neue spezialitäten (einschließl. nährpräparate und geheimmittel)

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336 Neue Speziatit~ten. -- Tagesgeschichte. Kllnische Wochenschri~i NEUE SPEZIALITATEN (einschlieB1. N~ihrpr/iparate und Geheimmittel). (Untersuchungsergebnisse einiger Geheimmittelulsd Arzneispezlalit~ten yon W. PEYER, Leobschiitz [O.-Sch.], referie~t nach Sfidd. Apotheker-Zeittmg19~9, Nr. 7.) Ab~ilhrmedizin: Die Untersuchung ergab mit groBer Wahr- scheinlichkeit einen Koloquinten-Auszug in etwa ~/~0Konzentration der offizinellen KoIoqnintentinktur mit einem Alkoho!gehalt yon etwa 35 VoL-%. Original-Schagen-Kreuzbliitlertee fiir Diabetiker: ioo,o kosten 3 R?r Der Inhalt der Packung bestand aus Bl~ttern yon Solidago Virga aurea, einer Komposite. H.: Frau M. Schagen, Jfllich i. Rhld. Dfabefes-Tee, yon einem Kurpfuscher vertrieben, bestand aus altem verrotteten Bitterklee (Herb. Trifolii fibrini). Hefdekra~f: ,,Biologisch wirksames MineralsalzkrXuterpulver" : Preis einer Doppelpackung = 8o,o 3,5 o RM. Nach der Unter- suchnng ist das Pulver als mildes Abffihrmittel aufzufassen, das etwas milder als ,,Brustpulver" des Deutschen Arzneibuches wirken dfirfte. Bedenken erweckt der Preis. Der ".Inhalt der Doppelpackung kostet, berechnet nacll verschiedenen GroB- handelspreislisten, fund 12 Rpf. H.: Heidekraft G. m. b. H., Naumburg a. d. Saale. Stiirktmgsfrank ,,Silphion", ,,bew~hrtes Hausmittel ftir Magen, Herz and Nerven mit den Vitaminen A+B+C, ohne Alkohol": Das Pr~parat ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein verdfinnter Fruchtsaft, wahrscheinlich Johannisbeersaft mit Zusatz yon etwas Blaubeersaft nnd einigen Bitterstoffen. H.: Fruchtwerk Dr. Balke, Detmold. ,,Biobon"" ,,Biobon mit Lecithin zur Blutverbesserung der freien Hansastadt Bremen". Untersuchungsergebnis: Gemisch yon Milchzucker und Traubenzucker mit etwa o,5% Lecithin ~ etwa o,oot5 g Lecithin je: Tablette. Die Zufflhruflg ,,biochemischer'" Salze lieB sich nicht sicher feststel]en, immerhin wird die M6glich- keit zugegeben. Der Preis yon 6,25 RM. je Packung ist auBer- ordentlich both.. H.: Dr. Reinhol~l Z6ckler,, Pharmazeutische Zentrale ,,Hansa", Bremen. ' ' Kriiuterkraft-Lebenselixier nach Schlenz war vorwiegend ein schwach weingeistiger Auszug yon emodinfflhrenden Drogen (Aloe und vielleicht Frangula). Die Gesamtmenge der extrahierten Pflanzen war jedoch auBerordentlich gering, wie der n~edrige Trockenriickseand zeigt. Der Preis yon 2,50 RM. ist als sehr hoch zu bezeichnen. H.: Kauperts Kr~uterei in Hallgrund/Glatz. Kr~iuter-Ha~ffunkfionsSl naeh Sehlenz~ Innsbruek war ein Ge- misch yon vorwiegend Erdnu136i mit ldeinen Mengen Sesam61 und ~% ~therischem 01. Mit 3,5 ~ RM. It~r 8o,o--9o,o ist das Praparat sehr teuer. H.: Kauperts Kr~uterei, Hallgrund/Glatz. Milupa-Paulys Ndhrspeise" Zwieback- oder Keksmehl, vorwie~ gend aus Hafer bestehend, dem Maismehl und WeizenmehI beige- mengt war. Das Produkt entsprach der Deklaration. H.: Milupa- Pauly G. m. b. H., Zwieback- und Nhhrmittelfabrik, Friedrichsdorf- Taunus. TAGESGESCHICHTE. Die Versorgung der Kranken-, Hell- und P]legeansgalten mit kartenpflichtigen Lebensmitteln einschlieBlich des an der Anstalts- verpflegung teitnehmenden ~rztlichen Pflege- und sonstigen Perso- nals erfolgt auf Grund von Sam~elbezugscheinen. Der Mengen- berechnung sind zugrunde zu legen: fiir alle Verpflegten (einschlieB- lich des Personals) die jeweils allgemein festgesetzten Mengen; fflr die Kranken pauschale H6chstzuschlXge; und wenn an allgemeinen Krankenh~usern Sonderab~eilungen fflr tuberkul6se Erkrankungen oder ~flr Kinder bestehen, so erhalten diese Abteilungen noch weitere Sonderzusehl~ige. Soweit (z. B. bei Brot, Fleisch, Fett, Milch, N~hrmitteln) bei der allgemeinen Lebensmittelzuteilung ein Unterschied nach dem Alter gemacht wird, hat die Anforderung ffir den Sammelbezugschein unter entsprechender Aufgliederung tier durchschnittliehen Belegung ztt erfolgen. En~b~ndungsanstalten erhalten die den Schwangeren und stillenden Miittern zustehenden Zulagen. Die Lebensmittel, die den Neugeborenen zustehen, fallen ebenfalls den Anstalten zur Verpflegung der Insassen zu. Age Anstalten erhalten ferner fflr je iooo Krankenverpflegungstage ins- gesamt 4oo Eier, also fi~r I4 Krankenverpflegungstage 5,6 StOck Eier. Ffir das Personal erhalten sie Eier gem~tB den allgemeinen Bestimmungen. Fflr diese Anstalten wird ferner auch eine regel- mfiBige Zuweisung an entrahmter Frischmileh sichergestellt werden. Soweit den eLnzelnen St~dten durch die Hauptvereinigung der deutschen Fischwirtschaft Fische zur Verf~igung gestellt werden, sind die Anstalten bei der Verteilung nach M6glichkeit zu berfick- sichtigen. Entsprechendes gilt Iflr Geflfigel. Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen der natfirlichen Be- v61kerungsbewegung haben die vier ersten Kriegsmonate eine unerwartet hohe Anh~ufung yon Kr~egseheschlieflungen gebracht. In 56 Groflst~dten des alten Reichsgebietes wurden im W'eih- nachtsmonat 1939 13344 oder 58,3% Ehen mehr geschlossen als im Dezember 1938. In den Monaten September bis Dezember 1939 heirateten in diesen 56 GroBsthdten insgesamt 129835 Paare, das sind 46 2o8 oder 55,3 % mehr als in den entsprechenden Monaten yon 1938 (83627). In den ersten vier Wochen des neuen Jahres wurden in den GroBstAdten des Mten ~eichsgebietes bereits wieder 7 684 oder 64,9 % Ehen mehr geschlossen als in den entsprechenden Wochen yon 1939, obwohl die HeiratshAufigkeit im Januar sonst die niedrigste des Jahres ist. Die Geburten~unahrr~e setzte sich nach ihrer vorObergehenden Verminderung im November, die offenbar nur eine Fotge der zahl* reichen Grippeerkrankungen im Februar 1939 war; im Dezember 1939 and, wie die ersten Wochenberichte des neuen Jahres zeigen, auch im Januar 194 ~ wieder in betr~,chtlich verst~rktem MaBe fort. W~hrend im November nur eine Erh6hung der Geburtenzahl mn 580 oder 2,1% festzustMlen war, warden im Dezember 1939 in 56 GroBstAdten des alten Reichsgebiets 1545 oder 5,4% Kinder ortsans~ssiger Mfltter mehr geboren als im Dezember 1938. In den ersten vier Wochen des Jahres 194 ~ war die Zahl der Lebendgebore- hen in den GroBst~dten mit zusammen 31242 sogar nm 4114 oder 15,2% gr6Ber Ms in den entsprechenden Wochen des.V0rjahres (27x28). Diese Zunahme kommt einer Steigerung der Geburten- ziffer um 1, 7 auf 18,6 je iooo der GroBstadtbev61kerung gleich. Fiir den Inhalt veraatwortlieh: Dr. V. SALLE, Berlin W 9, Liakstr. ~]24. Druek der Spamer Die Reichs~trztefflhrung hat zur Klgrung wissenschaftlichei Fragen auf dem Gebiete der angehorenen l~fiflbildung und der geistigen Unterentwlcklung angeordnet, daft jeder Leiter einer Ent- bindungsanstalt oder einer geburtshilflichen Abteilung in Kranken- h~usern sowie jeder Arzt, der bei der Geburt eines Kindes Beistand geleistet hat, an das ft~r den Geburtsort des Kindes zust~ndige Oesundheitsamt zu melden hat, wenn das neugeborene Kind ver- d~chtig ist, mit folgenden schweren angeborenen Leiden behaftet zu sein: Idiotie sowie Mongolismus (besonders F~lle, die mit Blind- heft und Taubheit verbunden sind), Mikrocephalie, Hydrocephalus sehweren bzw. fortschreitenden Grades, MiBbildu~gen jeder Art, besonders Fehlen yon GliedmaBen, schwere Spaltbildungen des Kopfes und der Wirbels~ule usw., L~hmungen einschlieBlich Littlescher Erkrankung. Ferner sind yon allen ;~,rzten zu melden Kinder, die mit einem der genannten Leiden behaftet sind und das dritte Lebensjahr noch nicht vollendet haben, falls den ~rzten die Kinder in Anstibung ihrer Berufsti~tigkeit bekannt werden. Die Meldung hat an den fflr den Wohnort des Kindes zust~ndigen Amtsarzt zu erfolgen; bel voraussichtlich li~ngerem Anstaltsaufent- halt des Kindes ist die Meldung an das for den Sitz der Ans'calt zust~ndige Gesundheitsamt zu erstatten. In Argentinien soll eine nationale Arzneimlttel]abrilc errichtet werden, Es sollen haupts~tchiich Mittel gegen Tuberkutose und Syphilis, Sera und Vaccinen hergestellt werden. Das Gesetz sieht zollfl'eie Einfuhr yon lRohstoffen und Befreiung yon allen Steuern und Abgaben vor. An die arme Bev61kerung sollen die Heilmittel kostenlos abgegeben werden.. Hochschulnachrichten. ~rankjurt a. M, Doz. Dr. reed. habil. ALQIS BEVTEL wurde zum auBerplanm. Professor ernannt. -- G6tt~ng8n. Dr. reed. habil. FRI~DRIC~ DU~,:NStNG wnrde znm Dozenten ffir Nervenheilkunde ernannt. -- Heidelberg. Dr. reed. habil- HANS NOTI~DIJRFT wurde zum Dozenten fflr Physiologie ernannt. -- Mi~nchen. Dr. reed. habil. HARALD TAGGER wurde zum Dozenten for Innere Medizin ernannt. Professor Dr. HANS WILI)BOLZ wurde zum Ordinarius ffir Chirurgie an der Universit~t Bern ernannt. Zu Ehrenmitgliedern der Vereinigung der Milit~irArzte der Vereinigten Staaten yon Amerika wurden ernannt: Admiralstabs- arzt Dr. 12IKtLNTSCHER, Oberfeldarzt Dr. HARTLEBElq, Oberstabs- arzt Dr. BRANDI, Oberfefdarzt der Luftw. Dr. WORFLlgR, Mar.- Oberstabsarzt Dr. NERLIC~. Prof. Dr. CHRISTIAN BRUH~, der langj~hrige frtihere Leiter der Westdeutschen Kieferklinik and Ordinarius der Kiefer- und Zahn- heflkunde an der Medizinischen Akademie in Di~sseldor/, wurde zum Ehrenmitglied der Arbeitsgemeinschaft far Kieferchirurgie ernannt. Prof. Dr. T~EODOR LOCATE, der ehemalige Ordinarius f~r Ge- richtliche Medizin an der Universit~t G6t~ingen, beging in diesen Tagen sein goldenes Doktorjubil~um. Sam-Rat Dr. RUDOLF RAW't, der Beauftragte ffir die ~rztliche Fortbildung, ~urde v0m Reichsministerium des Innern zum Leiter der Reichsarbeitsgemeinschaft zur Krebsbek~mpfung im Reichs- ausschul3 ffir Volksgesundheitsdienst berufen. Verlag yon julius Springer, Berlin W 9, and J. F. Bergmana, Mfinehen. A,-G. in Leipzig.

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3 3 6 Neue Speziatit~ten. -- Tagesgeschichte. Kllnische Wochenschri~i

NEUE SPEZIALITATEN (einschlieB1. N~ihrpr/iparate und Geheimmittel). (Untersuchungsergebnisse einiger Geheimmittel ulsd Arzneispezlalit~ten yon W. PEYER, Leobschiitz [O.-Sch.], referie~t nach Sfidd. Apotheker-Zeittmg 19~9, Nr. 7.)

Ab~ilhrmedizin: Die Untersuchung ergab mit groBer Wahr- scheinlichkeit einen Koloquinten-Auszug in etwa ~/~0 Konzentrat ion der offizinellen KoIoqnintent inktur mit einem Alkoho!gehalt yon etwa 35 VoL-%. Original-Schagen-Kreuzbliitlertee fiir Diabetiker: ioo,o kosten 3 R?r Der Inhal t der Packung bestand aus Bl~ttern yon Solidago Virga aurea, einer Komposite. H.: Frau M. Schagen, Jfllich i. Rhld. Dfabefes-Tee, yon e inem Kurpfuscher vertrieben, bestand aus al tem verrot teten Bitterklee (Herb. Trifolii fibrini). Hefdekra~f: ,,Biologisch wirksames MineralsalzkrXuterpulver" : Preis einer Doppelpackung = 8o,o 3,5 o RM. Nach der Unter- suchnng ist das Pulver als mildes Abffihrmittel aufzufassen, das etwas milder als , ,Brustpulver" des Deutschen Arzneibuches wirken dfirfte. Bedenken erweckt der Preis. Der ".Inhalt der Doppelpackung kostet, berechnet nacll verschiedenen GroB- handelspreislisten, fund 12 Rpf. H.: Heidekraft G. m. b. H., Naumburg a. d. Saale. Stiirktmgsfrank ,,Silphion", , ,bew~hrtes Hausmit te l ftir Magen, Herz and Nerven mit den Vitaminen A + B + C , ohne Alkohol": Das Pr~parat ist mi t hoher Wahrscheinlichkeit ein verdfinnter Fruchtsaft , wahrscheinlich Johannisbeersaft mit Zusatz yon etwas Blaubeersaft nnd einigen Bitterstoffen. H.: Fruchtwerk Dr. Balke, Detmold.

,,Biobon"" ,,Biobon mit Lecithin zur Blutverbesserung der freien Hansas t ad t Bremen". Untersuchungsergebnis: Gemisch yon Milchzucker und Traubenzucker mit etwa o,5% Lecithin ~ etwa o,oot5 g Lecithin je: Tablette. Die Zufflhruflg ,,biochemischer'" Salze lieB sich nicht sicher feststel]en, immerhin wird die M6glich- keit zugegeben. Der Preis yon 6,25 RM. je Packung ist auBer- ordentlich b o t h . . H.: Dr. Reinhol~l Z6ckler,, Pharmazeut ische Zentrale , ,Hansa" , Bremen. ' '

Kriiuterkraft-Lebenselixier nach Schlenz war vorwiegend ein schwach weingeistiger Auszug yon emodinfflhrenden Drogen (Aloe und vielleicht Frangula). Die Gesamtmenge der extrahier ten Pflanzen war jedoch auBerordentlich gering, wie der n~edrige Trockenriickseand zeigt. Der Preis yon 2,50 RM. ist als sehr hoch zu bezeichnen. H.: Kauper t s Kr~uterei in Hallgrund/Glatz.

Kr~iuter-Ha~ffunkfionsSl naeh Sehlenz~ Innsbruek war ein Ge- misch yon vorwiegend Erdnu136i mit ldeinen Mengen Sesam61 und ~% ~therischem 01. Mit 3,5 ~ RM. It~r 8o,o--9o,o ist das P rapa ra t sehr teuer. H.: Kauper ts Kr~uterei, Hallgrund/Glatz.

Milupa-Paulys Ndhrspeise" Zwieback- oder Keksmehl, vorwie~ gend aus Hafer bestehend, dem Maismehl und WeizenmehI beige- mengt war. Das Produkt entsprach der Deklaration. H.: Milupa- Pauly G. m. b. H., Zwieback- und Nhhrmittelfabrik, Friedrichsdorf- Taunus.

TAGESGESCHICHTE. Die Versorgung der Kranken-, Hell- und P]legeansgalten mit

kartenpflichtigen Lebensmit teln einschlieBlich des an der Anstal ts- verpflegung tei tnehmenden ~rztlichen Pflege- und sonstigen Perso- nals erfolgt auf Grund von Sam~elbezugscheinen. Der Mengen- berechnung sind zugrunde zu legen: fiir alle Verpflegten (einschlieB- lich des Personals) die jeweils allgemein festgesetzten Mengen; fflr die Kranken pauschale H6chstzuschlXge; und wenn an allgemeinen Krankenh~usern Sonderab~eilungen fflr tuberkul6se Erkrankungen oder ~flr Kinder bestehen, so erhal ten diese Abteilungen noch weitere Sonderzusehl~ige. Soweit (z. B. bei Brot, Fleisch, Fett, Milch, N~hrmitteln) bei der allgemeinen Lebensmittelzutei lung ein Unterschied nach dem Alter gemacht wird, ha t die Anforderung ffir den Sammelbezugschein unter entsprechender Aufgliederung tier durchschnit t l iehen Belegung ztt erfolgen. En~b~ndungsanstalten erhalten die den Schwangeren und stillenden Miittern zustehenden Zulagen. Die Lebensmittel , die den Neugeborenen zustehen, fallen ebenfalls den Ansta l ten zur Verpflegung der Insassen zu. Age Ansta l ten erhalten ferner fflr je iooo Krankenverpflegungstage ins- gesamt 4oo Eier, also fi~r I4 Krankenverpflegungstage 5,6 StOck Eier. Ffir das Personal erhalten sie Eier gem~tB den allgemeinen Best immungen. Fflr diese Ansta l ten wird ferner auch eine regel- mfiBige Zuweisung an en t rahmter Frischmileh sichergestellt werden. Soweit den eLnzelnen St~dten durch die Hauptvereinigung der deutschen Fischwirtschaft Fische zur Verf~igung gestellt werden, sind die Ansta l ten bei der Verteilung nach M6glichkeit zu berfick- sichtigen. Entsprechendes gilt Iflr Geflfigel.

Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen der natfirlichen Be- v61kerungsbewegung haben die vier ersten Kriegsmonate eine unerwartet hohe Anh~ufung yon Kr~egseheschlieflungen gebracht. In 56 Groflst~dten des al ten Reichsgebietes wurden im W'eih- nach t smona t 1939 13344 oder 58,3% Ehen mehr geschlossen als im Dezember 1938. In den Monaten September bis Dezember 1939 heirateten in diesen 56 GroBsthdten insgesamt 129835 Paare, das sind 46 2o8 oder 55,3 % mehr als in den entsprechenden Monaten yon 1938 (83627). In den ersten vier Wochen des neuen Jahres wurden in den GroBstAdten des Mten ~eichsgebietes bereits wieder 7 684 oder 64,9 % Ehen mehr geschlossen als in den entsprechenden Wochen yon 1939, obwohl die HeiratshAufigkeit im Januar sonst die niedrigste des Jahres ist.

Die Geburten~unahrr~e setzte sich nach ihrer vorObergehenden Verminderung im November, die offenbar nur eine Fotge der zahl* reichen Grippeerkrankungen im Februar 1939 war; im Dezember 1939 and, wie die ersten Wochenberichte des neuen Jahres zeigen, auch im Januar 194 ~ wieder in betr~,chtlich vers t~rktem MaBe fort. W~hrend im November nur eine Erh6hung der Geburtenzahl mn 580 oder 2,1% festzustMlen war, warden im Dezember 1939 in 56 GroBstAdten des al ten Reichsgebiets 1545 oder 5,4% Kinder ortsans~ssiger Mfltter mehr geboren als im Dezember 1938. In den ersten vier Wochen des Jahres 194 ~ war die Zahl der Lebendgebore- hen in den GroBst~dten mit zusammen 31242 sogar nm 4114 oder 15,2% gr6Ber Ms i n den entsprechenden Wochen des .V0rjahres (27x28). Diese Zunahme k o m m t einer Steigerung der Geburten- ziffer u m 1, 7 auf 18,6 je iooo der GroBstadtbev61kerung gleich.

Fiir den Inhalt veraatwortlieh: Dr. V. SALLE, Berlin W 9, Liakstr. ~]24. Druek der Spamer

Die Reichs~trztefflhrung ha t zur Klgrung wissenschaftlichei Fragen auf dem Gebiete der angehorenen l~fiflbildung und der geistigen Unterentwlcklung angeordnet, daft jeder Leiter einer Ent- b indungsans ta l t oder einer geburtshilflichen Abteilung in Kranken- h~usern sowie jeder Arzt, der bei der Geburt eines Kindes Beistand geleistet hat , an das ft~r den Geburtsort des Kindes zust~ndige Oesundhei tsamt zu melden hat, wenn das neugeborene Kind ver- d~chtig ist, mit folgenden schweren angeborenen Leiden behaftet zu sein: Idiotie sowie Mongolismus (besonders F~lle, die mit Blind- heft und Taubhei t verbunden sind), Mikrocephalie, Hydrocephalus sehweren bzw. fortschreitenden Grades, MiBbildu~gen jeder Art, besonders Fehlen yon GliedmaBen, schwere Spaltbildungen des Kopfes und der Wirbels~ule usw., L~hmungen einschlieBlich Littlescher Erkrankung. Ferner sind yon allen ;~,rzten zu melden Kinder, die mit einem der genannten Leiden behaftet sind und das dritte Lebensjahr noch nicht vollendet haben, falls den ~rz ten die Kinder in Anstibung ihrer Berufsti~tigkeit bekann t werden. Die Meldung ha t an den fflr den Wohnor t des Kindes zust~ndigen Amtsarz t zu erfolgen; bel voraussichtlich li~ngerem Anstal tsaufent- hal t des Kindes ist die Meldung an das for den Sitz der Ans'calt zust~ndige Gesundhei tsamt zu erstatten.

In Argentinien soll eine nationale Arzneimlttel]abrilc errichtet werden, Es sollen haupts~tchiich Mittel gegen Tuberkutose und Syphilis, Sera und Vaccinen hergestellt werden. Das Gesetz sieht zollfl'eie Einfuhr yon lRohstoffen und Befreiung yon allen Steuern und Abgaben vor. An die arme Bev61kerung sollen die Heilmittel kostenlos abgegeben werden..

H o c h s c h u l n a c h r i c h t e n . ~rankjurt a. M, Doz. Dr. reed. habil. ALQIS BEVTEL wurde zum auBerplanm. Professor ernannt . -- G6tt~ng8n. Dr. reed. habil. FRI~DRIC~ DU~,:NStNG wnrde znm Dozenten ffir Nervenheilkunde ernannt . -- Heidelberg. Dr. reed. habil- HANS NOTI~DIJRFT wurde zum Dozenten fflr Physiologie ernannt. - - Mi~nchen. Dr. reed. habil. HARALD TAGGER wurde zum Dozenten for Innere Medizin ernannt .

Professor Dr. HANS WILI)BOLZ wurde zum Ordinarius ffir Chirurgie an der Universit~t Bern ernannt .

Zu Ehrenmitgl iedern der Vereinigung der Milit~irArzte der Vereinigten Staaten yon Amerika wurden ernannt : Admiralstabs- arzt Dr. 12IKtLNTSCHER, Oberfeldarzt Dr. HARTLEBElq, Oberstabs- arzt Dr. BRANDI, Oberfefdarzt der Luftw. Dr. WORFLlgR, Mar.- Oberstabsarzt Dr. NERLIC~.

Prof. Dr. CHRISTIAN BRUH~, der langj~hrige frtihere Leiter der Westdeutschen Kieferklinik and Ordinarius der Kiefer- und Zahn- heflkunde an der Medizinischen Akademie in Di~sseldor/, wurde zum Ehrenmitglied der Arbeitsgemeinschaft far Kieferchirurgie ernannt .

Prof. Dr. T~EODOR LOCATE, der ehemalige Ordinarius f~r Ge- richtliche Medizin an der Universit~t G6t~ingen, beging in diesen Tagen sein goldenes Doktorjubil~um.

Sam-Rat Dr. RUDOLF RAW't, der Beauftragte ffir die ~rztliche Fortbildung, ~u rde v0m Reichsminister ium des Innern zum Leiter der Reichsarbeitsgemeinschaft zur Krebsbek~mpfung im Reichs- ausschul3 ffir Volksgesundheitsdienst berufen.

Verlag yon julius Springer, Berlin W 9, and J. F. Bergmana, Mfinehen. A,-G. in Leipzig.