professor hans boltz und sein werk. veröffentlichungen des instituts für erdmessung, bd. 3 bamberg...

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27s Eingegangene Bucher In Deutschland dominierte bisher trotz ihrer rela- tiven Undurchsichtigkeit die GAusssche Methode, der Bahnbestimmung in ihrer klassischen logarith- mischen Form (Polarkoordinaten), selten in der MERTONschen numerischenFormangewendet (recht- winklige Koordinaten der drei Orter). Alle anderen Methoden von HARZER, WILKENS, STUMPFF, LEUSCHNER und VAISALA, von denen nur die beiden letzteren im Ausland im groI3en Maastab ange- wendet wurden und werden, fuhren auf hie recht- winkligen Koordinaten s = x, y, z und deren Ge- schwindigkeiten s' = x', y', z' fiir einen Ort. Bis- her muate man daraus fur eine Ephemeride nach bekannten Formeln erst die Elemente und dann wieder zuruck die s dcr Ephemeride ableiten. Verf. lost die Aufgabe, aus den gegebenen 6 GroBen s, s' direkt die s (und s') fiir beliebige andere Zeiten zii berechnen. Er erhalt damit eine ganz neue Dar- stellung des Zweikorperproblems mit Hilfe seiner lokalen Invarianten, die selbst durchaus nicht neu sind. Die erhaltenen Gleichungen umfassen ein- heitlich alle Kegelschnitte, wahrend bisher fur nor- male, parabelahnliche Ellipsen, Para beln und Hy- perbeln 4 verschiedene Entwiclilungen galten. Die transzendente KEPLERsche Gleichung tritt dabei in der erheblich komplizierteren Form einer trans- zendenten kubischen Gleichung auf, die sich nur fur Kreis und Parabel vereinfacht. GroRe Muhe verwendet darum Verf. darauf, schnell eine weit- gehende Naherung fur deren Losung zu errechnen. Die dazu notigen Tafeln sind inzwischen (Astron. Nachr. ~75.121) veroffentlicht worden. Da die Formeln bei Verlegung der Ausgangsepochc auf einen der Apsidenpunkte bequemer' werden, zeigt Verf., wie man aus den gegebenen Invarianten die eines gewiinschten anderen Punktes erhalt. Interes- sant und auch manchmal praktisch willkommen ist die Moglichkeit der Berechnung einer Geschwindig- keitsephemeride. Der zweite Teil der Arbeit gibt eine erschopfende Diskussion der transzendenten kubischen Gleichung fiir alle denkbaren Falle. Der Theoretiker wird daraus ersehen, daia auch indem einfachenKEPLER- schen Problem noch neue Erltenntnisse zu finden sind und daI3 die hier erreichte Einheitlichkeit in der Behandlung aller Kegelschnittsbahnen einen reizvollen 'ijberblicli uber dicsen Fragenkomplex vcrschafft. Erwahnenswert ist, dan Verf. trotz aller Kurze den Leser niemals Ratsel raten laRt, welchc einzelnen Umformungen zu seinen Formeln gefuhrt h aben. In dcr Praxis wird die ncue Mcthode drr altcn besonders in den Fallen uberlcgen sein, wo schncll eine Verfolgurigsephemeride zu rechnen ist. Auch bei Bcrechnung von wenigen Ortern, etwa einer kurzeren gcnauen Ephemeride oder bei direkter Darstelliing weniger 'Kontrollbeobachtungen, ist sie von Vorteil, denn die Berechnung der Invari- anten, die gewissermal3en die Aufgabe der GAUSS- schen Konstanten ubernehmen, beahsprucht nur eincn Bruchtcil der fiir jene notigenzeit. Der alten logarithmischen Ephcmeridenrechnung ist die Me- thode wohl auch in solchen Fallen mindestens gleichwertig, wo mandie s, s' erst ausdenElcmenten berechnen muI3, aber, was wohl meist zutrifft, den Anfang auf das Perihel legen kann. Tm ganzen ist die Arbeit praktisch eine wcrtvolle Erganzung aller Methoden, welche die rechtwink. ligen Koordinaten und deren zeitliche Ableitung,,, liefern. Theoretisch ist eine neue einheitlicbe Dar- stellung des Zweikorperproblems und die Erkcnnt- nis zu begruBen, daI3 auch in einem als elementa, und langst bekannt angesehenen Gebiet noch Fort- schritte moglich sind. Das Zentraleuropaische Dreiecksnetz. Grund. lagen. Veroffentlichungen des Instituts fk Erdmessung, Bd. I. Bamberg 1949, Bamber- ger Verlagshaus Meisenbach & Co. 172 S. 80 u. 5 Beilagen. Preis DM 4.-. Das unter der Leitung von Direktor Dii)I.-Ing, E. GIGAS stehende Institut fiir Erdmessung inBam- berg ist mit Unterstutzung der amerikanischcn Be- satzungsmacht und des bayerischen Staatcs aus der Trigonometrischen Abteilung des ehciiialigen Reichsamtes fur LandeFaufnahme hervorgegangen. Unter den bisherigen Leistungen des Instituts rag eine 1947 fertiggestellte und 1948 nochmals nach, neuen Gesichtspunkten bearbeitete, einhritliche astronomisch-geodatische Ausgleichung drr mittel- europaischen Dreiecksnetze besonders hervor ; iiber die Grundlagen dieses bedeutsamen Unternehmem berichtet K. LEVASSEUR in dem vorliegendcii ersten- Bande der Schriftenreihe des Instituts. Aus den Netzen d& einzelnen Lander wurde durch Auswahl von Ketten oder Doppelketten ein Ralimennetr gebildet ; die auI3ere Umgrenzung dieses Rahmen- netzes kann etwa durch die Punkte Utreclit-Stral- sund-Libau-Pinsk-Budapest-Stranburg clinraliten' ' siert werden. Als Bezugsflache wird das Inter. nationale (HAYFORDsche) Ellipsoid und nls Nab einheit das Internationale Meter benutzt. Von wei teren Einzelheiten uber die Grundlagen dcr beiden Ausgleichungen sei hier besonders hervorgehobn) daia die auf dem Ausgleichungsgebiet vorlicgendcn astronomischen Messungen - d. h. Breitcn-, Lip gen- und Azimutbestimmungen- sorgfaltii beriick- sichtigt wurdcn, worin rund r4o von den insgesD* 1322 Bcdingungzgleichungcn ihrcn Ursprung habe% Der vorliegende Band cnthalt ferner eingehende Betrachtungen und Vorschlage von H. \\-OD zu astronomisch-geod~tischen Auzgleichung groflfr Dreieclisnetze. Professor Hans Boltz und sein Werk. Veroffent- lichungen d.es Instituts fur Erdmessung, Bd.3 Bamberg 1949, Bamberger Verlagshaus DIeisfr bach Sr Co., 77 S., 8". Preis 4.-. In einem ,,Nachruf auf Prof. Dr. Phil. HANS BOLTz" wiirdigt E. GIGAS besonders die B&utung: des BoLTzschen Entwicklungs-Verfahrcns und des. BoLTzschcn Substitutions-Verfahrens fiir dlee i#; Institut fur Erdmessung, Bamberg durcbgefdde Ausgleichung des Zentraleuropaischen l.)reiecF netzes, die nur mit Hilfe dieser Verfahrcn yoo verhaltnismaiaig auaerordentlich kurzen Zeit zwei Jahren erledigt wcrden konnte. A. Ii'nlzrstedt. ,. in de$

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Page 1: Professor Hans Boltz und sein Werk. Veröffentlichungen des Instituts für Erdmessung, Bd. 3 Bamberg 1949, Bamberger Verlagshaus Meisenbach & Co., 77 S., 8°. Preis 4.—

27s Eingegangene Bucher

I n Deutschland dominierte bisher trotz ihrer rela- tiven Undurchsichtigkeit die GAusssche Methode, der Bahnbestimmung in ihrer klassischen logarith- mischen Form (Polarkoordinaten), selten in der MERTONschen numerischenFormangewendet (recht- winklige Koordinaten der drei Orter). Alle anderen Methoden von HARZER, WILKENS, STUMPFF, LEUSCHNER und VAISALA, von denen nur die beiden letzteren im Ausland im groI3en Maastab ange- wendet wurden und werden, fuhren auf hie recht- winkligen Koordinaten s = x , y , z und deren Ge- schwindigkeiten s' = x ' , y ' , z' f i i r einen Ort. Bis- her muate man daraus fur eine Ephemeride nach bekannten Formeln erst die Elemente und dann wieder zuruck die s dcr Ephemeride ableiten. Verf. lost die Aufgabe, aus den gegebenen 6 GroBen s, s' direkt die s (und s') fiir beliebige andere Zeiten zii berechnen. Er erhalt damit eine ganz neue Dar- stellung des Zweikorperproblems mit Hilfe seiner lokalen Invarianten, die selbst durchaus nicht neu sind. Die erhaltenen Gleichungen umfassen ein- heitlich alle Kegelschnitte, wahrend bisher fur nor- male, parabelahnliche Ellipsen, Para beln und Hy- perbeln 4 verschiedene Entwiclilungen galten. Die transzendente KEPLERsche Gleichung tritt dabei in der erheblich komplizierteren Form einer trans- zendenten kubischen Gleichung auf, die sich nur fur Kreis und Parabel vereinfacht. GroRe Muhe verwendet darum Verf. darauf, schnell eine weit- gehende Naherung fur deren Losung zu errechnen. Die dazu notigen Tafeln sind inzwischen (Astron. Nachr. ~75.121) veroffentlicht worden. Da die Formeln bei Verlegung der Ausgangsepochc auf einen der Apsidenpunkte bequemer' werden, zeigt Verf., wie man aus den gegebenen Invarianten die eines gewiinschten anderen Punktes erhalt. Interes- sant und auch manchmal praktisch willkommen ist die Moglichkeit der Berechnung einer Geschwindig- keitsephemeride.

Der zweite Teil der Arbeit gibt eine erschopfende Diskussion der transzendenten kubischen Gleichung fiir alle denkbaren Falle. Der Theoretiker wird daraus ersehen, daia auch indem einfachenKEPLER- schen Problem noch neue Erltenntnisse zu finden sind und daI3 die hier erreichte Einheitlichkeit in der Behandlung aller Kegelschnittsbahnen einen reizvollen 'ijberblicli uber dicsen Fragenkomplex vcrschafft. Erwahnenswert ist, dan Verf. trotz aller Kurze den Leser niemals Ratsel raten laRt, welchc einzelnen Umformungen zu seinen Formeln gefuhrt h aben.

I n dcr Praxis wird die ncue Mcthode drr altcn besonders in den Fallen uberlcgen sein, wo schncll eine Verfolgurigsephemeride zu rechnen ist. Auch bei Bcrechnung von wenigen Ortern, etwa einer kurzeren gcnauen Ephemeride oder bei direkter Darstelliing weniger 'Kontrollbeobachtungen, ist sie von Vorteil, denn die Berechnung der Invari- anten, die gewissermal3en die Aufgabe der GAUSS- schen Konstanten ubernehmen, beahsprucht nur eincn Bruchtcil der fiir jene notigenzeit. Der alten logarithmischen Ephcmeridenrechnung ist die Me- thode wohl auch in solchen Fallen mindestens

gleichwertig, wo mandie s, s' erst ausdenElcmenten berechnen muI3, aber, was wohl meist zutrifft, den Anfang auf das Perihel legen kann.

Tm ganzen ist die Arbeit praktisch eine wcrtvolle Erganzung aller Methoden, welche die rechtwink. ligen Koordinaten und deren zeitliche Ableitung,,, liefern. Theoretisch ist eine neue einheitlicbe Dar- stellung des Zweikorperproblems und die Erkcnnt- nis zu begruBen, daI3 auch in einem als elementa, und langst bekannt angesehenen Gebiet noch Fort- schritte moglich sind.

Das Zentraleuropaische Dreiecksnetz. Grund. lagen. Veroffentlichungen des Instituts fk Erdmessung, Bd. I. Bamberg 1949, Bamber- ger Verlagshaus Meisenbach & Co. 172 S. 80 u. 5 Beilagen. Preis DM 4.-.

Das unter der Leitung von Direktor Dii)I.-Ing, E. GIGAS stehende Institut fiir Erdmessung inBam- berg ist mit Unterstutzung der amerikanischcn Be- satzungsmacht und des bayerischen Staatcs aus der Trigonometrischen Abteilung des ehciiialigen Reichsamtes fur LandeFaufnahme hervorgegangen. Unter den bisherigen Leistungen des Instituts rag eine 1947 fertiggestellte und 1948 nochmals nach, neuen Gesichtspunkten bearbeitete, einhritliche astronomisch-geodatische Ausgleichung drr mittel- europaischen Dreiecksnetze besonders hervor ; iiber die Grundlagen dieses bedeutsamen Unternehmem berichtet K. LEVASSEUR in dem vorliegendcii ersten- Bande der Schriftenreihe des Instituts. Aus den Netzen d& einzelnen Lander wurde durch Auswahl von Ketten oder Doppelketten ein Ralimennetr gebildet ; die auI3ere Umgrenzung dieses Rahmen- netzes kann etwa durch die Punkte Utreclit-Stral- sund-Libau-Pinsk-Budapest-Stranburg clinraliten' ' siert werden. Als Bezugsflache wird das Inter. nationale (HAYFORDsche) Ellipsoid und nls Nab einheit das Internationale Meter benutzt. Von wei teren Einzelheiten uber die Grundlagen dcr beiden Ausgleichungen sei hier besonders hervorgehobn) daia die auf dem Ausgleichungsge biet vorlicgendcn astronomischen Messungen - d. h. Breitcn-, Lip gen- und Azimutbestimmungen- sorgfaltii beriick- sichtigt wurdcn, worin rund r4o von den insgesD* 1322 Bcdingungzgleichungcn ihrcn Ursprung habe%

Der vorliegende Band cnthalt ferner eingehende Betrachtungen und Vorschlage von H. \\-OD zu astronomisch-geod~tischen Auzgleichung groflfr Dreieclisnetze. Professor Hans Boltz und sein Werk. Veroffent-

lichungen d.es Instituts fur Erdmessung, Bd.3 Bamberg 1949, Bamberger Verlagshaus DIeisfr bach Sr Co., 77 S., 8". Preis 4.-.

In einem ,,Nachruf auf Prof. Dr. Phil. HANS BOLTz" wiirdigt E. GIGAS besonders die B&utung: des BoLTzschen Entwicklungs-Verfahrcns und des. BoLTzschcn Substitutions-Verfahrens fiir dlee i#; Institut fur Erdmessung, Bamberg durcbgefdde Ausgleichung des Zentraleuropaischen l.)reiecF netzes, die nur mit Hilfe dieser Verfahrcn

yoo verhaltnismaiaig auaerordentlich kurzen Zeit zwei Jahren erledigt wcrden konnte.

A . Ii'nlzrstedt. , .

in de$

Page 2: Professor Hans Boltz und sein Werk. Veröffentlichungen des Instituts für Erdmessung, Bd. 3 Bamberg 1949, Bamberger Verlagshaus Meisenbach & Co., 77 S., 8°. Preis 4.—

Eingegangene Bficher 27 9

WOLF unternimmt in einer Abhandlung ,,Die des BoLTzschen Entwicklungs-Verfahrens Ausgleichungsrechnung nach bedingten

htungen" den Versuch, alle iibrigen Formen sgleichung nach bedingten Beobachtungen

standpunkt des Entwicklungs-Verfahrens aus

e zur Ausgleichung astronomisch- geodatischer Netze unter besonderer Be- rGcksichtigung des Zentraleuropaischen Net2e.S. Veroffentlichungen des Instituts fur ErdmeSSung, Bd. 4. Bamberg 1949, Bamber- ger Verlagshaus Meisenbach S: Co. 143 S . 8 O init

rschilderungcler Grundlagen der Ausgleichung Zentraleuropaischeii Dreiecksnetzes in Bd. I

dfl obigen Schriftenreihe folgt nun aus der Feder H. WOLF eine eingehende Betrachtung und

!wiwnschaftliche Begrundung der v.erwendeten eichungsniethoden, nebst Ableitung zahl- r Fehlerformcln u. a. fur astronomische und

onometrisch ubertragene LAPLACEsche h imute . (Die astronomischen Beobachtungen wurden nicht, i.~e sonst vielfach gcschehen, ohne Verbesserungen,

h. mit dem Gewicht unendlich, sondern mit end- Gewichten in die Ausgleichung eingefiihrt. ibt eine ausfuhrliche Begrundung der hierbei ten Methoden. Die gesamte Ausgleichung

ksichtigung der Ideen von HELMERT, BOLTZ und

6 Abb. Preis DM 4.-.

der Teilnetze mit Hilfe des Substi- tutions-Verfahrens noch weitere, haufig durch das 'Gesamtnetz hindurchlaufende Bedingungcn, z. B.

* Grundlinien-, Azimut- und Koordinatenbsdingun- gen, nach dem Entwicklungs-Verfahren in die Aus- gleichung einzubeziehen, wird abschlieDend von H. WOLF eingehend behandelt. 'Max Beyer : Untersuchungen des Lichtwech-

sels von 70 unperiodischen Verander- lichen. (Astronomische Abhandlungen, Er- gamungshefte zu den Astronomischen Nach- richten, Bd. 12, Nr. 2.) 74 S. mit I Abb. Ber- lin 1950, Akademie-Verlag. Preis DM 9.-.

In der vorliegendewbbeit veroffentlicht M.BEYER seine in den Jahren 1923 bis 1939 an 70 unperio- khenveranderlichen angestellten Beobachtungen. Esist sehr zu begruBen, daI3 einer unserer eifrigsten md erfolgreichsten Beobachter seine Aufmerlrsam- k$ gerade den Unperiodischen zugewandt hat, die slCh ja bekanntlich bei den Beobachtern keiner augroBen Beliebtheit erfreuen, obwohl ihre Er- forschung nicht weniger wichtig ist als die der Periodkchen. Wird es doch durch diese Unter- aChUngen immer klarer, da13 zwischen den roten

W. Jenite.

Peridischen (Mira und vcrwandte Arten) und den roten Uliperiodischeii kein prinziyieller Unterxhied besteht, da der ubsrgang flieRendist, und daB auch bei den Unperiodischen, was der Verf. ausdriicklich betont, noch Periodizitaten angedeutet sind, die allerdings durch regellos verlaufende Vorg2ngc vollig entstellt werden koniien.

Bei der Beschreibung dcr einzelnen Sterne emp- fand der Ref. die Beigabe der Beobachtungen als sehr nutzlich ; ist doch dadurch jedem Interessierten die Mogliclikeit gegcben, sich selbst ein Bild voni Verhalten des Veranderlichen zu machen.'

In einer Zusammenfassung der Bsobachtungs- ergebnissc wird auf %rund cines Vcrgleichs der Hsufigkeit der Spektra in dcr Gesamtheit aller Sterne bis 13m5 niit der Htiufigkeit dcr physische~i Veranderlichcn innerhalb dcr gleichen Sternzahl auf die ,,gewaltige Neigung der M- und insbesondere der N-Sterne zu Helligkeitsanderungen" hinge- wiesen. Schliefilich kann d.as von Y A L M ~ R und PARENAGO bereits iriiher gefundene Verhaltnis der Zyklenlangen Z2/.Zl = 10 fur Sterne niit zweifachen Schwankungen aus den vorlicgenden Beobachtun- gen bestatigt werden.

Im ganzen gesehen, ist diese verdienstvolle Arbeit ein mustergiiltiges Beispiel fur sinnvolle Planung und konsequrnte Durchfuhrung eines wohldurch- dachten Bcobachtungsprogramms. H. Sch~ie lk~ .

Cuno Hoffmeister: Verzeichnis von 1440 neuen veranderlichen Sternen mit An- gaben uber die Art ihres Lichtwechsels. (Astronomische Abhandlungen, Erganzungs- hefte zu den Astronomischen Nachricliten, Bd. 12, Nr. I.) 36 S., DINA4, Berlin 1949, Akademie-Verlag. Preis DM 16.50

Das Ziel der systematischen Sonneberger Arbeiten iiber Veranderlicbe ist die Auffindung alkr zu dieser Gattung gehorenden Sterne in vorgegebenen Him- melsgegenden bis zu einer bestimmgen Helligkeit , so daD fiir eine am Ende dieser Arbeiten geplante Statistili ein weiiigstens bezuglich der scheinbaren Helligkeiten moglichst vollstandiges und einlieit- liches Material vorliegt. Keben den bereits vcr- offentlichten Arbeiten (Die veranderlichen Sterne der nordlichen MilchstraRe, Teil I bis V) sol1 auch dieses bier vorliegende Verzeichnis dem genannten Zweck als Grundlage dienen. Es ist das Ergebnis systematischer Untersuchungen von Aufnahmen, die teils in Sonneberg, teils in Windhoek gewonnen wurden. Damit ist die Zahl dcr in Sonneberg ent- deckten Veranderlichen auf uber 5000 gestiegen. Das Verzeichnis enthalt neben der provisorischen Bczeichnung des Sternes seinen Kartenort, dic Extremhelligkeiten, die BD-, COD- oder CPD-Num- mer, wenn der Stern in einem der drei Verzeichiiisse vorkommt, uncl die Angabe der Art des Lichtwech- sels, die noch durch p7Anmerkungenerganzt wird. Die Angaben dieser letzten Syalte beststigen die bereits vor Jahren insonneberg gemachte Wahr- nehmung, daB die Sterne vom Tyyus RW Aurigae (also Hauptreihensterne) sehr vie1 zahlreicher sind, als man bisher vermutet hatte. H. Schneller.