moderne diesel-einspritzsysteme ||
TRANSCRIPT
Konrad Reif (Hrsg.)
ModerneDieselEinspritzsystemeCommon Rail und Einzelzylindersysteme
Mit 133 Abbildungen
Bosch Fachinformation Automobil
11IVIEWEG+TEUBNER
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothe kDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikat ion in derDeutsch en Natlc nalblblio graüe; deta illierte bib liografische Daten sind im Internet über<http://dnb.d-nb.de>abrufbar.
Der Inhalt dieses Buches erschien bisher unter den Titeln :Diesel-Speiche reinspri tzsystem Common RailDiesel-Einspritzsys teme Unit Injector System und Unit Pump Systemherausgegeben von der Robert Bosch GmbH, Plochingen
1. Auflage 2010
Alle Rechte vorbehalten© Vieweg +Teubner Verlag I Springer Fachmed ien Wiesbaden Gmb H 2010
Lektorat : Outstran Kannenberg I Elisabeth l ange
Vieweg+Teubner Verlag ist eine Marke von Springer Fachmedien.Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Selence-Business Media.www.viewegteubner.de
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtli ch geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgese tzesist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und stra fbar. Das gilt insbesondere für Vervielfält igungen, Ubersetzungen, Mikroverf ilmungen und dieEinspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen .
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen. Handelsname n. Warenbezeichnungen usw. in diesemWerk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solcheNamen im Sinne der warenreichen- und Markenschu tz-Gesetzgebung als fre i zu betrachtenwären und daher von jedermann benut zt werden dür ften .
Umschlagges tal tung : KünkelLopka Medienentw ick lung, HeidelbergTechnische Redaktion : Gabriele McLemoreSatz: FROMM MediaDesign, serters/ r s.Druck und buchbindensehe Verarbeitung: MercedesDruck , BerlinGedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier,Printed in Germany
ISBN 978-3-8348-1312-1
Vorwort
Die Technik im Kraftfahrzeug hat sich in den letzten Jahrzehnten stetig weiterentwickelt. Der
Einzelne, der beruflich mit dem Thema beschäftigt ist, muss immer mehr tun, um mit diesen Neu
erungen Schritt zu halten. Mittlerweile spielen viele neue Themen der Wissenschaft und Technik
in Kraftfahrzeugen eine große Rolle. Dies sind nicht nur neue Themen aus der klassischen Fahr
zeug- und Motorentechnik, sondern auch aus der Elektronik und aus der Informationstechnik.
Diese Themen sind zwar für sich in unterschiedlichen Publikationen gedruckt oder im Internet
dokumentiert, also prinzipiell für jeden verfügbar; jedoch ist für jemanden, der sich neu in ein
Thema einarbeiten will, die Fülle der Literatur häufig weder überblickbar noch in der dafür verfüg
baren Zeit lesbar. Aufgrund der verschiedenen beruflichen Tätigkeiten in der Automobil- und
Zulieferindustrie sind zudem unterschiedlich tiefe Ausführungen gefragt.
Gerade heute ist es so wichtig wie früher: Wer die Entwicklung mit gestalten will, muss sich
mit den grundlegenden wichtigen Themen gut auskennen. Hierbei sind nicht nur die Hochschulen
mit den Studienangeboten und die Arbeitgeber mit Weiterbildungsmaßnahmen in der Pflicht. Der
rasche Technologiewechsel zwingt zum lebenslangen Lernen, auch in Form des Selbststudiums.Hier setzt die Schriftenreihe .Bosch Fachinformation Automobil" an. Sie bietet eine umfassen
de und einheitliche Darstellung wichtiger Themen aus der Kraftfahrzeugtechnik in kompakter,verständlicher und praxisrelevanter Form. Dies ist dadurch möglich, dass die Inhalte von Fachleu
ten verfasst wurden, die in den Entwicklungsabteilungen von Bosch an genau den dargestellten
Themen arbeiten. Die Schriftenreihe ist so gestaltet, dass sich auch ein Leser zurechtfindet, für
den das Thema neu ist. Die Kapitel sind in einer Zeit lesbar, die auch ein sehr beschäftigter Ar
beitnehmer dafür aufbringen kann.
Die Basis der Reihe sind die fünf bewährten, gebundenen Fachbücher. Sie ermöglichen einen
umfassenden Einblick in das jeweilige Themengebiet. Anwendungsbezogene Darstellungen, an
schauliche und aufwendig gestaltete Bilder ermöglichen den leichten Einstieg. Für den Bedarf
an inhaltlich enger zugeschnittenen Themenbereichen bietet die siebenbändige broschierte Rei
he das richtige Angebot. Mit deutlich reduziertem Umfang, aber gleicher detaillierter Darstellung,
ist das Hintergrundwissen zu konkreten AufgabensteIlungen professionell erklärt. Die schnelle
Bereitstellung zielgerichteter Information zu thematisch abgegrenzten Wissensgebieten sind das
Kennzeichen der 92 Einzelkapitel, die als pdf-Download zur sofortigen Nutzung bereitstehen.
Eine individuelle Auswahl ermöglicht die Zusammenstellung nach eigenem Bedarf.
Im Laufe der Neukonzeption dieser Schriftenreihe ist es nicht möglich, alle Produkte gleichzei
tig inhaltlich neu zu bearbeiten. Dies geschieht demnach Zug um Zug.
Der vorliegende Band "Moderne Diesel-Einspritzsysteme" behandelt die Einspritzsysteme
.Common Rail' und .Untt Pump System" (Pumpe-Düse) und .Untt Injector System" (PumpeLeitung-Düse) einschließlich Kraftstoffversorgung, Hochdruckkomponenten und -verbindungen,
Einspritzdüsen, Regelung und Diagnose. Er setzt sich aus den früheren gelben Heften "Diesel
Speichereinspritzsystem Gommon Rail" und .Diesel-Einspritzeysteme Unit Injector System und
Unit Pump System" in der bisherigen Form zusammen. Eine inhaltliche Neubearbeitung wird
folgen. Neu erstellt wurde das Stichwortverzeichnis, um die Inhalte dieses Buchs rasch zu er
schließen.
Vorwort I 5
Friedrichshafen, im Juni 201 0 Konrad Reif
Inhaltsverzeichnis
Systemübersicht Common Rail
Anwendungsgebiete .
Aufbau
Arbeitsweise.
Gommon Rail System für Pkw.
Gommon Rail System für Nkw .
Kraftstoffversorgung Niederdruckteil
Übersicht.
Kraftstoffpumpe .
Kraftstofffilter .
Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems
Übersicht.
Injektor.
Hochdruckpumpen .Rail (Hochdruckspeicher) .
Hochdrucksensoren .
Druckregelventil .
Druckbegrenzungsventil .
Einspritzdüsen
Lochdüsen .
Weiterentwicklung der Düse.
Hochdruckverbindungen
Hochdruckanschlüsse .Hochdruck-Kraftstoffleitungen .
Elektronische Dieselregelung EDC für Common Rail
System übersicht.
Gommon Rail System für Pkw.
Gommon Rail System für Nkw .
Datenverarbeitung
Regelung der Einspritzung.Lambda-Regelung für Pkw-Dieselmotoren
Momentengeführte EDG-Systeme .
Datenaustausch mit anderen Systemen.
Serielle Datenübertragung mit GAN .
Diagnose
Überwachung im Fahrbetrieb (On-Board-Diagnose) .
On Board Diagnostic System für Pkw und leichte Nkw .
Diagnose in der Werkstatt.
Diagnosefunktionen .
Diesel-Einspritzsysteme im Überblick
Bauarten.
Diesel-Einspritzsysteme im Überblick.
Inhaltsverzeichnis I 7
10
11
121621
2426
30
32344554
555657
6064
6667
7072737476848992
93
949798
100
102
107
8 I Inhaltsverzeichnis
Systemübersieht der Einzelzylinder-Systeme
Einzeleinspritzpumpen PF .
Unit Injector System UIS und Unit Pump System UPS.Systembild UIS für Pkw.Systembild UIS/UPS für Nkw .
Unit Injector System UISEinbau und Antrieb.Aufbau
Arbeitsweise des UI für Pkw.Arbeitsweise des UI für Nkw .Hochdruckmagnetventil .Diesel-Einspritz-Geschichte .
Unit Pump System UPSEinbau und Antrieb.
AufbauStromgeregelte Einspritzverlaufsformung CCRS .Dimensionen der Diesel-Einspritztechnik .
Kraftstoffsystem (Niederdruck)
Übersicht.Tankeinbaueinheit .
Kraftstoffpumpe .Kraftstoffrücklauf .Kraftstoffverteilung .Weitere Komponenten.Filtrationseffekte .
Elektronische Dieselregelung EDC für Unit Injector System
Systemübersicht .Unit Injector System UIS für Pkw .Unit Injector System UIS und Unit Pump System UPS für NkwRegelung der Einspritzung.Prinzipieller Ablauf der Elektronischen Dieselregelung .Momentengeführte EDC-Systeme .
ZylindererkennungLambda-Regelung für Pkw-Dieselmotoren
Abgasemissionen
Entstehung von Schadstoffen.Innermotorische Emissionsminderung
Abkürzungen.Sachwortverzeichnis
108110112114
116117120123125127
128128130131
132133134136137137139
140142143144152153156158
162164
168170
Autorenverzeichnis I 9
Autorenverzeichnis
Diesel -SpeichereinspritzsystemCommon Rail
AutorenDipl.-Ing. FelixLandhäußer,Dr.-Ing. Ulrich Projahn,Dipl.-Inform. Michael Heinzelmann,Dr.-Ing. RalfWirth (Common Rail System),
Ing. grad. Peter Schelhas,Dipl.-Ing. Klaus Ortner (Kraftstoffpumpen),Dr.-Ing.Juan Luis Hemandez Carabias
(Kraftstofffilter) ,
Dipl.-Ing. Sandro Soccol,
Dirk Dörhöfer (Hochdruckpumpen),
Ing. Herbert Strahberger,Ing. Helmut Sattmann (Rail und Anbau-
komponenten),
Dipl.-Ing. Thilo Klam,Dipl.-Ing. (FH) Andreas Rettich,Dr. tecbn. David Holzer,Dipl.-Ing. (FH) Andreas Koch (Magnetventil-
Injektoren),Dr.-Ing. Patrick Mattes (Piezo-Inline-Injektor),
Dipl.-Ing. Thomas Kügler (Einspritzdüsen),Dipl.-Ing. (FH) Mikel Lorente Susaeta,Dipl.-Ing. Martin Grosser,Dr.-Ing.Andreas Michalske (Elektronische
Dieselregelung),Dr.-Ing.Günter Driedger,Dr. rer. nat. Walter Lehle,Dipl.-Ing. Wolfgang Schauer,Rainer Heinzmann (Diagnose)
Diesel-EinspritzsystemeUnit InjectorSystem und Unit Pump System
Autorenund MitwirkendeDipl-Ing. (HU) Carlos Alvarez-Avila,Dipl.-Ing. Guilherme Bittencourt,Dr. rer. nat. Carlos Blasco Remacha,Dr.-Ing.Günter Driedger,Dipl.-Ing. Stefan Eymann,Dipl.-Ing. Alessandro Fauda,Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Matthias Hickl,Dipl.-Ing. (FH) Andreas Hirt,Dipl.-Ing. (FH) Guido Kampa,Dipl.-Betriebsw. Meike Keller,Dr. rer nat. Walter Lehle,Dipl.-Ing. Rainer Merkle,Dipl.-Ing. Roger Potschin,Dr.-Ing. Ulrich Projahn,Dr. rer. nat. Andreas Rebmann,Dipl.-Ing. Walter Reinisch,Dipl.-Ing. Nestor Rodriguez-Amaya,Dipl.-Ing. FriedemannWeber,Dipl.-Ing. (FH) Willi Weippert,Dipl.-Ing. Ralf Wurm
Soweit nicht anders angegeben, handelt es sich um Mitarbeiter der Robert Bosch GmbH, Stuttgart.
10 ! S~..emübe /'$icht Common fI. i1 I Anwer.dungsgebiete
Systemübersicht Common Rail
II il' AJlfordl'ru n~wn a n d j(' Ein spril zsysteme d l'S lli t' S('lmol o n; s ll' i,!;t' Jl s ländi,!;,lI üht' f l' In-ür-ke, sch 1ll' lIt' rt , Si:~haltzt' i tenund t' illl 'lll'xih lt, Anpassu ng d t' s Einspritnt'rla u fs an rk-n Ilt ' l rj(>h szu sl a nddes Motor s mad w n den ll it' S(' lm olUr
s parsam, sa uber u nd It'i s tung sslark. Sohahcn Uit' S(' l molort'n au ch den Einzu gin die' a utonlOh ilt ' o lw rkla sS(' ,!;I' fundt' n .
Eim' s d it'S1'r h och r-ntwiekelteu Einspritzsysremc is l da s Spl'id lt' re inspritzsyslt' mt.ommon RaH (CH). lkr Itauptvor u-ü desCom mo n Rail Sys tems h,' g t in den großenVariauonsmögltchkciten hl'i der Gt's ta l
tung rh-s Einspruzdrucks und d, 'r Ein
sprttzzenpunkte. lries wird durch di"Er nkoppl ung vo n nruekcrzeugung (Hoch druck pumpe) und Ein s prilw l1 g (lnj ek
tor ..n ) r-rn-ichr . Als ln-uckspcir-lu-r di "ntdalw i d as Rail.
Anwendungsgebiete
Das Speu-hereinspruzsys tem Co m mo n Railfü r Motor.. n m il ll i" S1'!-lJ irt 'klt' in spr itzung(Direetlnjection, Ill) wird in folgr-ndenPahrzr-ugr-n " i ng" S1~ tz t,
~ pkw mit sehr spa rsa nu'n Drei zylmdet- .Mo tort'n von n,1I/ Hubra um, :l tl k W(4 1 PS) 1.l'i s lUng, J(Hl Nm Drehmomentund e tm-m Kraft sroffw-rbrauch von:i, 5 1/ 1(Hl km h is h in zu Ad llzylintl l' rMo toren in Oberklassefahr zeu genmit "'I. 4 r Hubraum, 1110 kW (245 1'S)I.t'i stll ng und sso Nm l)r.,)1I110 n1"ll1.
~ l.eichte Nkw muLets tungcn bisxn kW/ Zylintl, 'r sowie
~ schwere Nk w his hin zu Lokomo tivenund Schiffen mit I.d stul1g.. n bis ca .2 0 0 k WjZyli nlkr.
Spe"' he, ,,,nsp' il.zsySrem Cemmon Rail an einem FCinfzy l inde~ D i.s.lmote,
Bi ld 1, K.a ft stt>fI·
RiJckleitung, Hochdruck-Kraft -
Slolfl~i lu na >um
Inlektt>r
a Injektt>r
• Rail
s Raild,ucksenso.
• Hochdruck-
K.allstof f l"'tung "•. um Rai l e•, K.altstt>{f·RCicklauf >,, Hochdruckpump&
Systemübersicht Common Rail I Aufbau I 11
Das Common Rail System bietet eine hoheFlexibilität zur Anpassung der Einspritzung an den Motor. Das wird erreichtdurch:li>- Hohen Einspritzdruck bis ca. 1800 bar,
zukünftig bis 2000 bar.li>- An den Betriebszustand angepassten
Einspritzdruck (200...1800 bar).li>- Variablen Einspritzbeginn.li>- Möglichkeit mehrerer Vor- und Nach
einspritzungen (selbst sehr späte Nacheinspritzungen sind möglich).
Aufbau
Das Common Rail System besteht ausfolgenden Hauptgruppen (Bilder 1 und 2):li>- Niederdruckteil mit den Komponenten
der Kraftstoffversorgung,li>- Hochdruckteil mit den Komponenten
Hochdruckpumpe, Rail, Injektoren undHochdruck-Kraftstoffleitungen,
li>- Elektronische Dieselregelung (EDC)mit den Systemblöcken Sensoren, Steuergerät und Stellglieder (Aktoren).
Damit leistet das Common Rail Systemeinen Beitrag zur Erhöhung der spezifischen Leistung, zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs sowie zur Verringerungder Geräuschemission und des Schadstoffausstoßes von Dieselmotoren.
Common Rail ist heute für moderneschnell laufende Pkw-DI-Motoren das amhäufigsten eingesetzte Einspritzsystem.
Kernbestandteile des Common Rail Systems sind die Injektoren. Sie enthalten einschnell schaltendes Ventil (Magnetventiloder Piezosteller), über das die Einspritzdüse geöffnet und geschlossen wird Sokann der Einspritzvorgang für jeden Zylinder einzeln gesteuert werden.
Systembereiche einer Motors teue rung mit Common Rail Einspritzsystem
Bild 2
1 Hochdruckpumpe
2 Rail
3 Injektoren
tor
... DieselkraftstoffHochdrucktei l
Elektronische Dieselrege lung EDC: Motorsteuerung, Sensoren, Schnittstellen
1i 1Kraftstoffversorgung Luft- und(Niederdruckteil) Abgassysteme
Jl.~, ~) Mo
\L\L\L\
,~ W- ,
~i/; . ,.---,
....- Signale. - \
12 I Systemübersicht Common Rail I Arbei tsweise
Die Injektoren sind gemeinsam am Railangeschlossen. Daher leitet sich der Name"Common Rail" (englisch für "gemeinsameSchiene/Rohr") ab.
Kennzeichnend für das Common RailSystem ist, dass der Systemdruck abhängigvom Betriebspunkt des Motors eingestelltwerden kann. Die Einstellung des Druckserfolgt über das Druckregelventil oderüber die Zumesseinheit (Bild 3).
Arbeitsweise
Beim Speichereinspritzsystem CommonRail sind Druckerzeugung und Einspritzung entkoppelt. Der Einspritzdruck wirdunabhängig von der Motordrehzahl undder Einspritzmenge erzeugt. Die Elektronische Dieselregelung (EDC) steuert dieeinzelnen Komponenten an.
Bild 3
Hochd ruckseitige
Druck regelung mit
Druckregelventil für
Pkw-Anwendung
b Saugseitige Druck
regelung mit an der
Hochdruckpumpe
angeflanschter
Zumesseinheit
(f ür Pkw und Nkw)
Saugseitige Druck
regelung mit
Zumesseinheit
und zusätzliche
Regelung mit
Druckregelventi I
(f ür Pkw)
1 Hochdruckpumpe
2 Kraftstoffzulauf
3 Kraftstoff rüc klauf
4 Druckregelventil
5 Rail
6 Raildrucksensor
7 Anschluss Injektor
8 Anschluss Kraft-
stottrücklaut
Druckbegrenzungs-
ventil
10 Zumesseinheit
11 Druckregelventi I
Der modulare Aufbau des Common RailSystems erleichtert die Anpassung an dieverschiedenen Motoren.
Beispiele für d ie Hochdruckregelungvon Common Rail Systemen
~,~2 1 3 .1], ~
;:Jzw
DruckerzeugungDie Entkopplung von Druckerzeugung undEinspritzung geschieht mithilfe eines Speichervolumens. Der unter Druck stehendeKraftstoffsteht im Speichervolumen des"Common Rail" für die Einspritzung bereit.
Eine vom Motor angetriebene, kontinuierlich arbeitende Hochdruckpumpe bautden gewünschten Einspritzdruck auf. Sieerhält den Druck im Rail weitgehend unabhängig von der Motordrehzahl und derEinspritzmenge aufrecht. Wegen der nahezu gleichförmigen Förderung kann dieHochdruckpumpe deutlich kleiner undmit geringerem Spitzenantriebsmomentausgelegt sein als bei konventionellen Einspritzsystemen. Das hat auch eine deutliche Entlastung des Pumpenantriebes zurFolge.
Die Hochdruckpumpe ist als Radialkolbenpumpe, bei Nkw teilweise auch als Reihenpumpe ausgeführt.
DruckregelungJe nach System kommen unterschiedliche Verfahren der Druckregelung zurAnwendung.
Hochdruckseitige RegelungBei Pkw-Systemen wird der gewünschteRaildruck über ein Druckregelventil hochdruckseitig geregelt (Bild 3a, Pos. 4). Nichtfür die Einspritzung benötigter Kraftstofffließt über das Druckregelventil in denNiederdruckkreis zurück. Diese Regelungermöglicht eine schnelle Anpassung desRaildrucks bei Änderung des Betriebspunkts (z. B. bei Lastwechsel).
Die hochdruckseitige Regelung wurde beiden ersten Common Rail Systemen angewandt. Das Druckregelventil ist vorzugsweise am Rail, bei einzelnen Anwendungendirekt an der Hochdruckpumpe angebaut.
Saugseitige MengenregelungEine weitere Möglichkeit, den Raildruckzu regeln, besteht in der saugseitigen Mengenregelung (Bild 3b). Die an der Hochdruckpumpe angeflanschte Zumesseinheit(10) sorgt dafür, dass die Pumpe exakt dieKraftstoffmenge in das Rail fördert, mitwelcher der vom System geforderte Einspritzdruck aufrechterhalten wird. EinDruckbegrenzungsventil (9) verhindert imFehlerfall einen unzulässig hohen Anstiegdes Raildrucks.
Mit der saugseitigen Mengenregelung istdie auf Hochdruck verdichtete Kraftstoffmenge und somit auch die Leistungsaufnahme der Pumpe geringer. Das wirkt sichpositiv auf den Kraftstoffverbrauch aus.Außerdem wird die Temperatur des in denKraftstoffbehälter rücklaufenden Kraftstoffs gegenüber der hochdruckseitigenRegelung reduziert.
ZweistellersystemDas Zweistellersystem (Bild 3c) mit dersaugseitigen Druckregelung über die Zumesseinheit und der hochdruckseitigenRegelung über das Druckregelventil kombiniert die Vorteile von hochdruckseitigerRegelung und saugseitiger Mengenregelung (s. Abschnitt "Common Rail Systemfür Pkw").
EinspritzungDie Injektoren spritzen den Kraftstoffdirekt in den Brennraum des Motors ein.Sie werden über kurze Hochdruck-Kraftstoffleitungen aus dem Rail versorgt. DasMotorsteuergerät steuert das im Injektorintegrierte Schaltventil an, das die Einspritzdüse öffnet und wieder schließt.Öffnungsdauer des Injektors und Systemdruck bestimmen die eingebrachte Kraftstoffmenge. Sie ist bei konstantem Druck
Systemübersicht Common Rail I Arbei tsweise I 13
proportional zur Einschaltzeit des Schaltventils und damit unabhängig von derMotor- bzw. Pumpendrehzahl (zeitgesteuerte Einspritzung).
Hydraulisches LeistungspotenzialDie Trennung der Funktionen Druckerzeugung und Einspritzung eröffnet gegenüberkonventionellen Einspritzsystemen einenweiteren Freiheitsgrad bei der Verbrennungsentwicklung: der Einspritzdruckkann im Kennfeld weitgehend frei gewähltwerden. Der maximale Einspritzdruck beträgt derzeit 1800 bar.
Das Common RaHSystem ermöglichtmit Voreinspritzungen bzw. Mehrfacheinspritzungen eine weitere Absenkung vonAbgasemissionen und reduziert deutlichdas Verbrennungsgeräusch. Mit mehrmaligem Ansteuern des äußerst schnellenSchaltventils lassen sich Mehrfacheinspritzungen mit bis zu fünf Einspritzungen proEinspritzzyklus erzeugen. Die Düsennadelschließt mit hydraulischer Unterstützungund sichert so ein rasches Spritzende.
14 I Systemübersicht Common Rail I Arbei tsweise
Steuerung und RegelungArbeitsweiseDas Motorsteuergerät erfasst mithilfe derSensoren die Fahrpedalstellung und denaktuellen Betriebszustand von Motor undFahrzeug (siehe auch Kapitel "Elektronische Dieselregelung"). Dazu gehörenunter anderem:.. Kurbelwellendrehzahl und -winkel,li>- Raildruck,li>- Ladedruck,.. Ansaugluft-, Kühlmittel- und Kraftstoff
temperatur,li>- angesaugte Luftmasse,.. Fahrgeschwindigkeit usw.
Das Steuergerät wertet die Eingangssignale aus und berechnet verbrennungssynchron die Ansteuersignale für dasDruckregelventil oder die Zumesseinheit,die Injektoren und die übrigen Stellglieder(z.B. Abgasrückführventil, Steller desTurboladers).
Die erforderlichen kurzen Schaltzeitenfür die Injektoren lassen sich mit den optimierten Hochdruckschaltventilen undeiner speziellen Ansteuerung erreichen.
Das Winkel-Zeit-System gleicht den Einspritzzeitpunkt mit den Daten des Kurbelund Nockenwellensensors an den Motorzustand an (Zeitsteuerung). Die Elektronische Dieselregelung (EDC)erlaubt es, dieEinspritzmenge exakt zu dosieren. Außerdem bietet die EDCdas Potenzial fürweitere Zusatzfunktionen, die das Fahrverhalten verbessern und den Komfort erhöhen.
GrundfunktionenDie Grundfunktionen steuern die Einspritzung von Dieselkraftstoff zum richtigen Zeitpunkt, in der richtigen Mengeund mit dem vorgegebenen Druck. Siesichern damit einen verbrauchsgünstigenund ruhigen Lauf des Dieselmotors.
Korrekturfunktionen für die EinspritzberechnungUm Toleranzen von Einspritzsystem undMotor auszugleichen, stehen eine Reihevon Korrekturfunktionen zur Verfügung(s. Kapitel "Elektronische Dieselregelung"):li>- Injektonnengenabgleich,li>- Nullmengenkalibrierung,li>- Mengenausgleichsregelung,li>- Mengenmittelwertadaption.
ZusatzfunktionenZusätzliche Steuer- und Regelfunktionendienen einer Reduzierung der Abgasemissionen und des Kraftstoffverbrauchs odererhöhen die Sicherheit und den Komfort.Beispiele dafür sind:li>- Regelung der Abgasrückführung,li>- Ladedruckregelung,li>- Fahrgeschwindigkeitsregelung,li>- elektronische Wegfahrsperre usw.
Die Integration der EDCin ein FahrzeugGesamtsystem eröffnet ebenfalls eineReihe neuer Möglichkeiten, z. B. Datenaustausch mit der Getriebesteuerung oder derKlimaregelung.
Eine Diagnoseschnittstelle erlaubt die Auswertung der gespeicherten Systemdatenbei der Fahrzeuginspektion.
SteuergerätekonfigurationDa das Motorsteuergerät in der Regel nurbis zu acht Endstufen für die Injektorenbesitzt, werden für Motoren mit mehr alsacht Zylindern zwei Motorsteuergeräteeingesetzt. Sie sind über eine sehr schnelleinterne CAN-Schnittstelle im "MasterSlave"-Verbund gekoppelt. Dadurch stehtauch mehr Mikrocontrollerkapazität zurVerfügung. Einige Funktionen sind jeweilsfest einem Steuergerät zugeordnet (z. B.Mengenausgleichsregelung). Andere können bei der Konfiguration flexibel einemSteuergerät zugeordnet werden (z.B. dieErfassung von Sensoren).
Typischer Drehmoment- und Leistungsverlaufeines Pkw-Dieselmot ors
Das Drehmoment - und nicht etwa die Mo
torleistung - ist entscheidend für die Durch
zugskraft des Motors. Im Vergleich zu einem
Ottomotor ohne Aufladung kann auch mit ei
nem leistungsschwächeren Dieselmotor mehr
.Fahrspaß" erreicht werden. Das Image des
"lahmen Stinkers" trifft auf Dieselfahrzeuge
der neuen Generationen nicht mehr zu.
Umweltverträglichkeit
Die Rauchschwaden, die Dieselfahrzeuge
früher im höheren Lastbetrieb produzierten,
gehören der Vergangenheit an. Möglich
wurde das durch verbesserte Einspritzsys
teme und die Elektronische Dieselregelung
(EDC). Die Kraftstoffmenge kann mit diesen
Systemen exakt dosiert und an den Motor
betriebspunkt und die Umgebungsbedingun
gen angepasst werden. Mit dieser Technik
werden die aktuell gültigen Abgasnormen
erfüllt.
Oxidationskatalysatoren, die Kohlen
monoxid (CO) und Kohlenwasserstoffe (HC)
aus dem Abgas entfernen, sind beim Diesel
motor Standard. Mit weiteren Systemen zur
Abgasnachbehandlung, wie z. 8. Partikelfilter
und No--Spelcherkatalysatoren. werden auch
zukünftige verschärfte Abgasnormen erfüllt
auch die Normen der US-Gesetzgebung.
~ DIeselboom In Europa
Einsatz des Dieselmotors
Zu Beginn der Automobilgeschichte war der
Ottomotor das Antriebsaggregat für Straßen
fahrzeuge. Im Jahr 1927 wurden schließlich
die ersten Nkw, 1936 dann auch Pkw mit
Dieselmotoren ausgeliefert.
Im Nkw-Bereich konnte sich der Diesel
motor aufgrund seiner Wirtschaftlichkeit und
Langlebigkeit durchsetzen. Im Pkw-Bereich
hingegen führte der Dieselmotor lange Zeit
noch ein Schattendasein. Erst mit den direkt
einspritzenden modernen Dieselmotoren mit
Aufladung - das Prinzip der Direkteinsprit
zung wurde schon bei den ersten Nkw-Diesel
motoren angewandt - hat sich das Erschei
nungsbild des Diesels gewandelt. Mittlerweile
liegt der Diesel-Anteil an neu zugelassenen
Pkw in Europa bei annähernd 50%.
Merkmale des Dieselmotors
Was zeichnet den Dieselmotor der Gegen
wart aus, dass er in Europa einen derartigen
Boom erlebt?
Wirtschaftlichkeit
Zum einen ist der Kraftstoffverbrauch gegen
über vergleichbaren Ottomotoren immer
noch geringer - das ergibt sich aus dem
höheren Wirkungsgrad des Dieselmotors.
Zum anderen werden Dieselkraftstoffe in
vielen europäischen Ländern geringer be
steuert. Für Vielfahrer ist der Diesel somit
trotz des höheren Anschaffungspreises die
wirtschaftlichere Alternative.
Fahrspaß
Nahezu alle aktuellen Dieselmodelle arbeiten
mit Aufladung. Dadurch kann schon im nied
rigen Drehzahlbereich eine hohe Zylinder
füllung erreicht werden. Entsprechend hoch
kann auch die zugemessene Kraftstoffmenge
sein, wodurch der Motor ein hohes Dreh
moment erzeugt. Daraus ergibt sich ein Dreh
momentverlauf, der das Fahren mit hohem
Drehmoment schon bei niedrigen Drehzahlen
ermöglicht.
Nm
360
320
~E 280•§ 240Es:~ 200o
160
o
kW
100
90
80 ~
~
c70 ~
60 ~
50
40o~
1000 2000 3000 4000 min-t 3Motordrehzahl z
w
Dieselboom in Europa I 15
16 I Systemübersicht Common Rail I Common Rail System für Pkw
Common Rail Systemfür Pkw
KraftstoffversorgungBei Common Rail Systemen für Pkw kommen für die Förderung des Kraftstoffs zurHochdruckpumpe Elektrokraftstoffpumpen oder Zahnradpumpen zur Anwendung.
Systeme mit ElektrokraftstoffpumpeDie Elektrokraftstoffpumpe - als Bestandteil der Tankeinbaueinheit im Kraftstoffbehälter eingesetzt (Intank) oder in derKraftstoffzuleitung verbaut (Inline) - saugtden Kraftstoff über ein Vorfilter an undfördert ihn mit einem Druck von 6 bar zurHochdruckpumpe (Bild 3). Die maximaleFörderleistung beträgt 190 I/h. Um einenschnellen Motorstart zu gewährleisten,schaltet die Pumpe schon bei Drehen desZündschlüssels ein. Damit ist sichergestellt, dass bei Motorstart der nötigeDruck im Niederdruckkreis vorhanden ist.
In der Zuleitung zur Hochdruckpumpeist der Kraftstofffilter (Feinfilter) eingebaut.
Systeme mit ZahnradpumpeDie Zahnradpumpe ist an die Hochdruckpumpe angeflanscht und wird von derenAntriebswelle mit angetrieben (Bilder 1und 2). Somit fordert die Zahnradpumpeerst bei Starten des Motors. Die Förderleistung ist abhängig von der Motordrehzahlund beträgt bis zu 400 I/h bei einem Druckbis zu 7 bar.
Im Kraftstoffbehälter ist ein KraftstoffVorfilter eingebaut. Der Feinfilter befindetsich in der Zuleitung zur Zahnradpumpe.
KombinationssystemeEs gibt auch Anwendungen, die beidePumpenarten einsetzen. Die Elektrokraftstoffpumpe sorgt insbesondere bei einemHeißstart für ein verbessertes Startverhalten, da die Förderleistung der Zahnradpumpe bei heißem und damit dünnflüssigerem Kraftstoff und niedriger Pumpendrehzahl verringert ist.
HochdruckregelungBeim Common Rail System der erstenGeneration erfolgt die Regelung des Raildrucks über das Druckregelventil. DieHochdruckpumpe (Ausführung CP1) fordert unabhängig vom Kraftstoffbedarfdiemaximale Fördennenge, das Druckregelventil führt überschüssig gefördertenKraftstoff in den Kraftstoffbehälter zurück.
Das Common Rail System der zweiten Generation regelt den Raildruck niederdruckseitig über die Zumesseinheit (Bilder 1 und2). DieHochdruckpumpe (Ausführung CP3und CP1H)muss nur die Kraftstoffmengefordern, die der Motor tatsächlich benötigt.Der Energiebedarf der Hochdruckpumpeund damit der Kraftstoffverbrauch sind dadurch geringer.
Das Common Rail System der drittenGeneration ist durch die Piezo- InlineInjektoren gekennzeichnet (Bild 3).
Wenn der Druck nur auf der Niederdruckseite eingestellt werden kann, dauert beischnellen negativen Lastwechseln derDruckabbau im Rail zu lange. Die Dynamikfür die Druckanpassung an die veränderten Lastbedingungen ist zu träge. Dies istinsbesondere bei Piezo-Inline-Injektorenaufgrund der nur geringen inneren Leckagen der Fall. Einige Common Rail Systemeenthalten deshalb neben der Hochdruckpumpe mit Zumesseinheit zusätzlich einDruckregelventil (Bild 3). Mit diesem Zweistellersystem werden die Vorteile derniederdruckseitigen Regelung mit demgünstigen dynamischen Verhalten derhochdruckseitigen Regelung kombiniert.
Ein weiterer Vorteil gegenüber der ausschließlich niederdruckseitigen Regelmöglichkeit ergibt sich dadurch, dass bei kaltem Motor eine hochdruckseitige Regelungvorgenommen werden kann. Die Hochdruckpumpe fordert somit mehr Kraftstoffals eingespritzt wird, die Druckregelungerfolgt über das Druckregelventil. DerKraftstoffwird durch die Komprimierungerwärmt, wodurch auf eine zusätzlicheKraftstoffheizung verzichtet werden kann.
Systemübersicht Common Rail I Common Rail System f ür Pkw I 17
li=== =H== = ='9 = = = ===1CJ'=V=9 =iJ'==n= =t=='J
Bild 1
1 Hochdruckpumpe
CP3 mit angebau
ter Zahnrad-Vor
to rderpumpe und
Zumesseinheit
Krafts tofffilte r mit
Wasserabsche ider
und Heizung
(op tional )
3 Kraftstoffbehälter
4 Vor filter
5 Rail
6 Raild rucksensor
7 Magnetventi l-
Injektor
8 Druckbegrenzungs-
ventil
•
7
..
2
Beispiel für ein Common Rail System der zwei ten Genera tion für ei nen Vierzylindermotor
Be ispiel f ür ein Common Rail System der zwei ten Genera tion mit Zweistellersystem für einen V8-Motor
7
Bild 2
1 Hoc hdr uckpumpe
CP3 mit angebau
ter Zahnrad-Vor
torderpumpe und
Zumesseinheit
Krafts tofffilter mit
Wasserabsche ider
und Heizung
(opt ionalj
3 Kraftstoffbehälter
4 Vor fi lter
5 Rail
6 Raild rucksensor
7 Magnetventil-
Injekto r
8 Druckrege lventil
9 Funktionsblock
(Verte iler)
Be ispiel f ür ein Common Rail System der dritten Gene ration mit Zweistellersystem fü r ei nen Vier zyli ndermo tor
~9=[]
I(~':i=-::-::-::-::-::-::-::-::-=-4--::- 9 ::--------- - ---------- --------- ---
..
7
Bild 3
1 Hochd ruckpumpe
CP1H mit zumess
ein heit
Krafts tofffilter mit
Wasserabscheider
und Heizung
(opt io nal j
3 Kraftstoffbehälter
4 Vorfilter
5 Rail
6 Halldrucksensor
7 Piezo-Inline- Injektor
8 Druck regelvent il
9 Elekt rokraft stoff-
pumpe
18 I Systemübersicht Common Rail I Common Rail System für Pkw
Systembild PkwBild 4 zeigt alle Komponenten eines Common RaH Systems für einen VierzylinderPkw-Dieselmotor mit vofjausstatrung.jenach Fahrzeugtyp und Einsatzart kommeneinzelne Komponenten nicht zur Anwendung.
Um eine übersichtlichere Darstellung zuerhalten, sind die Sensoren und Sollwertgeber (A) nicht an ihrem Einbauort dargestellt. Ausnahme bilden die Sensorender Abgasnachbehandlung (F) und derRaildrucksensor, da ihre Einbaupositionzum Verständnis der Anlage notwendig ist.
Bild 4
Motor, Motorsteuerung und Hochdruck
Einspritzkomponenten
17 Hochdruckpum pe
18 Zumesseinheit
25 Motorsteuergerät
26 Rail
27 Raildrucksensor
28 Druckregelventil (ORV-2)
29 Injektor
30 Glühstiftkerze
31 Dieselmotor (01)
M Drehmoment
A Sensoren und Sollwertgeber
1 Fahrpedalsensor
2 Kupplungsschalter
3 8remskontakte (2)
4 Bedienteil für Fahrgeschwindigkeitsregler
5 Glüh-Start-Schalter ("Zündschloss")
6 Fahrgeschwindigkei tssensor
7 Kurbelwe Ilend rehzahlse nsor (i ndu kuv )
8 Nockenwellendrehzahlsensor (Induktiv- oder Hall-
Sensor)
9 Motortemperatursensor (im Kühlrmttelkreislauf)
10 Ansauglufttemperatursensor
11 Ladedrucksensor
12 Heißfilm-Luftmassenmesser (Ansaugluft)
B Schnittstellen
13 Kombiinstrument mit Signalausgabe für
KraftstoffVerbrauch, Drehzahl usw.
14 Klimakompressor mit Bedienteil
Über den CAN-Bus im Bereich "Schnittstellen" (B) ist der Datenaustausch zu denverschiedensten Bereichen möglich:... Starter,... Generator,... elektronische Wegfahrsperre,... Getriebesteuerung,... Antriebsschlupfregelung (ASR)und... Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP).
Auch das Kombiinstrument (13) und dieKlimaanlage (14) können über den CANBus angeschlossen sein.
Für die Abgasnachbehandlung werden zweimögliche Kombinationssysteme aufgeführt.Ein DPF-System (a) und ein Kombinatiossystem (b) mit Növ-Speicherkatalysator undDiesel-Partikelfilter (DPF).
15 Diagnoseschnitt stelle
16 Glühzei tsteuergerä t
CAN Controller Area Network
(serieller Datenbus im Kraftfahrzeug)
C Kraftstoffversora:ung (Niederdruckteil)
19 Kraftsto fffilter mit Übers trömventil
20 Kraftstoffbehälter mit Vorfilter und
Elektrokraftstoffpumpe, EKP (Vorförderpumpe)
21 Füllstandsensor
D Additivsystem
22 Additivdosiereinheit
23 Additiv-Con trol-Steuergerät
24 Additivtank
E Luftversorgung
32 AbgasnJckführkühler
33 l adedruckstel ler
24 Abgasturbolade r (hier mit variabler
Turbinengeometrie, VTG)
35 Regelklappe
36 Abgasrückführsteller
37 Unterdruckpumpe
F Abgasnachbehandlung
38 Breitband-Lambda-Sonde LSU
39 Abgastemperatursensor
40 Oxidationskatalysator
41 Oiesel-Partikel filter (OPF)
42 Differenzdrucksensor
43 NOx-Speicherkatalysator
44 Breitband-Lambda-Sonde, option al NOx-Sensor
Systemübersicht Common Rail I Common Rail System für Pkw I 19
Diesel-Einspri tzanlage für Pkw mit Common Rail Einsprit zsystem
25
F
Dc
37
42
M
r;;~~:::;;;;~i"~ ~~er
20
4-~~g'1'1-~=Jr- 29
le+-dih-U;,.-J'-4-,-L~r30
42
@; _~" ~========~1T •I 381--+ ::::4: : : .~~HH~~
III b
I 39L -+;::~b"1;-;:'i~::::l.l~1"";:7T'-,-,-
E
•
CAN
2
3
4
5 C= C!l
6~
7~
8 v))8
10
11
12
A
B
14
15
16
20 I Diesel-Einspritzsysteme im Überblick
Einsatzgebiete
Dieselmotoren zeichnen sich durch ihre
hohe Wirtschaftlichkeit aus. Seit dem
Produktionsbeginn der ersten Serien
Einspritzpumpe von Bosch im Jahre 1927
werden die Einspritzsysteme ständig
weiterentwickelt.
Dieselmotoren werden in vielfältigen
Ausführungen eingesetzt (8i ld 1), z. 8. als
li>- Antrieb für mobile Stromerzeuger
(bis ca. 10kWjZylinder),
li>- schnell laufende Motoren für Pkw und
leichte Nkw (bis ca. 50kWjZylinder),
li>- Motoren für Bau-, Land- und Forst
wirtschaft (bis ca. 50kWjZylinder),
li>- Motoren für schwere Nkw, 8usse und
Schlepper (bis ca. BOkWjZylinder),
li>- Stationärmotoren, z. 8. für Notstrom
aggregate (bis ca. 160kWjZylinder),
li>- Motoren für Lokomotiven und Schiffe
(bis zu 1000kWjZylinder).
Anwen d ungsgebiete der Bosch-Diesel-Einspr it zsysteme
Anfo rderu nge nSchärfer werdende Vorschriften für Abgas
und Geräuschemissionen und der Wunsch
nach niedrigerem Kraftstoffverbrauch stellen
immer neue Anforderungen an die Einspritz
anlage eines Dieselmotors.
Grundsätzlich muss die Einspritzanlage den
Kraftstoff für eine gute Gemischaufbereitung
je nach Diesel-Verbrennungsverfahren (Direkt
oder Indirekteinspritzung) und 8etriebs
zustand mit hohem Druck (heute zwischen
350 und 2050bar) in den 8rennraum des
Diesel motors einspritzen und dabei die Ein
spritzmenge mit de r größtmöglichen Genau
igkeit dosieren. Die Last - und Drehzahlrege
lung des Dieselmotors wird über die Kraft
stoffmenge ohne Drosselung der Ansaugluft
vorgenommen.
Die mechan ische Regelung für Diesel-Ein
spritzsysteme wird zunehmend durch die
Elektronische Diese lregelung (EDC) ver
drängt. Im Pkw und Nkw werden die neuen
Dieseleinspritzsysteme ausschließlich durch
EDC gerege lt.
Bild 1
M, MW,
A, P, H,
ZWM ,CW Reihene inspri tz-
pumpen mit
ansteigender
Baugröße
PF EinzeIeinspritz-
pumpen
VE Axialk olb en
Ver teilerein
spri tzpumpen
VR Radialkolben
Verteilerein
spri tzpumpen
UIS Unit Injector
System
UPS Unit Pump
System
cn Common Rail
System
~ (iIiöI;jl "~~ iIAi '::Ih-M• ~W_ ~W_AiP_ PJH,a ZWMa ZWM.MW MW CW CW
PF t PF t PF t PF t PF f PF tVE -A VE 41; VE .... VE41; VE - VE ·A....VR -4. VR -oI.~ VR "I_ VR "I_ VR -01.1
UIS
~UIS
~UIS 1 UIS 1 UIS 1UPS , UPS , UPS f UPS fPFIR) PFIR)
CR~
CR~
CR~
CR~ CR~ CR~
~0:gQz~
Common Rail Systemfür Nkw
KraftstoffversorgungVorförderungCommon RaHSysteme für leichte Nutzfahrzeuge unterscheiden sich nur wenigvon den Pkw-Systemen. Zur Vorförderungdes Kraftstoffs werden Elektrokraftstoffoder Zahnradpumpen eingesetzt. BeiCommon RaHSystemen für schwere Nkwkommen für die Förderung des Kraftstoffszur Hochdruckpumpe ausschließlichZahnradpumpen (s. Kapitel "Kraftstoffversorgung Niederdruckteil", Abschnitt
Systemübersicht Common Rail I Common Rail System für Nkw I 21
"Zahnradkraftstoffpumpe") zur Anwendung. Die Vorförderpumpe ist in der Regelan der Hochdruckpumpe angeflanscht(Bilder 1 und 2), bei verschiedenen Anwendungen ist sie am Motor befestigt.
KraftstofffilterungIm Gegensatz zu Pkw-Systemen ist hierder Kraftstofffilter (Feinfilter) druckseitigeingebaut. Die Hochdruckpumpe benötigtdaher auch bei angeflanschter Zahnradpumpe einen außen liegenden Kraftstoffzulauf.
Common Rail System fü r Nkw mit Hochdruckpumpe CP3..7
5
6
10
Bild 1
1 Kraftstoffbehälter
2 Vorfilter
3 Kraftstofffilter
4 Zahnrad-
Vorförderpumpe
Hochdruckpumpe
CP3.4
6 Zumesseinheit
7 Raildrucksensor
8 Rail
9 Druck begrenzungs
ventil
10 Injektor
Common Rail System fü r Nkw mit Hochdruckpumpe CPN2
....Co 11 7 8 0
~trCo
t-_:-~-----------------2-- - ------------- - ---~ - ~- ~~ - ~
10
o 9 Bild 2
1 Kraftstoffbehälter
2 Vorfilter
3 Kraftstofffilter
4 Zahnrad-
Vorförderpumpe
Hochdruckpumpe
CPN2.2
6 Zumesseinheit
7 Raildrucksensor
8 Rail
9 Druck begrenzungs
ve nu!
10 Injekto r
22 I Systemübersicht Common Rail I Common Rail System für Nkw
Systembild NkwBild 3 zeigt alle Komponenten eines Common Rail Systems für einen SechszylinderNkw-Dieselmotor. Je nach Fahrzeugtypund Einsatzart kommen einzelne Komponenten nicht zur Anwendung.
Um eine übersichtlichere Darstellung zuerhalten, sind nur die Sensoren und Sollwertgeber an ihrem Einbauort dargestellt,deren Einbauposition zum Verständnis derAnlage notwendig ist.
Über den CAN-Bus im Bereich "Schnittstellen" (B) ist der Datenaustausch zu denverschiedensten Bereichen möglich (z. B.
Bild 3
Motor, Motorsteuerune:und Hochdruck
Einspritzkomponenten
22 Hochdruckpumpe
29 Motorsteuergerät
30 Rail
31 Raildrucksensor
32 Injektor
33 Relais
34 Zusatzaggregate (z. B. Retarce r, Auspuffklappe
für Moto rbremse, Starter, Lüfter)
35 Dieselmotor (01)
36 Flammkerze (alternat iv Grid-Heater)
M Drehmoment
A Sensoren und Sollwertgeber
1 Fahrpedalsensor
2 Kupplungsschalter
3 Bremskontakte (2)
4 Motorbremskontakt
5 Feststellbremskontakt
6 Bedrensenalter (z. B. Fahrgeschwind igkeits
regler, Zwischendrehzahlregelung, Drehzahl- und
Drehmomentred uktion)
7 Schlüssel -Start-Stopp ("Zündschloss")
8 Turboladerdrehzahlsensor
9 Kurbelwellendrehzahlsensor ( indukt iv)
10 Nockenwellendrehzahlsensor
11 Kraftstofftemperatursensor
12 Motortemperatursensor (im Kühlmittelkreislauf)
13 Ladelurtternpe ratursensor
14 Ladedrucksensor
15 Lüft erdrehzahlsensor
16 Luftfi lter-Diffe renzd rucksensor
B Schnittstellen
17 Klimakompressor mit Bedienteil
18 Generator
19 Diagnoseschnittstelle
Getriebesteuerung, Antriebsschlupfregelung ASR, Elektronisches Stabilitätsprogramm ESP, Ölgütesensor, Fahrtschreiber,Abstandsradar ACC, Bremskoordinator bis zu 30 Steuergeräte). Auch der Generator (18) und die Klimaanlage (17) könnenüber den CAN-Bus angeschlossen sein.
Für die Abgasnachbehandlung werdendrei mögliche Systeme aufgeführt: einreines DPF-Svstem (a) vorwiegend für denUS-Markt, ein reines SCR-System (b) vorwiegend für den EU-Markt sowie einKombinationssystem (c).
20 SCR-Steuergerät
21 l uft kompressor
CAN Controller Area Network (serieller Datenbus im
Kraftfahrzeug) (bis zu 3 Busse)
C Kraftstoffversore:ung (Niederdruckteil)
23 KraftstoffVorförderpumpe
24 Kraftstofffilter mit Wasserstands- und
Dr ucksensoren
25 Steuergerätekühler
26 Kraftstoffbehälter mit Vorfilter
27 Druckbegrenzungsventil
28 Füllstandsensor
D Luftversorgung:
37 AbgasnJckführkühler
38 Regelklappe
39 Abgas rücktehrsteller mit Abgasrückfü htve nti I
und Positionssensor
40 ladeluftkühler mit Bypass f ür Kaltstart
41 Abgasturbolader (hier mit variabler
Turbinengeometrie VTG) mit Positionssensor
42 Laded rucksteller
E Abgasnachbehandlung
43 Abgastemperatursensor
44 Oxidationskatalysator
45 Differenzdrucksensor
46 katalytisch beschichteter Partikelfilter (CSF)
47 Rußsensor
48 Füllstandsensor
49 Reduktionsmit telt ank
50 Reduktionsmittelförderpumpe
51 Reduktionsmitteldüse
52 NOx-Sensor
53 SCR-Katalysator
54 NH3-Sensor
Diesel- Einspri tzanlage fü r Nkw mit Common Rail System
Systemübersicht Common Rail I Common Rail System f ür Nkw I 23
24 I Kraftstoffversorgung Niederdruckteil I Übersich t
Kraftstoffversorgu ng Niederdrucktei I
Die Kraftstoffversorgung hat die Aufgabe, den benötigten Kraftstoff zuspeichern und zu filtern, sowie der Einspritzanlage bei allen Betriebsbedingungen Kraftstoff mit einem bestimmtenVersorgungsdruck zur Verfügung zustellen. Bei einigen Anwendungen wirdder Kraftstoffrücklauf zusätzlich gekühlt.
Grundsätzlich ist die Kraftstoffversorgungstark unterschiedlich je nach verwendetem Diesel- Einspritzsystem. Bild 1 zeigtden typischen Aufbau eines Common RailSystems für Pkw.
Übersicht
Die Kraftstoffversorgung umfasst folgendewesentlichen Komponenten (Bild 1):li>- Kraftstoffbehälter.li>- Vorfilter,li>- Steuergerätekühler (optional),li>- Kraftstofffilter,li>- Kraftstoffpumpe (Niederdruck),li>- Druckregelventil (Überströmventil),li>- Kraftstoffkühler (optional),li>- Niederdruck-Kraftstoffleitungen.
KraftstoffbehälterDer Kraftstoffbehälter speichert denKraftstoff. Er muss korrosionsfest und beidoppeltem Betriebsdruck, mindestensaber 0,3 bar Überdruck, dicht sein. Auftretender Überdruck muss durch geeigneteÖffnungen oder Sicherheitsventile selbsttätig entweichen. Bei Kurvenfahrt, Schräglage oder Stößen darfkein Kraftstoff aus
Speichereinspritzsystem Common Rail an eine m Fünfzy l inder-Dieselmotor
It7
Bild 1
1 Kraftstoffbehälter
2 Vorfilter
3 Vorförderpumpe
4 Kraftstofffilter
5 Niederdruck-
Kraftstoffl eit ungen
6 Hochdruckpumpe
7 Hochdruck-
Kraftstoffleitungen
8 Rail
9 Injektor
10 Kraftstoff-
Rückleitung
11 Kraftstofftem
peratursensor
12 Steuergerät
13 Glühstiftkerze
7
dem Füllverschluss oder den Einrichtungen zum Druckausgleich ausfließen.
Der Kraftstoffbehälter muss getrennt vomMotor angebracht sein, sodass auch beiUnfällen eine Entzündung des Kraftstoffsvermieden wird.
KraftstoffleitungenFür den Niederdruckteil können nebenMetallrohren auch flexible, schwer brennbare Leitungen mit Strahlgeflechtannierung verwendet werden. Sie müssen so angeordnet sein, dass mechanische Beschädigungen verhindert werden und dassabtropfender oder verdunstender Kraftstoff sich weder ansammeln noch entzünden kann. Kraftstoffleitungen dürfen beiFahrzeugverwindung, Motorbewegungoder dergleichen nicht in ihrer Funktionbeeinträchtigt werden.
Alle Kraftstoffführenden Teile müssengegen betriebsstörende wärme geschütztsein. Bei Bussen dürfen Kraftstoffleitungennicht im Fahrgast- oder Fahrerraumliegen. Der Kraftstoff darfnicht durchSchwerkraft gefordert werden.
DieselkraftstofffilterDie mit hoher Präzision gefertigten Einspritzausrüstungen für Dieselmotorenreagieren empfindlich aufgeringste Verunreinigungen im Kraftstoff. Das Kraftstofffilter hat folgende Aufgabe:li>- Reduzierung von Partikelverunreini
gungen zur Vermeidung von Partikelerosion,
li>- Abscheidung von emulgiertem undfreiem Wasser zur Verhinderung vonKorrosionsschäden.
Das Kraftstofffilter muss auf das jeweiligeEinspritzsystem abgestimmt sein.
KraftstoffpumpeDie Kraftstoffpumpe saugt den Kraftstoffaus dem Kraftstoffbehälter an und fördertihn stetig zur Hochdruckpumpe. Bei denAxial- und Radialkolben-Verteilerein-
Kraftstoffversorgung Niederdruckteil I Übersich t I 25
spritzpumpen sowie teilweise beim Common Rail System ist die Kraftstoffpumpe indie Hochdruckpumpe integriert.
Optional kann eine Kraftstoffpumpezusätzlich als Vorförderpumpe vorgesehenwerden.
Für die Vorförderung des Kraftstoffs werden
bei Common Rail Systemen im Pkw-Bereich
zunehmend Elektrokraftstoffpumpen (EKP)
eingesetzt. Die EKP wird meist als Intank
Pumpe (im Kraftstoffbehälter), optional aber
auch als Inline-Pumpe (in der Zuleitung zur
Hochdruckpumpe) eingebaut. Elektrokraft
stoffpumpen habe gegenüber den seither
eingesetzten mechanisch angetriebenen Vor
förderpumpen deutliche Vorteile bezüglich
Heiß-, Erst- und Wiederstartverhalten sowie
Funktionsvorteile bei niederen Kraftstoff
temperaturen.
Die EKP für Dieselanwendung unter
scheidet sich von denen in OUo-Systemen
dadurch, dass anstelle des Strömungs
pumpenelements ein Verdrängerpumpen
element und ein grobmaschigeres Saugsieb
zum Einsatz kommt. Bei Bosch-Systemen
ist dies ein Rollenzellenpumpenelement.
Dieses System ist besonders robust und
schmutzverträglich und für Dieselkraftstoff
besonders gut geeignet, da hiermit einer
seits die bei Kälte entstehenden Parafine
noch durch das Saugsieb angesaugt werden
können und andererseits der bei Dieselkraft
stoff höhere Verschmutzungsgrad das Pum
penelement noch nicht schädigt.
Die Intank-Pumpe ist in einer Tankeinbau
einheit integriert. Weitere Bestandteile
dieser Einheit sind der Tankfüllstandsensor,
ein saugseitiges Kraftstoffsieb, Auslaufschutz
ventile und ein Dralltopf als Kraftstoffreser
voir. Im Gegensatz zu Ottokraftstoffsystemen
muss der Kraftstofffilter außerhalb des Kraft
stoffbehälters angeordnet sein, da er auch
zur Abscheidung von Wasser aus dem Kraft
stoff dient und zudem ein Filterwechsel er
möglicht werden muss.
26 I Kraftstoffversorgung Niederdruckteil I Krafts toffpumpe
Kraftstoffpumpe
Die Aufgabe der Kraftstoffpumpe imNiederdruckteil (vorförderpumpe) ist es,die Hochdruckkomponenten mit genügendKraftstoff zu versorgen, und zwarli>- in jedem Betriebszustand,li>- mit geringem Geräuschniveau,li>- mit dem erforderlichen Druck undli>- über die gesamte Lebensdauer des
Fahrzeugs.
Es gibt drei Bauarten:li>- Elektrokraftstoffpumpen (für Pkw),li>- mechanisch angetriebene Zahnradkraft
stoffpumpen undli>- Tandemkraftstoffpumpen (DIS,Pkw).
Sowohl bei der Axialkolben- als auch beider Radialkolben-Verteilereinspritzpumpeist eine vorförderpumpe als Flügelzellenpumpe in der Einspritzpumpe integriert.
Einst uf ige Eiektrokraftstoffpum pe
ElektrokraftstoffpumpeDie Elektrokraftstoffpumpe (EKP, Bilder 1und 2) wird nur in Pkw und leichten Nkweingesetzt. Neben der Förderung des Kraftstoffs hat sie im Rahmen einer Systemüberwachung auch noch die Aufgabe, im Bedarfsfall (z.B. bei Leckage durch Schlauchplatzer) die Kraftstoffförderung zuunterbrechen.
Elektrokraftstoffpumpen gibt es für denLeitungseinbau (Inline) oder den Tankeinbau (Intank). Leitungseinbaupumpen befinden sich außerhalb des Kraftstoffbehälters in der Kraftstoffleitung zwischen Kraftstoffbehälter und Kraftstofffilter an derBodengruppe des Fahrzeugs. Tankeinbaupumpen dagegen befinden sich im Kraftstoffbehälter selbst in einer speziellen Halterung, die üblicherweise zusätzlich nochein saugseitiges Kraftstoffsieb, einen Tankfüllstandsensor, einen Dralltopf als Kraftstoffreservoir sowie elektrische und hydraulische Anschlüsse nach außen enthält.
Beginnend mit dem Startvorgang desMotors läuft die Elektrokraftstoffpumpestetig und unabhängig von der Motordrehzahl. Sie fördert den Kraftstoffkontinuierlich aus dem Kraftstoffbehälter über einKraftstofffilter zur Einspritzanlage. Überschüssiger Kraftstofffließt über ein Überströmventil zum Kraftstoffbehälter zurück.
Eine Sicherheitsschaltung verhindertdie Förderung bei eingeschalteter Zündung und stehendem Motor, um die Batterie zu schonen und Geräusche zu unterdrücken (Komfort). Elektrokraftstoffpumpen bestehen aus den folgenden dreiFunktionselementen in einem Gehäuse:
A
c
B
~'!+---6
5
4--++-- -++--:t---f
Die Kraftstoffpumpe saugt den Kraftstoffaus dem Kraftstoffbehälter an und fordertstetig die erforderliche Kraftstoffmenge(Einspritz- und Spülmenge für Kühlungund Schmierung) in Richtung der Hochdruck-Einspritzanlage (60 ...500ljh,
300 ...700kPa bzw. 3...7 bar). Viele Pumpenentlüften sich selbst, sodass ein Startenauch nach leer gefahrenem Tank möglichist.
1 Druckseite
2 Motoranker
3 Pump ene lement
4 Druckbegrenzer
5 Saugseite
6 Rücksch lagvent il
Bild 1
A Pumpenelement
B Elektromotor
C Ansch lussdecke l
Kraftstoffversorgung Niederdruckteil I Kraftstoffpumpe I 27
Elektromotor (Bild 1, Pos. B)Der Elektromotor besteht aus einem Permanentmagnetsystem und einem Anker(2). Seine Auslegung hängt von der gewünschten Fördennenge bei gegebenemSystemdruck ab. Der Elektromotor wirdständig vom Kraftstoffumströmt und da-
Pump enelement (Bild 1, Pos. A)Pumpenelemente gibt es in verschiedenenAusführungen, da das jeweils angewandteFunktionsprinzip vom Einsatzbereich derElektrokraftstoffpumpe abhängt. Für Dieselanwendungen sind es meist Rollenzellenpumpen (RZP).
Die Rollenzellenpumpe (Bild 2) ist eineVerdrängerpumpe. Sie besteht aus einerexzentrisch angeordneten Grundplatte (4),in der eine Nutscheibe (2) rotiert. In jederNut befindet sich eine lose geführte Rolle(3). Durch die Fliehkraft bei der Rotationder Nutscheibe und den Kraftstoffdruckwerden die Rollen gegen die außen liegende Rollenbahn und die treibenden Flankender Nuten gedrückt. Die Rollen wirkendabei als umlaufende Dichtungen. Sobildet sich zwischen je zwei Rollen derNutscheibe und der Rollenlautbahn eineKammer. Die Pumpwirkung kommt dadurch zustande, dass sich das Kammervolumen nach Abschließen der nierenf6rmigen Zulauföffnung (1) kontinuierlichverkleinert.
1 bei 200 kPa
2 bei 250 kPa
3 bei 300 kPa
4 bei 350 kPa
5 bei 400 kPa
6 bei 450 kPa
7 bei 450 kPa
8 bei 500 kPa
9 bei 550 kPa
10 bei 600 kPa
Bild 3
Parameter: Förderdruck
Förder leist ung her
Niederspannung
b Förderleistung
in Abhängigkeit
der Spannung im
Normalbetrieb
c Wi rkungsgrad in
Abhängigkeit der
Spannung
Bild 2
1 Saugseite (Zulauf)
2 Nutscheibe
3 Rolle
4 Grundplatte
5 Druckseite
v87
Spannung
o'- ----,J
6
Leist ungsdaten einer einstu figenElekt rokraft stoff pumpe
10010 11 12 V
Spannung
%0I
-o
~:•"'"
281 9
I,e»0
26
1
.g
"24 1
10 11 12 V ~~
Spannung z~
Anschlussde ckel (Bild 1, Pos. C)Der Anschlussdeckel enthält die elektrischen Anschlüsse und den druckseitigenhydraulischen Anschluss. Ein Rückschlagventil (6) verhindert, dass sich die Kraftstoffleitungen nach dem Abschalten derKraftstoffpumpe entleeren. Zusätzlichkönnen im Anschlussdeckel Entstörmittelintegriert sein.
mit fortwährend gekühlt. Dadurch lässtsich eine hohe Motorleistung ohne aufwändige Dichtelemente zwischen Pumpenelement und Elektromotor erzielen.
432
Rollenze llenpumpe (Schema )
!(rat lSlot1flu$$ In der Zahnradpumpe
föfderch_ra kterl.ll k der Zahnradpumpe
1000 2000 3000MOIO/drehzaht
o
250
~200
J
kan n ein•.-Handpumpe ..nt w•.-d,'I" dire-k t andi.- Zahnradkrafts toff pumpe oder an di ..Niederdruck leitung angebaut sein.
1* ' Zahn radk raftstoffpumpe arb cltet warrungsfret. Zur Enl lü fluug des Kraftstoffsvsn-ms heim Erststar t oder nach dem derKraflslol1b " häl!<'r 1"I'r gefa hr en wur de,
Zahn rad kraftstoffpum pent« Zllhllrlld kr llfls tolTp umJll' (ß ild.-r 4und Ii) wir d zur versorg ung der Einxprt tzmodule tll'r Einzelpumpeusys tetue (Nkw)und d ,-s Common Rall Sysl.'ms ü'kw, Nkwund G,'läl1lk fllhrz"ug.,) ('jllgl' sl'I ~. I . Sil' isldirekt am Mo tor b.{.' stigl .,,1.'1" in derCouunon Rafl Horh druckpum pe luregr lert.DI'r ATl trit' b er folg t über Kupplun g, zarmra d oder Zahn riemen.
Die w,'so-n llid w nll lllll' I" lI1 ,-n l'· s in, llw,-imiteinander k ämmende, geg,'nläu lig drl"hendr- zahnräder, d ip deu Kr attstoff in d" 11Zahnlücken von der Saugseite (Bild ll ,Pos. 1) zur l lrufk so-ilt- (5) fördern, ! li<
Ber ührung altnie dor Za hn räder d k hl "1zwis chen Sa ugs r-tr« und nrucksetr..- ab undvert nn dert , da ss der Kraftsrotf zurück!1i,' ß'-Tl kann.
Die Für t\t' rn H'I1 g1- ist alln älw r nd properrfoual zur Motordrehzahl. Deshalb er folgtd ill' MI'l1gr'ufl 'gd ung r-mweder- durchIlr ossl' lr eg,-1tmg a uf rk-r Sa ugsl'i ll' oderdu rchein Übers trömventil au f d..r Dr ucks,-i!<' (Bild 5) .
Bild 6
1 saugseite (Kraft·stet lzul_u/)
2 saugdro••el
3 Pnmar:ahnrad
lA nt~eb$lahnrad)
4 Sel<unda"ahnrad
5 Omcle.elle
Parameter, saug, eHlg""
Druck am PumpenQjn
g_ng
1 500 mbar
2 60Cl mbar
3 700 mbar
Bild 5
Druck am Pumpen·
ausgang, g bar
E'PloslonsdarSlellung einer ZahnradpumPe
Bild 4
1 PumpengeNi use
2 O·Rlng·D1chtung
3 Pnmar:ahnrad
4 Sel<undarzahnr_d
5 Niet
6 Kupplung.nOck
? Decket
8 Formdlchlrlng
9 Wellendlchl ung
5
ci::
•
~ Filtrierung des Dieselkraftstoffs
Besonderheiten des Dieselkraftstoffs
Dieselkraftstoff ist gegenüber Ottokraftstoff
stärker verschmutzt, enthält emulgiertes und
freies Wasser sowie Paraffin, das den Kraft
stofffilter im Winterbetrieb verstopfen kann.
Wegen diesen Kraftstoffbestandteilen und
den gegenüber Otto-Einspritzsystemen we
sentlich höheren Einspritzdrücken erfordern
Diesel-Einspritzsysteme einen erhöhten Ver
schieißschutz, besonders feine Kraftstofffilter
und Maßnahmen gegen ein Verstopfen.
Begleitstoffe im Dieselkraftstoff
Verunreinigungen
Untersuchungen verschmitzter Filterele
mente haben ergeben, dass im Kraftstoff
Rost, Wasser, organische Stoffe (z. B. Harze),
Gemische aus Fasern, mineralische Bestand
teile (Staub, Sand) und metallischer Abrieb
enthalten sein können. Diese Verunreinigun
gen können z. B. durch unsachgemäße Lage
rung des Kraftstoffs, über die Belüftung des
Kraftstoffbehälters oder auch vom Kraftstoff
behälter selbst (losgelöste Rostteilchen usw.)
in den Kraftstoff gelangen. Von Einfluss ist
auch die jeweilige Einsatzart des Fahrzeugs
(Betrieb auf befestigten Straßen, im Gelände
oder Baustelleneinsatz). Besonders harte
Fremdkörper verursachen, wenn sie an die
kritischen Stellen der Einspritzausrüstung ge
langen, den stärksten Verschleiß. Organische
Alterungsstoffe oder auch Paraffinausschei
dung, die bei Verwendung von Sommer-Die
selkraftstoff in der kalten Jahreszeit auf
treten kann, verstopfen den Filterwerkstoff
innerhalb kurzer Zeit.
Wasser
Dieselkraftstoff kann Wasser in gebundener
(emulgierter) oder ungebundener (freier)
Form enthalten. Freies Wasser entsteht z. B.
durch Kondenswasserbildung infolge von
starken Temperaturwechseln. Würde es
zur Einspritzanlage gelangen, könnte es zu
Schäden durch Korrosion führen. Moderne
Filtennedien veranlassen eine optimale
Trennung des Wassers vom Kraftstoff. Die
Wasserabscheidung findet auf der Schmutz-
Filtrierung des Dieselkraftstoffs I 29
seite des Filters statt. Das Filtermedium be
steht aus einer äußeren Schicht (MeltBlown)
und einer inneren Schicht (Zellulose mit
Harz). Zunächst sammeln sich die Wasser
teilchen aufgrund des Koaleszenz-Effekts im
äußeren Teil des Filtermediums, sodass grö
ßere Teilchen entstehen. Anschließend wer
den diese Wassertropfen durch die hydro
phoben Eigenschaften der mit Harz impräg
nierten Zellulose auf der Schmutzseite des
Filters abgeschieden. Das abgeschiedene
Wasser wird im unteren Teil des Filters (Was
serkammer) gesammelt und kann von dort
abgelassen werden.
Paraffin
Das im Dieselkraftstoff enthaltene Paraffin
beginnt in ungünstigen Fällen schon bei ca.
O°C oder darüber in Form von Kristallen aus
zuscheiden. Diese können mit sinkenden
Temperaturen zum Verstopfen des Kraftstoff
filters und dadurch zur Unterbrechung der
Kraftstoffzufuhr fuhren. Daher muss der Die
selkraftstoff für den Winterbetrieb besonders
aufbereitet werden. Im Normalfall erhält er in
der Raffinerie einen Zusatz von .Fließverbes
serern", die zwar die Ausscheidung der Pa
raffine nicht verhindern, aber deren Kristall
wachstum sehr stark einschränken. Die dabei
entstehenden Kriställchen sind so klein, dass
sie die Filterporen noch passieren können.
Ein Zusatz weiterer Additive kann bewirken,
dass diese Kriställchen in Schwebe gehalten
werden, sodass sich die Grenze der Filtrier
barkeit weiter senken lässt.
Die europäische Norm EN 590 definiert
verschiedenen Klassen der Kältefestigkeit.
Dieselkraftstofffilter der neuen Generation
verfügen u.a. auch über eine elektrische
Kraftstoffvorwärmung zum Verhindern der
Verstopfung mit Paraffin im Winterbetrieb.
Die früher gelegentlich praktizierte (aber
auch umstrittene) Zumischung von etwas
Benzin oder Petroleum zum Dieselkraftstoff
zur Verbesserung seiner Kältefestigkeit ist
deshalb nicht mehr notwendig bzw. nicht
zulässig.
Kraftstofffilter
AUfgaben und An forderungenMod erne üirek teinsprhzsys tern e Hlr 0 [[0
lind Diesel motoren re agiere n empfin d lichauf klein st e Unr e inhe iten im Kra ftstoff.Sch äd en kö nnen vo r allem du r ch Pa rtikelor oston und durch w assr-rkorroston c ru
stehe n. Die Le be nsd aue rau slegung de sEinsp ritzsystem s wird erst d urc h ei ne be ·summte Mindcstreinhen des Krans tonsstehe rg es tellt.
J'art tke lfih erungDie Redu zierung vo n Partikelvc r un rci n igung en is t ei ne de r Aufgaben des Kraft stotmtrers. Somit we rd en die verschl eiß gefährdeten Komponen ten des Rlnspritz
systc rns geschützt. Das Einspruzsystcmgib t die er forde rlic he Filte rfei nhe il vor.xetien der Sichers tellu ng d es ve rsch tetü schutzes mü ssen xransrom uter auch ein eausr cichcndc Par t ikels pe icherkapazitä taufweisen , d a sie sonst vor End e desWe(:hselinter valls ver stop fen könn en . Indiesem Fall sin kt (he Krart sLolUörder ·men ge und dami t auch die Motorleistung.Der Ein bau eine s für d as jewei lige Einsp rit zsyste m maßgesch neiderten Kraftsto lilil te rs ist un abdingba r. Die ver wendunK von unge eiKnelen Filtern ha t hexten falls unangenehme, im schlimmstenFall ab er sehr te uere Kon sequen zen (Er ncucrung von xomponcnten hls hin z umgesamten Elnsprttzsy st em].
Dieselkraftstoff ist gegen über Ottokraftstoff stärker verschmu tz t. Aus die semGrund und auch wege n der viel höherenEinspritzd rüc ke ben ötigen Diesel- Einspritzsysteme e inen gegen über ono-xtnspr ttzsvster nen erhö hten Versch leißschutzund da mit höhere Pütr ler ungs ka pa znätund längere Standzelt. Dicselk raltstofll l lter sind d aher als Wech selfiher au sgel egt.
Die Anforderungen an di e Fih er feinheitsind in d en lctz tc n j ahr cn mit Einführu ngvon Common Rall Systeme n de r 2. Gen eration und wetterentwtckerren Uni! tnjcctorSyst emen rür Pkw und Nkw nochmals ge -
stiegen. Für di e ne uc n Syste me sind jena ch Einsa tzfall (Bct ricb sbcdingung en ,Krans tollk on lamtna üon, Mot ors landx eit )Abs ch eidegrade zwischen 05% und96,6% (Pa r'nkelgröße 3 bis 5 um, lSO/T R13353:1994) erforder lich. xeben derhohen Fein stpar tikd ·Abscheid ung wirdim Zuge ver lä ngert er-w artungvintervalle
in neueren Automobile n auch eine erhö htePar tik elspeiche rkapa zität gefordert .
wasscrabschct dungEine zwei te wes entlich e Funktion d es meset-Kraftstofffi lter s ist die Abschetdun gvon em ulgiertem und ungelöstem wasscraus de m Kraft stoff zur Vermeid ung vonkorrosronsschäden. Eine effe ktive wasser ahscheidung von me hr al s 93% bei \1a xi·maldurchflu ss (ISO 1020:200 1) ist besonder s für ver teilcrem spntzpumpen undCommon a au Systeme wichtig.
AusführungenDie Filterwa hl mus s je na ch verwend et emEinxprttzsyst em und narh Eir rsa tzheding unge n so rgfä llig getroffen wer den.
HauptfilterDer Diescl-Kraftst offfilter ist in d er Regelim ,"'- ielle n lru ckkreislau r zwischen Rlektrokraftstnffpumpe und Hochdruckpumpeim Motorraum ange ord net.
Weit verbreitet sind Anschraub-Wechselfilter, Inline- Filter sowie metallfreie Filterelemente als Wechselteil in Filtergehäusenaus Aluminium, Vollkunststoff oder Stahlblech (für erhöhte Crash-Anforderungen).Bei diesen Filtern wird nur der Filtereinsatz gewechselt. Es werden bevorzugtsterngefaltete Filterelemente verwendet(Bild 1).
Auch der Anbau von zwei Filtern istmöglich. Die Parallelschaltung ergibt einehöhere Partikelspeicherkapazttät, die Reihenschaltung führt zur Steigerung des Abscheidgrads. Die Reihenschaltung kannmit Stufenfiltern oder Feinfilter mit abgestimmtem Vorfilter realisiert werden.
Vorfilter für VorförderpumpenFür besonders hohe Anforderungen istder Einsatz eines zusätzlichen saug- oderdruckseitig angebrachten Vorfilters mitauf den Hauptfilter (Feinfilter) angepassterFilterfeinheit vorteilhaft. Vorfilter werdenvor allem für Nkwin Ländern mit schlechter Dieselkraftstoffqualität eingesetzt. Siesind meist als Siebfilter mit einer Maschenweite von 300 um ausgeführt.
WasserabscheiderDie Wasserabscheidung erfolgt vom Filtermedium durch den Repellenteffekt (Tröpfchenbildung durch unterschiedliche Oberflächenspannung von Wasser und Kraftstoff). Das abgeschiedene Wasser sammeltsich im Wasserraum im unteren Teil desFiltergehäuses. Zur Überwachung desWasserstandes werden z.T. Leitfähigkeitssensoren eingesetzt. Entwässert wirdmanuell über eine Wasserablassschraubeoder einen Druckknopfschalter. Vollautomatische Wasserentsorgungssysteme sindderzeit noch in der Entwicklung.
Kraftstoffversorgung Niederdruckteil I Kraftstofffil ter I 31
FiltermedienDie erhöhten Anforderungen an Kraftstofffilter für Motoren der neuen Generationen erfordern den Einsatz spezieller,aus mehreren synthetischen Schichtenund Cellulose bestehender Filtennedien.Diese Filtermedien nutzen einen Vorfeinfiltereffekt und garantieren eine maximalePartikelspeicherfähigkeit durch Abscheidung der Partikel innerhalb der jeweiligenFilterlage.
Auch der Betrieb mit Biodiesel (Fatty AcidMethyl Ester, FAME) muss mit der neuenKraftstofffiltergeneration ermöglicht werden. Biodiesel hat einen größeren Anteilan freiem Wasser, dessen Vermischung mitdem Biokraftstoff zu feinen Emulsionenführt. Das bedeutet höhere Filteranforderungen (Filtennedium, Design usw.) für dieWasserabscheidung. Außerdem kann diehöhere Konzentration organischer Partikelzu geringeren Filterstandzeiten führen.
Filtergehäuse, Dichtungen, usw. müssengegenüber Biodiesel beständig sein. NeueDichtungswerkstoffe werden benutzt unddie bisher verwendeten Gehäusebeschichtungen aus Werkstoffen wie Zink oderKupfer müssen durch biodieselbeständigeBeschichtungen ersetzt werden.
ZusatzfunktionenModerne Filtermodule integrieren modular Zusatzfunktionen wieli>- Kraftstoffvorwännung: sie erfolgt elekt
risch, durch das Kühlwasser oder überdie Kraftstoffrückführung und verhindert im Winterbetrieb das Verstopfender Filterporen durch Paraffinkristalle.
li>- Wartungsanzeige über eine Differenzdruckmessung.
li>- Befüll- und Entlüftungsvorrichtungen:die Befüllung und Entlüftung des Kraftstoffsystems nach einem Filterwechselerfolgt per Handpumpe. Sie ist meist imFilterdeckel integriert.
32 I Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Übersicht
Hochdruckkomponenten desCommon Rail SystemsDer Hochdruckbereich des Common RaHSystems gliedert sich in die drei BereicheDruckerzeugung. Druckspeicherung undKraftstoffzumessung. Die Hochdruckpumpe übernimmt die Druckerzeugung.Die Druckspeicherung erfolgt im RaH, andem der Raildrucksensor und das Druckregel- bzw. DmckbegrenzungsventHangebaut sind. Für die zeit- und mengengerechte Einspritzung sorgen die Injektoren. Hochdruck-Kraftstoffieitungenverbinden alle Bereiche miteinander.
Übersicht
Wesentliche Unterscheidungsmerkmaleder verschiedenen Generationen vonCommon RaHSystemen bestehen in derAusführung der Hochdruckpumpe undder Injektoren sowie in den erforderlichenSystemfunktionen (Tabelle 1).
Tabelle 1
1. Generation 1350 ..1450 bar Magnetven til · CPI
Pkw Injektor Hochruckseit ige Druckregel ung mit Druckregelven til
1. Generation 1400 bar Magnetven til · CP2
Nkw Injektor Saugseitige Mengen regelu ng mit zwei Magnetven tilen
2. Generation 1600 bar Magnetven til- CP3, CP1H
Pkw und Nkw Injekto r Saugseitige Mengenregelung mit Zumessein heit
3. Generation 1800 bar Piezo-Inline- CP3, CP1HPkw Injek tor Saugseitige Mengenregelung mit Zumesseinhei t
3. Generation 1800 bar Magnetventil- CP3,3NH
Nkw Injek tor Zumesseinheit
Speichereinspritzsystem Common Rail an einem Vierzylinder-Dieselmotor
2 3
Bild 1
~I Heißfilm-Luft-
rnas senrnesser
2 Motorsteuergerat
""3 Hochdruckpumpe
4 Hochdruckspeicher(Rail)
5 Injektor
6 Kurbelwellendreh-
zahlsensor ~Motortem peratur- w
:gsensor Q
8 Kraftstofffi Iter Z4 5 6 7 8 9 ~
9 Fah rpedalsensor
Sauberkeitsanforderungen I 33
~ Sauberkeitsanforderungen
Steigender Informationsgehalt
Detektionder WechselwirkungzwischenElektronenstrahl mo Probe
1::1 Prinzip des Partikelanalysesystems (SEM)
I_Primärer Elektronenstrahl 20kV_ Rückstreuelektr ooen zum BSE-Dedekt or (bis 21).;;eV)_ Sekundärelektronen zum S E-Dedektor (einige eV)o Rootgenstrahlung zum EDX-Dedektor (bis 10keV)
Warme
- EDX-Analyse- Anzahl Partikel- Größenverteilung- rohe Genauigkeit(Tiefenscharte)
•
- Anzahl Partikel- aronenveneuum
Der Elektronenstrahlund seine Wirkmg• •~r/--~~-/' ,,0
/ ///,1.
:~~r~~~n-n: / I t :I~~~r~~~und Hönt- aus einigengenstrahlung nm Tiefeaus einigenurn Tiefe
Entwicklung der Partikel-AnalyseverlahrenPartikel Mikropartikel
_bis < 1 ~mLicht- Elektronen-mikroskope mikroskope
SE-DetektorSekundärelektronen der Proberobertlachewerden in Bildsignale umgewandelt- plastischeAbbildung der Obenlache(REM-Bilder)
aSE-DetektorROckstreuelektronen werden in Bildsignaleumgewandelt~ Phasenzusammensetzung-e Tapa Ivbde plastischeAbbildung
EDX-DetektorCharakteristischePimtgenstrahlungwird in.enerqtedispersives"Spektrum umgewardelt-e IdentifikationchemischerElemente
zes erhalten werden. Die genaue Identifizie
rung der Partikel und Partikelquellen ist
Voraussetzung, um neue Entwicklungen in
der Reinigungstechnik zu ermöglichen.
Partikelanalysesystem (SEM)
8ei Bosch ist ein Partikelanalysesystem auf
8asis eines Elektronenmikroskops (SEM) im
Einsatz. Dieses System erlaubt die automati
sierte Analyse von Partikeln, die auf einem
Erzeugnis haften. Als Ergebnis der Analyse
erhält man die Partikelgrößenverteilung, die
chemische Zusammensetzung der Partikel
sowie Abbildungen der einzelnen Partikel.
Mittels dieser Informationen ist es möglich,
die Partikelquellen zu identifizieren und
Maßnahmen einzuleiten, um bestimmte Par
tikeltypen zu vermeiden , zu reduzieren oder
gezielt abzuwaschen. Die Lösungsansätze
basieren also nicht auf dem vermehrten Ein
satz von Reinigungstechnik, sondern auf der
Restschmutzvermeidung und Restschmutzre
duzierung während des Fertigungsprozesses.
Mit dem automatisierten Partikelanalyse
system (SEM) verfügt die Reinigungstechnik
über ein Analysesystem, mit dem wichtige
Informationen über die Art des Restschmut-
Reinigungsqualität
Die enorm gestiegenen Leistungen neuer
.Aggregate, z. 8. das Common Rail System
zur Hochdruck-Dieseleinspritzung, erfordern
höchste Präzision in der mechanischen
8earbeitung, verbunden mit immer engeren
Toleranzen und Passungen. Partikel rück
stände aus dem Produktionsprozess können
zu vermehrtem Verschleiß bis hin zu einem
Ausfall des Aggregats führen. Daraus ergeben
sich hohe , eng tolerierte Anforderungen an
die Reinigungsqualität, wo bei die zulässigen
Partikelgrößen weiter sinken.
Die Reinigungsqualität der 8auteile wird
im Fertigungsprozess derzeit mit Lichtmikro
skop-8ildanalyse-Systemen bestimmt. Diese
liefern Informationen über die Partikelgrößen
verteilung. Um innovative Reinigungsverfah
ren entwickeln zu können, sind neben der
Partikelgrößenverteilung noch weitere Infor
mationen über die Art der Partikel und deren
chemischer Zusammensetzung erforderlich.
Diese zusätzlichen Informationen sind durch
Elektronenmikroskope zu erhalten.
34 I Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Injektor
Injektor
Beim Common Rail Dieseleinspritzsystemsind die Injektoren über kurze Hochdruck-Kraftstoffleitungen mit dem Railverbunden. Die Abdichtung der Injektorenzum Brennraum erfolgt über eine Kupferdichtscheibe. Die Injektoren werden überSpannelemente im Zylinderkopf angebracht. Die Common Rail Injektoren sindje nach Ausführung der Einspritzdüsenfür den Gerade-jSchrägeinbau in Direkteinspritzung-Dieselmotoren geeignet.
Elektronischen Dieselregelung (EDC) gesteuert. Hierzu sind an der Kurbelwelleund zur Zylindererkennung (Phasenerkennung) an der Nockenwelle zwei Drehzahlsensoren notwendig.
Die Absenkung der Abgasemissionensowie die stetige Geräuschreduzierungvon Dieselmotoren erfordert eine optimaleGemischautbereitung, weshalb von Injektoren sehr kleine Voreinspritzmengensowie Mehrfacheinspritzungen gefordertwerden.
Die Charakteristik des Systems ist dieErzeugung von Einspritzdruck unabhängigvon der Motordrehzahl und der Einspritzmenge. Spritzbeginn und Einspritzmengewerden mit dem elektrisch ansteuerbarenInjektor gesteuert. Der Einspritzzeitpunktwird über das Winkel-Zeit-System der
Derzeit sind drei verschiedene Injektortypen im Serieneinsatz.li>- Magnetventil-Injektor mit einteiligem
Anker,li>- Magnetventil-Injektor mit zweiteiligem
Anker,li>- Injektor mit Piezosteller.
Magnetve nti I-Injektor (Funkt ionspri nzi p)
c
Bild 1
Ruhezustand
Injektor öffnet
Injektor schließt12
41 Kraftstoffrücklauf
2 Magnetspule 5 ... ,..3 Uberhubfeder
64 Magnetanker
145 Ventilkugel
6 Ventilsteuerraum7 •>. 15 •7 Düsenfeder
8 Druckschulter der tDüsennadel
9 Kammervolumen 810 Spritzloch
11 Magnetventilfede r 912 Ablaufdrossel 1613 Hochdruck-
anschluss 10 ~14 Zulaufd rossel ~
15 Ventilkolben~Q
(Steuerkolben) Z~
16 Düsennadel
Magnetventil-InjektorAufbauDer Injektor kann in verschiedeneFunktionsblöcke aufgeteilt werden:li>- die Lochdüse (s. Kapitel "Einspritz
düsen"),li>- das hydraulische Servosystem undli>- das Magnetventil.
Der Kraftstoffwird vom Hochdruckanschluss (Bild ta, Pos. 13) über einen Zulaufkanal zur Einspritzdüse sowie über die Zulaufdrossel (14) in den Ventilsteuerraum(6) geführt. Der Ventilsteuerraum ist überdie Ablaufdrossel (12), die durch ein Magnetventil geöffnet werden kann, mit demKraftstoffrücklauf (1) verbunden.
ArbeitsweiseDie Funktion des Injektors lässt sich invier Betriebszustände bei laufendemMotor und fördernder Hochdruckpumpeunterteilen:li>- Injektor geschlossen (mit anliegendem
Hochdruck),li>- Injektor öffnet (Einspritzbeginn),li>- Injektor voll geöffnet undli>- Injektor schließt (Einspritzende).
Diese Betriebszustände stellen sich durchdie Kräfteverteilung an den Bauteilen desInjektors ein. Bei nicht laufendem Motorund fehlendem Druck im Rail schließt dieDüsenfeder den Injektor.
Injektor geschlossen (Ruhezustand)Der Injektor ist im Ruhezustand nicht angesteuert (Bild 1a). Die Magnetventilfeder (11)presst die Ventilkugel (5) in den Sitz der Ablaufdrossel (12). Im Ventilsteuerraum bautsich der Hochdruck des Rail auf. DerselbeDruck steht auch im Kammervolumen (9)der Düse an. Die durch den Raildruck aufdie Stirnflächen des Steuerkolbens (15) aufgebrachten Kräfte und die Kraft der Düsenfeder (7) halten die Düsennadel gegen dieöffnende Kraft, die an deren Druckschulter(8) angreift, geschlossen.
Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Inje ktor I 35
Injektor öffnet (Einspritzbeginn)Der Injektor befindet sich in Ruhelage. DasMagnetventil wird mit dem "Anzugsstrom"angesteuert, was einem schnellen Öffnendes Magnetventils dient (Bild 1b). Die erforderlichen kurzen Schaltzeiten lassen sichdurch eine entsprechende Auslegung derAnsteuerung der Magnetventile im Steuergerät mit hohen Spannungen und Strömenerreichen.
Die magnetische Kraft des nun angesteuerten Elektromagneten übersteigt dieFederkraft der Ventilfeder. Der Anker hebtdie Ventilkugel vom Ventilsitz und öffnetnun die Ablaufdrossel. Nach kurzer Zeitwird der erhöhte Anzugsstrom auf einengeringeren Haltestrom des Elektromagneten reduziert. Mit dem Öffnen der Ablaufdrossel kann nun Kraftstoff aus demVentilsteuerraum in den darüber liegenden Hohlraum und über den Kraftstoffrücklauf zum Kraftstoffbehälter abfließen.Die Zulaufdrossel (14) verhindert einenvollständigen Druckausgleich, sodass derDruck im Ventilsteuerraum sinkt. Diesführt dazu, dass der Druck im Ventilsteuerraum kleiner ist als der Druck im Kammervolumen der Düse, der noch immer dasDruckniveau des Rail hat. Der verringerteDruck im Ventilsteuerraum bewirkt eineverringerte Kraft auf den Steuerkolbenund führt zum Öffnen der Düsennadel. DieEinspritzung beginnt.
Injektor voll geöffnetDie Öffnungsgeschwindigkeit der Düsennadel wird vom Durchflussunterschiedzwischen der Zu- und Ablaufdrossel bestimmt. Der Steuerkolben erreicht seinenoberen Anschlag und verharrt dort aufeinem Kraftstoffpolster (hydraulischer Anschlag). Das Polster entsteht durch denKraftstoffstrom, der sich zwischen der Zuund Ablaufdrossel einstellt. Die Injektordüse ist nun voll geöffnet. Der Kraftstoffwird mit einem Druck, der annähernd demDruck im Rail entspricht, in den Brennraum eingespritzt.
36 I Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Injektor
Die Kräfteverteilung am Injektor ist ähnlich der Kräfteverteilung während der Öffnungsphase. Die eingespritzte Kraftstoffmenge ist bei gegebenem Druck proportional zur Einschaltzeit des Magnetventilsund unabhängig von der Motor- bzw. Pumpendrehzahl (zeitgesteuerte Einspritzung).
Injektor schließt (Einspritzende)Bei nicht mehr angesteuertem Magnetventil drückt die Ventilfeder den Anker nachunten, die Ventilkugel verschließt daraufhin die Ablaufdrossel (Bild lc). Durch dasVerschließen der Ablaufdrossel baut sichim Steuerraum über den Zufluss der Zulaufdrossel wieder ein Druck wie im Railauf. Dieser erhöhte Druck übt eine erhöhteKraft auf den Steuerkolben aus. DieseKraft aus dem Ventilsteuerraum und dieKraft der Düsenfeder überschreiten nundie Kraft auf die Düsennadel und die Düsennadel schließt. Der Durchfluss der Zulaufdrossel bestimmt die Schließgeschwindigkeit der Düsennadel. Die Einspritzungendet, wenn die Düsennadel den Düsenkörpersitz wieder erreicht und somit dieSpritzlöcher verschließt.
Diese indirekte Ansteuerung der Düsennadel über ein hydraulisches Kraftverstärkersystem wird eingesetzt, weil die zueinem schnellen Öffnen der Düsennadelbenötigten Kräfte mit dem Magnetventilnicht direkt erzeugt werden können. Diedabei zusätzlich zur eingespritzten Kraftstoffmenge benötigte Steuermenge gelangtüber die Drosseln des Steuerraums in denKraftstoffrücklauf.
Zusätzlich zur Steuermenge gibt esLeckagemengen an der Düsennadel- undder Ventilkolbenführung. Die Steuer- unddie Leckagemengen werden über denKraftstoffrücklaufmit einer Sammelleitung, an die auch Überströmventil,Hochdruckpumpe und Druckregelventilangeschlossen sind, wieder in den Kraftstoffbehälter zurückgeführt.
KennfeldvariantenKennfelder mit MengenplateauBei Injektoren wird im Kennfeld zwischendem ballistischen und nichtballistischenBetrieb unterschieden. Der Verbund Ventilkolben/Düsennadel erreicht bei hinreichend langer Ansteuerdauer im Fahrzeugbetrieb den hydraulischen Anschlag (Bild2a). Der Bereich, bis die Düsennadel denmaximalen Hub erreicht, stellt den ballistischen Betrieb dar. Im Mengenkennfeld,bei dem die Einspritzmenge über die entsprechende Ansteuerdauer aufgetragenwird (Bild 2b), sind der ballistische undnichtballistische Bereich über einen Knickim Kennfeld voneinander getrennt.
Ein weiteres Charakteristikum des Mengenkennfeldes ist das Plateau bei kleinenAnsteuerdauern. Dieses Plateau kommtdurch das Prellen des Magnetankers beimÖffnen zustande. In diesem Bereich ist dieEinspritzmenge unabhängig von der Ansteuerdauer. Dadurch können kleine Einspritzmengen stabil dargestellt werden.Erst nach abgeschlossenem Ankerprellenwird ein linearer Anstieg der Einspritzmenge mit zunehmender Ansteuerdauererzielt.
Einspritzungen mit kleiner Einspritzmenge (kleine Ansteuerdauer) werden alsVoreinspritzung zur Geräuschminderungeingesetzt. Nacheinspritzungen dienender Verbesserung der Rußoxidation in ausgewählten Betriebsbereichen.
Kennfelder ohne MengenplateauDie verschärfte Abgasgesetzgebung führtezur Anwendung der beiden Systemfunktionen Injektormengenabgleich (IMA)undNullmengenkalibrierung (NMK)sowiekurze Spritzabstände zwischen Vor-,Haupt- und Nacheinspritzung. Bei Injektoren ohne Plateaubereich kann über IMAim Neuzustand die Einspritzmenge derVoreinspritzung exakt eingestellt werden.Mithilfe der NMKkönnen die Mengendriften im unteren Druckbereich über dieLaufzeit korrigiert werden. NotwendigeVoraussetzung für die Anwendung dieser
Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Inje ktor I 37
beiden Systemfunktionen ist ein stetiger,linearer Mengenanstieg, d.h. der Entfalldes Plateaus im Mengenkennfeld (Bild 2c).Wird zusätzlich der Verbund Ventilkolben/Düsennadel im Nennbetrieb ohne Hubanschlag betrieben, dann handelt es sichhierbei um eine voll ballistische Arbeitsweise des Ventilkolbens ohne einen Knickim Mengenkennfeld.
eine Anpassung der Einstellparameter istdas Ankerschließprellen schneller abgeschlossen. Dadurch werden mit dem zweiteiligen Ankerkonzept kürzere Spritzabstände zwischen zwei Einspritzungenennöglicht.
Düsennadelhübe und Mengenkennfe lder eines Injektors mit Hubanschlag
Zeit t --..
Ansteuerdauer -.---..
- -.-.- - - - - - Verbund Ventilkolben/Düsennadel, am hydaulischen Anschlag
\\...-- ncht baäistischer Berech
\----\- - bellistischer Berech
- --\-- Stauchung durch Railduck
o
b="!~ii=::::::::--:::::::::=-------------1 ~;:Jz~
t
a
b 1-----------..I
t III
1\ Ic I
~
~"w
c1----------
tIIII
1\ Iii I
~
~cCi]
InjektorvariantenBei den Magnetventil- Injektoren wirdzwischen zwei verschiedenen Magnetventilkonzeptenunterschieden:li>- Injektoren mit
einteiligem Anker(1-Feder-System),
li>- Injektoren mitzweiteiligem Anker(2-Feder-System).
Die kurzen Spritzabstände zwischenden Einspritzungenkönnen sichergestelltwerden, wenn derAnker beim Schließen sehr schnell ineine Ruhepositiongelangt. Dies wird amBesten über einenzweiteiligen Ankermit Überhubanschlagrealisiert. BeimSchließvorgang bewegt sich die Ankerplatte durch Formschluss nach unten.Das Durchfedern derAnkerplatte wirddurch einen Überhubanschlag begrenzt,sodass der gesamteAnker schneller ineine Ruheposition gelangt. Durch die Entkoppelung der Massen beim Anker und
38 I Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Injektor
Ansteuerung des Magnetventil- InjektorsIm Ruhezustand ist das Hochdruck-Magnetventil im Injektor nicht angesteuertund damit geschlossen. Der Injektorspritzt bei geöffnetem Magnetventil ein.
Die Ansteuerung des Magnetventils wirdin fünf Phasen unterteilt (Bilder 3 und 4).
äffnungsphaseZum Öffnen des Magnetventils muss zunächst der Strom mit einer steilen, genaudefinierten Flanke auf ca. 20 A ansteigen,um eine geringe Toleranz und eine hoheReproduzierbarkeit (Wiederholgenauigkeit) der Einspritzmenge zu erzielen. Dieserreicht man mit einer Boosterspannungvon bis zu 50 V. Sie wird im Steuergeräterzeugt und in einem Kondensator gespeichert (Boosterspannungsspeicher). Durchdas Anlegen dieser hohen Spannung andas Magnetventil steigt der Strom um einMehrfaches steiler an als beim Anlegender Batteriespannung.
AnzugsstromphaseIn der Anzugsstromphase wird das Magnetventil von der Batteriespannung versorgt.Dies unterstützt das schnelle Öffnen. Der
Anzugsstrom wird mit einer Stromregelung auf ca. 20 Abegrenzt.
HaltestromphaseIn der Haltestromphase wird der Stromauf ca. 13A abgesenkt, um die Verlustleistung im Steuergerät und im Injektor zuverringern. Beim Absenken von Anzugsstrom auf Haltestrom wird Energie frei. Siewird dem Boosterspannungsspeicher zugeführt.
AbschaltenBeim Abschalten des Stroms zum Schließen des Magnetventils wird ebenfallsEnergie frei. Auch diese wird dem Boosterspannungsspeicher zugeführt.
Nachladen über HochsetzstellerDas Nachladen geschieht über einen imSteuergerät integrierten Hochsetzsteller.Bereits zu Beginn der Anzugsphase wirddie in der Öffnungsphase entnommeneEnergie nachgeladen. Dies geschieht solange, bis das ursprüngliche Energiepotenzial erreicht wird, das zum Öffnendes Magnetventils notwendig ist.
Bild 3
a Öffnungsphase
b Anzugsstromph ase
c Ubergang zur
Haltest romphase
d Haltestro mphase
e Abschalten
Ansteuerse quenzen der Hochdruckmagnetvent ile für eine Einspritzu ng
I a lb I c I d I e IIJtN ::Magnetventil -tI I I I " I\. I\. 1'0. AI IstromI M I I I 1'"" ~~ vv I
I ! ~! I I
"'-'li I ITI 11 Inadelhub hM
Einspritz- I
• •
[• •
-. ImengeQ
Zeit t __
Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Inje ktor I 39
40 I Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Injektor
Piezo-Inline-InjektorAufbau und AnforderungenDer Aufbau des Piezo- Inline- Injektorsgliedert sich schematisch in die wesentlichen Baugruppen (Bild 5).. Aktonnodul (3),.. hydraulischer Koppler oder
Übersetzer (4),.. Steuer- oder Servoventil (5) und.. Düsenmodul (6).
Bei der Auslegung des Injektors wurdedaraufgeachtet, dass eine hohe Gesamtsteifigkeit innerhalb der Stellerkette ausAktor, hydraulischem Koppler und Steuerventil erreicht wird Eine weitere konstruktive Besonderheit ist die Vermeidung vonmechanischen Kräften auf die Düsennadel,
Konst ruk tive Ausfüh rung des Piezo-Inline-Injekto rs
3- - +-
4
Bild 5 • •1 Kraftstoffrücklauf
2 Hochdruck-
ansemuss
3 Piezo-Stellmodul
4 hydraulischer
Kopp le r (Über-
se tze n
5 Servoventil ~(Ste ue rve ntil) ~
6 Düsenmodul~Q
mit Düsennadel 7 "~7 Spri tz loch
wie sie bei bisherigen Magnetventil- Injektoren über eine Druckstange auftretenkönnen. In der Summe konnten damit diebewegten Massen und die Reibung wirkungsvoll reduziert und die Stabilität undDrift des Injektors gegenüber konventionellen Systemen verbessert werden.
Zusätzlich bietet das Einspritzsystemdie Möglichkeit, sehr kurze Abständet.jrydrauhsch Null") zwischen den Einspritzungen zu realisieren. Die Anzahl undAusgestaltung der Kraftstoffzumessungkann bis zu fünf Einspritzungen pro Einspritzzyklus darstellen und somit den Erfordernissen an den Motorbetriebspunkten angepasst werden.
Durch die enge Kopplung des Servoventils (5) an die Düsennadel wird eine unmittelbare Reaktion der Nadel auf die Betätigung des Aktors erzielt. Die Verzugszeitzwischen dem elektrischen Ansteuerbeginn und der hydraulischen Reaktion derDüsennadel beträgt etwa 150 Mikrosekunden. Dadurch können die gegensätzlichenAnforderungen hohe Nadelgeschwindigkeiten mit gleichzeitiger Realisierungkleinster reproduzierbarer Einspritzmengen erfüllt werden.
Analog zum Magnetventilinjektor wirdzur Aktivierung einer Einspritzung eineSteuermenge über das Ventil abgesteuert.Bedingt durch das Design des Piezoinjektors beinhaltet der Injektor darüber hinaus keine direkten Leckagestellen vomHochdruckbereich in den Niederdruckkreis. Eine Steigerung des hydraulischenWirkungsgrads des Gesamtsystems ist dieFolge.
ArbeitsweiseFunktion des 3/2-Servoventils im eR-InjektorDie Düsennadel in der Düse wird bei demPiezo-Inline-Injektor über ein Servoventilindirekt gesteuert. Die gewünschte Einspritzmenge wird dabei über die Ansteuerdauer des Ventils geregelt. Im nicht angesteuerten Zustand befindet sich der Aktorin der Ausgangsposition mit geschlossenem Servoventil (Bild 6a). Das heißt, der
Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Inje ktor I 41
Aufgrund der motorischen Anforderungenin Bezug auf EU4 wurden die Injektorkennlinien auf den Einsatz von Korrekturfunktionen (Injektonnengenabgleich, IMA,und Nullmengenkalibrierung, NMK) optimiert. So kann die Voreinspritzmenge beliebig nachgeführt und durch den vollballistischen Betrieb die Mengenstreuungenim Kennfeld über IMAminimiert werden(Bild 7).
Hochdruckbereich ist vom Niederdruckbereich getrennt. Die Düse wird durch denim Steuerraum (3) anliegenden Raildruckgeschlossen gehalten.
Durch das Ansteuern des Piezoaktorsöffnet das Servoventil und verschließt dieBypassbohrung (Bild 6b, Pos. 6). Über dasDurchflussverhältnis von Ablauf- (2) undZulaufdrossel (4) wird der Druck im Steuerraum abgesenkt und die Düse (5) geöffnet.Die anfallende Steuermenge fließt überdas Servoventil in den Niederdruckkreisdes Gesamtsystems.
Um den Schließvorgang einzuleiten wirdder Aktor entladen und das Servoventilgibt den Bypass wieder frei. Über die Zulauf- und Ablaufdrossel in Rückwärtsrichtung wird nun der Steuerraum wiederbefüllt und der Steuerraumdruck erhöht.Sobald das erforderliche Druckniveauerreicht ist, beginnt die Düsennadel sichzu bewegen und der Einspritzvorgangwird beendet.
Bedingt durch die oben beschriebeneVentilkonstruktion und der höheren Dynamik des Stellsystems ergibt sich gegenüberInjektoren mit konventioneller Bauart,d.h. Druckstange und 2/2-Ventil, einedeutlich verkürzte Spritzdauer, was sichgünstig auf Emissionen und Motorleistungauswirkt.
Einspr it zmengenkennfeId des Piezo-Inl ine-Injektors
nm ''Hob -'-7100
t 80 o '0 _2 ,~ ____0.:.3.J
i 60
~cW
40
20
0,4 0,8
Ansteuerdauer ____
Bild 7
Einspritzmengen bei
unterschied lichen Ein
spr itzdrücken
1600 bar
b 1200 bar
1000 bar
d 800 bar
250 bar
Servovent il
(Steuerventi I)
2 Ab laufd rossel
3 ste uerraum
4 Zulaufdrosse l
5 Düsennade l
6 Bypass
Bild 6
Startpos ition
b Düsennadel öffnet
(Bypass gesch los
sen, normale Funk
tion mit Ablauf
und Zulaufdrosse l)
Düsennadel
sch l ießt
(Bypass offen ,
Funkt ion m it zwei
Zulaufd rosseIn)
c::::J Steuerraumdruck
b
[==::J Lecköldruck
2- - - - .
a
4
_ Raildruck
5- --=="
Funkt ion des Servoven tils
42 I Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Injektor
Funktion des hydraulischen KoppZersEin weiteres wesentliches Bauelement imPiezo- Inline- Injektor ist der hydraulischeKoppler (Bild 8, Pos. 3), der folgendeFunktionen erfüllen muss:.. Übersetzung des Aktorhubs,.. Ausgleich eines eventuell vorhandenen
Spiels (z. B. durch Wännedehnung)zwischen Aktor und Servoventil,
.. Fail-safe- Funktion (selbsttätige Sicherheitsabschaltung der Einspritzung imFehlerfall einer elektrischen Dekontaktierung).
Das Aktonnodul und der hydraulischeKoppler sind von Dieselkraftstoffumgeben, der über den Systemniederdruckkreisam Rücklauf des Injektors unter einemDruck von ca. 10 bar steht. Im nicht angesteuerten Zustand des Aktors steht derDruck im hydraulischen Koppler imGleichgewicht mit seiner Umgebung. Längenänderungen aufgrund von Temperatur-
einflüssen werden durch geringe Leckmengen über die Führungsspiele der beiden Kolben (Bild 8) ausgeglichen, sodasszu jedem Zeitpunkt eine Kraftkoppelungzwischen Aktor und Schaltventil erhaltenbleibt.
Um nun eine Einspritzung zu erzeugenwird der Aktor so lange mit einer Spannung(110...150 V)beaufschlagt, bis die Öffnungskraft am Schaltventil überschritten wird.Dadurch steigt der Druck im Koppler anund eine geringe Leckagemenge fließt überdie Kolbenführungsspiele aus dem Kopplerin den Niederdruckkreis (10 bar) des Injektors. Bei mehrfacher, kurz aufeinander folgender Betätigung des Kopplers von bis zumehreren Millisekunden « 2 ms) ergebensich keine Auswirkung auf die Funktion desInjektors.
Nachdem der Einspritzvorgang beendetist, wird die Fehlmenge im hydraulischenKoppler wieder aufgefüllt. Dies geschiehtnun in umgekehrter Richtung über die
Funkt ion des hydraulischen Kopplers
WiederbefüllungPK <Psystem
Zeit t -----..
ILeckagePK > Psystem___________i ~
~Qz~
,---, ,...,
n r em...
t
t
I_ Raildruck
_ Koppierdruck
_ 10bar
[==:l 1 bar
Bild 8
1 Niederd ruckra il
mit Vent i l
2 Akt or
3 Hydrau lischer
Kopple r (Übe r
set zer )
Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Inje ktor I 43
Ansteuersequenzen des Piezo-In line-Injekto rs für eine Einspr itz ung
Führungsspiele der Kolben durch denDruckunterschied zwischen hydraulischemKoppler und Niederdruckkreis des Injektors. Die Abstimmung der Führungsspieleund Niederdruckniveaus ist so gewählt,dass vor dem nächsten Einspritzzyklus derhydraulische Koppler wieder vollständigaufgefüllt ist.
Strom
Spannung
Vorteile des Piezo-Inline-Injek torsli>- Mehrfacheinspritzung mit flexiblem
Einspritzbeginn und Abständenzwischen den Einzeleinspritzungen,
li>- Darstellung sehr kleiner Einspritz-mengen für die Voreinspritzung,
li>- geringe Baugröße und niedriges Gewichtdes Injektors (270 g gegenüber 490 g),
li>- niedriges Geräusch (-3 dB [Al),li>- Verbrauchsvorteil (-3%),li>- geringere Abgasemissionen (-20%),li>- Steigerung der Motorleistung (+7%).
t
a
Ansteuerung des Common Rail Piezo Inline-InjektorsDie Ansteuerung des Injektors erfolgtüber ein Motorsteuergerät, deren Endstufespeziell für diese Injektoren entwickeltwurde. Abhängig vom Raildruck deseingestellten Betriebspunkts wird eineSollansteuerspannung vorgegeben. DieBestromung erfolgtpulsförmig (Bild 9),bis eine minimale Ab-weichung zwischenSoll- und Regelspannung, gemessen amAktor, erreicht wird.Die dafür erforderliche Energie wird auseinem Buffer-Kon-densator innerhalbdes Steuergeräts be-reitgestellt.
b
c
t
t
- 0,5 0,0
jy-- - - ..., Ventilhub
Kcoplercruck
0,5 1,0
Zeitt -..1,5
Bild 9
Strom- und
Spannungsverlauf
bei Ansteuem des
Injektors
b Verlauf des
Venti lhubs und des
Kopp lerd rucks
c Verlauf des
Vent ilhubs und der
Einspr itzrate
44 I Der Piezo-Effekt
"i:1 Der Piezo Effekt
Der Piezo -Effekt w ird nicht nur in Quarz
uhren und Piezo-Inline-Injektoren genutzt,
sondern hat - als direkter oder inverser
Piezoeffekt - eine Vielzahl weiterer tech
nischer Anwendungen:
Piezoelektrische Sensoren werden z. B.
zur Klopfregelung im Ottomotor eingesetzt,
wo sie hochfrequente Schwingungen des
Motors als Merkmal für klopfende Verbren
nung detektieren. Die Umwandlung von
mechanischer Schwingung in elektrische
Spannungen wird auch im Kristall-Tonab
nehmer des Plattenspielers oder bei Kristall
mikrofonen genutzt. Beim Piezo-Zünder
(z. B. im Feuerzeug) ruft ein mechanischer
Druck die zur Funkenerzeugung benötigte
Spannung hervor.
Legt man andererseits eine Wechsel
spannung an einen Piezo-Kristall, so schwingt
er mechanisch mit der Frequenz der Wechsel
spannung. Solche Schwingquarze werden z.B.
als Stabilisatoren in elektrischen Schwing
kreisen eingesetzt oder als piezoelektrische
Schallquelle zur Erzeugung von Ultraschall.
Für den Einsatz als Uhrenquarz wird der
Schwingquarz mit einer Wechselspannung
angeregt, deren Frequenz einer Eigenfre
quenz des Quarzes entspricht. So ent steht
eine zeitlich äußerst konstante Resonanz
schwingung, deren Abweichung bei einem
geeichten Quarz ca. 1/1000 Sekunde pro
Jah r beträgt.
Die Längenänderung ßX ergibt sich bei einer
angelegten Spannung U aus :
U/6 '= ßX (Beispiel Quarz : Deformation von
etwa 10-9 cm bei U = 10 V)
a
~c
+
~+ + t ».
0
+ + - + + ~---,------,--- (I)0z~
Pierre Curie und sein Bruder Jacques ent
deckten 1880 ein Phänomen, das zwar nur
wenigen bekannt ist , aber heute Millionen
Menschen täglich begleitet: den piezo
elektrischen Effekt. Er hält z. B. die Zeiger
der Quarzuhr im Takt.
Für die piezoelektrische Feldstärke Ep gilt:
Ep = 6-ßx!x
ßX/x: relative Stauchung bzw. Dehnung
6: piezoelektrischer Koeffizient,
Zahlenwerte 10 9 V/cm bis 1011 V/cm
Bestimmte Kristalle (z. B. Quarz und Turma
lin) sind piezoelektrisch: Durch Stauchung
oder Streckung entlang bestimmter Kristall
achsen werden elektrische Ladungen auf der
Kristalloberfläche induziert. Diese elektrische
Polarisierung entsteht dadurch, dass sich
die positiven und negativen Ionen im Kristall
unter der Krafteinwirkung relativ zueinander
verschieben (s. Bild, Pos. b). Im Inneren
des Kristalls gleichen sich die verschobenen
Ladungsschwerpunkte aus, zwischen den
Stirnflächen des Kristalls jedoch entsteht ein
elektrisches Feld. Stauchung und Dehnung
des Kristalls erzeugen umgekehrte Feldrich
tungen.
Wird andererseits an die St irn f lächen des
Kristalls eine elektrische Spannung angelegt,
so kehrt sich der Effekt um (inverser Piezo
Effekt): Die positiven Ionen werden im elek
trischen Feld in Richtung zur negativen Elekt
rode hin verschoben, die negativen Ionen zur
positiven Elektrode hin. Dadurch kontrahiert
oder expandiert der Kristall je nach Richtung
der elektrischen Feldstärke (s. Bild , Pos. c).
inverse r Piezo
Effekt :
Durch d ie an
ge legte elektr ische
Spannung werde n
o e-ton en nach
oben, Sie-Ionen
nach unten ver
schoben: der Kris
ta l l kontra hiert.
Quarzk rista ll Si0 2
b Piezo-Effekt:
Bei Stauchung des
Krista lls schieben
sich d ie negativen
o e-tonen nach
oben, di e positive n
Sie-Io nen nach
unten :
an der Krista ll
ober fl äche we rden
elektr ische Ladun
gen induzier t
Prinzip des
Piezo-Effekts
(dargeste llt an einer
Einheit szel le)
Hochdruckpumpen
Anforderungen und AufgabeDie Hochdruckpumpe ist die Schnittstellezwischen dem Nieder- und dem Hochdruckteil. Siehat die Aufgabe, immergenügendverdichteten Kraftstoffin allenBetriebsbereichen und über die gesamteLebensdauer des Fahrzeugs bereitzustellen. Das schließt das Bereitstellen einerKraftstoffreserve mit ein, die für einenschnellen Startvorgang und einen raschenDruckanstieg im RaHnotwendig ist.
Die Hochdruckpumpe erzeugt permanent, unabhängig von der Einspritzung,den Systemdruck für den Hochdruckspeieher (Rail). Deshalb muss der Kraftstoff im Vergleich zu herkömmlichen Einspritzsystemen - nicht im Verlauf der Einspritzung komprimiert werden.
Als Hochdruckpumpe für die Druckerzeugung dienen für Pkw-Systeme 3-, 2- und1-Stempel-Radialkolbenpumpen. Bei Nkwwerden auch 2-Stempel-Reihenpumpeneingesetzt. Diese Bezeichnungen geben dieAnzahl der Pumpenelemente an. Die Hochdruckpumpe ist vorzugsweise an derselben Stelle wie konventionelle Verteilereinspritzpumpen am Dieselmotor angebaut.Sie wird vom Motor über Kupplung, Zahnrad, Kette oder Zahnriemen angetrieben.
CPl 1350 Krafts toffCP1+ 1350 Kraftstoff
CP1 H 1600/1800 KraftstoffCP1 H-OHW 1100 Kraftstoff
CP3 ,2 1600 KraftstoffCP3,2+ 1600 KraftstoffCP3,3 1600/1800 KraftstoffCP3.4 1600 ÖlCP3.4+ 1600 Kraftstoff
CP2 1400 ÖlCPN2,2 1600 ÖlCPN2,2+ 1600 Öl
CPN2.4 1600 Öl
CP4,1 1800/ 2000 KraftstoffCP4,2 1800/ 2000 Kraftstoff
Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Hochdruckpumpen I 45
Die Pumpendrehzahl ist somit mit einemfesten Übersetzungsverhältnis an die Motordrehzahl gekoppelt.
Die Pumpenkolben innerhalb der Hochdruckpumpe komprimieren den Kraftstoff.Mit drei Förderhüben pro Umdrehungergeben sich bei der Radialkolbenpumpe außer bei der CP4 - überlappende Förderhübe (keine Unterbrechung der Förderung), geringe Antrieb-Spitzendrehmomente und eine gleichmäßige Belastungdes Pumpenantriebs.
Das Drehmoment erreicht bei Pkw-Systemen mit 16 Nm nur etwa 1/9 des für einevergleichbare Verteilereinspritzpumpebenötigten Antriebsmoments. Damit stelltCommon Rail an den Pumpenantrieb geringere Anforderungen als konventionelleEinspritzsysteme. Die zum Pumpenantriebnotwendige Leistung wächst proportionalzum eingestellten Druck im Rail und zurDrehzahl der Pumpe (Fördennenge). Beieinem 2-Liter- Motor nimmt die Hochdruckpumpe bei Nenndrehzahl und einemDruck von 1350 bar im Rail (bei einem mechanischen Wirkungsgrad von ca. 90 %)
eine Leistung von 3,8 kW auf.
Die für Pkw eingesetzten HochdruckRadialkolbenpumpen werden mit Kraftstoffgeschmiert. Bei den Nkw-Svstemenkommen kraftstoff- oder ölgeschmierteRadialkolbenpumpen, aber auch ölgeschmierte 2-Stempel-Reihenpumpenzum Einsatz. Ölgeschmierte Pumpenbieten eine größere Robustheit gegenüberschlechter Kraftstoffqualität.
Hochdruckpumpen werden in verschiedenen Ausführungen in Pkw und Nkw eingesetzt. Innerhalb der Pumpengenerationengibt es Ausführungen mit unterschiedlicher Förderleistung und Förderdruck(Tabelle 1).
Tabell e 1
H erhöhter
Druck bereich
höhere
Förderleistung
OHW Off-Hi ghway
46 I Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Hochdruckpumpen
Radialkolbenpumpe CPlAufba uIm Gehäuse der CP1 ist zentral die Antriebswelle (Bild 1, Pos. 1) gelagert. Radialdazu sind jeweils um 1200 versetzt diePumpenelemente (3) angeordnet. Der aufden Exzenter der Antriebswelle aufgesetzte Polygonring (2) zwingt die Pumpenkolben zur Auf- und Abbewegung.
Die Kraftübertragung zwischen Exzenterwelle und Pumpenkolben erfolgt über dieLaufrolle, einen auf dem Exzenter derWelle gelagerten Gleitring, und die am Kolbenfuß befestigte Kolbenfußplatte.
ArbeitsweiseKraj'tstof]Tdrderung und KomprimierungDie vorförderpumpe - eine Elektrokraftstoffpumpe oder eine mechanisch angetriebene Zahnradpumpe - fördert Kraftstoffüber ein Filter mit Wasserabscheiderzum Zulaufder Hochdruckpumpe (6). BeiPkw-Systemen mit einer an der Hochdruck-
Hochdruckpumpe CPl (Schema, Querschnitt )
Bild 1
1 Antriebswelle
mit Exzenter
2 Polygonring
3 Pumpenelement
mit Pumpenkolben
4 Ansaugventil
(Einlassventi I)
5 Auslassventil
6 Kraftstoffzulauf
7 Kolbenfußplatte
pumpe angeflanschten Zahnradpumpebefindet sich der Zulauf innerhalb derPumpe. Hinter dem Zulaufist ein Sicherheitsventil angeordnet. Überschreitet derFörderdruck der vorförderpumpe denÖffnungsdruck (0,5 bis 1,5 bar) des Sicherheitsventils, so wird der Kraftstoff durchdessen Drosselbohrung in den Schmierund Kühlkreislauf der Hochdruckpumpegedrückt. Die Antriebswelle mit ihremExzenter bewegt die drei Pumpenkolbenentsprechend dem Exzenterhub auf undab. Kraftstoffgelangt durch das Einlassventil (4) der Hochdruckpumpe in denjenigenElementraum, bei dem sich der Pumpenkolben nach unten bewegt (Saughub).
Wird der untere Totpunkt des Pumpenkolbens überschritten, so schließt das Einlassventil und der Kraftstoff im Elementraum kann nicht mehr entweichen. Erkann nun über den Förderdruck der Vorförderpumpe hinaus komprimiert werden.Der sich aufbauende Druck öffnet dasAuslassventil (5), sobald der Druck im Rail
cr rcu-hr ist; der komprimierte Krilflsl offgelang t in den It orhdruckkre!s. Die Hochdnu-kansrhlüsse de r d rei l'u mperu-lcmcnu- sind lnnerhalh des I' ump t'ngt'h äu scs zusammengefass t, sodass nu r ei neHor-lulnn-kh-ltuug zum Hai! fü hrt .
Der Pumpenkolben för dert so I,mgt'Kra üs tof f h is der olwre Totpunkt ,'r r,'ich lwird (Fördcrhub j.Danach fällt der Druckab, sodass das Auslassve ul il schließt . ncrim T01Volu l11,'n vcrhleihcnrh- Kraf tst offentspa nnt s it'il; de r Pumpenkolben b,'w,'Wsich narh unte n.
Untcrsch rl'i ld tier Druck im EleIlWT11 ·raunt den vor fönk-nlruck, iiffllt'l das ~: ill
lassvt'l1t il wieder und der- Vo rgan g h eginntvo n III'U t' III.
Oherse tzungsver hälr nislfie- Fiird'>r lllt'ug'>l'i nt'r Hor-hdrur-kpumpeist proponlonalzu Ihrer ltr t'hz ahl.DiePumpendrehzahl isl wn-dcrum abhängfgVOll lief Moto rd reh zahl. Sie wird bei th-rApplikation des Eillsprilzsyslt'ms an de n
"oc~d ",c k komPOnen ", n des Common Rail Syotems I H<><:hdr UÜP'J mpo" I 41
Mot or über das Öbr-rsetz ungsvcrhälrnts SOF,'stgdegt, dass ctncrscn s die übersch üssfgge fö rderte Kr alts tnffuu-uge nicht ZUhor-h
isl und ilndt'fI' rSt'ils der Kraflsl oflh t't!arfhl'i Volllasllwlr it.'h t!I.'S Molo rs gedt' r kl isl.Möglk-he Übersctx ungcu s ind 1:2 und 2:3bez ogen auf die Kurbelw elle.
Pördr-r lets nmgu a d ie IIoehdrur-kpu r upc für groll;l' rö rdermengen ilusgt'll'gl ist , gihl es im LI' ,'rlauf lind Teillastbot rieb " iue l1 Übers t-hussan verdichtetem Kraftstoff Ilh'S!'r zu viI'!geför de rte Kraftstoff wird ln-i Systemendor ersten G" lIe rilt ioll m it ,' irlt'r CI' I überda s a m Rall s itzt ' nd ,' uth-r- an der- Pu mp "augeflanschte Drurkr egelvenül ZUIlI Kraftslo fllw hälte r zurüt'kgl'!eit ('1. Da der ve rdu-htete Kraftstoff entspannt wird . W·htd it' durch d i,>Vt' rd id llllllg ,' ing,'h rad llt,Ener gte w r llln 'n; de-r Ges arutwirk ungsgr ad sink t. llils Kor upr tmk-ren un d ansc hlit'1\e lldl.' Enls pillllll' n de s Kraftstoffsfüh rt aurh zu m AuOlt'izt'n dt' s Krartsloffs.
Hochd ruckpumpe CP I , V.rianle mil angebaUlem Druüregelvt!"lil (3-D-O. rslellung)
"
aI
, ,
...,- - - - ,
;r- - '
~', Bild 2
1 Flansch
2 Pumpengehäuoe
3 Zyli"de rkopf
4 Zulaufa"schlu.s
Slullen
5 Hochdruc~-
.n..,~ l u'''luI20"
g Rilckl.ur."sc~ l uss·
slulzen filr DRV·
Menge und Sc~m ler
monse/Kuhlmenge
' us de, Pumpe
1 Druüregelventil
8 lyli"dersc~r.ube
9 welle nd iChl ring
10 E"enterwolle
48 I Hoc hdr uc kkom pon . nt. n d.s Common Rail Sys '"", , I fbchdruckpu",p"n
Bild 4Stecke, mit oeeklri
""h,_, r Sc.hnithtdlc, ......gnclgchäu'"
a lager
• Anke r mil StölJ.cl, Wiü lung mit
Spu l"n kÖfp.-r
s T(~,f
He. tluftwa lt
scheibe
e M>gne tke, n
s o-l1",g
W K<~l",« mit
Steu~r",h l iUen
" red..
" Sid,@rlJrll'@I@m@rll
Radialko lb enpumpe C P 1 H
.\1od ifikalio lll' lIEin e Verbesserung d es energerischenwirkungsgradcs ist d urch eine krattstoffzulaufsctngc (saugscingc) Mengenregehmg d er Hoch druckp umpe rnöghch.Hier bei wird der in di p Pumpenelemente Ilie I~ndf' Kra ft stnff d u rc h e in s tufenlosre gelbares Magnetventil (ZlIll1l'ssd nl1l'it,Z~1E) d osier t. Dieses venülpa ss t d ie ins
RaHge förderte Kr aft s toffmenge dem Sysre mbedarf an . \1i t di eser ~lf'n g-en rege ll1n ,ll;
wird nic ht n ur der Lclsnmgsbcdarf de rHochdruckpumpe gesenk t, so ndern auchd ie mnxhnal e Kra frst offt l' lll!w r;!l llr reduzif' rf. Dieses Sys te m wurde fü r d if' C1'1 H
von der CP3 übe rnommen.n cgc nübc r o cr Hoc hd ruckp umpe CP 1
ist die CPl lI fü r höh ere Drück", bis zu I f:>OOba r a usgl'l l'gf. Dil' s w urde d urch verstärku ng des Triebwerks, g:f'a nder ff' Ve ntile in
heuen lind Maß nahmen zu r Ste ige r ung de rGehä usefest igkeit erre ic ht .
Die Zunll'sseinhe it is t an d ie Hochdruckpu m pf' ange baut (Bild 3, Pos . 1:i) .
Aufb a u o cr z umessetu ne n (Z.\1E)Bild 4 ze ig t den Aufba u der Zurn e sseinheit .Der durch .\ l <1 l-,' lw tk ra ff Iw t;il ig ll' "nihell
( 10) g:ihf e ntsprechend semer Stellung
ei ne n Durchflu ssq uerschnit t frei. u lcAuste ue r ung d es Magnetventils ge schiehtmittels eine s PW.\1-Signa ls.
9 Aulbau der lumcs",inheil
;=!
~I
........
Bild 3
1 nansm1 h,e«l",wclle
3 !luc il.e
4 laulrolle
!> PUmp"«leh~u,e
f> Plane
I [t'tler
6 lylrnderkoplfI Hik kl~ut~«,,:hluss·
10 Obe"t'Öf"",ntil11 7ul~Llf~"....illrr..
<tuuen
11 Filler
13 lum~... inh"t
14 I(;jfiS1~, Pumpenkolhen
Hochd,uckpu",p" CPIH mil 2ume. .... nheil (hplosionsdarstelluns)
••
-;;==,:
ta
~~"• ts
Radi alkolben pumpe CP3Modtffkauoru-nB" i der- C1'3 handelt ,'S s ieh u m " im ' Hochdrtu-k pmupe mit saugs(' il ig" r M,' ngl' nn 'g ('lu ng mittels Zumps.~l'in lw i l (ZM E).
Dj" M' Rq!:l' lung wurde zur-rst in der Cl':~
,' ing, 's" lzl und spälpr für d i,' CPl l1[ib"rnOIl\IIWI1 .
Ikr p r tnztph-lh- Aufb au der CI';i (Bild !i)
is t äh nlich dem der CI' I bzw. CI' I II. \ ....r-sonrlk-ho lJlIl,·n;d w idungsnw rkmah· s ind :
.. Das Monohlorkgehäuse DipS(' Bauw " isl'vormindert d k Anzahl von Dirhls1l'l ],'n
im Hochdruckb or..ich lind erlaubt " im 'griißpn ' Fürd " rl" is tung.
• Tass,' nsl ii l~p1: Di,' Ahkill l1lg der Qlll' rkr äüe aus der Quprh,'wl'gu ng der Lauf
ro ll,' , I..s EXl ..mors ..r folgtnlcht d ir..ktillx-r dio Pumpenkolben. sondcm ii1wr'I'assen a n di tOGl'häus,·wam l. Daraus er
g ibl s ich " it1l' hölu-re Belastbarkelt der1'11i111ll'li nd ,'S s in d hölw r,· Drürkemöglk-h , Es " rg ih t s ic h " in Potenzial b is1110 0 bar.
Hoch<! ,uckkomPOnenten des Common Rai l Systems I Hocnd' uckpumpen I 49
varianu-nPumpe-n eh-r CI'3-l'am ili<' werrh-n sowohlin I'kw als auch in Nkw ,·ing" S(' llt. J" nacher forderlicher I'ön k rk is tu ng werden un l,'n; ehi,',lIi d ll' Varianu-n ,·ingl'splz t. Di<'Baugröße- um l damit dh- Förch-rh-Is tung
mnum vo n dor C1'3 .2 h is zu r CI'JA ZII . Di,'ö lJ.:,'sc hm i(' rll' CP3 A wird nu r in " IIt' avy
Dutyv-Nkw dnJ.:l'sdzl . ln Trans porternode-r leic-hten Nll1zfahrz"ugpll könnenauchPumpen zum Einsatz kc nuuon.dbp r imär für I'kw konzspic-rt wurde-n .
Einr-B,'so n, !< 'r l1l'illwi Sys tp llwn für rh-n" I\k d ium DUlY'" und ,,1 h-avy Duty" -NkwBt-reu-h iSl d i" drut-kseit iJ.:' · LaJ.:'· des Krattstofffllu-rs. Er lu-fludet sk h l.wisdwn Zahnra dpumpe lind Hochdrur-kp umpe undertaubt ctnc höhere Boladung d ,'s Ftlr ..rsb is zum notwemligon wochsel. Di,' I lo ..hdruckpumpe ht 'nüli/l:l in jedem Fall einenexternen Anschluss fü r den Kra ttstof f zulauf, an..h wenn d ip Zahnradp umpe an
der Ilo..hdnu-kpump, aI1W'ßaI1 M'ht tst .
Hochd'uc~pumpe CP3 mrtZume••einheit und angebaute' Zahnfad-Vo,förderpumpe
50 I Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Hochdruckpumpen
Hochd ruckpumpe CP4 (Ansicht)
~~~---6
der CP4 beim Anbau an bereits vorhandene Motoren auch andere Übersetzungenohne synchrone Förderung möglich.
Die CP4 ist zunächst für 1800 bar Raildruck ausgelegt. Sie wurde so dimensioniert, dass im Verlauf des Produktlebenszyklus weitere Steigerungen des Raildrucks auf über 2000 bar möglich sind,ohne an den Grundabmessungen derPumpe Veränderungen vornehmen zumüssen. Möglich wurde dies z. B. durchWahl geeigneter Werkstoffe und angepasste Geometrie im Hochdruckbereich.
Die CP4 ist für höchste Drehzahlenausgelegt. Damit ist ein Übersetzungeverhältnis von 1:1 möglich. Es ist sogardoppeleinspritzsynchrone Förderungdenkbar für Motoren mit niedriger Nenndrehzahl. Durch die Variation des Pumpen-Nockenhubs ist die jeweils optimalePumpenförderleistung in Abhängigkeitvon der Motorleistung auswählbar; so dassdie Belastung für den Antrieb sowohl derPumpe als auch des Motors auf ein Minimum reduziert werden kann.
Die Abdeckung von weiterführendenEinsatzbereichen wird durch die Entwicklung von Zusatzpaketen gewährleistet, wieZ.B. das optionale Schmierpaket für denEinsatz im US-Markt mit schlecht schmierendem Kraftstoff.
Baukastenpr inzip der Hochdruckpumpe CP4
3 ~
Radialkolbenpumpe CP4Anforder unge nDurch den Förderhub der Pumpenelemente werden Druckpulsationen im Railhervorgerufen, die bei den bisherigenPumpengenerationen zu Einspritzmengenschwankungen führen. Zur Einhaltungder immer weiter verschärften Emissionsgrenzwerte gewinnt die Präzision derEinspritzung mit minimalen Einspritzmengenschwankungen zunehmend an Bedeutung. Die neue Common Rail Hochdruckpumpe CP4 ermöglicht die einspritzsynchrone Förderung, d. h., der Förderhubder Pumpenelemente erfolgt synchron mitdem Saughub der Motorzylinder. Somitfördert die Pumpe für jeden Motorzylinderimmer zum gleichen Kurbelwellenwinkel.Mit einer 3-Stempel-Pumpe ist das nichtim gesamten Anwendungsbereich von 3bis 8-Zylinder-Motoren darstellbar.
Die CP4 wurde mittels eines Baukastenprinzips so konzipiert, dass mit nur einerBasiskonstruktion (Bild 6) mit ein bzw.zwei Pumpenelementen durch Anpassungdes Übersetzungsverhältnisses zwischenMotor- und Pumpendrehzahl alle Motorenmit drei bis zu acht Zylindern einspritzsynchron bedient werden können.
Neben diesen Vorzugsübersetzungenfür einspritzsynchrone Förderung sind bei
Bild 6
1 Zylinderkopf
Variation: Hoch
druck-Abgangs
richtung
2 Gehäuse für
1- oder 2-Stempel
Pumpe
3 Antrieb über
Doppelnocken
Variation: Hub
Bild 7
1 Pumpenelement
2 Anbauflansch
3 Antrie bswelle
(Nockenwelle)
4 Zumesseinheit
(ZME) mit Magnet
proportionalventi I
(MPROP)
5 Zulaufanschluss
6 Rücklaufanschluss
7 Hochdruck-
ansch luss
B Gehäuse
Aufba uDie CP4 ist eine innenabgestützte Radialkolbenpumpe (d.h. Druckaufbau voninnen nach außen) in 1- bzw. 2-StempelAusführung. Sie besteht aus (Bild 8)li>- einem Aluminiumgehäuse (2), das nur
mit Niederdruck beaufschlagt ist,li>- ein bzw. zwei Pumpenelementen mit
hochdruckfesten Zylinderköpfen (7) ausStahl mit integriertem Hochdruckventilund Hochdruckanschluss sowie
li>- einem Nockentriebwerk mit Rollenstößel (9), der die Drehbewegung derNockenwelle (5) über die Nocken (12,Doppelnocken mit 180°-Versatz) in eineHubbewegung des Hochdruckkolbens(8) im Zylinderkopfüberträgt. Die Nockenwelle wird im Anbauflansch undGehäuse in zwei Gleitlagern geführt.
Der Hochdruck wird im Pumpenelementerzeugt. Abhängig vom Hubraum und derZylinderanzahl des Motors sowie demÜbersetzungsverhältnis werden 1- oder2-Stempel-Pumpen eingesetzt. Um denKraftstoftbedarfvon größeren Motorenzu decken, sind zwei Pumpenelementeerforderlich. Bei der 2-Stempel-Ausführung sind die Pumpenelemente in v-Formim 90°-Winkel zueinander angeordnet.
Die große Überdeckungslänge zwischenZylinderwand und Pumpenkolben führtzu geringen Leckageverlusten beim Komprimieren des Kraftstoffs. Zum anderenführen kurze Leckagezeiten durch diehohe Förderfrequenz (zwei Hübe pro Umdrehung pro Kolben) und das kleine Totvolumen im Zylinderkopf zu einer weiteren Wirkungsgradoptimierung der CP4und damit zu einer Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs.
Durch die 90° V-Anordnung der Zylinderköpfe bei der 2-Stempel-Pumpe gibt eskeine Überlappung der Saughübe. Somit istdie Füllung der beiden Pumpenelementeidentisch (Gleichförderung).
Die CP4 führt keinen Hochdruck innerhalb des Gehäuses, sodass keine hochdruck- bzw. festigkeitssteigernden Maß-
Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Hochdruckpumpen I 51
nahmen für das Gehäuse erforderlich sind.Sie hat nur sehr wenige Hochdruckverschneidungen im Zylinderkopf(d h. scharfkantige Bereiche durch Zusammentreffenmehrerer Bohrungen), die die Bauteileschwächen. Die gesamte Anzahl der Hochdruck- und Niederdruckschnittstellen imPumpengehäuse ist aufgrund der geringeren Anzahl der Pumpenelemente signifikant reduziert.
Die CP4 gibt es in EKP- und in ZP-Ausführung. Erstere arbeitet mit einer Elektrokraftstoffpumpe (EKP)als Vorförderpumpe, bei der ZP-Version ist die mechanischeZahnradpumpe (ZP) an der CP4 hintenangeflanscht. Die CP4 ist gleichermaßenfür Rechts- und Linkslaufgeeignet. In derVorzugsausführung mit EKPist dazu keineAnpassung erforderlich.
Die Verbindung vom Hockdruckanschluss zum Rail erfolgt mittels einerbzw. - bei der 2-Stempel-Pumpe - mit zweiHochdruckleitungen. Der Hochdruck wirdhier nicht wie bisher im Gehäuse zusammengefasst, sondern direkt vom Zylinderkopfnach außen geführt. Das Gehäusemuss daher nicht hochdruckfest sein.
Hochdruckpumpe CP4 (Aufbau )
Bild 8
1 Zumesseinheit
(ZME) mit Magnet
pro po rtion aIventil
(MPROP)
2 Gehäuse
3 Anbauflansch
4 Gleitlager
5 Antriebswelle
( Nockenwelle )
6 Wellendichtring
7 Zylinderkopf
8 Pumpenkolben
9RoilenstößeI
10 Rollenschuh
11 Laut rolle
12 Doppelnocken
52 I Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Hochdruckpumpen
ArbeitsweiseNiederdruckkreisDer gesamte von der Vorförderpumpe geförderte Kraftstoffwird durch den CP4Innenraum zum Überströmventil und zurZumesseinheit (ZME,Bild 8, Pos. 1» geführt. Damit ist die zur Schmierung undKühlung genutzte Kraftstoffmenge größerals bei den bisherigen Pumpen. Dadurchist eine besonders effektive Kühlung derPumpe möglich.
Das Überströmventil steuert den Niederdruck vor, stellt damit ein definiertesDruckgefälle über die bei den Lager fürgute Schmierung sicher und vermeidetUnterdruck in den Lagern bis zu hohenDrehzahlen.
Der gesamte Niederdruckpfad ist aufgrund großer Querschnitte entdrosselt,sodass die Befüllung der Pumpenelementeauch bei hohen Drehzahlen sicher gewährleistet ist. Die Mengenzumessung erfolgtniederdruckseitig wie z. B. bei der CP3mittels Zumesseinheit (ZME).
Bild 9
1 Zy1inderkopf
2 Dichtscheibe
3 Saugvent il
(Einlassvent iI)
4 Yersch lussschra ube
5 0 -Ring
6 Rücksch lagventil
(RSY) mit Kalotte
7 Druckfe der
B Federha lter
H echdruckkreisDer von der Zumesseinheit vorgesteuerteKraftstoffgelangt in der Saugphase durch
[=::J Zulaufbereich P = PZuiau
_ Federraum SaugventH P $I PZuIa<1
c:::J Elementraum P = 0 bis Pmii>'.
c:::J RSV-Bereich und RaH p. Pm""
das Saugventil (Bild 9, Pos. 3) in denElementraum und wird während deranschließenden Förderphase auf Hochdruck verdichtet und durch das Rückschlagventil (6) und die Hochdruckleitungins Rail gefördert.
SynchronisierungFür die einspritzsynchrone Förderung istjedem Motorzylinderhub individuell einPumpenelementhub zugeordnet. Währendzwei Kurbelwellenumdrehungen muss dieCP4 so oft fordern, wie Motorzylinder vorhanden sind. Daraus ergeben sich abhängig von der Zylinderzahl und der Pumpenausführung (Anzahl der Pumpenelemente)definierte Übersetzungsverhältnissezwischen Motor- und Pumpendrehzahl(1,3/4,1/2,5/8).
Durch einen orientierten Anbau derPumpe an den Motor (definierte Phasenorientierung zur Motorkolbenstellung)ergibt sich weiteres Potenzial zur Reduzierung der Einspritzmengenstreuung vonInjektor zu Injektor bzw. von Motor zuMotor. Die Phasenlage wird so gewählt,dass zum Zeitpunkt der Einspritzung derDruckgradient der Pulsation im Rail geringist. Dadurch ist bei einer leichten Verschiebung des Einspritzzeitpunktes dieMengenstreuung klein.
Vorteile der CP4li>- Raildruck von über 2000 bar möglich
für zukünftige Anwendungen.li>- Geringe Einspritzmengenstreuungen.li>- Auslegung für höchste Drehzahlen.li>- Aluminiumgehäuse muss nicht hoch
druckfest sein, dadurch ist eineGewichtsreduzierung gegenüberbisherigen Pumpen möglich.
li>- Verringerte Verlustleistung führt zuVerbrauchsoptimierung.
li>- Zwei Hübe pro Umdrehung durchDoppelnocken: Dadurch ist eine größereFördennenge mit weniger Pumpenelementen möglich (CP3 hat drei Pumpenelemente). Der Aufbau der Pumpeist aufgrund weniger Bauteile einfacher.
Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Hochdruckpumpen I 53
• Hochd ruckpumpe CPN2-Ausführ ung
ArbeitsweiseBewegt sich der Pumpenkolben vomoberen Totpunkt in Richtung unteren Totpunkt, öffnet aufgrund des Kraftstoffdrucks (Vorförderdruck) das Einlassventil(9). Infolge der Abwärtsbewegung desPumpenkolbens wird der Kraftstoff in denElementraum gesaugt. Das Auslassventil(8) wird durch die Ventilfeder geschlossen.
Bei der Aufwärtsbewegung des Pumpenkolbens schließt das Einlassventil und dereingeschlossene Kraftstoffwird verdichtet. Bei Erreichen des Raildrucks öffnetdas Auslassventil und der Kraftstoffwirdüber den Hochdruckanschluss (5) ins Railgefordert. Dadurch erhöht sich der Druckim Rail, sodass es zu Druckpulsationenkommt. Der Raildrucksensor misst denDruck, die Elektronische Dieselregelung(EDC)berechnet daraus die Ansteuersignale (PWM)für die Zumesseinheit.Diese regelt die zur Verdichtung bereitgestellte Kraftstoffmenge entsprechend demaktuellen Bedarf.
Reihenkolbenpumpe CPN2Aufba uDie ölgeschmierte, mengengeregelte Hochdruckpumpe CPN2kommt nur im NkwBereich zur Anwendung. Es handelt sichum eine 2-Stempel-Pumpe in Reihenbauart, d h., die bei den Pumpenelemente sindnebeneinander angeordnet (Bild 10). FürSonderanwendungen gibt es auch Varianten mit vier Pumpenelementen in Reihenanordnung.
Der Federteller verbindet den Pumpenkolben (20) formschlüssig mit dem Rollenstößel (19). Über die Nocken (16) wird dieRotationsbewegung der Nockenwelle (17)in eine Hubbewegung der Pumpenkolbenumgesetzt. Die Kolbenfeder (11) sorgtfür die Rückführung des Pumpenkolbens.Oben am Pumpenelement ist das kombinierte Ein-/Auslassventil aufgesetzt.
In der Verlängerung der Nockenwellebefindet sich die ins Schnelle übersetzteZahnrad-vorförderpumpe (14), die denKraftstoff über den Kraftstoffeinlass (12)aus dem Tank ansaugt und überden Kraftstoffauslass (13) zumKraftstoff-Feinfilter leitet. Vondort gelangt er über eine weitereLeitung in die im oberen Bereichder Hochdruckpumpe angeordnete Zumesseinheit (ZME,Pos 2;Kraftstoffeinlass, Pos. 3).
Die Versorgung mit Schmierölerfolgt entweder direkt über denAnbautlansch der CPN2 odereinen seitlichen Zufluss. DerSchmierölrücklauf erfolgt überden vorderen Antriebslagerdeckel in die Ölwanne des Motors.
Die Antriebsübersetzung beträgt 1:2. Damit ist die CPN2anbaukompatibel mit konventionellen Reiheneinspritzpumpen.
12
2 3
13 14
4 5
15 16 17
~
Q18 19 20 21 z
~
Bild 10
1 Drehzah lsensor
( Pumpend rehzahI)
2 Zumessein heit,
ZME (Magnet
p roport iona lventi l,
MPROP)
3 Kraft stoffz ulauf
für Zumesse inhe it
(vom Kraftstoff
f ilte r)
4 Kraft stoffrück lauf
zum Kraftstoff
behälter
5 Hochdruck-
anschlus s
6 Vent ilkörpe r
7 Vent ilhalte r
8 Auslassventi l mit
Vent ilfeder
9 Einlassvent il mit
Vent ilfeder
10 Kraft stoffzu lauf
zum Pumpe n
element
11 Kolbe nfeder
12 Kraft stoffzu lauf
(vom Kraftstoff
behälte r)
13 Kraft stoff auslass
zum Kraft stofff i lter
14 Zahnrad-
Vorf ö rderp umpe
15 Überströmvent il
16 konkaver Nocken
17 Nockenwe lle
18 Rollenbolzen mit
Rolle
19 Rol lenstöße l
20 C-besch ichteter
Ko lben
21 Anbauf lansch
54 I Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Rail (Hochd ruckspeicher)
Rail (Hochdruckspeicher)
AufgabeDer Hochdruckspeicher (Rail) hat die Aufgabe, den Kraftstoffbei hohem Druck zuspeichern. Dabei sollen Druckschwingungen, die durch die pulsierende Pumpenförderung und die Einspritzungen entstehen, durch das Speichervolumen gedämpft werden. Damit ist sichergestellt,dass beim Öffnen des Injektors der Einspritzdruck konstant bleibt. Einerseitsmuss das Speichervolumen groß genugsein, um dieser Anforderung gerecht zuwerden. Andererseits muss es klein genugsein, um einen schnellen Druckautbaubeim Start zu gewährleisten. Zur Optimierung werden in der AuslegungsphaseSimulationsrechnungen durchgeführt.
Neben der Funktion der Kraftstoffspeicherung hat das Rail auch die Aufgabe,den Kraftstoff auf die Injektoren zuverteilen.
AnwendungDas rohrfönnige Rail (Bild 1, Pos. 1) kannwegen der unterschiedlichen Motoreinbaubedingungen verschiedenartig gestaltet sein. Es hat Anbaumöglichkeit für denRaildrucksensor (5) und das Druckbegrenzungsventil bzw. Druckregelventil (2).
Common Rail mit Anbaukomponenten
Der von der Hochdruckpumpe verdichteteKraftstoffwird über eine Kraftstoff-Hochdruckleitung in den Zulauf (4) des Railgeleitet. Von dort wird er auf die einzelnenInjektoren verteilt (daher der Begriff"Common Rail", d.h. gemeinsameSchiene).
Der Kraftstoffdruck wird vom Raildrucksensor (5) gemessen und über das Druckregelventil (2) auf den gewünschten Wertgeregelt. Das Druckbegrenzungsventilwird - abhängig von den Systemanforderungen - als Alternative zum Druckregelventil eingesetzt und hat die Aufgabe, denKraftstoffdruck im Rail auf den maximalzulässigen Druck zu begrenzen. Über dieHochdruckleitungen (6) wird der hochverdichtete Kraftstoffvom Rail zu den Injektoren geleitet.
Das im Rail vorhandene Volumen ist ständig mit unter Druck stehendem Kraftstoffgefüllt. Die durch den hohen Druck erreichte Kompressibilität des Kraftstoffswird ausgenützt, um einen Speichereffektzu erhalten. Wird nun Kraftstofffür eineEinspritzung aus dem Rail entnommen,bleibt der Druck im Hochdruckspeicherselbst bei Entnahme von größeren Kraftstoffmengen nahezu konstant.
Bild 1
1 Rail
2 Druckregelventi l
3 Rücklaufvom Rail
zum Kraftstoff
behälter
4 Zulauf von der
Hochdruckpumpe
5 Raildrucksensor
6 Hochdruckleitung
zum Injekto r
2
3 6
o
4
o
Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Hochdrucksensoren I 55
Druck
Hochdrucksensor (Kennlinie, Beispiel)
v
Bild 1
1 Elektr ischer
Anschluss (Stecker )
2 Auswer teschaltu ng
3 Sta hlmemb ran mit
Dehnwi derstä nden
4 Druckanschluss
5 Befestigungs-
gew inde
0.5
4.5
dünnere Membran bei geringeren Drücken). Sobald der zu messende Druck überden Druckanschluss (4) auf die eine Seiteder Membran wirkt, ändern die Dehnwiderstände auf Grund der Membrandurchbiegung (ca. 20 um bei 1500 bar)ihren Widerstandswert.
Die von der Brücke erzeugte Ausgangsspannung von 0...80 mV wird über Verbin dungsleitungen zu einer Auswerteschaltung (2) im Sensor geleitet. Sie verstärktdas Brückensignal auf 0...5 V und leitet esdem Steuergerät zu, das daraus mithilfeeiner dort gespeicherten Kennlinie (Bild 2)den Druck berechnet.
Hochdrucksensor
jj~-20m
1
~ h... .... ...... ." 2
{1.~J 11J!J3
4
5
~P».w~;:J
"~
Diesel-Raildr ucksenso rDer Diesel- Raildrucksensor misst denDruck im Kraftstoffverteilerrohr (Rail) desDiesel-Speichereinspritzsystems CommonRaH.Der maximale Arbeitsdruck (Nenndruck) Pmax liegt bei 200 MPa (2000 bar).Der Kraftstoffdruck wird in einem Regelkreis geregelt. Er ist unabhängig von Lastund Drehzahl annähernd konstant. Eventuelle Abweichungen vom Sollwert werdenüber ein Druckregelventil ausgeglichen.
AnwendungHochdrucksensoren werden im Kraftfahrzeug zur Druckmessung von Kraftstoffenund von Bremsflüssigkeit angewandt:
Bremstlüssigkeit s-Dr ucksens orDer Hochdrucksensor misst den Bremstlüssigkeitsdruck im Hydroaggregat vonFahrsicherheitssystemen (z.B. ESP), der inder Regel 25 MPa (250 bar) beträgt. Diemaximalen Druckwerte Pmax können bisauf 35 MPa (350 bar) ansteigen. Die Druckmessung und -überwachung wird vomSteuergerät ausgelöst und über Rückmeldungen dort ausgewertet.
Hochdrucksensoren
Ben zin -RaildrucksensorDer Benzin- Raildrucksensor misst denDruck im Kraftstoffverteilerrohr (Rail) derDI-Motronic mit Benzin-Direkteinspritzung, der abhängig von Last und Drehzahl5...20 MPa (50 ...200 bar) beträgt. Der gemessene Druck geht als Istgröße in dieRaildruckregelung ein. Der drehzahl- undlastabhängige Sollwert ist in einem Kennfeld gespeichert und wird mit einem Drucksteuerventil im Rail eingestellt.
Aufbau und ArbeitsweiseDen Kern des Sensors bildet eine Stahlmembran, auf der Dehnwiderstände inBrückenschaltung aufgedampft sind (Bild1, Pos. 3). Der Messbereich des Sensorshängt von der Dicke der Membran ab(dickere Membran bei höheren Drücken,
56 I Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Druckregelven til
Druckregelventil
AufgabeDas Druckregelventil hat die Aufgabe, denDruck im Rail abhängig vom Lastzustanddes Motors einzustellen und zu halten:li>- Es öffnet bei zu hohem Druck im Rail,
sodass ein Teil des Kraftstoffs aus demRail über eine Sammelleitung zurückzum Kraftstoffbehälter gelangt.
li>- Es schließt bei zu niedrigem Druck imRail und dichtet so die Hochdruckseitegegen die Niederdruckseite ab.
AufbauDas Druckregelventil (Bild 1) hat einenBefestigungsflansch zum Anflanschen ander Hochdruckpumpe oder am Rail. DerAnker (3) drückt die Ventilkugel (6) in denDichtsitz, um die Hochdruckseite gegendie Niederdruckseite abzudichten: dazudrückt zum einen eine Ventilfeder (2) denAnker nach unten, zum anderen übt einElektromagnet (5) eine Kraft auf den Anker aus.
Zur Schmierung und zur wärmeabfuhrwird der gesamte Anker mit Kraftstoff umspült.
Druckregelventil angesteuertWenn der Druck im Hochdruckkreis erhöht werden soll, muss zusätzlich zur Federkraft die magnetische Kraft aufgebautwerden. Das Druckregelventil wird angesteuert und somit geschlossen, bis zwischen Hochdruckkraft einerseits und Magnet- und Federkraft andererseits ein Kräftegleichgewicht erreicht ist. Dann bleibt esin einer geöffneten Stellung und hält denDruck konstant. Eine veränderte Fördermenge der Hochdruckpumpe sowie die Entnahme von Kraftstoff aus dem Hochdruckteil der Injektoren gleicht es durch unterschiedliche Öffnung aus. Die magnetischeKraft des Elektromagneten ist proportionalzum Ansteuerstrom. Die Variation desAnsteuerstroms wird durch Puls-WeitenModulation (Takten) realisiert. Die Taktfrequenz ist mit 1 kHz ausreichend hoch,um störende Ankerbewegungen bzw.Druckschwankungen im Rail zu vermetden.
AusführungenFür den Einsatz in Common Rail Systemender 1. Generation findet das Druckregelventil DRV1 Verwendung. CR-Systeme der2. und 3. Generation arbeiten nach dem
Bild 1
1 Elektrischer
Anschluss
2 Ventilfeder
3 Anker
4 Ventilgehäuse
5 Magnetspu le
6 Ventilkugel
7 Stützring
8 O-Ring
9 Filter
10 Hochdruckzulauf
11 Ventilkärper
12 Ablauf zum Nieder
druckkreis
ArbeitsweiseDas Druckregelventil hat zwei Regelkreise:li>- einen langsameren elektrischen Regel-
kreis zum Einstellen eines variablenmittleren Druckwertes im Rail und
li>- einen schnelleren mechanisch-hydraulischen Regelkreis, der hochfrequenteDruckschwingungen ausgleicht.
Druckregelventil nicht angesteuertDer Hochdruck liegt über den Hochdruckzulauf am Druckregelventil an. Da derstromlose Elektromagnet keine Kraft ausübt, überwiegt die Hochdruckkraft gegenüber der Federkraft, sodass das Druckregelventil öffnet und je nach Fördermenge mehr oder weniger geöffnet bleibt.Die Feder ist so ausgelegt, dass sich einDruck von ca. 100 bar einstellt.
Druckregelventi l DRV1 (Schnitt )
Hochdruckkomponenten des Common Rail Systems I Druckregelven til , Druckbegrenzungsventil I 57
Zweistellerkonzept, bei dem der Raildruckzum einen über die Zumesseinheit, zum andem aber auch über das Druckregelventileingestellt wird. In diesem Fall kommt dasDruckregelventil DRV2 oder die druckgesteigerte Variante DRV3 zum Einsatz. Durchdiese Reglerstrategie erreicht man eine geringere Kraftstofferwärmung und kann aufeine Kraftstoffkühlung verzichten.
Das DRV2j3 (Bild 2) unterscheidet sich gegenüber dem DRVl in folgenden Punkten:li>- harte Abdichtung der Hochdruck-
schnittstelle (Beißkante),li>- optimierter Magnetkreis (geringerer
Strombedarf),li>- flexibles Montagekonzept (freie Stecker
orientierung).
Druckregelven til DRV2
Druckbegren zungsventil DBV4
'---5
•
Druckbegrenzungsventil
AufgabeDie Aufgabe des Druckbegrenzungsventilsentspricht dem eines Überdruckventils,wobei bei der neuesten Version des internen Druckbegrenzungsventils eine Notfahrtfunktion integriert worden ist. DasDruckbegrenzungsventil begrenzt denDruck im Rail, indem es bei zu hoher Beanspruchung eine Ablautbohrung freigibt.Durch die Notfahrtfunktion wird nun gewährleistet, dass ein gewisser Druck imRail erhalten bleibt und somit eine eingeschränkte Weiterfahrt möglich ist.
Aufbau und ArbeitsweiseBeim Druckbegrenzungsventil (Bild 3)handelt es sich um eine mechanisch arbeitende Komponente. Es besteht aus folgenden Bauteilen.li>- einem Gehäuse mit Außengewinde zum
Anschrauben an das Rail,li>- einem Anschluss an die Rücklaufleitung
zum Kraftstoffbehälter (3),li>- einem beweglichen Kolben (2) undli>- einer Druckfeder (5).
Das Gehäuse hat auf der Anschlussseitezum Rail eine Bohrung, die durch daskegelfönnige Ende des Kolbens am Dichtsitz im Gehäuseinnern verschlossen wird.Eine Feder drückt bei normalem Betriebsdruck den Kolben dicht in den Sitz, sodassdas Rail geschlossen bleibt. Erst beim Überschreiten des maximalen Systemdruckswird der Kolben durch den Druck im Railgegen die Feder aufgedrückt, und der unter Hochdruck stehende Kraftstoffkannentweichen. Hierbei wird der Kraftstoffdurch Kanäle in eine zentrische Bohrungdes Kolbens geleitet und über die Sammelleitung zum Kraftstoffbehälter zurückgeführt. Mit dem Öffnen des Ventils entweicht Kraftstoff aus dem Rail, eine Druckreduzierung im RaHist die Folge.
Bild 2
1 Filter
2 Beißkante
3 Venti lkugel
4 O-Ring
5 Uberw urfschraube
mit Sprengring
6 Anker
7 Magnet spule
8 elektrische r
Anschluss
9 Venti lfeder
Bild 3
1 Vent ileinsatz
2 Ventil kolben
3 Niederd ruckboreich
4 Ventil t räger
5 Druckfeder
6 Tellersche ibe
58 IEinspritzdüsen
Einspritzdüsen
Die Einspritzdüse spritzt den Kraftstoffin den Brennraum des Dieselmotors ein.Sie beeinflusst wesentlich die Gemischbildung und die Verbrennung und somitdie Motorleistung, das Abgas- und dasGeräuschverhaften. Damit die Einspritzdüsen ihre Aufgaben optimal erfüllen,müssen sie durch unterschiedliche Ausführungen abhängig vom Einspritzsystem an den Motor angepasst werden.
Die Einspritzdüse (im Folgenden kurz"Düse" genannt) ist ein zentrales Elementdes Einspritzsystems, das viel technisches"Know-how' erfordert. Die Düse hat maßgeblichen Anteil an:li>- der Formung des Einspritzverlaufs
(genauer Druckverlaufund Mengenverteilung je Grad Kurbelwellenwinkel),
li>- der optimalen Zerstäubung und Verteilung des Kraftstoffs im Brennraum und
li>- dem Abdichten des Kraftstoffsystemsgegen den Brennraum.
Die Düse unterliegt wegen ihrer exponierten Lage im Brennraum ständig pulsierenden mechanischen und thermischen Belastungen durch Motor und Einspritzsystem.Der durchströmende Kraftstoffmuss dieDüse kühlen. Im Schubbetrieb, bei demnicht eingespritzt wird, steigen die Temperaturen an der Düse stark an. Ihre Temperaturbeständigkeit muss deshalb fürdiesen Betriebspunkt ausgelegt sein.
Bei den Einspritzsystemen mit Reiheneinspritzpumpen (PE), Verteilereinspritzpumpen (VEjVR) und Vnit Pump (VP) sinddie Düsen mit Düsenhaltern im Motor eingebaut (Bild 1). Bei den Hochdruckeinspritzsystemen Common Rail (CR)undUnit Injector (VI) ist die Düse im Injektorintegriert. Ein Düsenhalter ist bei diesenSystemen nicht erforderlich.
Für Kammermotoren (IDI) werden Zapfendüsen und bei Direkteinspritzern (DI)Lochdüsen eingesetzt.
Der Kraftstoffdruck öffnet die Düse. Düsenöffnungen, Einspritzdauer und Einspritzverlaufbestimmen im Wesentlichen dieEinspritzmenge. Sinkt der Druck, muss dieDüse schnell und sicher schließen. DerSchließdruck liegt um mindestens 40 barüber dem maximalen Verbrennungsdruckum ungewolltes Nachspritzen oder dasEindringen von Verbrennungsgasen zuverhindern.
Die Düse muss auf die verschiedenenMotorverhältnisse abgestimmt sein:li>- Verbrennungsverfahren (DI oder IDI),li>- Geometrie des Brennraums,li>- Einspritzstrahlform und Strahlrichtung,li>- "Durchschlagskraft" und Zerstäubung
des Kraftstoffstrahls,li>- Einspritzdauer undli>- Einspritzmenge je Grad Kurbelwellen
winkel.
Standardisierte Abmessungen und Baugruppen gestatten die erforderliche Flexibilität mit einem Minimum an Einzelteilvarianten. Neue Motoren werden aufgrundder besseren Leistung bei niedrigeremKraftstoffverbrauch nur noch mit Direkteinspritzung (d.h. mit Lochdüsen) entwickelt.
Die Einspr itzdüse als Schnittstelle zwischenEinspritzsystem und Dieselmotor
.!!!!-,",_.. PE
Düsenhalter
Einspritzduse
o~w
Brennraum des ':1Dieselmotors z
z
Dimensionen der Diesel-Einspritztechnik I 5!
Die Welt der Dieseleinspritzung ist eine Weltder Superlative,
Auf mehr als 1 Milliarde Offnungs- und
Schließ hübe kommt eine Düsennadel eines
Nkw-Motors in ihrem "Einspritzleben" , Sie
dichtet bis zu 2050 bar sicher ab und muss
dabei einiges aushalten:
~ sie schluckt die Stöße des schnellen Off
nens und Schließena (beim Pkw geschieht
dies bis zu 10000-mal pro Minute bei Vor
und Nacheinspritzungen),
~ sie widersteht den hohen Strömungs·
beleatungen beim Einspritzen und
~ sie hält dem Druck und der Temperatur
im Brennraum stand,
Was moderne EinspritzdOsen leisten, zeigen
folgende Vergleiche:
~ In der Einspritzkammer herrscht ein Druck
von bis zu 2050 bar, Dieser Druck ent
steht, Wenn Sie einen Oberklassewagenauf einen Fingernagel stellen würden.
~ Die Einspritzdauer beträgt 1..,2 Milli
sekunden (ms). In einer Millisekunde
kommt eine Schallwelle aus einem Laut
sprecher nur ca. 33 crn weit.
~ Die Einspritzmengen variieren beim Pkw
ZWischen 1 rnme (Voreinspritzung) und
50 mme (Volllastmenge); beim Nkw
zwischen 3 mma (Voreinspritzung) und
350 rnrne (Volllastmenge) , 1 mme ent
spricht dem Volumen eines halben Steck
nadelkopfs. 350 mma ergeben die Menge
von 12 großen Regentropfen (30 mmaje
Tropfen). Diese Menge wird innerhalb von
2 ms mit 2000 kmjh durch eine Öffnung
mit weniger als 0,25 mme Querschnitt ge
drückt!
~ Das Führungeepie! der Düsennadel beträgt
0,002 mm (2 IJm), Ein menschliches Haar
ist äö-mal so dick (0,06 mm).
Die Erfüllung al! dieser Höchstleistungen
erfordert ein sehr großes Know-hcw in
Entwicklung. Werkstoffkunde, Fertigung
und Messtechnik,
Schall-geschwindigkeit 0.33 mims
- Einspritzzeit 1...2ms
.6Stacknadalkopf (2mm3)
<,
Einepritzrnenqe 1 ..350mm3~.
~~
,Druck 2050 bar • - '"
~ Fuhrunpeepial 0 002mm
60 I Einspritzdüsen I Lochdüsen
Bild 11 Düsenhalter oder
Injektor
2 Dichtscheibe
3 Lochdüse
y Neigung
S Spritzkegelwinkel
Lochdüsen
AnwendungLochdüsen werden für Motoren verwendet, die nach dem Direkteinspritzverfahren arbeiten (Direct Injection, DI). DieEinbauposition ist meist durch die Motorkonstruktion vorgegeben. Die unter verschiedenen Winkeln angebrachten Spritzlöcher müssen passend zum Brennraumausgerichtet sein (Bild 1). Lochdüsen werden unterteilt in.. Sacklochdüsen und.. Sitzlochdüsen.
Außerdem unterscheiden sich Lochdüsenin ihrer Baugröße nach:.. TypP mit einem Nadeldurchmesser von
4 mm (Sack- und Sitzlochdüsen) oder.. TypSmit einem Nadeldurchmesservon
5 und 6 mm (Sacklochdüsen für Großmotoren).
Bei den Einspritzsystemen Unit Injector(UI) und Common Rail (CR)sind die Lochdüsen in die Injektoren integriert. Dieseübernehmen damit die Funktion des Düsenhalters.
Der Öffnungsdruck der Lochdüsen liegtzwischen 150 ...350 bar.
Posit ion der Lochdüse im Brennraum
R '- + - :2
~~~=r:3
AufbauDie Spritzlöcher (Bild 2, Pos. 6) liegen aufdem Mantel der Düsenkuppe (7). Anzahlund Durchmesser sind abhängig von.. der benötigten Einspritzmenge,.. der Brennraumfonn und.. dem Luftwirbel (Drall) im Brennraum.
Der Durchmesser der Einspritzlöcher istinnen etwas größer als außen. Dieser Unterschied ist über den k-Faktor definiert.Die Einlaufkanten der Spritzlöcher könnendurch hydroerosive (HE-)Bearbeitung verrundet sein. An Stellen, an denen hoheStrömungsgeschwindigkeiten auftreten(Spritzlocheinlauf), runden die im HEMedium enthaltenen abrasiven (materialabtragenden) Partikel die Kanten ab. DieHE-Bearbeitung kann sowohl für Sackloch- als auch für Sitzlochdüsen angewandt werden. Ziel dabei ist es,.. den Strömungsbeiwert zu optimieren,.. den Kantenverschleiß, den abrasive
Partikel im Kraftstoffverursachen, vorwegzunehmen und/oder
.. die Durchflusstoleranz einzuengen.
Die Düsen müssen sorgfältig auf die gegebenen Motorverhältnisse abgestimmt sein.Die Düsenauslegung ist mitentscheidendfür.. das dosierte Einspritzen (Einspritzdauer
und Einspritzmenge je Grad Kurbelwellenwinkel),
.. das Aufbereiten des Kraftstoffs (Strahlanzahl, Strahlform und Zerstäuben desKraftstoffstrahls),
.. die Verteilung des Kraftstoffs im Brennraum sowie
.. das Abdichten gegen den Brennraum.
Die Druckkammer (10) wird durch elektrochemische Metallbearbeitung (ECM)eingebracht. Dabei wird in den gebohrtenDüsenkörper eine Elektrode eingeführt,die von einer Elektrolytlösung durchspültwird. Am elektrisch positiv geladenenDüsenkörper wird Material abgetragen(anodische Auflösung).
Einspritzdüsen I Lochdüsen I 61
Sacklochdüse
Bild 2
1 Hubanschlagf läche
2 Fixiertohruns
3 Druckschulter
4 doppelte Nadelfüh-
rung
5 Nadelschaft
6 Spritzloch
7 Düsenkuppe
8 Düsenkörperschaft
9 Düsen körper-
scnulter
10 Druckkammer
11 Zulaufbohrung
12 Nadelführung
13 Düsenkörperbund
14 Dichtfläche
Bild 3
1 Absetzkante
2 Sitzeinlauf
3 Nadelsitz
4 Nadelspitze
5 Spri tzloch
6 runde Kuppe
7 zylindrisches Sack-
loch (Restvolumen )
8 Spritzlocheinlauf
9 Kehlrad ius
10 Düsenkuppenkegel
11 Düsenkörpersitz
12 Dämpfungskegel
F, Federkraft
FD durch den Kraft
stoffdruck resul tie
rende Kraft an der
Druckschulter
-12
NMK1650-3Y
~~-7
-11
---1.
( - - - - 9;:::;f- - - - 8
FF... 14
13
.LL' 2
11
10
9
!!8
6---~!- 7
4- - -t-i
2
5- - -+-+!l-
Bezeichnungen an einer Düsenk uppe mitzylindrischem Sackloch und runder Kuppe
6---~
4----'15----
12-
SacklochdüseDie Spritzlöcher der Sacklochdüse (Bild 2,Pos. 6) sind um ein Sackloch angeordnet.
Bei einer runden Kuppe werden dieSpritzlöcher je nach Auslegung mechanisch oder durch elektrischen Teilchenabtrag (elektroerosiv) gebohrt.
Sacklochdüsen mit konischer Kuppesind generell elektroerosiv gebohrt.
Sacklochdüsen gibt es mit zylindrischemund mit konischem Sackloch in verschiedenen Abmessungen.
AusführungenDer Kraftstoff im Volumen unterhalb desNadelsitzes der Düsennadel verdampftnach der Verbrennung und trägt damitwesentlich zu den KohlenwasserstoffEmissionen des Motors bei. Daher ist eswichtig, dieses Volumen (Rest- oder Schadvolumen) so klein wie möglich zu halten.
Außerdem hat die Geometrie des Nadelsitzes und die Kuppenform entscheidenden Einfluss aufdas Öffnungs- und Schließverhalten der Düse. Dies hat Einfluss aufdie Ruß und NOx-Emissionen des Motors.
Die Berücksichtigung dieser Faktorenhaben - je nach Anforderungen des Motorsund des Einspritzsystems - zu unterschiedlichen Düsenausführungen geführt.
Grundsätzlich gibt es zwei Ausführungen:li>- Sacklochdüsen undli>- Sitzlochdüsen.
Die Sacklochdüse mit zylindrischem Sackloch und runder Kuppe (Bild 3), die auseinem zylindrischen und einem halbkugelf6rmigen Teil besteht, hat eine hohe Auslegungsfreiheit bezüglich Lochzahl, Lochlänge und Spritzlochkegelwinkel. DieDüsenkuppe hat die Form einer Halbkugelund gewährleistet damit - zusammen mitder Sacklochform - eine gleichmäßigeLochlänge.
Bei den Sacklochdüsen werden unterschiedliche Varianten eingesetzt.
62 I Einspritzdüsen I Lochdüsen
Die Sacklochdüse mit zylindrischem Sackloch und konischer Kuppe (Bild 4a) gibtes nur für Lochlängen von 0,6 mm. Diekonische Kuppenform erhöht die Kuppenfestigkeit durch eine größere Wanddickezwischen Kehlenradius (3) und Düsenkörpersitz (4).
Düsenkuppen
Die Sacklochdüse mit konischem Sacklochund konischer Kuppe (Bild 4b) hat ein geringeres Restvolumen als eine Düse mitzylindrischem Sackloch. Sie liegt mit ihremSacklochvolumen zwischen Sitzlochdüseund Sacklochdüse mit zylindrischem Sackloch. Um eine gleichmäßige Wanddickeder Kuppe zu erhalten, ist die Kuppe entsprechend dem Sackloch konisch ausgeführt.
SitzlochdüseUm das Restvolumen - und damit die HCEmission - zu minimieren, liegt der Spritzlochanfang im Düsenkörpersitz. Bei geschlossener Düse deckt die Düsennadelden Spritzlochanfang weitgehend ab, sodass keine direkte Verbindung zwischenSackloch und Brennraum besteht (Bild 4d).Das Sacklochvolumen ist gegenüber derSacklochdüse stark reduziert. Sitzlochdüsen haben gegenüber Sacklochdüsen einedeutlich geringere Belastungsgrenze undkönnen deshalb nur mit einer Lochlängevon 1 mm ausgeführt werden. Die Kuppenform ist konisch ausgeführt. Die Spritzlöcher sind generell elektroerosiv gebohrt.
Eine Weiterentwicklung der Sacklochdüseist die Mikrosacklochdüse. (Bild 4c). IhrSacklochvolumen ist um ca. 30% gegenüber einer herkömmlichen Sacklochdüsereduziert. Diese Düse eignet sich besonders für Common Rail Systeme, die mit relativ langsamem Nadelhub und damit miteiner vergleichsweise langen Sitzdrosselungbeim Öffnen arbeiten. Die Mikrosacklochdüse stellt für die Common Rail Systeme derzeit den besten Kompromiss zwischen einem geringen Restvolumen undeiner gleichmäßigen Strahlverteilung beimÖffnen dar.
Besondere Spritzlochgeometrien, einedoppelte Nadelführung oder komplexeNadelspitzengeometrien verbessern dieStrahlverteilung und somit die Gemischbildung bei Sack- und Sitzlochdüsen nochweiter.
5 --- \ --+-=t
2 - - -\
a
c
Bild 4
a Zy1indrisches
Sackloch und
konische Kuppe
b konisches Sack-
loch und konische
Kuppe
c Mikrosackloch
d Sitzlochdüse
1 ----'H ,-J'c4--=---- 3
2 - - -''-./
1 Zy1indrisches
Sackloch
2 konische Kuppe
3 Kehlradius
4 Düsenkörpersitz
5 konisches Sackloch
WärmeschutzBei Lochd üsen liegt di e obere Temperatu r gre nze be i :i ()()"C (Wärmefestigke it desMateriills). Für besonder s schwierige Anwend ungs falle ste he n wä nncschurzhü tscnodc r für größer e Motoren sogar ge kühlteEinspritzdüse n zur Verfügung.
Elnsprludii sen I lochdii.en I 63
Lochdüsen haben bis zu sechs (I'kw) bzw,ze hn Löcher (Nkw). Ziel für zukünft igeEntwick lungen ist es, di e Zahl der Spruz löcher noch weit er zu e rhöhen lind ihrennnrchmcsscr zu verringe rn « 0, 12 11Im),um eine noch feinere Vert eilung des Kraft stoffs zu er reiche n.
Einfluss auf die EmissionenDie nüscn gcomcmc ha t direkten Einflussau f die Schadstoffemission en des Molo rs:~ Die Spr tt zloch gcomeme (Bild 5, Pos. I )
beei nflusst d ie Parukcl- und NOx-Emissinne n.
~ Die Sitzge ome tr ie (2) beei nfl usst d urchih re Wirku ng aor dre pjJot m('nge - d .h .die Menge zu Begin n der Einsprit zung das Motorgerä usch. Ziel bei der Opnrruerung der Spritzlocb - und Sitzge ometrieist es , ein robustes Ilt'sign mit ei nem prozcssfä htgen I'ertigungsablau f in kleinst miiglichen Teleran zen zu erreic he n.
~ Die Sackloc hge umetr-ie Ci) beein flusstwie ber eit s zuvor erwä hnt die uc-gm ts sto nen. Aus ein em . Jxrscnba ukas rcn"kan n der Konstruk teur d ie fahrzeugsp e zifische Uprimafvar ian te au swählen.
Daher ist es wtrhttg. da ss die nüscn gcnaua n da s Fahrzeug , den Motor und das Einspr itzsystem ang epa sst sind . Im Serv icefalldü r fen nu r Original-Ersa tz teile ve rwendetwerden, um die Leistu ng un d die sc had stoffe rmsston e n des JI.!oto rs nicht zu verschlechte rn,
Stra hlforme nGrundsätzlich ist der Einsprhzst rahl fürl'kw-Motorenlang und schmal, da dieseMotoren einen sta rken Drall im Brennra umerzeu gen. Bei Nkw-Motore n ist sehr wenigDrall vorha nde n, Deshalb ist der Stra hl kurzund banehig . Die Einsprttzstr ahlen dürfena uch bei gro ßem Drall nie gege nseitig aufein ander treffen, sonst würde der Kraftstoffin d ie Bereich e ein gespr itzt , in denen bere its eine Verbrennung stattge funden hatund somit Luftmangel herrsch t. Dies würdezu starke r Rußentwicklun g führen.
Enl scheidende Slel len der Oiisenge<>metde
/1,-1\-- -11I.\
1- ', """'-0 "1.....
Bezeichnungen an einer Düsen ~u ppe milzylindr ischem S<lckloch und runder Kuppe
mm ,-----------,
0.25 - - _._--r--r,,-_._- -
Bild 5
I Sp'iUloch
geometrie
2 Sill~eomelrie
3 Sacklochgeomelrie
64 I Elnsp<ltzdüsen I We itere ntw ic~ lung der Dü. e
Weiterentwicklung der Düse En tw ic~lung"chw<>rpun kte der Oü<e ne n tw ic~lung
o
~",z
u
I/ r
Spritzloch-• Durchmesser- E inlaufkontur-Form-Oberü äche. Variabilität
//LangzeitslabilitätSilzgeomelrie / I
Warmhärte-l ;'-;::~l~_~Körper /
SchadvolumeJSackioch
Druckschwall-festigkeit --'----1Totvolumerl- - - - - ,_,
Einspritz· ~verlaufsformung
Durcnnuas-Tolerarl;r---
Tribologie -----ITr r l l ll
Bei der Weiterentw ick lung de r Düse gib t esverschiedene Schwerpunktbere iche (BildI) und Entw icklungswer kzeuge (Bild 2).Auch werden laufen d neue Werkstoffe füreine höhere Dauerbelastbarkeil entw icke lt.Die Meh rfachein sprttzung hat ebenfallsAuswirkungen auf d ie Gesta ltung der Düse.
Der Einsa tz anderer Kraftstoffe ta. B.Designer-Fuels ) bee influsst d ie Gesta lt derDüse wegen der abweichenden Viskositätode r eine m ande ren St röm ungsverhalten.
Diese Veränderungen erfordern zumTeil auc h neue Fer tigungsverfahren wiezum Beispie l das Laserbohren de r SpritzWeher .
Angesichts der hochdy nami sche n Entwicklung neue r, hochbelasteter Motoren undEinspritz systeme mit höherer runkuonaltr ät (z. B. Mehrfacheinspritzungj ist eineständ ige Weite rentwicklung de r Düse notwendi g. Zudem gibt es vie le Ansatzpunkt e,um mit innovati ven Lösungen an der n üseauch in Zukunft weite re Verbesse rungendes Diese lmotors au erretc hen. Die wich tigste n Ziele sind:• I\l inimieru ng de r gohemtssto nen, um
den Aufwand für e ine teu re Abga sna ch behandlung Iz. B. Part lkelfllter ) zu verr inge rn oder ganz zu ve rmeide n,
• Minimierung des kra ftstoffverbrauchs,• Optimier ung des Motorger äuschs.
Entwicklungsw<>rk,euge bei der Düsenentw icklung
~ Dieseleins p ritzung Ist Präzisionstechnik
Dieseleinspritzung ist Präzisionstechnik I 65
Bei Dieselmotoren denken viele Laien eher
an groben Maschinenbau als an Präzisions
mechanik. Moderne Komponent en der Diesel
einspritzung bestehen jedoch aus hoch
präzisen Teilen, die extremen Belastungen
ausgesetzt s ind.
Die Einspritzdüse ist di e Schnittstelle zw i
schen dem Einspritzsystem und dem Motor.
Sie muss über die gesamte Lebensdauer
des Motors exakt öffn en und schließen.
Im geschlossenen Zustand dürfen keine
Lecks entstehen. Dies würd e den Kraftstoff
verbr auch erhöhen, di e Abgasemissionen
verschl echtern oder sogar zu Motorschäden
führen.
Damit di e Düsen bei den hohen Drücken
der modernen Einspritzsysteme VR (VP44),
eR, UPS und UIS (bis zu 2050 bar) sicher
abdichten, müssen s ie speziell konstruiert
und sehr genau gefert igt sein. Hier einige
Beispiele,
~ Damit di e Dichtfläche des Düsenkörpers
(1) sicher abdichtet, hat sie eine maximal e
Formabweichung von 0,001 mm (1 um).
Das heißt, sie muss auf ca. 4000 Metali
atom lagen genau geferti gt we rde n!
~ Das Führungsspiel zw ischen Düsen
nadel und Düsenkörper (2) beträ gt
0,002 ...0,004 mm (2...4 um). Die Form
abweichungen sind durch Feinst bear
beitu ng ebenfalls kleiner als 0,001 mm
(1 um).
Die feinen Spri tzlöcher (3) der Düsen we r
den bei der Herstellu ng erodie rt (elektro
erosives Bohren). Beim Erodieren verdampft
das Metall durch d ie hohe Temperatur
bei der Funkenentladung zwischen einer
Eiekt rode und dem Werkstück. Mit präzise
gefertigten Elekt roden und exakte r Ein
stell ung der Parameter können sehr genaue
Bohrungen mit Durchm essern von 0,12 mm
hergestellt we rden. Der kleinste Durchm es
ser der Einspritzlöcher ist damit nur dop pelt
so groß w ie der eines menschlichen Haars
(0,06 mm) . Um ein besseres Einspritzver-
halten zu erreichen, we rden die Einlauf
kanten der Einspritzlöcher durch Strömungs
schleifen mit eine r speziel len Flüssigkeit
verrund et (hydroerosive Bearbeit ung).
Die winzigen Tole ranzen erforde rn speziel le,
hochgenaue Messverfahren wie zum Beispie l,
~ die optische 3-D-Koordina tenmess-
maschine zum Verm essen der Einspritz
löcher oder
"" die Laserint erf erom etri e zum Messen
der Ebenheit der Düsendichtfläc he.
Die Fert igung der Komponent en zur Diesel
einspritz ung ist also "Hightech" in Großserie.
a Hier kommt es auf Präzision an
2- - -+
3- ---,..,_ '"
Dichtfläche des
Düsenköruers
Führungsspiel
zwischen
Düsennade! und
Düsenkorper
3 Spri tz loch
66 I Hochdruckverbindungen I Hoehdruekansehlüsse
Hochd ruckverbi nd ungen
Bild 1
1 Druekseheibe
2 Uberwurfmutter
3 Rohrdiehtkegel
der Hoehdruek
Kraftstoffleitung
4 Druckanschluss der
Einspritzpumpe
oder des Düsen
halters
Bild 2
1 Diehtfläehe
d Außend urcnrnesser
der Leitun g
d, Innenourc hrnesser
der Leitun g
<k rnne neu rchrnesser
des Kegels
d, Außendurcn rnesser
des Kegels
k Länge des Kegels
Ri , R2 Radien
Die Hochdruck-Kraftstoffleitungen undihre Anschlüsse stellen die Verbindungen zwischen Einspritzpumpe(n) undden Düsenhalterkombinationen der einzelnen Zylinder bei Reiheneinspritzpumpen, VerteHereinspritzpumpen und beimUnit Pump System her. Beim CommonRaH System bilden sie die Verbindungzwischen der Hochdruckpumpe und demRaH sowie zwischen dem RaH und denInjektoren. Das Unit Injector System benötigt keine Hochdruckleitungen.
Hochdruckanschlüsse
Die Hochdruckanschlüsse müssen gegenden Kraftstoffmit maximalem Systemdruck sicher abdichten. Man unterscheidet folgende Anschlussarten:li>- Dichtkegel mit Überwurfmutter,li>- Druckrohrstutzen undli>- Traverse.
Dichtkegel mit OberwurfmutterDie Anschlussart "Dichtkegel mit Überwurfmutter" (Bild 1) wird bei allen obengenannten Einspritzsystemen verwendet.Die Vorteile dieser Verbindung sind:li>- Einfache Anpassung an das Einspritz
system.
Hoehdruekansehluss mit Diehtkegel undUberwurfmu tter
2
3- +--+
4- --== '-'
li>- Die Verbindung kann mehrfach gelöstund angezogen werden.
li>- Der Dichtkegel kann aus dem Grundmaterial geformt werden.
Am Ende der Hochdruckleitung befindetsich der gestauchte Rohrdichtkegel (3). DieÜberwurfmutter (2) drückt den Dichtkegelin den Druckanschluss (4) und dichtet damit ab. Einige Verbindungen haben zusätzlich eine Druckscheibe (1). Sie verteilt denDruck der Überwurfmutter gleichmäßigerauf den Dichtkegel. Am Dichtkegel dürfenkeine Verengungen des Querschnitts vorhanden sein, die den Kraftstofffluss behindern. Meist werden gestauchte Rohrdichtkegel nach DIN 73365 verwendet (Bild 2).
DruckrohrstutzenDruckrohrstutzen (Bild 3) werden beischweren Nkw für die Systeme Unit Pumpund Common Rail eingesetzt. Bei der Anwendung des Druckrohrstutzens muss dieKraftstoffleitung nicht um den Zylinderkopfherum zum Düsenhalter bzw. Injektorgeführt werden. Dies ermöglicht kürzereKraftstoffleitungen und kann Platz- oderMontagevorteile bringen.
Die Schraubverbindung (8) drückt denDruckrohrstutzen (3) direkt in den Düsenhalterhalter (1) bzw. Injektor. Er enthält
Angestaueh ter Diehtkegel (Hauptmaße)
k
auch einen wartungsfreien Stabfilter (5),der grobe Verunreinigungen im Kraftstoffzurückhält. Am anderen Ende ist er übereinen konventionellen Druckanschluss mitDichtkegel und Überwurfmutter (6) mitder Hochdruckleitung (7) verbunden.
TraverseBei einigen Pkw-Anwendungen wird dieTraverse (Bild 4) eingesetzt. Sie eignet sichfür die Anwendung bei beengten Platzverhältnissen. In der Traverse sind Bohrungenfür den Kraftstoffzu- und -rücklauf (9,7)angebracht. Eine Schraube (1) drückt dieTraverse auf den Düsenhalter (5) und dichtet damit die Verbindung ab.
Beispiel eines Druckrohrst utzens
Hochdruckverbindungen I Hochdruckansch lüsse, Hochdru ck-Kraft stoff leit ungen I er
HochdruckKraftstoffleitungen
DieHochdruck-Kraftstoffleitungen ("Hochdruckleitungen") müssen dem maximalenSystemdruck und den zum Teil hochfrequenten Druckschwankungen standhalten.Sie bestehen aus nahtlosen PräzisionsStahlrohren aus beruhigt vergossenenStählen mit besonders gleichmäßigemGefüge. Sie habenje nach Pumpengrößeunterschiedliche Abmessungen (Tabelle 1,nächste Seite).
Alle Hochdruckleitungen sind ohneenge Biegungen verlegt. Ihr Biegeradiusdarfnicht weniger als 50 mm betragen.
10
7
Bild 3
1 Düsenhalter
2 Dichtkegel
3 Druckrohrst utzen
4 Dichtung
5 Stabfilter
6 Uberw urf mutt er
7 Hochdruck-
Kraftstoffleitu ng
Schraub
verbindungen
Zylinderkopf
Bild 4
1 Spannschraube
2 Traverse
3 Formd ichtring
4 Stabfil ter
5 Düsen halter
6 Zylinderkopf
7 Kraftstoffrücklauf
(Leckölleitu ng)
8 Uberwurfmutter
9 Hochdruck
Kraftstoffleitu ng
10 Klemmstück
68 I Hochdruckverbindungen I Hochdruck-Kraft stoffl e it ungen
Die Länge, der Leitungsquerschnitt und dieWandstärke der Hochdruckleitungen haben Einfluss auf den Einspritzverlauf. ZumBeispiel beeinflusst der InnendurchmesserwegenDrosselverlustenoderKompressionseffekten die Einspritzmenge. Daraus ergeben sich vorgeschriebene Leitungsabmessungen, die genau einzuhalten sindSie dürfen bei Wartungsarbeiten nicht verändert werden. Defekte Hochdruckleitungen müssen durch Originalteile ersetzt werden. Wie bei allen Wartungsarbeiten amEinspritzsystem dürfen auch hierbei keineVerunreinigungen in das System gelangen.
Generell wird bei der Entwicklung desEinspritzsystems angestrebt, die Hochdruckleitungen so kurz wie möglich zuhalten. Kurze Leitungen verbessern dasEinspritzverhalten.
Während der Einspritzung entstehen inden Leitungen Druckwellen, die sich mitSchallgeschwindigkeit ausbreiten und anden Endenreflektiertwerden ("Brandungswellen effekt"). Beim Common RailSystembeeinflussen sich die dicht aufeinanderfolgenden Einspritzungen in einem Verbrennungs takt durch die jeweils ausgelöstenDruckwellen gegenseitig. Sowirdz. B. dieMenge der Haupteinspritzung abhängig vonVoreinspritzmenge undAbs tandzur Voreinspritzungbeeinflusst. Der Effektwirdbeider Festlegung von Kennfeldern oder durchdie Druckwellenkorrekturin der Softwareausgeglichen.
Die Hochdruckleitungen sind für jedenZylinder gleich lang. Die verschiedenenAbstände zwischen dem jeweiligen Ausgang der Einspritzpumpe bzw. des Railsund dem zugehörigen Motorzylinder werden durch mehr oder weniger starke Biegungen im Leitungsverlauf ausgeglichen.
DieDruckschwellfestigkeit der Hochdruckleitungen hängt vor allem vom Werkstoffund dergrößten Rautiefe - also der 0 berflächenbeschaffenheit - aufder Leitungsinnenwandung ab. Wenn besonders hoheAn-sprüche an die Festigkeit der Leitungengestelltwerden, können autofrettierteHochdruckleitungen Verwendung finden(Einsatzbereich ab 1400 bar). Sie werdenvor der Montage am Motorin bereits passgerechtgebogenem Zustand unter sehrhohen Druck gesetzt (bis 3800 bar). Anschließendwird der Druck blitzartig abgebaut.Dieses Verfahren führt zu einer Materialverdichtung an der Leitungsinnenwandungund damit zu einer zusätzlichen innerenFestigkeit.
Bei Fahrzeugmotoren sind die Hochdruckleitungen normalerweise mit Klemmstücken fixiert, die in definierten Abständen angebracht sind. Äußere Schwingungen übertragen sich damit nicht oder nurgeringfügig auf die Hochdruckleitungen.
Die Abmessungen der Hochdruckleitungen für Prüfstände haben eine höhereGenauigkeit.
Tabelle 1
d Außendurchmesser
der Leit ung
~ Innendurchmesser
der Leitung
Die fettgedruckten
Wandstärken sind zu
bevorzugen.
Die Maße der Hoch
druckleitungen werden
in der Regel wie folgt
angegeben:
dxsxlI Leitungslänge
4
5
6
8
10
12
14
17
19
22
Wandstärke s
1,3 1,25 1,2
1,8 1,75 1,7 1,6
2,25 2,2 2,1 2
3
1,9 1,75 1,6 1,5
2,9 2,75 2,6 2,5 2,2 2
3,75 3,6 3,5 3,2 3 2,75 2,5
4,5 4,2 4 3,75 3,5
5 4,75 4,5 4 3
6 5,5 5 4,5
5
7
-uesunne-j
pun ue8unJLpg UI uelleM~JnJpJel 4l ....
elMOS Uell€ds
Ue4JII8eMeq lJ8LpSIMZ eSu€8JoAdwnd ....
' ue lqueA lIJA e8u€8 DA8e1l4JS ....
'e8u€8D AJenelsq.;< ....
"Uep'~LW~A nz u~8un~JlI"
-sn\" UMllE8~u ~J4' eSSIUll€4JeAS8unWOJlS
rap 8uruelwqdo 4JJnp pun uJepuI4JeA
nz uesetqseu UOA 8un4elslu3 etp 'uras se
ssnw lelZ -ueusesec elJE4ueLp€~Jeqo"MZq
l rj l l € n bjjOl S~ J eM rap 8unJesseqJeA tp.mp
izuerseq rues mu U€W uuq lIJll€lIM~ Jea
8"r1' lJOll',IM~ J8UI8 lJO lSOldw l 11.
c
,
~L)-----
-SCJ'-=-=--
z ,=:o =?:
z
-reuuotazeq U8P€4J S
-SUOllrjlAq SI€ pJIM S81a "(H8jj8SUOISOJ31
U8J40j 8Lpt~J8qO J8p U€ 8u nl404sr/I;' J8U ~
nz uez J8p iuu 8l4Jlp81~J8U3 8LpIllD 8Lp4
81p uuq 'PU€M J~UI8 84€N J8p UI 18qEp 4JIS
81S uepuueg "U8S€rlS tD 8S81P ue.retpo jd nnueseuo'orucreon u8PU888114JSU€ U8p ul
"U848lSlU8
u8s€jqjdw€a U8U8p L11 'uepuq ~JnJpJ8ll.\l
llW 84J18J"'8 8lZU8J~8q 4JIIl'8z U8SSIUlIE4
-JMSSUnWO.l:lS uesusunsun 18q 4JIS U8U lIJ~
lJ8118lS U8S81P u\" -uesuruepue-onnj 81qol
u88un8818 rapo u88un~U8J8A U€ u848lS
-lU8 '(8UIll18IVnJPLp0H J8UI8 J8pO 8Sn€488
.ueoumj W8UI8 UI -o» U8Wn€1:i U8U8sso14JS
-e8 UI 118U4JS J48S lI8~8IsSOlJ 8UI8 lWOJlS
.qe 8ut8DA J8pU88~j ljn€1
u8uI8ZUI3 wl "(, PlIg) u848lSlU8 W8lS,\SZlUds
-u13 WI U8pELpS U8UlIJ~ UOllrjlM~ LpJna
"az purs sela "e)fJOJpJelUn "uelqol"
4J IIl D pun 4JIQlez ~S~IP JOI ue4J€SJn e~qlq
-lelA se lq"l welS'\SZllJdsule~JnJpLpOHWI
""ueUOZJ~SS€MlOl '
UI ~ljnE4 lIJll€l ~q rep ue~L1n~JWlsn\"elp
UEW rapuu J4eWIeIA rueiennnne 8unpIKl
-U~Stlg J8p 811~lS rap U€ l4JIU 8un~JlI"
-SUOllrjlAq 81p nprrerq 'U8P-'"M i.recroo
-SU€Jl 8un WOJlS J8p iuu U8StlqS€D 81p e ü
q
p
~-G- ---~-~- --:= L - __--=-:=
~ ,~=z
z
U8''"IJ8,UI4
84J'IJJ8'D J8p Uf
8unl494Sn'18UI"
,f4 8"IQj<:lma
8PU8-,"IP°r1 WI 8Ia
818J8U3 J8404
J48' ~W l"'Pf,SW8UI8 n, 4JIS ,WJOJ
8undiNSUI3 erc
UI8 40" ,dms
pun uaww.,n, ,IIfJ
8"IQjdwfa " 'a Q,4 8,s,u8
8"IQJ<ima "U13
t P1 !S
8unl""," ,n '1 "I
"I P1 !S
8unl"",",n'1 r
PUfM c8"lqJ<ima "I
69 I w~!OlIsJJOlSlJ"'~·~"I1JP4:>OH W! UO!}el!Ae}I
70 I Elektronische Dieselregelung I Systemübersicht
Elektronische Dieselregelung EDCfür Common RailDie elektronische Steuerung des Dieselmotors erlaubt eine exakte und differenzierte Gestaltung der Einspritzgrößen.Nur so können die vielen Anforderungenerfüllt werden, die an einen modernenDieselmotor gestellt werden. Die ,,Elektronische Dieselregelung" EDC (Electronic Diesel Control) wird in die dreiSystemblöcke "Sensoren und Sollwertgeber", "Steuergerät" und "Stellglieder(Aktoren)" unterteilt.
Systemübersicht
Anforderungen
Die Senkung des Kraftstoffverbrauchs undder Schadstoffemissionen (NOx, CO,HC,Partikel) bei gleichzeitiger Leistungssteigerung bzw. Drehmomenterhöhung derMotoren bestimmt die aktuelle Entwicklung auf dem Gebiet der Dieseltechnik.Dies führte in den letz ten lahren zu einemerhöhten Einsatz von direkt einspritzenden Dieselmotoren (DI),bei denen die Einspritzdrücke gegenüber den indirekt einspritzenden Motoren (IDI) mit Wirbelkammer- oder Vorkammerverfahren deutlichhöher sind. Aufgrund der besseren Gemischbildung und fehlender Überströmverluste zwischen Vorkammer bzw. Wirbel-
Systemblöcke der EDC
kammer und dem Hauptbrennraum istder Kraftstoffverbrauch der direkt einspritzenden Motoren gegenüber indirekteinspritzenden um 10 ...20 % reduziert.
Weiterhin wirken sich die hohen Ansprüche an den Fahrkomfort auf die Entwicklung moderner Dieselmotoren aus. Auchan die Geräuschemissionen werden immerhöhere Forderungen gestellt.
Daraus ergaben sich gestiegene Ansprüche an das Einspritzsystem unddessen Regelung in Bezug auf:li>- hohe Einspritzdrücke,li>- Einspritzverlaufsfonnung,li>- Voreinspritzung und gegebenenfalls
Nacheinspritzung,li>- an jeden Betriebszustand angepasste(r)
Einspritzmenge, Ladedruck und Spritzbeginn,
li>- temperaturabhängige Startmenge,li>- lastunabhängige Leerlaufdrehzahl-
regelung,li>- geregelte Abgasrückführung,li>- Fahrgeschwindigkeitsregelung sowieli>- geringe Toleranzen der Einspritzzeit
und -menge und hohe Genauigkeit während der gesamten Lebensdauer (Langzeitverhalten).
Sensoren und Sollwertgeber
Fahrpedalsensor~Lufbnassensensor ~IijllHallerucksensor "-::;l.LLadedrucksensor ..., E~
TemperabJrsensoren; r(Luft und Kühlmittel)
Lambda-Sonde 0:_Drehzahlsensoren(Kurbelwelle,Nockenwelle)
Bremsschalter -=~KupplungssmalterStartsmalter
ADe
11
[>
Steuergerät
Funktionsrechnet
Aktoren
Injektoren
J IJ§~:""ßiDrosselklappensteller
IIII~\ Khmakompressor~C\ Zusatzheizung
~~\ LUfte r1: Rarldrud<regelvenbl 0
Bekuonsche ~Abstellung (EAB) ~
DIagnoselampe z~
Die herkömmliche mechanische Drehzahlregelung erfasst mit diversen Anpassvor-richtungen die verschiedenenBetriebszustände und gewährleistet einehohe Qualität der Gemischautbereitung.Sie beschränkt sich allerdings auf eineneinfachen Regelkreis am Motor und kannverschiedene wichtige Einflussgrößennicht bzw. nicht schnell genug erfassen.
Die EDC entwickelte sich mit den steigenden Anforderungen vom einfachen Systemmit elektrisch angesteuerter Stellwelle zueiner komplexen elektronischen Motorsteuerung, die eine Vielzahl von Daten inEchtzeit verarbeiten kann. Sie kann Teileines elektronischen Fahrzeuggesamtsystems sein (Drive by wire). Durch die zunehmende Integration der elektronischen Komponenten kann die komplexe Elektronikauf engstem Raum untergebracht werden.
ArbeitsweiseDie Elektronische Dieselregelung (EDC) istdurch die in den letzten Jahren stark gestiegene Rechenleistung der verfügbarenMikrocontroller in der Lage, die zuvor genannten Anforderungen zu erfüllen.
Im Gegensatz zu Dieselfahrzeugen mitkonventionellen mechanisch geregeltenEinspritzpumpen hat der Fahrer bei einemEDC-System keinen direkten Einfluss aufdie eingespritzte Kraftstoffmenge, z. B.
über das Fahrpedal und einen Seilzug. DieEinspritzmenge wird vielmehr durch verschiedene Einflussgrößen bestimmt. Diessind Z.B.:li>- Fahrerwunsch (Fahrpedalstellung),li>- Betriebszustand,li>- Motortemperatur,li>- Eingriffe weiterer Systeme (z. B. ASR),li>- Auswirkungen auf die Schadstoff-
emissionen usw.
Die Einspritzmenge wird aus diesen Einflussgrößen im Steuergerät errechnet.Auch der Einspritzzeitpunkt kann variiertwerden. Dies bedingt ein umfangreichesÜberwachungskonzept, das auftretendeAbweichungen erkennt und gemäß der
Elektronische Dieselregelung I Systemübersicht I 71
Auswirkungen entsprechende Maßnahmen einleitet (z. B. Drehmomentbegrenzung oder Notlauf im Leerlaufdrehzahlbereich). In der EDCsind deshalb mehrereRegelkreise enthalten.
Die Elektronische Dieselregelung ennöglicht auch einen Datenaustausch mit anderen elektronischen Systemen wie z. B.
Antriebsschlupfregelung (ASR), Elektronische Getriebesteuerung (EGS) oderFahrdynamikregelung mit dem Elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP).Damitkann die Motorsteuerung in das FahrzeugGesamtsystem integriert werden (z. B.
Motormomentreduzierung beim Schaltendes Automatikgetriebes, Anpassen desMotormoments an den Schlupf der Räder,Freigabe der Einspritzung durch die Wegfahrsperre usw.).
Das EDC-System ist vollständig in dasDiagnosesystem des Fahrzeugs integriert.Es erfüllt alle Anforderungen der OBD(On-Board-Diagnose) und EOBD (European OBD).
SystemblöckeDie Elektronische Dieselregelung (EDC)gliedert sich in drei Systemblöcke (Bild 1):
1. Sensoren und Sollwertgeber erfassendie Betriebsbedingungen (z. B. Motordrehzahl) und Sollwerte (z. B. Schalterstellung).Sie wandeln physikalische Größen in elektrische Signale um.
2. Das Steuergerät verarbeitet die Informationen der Sensoren und Sollwertgebernach bestimmten mathematischen Rechenvorgängen (Steuer- und Regelalgorithmen).Es steuert die Stellglieder mit elektrischenAusgangssignalen an. Ferner stellt dasSteuergerät die Schnittstelle zu anderenSystemen und zur Fahrzeugdiagnose her.
3. Stellglieder (Aktoren) setzen die elektrischen Ausgangssignale des Steuergeräts inmechanische Größen um (z. B. das Magnetventil für die Einspritzung).
72 I Elektronische Dieselregelung I Common Rail System f ür Pkw
Common Rail System für Pkw
Übersich t der EDC-Komponenten für Common Rail Systeme im Pkw
,
t,
Hall-DnjckreqefverülHochdruckpumpe
-~ Abgasrü::kführsleller
-~ Ladedru::ksteller*
-~ Drosselktappensteller
-~ Zusatzheizung*
Einlasskanal-Umschaltung*
-~ Lufersteuenrq"
I-I Starter"
-~zusätzlicheEnosturen"
Aktoren
ISO-&:hnittstelle(z. S. Diagnose)
Glühzeitsteuergerät
Drehzahlsignal (TU)
Diagnoselampe
CAN-&:tmittstelle
0
Kommunikation ;;~@~
Injektoren(max.8 pro steuergerät)
+ 12V
Spannungsversorgung
Funktionen- Leerlaulregelung- Zwischendrehzahl-
regelung- Laulruheregelung- Aktiver Ruckeldämpler- externerMomenteneingriff
- Weglahrsperre- Mengenregelung und
-begrenzung- Fahrgeschwindigkeits-
regelung (FGR)*- Fahrqeschwlndq
keitsbegrenzung*- ZylinderabschaRung- Kraftstollmengen-
regelung- Raildruckregelung- Spritzbeginnstwerung- steuerungderVoreinspritzung
- steuerungderNacheinspritzung*
- zusätzlicheSonderanpassungen*
Diagnoselunktionen- Systemdiagnose- Ersatzlunktionen- Motordiagnose
SignaleingängeSensorauswertungUmgebungsdru::ksensor
MagnetventilendstulenLeistungsendstulenSignalausgängeCAN-KommunikationDiagmse-KommunikationEnd-ot-Llne-
Pro rammierun
SteuergerätEDC 16C/EDC7
Sensoren und Sollwertgeber
"optlonal
Raildru::k
Fahrgeschwindigkeit
Ladedruck
Luftmasse oderAbgashubrü::kmelder "-InCKUo'-'
Ladelumemperatur
Kupplungsschalter(altern. PIN-KontaktbeiAutomatikgetriebe)
Motordrehzahl (KW)(Kurbelwelle)
Mehrstufenschaäerlür l-lcchstqesclwlndqkeitsbegrmzung (HGB)u. Fahqeschwruiqkeitsregelung (FGR)
Klemme15
Motordrehzahl (NW)u. Zylindererkermung(Nockenwelle)
Fahrpedalsensormit LeergasschaRerundKickdownschaRer
Abgastemperatur*
Motortemperatur(KühlmitteQ
Klemme50*
Elektronische Dieselregelung I Common Rail System für Nkw I 73
Common Rail System für Nkw
Übersicht der EDC-Komponen ten für Common Rail Systeme im Nkw
,,.
Starter"
Aktoren
zusätzlicheEnosturen"
Kommunikation
Lüftersteuerung
Injektoren(max. 8 pro Steuergerät)
ZurnesseinheitHochdruckpumpe
Ladedrucksteller* /VTG*
Kraftstoflheizung*
Zusatzheizung*
CLISO-&:tmittstelle(z. B. Diagnose)
Abgasrückführsteller
Kaltstartsystem
Lüfterkupplung
Glühzeitsteuergerät**
1----., Drehzahlsignal (TD)
f---{>Q-, Diagnoselampe
CAN-Sctmittstelle
DiagnosefunktionenOn-Bord-Diagnose (OBD)
ErsatzfunktionenMotordiagnose
Funktionen- Leerlaufregelung
- Zwischendrehzahl-regelung
- Laufruheregelung
- AktiverRuckeldämpfer
-extemerMomenteneingriff
- Wegfahrsperre- Mengenregelungund-begrenzung
- Fahrgeschwindigkeits-regelung(FGR)*
- Fahrgeschwindigkeitsbegrenzung
- ZylinderabschaRung
- Raildruckr~elung- Spritzbeginnsteuerung- steuerung derMehrfacheinspritzung
- zusätzlicheSonderanpassungen*
Signaleingänge
Sensorauswertung
Magnetventilendstufen
Leistungsendstufen
SignalausgängeCAN-Kommunikation
Diagnose -KommunikatklnEno-or-LineProgrammierung
Spannungsversorgung
12V /24V+
steuergerätEOC16/EOC7
HauptrelaisSensorenmo Sollwertgeber
Bremsschalter
Fahrpedalsensormit Leergasschalter 0und Kickdownschalter
Motordrehzahl (KW)(KlJbelwelle)
Motordrehzahl (t#J)u.Zylindererkennung(Nockenwelle)
Raildru::k
Ladedruck
Oldru::k
Ladeluftlemperalur
Molortemperatur(Kühlmittel)
Kraftslomemperalur
Differenzdru::k(Partikellilter)
Abgastemperatur*
LuftmasseoderAbgashubrü::kmelder(AHR)"
Klemme 15
Klemme 50*
Kupplungsschalter(ajern . PiN-Kontaktbei Automatikgetriebe)
Molorbremsschalter
Fahr-geschwindigkeit
MehrstufsnschsltErfürHöchstqeschwroiq-keitsbegrenzung (HGB)u. Fahrgeschwindig-keitsregelung (FGR)
Lüfterdrehzahl
VTG-Drehzahl*
"optlonal -nu Light Duly
74 I Elektronische Dieselregelung I Datenverarbei tu ng
Datenverarbeitung
Die wesentliche Aufgabe der Elektronischen Dieselregelung (EDC) ist die Steuerung der Einspritzmenge und des Einspritzzeitpunkts. Das Speichereinspritzsystem Common Rail regelt auch noch denEinspritzdruck. Außerdem steuert dasMotorsteuergerät bei allen Systemen verschiedene Stellglieder an. Die Funktionender Elektronischen Dieselregelung müssenaufjedes Fahrzeug und jeden Motor genauangepasst sein. Nur so können alle Komponenten optimal zusammenwirken (Bild 2).
Das Steuergerät wertet die Signale der Sensoren aus und begrenzt sie aufzulässigeSpannungspegel. Einige Eingangssignalewerden außerdem plausibilisiert. DerMikroprozessor berechnet aus diesen Eingangsdaten und aus gespeicherten Kennfeldern die Lage und die Dauer der Einspritzung und setzt diese in zeitliche Signalverläufe um, die an die Kolbenbewegungdes Motors angepasst sind. Das Berechnungsprogramm wird "Steuergeräte-Software" genannt.
Wegen der geforderten Genauigkeit undder hohen Dynamik des Dieselmotors isteine hohe Rechenleistung notwendig. Mitden Ausgangssignalen werden Endstufenangesteuert, die genügend Leistung für dieStellglieder liefern (z.B. Hochdruck-Magnetventile für die Einspritzung, Abgasrückführsteller und Ladedrucksteller).Außerdem werden noch weitere Komponenten mit Hilfsfunktionen angesteuert(z.B. Glührelais und Klimaanlage).
Diagnosefunktionen der Endstufen für dieMagnetventile erkennen auch fehlerhafteSignalverläufe. Zusätzlich findet über dieSchnittstellen ein Signalaustausch mit anderen Fahrzeugsystemen statt. Im Rahmeneines Sicherheitskonzepts überwacht dasMotorsteuergerät auch das gesamte Einspritzsystem.
Funktionsdarstel lung am Beispie l einer Stromregelu ng
I Ist .I~I"I ~' I
t.sou .I~'~:L~"I ~, '
. ,~
rl~hx . • x
4M' "* 'ipWMSollt
Prinzip ie ller Ablauf der Elektronischen Dieselregelung
Kraftstoff-Regelkreis 1 (Einspritzkomponente)~ Kraftstoff-Regelkreis 2 (Motor)~ "Umweg" über den Fahrer
Elektronische Dieselregelung I Datenverarbeitung I 75
CZ> Luft-Regelkreis-----.. Daten- und Signalfluss
EDC-Steuergerät Datenaustausch mitanderen Systemen- Antriebsschlupfregelung ,
Ansteuerung der- Getriebesteuerung,
Einspritzkomponente- Klimasteuerung ___
- -t+
I CAN II+
Regelung der =Regelung und
Einspritzung Ansteuerung der f---übrigen Stellglieder
+
Anforderungen Sensoren unddes Fahrers Sollwertgeber- Fahrerwunsch ,
~- Fahrpedalsensor ,
- Tempomat, - Drehzahlsensor,- Motorbremse - Schalter
'I ßMotor System zur
Füllungssteuerung
l\uuu V:; . = - Aufladung, ~.- - Abgasrüddührung
'''''-. , -Luft
Stellglieder (Aktoren)/\,11-' - elektropneumat Wandler,
~- Dauerbremsanlage,
Kraftstoff - Lüfter,- Glühzeitsteuerung
Einspritzkomponenten- Reiheneinspritzpumpen ,
~- Verteilereinspritzpumpen , -- Unit Injector / Unit Pump,- Common Rail Hochdruck-
pumpe und Injektoren ,- Düsenhalter und Düsen
76 I Elektronische Dieselregelung I Regelung der Einspritzung
Regelung der Einspritzung
Tabelle 1 gibt eine Funktionsübersichtder verschiedenen Regelfunktionen, diemit den EDC-Steuergeräten möglich sindBild 1 zeigt den Ablauf der Einspritzberechnung mit allen Funktionen. EinigeFunktionen sind Sonderausstattungen. Siekönnen bei Nachrüstungen auch nachträglich vom Kundendienst im Steuergerätaktiviert werden.
Damit der Motor injedem Betriebszustand mit optimaler Verbrennung arbeitet,wird die jeweils passende Einspritzmengeim Steuergerät berechnet. Dabei müssenverschiedene Größen berücksichtigtwerden. Bei einigen magnetventilgesteuerten Verteilereinspritzpumpen erfolgtdie Ansteuerung der Magnetventile fürEinspritzmenge und Spritzbeginn über einseparates Pumpensteuergerät PSG.
Funktion
Begrenzungsmenge • • • • •Externer Momenteneingriff • 'I • • • •Fahrgesc hwi nd igkeits-
begren zurig • 'I • • • •Fahrgesc hwi nd igkeits-
regelu rig • • • • •Höhen korr ektur • • • • •Laded ruckregel ung • • • • •Leerlau fregel ung • • • • •Zw isc hend rehzahl regelu ng • 'I • • • •Akt ive Ruckeldäm pfung • ' I • • • •BIP-Regelung • •Einlasskanalabschaltu ng • • ' I •Elekt ronische Wegfahrsperre • ' I • • • •Gesteu er te Vorei nspri t zung • • 'I •GIühzeitsteuer ung • ' I • • • 'I •KIimaabschal tu ng • ' I • • • •Kühlmitt elzusatz heizung • 'I • • •Laufru heregel ung • 'I • • • •Mengenausgleichsregel ung • ' I • • •Lütteransteueru ng • • • •
Tabelle 1 Regelung der Abgasrück-
'I Nur Hubschieber- führung • 'I • • • 'I •Reiheneinspritz- Spri t zbeginnregelung mi tpumpen Sensor . 1), 'I • •
' I nur PkwZylinderabschal tu ng • ' I • 'I . ' 1
' I nur Nkw
D Berechnung der Einsprit zung im Steuergerät
Anforderungen
Fahrpedalsensor(Vorgabe des Fahrers)
I
Elektronische Dieselregelung I Regelung der Einspr itzung I Tl
Fahrgeschwindigkeitsregler,Fahrgeschwindigkeits
begrenzer
Vorgabe vonanderen Systemen
(z. B. ABS, ASR, ESP)
l CANBerechnungen
Externer Momenteneingriff Auswahl der gewünschtenEinspritzmenge
Ansteuerungen
AnsteuerungSpritzversteller
I
Leerlaufregler (LLR)bzw. Mengenausgleichs
regler (MAR)
Laufruheregler
II
Startmenge
Regelung Spritzbeginnbzw. Förderbeginn
I
Ansteuerung derMagnetventile
+1-
Begrenzungsmenge
Aktiver Ruckeldämpfer
+
+
Start l Fahrbetrieb,,Schalter
Mengenzumessung(Pumpenkennfeld)
Signal anPumpensteuergerät
78 I Elektronische Dieselregelung I Regelung der Einsprit zung
StartmengeBeim Starten wird die Einspritzmenge abhängig von der Kühlmitteltemperatur undder Drehzahl berechnet. Die Signale fürdie Startmenge werden vom Einschaltendes Fahrtschalters (Bild 1, Schalter geht inStellung "Start") bis zum Erreichen einerMindestdrehzahl ausgegeben.
Der Fahrer hat auf die Startmengekeinen Einfluss.
FahrbetriebIm normalen Fahrbetrieb wird die Einspritzmenge abhängig von Fahrpedalstellung (Fahrpedalsensor) und Drehzahl berechnet (Bild 1, Schalterstellung "Fahrbetrieb"). Die Berechnung stützt sich aufKennfelder, die auch andere Einflussgrößen berücksichtigen (z. B.Kraftstoff-, Kühlmittel- und Ansauglufttemperatur). Fahrerwunsch und Motorleistung sind somitbestmöglich aufeinander abgestimmt.
LeerlaufregelungAufgabe der Leerlaufregelung (LLR)ist es,im Leerlaufbei nicht betätigtem Fahrpedaleine definierte Solldrehzahl einzuregeln.Diese Solldrehzahl kann je nach Betriebszustand des Motors variieren; so wird zumBeispiel bei kaltem Motor meist eine höhere Leerlaufdrehzahl eingestellt als beiwannem Motor. Zusätzlich kann Z.B.beizu niedriger Bordspannung, eingeschalteter Klimaanlage oder rollendem Fahrzeugebenfalls die Leerlauf-Solldrehzahl angehoben werden. Da der Motor im dichtenStraßenverkehr relativ häufig im Leerlaufbetrieben wird (z.B. "Stop and Go" oderHalt an Ampeln), sollte die Leerlaufdrehzahl aus Emissions- und Verbrauchsgründen möglichst niedrig sein. Dies bringtjedoch Nachteile für die Laufruhe desMotors und für das Anfahrverhalten mitsich.
Die Leerlaufregelung muss bei der Einregelung der vorgegebenen Solldrehzahlmit sehr stark schwankenden Anforderungen zurechtkommen. Der Leistungsbedarfder vom Motor angetriebenen Nebenaggregate ist in weiten Grenzen variabel.
Der Generator beispielsweise nimmt beiniedriger Bordspannung viel mehr Leistung auf als bei hoher; hinzu kommenAnforderungen des Klimakompressors,der Lenkhilfepumpe, der Hochdruckerzeugung für die Dieseleinspritzung usw.Zu diesen externen Lastmomenten kommtnoch das interne Reibmoment des Motors,das stark von der Motortemperatur abhängt und ebenfalls vom Leerlaufreglerausgeglichen werden muss.
Zum Einregeln der Leerlauf-Solldrehzahlpasst der Leerlaufregler die Einspritzmenge so lange an, bis die gemessene Istdrehzahl gleich der vorgegebenen Solldrehzahl ist.
Enddrehzahlregelung (Abregelung)Aufgabe der Enddrehzahlregelung (auchAbregelung genannt) ist es, den Motor vorunzulässig hohen Drehzahlen zu schützen.Der Motorhersteller gibt hierzu eine zulässige Maximaldrehzahl vor, die nicht fürlängere Zeit überschritten werden darf, dasonst der Motor geschädigt wird.
Die Abregelung reduziert die Einspritzmenge oberhalb des Nennleistungspunktes des Motors kontinuierlich. Kurz oberhalb der maximalen Motordrehzahl findetkeine Einspritzung mehr statt. Die Abregelung muss aber möglichst weich erfolgen,um ein ruckartiges AbregeIn des Motorsbeim Beschleunigen zu verhindern (Rampenfunktion). Dies ist umso schwieriger zurealisieren, je dichter Nennleistungspunktund Maximaldrehzahl zusammenliegen.
ZwischendrehzahlregelungDie Zwischendrehzahlregelung (ZDR)wirdfür Nkw und Kleinlaster mit Nebenabtrieben (z. B. Kranbetrieb) oder für Sonderfahrzeuge (z. B. Krankenwagen mit Stromgenerator) eingesetzt. Ist sie aktiviert,wird der Motor auf eine lastunabhängigeZwischendrehzahl geregelt.
Die Zwischendrehzahlregelung wirdüber das Bedienteil der Fahrgeschwindigkeitsregelung bei Fahrzeugstillstand aktiviert. Auf Tastendruck lässt sich eine Festdrehzahl im Datenspeicher abrufen. Zusätzlich lassen sich über dieses Bedienteilbeliebige Drehzahlen vorwählen. DesWeiteren wird sie bei Pkw mit automatisiertem Schaltgetriebe (z. B. Tiptronic) zurRegelung der Motordrehzahl während desSchaltvorgangs eingesetzt.
FahrgeschwindigkeitsregelungDer Fahrgeschwindigkeitsregler (auchTempomat genannt) ermöglicht das Fahrenmit konstanter Geschwindigkeit. Er regeltdie Geschwindigkeit des Fahrzeugs aufeinen gewünschten Wert ein, ohne dassder Fahrer das Fahrpedal betätigen muss.Dieser Wert kann über einen Bedienhebeloder über Lenkradtasten eingestellt werden. Die Einspritzmenge wird so lange erhöht oder verringert, bis die gemesseneIst-Geschwindigkeit der eingestellten SollGeschwindigkeit entspricht.
Bei einigen Fahrzeugapplikationen kanndurch Betätigen des Fahrpedals über diemomentane Soll-Geschwindigkeit hinausbeschleunigt werden. Wird das Fahrpedalwieder losgelassen, regelt der Fahrgeschwindigkeitsregler die letzte gültigeSoll-Geschwindigkeit wieder ein.
Tritt der Fahrer bei eingeschaltetemFahrgeschwindigkeitsregler auf das Kupplungs- oder Bremspedal, so wird derRegelvorgang abgeschaltet. Bei einigenApplikationen kann auch über das Fahrpedal ausgeschaltet werden.
Elektronische Dieselregelung I Regelung der Einspritzung I 79
Bei ausgeschaltetem Fahrgeschwindigkeitsregler kann mithilfe der Wiederaufnahmestellung des Bedienhebels die letztegültige Soll-Geschwindigkeit wieder eingestellt werden.
Eine stufenweise Veränderung der SollGeschwindigkeit über die Bedienelementeist ebenfalls möglich.
FahrgeschwindigkeitsbegrenzungVariable BegrenzungDie Fahrgeschwindigkeitsbegrenzung(FGB,auch Limiter genannt) begrenzt diemaximale Geschwindigkeit auf einen eingestellten Wert, auch wenn das Fahrpedalweiter betätigt wird. Dies ist vor allem beileisen Fahrzeugen eine Hilfe für den Fahrer, der damit Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht unabsichtlich überschreitenkann.
Die Fahrgeschwindigkeitsbegrenzungbegrenzt zu diesem Zweck die Einspritzmenge entsprechend der maximalenSoll-Geschwindigkeit, Sie wird durch denBedienhebel oder durch "Kick-down" abgeschaltet. Die letzte gültige Soll-Geschwindigkeitkann mit Hilfe der Wiederaufnahmestellung des Bedienhebels wieder aufgerufen werden. Eine stufenweise Veränderungder Soll-Geschwindigkeit über den Bedienhebel ist ebenfalls möglich.
Feste BegrenzungIn vielen Staaten schreibt der Gesetzgeberfeste Höchstgeschwindigkeiten für bestimmte Fahrzeugklassen vor (z.B. fürschwere Nkw). Auch die Fahrzeughersteller begrenzen die maximale Geschwindigkeit durch eine feste Fahrgeschwindigkeitsbegrenzung. Sie kann nicht abgeschaltetwerden.
Bei Sonderfahrzeugen können auch festeinprogrammierte Geschwindigkeitsgrenzen vom Fahrer augewählt werden (z. B.wenn bei Müllwagen Personen auf denhinteren Trittflächen stehen).
80 I Elektronische Dieselregelung I Regelung der Einsprit zung
Aktive RuckeldämpfungBei plötzlichen Lastwechseln regt dieDrehmomentänderung des Motors denFahrzeugantriebsstrang zu Ruckelschwingungen an. Fahrzeuginsassen nehmendiese Ruckelschwingungen als unangenehme periodische Beschleunigungsänderungen wahr (Bild 2, Kurve a). Aufgabe des Aktiven Ruckeldämpfers (ARD)ist es, diese Beschleunigungsänderungenzu verringern (b). Dies geschieht durchzwei getrennte Maßnahmen:.. Bei plötzlichen Änderungen des vom
Fahrer gewünschten Drehmoments(Fahrpedal) reduziert eine genau abgestimmte Filterfunktion die Anregungdes Triebstrangs (1).
.. Schwingungen des Triebstrangs werdenanhand des Drehzahlsignals erkanntund über eine aktive Regelung gedämpft. Diese reduziert die Einspritzmenge bei ansteigender Drehzahl underhöht sie bei fallender Drehzahl, umso den entstehenden Drehzahlschwingungen entgegenzuwirken (2).
Laufruheregelung/MengenausgleichsregelungNicht alle Zylinder eines Motors erzeugenbei einer gleichen Einspritzdauer das gleiche Drehmoment. Dies kann an Unterschieden in der Zylinderverdichtung, Unterschieden in der Zylinderreibung oderUnterschieden in den hydraulischen Einspritzkomponenten liegen. Folge dieserDrehmomentunterschiede ist ein unrunderMotorlaufund eine Erhöhung der Motoremissionen.
Die Laufruheregelung (LRR)bzw. die Mengenausgleichsregelung (MAR)haben dieAufgabe, solche Unterschiede anhand derdaraus resultierenden Drehzahlschwankungen zu erkennen und über eine gezielte Anpassung der Einspritzmenge desbetreffenden Zylinders auszugleichen.Hierzu wird die Drehzahl nach der Einspritzung in einen bestimmten Zylindermit einer gemittelten Drehzahl verglichen.Liegt die Drehzahl des betreffenden Zylinders zu tief, wird die Einspritzmenge erhöht; liegt sie zu hoch, muss die Einspritzmenge reduziert werden (Bild 3).
Beispiel des Aktiven Rucke ldämpfers (ARD) Be ispiel der Laufruheregelung (LRR)
Solldrehzahl. 800 min-1rnlrv'
t 1000•""1" Istdrehzahlen :
• 800 Zyl. 1 Z~.2 Zyl. 3 Z~.4l' b min-1 800 790 820 790015 -, \ , /"
[!]mm' ~--
1' 1
~m 25 1:? Einspritz- / \m
b menge = + +Bild 2 E 20 .- I \ \.l'a Ohne aktivem c,
~Ruckeldämpfer ~ 0
m 0b mit aktivem Ruckel- 12 ~
Nrn~
dämpfer 0 1 2 s Q QFilterfunktion Zeitt _ " "z zaktive Korrektur
Die Laufruheregelung ist eine Komfortfunktion, deren primäres Ziel die Verbesserung der Motorlaufruhe im Bereich derLeerlaufdrehzahl ist. Die Mengenausgleichsregelung soll zusätzlich zur Komfortverbesserung im Leerlauf die Emissionen im mittleren Drehzahlbereich durcheine Gleichstellung der Einspritzmengender Motorzylinder verbessern.
Für Nkw wird die Mengenausgleichsregelung auch AZG (Adaptive Zylindergleichstellung) bzw. SRC(Smooth RunningControl) genannt.
BegrenzungsmengeWürde immer die vom Fahrer gewünschteoder physikalisch mögliche Kraftstoffmenge eingespritzt werden, könnten folgende Effekte auftreten:li>- zu hohe Schadstoffemissionen,li>- zu hoher Rußausstoß,li>- mechanische Überlastung wegen zu
hohem Drehmoment oder Überdrehzahl,
li>- thermische Überlastung wegen zu hoherAbgas-, Kühlmittel-, Öl- oder Turboladertemperatur oder
li>- thermische Überlastung der Magnetventile durch zu lange Ansteuerzeiten.
Um diese unerwünschten Effekte zu vermeiden, wird eine Begrenzung aus verschiedenen Eingangsgrößen gebildet (z.B.
angesaugte Luftmasse, Drehzahl undKühlmitteltemperatur). Die maximaleEinspritzmenge und damit das maximaleDrehmoment werden somit begrenzt.
MotorbremsfunktionBeim Betätigen der Motorbremse vonNkw wird die Einspritzmenge alternativentweder auf Null- oder Leerlaufmengeeingeregelt. Das Steuergerät erfasst fürdiesen Zweck die Stellung des Motorbremsschalters.
Elektronische Dieselregelung I Regelung der Einspritzung I 81
HöhenkorrekturMit steigender Höhe nimmt der Atmosphärendruck ab. Somit wird auch dieZylinderfüllung mit Verbrennungsluft geringer. Deshalb muss die Einspritzmengereduziert werden. Würde die gleicheMenge wie bei hohem Atmosphärendruckeingespritzt, käme es wegen Luftmangelzu starkem Rauchausstoß.
Der Atmosphärendruck wird vom Umgebungsdrucksensor im Steuergerät erfasst.Damit kann die Einspritzmenge in großenHöhen reduziert werden. Der Atmosphärendruck hat auch Einfluss auf die Ladedruckregelung und die Drehmomentbegrenzung.
ZylinderabschaltungWird bei hohen Motordrehzahlen ein geringes Drehmoment gewünscht, muss sehrwenig Kraftstoff eingespritzt werden. Eineandere Möglichkeit zur Reduzierung desDrehmoments ist die Zylinderabschaltung.Hierbei wird die Hälfte der Injektorenabgeschaltet (UIS-Nkw,UPS, CR-System).Die verbleibenden Injektoren spritzendann eine entsprechend höhere Kraftstoffmenge ein. Diese Menge kann mit höhererGenauigkeit zugemessen werden.
Durch spezielle Software-Algorithmenkönnen weiche Übergänge ohne spürbareDrehmomentänderungen beim Zu- und Abschalten der Injektoren erreicht werden.
82 I Elektronische Dieselregelung I Regelung der Einsprit zung
InjektormengenabgleichUm die hohe Präzision des Einspritzsystems weiter zu verbessern und über dieFahrzeuglebensdauer zu gewährleisten,kommen für Common Rail (CR)-und UISjUPS-Systeme neue Funktionen zum Einsatz.
Für den Injektonnengenabgleich (IMA)wird innerhalb der Injektorfertigung fürjeden Injektoreine Vielzahl von Messdaten erfasst, die in Form eines Datenmatrix-Codesaufden Injektor aufgebrachtwerden. BeimPiezo -Inline- Injektorwerden zusätzlichauch Informationen über das Hubverhaltendes Schaltventils (bestehend aus eigentlichem Ventil, Koppler und Aktor) hinzugefügt. Diese Zusatzinformationenbestehenaus der ISA-Klasse(InjektorSpannungsabgleich) und stellen sicher, dass der Injektorgenau mit derindividuell passenden Spannung angesteuertwird. Siewerden währendder Fahrzeugfertigungin das Steuergerätübertragen. Während des Motorbetriebswerden diese Werte zur Kompensation vonAbweichungen im Zumess- undSchaltverhalten verwendet.
NullmengenkalibrierungVon besonderer Bedeutung für die gleichzeitige Erreichung von Komfort- (Geräuschminderung) und Emissionszielen ist diesichere Beherrschung kleiner Voreinspritzungen über die Fahrzeuglebensdauer.Mengendriften der Injektoren müssen deshalb kompensiert werden. Hierzu werdenin CR-Systemen der 2. und 3. Generationim Schubbetrieb gezielt in einen Zylindereine kleine Kraftstoffmenge eingespritzt.Der Drehzahlsensor detektiert die darausentstehende Drehmomentanhebung alskleine dynamische Drehzahländerung.Diese vom Fahrer nicht spürbare Drehmomentsteigerung ist in eindeutiger Weisemit der eingespritzten Kraftstoffmengeverknüpft. Der Vorgang wird nacheinander für alle Zylinder und für verschiedeneBetriebspunkte wiederholt. Ein Lernalgorithmus stellt kleinste Veränderungen derVoreinspritzmenge fest und korrigiert die
Ansteuerdauer für die Injektoren entsprechend für alle Voreinspritzungen.
MengenmittelwertadaptionFür die korrekte Anpassung von Abgasrückführung und Ladedruck wird die Abweichung der tatsächlich eingespritztenKraftstoffmenge vom Sollwert benötigt.Die Mengenmittelwertadaption (MMA) ermittelt dazu aus den Signalen von LambdaSonde und Luftmassenmesser den überalle Zylinder gemittelten Wert der eingespritzten Kraftstoffmenge. Aus dem Vergleich von Sollwert und Istwert werdenKorrekturwerte berechnet (s. "LambdaRegelung für Pkw-Dieselmotoren").
Die Lernfunktion MMAgarantiert imunteren Teillastbereich gleich bleibendgute Emissionswerte über die Fahrzeuglebensdauer.
DruckwellenkorrekturEinspritzungen lösen bei allen CR-Systemen Druckwellen in der Leitung zwischenDüse und Rail aus. Diese Druckschwingungen beeinflussen systematisch die Einspritzmenge späterer Einspritzungen(Vor-jHaupt-jNacheinspritzungen) innerhalb eines Verbrennungszyklus. Die Abweichungen späterer Einspritzungen sindabhängig von den zuvor eingespritztenMengen und dem zeitlichen Abstand derEinspritzungen, dem Raildruck und derKraftstofftemperatur. Durch Berücksichtigung dieser Parameter in geeignetenKompensationsalgorithmen berechnetdas Steuergerät eine Korrektur.
Allerdings ist für diese Korrekturfunktion ein sehr hoher Applikationsaufwanderforderlich. Als Vorteil erhält man dieMöglichkeit, den Abstand von z. B. Vorund Haupteinspritzung flexibel zur Optimierung der Verbrennung anpassen zukönnen.
Inj ektormengenabl:l eic h I 83
Kennlinien verscne
dener Injektoren In
Abhangigkelt des Rad·
drucks.
Der IMA reocz.ert die
Streu brei re der Kenn
linien.
EMI Emspnumengen·
indikator
Bild 1
Bild 2
Berechnung der lnjek
tor-Ansteuerdauer aus
Sollmenge , Ralldruck
und Korrekturwerten
Bild 3Dar!;tellung der Pro
zesskette 'KJm InJektor'
abgIelCh bei aoscntns zur Baneende
Programmierung beim
Fahrzeughersreller
""'..
Zylinder 4
Zylinder "
Zylinder 3
Z}'1 inder 1
Ansleuerdauer-
Ans teuerdauerkennfeld
•
18000..
~ EEPROMI AbglalChwette
A fruektonndtvrduellA InlektonndlVIduell
InlekronndlVlduell
parermare-ccceKlarsohrlft-Code
Einspr«zzell -...
Solimenge Q
BerOclGlchtl gung der Matnx cer derEInaomzoerecnn ung
lruektonndrvrduejl
aL...- ----J
t
a Prozesskette
BOSCH
Not w endigk ei t dieser Funktion
Die technisch en Aufw endungen für eine we i
ter e Einengung der Fertigun gsto leranzen von
Injek toren steigen expo nent iell und ersc hei
nen fin anziell unwir tschaftlich. Der IMA ste llt
d ie zielfü hrende l ösung da r, di e Gutaus br in
gu ng zu erhöhen und gle ic hze it ig di e motori
sche Mengenzumessgenauigkeit und damit
die Emissio nen zu verbessern.
Funk ti on sbesch reibung
Der Injektormengenabgleich OMA) ist eine
Softwarefunktion zur Steigerung de r Men
genzumessgeneuigkelt und gleichzeitig der
ln jektor-Gutausbringung arn Motor. Oie Funk
tion hat di e Au fga be, di e Einspritzmenge fu r
jeden Inj ektor eines Cä-Svstems im gesam
ten Kennfeld bete ich individuell au f de n Soll
wert zu korr igieren . Dad urch erg ib t s ich eine
Red uktion der Sys temtele ranzen un d des
Ermssionsst reubendes . Oie rür di e IMA benö
t igt en Abg leic hw ert e s te llen di e Differenz
zum Sollwert des jeweil igen werkspruf punk
tes dar un d w erden in versc hlüsselter Form
auf jeden Inj ektor beschriftet.
Mithilfe eines Korrekturkennfeld es, das
mit den Abg le ichwerte n eine Korrektur
menge errechne t, w ird der gesamte moto
risch relevante Bere ich korrigiert. Am Band ·
ende des Auto mo bil herste lle rs werden die
Eü c -Abgfetchw erte der verbauten Injekto ren
und di e Zuo rd nung zu den Zyli ndern über
Eo l.Progremmferung in das Steuergerät pro
grammiert. Auc h bei einem Injektoraus
tausch in der Kundendi enstwerkstatt werden
di e Abglei chwer te neu pro grammiert.
Messw erte bei der Prüfung
Bei de r Band endeprüfung wi rd jeder Injek tor
an mehr eren Punkten , die repräsentat iv fur
das St reuve rhalte n d ieses Inje ktortyps sind,
ge mess en , An di esen Punkten we rden d ie
Abw ekhungen zum Sol lwe r t (Abgle ichwer te)
ber echnet und anschließend auf dem Injek
torkopf beschr ift et.
.. lnje ktormengenabglercn
84 I Elektronische Dieselregelung I Lambda-Rege lung
Lambda-Regelungfür Pkw-Dieselmotoren
AnwendungDie gesetzlich vorgeschriebenen Abgasgrenzwerte für Fahrzeuge mit Dieselmotoren werden zunehmend verschärft.Neben der Optimierung der innennotorischen Verbrennung gewinnen die Steuerung und die Regelung abgasrelevanterFunktionen zunehmend an Bedeutung.Ein großes Potenzial zu Verringerung derEmissionsstreuungen von Dieselmotorenbietet hier die Einführung der LambdaRegelung.
Die Breitband-Lambda-Sonde im Abgasrohr (Bild 1, Pos. 7) misst den Restsauer-
stoffgehalt im Abgas. Daraus kann auf dasLuft-Kraftstoff-Verhältnis (Luftzahl A) geschlossen werden. Das Signal der LambdaSonde wird während des Motorbetriebsadaptiert. Dadurch wird eine hohe Signalgenauigkeit über deren Lebensdauer erreicht. Auf dieses Signal bauen verschiedene Lambda- Funktionen auf, die in denfolgenden Abschnitten erklärt werden.
Für die Regeneration von NOx-Speicherkatalysatoren werden Lambda-Regelkreiseeingesetzt.
Die Lambda- Regelung eignet sich für allePkw-Einspritzsysteme mit Motorsteuergeräten ab der Generation EDC16.
Systemübersich t der Lambda- Regelung für Pkw -Dieselmot oren (Beispiel )
BOSCH 0
GrundfunktionenDruckkompensationDas Rohsignal der Lambda-Sonde hängtvon der Sauerstoffkonzentration im Abgassowie vom Abgasdruck am Einbauort derSonde ab. Deshalb muss der Einfluss desDrucks auf das Sondensignal ausgeglichen(kompensiert) werden.
Die Funktion Druckkompensation enthältje ein Kennfeld für den Abgasdruck undfür die Druckabhängigkeit des Messsignalsder Lambda-Sonde. Mithilfe dieser Modelle erfolgt die Korrektur des Messsignalsbezogen auf den jeweiligen Betriebspunkt.
AdaptionDie Adaption der Lambda-Sonde berücksichtigt im Schub die Abweichung dergemessenen Sauerstoffkonzentration vonder Frischluft-Sauerstoffkonzentration(ca. 21 %). So wird ein Korrekturwert"erlernt". Mit dieser erlernten Abweichungkann injedem Betriebspunkt des Motors
Elektronische Dieselregelung I Lambda-Regelung I 85
die gemessene Sauerstoffkonzentrationkorrigiert werden. Damit liegt über die gesamte Lebensdauer der Lambda-Sonde eingenaues, driftkompensiertes Signal vor.
Lambda-basierte Regelung derAbgasrückführungDie Erfassung des Sauerstoffgehalts imAbgas ermöglicht - verglichen mit einerluftmassenbasierten Abgasrückführung ein engeres Toleranzband der Emissionenüber die Fahrzeugflotte. Damit könnenim Abgastest für zukünftige Grenzwerteca. 10 ...20 % Emissionsvorteil gewonnenwerden.
MengenmittelwertadaptionDie Mengenmittelwertadaption liefert eingenaues Einspritzmengensignal für dieSollwertbildung abgasrelevanter Regelkreise. Den größten Einfluss auf die Emissionen hat dabei die Korrektur der Abgasrückführung.
Prinzipie Iier Ablauf der Mengenmittelwe rtadap tion inder Betriebsart "I nd irect Control"
Motor
Lambda-Sonde
HeißfilmLufbnassenmesser
Einspritzsystem
Motordrehzahlsensor
Turbolader
Steuergerät
+
+
86 I Elektronische Dieselregelung I Lambda- Regelung
Die Mengenmittelwertadaption arbeitetim unteren Teillastbereich. Sie ermittelteine über alle Zylinder gemittelte Mengenabweichung.
Bild 2 (vorherige Seite) zeigt die grundsätzliche Struktur der Mengenmittelwertadaption und deren Eingriff auf die abgasrelevanten Regelkreise.
Aus dem Signal der Lambda-Sonde unddem Luftmassensignal wird die tatsächlicheingespritzte Kraftstoffmasse berechnet.Die berechnete Kraftstoffmasse wird mitdem Einspritzmassensollwert verglichen.Die Differenz wird in einem Adaptionskennfeld in definierten .Lernpunkten" gespeichert. Damit ist sichergestellt, dasseine betriebspunktspezifische Einspritzmengenkorrektur auch bei dynamischenZustandsänderungen ohne Verzögerungbestimmt werden kann. Die Korrekturmengen werden im EEPROM des Steuergeräts gespeichert und stehen bei Motorstartsofort zur Verfügung.
Grundsätzlich gibt es zwei Betriebsartender Mengenmittelwertadaption, die sich inder Verwendung der ermittelten Mengenabweichung unterscheiden:
Betriebsart .Jtulirect comrot"In der Betriebsart Indired Control (Bild 2)wird ein genauer Einspritzmengensollwertals Eingangsgröße in verschiedene abgasrelevante Soll-Kennfelder verwendet. DieEinspritzmenge selbst wird in der Zumessung nicht korrigiert.
Betriebsart .Direct comrot"In der Betriebsart Direct Controlwird dieMengenabweichung zur Korrektur derEinspritzmenge in der Zumessung verwendet, sodass die wirklich eingespritzteKraftstoffmenge genauermit der Soll-Einspritzmenge übereinstimmt. Hierbei handelt es sich (gewissennaßen) um einen geschlossenen Mengenregelkreis.
Prinzipieller Ab lauf der Volllastrauch begrenzung mithiIfe der Lambda-Regelung
Motor
HeißfilmLuhmassenmesser
Motordrehzahlsensor
Einspritzsystem
Steuergerät
Haud-b renz smen e
VolliastrauchbegrenzungBild 3 zeigt das Prinzipbild der Regelstruktur für die Vo111astrauchbegrenzungmit einer Lambda-Sonde. Ziel ist die Ermittlung der maximalen Kraftstoffmenge,die eingespritzt werden darf, ohne einenbestimmten Rauchwert zu überschreiten.
Mit den Signalen des Luftmassenmessersund des Motordrehzahlsensors wird derLambda-SollwertAsoLL über ein Rauchbegrenzungskennfeld ermittelt. Aus diesem Wert wird zusammen mit der Luftmasse der Vorsteuerwert für die maximalzulässige Einspritzmenge errechnet.
Dieser heute in Serie realisierten Steuerung wird eine Lambda-Regelung überlagert. Der Lambda-Regler berechnet ausder Differenz zwischen dem LambdaSollwertAsoLL und dem Lambda-IstwertAIS Teine Korrekturkraftstoffmenge. DieSumme aus Vorsteuer- und Korrekturmenge ist ein exakter Wert für die maximale Vo111ast-Kraftstoffmenge.
Mit dieser Struktur ist eine gute Dynamikdurch die Vorsteuerung und eine verbesserte Genauigkeit durch den überlagertenLambda-Regelkreis erreichbar.
Erkennung unerwünschter VerbrennungMithilfe des Signals der Lambda-Sondekann eine unerwünschte Verbrennungim Schubbetrieb erkannt werden. Diesewird dann erkannt, wenn das Signal derLambda-Sonde unterhalb eines berechneten Schwellwertes liegt. Bei unerwünschter Verbrennung kann der Motor durchSchließen einer Regelklappe und des Abgasrückführventils abgestellt werden. DasErkennen unerwünschter Verbrennungstellt eine zusätzliche Sicherheitsfunktionfür den Motor dar.
Elektronische Dieselregelung I Lambda-Regelung I 87
ZusammenfassungMit einer lambdabasierten Abgasrückführung kann die Emissionsstreuung einerFahrzeugflotte aufgrund von Fertigungstoleranzen oder Alterungsdrift wesentlichreduziert werden. Hierfür wird die Mengenmittelwertadaption eingesetzt.
Die Mengenmittelwertadaption liefert eingenaues Einspritzmengensignal für dieSollwertbildung abgasrelevanter Regelkreise. Dadurch wird die Genauigkeitdieser Regelkreise erhöht. Den größtenEinfluss auf die Emissionen hat dabei dieKorrektur der Abgasrückführung.
Zusätzlich kann durch den Einsatz einerLambda-Regelung die Vo111astrauchmengeexakt bestimmt und eine unerwünschteVerbrennung detektiert werden.
Die hohe Genauigkeit des Signals derLambda-Sonde ermöglicht darüber hinausdie Darstellung eines Lambda-Regelkreises für die Regeneration von NOxSpeicher-Katalysatoren.
88 I Regeln und Steuern
Bild 1Regelkreis
b Steuerkette
Wi rkungsplan
einer digitalen
Regelung
w Führ ungsgroße
x Regelg roße
XA Ste ue rgroß e
y Stellgroße
X1. 11 Störg roß en
T Abtastzeit
digi tal e Signal
werte
A Analog
o Digi tal
Anwendung
Die Funktionen Regeln und Steuern haben für
die verschiedenen Systeme im Kraftfahrzeug
eine herausragende Bedeutung.
Die Benennung Steuerung erfolgt vielfach
nicht nur für den Vorgang des Steuerns,
sondern auch für die Gesamtanlage, in der
die Steuerung stattfindet (deshalb auch die
generelle Benennung Steuergerät, obwohl
solch ein Gerät auch die Regelung vor
nimmt). Demnach laufen in den Steuergerä
ten Rechenprozesse sowohl für Steuerungs
ais auch für Regelungsaufgaben ab.
Regeln
Das Regeln bzw. die Regelung ist ein Vor
gang, bei dem eine Größe (Regelgröße x)
fortlaufend erfasst, mit einer anderen Größe
(Fuhnmgsgröße wd verglichen und abhängig
vom Ergebnis dieses Verg leichs im Sinne ei
ner Angleichung an die Führungsgröße be
einflusst wird. Der sich dabei ergebende
Wirkungsablauf findet in einem geschlosse
nen Kreis (Regelkreis) statt.
Die Regelung hat die Aufgabe, trotz stö
render Einflüsse den Wert der Regelgröße
an den durch die Führungsgröße vorgege
benen Wert anzugleichen.
Der Regelkreis (Bild la) ist ein in sich ge
schlossener Wirkungsweg mit einsinniger
Wirkungsrichtung. Die Regelgröße x wirkt in
einer Kreisstruktur im Sinne einer Gegen
kopplung auf sich selbst zurück. Im Gegen-
Regelungs- und Steuer ungseinrichtungen
satz zur Steuerung berücksichtigt eine Rege
lung den Einfluss aller Störgrößen (Z1, Z2) im
Regelkreis. Beispiele für Regelsysteme im Kfz
sind:
li>- Lambda-Regelung,
li>- Leerlaufdrehzahlregelung,
li>- ABS-j ASR-jESP-Regelung,
li>- Klimaregelung (Innenraumtemperatur).
SteuernDas Steuern bzw. die Steuerung ist der Vor
gang in einem System, bei dem eine oder
mehrere Größen als Eingangsgrößen andere
Größen aufgrund der dem System eigentüm
lichen Gesetzmäßigkeit beeinflussen. Kenn
zeichen für das Steuern ist der offene Wir
kungsablauf über das einzelne Übertragungs
glied oder die Steuerkette.
Die Steuerkette (Bild lb) ist eine Anord
nung von Gliedern, die in Kettenstruktur auf
einander einwirken. Sie kann als Ganzes
innerhalb eines übergeordneten Systems mit
weiteren Systemen in beliebigem wirkungs
gemäßem Zusammenhang stehen. Durch
eine Steuerkette kann nur die Auswirkung
der Störgröße bekämpft werden, die vom
Steuergerät gemessen wird (z. B. zd; andere
Störgrößen (z. B. Z2) wirken sich ungehindert
aus. Beispiele für Steuersysteme im Kfz sind:
li>- Elektronische Getriebesteuerung (EGS).
li>- Injektormengenabgleich und Druck-
wellenkorrektur bei der Einspritzmengen
berechnung.
MomentengeführteEDC-Systeme
Die Motorsteuerung wird immer enger indie Fahrzeuggesamtsysteme eingebunden.Fahrdynamiksysteme (z.B. ASR),Komfortsysteme (z. B. Tempomat) und die Getriebesteuerung beeinflussen über den CANBus die Elektronische Dieselregelung EDC.Andererseits werden viele der in der Motorsteuerung erfassten oder berechnetenInformationen über den CAN-Bus an andere Steuergeräte weitergegeben.
Um die Elektronische Dieselregelung künftig noch wirkungsvoller in einen funktionalen Verbund mit anderen Steuergeräteneinzugliedern und weitere Verbesserungen schnell und effektiv zu realisieren,wurden die Steuerungen der neuestenGeneration einschneidend überarbeitet.Diese momentengefiihrte Dieselmotorsteuerung wird erstmals ab EDC16 eingesetzt. Hauptmerkmal ist die Umstellungder Modulschnittstellen auf Größen, wiesie im Fahrzeug auch auftreten.
Kenngrößen eines MotorsDie Außenwirkung eines Motors kann imWesentlichen durch drei Kenngrößen beschrieben werden: Leistung P, Drehzahl nund Drehmoment M.
Bild 1 zeigt den typischen VerlaufvonDrehmoment und Leistung über derMotordrehzahl zweier Dieselmotorenim Vergleich. Grundsätzlich gilt der physikalische Zusammenhang:
P=2·J(·n·M
Es genügt also völlig, Z.B. das Drehmomentals Führungsgröße unter Beachtung derDrehzahl vorzugeben. Die Motorleistungergibt sich dann aus der obigen Formel.Da die Leistung nicht unmittelbar gemessen werden kann, hat sich für die Motorsteuerung das Drehmoment als geeigneteFührungsgröße herausgestellt.
Elektronische Dieselregelung I Momentengeführte EDC-Systeme I 89
MomentensteuerungDer Fahrer fordert beim Beschleunigenüber das Fahrpedal (Sensor) direkt eineinzustellendes Drehmoment. Unabhängigdavon fordern andere externe Fahrzeugsysteme über die Schnittstellen ein Drehmoment an, das sich aus dem Leistungsbedarfder Komponenten ergibt (z. B.Klimaanlage, Generator). Die Motorsteuerungerrechnet daraus das resultierende Motormoment und steuert die Stellglieder desEinspritz- und Luftsystems entsprechendan. Daraus ergeben sich folgende Vorteile:li>- Kein System hat direkten Einfluss auf
die Motorsteuerung (Ladedruck, Einspritzung, Vorglühen). Die Motorsteuerung kann so zu den äußeren Anforderungen auch noch übergeordnete Optimierungskriterien berücksichtigen (z.B.Abgasemissionen, Kraftstoffverbrauch)und den Motor dann bestmöglich ansteuern.
li>- Viele Funktionen, die nicht unmittelbardie Steuerung des Motors betreffen,können für Diesel- und Ottomotorsteuerungen einheitlich ablaufen.
li>- Erweiterungen des Systems könnenschnell umgesetzt werden.
Beispiel des Drehmoment- und Leistungsverlaufs zw eier Pkw-Dieselmotorenmit ca 2,2 I Hubraum über der Drehzahl
IN'
75
~~
5 50ti..~
25
0nm
i: 300
~E0
200E~•0 100 -. - 0
0 ~0 1000 2000 3000 4000 nun 1 0 Bild 1z
Motordrehzahl z a Baujahr 1968zb Baujahr 1998
90 I Elektronische Dieselregelung I Momentengef ührte EDC-Systeme
Ablauf der MotorsteuerungDie Weiterverarbeitung der Sollwertvorgaben im Motorsteuergerät sind in Bild 2schematisch dargestellt. Zum Erfüllenihrer Aufgaben benötigen alle Steuerungsfunktionen der Motorsteuerung eine Füllevon Sensorsignalen und Informationenvon anderen Steuergeräten im Fahrzeug.
VortriebsmomentDie Fahrervorgabe (d.h. das Signal des Fahrpedalsensors) wird von der Motorsteuerung als Anforderung für ein Vortriebsmoment interpretiert. Genauso werden dieAnforderungen der Fahrgeschwindigkeitsregelung und -begrenzung berücksichtigt.
Nach dieser Auswahl des Soll-Vortriebsmoments erfolgt gegebenenfalls beiBlockiergefahr eine Erhöhung bzw. beidurchdrehenden Rädern eine Reduzierungdes Sollwerts durch das Fahrdynamiksystem (ASR,ESP).
Weitere externe MomentanforderungenDieDrehmomentanpassung des Antriebsstrangs mussberücksichtigtwerden (Triebstrangübersetzung). Siewirdim Wesentlichen durch die Übersetzungsverhältnisseimjeweiligen Gang sowie durch den Wirkungsgrad des Wandlersbei Automatikgetrieben bestimmt. BeiAutomatikfahrzeugengibtdieGetriebesteuerungdieDrehmomentanforderung während des Schaltvorgangsvor, um mitreduziertem Moment ein mögliehstruckfreies, komfortables und zugleichein das Getriebe schonendes Schalten zu ermöglichen. Außerdem wirdnoch ermittelt,welchen Drehmomentbedarfweitere vomMotor angetriebene Nebenaggregate (z. B.Klimakompressor, Generator, Servopumpe)haben. Dieser Drehmomentbedarfwird ausderbenötigten Leistung und Drehzahl entwedervon diesen Aggregaten selbstodervon der Motorsteuerung ermittelt,
Die Motorsteuerung addiert die Momentenanforderungen auf. Damit ändert sichdas Fahrverhalten des Fahrzeugs trotzwechselnder Anforderungen der Aggregateund Betriebszustände des Motors nicht.
Innere MomentanforderungenIn diesem Schritt greifen der Leerlaufregler und der aktive Ruckeldämpfer ein.
Um Z.B. eine unzulässige Rauchbildungdurch zu hohe Einspritzmengen oder einemechanische Beschädigung des Motorszu verhindern, setzt das Begrenzungsmoment, wenn nötig, den internen Drehmomentbedarfherab. Im Vergleich zu denbisherigen Motorsteuerungssystemen erfolgen die Begrenzungen nicht mehr ausschließlich im Kraftstoff-Mengenbereich,sondern je nach gewünschtem Effektdirekt in der jeweils betroffenen physikalischen Größe.
Die Verluste des Motors werden ebenfalls berücksichtigt (z. B. Reibung, Antriebder Hochdruckpumpe). Das Drehmomentstellt die messbare Außenwirkung des Motors dar. Die Steuerung kann diese Außenwirkung aber nur durch eine geeigneteEinspritzung von Kraftstoff in Verbindungmit dem richtigen Einspritzzeitpunkt sowie den notwendigen Randbedingungendes Luftsystems erzeugen (z. B. Ladedruck,Abgasrückführrate). Die notwendige Einspritzmenge wird über den aktuellen Verbrennungswirkungsgrad bestimmt. Dieerrechnete Kraftstoffmenge wird durcheine Schutzfunktion (z.B. gegen Überhitzung) begrenzt und gegebenenfalls durchdie Laufruheregelung verändert. Währenddes Startvorgangs wird die Einspritzmengenicht durch externe Vorgaben (wie z. B.den Fahrer) bestimmt, sondern in der separaten Steuerungsfunktion "Startmenge"berechnet.
Ansteuerung der AktorenAus dem schließlich resultierenden Sollwert für die Einspritzmenge werden dieAnsteuerdaten für die Einspritzpumpenbzw. die Einspritzventile ermittelt sowieder bestmögliche Betriebspunkt des Luftsystems bestimmt.
Elektronische Dieselregelung I Momentengefü hrte EDC-Systeme I 91
Ablauf der Motorsteuerung bei der momentengeführten Dieselrege lung
Sensorsignale
D ExterneVorgaben
D InterneAbläufe
••• Datenübertragung mitCAN mäglidl
Vortriebsmoment
Fahrerwunsch : Auswahl des Soll-- Fahrpedalsensor, ---- .. Vortriebsmoments- Fahrgeschwindigkeits-
regelung ,
- Fahrgeschwindigkeits-begrenzung. +
Vorgabe des Koordinati on desFahrdynamiksystems:
---- .. Vortriebsmoments-ASR,
- ESP. Daten-austausch
Weitere externe Momentanforderungen .j, WITriebstrangübersetzung I ~ Koordination des
V orgabe desAntriebstrangmoments
WGetriebesteu ergeräts---- ..
Motorbelastung durch ---- .. WNebenaggregate
Innere Momentanforderungen
'"ILeerlaufregelung I ~ Steuerung des
IAktiver Ruckeldämpfer IMotormoments
~ (innere Funktionen)
IBegren zungsmoment I ~
Startmenge I...
IWirkungsgrad Motor I ~ I,Start" Fahr-
I I Mengen-, betrieb
Begren zungsmenge ~vorgabe
ILaufruheregelung I ~
Ansteuerung der Aktoren I I
Vorgabe: Vorgabe:- Ladedruck, - Förderbeginn ,- Abgasrückführrate, - Spritzversteller,
- Raildruck,... Ge nach System).
... ...Luftsystem
l"JIR~1Einspritzsystem
lffi~ ffi~- Lader , - Einspritz-- Abgasrück- pumpe,
führung. - Injektoren.
92 I Elektronische Dieselregelung I Datenaustausch mit andere n Systeme n
Datenaustausch mit anderenSystemen
Kraftstoff-VerbrauchssignalDas Motorsteuergerät (Bild 1, Pos. 3) ermittelt den Kraftstoffverbrauch und gibtdas Signal über CAN an das Kombiinstrument oder einen eigenständigen Bordrechner (6). Dort kann dem Fahrer dermomentane Kraftstoffverbrauch oder dieRestreichweite angezeigt werden. ÄltereSysteme geben das Kraftstoff-Verbrauchssignal als PWM-Signal aus (Puls-WeitenModuliertes Signal).
Steuerung des StartersDer Starter (8) kann vom Motorsteuergerätangesteuert werden. Die EDCstellt damitsicher, dass der Fahrer nicht in den laufenden Motor starten kann. Der Starter wirdnur so lange betätigt, wie es notwendig ist,damit der Motor sicher hochläuft. Durchdiese Funktion kann der Starter leichterund somit kostengünstiger ausgelegt werden.
Glühzeitsteuergerät GZSDas Glühzeitsteuergerät (5) erhält vomMotorsteuergerät die Information überZeitpunkt und Dauer des Glühvorgangs.Das Glühzeitsteuergerät steuert die Glühkerzen an und überwacht den Glühvorgang. Für die Diagnosefunktion meldet esStörungen an das Motorsteuergerät zurück. Die Vorglüh-Kontrollleuchte wirdmeist vom Motorsteuergerät angesteuert.
Elektronische WegfahrsperreUm eine unbefugte Benutzung zu verhindern, kann der Motor erst gestartet werden, wenn ein zusätzliches Steuergerät fürdie Wegfahrsperre (7) das Motorsteuergerät frei schaltet.
Der Fahrer kann dem Steuergerät derWegfahrsperre Z.B. über eine Fernbedienung oder den Glüh-Start-Schalter ("Zündschlüssel") signalisieren, dass er berechtigt ist, das Fahrzeug zu nutzen. Es schaltetdann das Motorsteuergerät frei, sodassMotorstart und Fahrbetrieb möglich sind.
Mögliche Komponen ten f ür den Datenaustausch mit der Elekt ronischen Dieselregelung
Bild 11 ESP-Steuergerät
(mit ABS und ASRj
2 Getriebesteuergerät
3 Motorsteuergerät
(EDe )
4 Klimasteuergerät
5 Glühzeitsteuergerät
6 Kombiins trument
mit
Bordrechner
7 Steuergerät der
Wegfahrsperre
8 Starter
9 Generator
10 Klimakompressor
Externer MomenteneingriffBeim externen Momenteneingriffwird dieEinspritzmenge von einem anderen Steuergerät (z.B. für Getriebesteuerung, ASR)beeinflusst. Es teilt dem Motorsteuergerätmit, ob und um wie viel das Drehmomentdes Motors (und damit die Einspritzmenge) geändert werden soll.
Steuerung des GeneratorsÜber eine genormte serielle Schnittstellekann die EDC den Generator (9) fernsteuern und überwachen. Eine Steuerung derRegelspannung ist genauso möglich wiedas komplette Abschalten des Generators.Das Ladeverhalten des Generators kann,Z.B.bei schwacher Batterie, durch eineAnhebung der Leerlaufdrehzahl unterstütztwerden. Auch eine einfache Diagnose des Generators ist über diese Schnittstelle möglich.
KlimaanlageUm bei hohen Außentemperaturen eineangenehme Innentemperatur zu erhalten,kühlt die Klimaanlage die Luft für denFahrzeuginnenraum mithilfe eines Klimakompressors (10) ab. Sein Leistungsbedarfkann je nach Motor und Fahrsituation biszu 30 % der Motorleistung betragen.
Elektronische Dieselregelung I Serielle Datenübertragung mit CAN I 93
Serielle Datenübertragungmit CAN
Kraftfahrzeuge sind mit einer ständigwachsenden Zahl von elektronischenSystemen ausgestattet. Diese benötigeneinen intensiven Daten- und Informationsaustausch, wobei die Anforderungen anDatenmengen und Geschwindigkeit immergrößer werden.
CAN(Controller Area Network) ist ein speziell für die Anwendung im Kraftfahrzeugentwickeltes lineares Bussystem (Bild 1).Es wird inzwischen auch in anderen Bereichen eingesetzt (z.B. in der Haustechnik).
Die Daten werden auf einer gemeinsamen (Bus-)Leitung seriell, d.h. hintereinander übertragen. Alle CAN-Teilnehmerhaben Zugriff auf den Bus. Über eine CANSchnittstelle in den Steuergeräten könnendiese Stationen Daten senden und empfangen. Durch die vernetzung werden wesentlich weniger Leitungen benötigt, da aufeiner Busleitung eine Vielzahl Daten ausgetauscht werden können und die Datenmehrfach gelesen werden können. Bei herkömmlichen Systemen erfolgt der Datenaustausch über einzeln zugeordneteDatenleitungen von Punkt zu Punkt.
Sobald der Fahrer das Fahrpedal ganzdurchdrückt oder rasch betätigt (und damit also ein maximales Drehmomentwünscht), kann der Klimakompressorkurzzeitig vom Motorsteuergerät abgeschaltet werden. Dadurch steht die volleMotorleistung für den Antrieb zur Verfügung. Da nur kurzzeitig abgeschaltetwird, hat dies keinen merklichen Einflussauf die Innenraumtemperatur des Fahrzeugs.
Lineare Busst rukt ur
Gelriebesleuerungstation 1
ABS/ASR/ESPstation 3
Molorsleuen.ngstat ion 2
~
~~Kombilllsiruneni ~station 4 @
§
94 I Diagnose I Überwachung im Fahrbet r ieb (On- Board-Diagnose)
Diagnose
Die Zunahme der Elektronik im Kraftfahrzeug, die Nutzung von Software zurSteuerung des Fahrzeugs und die erhöhteKomplexität moderner Einspritzsystemestellen hohe Anforderungen an das Diagnosekonzept, die Überwachung im Fahrbetrieb (On-Board-Diagnose) und dieWerkstattdiagnose (Bild 1). Basis derWerkstattdiagnose ist die geführte Fehlersuche, die verschiedene Möglichkeitenvon Onboard- und Offboard-Prüfmethoden und Prüfgeräten verknüpft. Im Zugeder Verschärfung der Abgasgesetzgebungund der Forderung nach laufender Überwachung hat auch der Gesetzgeber dieOn-Board-Diagnose als Hilfsmittel zurAbgasüberwachung erkannt und eine herstellerunabhängige Standardisierung geschaffen. Dieses zusätzlich installierteSystem wird OBD-System (On Board Diagnostic System) genannt.
Diagnosesystem
OffbüardPro/gerat
Überwachung im Fahrbetrieb(On-Board-Oiagnose)
ÜbersichtDie im Steuergerät integrierte Diagnosegehört zum Grundumfang elektronischerMotorsteuerungssysteme. Neben derSelbstprüfung des Steuergeräts werdenEin- und Ausgangssignale sowie dieKommunikation der Steuergeräte untereinander überwacht.
Unter einer On-Board-Diagnose deselektronischen Systems ist die Fähigkeitdes Steuergeräts zu verstehen, sich auchmithilfe der "Software-Intelligenz" ständigselbst zu überwachen, d.h. Fehler zu erkennen, abzuspeichern und diagnostischauszuwerten. Die On-Board-Diagnose läuftohne Zusatzgeräte ab.
Überwachungsalgorithmen überprüfenwährend des Betriebs die Eingangs- undAusgangssignale sowie das Gesamtsystemmit allen Funktionen auf Fehlverhaltenund Störungen. Die dabei erkannten Fehler werden im Fehlerspeicher des Steuergeräts abgespeichert. Die abgespeicherteFehlerinformation kann über eine serielleSchnittstelle ausgelesen werden.
Steuergerate
Diagnose I Überwachung im Fahrbet rieb (On-Board-Diagnose) I 95
Überwachung der EingangssignaleDie Sensoren, Steckverbinder und Verbindungsleitungen (Signalpfad) zum Steuergerät (Bild 2) werden anhand der ausgewerteten Eingangssignale überwacht.Mit diesen Überprüfungen können nebenSensorfehlern auch Kurzschlüsse zurBatteriespannung U Batt und zur Massesowie Leitungsunterbrechungen festgestellt werden. Hierzu werden folgendeVerfahren angewandt:li>- Überwachung der Versorgungsspan
nung des Sensors (falls vorhanden).li>- Überprüfung des erfassten Wertes auf
den zulässigen Wertebereich (z. B.0,5 ...4,5 V).
li>- Bei Vorliegen von Zusatzinformationenwird eine Plausibilitätsprüfung mit demerfassten Wert durchgeführt (z. B. Vergleich Kurbelwellen- und Nockenwellendrehzahl).
li>- Besonders wichtige Sensoren (z. B.Fahrpedalsensor) sind redundant ausgeführt. Ihre Signale können somitdirekt miteinander verglichen werden.
Überwachung der AusgangssignaleDie vom Steuergerät über Endstufen angesteuerten Aktoren (Bild 2) werden überwacht. Mit den Überwachungsfunktionenwerden neben Aktorfehlem auch Leitungsunterbrechungen und Kurzschlüsse erkannt. Hierzu werden folgende Verfahrenangewandt:li>- Überwachung des Stromkreises eines
Ausgangssignals durch die Endstufe. DerStromkreis wird auf Kurzschlüsse zurBatteriespannung UBatt , zur Masse undaufUnterbrechung überwacht.
li>- Die Systemauswirkungen des Aktorswerden direkt oder indirekt durcheine Funktions- oder Plausibilitätsüberwachung erfasst. Die Aktoren desSystems, z. B. Abgasrückführventil,Drosselklappe oder Drallklappe, werdenindirekt über die Regelkreise (z.B.permanente Regelabweichung) undteilweise zusätzlich über Lagesensoren(z.B. die Stellung der Turbinengeometrie beim Turbolader) überwacht.
Systemb ild ei nes elektronische n Systems (Beispiel Common Rail)
Injektoren
Glühzeitsteuergerät
Drosselklappensteller
zusätzlicheEndstufen
Ladedrucksteller
Diagnoselampe
CAN CAN-Schnittstelle
Aktoren
'--- ---l'-''O' Rail-DruckregelventilHochdruckpumpe
-j Atqasncknmsteäer
III
nmKommunikation
ISO-SChnittstelle
Endstufen (z. S. Diagnose)
Diagnose
Sensorauswertung
Signalverarbeitung
Steuergerät
Luftmassemesser
Drucksensoren(Ladedruck, Raildruck)
Drehzahlsensoren(Ktrtelweje,Nockenwelle)
Temperatursensoren(Ladelutt-,Abgas -,Motortemperatur)
sensoren Wld Sollwertgeber
Fahrpedalsensormit Leergasschalterund Kickdown-SChalter
Schalteingänge(Kupplungsschaller,Klemme 15, Fahrgeschwindigkeitsregler)
96 I Diagnose I Überwachung im Fahrbet r ieb (On- Board-Diagnose)
Überwachung der internenSteuergerätefunktionenDamit die korrekte Funktionsweise desSteuergeräts jederzeit sichergestellt ist,sind im Steuergerät Überwachungsfunktionen in Hardware (z.B. "intelligente"Endstufenbausteine) und in Software realisiert. Die Überwachungsfunktionen überprüfen die einzelnen Bauteile des Steuergeräts (z. B. Mikrocontroller, FlashEPROM,RAM).Viele Tests werden sofortnach dem Einschalten durchgeführt. Weitere Überwachungsfunktionen werdenwährend des normalen Betriebs durchgeführt und in regelmäßigen Abständenwiederholt, damit der Ausfall eines Bauteils auch während des Betriebs erkanntwird. Testabläufe, die sehr viel Rechnerkapazität erfordern oder aus anderenGründen nicht im Fahrbetrieb erfolgenkönnen, werden im Nachlaufnach "Motoraus" durchgeführt. Auf diese Weise werden die anderen Funktionen nicht beeinträchtigt. Beim Common Rail System fürDieselmotoren werden im Hochlauf oderNachlauf z. B. die Abschaltpfade der Injektoren getestet. Beim Ottomotor wird imNachlauf z. B. das Flash- EPROMgeprüft.
Überwachung derSteuergerätekommunikationDie Kommunikation mit den anderenSteuergeräten findet in der Regel über denCAN-Bus statt. Im CAN-Protokoll sindKontrollmechanismen zur Störungserkennung integriert, sodass Übertragungsfehlerschon im CAN-Baustein erkannt werdenkönnen. Darüber hinaus werden im Steuergerätweitere Überprüfungen durchgeführt.Da die meisten CAN-Botschaften in regelmäßigen Abständen von den jeweiligenSteuergeräten versendet werden, kann z. B.der Ausfall eines CAN-Controllers in einemSteuergerät mit der Überprüfung dieserzeitlichen Abstände detektiert werden. Zusätzlich werden die empfangenen Signalebei Vorliegen von redundanten Infonnationen im Steuergerät anhand dieser Infonnationen wie alle Eingangssignale überprüft.
FehlerbehandlungFehlererkennungEin Signalpfad wird als endgültig defekteingestuft, wenn ein Fehler über eine definierte Zeit vorliegt. Bis zur Defekteinstufung wird der zuletzt als gültig erkannteWert im System verwendet. Mit derDefekteinstufung wird in der Regel eineErsatzfunktion eingeleitet (z. B.Motortemperatur-Ersatzwert T = 90°C).
Für die meisten Fehler ist eine Heilungbzw. Intakt-Erkennung während des Fahrzeugbetriebs möglich. Hierzu muss derSignalpfad für eine definierte Zeit als intakt erkannt werden.
FehlerspeicherungJeder Fehler wird im nichtflüchtigen Bereich des Datenspeichers in Form einesFehlercodes abgespeichert. Der Fehlercode beschreibt auch die Fehlerart (z. B.Kurzschluss, Leitungsunterbrechung,Plausibilität, Wertebereichsüberschreitung). Zu jedem Fehlereintrag werden zusätzliche Informationen gespeichert, z. B.die Betriebs- und Umweltbedingungen(Freeze Frame), die bei Auftreten des Fehlers herrschen (z. B. Motordrehzahl, Motortemperatur).
Notlauffunktionen (Limp horne)Bei Erkennen eines Fehlers können nebenErsatzwerten auch Notlaufmaßnahmen(z. B. Begrenzung der Motorleistung oder-drehzahl) eingeleitet werden. Diese Maßnahmen dienenli>- der Erhaltung der Fahrsicherheit,li>- der Vermeidung von Folgeschäden oderli>- der Minimierung von Abgasemissionen.
On Board Diagnostic Systemfür Pkw und leichte Nkw
Damit die vom Gesetzgeber gefordertenEmissionsgrenzwerte auch im Alltag eingehalten werden, müssen das Motorsystemund die Komponenten ständig überwachtwerden. Deshalb wurden - beginnend inKalifornien - Regelungen zur Überwachung der abgasrelevanten Systemeund Komponenten erlassen. Damit wirddie herstellerspezifische On-Board-Diagnose hinsichtlich der Überwachung emissionsrelevanter Komponenten und Systeme standardisiert und weiter ausgebaut.
GesetzgebungOBD I (CARB)
1988 trat in Kalifornien mit OBD I die ersteStufe der CARE-Gesetzgebung (CaliforniaAir Resources Board) in Kraft. Diese ersteOBD-Stufe verlangt:li>- Die Überwachung abgasrelevanter
elektrischer Komponenten (Kurzschlüsse, Leitungsunterbrechungen)und Abspeicherung der Fehler imFehlerspeicher des Steuergeräts.
li>- Eine Fehlerlampe (Malfunction IndicatorLamp, MIL), die dem Fahrer erkannteFehler anzeigt.
li>- Mit Onboard-Mitteln (z. B. Blinkeodeüber eine Diagnoselampe) muss ausgelesen werden können, welche Komponente ausgefallen ist.
OBD II (CARB)
1994 wurde mit OBD11 die zweite Stufeder Diagnosegesetzgebung in Kalifornieneingeführt. Für Fahrzeuge mit Dieselmotoren wurde OBD11 ab 1996 Pflicht. Zusätzlich zu dem Umfang OBDI wird nun auchdie Funktionalität des Systems überwacht(z. B. Prüfung von Sensorsignalen aufPlausibilität).
OBD 11 verlangt, dass alle abgasrelevanten Systeme und Komponenten, die beiFehlfunktion zu einer Erhöhung der schädlichen Abgasemissionen führen können(Überschreitung der OBD-Grenzwerte),
Diagnose I On Board Diagnost ic System für Pkw und leichte Nkw I 97
überwacht werden. Zusätzlich sind auchalle Komponenten, die zur Überwachungemissionsrelevanter Komponenten eingesetzt werden bzw. die das Diagnoseergebnis beeinflussen können, zu überwachen.
Für alle zu überprüfenden Komponenten und Systeme müssen die Diagnosefunktionen in der Regel mindestens einmalim Abgas- Testzyklus (z. B. FTP 75) durchlaufen werden. Darüber hinaus wird gefordert, dass alle Diagnosefunktionen auchim täglichen Fahrbetrieb ausreichend häufig ablaufen. Für viele nicht kontinuierlichlaufenden Überwachungsfunktionen istseit Modelljahr 2005 eine im Gesetz definierte Überwachungshäufigkeit ("In UseMonitor Performance Ratio") im täglichenFahrbetrieb vorgeschrieben.
Seit Einführung der OBD11 wurde dasGesetz in mehreren Stufen überarbeitet(updates). Die letzte Überarbeitung erfolgte mit dem "Biennal-Review", neueAnforderungen werden in drei Stufen eingeführt.
Neben Kalifornien haben neun weitereus-nundessraaten die CARB-Gesetzgebung übernommen oder planen diesezu übernehmen.
OBD (EPA)
In 40 US-Bundesstaaten gelten die Gesetzeder Bundesbehörde EPA(EnvironmentalProtection Agency). Der Umfang dieser Diagnose entspricht im Wesentlichen OBD11.
EOBD (EU)
Die auf europäische Verhältnisse angepasste OBDwird als EOBD bezeichnet undlehnt sich an die EPA-OBD an .
Die EOBDgilt seit januar 2000 für allePkw und leichte Nkw mit Ottomotoren biszu 3,5 t. Seit januar 2003 gilt die EOBDauch für Pkw und leichte Nkwmit Dieselmotoren. Die EOBD-Gesetzgebung wirdderzeit für die Einführung der Emissionsstufen Euro 5 und Euro 6 überarbeitet undes gibt erste Entwürfe dazu. Es ist miteiner deutlichen Verschärfung der EOBDGrentwerte zu rechnen.
98 I Diagnose I Diagnose in der Werksta tt
Diagnose in der Werkstatt
Aufgabe dieser Diagnose ist die schnelleund sichere Identifikation der fehlerhaftenkleinsten tauschbaren Einheit. Dabeiwerden die Onboard-Informationen undOffboard-Prüfmethoden und -Prüfgerätein der geführten Fehlersuche verknüpft.Hilfestellung dabei gibt die ElektronischeService-Infonnation (ESI[tronic]). Sieenthält für viele möglichen Probleme (z. B.Motor ruckelt) und Fehler (z. B. Kurzschluss Motortemperatursensor) Anleitungen für die weitere Fehlersuche.
Geführte FehlersucheWesentliches Element ist die geführteFehlersuche. Der Werkstattmitarbeiterwird- ausgehendvom Symptom (Fahrzeugsymptom oder Fehlerspeichereintrag) -
n Ablau f einer geführten Fehlersuche mit CAS[plus]
Identifikation
Fehlersuchenach Kundenbeanstandung
Fehlerspeicher auslesenund anzeigen
Komponentenprüfungaus Fehlercodeanzeige starten
mithilfe eines symptomabhängigen,ergebnisgesteuerten Ablaufs geführt. Genutzt werden Onboard- (Fehlerspeichereinträge) sowie Offboard-Möglichkeiten(Stellglieddiagnose und Offboard-Prüfgeräte).
Die geführte Fehlersuche, Auslesen desFehlerspeichers, Werkstatt-Diagnosefunktionen und die elektrische Kommunikationmit Offboard-Prüfgeräten erfolgen mithilfevon i. Allg. pe-basierten Diagnosetestern.Das kann ein spezifischer Werkstatt-Testerdes Fahrzeugherstellers oder ein universeller Tester (z. B. KTS650 von Bosch)sein.
Auslesen der Feh lers pe ichereinträgeDie während des Fahrbetriebs abgespeicherten Fehlerinformationen (Fehlerspeichereinträge) werden bei der Fahrzeuginspektion oder -reparatur in der Kundendienstwerkstatt über eine serielle Schnittstelle ausgelesen. Das Auslesen derFehlereinträge kann mithilfe des Diagnosetesters durchgeführt werden. Der Werkstattmitarbeiter erhält Angaben über:li>- Fehlfunktion (z. B. Motortemperatur
sensor),li>- Fehlercode (z. B. Kurzschluss nach
Masse, Signal nicht plausibel, Fehlerstatisch vorhanden),
li>- Umweltbedingungen (Messwerte zumZeitpunkt der Fehlerspeicherung, z. B.Drehzahl, Motortemperatur usw.).
Bild 1
Das System CAS[ plus)
(Computer Aided
Service) verknüpft die
steue rgeräte-Diagnose
mit der SIS-Fehlersuch
anleitung für eine noch
effektivere Fehlers uche.
Oie für Diagnose und
Reparatur entscheiden
den Werte erscheinen
dabei sofort auf einer
Bildschi rmansicht.
SO-Istwerte und Multimeter-Istwertein der Komponentenprüfung anzeigen
Soll-flstwerte-Vergleich ermöglichtFehlerbestimmung
Reparatur durchführen,Teilebestimmung,
Schaltpläne usw. in ESI[tronic]
Defektes Teil austauschen
Fehlerspeicher löschen
Nach dem Auslesen des Fehlerspeichers inder Werkstatt und der Fehlerbehebungkann der Fehlerspeicher mit dem Testgerät wieder gelöscht werden.
Für die Kommunikation zwischen Steuergerät und Tester muss eine geeigneteSchnittstelle definiert sein.
Stellglied- DiagnoseUm in den Kundendienstwerkstätten einzelne Stellglieder (Aktoren) gezielt aktivieren und deren Funktionalität prüfen zukönnen, ist im Steuergerät eine Stellglied-
Dioeno... I Diag"ose i" der Werkstatt I 99
Darstellung ~o" PrOlIU""liOMn mit dem ~TS 650
,--, --, --
• •-
...
In".'or .<:odoZyhn<lo'11"'= = ::0
In,.",o< ZyIon<Io, 2In,.."" ZylorIdo, 3
...."".............mmtiMQ'
Sild 2
• Ini&klo r."passung, Ausw.~ 1 einesStel lgliedt••l., Auslese" mOlo". 0• e ölspe>ifiSCher
• D.ten
~ • laulnJ~e-
. us.... rtU"g
b~1lIiod _i@n
1"~mrIF2""'."
-mittffi.",,,,,, 11". At>\Jnrueklu"_-l.aded'uci<_.Ein_.".,.bIrd1.hung· L~"",~_
• •
, .... _~ .......
~~-_ ....-Motorölsensor Öltemp.
·247 ' eMotorö lsensor Öistand
0 mmMotorölsensor Ölqual il
0.0
•
8 _,._~_c.,""._
yIind.. . ........,."", sto~ <10, .....pnsu"ll mit2.Arib<uehmrlFll"""'ESC
d~===i
Wt'rksl au-Dtagnoscfu nkt iOl1<'11Fehler, die die On- Board-Inagnosc nit' hterkennen kann , lassen steh mit hilfe vonunterstüt zenden Funktinm-n eingreuzeu.DipS(' Wt' rkst at t-Iliagllost'fu nkt iolwn Silldim Molorst l'Ut'rgt' rä1 implenu-nttert undwerden vOl11 lliaguost'tl's le rges1<'ue r1.
Werks lart- Iitagn osefu nkt ionou laufenemwed..r nach dem Sta r t durch den Diagnoscn-s tor volls tändig autark im Steu ergt'riit ah und melden nach Ik l'ndi gu llg dasErgehnis an de n Iliaguos"'l'sl l'r zurück,mh-r der- Diagllo st't l' sll'r Oht' rnißllllt dirAhlaufsleueru ng, M('sst!alensamr nlungund Auswt'rtung. Das Steuergerät führtdann nur d it, einz..lnen B..fe hlt, au s.
Offboard·PrUfgerätDie Diagnosel11iiglidtkl'itl' ll werden durchNUlZUTlg VOll Zusallst'nso r ik, l' r üfgt'riilt' llund ex ternen Ausw"rtt~g l' rii l t'n crwenert.Dit' Uffboard -Pr üfgr-rän- wertk-n im Fehlerfall in der werkstan a n das Fahrzeug ada pnert.
/leis/,;" /
Beim Ko mpressionstest wird d ie Rinspr tt zung ah gesdHlll t'1, währeudd..r Motorvo m Sta rlt'rgpsr hk-ppt wtnt.nas M01orstouergerät erfasst kurbclwelh-nsynrhronrue urc hzahlw cnc. Aus den Dreh zah l-sr-hw ankuugen. tl. h. de m unrcrsclncdzwisd wll nledr tgstem und höchstemDrehzahlwert , kamt efm- Aussagt' überd ie Knr upression der t' inzt'hwll Zylintlt' rurnl da mit ii1wr den Zus la n,1d,' s MotorslWlroff" 11 werden.
Diagn ose cut ha uen. Dieser Testmoduswird mu de m Ina gnosctcsu-r eingeleitet
und funktio nier t nur bei ste he ndem Fahrl" ug unt erhalb t' i!ll'r hestlnt nucu Motor drehxahl urh-r ht'i Motorsttllstand . unteranderem ist es hk-r nutruögl i..h, dieFunktio n der Stpllg1i"dp r akususeh tz. B. Kli-..ken des Ventfls), oprtsch (z . II. B,'w"g ungt' int' r Klap pt') Ollt'r d u rch a nd pr, ' Metho
den, wie Messuu g vo n r-lektnschen Signa·k-n, zu übe-rprüfen.
100 I Diagnose I Diagnosefunkt ionen
Diagnosefunktionen
Beispiel BIP-RegelungBei UI -Systemen wird der Einspritzvorgang unter anderem über die BIP-Regelungüberwacht (ElP: Begin ofInjection Period;siehe auch Kapitel "Elektronische Dieselregelung").
Dafür erfasst das Steuergerät den Verlaufdes Ansteuerstroms für die Magnetventileder Injektoren. In dem Moment, in dem dieMagnetventilnadel schließt, zeigt der Magnetventilstrom einen charakteristischenVerlauf(ElP-Signal, Bild 3). Das BIP-Signalgibt somit eine Rückmeldung über dentatsächlichen Förderbeginn. Diese Information dient dem Steuergerät zur Regelungdes Förderbeginns und zur Feststellungetwaiger Funktionsstörungen des Magnetventils.
Liegt das BIP-Signal außerhalb des erwarteten Schließzeitpunkts ("Regelgrenze"oder "ElP-Fenster"), so liegt ein Fehlervorund es erfolgt ein Eintrag in den Fehlerspeicher des Steuergeräts. Mithilfe einesgeeigneten Diagnosetestersbesteht dieMöglichkeit, die zeitliche Abweichung destatsächlichen Förderbeginns von seinemerrechneten Sollwert auszulesen.
Ein vorzeitiges Schließen des Magnetventils kann u. a. folgende Ursachen haben:li>- Ungenügende Kraftstoffbefüllung des
Unitlnjectors aufgrund von unzureichendem Kraftstoffdruck im Nieder-
BIP-Erkennung_1_3
t-'E
~ 4
~~c~
"Zeitt ___
drucksystem (z. B. durch verstopftenKraftstofffilter, undichte Kraftstoffschläuche oder defekte Vorförderpumpe)
li>- Undichtigkeiten desUnitlnjectors selbst
Mögliche Ursachen für ein verspätetesSchließen des Magnetventils sind u. a.:li>- Verwendung von nichtnormgerechtem
Kraftstoffund Verunreinigungen desKraftstoffs
li>- Bewegung der Magnetventilnadelist durch Partikel oderinfolge vonVerschleißbehindert
Bild 3
1 BIP-Fenster
2 BIP-Signal
3 Anzusstrommveau
4 Haltestromniveau
102 I Diesel-Einspritzsysteme im Überblick I Bauart en
Diesel-Einspritzsysteme im Überblick
DasEinspritzsystem spritzt den Kraftstoffunterhohem Druck, zum richtigenZeitpunkt und in der richtigen Menge inden Brennraum ein. WesentlicheKomponenten desEinspritzsystems sind die Einspritzpumpe, die denHochdruckerzeugt,sowie die Einspritzdüsen, die-außerbeim Unit Injector System - überHochdruckleitungen mit derEinspritzpumpeverbunden sind. Die Einspritzdüsen ragenin den Brennraum der einzelnen Zylinder.
Bei den meisten Systemen öffnet die Düse,wenn der Kraftstoffdruck einen bestimmten Öffnungsdruck erreicht und schließt,wenn er unter dieses Niveau abfallt. Nurbeim Common Rail System wird die Düsedurch eine elektronische Regelungfremdgesteuert.
Bauarten
Die Einspritzsysteme unterscheiden sichi. W.inder Hochdruckerzeugung undinderSteuerung von Einspritzbeginn und -dauer.Während ältere Systeme z. T.noch reinmechanischgesteuertwerden, hat sich heutedie elektronische Regelung durchgesetzt.
ReiheneinspritzpumpenStan dar d -ReiheneinspritzpumpenReiheneinspritzpumpen (Bild 1) habenjeMotorzylinder ein Pumpenelement, dasaus Pumpenzylinder (1) und Pumpenkolben (4) besteht. Der Pumpenkolben wirddurch die in der Einspritzpumpe integrierteundvom Motor angetriebene Nockenwelle(7) in Förderrichtung (hiernach oben) bewegt und durch die Kolbenfeder (5) zurückgedrückt. Die einzelnen Pumpenelementesindin Reihe angeordnet (daher der NameReiheneinspritzpumpe).
Der Hub des Kolbensist unveränderlich.Verschließt die Oberkante des Kolbens beider Aufwärtsbewegung die Ansaugöffnung(2), beginnt der Hochdruckaufbau. DieserZeitpunktwirdFörderbeginngenannt.Der Kolben bewegt sich weiter aufwärts.Dadurch steigt der Krafts toffdruck, die Düseöffnet und Kraftstoffwird eingespritzt.
Gibt die im Kolben schräg eingearbeiteteSteuerkante (3) die Ansaugöffnungfrei,kann Kraftstoffabfließen und der Druckbricht zusammen. Die Düsennadel schließtund die Einspritzung istbeendet.
Der Kolbenweg zwischen Verschließenund Öffnen der Ansaugöffnungistder Nutzhub.
Hubsch iebe r
Verstellweg durch
Stellwelle
10
9+--fj' rl
b
"~-7
bI- -+-tX
lf-+ - 3+ -+- 4
Funkt ionsprinzi p der Reiheneinspritz pumpe
"~-7
10
1'L'J.r- l __ 1
- -,
(Förderbeginn)
10 Kraftstofffluss zur
Einspritzdüse
X Nutzhub
Bild 1
Standard -Reihen
einspritzpumpe
Hubschieber-
Reiheneinsp ritz
pumpe
1 Pumpenzylinder
2 Ansaugöffnung
3 Steuerkante
4 Pumpenkolben
5 Kolbenfeder
6 Verdrehweg durch
Regelstange
(Einsp ritzmenge)
7 Antriebsnocken
8
9
Diesel-Einspritzsysteme im Überblick I Bauarten I 103
Funktionsprin zip der kantengesteuerten Axial kolben -Verteilerei nspritzpu mpen
Bild 2
1 Spritzverstelle rweg
am Rollenring
2 Rolle
3 Hubscheibe
4 Axialko lben
5 Regelsch iebe r
6 Hochdruckraum
7 Kraftstofff luss zur
Einspritzdüse
8 Steuersch litz
X Nutzhub
Je größer der Nutzhub ist, desto größeristauch die Förder- bzw. Einspritzmenge.
Zur drehzahl- undlastabhängigen Steuerung der Einspritzmenge wird über eineRegelstange der Pumpenkolben verdreht.Dadurch verändert sich die Lage der Steuerkante relativ zur Ansaugöffnung und damitder Nutzhub. Die Regelstange wird durcheinen mechanischen Fliehkraftregler oderein elektrisches Stellwerkgesteuert.
Einspritzpumpen, die nach diesem Prinzip arbeiten, heißen .jcanrengesreuert".
Hubschieber-ReiheneinspritzpumpenDie Hubschieber-Reiheneinspritzpumpehat einen aufdem Pumpenkolben gleitenden Hubschieber (Bild 1, Pos. 8), mit demder Vorhub- d. h. der Kolbenweg bis zumVerschließen der Ansaugöffnung- übereine Stellwelleverändertwerden kann. Dadurch wird der Förderbeginn verschoben.
Hubschieber-Reiheneinspritzpumpen werden immer elektronisch geregelt. Einspritzmenge undSpritzbeginn werden nach berechneten Sollwerten eingestellt.
Bei der Standard-Reiheneinspritzpumpehingegen ist der Spritzbeginn abhängigvonder Motordrehzahl.
VerteilereinspritzpumpenVerteilereinspritzpumpenhaben nur einHochdruckpumpenelementfür alle Zylinder (Bilder 2 und3). Eine Flügelzellenpumpe fordert den Kraftstoffin den Hochdruckraum (6). Die Hochdruckerzeugungerfolgt durch einen Axialkolben (Bild 2,Pos. 4) odermehrere Radialkolben (Bild 3,Pos.4). Einrotierender zentraler Verteilerkolben öffnet und schließt Steuerschlitze(8) undSteuerbohrungen undverteilt soden Kraftstoffaufdie einzelnen Motorzylinder. Die Einspritzdauer wird über einenRegelschieber (Bild 2, Pos. 5) oder über einHochdruckmagnetventil (Bild 3, Pos. 5)geregelt.
Axialkolben-VerteilereinspritzpumpenEine rotierende Hubscheibe (Bild 2, Pos. 3)wirdvom Motor angetrieben. Die Anzahlder Nockenerhebungen aufder Hubscheibenunterseite entspricht der Anzahl derMotorzylinder. Sie wälzen sich aufdenRollen (2) des Rollenrings ab undbewirkendadurch beim Verteilerkolbenzusätzlichzur Drehbewegung eine Hubbewegung.Während einer Umdrehung der Antriebswelle macht der Kolben so viele Hübe, wieMotorzylinder zu versorgen sind.
104 I Diesel-Einspritzsysteme im Überblick I Bauarten
Funkt ionsprinzip de r magnetventi Igesteuer ten Radialkol ben-Vertei lereinspri tzpumpen
Bild 3
Spntzve rsteIlerweg
am Nockenr ing
2 Rolle
3 Nockenr ing
4 Radialko lben
5 Hochdru ck-
magnetvent il
6 Hochdr uckraum
7 Kraftst off fluss zur
Einspritz düse
8 Steuerschl itz
4 -j-j+---fF
3- - '"
8 6
Bei derkantengesteuerten AxialkolbenVerteilereinspritzpumpe mit mechanischem Fliehkraft-Drehzahlregler oderelektronisch geregeltem Stellwerk bestimmt ein Regelschieber (5) den Nutzhubund dosiert dadurch die Einspritzmenge.
Ein Spritzverstellerverstellt den Förderbeginn der Pumpe durch Verdrehen desRollenrings.
Radialkolben-VerteilereinspritzpumpenDie Hochdruckerzeugung erfolgt durcheine Radialkolbenpumpe mit Nockenring(Bild 3, Pos. 3) und zwei bis vier Radialkolben (4). Mit Radialkolbenpumpen könnenhöhere Einspritzdrücke erzieltwerdenals mit Axialkolbenpumpen. Sie müssenjedoch eine höhere mechanische Festigkeitaufweisen.
Der Nockenring kann durch den Spritzversteller(l)verdrehtwerden, wodurchder Förderbeginn verschoben wird. Einspritzbeginn und Einspritzdauer sindbeider Radialkolben-Verteilereinspritzpumpeausschließlich magnetventilgesteuert.
Magnetventilgesteuerte VerteilereinspritzpumpenBei magnetventilgesteuerten Verteilereinspritzpumpen dosiert ein elektronischgesteuertes Hochdruckmagnetventil (5)die Einspritzmenge undverändert denEinspritzbeginn. Ist das Magnetventil geschlossen, kann sich im Hochdruckraum (6)Druck aufbauen. Ist es geöffnet, entweichtder Kraftstoff, sodass kein Druck aufgebautund dadurch nicht eingespritztwerdenkann. Ein oder zwei elektronische Steuergeräte (Pumpen- undggf. Motorsteuergerät) erzeugen die Steuer- und Regelsignale.
Einzeleinspritzpumpen PFDie vor allem für Schiffsmotoren, Diesellokomotiven, Baumaschinen und Kleinmotoren eingesetzten Einzeleinspritzpumpen PF (Pumpe mit Fremdantrieb) werdendirektvon der Motornockenwelle angetrieben. Die Motornockenwelle hat-nebenden Nocken für die Ventilsteuerung desMotors- Antriebsnocken für die einzelnenEinspritzpumpen.
Die Arbeitsweise der Einzeleinspritzpumpe PF entspricht ansonsten im Wesentlichen der Reiheneinspritzpumpe.
Diesel-Einspritzsysteme im Überblick I Bauarten I 105
Unit Injector System UISBeim UnitInjectorSystem, UIS (auchPumpe-Düse-Einheit, PDE,genannt), bilden die Einspritzpumpe und die Einspritzdüse eine Einheit(Bild4). Pro Motorzylinderist ein Unit Injectorin den Zylinderkopfeingebaut. Erwird von der Motornockenwelle entweder direkt über einen Stößeloder indirekt über Kipphebel angetrieben.
Durch die integrierte Bauweise des UnitInjectors entfälltdie bei anderen Einspritzsystemen erforderlich Hochdruckleitungzwischen Einspritzpumpe und Einspritzdüse. Dadurch kann das Unit InjectorSystem aufeinen wesentlich höherenEinspritzdruck ausgelegtwerden. Dermaximale Einspritzdruckliegt derzeitbei2200bar.
Das Unit Injector System wird elektronischgesteuert. Einspritzbeginn und -dauerwerden von einem Steuergerätberechnetund über ein Hochdruckmagnetventilgesteuert.
Unit Pump System UPSDas UnitPump System, UPS (auch PumpeLeitung-Düse, PLD, genannt), arbeitetnachdem gleichen Verfahren wie das UnitInjector System (Bild 5). Im Gegensatzzum Unit Injector System sindhierjedochdie Düsenhalterkombination (2) und dieEinspritzpumpe über eine kurze Hochdruckleitung (3) miteinander verbunden.Die Trennungvon Hochdruckerzeugungund Düsenhalterkombination erlaubt eineneinfacheren Anbau am Motor. Je Motorzylinderist eine Einspritzeinheit (Einspritzpumpe, Leitung und Düsenhalterkombination) eingebaut. Sie wirdvon derNockenwelle des Motors (6) angetrieben.
Auch beim Unit Pump System werden Einspritzdauer und Einspritzbeginn mit einemschnell schaltenden Hochdruckmagnetventil (4) elektronisch geregelt.
Funkt ionspri nzip de r Hochdruckkomponentendes Unit Injec tor Systems
Funktionsprin zip der Hochd ruckkompone ntendes Unit Pump Systems
3
Bild 4
1 Antr iebs nocken
2 Pumpenk olben
3 Hochd ruck-
magnetvent il
4 Einspritzdüse
BildS
1 Einspritzdüse
2 Düsenhalter-
kombination
3 Hochdruckleitung
4 Hochd ruck-
magnetvent il
5 Pumpenkolbe n
6 Antr iebs nocken
4
f5
• •• •• •• ••
---4
106 I Diesel-Einspritzsysteme im Überblick I Bauarten
Common Rail System CRSBeim Hochdruckspeicher-EinspritzsystemCommon Rail sind Druckerzeugung undEinspritzungvoneinander entkoppelt. Diesgeschiehtmithilfe eines Speichervolumens,das sich aus der gemeinsamen Verteilerleiste (Common Rail) und den Injektorenzusammensetzt (Bild 6). Der Einspritzdruckwirdweitgehend unabhängig von Motordrehzahl und Einspritzmenge von einerHochdruckpumpe erzeugt. Das Systembietet damit eine hohe Flexibilitätbei derGestaltung der Einspritzung.
Das Druckniveau liegt derzeitbei bis zu1600 bar (Pkw) bzw.1800 bar (Nkw).
Funk tionsweiseEine Vorförderpumpe fördert Kraftstoffüber ein Filter mit Wasserabscheider zurHochdruckpumpe. Die Hochdruckpumpesorgtfür den permanent erforderlichenhohen Kraftstoffdruck im Rail.
Einspritzzeitpunkt und Einspritzmenge sowie Raildruck werden in der elektronischen
Funkt ionsprinzip des Common Rail Systems
Dieselregelung (EDC, Electronic DieselControl) abhängig vom Betriebszustand desMotors und den Umgebungsbedingungenberechnet.
Die Dosierung des Kraftstoffs erfolgt überdie Regelung von Einspritzdauer und Einspritzdruck. Über das Druckregelventil,das überschüssigen Kraftstoffzum Kraftstoffbehälter zurückleitet, wird der Druckgeregelt. In einerneueren CR-Generationwird die Dosierungmit einer Zumesseinheitim Niederdruckteil vorgenommen, welchedie Förderleistung der Pumpe regelt.
Der Injektor ist überkurze Zuleitungen ansRail angeschlossen. Bei früheren CR-GenerationenkommenMagnetventil-Injektorenzum Einsatz, währendbeim neuesten SystemPiezo- Inline-Injektoren verwendetwerden. Bei ihnen sind die bewegten Massenund die innere Reibungreduziert, wodurchsich sehrkurze Abstände zwischen den Einspritzungen realisieren lassen. Dies wirktsich positiv aufdie Emissionen aus.
Bild 6
1 Hochdruckpumpe
2 Rail
3 Injektor
4 EDC-Steuergerät
Diesel-Einspritzsysteme im Überblick I 107
EInsatzgebiete
Dieselmoto ren zeichnen sich durch ihre
hohe Wirtschaftlichkeit aus. Seit dem Pro
duktionsbeginn der ersten Serien-Einspritz
pumpe von Bosch im Jahre 1927 werden die
Einspritzsysteme ständig w eiterentwicke lt.
Anforderungen
Schärfer werdende Vorschriften für Abgas
und Geräuschemissionen und der Wunsch
nach niedrigerem Kraftstoffverbrauch stellen
immer neue Anforderungen an die Einspritz
anlage eines Dieselmotors.
Dieselmotoren werden in vielfältigen Aus
führungen eingesetzt , z. B. als
l>- Antrieb für mobile Stromerzeuger
(bis ca. 10 kWjZylinder),
l>- schnell laufende Motoren für Pkw und
leichte Nkw (b is ca. 50 kWjZylinder),
I>- Motoren für Bau-, Land - und Forstwirt
schaft (bis ca. 50 kWjZylinder) ,
l>- Motoren für schwere Nkw, Busse und
Schlepper (bis ca . 80 kWjZylinder) ,
l>- Stationärmotoren, z. B. für Notstrom
aggregate (bis ca. 160 kWj Zylinder) ,
l>- Motoren für Lokomotiven und Schiffe
(b is zu 1000 kWjZylinder).
Grundsätzlich muss die Einspritzanlage den
Kraftstoff für eine gute Gemischaufbereitung
je nach Diesel-Verbrennungsverfahren
(Direkt- oder Indirekteinspritzung) und
Betriebszustand mit hohem Druck (heute
zwischen 350 und 2200 bar) in den Brenn
raum des Dieselmotors einspritzen und
dabei die Einspritzmenge mit der größtmög
lichen Genauigkeit dosieren. Die Last - und
Drehzahlregelung des Dieselmotors wird
über die Kraftstoffmenge ohne Drosselung
der Ansaugluft vorgenommen.
Die mechanische Regelung für Diesel
Einspritzsysteme wird zunehmend durch
die Elektronische Dieselregelung (EDC)
verdrängt. Im Pkw und Nkw werden die
neuen Dieseleinspritzsysteme ausschließ
lich durch EDC geregelt.
Anwend ungsgebiete der 8osch -Diesel-Einspritzsysteme
PF t f'f t ff t ff t ff f PF fVE .. VE ..... VE ..iil; VE - VE - VE -iill..mI; ...Vf "I. Vf ..6 Vf "1.1
Vf "1.1Vf -01.1
UIS
~UIS
~UIS 1 UIS 1 UIS 1UPS , UPS , UPS •UPs •ff IR) PF IRI
r
CR .tl CR .tl CR .tl CR .tl CRu CR~ "~~TTTT TTTT TTTT TTTT mm . Q~~
M, MW,
A, P, H,
ZWM,
cw Reiheneinsp ritz
pumpen mit
anste igender
Baugrö ße
PF EinzeIeinspr itz-
pumpen
VE Axialkolben
Vertei lerein
spritzpum pen
VR Radi alko lben
Verte ile rein
spritzpu mpen
UIS Unit Injector
System
UPS Unit Pump
Syst em
CR Commo n Rail
Syste m
f;M. ~~M.
A~~AIP_ PIH_MW_ MW_
-~W_!M.
108 I Systemübersicht der Einzelzylinder-Systeme I Einzeleinspritzp umpen PF
Systemübersicht der Einzelzylinder-Systeme
Dieselmotoren mit Einzelzylinder-SystemenhabenfürjedenMotorzylindereineEinspritzeinheit. Diese Einspritzeinheiten lassen sich gut an den entsprechendenMotoranpassen. Die kurzenEinspritzleitungen ermöglichen einbesondersgutes Einspritzverhalten unddie höchstenEinspritzdrücke.
Ständig steigende Anforderungenhabenzur Entwicklung verschiedener Dieseleinspritzsysteme geführt, die aufdie jeweiligen Erfordernisse abgestimmt sindModerne Dieselmotoren sollen schadstoffarm undwirtschaftlich arbeiten, hohe Leistungen undhohe Drehmomente erreichenund dabei leise sein.
Grundsätzlich werden bei EinzelzylinderSystemen drei verschiedene Bauartenunterschieden: die kantengesteuertenEinzeleinspritzpumpen PF und die magnetventilgesteuerten Unit Injector undUnitPump Systeme. Diese Bauarten unterscheiden sich nichtnur in ihrem Aufbau, sondernauch in ihren Leistungsdaten undihrenAnwendungsgebieten (Bild 1).
Einzeleinspritzpumpen PF
AnwendungDie Einzeleinspritzpumpen PF sindbesonders wartungsfreundlich. Sie werden im"OffHighway"-Bereich eingesetzt:li>- Einspritzpumpen für Dieselmotoren
von 4...75 kWjZylinderfürkleine Baumaschinen' Pumpen, Traktoren und Stromaggregate und
li>- Einspritzpumpen für Großmotoren ab75 kWjZylinder bis zu einer Zylinderleistungvon 1000 kW. Diese Pumpen ennögliehen die Förderungvon Dieselkraftstoffundvon Schweröl mithoher Viskosität.
Aufbau und ArbeitsweiseDie Einzeleinspritzpumpen PF haben diegleiche Arbeitsweise wie die Reiheneinspritzpumpen PE. Sie haben ein Pumpenelement, bei dem die Einspritzmenge übereine Steuerkante verändertwerden kann.
Die Einzeleinspritzpumpen werdenmitje einem Flansch am Motorbefestigtundvon der Nockenwelle für die Ventilsteuerung des Motors angetrieben. Daherleitet sich die Bezeichnung Pumpe mit
Bauar ten und Anwend ungsgebiete der Einzelzyl inder-Systeme
Mengen-~
steuerung
Regelung
Bauart
unsatz-äbereich
-OOaumaschinen0-tIl'umperß-äraktorenä-~tromaggregate0
-älokcrnotlvenä-~chiffe
magnetventilgesteuert
-ächwere Nkw0 -rn'kw0-tEau- und Landmaschinen0 -mJkw-äokomonverö-~chiffe
Frem da nl rieb I' F ab.Sil' werden au ch Ster-kp umpen genann t.
Kleine PF-Einspr tta pumpcn gibl es a uch in2-, 3 - und 4-Zylimk r-Y(·rsiOTw n. DiI' üblicheB<l uwctsc ist jedoch die Ein zylind er- version, die als ~:im\l'll'inspril zp umpe ht' :f.l' ieh ·net wird.
RegelungWiI' bei den Rcihcnctnsprttzpumpen grl'i fletne im Motor in legrit' rl t'lk g(' ls lange indas Pumpenelement de r Etnsp r tI zp umpcnein. Ein Regl e-r- verschiebt di (' Rl'gl'ls la ngl'und vorä nder t so d i\' Fördor- bzw. Einspritzmenge.
Be! c roü mo toron iSIder Regfl'r unmit telbar am Mo torgehä use bcfcsüg t. Dabei fln den mocha msch- hyd raulische, elektromseIl\' oder seltener rein mec-hanische Rl'gkrVerwendung.
Zwis c-hen d i(' Rl'gp ls la ngl' der Einzeleinsp rt tzp umpen und d as Oht' r lra gunb'S·g('s tilnge zum lk gfl'r is t bei großen 1'1' Pumpen em federndes Zwis chengliedgcschalrct, sodass die Rl'gl'1ung der üb r fgen
pumpen hei e inem eventuellen Blockieren
P,45 in Common R.iI Sy.~m
Systemübers k hl der Ei...elzyl;nder ·Sysl<lme I Einl eleinspr il.l pumpen P, ! 109
des Y('rs ll' lIm('cha nis mus einer einzelnen
Pump\' g('wäh rl('is l(' l hll' ih l .
Kraftstoffversorgungnc r Kra ftsto ff wird durch d nc zahnrad Vorförderpumpc d en Einzclcinsprttzp umpen zugl' füh rl. Dil' sl' fiin l(' r l ('ine etwa3...5- mal so große f\.k ngl' Kra fts toffwiediemaxi male Volllastfördermon ge aller- Einspntzpumpen. Der Kraftstoffelruc k bet rägtetw a S... 10 bar.
Eine Hlterungdes Kraftstoffsd urch Pom filll ' r mil Pon'ngrii r~' n von 5...:m pmhäl lPar tikel vom Einspr il :f.sysll' m tern.Diesokönn ten sonst z uemem vorzeitigen verschjcjß dcr hoch pr äztsenüaurcüc des Ein spntzsystcms führen.
Ein satz im Common RaU Sy stem~:i nzelemspru zp u mpen werden a uch alsHcx-hdr uckp umpen fürCommo n Rai l Svs reme der 2. undx . GI' m' ra lion fürrruckund Off -Htgh wav-Ap plika Honen verwendetund wettcrc m wickclI. Bild 2 zeigtdenRtnsat zdcr 1'1'4 3 tn cmem Common Ra tlSystem fü r I'incn Sec-hzylinder-Molor.
110 I Systemübersicht der Einzelzylinder-Systeme I Unit Injector System UIS und Uni t Pump System UPS
Unit Injector System UIS undUnit Pump System UPS
Die Einspritzsysteme Unit Injector SystemUIS undUnit Pump System UPS erreichenim Vergleich zu den anderen Dieseleinspritzsystemen derzeit die höchsten Einspritzdrücke. Sie ermöglichen eine präziseEinspritzung, die optimal an denjeweiligenBetriebszustand des Motors angepasstwerden kann. Damit ausgerüstete Dieselmotoren arbeiten schadstoffarm, wirtschaftlichundleise und erreichen dabei eine hoheLeistung und ein hohes Drehmoment.
AnwendungsgebieteUnit Injector System UISDas Unit Injector System (auch PumpeDüse-EinheitPDEgenannt) ging 1994fürNkw und 1998 für Pkw in Serie. Es ist einEinspritzsystem mit zeitgesteuerten Einzeleinspritzpumpen für Motoren mit Diesel-Direkteinspritzung (DI). Dieses Systembietet eine deutlich höhere Flexibilität zurAnpassung des Einspritzsystems an denMotor als konventionelle kantengesteuerteSysteme. Es deckt ein weites Spektrum moderner Dieselmotoren für Pkw und Nkw ab:li>- Pkw undleichteNkw: Einsatzbereiche
von Dreizylinder-Motoren mit 1,2IHubraum, 45 kW (61 PS) Leistung und195 Nm Drehmomentbis hinzu 10Zylinder-Motoren mit 5lHubraum,230kW (312 PS) Leistung und 750 NmDrehmoment.
.. SchwereNkwbis 80 kW/Zylinder.
Da keine Hochdruckleitungen notwendigsind, hatderUnitInjector ein besondersgutes hydraulisches Verhalten. Deshalblassen sich mit diesem System die höchstenEinspritzdrücke erzielen (bis zu 2200 bar).Beim Unit Injector System für Pkw ist einemechanisch-hydraulische Voreinspritzungrealisiert. Das Unit Injector System fürNkw bietet die Möglichkeit einer Voreinspritzungim unteren Drehzahl- und Lastbereich.
UnitPump System UPSDas Unit Pump System wird auch PumpeLeitung-Düse PLD genannt. Auch die Bezeichnung PF..MVwurde bei Großmotorenverwendet.
Das Unit Pump System istwie das UnitInjector System ein Einspritzsystem mitzeitgesteuerten Einzeleinspritzpumpenfür Motoren mit Diesel-Direkteinspritzung(DI). Es wird in folgenden Bauformen eingesetzt:li>- UPS 12 fürNkw-Motorenmitbis zu
6 Zylindern und 37 kW/Zylinder,li>- UPS20fürschwereNkw-Motorenmit
bis zu 8 Zylindern und65 kW/Zylinder,li>- SP (Steckpumpe) für schwere Nkw
Motoren mit biszu 18 Zylindern und92 kW/Zylinder,
li>- SPS (Steckpumpe sma11)für NkwMotoren mit biszu 6 Zylindern und40 kW/Zylinder,
li>- UPSfürMotoreninBau-undLandmaschinen, Lokomotiven und Schiffenim Leistungsbereich bis500 kW/Zylinderundbis zu20 Zylindern.
AufbauSystembereicheDas Unit Injector System und das Unit PumpSystem bestehen aus vier Systembereichen(Bild 3),li>- Die ElektronischeDieselregelungEDCmit
den Systemblöcken Sensoren, Steuergerät und Stellglieder (Aktoren) umfasstdie gesamte Steuerung und Regelung desDieselmotors sowie alle elektrischen undelektronischen Schnittstellen.
li>- Die Kraftstoffversorgung (Niederdruckteil) stellt den Kraftstoffmit dem notwendigen Druck und Reinheit zur Verfügung.
li>- DerHochd11lckteilerzeugtden erforderlichen Einspritzdruck und spritzt denKraftstoffin den Brennraum des Motorsein.
li>- Die Luft-undAbgassysteme umfassen dieLuftversorgung, die Abgasrückführungund die Abgasnachbehandlung.
Systemübersicht der Einzelzylinder-Systeme I Unit Injec tor System UIS und Unit Pump System UPS I 111
UnterschiedeDerwesentliche Unterschied zwischen demUnitInjectorSystem und dem Unit PumpSystem bestehtim motorischen Aufbau(Bild4).
Beim Unit Injedor System bilden Hochdruckpumpe und Einspritzdüse eineEinheit - den .Ltnit Injector". Fürjeden Motorzylinderist ein Injektor in den Zylindereingebaut. Da keine Einspritzleitungen vorhanden sind, können sehrhohe Einspritz-
drücke und ein sehrguter Einspritzverlauferreichtwerden.
Beim Unit Pump System sind die Hochdruckpumpe- die .Unit Pump" - und dieDüsenhalterkombination getrennte Baugruppen, die durch eine kurze Hochdruckleitungmiteinanderverbunden sind. Dadurch ergeben sich Vorteile bei der Anordnungim Motorraum, beim Pumpenantriebundbeim Kundendienst.
Elektronische Dieselregelung EDC: Motorsteuerung, Sensoren, Schnittstellen
Luft- und AbgassystemeKraftstoffversorgu ng0(Niederdrucktei l)
Systembereiche Unit Injec tor System und Unit Pump System
0~
"~='"z
Bild 4
a Unit Injector System
für Pkw
Unit Injecto r System
fü rN kw
c Unit Pump Syste m
für Nkw
1 Kipp hebel
2 Nockenwelle
3 Hochd ruc kmagriet-
ventil
4 Unit Injector
5 Brennraum des
Motors
~6 Düsenhalter-
" kom bination~
kurze Hoc hdr uck-w
=' leitu ng"~ 8 Unit Pump
c
Motor
b
ft 12
li 3
4
5
o
Hochdruckerzeugung Unit Injec tor System und Unit Pump System
+- Signale
... Dieselkraftstoff
a
112 I SystemübersichtderEinzelzylinder-Systeme I Systembild UIS für Pkw
Systembild UIS für Pkw
Bild 5 zeigt alle Komponenten eines UnitInjector Systems für einen ZehnzylinderPkw-Dieselmotormit Vollausstattung.Jenach Fahrzeugtyp und Einsatzartkommeneinzelne Komponenten nicht zur Anwendung.
Um eine übersichtlichere Darstellung zuerhalten, sind die Sensoren undSollwertgeber (A) nicht an ihrem Einbauort dargestellt. Ausnahme bilden die Komponentender Abgasnachbehandlung (F), daihre Einbauposition zum Verständnis der Anlagenotwendigist.
Bild S
Motor, Motorst euerung und Hochdruck
Einspritzkompon enten
24 Verteilerrohr
25 Nockenwelle
26 Unit tnjector
27 Glühstiftkerze
28 Dieselmotor (01)
29 Motorsteuergerät (Master)
30 Motorsteuergerät (Slave)
M Drehmoment
A Sensoren und Sollwertg eber
1 Fahrpedalsensor
2 Kupplungsschalter
3 Bremskontakte (2)
4 Bedrentel I f ür Fahrgeschwind igkeitsregler
5 Glüh-Start-Schalter ("ZÜ ndsch loss")
6 Fahrgeschwindigkeitssensor
7 Kurbelwellendrehzahlsensor ( indukt iv)
8 Motortemperatursensor (im Kühlmittelkreislauf)
9 Ansauglufttemperatursensor
10 Ladedrucksensor
11 Heißfilm-Luftmassenmesser (Ansaugluft)
B Schnitt stellen
12 Kombiinstrument mit Signalausgabe für KraftstoffVer-
brauch, Drehzahl usw.
13 Klimakompressor mit Bedienteil
14 Diagnoseschnittstelle
15 Glühzeitsteuergerät
CAN Controller Area Network
(serieller Datenbus im Kraftfahrzeug)
Über den CAN-Bus im Bereich "Schnittstellen" (B)istder Datenaustausch zu denverschiedensten Bereichen möglich:li>- Starter,li>- Generator,li>- elektronische Wegfahrsperre,li>- Getriebesteuerung,li>- Antriebsschlupfregelung ASRundli>- Elektronisches Stabilitäts-Programm
ESP.
Auch das Kombiinstrument (12) und dieKlimaanlage (13) können über den CANBus angeschlossen sein.
Für die Abgasnachbehandlungwerden dreimögliche Kombinationssysteme aufgeführt(a,boderc).
c Kraftstoffversorgung (Nied erdruckt eil)
16 Kraftstofffilter mit Überströmventil
17 Kraftstoffbehälter mit Vorfilter und Elektrokraftstoff-
pumpe EKP (Vorförderpumpe)
18 Füllstandsensor
19 Kraftstoffkühler
20 Druckbegrenzungsventil
D Additivsystem
21 Additivdosiereinheit
22 Additivtank
E Luftversorgung
31 Abgasrückführkühler
32 Ladedrucksteller
33 Abgasturbolader (h ier mit vanab ler ruro inen-
geornetne VTG)
34 Saugrohrklappe
35 Abgasrückführsteller
36 Unterdruckpumpe
F Abgasnachbehandlung
38 Breitband-Lambda-Sonde LSU
39 Abgastemperatursensor
40 Oxidationskatalysator
41 Partikelfilter
42 Differenzdrucksensor
43 NOx-Speicherkatalysator
44 Breitband-Lambda-Sonde, optional No-sensor
Systemübersicht der Einzelzylinder-Systeme I Syste mbild UIS f ür Pkw I 113
Diesel-Einspr itzan lage für Pkw mit Unit Inject or System
F
29
30
21
D
1
c
42
28 JM
A1------V<~===='=====:=:=J'l a
I :::38~~~~4!:i:.::5~i'1-.... .....III b
I 39L ....::.:.:,lil!..,JJ;;~~r;:\H;!Pr7:l'...,..,... 1
42
11:11111111111
~~L~
20---11-----
il
25
'I"i\lll'l~T 26
IHiI="J~1rmI'1iL~rf.5-27•
2
3
E4
5 B= m
6~
7~
8
9
10
11
B
A
114 I Systemübersicht der Einzelzylinder-Systeme I Systembild UISjU PS fü r Nkw
Systembild UIS!UPS für Nkw
Bild 6 zeigt alle Komponenten eines UnitInjector Systems für einen SechszylinderNkw -Dieselmotor.je nach Fahrzeugtyp undEinsatzartkommen einzelne Komponentennicht zur Anwendung.
Die Bereiche der Elektronischen Dieselregelung EDC(Sensoren, Schnittstellen undMotorsteuerung), Kraftstoffversorgung,Luftversorgung und Abgasnachbehandlung sindbeim Unit Injector undUnit PumpSystem sehr ähnlich. Sie unterscheiden sichlediglich im Hochdruckteil.
Um eine übersichtlichere Darstellung zuerhalten, sindnur die Sensoren und Sollwertgeber an ihrem Einbauort dargestellt,
Bild 6Moto r, Motorst euerung und Hochdruck
Einspritzkompon enten
22 Unit Pump und Düsenhalterkombination23 Unit tnjector
24 Nockenwelle25 Kipphebel
26 Motorsteuergerät
27 Relais28 Zusatzaggregate tz. 8. Retarder, Auspuffklappe für
Motorbremse , Starter, lüfter)
29 Dieselmotor (01)
30 Flammkerze (alternat iv Grid-Heater)
M Drehmoment
A Sensoren und Sollwertg eber
1 Fahrpedalsensor2 Kupplungsschalter3 Bremskontakte (2)
4 Motorbremskontakt
5 Feststellbremskontakt6 Bedienschalter (z. B. Fahrgeschwindigkeitsregler,
Zwischendrehzahlregelung, Drehzahl- und
Dreh momentred uktion )
7 Schlüssel-Start-Stopp ("Zündschloss")8 Turbo laderdrehzahlsensor9 Kurbelwellendrehzahlsensor ( indukt iv)
10 Nockenwellendrehzahlsensor
11 Kraftstofftemperatursensor12 Motortemperatursensor (im Kühlmittelkreislauf)
13 Ladelufttemperatursensor
14 Ladedrucksensor
15 lüfterdrehzahlsensor16 luftfilter-D ifferenzdrucksensor
B Schnitt stellen
17 KIimakompressor mit Bedienteil
18 Generator19 Diagnoseschnittstelle
deren Einbauposition zum Verständnis derAnlage notwendig ist.
Über den CAN-Bus im Bereich "Schnittstellen" (B)istder Datenaustausch zu denverschiedensten Bereichen möglich (z. B.Getriebesteuerung, Antriebsschlupfregelung ASR,Elektronisches Stabilitätsprogramm ESP,Ölgütesensor, Fahrtschreiber,Abstandsradar, Fahrzeugmanagement,Bremskoordinator, Flottenmanagementbis zu30 Steuergeräte). Auch der Generator(18) und die Klimaanlage (17) können überden CAN-Bus angeschlossen sein.
Für die Abgasnachbehandlung werdendrei mögliche Kombinationssysteme aufgeführt(a, boderc).
20 SCR-Steuergerät
21 LuftkompressorCAN Controller Area Network (serieller Datenbus im
Kraftfahrzeug) (bis zu 3 Busse)
c Kraftst offversorgung (Niederdruckteil)
31 KraftstofNorförderpumpe32 Kraftstofffilter mit Wasserstands- und Drucksensoren
33 Steuergerätekühler
34 Krattstotfbehalter mit Vorfilter35 Füllstandsensor
36 Druckbegrenzungsventil
D Luftversorgung37 Abgasrückführkühler
38 Regelklappe
39 Abgasrückfü ursteuer mit Abgasrückfüh rvenu I und
Positionssensor40 Ladeluftkühler mit Bypass für Kaltstart41 Abgasturbolader (h ier VTG) mit Positionssensor
42 Ladedrucksteller
E Abgasnachbehandlung43 Abgastemperatursensor
44 Oxidationskatalysator
45 Differenzdrucksensor46 katalytisch beschichteter Partikelfilter (CSF)
47 Rußsensor48 Füllstandsensor
49 Reduktionsmitteltank
50 Reduktionsmittelförderpumpe51 Reduktionsmitteldüse
52 NOx-Sensor53 SCR-Katalysator54 NH]-Sensor
Systemübersicht der Einzelzylinder-Systeme I Systembild UISlUP S f ür Nkw I 115
n Diesel-Einspritzanlage für Nkw mit Unit Injector System bzw. Unit Pump System
32
28
M
E
26
~ 33
52 oderv~ oder
47
c
11
2~
I "Cl
UU
35 34
j[~~~i36
3' IAl
I~ W
1I1 IIF 1111 1~1111 1 11
116 I Uni! Injectot System I [ inbau und Antri eb
Unit Injector System UIS
') Da. sehadvolumen
iot da. Kraft .tof f
volumen. da.
_dIchtet wi'd
Ill'im l Jnillnjl'c lor Sysh'm (l JIS) b ild enElu sp rit zpu mpc.J hwhd ruck - l\Ia~twt
w r uü u nd Ein spri lzdOSl' (' im' Einhl' il.n as Un il lnj l'eto rSysle m wi rd daher-a uchI' ump<.·-Il OSI' -Einhelt (1'111-:) ~l' lla nn I. llil 'kom pakte nauwersc- mi l sehr- kurzen, imlIa un-ll inh'~ril'rll'n Hor-hd ru ck tet 1un genzwisch en Pumpe u nd J-:insprilzd üsl' l' r h'khll' r t d il'l la r sld!un~hiihl'n' r Einsprftzdrürke ~1'~I'nOhl'r anderen Eins pr itz sys ll' rnl' n, da d asSr'hadvol umen I)u nd d am! t d rexom pres sion sve rl uste ~l'
rin W'r sind . 1H.'r Spitzeudriu-k h l'im tJlSva ruert dt'rZI' it j t' nach Pum p<.·nl YJlzwrseln-u llIu(lu nd zzuubar.
Einbau und Antrieb
J" Motorz)'lind..r ist " in Un it Injr-rtordirektim Zylim h'rku p f,' ing" ha llt (Bild 1). FürPkw ,,>i h t I'S zwei Ausführun gr-n des lJni lInj ,' clors (UI- I , 111 -2), dil' su-h - !w i gl" i<"l1l'r
Funktion - in ih...·r Grü ßl' unn-rscheiek-n .Bd m z -veout-xrc ror wt«! EI,·r UI- I mun-l se-nu-s Spannk jot zes mit dn"r NdgungVOll ca. 2(}"irn Zylinderkopfdes Motor sfixierf.Boim 4 -V" lltil -Molor wird w" gpndl' s w·ringp ...-n v,· ]" füg h a...·n gauraum sder
klvim- re' Injek tor (U! -2) t' ingI'SI' lz l, rh-r mitIh 'h nsehra ulw n Sl' nk ",' ch t im Zylind"rko pfIw f,' s tigt wtr rl.
Ili.. Motor no okenwelh- (2)h ai fü r j r-dr-n
Unit l njot-tor eim-n Anmebsno ckcn.DerNockenhub wird durrheiru-n Kip plw hE·1( I)a uf d..njE·WE·i1iJ.:,' n Pumpenkullwn (fi) übertragen. rx-r Ein spr itzvr-rtau f wird dur chdil' Form EI,·r Amru-bsuock en bectnll usst .Ilk M' sind so g,· foren t. dass sich der rumIw nkoll)(·n lu-im J\ nsa ugou des Kraft st off s(Aufwär tslx-wegung) langsanu-r bc Wl'g t a lswäh...-nd der Emspruzung (Ahwiir ls lww,··gung), um l' im ' rSl' ils,' ill unbeahsidllig ll'SAusau ge-nvont.uuxu ver fundem und ande
rerseirs eine-große Fiird" rra tt' zu erreir-lu-n.
Einbau du Unit Iniectors (Nk",)
--~---,
•Bild 1, Kipph ebel, Motornocken",el le
5a St«ke•
• UM Inje<:to. 7 "5 Ein.pritzd li ... •• PumPl'n kolbe n sr Brennraum ",
de. Moto rs,
Unit Injector System I Aufbau I 117
Dieim Betrieb an der Nockenwelle angreifenden Kräfte regen diese zu Drehschwingungen an, wodurch Einspritzcharakteristik und Dosierung der Einspritzmenge beeinträchtigtwerden. Eine steife Auslegungdes Antriebs der Einzelpumpen (Antriebder Nockenwelle, Nockenwelle, Kipphebel,Kipphebellagerung) ist zur ReduzierungdieserSchwingungenzwingendnotwendig.
Da der Unit Injectorim Zylinderkopfeingebautist, ist erhohen Temperaturenausgesetzt. Zur Kühlung durchspültrelativkühler Kraftstoffden Injektor undfließtzum Niederdruckteil zurück.
Der Körper desUnit Injectors dient alsPumpenzylinder. Die Einspritzdüse (Bild2,Pos. 7)istin den SchaftdesVnitInjectorsintegriert. Schaft und Körper sindmittelseiner Spannmutter (13) miteinanderverbunden.
Die Rückstellfeder (1) drückt den Pumpenkolben gegen den Kipphebel (8) und diesengegenden Antriebsnocken(9). Währenddes Betriebswird dadurch ein ständigerKontaktvon Pumpenkolben, Kipphebelund Nocken gewährleistet.
Aufbau
Der Kraftstoffzulauferfolgtbeim VI fürPkw über rund 500 lasergebohrte Zulaufbohrungen in derStahlhülse des Injektors.Durch die Bohrungen, die einen Durchmesservon wenigeralsO,1 mm haben, wirdder Kraftstoffim Zulaufgefiltert.
Beim Unit Injectorfür Nkw ist das Magnetventil in den Injektor integriert. Beim VI fürPkw hingegen ist es aufgrund derkleinerenAbmessungen des Injektors außen am Pumpenkörperangebracht.
Der Aufbau des Injektorsfür Pkw und Nkwist aufden folgenden Seiten dargestellt.
Einbau des Unit Injec tors im Zylinderkopf (Nkw)
9 Bild 2
• 1 Rückstellfeder
A 2 Stecker3
3 Hochd ruckrau m
• (Elementraum)
5 I lll . 4 Magnetspule
~ /
11 5 Magnetvent iIkörpe r
1. 6 Magnetventilnadel6
ß7 Einspritzdüse
8 Kipphebel
9 Antriebsnocken
». 10 Spannelemen t
7 13 ~ 11 Kranstottr ücklauf
14 ~ 12 Krafts toffzulauf~
13 Spannmutter"~ 14 Gaswechselve ntil
118 I Unit Injector System I Aufbau
Aufbau des Unit Injectors für Pkw (für Einsatz im 2-Ventil-Motor)
2an
~'W~-6
'S<c~c::--9
-----2
~------3
~~-----4
~--10
0~=.:~----11
~~='222- - - - - - - - --/,
21 - - - - - - -
25 - - - - - - - - -
11
20 16
18
15
17
».
~~Q
"~
28----======--
24 - - - - - - - - 23 - - - - - - - - -
Beim 4-Venti l-Motor
steht der Unit Injector
senkrech t im Zylinder
kopt.
Bild 3
1 Kugelbolzen
2 Rückstellfeder
3 Pumpenkolben
4 Pumpenkörper
5 Stecker
6 Magnetkern
7 Ausgleichsfeder
8 Magnetventi lnade l
9 Anker
10 Spule des Elektro-
magneten
11 Kraftstoffrücklauf
12 Dichtung
13 Zulaufbohrungen
(lasergebohrte
Löcher als Filter)
14 hydraulischer An-
schlag (Dämpf ungs
einheit)
15 Nadelsitz
16 Dichtscheibe
17 Brennraum
des Motors
18 Düsennadel
19 Spannmutter
20 integr ie rte Ein-
spritzdüse
21 Zylinderkopf
des Motors
22 Druckfeder
(Düsentecer)
23 Speicherk olben
(Ausweich kolben)
24 Speicherraum
25 Hochdruckraum
(Elementraum)
26 Magnetventilfeder
Unit Injector System I Aufbau I 119
Aufbau des Unit Injectors für Nkw
Bild 4
1 Gle itsche ibe
2 Rückstellfeder
3 Pumpenk olbe n
4 Pumpenkörpe r
5 Stecker
6 Hochdruckraum
(Element raum)
Zylinde rkopf
des Motors
8 Kraftstoffrück lauf
9 Kraftstoffzulauf
10 Federha lte r
11 Druckbolze n
12 Zwischensche ibe
13 integrier te
Eins pr itzdüse
14 Spannmutter
15 Anker
16 Spule des
Elekt romag neten
17 Magnetvent ilnadel
18 Magnetvent ilfeder
i'---'11--I-'ff- - + - 18
i~-l---t--15
m - - -T- 18~tt:~I--J:W--+-17
3- - - - - -
4-----~
2- - - - - -
5
7- - --+-
8----',,-.J~
10- - - --'__-iH~-
14 - - - - - + - -jj-.
13- - - - - -\-- -H-f-.
120 I Unit Injector System I Arbeitsweise des UI f ür Pkw
Arbeitsweise des UI für Pkw
VoreinspritzungBeim UI für Pkw wird durch einen Speicherkolben und eine Dämpfungseinheit einemechanisch-hydraulisch gesteuerte Voreinspritzung realisiert.
Saughub (Bild 5a)Der Pumpenkolben (4) wirdbeim Drehendes Antriebsnockens (3) über die Rückstellfedernach obenbewegt. Der unter ständigem Überdruck stehende Kraftstofffließtaus dem Niederdruckteil der Kraftstoffversorgung über die Zulaufbohrung (1) inden Injektor. Das Magnetventil istgeöffnet.Über den geöffneten Magnetventilsitz (11)gelangt der Kraftstoffin den Hochdruckraum (5).
Vorhub(Bild5b)Der Pumpenkolben bewegt sich durch dieDrehung des Antriebsnockens nach unten.Das Magnetventil istgeöffnet, und derKraftstoffwird durch den Pumpenkolben inden Niederdruckteil der Kraftstoffversorgung zurückgedrückt(2). Mit dem zurückfließenden Kraftstoffwirdauch Wänne ausdem Injektor abgeführt, d h. der Injektorwirdgekühlt.
Förderhub und EinspritzungDas Steuergerätbestromt die Spule desElektromagneten zu einem bestimmtenZeitpunkt, sodass die Magnetventilnadel inden Magnetventilsitz (11) gedrückt und dieVerbindung zwischen Hochdruckraum undNiederdruckteil verschlossen wird. DieserZeitpunktwird als Begin o!Injection Period(BIP) bezeichnet; er entsprichtjedoch nichtdem tatsächlichen Beginn der Einspritzung,sondern dem Förderbeginn.
Beginn der Voreinspritzung (Bild Sc)Der Kraftstoffdruck im Hochdruckraumsteigt durch die VolumenverdrängungdesPumpenkolbens an. Für die Voreinspritzung liegt der Düsenöffnungsdruck bei ca.180 bar. Bei Erreichen dieses Drucks wird
die Düsennadel (9) angehoben und die Voreinspritzungbeginnt. In dieser Phase wirdder Hub der Düsennadel durch eine Dämpfungseinheit hydraulischbegrenzt (sieheAbschnitt .Düsennadeldämpfung").
Der Speicherkolben (6) bleibt zunächstin seinem Sitz, denn die Düsennadel öffnetwegen ihrergrößeren hydraulisch wirksamen Fläche, aufdie der Druck einwirkt,zuerst.
Ende der Voreinspritzung (BildSd)Durch den weiter ansteigenden DruckwirdderSpeicherkolben nach unten gedrücktundhebt nun auch aus seinem Sitz ab. EineVerbindung zwischen Hochdruckraum(5) und Speicherraum (7) wird hergestellt.Der dadurchverursachte Druckabfall imHochdruckraum, der erhöhte Druck imSpeicherraum und die gleichzeitige Erhöhung der Vorspannung der Druckfeder (8)bewirken, dass die Düsennadel schließt. DieVoreinspritzungist beendet. Der Speicherkolben kehrt im Gegensatz zur Düsennadelnichtinseine Ausgangsposition zurück, daer dem Kraftstoffdruck im geöffneten Zustand eine größere Angriffsfläche bietet alsdie Düsennadel.
Die Voreinspritzmengevonca.1,5mm3
wird im Wesentlichen durch den Öffnungsdruck und den Hub des Speicherkolbensbestimmt.
HaupteinspritzungDie Haupteinspritzung erfordert einenhöheren Öffnungsdruck an der Düse als dieVoreinspritzung. Dieshat zwei Ursachen:Zum einenwird durch die Auslenkung desSpeicherkolbenswährend der Voreinspritzung die Vorspannung der Düsenfedererhöht. Zum anderen muss durch das Ausweichen des Speicherkolbens Kraftstoffausdem Federhalterraum über eine Drosselin den Niederdruckteil der Kraftstoffversorgung gedrängtwerden, sodass derKraftstoffirn Federhalterraum stärkerkomprimiertwird(pressure backing). Daspressure-backing-Niveau ergibt sich aus
Funkt ionspr inzip der Einspr it zung beim UIS f ür Pkw: Voreinspritzung
Unit Injector System I Arbeitsweise des UI f ür Pkw I 121
c
b
d
Bild S
Saughub
Vorhub
cöroernub.
Beginn der
Voreinspritzung
Fördertlub:
Ende der
Voreinspritzung
1 Kraftstoffzulauf
2 Kraftstoffrücklauf
3 Antriebsnocken
4 Pumpenkolben
5 Hochdruckraum
(Elementraum)
6 Speicherkolben
7 Speicherraum
8 Federhalterraum
9 Düsennadel
10 Magnetventilnactel
11 Magnetventilsitz
122 I Unit Injector System I Arbeitsweise des UI f ür Pkw
der Größe der Drossel im Federhalter undlässt sich somitvariieren (kleine Drosselgroße Druckzunahme - große Differenz desDüsenöffnungsdrucks für Vor- und Haupteinspritzung). Dadurchist es möglich,einen sinnvollen Kompromiss zwischeneinem niedrigen Öffnungsdruck der Voreinspritzung (aus Geräuschgründen) undeinem möglichsthohen Öffnungsdruckder Haupteinspritzungspeziell bei Teillast(emissionsreduzierend) zu erreichen.
Der zeitliche Abstand zwischen Vor- undHaupteinspritzungist hauptsächlich durchden Hub des Speicherkolbens (der seinerseitsdie Vorspannung der Druckfeder bestimmt) und die Motordrehzahl festgelegt.Er beträgt ca. 0,2 ...0,6ms.
Fortsetzung des Förderhubs (Bild 6a)Beginn derHaupteinspritzungAufgrund derfortgesetzten Bewegung desPumpenkolbens steigt der Druck im Hochdruckraum weiter an. Mit Erreichen desDüsenöffnungsdrucks vonjetzt ca. 300 barwird die Düsennadel angehoben und Kraftstoffin den Brennraum eingespritzt (tat-
sächlicherSpritzbeginn). Durch die hoheFörderrate des Pumpenkolbens steigt derDruckwährend des gesamten Einspritzvorgangs weiter an. In derÜbergangsphasezwischen Förderhub und Resthub (s. u.)wird dermaximale Druck erreicht.
Ende der HaupteinspritzungZum Beenden der Haupteinspritzung wirdderStromfluss durch die Spule des Elektromagneten abgeschaltet; das Magnetventilöffnetnach einerkurzen Verzögerungszeitundgibt die Verbindung zwischen Hochdruckraum und Niederdruckbereich frei.Der Druck bricht zusammen. Mit Unterschreiten des Düsenschließdrucks schließtdie Einspritzdüse undbeendet den Einspritzvorgang. Danach kehrt auch der Speicherkolben in seine Ausgangslage zurück.
Resthub (Bild 6b)Derrestliche Kraftstoffwirdwährend derweiteren Abwärtsbewegung des Pumpenkolbens in den Niederdruckteil zurückgefördert. Dabei wirdwieder Wänne aus demInjektor abgeführt.
Funkt ionsprinzip der Einspr itz ung beim UIS f ür Pkw: Haupteinsp rit zung
Bild 6
Förderhub:
Haupte: nspritzu ng
Resthub
1 Kraftstoffzulauf
2 Kraftstoffrüc klauf 23 Antriebsnocken
4 Pumpenkolben
5 Hochdruckraum
(Elementraum)
6 Speicherkolben
7 Speicherraum
8 Federhalterraum
9 Düsennadel
10 Magnetventil naoel
11 Magnetventilsitz
• 8 ,-\-- 3
DüsennadeldämpfungWährend der Voreinspritzungwird derHub der Düsennadel durch eine Dämpfungseinheit hydraulisch begrenzt, umdie geringe erforderliche Einspritzmengegenau dosieren zukönnen (siehe AbschnittVoreinspritzung). Der Düsennadelhubwirddafür aufca. ein Drittel des Gesamthubs derHaupteinspritzungbegrenzt.
Die Dämpfungseinheit wird durch einenDämpfungskolben gebildet, der sich oberhalb der Düsennadel befindet (Bild 7,Pos. 4). Die Düsennadel öffnet zunächstungedämpft, bis der Dämpfungskolben(4) die Bohrung der Dämpfungsplatte (3)
Vorei nsp ritzung: ungedämpft er Hub
2
3
4
5
Unit Injector System I Arbeitsweise des UI f ür Pkw I 123
erreicht. Der über der Düsennadel befindliehe Kraftstoffbildetnun ein hydraulischesPolster (Bild 8, Pos. 2), daernur über einenschmalen Leckspalt (1) in den Düsenfederraumgedrücktwerden kann. Die weitereAufwärtsbewegung der Düsennadel wirddadurch begrenzt.
Während der Haupteinspritzungist dieWirkung der Düsennadeldämpfung vernachlässigbar gering, da aufgrund des höheren Druckniveausviel größere Öffnungskräfte aufdie Düsennadel wirken.
EigensicherheitEinzelpumpensysteme sind eigensicher, daim Fehlerfall maximal eine unkontrollierteEinspritzung erfolgen kann:li>- Bleibt das Magnetventilgeöffnet, kann
nicht eingespritzt werden, da der Kraftstoffin den Niederdruckteil zurückfließtundkein Druck aufgebautwerden kann.
li>- Bei ständig geschlossenem Magnetventilkann kein Kraftstoffin den Hochdruckraumgelangen, da die Füllung des Hochdruckraums nur über den geöffnetenMagnetventilsitz erfolgen kann. Indiesem Fall kann höchstens einmal eingespritzt werden.
Arbeitsweise des UI für Nkw
voreinsp ritzun s. hydraulische Dämpfung
2
Das Unit Injector System für Nkw (Bild 9)hathinsichtlich der Haupteinspritzungprinzipiell die gleiche Funktionsweise wiedas Pkw-System. Unterschiede bestehenbezüglich der Voreinspritzung: Das UnitInjectorSystem für Nkw bietetim unterenDrehzahl- und Lastbereich die Möglichkeiteiner elektronisch gesteuerten Voreinspritzung, die durch zweimaliges Ansteuern desMagnetventils realisiertwird.
Bild 7
1 Düsenfederraum
2 Federhalter
3 Dämpfungsplatte
4 Dämpfungskolben
5 Düsennadel
Bild S
1 Leckspalt
2 hydraulisches
Polster
124 I Unit Injector System I Arbeitsweise des UI f ür Nkw
Funkt ionsprinz ip des Unit Injec tors für Nkw und der Unit Pump
a
\8b
...•11 ••••
~
2- - - --=--- 11-
3- - - -
c
't O:r~---1D
'O:C·~'----"'DEinspritzdruck
{IJ 21lJOT
I 7Kurbelwellenwinkel ----
Hochdruckmagnetventil
Das Hochdruckmagnetventil steuertDruckaufbau, Einspritzzeitpunkt und Einspritzdauer.
Unit Injector System I Hochdruckmagnetvent il I 125
Magnetkern (15), Spule (6) und der elektrischen Kontaktierungmit dem Stecker (8).
Der Ankeristander Ventilnadel befestigtbzw. mit dieserkraftschlüssig verbunden.Zwischen Magnetjoch undAnkeristin derRuhelage ein Ausgangs- oder Restluftspalt.
AufbauVentilDas Ventil besteht aus der Ventilnadel(Bild 10, Pos. 2), dem Ventilkörper (12) undder Ventilfeder(l).
Die Dichtfläche des Ventilkörpers istkegelig angeschliffen (10). Die Ventilnadelbesitzt ebenfalls eine kegelige Dichtfläche(11). Der Winkel an der Nadel ist etwasgrößer als der des Ventilkörpers. Beigeschlossenem Ventil, wenn die Nadel gegenden Ventilkörpergedrücktwird, berührensich Ventilkörperund Ventilnadellediglichaufeiner Linie, dem Ventilsitz. Durch dieseDoppelkegeldichtung dichtet das Ventilsehrgut ab. Ventilnadel und Ventilkörpermüssen durch Präzisionsbearbeitung sehrgenau aufeinander abgestimmt sein.
Mag netDer Magnet besteht aus dem festen Magnetjoch und dem beweglichen Anker(16).Das Magnetjoch seinerseits besteht aus
I Hochdruckmagnetvent i l f ür Pkw Unit Injector
X 12 13 14 15 16
ArbeitsweiseGeöffnetes Ven tilDas Magnetventil istgeöffnet, solange esnicht angesteuert wird, d. h., wenn durchdie Spule des Magneten kein Strom fließt.Die von der Ventilfeder aufdie Ventilnadelausgeübte Kraft drückt diese gegen den Anschlag. Hierdurchist der Ventildurchflussquerschnitt (9) zwischen Ventilnadel und
Ventilkörperim Bereich des Ventilsitzesgeöffnet. Somit sind Hochdruck- (3) undNiederdruckbereich (4) der Pumpe miteinanderverbunden. In dieser Ruhelage kannKraftstoffvon und zum Hochdruckraumfließen.
Geschlossenes Ven tilWenn eine Einspritzung erfolgen soll, wirddie Spule vom Steuergerät angesteuert.Der Anzugstrom erzeugt einen Magnetflussin den Magnetkreisteilen (Magnetkern,Magnetscheibe und Anker). Dieser Magnet-
9 10 11
17
Bild 10
1 Ventilfeder
2 Ventilnadel
3 Hochdruckbereich
4 Niederdruck-
bereich
5 Ausgleichsscheibe
6 Spule des
Elektromagneten
7 Kapsel
8 Stecker
9 Venti Idurchfl uss
quersehrritt
10 Dichtfläche
des Ventil körpers
11 Dichtfläche
derVen tilnadel
12 integrierter
Ventilkörper
13 uterwurrrnutter
14 Magnetscheibe
15 Magnetkern
16 Anker
17 Ausgleichsfeder
126 I Unit Injector System I Hochdruckmagnetvent i l
fluss erzeugt eine magnetische Kraft, dieden Ankerin Richtung Magnetscheibe (14)anzieht und dabei die Ventilnadel in RichtungVentilkörpermitbewegt. Der Ankerwird so weit angezogen, bis sich Ventilnadelund Ventilkörperim Dichtsitz berührenund so das Ventil geschlossen ist. ZwischenAnker und Magnetscheibe bleibt ein Restluftspalt.
Die Magnetkraftrnuss nichtnur denAnker anziehen, sondern gleichzeitig dievon der Ventilfederausgeübte Kraft überwinden undihrentgegenhalten. Außerdemmuss die Magnetkraftdie Dichtflächenmit einerbestimmten Kraft aneinanderdrücken, um auch dem Druck aus dem Elementraum standzuhalten.
Bei geschlossenem Magnetventil wirdwährend der Abwärtsbewegung des Pumpenkolbens Druck im Hochdruckraumaufgebaut und eskann eingespritztwerden.Wenn die Einspritzung beendetwerdensoll, wird der Strom durch die Spule abgeschaltet, der Magnettluss und somit dieMagnetkraftbrechen zusammen. Die Federkraft drückt die Ventilnadelgegen denAnschlagin die Ruhelage. Der Ventilsitz istgeöffnet und der Druck im Hochdruckraumwird abgebaut.
Anste uer ungZum Schließen des Hochdruckmagnetventils wird dieses mit einem relativhohenAnzugstrom (Bild 11, a) mit steil ansteigender Flanke angesteuert. Dies gewährleistetkurze Schaltzeiten des Magnetventils undeine genaue Dosierung der Einspritzmenge.
Beigeschlossenem Ventil kann der Anzugstrom aufeinen Haltestrom (c) reduziertwerden, um das Ventil geschlossen zu halten. Sowirddie Verlustleistung (Wärme)durch den Stromfluss reduziert. Der erforderliche Haltestrom istumso kleiner,jenäher sich der Anker an der Magnetscheibebefindet, da ein kleiner Abstandeinegrößere magnetische Kraft bedingt.
Zwischen Anzugstrom- und Haltstromphase wirdkurzzeitig für die Erkennungdes Magnetventil-Schließzeitpunkts mitkonstanter Spannung angesteuert (BIPErkennung, Phase b).
Um am Ende der Einspritzung ein definiertes und schnelles Öffnen des Magnetventils zu erreichen, wird durch Anlegeneinerhohen Klemmenspannung eineSchne111öschung derim Magnetventilgespeicherten Energie durchgeführt(Phased).
Ansteuersequen z des Hochdruckmagnetvent ils
1'I\agnetventil-0 tstrom IM
d
Zeit ! _
Einsc haltsi gna l
Magnetventil-0 tnadelhub hM
Bild 11
Anzugstrom
(UISjUPS für Nkw:
12...20 A;
UIS für Pkw: 20 Al
8lP-Erkennun g
Haltestrom
(UISjUPS für Nkw:
8...14 A;
UIS für Pkw: 12 Al
Schnelllöschung
DI... H lnsprltz-G.."lIlcht. I 127
,w~
f"""SpO'ic.......-lI~yS!t'<J'I1il
(~R.>iI
,...f,,~~""..,I<ol~""IO'ill>rO'in,,,,itHl~.~
'''''E,,,...Vr!<'PumpSyo,,",,,,
-,-,,-~...... _~..----
Ende 1922 begann bei~h d ie Ent
wicklung eines Einspr'tzsystems für Diesel·
mctceen . Die techn ischen Voraussetlun-
gen waren günstig : Bos<:h voerfugte übe r
ErfahrunSen mit Verbrennungsmotoren, die
Fert igungslechnik war hoch entwickelt und
vor allem konnten Kenntni sse, die man bei
der Fert igung von Schmierpumpen gKa/Tl""
melt hane, elOgeseut _den. Den no<:h w....
dies fUr Boseh ein großes Wagnis, da es viele
Aufgaben zu lOsen gab.
1927 wurden d 'e ersten E,nspr itzpumpen
,n sene herge1tel lt . DoePrazision dieser
Pumpen war damals einmalig. Sie waren
klein , leicht und ermOglichten t.ohere
Drehzahlen des Dieselmotors. Diese Reihen
einspritlpumpen wurden ab 1932 in Nkw
und ab 1936 auch in Pkw e,ngesetzt. Die
Entwicklung des Dieselmotors und der
Einspritzanlagen ging seuber Ul\Clufhörlich
weiter.
Im Jahr 1962 gab die von Bos<:h ent
wickelte Verteilereinspritzpumpe mit auto
matis<:hem Spritzyersteller dem Diesel,
motor neuen Auftrieb. Mehr als zwei
Jahrzehnte spater folgte die 'IOn Bosch
in langer Forschungsarbeit zur Serieme ife
gebrach te elektronische Reselung der
Dieseleinspritzung.
Die immer geneuere Dosierung kleins ter
Kraftstoffmengen zum exakt richtigen
Zeitpunkt und die Steigerung des Einspritz·
drucks isl eine stllnd ige Herausfo rderung für
die Entwickler, Dies führte zu vteien neuen
rnncveucnee bei den ElnsprilzsyMemen(siehe Bild).
In Verbrauch und Ausnutzung des Kraft·
stoffs ist der Selbstziinder nach wie vor
benchmark (d.h, er setzt den Maßstab).
Neue Einsprilzsysleme halfen weiteres
Potenzial zu heben . Zusatzlich wurden die
Motoren sUndisleislungsfähiger, während
die Geräusch· und Schadstoffemissionen
weiter abnahmen!
128 I Unlt Pump Sy>tem I Einbau und Antr;~b. Aufbau
Unit Pump System UPS
BIld 1
1 Stute ndü..... halt<"2 S....nn ' aum
des Moto~
3 Unlt Pump
~ Moto,nock"" ..., lle5 Oruckrohmuuen
6 Hod,d, uckl ..,lu n8
7 M. S"et ""nW8 AilckOlellfeder
9 RoliensMßel
Uas I ln ill' um p Sysh'm ({WS) wird lll'i Nkwun d Gr n15 molo r,' n "in).tl'sd:t.t, lJ il' Arh "itswcrso der IJnit Pu mp (IJI' )ents p rtchtd, ' r d ,' s I Jn il l nj"etors( IJI) für Nkw. l mGI·ge nsalz zu m IJI sind bcl der t u ' j l'dodla.:i n spritzd Us,· u nd Injektor rä u mlic hgctrvmu und übereine kurze !-,·itUII).tmuetn audor wrbunden. u as uun Pu mpsysrem wir d rl aher auch I' um pt' -I.,·it ung nüS!' genan nt .
Einbau und Antrieb
I)it' Einspritzd üs., istheim ttni t Pum psvs n-m mi t einem Dti senhaltor in donZylilld.' rkop f'· i lll::t'haut, wä hrend sir-h.. imUni I Injecto r Sys tt' lIl direk t in dcnlujr-ktorintegriort is t.
Ilit' Pump.' wtrd sdllk h am Motorblocklw ft' slig-l (Bild t ) un d von einem Einsp ritznecken (Biltl2, Pos. 13) a uf der M otor-no
r-konwclh- ülwr t'i n" l1Rollenst ößel (21))direk t ang ctrh-ben . Ija s h i" l'" g,'g,' nülwrdemur fo lgrude Vortt'il .' ,
Einbau der Uni l Pump
~ keim- Zylinderkop f-NI'ukonstr-uktiouno twe ndi g,
~ s teifer An trt eb.da keim- Kipphebelr-r forderhe-hsin ti ,
~ t'i nfadw Handhabung b -un Kunden"d i.'IISI,da (!i ,' pumpen I' infaeh a usg, 'b a lltwerd..n können.
Aufbau
Im nogonsatz zum Unil lnj.'e tor wer denhl'i de r Uni I Purnp Hochdruckh-tmngcnzw isdw n Hochdruckpumpeund Einsp rt tzdü se .. ing.' s.' tz1.ll i(· Leir ungen müssen demmaxirualou Pum pou drue-kum ld t'Tl z umTeil hoc-hfrequeuren Drucksc-hwa nkungonwährend der Emspruzpa uscn dauerha ftsrandhaln-n. Es werdendoshalb hod l[" sh'nah t101'1' Stahlroh rc t'ing" Sl'tZI. Die J.cltun gt'11werden miiglil"h s t kll r zausgt'l" gl undmü ssen fü r di t· " inzl' hlt'll Pu mpen t' illt'sMoto rs gh-ic-hl<l ng sein.
Unit Pump System I Auf bau I 129
Aufbau de r Unit Pump f ür Nkw
~----- 144 - - - -
5---A~
7
,. Bild 2
<? 201 Stufendüsenhalter
2 Druckrohrstutzen
3 Hochd ruckleitung
4 Anschluss
y 21 5 Hubansc hlag
6 Magnetven tilnadel
7 Platte
8 Pumpenkörper
9 Hochd ruckraum
22 {Element raumj
23 10 Pumpenkolben
11 Moto rbloc k
12 Rollenstößelbolzen
13 Nocken24 14 Federt eller
15 Magnetven tilfeder
16 Ventil gehäuse
25 mit Spule und
Magnetkem
17 Ankerplatte
26 18 Zwischen platte12 19 Dichtung
20 Kraftstoffzulauf27 21 Kranstottrüc klauf
22 Pumpenkolben-
Rückhaltesirinch-
13tung
_2em ~23 Stößelfeder
w 24 Stößelkörper~ 25 FedertellerQ
" 26 Rollenstößel~
27 Stößelrolle
130 I Unit Pump System IStromgeregelte Einsprit zver laufsfo rm ung CCRS
Stromgeregelte Einspritzverlaufsformung CCRS
Ansteuersec uen z des Hochdruckmagnetven ti Isfür bootförmige Einspritz ung
oww
§§
d
Zeit t ___
Zeitt __
Zeit t ___
I I I Ir-- -:.I II
I
I
I
Einspr itzdruck
Mametventüst rom
Ma m etventünadelhub
Die beim Unit InjectorbeschriebeneArbeitsweise des Magnetventils führt zueinem dreieckfönnigen Einspritzverlauf.Bei einigen UnitPump Systemen wird durchkonstruktive Anpassung des Magnetventilsein bootförmiger Einspritzverlaufrealisiert. Dazu wird das Magnetventil mit einembeweglichen Hubanschlag(Bild4, Pos.L)ausgestattet, der zur Zwischenhubbegrenzung dient und so einen gedrosseltenSchaltzustand ("boot") ermöglicht.
Nach dem Schließen des Magnetventilswird der Magnetventilstrom aufeinZwischenniveau (Bild 3, Phase Cl) unterhalbdes Haltestroms (C2)zurückgefahren, sodass die Ventilnadel aufdem Hubanschlagaufliegt. Damit wird ein Drosselspaltfreigegeben, wodurch derweitere Druckaufbaubegrenztwird Durch Anheben des Stromswird das Ventil wiedervollständig geschlossen und die boot-Phase beendet.
Dieses Verfahren derstromgeregeltenEinspritzverlaufsfonnungwirdauchCurrentControlledRate Shaping(CCRS)genannt.
Bild 3
Anzugstrom
(UPS für Nkw:
1L20Al
8 lP-Erkennung
Ci Haltestr om für
bootförmige Ein
spritzung
C2 Haltestrom
{UPS für Nkw.
8...14 Al
d Schnell löschung
Funktionspri nzi p des UPS-Magnetven tils mit stromgeregelter Einspr itzverlaufsfo rmung
boot
offen
Bild 4
1 Hubanschlag
2 Magnetven t ilnade l
3 Magnetven t ilfeder
4 Gehäuse mit Spule
und Magnet kern
Hochdruckraum
(Elernentraum)
®J®~~~
qeschlossen !:ß---,r ,, ,, ,\ J, --_/
o
Dimensionen der Diesel-Einspritztechnik
Die Welt der Dieseleinspritzung ist eine Weltder Superlative,
Auf mehr als 1 Milliarde Offnungs- undSchließhübe kommt die DOsennadel eines
Nkw-Motors in ihrem .Einsprttzleben". Siedichtet bis zu 2200 bar sicher ab und mussdabei einiges aushalten:,. sie schluckt die Stöße des schnellen
Offnens und Schließens (beim Pkw ge
schieht dies bis zu 10000-mal pro Minutebei Vor- und Nachainspritzungen).
,. sie widersteht den hohen Strömungs
belastungen beim Einspritzen und,. sie hält dem Druck und der Temperatur im
Brennraum stand,
Was moderne Elnsprltzdüsen leisten. zeigen
folgende Vergleiche:,. In der Einspritzr-ammer herrscht ein Druck
von bis zu 2200 bar, Dieser Druck entsteht.wenn Sie einen Oberklassewagen aufeinen Fingernagel stellen würden.
Stecknadelkopf (:2mm~l-.
Dimensionen der Diesel-Einsorit ztechnik I 131
,. Die Einspritzdauer beträgt 1..,2 Millisekunden (ms). In einer Millisekunde
kommt eine Schallwelle aus einem Lautsprecher nur ca. 33 cm weit.
,. Die Einspritzmengen variieren beim Pkw
zwischen 1 mmt (Voreinspritzung) und50 rnrna (volllastmenge): beim Nkw
zwischen 3 mms (Voreinspritzung) und350 mrre (votüastmenge) . 1 rnms entspricht dem Volumen eines halben Steck
nadalkopts. 350 mmt ergeben die Mengevon 12 großen Regentropfen (30 rnrnsje
Tropfen), Diese Menge wird innerhalb von
2 rns mit 2000 kmjh durch eine Offnungmit weniger als 0,25 rnrna Querschnitt
gedrückt!,. Das Führungsspiel der DOsennadel beträgt
0.002 mm (2 IJm), Ein menschliches Haarist 30-mal so dick (0,06 mm).
Die ErfOliung all dieser Höchstleistungenerfordert ein sehr großes Know-how in Entwicklung, WerkstoffkUnde. Fertigung undMesstechnik,
Schallgeschwindigkeit 0,33 mime:
Einspritzmenge 1 ...350mm~
--- Einapritzzeit1 ...zme
132 I Kraftstoffsystem (Niederdruck) I Übersich t
Kraftstoffsystem (Niederdruck)
Die Kraftstoffversorgung speichertundfiltert den benötigten Kraftstoffund stelltihnderEinspritzanlagebeiallenBetriebsbedingungen mit einembestimmtenversorgungsdruck zurVerfügung. Derfüreine sichere Befüllung derPumpe-DüseEinheiten (Injektoren) undderUnit Pumperforderliche KraftstoffdmckimVor- undRücklaufwirdbeiPkw-Systemendurcheine Tandempumpe aufgebaut. Bei NkwSystemen wirddafüreine mechanischangetriebene Zahnradpumpe eingesetzt. DerKraftstoffrücklaufwirdbei Unit InjectorSystemenfür Nkw (UISN) undUnit PumpSystemen (UPS) optional gekühlt.
Übersicht
UIS für PkwDer Kraftstoffwirdbei denmeisten UnitInjector-Systemen für Pkw durch eineVorf6rderpumpe (ElektrokraftstoffpumpeEKP; Bild 1, Pos. 2) aus dem Tank indenNiederdruckkreis gefördert. Der Kraftstoffdurchfließt zunächst einen Kraftstofffilterundgelangt dann zur Tandempumpe. Diesekomprimiert den Kraftstoffundfördert ihn
Kraftstoffversorgung beim Unit Injector System für Pkw
4
mit erhöhtem Druck zu den Pumpe-DüseEinheiten (UnitInjector; 5). Der Druck imVorlaufder Injektoren beträgt 7,5 barbei2-Ventil-Motoren und 10,5 barfür4-VentilMotoren. Im Unit Injectorkomprimierter,aber für die Einspritzung nicht benötigterKraftstofffließt vom Injektor über ein in dieTandempumpe integriertes Druckbegrenzungsventil zurück zum Kraftstoffbehälter.Da dieser Kraftstoffdurch die Verdichtungim Injektor erhitztist, muss er durch einenKraftstoffkühler (8) im Rücklaufgekühltwerden.
Im Rücklaufbefindet sich zwischen Pumpeund Kraftstoffkühler ein Temperatursensor(6) zur Erfassung der Kraftstofftemperatur.Da sich mit der Temperatur auch Dichte undViskosität des Kraftstoffs ändern, muss dieKraftstofftemperaturbei der Berechnungder Parameter der Einspritzung (Einspritzzeitpunkt, Einspritzdauer) berücksichtigtwerden. Die Rücklauftemperatur bildetdabei die Temperaturverhältnisse im UnitInjector am besten ab. Zudem dient dieKraftstofftemperatur als Ersatzwert beidefektem Wassertemperaturfühler.
Bild 1
1 Kraftstoffbehälter
2 Vorförderpumpe
3 Krafts tofffilter
4 Tandempumpe
5 Unit Injector
6 Kraftstoff-
tem peratu rsensor
7 Vorwä rmventil
8 Kraftstoffkühler
6
UISN/UPS für NkwDas Unit Injector-System für Nkw (Bild 2)sowie das UnitPump-System unterscheiden sich vom DIS für Pkw im Wesentlichendadurch, dass anstelle der Tandempumpehier eine Zahnradpumpe (3) die Kraftstoffforderung aus dem Tank in den Niederdruckkreislaufübernimmt. Die im Nkw eingesetzte Zahnradpumpe ist selbstsaugend,sodass keine zusätzliche Elektrokraftstoffpumpe als Vorf6rderpumpe im Tankbenötigtwird Der Druckim Vorlaufder Injektoren bzw. der Unit Pump liegtbei 2 ...6 bar.
Eine Kühlung des Rücklaufs wirdnurbeiBedarfeingesetzt.
Der Rücklaufvon überschüssigem Kraftstoffaus den Injektoren oder aus den UnitPumps zurückin den Niederdruckkreislauferfolgt über ein Überströmventil. DasÜberströmventil sitzt direkt am Austrittdes Kraftstoffrücklaufs aus dem Motor undregelt den Druck im Niederdrucksystem aufden erforderlichen Zulaufdruckvor denUnitInjectorsbzw. UnitPumps. Es ist alsKegelsitzventil mit einem integrierten Speichervolumen ausgeführt.
Kraftstoffversorgung beim Unit Injec tor System für Nkw
Kraftstoffsystem (Niederdruck) I Tankeinbaueinheit I 133
Tankeinbaueinheit
Die Tankeinbaueinheit bestehtbei UIS fürPkw aus den Baugruppen Elektrokraftstoffpumpe (EKP), VorratsbehälterundFüllstandsanzeiger (Schwimmer). Bei denSystemen für Nkw entfallt die EKP.
Die EKP fördert den Kraftstoffaus demTankin den Niederdruckkreis undgewährleistetdabei die schnelle Befüllungauch bei sehrniedrigen Drehzahlen, sowiedie Entlüftung des Kraftstoffsystemsnacheiner Tankleerfahrt. Die EKP sorgt zudemfür einen ausreichenden Kraftstoffdruckvor der Tandempumpe und verhindertsomit das Ausscheiden von im Kraftstoffgelöster Luft. Bei zu niedrigem DruckimKraftstoffvorlaufkönnen sich Luftblasenim Kraftstoffbilden, die zu Druckabfall undunzureichender Befüllung der Injektorenführen können.
Die EKPbefindetsichin dem Vorratsbehälter, der seinerseits durch eineSaugstrahlpumpe ständigmit Kraftstoffaus dem Tankbefülltwird. Aufdiese Weisekann die EKP stets Kraftstoffansaugen,auch wenn bei Kurvenfahrt oder Beschleu-
Bild 2
1 Kraftstoffbehälter
2 Vorf ilter
3 Kraftstoffpumpe
4 Kraftstofffilter
5 Kraftstoff-
tem peratu rsensor
6 Unit Injector
(oder Unit Pump)
9
• I11 ~= = =,.7
12
6
ft Jlr 1~ 5 ~y u r ~Y D4
3
134 I Kraftstoffsystem (Niederdruck) I Kraftstoffpumpe
nigungsvorgängen undniedrigem Tankfüllstanddergesamte im TankbefindlicheKraftstoffaufeine Seite gedrängtwird.
Bei Pkw -Systemen verhindert ein in dieTankeinbaueinheitintegriertes Rückschlagventil, dass bei MotorstillstandKraftstoffvon der Tandempumpe zurückin den Tank fließt und das System leerläuft.Bei Systemen ohne Tankeinbaueinheit(z. B.bei Nkw -Systemen) wird ein separatesRückschlagventil im RücklaufzwischenKraftstofffilter und TandempumpejZahnradpumpe eingesetzt. Es kann auch in dieZahnradpumpe integriert sein.
Kraftstoffpumpe
TandempumpeDie bei DIS-Pkw eingesetzte Tandempumpe(Bild 3) ist eine Baueinheit, die die Kraftstoffpumpe sowie die Vakuumpumpe fürden Bremskraftverstärker umfasst. Sie istam Zylinderkopfdes Motors angebrachtundwird direktvon der Motornockenwelleangetrieben.
Als Kraftstoffpumpe wird dabei eineInnenzahnradpumpe oder eine Sperrflügelpumpe eingesetzt. In die Kraftstoffpumpe sindverschiedene Ventile undDrosseln integriert:
Tandempumpe
Bild 3
1 Kraftstoffzulauf
2 Innenzahnrad-
pumpe
3 Druck-
begrenzungsventi I
4 Sieb
5 Service-Bohrung
6 zum Unit tnjector
7 Drossel
8 Rücklauf vom
Injektor
9 Bypass
10 Druckbe grenzun gs
venti l
11 Rücklauf zum Tank
12 Motor
D11lckbegrenzungsventilim Vorlau[(3):Das Druckbegrenzungsventil begrenztden maximalen Druck im Hochdruckteilauf7,5 barfür2-Ventil-Motoren und auf10,5 barbei4-Ventil-Motoren.
D11lckbegrenzungsventil imRücklau[(1 0):Der Rücklaufdruck wird über ein Druckbegrenzungsventil mit einem Öffnungsdruckvon 0,7 bar eingestellt.
Drossel(?): Die am Sieb (4) abgeschiedeneLuft steigt nach oben undgelangt über dieDrossel in den Rücklauf.
Bypass (9): IstLuftim Kraftstoffsystem (z. B.durch leer gefahrenen Kraftstoffbehälter),so bleibt das Niederdruckventil geschlossen. Die Luft, die überwiegend an dem Siebabgeschiedenwird, wird vom nachfließenden Kraftstoffüber den Bypass aus demSystem gedrückt.
An der Kraftstoffpumpe befindet sich einAnschluss (Service-Bohrung; 5), über dender Kraftstoffdruck im Vorlaufund damitdas fehlerfreie Funktionieren der Kraftstoffpumpe überprüftwerden kann.
12
Kraftstoffsystem (Niederdruck) I Kraftstoffpumpe I 135
InnenzahnradpumpeBei der Innenzahnradpumpe (Bild 4) erfolgtdie Kraftstoffförderung durch zwei ineinanderliegende Zahnräder. Das kleinere,innenliegende Zahnrad treibt eingrößeres,exzentrisch angeordnetes, innenverzahntes Außenzahnrad an. Die miteinanderkämmenden Zahnräder saugen den Kraftstoffan, komprimieren ihn undfordernihn zur Druckseite. Die Berührungslinieder Zahnräder dichtet zwischen Saugseiteund Druckseite ab. Der Antrieb erfolgt überden Rotor der Vakuumpumpe, die in dieTandempumpe integriertist. Der Rotorwird seinerseits durch die Nockenwelleangetrieben.
Innenzah nrad pum pe
3 4
2
Bild 4
1 Saugöffnung
2 Auslass
3 Innenzahnrad
4 Außenzahnrad
Sperr flügelp umpe
Zahnrad pumpe
BildS
1 Rotor
2 Saugseite (Zulauf)
3 Feder
4 Sperrflügel
5 Druckseite
Bild 6
1 Saugseite
2 Ant riebszah nrad
3 Drucksei te
2
3
SperrflügelpumpeBei der Sperrflügelpumpe (Bild 5) für dasUIS bei Pkw pressen Federn (3) zwei Sperrflügel (4) gegen einen Rotor (1). Dreht sichder Rotor, vergrößert sich das Volumen aufder Saugseite (2) und Kraftstoffwird in zweiKammern angesaugt. Aufder Druckseite(5) verkleinert sich das Volumen, und derKraftstoffwird aus zwei Kammern gefördert.
ZahnradpumpeBei UI-Systemen undUPS für Nkw wirdals Kraftstoffpumpe eine Zahnradpumpeeingesetzt (Bild 6). Zwei miteinanderkämmende' gegenläufig drehende Zahnräderfordern den Kraftstoffvon der Saugseite (1)zur Druckseite (3). Die Berührungslinie derZahnräder dichtet zwischen Saugseite undDruckseite ab.
Die Zahnradpumpe wird entweder direktüber die Nockenwelle oder durch Nebenaggregate angetrieben. Die Fördennengehängt vom Übersetzungsverhältnis sowievom Fördervolumenpro Umdrehung abundist annäherndproportional zur Motordrehzahl. Die Mengenregelung erfolgtentweder durch Drosselregelung aufderSaugseite oder durch ein Überströmventilaufder Druckseite. ZumSchutz des Niederdruckkreislaufs undinsbesondere desKraftstofffilters istin die Zahnradpumpeein Überdruckventil integriert.
136 I Kraftstoffsystem (Niederdruck) I Kraftstoffrücklau f
2
spritzsystem zugeführt. Durch die Erwärmung des Filtermediums schmelzen dorteventuell vorhandene Paraffinkristalle,die anderenfalls eine Verstopfung desFilters verursachen können. Außerdemwird durch den stark reduzierten Kraftstofffluss vom Tank die dem Filter zugeführte Paraffinmenge reduziert.
Die Fahrbarkeitsgrenze kann durch dieKraftstoffrückführung um einige GradCelsius abgesenktwerden. Außerdem wirddem kalten Motornichtzusätzlich Wänneentzogen, um an den Kraftstoffkühler undden Tank abgeführt zuwerden.
Der Kraftstoffrücklaufzum Filter oderüber den Kühler zurück zum Tankwirdüber ein Wachsdehnelementin Abhängigkeitvon der Kraftstofftemperaturgeregelt(Bild 8).
Filt er mit Wachsdehnelemen t
Nkw-Syste mBei Nkw -Systemenwird der Kraftstoffrücklaufgeteilt: Ein Teil des Kraftstoffs fließtdirekt in den Tank zurück, während derandere Teil aufdie Saugseite der Zahnradpumpe geleitetwird Dadurch kann zumeinen der Temperaturanstiegim Tank begrenztwerden, zum anderenwird der derZahnradpumpe zugeleitete Kraftstoffnichtzu sehr abgekühlt. Bei niedrigen Temperaturen wird dadurch die Fahrbarkeitsgrenzeabgesenkt.
5
3
Kraftstoff-Kü hlkreisla ut
Die Kühlung ist so ausgelegt, dass dieTemperaturim Tank 80 ...90 °Cnicht überschreitet. Dies dient einerseits dem Schutzder Tankeinbaueinheit und des Kraftstoffbehälters vor zu hohen Temperaturen(wichtiginsbesondere bei Kunststofftanks),andererseits kann dadurch eine übennäßige Kraftstoffalterunginfolge beschleunigter Oxidation des Kraftstoffs vermiedenwerden. Eine Absenkung der Kraftstofftemperatur um 10°C vennindert die Oxidationsgeschwindigkeit ungefähr um die Hälfte(Arrhenius-Regel).
KraftstoffrückführungPkw -SystemBei niedrigen Außentemperaturen undkaltem Motorwird der zurückfließendeKraftstoffnicht über den Wännetauschergekühlt, sondern direkt in den Kraftstofffiltergeleitet(Bild 1). Von dortwird er nacherneuter Filtration direktwieder dem Ein-
Kraftstoffrücklauf
Bild 7
1 Kraftstoffpumpe
2 Kraftstofftempera-
tursensor
3 Kraftstoffkühler
4 Kraftstoffbehälter
5 Ausgleichsbehälter
6 Motorkühlkreislauf
7 Kühlmittelpumpe
8 Zusatzkühler
Kühlung des Rücklaufs (nur für Pkw)Die Kühlung des Kraftstoffs im Rücklauferfolgt bei neueren Pkw -Systemen übereinen Luftwännetauscher am Unterbodendes Fahrzeugs. Die Kühlung über einenKraftstoff- Kühlkreislaufmit Wasserkühler (Bild 7) wirdbei neuenSystemen nichtmehr eingesetzt.
BildS
1 Kraftstofffilter
2 zum Motor
3 Rücklauf
4 Vorlauf
5 bei warmem Vorlauf:
Fenster geötrnet c
Rücklaufzum Tank;
bei kaltem Vorlauf:
Fenster geschlossen
6 zur Schmutzseite
Kraftstoffverteilung
VerteilerrohrBei den meisten Pkw -Systemenwerden dieeinzelnen Injektoren über ein KraftstoffVerteilerrohr mit Kraftstoffversorgt. DasVerteilerrohrweistpro UnitInjector zweiQuerbohrungen aufundliegt so in der Vorlaufbohrung des Zylinderkopfs, dass zwischen beiden ein Ringspalt entsteht (Bild 9,Pos.4).
Bei Nkw-Systemen erfolgt die Kraftstoffversorgung derUIN und derUP über in dasKurbelgehäuse eingegossene Zulaufbohrungen. Die Tandempumpe (bei Nkw -Systemen die Zahnradpumpe) fordert den Kraftstoffin das Verteilerrohr bzw. in die Zulaufbohrung im Kurbelgehäuse. Der Kraftstoffströmtin den Ringspalt undvermischt sichdortmit dem aus den Injektoren zurückfließenden heißen Kraftstoff. Die Größen derQuerbohrungen sind so gewählt, dass sichim Ringspalt entlang des Verteilerrohrseine gleichmäßige Kraftstofftemperatureinstellt. Dies ist Voraussetzung dafür, dassalle Injektoren mitgleicher Kraftstoffmasseversorgtwerden und damit auch für einenrunden Motorlauf.
EinzelzuführungBei 5- und 10-Zylinder-UIS-Motoren sowiebei einigen UISN- undUPS-Ausführungenerfolgt die Kraftstoffzufuhr nicht über einVerteilerrohr im Zylinderkopf, sondern
Krafts toffverte ilerroh r f ür UIS-Pkw
Kraftstoffsystem (Niederdruck) I Kraftstoffverteilung I 137
über Einzelzuführungen. Die Vorlaufbohrungim Zylinderkopfentfallt und der Kraftstoffwird den einzelnen Pumpe-Düse-Einheiten über separate Leitungen zugeführt.
Weitere Komponenten
KraftstoffbehälterDer Kraftstoffbehälter speichert denKraftstoff. Ermuss korrosionsfest, explosionsgeschützt undbei doppeltem Betriebsdruck, mindestens aber 0,3 barÜberdruck,dicht sein. Auftretender Überdruck mussdurch geeignete Öffnungen oder Sicherheitsventile entweichen. Bei Kurvenfahrt,Schräglage oder Stößen darfkein Kraftstoffaus dem Füllverschluss oder den Einrichtungen zum Druckausgleich ausfließen.
KraftstoffleitungenFür den Niederdruckbereich werdenSchläuche aus Polyamid oder Metallrohreals Kraftstoffleitungen eingesetzt. Metallrohre dürfen keine katalytisch wirkendenMaterialien wie z. B.Kupfer enthalten, weildiese die Kraftstoffalterungbeschleunigen.
Die Leitungen müssen so angeordnetsein, dassmechanische Beschädigungenverhindertwerden und abtropfender oderverdunstender Kraftstoffsich weder ansammeln noch entzünden kann. Kraftstoffleitungen dürfen bei Fahrzeugverwindung,Motorbewegung oder dergleichen nicht inihrer Funktion beeinträchtigtwerden.
2 3 4
Bild 9
1 Vor laufb ohrung im
Zylinderk opf
2 Querb ohrungen
3 Verte ilerro hr
4 Ringspa lt
138 I Kraftstoffsystem (Niederdruck) I Weitere Komponenten
Bild 10
1 Zulauf
2 Ablauf
3 Filterelement
4 Wasser-
ablassschraube
5 Deckel
6 Gehäuse
7 Stützroh r
8 Wasser-
speicherraum
DieselkraftstofffilterAufgab enZum Schutz des Einspritzsystems nimmtder Kraftstofffilter Verunreinigungenaus dem Kraftstoffaufund speichert siedauerhaft. Die LebensdauerauslegungdesEinspritzsystems kann nur durch eine Mindestreinheit des Kraftstoffs sichergestelltwerden. Partikel im KraftstoffkönnendieEinspritzanlage durch Erosion schädigen,freies Wasserkann zu Korrosion an Metalloberflächenführen.
Aufb auAls Filtermedium werden spezielle Mikrofaserpapiere mit Harzimprägnierungeingesetzt, aufdie eine zusätzliche Kunstfaserschicht (Meltblown) aufgebrachtist.Die Porosität und die PorenverteilungdesFilterpapiers bestimmen den Schmutzabscheidegrad und den Durchflusswiderstand des Filters.
Das Filtermedium wirdin einerbestimmten Geometrie in ein Gehäuse eingebaut.Beim Wickelfilter wird ein geprägtes Filterpapier in zahlreichen Lagen um ein Stützrohrgewickelt.
Beim Sternfilter (Bild 10) wird das Filterpapier stemförmigin das Gehäuse eingebracht. Derverunreinigte Kraftstoffdurchfließt den Filtervon außen nach innen.
PartikelfilterungDer Kraftstofffilterhält Partikel aus demKraftstoffzurück, um die verschleißgefährdeten Komponenten des Einspritzsystemszu schützen. Das Einspritzsystem gibt dieerforderliche Filterfeinheitvor. Darüberhinaus muss der Kraftstofffilter auch eineausreichende Partikelspeicherkapazitätaufweisen, da er sonstvor Ende des Wechselintervalls verstopfenkann. In diesemFall würde die Kraftstofff6rdennenge unddamit auch die Motorleistung sinken.
Dieselkraftstoffistnonnalerweise stärkerverunreinigt als Ottokraftstoff. Aus diesemGrund, aber auch wegen derhöheren Einspritzdrücke, benötigen Diesel-Einspritz-
systeme einen erhöhten Verschleißschutzund damit höhere Filtrierungskapazität.Dieselkraftstofffilter sind daher - im Gegensatz zu Benzinfiltern - immer als Wechselfilter ausgelegt.
Was serabsch eidungEine weitere Funktion des Dieselkraftstofffilters ist die Abscheidungvon emulgiertemund ungelöstem Wasser aus dem Kraftstoffzur Vermeidung von Korrosionsschäden.Es ist ein Wasserabscheidegradvon 2': 93 %
(DIN ISO 4020) erforderlich.Der tatsächliche Abscheidegradim Be
trieb kannjedoch beeinträchtigtwerdenli>- durch eine erhöhte Kraftstoff-Durch
flussmenge,li>- durch Additive im Kraftstoff,li>- durch den Einsatz einer Vorförderpumpe
vor dem Filter (das Wasser wirdfeineremulgiert und infolgedessenweniger gutabgeschieden).
Die im Kraftstoffmitgeführten, feinstverteilten Wassertröpfchen setzen sich aufdem Meltblown ab undfließen zu größerenTröpfchen zusammen (Koaleszenzeffekt).Da Wasser eine größere Dichte als derKraftstoffhat, sinken die Wassertröpfchenaufden Boden des Filters in den Wassersammelraum. Dortwird der Wasserstanddurch einen Sensor erfasst. Das Wasserwird über eine Ablassschraube abgelassen.
I Dieselkraftstofffil ter mit Sterneinsa tz
Filtermechanismen
Die Reinigungswirkung des Kraftstofffilters
beruht zum Teil auf dem Siebeffekt, d. h.
darauf, dass die Schmutzpartikel aufgrundihrer Größe die kleinen Poren des Filter
mediums nicht passieren können. Doch auch
Partikel, die so klein sind, dass sie zwischen
den einzelnen Fasern des Filtermediums
hindurchgespült werden können, werden
am Filter abgeschieden. Sie bleiben im
Innern des Filtermediums an einzelnen Fa
sern haften. Dabei unterscheidet man drei
Mechanismen:
Beim Sperreffekt werden die Partikel mit
der Kraftstoffströmung um die Faser herum
gespült, berühren diese jedoch am Rand
und werden durch Van-der-Waals-Kräfte dort
gehalten. Dies funktioniert umso besser, je
näher ein Partikel an einer Filterfaser vorbei
zieht. Kraftstoff- und Ölfilterung beruhen in
erster Linie auf diesem Effekt.
Andere Partikel folgen aufgrund ihrer Mas
senträgheit nicht dem Kraftstoffstrom um
die Filterfaser, sondern stoßen frontal auf sie
(Trägheits- oder Aufpralleffekt). Je schwerer
und schneller ein Partikel ist, desto eher
kann es durch diesen Effekt aus dem Kraft
stoff herausgefiltert werden.
Beim Diffusionseffekt berühren sehr kleine
Partikel aufgrund ihrer Eigenbewegung, der
Brown'schen Molekularbewegung, zufällig
eine Filterfaser, an der sie haften bleiben.
Dieser Effekt ist nur bei Partikeln wirksam,
die kleiner sind als ca. 0,5 IJm.
Van-der-Waals-Kraft
Die Van-der-Waals-Kraft beruht auf der Anzie
hungskraft zwischen elektrischen Dipolen.
Durch eine ungleichmäßige Verteilung der
freien Elektronen eines Moleküls kann die
ses vorübergehend auf der einen Seite eine
positive, auf der anderen Seite eine negative
Partialladung aufweisen. Das Molekül bildet
so einen temporären Dipol, der eine Anzie
hungskraft auf andere Moleküle mit ungleich
mäßiger Ladungsverteilung ausübt.
Die Van-der-Waals-Kraft zwischen zwei
Molekülen ist äußerst schwach. Dennoch
hält sie nicht nur Schmutz ~partikel im Kraftstofffil ~ter, sondern auch den CGecko an der Decke: dP~ .. A_!"fSeine Füße sind mit ~ - ~Millionen feinster Här-
chen bewachsen - diese ergeben zusammen ~
eine so enorme Kontaktfläche mit dem Un- '"
tergrund, dass alleine intermolekulare Kräfte 8den Gecko halten können. ~
Filtrationseffekte I 139
o
~oz~
140 I Elektronische Dieselregelung I Systemübersicht
Elektronische Dieselregelung EDCfür Unit Injector SystemDie elektronische Steuerung des Dieselmotors erlaubt eine exakte und differenzierte Gestaltung derEinspritzgrößen.Nur so können die vielen Anforderungenerfüllt werden, die an einen modemenDieselmotor gestellt werden. Die ElektronischeDieselregelungEDC (ElectronicDiesel Control) wirdin die drei Systemblöcke Sensoren/Sollwertgeber, SteuergerätundStellglieder(Aktoren)unterteilt.
Systemübersicht
AnforderungenDie Senkung des Kraftstoffverbrauchs undder Schadstoffemissionen (NOx, CO, HC,Partikel) bei gleichzeitiger Leistungssteigerungbzw. Drehmomenterhöhung derMotoren bestimmt die aktuelle Entwicklung aufdem Gebiet der Dieseltechnik. Konventionelle indirekt einspritzende Motoren(IDI) konnten die gestellten Anforderungennicht erfüllen.
Stand der Technik sindheute direkt einspritzende Dieselmotoren (DI) mithohenEinspritzdrücken für eine gute Gemischbildung. Die Einspritzsysteme unterstützenmehrere Einspritzungen: Voreinspritzung(VE), Haupteinspritzung (HE) und Nacheinspritzung (NE). Die Einspritzungen werden
zumeist elektronisch gestellt (VE bei UISPkwjedochmechanisch).
Weiterhin wirken sich die hohen Ansprüche an den Fahrkomfort aufdie Entwicklung moderner Dieselmotoren aus.Auch an die Schadstoff- und Geräuschemissionen werden immerhöhere Forderungengestellt.
Daraus ergeben sich gestiegene Ansprüche an das Einspritzsystem und dessenRegelung in Bezugauf:li>- hohe Einspritzdrücke,li>- Einspritzverlaufsfonnung,li>- Voreinspritzung undgegebenenfalls
Nacheinspritzung,li>- Anpassung von Einspritzmenge, Lade
druck und Spritzbeginn an denjeweiligen Betrlebszustand,
li>- temperaturabhängige Startmenge,li>- lastunabhängige Leerlaufdrehzahl-
regelung,li>- geregelte Abgasrückfiihrung,li>- Fahrgeschwindigkeitsregelung,li>- geringe Toleranzen der Einspritzzeit
und -menge undhohe Genauigkeitwährend der gesamten Lebensdauer (Langzeitverhalten),
li>- UnterstützungvonAbgasnachbehandlungssystemen.
Systemblocke der EDC (Beispiel UISjU PSj
Uni! Injector
Aktoren
Funktonsrechner
Steuergerät
.n.ADC
sensoren und Sollwertgeber
Fahrpedalsensor~Luftmassensensor •Ladedru::ksensor -00'---=1Partkeffilter- +. ~
~:;::~::,~~~ -: ~ ~IE~L3.~~nal-~:~:~!i~)e" 0:_ D~bg..d::.:~::;ellerRaps-Methyl-Sensor H Drosselklappenstejler
Drehzensensoren~~ ß KlImakompressor(Kulbelw,"" Nock'OW~"') r 11111,-&1 zusetaneecmBremsschajer _ ~~ Lufler
Kuppl""9=he'" - ~9ßl3!'--iJi\ Abg.a"üo~ühl,Kuhl"",Startschalter _ 11IL....{]--1):: Kraflstoffkühlung
GIÜ.ch'A'Nitsteuergerät~r~~ StartersteuerungQMO . L _ --'I1............-"'IIII~ M::Jtortagersteuerung~ Diaprjoselampe
Die herkömmliche mechanische Drehzahlregelung erfasst mit diversen Anpassvorrichtungen die verschiedenen Betriebszustände undgewährleistet eine hohe Qualitätder Gemischaufbereitung. Sie beschränktsich allerdings aufeinen einfachen Regelkreis am Motor undkann verschiedenewichtige Eintlussgrößen nichtbzw. nichtschnell genug erfassen.
Die EDC entwickelte sich mit den steigenden Anforderungen zu einerkomplexenelektronischen Motorsteuerung, die eineVielzahl von Daten in Echtzeitverarbeitenkann. Über die reine Motorsteuerunghinaus wird eine Reihe von Komfortfunktionen(z. B. Fahrgeschwindigkeitsregler) unterstützt. Die EDCkann Teil eines elektronischen Fahrzeuggesamtsystems sein (driveby wire). Durch die zunehmende Integration der elektronischen Komponenten kanndie komplexe Elektronik aufengstem Raumuntergebrachtwerden.
ArbeitsweiseDie Elektronische Dieselregelung (EDC)ist durch die in den letztenJahren starkgestiegene Rechenleistung der verfügbarenMikrocontrollerinder Lage, die genanntenAnforderungen zu erfüllen.
Im Gegensatz zu Dieselfahrzeugen mitkonventionellen mechanisch geregeltenEinspritzpumpen hat der Fahrerbei einemEDC-System keinen direkten Einfluss aufdie eingespritzte Kraftstoffmenge, z.B.über das Fahrpedal und einen Seilzug. DieEinspritzmenge wirdvielmehr durch verschiedene Einflussgrößen bestimmt. Diessindz.B.:li>- Fahrerwunsch(Fahrpedalstellung),li>- Betriebszustand,li>- Motortemperatur,li>- Eingriffe weiterer Systeme (z.B. ASR),li>- Auswirkungen aufdie Schadstoff-
emissionen usw.
Die Einspritzmenge wird aus diesen Einflussgrößen im Steuergerät errechnet.Auch der Einspritzzeitpunktkann variiertwerden. Diesbedingt ein umfangreiches
Elektronische Dieselregelung I Systemübe rsicht I 141
Überwachungskonzept, das auftretendeAbweichungenerkenntundgemäßdenAuswirkungen entsprechende Maßnahmeneinleitet (z. B.Drehmomentbegrenzungoder Notlaufim Leerlaufdrehzahlbereich).In der EDC sind deshalb mehrere Regelkreise enthalten.
Die Elektronische Dieselregelung ermöglicht auch einen Datenaustausch mitanderen elektronischen Systemen wiez. B.Antriebsschlupfregelung (ASR), Elektronische Getriebesteuerung (EGS)oderFahrdynamikregelung mit dem Elektronisehen Stabilitäts-Programm (ESP). Damitkann die Motorsteuerung in das FahrzeugGesamtsystem integriertwerden (z. B.Motormomentreduzierungbeim Schaltendes Automatikgetriebes, Anpassen desMotormoments an den Schlupfder Räderusw.).
Das EDC-System istvollständig in dasDiagnosesystem des Fahrzeugs integriert.Es erfüllt alle Anforderungen derOBD(On -Board-Diagnose) und EOBD(EuropeanOBD).
SystemblöckeDie Elektronische Dieselregelung (EDC)gliedert sich in drei Systemblöcke (Bild 1):
1. Sensoren undSollwertgeber erfassen dieBetriebsbedingungen (z. B. Motordrehzahl)und Sollwerte (z. B. Schalterstellung). Siewandeln physikalische Größen in elektri sehe Signale um.
2. Das Steuergerätverarbeitetdie Informationen der Sensoren und Sollwertgeberin mathematischen Rechenvorgängen(Steuer- und Regelalgorithmen). Es steuertdie Stellglieder mit elektrischen Ausgangssignalen an. Ferner stellt das Steuergerätdie Schnittstelle zu anderen Systemen undzur Fahrzeugdiagnose her.
3. Stellglieder(Aktoren) setzen die elektrischen Ausgangssignale des Steuergerätsin mechanische Größen um (z. B. Hub derMagnetventilnadel).
142 I Elektronische Dieselregelung I Unit Injector System UIS f ür Pkw
Unit Injector System UIS für Pkw
Übersich t der EDe-Komponenten f ür Unit Injector Systeme im Pkw
,,,.
nittstelleranose
-apeal untonnr ator apr ranose
I-1 Abgasrückführsteller
I-1 Ladedrucksteller
Aktoren
ste la pe
-~I Klimaabschaltung
I Zusätzliche Klein--1leistungsendstUfen
(z.B. Klimaanlagenabschaltung, Lüfter,Zusatzheizung)
Glührelaissteuerung
Förderbeginn, -dauer
Unit Injector (max 5rxo 8:euergerät)
Funktionen:
- Leerlaufregelung
- Laufruheregler
- Aktiver Ruckeldämpfer
- externerMomenteneingriff
- Wegtahrsperre
- Mengenregelungund -begrenzung
- Fahrgeschwindigkeitsregelung (FGR)
- Förderbeginn-undFörderdauerberechng
- Förderbeginnkorrektur (BIP)
- zusätzlicheSonderanpassungen'
Spannungsversorgung
Magnetventilendstufen
Leistungsendstufen
Signalausgänge
CAN-Kommunikation
DiagnoseKommunikation
End-of-UneProgrammierung
Diagnosefunktionen:
- Systemdiagnose
- Ersatzfunktionen
- Motordiagnose
Signaleingänge
Sensorauswertung
Umgebungsdrucksensor
Steuergerät EDC16U
{
+
ress alter
~----
le e
uppun ss alter
- e uestn or erun-ape
e rstu EnS alterrares mreitsre e1un
Lufttemperatur
Motortemperatur(Kühlmittel)
Kraftstofftemperatur
flJJgastemperatur
Ladedruck
Luftmasse
Fahrpedalsensor mitLeergasschalterundKickdownschalter(2, Sensor')
Motordrehzahl (KW)(Kurbelwelle)
Motordrehzahl (NW)u. Zylindererkennung(Nockenwelle)
Fahrgeschwindigkeit(auchüber CANmöglich)
I etrelastatus
etne eem an
li aen an
Haupt1-----" relais
12V
BOSCH
nittstelle
re a lsinal- i nal
Eingangssignale Kommunikation
'cotonel
Elektronische Dieselregelung I UIS und UPS für Nkw I 143
Unit Injector System UISund Unit Pump System UPS für Nkw
Übersich t der EDe-Komponen ten f ür Unit Injector System und Unit Pump System im Nkw
,i i i
Daqnoselampe
tso-scmmsteae(z. B. Daqrose)
Aktoren
Motorbremse
zusatzrcne Endstulen(z.B Ventilatorsteuerung,Rammstartanlage)
Ladedru::ksteller
Förderbeginn, -dauer
L
Up* (max 8 pro Steuergerät)
00'"UI* (max.8 pro Steuergerät)
Spannungsversorgung
MagnetventilerdstulenLeistungsendstulenSignala.usgängeCAN-Kommunikation
Daqrose-Kommunkat
Ero-ot-Lne- ~--.~+,~
Programmierung
SignaleingängeSensorauswertungUmgebungsd rucksenso r
Funktonen- Leer1aulregelung-Zwischerdrehzahl-regelung
- externerMomenteneingriff
-Weglahrsperre
- Mengenregelung und-begrenzung
- FahrgeschwirdigkBits-regelung(FGR)
- FahrgeschwirdigkBitsbegrenzung
-ZylinderabschaRung- Förderbeginn- undFörderdauerberechng
- Förderbeginnkorrektur(BIP)
-zusätzlicheSorderanpassungen*
peoroseiusoonen
- systemoeorose-Abgleich- Ersatz/unktionen
- Motord~mse
Steuergerät MS 6.2
Ladedruck
Motortemperatur(Kühlmittel)
Fahrgeschwirdigkeit """'"(auch überCAN ~,,:~mögli:;h)
Fahrpedalsensormit LeergasschaRerurd KickrbwnschaRer*
Bremskontakte
LadelufUemperatur
Motordrehzahl (NW)u. Zylirdererkenraajq(Nockenwelle)
Ivbtordrehzahl(KW)(KurbelINeIle)
Kraftstolltemperatur
Kupplungskontakt
TurboladerDrehzahlsignal
Multifunktonssenalter
MehrstulenschaRermr FahrgeschwirdigkeitsregelLJr(! (FGR)
Motorbremskontakt
FeststellbremskDnta~
Klemme15 +
Haupt+----~ relais
24V (12V*)+
CAN-&hnittstelle
Eirgang lürPWMSignaie
DrehzahlsignalTDSignal
EingangssignaleBOSCH
Kommunikation
'optoret o
144 I Elektronische Dieselregelung I Regelung der Einspritzung
Regelung der Einspritzung
Tabelle 1 gibt eine Übersicht über die EDCFunktionen, die beim UIS/UPS undbeianderen Einspritzsystemen realisiert sindBild4 zeigt den Ablaufder Einspritzberechnungmit allen Funktionen. Einige Funktionen sindSonderausstattungen. Sie könnenbei Nachrüstungen auch nachträglich vomKundendienstimSteuergerätaktiviertwerden.
1
Damit der Motorinjedem Betrlebszustandmit optimaler Verbrennung arbeitet, wirddiejeweilspassende EinspritzmengeimSteuergerät berechnet. Dabei müssen verschiedene Größen berücksichtigtwerden.Bei einigen magnetventilgesteuerten Verteilereinspritzpumpen erfolgt die Ansteuerung der Magnetventile für Einspritzmenge undSpritzbeginn über ein separatesPumpensteuergerätPSG.
Einspritzsystem Reihenein- Kanten-
splitzpumpen gesteuerteVerteilerein
spritzpumpenPE VE-EDC
Magnetventil
gesteuertevertejeretnspritzpumpenVE-M, VR-M
Unit InjectorSystem und
Unit Pump
SystemUIS, UPS
Common Railsystem
eR
Begre nzungsmenge
Externe r Momente neingriff • cIFahrgeschwind igkeits-
begrenzung • cIFahrgeschwind igkeits-
regelung
Höhenkorrektur
laded ruckregelu ng
Leerlaufregelung
Zwischend rehzahl regel ung • cIAktive Ruckeldämpfung . ' 1BIP-Regelung
Einlasskanalabschaltu ng . ' 1Elektron ische Wegfah rsperre . ' 1Gesteuerte Voreinspritzu ng . ' 1Glühzeitste uerung . ' 1 . ' 1KIimaabsc haltung . ' 1KühImittelzusatzheizung . ' 1 . ' 1Laufruheregel ung . ' 1Mengenausgle ichsregelu ng . ' 1Lüfte ransteuerung
Regelung der Abgas-
rückführung . ' 1Spri tzbegin nregelu ng
mit Sensor . 1) 3)Tabelle 1
' I Nur Hubschieber-Zyl inderabschal tung • ' I • ;1 • ;1
Reiheneinsp rit z- Inkrementwi nke 1-
Lernenpumpen
' I nur Pkw Inkrementwi nke 1-
cI nurNkw Verschleifen . ' 1
Elektronische Dieselregelung I Regelung der Einspritz ung I 145
o Berechnung der Einspr itzung im Steuergerät
Anforderungen
Fahrpedalsensor(Vorgabe des Fahrers)
I
Fahrgeschwindigkeitsregler,Fahrgeschwindigkeits
begrenzer
Vorgabe vonanderen Systemen
(z. B. ABS, ASR, ESP)
1CAN
Berechnungen
Externer Momenteneingriff Auswahl der gewünschtenEinspritzmenge
I +/- J
Leerlaufregler (LLR)bzw. Mengenausgleichs
regler (MAR)
Laufruheregler
II
Startmenge
RegelungFörderbeginn
1
Begrenzungsmenge
Aktiver Ruckeldämpfer
+
+
Start l, Fahrbetrieb,
SChalter
Mengenzumessung(Pumpenkennfeld)
Ansteuerung
Ansteuerung der Magnetventile
146 I Elektronische Dieselregelung I Regelung der Einspritzung
StartmengeBeim Startenwirddie Einspritzmenge abhängigvon der Kühlmitteltemperatur undder Drehzahl berechnet. Die Signale fürdie Startmenge werden vom Einschaltendes Fahrtschalters (Bild4, SchaltergehtinStellung "Start") bis zum Erreichen einerMindestdrehzahl ausgegeben.
Der Fahrerhat aufdie Startmenge keinenEinfluss.
FahrbetriebIm normalen Fahrbetriebwirddie Einspritzmenge abhängigvon Fahrpedalstellung (Fahrpedalsensor) und Drehzahlberechnet (Bild 4, Schalterstellung "Fahrbetrieb"). Die Berechnung stützt sich aufKennfelder, die auch andere Einflussgrößen berücksichtigen (z. B. Kraftstoff-, Kühlmittel- und Ansauglufttemperatur). Fahrerwunsch und Motorleistung sind somitbestmöglich aufeinander abgestimmt.
LeerlaufregelungAufgabe derLeerlaufregelung (LLR) ist es,im Leerlaufbei nichtbetätigtem Fahrpedaleine definierte Solldrehzahl einzuregeln.Diese SolIdrehzahl kannje nach Betriebszustanddes Motors variieren; so wirdzum Beispiel bei kaltem Motormeist einehöhere Leerlaufdrehzahl eingestellt als beiwarmem Motor. Zusätzlichkann z.B. bei zuniedriger Bordspannung, eingeschalteterKlimaanlage oderrollendem Fahrzeugebenfalls die Leerlauf-Solldrehzahl angehoben werden. Da der Motorim dichtenStraßenverkehrrelativ häufig im Leerlaufbetrieben wird(z. B. "Stop andGo" oderHalt an Ampeln), sollte die Leerlaufdrehzahl aus Emissions- und Verbrauchsgründen möglichstniedrig sein. Dies bringtjedoch Nachteile für die Laufruhe desMotors undfürdas Anfahrverhalten mitsich.
Die Leerlaufregelung muss bei der Einregelung der vorgegebenen Solldrehzahlmit sehr stark schwankenden Anforderungen zurechtkommen. Der Leistungsbedarfdervom Motor angetriebenen Nebenaggregate istin weiten Grenzen variabel.
Der Generator beispielsweise nimmtbei niedriger Bordspannungviel mehrLeistungaufals bei hoher; hinzu kommenAnforderungen des Klimakompressors,der Lenkhilfepumpe, der Hochdruckerzeugungfür die Dieseleinspritzungusw. Zu diesen externen Lastmomenten kommtnochdas interne Reibmoment des Motors, dasstark von der Motortemperatur abhängtund ebenfalls vom Leerlaufregler ausgeglichen werden muss.
Zum Einregeln der Leerlauf-Solldrehzahlpasst der Leerlaufregler die Einspritzmenge so lange an, bis die gemesseneIstdrehzahl gleich dervorgegebenen Solldrehzahl ist.
Enddrehzahlregelung (Abregelung)Aufgabe der Enddrehzahlregelung (auchAbregelung genannt) ist es, den Motorvorunzulässig hohen Drehzahlen zu schützen.Der Motorhersteller gibthierzu eine zulässige Maximaldrehzahl vor, dienichtfürlängere Zeit überschritten werden darf, dasonst der Motor geschädigtwird
Die Abregelung reduziert die Einspritzmenge oberhalb des Nennleistungspunktesdes Motors kontinuierlich. Kurz oberhalbdermaximalen Motordrehzahl findet keineEinspritzung mehr statt. Die Abregelungmuss abermöglichstweich erfolgen, umein ruckartiges AbregeIn des Motors beimBeschleunigen zu verhindern (Rampenfunktion). Dies istumso schwierigerzurealisieren,je dichter Nennleistungspunkt undMaximaldrehzahl zusammenliegen.
ZwischendrehzahlregelungDie Zwischendrehzahlregelung (ZDR)wirdfür Nkw und Kleinlastermit Nebenabtrieben (z. B. Kranbetrieb) oder für Sonderfahrzeuge (z. B.Krankenwagen mit Stromgenerator) eingesetzt. Ist sie aktiviert,wird der Motor aufeine lastunabhängigeZwischendrehzahlgeregelt.
Die Zwischendrehzahlregelungwirdüber das Bedienteil der Fahrgeschwindigkeitsregelung bei Fahrzeugstillstandaktiviert. AufTastendruck lässt sich eineFestdrehzahl im Datenspeicherabrufen.Zusätzlich lassen sich über diesesBedienteil beliebige Drehzahlen vorwählen.
Bei Pkw mit automatisiertem Schaltgetriebe (z. B.Tiptronic) wird die ZDR zurRegelung der Motordrehzahl während desSchaltvorgangs eingesetzt.
FahrgeschwindigkeitsregelungDer Fahrgeschwindigkeitsregler (auchTempomatgenannt) ermöglicht das Fahrenmit konstanter Geschwindigkeit. Erregeltdie Geschwindigkeit des Fahrzeugs aufeinen gewünschten Wert ein, ohne dassder Fahrer das Fahrpedal betätigen muss.Dieser Wertkann über einen Bedienhe-bel oder über Lenkradtasten eingestelltwerden. Die Einspritzmenge wird erhöhtoderverringert, bis die gemessene IstGeschwindigkeit der eingestellten SollGeschwindigkeit entspricht.
Bei einigen Fahrzeugapplikationen kanndurch Betätigen des Fahrpedals über diemomentane Soll-Geschwindigkeithinausbeschleunigtwerden. Wird das Fahrpedalwieder losgelassen, regelt der Fahrgeschwindigkeitsregler die letzte gültige SollGeschwindigkeitwiederein.
Tritt der Fahrerbei eingeschaltetemFahrgeschwindigkeitsregler aufdasKupplungs- oder Bremspedal, so wird derRegelvorgang abgeschaltet. Bei einigenApplikationen kann auch über das Fahrpedal ausgeschaltetwerden.
Elektronische Dieselregelung I Regelung der Einsprit zung I 147
Bei ausgeschaltetem Fahrgeschwindigkeitsreglerkann mithilfe der Wiederaufnahmestellung des Bedienhebels dieletzte gültige Soll-Geschwindigkeitwiedereingestelltwerden. Eine stufenweise Veränderung der Soll-Geschwindigkeit überdie Bedienelemente ist ebenfallsmöglich.
FahrgeschwindigkeitsbegrenzungVariable BegrenzungDie Fahrgeschwindigkeitsbegrenzung(FGB, auch Limitergenannt) begrenzt diemaximale Geschwindigkeit aufeinen eingestellten Wert, auchwenn das Fahrpedalweiterbetätigtwird. Diesistvorallem beileisen Fahrzeugen eine Hilfe für den Fahrer,der damit Geschwindigkeitsbegrenzungennicht unabsichtlich überschreiten kann.
Die Fahrgeschwindigkeitsbegrenzungbegrenzt die Einspritzmenge entsprechendder maximalen Soll-Geschwindigkeit.Sie wird durch den Bedienhebeloderdurch "Kick-down" abgeschaltet. Die letztegültige Soll-Geschwindigkeitkann mitHilfe der Wiederaufnahmestellung desBedienhebels wieder aufgerufen werden.Eine stufenweise VeränderungderSollGeschwindigkeit über den Bedienhebel istebenfallsmöglich.
Feste BegrenzungIn vielen Staaten schreibt der Gesetzgeberfeste Höchstgeschwindigkeiten für bestimmte Fahrzeugklassen vor(z. B.fürschwere Nkw). Auch die Fahrzeugherstellerbegrenzen die maximale Geschwindigkeitdurch eine feste Fahrgeschwindigkeitsbegrenzung. Sie kann nicht abgeschaltetwerden.
Bei Sonderfahrzeugen können auchfesteinprogrammierte Geschwindigkeitsgrenzen vom Fahrer angewähltwerden (z. B.wennbei Müllwagen Personen aufden hinteren Trittflächen stehen).
148 I Elektronische Dieselregelung I Regelung der Einspritzung
Aktive RuckeldämpfungBei plötzlichen Lastwechseln regt die Drehmomentänderung des Motors den Fahrzeugantriebsstrang zu Ruckelschwingungen an. Fahrzeuginsassennehmen dieseRuckelschwingungenals unangenehmeperiodische Beschleunigungsänderungenwahr (Bild 5, Kurve a). Aufgabe des AktivenRuckeldämpfers (ARD) ist es, diese Beschleunigungsänderungen zu verringern(b). Diesgeschieht durch zwei getrennteMaßnahmen:li>- Bei plötzlichen Änderungen des vom
Fahrergewünschten Drehmoments(Fahrpedal) reduziert eine genau abgestimmte Filterfunktion die Anregungdes Triebstrangs (1).
li>- Schwingungen des Triebstrangswerdenanhand des Drehzahlsignals erkanntund über eine aktive Regelung gedämpft.Diese reduziert die Einspritzmengebei ansteigender Drehzahl und erhöhtsie bei fallender Drehzahl, um so denentstehenden Drehzahlschwingungenentgegenzuwirken (2).
LaufruheregelungjMengenausgleichsregelungNicht alle Zylinder eines Motors erzeugenbei gleicher Einspritzdauer das gleicheDrehmoment. Dies kann an Unterschiedenin der Zylinderverdichtung, in der Zylinderreibung oderin denhydraulischen Einspritzkomponenten liegen. Folge dieserDrehmomentunterschiede ist ein unrunderMotorlaufund eine Erhöhung der Motoremissionen.
Die Laufruheregelung (LRR) bzw. dieMengenausgleichsregelung (MAR) hat dieAufgabe, solche Unterschiede anhand derdaraus resultierenden Drehzahlschwankungenzu erkennen und über eine Anpassung der Einspritzmenge des betreffendenZylinders auszugleichen. Hierzu wird dieDrehzahl nach der Einspritzungin einenbestimmten Zylindermit einer gemitteltenDrehzahl verglichen. Liegt die Drehzahldes betreffenden Zylinders zu tief, wird dieEinspritzmenge erhöht; liegt sie zuhoch,muss die Einspritzmenge reduziertwerden(Bild 6).
Beispiel des Aktiven Ruckeldämpfers (ARD) Beispiel der Laufr uheregelung (LRR)
"lyl. 3820
/
Solldrehzahl 800 min- 1
"lyl.4790
/
I gdrehza~en:0
Elzyl. 1 lyl.2800 790
".\~=;n
min-1' - - - - - - - - - - ,
11000c
~'" 800
@
"mm' ~--
tI
a I
~~~
25 I
• bBildS E 20
"ohne akt iven~
Ruckeldämpfe r c 0CO ~b mit aktivem Ruckel- 12
~dampfe t 0 1 2 s QFilte rfunktion leit t __ ~
aktive Korrektu rz
Hnsprttz-ä / I \
~
Die Laufruheregelung ist eine Komfortfunktion, deren primäres Ziel die Verbesserung der Motorlaufruhe im Bereichder Leerlaufdrehzahl ist. Die Mengenausgleichsregelung soll zusätzlich zurKomfortverbesserung im Leerlaufdie Emissionen im mittleren Drehzahlbereich durcheine Gleichstellung der Einspritzmengender Motorzylinderverbessern.
Für Nkw wird die Mengenausgleichsregelung auch AZG(Adaptive Zylindergleichstellung) bzw. SRC(SmoothRunningControl) genannt.
BegrenzungsmengeWürde immer die vom Fahrergewünschteoderphysikalisch mögliche Kraftstoffmenge eingespritztwerden, könntenfolgende Effekte auftreten:li>- zu hohe Schadstoffemissionen,li>- zu hoher Rußausstoß,li>- mechanische Überlastung wegen zu
hohem Drehmoment oder Überdrehzahl,li>- thennische Überlastungwegen zu hoher
Abgas-, Kühlmittel-, ÖI- oder Turboladertemperatur oder
li>- thermische Überlastung der Magnetventile durch zu lange Ansteuerzeiten.
Um diese unerwünschten Effekte zuvermeiden, wird eine Begrenzung ausverschiedenen Eingangsgrößen gebildet(z. B. angesaugte Luftmasse, Drehzahl undKühlmitteltemperatur). Die maximale Einspritzmenge und damit dasmaximale Drehmomentwerden somitbegrenzt.
MotorbremsfunktionBeim Betätigen der Motorbremse vonNkw wird die Einspritzmenge alternativentweder aufNull- oder Leerlaufmengeeingeregelt. Das Steuergerät erfasstfürdiesen Zweck die Stellung des Motorbremsschalters.
Elektronische Dieselregelung I Regelung der Einspritz ung I 149
HöhenkorrekturMit steigender Höhe nimmt der Atmosphärendruck ab. Somitwird auch die ZylinderfüllungmitVerbrennungsluftgeringer.Deshalb muss die Einspritzmenge reduziertwerden. Würde die gleiche Menge wie beihohem Atmosphärendruck eingespritzt,käme eswegen Luftmangel zu starkemRauchausstoß.
Der Atmosphärendruck wirdvom Umgebungsdrucksensorim Steuergerät erfasst.Damitkann die Einspritzmenge in großenHöhenreduziertwerden. Der Atmosphärendruckhat auch Einfluss aufdie Ladedruckregelung und die Drehmomentbegrenzung.
ZylinderabschaltungWirdbei hohen Motordrehzahlen ein geringes Drehmomentgewünscht, muss sehrwenig Kraftstoffeingespritztwerden. Eineandere Möglichkeit zur Reduzierung desDrehmoments ist die Zylinderabschaltung.Hierbei wird die Hälfte der Injektorenabgeschaltet(UIS-Nkw, UPS, CommonRail-System). Die verbleibenden Injektorenspritzen dann eine entsprechendhöhereKraftstoffmenge ein. Diese Menge kann mithöherer Genauigkeit zugemessen werden.
Durch spezielle Software-Algorithmenkönnen weiche Übergänge ohne spürbareDrehmomentänderungen beim Zu- undAbschalten der Injektoren erreichtwerden.
150 I Elektronische Dieselregelung I Regelung der Einspr itz ung
Regeneration von AbgasnachbehandlungssystemenDie Abgasgrenzwertewerdenin Zukunftnichtmehr allein durch innennotorischeMaßnahmen zu erfüllen sein. Diesmachtden Einsatz von Abgasnachbehandlungssystemen wie Dieselpartikelfi1teroder NOxKatalysatoren erforderlich. Diese Systemespeichern Schadstoffe ein undmüssenzu bestimmten Zeitpunkten regeneriertwerden. Dazu sind definierte Abgastemperaturen erforderlich, die im normalen Fahrbetrieb in der Regel selten erreichtwerden.Die EDCstellt Funktionen zur Bestimmungder Regenerationszeitpunkte zur Verfügung undleitet Maßnahmen zur Erhöhungder Abgastemperatur ein(z. B.angelagerteNacheinspritzung, Spätverstellung derHaupteinspritzung).
Inkrementwinkel-Lemen (UIS-Pkw)Für eine genaue Mengenzumessung benötigt das Unit Injector System eine genaueWinkelinfonnation. Die Genauigkeit wirdjedochdurch Winkeltoleranzen beeinträchtigt, die durchUngenauigkeiten desKurbelwellen-Geberrades selbst, durchden Sensor oder durch Einflüsse andererKomponenten aufdas Winkelgebersystemverursacht werden können.
Mit dem Inkrementwinkel-Lernverfahrenwerdendie Winkeltoleranzen desKurbelwellen-Geberrades eingelernt. DasEinlernen findet im Schubbetriebbei annähernd konstanter Motordrehzahl statt.Die gemessenen Winkelabweichungenwerden um Störeffekte bereinigt und diekorrigierte Winkelinfonnationwirdfür dieAnsteuerung der Injektoren verwendet.
Inkrementwinkel-Verschleifen (UIS-Pkw)Das Winkelsystem extrapoliert aus denZahnflanken des Kurbelwellengeberseine höher aufgelöste Winkelinfonnation.Aufgrund der Dynamik im Drehzahlsignalkommt es hierbeijeder neuen Zahnflankezu einem Springen der Winkelinfonnation. Dies führt bei Einspritzsystemenmitwinkelbasierter Mengenzumessung
zu schwankenden Einspritzmengen. DieFunktionInkrementwinkel-Verschleifenpasst die Winkelberechnung derart an,dass an Zahnflanken keine Sprünge mehrauftreten. Die Winkeldifferenz zwischensteuergeräte-interner Winkelinformationund der des Kurbelwellengebers wirdbiszur nächsten Zahnflanke an den Wert desKurbelwellengebersangeglichen.
SpritzbeginnregelungDer Spritzbeginn hat einen starken Einfluss aufLeistung, Kraftstoffverbrauch,Geräuschemissionen und Abgasverhalten.Sein Sollwerthängt von der Motordrehzahlund der Einspritzmenge ab. Eristim Steuergerätin Kennfeldern gespeichert. Weiterhinkann eine Korrekturin Abhängigkeitvon der Kühlmitteltemperatur und demUmgebungsdruck erfolgen.
Fertigungs- und Anbautoleranzen derUnit Injector-Einheit an den Motor sowieVeränderungen der Magnetventile während der Laufzeitkönnen zugeringenUnterschieden der Magnetventilschaltzeiten und damit zu unterschiedlichenSpritzbeginnenführen. Die Dichte und dieTemperatur des Kraftstoffshaben ebenfalls Einfluss aufden Spritzbeginn. DieseEinflüsse müssen durch eine Regelstrategiekompensiertwerden, um die Abgasgrenzwerte einzuhalten. Folgende Regelungenwerden eingesetzt (Tabelle 2):
2Regelung • ~
.~ ob i = =.~ =
~.= • ~..
ä ~ = ~o ~ ili.= =....~
~ ~~~ =• • 0 ·0~=z ~ ~
Einspritzsystem
Reiheneins ~p,~,,~, p~c~m~p~e~ckantengesteuerte ver-te i lerei nspri tzpumpe n
magnetventilgeste uertevertel lereinsp ritzpum pen
Common Rail
Unit lnjector/Unit Pump
Elektronische Dieselregelung I Regelung der Einspritz ung I 151
Daneben gibt es eine Reihe redundanter(zusätzlicher) Abstellpfade (z. B. ElektrischesAbstellventil, ELAB, derkantengesteuerten Verteilereinspritzpumpen).
Die Systeme Unit Injector undUnit Pumpsind eigensicher, d. h. es kann höchstensein Mal ungewollt eingespritzt werden.Deshalb sindhierkeine zusätzlichen Abstellpfadenötig.
AbstellenDas Arbeitsprinzip Selbstzündung hatzur Folge, dass der Dieselmotornur durchUnterbrechen der Kraftstoffzufuhr zumStillstandgebrachtwerden kann.
o
VentilAnsteuerEnde
VentilSchließzeitpunkt= BIP
Anzugsstrom
,.(I I Haltestrom
I Reg;;;enZe
VentilAnsteuerBeginn
BIP-Erkennung
Bei der elektronischen Dieselregelung wirdder Motor über die Vorgabe des Steuergeräts "Einspritzmenge Null" abgestellt(z. B.keine Ansteuerung der Magnetventile oderRegelstangenposition .jvullförderung").
BIP-RegelungDie BIP-Regelung wirdbei den magnetventilgesteuerten Systemen Unit Injector(UIS) undUnitPump (UPS) eingesetzt.Der Förderbeginn - oder kurzBIP (BeginofInjection Period) - ist als der Zeitpunktdefiniert, ab dem dasMagnetventilgeschlossen ist. Ab diesem Zeitpunktbeginntder Druckaufbau im Pumpenhochdruckraum. Nach Überschreiten des Düsennadelöffnungsdrucks öffnet die Düse und derEinspritzvorgang beginnt (Spritzbeginn).Die Kraftstoffzumessung findet zwischenFörderbeginn und Ansteuerende desMagnetventils statt undwird Förderdauergenannt.
Durch den direkten Zusammenhangzwischen Förder- und Spritzbeginn genügtes für eine exakte Regelung des Spritzbeginns, Kenntnis über den Zeitpunkt desFörderbeginns zuhaben.
Um eine zusätzliche Sensorik(z.B.einen Nadelbewegungssensor) zu vermeiden, wird der Förderbeginndurcheine elektronische Auswertung desMagnetventilstroms detektiert (erkannt).Im Bereich des erwarteten Schließzeitpunkts des Magnetventils wird die Ansteuerung mitkonstanter Spannung durchgeführt (BIP-Fenster, Bild 7). InduktiveEffekte beim Schließen des Magnetventilsführen zu einer charakteristischen Ausprägung des Magnetventilstroms. Diese wirdvom Steuergerät erfasst und ausgewertet.Die Abweichung vom erwarteten Sollwertdes Schließzeitpunkts wirdfür jede einzelne Einspritzung abgespeichert undfür die darauffolgende Einspritzsequenzals Kompensationswert verwendet.
Bei Ausfall eines BIP-Signals schaltet dasSteuergerät aufgesteuerten Betriebum.
Zelt
152 I Elektronische Dieselregelung I Prinzipieller Ablauf der Elektronischen Dieselregelung
Kraftstoff-Regelkreis 1 (Einspritzkomponente)_ Kraftstoff-Regelkreis 2 (Motor)_ "Umweg" über den Fahrer
~ Luft-Regelkreis-----... Daten- und Signalfluss
EDC-Steuergerät Datenaustausch mitanderen Systemen- Antriebsschlupfregelung,
Ansteuerung der- Getriebesteuerung,
Einspritzkomponente- Klimasteuerung
- - .,.+
ICAN II
+Regelung der
FRegelung und
Einspritzung Ansteuerung der -übrigen Stellglieder
.•. .,. :::;
Anforderungen Sensoren unddes Fahrers Sollwertgeber- Fahrerwunsch,
~- Fahrpedalsensor,
- Tempomat, - Drehzahlsensor,- Motorbremse - Schalter
' ~ J!~~..::~~~........................... ......
System zurFüllungssteuerung
.......... ..... = - Aufladung, .-I \u u u~>······ ··· - Abgasrückführung•~ Loft
c: Stellglieder (Aktoren)(/";>. ll' - elektropneumat. Wandler, .-- Dauerbremsanlage,
Kraftstoff - Lüfter,- Glühzeitsteuerung
Einspritzkomponenten- Reiheneinspritzpumpen,
~- Verteilereinspritzpumpen, -- Unit Injector / Unit Pump,- Common Rail Hochdruck-
pumpe und Injektoren,- Düsenhalter und Düsen
Elektronische Dieselregelung I Momentengeführte EDe-Systeme I 153
MomentengeführteEDC-Systeme
Die Motorsteuerung wird immer enger indie Fahrzeuggesamtsysteme eingebunden. Fahrdynamiksysteme (z. B.ASR),Komfortsysteme (z.B. Tempomat) und dieGetriebesteuerungbeeinflussen über denCAN-Bus die Elektronische DieselregelungEDC. Andererseits werden viele derin derMotorsteuerung erfassten oder berechneten Informationen über den CAN-Bus anandere Steuergeräte weitergegeben.
Um die Elektronische Dieselregelungkünftignoch wirkungsvollerin einenfunktionalen Verbundmit anderen Steuergeräteneinzugliedern undweitere Verbesserungenschnell und effektiv zurealisieren, wurdendie Steuerungen derneuesten Generationeinschneidend überarbeitet. Diese momentengeführte Dieselmotorsteuerungwirderstmals ab EDC16 eingesetzt. Hauptmerkmal ist die Umstellung der Modulschnittstellen aufGrößen, wie sieim Fahrzeugauch entsprechend auftreten.
MomentensteuerungDer Fahrerfordertbeim Beschleunigenüber das Fahrpedal (Sensor) direkt eineinzustellendes Drehmoment. Unabhängigdavon fordern andere externe Fahrzeugsysteme über die Schnittstellen ein Drehmoment an, das sich aus dem Leistungsbedarfder Komponenten ergibt (z. B. Klimaanlage, Generator). Die Motorsteuerungerrechnet daraus das resultierende Motonnoment und steuert die StellgliederdesEinspritz- und Luftsystems entsprechendan. Daraus ergeben sich folgende Vorteile:li>- Kein System hat direkten Einfluss aufdie
Motorsteuerung (Ladedruck, Einspritzung, Vorglühen). Die Motorsteuerungkann so zu den äußeren Anforderungenauch noch übergeordnete Optimierungskriterien berücksichtigen (z.B. Abgasemissionen, Kraftstoffverbrauch) undden Motor dann bestmöglich ansteuern.
li>- Viele Funktionen, die nicht unmittelbardie Steuerung des Motors betreffen,können für Diesel- und Ottomotorsteuerungen einheitlich ablaufen.
li>- Erweiterungen des Systems könnenschnell umgesetztwerden.
Beispiel des Drehmoment- und Leistungsverlaufs zweier Pkw-Dieselmotorenmit ca. 2,2 lHubraum über der Drehzahl
Bild S
Baujahr 1968
Baujahr 1998
1000 2000 3000 4000 nun 1Motordrehzah l
0-a
~
-a -100
200
oo
C 300"EoE..
<5
75
kW
25
~c.a 50
~
Kenngrößen eines MotorsDie Außenwirkung eines Motors kann imWesentlichen durch drei Kenngrößen beschrieben werden: Leistung P, Drehzahl nundDrehmomentM.
Bild 8 zeigt den typischen VerlaufvonDrehmoment und Leistung über der Motordrehzahl zweier Dieselmotoren im Vergleich. Grundsätzlich gilt derphysikalischeZusammenhang:
P=2·rr·n·M
Es genügt also, z. B. das Drehmoment alsFührungsgröße unter Beachtung der Drehzahl vorzugeben. Die Motorleistung ergibtsich dann aus der obigen Formel. Da dieLeistungnicht unmittelbargemessen werden kann, hat sichfür die Motorsteuerungdas Drehmoment alsgeeignete Führungsgröße herausgestellt.
154 I Elektronische Dieselregelung I Momentengefü hrte EücSysteme
Ablauf der MotorsteuerungDie Weiterverarbeitung der Sollwertvorgaben im Motorsteuergerät sindin Bild 9schematisch dargestellt. Zum Erfüllen ihrerAufgaben benötigen alle Steuerungsfunktionen der Motorsteuerung eine Fülle vonSensorsignalen und Informationen vonanderen Steuergeräten im Fahrzeug.
VortriebsmomentDie Fahrervorgabe (d. h. das Signal desFahrpedalsensors) wirdvon der Motorsteuerungals Anforderung für ein Vortriebsmomentinterpretiert. Genauso werden dieAnforderungen der Fahrgeschwindigkeitsregelung und -begrenzungberücksichtigt.
Nach dieser Auswahl des Soll-Vortriebsmoments erfolgtgegebenenfa1ls beiBlockiergefahreine Erhöhung bzw. beidurchdrehenden Rädern eine Reduzierungdes Sollwerts durch das Fahrdynamiksystem (ASR, ESP).
Weitere externe MomentanforderungenDie Drehmomentanpassung des Antriebsstrangs muss berücksichtigtwerden (Triebstrangübersetzung). Sie wird im Wesentlichen durch die Übersetzungsverhältnisseimjeweiligen Gang sowie durch den Wirkungsgrad des Wandlers bei Automatikgetrieben bestimmt. Bei Automatikfahrzeugen gibt die Getriebesteuerung die Drehmomentanforderung während des Schal tvorgangs vor, um mitreduziertem Momentein möglichstruckfreies, komfortables undzugleich das Getriebe schonendes Schaltenzu ermöglichen. Außerdem wird ermittelt,welchen Drehmomentbedarfweitere vomMotor angetriebene Nebenaggregate (z. B.Klimakompressor, Generator, Servopumpe)haben. Dieser Drehmomentbedarfwirdaus der benötigten Leistung und Drehzahlentwedervon diesen Aggregaten selbstodervon der Motorsteuerung ermittelt.
Die Motorsteuerung addiert die Momentanforderungen. Damit ändert sich dasFahrverhalten des Fahrzeugs trotzwechselnder Anforderungen der Aggregate undBetriebszustände des Motors nicht.
Innere MomentanforderungenIn diesem Schrittgreifen der Leerlaufreglerund der aktive Ruckeldämpfer ein.
Um z. B.eine unzulässige Rauchbil-dung durch zuhohe Einspritzmengenoder eine mechanische Beschädigung desMotors zuverhindern, setzt das Begrenzungsmoment, wennnötig, den internenDrehmomentbedarfherab. Im Vergleich zuden bisherigen Motorsteuerungssystemenerfolgen die Begrenzungen nichtmehr ausschließlich im Kraftstoff- Mengenbereich,sondernje nach gewünschtem Effekt direktin derjeweilsbetroffenenphysikalischenGröße.
Die Verluste desMotorswerdenebenfallsberücksichtigt(z. B. Reibung, Antrieb derInjektoren). Das Drehmoment stellt diemessbare Außenwirkung des Motors dar.Die Steuerungkann diese Außenwirkungaber nur durch eine geeignete Einspritzungvon Kraftstoffin Verbindungmit dem richtigen Einspritzzeitpunkt sowie den notwendigen Randbedingungen des Luftsystemserzeugen (z. B. Ladedruck, Abgasrückführrate). Die notwendige Einspritzmengewird über den aktuellen Verbrennungswirkungsgrad bestimmt. Die errechnete Kraftstoffmenge wird durch eine Schutzfunktion(z. B.gegen Überhitzung) begrenzt undgegebenenfa1ls durch die Laufruheregelungverändert. Während des Startvorgangswird die Einspritzmenge nicht durchexterne Vorgaben (wie z. B. den Fahrer)bestimmt, sondern in der separaten Steuerungsfunktion "Startmenge" berechnet.
Ansteuerung der AktorenAus dem resultierenden Sollwertfür dieEinspritzmenge werden die Ansteuerdatenfür die Einspritzpumpen bzw. die Einspritzventile ermitteltsowie derbestmöglicheBetriebspunkt des Luftsystems bestimmt.
Elektronische Dieselregelung I Momentengeführte EücSysterne I 155
D Ablauf der Motorsteuerung bei der momentengeführten Dieselregel ung
Vatriebsmoment
Fahrerwunsch:-BFahrpedalsenscrß-BFahrgeschwindigkeits-0oregelung,
-BFahrgeschwindigkeits-0obegrenzung.
Auswahl des 5011-0
Vortriebsmoments
Daten-0austausch
Fahr 0betrieb
Koordination des0
Antriebstrangmoments
I Startmenge I..~ L.
---.---.
Koordinatien des 0
____ .. Vortriebsmoments
Begren zungsmenge
Vorgabe deslillFahrdynamiksystems:
-®'\SR,0
-BESP.
IWirkungsgrad Motcr
Innere Mome ntanfcrderu ngen
ILeerlaufregelung I~--.Is;::;;;;~';;---l
IAktiver Ruckeldämpfer I
IBegrenzungsmoment I---••~====~l--J
IMotorbelastung durch0
Nebenaggregate
Weitere externe Momen ta nforde runge n
ITriebstrangUbersetzung ---~~.r::;::::~:;--I
IVorgabe des 0
Getriebesteuergeräts
Sensor-äsignale
Laufruheregelung
Anste uerung der Aktoren I I
D ExtereäVorgaben
D lnteneäAbläufe
••• Detenübe-ätragung mi1ßJCANmöglich
Vorgabe:-~dedruck,0
-~bgasri.ickfuhrrateß
-0..0o
Luftsystem-8laderli;J-®'\bgasruck-00fuhrung ..
Vorgabe:-0"örderbeginn,0
-~pritzversteller,0
-0:bildrud<ß
-0 ..Ge nach System).
Hnspritzwstem-BEinspritz-0opumpe€]
-0njektoren ..
156 I Elektronische Dieselregelung I Zylindererken nung
Zylindererkennung
Stellung der NockenwelleDamit das Motorsteuergerätbei Motorstartden richtigen Injektor ansteuern kann,muss es erkennen, welcher Zylinder sichzunächst im Verdichtungstaktbefindet.Dazu wird die Stellung der Nockenwellemittels eines Hall- Phasensensors (HallGeber) ermittelt. Für einen VierzylinderMotor trägt das Geberrad der Nockenwelle (Bild 10)im Abstandvonjeweils 90°unterschiedliche Markierungen, die deneinzelnen Zylindern zugeordnet sind Ausdem Signal des Hallgebers, das durch dieeinzelnen vorbeidrehenden Zähne erzeugtwird, erkennt das Steuergerät denjeweilsim Verdichtungstaktbefindlichen Zylinder.
I Geberrad der Nockenwelle
Die Form des Nockenwellen-Geberradshängtvon der Anzahl der Motorzylinderundvon Anforderungen wie Schnellstartund Notlauffähigkeit ab.
Stellung der KurbelwelleDie genaue Stellung der Kurbelwelle wirdmittels eines Drehzahlsensors (Bezugsmarkensensor) ermittelt. Sie dient zurBerechnung des Einspritzzeitpunkts undder Einspritzmenge. Das Geberradfür denDrehzahlsensor (Bild 11) hat zwei gegenüberliegende Zahnlücken als Bezugsmarken zur Ermittlung der Kurbelwellenstellung, sodass die Information über dieKurbelwellenposition bereits nach einerhalben Kurbelwellenumdrehung vorliegt.Für einen Vierzylinder-Motoristmitdie-
Geberrad f ür d ie Motordrehzahl
Auswertung der Signale von Phasensensor und Drehzahlsensor (Bezugsmarkensensor)
Bild 10
Beispiel für einen
Vierzyli nde r-Motor
fürUIS-Pkw. Die
Synchron isationsmarke
ist für die Notlauf
funktion des Motors
erforderlich.
1 Nockenwellenumdrehung
Signal des Winkelgebers oo8Q
"w
Elektronische Dieselregelung I Zylindere rkennung I 157
sem Kurbelwellensensor ein Schnellstartmöglich. Abhängig von der Zylinderzahlwerden auch Kurbelwellengeberrädermiteiner oder drei Zahnlücken eingesetzt.
Zylindererkennung bei Motorstart(Schnellstarf]Durch die Signale von Phasensensor undDrehzahlsensor (Bild 12) erhält das Motorsteuergerätbereits innerhalb der erstenhalben Kurbelwellenumdrehung die Information, welcher Zylindersichim Verdichtungstaktbefindet, sowie ein Bezugssignal,das die Stellung der Kurbelwelle zu denZylindern angibt. Aus diesen Infonnationen errechnet es, zuwelchem Zeitpunktdie Magnetventile der einzelnen Zylinderangesteuertwerden müssen.
Redundanter StartLiefert der Nockenwellensensor ein unplausibles odergarkein Signal, so wird diePhasenlage des Motors über Testeinspritzungen bestimmt: Wird derjenige UnitInjector angesteuert, der sich gerade imVerdichtungstakt befindet, so führt dieszum Druckaufbau im Injektor und zurKraftstoffeinspritzungin den zugehörigenZylinder. Die einsetzende Verbrennungwird durch einen Anstieg im Drehzahlsignal detektiert. Wirdhingegen ein Injektorangesteuert, der sich in einer anderenPhase als dem Verdichtungstaktbefindet,kommt es nicht zur Verbrennung. Überdie Zylindernummer für die erfolgreicheTesteinspritzungwirddie Phasenlage desMotors bestimmt.
NotlaufIst das Hauptgebersystem (Drehzahlsensor) ausgefallen, so kann der Motor weiterüber das redundante Gebersystem (Phasensensor) betrieben werden. Dazu mussdas Nockenwellen-Geberrad ein für denNotlaufgeeignetes Muster aufweisen. EswerdenNockenwellen-Geberrädermitäquidistantenü Winkelmarken (Segmentmarken) nach Anzahl der Zylinder undeiner zusätzlichen Marke für die Synchronisation eingesetzt (Bild 10). Bewährthatsich eine Synchronisationsmarke, die denBereich zweier angrenzender Segmentmarken im Verhältnis 1:4 teilt.
Gegenüber dem Normalbetrieb kommt esim Notbetriebzu leicht erhöhten Toleranzen des Förderbeginns und der Einspritzmenge, da aufgrund der reduzierten Anzahlvon Winkelmarken die Ansteuerereignisseungenauer gesetzt werden.
1) Äquidistante Win kel
marken haben unter
einander Jeweils den
gleichen Abstand.
Für einen Vier
zylinder-Motor sind
die Marken Jeweils
um 90° versetzt.
158 I Elektronische Dieselregelung I Lambda- Regelung für Pkw-Dieselmotoren
Lambda-Regelungfür Pkw-Dieselmotoren
AnwendungDie gesetzlichvorgeschriebenen Abgasgrenzwerte für Fahrzeuge mit Dieselmotoren werden zunehmend verschärft.Neben der Optimierung derinnennotorischen Verbrennunggewinnen die Steuerung und die Regelung abgasrelevanterFunktionen zunehmend an Bedeutung. Eingroßes Potenzial zu Verringerung der EmissionsstreuungenvonDieselmotoren bietethier die Einführung der Lambda-Regelung.
Die Breitband-Lambda-Sonde im Abgasrohr (Bild 13, Pos. 7) misst den Restsauer-
stoffgehaltim Abgas. Daraus kann aufdasLuft-Kraftstoff-Verhältnis (Luftzahl ä)
geschlossen werden. Das Signal derLambda-Sonde wirdwährend des Motorbetriebs adaptiert. Dadurch wird eine hoheSignalgenauigkeit über deren Lebensdauererreicht. Aufdiesem Signal bauen verschiedene Lambda-Funktionen auf, die in denfolgenden Abschnitten erklärtwerden.
Für die Regenerationvon NOx-Speicherkatalysatoren werden Lambda-Regelkreiseeingesetzt.
Die Lambda-Regelung eignet sich für allePkw-Einspritzsysteme mit Motorsteuergeräten ab der Generation EDC16.
Systemübersicht der Lambda-Regelung fü r Pkw -Dieselmotoren (Beispiel)
BOSCH I}
6
Bild 13
1 Dieselmotor
2 Einspri tz-
komponente
3 Regelklappe
4 Heißfilm-
t.un massenmesse r
Turbolader
{h ier VTG-Lader)
6 EDC-Motor-
steuerge rät ~~
Breitband -Lambda - 8Sonde <
"8 Abgasrückfü hrventi I~
Elektronische Dieselregelung I Lambda-Regelung für Pkw-Dieselmotoren I 159
GrundfunktionenDruckkompensationDas Rohsignal der Lambda-Sonde hängtvon der Sauerstoffkonzentration im Abgassowie vorn Abgasdruck am Einbauort derSonde ab. Deshalbmuss der Einfluss desDrucks aufdas Sondensignal ausgeglichen(kompensiert) werden.
Die Funktion Druckkompensation. enthältje ein Kennfeld für den Abgasdruck undfürdie Druckabhängigkeit des Messsignals derLambda-Sonde. Mithilfe dieser Modelleerfolgt die Korrektur des Messsignals bezogen aufdenjeweiligen Betriebspunkt.
kann injedem Betriebspunkt des Motorsdie gemessene Sauerstoffkonzentrationkorrigiertwerden. Damitliegtüberdiegesamte Lebensdauer der Lambda-Sonde eingenaues, driftkompensiertes Signal vor.
Lambda-basierte Regelung derAbgasrückführungDie Erfassung des Sauerstoffgehalts imAbgas ermöglicht- verglichen mit einerluftrnassenbasierten Abgasrückführung ein engeres Toleranzband der Emissionenüber die Fahrzeugflotte. Damitkönnenim Abgastestfür zukünftige Grenzwerteca. 10 ...20 % Emissionsvorteilgewonnenwerden.
AdaptionDie Adaption der Lambda-Sonde berücksichtigtim Schub die Abweichung dergemessenen Sauerstoffkonzentration vonder Frischluft-Sauerstoffkonzentration(ca.21 %). So wird ein Korrekturwert"erlernt". Mit dieser erlernten Abweichung
MengenmittelwertadaptionDie Mengenmittelwertadaption liefertein genaues Einspritzmengensignal fürdie Sollwertbildung abgasrelevanterRegelkreise. Den größten Einfluss aufdieEmissionen hat dabei die Korrektur der
Prinzipieller Ablau f der Mengenmitte Iwertadaption in der Bet riebsart "I ndirect Control"
Motor steuergerät
o
+
+l+-trl-- -<;>
tvbtordrEtlzahlSffisor
Einspritzsystem
160 I Elektronische Dieselregelung I Lambda- Regelung für Pkw-Dieselmotoren
Abgasrückführung. Die Mengenmittelwertadaption arbeitetim unteren Teillastbereich. Sie ermittelteine über alle Zylindergemittelte Mengenabweichung.
Bild 14 zeigt die grundsätzliche Strukturder Mengenmittelwertadaption und derenEingriffaufdie abgasrelevanten Regelkreise.
Aus dem Signal der Lambda-Sonde unddem Luftmassensignal wird die tatsächlicheingespritzte Kraftstoffmasse berechnet.Die berechnete Kraftstoffmassewirdmitdem Einspritzmassensollwertverglichen.Die Differenz wird in einem Adaptionskennfeld in definierten "Lernpunkten"gespeichert. Damitist sichergestellt, dasseine betriebspunktspezifische Einspritzmengenkorrekturauch bei dynamischenZustandsänderungen ohne Verzögerungbestimmtwerden kann. Die Korrekturmengen werden im EEPROM des Steuergeräts gespeichert und stehen bei Motorstart sofort zur Verfügung.
Grundsätzlichgibt es zwei Betriebsartender Mengenmittelwertadaption, die sich inder Verwendung der ermittelten Mengenabweichung unterscheiden:
Betriebsart.JtulirectCctürel''In der BetriebsartIndirect Controlwirdein genauer Einspritzmengensollwert alsEingangsgröße in verschiedenen abgasrelevanten Soll- Kennfeldern verwendet.Die Einspritzmenge selbstwirdinder Zumessungnichtkorrigiert.
Betri ebsart.Direct Contro I"In der BetriebsartDiredControl wird dieMengenabweichung zur Korrektur der Einspritzmenge in der Zumessungverwendet,sodass die wirklich eingespritzte Kraftstoffmenge genauermit der Soll- Einspritzmenge übereinstimmt.
Prinzipieller Abl auf der Voillast- Rauchbegrenzung mit hiIfe der Larnbda-Regelung
Steueroerat
Heißfilm-!ilLuftmassenmesser
Mctordrehzahlsensor
Einspritzsystem
RaLKhb2 renzu sme e
Volllast-RauchbegrenzungBild 15 zeigt das Prinzipbild der Regelstruktur für die Vo111ast-Rauchbegrenzungmit einer Lambda-Sonde. Ziel ist die Ennittlung der maximalen Kraftstoffmenge, dieeingespritztwerden darf, ohne einen bestimmten Rauchwert zu überschreiten.
Mit den Signalen des Luftmassenmessersund des Motordrehzahlsensorswird derLambda-Sollwert.Ls-i j über ein Rauchbegrenzungskennfeld ermittelt. Ausdiesem Wertwird zusammen mit der Luftmasse der Vorsteuerwertfür die maximalzulässige Einspritzmenge errechnet.
Dieser Steuerungwird eine LambdaRegelung überlagert. Der Lambda-Reglerberechnet aus der Differenz zwischendem Lambda-Sollwert.äe.s j und demLambda-IstwertÄ1s Teine Korrekturkraftstoffmenge. Die Summe aus Vorsteuer- undKorrekturmenge ist ein exakter Wert für diemaximale Vo111ast-Kraftstoffmenge.
Mit dieser Strukturist eine gute Dynamikdurch die Vorsteuerung und eine verbesserte Genauigkeit durch den überlagertenLambda-Regelkreis erreichbar.
Erkennung unerwünschter VerbrennungMithilfe des Signals der Lambda-Sondekann eine unerwünschte Verbrennungim Schubbetrieb erkannt werden. Diesewird dann erkannt, wenn das Signal derLambda-Sonde unterhalb eines berechneten Schwellwertesliegt. Bei unerwünschter Verbrennung kann der Motor durchSchließen einer Regelklappe und des Abgasrückführventils abgestellt werden. DasErkennen unerwünschter Verbrennungstellt eine zusätzliche Sicherheitsfunktionfür den Motor dar.
Elektronische Dieselregelung I Lambda-Regelung für Pkw-Dieselmotoren I 161
ZusammenfassungMit einer lambdabasierten Abgasrückführungkann die Emissionsstreuung einerFahrzeugflotte aufgrund von Fertigungstoleranzen oder Alterungsdriftwesentlichreduziertwerden. Hierfürwird dieMengenmittelwertadaption eingesetzt.
Die Mengenmittelwertadaption liefertein genaues Einspritzmengensignal fürdie Sollwertbildung abgasrelevanterRegelkreise. Dadurch wird die Genauigkeitdieser Regelkreise erhöht. Den größtenEinfluss aufdie Emissionen hat dabei dieKorrektur der Abgasrückführung.
Zusätzlich kann durch den Einsatz einerLambda-Regelung die Vo111ast-Rauchmenge exakt bestimmt und eine unerwünschte Verbrennung detektiert werden.
Die hohe Genauigkeit des Signals derLambda-Sonde ermöglicht darüberhinausdie Darstellung eines Lambda-Regelkreisesfür die Regeneration von NOx-SpeicherKatalysatoren.
162 I Abgasemissionen I Entstehung von Schadstoffen
Abgasemissionen
Bei derVerbrennung des Luft-Kraftstoffgemisches entstehen durch vollständigeReaktionWassenlampfundKohlendioxid, die zusammenca. 10 %bis maximal 20 % des Abgasesausmachen. Fernerbesteht derAbgasvolumenstrom zu mindestens 80 %bis über90 %aus Luftstickstoffundüberschüssigem Sauerstoff, diean der Reaktion nicht beteiligt sind
Entstehung von Schadstoffen
Zu einem kleinen Anteil entstehen bei derdieselmotorischen Verbrennung als Nebenbestandteile die Schadstoffeli>- Kohlenwasserstoffe (HC),li>- Kohlenmonoxid(CO),li>- Stickoxide (NOx),li>- Schwefeldioxid Gö-),li>- Partikel (Ruß, HC, Abrieb, Wasser
tröpfchen).
durch Kraftstoffaus dem Sacklochvolumen der Einspritzdüse,
li>- Desorption aus dem Schmieröl insbesondere im Schiebebetrieb.
Kohlenmonoxid (CO)Kohlenmonoxid tritt als Zwischenproduktbei der Oxidationvon Kohlenwasserstoffen zu CO2 auf. Es entsteht zum einen alsDissoziationsproduktbei Temperaturenvon über 1000°C, wie sie zum Zeitpunkt derHauptumsetzung kurz nach dem oberenTotpunkt des Kolbens im Brennraum auftreten. In Wandnähe undwährendderweiteren Expansion kann die Reaktionskettezur CO2 - Bildung unterbrochen werden, sodass CO-Emissionen im Abgasverbleiben.
Zum anderen entsteht Kohlenmonoxidbei Oxidation unter Sauerstoffmangel. Aufgrund des Betriebs mit Luftüberschuss sinddie CO-Emissionen bei Dieselbrennverfahren sehrgering.
1) Kohlenwasserstoffe
mit aufgebrochener
Einfach bi ndu ng,
die daher sehr reak
tionsfreudig sind
Der Anteil der Schadstoffe variiert inAbhängigkeitvom Lastzustand undbeträgtbei Teillastca.O,l %desAbgasvolumenstromes.
Kohlenwasserstoffe (HC)Kohlenwasserstoff-Emissionen entstehenaus unvollständigverbranntem oderunverbranntem Kraftstoffsowie aus demSchmieröl. Dabei gibt es verschiedeneEntstehungsmechanismen:li>- Flammenauslöschungan den Brenn
raumwänden aufgrundniedriger Wandtemperaturen,
li>- vermehrter Kraftstoffwandauftrag, miteinerfür die Verbrennung zugeringenVerdampfungsrate,
li>- das Nichtzünden des Kraftstoff- Luftgemisches oder das Flammenlöschenaufgrund zu geringer lokaler Sauerstoffkonzentration, hervorgerufen durchZonen mit sehrgroßem Abgasrückfiihranteil,
li>- eine schlechte Gemischaufbereitung,hervorgerufen durch zu große Kraftstoffmengenbei schlechter Zerstäubung,durch Nachspritzen des Injektors oder
Stickoxide (NOx)Beim Verbrennungsprozessim Motor entstehthauptsächlich Stickstoffoxid (NO),das sich in Luft langsam in Stickstoffdioxid(N0 2) umwandelt. Bei der Bildung vonStickstoffoxid (NO) unterscheidetman dreiMechanismen:li>- Brennstoff-NO,li>- promptes NO,li>- thermisches NO.
Brennstoff-NO entsteht durch Oxidationdes im Brennstoffenthaltenen Stickstoffs.Aufgrund des geringen Stickstoffanteils imBrennstoffsinddie darausresultierendenStickoxid-Emissionen vernachlässigbargering.
Promptes NObildetsichin der Flammenfrontin brennstoffreichen Bereichen.Bei der Verbrennung entstehen als Zwischenprodukte CH-Radikaler), die mit demLuftstickstoffzu Zyaniden (z. B.BlausäureHCN) reagieren. Diese oxidieren in weiteren Reaktionsschritten zu NO.Der Anteilvon promptem NObeträgt 5 %bis 10 % derNOx-Emissionen.
Abgasemissionen I Ent stehung von Schadstoffen I 163
Thermisches NO entstehtbei einer starkendothermen Reaktion. Erstbei Temperaturen von über 1750"Cwird eine nennenswerte NO-Bildung in Ganggesetzt.Dabei wird die Aktivierungsenergie für diegeschwindigkeitsbestimmende Teilreaktion, das Aufbrechen der Dreifachbindungdes Stickstoffmoleküls, bereitgestellt. DieNO-Bildung hängtwesentlich von der Temperatur und der Verweildauer bei hoherTemperatur ab sowie von der Sauerstoffkonzentration am Ort der Verbrennung.
Bei einem Luftverhältnisvon.ä = 0,95wird die maximale Flammentemperaturerreicht. Bei Erhöhung der Sauerstoffkonzentration undkonstanter Temperaturerhöht sich die thermische NO-Bildung,sodass unter Berücksichtigungder gegenläufigen Effekte bei ä = 1,1 die maximaleNO-Konzentration vorliegt.
Im Umkehrschluss kann eine effektiveNO-Reduzierung bei einer durch die Drehzahl vorgegebenen Verweildauernur durchAbsenkung der Verbrennungstemperaturund Beschränkung der Sauerstoffkonzentration erzieltwerden.
Schwefeldioxid (S02)
Schwefeldioxid entsteht durch Oxidationdes im Kraftstoffenthaltenen Schwefels.Seit2005 schreibt die EU-Gesetzgebung dieVerwendungvon schwefelarmen Kraftstoffen mitmaxima150 ppm Schwefelgehaltvor.
Partikel, insbesondere RußAls Partikel entstehen neben Abrieb undWassertröpfchen bei unvollständigerVerbrennung Kohlenstofftei1chen, diedurch Aneinanderkettung zu Rußpartikelnwachsen. An die Rußpartikellagern sichunverbrannte Kohlenwasserstoffe sowieSchmieröl-Aerosole an.
Die Partikelemissionen sindvorwiegendein Problem des Dieselmotors. Auch beiglobalem Luftüberschuss im Brennraumfindet aufgrundinhomogener Zonen lokaleine Verbrennung unter Sauerstoffmangelstatt. Dies führt in einer ersten Phase zustarker Rußbildung. Gleichzeitig erfolgteine Rußoxidation, die durch hohe Brennraumtemperaturen undLadungsbewegung unterstütztwird. Daher betragendie Rußemissionen im Abgas nur einenBruchteil der im Brennraum entstandenenRußmasse.
Abgaszusam menset zung fü r Pkw-Dieselmotor im Teillast bereich (Rohemissionen )
"""=- - - +( lca 0,1%Sch_
Bild 1
Angaben in Gewichts
prozent.
Die Konzentrationen
der Abgasbes tandteile,
insbeson dere der
Schadstoffe, können
abweichen; sie hängen
u.a. von oen Bet r iebs
bedingunge n des
Motors und den Um
gebungsbed ingungen
(z. B, Luftfeuchtigkeit)
ab.
Mit NOx-Speicherkataly
sator bzw. Parti kelfil ter
können die NQ,:- und
Partikelemissionen um
mehr als 90 % gesenkt
werden,
5tickoxido (NOx)
Kohlenmonoxid (CO)
/1'--"11 Partikel
r==~ Kohl• .........-(HC)
co. 7%Kohlendioxid (CD,)
co. 3% Wosser (H,O)
ca. 75% Stickstoff(~
ca.15%Sau.rslDII (Cl,)
I
164 I Abgasemissionen I Innermotorische Emissionsminderung
InnermotorischeEmissionsminderung
Ziel derinnennotorischen Emissionsminderungist die Reduzierung der Schadstoffeim Rohabgas (Abgasnach der Verbrennung,vor der Abgasnachbehandlung). Durcheine Kombination von innennotorischenundnachrnotorischen Maßnahmen (Abgasnachbehandlung) werden die Emissionen soweit abgesenkt, dass die jeweilsgeltenden Emissionsgrenzwerte nicht überschritten werden. Durch eine weitgehendeReduzierung der Rohemissionen lässtsich der Zusatzaufwandfür die Abgasnachbehandlung einschränken.
BrennverfahrenDem Brennverfahren und dessen Abstimmung kommen beim DieselmotorhöchsteBedeutung hinsichtlich der erzielbarenLeistung, des Verbrauchs und der Emissionenzu.
Die Motorleistungwird durch die maximal zulässige Schwarzrauchzahl (Abgastrübung als Maßfür den Rußpartikelausstoß) und die maximal zulässige Abgastemperatur begrenzt. Die Werkstoffeigenschaften des Turboladers definieren
den Grenzwert der Abgastemperatur amEintrittin die Turbine.
Die dieselmotorische Verbrennungwirddurch drei Phasen charakterisiert:li>- Zündverzug,d.h. die Zeit zwischen Ein
spritzbeginn undZündbeginn,li>- vorgemischte Verbrennung,li>- Diffusionsflamme (mischungskontrol
lierte Verbrennung).
Ein kurzer Zündverzug und damit einegeringe eingespritzte Kraftstoffmengeinnerhalb der ersten Phase sindnotwendig, um das Verbrennungsgeräusch zubegrenzen. Nach Einsetzen der Verbrennungist eine gute Gemischbildung erforderlich,um niedrige Ruß- und NOx-Emissionen zuerzielen. Entscheidenden Einfluss aufdiePhasen der Verbrennung habenli>- Druck und Temperatur im Brennraum,li>- die Masse, Zusammensetzung und
Bewegung der Ladung,li>- der Einspritzdruckverlauf.
Die genannten Größen werden einerseitsdurch motorspezifische Parameter undandererseits durch die veränderbaren Betriebsparameter eingestellt.
_ Einf lussgrößen des Brennverfahrens
Einspritzsystem• Typ
/• Einspritzdruck
\• Einspritzrate• Düsengeometrie
Motorgeometrie
~Luftsystem
• Brennraum • Aufladekonzept• Verdichtungsverhältnis • Abg3.srücklührung• Hub! Bohrungsverhältnis • Ladungswechsel• Drall • Ladungsbewegung
Startsystem KÜhlsystem• Glühkonzept • Kühlmittel 0• Starter • Kühlerkonzept 0
<; ~8m
"w
EinspritzsystemHinsichtlich des Brennverfahrens hat dasEinspritzsystem eine Schlüsselrolle, dadurch den Einspritzzeitpunkt und den Einspritzverlaufdie Lage des Verbrennungsschwerpunkts sowie die Gemischbildungbestimmtwerden. Diese Größen bestimmenihrerseits maßgeblich die Emissionen undden Wirkungsgrad.
Für eine gute Gemischbildung sindbesonderskleine Düsenlöcher mit strömungsoptimierten Geometrien in Verbindungmithohen Einspritzdrückengünstig, daso derKraftstoffim Brennraum gut aufbereitetund damit der ZündverzugverkürztwirdWährend der Diffusionsverbrennungführtdie gute Zerstäubung zueinervenninderten Rußbildung.
LuftsystemDie Gemischbildung wird luftseitig durchdie Ladungsbewegung beeinflusst, dieihrerseits von der Einlasskanalgeometrieund der Brennraumfonn abhängt. ZurAnpassung an die Einspritzsystementwicklung (höhere Einspritzdrücke, größereDüsenlochzahl) werden Niedrigdrallverfahren entwickelt, bei denen durch den Einsatz einer Drallklappe lastpunktabhängigdie Ladungsbewegung in der Kolbenmuldeeingestelltwird.
Die Einhaltung zukünftiger, weiterverschärfter NOx-Emissionsgrenzwerteerfordert sehrhohe Abgasrückführraten inVerbindung mitweiter gesteigerten Brennraumladungen. Dies erfordert Systeme,die in der Lage sind, vergleichsweise hoheLadedrücke mithohen undpräzisen, füralle Zylindergleichen AGR-Raten sowiemöglichstniedrigen Einlasstemperaturenbereitzustellen.
Abgasrückführung(AGR)Die wirkungsvollste innennotorische Maßnahme zur Absenkungvon Stickoxidemissionenbei Dieselmotoren ist die Abgasrückführung (AGR). Dabei werden die externeunddieinterneAGR unterschieden. Beiderinternen AGRverbleibt beim Ladungs-
Abgasemissionen I Innermotorische Emissionsminderung I 165
wechsel ein Restgasanteil im Brennraum.Dieser Anteil kann über die Steuerzeitender Ventile verändertwerden.
Bei der externen AGRwird dem Abgasstrom ein Anteil entnommen, über einenWännetauschergekühlt und zusammenmit der Frischluft dem Brennraum wieder zugeführt. Bei derheute serienmäßigeingesetzten Hochdruck-AGRerfolgt dieEntnahme abgasseitig vor der Turbine desAbgasturboladers und die Zumischung zuluftseitig hinter dem Verdichter.
Die NOx-mindernde Wirkung der AGRberuht aufden folgenden Mechanismen:li>- Dieverminderte Sauerstoffkonzentra
tion verlangsamt den Verbrennungsprozess; dadurch werden die lokalen Spitzentemperaturen gesenkt. Zusätzlichwird durch das reduzierte Sauerstoffangebot auch der Reaktionspartnerfür diethennische NO-Bildung verknappt.
li>- Gleichzeitig wird durch den Abgasrückführanteil die Masse der Brennraumladung erhöht. Bei der Wänneübertragung der Verbrennungsenergie aufdiegrößere Gasmasse entstehen vergleichsweise niedrigere Spitzentemperaturen,sodass die thennische NO-Bildung gemindertwird.
li>- Die zurückgeführten, dreiatomigen Abgaskomponenten H20 und COe besitzeneine höhere spezifische Wärmekapazitätals Frischluft. Das Verbrennungsgasgemisch kann dadurch mehr Energie beigleicher Temperaturerhöhung aufnehmen; die lokalen Spitzentemperaturenwerden dadurch abgesenkt.
li>- Dadie Reaktionsendprodukte H20 undCO2 bereits zu Beginn der Verbrennungin nennenswerten Konzentrationen vorliegen, vermindert sich die Geschwindigkeit, mit der die Teilreaktionen in Richtung chemisches Gleichgewicht ablaufen.
Bei zugroßer Abgasrückführrate steigensowohl der Kraftstoffverbrauch als auch dieSchadstoffemissionen, die infolge von Luftmangel entstehen (CO, HC, Ruß), an.
166 I Abgasemissionen I Innermotorische Emissionsminderung
Zielkonflikt bei der EmissionsminderungDurch die Abgasrückführung (AGR) lassensich wirkungsvoll die NOx-Emissionenreduzieren. Gleichzeitig steigen die Rußemissionen durch die Luft- bzw.Sauerstoffreduzierung an (Bild 3). Die mit zunehmender AGRreduzierte Umsatzrateder Verbrennungführt zu einem sanfterenDruckanstieg im Zylinder (Bild 6); dadurchwird auch das Verbrennungsgeräuschgünstig beeinflusst (Bild4). Bei weiter steigendem AGR-Anteil und dadurch weiterabgesenkten NOx-Emissionen wird die Verbrennung zunehmendverschleppt. Aufgrundeineslokalen Luftmangels undverlangsamter Reaktionsprozesse entstehendann neben Ruß auch HC undCO (BildS).
Ruß-jNOx-KompromissAls Kompromiss dergegenläufigen Ruß- j
NOx-Emissionen wurde bei Pkw- Dieselmotoren ein Ruß/Nöy-Massenverhältnisvon 1:10 als Auslegungspunktdefiniert(Bild 3). In mittleren undhöherlastigenBetriebspunkten erfolgt die Auslegungentsprechenddiesem Verhältnis, das sichso in der aktuellen Emissionsgesetzgebung(Euro 4) wiederfindet.
Bei Niedriglastpunkten mithohem Luftüberschuss undgeringen mittleren Brennraumtemperaturen werden bei hohenAGR-Raten zuerst die Grenzen für HC undCO überschritten, bevor der Ruß/Nöy-
Einf luss der AGR auf die Ruß-j NOx-Emissionen
NOx
_
- AGR-Rate
Auslegungspunkterreichtwird. Eineweitere Steigerung der AGRführt dannzu einerinstabilen Verbrennung, die miteinem unruhigen Motorlaufeinhergeht.
So zeichnet sich bei dem konventionellenDieselbrennverfahren stets ein Emissionskompromiss in Abhängigkeitvom Lastpunkt ab.
Die Spitzentemperaturwährendder Verbrennungund damit die thennische NOBildung werden neben der AGR-Rate auchdurch die Lage des Verbrennungsschwerpunkts bestimmt. Das Optimum der Ruß- j
NOx-Emissionenwird durch eine Spätverstellung der Einspritzung im Vergleich zumwirkungsgradoptimalen Spritzbeginn erreicht. Dabei bewirkenbeide Parameter, dieSpätverstellung der Einspritzung und dieErhöhung der AGR-Rate, einengeringfügigen Kraftstoffmehrverbrauch.
EinflussvonEinspritzdruck und EinspritzratenfonnungEine Steigerung des Einspritzdrucksverbessert die Gemischaufbereitung (räumliehe Verteilung, Verdampfung und Vennischung des Kraftstoffs mit der Brennraumladung). Die Verbrennung läuft schnellerunter einerverbesserten Rußoxidation ab.Dabei steigen zunächst die NOx-Emissionenauch in Betriebspunkten mitAGR an. Durchdie verbesserte Verbrennungnimmtaber
Einfl uss de r AGR auf das Verb rennungsgerausch
r; Zielgeräusch
\ zunehmendeVoreinspritzmenge
NOx - AGR-Rate
auch die AGR-Verträglichkeit zu, sodassdurch die Einstellung einer höheren AGRRate insgesamt ein günstigerer Ruß/Nöy
Kompromiss erzieltwerden kann.Durch eine Erhöhung des Einspritz
drucks steigt auch die Einspritzrate während der Zündverzugsphase. Dadurcherhöht sich der Anteil dervorgemischtenVerbrennung und das Verbrennungsgeräusch steigt. Zur Kompensation der Geräuscherhöhung ist es erforderlich, entweder über die Anpassung des Düsendurchflussesoder über die Abstimmungder Voreinspritz-Charakteristik die während des Zündverzugs eingespritzte Kraftstoffmenge zu kontrollieren.
DerUnit Injectorbietet zusätzlich die Möglichkeit, über die Ratenformung des Einspritzverlaufs die Einspritzrate währendder Zündverzugsphase zubegrenzen undwährend der Diffusionsverbrennung mitvergleichsweise großer Einspritzrate undhohem Druck einzuspritzen.
Einfluss der VoreinspritzungDie Voreinspritzung dientin erster Liniedazu, das Verbrennungsgeräusch beidirekteinspritzenden Dieselmotoren zukontrollieren. Bei der präzise dosiertenVoreinspritzung wird eine geringe Kraftstoffmenge (1...4 mme in Abhängigkeitvom Lastpunkt) vor der Haupteinsprit-
Einf luss der AGR auf die Bildung vo n He
Abgasemissionen I Innermotorische Emissionsminderung I 167
zung gegen Ende der Verdichtungsphaseeingespritzt. Dadurch wird eine Vorkonditionierung des Brennraums undsomit ein Druck- und Temperaturanstiegbewirkt, wodurch die Zündverzugszeitder Haupteinspritzungverkürztwird. Diewährenddervorgemischten Verbrennungumgesetzte Kraftstoffmasse wird dadurchreduziert. Diesführt zu einem weicherenVerbrennungsdruckanstieg und somit zueinem abgesenkten Verbrennungsgeräusch(Bild4).
In niedrigeren Teillastpunkten undwährend der Wannlaufphase des Motors wirdmit der Voreinspritzungdurch eine Verbesserung der Zünd- und Brennbedingungenzusätzlich eine Reduzierung der HC-Emissionen erreicht. Durch eine sorgfältigeAbstimmung der Voreinspritzungkönnenneben dem Verbrennungsgeräusch undden HC-Emissionen auch die Ruß- und Nöy
Emissionengesenktwerden.
Erst die gemeinsame Optimierung derEinzelparameter des Brennverfahrensermöglichtes, die Verbrennung derartzu kontrollieren, dass überverschiedeneDrehzahl-Last-Kombinationen geringsteEmissionen undkomfortable Verbrennungsgeräusche bei einem günstigen Verbrauch erzieltwerden.
Einf luss der AGR auf den Zylinderdruck
NOx _----------- AGR-Rate
0-....,....::::~r-====:::::::j
zunehmendeVoreinspritzmenge
'-----------' 0
~
~Q
"wKurbelwinkel (Grad)
Bild 6
ohne Abgas
rückführung
mit Abgas
rückführung
168 I Abkürzungen und Sachwortverzeichnis I Abkürzun gen
Abkürzungen
AAG R: Abqaerücktuhunq
ARD: Aktiver Ruckeldämpter
ASR: Antriebsschlupfregelung
AZG: Adaptive Zylindergleichstellung(Mengenausgleichsregelung für Nkw)
B
BI P: Begin of Injection Period (bezeichnet denFörderbeginn)
CCAN: Controller Area Network
CAR B: California Air Resources BoardCCRS: Current Controlled Rate Shaping (strom
geregelte Einspritzverlaufsformung)
CR: Common Rail
CRS: Common Rail System
DDFPM: Diagnose-Fehlerpfad-Management
DI: Direct Injection (Dieselmotor mit Direkt-
einspritzung)DOC: Diesel Oxidation Catalyst (Diesel-
Oxidationskatalysator)
DPF: DieselpartikelfilterDSCH ED: Diagnose-Funktions-SchedulerDSM: Diagnose-System-Management
DVAL: Diagnose-Validator
EECE: Economic Commission for Europe
(Europäische Wirtschaftskommission derVereinten Nationen)
EDC: Electronic Diesel Control (Elektronische
Dieselregelung)EGS: Elektronische Getriebesteuerung
EKP: Elektrokraftstoffpumpe
ELAB: Elektrisches AbstellventilEOBD: European OBD, europäische On-Board
DiagnoseEOL: Programmierung: End-Of-Line-Programmie
rung
EPA: Environmental Protection Agency(US-Umwelt-Bundesbehörde)
EPROM: Erasable Programmable Read Only
Memory (löschbarer programmierbarerNur-Lese-Speicher)
ESI (trcnic): Elektronische Serviceinformation
(Bosch)
ESP: Elektronisches Stabilitätsprogramm
EURO I, 11, 111, IV,V: Abgasnormen der EU
FFG B: Fahrgeschwindigkeitsbegrenzung, Limiter
FG R: Fahrgeschwindigkeitsregler (auch: Tempo-rnat)
G
G LP: Glow Plug (Oluhstittkerze)
GST: Gestufte StartmengeGZS: Oluhzeitsteuerqerät
HHD: Hochdruck
HDV: Heavy-Duty Vehicle
HE: HaupteinspritzungHG B: HöchstgeschwindigkeitsbegrenzungH-Kat: Hydrolyse-Katalysator
IIC: Integrated Circuit, integrierte Schaltung
IDI: Indirect Injection (Dieselmotor mit indirekter
Einspritzung)
IMA: Injektormengenabgleich
KKW: Kurbelwellenwinkel
LLDR: Ladedruckregelung
LDT: Light-Duty Truck
LLR: Leerlaufregelung
LRR: LaufruheregelungLS F: (Zweipunkt-) Finger-Lambda-SondeLSU: Breitband-Lambda-Sonde Universal
MMAR: MengenausgleichsregelungMI: Main Injection
MI L: Malfunction Indicator Lamp
(Diagnoselampe)
MMA: Mengenmittelwertadaption(Lambda-Regelung)
MV: Magnetventil
NND: NiederdruckNE: Nacheinspritzung
Nkw: Nutzkraftwagen
NSC: NOx Storage Catal yst
NTC: Negative Temperature Coefficient
NW: Nockenwellenwinkel
oOBD: On-Board-Diagnose
OHW: Off-HighwayOT: Oberer Totpunkt (des Kolbens)
p
PDE: Pumpe-Düse-Einheit(= Unit Injector System, UIS)
PF: PartikelfilterPF: Pumpe mit Fremdantrieb, Einzeleinspritzpumpe
PI: Pilot Injection (auch: Voreinspritzung, VE)PLD: Pumpe-leitung-Düse
(= Unit Pump System, UPS)
Pkw: Personenkraftwagen
PSG: Pumpensteuergerat
PTe: Positi ve Temperature Coefficient
PWM: Pulsweitenmodulation
RRAM: Random Access Memory, Schreib-Lese
SpeicherRZP: Rollenzellenpumpe
SSCR: Selective Catalytic Reduction (selective
katalytische Reduktion)
SE: Sekundärelektronen
Abkürzungen und Sachwortverzeichnis I Abkürzungen I 169
SEFI: Sequentielle EinspritzungSEM: Sekundärelektronenmikroskop5 Re: Smooth Running Control (Mengen
ausgleichsregelung für Nkw)
uUI: Unit InjectorU15: Unit Injector System
(= Pumpe-Düse-Einheit, PDE)
UI5N: Unit Injector System für Nkw
UP: Unit PumpUP5: Unit Pump System
(= Pumpe-leitung-Düse, PLD)
UT: Unterer Totpunkt (des Kolbens)
VVE: VoreinspritzungVE-Pumpe: Axialkolben-Verteilereinspritzpumpe
VK: VorkammerVR-Pumpe: Radialkolben-VerteilereinspritzpumpeVTG: Variable Turbinengeometrie (Turbolader)
WWK: Wirbelkammer
ZZDR: Zwischendrehzahlregelung
170 I Abkürzungen und Sachwortverzeichnis I Sachwortverzeichnis
Sachwortverzeichnis
AAbgasemission 162
Abgasnachbehandlungssystem 150
Abqasruckfuhrunq (AGR) 70,85,159,
161,165Abqasruckfuhrventil 95
Abschalten 38
Abstellen 151
Adaption 85, 159aktive Ruckeldampfung 80, 148
Aktoren 71
Aktormodul 42
Anzugsstromphase 38
Axialkolben-Verteilereinspritzpumpe103
B
Begrenzungsmenge 81, 149Benzin-Raildrucksensor 55
Betriebszustand 71
BI P-Regelung 100, 151Bremsflussigkeits-Drucksensor 55
Brennraum 60Brennverfahren 164
Busstruktur 93
CCAN (Controller Area Network) 93
CAN-Bus 89, 96, 153
CO 140
CO2 165
Common Rail (CR) 10, 16, 34, 54, 60,70,72,95,106,109
Common Rail für Nkw 21
DDampfblase 69
Diagnose 94
Dichtkegel 66
Dieselkraftstofffilter 25, 138Diesel-Raildrucksensor 55
Dieselregelung (EDC) 74
Drehzahlsensor 156
Druckbegrenzungsventil 57
Druckerzeugung 1 2Druckkompensation 85, 159
Druckregelung 12
Druckregelventil 47, 56
Druckwellenkorrektur 82Düsenqeometne 63Düsenkuppe 62Düsemadel 36
EEDC-Funktion 144
Einspritzdüse 58, 111
Einspritzende 36
Einspritzsystem 165Einspritzventil 90
Einspritzverlaufsformung CCRS 130
Einzeleinspritzpumpe PF 104, 108 f.
Einzelzufuhrung 137Elektrokraftpumpe 16
Elektrokraftstoffpumpe 26
elektronische Dieselregelung (EDC) 11, 53,
70 f., 92, 140f.
Enddrehzahlregelung 78, 146EOBD 97
EPROM 96
FFahrbetrieb 78, 146
Fahrgeschwindigkeit 79
Fahrgeschwindigkeitsbegrenzung 79,147
Fahrgeschwindigkeitsregelung 79,147
Fahrpedal 89Fahrpedalsensor 95
Fehlererkennung 96
Fehlerspeichereintrag 98
Fehlerspeicherung 96Filtermedien 31
Förderleistung 47
G
Gasblase 69Getriebesteuerung 90
GIUhrelais 74Olohzeitsteuerqerät GZS 92
HH20 165
Haltestromphase 38
Haupteinspritzung 120, 122
Hauptfilter 30HC 140Heißfilm-Luftmassenmesser 158
Hochdruckanschluss 66
Hochdruckbereich 32, 41Hochdruck-Kraftstoffleitung 67
Hochdruckkreis 52
Hochdruckmagnetventil 125 f.
Hochdruckpumpe 11, 45, 50, 53, 109, 111
Hochdruck-Radialkolbenpumpe 45Hochdruckregelung 12, 16
Hochdruckschaltventil 14
Hochdrucksensor 55
Hochdruckspeicher 54
Hochdruckteil 11
Höhenkorrektur 81, 149
Hubschieber-Reiheneinspritzpumpe 103
IInjektor 34
Injektormengenabgleich 82Inkrementwinkel-Lemen 150
Inkrementwinkel-Verschleifen 150
Innenzahnradpumpe 135
innermotorische Emissionsminderung 164
KKavitation 69Kennfeldvariante 36
Kohlenmonoxid (CO) 162
Kohlenwasserstoff (HC) 162
Koppler 42Kraftstoffbehälter 24, 137
Kraftstofffilterung 21
Kraftstoffleitung 25, 137
Kraftstoffpumpe 25 f., 134Kraftstoffrüokführunq 136
Kraftstoffrucklauf 136
Kraftstoffverteilung 137
LLambda-Regelung 84, 86 f., 158, 160Lambda-Sonde 87
Laufruheregelung 80, 148
Leerlaufregelung 78, 146Lochdüse 60
Luftsystem 165
MMagnetventilgesteuerte Verteilereinspritz-
pumpe 104
Magnetventil-Injektor 34 f.
Mehrfacheinspritzung 64
Mengenausgleichsregelung 80
Mengenkennfeld 37Mengenmittelwertadaption 82, 85, 159, 161
Mengenregelung 13
Momentensteuerung 153
Motorbremsfunktion 81 , 149Motorstart 157
Motorsteuergerät 74
Motorsteuerung 90
NNiederdruck 11
Niederdruckbereich 41
Niederdruckkreis 52
Niederdruckrail mit Ventil 42
Abkürzungen und Sachwortverzeichnis I Sachwortverzeich nis I 171
Niederdruckteil 24
Nockenwelle 156Notlauf 157
Notlauffunktion (Limp home) 96
NOx 140,165- Kompromiss 166
- Speicherkatalysatoren 84Nullmengenkalibrierung 82
oOBD I 97OBD 11 97
Offnungsphase 38On-Board-Diagnose 94, 141
p
Paraffin 29
Partikel 163
Partikelanalysesystem (SEM) 33
Partikelfilterung 30, 138Phasensensor 156
Piezoaktor 41Piezo-Effekt 44
Piezo-Inline-Injektor 40, 43
Piezosteller 11Piezo-Stellmodul 40
Pumpenelement 27, 52
RRadialkolbenpumpe 46, 48 ff.
Radialkolben-Verteilereinspritzpumpe 104
Raildruck 83
Redundanter 157
Regelkreis 88Reiheneinspritzpumpe 102
Reihenkolbenpumpe 53
Resthub 122
Ruß 163Ruß-Kompromiss 166
SSacklochdüse 61 f.
Schadstoffe 162Schwefeldioxid (S02) 163
serielle Datenubertrequnq 93
Sitzlochdose 62
Speichereinspritzsystem 24, 32Spentluqelpumpe 135
Spritzbeginnregelung 150
Spritzdauer 41
Spritzloch 61
Startmenge 78, 146Stellglied-Diagnose 98
Stellglieder 71
Steuergerät 71, 141Stickoxide (NOx) 162
172 I Abkürzungen und Sachwortverzeichnis I Sachwortverzeichnis
Strahlform 63
Synchronisierung 52
TTandempumpe 134
UUnit Injector System UIS 105, 110,
116 f., 124 f., 132
Unit Pump System UPS 105,110,128 f.
Verbrennungsgerausch 166
Verteilerrohr 137
Volilast-Rauchbegrenzung 87, 161
Voreinspritzung 120, 123, 167
Vorfilter 31
Vorförderpumpe 132 f.
Vortriebsmoment 90
WWasserabscheider 31
Wasserabscheidung 30, 138
Werkstatt-Diagnosefunktion 99 f.
ZZahmadkraftstoffpumpe 28
Zahnredpumpe 16 , 135
Zumesseinheit (ZME) 48 f., 51
Zweistellersystem 13
Zwischendrehzahlregelung 79, 147
Zylinderabschaltung 81, 149