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Herausforderungen für zukünftige Mobilitätskonzepte (WS 2014/15) Vorlesung 13.01.2015 Hinweis: Dieses Skriptum ist urheberrechtlich geschützt und ausschließlich für die Studierenden der Hochschule Landshut als vorlesungsbegleitende Grundlage gedacht. Eine Bereitstellung über das Internet und die kommerzielle Nutzung des Skriptes sind ausdrücklich untersagt. Insbesondere ist nicht gestattet, das Skript oder Teile daraus weiter zu verbreiten, zu vervielfältigen oder in anderen Zusammenhängen zu verwenden. Ausnahmen bedürfen der Genehmigung des Verfassers. 1 Dr. Kurt Bechtold 13.01.2015

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Dr. Kurt Bechtold 13.01.2015 1

Herausforderungen für zukünftige Mobilitätskonzepte (WS 2014/15)

Vorlesung 13.01.2015

Hinweis: Dieses Skriptum ist urheberrechtlich geschützt und ausschließlich für die Studierenden der Hochschule Landshut als vorlesungsbegleitende Grundlage gedacht. Eine Bereitstellung über das Internet und die kommerzielle Nutzung des Skriptes sind ausdrücklich untersagt. Insbesondere ist nicht gestattet, das Skript oder Teile daraus weiter zu verbreiten, zu vervielfältigen oder in anderen Zusammenhängen zu verwenden. Ausnahmen bedürfen der Genehmigung des Verfassers.

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Herausforderungen für zukünftige Mobilitätskonzepte

Strategien zur Gestaltung nachhaltiger Mobilität im Personenverkehr (Zusammenfassung):

Im städtischen Verdichtungsraum Prinzip der kurzen Wege Förderung nichtmotorisierter Mobilität (Fahrradkultur) und Umweltverbund Gestaltung des (knappen) öffentlichen Verkehrsraums Beschränkungen des MIV (z. B. Umweltzonen) Attraktives ÖPNV-Angebot Transparenz des Mobilitätsangebots (Echtzeit-Info, Verkehrssteuerung) Vernetzung der Verkehrsmittel Mobilitätsmanagement (Organisation von Mitfahrgelegenheiten) Umgang mit IT-Trends Förderung von Elektromobilität (?)

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Herausforderungen für zukünftige Mobilitätskonzepte

Strategien zur Gestaltung nachhaltiger Mobilität im Personenverkehr (Zusammenfassung):

Im ländlichen Raum Dezentralisierung (Einrichtungen der Daseinsvorsorge) Förderung nichtmotorisierter Mobilität (Fahrradkultur) Förderung von IT-Anwendungen Flexible Bedienformen im ÖPNV Organisation von Mitfahrgelegenheiten Transparenz des Mobilitätsangebots (Echtzeit-Info) Vernetzung der Verkehrsmittel Förderung von Car Sharing-Modellen (?)

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Herausforderungen für zukünftige Mobilitätskonzepte

Strategien zur Gestaltung nachhaltiger Mobilität im Personenverkehr (Zusammenfassung):

Betrachtung einzelner Fahrtzwecke Berufs- und Ausbildungsverkehr (Anteil rd. 20 %) gehen insgesamt leicht zurück,

im Ballungsraum besteht dennoch Handlungsbedarf (Flexibilisierung der Arbeitszeit, Telearbeit)

Einkaufsverkehr (Anteil gut 30 % bzw. 15 %) mit geringem Zuwachs, aber hohem MIV-Anteil (85/90 %) (Berücksichtigung bei Siedlungsentwicklung)

Höchster Anteil Privatverkehr (rd. 40 %) mit höchstem absoluten Zuwachs (vor allem Tagesaktivitäten, -ausflüge), sehr hoher MIV-Anteil (rd. 88/84 %)Verbesserung ÖPNV-Angebot

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Herausforderungen für zukünftige Mobilitätskonzepte

Strategien zur Gestaltung nachhaltiger Mobilität im Güterverkehr (Zusammenfassung):

Wirtschaftlichkeit steht im Vordergrund (Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft)- Lkw bleibt Verkehrsmittel Nr. 1 (kurze Distanzen)- Gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Verkehrsträger (ihre Stärken/Vorteile nutzen!)- Vernetzung optimieren- Regionale Wirtschaftskreisläufe stärken (GVZ)- Innovationen vor allem bei der Schiene intensivieren!- Innovative Logistikkonzepte

Luftreinhaltung in Ballungsräumen- Entwicklung neuer City-Logistik-Konzepte- Förderung der Elektromobilität

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Herausforderungen für zukünftige Mobilitätskonzepte

Übungsklausur (Bearbeitungszeit 30 Minuten)

1. Dem Bayern-Fahrplan bzw. Bayern-Takt liegt das Konzept des „Integralen Taktfahrplans“ zugrunde. Was versteht man darunter? Nennen Sie die beiden wesentlichen Vorteile für den Fahrgast.

2. Was versteht man unter „nachhaltiger Mobilität“?3. Welches sind die Herausforderungen für nachhaltige Mobilität im Ballungsraum. Erläutern Sie drei mögliche

Lösungsstrategien.4. Welche Möglichkeiten sehen Sie, die Verkehrsinfrastruktur intensiver zu nutzen? Nennen Sie drei Strategien

und erläutern Sie diese kurz.5. Was versteht man unter Verkehrsaufkommen und Verkehrsleistung? Unterscheiden Sie Personen- und

Güterverkehr.

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Herausforderungen für zukünftige Mobilitätskonzepte

Übungsklausur (Lösungen)

1. Integraler Taktfahrplan ist ein Fahrplan, nach dem Schienenverbindungen in einem wiederkehrenden Zeitraster (meist stündlich) angeboten werden. Dabei bilden Bahnhöfe, in denen mehrere Strecken zusammenlaufen, sogenannte Taktknoten. Das bedeutet, dass die Züge aus allen Richtungen in etwa zur gleichen Zeit dort eintreffen und nach einem Aufenthalt, der das Umsteigen ermöglicht, den Bahnhof wieder verlassen.Vorteile: Leicht merkbarer Fahrplan (Fahrmöglichkeit immer zur gleichen Minute) und kurze Umsteigemöglichkeiten

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Herausforderungen für zukünftige MobilitätskonzepteÜbungsklausur (Lösungen)

2. „Mobilität“ bezeichnet die Beweglichkeit von Personen und Gütern. Sie ist „nachhaltig“, wenn sie gleichzeitig ökologischen, ökonomischen und sozialen Anforderungen genügt bzw. sich an diesen orientiert (Drei-Säulen-Modell).

3. Herausforderungen: Wachsende Mobilitätsnachfrage, Luftverschmutzung, Staus, Parkraumnot, Konflikte zwischen den Verkehrsmitteln, starker ZulieferverkehrLösungen: a) Einrichtung von Umweltzonen; b) Erhöhung der Parkgebühren; c) Verbesserung des ÖPNV-Angebots; d) Förderung des Radverkehrs; e) Änderung der Nutzungsstruktur des öffentlichen Straßenraums; f) Entwicklung von City-Logistik-Konzepten

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Herausforderungen für zukünftige Mobilitätskonzepte

Übungsklausur (Lösungen)

4. Straßenmaut: Nicht nur streckenabhängig, sondern auch zeitlich je nach Auslastung gestaffelt.

Ziel ist eine Entzerrung des Verkehrs und Vermeidung von Staus. Nutzung von Lang-Lkw: Bei gleicher transportierter Gütermenge sind weniger Lkw-Fahrten

erforderlich. Verkehrssteuerung, -telematik: Vermeidung von Staus durch Verstetigung des Verkehrsflusses Längere und schwerere Züge: Höhere Transportkapazität bei gleicher Anzahl von Zügen

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Herausforderungen für zukünftige Mobilitätskonzepte

Übungsklausur (Lösungen)

5. Mit „Verkehrsaufkommen“ bezeichnet man die Anzahl der Wege im Personenverkehr und die beförderte Tonnage im Güterverkehr.

Die Verkehrsleistung berücksichtigt die zurückgelegte Wegstrecke im Personenverkehr (Personenkilometer, Pkm) und die Transportweite der beförderten Güter (Tonnenkilometer, tkm). Die Verkehrsleistung macht die Nutzungsintensität der Verkehrsinfrastruktur deutlich.

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