um die schönsten Seiten des Landlebens, aus dem die Leser einen praktischen Nutzwert ziehen, erreicht die Landlust eine unverwechselbare Natürlichkeit und eine einzigartige Au thentizität. Diese Mischung schafft ein »geerdetes« Konzept, das die Leserschaft als wohltuend anders und unverwechselbar empfindet.

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Antworten. Demnach könnte es sich um einen mo-dischen Gag handeln, mit dem Verleger ihre Publi-kationen aufpolieren. Es könnte auch das liebste Ins-trument neuer Chefredakteure sein, mit dem sie ihre Durchsetzungskraft demonstrieren. Oder es han-delt sich um einen hektisch zusammengezimmerten Maßnahmenkatalog der Marketing- und Vertriebs-abteilung, damit die Zahlen wieder steigen.

Ursachen für einen Relaunch sind meist sinkende Auflagen und ein zurückgehendes Anzeigenvolu-men. Um die Gründe hierfür festzustellen, ist eine umfassende Analyse des relevanten Marktes, der eigenen Positionierung, des Standpunktes der Wett-bewerber sowie der in diesem Markt vorhandenen Zielgruppenpotentiale notwendig. Aus diesen In-formationen ergibt sich dann als strategische Maß-nahme möglicherweise die Chance einer Neueinfüh-rung oder Neu positionierung. Manchmal ergibt das Ergebnis einer solchen Analyse, dass es besser wäre, die Einführung nicht zu wagen bzw. die Zeitschrift einzustellen oder sich mit einer neuen Zeitschrift ei-nem anderen, vielversprechenderen Marktsegment zuzuwenden. Hierfür ist es zunächst wichtig, den re-levanten Markt näher zu beschreiben, zu identifizie-ren, abzugrenzen und deutlicher zu charakterisieren. Diese Abgrenzungen können nach sachlichen, räum-lichen, personellen oder zeitlichen Kriterien erfolgen. Anders formuliert: nach Produkten oder Leistungen, Absatzgebieten, Zielgruppen und der Saison, in der das Produkt erscheinen soll. Da es sich bei Verlagspu-blikationen in der Mehrzahl um saisonunabhängige, nationale Verbreitungen handelt (mit Ausnahmen von u.a. lokalen oder regionalen Tageszeitungen), kommt in den meisten Fällen nur eine sachliche oder personelle Abgrenzung in Frage.

Ob dabei die Eingrenzung auf das Medium »Zeitschrift« von Anfang an richtig ist, sollte im Zeitalter elektronischer Medien stark hinterfragt werden, da bei informierenden Publikationen auch andere Informationsvermittler (Internet, Seminare), bei unterhaltenden Publikationen andere Medien (Fernsehen, Radio, Internet), Unterhaltungsveran-staltungen (Theater, Konzerte) oder ganz andere Aspekte eine Rolle spielen können. So kann etwa aufgrund des begrenzten Taschengeldbudgets eines Jugendlichen der Kauf eines Comics auch mit dem Verschicken von SMS oder dem Besuch einer Disco konkurrieren. Diesem Aspekt wird zum Teil noch zu wenig Bedeutung beigemessen.

Eine differenzierte Betrachtung der Märkte er-fordert eine Zerlegung des relevanten Marktes in kleinere Teileinheiten. Als Marktsegmentierung wird eine Aufspaltung des »relevanten Marktes« in ho-mogene Segmente bzw. Teilmärkte bezeichnet. Die Marktabgrenzung kann nach den verschie-densten Merkmalen erfolgen, wie z. B. nach Pro-dukt- bzw. Leistungsmerkmalen, Bedürfnismerk-malen bzw. Funktionen und der Verhaltensrelevanz, wobei die Kriterien einen unmittelbaren Bezug zum Kaufverhalten haben sollten. Beispiele dafür sind demografische oder sozioökonomische Krite-rien und die Messbarkeit, da Marktsegmente durch vorhandene Methoden der Marktforschung er-fassbar sein müssen. Die zeitliche Stabilität besagt, dass die Marktsegmente für einen längeren Zeit-raum stabil bleiben sollen. Zudem müssen die Marktsegmente differenziert bearbeitet werden können, ein hinreichendes Potential aufweisen und mit den Marketinginstrumenten ansprechbar und zugänglich sein. ▶

2 Marktsegmente verschiedener Zeitschriften

Kolumne Kolumne

Antworten. Demnach könnte es sich um einen mo-discher Gag handeln, mit dem Verleger ab und an ihre Publikationen aufpolieren. Es könnte auch das liebste Instrument neuer Chefredakteure, mit dem sie ihre Durchsetzungskraft demonstrieren oder ein hektisch zusammengezimmerter Maßnahmenkata-log der Marketing- und Vertriebsabteilung sein, da-mit die Zahlen wieder steigen. Manchmal handelt es sich sogar um eine »göttliche Eingebung« des Cheflayouters.

Ursachen für einen Relaunch sind meist eine sin-kende Auflage und/oder ein zurückgehendes Anzei-genvolumen. Um die Gründe hierfür festzustellen bzw. die Idee zu überprüfen, ist eine umfassende Analyse des relevanten Marktes , der eigenen Posi-tionierung und des Standpunktes der Wettbewerber sowie der in diesem Markt vorhandenen Zielgrup-

DIE ZUKUNFT DER

Zeitschrift GIBT ES NOCH NISCHEN?

Zweifelsohne durchzieht die Medienwelt ein Wandel. Kaum iemand wagt es, konkrete Prognosen dahinge-hend zu stellen, wie lange es das Medium Print noch geben wird. Besonders Zeitungs- und Zeitschriftenver-lage haben darunter zu leiden, denn der Endkunde liest und lebt zunehmend kostenfrei im Internet. Für Verlage gilt es, die besondere Zielgruppe zu finden, glücklich zu machen und auszubauen.

monothematisch

MeineFamilie & ich

Nutzwert,authentisch

Livestyle,inszeniert

Mein schöner Garten

Essen &

TrinkenSchöner Wohnen

Wohnen & Garten

Living at Home Homes &

Gardens

Countrymultithematisch

Marktsegmente verschiedener Zeitschriften

WILL MAN neue Zeitschriften auf den Markt brin-gen, steht am Anfang immer ein Gefühl, eine Idee: hier fehlt etwas, da könnte es eine Marktnische ge-ben, dort entstehen neue Informations- oder Unter-haltungsbedürfnisse. Und während ein Launch in den meisten Fällen nach außen hin positiv wahrge-nommen wird, verhält es sich beim Relaunch eher umgekehrt: er wird als Zeichen der Schwäche ver-standen. Dies ist aber insofern falsch, als dass ein Relaunch nicht nur die Reaktion auf eine Schwäche-phase sein muss, sondern – wie auch eine Neuein-führung – ein permanenter Prozess innerhalb des Marketings sein sollte.

Da sich die Verlage aktuell mehr mit Relaunches als mit Neueinführungen beschäftigen, sei zunächst einmal die Frage beantwortet: Was ist ein Relaunch? In der Verlagsbranche gibt es auf diese Frage viele

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DER BLICK auf einen Pressestand ist verwirrend. Doch mancher entdeckt »sein« Blatt schon auf den ersten Blick – das typische Erscheinungsbild macht‘s möglich. Vor allem die Gestaltung des Zeitungs-kopfs mit Titel, Ausgabenummer, Datum und Preis. Die Titelseite ist also der »Hingucker«, hat einen hohen Wiedererkennungswert und führt zur Kauf-entscheidung. Wenn ein Verlag sich zum Relaunch entschließt, werden zunächst Inhalt, Ausrichtung, Zielgruppe usw. in Frage gestellt. Doch nicht nur der Inhalt soll verbessert werden, sondern auch die »Ver-packung«. Achtung: Hände weg vom Zeitungskopf

– es muss wegen des Wiedererkennungswerts schon sehr gute Gründe geben, ihn zu ändern!

Durch genaue Untersuchungen weiß man viel über das Leseverhalten: Wo schaut der Leser zuerst hin? Was fesselt, langweilt und stört ihn? Fazit: Das Blatt muss dem Leser entgegenkommen – die Auf-gabe des Grafikers. Er entwirft das Design und legt verbindliche Gestaltungsrichtlinien fest.

Ein lesefreundliches Produkt zu gestalten, heißt, dem Leser Lust aufs Lesen zu machen, ihn auf der Seite

Zurück zur (Neu-)Positionierung. Es handelt sich da-bei um den Versuch, das eigene Leistungsangebot hinsichtlich der von Kunden subjektiv wahr ge nom-menen Produkteigenschaften von den Wett bewerbs-angeboten abzugrenzen. Es gilt also, für einen rele-vanten Markt in einem zweidimensionalen Raum (mehr dimensionale Abbildungen sind möglich, aber meist schwer zu handhaben) zwei Kriterienpaare zu finden, die die Leistungen des eigenen Produktes und die der Wettbewerber voneinander abgrenzen. Als Beispiel sei eine erfolgreiche Neueinführung der jüngeren Zeit gewählt (entnommen aus einem Vor-trag von Karl-Heinz Bonny auf dem Zukunftsforum Zeitschriften am 9. Dezember 2009 in München): Mit diesem Ansatz hat es die Landlust geschafft, sich in einer für Verlage wirtschaftlich schwierigen

Zeit nicht nur zu etablieren, sondern ihre verkaufte Auflage auch noch permanent auszubauen (von 76.420 im 3. Quartal 2006 auf 749.655 im 3. Quartal 2010, IVW-Angaben).

Das zeigt zum einen, dass es möglich ist, Ni-schen zu finden und zu testen, zum anderen ist das Schaubild ein gutes Beispiel dafür, wie man die Um-setzung einer Idee durch systematisches Herange-hen im oben beschriebenen Sinn unterstützen sollte. Es gibt sie also – die Nischen! Es liegt alleinig an den Verlagen, sie aufzuspüren und diese Chance zu nutzen.

AUTOr Ulrich Spiller (60) ist Geschäftsführer der Heinold, Spiller & Partner Unternehmensberatung GmbH sowie Lehrbeauftragter der HTWK Leipzig. BILDER Landwirtschaftsverlag GmbH, 2010

woRAuF Es bEiM RElAuncHgEstAltERiscH AnkoMMt

Der Blick auf einen Zeitungskiosk oder den Pressestand im Kaufhaus ist verwirrend. Wer kann angesichts dieser Vielzahl von Printmedien noch ein bestimmtes Magazin finden?

1 Vor dem Relaunch hatte die Stuttgarter-Zeitung kein Foto auf der Titelseite und die fünf gleichmäßigen Spalten wirken starr und wenig aufregend. Eine änderung erfolgte durch ein großes Bild passend zum Hauptthema und verschieden lange Artikel.

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Edition Buchhandel –Kompetenz und Fachwissen

Das Standardwerk in vierter Auflage

Wirtschaftsunternehmen Verlag

Ein umfassender und fundierter Einblick in die Arbeits- und Denkweisen moderner Verlage.

Für Studenten, Medienkaufleute Digital und Print, wie auch für Manager, die sich dem Strukturwandel der Zeit stellen müssen.

Neu: Englisch-Deutsches Fachwörterverzeichnis

Neu: Kapitel ›Herstellung‹, gedruckt auf sechs verschiedenen Papiersorten

»Den Autoren ist es gelungen, ein Buch zum Lesen vorzulegen, das zugleich Nach -schlagewerk ist. Es bietet keine Rezepte, sondern Basisinformationen in selten zu findender Komplexität. […] «

(Helmuth Baur-Callwey in einer Rezension zur ersten Auflage)

Edition Buchhandel erklärt Basics, Trends und Zusammenhänge.

Band 13 Michael Schickerling, Birgit Menche u. a: Bücher machenBand 22 Ralf Laumer (Hg.): Verlags-PR – ein Praxisleitfaden Band 23 Petra Hardt: Buying, Protecting and Selling Rights (dt. Ausgabe)

Bramann Verlag und [email protected] www.bramann.de

10.01.2011 Streifband re Seite _Streifband rechte Seite 10.01.11 12:29 Seite 1

festzuhalten und in die Thematik hineinzuziehen. Das setzt auch Grenzen, denn nicht alles Mögliche, dient der Lesefreundlichkeit. Wichtig sind klare Gliederung der Seiten, unterschiedliche Gewichtung der Artikel und insbesondere Größe und Platzierung der Bilder.

Das Format gibt den Rahmen für jede Ausgabe: Aufbau und Komposition der Seiten. Da vom For-mat alle weiteren grafischen Möglichkeiten abhän-gen, wird es zuerst ausgewählt. Beim Relaunch ist man damit allerdings vorsichtig.

Das Raster einer Seite unterstützt durch Spalten, Grundlinienraster und Hilfslinien, die Texte, Bilder und andere grafische Elemente genau zu platzieren. Die meisten deutschen Zeitungen haben vier oder fünf Spalten. Sie sind ein Charakteristikum und sor-gen für Ordnung, ohne grafische Finessen zu sehr einzuschränken.

Bei der Auswahl der Typografie sind zwei Krite-rien wichtig: Die Schrift muss gut lesbar und soll nicht langweilig sein. Auch verschiedene Größen und Schnitte bringen Abwechslung. Doch hier ist weniger mehr, sonst wirkt die Seite unruhig und verwirrt den Leser.

In aller Regel werden beim Relaunch sowohl in-haltliches Konzept als auch Layout zur Disposition ge-stellt. Das ist immer eine Herausforderung. Schreiber und Gestalter stehen sich gegenüber und fragen: Was ist wichtiger – Aussage oder Form? Inhalt oder Verpa-ckung? Funktionalität oder ästhetik? Nur wenn hier einvernehmlich ein nachhaltiger und tragfähiger Kom-promiss erreicht wird, ist der Relaunch gut gelungen.

AUTORIN Eva-Maria Waas (44) ist Geschäftsführerin der Werbe-agentur »DIE WERBER, Marketing und Dentaltechnik GmbH« und hat für zahlreiche namhafte Institutionen, Verlage und Wirt-schaftsunternehmen verschiedenste Publikationen entworfen, relauncht und produziert. BILDER Privat

2 Auch die DATZ (Die Aquarien- und Terrarien-zeitschrift) ist nach ihrem Re launch deut- licher geglie-dert und hin-terlässt einen spannenderen Eindruck.

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DAs stREiFbAnD-lAyout iM

Wandel

DAS REDESIGN eines bestehenden, allseits aner-kannten Gestaltungskonzeptes ist nie eine leichte Auf-gabe. Man sieht sich mit vielen Erwartungen konfron-tiert: Die wichtigste ist die des Lesers. Aber bei einem studentischen Projekt will man auch Professoren, Kom-militonen, den Teammitgliedern, aber nicht zuletzt auch den eigenen Ansprüchen gerecht werden.

Trotzdem legten wir in der Planungsphase des Projektes, sehr optimistisch, ein Redesign als Pro-jektziel fest. Wir einigten uns darauf, für die Ausga-be 16 das bestehende Design beizubehalten und unsere Erfahrungen aus dem Satz in die Neugestal-tung einfließen zu lassen.

Und so waren unsere Erwartungen schnell formu-liert: Das Layout sollte flexibler, die Überschriften auf-fälliger und einprägsamer werden. Trotzdem wollten wir die bewährten Elemente von Streifband beibehal-ten und die Strukturierung weiterentwickeln. Auch

In der 15­jährigen Geschichte der Zeitschrift wurde bereits zweimal ein Redesign gewagt. Nun folgte der dritte Streich und Streifband zeigt sich ab der 17. Ausgabe in neuem, frischen Layout.

die Erstellung eines neuen Rasters mit Marginalspal-te, in die Einleitung und Zitate ragen, ging leicht von der Hand. Die Schriftauswahl gestaltete sich jedoch schwieriger als erwartet: serifenlos und modern soll-te sie sein; OpenType-Funktionen waren ein Muss. Schlussendlich baten wir Jürgen Weltin, den Autor unseres Artikels zum Thema Schriftgestaltung, um die Option auf Schriften aus seinem Repertoire. Sei-ne neuste Schrift Agilita überzeugte mit ihren viel-fältigen Sonderzeichen und dem extra vaganten Dot-Schnitt so sehr, dass wir sie als neue Hausschrift verwenden wollten. Jürgen Weltin schlug unsere Bit-te nicht aus und sicherte uns die Verwendung auch für kommende Ausgaben zu.

Letztendlich konnten wir unser Team sowie André Göhlich, der uns bei der Erstellung des Layouts mit Rat und Tat zur Seite stand und unseren Auftrag-geber Prof. Heß für das neue Design begeistern. Wir hoffen, euch, unseren Lesern, geht es ähnlich!

AUTORIN Franziska Creutzburg (23) absolvierte eine Ausbil-dung zur Gestaltungstechnischen Assistentin und studiert seit 2008 an der HTWK Leipzig Buch- und Medienproduktion. BILDER Steifband-Archiv

1 Streifzug durch die Streifband-Geschichte: Ausgabe 1 (1996) mit schwarz / weißem Innenteil – Ausgabe 9 (2004) als Streifband.Print verwendet erstmals eine Sonderfarbe – ab Ausgabe 14 (2009) kehrt man zum Namen Streifband zurück und verwendet wechselnde Sonderfarben – Ausgabe 17 (2011) verwendet die Sonderfarbe auch in den Bildern des Innenteils

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27

REkoRDvERDäcHtigEs

RätselEs gibt Bücher, die durch außergewöhnliche Rekorde beeindrucken. Von welchen ist hier die Rede? Mit ein bisschen Glück könnt ihr tolle Gewinne abstauben!

VOR 94 JAHREN lieh sich der Vormieter von Eve Lettice, aus Victoria, ein Buch aus der örtlichen Biblio-thek aus. Dessen Strafgebühren betragen heute 7200 Kanadische Dollar. Nun ist es bekannt als das am längsten ausgeliehene Buch.

»_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _« 7 5

ES IST EIN vom Papst Johannes xxIII. gesegnetes Kunstwerk, welches im Auftrag des Verlegers Joseph Forêt und durch das Zusammenwirken von sieben Künstlern erstellt wurde. Es hat heute den Ruf, mit seinen 210 kg, das schwerste Buch der Welt zu sein.

»_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _« 1

DIESER VIERBäNDIGE BILDBAND beinhaltet über 400 eindrucksvolle, von Hand gezeichnete Abbil-dungen und gilt, aufgrund seines hohen künstlerischen Wertes, als wahrer Kunstschatz. Es wurde 1827 veröffentlicht und im Jahre 2010 für einen Preis von 6,5 Millionen Pfund versteigert.

»_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _« 3

BIS HEUTE ist niemand in der Lage, seine Schrift zu entziffern oder seine Zeichnungen zu interpretieren. Es weiß auch keiner, wann und wo dieses Werk entstanden ist. Ebenso ist der Verfasser gänzlich unbe-kannt. Es ist das wohl geheimnisvollste Buch der Welt.

»_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _« 6 2

DIE GRÖSSTE überlieferte Handschrift entstand im Mittelalter im Jahre 1229. Jeder Buchstabe wurde mit Federkiel und Rußtinte bei dämmrigen Licht auf teuer hergestellten Tierhäuten gezeichnet.

»_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _« 4

Lösungswort: _ _ _ _ _ _ _1 2 3 4 5 6 7

Schickt die Lösung mit eurer Adresse bis zum 30.09.2011 an Streifband, Gutenbergplatz 2-4, 04103 Leipzig. oder per E-Mail an [email protected].

www.verlagsherstellung.deDie Website des Studiengangs Buch- und Medienproduktion

der HTWK Leipzig

Studieninformationen

Fachartikel

Veranstaltungen

Stellenangebote

Projekte…

BUCHMEDIENPRODUKTION

UN

D

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28

icH MAcH wAs Mit

Kinderbüchern!

OBWOHL BÜCHER enormes Potential haben, Menschen zu verbinden, ließ die Vernetzung von Buchmenschen, egal ob Buchhändler, Verlagsmit-arbeiter, Autoren etc. in seinen Augen noch zu wünschen übrig. Besonders im Bereich des Social Web (Twitter, Facebook, xing u.a.) waren biblio-phile Menschen bis dato nur selten zu finden. Seit 15 Monaten stellt Wattig nun schon seine Grafik »Ich mach was mit Büchern« zur Verfügung, um auf Webseiten oder Blogs die Zugehörigkeit zur Buchbranche zu signalisieren. Und auch im Web 2.0 ist er nicht untätig. Seine Facebook-Seite zählt mittlerweile über 6.000 Fans und auch bei Twitter interes sieren sich rund 4.000 Followers für seine maximal 140 Zeichen umfassenden Infor mationen.

Seit Mitte März 2010 gibt es nun auf Facebook eine weitere Fan-Seite, die von mir betreut wird. »Ich mach was mit Kinder-Büchern« wendet sich an all diejenigen, die beruflich oder privat mit Kinder- und Jugendbüchern zu tun haben: Leser, Vorleser, Autoren, Illustratoren, Verlage etc. Durch die CC-Lizenz, mit der

Wattig sein Logo ausgestattet hat, konnte ich dieses – mit der kleinen Ergänzung »Kinder« – verwenden und die Vernetzung der Buchbranche ebenfalls voran-treiben. Mittlerweile »gefällt« rund 1.000 Facebook-Usern die Seite, die von mir mit News rund ums Kinder- und Jugendbuch, aber auch mit Infos über iPad, eReader und Co. gefüllt wird. Natürlich wird die Pinn-wand auch von der Fan-Gemeinde rege genutzt.

Doch erfüllt die Vernetzung ihre Erwartungen auch wirklich? Kommt zusammen, was zusammen gehört? Ich kann diese Frage nur mit einem aus-drücklichen JA beantworten. Das Netzwerk bietet mir z.B. die Möglichkeit auf schnellstem Wege Kon-takt aufzunehmen. Für meine Interview-Reihe »13 Fragen an …« konnte ich so in kürzester Zeit viele Kinderbuch-Autoren gewinnen. Manchmal entsteht daraus sogar lebhafter E-Mail-Kontakt, der dann zu weiteren Beiträgen führt. Viele meiner virtuellen Kon-takte konnte ich zudem auf der Buchmesse ins »Real Life« übertragen.

Deshalb auch auf diesem Wege einen herzlichen Dank an Leander Wattig, der in der Buchbranche einen kleinen Stein ins Rollen brachte und eine La-wine auslöste.

AUTORIN Stefanie Leo (40) betreibt die Website www.buecherkinder.de, auf der Kinder und Jugendliche ihre Meinung zu aktuellen Büchern abgeben. Die gelern-te Schriftsetzerin kam 2005 als Quereinsteigerin zum Buch-handel. Seit 2010 ist sie im Social Web aktiv u.a. mit der im Artikel beschriebenen Fan-Seite. BILDER Privat

Im August 2009 startete Leander Wattig, ein ehemaliger HTWK-Student der Buchhandels- und Verlagswirtschaft, die Initiative »Ich mach was mit Büchern«.

1 Die Facebook-Gemeinde erfreut sich großer Beliebtheit und erweitert sich rasant.

Page 31: Streifband 17

29

Nachdem Name und Speicherort festgelegt wurden, öffnet sich eine neue ④ Palette. Diese stellt das neue Buchdokument, in unserem Fall »Streifband17.indb« dar. Über ⑤ Dokumente Hinzufügen werden Cover.indd, Inhalt.ind und Artikel.ind in das Buch-dokument eingefügt. Sind alle Dokumente einge-fügt, können sie in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Dazu wird das Cover mit der Maus ausge-wählt und von der 2. Position an die 1. gezogen. ⑥ Die Paginierung aktualisiert sich automatisch.

DIE BUCHFUNKTION in Adobe InDesign erlaubt die Zusammenstellung von mehreren Dokumenten zu ei-nem Buch. Dies ist vor allem von Vorteil, wenn mehrere Personen gleichzeitig an einem Projekt arbeiten. In un-serem Beispiel soll die Zeitschrift Streifband aus 3 Doku-menten – ① dem Cover, ② dem Inhaltsverzeichnis und ③ den Artikeln – entstehen. Um ein neues Buchdoku-ment anzulegen, wählt man: Datei > Neu > Buch.

Nun befinden sich alle Dokumente in der vorgesehen Reihenfolge, die Seitennummerierung von Artikel.indd beginnt allerdings immer noch bei Seite 2 ⑦. Um dies zu beheben, muss das Dokument mit einem Doppel-klick ausgewählt werden. InDesign öffnet nun automa-tisch Artikel.indd. Innerhalb der Palette werden über einen Klick auf Artikel.indd die ⑧ Nummerierungs­optionen für das Dokument aufgerufen. ⑨ Die auto­matische Seitennummerierung im oberen Teil des Fens-ters muss ausgewählt und die Eingabe mit OK bestätigt werden.

nAcHMAcHEn ERwÜnscHt!

Tutorial

Über einen Klick auf das ⑩ Menü der Palette können nun die änderungen im Buchdokument über Buch speichern gespeichert werden. Soll nun das gesamte Buch »Streifband17.indb« exportiert oder gedruckt werden, werden alle Dokumente über Umschalt + Klick ausgewählt und die Aktionen im Menü Buch in pdf exportieren... oder Buch drucken durchgeführt. Über die Aktion Buch für Druck verpacken… werden alle verwendeten Dokumente, Schriften und ver-knüpften Bilder in einen Ordner gespeichert.

❶ ❷ ❸

4

3

2

1

Page 32: Streifband 17

30

»Leibniz«bARRiEREFREiE bucHAuFbEREitung

Durch die Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) wird in der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) seit etwa einem Jahr intensiv am Projekt »Leibniz« gearbeitet. Im Rahmen dieses Projektes soll bis Sommer 2012 ein universelles Werkzeug entwickelt werden, um später jedem Nutzer der DZB dringend benötigte Fach-informationen so zur Verfügung zu stellen, wie es seinen individuellen Bedürfnissen und Wünschen entspricht.

poly ALUMNI

Das Netzwerk für Absolventen und Studenten am Fachbereich Medien.

… verbindet

www.htwk-alumni.de/hs-poly

AUFGRUND der hohen Kosten übertragen die zehn deutschen Anbieter von Informationen für blinde und sehbehinderte Menschen bislang lediglich 2.000 der über 100.000 jährlichen Neuerscheinungen auf aufwendige Weise. Darüber hinaus ist der Haupt-anteil der bisher zugänglichen Werke vor allem belletristische Literatur. Um aber selbstständig und bewusst in der Gesellschaft agieren zu können, wer-den Publikationen mit entsprechendem Fachwissen

benötigt. Bildung – sei es in der Schule, während des Studiums oder auch in der Berufsausbildung – braucht vor allem Zugang zu den entsprechenden Informationen. Um diesen zu ermöglichen und zu erweitern, wurde das Projekt »Leibniz – Sach- und Fachbuchaufbereitung für blinde und sehbehinderte Menschen« in der DZB Leipzig initiiert.

Mit Einberufung eines fachkundigen Beira-tes, welcher immer halbjährlich tagt, startete das Leibniz-Team offiziell am 10. Februar 2010 seine Entwicklungsarbeit. Mit Experten, wie Rainer Just, dem geschäftsführenden Vorstand der Verwertungs-gesellschaft Wort (VG Wort), Patrick Temmesfeld, dem Direktor des Bildungszentrums für Blinde und Sehbehinderte in Nürnberg, und Hans-Joachim Krahl, Mitglied des Präsidiums des Deutschen Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes, konnten engagierte Per-sönlichkeiten aus den Bereichen Verlag sowie Blin-den- und Sehbehindertenwesen für die Mitwirkung im Projektbeirat gewonnen werden.

Page 33: Streifband 17

31

1. Segmentierung 2. OCR 3. Auszeichnung 4. Strukturierung 5. Linearisierung

Interaktion, Prüfung FineReader/ Tesseract,eventuell Kombination interaktive Bewertung

Quellen

Verlagsdaten(PDF)

Buch oder Scann-Datei

Server

Clients

Editor

Editor

Editor

Nutzer

Online-katalog

Recherche, ob Titel vorhan-

den ist

nein

Au rag zur Übertragung

des Titels

Anfordern des Titels

DZB Leipzig

Anfrage

Zugang zu den Daten

ja

Anfrage nach PDF- oder Satzdaten

Analyse und Au ereitung der Daten

Transponierung in sehbehindertengerechte

Formate

Online-Distribution bzw. Braille und Großdruck

on Demand ExemplarExemplar

1. Auswerten der automatischen Verfahren2. Bewertungen fl ießen in zukün ige Verbesserungen ein

(automatisches Lernen)SERV

ERkommerzieller

Verlag (über Libreka!)

Im Vordergrund von »Leibniz« steht die Ent-wicklung von IT-Verfahren für individuelle Über-tragungsdienstleistungen von Sach- und Fachbü-chern für blinde und sehbehinderte Menschen. Ziel ist eine Software, die in der Lage ist, automatisch Strukturinformationen in einem Buch, zum Beispiel Überschriften, Absätze, Tabellen oder Fußnoten, zu erkennen. Diese Informationen sind die entschei-dende Grundlage für die danach erfolgende medien-spezifische Aufbereitung in sehgeschädigten- ge-rechte Formate, wozu unter anderem Groß druck, Blindenschrift (Braille-Schrift) oder auch das navi-gierbare Hörbuch im xML-basierten DAISy-Format gehört. Aufgrund des Paragrafen 45a des Urheber-rechtsgesetzes ist die Übertragung eines Werkes in barrierefreie Form seit 2003 erheblich vereinfacht. Während man als Blindenbücherei vor der ände-rung des Urheberrechtsgesetzes jeden Verlag nach der Genehmigung zur Übertragung eines Werkes in barrierefreie Form fragen musste, entfällt nun die Genehmigungspflicht.

Parallel dazu unterstützen verschiedene Partner aus der kommerziellen Verlagsbranche die DZB bei Testverfahren oder tauschen Erfahrungen auf dem Gebiet der Barrierefreiheit aus. Die Zusammenarbeit mit der Branchenplattform »Libreka« war eine der ersten Ideen, um den Transfer bereits digitalisierter Publikationen zu erleichtern und zeitnah sicher-zustellen. Größtenteils liegen hier elektronische Daten vor, sodass der Vorgang des Einscannens erspart bleibt. Dadurch können Arbeitsabläufe

zur Aufbereitung gedruckter Publikationen in sehgeschädigtengerechte Formate etwas effekti-ver gestaltet werden. Die größte Herausforderung besteht dennoch in der strukturellen Analyse eines Buches, die derzeitig sehr aufwendig und durch spezifische Anforderungen mit viel Handarbeit ver-bunden ist. Darüber hinaus wird der Zugang zu Bib-liotheksausleihangeboten und -dienstleistungen für blinde und sehbehinderte Nutzer in den geeigneten Formaten Braille, DAISy und Großdruck forciert. Die Einbindung der Projektergebnisse von Leibniz in be-stehende nationale und internationale Aktivitäten zielt schließlich auf die Realisierung der Vision einer digitalen Bibliothek für Menschen, die gedruckte Informationen nicht lesen können.

Wenn die Entwicklung der Software abgeschlos-sen ist, kann der blinde oder sehbehinderte Nutzer relativ einfach und schnell seinen benötigten Titel erhalten. Die Recherche von Informationen und Bü-chern aus der DZB-Produktion wird zukünftig über einen Online-Katalog unterstützt. Automatisiert wird abgefragt, ob der entsprechende Titel bereits übertragen worden ist. In diesem Fall kann der Titel sofort angefordert werden. Sofern er noch nicht

»Ziel ist eine Software, die automatisch Strukturen wie Überschriften, Absätze und Tabellen erkennt. Diese sind die Grundlage für navigierbare Hörbucher.«

1 Der Workflow des Projektes »Leibniz«

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1. Segmentierung 2. OCR 3. Auszeichnung 4. Strukturierung 5. Linearisierung

Interaktion, Prüfung FineReader/ Tesseract,eventuell Kombination interaktive Bewertung

Quellen

Verlagsdaten(PDF)

Buch oder Scann-Datei

Server

Clients

Editor

Editor

Editor

Nutzer

Online-katalog

Recherche, ob Titel vorhan-

den ist

nein

Au rag zur Übertragung

des Titels

Anfordern des Titels

DZB Leipzig

Anfrage

Zugang zu den Daten

ja

Anfrage nach PDF- oder Satzdaten

Analyse und Au ereitung der Daten

Transponierung in sehbehindertengerechte

Formate

Online-Distribution bzw. Braille und Großdruck

on Demand ExemplarExemplar

1. Auswerten der automatischen Verfahren2. Bewertungen fl ießen in zukün ige Verbesserungen ein

(automatisches Lernen)SERV

ER

kommerzieller Verlag

(über Libreka!)

2 Arbeitsschritte bei der Datenverarbeitung

übertragen wurde, erfolgt die Anfrage bei einem Verlag oder Dienstleister, der die Verlagsdaten, z. B. PDF-Dateien, bereithält. Wenn die Genehmigung zur Nutzung der Daten vom Verlag vorliegt, erhal-ten die DZB-Mitarbeiter Zugang zu den Daten und die semi-automatisierten Prozesse werden einge-leitet, indem die Satzdaten analysiert und aufbe-reitet sowie in das gewünschte Format übertragen werden. Anschließend erhält der Kunde den Titel in der von ihm gewünschten Form. Um eine Titel-anfrage zu automatisieren, könnte »Libreka« die technische Schnittstelle für eine solche Abfrage zur Verfügung stellen. Das Buch oder die Information wird dem Nutzer in dem beauftragten Umfang in einem seinen Bedürfnissen entsprechenden Format aufbereitet. Durch Verträge und geeignete technische Verfahren wird die Wahrung der Urheber- und Ver-wertungsrechte sichergestellt.

Basis für die Übertragung sind eingescannte Buch-seiten oder PDF-Druckdaten, deren Layout automa-tisch auf einem zentralen Server analysiert wird. Au-tomatisch werden Vorarbeiten, wie Entdrehen, Entwellen und Entrastern der Seiten von der Soft-ware vorgenommen. Dadurch werden Effekte, die durch das Scannen selbst entstanden sind, vermin-dert. Textteile, Flächen, Bilder usw. werden segmen-tiert, während eine Texterkennungs-Software Texte analysiert. Danach werden Überschriften, Absätze und Tabellen ausgezeichnet. Wichtig für die Her-stellung logischer Zusammenhänge zwischen den ausgezeichneten Elementen wie Bild und Bildunter-

schrift ist auch die Strukturierung der Daten. Letzt-endlich wird eine logische Lese reihenfolge herge-stellt und die Übertragung kann erfolgen.

Um die xML-Datei zu bearbeiten und ggf. zu korrigieren, wird parallel dazu ein barrierearmer Editor entwickelt, der zukünftig auch von blinden und sehbehinderten Mitarbeitern bedient werden kann. Damit die Kollegen nicht mit den reinen xML-Strukturen arbeiten müssen, wird der Editor eine einfachere LaTex-ähnliche Eingabesprache be-nutzen. Intelligente Menüs und ein durchdachtes Bedienkonzept werden dafür sorgen, schnell und effektiv mit den strukturierten Daten arbeiten zu können.

Nach erfolgreichem Projektabschluss wird damit ein großer Schritt in eine Richtung gemacht, die für den Großteil der Bevölkerung als selbstverständlich angesehen wird – sich das anzueignen, für das man sich interessiert: egal ob Kochbuch, Reiseführer oder ein Handbuch zum Umgang mit Computersoftware. Die aufbereiteten Medien sind für blinde und sehbe-hinderte Menschen zugänglich und tragen damit maßgeblich zur Integration von sehbehinderten Men-schen in die Gesellschaft von heute und morgen bei.

AUTOREN Matthias Leopold (32), Dipl.-Informatiker, ist techni-scher Leiter des Projektes. | Julia Dobroschke (28), Dipl.-Ing. (FH) für Verlagsherstellung, koordiniert das Projekte LeibnizBILDER DZB Leipzig LINK www.dzb.de

»Die aufbereiteten Medien tragen sehr zur Integration von sehbehinderten Menschen in die Gesellschaft bei.«

Page 35: Streifband 17

33

wER, wAnn,

wohin?VERANSTALTUNGENLeipziger Buchmesse ................................................................. 17.03. – 20.03.2011Swiss Online Marketing Zürich .................................................. 30.03. – 31.03.2011digi:media .................................................................................. 07.04. – 09.04.2011Mainzer Minipressen Messe ...................................................... 02.06. – 05.06.2011Druck + Form ............................................................................. 12.10. – 15.10.2011Frankfurter Buchmesse .............................................................. 12.10. – 16.10.2011Drupa ......................................................................................... 03.05. – 16.05.2012Leipziger Buchmesse ................................................................. 15.03. – 18.03.2012

JUBILäENJakob Michael Reinhold Lenz (260. Geburtstag) .......................23.01.2011Wilhelm Carl Grimm (225. Geburtstag) ....................................24.02.2011Heinrich Mann (140.Geburtstag) ..............................................27.03.2011Ernest Hemingway (50. Todestag) ............................................02.07.2011Jean de la Fontaine (390. Geburtstag) .......................................08.07.2011 Franz Liszt (200. Geburtstag) ....................................................22.10.2011

Auch dieses Jahr ist der Kalender wieder mit branchenbezogenen Höhepunkten gespickt. Hier steht, was ihr nicht verpassen solltet.

P R O D U K T I O N

U N DB U CH

w w w . ver lag s h erstel lun g . d e

Studium rund ums Buch Leipziger Buchmesse 2011 17. – 20. März Stand B 506 in Halle 5

Wir präsentieren:

17. 03. 14.00 Jour Fixe Special: Open Access in Wissen - schaftsverlagen mit Dr. David M. Hoffmann.

18. 03. 14.00 Vorstellung des neuen Masterstudiengangs Medienmanagement (Prof. Reiche).

18. 03. 15.00 Alumni-Treffen. Alle Ehemaligen, Professoren und Studenten sind hierzu herzlich eingeladen.

Auch 2011 präsentiert der Studiengang »Buch- und Medienproduktion« Infos zum Studium der Verlags-herstellung auf der Leipziger Buchmesse. Wir freuen uns auf zahlreiche interessierte Besucher und haben wieder ein attraktives Programm für Euch zusammen-gestellt!

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KOSTBAR AUSGESTATTETE mittelalterliche Bil-derhandschriften gehören zu den Kulturgütern ersten Ranges und sind der Stolz jeder Bibliothek. Was Jahrhunderte zwischen Buchdeckeln geschützt war, ist heute eine schier unerschöpfliche Quelle an Informationen über die geistige und künstlerische Welt unserer Vorfahren. Nirgendwo ist das Funda-ment unserer heutigen Kultur in Text und Bild so klar und unverwechselbar überliefert wie in diesen Kunstwerken in Buchform, besser und unmittelbarer als in allen anderen Bereichen der bildenden Kunst, seien es nun Wandmalereien, Gemälde oder Werke der Bildhauerei. Allerdings ist dieser Wissensschatz nur den wenigsten in extenso zugänglich. Dagegen ermöglichen Faksimile-Editionen die wirkungsvolle öffentliche Präsentation wertvoller und fragiler Hand-schriften. Nur in Faksimile-Editionen kann der Inter-essierte unbesorgt vor- und zurückblättern, kann der Forscher an einem einzigen Ort Handschriften

Informationen zum Bachelor-Studiengang Buch- und Medienproduktion

findest Du unter www.verlagsherstellung.de oder www.fbm.htwk-leipzig.de

Unsere Schwerpunkte» Aufbau von Kompetenzen in Workflowgestaltung und Prozessökonomie » Erwerb gestaltungs-

technischer Fähigkeiten und Fertigkeiten

» Vermittlung kommuni-kativer Fähigkeiten

» betriebswirtschaftliche Kompetenz

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punkte wählbar» Studium im

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Bachelor-Studiengang Buch- und Medienproduktion

Faksimiles– bibliopHilE kostbARkEitEn

vERsus E-book?

Originalgetreue Faksimile-Editionen erlauben den direktesten Zugang zu den Handschriftenschätzen des Mittelalters. Extrem kostenintensiv in der Herstellung, je nach Verlag ein bis zwei Neuerscheinungen im Jahr – hat dieser Buchtyp im Zeitalter elektronischer Bücher und der Massendigitalisierung noch Chancen?

1 Die Faksimile-Edition des Flämischen Stundenbuchs der Maria von Medici mit einem Replikat des bestickten Samteinbands aus dem 16. Jahrhundert.

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vergleichen, die sonst in den Bibliotheken der gan-zen Welt verstreut liegen oder zu denen selbst ihm der Zugang verwehrt ist.

Die Faksimile-Editionen des Quaternio Verlags Luzern sind ein Beitrag zum aktiven Kulturgüter-schutz: Sie sind ein vollwertiges und verfügbares äquivalent für ein einzigartiges, nur allzu oft unzu-gängliches Original, das nach der Faksimilierung unter optimalen Bedingungen für die Zukunft kon-serviert werden kann. »Originalgetreu« heißt, dass das Faksimile den aktuellen Erhaltungszustand wie-dergeben muss, incl. aller Benutzungs- und Alte-rungsspuren (oxidiertes Silber, Patina auf den Gold-partien) und eventuellen Beschädigungen, z. B. Löcher in den Seiten. Gleichzeitig garantieren Faksi-mile-Editionen durch die sie begleitenden Kommen-tarbände die wissenschaftliche Aufarbeitung und geben wichtige Impulse für die Forschung.

Wie stellt sich nun der Buchtyp Faksimile zu den heute so heftig und kontrovers diskutierten elektro-nischen Büchern? Zunächst einmal ist nach den heutigen Maßstäben eine Faksimilierung ohne Di-gitalisierungstechniken nicht mehr denkbar. Hand-schriften werden mit einem speziellen Equipment Seite für Seite digital fotografiert, Buchdeckel mit plastisch hervortretenden Schmuckelementen aus getriebenem Edelmetall oder Elfenbein werden mit-tels 3D-Scanning abgenommen. Die digitalen Da-ten werden nach Abschluss der Faksimilierung der Bibliothek zur Verfügung gestellt, die damit entwe-der die hauseigene Fotostelle entlastet, ihre Bestän-de auf ihrer Homepage präsentieren oder in Aus-stellungen interaktiv erfahrbar machen kann.

Wozu braucht es dann noch das aufwendige Prozedere von Andruck, Originalvergleich, Litho-Korrektur, erneutem Andruck bis schließlich die Druckfreigabe für die Auflage erteilt werden kann? Ein Blick auf die Zielgruppe kann vielleicht am

besten Aufschluss darüber geben, warum man im Faksimilebereich das Virtuelle nicht gegen das Hap-tische ausspielen sollte. Seit den 80er Jahren hat sich das Verhältnis von institutionellen zu privaten Käu-fern von Faksimile-Editionen radikal umgekehrt. Selbst international renommierte Bibliotheken wie die Bayerische Staatsbibliothek leiden unter so dra-matischen Einbußen, dass der Ankauf von Faksimi-le-Editionen nur noch in seltenen Fällen in Frage kommt. Heute machen Bibliotheken nur noch 5 % bis höchstens 10 % des Kundenstamms aus, der Rest sind Privatpersonen: Sammler, Wissenschaftler, Bibliophile, an mittelalterlicher Kunst Interessierte. Dem bibliophilen Buch als Sammlerstück, seien es nun Faksimile-Editionen oder Handpressendrucke, wird das E-Book nichts anhaben, weil beide Buch-formen völlig unterschiedliche, sich nicht konkurrie-rende Bedürfnisse befriedigen. Wer Faksimile-Editi-onen kauft, sucht das sinnliche Erlebnis »Buch«: einen Ledereinband oder bestickten Samt in der Hand spüren, die Faszination strahlenden Goldes in Bild und Schrift, das Blättern können wie vor Jahr-hunderten der ursprüngliche (fürstliche oder ver-mögende) Besitzer der Handschrift.

Dass hingegen zukünftig der das Faksimile be-gleitende Kommentarband eine elektronische Zweit-verwertung erfährt, vielleicht zum Download ange-boten oder durch Apps ergänzt wird, ist durchaus denkbar und kein Widerspruch, vielmehr ein mögli-cher Zusatznutzen.

AUTORIN Clarissa Rothacker (40) war zehn Jahre in der Redak-tion des Faksimile Verlags Luzern, ehe sie 2009 zusammen mit drei ehemaligen Kollegen den Quaternio Verlag Luzern gegrün-det hat. BILDER Quaternio Verlag Luzern LINK www.quaternio.ch

2 Die Faksimile-Edition des Gebetbuchs der Claude de France: Von Hand werden die Bogen zum Buchblock (69 × 49mm) geheftet.

3 Seite für Seite werden die Faksimileblätter mit dem Original verglichen, um auch kleinste Farbabweichungen zu korrigieren.

Page 38: Streifband 17

36

ImpressumDAnksAgung

MIT VIEL HERZBLUT haben wir nun in gleicher Weise die 17. Streifband-Ausgabe ins Leben gerufen. Aber auch diese zweite Hälfte wurde keinesfalls im Alleingang bestritten. Ein großes Dankeschön geht an all diejenigen, die uns bis hierher begleitet haben und uns zur Seite standen. Streifband ist ein Projekt des Studiengangs Buch- und Medienproduktion der Fakultät Medien an der HTWK Leipzig.

Herausgeber Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig | Studien gang Buch- und Medienproduktion | Gutenbergplatz 2 - 4, 04103 Leipzig | Telefon und Fax 0341 - 21 70 450 | E-Mail [email protected] | www.streifband.de Projektleiterin Christina Klenke Redaktion Sarah Mackowiak, Florian Theilig, Christina Klenke Layout/Satz Julia Stechemesser, Maria Niemann, Iris Kochinka Bild Franziska Creutzburg Anzeigen Florian Theilig Herstellung Iris Kochinka Sponsoring Elisabeth Sturm Vertrieb Elisabeth Sturm Redesign Franziska Creutzburg Cover Iris Kochinka, Maria Niemann

Druck Roger Troks, Hausdruckerei HTWK Leipzig Weiterverarbeitung Drahtrück stich heftung von Messe-druck Leipzig GmbH Papier Inhalt: 115 g / m2 Drive Silk (FSC-zertifiziert) von Deutsche Papier Vertriebs GmbH, Krostitz | Umschlag: 260 g / m2 Brillanca von Büttenpapierfabrik Gmund GmbH & Co. KG, Gmund am Tegernsee Schriften Agilita®, Agilita® Thin Dot (Jürgen Weltin) Auf lage 3500 Exemplare Erscheinungsweise halbjährlich jeweils zur Leipziger und Frankfurter Buch messe Anmerkung Für Beiträge ist ausschließlich der Autor ver antwortlich. Geäußerte Meinungen spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Unser Dank geht an alle Autorinnen und Autoren, dem Sponsor unserer Sonderdruckfarbe HKS 15 K – Sun Chemical, dem Sponsor der Druckplatten – Kodak, dem Sponsor der Weiterverarbeitung – Messedruck Leipzig GmbH sowie allen, die uns technisch und inhaltlich unterstützt haben, insbesondere Prof. Dr. Thomas Heß, Dipl.-Ing. André Göhlich, Dipl.-Ing. Martin Kraetke, Dipl.-Ing. Dietmar Kropf, Dipl.-Ing. Thomas Schulze, Roger Troks.

gRAtis stREiFbAnD-AboJa, ich möchte zukünftig ein kostenloses Abonnement der Zeitschrift Streifband beziehen. Bitte schicken Sie mir ...... Exemplar(e) der nächsten Ausgabe zu.

Name / FirmaStraße, PLZ, OrtE-MailUnterschrift

Ausgefüllten Coupon an: Redaktion Streifband, HTWK Leipzig, Fakultät Medien, Gutenbergplatz 2 – 4, 04103 Leipzig oder [email protected]

»Was lange währt, wird endlich gut.«

Page 39: Streifband 17

Seitenweise PraxiswissenFachbücher für die Medienbranche

Standardwerk für Ausbildung und Studium sowie Nachschlagewerk für Berufspraktiker. Es vermittelt visuelle Kompetenz und die dafür notwendigen Grundlagen. Auf CD-ROM: kommentierte Gestaltungs-übungen mit vielen Beispielen.

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Schnettler/Wendt 34 Fallbeispiele Werbung und Kommunikation

23822-4 18,95

Wolters Wirkungsvoll schreiben für digitale Medien

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