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JANUAR 2010 CHF 5.–www.eurosoccer-online.ch NEUE SERIE:DIE U17-WELTMEISTER WELTFUSSBALLER STANKOVIC 29 SEITEN ZUR WM Beni Thurnheer STARS IM MAGAZIN:SPYCHER DAVID DEGEN DIEGO NONDA CONSTANTIN GROSSE FANREISE ZUR WM UND MIT Spanien» «Pech für Spanien» «Pech für MARADONA ist der Beste Star-Porträt CASILLAS Interview FREI/STRELLER

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Fussball, Thurnheer

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Page 1: ES_Januar2010

JANUAR 2010 CHF 5.–www.eurosoccer-online.ch

NEUE SERIE:DIE U17-WELTMEISTER • WELTFUSSBALLER STANKOVIC

29 SEITENZUR WM

BeniThurnheer

STARS IM MAGAZIN:SPYCHER DAVID DEGEN DIEGO NONDA CONSTANTIN

GROSSE

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ISE ZU

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UNDMIT

Spanien»«Pech für

Spanien»«Pech für

MARADONAist der Beste

Star-PorträtCASILLAS

InterviewFREI/STRELLER

01_Titel 04.12.2009 21:57 Uhr Seite 1

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*02_AZ TOP SHOTS 03.12.2009 9:49 Uhr Seite 2

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Liebe Leserinnen und Leser, liebe Fussball-Fans,

wir haben mit Beni Thurnheer vor dem Bildschirm ge-zittert und anschliessend geschwitzt: Diese Ausgabe ent-stand in einer Nacht- und Nebelaktion. Um Sie so schnellwie möglich mit allen Infos zur WM-Qualifikation zubedienen, erscheint EUROSOCCER dieses Mal eineWoche früher. Sie hätten mal Redaktionsleiterin SandraPlaza erleben sollen, wie sie nach dem Los Spanien,Honduras, Chile wirbelte. Sofort glühten die Telefon-drähte bis nach Tegucigalpa, der Millionen-Metropole

des Schweiz-Gegners Honduras. Was Chefredaktor Luís Andrés Cruz von derZeitung «Diario Deportivo Diez» über sein Nationalteam zu erzählen hat, wieer die Schweiz einschätzt, lesen Sie ab Seite 13. Zudem erzählen Expertender weiteren Schweiz-Gegner, was sie von der Auslosung halten und wo siedie Stärken und Schwächen ihres Nationalteams sehen. Selbstverständlichstellen wir Ihnen auch die restlichen WM-Teams vor.

Erstmals führt EUROSOCCER auch eine Fanreise durch. Gemeinsam mitKnecht-Reisen veranstalten wir eine WM-Reise. Wie es geht und wo Sie sichanmelden können, lesen Sie auf Seite 20.

Nicht vergessen haben wir natürlich unsere U17-Weltmeister. Vier Wochennach dem Triumph von Nigeria kommen die Youngster zu Wort. Wir wollenihre Entwicklung verfolgen – und starten deshalb in dieser Ausgabe mit einerneuen Serie.

EUROSOCCER setzt jetzt schon Signale, wie es 2010 weitergehen wird. Mitviel Engagement und Enthusiasmus starten wir in das fünfte EUROSOCCER-Jahr. Viel Spass beim Lesen wünscht

EDITORIAL

Beni ThurnheerDer beliebte TV-Moderator kommentiertedie WM-Auslo-sung live für dieEUROSOCCER-Redaktion.

Christoph SpycherDer National-spieler erzähltaus seinem Lebenin der Bundes-liga und in derSchweiz – von Abis Z.

Eva TedescoDie Journalistininterviewte AlexFrei und MarcoStreller – undwar von derenOffenheit beein-druckt.

Wir freuen uns auf Südafrika

IN DIESER AUSGABE SCHREIBEN:

Das Probe-Abo bestellen sie unterwww.eurosoccer-online.ch /shopDas Probe-Abo bestellen sie unterwww.eurosoccer-online.ch/shopDas Probe-Abo bestellen sie unterwww.eurosoccer-online.ch/shopDas Probe-Abo bestellen sie unterwww.eurosoccer-online.ch/shop

Ulrich Kühne-HellmessenGeschäftsführenderChefredaktor

*03_Editorial_P 06.12.2009 18:17 Uhr Seite 3

Page 4: ES_Januar2010

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36

40INHALTIMPRESSUM

Abo: www.eurosoccer-online.ch oder per SMS: «ABO NAME ADRESSE» an 86188 (40 Rp.) Abo-Hotline 031 740 97 99

WM 2010 9Beni Thurnheer 10Der TV-Moderator kommentierte die WM-Auslosung live für EUROSOCCER –und analysierte die Gegner der Schweiz an der WM in Südafrika

Die Gegner 14Experten aus Honduras, Chile und Spanien verraten die Stärken und Schwächen der Schweizer WM-Gegner

Fussballer-Tipps 16Fussballer tippen die Schweizer Gruppenspiele

Star-Porträt 18Iker Casillas ist Goalie und Captain von Spanien, dem ersten WM-Gegnerder Schweiz. Im aussergewöhnlichen Porträt wird der WM-Star vorgestellt

Fanreise nach Südafrika 20Fliegen Sie mit Knecht-Reisen und EUROSOCCER zur WM nach Südafrika

WM-Teams 23Alle Infos zu jedem WM-Land, alle Trainer, alle Stars

Top Ten 36EUROSOCCER präsentiert die besten WM-Spieler aller Zeiten

«Mein ABC» 40Nationalspieler Christoph Spycher erzählt aus seinem Leben – von A bis Z

Nr. 1, Januar 2010, 5. JahrgangErscheint monatlich, ISSN 1661-822Xwww.eurosoccer-online.ch

Herausgeber:EuroSoccer Fussball AGSeestrasse 473 in 8038 ZürichVerlag und Redaktion:Sportverlag Europa Medien AGSeestrasse 473 in 8038 ZürichTelefon 043 305 05 60 Fax 043 305 05 66www.sportverlageuropa.com

Chefredaktor:Ulrich Kühne-Hellmessen(verantwortlich i.S.d.P.) Stv. Chefredaktor und Redaktionsleiter:Daniel FrickerRedaktion:Tobias Erlemann, Sandra Plaza, DanielWojczewski, Klaus Feuerherm, ChristianOrtlepp

Gast-Autoren: Maja Brunner, Ute Dehn,Thomas Grimm, Christoph Spycher Top-Ten-Jury: Ancilla Canepa, UrsSchönenberger, Marcel Siegenthaler,Jörg Stiel, Beni ThurnheerAutoren: Knut Bobzien, Jonas Burch,Lars Gansäuer, Marcos García,Dominic Ledergerber, Eva Tedesco,Ueli ZossAusland: Gianfrancesco Archetti (It),Gregor Derichs (De), Raphael Honigstein(Eng), Rainer Kalb (Fr)

Schlussredaktion: Rainer SchillingInfo-Grafik: tnt-graphics, KlotenArt-Director: Marc WeberGrafik/Layout: Alexandra Eggenberger,Janine Leemann, Michael Müller,Steffen Mross, André Suter

Fotoredaktion: EQ Media AGBinzstrasse 23 in 8045 ZürichLeitung/Redaktion: Madeleine Schoder

Verlag:Geschäftsleitung:Ulrich Kühne-Hellmessen,Dr. Christian KruseAssistentin der Geschäftsleitung:Clea ZajcMarketing: Simon HagenbuchVerkauf: Aleks [email protected]: Zollikofer AG, St. Gallen

Einzelverkauf: CHF 5.–, Jahres-Abo:CHF 66.– (inkl. 1 Nachwuchs-Franken fürSporthilfe), Vorzugs-Abo für Mitarbeitervon Partnerfirmen: CHF 50.–, Schnupper-Abo: CHF 10.– (drei Ausgaben). AllePreise inkl. 2,4 % MwSt.Abo-Dienst: EuroSoccer,Industriestrasse 37, 3178 BösingenTelefon 031 740 97 99Fax 031 740 97 76 oder über [email protected]

© EUROSOCCER 2010Nachdruck von Texten, Aufnahme inOnline-Dienste/Internet, Vervielfältigungauf elektronische Datenträger nur nachschriftlicher Zustimmung des Herausgebersgestattet. Keine Haftung für unverlangteingesandte Manuskripte und Fotos.

Teilnahmebedingungen SMS-Gewinnspiele:www.919.ch/agb/

Christoph Spycher. DerNationalspieler erzählt in«Mein ABC» aus seinemLeben – von A bis Z.

Diego Armando Maradona.Von einer Fach-Jury wurde der Argentinier zum besten WM-Spieler aller Zeiten gewäht.

Beni Thurnheer. Derbeliebte TV-Moderatorerlebte schon viele Welt-meisterschaften. Für EURO-SOCCER kommentierte erlive die WM-Auslosung.

*04_05_Inhalt_P 06.12.2009 21:32 Uhr Seite 4

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XX-2008 CONTENTS

44 60

01-2010 INHALT

: «ABO NAME ADRESSE» an 86188 (40 Rp.) Abo-Hotline 031 740 97 99

TOP-LIGEN 59Interview 60Diego, Spielmacher bei Juventus Turin,lebt seit einem halben Jahr in Italien.Im Gespräch mit EUROSOCCER verrät der Brasilianer, wie es ihm in Turin gefällt und wie er mit Brasilien Weltmeister werden will

Beach Soccer 62Dejan Stankovic wurde von der FIFA zum besten Spieler der Weltgekürt. In einem Porträt erfahren Sie alles über den Vize-Weltmeister

People 64Sylvie van der Vaart feiert eine After-Chemo-Party, Goalie IkerCasillas ist der schönste FussballerSpaniens, Christian Constantin fälltdurch die Fahrprüfung

SCHWEIZ 43ASL: Interview 44EUROSOCCER trifft das besteSturm-Duo der ASL: Alex Frei und Marco Streller verraten,weshalb sie so gut harmonieren

Neue Serie: U17 48In einer neuen Serie berichtet EUROSOCCER über die U17-Weltmeister – und zeigt, wie sich ihre Karrieren entwickeln

ASL: FC Sion 52Was viele nicht wissen: Der FC Sionleistet sehr gute Jugendarbeit – undwill in der Liga schon bald mit mehreinheimischen Spielern auftrumpfen

Fokus 56Philipp Degen ist in Bern «angekom-men» und kämpft um einen Platz imNationalteam

WM-Quiz S. 39

«Kick it!»-Fussballtalk –die besten Sprüche S. 51

Einst in der Schweiz –später ein Top-Star S. 50

Superhirn S. 55

Klartext S. 66

Tops und Flops desMonats S. 66

Diego. Interview mit demBrasilianer von Juventus Turin –über sein neues Leben, die SerieA und die WM in Südafrika.

Doppel-Interview. AlexFrei und Marco Streller –das explosivste Sturm-Duoder ASL im Gespräch mitEva Tedesco.

U17. In einer neuen Serie stellt EURO-SOCCER die Weltmeister vor. An derInternational Sports Night in Davosposierten die Youngster mit dem italie-nischen Coach Giovanni Trapattoni (r.).

48

*04_05_Inhalt_P 06.12.2009 21:32 Uhr Seite 5

Page 6: ES_Januar2010

Schicken Sie uns Ihr bestes Fan-Foto! Egal ob im Stadion,beim Public Viewing oder Arm in Arm mit einem Fussball-Star. Knipsen Sie ein Fan-Foto und senden Sie es mit Namenund Ort an:[email protected] besten Schnappschüsse erscheinen im EUROSOCCER-Magazin und auf www.eurosoccer-online.ch. Jeden Monatwird zudem das beste Fan-Foto prämiert:

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*06_07_Leserecke_P 06.12.2009 18:26 Uhr Seite 6

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Neuer Gratis-Servicefür EUROSOCCER-Leser mit Smartphones Für EUROSOCCER-Leser mit Smartphones: Vonallen Seiten dieser EUROSOCCER-Ausgabekönnen Sie jetzt mit Ihrem Telefon ein Foto(ein sogenanntes Smart Visual) machen. Ein-fach die schlaue Bilderkennungs-Applikationvon kooaba herunterladen und dann all dieSeiten knipsen, die Sie besonders interessie-ren. Sie bekommen damit die kompletten Arti-kel digital zugestellt, können diese für sichspeichern, einem Freund empfehlen und jeder-zeit wiederfinden. Weiter erhalten Sie über diemit dem kooaba-Logo markierten Seitenzusätzlich Zugang zu mehr Infos, Bildern undVideos. Und das Beste: Smart Visuals vonkooaba sind für EUROSOCCER-Leser 100-pro-zentig kostenlos. Versuchen Sie es! Sie werdenIhr Lieblingsmagazin in Zukunft anders lesen.

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Leserbriefe an [email protected]

E-Mails ...*

LESERECKE

Thema: Interview CanepaIch bewundere Menschen wie Ancil-lo Canepa. Da arbeitet jemand mitvollem Ehrgeiz für einen Klub undbekommt nur auf die Schnauze.Vielleicht sollten diese Kritiker malsehen, was er in seiner Amtszeiterreicht hat. Der FCZ wurde Meis-ter, erreichte die Champions League –das ist doch super! Jedes Jahr kannes halt nicht gut laufen, auch ein FCBayern oder der FC Barcelona wirdnicht jedes Jahr Meister!Karlheinz Ilg (Lenk)

Ich bin seit Jahren ein leidenschaft-licher FCZ-Fan. Was das Team aberderzeit abliefert, ist unteriridisch.Die Jungs haben nur die ChampionsLeague im Kopf. Zum Glück ist dasim Jahr 2010 Vergangenheit, mitetwas Glück können wir vielleichtnoch Platz 3 schaffen. Bern undBasel sind leider schon zu weit weg.Ariella Müller (Basel)

Thema: U17-WeltmeisterDanke, EUROSOCCER, für dastolle Poster! Hab es gleich bei mir imZimmer aufgehängt. Ben Khalifaund Xhaka sind meine Lieblings-spieler. Ich hoffe, sie dürfen auch mitzur WM 2010. Die Schweizer Natibraucht neue, junge Spieler. AlsoHerr Hitzfeld, bitte nominieren!Maria Engesser (Zürich)

Weiter so, ihr Weltmeister! Ich bingespannt, wie viele unserer Heldenden grossen Durchbruch schaffenwerden ...Thomas Rees (Davos)

Thema: Die mächtigsten SchweizerMit Interesse habe ich euer Voting zuden 50 Mächtigsten des SchweizerFussballs gelesen. Für mich ist Hitz-feld die Nummer eins. Aber auchnur, da ich Sepp Blatter nicht leidenmag. Er tut immer so, als sei er dieMutter Theresa des Fussballs. Abereigentlich hat er auch immer nur dasGeld im Sinn. So ist das Businesshalt, leider. Ansonsten stimme ichder Rangliste weitestgehend überein.Als Luzern-Fan hätte ich natürlichgerne Walter Stierli weiter vorne gese-hen. Er macht für den Fussball inLuzern unglaublich viel! Urs Younas (per E-Mail)

7Januar 2010

Leser-UmfrageEUROSOCCER wollte in der letztenAusgabe wissen, ob der FC Zürich in derWinterpause neue Spieler verpflichten sollte.80 Prozent unserer Leser sind der Meinung,dass der FCZ Verstärkung braucht.

20 % Nein80 % Ja

FRAGE DES MONATS

Schicken Sie uns Ihre Meinung per SMS an 86188(40 Rp.) und tippen Sie JA oder NEIN. Oder per E-Mail an [email protected]. Oder schreiben Sieuns an EUROSOCCER, Kennwort «Frage», Seestrasse473, 8038 Zürich.

Hier können Sie gewinnen:2 signierte YB-Bälle auf Seite 17WM-Reisen nach Südafrika für 2 Personen auf Seite 391 Beach-Soccer-Kapuzenpulli auf Seite 621 Handy Nokia 5800 auf Seite 39

www.eurosoccer-online.ch

BERN IST WINTERMEISTER Holen die Young Boys jetzt auch den Titel?

*06_07_Leserecke_P 06.12.2009 18:26 Uhr Seite 7

Page 8: ES_Januar2010

*08_AZ Spox 03.12.2009 11:58 Uhr Seite 8

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9Januar 2010

WM 2010AUSLOSUNG

Was für eine Auslosung fürjemanden wie mich! Im Herzenvon Zürich geboren, besuchte ich alle Ausbildungen – von derPrimarschule bis hin zum Uni-Abschluss – in der Schweiz. Nichtmal den Kanton wechselte ich inall diesen Jahren. Den SchweizerPass habe ich aber bis heutenoch nicht. Auf dem Papier binich Spanierin. Einen Monatslohnfür einen Pass zu bezahlen, aufden ich schon längst Anspruchhätte – dieser Preis ist mir ein-fach zu hoch. Die Integrationklappte aber bei mir definitiv –trotz der ewigen Ausländer-Dis-kussionen und trotz Anti-Mina-rett-Initiative. Ich wünsche mir,dass die Schweiz an der WM2010 Gruppen-Erster wird –nota bene vor Spanien. DieIberer werden es dann im Finalschon packen! Und: Als ich letztes Jahr dieSchweiz doch für einige Mona-ten verliess, reiste ich quer durchChile. Und ich geb’s zu: Ich habemich in das Land verliebt – vorallem, als ich in Santiago deChile live den historischen 1:0-Sieg der «Roja» gegen Argenti-nien miterleben durfte. Noch nie zuvor sah ich eine grössere Fussball-Euphorie. Ja, die WM2010 ist für mich eine Herzens-angelegenheit!

Der Schweizer Pass

Seite 10

Seite 14

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Seite 18

Seite 20

Seite 23

Sandra Plazaüber:

DIE GEGNER

BENI THURNHEERS

WM-AUSLOSUNGBENI THURNHEERS

WM-AUSLOSUNG

DIE GEGNER

FUSSBALLER-TIPPSFUSSBALLER-TIPPS

WM-FANREISEWM-FANREISE

STAR-PORTRÄTSTAR-PORTRÄT

ALLE WM-TEAMSALLE WM-TEAMS

09_Auftakt WM 06.12.2009 22:01 Uhr Seite 9

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Januar 201010

Südafrika wirdBeni Thurnheersneunte WM sein.1974 in Deutsch-land hatte derheute 60-Jährigeseine Premiere,seither verpassteer mit Ausnahmevon 2002 keineEndrunde. InSüdkorea undJapan war derWinterthurernicht dabei, weilsein Arbeitgeberdamals keineÜbertragungs-rechte hatte.

Das Kommen-tieren der Spieleunseres National-teams übergab Thurnheer seinemjüngeren Kollegen Sascha Ruefer.Doch auch in Südafrika wird er derMann für den Final sein. «Ja, eswird der siebte WM-Final sein, denich kommentiere», sagt er. Das seizwar fürs Image gut, «aber bis jetztwar es an jeder WM so, dass ichnach der Vorrunde das Gefühl hatte, das Beste sei schon vorbei.»

Es sind vor allem die soge-nannten Exoten, an denen «BeniNational» an Weltmeisterschaftenjeweils seine helle Freude hat. «Die-se Teams bieten viele neue Aspekteund Figuren.» Ab den Achtelfinalssei es dann meistens so, dass die

«PECH FÜR SPANIEN», SAGTE BENI THURNHEER UNMITTELBAR NACH DER GRUPPENAUSLOSUNG – UND LACHTE VERSCHMITZT. DIE SCHWEIZER REPORTER-LEGENDE WANDELTE FÜR DIESE EINSCHÄTZUNG EINEN SATZ VONOTTMAR HITZFELD AB. KEINE FRAGE: THURNHEER TRAUT DER SCHWEIZ ZU, DIEGRUPPENPHASE ZU ÜBERSTEHEN. ABER GLEICH EIN SIEG GEGEN SPANIEN?

Yes, we can!Voller Enthusias-mus schaut BeniThurnheer sichauf der EURO-SOCCER-Redak-tion die WM-Auslosung an.Der beliebte TV-Moderator istüberzeugt, dassdie Schweiz dieGruppenphaseüberstehen wird.

Thurnheer «Der erste Sieggegen Spanien ist fällig»

TEXT: MARCEL SIEGENTHALER FOTOS:VALERIANO DI DOMENICO

Überraschungs-Teams hängen blie-ben. Thurnheer: «Je länger das Tur-nier dauert, desto weniger Überra-schungen gibt es. Und im Final tref-fen schliesslich immer wieder diegleichen Teams aufeinander.»

Kleine Traumstunde: Die Schweizim Final – das wäre mal was Neues.Und dann würde Ruefer am Mikro-fon sein und Thurnheer müsste zu-schauen. «Das wünsche ich Saschaund uns allen natürlich von ganzemHerzen», sagt der Coverboy dieserEUROSOCCER-Ausgabe im Inter-view (Seite 12). Doch so richtig da-ran glauben mag er nicht. Immerhin:Thurnheer ist fest davon überzeugt,

dass die Schweizdie Gruppen-phase überste-hen wird.

60 Jahre undkein bisschen lei-se. «Das ist Pechfür Spanien»,schrie Thurnheeram Abend des 4. Dezember,als er zusammenmit der EURO-SOCCER-Redak-tion die Auslo-sung schaute unddie Schweiz demWM-Favoritenzugelost wurde.Thurnheer spieltemit dieser Ein-schätzung auf

einen Satz von Coach Ottmar Hitz-feld an. «Das wäre Pech für dieDeutschen», hatte dieser vor derAuslosung auf die Frage geantwor-tet, was es bedeuten würde, wenndie Schweizer und die Deutschenaufeinandertreffen würden.

«Das ist Pech für Spanien.»Thurnheer sagte es mit einem ironi-schen Unterton. Denn auch für ihngehören die Spanier zum Favoriten-kreis. Noch kein einziges Spiel ge-gen die Iberer hat die Schweiz ge-winnen können. Thurnheer: «Der ers-te Sieg ist also fällig.»

Fällig ist auch, dass Thurnheerendlich mal nach Südafrika kommt.

WM 2010 BENI THURNHEER

*10_11_Coverstory_P 06.12.2009 21:04 Uhr Seite 10

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11Januar 2010

Greifbare SpannungBeni Thurnheer (l.) und Ulrich Kühne-Hellmessen von EUROSOCCER verfolgengespannt die WM-Auslosung.

«In 65 Ländern war ich schon»,erzählt er, «Südafrika wird mein66. sein.» Und Honduras vielleichtsein 67. Denn Thurnheer möchteschon lange mal in das Land, in demer sich mit der Stiftung «KinderdorfPestalozzi» engagiert. Vorhermöchte er aber in Südafrika erle-ben, wie unsere Nati die Zentral-amerikaner mit 5:1 abfertigt.

Gruppe A Südafrika, Mexiko, Uruguay, Frankreich«Die ‹Sonnen-Gruppe›: Es würde mich nicht wundern, wenn MexikoGruppen-Erster werden würde. Frankreich, der WM-Finalist von 2006,muss sich auf jeden Fall warm anziehen.»

Gruppe B Argentinien, Nigeria, Südkorea, Griechenland«Ich bin mal gespannt, ob der Argentinier Lionel Messi an der griechi-schen Abwehr vorbeikommen wird. Der Afrika-Vorteil von Nigeria ist indieser Gruppe nicht zu unterschätzen.»

Gruppe CEngland, USA, Algerien, Slowenien«Für einmal hatten die Engländer Los-Glück. Allerdings ist das Spielgegen Amerika eine Art Derby. Und Derbys haben bekanntlich eigeneGesetze. Ich nehme an, US-Coach Bob Bradley wird vor diesem Matchdenken wie sein Präsident: Yes, we can!»

Gruppe D Deutschland, Australien, Serbien, Ghana«Deutschland ist natürlich der klare Favorit. Doch die Gegner derDeutschen sind immerhin so stark, dass ich in keinem einzigen Spiel viel Geld auf das Team von Jogi Löw setzen würde.»

Gruppe EHolland, Dänemark, Japan, Kamerun«Holland gegen Dänemark ist eines der Highlights der gesamtenVorrunde. Doch aufgepasst: Beide europäische Teams könnten sich hinter dem starken Kamerun wiederfinden – und dann wäre die WMentweder für Holland oder für Dänemark schon vorbei. Die Japaner hingegen haben in dieser Gruppe einen schweren Stand.»

Gruppe FItalien, Paraguay, Neuseeland, Slowakei«Als Italien-Fan wäre ich abergläubisch. Das ist genau so eine scheinbareinfache Gruppe, in der man unversehens scheitern könnte. Die Gefahrist gross, dass Paraguay, Neuseeland und die Slowakei in unserem süd-lichen Nachbarland unterschätzt werden. Ich schliesse nicht aus, dass dieItaliener ihre Aufgabe auf die zu leichte Schulter nehmen.»

Gruppe GBrasilien, Nordkorea, Elfenbeinküste, Portugal«Jede WM-Vorrunde hat eine berühmt-berüchtigte ‹Todesgruppe›.In Südafrika wird es die Gruppe G sein. Das starke Team aus derElfenbeinküste hatte bei der Auslosung wirklich Pech – und das nicht zum ersten Mal. Schon 2006 erwischten die Westafrikaner mit Hollandund Argentinien eine ‹Mission Impossible›. Diesmal sieht es für dieElfenbeinküste wieder genau gleich aus.»

THURNHEER ÜBER DIE ANDEREN WM-GRUPPENVON A BIS G

BENI THURNHEER WM 2010

Experten-MeinungExperten-Meinung

THURNHEER ÜBER DIE DREI GRUPPENSPIELE DER SCHWEIZSpanien – Schweiz«Aus dem Topf 1 ist Spa-nien das schlechtestmögli-che Los. Die Iberer sindeines der wenigen Teams,gegen das wir noch nie ge-wonnen haben. Ich erinne-re mich noch gut an dieWM 1994. Damals hattedie Schweiz im Achtelfinalkeinen Stich und verlor 0:3.Doch eine kleine Hoffnunghabe ich: Das Spiel gegenSpanien wird für beideTeams das erste sein. Underste Spiele gehen häufigunentschieden aus. Ich binüberzeugt: Auch Spanienwird vorsichtig starten.Darum mein Tipp: 0:0.

Chile – Schweiz«Das ist für mich bereitsdas entscheidende Spiel imKampf um den Einzug indie WM-Achtelfinals. DieAusgangslage ist 50:50.Die Schweizer sind einetechnisch relativ guteMannschaft und spielen inder Regel gegen kämpferi-sche Teams besser alsgegen technisch ebenfallsausgereifte. Dummerweisegehört Chile zur zweitenSorte. Das dämpft zwarmeine Zuversicht, zerstörtsie aber nicht. Mein Tippmit viel Optimismus unddem Hitzfeld-Bonus: 2:1 für die Schweiz.»

Schweiz – Honduras «Das ist das einzige Spiel, in dem die Schweizer dieFavoriten sind. Aussen-seiterteams wie Hondurasbauen in der Regel vonSpiel zu Spiel ab. Deshalbist ein Resultat wie zumBeispiel ein 5:1-Kantersiegnicht ausgeschlossen. Daswäre dann wie einZusatzpunkt, um Rang 2oder sogar Rang 1 zu errei-chen. Doch aufgepasst:1982 trotzte Honduras ander WM in Spanien denGastgebern ein 1:1 ab. Dassollte Warnung genug sein,die Zentralamerikanernicht zu unterschätzen.»

*10_11_Coverstory_P 06.12.2009 21:05 Uhr Seite 11

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Januar 201012

WM 2010 BENI THURNHEER

Die Würfel sind gefallenDie Schweiz bekommt es mit Spanien, Chileund Honduras zu tun. Thurnheer: «Daskommt mir spanisch vor.» In Spanien, Chileund Honduras ist Spanisch Landessprache..

Beni Thurnheer ist zufriedenEs hätte viel, viel schlimmer kommen können.«Die Chancen aufein Weiterkommen sind indieser Gruppe hervorragend», analysiertThurnheer mit einem strahlenden Lachen.

Bernard Thurnheer,Sie sagen derSchweiz ein 0:0 gegen Spanienvoraus,einen knappen Sieg gegenChile und gleich ein 5:1 gegen Honduras:Wenn Ihre Tipps stim-men,dann ist die Schweiz ja schonso gut wie in den Achtelfinals? Ja,die Chancen aufein Weiterkom-men sind tatsächlich hervorragend.Die sogenannte Todesgruppe ist unsnämlich erspart geblieben.Aber dieAuslosung stimmt mich nicht nurzuversichtlich,denn es gibt auch einenegative Komponente:Der Gegnerim Achtelfinal wird –egal,ob dieSchweiz den ersten oder den zweitenGruppenrang erreicht – supermega-stark sein:Brasilien,die Elfenbein-küste oder Portugal.

Dann also Endstation im Achtelfinal– wie schon 2006 in Deutschland? Ich weigere mich natürlich, diesesSzenario an die Wand zu malen.Überraschungen gibt es im Fussballimmer wieder,im nächsten Sommerlieber bei Schweiz – Brasilien als beiSchweiz – Honduras ...

Dann sind Sie sich also doch nichtso sicher,dass die Schweiz gegenHonduras einen Kantersieg ein-fahren wird? Da bin ich mir in der Tat nicht ganzsicher.Dummerweise habe ich vor derGruppenauslosung die Elfenbeinküsteund Honduras nämlich als meine Lieb-lingsteams bezeichnet,denen ich an derWM grosse Überraschungen zutraue.Und jetzt sind sie beide plötzlich imnächsten Umfeld der Schweiz.

Sie weichen aus:Im Achtelfinal istalso Schluss für die Schweiz?Seien Sie doch nicht so negativ!Irgendwie hat sich in meinem Gehirn verankert,dass das Genie von Ottmar Hitzfeld uns bis ins Viertelfinal bringen wird.

Was hat sich denn imSchweizerTeamin der Zeitmit Hitzfeld alsTrainer hauptsächlich verändert? Die Spieler glauben dem Trainerbedingungslos – völlig zu Recht,dennimmerhin hat Hitzfeld zweimal die

Champions League gewonnen.Unddadurch ziehen jetzt wirklich alle amgleichen Strick.Sie sind überzeugtvon der Qualität des Teams undhaben die Überzeugung gewonnen,dass es in diese Mannschaft fürEigeninteressen keinen Platz hat.Diese neuen Tugenden können dieSchweiz sehr stark machen.

Diese Tugenden waren also früherunter Köbi Kuhn nicht vorhanden?Gut,es ist immer einfacher,einerfolgreiches Team zu führen als einverunsichertes.Der grosse Verdienstvon Ottmar Hitzfeld ist es,aus derluxemburgischen Schweiz eine grie-chische Schweiz gemacht zu haben,aus der peinlichen Niederlage gegenLuxemburg einen Sieg gegen Grie-chenland aus dem Hut gezaubert zuhaben.Einen solchen Meisterstreichtraue ich Hitzfeld auch an der Welt-meisterschaft zu.Wieso sollte es alsozum Beispiel nicht den ersten Siegder Geschichte gegen Spanien geben?Ich glaube sogar zu spüren,dass erjetzt endlich fällig ist.

Aber der Europameister wird alsWM-Favorit Nummer 1 gehandelt.Das sehe ich auch so.Und die Spa-nier im WM-Final wäre mir eigent-lich auch recht,denn in den sechsWM-Finals,die ich bisher kom-mentiert habe,waren immer nur die gleichen fünfMannschaftenvertreten:Brasilien,Argentinien,Deutschland,Frankreich und Ita-lien. Zum Abschluss meiner Kar-riere wünschte ich mir noch einmalzwei neue Namen in einem WM-Endspiel – zum Beispiel Spanienund die Elfenbeinküste.

Die Schweiz wäre auch ein neuerName.Dann aber würde SaschaRuefer und nicht Sie den Final kom-mentieren. Die ganze Schweizträumt also davon,dass Sie denFinal nicht kommentieren dürfen.Das wünsche ich Sascha Ruefer und uns allen natürlich auch vonganzem Herzen.

“ Herr Thurnheer, dieganze Schweiz träumtdavon, dass Sie denWM-Final nicht kommentieren dürfen ...

BENI THURNHEER «UNSER GEGNER IM ACHTELFINAL WIRD MEGASTARK»

Hoffen und BangenReporter-Legende Beni Thurnheer verfolgt dieGruppenauslosung für die WM in Südafrikaaufder «EURO SOCCER»-Redaktion. Er lebtmit viel Herzblut und Leidenschaft mit.

Marcel Siegenthaler

*12_Coverstory.qxd 06.12.2009 21:25 Uhr Seite 12

Page 13: ES_Januar2010

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Page 14: ES_Januar2010

FUSSBALL-CHEFREDAKTOREN AUS SPANIENUND HONDURAS SOWIE DER CHILENEMARIO CÁCERES ANALYSIEREN DIE GEGNER.

Experten-Analyse aus Spanien, Chile und Honduras

TEXT: SANDRA PLAZA

Es ist das erste Mal,dass ich nach einer Aus-losung zu einem wichti-

gen Turnier nicht vom fehlendenCharakter unseres Nationalteamsnachdenken und schreibenmuss. Eine ungewöhnlicheSituation für die spanischenMedien. Eigentlich sind wirgewohnt, stundenlang überdas spanische Team zu dis-kutieren: Sind wir wirklichso stark wie wir meinen?Überschätzen wir uns nichtwieder? Hat der Coach zuviele Spieler aus einemTeam oder einer Regionberücksichtigt?

Diese Diskussionenscheinen im Jahr 2009vorüber. Nicht einmal das Fehlenvon Real Madrids Raúl González,Ex-Captain und Rekordspieler derIberer, gibt Stoff für Diskussionen.Sowohl die Fans wie auch dieMedien sind vereint und überzeugt:

Mit diesem Team können wir zumersten Mal Weltmeister werden.Einen Grund für diese neue Einstel-lung war sicher der Gewinn derEURO 08. Das Selbstbewusstsein,

das uns dieser Titel gab,ist unbezahlbar – vorallem nach dem schlechtenAbschneiden an wichtigenTurnieren in den Jahrenzuvor.Ein weiterer Grund, wes-halb wir im Moment diestärkste Nationalmann-schaft aller Zeiten haben,ist sicher der FC Barcelona.Die wichtigsten Stützen desspanischen Teams – Vertei-diger Carles Puyol und dieMittelfeld-Stars Andrés

Iniesta und Xavi Hernández – spie-len bei den Katalanen. Und zwarseit Jahren sehr erfolgreich. Siegewannen zuletzt fünf Titel – undsind auch für die Nationalmann-schaft unentbehrlich.

Ich fahre über Weih-nachten nach Chile undweiss jetzt schon, dassich in meinem Heimat-

land Freunden viel über den WM-Gegner Schweiz erzählen muss.

Über den Gruppengegner Spa-nien gibt es nicht viel zu sagen. Siesind für mich weltweit die Nummer1. Was mir nach der WM-Auslosungaber auffiel, war, dass viele Exper-ten Honduras unterschätzen – ein-fach, weil man den Fussball in die-sem Land nicht verfolgt. Ich warne:Das karibische Land machte in den

WM 2010 DIE GEGNER

Star-EnsembleBeim spanischenTeam einen Starauszumachen, istunmöglich: Fernando Torres(Bild) ist beim FCLiverpool unver-zichtbar. XaviHernández, Andrés Iniesta, Gerard Piqué undSergi Busquetsspielen beimChampions-League-Sieger FCBarcelona. GoalieIker Casillas isteiner der bestenGoalies der Welt ...

Humberto SuazoEr ist der besteStürmer Chiles:Er bekam 2006den «GoldenenBall» der IFFHSals bester Tor-schütze in inter-nationalen Wett-bewerben. ImJuni 2007 wech-selte er für fünfMillionen Dollarzum CF Monter-rey nach Mexiko– das war eineder höchstenAblösesummenaller Zeiten füreinen insAusland wech-selnden chileni-schen Spieler.

OptimismusIsrael GarcíaMontejo,Chefredaktor desMagazins «DonBalón» und «El futbolista».

HondurasCHILE IST DER GEGNER, DEN ES ZU SCHLAGEN GILT!

SpanienGUTE

AUSLOSUNG –

TODESGRUPPE ERST

IM ACHTELFINAL

HondurasDAS GLÜCK WARUNS NICHT HOLD INKAPSTADT!

*14_15_Gegner_P 06.12.2009 21:53 Uhr Seite 14

Page 15: ES_Januar2010

se aus Spanien, Chile

letzten Jahren eine grosse Entwick-lung durch. Vielleicht ist der Fussballin Honduras nicht wirklich schön zusehen, aber sie haben mit Spielernwie Wilson Palacios von Tottenhamund auch Suazo von Benfica Lissa-bon viel individuelle Klasse.

Und auch der chilenische Fuss-ball ist im Aufwind – und hatte nochnie ein so starkes Team. Es ist ein-fach ein Vergnügen, das National-team zu verfolgen. Die grösste Stär-ke ist unser Teamgeist. Egal werspielt, wir zeigen immer attraktiven

Fussball. Das istder Verdienstvon Marcelo Biel-sa. Seit er Coachder «roja» ist,spielt Chile miteinem neuenSelbstbewusst-sein. Früher hat-ten wir Komple-xe, fühlten uns oftminderwertig.

Ein Highlightder Qualifikationwar natürlich der

1:0-Sieg gegen Argentinien, es istdas erste Mal, dass wir den Ex-Weltmeister schlugen. Dieses Resul-tat vergisst bestimmt kein Chilene.Und nach diesem Sieg steht fest:Wir können jedes Team schlagen.Den Support der Fans hat dasNationalteam eh auf sicher. Mandarf nicht vergessen, dass Chile dasLand in Südamerika ist, das diemeisten Fans in den Stadien hat.

Dass Honduras an derWM gegen Spanienantreten muss, ist einRiesenzufall. Wir hatten

die Iberer bereits an der WM1982 in Spanien als Gegner, daswar denn auch unsere letzte Teil-nahme an einem grossen Turnier.Dass wir gegen dieses Team punk-ten werden, glaube ich nicht. Siesind für mich die grossen WM-Favo-riten. In Honduras herrschte nachder Qualifikation eine riesigeEuphorie. Was viele nicht wissen:Wir scheiterten in den vergangenenJahren bei den Qualifikationen im-mer erst im letzten Spiel. So auchbei der Qualifikation für die WM2002. Wir hätten damals das letzteSpiel gegen Tobago gewinnen müs-sen, scheiterten dann aber entge-gen allen Vorhersagen. Das istauch die grösste Schwäche unseresNationalteams: Immer wenn wir den

Gegner unterschätzen, kassierenwir prompt eine peinliche Niederla-ge. Ich hoffe, dass wir daraus ge-lernt haben und keinen Gegnermehr unterschätzen. Das war in denletzten Jahren auch die wichtigsteAufgabe von Trainer Reynaldo Rueda und seinem Team. Im Ver-gleich zu früher schafft es Hondurasheute auch, die meisten Spiele 90Minuten konzentriert durchzuziehen.Honduras hat aber auch viele Stär-ken. So spielen die wichtigsten Stüt-zen des Teams heute im Ausland:Unser Star David Suazo bei InterMailand, Palacios bei Tottenham,Figueroa und Henry Tomás beiWigan, Julio César beim FC Torino.

Meiner Meinung nach wird Hon-duras bei den Spielen gegen Chileund Spanien nur mit etwas Glückpunkten können, die Schweiz hinge-gen können wir schlagen – wenndas Team sie nicht unterschätzt.

Bilanzen Schweiz gegen

DIE GEGNER WM 2010

Die GegnerDie Gegner

David SuazoDer Stürmer vonInter Mailand istder stärksteSpieler des Na-tionalteams vonHonduras. Auchweitere National-spieler haben imAusland Erfah-rung gesammelt.

Mario CáceresFür den chileni-schen St. Gallen-Stürmer steht fest:Spanien und Chilekommen an derWM weiter.

Live ausHondurasAndrés Diaz,Chefredaktor derSportzeitung «Diez», glaubt,dass von den drei Honduras-Gegnern dieSchweiz am einfachsten zuschlagen ist. Für Diaz ist derTrainer OttmarHitzfeld der Stardes SchweizerTeams.

SchweizOLÉ! MACHBAREGRUPPE FÜR DIESCHWEIZ!

Spanien

EINFACHE GRUPPE,GEFAHR FOLGT IM ACHTELFINAL

ChileGLÜCKLICHE

AUSLOSUNG

FÜR CHILE IN

SÜDAFRIKA

ChileDA IST DER KÄSE, DERDIE PAELLA BEGLEITET

Heim Auswärts Neutral Gesamt

Spiele 9 7 0 16Siege 0 0 0 0Remis 2 1 0 3Niederlage 7 6 0 13Tore 5 6 0 11Gegentore 24 13 0 37

Spanien

Heim Auswärts Neutral Gesamt

Spiele 1 1 0 2Siege 1 0 0 1Remis 0 0 0 0Niederlage 0 1 0 1Tore 4 1 0 5Gegentore 2 3 0 5

Chile

Heim Auswärts Neutral Gesamt

Spiele - - - -Siege - - - -Remis - - - -Niederlage - - - -Tore - - - -Gegentore - - - -

Honduras

*14_15_Gegner_P 06.12.2009 21:53 Uhr Seite 15

Page 16: ES_Januar2010

Januar 201016

WM 2010 FUSSBALLER-TIPPS

Tipps Platz 2 für die Schweiz 1.

2.

3.

4.

2 : 10 : 12 : 0

TippSpielbegegnung Platz

Mladen PetricHSV und Kroatien

Spanien

Schweiz

Chile

Honduras

Jetzt Seite knipsen undZusatz-Infos holen!(siehe auch Seite 7)

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

1 : 01 : 21 : 0

Tipp Platz

Gügi SermeterAC Bellinzona

Spanien

Schweiz

Chile

Honduras

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

2 : 00 : 11 : 0

Tipp Platz

Florian StahelFC Zürich

Spanien

Schweiz

Honduras

Chile

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

2 : 12 : 33 : 0

Tipp Platz

Kofi NimeleyU17-Weltmeister, FC Basel

Spanien

Schweiz

Chile

Honduras

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

1 : 00 : 12 : 0

Tipp Platz

Raffael Hertha BSC Berlin, Ex-FCZ

Spanien

Schweiz

Honduras

Chile

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

1 : 10 : 11 : 0

Tipp Platz

Makoto HasebeVfL Wolfsburg undJapan

Spanien

Chile

Schweiz

Honduras

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

3 : 12 : 11 : 0

Tipp Platz

Karim ZianiVfL Wolfsburg,Algerien

Spanien

Chile

Schweiz

Honduras

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

3 : 10 : 13 : 1

Tipp Platz

Stephan MeierBeach Soccer Vize-Weltmeister

Spanien

Schweiz

Chile

Honduras

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

1 : 11 : 12 : 1

Tipp Platz

Raphael SpiegelU17-Weltmeister undGrasshopper Zürich

Schweiz

Spanien

Chile

Honduras

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

2 : 01 : 22 : 0

Tipp Platz

Karim MatmourBorussia Mönchenglad-bach und Algerien

Spanien

Schweiz

Chile

Honduras

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

2 : 01 : 23 : 0

Tipp Platz

Joris MathijsenHSV und Holland

Spanien

Schweiz

Chile

Honduras

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

2 : 01 : 22 : 0

Tipp Platz

Ivan RakiticSchalke 04 undKroatien

Spanien

Schweiz

Chile

Honduras

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

1 : 01 : 24 : 1

Tipp Platz

Piotr TrochowskiHSV und Deutschland

Spanien

Schweiz

Chile

Honduras

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

1 : 22 : 31 : 0

Tipp Platz

Marcus BergHSV und Schweden

Schweiz

Spanien

Honduras

Chile

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

16_17_WM-Tipper 06.12.2009 22:04 Uhr Seite 16

Page 17: ES_Januar2010

17Januar 2010

FUSSBALLER-TIPPS WM 2010

FUSSBALLER-TIPPSFUSSBALLER-TIPPS

1.

2.

3.

4.

1 : 10 : 12 : 0

TippSpielbegegnung Platz

Steve von BergenHertha BSC Berlin

Spanien

Schweiz

Chile

Honduras

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

2 : 01 : 31 : 0

Tipp Platz

Hanspeter LatourEx-Trainer GC, FC Thun

Spanien

Schweiz

Honduras

Chile

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

3 : 12 : 12 : 0

Tipp Platz

Guy DemelHSV undElfenbeinküste

Spanien

Chile

Schweiz

Honduras

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

2 : 20 : 03 : 1

Tipp Platz

Pascal ZuberbühlerEx-Nationalgoalie, FC Fulham

Spanien

Schweiz

Chile

Honduras

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

0 : 01 : 22 : o

Tipp Platz

Diego BenaglioNationalgoalie und VfL Wolfsburg

Spanien

Schweiz

Chile

Honduras

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

0 : 01 : 32 : 0

Tipp Platz

Albert BunjakuNationalspieler und 1. FC Nürnberg

Spanien

Schweiz

Honduras

Chile

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

1 : 10 : 13 : 1

Tipp Platz

Fabian LustenbergerNationalspieler undHertha BSC Berlin

Spanien

Schweiz

Chile

Honduras

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

1 : 11 : 22 : 0

Tipp Platz

Pirmin SchweglerEintracht Frankfurt

Schweiz

Spanien

Chile

Honduras

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

1 : 11 : 21 : 0

Tipp Platz

Eljero EliaHSV und Holland

Schweiz

Spanien

Chile

Honduras

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

2 : 02 : 12 : 0

Tipp Platz

Christian GentnerVfL Wolfsburg undDeutschland

Spanien

Schweiz

Chile

Honduras

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

1.

2.

3.

4.

1 : 11 : 20 : 3

Tipp Platz

Daniel Gygax1. FC Nürnberg

Schweiz

Spanien

Chile

Honduras

Spanien – Schweiz

Chile – Schweiz

Schweiz – Honduras

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Sende jetzt per SMS an die Nummer 919 das Wort: ES2 (90

Rappen/SMS) oder WAP-Teilnahme: win.wap.919.ch/es2 (nur mit

Handy möglich) Es bestehen die gleichen Gewinnchancen bei Teilnahme per SMS

oder per WAP. Es wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausge-

schlossen. Teilnahmeschluss: 20. Januar 2010

Teilnahmebedingungen: www.919.ch/agb

2 YB-Bälle zu gewinnen!Handsigniert von allen YB-

Spielern!

16_17_WM-Tipper 06.12.2009 22:04 Uhr Seite 17

Page 18: ES_Januar2010

EUROSOCCER ERKLÄRT

Soziales Engagement«San Iker», der heilige Iker, weiss wie esist, in ärmlichen Verhältnissen zu leben.Als er sich bei Real Madrid durchbiss,arbeitete seine Mutter als Putzfrau.Casillas engagiert sich daher seit mehre-ren Jahren für den Kampf gegen Armut.Mit Tennis-Star Rafael Nadal organisier-te er letztes Jahr ein Benefizspiel inSierra Leone. Und mit Stürmer-LegendeEmilio Butragueno unterstützt CasillasKinderhilfsprogramme in Peru und Mali.

100. LänderspielMit erst 28 Jahren knackte Casillas2009 die Marke von 100 Länder-spielen und stiess damit in einen elitä-ren Kreis vor. Nur Raul (105) und An-doni Zubizarreta (126) bringen es aufmehr Einsätze für ihr Land. Sein Debütfür Spanien feierte Casillas 2000 ineiner Partie gegen Schweden, seit derWM 2002 ist er die unanfechtbareNummer 1 im Tor der «Seleccion».

Rekord-Angebot Nachdem Manchester City Ende 2008vergeblich versucht hatte, GianluigiBuffon auf die Insel zu locken, ver-suchten die «Citizens» ihr Glück beiCasillas. Von 150 Millionen EuroAblöse und 13 Millionen Jahresgehaltwar die Rede. Und die Laufzeit seinesVertrags hätte er selbst bestimmenkönnen. Doch der Madrider Jungelehnte das verlockende Angebot ab.In Madrid wird er wohl seine Karrierebeenden. Sein Vertrag läuft bis 2017.

Wertvolle Hände Iker Casillas ist der erfolgreichsteTorhüter aller Zeiten in Spanien:vier spanische Meisterschaften,zwei Champions-League-Titel undder EM-Titel 2008. Kein Wunder,liess sich Casillas 2007 für 7,5Millionen Euro sein grösstes Kapitalversichern: seine Hände. Wie vielihn die Absicherung kostet, verräter nicht. «Sollte ich mich aber inZukunft an anderer Stelle verlet-zen, werde ich trotzdem sagen,dass meine Hand weh tut.»

Casillas zur WM-Gruppe«Meiner Meinung nach haben wir auf demPapier Glück gehabt mit dieser Auslosung,aber wir müssen alle Gegner respektieren.Von den drei Teams ist Chile am gefährlichs-ten. Wir haben gegen sie bereits vor einemJahr in Villarreal gespielt – und sie hattensich gut auf unseren Angriff eingestellt. Wirwissen nicht viel über Honduras oder dieSchweiz, haben aber die moralische Pflicht,eine Runde weiterzukommen.»

Januar 201018

*18_19_Quergelegt.qxd_P.qxd 06.12.2009 20:30 Uhr Seite 18

Page 19: ES_Januar2010

19Januar 2010

IKER CASILLAS

Casillas Der bescheideneMadrilene will an der WMseine Karriere krönenDIE SCHWEIZER STÜRMER KÖNNTEN SICH IMERSTEN WM-SPIEL AN IKER CASILLAS DIE ZÄHNEAUSBEISSEN. DER SPANISCHE GOALIE IST IMEINS-ZU-EINS KAUM ZU ÜBERWINDEN.

TEXT: DANIEL WOJCZEWSKI

Casillas und die Frauen Der spanische Goalie war zuletzt drei Jahrelang mit Eva Gonzales (Foto) liiert, der«Miss Spanien» von 2003. Gonzales warModel, Komikerin und Darstellerin in TV-Serien. Doch nach der EURO 08 kam dasAus. Dem Goalie wurden wiederholt Affärennachgesagt. Im Sommer 2009 sah manCasillas dann Händchen haltend mit der 26-jährigen Ana Medinabeitia, Marketing-Direktorin einer Bank.

Steiler AufstiegSeit seinem achten Lebensjahr spielt Casillasfür Real Madrid, mit nur 16 Jahren stand ererstmals im Kader der 1. Mannschaft. JuppHeynckes, damaliger Trainer der «Galak-tischen», liess ihn von der Schule holen.Casillas erinnert sich genau: «Der Direktorriss die Tür zum Klassenzimmer auf undsagte, Real habe angerufen, ich müsse mor-gen nach Norwegen fahren und könne jetztgehen.» Einen Tag später sass er in einemChampions-League-Spiel unter den Reser-visten im Rosenborg-Stadion in Trondheim.

www.realmadrid.comMehr zum Thema unter:

*18_19_Quergelegt.qxd_P.qxd 06.12.2009 20:30 Uhr Seite 19

Page 20: ES_Januar2010

Januar 201020

FAHREN SIE MIT EUROSOCCER UND KNECHT REISEN ZUR WM. UNTERSTÜTZEN SIE UNSERNATIONALTEAM LIVE VOR ORT UND ERLEBEN SIE AM KAP FUSSBALL-BEGEISTERUNG PUR.BEGLEITET WIRD DIE REISE VON EINEM PROMINENTEN STAR AUS DER SCHWEIZER FUSS-BALL-SZENE. EIN ERLEBNIS FÜR JEDEN FUSSBALL-FAN.

UND

WM 2010 FANREISE

Exklusiv beiEUROSOCCERBesonderes High-light: Die Fanreisean die WM in Süd-afrika wird durcheinen prominen-ten Experten ausder SchweizerFussballszene be-gleitet. DessenName wird inKürze bekannt-gegeben. So ler-nen Sie als Fanneben einem fas-zinierenden Landauch viel Neuesund Hintergründezum Fussball ken-nen. Für die Orga-nisation zeichnetKnecht Reisenverantwortlich –der führendeSchweizer Spezia-list für das südli-che Afrika.

11./12. Juni 2010Direktflug nach Johannesburg mit SWISS.12./13. Juni – 16. Juni Attraktives Vorprogramm in KwaZulu Natal: Tierparks, traumhafte Strändeund historische Sehenswürdigkeiten – vier Tage Afrika pur.16. Juni Besuch des ersten Spiels Schweiz gegen Spanien im «Durban Stadium» in Durban.17. Juni – 21. Juni Transfer nach Port Elizabeth, das als «Tor» zur bekannten GardenRoute gilt, welche wir zwischen den beiden Spielen besuchen unddabei das eine oder andere Highlight erleben werden.21. Juni Besuch des zweiten Schweizer Spiels gegen Chile im«Nelson Mandela Bay Stadium» in Port Elizabeth.21. Juni – 25. Juni Nach einem Abstecher an die Garden Route führtdie Reise in die touristisch weniger bekannte Re-gion von Bloemfontein, der Hauptstadt des FreeState.25. Juni Besuch des dritten Spiels Schweizgegen Honduras im «Free StateStadium» in Bloemfontein.26. Juni Transfer nach Johannesburg undRückflug mit SWISS in die Schweiz.

uLangstreckenflug mit SwissInternational Airlines nachJohannesburg und zurück

uSämtliche Transfers im komfor-tablen, klimatisierten Reisebus

uUnterkunft (13 oder 14 Nächte)in guten Mittelklassehotels amAustragungsort der Spiele oder inderen näherer Umgebung inkl.Frühstück

uBegleitung der Reise durch einenausgewiesenen Fussball-Experten

uBesuch der drei Qualifikations-spiele der Schweizer National-mannschaft in Durban, PortElizabeth und Bloemfontein

uattraktives Ausflugsprogramm inSüdafrika (optional)

uErfahrene, deutsch sprechendeReiseleitung ab Zürich

Eingeschlossene LeistungenDas Programm

Mit

nach Südafrika

*20_21_Leserreise 2 Seiten_P 06.12.2009 18:31 Uhr Seite 20

Page 21: ES_Januar2010

Bloemfontein: Schweiz – Honduras am 25. Juni Die mit 500 000 Einwohnern sechstgrössteStadt des Landes wird auch Stadt derRosen genannt. Tausende von ihnen blühen in den Parks Bloemfonteins, dessenAfrikaans-Name «blumenüberwachseneQuelle» bedeutet. Die Hauptstadt desFree State überrascht durch ihreFreundlichkeit und viel Grün.

21Januar 2010

Wichtiger Hinweis: Ab dem 14. Dezember ist das Detailprogramminklusive Preis auf www.eurosoccer-online.ch aufgeschaltet!

FANREISE WM 2010

FanreiseFanreise

Durban: Spanien – Schweiz am 16. Juni Durban in der Provinz KwaZulu Natal ist Südafrikas drittgrösste Stadt und Drehscheibe für den Südosten desLandes. Die attraktive, quirlige Metropole liegt direkt anden Stränden des Indischen Ozeans und trumpft ausser-dem mit viel Sonnenschein und einem bunten Völker-gemisch auf.

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Ja, ich interessiere mich…

Port Elizabeth: Chile – Schweiz am 21. JuniGenau genommen ist «Nelson Mandela Bay/PortElizabeth» die richtige Bezeichnung für diesen Spielort.Denn in der Gemeinde Nelson Mandela Bay steht zuEhren Mandelas das Stadion von Port Elizabeth. PortElizabeth zählt rund eine Million Einwohner und giltmit seinen kilometerlangen Stränden und ganzjährigangenehmen Temperaturen als die Wassersporthoch-burg des Kontinents.

Moses Mabhida Stadium

Nelson Mandela BayStadium

Free State Stadium

*20_21_Leserreise 2 Seiten_P 06.12.2009 18:31 Uhr Seite 21

Page 22: ES_Januar2010

*22_AZ WELTBILD 03.12.2009 14:08 Uhr Seite 22

Page 23: ES_Januar2010

23Januar 2010

TEAMS WM 2010

Gruppe ATEAMSTEAMS

UruguayischerFussballverband

Gegründet: 1900

FIFA-Weltrangliste: 19.

Anzahl aktive Fussballer: 41 800

Rekordspieler: Rodolfo Rodriguez (78 Einsätze)

Rekordtorschütze: Hector Scarone (31 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

Weltmeister 1930, 1950

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Diego Forlán (7 Tore)

Nur keine NostalgieEs war Sommer, im Paris von 1924. Uruguay startete anden Olympischen Spielen eine imposante Serie von Triumphen, die es zu einer sportlichen Macht der Zwi-schenkriegsjahre machten: Das Land verteidigte dieGoldmedaille von Paris in Amsterdam 1928. Zwei Jahredarauf richtete das Land die erste Fussball-WM über-haupt aus und krönte den Event mit dem Heimsieg – inder damals grössten Arena der Welt, dem Estadio Cente-nario zu Montevideo. 20 Jahre später folgte der zweiteWM-Cup, diesmal im Land des Erzfeindes und NachbarnBrasilien. Dazu kommen 14 Siege in der Copa América,womit Uruguay neben Argentinien an der Spitze der ewi-gen Rangliste steht. Die Gegenwart ist aber weniger gla-mourös. Die letzten vier WM verbrachten Uruguay drei-mal als Zaungast und einmal (in Japan/ Südkorea) alsKanonenfutter, ohne einer Chance auf die Achtelfinals.Bis zu dieser Nacht des 19. November 2009, als Uruguaymit dem 1:0 über Costa Rica als allerletztes Team über-haupt ein WM-Ticket löst. Uruguay zählt bestimmt nichtzum Favoritenkreis. Aber es ist schon mal ein Anfang.

Der Trainer

Oscar Tabarez(62), seit 2006

Der Star

Stürmer DiegoForlán vonAtlético Madrid

Südafrikanischer Fussballverband

Gegründet: 1991

FIFA-Weltrangliste: 86.

Anzahl aktive Fussballer: 1 469 410

Rekordspieler: Aaron Mokoena (91 Einsätze)

Rekordtorschütze: Benni McCarthy (32 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Vorrunde 1998, 2002

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Mexikanischer Fussballverband

Gegründet: 1927

FIFA-Weltrangliste: 15.

Anzahl aktive Fussballer: 232 700

Rekordspieler: Claudio Suárez (178 Einsätze)

Rekordtorschütze: Jared Borgetti (46 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Viertelfinal 1970, 1986

Top-Torschützen in der WM-Qualifikation:

Andres Guardado, Carlos Vela, Cuauhtémoc Blanco,

Fernando Arce, Jared Borgetti, Pavel Pardo (je 3 Tore)

Wundertüte «Bafana-Bafana»In Südafrika träumen die Fans Schlösser in die Luft,mächtiger als die Arenen, die extra für die WM aus demBoden der Steppe gestampft wurden. Sie träumen davon,dass die Schallwellen abertausender Vuvuzelas die Bafa-na-Bafana zum Titel tragen. Und träumen ist erlaubt. Erstrecht in Südafrika. Im Prinzip hat Südafrika eh schon ge-wonnen. Der Welt populärster Sportanlass gastiert erst-mals auf dem Schwarzen Kontinent. Um auch sportlich fürFurore zu sorgen, braucht es nur noch ein einigermassenerfolgreiches Nationalteam. Doch genau hinter diesem

letzten Punkt steht ein fettes Fragezeichen. Wie bereitsind die «Bafana-Bafana»? Im FIFA-Ranking liegen sieauf Rang 86. Die WM-Qualifikation 2006 haben sie ver-passt, beim Afrika-Cup 2006 kein einziges Tor ge-schossen. Und zwei Jahre später schieden sie, ebenfallsbeim Afrika-Cup, als Schlusslicht der Gruppenphase aus.Da war aber auch der Confed-Cup 2009. Bei der Mini-WMhielt das Heimteam mit, schied erst gegen den späterenSieger Brasilien aus und trotzte sogar gegen Europamei-ster Spanien im Kampf um Rang 3 eine Verlängerung ab.Die «Bafana-Bafana» sind die Wundertüte der WM.

Dank Trainerwechsel an die WMMexiko zählt zu den stärksten Teams der nord- und zen-tralamerikanischen und karibischen Fussball-Assoziati-on CONCACAF. Und so zeigte sich auch am Ende dieTabelle der WM-Qualifikation das erwartete Bild: USAund Mexiko, die gewöhnlich zu den WM-Stammgästengehören, belegten die vordersten Plätze.

Doch der Weg dorthin war alles andere als leicht.Nach einem miserablen Start in die Qualifikation musste

der schwedische Trainer Sven-Goran Eriksson gehen.Neu übernahm der ehemalige Nationaltrainer JavierAguirre «El Tri», wie das Nationalteam wegen seiner dreiNationalfarben gennannt wird. Zwar ging auch unter ihmdas erste Spiel verloren. Danach folgten aber sechs Par-tien ohne Niederlagen. Aguirre schaffte es innert kür-zester Zeit, Nachwuchstalente in das Team zu integrie-ren. Zudem holte er den erfahrenen Veteranen Cuauhté-moc Blanco aus dem Ruhestand zurück. Angeführt vomAbwehr-Koloss Rafael Márquez verfügt das Team nunüber eine gesunde Mischung.

Der Trainer

Javier Aguirre(51), seit April2009

Der Trainer

Carlos AlbertoPerreira (66),von 2007–2008und seitOktober 2009

Der Star

MittelfeldspielerSteven Pienaarvom FC Everton

Der Star

VerteidigerRafael Márquezvom FCBarcelona

Südafrika Mexiko Uruguay

*22_27_WM-Teams_P 06.12.2009 20:03 Uhr Seite 23

Page 24: ES_Januar2010

Januar 201024

WM 2010 TEAMS

Gruppe BNigerianischer Fussballverband

Gegründet: 1945

FIFA-Weltrangliste: 22.

Anzahl aktive Fussballer: 58 710

Rekordspieler: Jay-Jay Okocha (73 Einsätze)

Rekordtorschütze: Rashidi Yekini (37 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Achtelfinal 1994, 1998

Top-Torschützen in der WM-Qualifikation:

Ikechukwu Uche, Victor Obinna (je 4 Tore)

Flieg, Adler, flieg!Egal, was in Südafrika passiert: Nigeria steht ein Jahrder Feierlichkeiten bevor. Vor genau einem halben Jahr-hundert erlangte der Staat in Westafrika die Unabhän-gigkeit von den britischen Kolonialherren. Umso wert-voller ist das Einheitsgefühl, das der Erfolg der National-mannschaft, den sogenannten «Super Eagles», im Volkweckt. So wie 1996 mit dem Olympia-Gold, 1994 mitdem Afrika-Cup oder 1998 mit dem zweiten Erreichender WM-Achtelfinals in Serie. An «Rohstoffen» bestehtkaum Mangel, Nigerias Nachwuchs bewegt sich auf Welt-klasse-Niveau: Taribo West, Jay Jay Okocha, Victor Ikpe-ba. Und die Fussball-Hochburg Lagos allein zählte in den70er-Jahren mehr Vereine als ganz Ostafrika zusammen.Neben Topstar John Obi Mikel vom FC Chelsea wartet mitObafemi Martins vom VfL Wolfsburg ein weiteres be-kanntes Gesicht auf die Fans. Knackpunkt an der WM istdie unstabile, trügerische Harmonie im Fussballverbandund im Team. Gelingt es den «Eagles», das Gleichgewichtzu halten, können sie in Südafrika zum Höhenflug anset-zen.

Der Trainer

Shaibu Amodu (51), von2001 bis 2002und seit 2008

Der Star

MittelfeldspielerJohn Obi Mikelvom FC Chelsea

FranzösischerFussballverband

Gegründet: 1919

FIFA-Weltrangliste: 7.

Anzahl aktive Fussballer: 1 794 940

Rekordspieler: Lilian Thuram (142 Einsätze)

Rekordtorschütze: Thierry Henry (51 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

Weltmeister 1998

Top-Torschützen in der WM-Qualifikation:

André-Pierre Gignac, Thierry Henry (je 4 Tore)

Argentinischer Fussballverband

Gegründet: 1893

FIFA-Weltrangliste: 6.

Anzahl aktive Fussballer: 331 811

Rekordspieler: Javier Zanetti (136 Spiele)

Rekordtorschütze: Gabriel Batistuta (56 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

Weltmeister 1978, 1986

Top-Torschützen in der WM-Qualifikation:

Juan Riquelme, Lionel Messi, Sergio Agüero

(je 4 Tore)

«Rien ne va plus» ohne RibéryNach dem 1:1 im Barrage-Rückspiel gegen Irland und derdamit geschafften WM-Qualifikation der Franzosen hat-ten alle Beteiligten ein schlechtes Gefühl. Die Iren warensauer auf den Referee, der das Handspiel von ThierryHenry übersehen hatte. Den Franzosen war ihr Sieg ir-gendwie peinlich, und die TV-Zuschauer hatten Mitleidmit den tapferen Iren. Durch diese Diskussion gingbeinahe unter, dass die «Equipe Tricolore», wie so oft inder WM-Quali, eine ziemlich dürftige Vorstellung bot.

Nichts scheint mehr übrig von der Leichtigkeit undSpielfreude, die die «Blauen» neben dem WM-Titel 1998und dem EM-Gewinn 2000 auch ins Final der WM 2006führte.

Dabei zeigte sich, wie wertvoll Franck Ribéry für dasTeam von Coach Raymond Domenech ist. Der Star des FCBayern München kam verletzungsbedingt nur auf 341von möglichen 1080 Spielminuten in der Qualifikation.Ähnlich wie in München, scheint auch die «Equipe Tricolo-re» abhängig zu sein von ihrem Mittelfeldmotor.

Am Desaster vorbeigeschrammtIm Qualifikationsspiel zwischen Uruguay und Argentini-en läuft bereits die 84. Minute, als Lionel Messi von derrechten Seite einen Freistoss tritt. Seinen Querpassbringt Juan Verón vor das gegnerische Tor, wo Mario Bo-latti zum erlösenden 1:0 trifft. Von den 50 000 Zuschau-ern in Montevideo jubeln nun nur noch die Argentinier.Denn der Treffer bedeutet die direkte Qualifikation. Die«Gauchos», die seit 40 Jahren keine Endrunde mehr ver-passten, ziehen im letzten Moment den Kopf aus derSchlinge. Dass die «Albicelestes» bis zuletzt zittern

mussten, lag an der fehlenden Konstanz über diegesamte Qualifikation. Doch auch wenn es eng wurde, soist eine WM ohne Argentinien kaum vorstellbar. Schliess-lich ist die WM für den Weltmeister 1978 und 1986 be-reits die zehnte Teilnahme in Folge. Wie angespannt dieLage aber trotzdem war, liess sich am Beispiel von Trai-ner Maradona erahnen. Er deckte die Journalisten mitobszönen Schimpftiraden ein. Das Verdikt der FIFA: zweiMonate Sperre und eine Geldbusse von 25 000 Franken.

Der Trainer

Diego ArmandoMaradona (49),seit Oktober2008

Der Trainer

RaymondDomenech (57),seit 2004

Der Star

SpielmacherFranck Ribéryvom FC BayernMünchen

Der Star

Stürmer LionelMessi vom FCBarcelona

NigeriaFrankreich Argentinien

*22_27_WM-Teams_P 06.12.2009 20:03 Uhr Seite 24

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25Januar 2010

Gruppe CEnglischer Fussballverband

Gegründet: 1863

FIFA-Weltrangliste: 9.

Anzahl aktive Fussballer: 1 485 910

Rekordspieler: Peter Shilton (125 Einsätze)

Rekordtorschütze: Bobby Charlton (49 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

Weltmeister 1966

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Wayne Rooney (9 Tore)

Mit Capello zu neuem RuhmVor zwei Jahren erlebte England ein Fussball-Trauma.Nachdem die «Three Lions» unter ihrem damaligenCoach Steve McClaren von einem Misserfolg zum nächs-ten stolperten, glaubte man im Wembley-Stadion gegenKroatien die Qualifikation für die EURO 08 perfekt zumachen. Es sollte nicht sein. Mladen Petric zerstörte mitseinem Treffer zum 3:2 für Kroatien die englischen EM-Träume. Nur vier Tage nach der Schmach von Wembleylandeten England und Kroatien in der Qualifikation in

der gleichen Gruppe. Während die englischen Fans dieHände über dem Kopf zusammenschlugen, krempelteder neue Coach Fabio Capello die Ärmel hoch. Und alsman im zweiten Spiel auswärts in Zagreb gegen Kroatienantrat, folgte ein eindrucksvoller 4:1-Sieg für die «Tom-mies». Mit diesem Kantersieg stellten die Insel-Kickerunter Beweis, wohin die Reise führen sollte: auf mög-lichst direktem Weg nach Südafrika. Die Serie von neunSiegen in zehn Spielen und dem fast makellosen Auftre-ten des Teams weckt in England grosse WM-Hoffnungen.

Der Trainer

Fabio Capello(63), seit 2007

Der Star

Stürmer WayneRooney vonManchesterUnited

SüdkoreanischerFussballverband

Gegründet: 1933

FIFA-Weltrangliste: 52.

Anzahl aktive Fussballer: 31 127

Rekordspieler: Myung-Bo Hong (136 Einsätze)

Rekordtorschütze: Bum-kun Cha (55 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Vierter 2002

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Ji-sung Park (5 Tore)

Griechischer Fussballverband

Gegründet: 1926

FIFA-Weltrangliste: 12.

Anzahl aktive Fussballer: 359 221

Rekordspieler: Theodoros Zagorakis (120)

Rekordtorschütze: Nikolaos Anastopoulos

(29 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Vorrunde 1994

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Theofanis Gekas (10 Tore)

Die Serie der «Kreis-Krieger»Seit nunmehr 27 Jahren verpasste Südkorea keine WMmehr. Eine beeindruckende Bilanz. Ebenso verlief fürdas Team von Jung-moo Huh die WM-Qualifikation. Ininsgesamt acht Partien blieben die Südkoreaner gegenTeams wie Nordkorea, Saudi-Arabien oder den Iran ohneNiederlage und mussten lediglich vier Gegentore hin-nehmen. Dass die Koreaner aus dem Süden im SüdenAfrikas dabei sind, war bereits nach dem drittletztenSpieltag klar. Im Kader der «Taegeuk Warriors» («Tae-

geuk» bedeutet «Kreis» und ist eine Anspielung auf denrot-blauen Kreis in der Mitte der Flagge) spielen sechsAkteure, die ihr Geld in Europa verdienen. Der Captainist indes einer, der sich in Europa nie durchsetzen konn-te. Der 32-Jährige spielt in der japanischen J-League beiVissel Kobe. Von den sieben bisher bestrittenen WMschied Südkorea sechsmal in der Vorrunde aus. EinzigeAusnahme die Heim-WM 2002, als man Italien und Spa-nien aus dem Turnier warf und sensationell Vierter wur-de. Ein solcher Exploit wird auch in Südafrika angestrebt.

Es grüsst die MauertaktikGriechenlands Spiele an der EURO 08 waren traurig an-zuschauen. Die Hellenen stellten sich hinten rein, liessenihre Gegner kommen und warteten auf Konter und Stan-dardsituationen. Was an der EURO 04 noch hervorragendklappte und mit dem Titel belohnt wurde, führte 2008zum Debakel. Jedes andere Land hätte sich nach demblamablen Vorrunden-Aus wohl von seinem Coach ge-trennt. Nicht so Griechenland. Denn noch immer zehrtOtto Rehhagel vom grandiosen EM-Exploit 2004.

In seinem 100. Spiel als Griechen-Trainer machte erseine erste WM-Teilnahme perfekt, für die Griechen istes die zweite WM nach 1994. In Südafrika wollen es dieHellenen nun aber besser machen als damals in denUSA, als sie nach drei Niederlagen und 0:10 Toren früh-zeitig ausschieden.

Rehhagel wird auch in Südafrika auf altbewährtesSpielermaterial zurückgreifen. Und wie Italien den«Catenaccio» und England sein «Kick and Rush» haben,so hat Griechenland eben Ottos Mauertaktik.

Der Trainer

Otto Rehhagel(71), seit 2001

Der Trainer

Jung-moo Huh(54), seitDezember 2007

Der Star

Stürmer Ji-sungPark von ManU

Der Star

StürmerTheofanis Gekasvon BayerLeverkusen

Südkorea Griechenland England

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*26_AZ IVF 04.12.2009 15:17 Uhr Seite 26

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27Januar 2010

TEAMS WM 2010

Gruppe CAlgerien SlowenienUSA

US-amerikanischerFussballverband

Gegründet: 1913

FIFA-Weltrangliste: 14.

Anzahl aktive Fussballer: 4 186 778

Rekordspieler: Cobi Jones (164 Einsätze)

Rekordtorschütze: Landon Donovan (42 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Dritter 1930

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Jozy Altidore (6 Tore)

AlgerischerFussballverband

Gegründet: 1962

FIFA-Weltrangliste: 28.

Anzahl aktive Fussballer: 203 900

Rekordspieler: Mahieddine Meftah (107 Sp.)

Rekordtorschütze: Rabah Madjer (40)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Vorrunde 1982, 1986

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Antar Yahia, Karim Ziani, Rafik Saifi (je 3)

Weltmacht im AufwindLange schenkte man dem Fussball in den USA keine Be-achtung. Andere Sportarten wie Baseball und AmericanFootball dominierten das Geschehen und tun dies nochimmer. Wozu sollte man sich auch für ein Nationalteaminteressieren, das sich zwischen 1950 und 1990 kein ein-ziges Mal für eine WM-Endrunde qualifizieren konnte,während beispielsweise die Leichtathleten an internatio-nalen Anlässen regelmässig an der Spitze des Medail-lenspiegels standen? In den vergangenen 20 Jahrengelang es Amerikas Fussballern schliesslich, mit konti-

nuierlich besser werdenden Leistungen auf sich auf-merksam zu machen. So gewannen die US-Boys 1991,2002, 2005 und 2007 den CONCACAF-Gold-Cup, der mitder EM vergleichbar ist. Der Finaleinzug am Confed Cup2009, an dem die USA den Brasilianern trotz 2:0-Führungnoch mit 2:3 unterlagen, brachte schliesslich die Erkennt-nis, dass Mexiko seine einstige Vormachtstellung in Zen-tralamerika eingebüsst hat.

Nach der sechsten WM in Folge steht die USA in derFIFA-Weltrangliste vor dem Einzug in die Top Ten. DieWeltmacht ist im Aufwind.

Team mit LeidenschaftBlut, Rauch, Feuer – Bilder wie aus einem Kriegsgebietbegleiteten das Entscheidungsspiel um die WM-Qualifi-kation zwischen Ägypten und Algerien. Bei der Ankunftin Kairo sahen sich die «Fenneks» mit einer Armada vonHooligans konfrontiert, die den Natianalmannschafts-Bus mit Stangen und Steinen zu Schrott verarbeiteten.«Wir fürchteten um unser Leben», sagte Bochum-Vertei-

diger Antar Yahia, während daheim in Algerien ägypti-sche Staatsbürger auf offener Strasse spitalreif geprü-gelt wurden. Dass genau Yahia die Wüstenfüchse mit ei-nem mirakulösen Tor an die WM schoss, verkam fast zurRandnotiz. Es ist erst die dritte WM für Algerien seit derUnabhängigkeit von Frankreich 1962 und die erste nachlangen 24 Jahren. Etwas Zählbares sprang jedoch nieheraus. Gemäss den Vorgaben des Verbandes sollen dieProfis aus dem Erdöl-Mekka an der WM die Rolle desStolpersteins für Favoriten spielen. Mindestens. Denndie Fans, die wollen mehr – und das Potenzial wäre vor-handen, die Auswahl ist gespickt mit Ausland-Profis.

Der Trainer

Rabah Saadane(61), seitOktober 2007

Der Trainer

Bob Bradley (51),seit 2006

Der Star

MittelfeldspielerLandon Donovanvon Los AngelesGalaxy

Der Star

Stürmer KarimZiani von VfLWolfsburg

Slowenischer Fussballverband

Gegründet: 1920

FIFA-Weltrangliste: 33.

Anzahl aktive Fussballer: 30 725

Rekordspieler: Zlatko Zahovic (80 Einsätze)

Rekordtorschütze: Zlatko Zahovic (35 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Vorrunde 2002

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Milivoje Novakovic (5 Tore)

Sloweniens Nobodys Die Dimension des Play-off-Erfolgs der Slowenen gegendas favorisierte Russland wird deutlich, wenn man sichdie Einwohnerzahlen der Länder anschaut. Slowenien,das bis 1991 zu Jugoslawien gehörte, bringt es gerademal auf 2 Millionen und ist damit das bevölkerungs-ärmste Land an der WM. Russland hingegen zählt 142Mio. Das Ausscheiden der Russen erscheint beim Anblickdieser Zahlen noch blamabler. Der späte Treffer des Slo-wenen Nejc Pecnik im Hinspiel in Moskau und der Sieg-

treffer von Bochum-Stürmer Zlatko Dedic im Rückspiel inMaribor machte die Sensation perfekt. Zum zweiten Malnach 2002 reist die Mini-Nation an eine WM. Grosse Na-men sucht man vergeblich im Team. Den Erfolg machenviel eher die Geschlossenheit und eine gute Abwehr aus.In ihren zehn Spielen kassierten die Slowenen lediglichvier Gegentore. Kein anderes Team der Europa-Zone hateinen solchen Wert vorzuweisen. Der bekannteste Mannist Köln-Stürmer Milivoje Novakovic. Mit seinen fünf Tref-fern hatte der 30-Jährige grossen Anteil am Erfolg.

Der Trainer

Matjaz Kek (48),seit Januar 2007

Der Star

Stürmer Milivoje Novakovic vom 1.FC Köln

*22_27_WM-Teams_P 06.12.2009 19:59 Uhr Seite 27

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Serbien

Januar 201028

WM 2010 TEAMS

Gruppe DDeutschland

DeutscherFussballverband

Gegründet: 1900

FIFA-Weltrangliste: 6.

Anzahl aktive Fussballer: 6 308 946

Rekordspieler: Lothar Matthäus (150 Einsätze)

Rekordtorschütze: Gerd Müller (68 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

Weltmeister 1954, 1974, 1990

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Miroslav Klose (7 Tore)

AustralischerFussballverband

Gegründet: 1961

FIFA-Weltrangliste: 21.

Anzahl aktive Fussballer: 435 728

Rekordspieler: Alex Tobin (87 Einsätze)

Rekordtorschütze: Damian Mori (29 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Achtelfinal 2006

Top-Torschützen in der WM-Qualifikation:

Brett Emerton, Tim Cahill (je 4 Tore)

Australien

Nur der Titel zähltTore, Titel und Triumphe – all das rückte in Deutschlandan diesem 10. November in den Hintergrund. Die poten-zielle Nummer 1 im Tor, Robert Enke, nahm sich an die-sem Abend das Leben. Für den Sportsmann Enke wolleman eine gute WM spielen, gab Löw nach schwerenTagen die Richtung vor. Durch die WM-Qualifikation mar-schierten die Deutschen scheinbar mühelos: acht Siege,zwei Unentschieden, keine Niederlage bei 26:5 Toren.Also alles gut? Nicht ganz, wenn man die Spiele genau

beleuchtet. Gegen Russland war das Glück der zwölfteMann. Auch gegen Finnland holten die Deutschen nurzwei Unentschieden. Das Selbstvertrauen litt aber kei-neswegs unter den teils dürftigen Darbietungen. Nachden WM-Plätzen 2 (2002, Japan/Südkorea) und 3 (2006,Deutschland) gibt es für Captain Michael Ballack für Süd-afrika nur ein Ziel: den Titel. Der Chelsea-Legionär istder absolute Leader im Team. Hinter dem 32-Jährigenwachsen neue Hoffnungsträger. Mesut Özil könnte beider WM zum Topstar aufsteigen. Bei Werder Bremen undim Nationalteam zeigt der 21-Jährige beste Leistungen.

Ab sofort: WM-Dauergast!Australien spielte bislang nur an WM, wenn diese inDeutschland stattfanden. 1974 schieden die «Socceroos»mit 0:2 gegen die DDR, 0:3 gegen die Bundesrepublik und0:0 gegen Chile schon in der Vorrunde aus. 2006 erziel-ten die Aussies ihr erstes WM-Tor, in den Achtelfinalsverpassten sie knapp die Sensation. Die Zahl der WM-Teilnahmen zu steigern war das erklärte Ziel. Und so

bemühte sich Australien 2005 um einen Wechsel vomozeanischen Verband in die asiatische Konföderation.Dem Anliegen wurde entsprochen. Auf einen Schlag ver-zehnfachte sich die Möglichkeit der Australier, an einerWM teilzunehmen. In Asien mit seinen 4,5 Startplätzenfanden sie grössere Chancen vor als in Ozeanien, demnur 0,5 Startplätze zur Verfügung stehen. Schon fastleichtes Spiel fanden sie auf dem Parcours an die WM2010 vor. Vor allem die Viererkette um AbwehrchefLucas Neill vom FC Everton erwies sich als sicherer Wert.Sieben Mal in Folge blieb Australien ohne Gegentor –Rekord während einer WM-Qualifikationsphase.

Der Trainer

Pim Verbeek(53), seit 2007

Der Trainer

Joachim «Jogi»Löw (49), seit2006

Der Star

Mittelfeldspielerund CaptainMichael Ballackvom FC Chelsea

Der Star

OffensiverMittelfeldspielerTim Cahill vomFC Everton

Serbischer Fussballverband

Gegründet: 1919

FIFA-Weltrangliste: 20.

Anzahl aktive Fussballer: 132 182

Rekordspieler: Vladimir Stojkovic (28 Einsätze)

Rekordtorschütze: Nikola Zigic (11 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Vierter 1930, 1962

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Milan Jovanovic (5 Tore)

Die «weissen Adler» sind bereit «Die Adler fliegen zur WM», schrieben die Zeitungen inBelgrad. Ein souveräner 5:0-Sieg gegen Rumänien imzweitletzten Qualifikationsspiel reichte Serbien, um sichals Gruppen-Erster für die WM 2010 zu qualifizieren.Was im Land folgte, war Party pur: Im offenen Bus lies-sen sich die euphorischen Spieler durch das BelgraderZentrum chauffieren.

Erst im Juli 2006 hatte sich Montenegro von Serbienabgespalten. Ab diesem Zeitpunkt begannen die Adlermit roten statt blauen Trikots aufzulaufen. Dass das ser-

bische Team aber so schnell wieder eine eigene Identitätfand, hat es dem serbischen Coach Radomir Antic zu verdanken. Dieser setzte bei der Teambildung auf jungeSpieler, für die der Balkankrieg 1999 schon Vergangen-heit war. Beeindruckend ist mit Inter Mailands DejanStankovic, Marko Pantelic und Nikola Zigic (FC Valencia)das Offensivpotenzial der Serben. Mit ManU’s Verteidi-ger Nemanja Vidic, Dreh- und Angelpunkt der «Beli Orlo-vi», und dem 21-jährigen Neven Subotic von BorussiaDortmund ist aber auch die Verteidigung top besetzt.

Der Trainer

Radomir Antic(61), seit August2008

Der Star

InnenverteidigerNemenja Vidicvon ManU

*28_31_WM-Teams_P 06.12.2009 20:23 Uhr Seite 28

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29Januar 2010

Gruppe EGhana

Ghanaischer Fussballverband

Gegründet: 1957

FIFA-Weltrangliste: 37.

Anzahl aktive Fussballer: 27 500

Rekordspieler: Abédi Pelé (73 Einsätze)

Rekordtorschütze: Abédi Pelé (33 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Achtelfinal 2006

Top-Torschützen in der WM-Qualifikation:

Manuel Agogo, Matthew Amoah (je 4 Tore)

Holländischer Fussballverband

Gegründet: 1895

FIFA-Weltrangliste: 3.

Anzahl aktive Fussballer: 1 138 860

Rekordspieler: Edwin van der Sar (130 Einsätze)

Rekordtorschütze: Patrick Kluivert (40 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

Grösste WM-Erfolge:

Top-Torschützen in der WM-Qualifikation:

Dirk Kuyt, Klaas Huntelaar (je 3 Tore)

Holland

Euphorie wegen «Black Stars» Der «Daily Graphic» verglich den Triumph mit der Unab-hängigkeitserklärung von 1957, als Ghana als erstesafrikanisches Land südlich der Sahara selbstständigwurde. Über 20 Millionen Einwohner Ghanas sollen denentscheidenden 2:0-Sieg gegen Sudan live im TV verfolgthaben. Nun haben 2010 die «Black Stars» also die Mög-lichkeit, die Geschichte weiterzuschreiben, die an derWM 2006 begann. Obwohl Ghana schon seit langer Zeitviele Spieler ins europäische Ausland entsandte – etwaSammy Kuffour, Anthony Yeboah und Abédi Pelé – ge-

lang den «Schwarzen Sternen» erstmals 2006 eine WM-Teilnahme. Nun darf auch einer hoffen, der bereits 2009Weltmeister war: Samuel Inkoom, Sommer-Neuzugangdes FC Basel, ist mit seinen 20 Jahren einer der jüngstenStammspieler der «Black Stars».

Nach ihren Erfahrungen von der WM 2006 treten dieGhanaer in Südafrika nicht als Kanonenfutter an. «DieZeiten, als afrikanische Teams nicht auf Augenhöhe mitden grossen Nationen waren, sind vorbei», sagt Ghana-Captain Stephen Appiah selbstbewusst.

Nach der Heim-EM die Heim-WMBern machte die EURO 08 zu holländischen Festspielen.In Südafrika wird Holland ähnlichen Support geniessen.Der Grossteil der rund 5 Mio. Weissen im Land sind Bu-ren, auch Kap-Holländer genannt. Ihre Sprache Afrikaansist ein Mix aus vorwiegend Holländisch und Deutsch undwird von den Holländern problemlos verstanden.

Der «Heimvorteil» garantiert wie an der EURO 08 –Viertelfinal-Aus gegen Russland – noch keinen Erfolg.Doch die Qualifikation bestritten die «Oranje» in beste-chender Manier. Die Bilanz: acht Spiele, acht Siege miteinem Torverhältnis von 17:2. Die letzte Niederlagedatiert vom 1. September 2001. Das Team besteht ausRoutiniers wie Mark van Bommel und Giovanni vanBronckhorst sowie aus hungrigen Spielern wie Rafaelvan der Vaart, Arjen Robben, Wesley Sneijder, Robin vanPersie, Klaas Jan Huntelaar und Dirk Kuyt – allesamt ineuropäischen Top-Klubs unter Vertrag.

Die Mannschaft wirkt homogen. Das zeigte sie schonan der EURO 08 mit genialem Kombinationsspiel undnicht zuletzt durch die Jubelkreise, zu welchen die hol-ländischen Stars nach ihren Toren ansetzten.

Der Trainer

Bert vanMarwijk (57),seit Juni 2008

Der Trainer

Milovan Rajevac(55), seitSommer 2008

Der Star

MittelfeldspielerMichael Essienvom FC Chelsea

Der Star

FlügelspielerArjen Robbenvom FC BayernMünchen

DänemarkDänischer Fussballverband

Gegründet: 1889

FIFA-Weltrangliste: 26.

Anzahl aktive Fussballer: 301 333

Rekordspieler: Peter Schmeichel (129 Einsätze)

Rekordtorschütze: Poul Nielsen (52 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Viertelfinal 1998

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Soren Larsen (5 Tore)

«Danish Dynamite» zündet Die Vorzeichen für Dänemark in der Qualifikation stan-den angesichts der starken Konkurrenz aus Portugal undSchweden nicht gut, doch das Land qualifizierte sich alsGruppensieger souverän.

Ein phänomenaler Aufstieg gelang den Dänen erst-mals an der EM 1984. Das Team um den heutigen Natio-naltrainer Morten Olsen und Real-Star Michael Laudrupschaffte es bis in die Halbfinals. Von «Danish Dynamite»

war fortan die Rede. Der grösste Wurf gelang bei der EM1992, als die «Ferienkünstler» für das disqualifiziertejugoslawische Team als Ersatz und ohne Vorbereitungnachrückten und sensationell Europameister wurden.

Grundstein der WM-Qualifikation war der 3:2-Aus-wärtssieg gegen Portugal. Im Rückspiel resultierte ein1:1. Torschütze für die Dänen war der 21-jährige Arse-nal-Stürmer Nicklas Bendtner. Sein Treffer wurde zumTor des Jahres erkoren, Bendtner zum Fussballer desJahres. Weitere Schlüsselspieler: Christian Poulsen(Juventus Turin ), Daniel Agger (FC Liverpool) und DanielJensen (Werder Bremen).

Der Trainer

Morten Olsen(60), seit 2000

Der Star

MittelfeldspielerChristianPoulsen vonJuventus Turin

*28_31_WM-Teams_P 06.12.2009 20:23 Uhr Seite 29

Page 30: ES_Januar2010

Gruppe FItalien

Italienischer Fussballverband

Gegründet: 1898

FIFA-Weltrangliste: 4.

Anzahl aktive Fussballer: 1 513 596

Rekordspieler: Fabio Cannavaro (130 Einsätze)

Rekordtorschütze: Luigi Riva (35 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

Weltmeister 1934, 1938, 1982, 2006

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Alberto Gilardino (4 Tore)

Verjüngungskur Trainer Marcello Lippi zeigte Nerven, Luca Toni sprachvon einem «Desaster», und der sonst so stolze CaptainFabio Cannavaro schlich mit hängendem Kopf aus demLoftus-Versfeld-Stadion von Pretoria. Der Weltmeisterbeklagte nach dem blamablen Aus beim Confed Cup inSüdafrika, ein Jahr vor Beginn der WM 2010, das Endeeiner Ära. «Alt und geschlagen: Die Helden sind K. o. –das traurige Ende des Märchens von Berlin», kommen-tierte die Zeitung «La Repubblica» das blamable 0:3

gegen Brasilien. Und tatsächlich stellten die Azzurri miteinem Schnitt von 28,56 Jahren das älteste Team. DieTifosi forderten von Lippi vehement eine Verjüngungs-kur. Diesem Ruf wollte er zunächst nicht folgen. Dochschon bald debütierten mit dem von Juventus Turin anGenua ausgeliehenen Domenico Criscito und Juve-Jung-star Claudio Marchisio zwei 23-Jährige. Es bleibt span-nend abzuwarten, mit welchem Personal die «SquadraAzzurra» in Südafrika antreten wird. Sicher ist: Der vier-fache Weltmeister Italien präsentiert sich bei grossenTurnieren oft weitaus stärker als in Testspielen.

Der Trainer

Marcello Lippi(61), von 2004bis 2006 undseit Juni 2008

Der Star

Goalie «Gigi»Buffon vonJuventus Turin

Januar 201030

WM 2010 TEAMS

JapanJapanischer Fussballverband

Gegründet: 1921

FIFA-Weltrangliste: 43.

Anzahl aktive Fussballer: 1 045 150

Rekordspieler: Masami Ihara (122 Einsätze)

Rekordtorschütze: Kunishige Kamamoto,

Kazuyoshi Miura (je 55 Tore)

WM-Erfolge: Achtelfinal 2002

Top-Torschützen in der WM-Qualifikation:

Marcus Tanaka, Shunshuke Nakamura, Yasuhito

Endo, Yuji Nakazawa (je 3 Tore)

Kamerunischer Fussballverband

Gegründet: 1959

FIFA-Weltrangliste: 11.

Anzahl aktive Fussballer: 22 045

Rekordspieler: Rigobert Song (131 Einsätze)

Rekordtorschütze: Samuel Eto'o (42 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WWM-Viertelfinal 1990

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Samuel Eto'o (9 Tore)

Kamerun

Angriff auf die Weltspitze«Ich will, dass meine Spieler hart kämpfen und bei derWM 2010 in die Halbfinals einziehen.» Ein Statement vonBrasilien-Coach Carlos Dunga? Oder benennt hier derdeutsche Coach «Jogi» Löw bereits hohe Ziele? Keines-wegs, die Aussage stammt von Takeshi Okada, National-coach Japans.

Als erstes Team überhaupt qualifizierten sich dieAsiaten für die WM. Doch woher dieses Selbstvertrauen?

Konnte sich Japan doch bis 1998 nie für eine WM qualifi-zieren. Ein Grund War WM 2002 im eigenen Land, dieJapan einen grossen Schub gab. Das Nationalteam profi-tiert auch von den vielen japanischen Stars in EuropasTop-Ligen. Spieler wie Shunsuke Nakamura (Espanyol),Makoto Hasebe (VfL Wolfsburg), Daisuke Matsui (Greno-ble Foot) und Yoshito Okubo (Ex-Wolfsburg) stellen dennauch das Grundgerüst des Nationalteams.

Die vierte Qualifikation in Folge zu einer Weltmeis-terschaft ist der Lohn einer konsequenten Aufbauarbeit.Doch die japanische Mentalität will mehr, die WM 2010 in Südafrika soll zur Krönung werden.

Kamerun ist Afrikas Nr. 3Kein anderes afrikanisches Team fuhr so oft an die WMwie Kamerun. Die «unbezähmbaren Löwen» sind zumsechsten Mal dabei. Grosse WM-Erfolge feierten dieKameruner indes kaum. Denn ausser an der WM 1990 inItalien, wo sie – damals angeführt vom legendärenRoger Milla – bis in die Viertelfinals vorstiessen, schei-terten sie stets in der Vorrunde. In einem Interview mitder «Mittellandzeitung» nahm Weltenbummler Otto Pfi-ster, der von 2007 bis Mai 2009 als Nationaltrainer vonKamerun gearbeitet hat, Stellung zu den Problemen undBesonderheiten im kamerunischen Fussball.

Zur Stärke der Nationalmannschaft sagte der Deut-sche: «Vom Potenzial her ist Kamerun die Nummer dreiin Afrika. Kamerun hat rund 70 gestandene, professio-nelle Fussballer. Nigeria mehr als 150. Und die Elfen-beinküste ist in der Breite stärker als Kamerun. Kame-run hat einen Samuel Eto’o, mit Carlos Kameni von Espanyol Barcelona einen Weltklassetorhüter und drum-herum etwa 20 gute Spieler, die in ihren Klubs aber nurMitläufer sind.»

Der Trainer

Paul Le Guen(45), seit Juli2009

Der Trainer

Takeshi Okada(53), von 1997bis 1998 undseit Dezember2007

Der Star

MittelfeldspielerShunsukeNakamura vonEspanyol

Der Star

Stürmer SamuelEto’o von InterMailand

*28_31_WM-Teams_P 06.12.2009 20:24 Uhr Seite 30

Page 31: ES_Januar2010

Gruppe FParaguay

Neuseeländischer Fussballverband

Gegründet: 1891

FIFA-Weltrangliste: 77.

Anzahl aktive Fussballer: 102 257

Rekordspieler: Vaughan Coveny (64 Einsätze)

Rekordtorschütze: Vaughan Coveny (28 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Vorrunde 1982

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Shane Smeltz (8 Tore)

Neuseeland

«Kiwis» sind AussenseiterIn der Nähe von Australien befindet sich eine Inselgrup-pe, die sich über eine Fläche von knapp 72 MillionenQuadratkilometer erstreckt: Ozeanien. Diese Fläche istfast ausschliesslich Meeresgebiet, auf den Inseln lebenaber immerhin 15 Millionen Menschen. Dass diese Insu-laner auch Fussball spielen können, bewiesen sie nun,als sie sich nach der WM 1982 zum zweiten Mal für eineWM qualifizierten. Doch die «Kiwis» hatten einige Hür-den zu bewältigen. Im Oktober 2007 startete man zurOzeanien-Meisterschaft und besiegte zum Auftakt dieFidschi-Inseln mit 2:0. Mit demselben Resultat endetedie gleiche Affiche auch am letzten Spieltag, jedoch zu-gunsten der Fidschi-Inseln, die auf kuriose Art Heimvor-teil hatten. Denn die Neuseeländer verweigerten demGoalie das Einreisevisum, weshalb die FIFA den Austra-gungsort kurzerhand änderte. Den «Kiwis» wars egal.Sie standen bereits als Ozeanienmeister fest und warendamit an der WM-Barrage dabei. Als 77. der FIFA-Rang-liste ist Neuseeland der zweitschlechteste Qualifikant.Nur Nordkorea und Gastgeber Südafrika sind schlechter.

Der Trainer

Ricki Herbert(48), seitFebruar 2005

Der Star

Stürmer ShaneSmeltz von GoldCoast United

31Januar 2010

Slowakei

TEAMS WM 2010

ParaguayanischerFussballverband

Gegründet: 1906

FIFA-Weltrangliste: 30.

Anzahl aktive Fussballer: 23 200

Rekordspieler: Carlos Gamarra (110 Einsätze)

Rekordtorschütze: José Cardozo (25 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Achtelfinal 1986, 1998, 2002

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Salvador Cabañas (6 Tore)

Goldene Generation Paraguay: Beliebtes Exportland von Soja, Fleisch,Baumwolle und Fussball-Profis. Sie spielen und bril-lieren in Mexiko, Deutschland, Belgien, England, Spa-nien, Kolumbien. Nur das Nationalteam, das konnteselten richtig überzeugen. Gibt ja auch dankbarereLagen für eine Sportnation, als auf der Landkarte imSandwich zwischen den Fussball-Koryphäen Argenti-

nien und Brasilien eingeklemmt zu sein. Immerhin,im Laufe der 80er-Jahre wuchs auf ParaguaysSchulhausplätzen eine «goldene Generation» her-an, unter anderem mit Carlos Gamarra und demGoalie José Luis Chilavert. Nun hat das Landerfolgreich einen Generationswechsel durchgezo-gen. Sinnbild dafür ist etwa Roque Santa Cruz, derin Europa mächtig Furore machte – und gelegent-lich immer noch macht. Dass der Stürmer kein Ein-zelfall ist, mussten berühmte Nachbarn feststel-len. In der WM-Quali zwang Paraguay nacheinan-der Chile, Brasilien und Argentinien in die Knieund löste ohne Probleme das Ticket für die WM.

Der Trainer

GerardoMartino (47),seit 2007

Der Star

Stürmer NelsonValdez vonBorussiaDortmund

Slowakischer Fussballverband

Gegründet: 1993

FIFA-Weltrangliste: 34.

Anzahl aktive Fussballer: 428 968

Rekordspieler: Miroslav Karhan (90 Einsätze)

Rekordtorschütze: Szilard Nemeth (22 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Zweiter 1934, 1962

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Stanislav Sestak (6 Tore)

Auf Kosten der NachbarnIm Palmarés der Slowaken stehen bereits zwei Vize-WM(1934 und 1962), ein EM-Titel 1976 sowie Olympia-Gold1980. Diese Erfolge gehen allerdings allesamt auf dieÄra der Tschechoslowakei zurück, das Land, das bis indie 80er-Jahre eine Macht im Weltfussball war. Erstmalsreist nun die Slowakei allein an eine Weltmeisterschaft.Seit der Aufteilung 1993 verpasste das Land drei WM-Qualifikationen in Folge.

Dass die Slowakei nun ohne Barrage das Südafrika-Ticket gelöst hat, steht stellvertretend für die steigen-

den Fussball-Aktien der (oft noch jungen) osteuropäi-schen Nationen. Die Slowaken präsentieren sich als auf-sässiger Gegner, hart und unbequem wie eine sibirischeWinternacht.

In der Aufstellung finden sich keine Diven, sondernKampfnaturen wie Martin Skrtel. 2006 überwies der FCLiverpool sechs Millionen Pfund an Zenit Petersburg. ImKlub ist der Verteidiger noch kein Stammspieler, dafürsteht er im Nationalteam regelmässig als Turm in derAbwehr.

Der Trainer

Vladimir Weiss(45), seit Juli2008

Der Star

AbwehrspielerMartin Skrtelvom FCLiverpool

*28_31_WM-Teams_P 06.12.2009 20:24 Uhr Seite 31

Page 32: ES_Januar2010

Januar 201032

WM 2010 TEAMS

Gruppe GBrasilien

Brasilianischer Fussballverband

Gegründet: 1914

FIFA-Weltrangliste: 2.

Anzahl aktive Fussballer: 2 141 733

Rekordspieler: Cafu (142 Einsätze)

Rekordtorschütze: Pelé (77 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

Weltmeister 1958, 1962, 1970, 1994, 2002

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Luis Fabiano (9 Tore)

Ivorischer Fussballverband

Gegründet: 1860

FIFA-Weltrangliste: 16.

Anzahl aktive Fussballer: 23 200

Rekordspieler: Didier Zokora (83 Einsätze)

Rekordtorschütze: Didier Drogba (42 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Vorrunde 2006

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Didier Drogba (6 Tore))

Nordkorea

Für Brasilien zählt nur der TitelAn der WM 2006 freute sich die ganze Welt auf das «ma-gische Quadrat» Kaká, Ronaldinho, Ronaldo und Adriano.Doch obschon am Turnier phasenweise Samba-Fussballaufblitzte, scheiterte die «Seleçao» bereits im Viertelfi-nal – wieder einmal an den Franzosen. Die Enttäuschungder anspruchsvollen Fans war riesig. Umso mehr wirddie brasilianische Elf in Südafrika unter Druck stehen.«Wir können aber nicht zulassen, dass sich dies negativauswirkt, wie es in vergangenen Jahren der Fall war»,warnt Real Madrids Kaká, gemeinsam mit Goalie JúlioCésar die Führungspersönlichkeit im Team.

Den ersten Schritt Richtung WM-Titel tat die «Sele-çao», als sie die WM-Quali souverän auf dem 1. Platzder Südamerika-Gruppe beendete. Einzig spielerischvermochten die Südamerikaner nicht zu überzeugen.Besonders eine Serie torloser Unentschieden sorgte fürgrossen Unmut bei den Fans. Zwar brillierte Brasilienmit defensiver Stabilität, im Angriff indes fand das Teamin der Qualifikations-Rückrunde zur gewohnten Stärkezurück. Für die definitive Versöhnung mit den Fans sorg-te vor allem der 3:1-Sieg gegen Erzfeind Argentinien.

Afrikas Nummer 1Das ivorische Nationalteam strotzt nur so vor bekanntenNamen. Angeführt wird das Kader von Chelsea-Star Didier Drogba. Weitere namhafte Akteure sind Emmanu-el Eboué (Arsenal), Salomon Kalou (Chelsea), Yaya Touré(FC Barcelona), Yayas älterer Bruder Kolo Touré (Man-chester City) und Guy Demel (Hamburger SV). Nur diedrei potenziellen Goalies sind nicht bei europäischenTop-Klub, ein möglicher Schwachpunkt der Mannschaft.An technischer Fertigkeit und Athletik fehlt es den «Elefanten» nicht.

Seydou Doumbia sass bei der Eroberung des WM-Tickets auf der Ersatzbank. Der YB-Stürmer war für die-ses Spiel zum ersten Mal für die Elfenbeinküste aufgebo-ten worden. Seit seinem ersten Länderspieltor nach tol-lem Solo beim 2:2 im WM-Test gegen Deutschland hat«Bummbia» gute Karten, an der WM dabei zu sein.

Bei der ersten WM-Teilnahme 2006 wurde der Ge-heimfavorit unter Wert geschlagen. Nun nimmt die Elfen-beinküste die WM 2010 im Kreis der Mitfavoriten inAngriff. Werden sie mit diesem Druck umgehen können?

Der Trainer

VahidHalilhodzic (57),seit Juni 2008

Der Trainer

Carlos Dunga(46), seit August2006

Elfenbeinküste

Der Star

MittelfeldstarKaká von RealMadrid

Der Star

Stürmer DidierDrogba vom FCChelsea

Nordkoreanischer Fussballverband

Gegründet: 1945

FIFA-Weltrangliste: 84.

Anzahl aktive Fussballer: 14 912

Rekordspieler: Kim Yong-Jun (48 Einsätze)

Rekordtorschütze: Jong Tae-se (12 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Viertelfinal 1966

Top-Torschützen in der WM-Qualifikation:

Yong Jo Hong, Choi Min Jong (je 4 Tore)

Von der Welt isoliert Kein Land auf dieser Erde schottet sich so von der Aus-senwelt ab wie Nordkorea. Der «Star» ist Staatsober-haupt Kim Jong-il. Seine Raketentests und die nukleareAufrüstung sorgen weltweit für Gesprächsstoff. Da ginges fast unter, dass der Nationalsport Nummer 1, derFussball, eine kleine Sensation schaffte. Erstmals seit1966 qualifizierte sich das Land für eine WM. Der letzte

ernsthafte Vergleich mit einem westlichen Team datiertaus 1993, damals siegten die Nordkoreaner mit 3:2 ge-gen Finnland. Ansonsten ist das Land aussen vor, die«restliche» Welt tabu. Armee, Staat und Fussball fliessenübergangslos ineinander. Es gibg keine Profis, die«Stars» sind beim Militär oder bei der Polizei angestellt.

Immerhin brachte die Fussball-Leidenschaft von KimJong-il Besserung. So spielen drei Nationalspieler inRussland, Japan und Südkorea. Dazu sorgte in der letz-ten Saison Concordia Basel für einen Paukenschlag, als«Congeli»-Präsident Stephan Glaser sich die exklusivenTransferrechte für nordkoreanische Spieler sicherte.

Der Trainer

Kim Jong-Hun(44), seit Januar2007

Der Star

Stürmer Tae-seJong, KawasakiFrontale (Japan)

*32_35_WM-Teams_P 06.12.2009 20:19 Uhr Seite 32

Page 33: ES_Januar2010

PortugalSpanischer Fussballverband

Gegründet: 1913

FIFA-Weltrangliste: 1.

Anzahl aktive Fussballer: 653 190

Rekordspieler: Andoni Zubizarreta (126 Eisätze)

Rekordtorschütze: Raúl González (44 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Vierter 1950

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

David Villa (7 Tore)

Wer stoppt den Europameister?Nach 44 Jahren ohne grossen Titel wurde Spanien 2008Europameister. Damit setzte sich das offensiv-, kombi-nations- und laufstärkste Team durch. Die Iberer begeis-terten mit ihrem «Tiqui-Taca»-Kombinationsfussball:Nicht Kraft, Tempo oder Wucht standen dabei im Mittel-punkt, sondern die Lust am Spiel und die Kunst am Ball.Zum ersten Mal war an der EURO 08 ein Eigenleben der

baskischen oder katalanischen Spieler nie ein Thema.Mit Carles Puyol, Andrés Iniesta und Xavi waren – sehruntypisch – lediglich drei Spieler des FC Barcelona imNationalkader. Von Erzfeind Real Madrid waren nur zweidabei. Dafür stellten Klubs wie Villarreal, Getafe und derFC Sevilla ihre Nationalspieler.

Die Volksweisheit «Never change a winning team» be-einflusste auch den neuen Trainer Vicente del Bosque.Und so entzückt la «furia roja» weiterhin mit sehenswer-tem Kombinations-Fussball. Und reist mit einer Serievon 39 Siegen, drei Unentschieden und nur einer Nieder-lage in den letzten drei Jahren an die WM – als Favorit.

Der Trainer

Vicente delBosque (59),seit Juni 2008

Der Star

Goalie IkerCasillas vonReal Madrid

SpanienPortugiesischer Fussballverband

Gegründet: 1914

FIFA-Weltrangliste: 5.

Anzahl aktive Fussballer: 132 734

Rekordspieler: Luís Figo (127 Einsätze)

Rekordtorschütze: Paulta (47 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Dritter 1966

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Simao (4 Tore)

Auf der Suche nach TeamgeistDass Portugal zum fünften Mal an eine WM fahren darf,grenzt fast schon an ein Wunder. Drei Spieltage vor Endeder Qualifikation stand die «Seleçao» nur auf dem 4.Platz. Nur durch Schützenhilfe der Dänen, die die Schwe-den mit 1:0 besiegten, rettete sich Portugal auf den 2.Gruppenplatz und somit in die Relegation. Ohne ihrenSuperstar Cristiano Ronaldo erkämpfte sich Portugaldann doch noch die WM-Teilnahme gegen Bosnien. DieProbleme auf dem Weg zur WM waren eng verbunden

mit den Schwierigkeiten Ronaldos, mit Portugal ähnlichgute Leistungen abzuliefern wie auf Klub-Ebene. In denletzten zwei Jahren schoss der Star mickrige zwei Tör-chen für sein Land. In der Quali zur WM war er kein ein-ziges Mal erfolgreich. Die mässigen Leistungen nur Ronaldo in die Schuhe zu schieben, wäre aber zu einfach.Zu gross sind die Namen seiner Kollegen und derenKlubs. Ein halbes Jahr hat Queiroz noch Zeit, seine Starszu einem funktionierenden Team zu formen. Bislang besteht Portugal bloss aus Einzelkönnern.

Der Trainer

Carlos Queiroz(56), seit Juni2008

Der Star

StürmerCristianoRonaldo vonReal Madrid

Gruppe H

*32_35_WM-Teams_P 06.12.2009 20:20 Uhr Seite 33

Page 34: ES_Januar2010

Gruppe HSchweiz Honduras

Schweizer Fussballverband

Gegründet: 1895

FIFA-Weltrangliste: 13.

Anzahl aktive Fussballer: 232 700

Rekordspieler: Heinz Hermann (117 Einsätze)

Rekordtorschütze: Alex Frei (40 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Viertelfinal 1934, 38, 54

Top-Torschützen in der WM-Qualifikation:

Blaise Nkufo, Alex Frei (je 5 Tore)

Slowakischer Fussballverband

Gegründet: 1951

FIFA-Weltrangliste: 38.

Anzahl aktive Fussballer: 61 300

Rekordspieler: Amado Guevara (130 Einsätze)

Rekordtorschütze: Carlos Pavon (55 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Vorrunde 1982

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Carlos Pavón (7 Tore)

Chilenischer Fussballverband

Gegründet: 1895

FIFA-Weltrangliste: 17.

Anzahl aktive Fussballer: 478 337

Rekordspieler: Leonel Sanchez (84 Einsätze)

Rekordtorschütze: Marcelo Salas (37 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Dritter 1962

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Humberto Suazo (10 Tore)

Chile

Die Zeit ist reif für mehr

Kaum ist das Echo der Jubelstürme ausgeklungen, setztdas Gejammer ein. So läuft das mit den Schweizer Fuss-ballern an grossen Turnieren. 1994: chancenlos im WM-Achtelfinal nach starker Gruppenphase. 1996: EM-Out inder Vorrunde. 2004: souveräne EM-Qualifikation, aberwieder keine Achtelfinals. 2006: ungeschlagen in die Ach-telfinals, dann Penalty-Pleite gegen die Ukraine. Und ander EM im eigenen Land? Nichts Zählbares.

Aber jetzt wird alles anders. Hoffentlich. Zwar beschworendie Medien schon ein Waterloo des Schweizer Fussballsherauf nach dem Debakel gegen Luxemburg. Doch «Gene-ral» Hitzfeld und seine Mannen brachten die direkte Quali-fikation noch ins Trockene. Am Personal soll das Unterneh-men WM nicht scheitern: Im Ausland bestens bekannt sindBlaise N’Kufo (Twente), Diego Benaglio, Christoph Spycher,Pirmin Schwegler, Eren Derdiyok (alle Bundesliga), dazuGökhan Inler und Marco Padalino (Serie A) und StéphaneGrichting ( Ligue 1).

Fussball gegen die ArmutWer Recherchen über Honduras anstellt, hat die Wahlzwischen Ferienkatalogen und den Ausland-Seiten seriö-ser Tageszeitungen. Bis jetzt. Denn spätestens an derWM wird die karibische Republik auch im Sportteil auf-tauchen. Den 15. Oktober 2009 erklärte die Übergangs-regierung kurzerhand schon mal zum nationalen Feier-tag. Weite Teile des Landes taumeln an diesem Datum inden Ausnahmezustand, nachdem der 36-Jährige CarlosPavón sein Team mit dem 1:0-Siegtreffer gegen El Salva-dor an die WM ballert – zum zweiten Mal nach 1982.

Die Party ist aber nur ein Trostpflaster für die arme Be-völkerung. Von den sieben Millionen Einwohnern lebenüber 70 Prozent unter der Armutsgrenze. Ein weiteresProblem ist die Regierung: Regierungschef Manuel Zela-ya musste im Juni in einer Nebel-Aktion ins Exil fliehen,kehrte erst im September zurück und findet in der bra-silianischen Botschaft Exil. Dem Militärputsch folgte einechaotische Präsidentenwahl. Wenn Honduras an der WMnur halb so spektakulär spielt wie seine jüngste Ge-schichte ist, ist dem Underdog sicher alles zuzutrauen.

Endlich wieder dabei!Südafrika ist für Chile die achte Endrunden-Teilnahme.Doch diese liess mehr als ein Jahrzehnt auf sich warten.Zuletzt war das Team 1998 mit dabei und scheiterte dortim Achtelfinal an Brasilien. Nachdem die «Roja» die WM2002 und 2006 deutlich verpasste, wies die WM-Qualifi-kation eine eindrückliche Bilanz auf: Als Gruppen-Zwei-ter hinter Brasilien sicherte sich Chile das Ticket bereits

vor dem letzten Spieltag. Dass die Entscheidung aus-wärts fiel, überrascht nicht, Chile gewann 16 seiner 33Punkte auf fremdem Terrain. Das bisher beste WM-Ergebnis erreichten die Chilenen 1962 im eigenen Land.In der Vorrunde besiegten sie unter anderem den WM-Gruppen-Gegner Schweiz mit 3:1 und sicherten sich den3. Rang. Kurios war die WM 1974: Die Sowjetunion wei-gerte sich, im Estadio Nacional anzutreten, weil beimPutsch von General Augusto Pinochet Oppositionellegefoltert und ermordet worden waren. Da die FIFA keineVerlegung des Austragungsortes wollte, trat die Sowjet-union nicht an. Chile qualifizierte sich kampflos.

Der Trainer

Ottmar Hitzfeld(60), seit Juni2008

Der Star

Stürmer AlexFrei vom FCBasel

Der Trainer

Marcelo Bielsa(54), seit August2007

Der Trainer

Reynaldo Rueda(52), seit 2005

Der Star

MittelfeldspielerWilson Palaciosvon Tottenham

Der Star

StürmerHumberto Suazovon CFMonterrey inMexiko

Januar 201034

WM 2010 TEAMS

Jetzt Seite knipsen undZusatz-Infos holen!(siehe auch Seite 7)

*32_35_WM-Teams_P 06.12.2009 20:39 Uhr Seite 34

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*35_AZ 20min 03.12.2009 9:47 Uhr Seite 35

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Januar 201036

SIE SETZEN DIE GLANZPUNKTE UND VERZAUBERN DIE FANS. EUROSOCCERSTELLT DIE BESTEN ZEHN WM-SPIELER ALLER ZEITEN VOR – ANGEFANGENMIT DEM GRÖSSTEN STAR: DIEGO ARMANDO MARADONA.

Maradona Bester WM-Spieler

TEXT: SANDRA PLAZA

3

Für die stolzen Argentinier stellt sichdie Frage nach dem besten WM-Spieler aller Zeiten nicht. Spätestensseit der WM 1986 im eigenenLand steht für sie fest, wer derwahre Fussball-Gott ist: DiegoArmando Maradona.

Und auch die fünfköpfigehochkarätige Jury, die ge-meinsam mit EUROSOCCERdie Top Ten bestimmte, warsich einig: Der heute umstritte-ne Coach der argentinischenElf war der beste WM-Spieleraller Zeiten. «Er machteArgentinien 1986 praktisch imAlleingang zum Weltmeister»,erklärt TV-Moderator BennyThurnheer. Und auch der Ex-Goalie Jörg Stiel kommtbeim Namen Marado-na ins Schwärmen:

«Es gibt viele sensationelle Spieler,aber er schaffte es, die ganze Welt

mit seinem Spielwitz und seinerArt zu begeistern. So etwas

erlebte ich nie wieder.» Einzig FCZ-Präsident

Ancillo Canepa setzt denargentinischen Ausnahme-könner hinter dem Brasi-lianer Pelé und demDeutschen Gerd Müllerauf Platz 3. «Maradonawar ein Fussballer zwi-schen Genie und Wahn-sinn. Er sorgte im Fussballfür viel Licht, aber auch

für Schatten», rechtfertigtCanepa seine Wahl.

An eine Szene mit demargentinischen Superstar

mögen sich alle Jury-Mitgliedernoch erinnern: Argentiniens Vier-

WM 2010 BESTE WM-SPIELER

1

2

Spektakulärer alsTangoMaradona gewannzwar nicht so vieleWM-Titel wie Pelé,begeisterte aberdie Welt mit spek-takulärem Fuss-ball. An der WM1986 wurde daseigentlich schwa-che Argentiniendank dem Aus-nahmefussballerWeltmeister. Auchmit Napoli gewannMaradona zweiMeisterschaftenund den UEFA-Cup.

SambafussballPelé wurde von1961 bis 1965fünfmal in FolgeWeltmeister. Erwar ein echtesGenie, der dasFussballspiel im-mer wieder neuerfand. Pelé hat-te alles, was einperfekter Spie-ler braucht.Dass die «Sele-cao» lange Zeitals perfekteVerkörperungdes «Xogo boni-to» galt, ist istder Nr. 10 zuverdanken.

DIEGO ARMANDOMARADONA

PELÉ

Deutsche FestungDass Verteidigergeehrt werden, isteine Seltenheit.Eine Top Ten ohnedie «Lichtgestaltdes deutschenFussballs» wäreaber wertlos. Der«Kaiser» war inden 70er-Jahrenmit Bayern Mün-chen erfolgreichund führte 1974des westdeutscheTeam zum WM-Titel. 1990 holteBeckenbauer auchals Coach einenWM-Titel.

FRANZ BECKENBAUER

*36_38 Top Ten_P 03.12.2009 20:16 Uhr Seite 36

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37Januar 2010

telfinal-Spielgegen England,als der kleine,etwas dickliche Maradona die halbeenglische Mannschaft umspielte undsein «Jahrhunderttor» schoss. Prak-tisch im Alleingang führte er damalsdie eher durchschnittlichen Argenti-nier 1986 zum WM-Gewinn.

Als zweitbester Fussballer derWM-Geschichte wurde Pelé be-stimmt. «Würde man den Erfolg anWeltmeisterschaften nehmen, müssteder Brasilianer eigentlich sogar anerster Stelle sein. Wie Maradonabegeisterte er mit seinem innovativenSpiel. Er erfand das Fussballspielimmer wieder neu», erzählt Stiel be-geistert. Und auch der Chefredaktorder neuen wöchentlichen Sportzei-tung, Marcel Siegenthaler, zeigt sichvom «O Rey» begeistert:«Nochbevorer

zum Werbe-Clown und Botschafterwurde, hat er die Fussballweltbegeistert wie kein anderer. Zudemerzielte er an vier WM Tore undgewann insgesamt drei Titel.» Thurn-heer erinnert sich an ein besondersschönes Tor des brasilianischen Fuss-ball-Gottes: «An der WM 1970nahm er den Ball in vollem Lauf mitder Brust an und versenkte ihn miteinem Volley-Schuss – ein herrlichesTor», so der WM-Experte, der denWeltmeister wie die meisten Jury-Mitglieder auf Platz 2 setzte.

Die besten zwei WM-Spieler zubestimmen, bereitete der fünfköpfi-gen Jury keine Mühe. Mit den Fuss-ballern Maradona und Pelé warenalle einverstanden. Bei der Suche

nach der weiteren Reihenfolgegingen die Meinungen der

EURO-SOCCER-Redakti-on und unserer Fachjury

aber oft auseinander.Das grösste Pro-blem war,die ver-

schiedensten Spieler über die letztenJahrzehnte zu vergleichen: War nunZinédine Zidane mit seiner Eleganzund seiner fussballerischen Klassebesser als der Brasilianer Ronaldomit dessen Spielfreude, Potenz undunglaublicher Effizienz vor dem Tor?Keine einfache Frage. Doch letztlichblieben bei der engagierten Diskus-sion immer nur dieselbe HandvollNamen. Die Exper-ten hatten

BESTE WM-SPIELER WM 2010

4

5

67

Eleganz purDer wohl tech-nisch begabtesteMittelfeld-stratege, Zidane,führte Frank-reich an der WM1998 und an derEURO 2000 zumSieg. Dabeimachte er mitseinem elegan-ten Spiel denFussball zumKunstwerk. InErinnerung blei-ben seine Toreim WM-Final undfür Real Madridim Champions-League-Final2002.

El FenomenoMit Brasilienwurde der LebemenschRonaldo 1994und 2002 Welt-meister. Über-troffen wird seinRuhm nur durchsein Pech: DreiKnieverletzungenzwangen ihn zulangen Pausen.

AllrounderObwohl er mitHolland nie einenTitel gewann undnur an einer WMteilnahm, gehörtCruyff zu denganz Grossen. Erwar Spielmacher,Flankengeber undTorjäger in einem.Erfolgreich wardie Führungs-persönlichkeit später auch alsBarcelona-Coach.

Dino ZoffDer Fels in derBrandung, einArbeitstier, einPerfektionist.Der Italiener isteiner der gröss-ten Goalies der Fussball-Geschichte. SeinHighlight: derWM-Titel 1982.Zoff war da-mals bereits 40Jahre alt. Ihmwurde in Italieneine Sonder-briefmarkegewidmet.

RONALDO LUÍSNAZÁRIO DE LIMA

JOHAN CRUYFF

DINO ZOFF

ZINÉDINE ZIDANE

WM-TOP-TENWM-TOP-TEN

*36_38 Top Ten_P 03.12.2009 20:16 Uhr Seite 37

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Januar 201038

WM 2010 BESTE WM-SPIELER

schnell bestimmt, welche WM-Spie-ler überhaupt zu den besten Zehngehören.

Nur Canepa und Thurnheer hat-ten in ihrer Auswahl Spieler mit da-bei, die in der definitiven EURO-SOCCER-Top-Ten zum Schluss keinenPlatz fanden. So setzte der FCZ-Prä-sident Ferenc Puskas und Uwe Seelerauf Platz 9 und 10. Und auch fürThurnheer gehört der Ungar Puskasin die Top Ten. «Er war ein Wunder-spieler des ungarischen Wunder-teams, das von 1950 bis 1954 unge-schlagen blieb, doch dann den WM-Final in der Schweiz überraschendverlor», so der Fussballkommentator.

Was bei der Top-Ten-Wahlweiter auffällt, ist, dass alsbeste Spieler aller Zeitenhauptsächlich offensiveSpieler berücksichtigt wur-den. Nur Franz Becken-bauer als Libero undVerteidiger und derWeltmeisterschafts-Goalie Dino Zoff fandenals «Aussenseiter» einenPlatz unter den Top Ten.

Für den Ex-Internationa-len Stielsteht

aber fest: Der italienische GoalieZoff muss in die Top Ten. «Er war wieein Fels in der Brandung. Einfach einegrosse Persönlichkeit und für micheiner der besten Torhüter aller Zei-ten.» Chefredaktor Siegenthalerschwärmt hingegen für Franz Becken-bauer: «Seine Präsenz auf undneben dem Platz, seine Übersicht –einfach kaiserlich!»

Und wer ist für Sie, liebe Leserin-nen und Leser, der beste WM-Spie-ler aller Zeiten? Schreiben Sie uns.

Die Jury

(56), seit 2006 Präsidentdes FC Zürich. Der ehe-malige Wirtschaftsma-nager engagiert sich indiversen Gremien.

(50) gewann als Spielerzwei Mal die SchweizerMeisterschaft undcoachte den FC Thun indie Champions League.

(41) ist Chefredaktor derneuen wöchentlichenSportzeitung. Zuvor warer unter anderem Sport-chef beim «Blick».

(41) arbeitete als Exper teim Schweizer Fernsehenund ist nun Moderator im Schweizer Sport-fernsehen.

Jörg Stiel

(60) wurde 1973 aneinem Nachwuchswett-bewerb für Spor treporterentdeckt und entwickeltesich zum Kult-Kommen-tator im SF.

Bernard Thurnheer

Marcel Siegenthaler

Urs Schönenberger

Ancillo Canepa

8

10

Der BomberAls «Bomber derNation» schriebMüller Rekordefür die Ewigkeit.Der Stürmer desFC Bayern erziel-te in 62 Länder-spielen 68 Tref-fer. Eine Quote,die so schnell nie-mand mehr über-treffen wird.1972 holte er denEM-Titel, 1974 er-zielte er im WM-Final den ent-scheidendenTreffer.

RekordmannDie Stärken von«Sir Bobby»: SeineSchnelligkeit undBeweglichkeit. InEnglands Elf war erDreh- und Angel-punkt der Offen-sive. Dank ihmwurden die Briten1966 zum ersten(und bisher letzten)Mal Weltmeister.Sein Titel «Knightof the BritishEmpire» passt: Erwar ein überragen-der und ehrlicherSpieler.

9

GERD MÜLLER

SIR BOBBY CHARLTON

EUSÉBIO

SchnelligkeitDer Stürmerführte Portugalan der WM 1966mit neun Torenfast im Allein-gang zum 3. Platz. SeineStärken warenseine Dribb-lings, sein präziser Schuss– und seineSchnelligkeit:Eusébio warportugiesischerJugendcham-pion im 400-,200- und 100-Meter-Lauf.

*36_38 Top Ten_P 03.12.2009 20:16 Uhr Seite 38

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Lösungswort:Einsenden an:EUROSOCCER,Kennwort:WM-Quiz,Seestrasse 473,8038 Zürichoder per Fax 043 305 05 66 oder per E-Mail:[email protected]

Jetzt mitmachenund gewinnen!

Beim grossen WM-Quiz gibt es zwei Gewinnchancen:Einmal im Monat,und zum Jahresende winkt der Haupt-gewinn.Alle,die das richtige Lösungswort einsenden,nehmen an beiden Verlosungen teil.Und so geht es:Aus den vier Fragen ergeben sich vierrichtige Antworten.Nehmen Sie die Buchstaben und setzen Sie diese zum richtigen Lösungswort zusammen.Einsendeschluss ist der 20 .01.2010 (Datum des Post-stempels oder der E-Mail).Die Gewinner werden in dernächsten Ausgabe von EUROSOCCER veröffentlicht.

Spielregeln

Zwei Personen reisen zum WM-Eröffnungsspiel am 11.Juni 2010 inJohannesburg.Flug und Unterkunft inklusive.

Reise für zwei Personen zu einem Gruppenspiel derWM 2010.Flug und Unterkunft inklusive.

2.PreisWM-Start inJohannesburg

Die Monatspreise

3.PreisWM-Gruppenspiel in Südafrika

Zwei Personen reisen zum WM-Final am 11.Juli 2010 in Johannesburg.Flug undUnterkunft inklusive.

1.PreisWM-Final inJohannesburg

QUIZWM 2010

KapstadtSPretoriaKJohannesburgO

Schweiz 1954AEngland 1966EUSA 1994S

Lionel MessiNXaviBFranck RibéryA

1.Wie heisst die Hauptstadt Südafrikas,die auchWM-Spielort ist?

2.An welcher Weltmeisterschaft erreichte dieSchweiz die Viertelfinals?

Thierry HenryLTiger WoodsARoger FedererU

4.Wessen Mutter stammt aus dem WM-Gastgeber-land Südafrika?

3.Welcher dieser Spielmacher ist der Kleinste?

Die Gewinner aus dem letztenHeft werden in der Februar-

Ausgabe 2010 veröffentlicht.

Die Gewinner im Dezember

Alle Gewinner werden schriftlich benachrichtigt

Nokia 5800Bildband«Top Shots»

Coca-ColaRucksack

Coca-ColaTrinkflasche

Trikot, Shortund Stulpen vonHI-PRO

N

B

A

1. 2. 3. 4.

7.+ 8.

adidas Cap

9.+10.Coca-ColaBackpack

Coca-Cola BarrelSportsbag

5.+ 6.

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Page 41: ES_Januar2010

Aussenverteidiger MeinePosition imNationalteamund bei Eintracht

Frankfurt.Es ist eine Position,diesowohl defensive wie offensiveQualitäten verlangt.Als Aussen-verteidiger hat man meist sehrviele Ballkontakte.

Bundesliga Seit knapp fünfJahren spiele ich inDeutschland.Mit diesem

Wechsel erfüllte sich ein Jugend-traum für mich.Die Liga ist ein-fach einmalig.Sie wird brutal vermarktet.Der Druck ist manch-mal extremhoch.

Grasshoppers Meine zweiteStation als Profi.Ich verbin-de GC mit vielen schönen,

aber auch schwierigen Zeiten.Ichverfolge den Schweizer Fussballund die Spiele von GC immer sehrgenau. Köniz Mein Heimatort.Dort

bin ich aufgewachsen.Meine Eltern und Schwie-

gereltern leben dort.

Deutschland Mein Lebens-mittelpunkt.Es ist sehrangenehm,in Deutschland

zu leben.Frankfurt ist eine tolleStadt.Ich habe nur positive Ein-drücke gewonnen.Auch andereSchweizer Fussballer,die in dieBundesliga gekommen sind,denken sowie ich.

Huggel Mit Beni hatte ichzwei Jahre lang eineSuperzeit bei Frankfurt.

Seine und meine Frau verbrachtengerne viel Zeit miteinander.Daswar fürdasFamilien-leben optimal.

Italien Eines meiner Lieblings-länder und meine bevorzugteFeriendestination.Mein Trau-

zeuge ist Italiener.Ich liebe dasLand wegen der Mentalität undder Menschen.

Joggeli AndasFCB-Stadionhabe ich vieleErinnerungen.In einem meiner ersten Län-

derspiele schaffte ich mit demNationalteam gegen Irland dieQualifikation für die EURO04inPortugal.Mit GC verlor ich aberden Cupfinal gegen Basel und zogmir dabei eine schwere Verlet-zung am Fussgelenk zu…

Funkel Friedhelm Funkelwar vier Jahre lang meinTrainer bei der Eintracht.

Ihm gelang es,eine kampfstarkeMannschaft zusammenzustellenund zu formen.Ich war einer sei-ner Wunschspieler.Er schenktemirimmer sein Vertrauen.

Januar 201040

Spychers Lieblingscoach: Friedhelm Funkel

2002: Christoph Spycher und StéphaneChapuisat gemeinsam für GC

ChristophSpycher

Erfolg Im Fussball das Ziel.Der Erfolg entscheidet auchimmer,wie die Stimmung

in der Mannschaft ist.

MEIN ABC CHRISTOPH SPYCHER

Chapuisat Stéphan war nichtnur ein Superspieler,der alsWeltstar zurück in die

Schweiz zu den Grasshopperskam,sondern hat auch einen sehrguten Charakter.Wir spieltenbeiGC zusammen.«Chappi»gabmirviele Tipps.Heute gebe ich selbstjüngeren Spielern Ratschläge.

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41Januar 2010

IN «MEIN ABC» BEZIEHT NATIONAL-SPIELER CHRISTOPH SPYCHER STELLUNG ZU SEINEM LEBEN – VON A BIS Z.

Okocha Jay-Jay war einerder Superstars bei Frank-furt. Viele Leute hier wün-

schen sich, die Eintracht könntewieder auf Spieler wie ihn, UweBein oder Anthony Yeboah zäh-len. Das sind hohe Ansprüche.Denen gerecht zu werden, istschwierig.

Pressing Ein gutes Mittelzum Erfolg. Die Automatis-men müssen aber stimmen.

Wenn nur ein Spieler nicht mit-macht, entsteht aus dem Vorteilrasch ein Nachteil.

Teamplayer Fussball ist einMannschaftssport. Esbraucht auch individuelle

Ziele. Ein Spieler muss manchmalegoistisch sein, aber nie gegendas Team arbeiten.

Umfeld Für jeden Spielerwichtig. Ich habe gernemeine wichtigen Leute um

mich. Das gibt mir Kraft und Energie, um Leistung zu bringen.

Wettskandal Hat Schlag-zeilen gemacht. Ich fin-de es gut, wenn gegen

die Schuldigen rigoros vorgegan-gen wird.

Xein X für ein U vormachenEs gibt immer Leute, diedas versuchen. Ich selber

bin wie ich bin.

Yves Debonnaire Einer dererfolgreichen Nachwuchs-trainer im Verband. Die

Schweiz hat in den letzten JahrenhervorragendeNachwuchsarbeitgeleistet. Das Kon-zept des Techni-schen DirektorsHansruedi Haslerwurde optimaldurchgesetzt. Dasgipfelte im U17-WM-Triumph.

Respekt Ist für mich wichtig,auch im «normalenLeben». Respekt gebührt

dem Mitspieler, aber auch demGegner und jeder Person, egalwelche Nationalität, Mentalitätoder Eigenheiten sie hat.

Südafrika Die WM 2010 istmein grosses Ziel. Wir habendie Qualifikation geschafft,

jetzt muss jeder Spieler weiter ansich arbeiten. Coach Ottmar Hitzfeld wird dafür sorgen, dasseine starke Mannschaft dieSchweizer Farben würdig vertritt.

Qualität Daran gilt es, stetszu arbeiten. Man muss ver-suchen, sich selbst zu ver-bessern. Egal ob in einer

Fussballmannschaft oder sonst ineinem Unternehmen.

Luzern In meinen zwei Saisons beim FCL erlebtesehr viel. Wir hatten eine

starke Mannschaft mit Spielernwie Alex Frei, Remo Meyer undThomas Wyss.

Matura Dieses Diplom ha-be ich in der Tasche. Es istfür mich ein Leistungs-

ausweis. Ob ich je an die Unigehe, bezweifle ich aber stark.

Neustadt Die Innenstadt vonFrankfurt (u.). Mit vielenEinkaufsstrassen und Bou-

levards. Und die Wolkenkratzerdes Bankenviertels mit dem MainTower.

Zinédine Zidane Er war derFussballer, der mich ammeisten beeindruckte. Ich

schaute keinem Fussballer lieberzu, als ihm. Seine Ästhetik amBall war einzigartig. Er war eincharismatischer Spieler. An derEURO 04 bin ich ihm auf demPlatz gegenübergestanden.

Nachwuchs-CoachYves Debonnaire

Spychers Idol: Zinédine Zidane

CHRISTOPH SPYCHER MEIN ABC

Verletzungen Sind ein-schneidende Momente imLeben jedes Sportlers. Ich

unternahm jeweils alles, umschnell wieder zurückzukommen.Was mir auch gelang, ich fühltemich sogar stärker als zuvor.

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*42_AZ ES ABO U17 03.12.2009 11:19 Uhr Seite 42

Page 44: ES_Januar2010

SCHWEIZ

Wetten, dass …?Die Hinserie ist gespielt,ab indie Winterpause.Bern kannsich im Glanz des Erfolgs sonnen.Aber wo Sonne ist,dagibt es auch Schatten.Undden bekommt der FCAarauab.In Zeiten des Wettskan-dals sollte man sich nicht alsTipper outen.Trotzdem wageich eine Prognose:Wetten,dass Aarau sang- und klang-los absteigt? Okay,beimStand von heute bin ich mitdieser Aussage wahrlich keinFussball-Prophet.Aber nochimmer heisst es ja:«Der FCAist unabsteigbar.» Tja,liebeAarauer,das war einmal.Dieser Nimbus,oder bessergesagt dieser Mythos,stirbt2010.Und schuld daran istdie Vereinsspitze,die mitFehleinkäufen und Fehlplanun-gen alles dafür tat,ein gutesFundament,mit dem manzuletzt zweimal Platz 5 er-reichte,zu zerstören.FroheWeihnachten wünsche ich.Wetten,dass … dies in Aar-au nicht der Fall sein wird?

Seite 44

Doppel-InterviewAlex Frei und MarcoStreller sind das Top-Sturm-Duo derLiga.Sie erklärenEUROSOCCER ihrErfolgsgeheimnis.

Seite 52

FC SionFrédéric Chassot istbeim FC Sion nicht nurSportchef,sondern hat

auch die Aufgabe,die Juniorenarbeitdes Klubs neu zu strukturieren – under macht das mit Erfolg.

Seite 56

David Degen Der YB-Spieler ist imAufwind.In dieser

Saison zeigt der 26-Jährige konstantstarke Leistungen.Der Lohn ist dieRückkehr ins Nationalteam.Ob esauch für die WM reichen wird?

SCHWEIZ

Pavlovic Entscheidung zwischenChallenge League und Bundesliga

PRESENTED BY:

43Januar 2010

Tobias Erlemannüber: Es war im Juli 2009, als sich der FC Schaffhausen mit einem Testspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern aufdie bevorstehende

Challenge-League-Saison vorbereitete. Für Daniel Pavlovic, den linken Aussenbahnspieler der Munotstädter, sollte dieseTrainingseinheit nachhaltige Konsequenzen haben. Dennschon bald würde der U21-Internationale im Fritz-Walter-Stadion vor knapp 50 000 Zuschauern statt im StadionBreite vor 7000 Fans spielen. Zudem würde sein Teamum den Aufstieg in die deutsche Bundesliga kämpfen,statt um den Anschluss ans Challenge-League-Mittelfeld.

Das Trainingsspiel an diesem schicksalsträchtigen Tagentschied Schaffhausen mit 2:1 für sich. Pavlovic, derauch einen kroatischen Pass besitzt, überzeugte unteranderem mit der Torvorlage zum 1:0. Und so kam es,dass der 21-Jährige leihweise für ein Jahr in die Pfalzwechselte. Was danach passiert, weiss Pavlovic nicht.«Bisher fanden keine Gespräche statt. Ich hoffe aber,dass ich in bleiben kann», so der Linksfuss.

Geografisch liegen Kaiserslautern und Schaffhausenrund 350 Kilometer auseinander. Grösser ist die sport-liche Differenz. Während die «Lauterer» aktuell einenAufstiegsplatz belegen, kommt Schaffhausen in derChallenge League nicht vom Fleck. Die Mannschaft vonRené Weiler gewann von 14 Spielen erst drei und ist derAbstiegszone nahe. Dies ist mitunter ein Grund, weshalbsich der Rorschacher in der Pfalz unbedingt durchsetzenwill. «Mit Kaiserslautern in die Bundesliga aufzusteigenist unser Ziel. Bis dahin kann aber noch viel passieren»,so Pavlovic. Auch auflängere Frist setze er sich ein Ziel.Bis in fünfJahren will Pavlovic in der Bundesliga und imA-Nationalteam Fuss gefasst haben. «Ich werde vermut-lich für die Schweiz spielen, hier bin ich aufgewachsen.Diese Frage stellte sich bisher aber noch nicht», sagt Pavlovic. In der Zwischenzeit sind beim Ostschweizer die sportlichenSchwankungen eh stärker. Es sind die Schwankungen zwischen der Challenge League und der Bundesliga.

Daniel PavlovicSpielt als Spieler des FC Schaffhausen leihweise in derBundesliga beim 1. FC Kaiserslautern – und will bleiben.

*43_Auftakt_ASL_P 03.12.2009 12:23 Uhr Seite 43

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ALEX FREI UND MARCO STRELLER BILDEN DERZEIT DAS BESTE STURM-DUO DER LIGA.IHR EROLGSREZEPT:DIEHARMONIE – AUCH NEBEN DEM PLATZ.

Frei/Streller «Wir können

unter einem neuen Trainer und demveränderten Team Zeit brauchen,umuns zu finden.Es brauchte einige Spie-le,bis die Neuen integriert waren unddas Zusammenspiel funktionierte.DerTransfer von Alex war zusätzlich einGlücksfall und für den FCB eine Berei-cherung.

Es scheint,dass vor allem Sie von Freiprofitieren.Er hält Ihnen den Rückenfrei und bedient Sie mit Vorlagen.Streller: Sicher ist Alex auch für michpersönlich ein Glücksfall.Wir alle pro-fitieren von seiner Klasse,aber die Toremuss ich selber machen.Dabei kannauch er mir nicht helfen.Ich wussteimmer,dass wir im Sturm harmonierenund unser Zusammenspiel im täglichenTraining auch weiter verbessern kön-nen.Ich kann den Ball in den Sechzeh-ner hauen und weiss:Alex schleicht dasicher herum.

Herr Frei,suchen Sie Streller auch alsAnspielpartner?

Frei: Es ist nicht so,dass ich «Pippi»bewusst im Sechzehner suche.Aber ichweiss,wo er ist.Das ist Qualität:Wenndu einen Pass spielst,ist ein guter Stür-mer da.Aber wie gesagt,das heisstnicht,dass wir uns nicht noch weiterverbessern können und müssen …

Was konkret müssen Sie noch verbessern?Frei: Wir sind noch nicht da,wo ich esmir vorstelle.

Was heisst das konkret?Frei: Das merkt man dann,wenn essoweit ist ...Streller: Wenn man bedenkt,dass Alexund ich erst vier Monate zusammentrainieren,harmonieren wir schon sehrgut.Klar können wir noch besser wer-den,aber das ist Jammern aufhohemNiveau.

Alex Frei,gibt es etwas,das Sie ander Spielweise von Streller zu bemän-geln haben?

GemeinsamAcht Jahre langtrugen Alex Freiund Marco Strel-ler als Juniorendas Leibchen desFC Aesch. Vierdavon im selbenTeam. Nämlichimmer dann,wenn der zweiJahre jüngereStreller mit einerSaison Verspä-tung in dienächsthöhereAlterskategorienachrückte. Stür-mer waren diebeiden damalsindes noch nicht.«Ich spielte alsNummer 10»,erzählt Strellerheute schmun-zelnd, «und Alexeher als meinWasserträger ...»

TEXT:EVA TEDESCO

Mit über 90 Prozent aller Basler Tref-fer sind Sie das Traum-Sturm-Duo derStunde.Ist die Super League zuschlecht für Sie?Alex Frei:Halt,halt! Mit so Statisti-ken muss man aufpassen:Je mehr mandarüber redet,desto schlechter wird es!Wir müssen täglich weiterarbeiten undgerade in so einer guten Phase nochmehr machen.Statistiken und Video-aufnahmen lügen nie,aber ich erlebteschon Stürmer,die am Saisonanfangfünfzehn Tore versprachen und amEnde mit einem dagestanden sind.Marco Streller: Wir müssen denSchweizer Fussball nicht schlechter ma-chen als er ist.Wir haben einen Lauf.Ich denke auch nicht viel darüber nachwarum das so ist,sondern geniesse.

Nach acht Runden lag Rot-Blau nochaufPlatz 7 und hatte 13 Punkte Rück-stand aufLeader YB.Inzwischen holteman aufund belegt Platz 2.Wasbrachte den Umschwung?Streller: Mir war immer klar,dass wir

Januar 201044

AXPO SUPER LEAGUE INTERVIEW

*44_47_Interview Fr/Str B_P 03.12.2009 20:20 Uhr Seite 44

Page 46: ES_Januar2010

Frei: Nein.

Und Sie, Marco Streller, haben Sie etwas an Frei zu bemängeln?Streller: Nein.

Ist Ihr Warmschiessen als Sturm-Duobeim Klub ein Vorteil für das Natio-nalteam?Frei: Natürlich kann das ein Plus sein.Viele Sturm-Duos, die im Klub undgleichzeitig in der Nati zusammenspie-len, gibt es in Europa nicht. Aber es istauch so, dass im Nationalteam keinerseinen Platz freiwillig hergeben wird.Streller: Das könnte zu einer Optionwerden. Im Klub klappt es ja sehr gut.Aber diese Dinge entscheidet der Trai-ner. Ich will nicht klönen, zeige Leis-tung und bleibe am Boden.

An der WM 2006 ist die Schweiz imPenaltyschiessen gegen die Ukraineim Achtelfinal ausgeschieden. Was für

PolarisierenBasler Fussballerpolarisieren. Jah-relang beschäftig-ten Murat und Hakan Yakin dieSzene. Man mochtesie oder fand siedoof. Auf die Ya-kin-Brüder folgtendie Degen-Zwillin-ge aus Basel. Freiund Streller führendie fragwürdigeTendenz weiter.Seit der Rückkehrzum FCB siehtsich Frei erstmalsmit Pfiffen kon-frontiert. 2008musste sichStreller ebenfallsPfiffe als Natio-nalstürmer inBasel gefallenlassen.

noch besser werden»

ein Ziel setzen Sie sich für Südafrika?Frei: Die Gruppenphase überstehen.Davon gehen die Fans aus. Ich bekamwegen meinen Ambitionen genügend oftauf den Deckel. Wir müssen erst maldie Gruppenaus-losung abwarten – unddann haben wir noch ein halbes JahrZeit.

Die U17 hat mit dem WM-Titel vorge-legt. Wenn Sie als Junior so eine pro-fessionelle Ausbildung genossen hät-ten, wäre der Schweizer Fussball heute weiter?Frei: Es gibt kein Patentrezept. Ich binfroh, bis 15 beim FC Aesch gespielt zuhaben. Ich weiss, dass man das nichtgerne hört, aber es muss doch möglichsein, dass einer, der mit 17 Jahren nochbei Muttenz spielt, auch Nationalspie-ler werden kann. Daran glaube ich.Und ich wehre mich gegen das heutigeSchemen-Denken. Ich hoffe, dass esneben dem Retorten-Fussballer auch

45Januar 2010

INTERVIEW AXPO SUPER LEAGUE

Stocker komplettiert magisches Dreieck

Valentin Stocker, lebt der FCB vomoffensiven magischen Dreieck Frei,Streller, Stocker?So sehe ich das nicht.Es ist immer dasganze Team, dassowohl offensivwie defensiv zu-sammenarbei-tet. Wir sind eineEinheit, in der jederseine Rolle annimmt undVerantwortung übernehmen muss. Diesklappte in den letzten Wochen aber schonimmer besser.

Bei «Verantwortung übernehmen»sprechen Sie die Hierarchie im Kaderan?Genau. Es gibt einige wichtige Spieler, diejederzeit bereit sind, Verantwortung zuübernehmen.

Und welche ist dabei Ihre Rolle? Als ich neu ins Team kam, bin ich vor allemvon Marco Streller und Beni Huggel sehrgut aufgenommen worden. Sie waren soetwas wie meine Ziehväter. Ich versuchteseither, den beiden einiges davon zurück-zugeben und meine Leistung zu bringen.Dadurch hat sich auch mein Stellenwert imTeam verändert.

Sportlicher Erfolg und starke Leis-tungen haben also direkten Einflussauf diese Hierarchien …Ich denke schon, dass Frei, Streller, Huggelund ich Einfluss auf das Team haben. Nichtnur auf dem Platz, sondern auch sonst.Wir werden überall miteinbezogen undunsere Meinung hat durchaus Stellenwert.

Was kann sich der FCB auf dieserBasis nun noch als Ziel setzen?In erster Linie muss unser Ziel sein, soweiterzumachen wie in den letzten Mona-ten und schlussendlich jeden Pokal zu neh-men, den wir bekommen können.

Text: Lars Gansäuer

www.alexfrei.ch www.marcostreller.ch www.fcb.ch Mehr zum Thema unter:

*44_47_Interview Fr/Str B_P 03.12.2009 20:20 Uhr Seite 45

Page 47: ES_Januar2010

*46_AZ Laola 03.12.2009 9:38 Uhr Seite 46

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47Januar 2010

noch andere Beispiele geben kann,die esschaffen werden.Streller: Auch ich war bereits 20 Jahre,als ich in die Auswahl kam.Und auchich glaube,dass der Weg,wie ihn Alex,Beni Huggel und ich gegangen sind,heute kaum realistisch ist.Dabei spiel-ten wir weiss Gott nicht gegen Blinde!Unsere Gegner hiessen auch GC undBasel.Und trainiert hat Basel damalsauch nicht viel mehr:sie vier- und wirdreimal die Woche.Frei:Verstehen Sie mich nicht falsch:Ich bin der Erste,der sich mit der U17vor dem TV freute und stolz aufderenLeistung ist.Aber du kannst eine Me-daille zehn Jahre lang ansehen – Kar-rieregarantie hast du deshalb keine.

Ihre Gemeinsamkeiten als Juniorenund später als Profi suggerieren Paral-lelen.Ihre Philosophie war aber ge-gensätzlich:Während Frei dem Fuss-ball alles unterordnete,demonstrierteStreller immer etwas mehr Lockerheit.Alex Frei,wenn Sie heute zurückbli-cken,wünschten Sie,Sie hätten etwasvon der Lockerheit Strellers gehabt?Frei: Nein,ich machte eine schöne Kar-riere.Mir war schon früh bewusst,dassich bis zu einem gewissen Grad verbis-sen und ehrgeizig sein muss,um etwaszu erreichen.Und es ist auch heute nochso,dass ich,wenn wir 4:1 gewinnenund ich kein Tor erziele,unzufriedenbin.Das ist mein Ehrgeiz.Aber er halfmir oft auch durch schwierige Situatio-nen.

Marco Streller,wären Sie heute weiter,wenn Sie verbissener gewesenwären?Streller: Ich bin zufrieden mit dem Er-reichten und überlege nie,was wäregewesen,wenn … Ich setze mir auch niedas Ziel,dass ich mit dem National-team gleich viele Tore schiesse wie Alex.Ich glaube auch nicht,dass das soschnell möglich sein wird.Die Marke,die Alex setzt,wird nur sehr,sehrschwierig zu erreichen sein.

Und dennoch wird unser Rekordtor-schütze Frei seit seinem Wechsel zumFCB in den Stadien ausgepfiffen.Ärgert Sie so etwas?Streller: Als mir das gleiche 2008 mitder Nationalmannschaft in St.Gallenpassierte und ich öffentlich gesagt habe,dass mich das verletzte,war ich zwei

Jahre lang der Depp.Journalisten undFans vergessen nie.Schwäche zeigen?Blödsinn – du kriegst es immer wiederzu hören.Das ist schade.Aber ichwünschte mir,dass der «Kantönligeist»abgelegt werden kann,wenn wir das roteTrikot überstreifen.Diesen Zusammen-halt vermisse ich.

Alex Frei,für Sie sind Pfiffe Neuland.Wie gehen Sie damit um?Frei: Mit einem gewissen Druck nachmeiner Rückkehr in die Schweiz habeich gerechnet.Zwar nicht in dieser Di-mension,und ich gebe zu,dass ich auchDinge unterschätzte.Ich wurde zuvornie ausgepfiffen.

Themenwechsel:Mario Eggimannmeldete dem DFB,dass er im Rahmendes Wettspielskandals kontaktiertworden ist.Wurden Sie auch schonmal angegangen?Streller: Nie! Und ich kann das Ganzeauch nicht nachvollziehen.Es ist sehrschade für den Sport.Frei: Unmöglich,nie im Leben! DieseLeute sind Verbrecher.Und was michnoch mehr ärgert,ist,dass diese Men-schen sich Spieler aussuchen,die viel-leicht Probleme in der Familie odersonst Sorgen haben.Aber es spiegeltzum Teil die Gesellschaft wider.Das istauch so etwas,das man mir geraubt hat:Ich hätte mir nie vorstellen können,dass so etwas im Fussball möglich ist.

Wenn Sie in der Schweiz weiterhin sogut weiterspielen,wäre ein neuerli-ches Angebot aus dem Ausland nichtunmöglich.Könnte diese Option fürSie noch einmal zum Thema werden?Streller: Sag niemals nie.Das habe ichim Leben gelernt.Nach meiner Rück-kehr von Stuttgart zum FCB war meinerster Gedanke – hier will ich meineKarriere beenden! Hier bin ich glück-lich.Aber was ich auch lernte,ist,dassman nie alle Türen hinter sich zuschla-gen darf.Frei: Es wäre unseren Fans gegenübernicht fair,von ewiger Treue zu redenund am Ende ist man doch weg.Aberich frage Sie:Angenommen,Marcoschiesst an der WM drei Tore und ichauch.Klubvertreter sehen das undsagen sich:Das sind zwei tolle «Sieche»,wir bieten dem FCB 15 Millionen Euro.Meinen Sie,derFC Basel sagt nein?

«Gewisse Dingeunterschätzte ich vormeiner Rückkehr zumFCB», so Alex Frei.

«So viel Offenheit, erlebteich selten», verrät dieJournalistin Eva Tedesco.

Das Duo Frei/Strellerharmoniert aufundneben dem Platz.

Werner Mogg, Jugendtrainer vonFrei und Streller, freute sich aufein Wiedersehen.

Marco Streller: «Ich bin zufriedenmit dem Erreichten.»

INTERVIEW AXPO SUPER LEAGUE

*45_Interview Fr/Str_neu 04.12.2009 10:56 Uhr Seite 47

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Januar 201048

DREI WM-TORE IN SECHS SPIELEN –UND DAS ALS AUSSENVERTEIDIGER.DIEOFFENSIVE SPIELWEISE IST GENAU DASSPIEL VON RICARDO RODRIGUEZ (17).SO OFFENSIV,WIE ER AUF DEM RASENSPIELT,SO BESCHEIDEN IST ER ABSEITS.

Weg zum ProfiBeim FCZürichkommt RicardoRodriguez bis-lang im Nach-wuchs zumEinsatz. Doch daswird sich baldändern, wiePräsident AncilloCanepa sagt:«Ricardo war jabereits im Som-mer mit denProfis im Trai-ningslager.Erwird wohl imWinter in das A-Team aufgenom-men.» Die FCZ-Verantwortlichenhaben aber eingenaues Augeaufden Youngs-ter. Er soll sorg-fältig aufgebautwerden. «Wirmüssen gut auf-passen.Bei sojungen Spielernist ein behutsa-mer Aufbau nötig», gibt sichCanepa vorsich-tig.

Rodriguez Ein Zürcher mit Wille,

Herz und Leidenschaft

TEXT:JONAS BURCH

«Seit dem Titel werde ich oftvon Leuten angesprochen,die mirzum Erfolg gratulieren»,freut sichder U21-Spieler des FC Zürich.Diessei aber auch das Einzige,was sichseit dem Sieg im Final veränderthat.Beim Verein gelten für den 17-Jährigen auch nach den eindrückli-chen Leistungen in Nigeria keine

Sonderrechte.Nichtsdesto-trotz freut sich der Youngs-ter,wieder zurück beim FCZzu sein.«Ich werde hier meinBestes geben und weiterzielstrebig arbeiten»,sagter entschlossen.

Seine Wurzeln hat Rodri-guez jedoch in südlicherenGefilden,daher auch seinTemperament.Geboren undaufgewachsen ist der beken-nende FC Barcelona-Fan in

Zürich.Doch erst seit wenigenMonaten besitzt der Sohn einesspanischen Vaters und einer chileni-schen Mutter den Schweizer Pass.«Ich fühle mich aber schon immerals Schweizer und werde auch inZukunft für die Schweiz spielen»,macht Rodriguez deutlich.

Die Heimat seiner Eltern hat derspanisch-schweizerische Doppelbür-ger aber keinesfalls vergessen:«Von meiner Mutter habe ich dasTemperament und von meinemVater den Willen zum Erfolg»,er-klärt der Ex-Junior des FC Schwa-

mendingen.Aber auchSchweizer Tugenden hätten seinenCharakter stark beeinflusst,betontder Weltmeister.«Dank derSchweiz habe ich gelernt,konstantzu spielen.»

Privat verbringt der 17-Jährigeviel Zeit mit seinem jüngeren BruderFrancisco und seinem älteren BruderRoberto.Der 19-jährige Robertoabsolvierte die Nachswuchsausbil-dung bei GC und ist momentan anden FC Wil ausgeliehen.«Er istmein Vorbild»,offenbart Rodriguez– neben «Barca»-InnenverteidigerCarles Puyol,den er ebenfallsbewundert.

Die Familie ist für den FCZ-Junior der wichtigste Rückhalt.Seinezwei Brüder und Cousins sind gleich-zeitig auch seine besten Freunde.«Ein Spitzenfussballer braucht einfamiliäres Umfeld,das ihn mit allenKräften unterstützt»,weiss der Aus-senverteidiger

Durch die hervorragenden Leis-tungen an der WM steht sein Namemittlerweile bei ausländischen Ver-einen aufdem Notizblock.Nochgibt er sich abgeklärt:«Die Ange-bote sind für mich momentan nichtvon Bedeutung.Mich interessiert imMoment nur der FCZ»,sagt der1,80-Meter-Verteidiger,der seit2003 für den Stadtklub verteidigtund dies auch noch länger tun will –aber schon bald bei den Profis.

Bereits zum achten Mal fandin Davos die «InternationaleSportnacht» statt.EinHighlight,nicht nur für die Region.Dem Rufder Veranstalter folgten vieleProminente.Und auch der Fussball warsehr gut vertreten.Zur Ehrung derU17-Weltmeister erschienen BrunoMartignoni,Igor Mijatovic und MatteoTosetti.Das Publikum feierte die dreiYoungster frenetisch.Höhepunkt für

den Nachwuchs war natürlich derFototermin mit Trainerlegende GiovanniTrapattoni.Der irische Nationaltrainerwurde in Davos mit dem «LifetimeAward» bedacht für seine ausserge-wöhnlichen Erfolge als Coach.Dazubegrüssten die Veranstalter Ex-Stars

wie Andy Egli und Heinz Hermann alsGäste.Und auch Globetrotter OttoPfister,der unter anderem schon Togo,Kamerun,Senegal und Elfenbeinküstetrainierte,fand den Weg aufdieBühne.Moderiert wurde die Gala vonder Ex-«Miss Schweiz» Christa Rigozziund dem SF-Sportexperten JannBilleter.Das Fazit von YoungsterMartignoni:«Ein gelungener Abend,es hat Spass gemacht.» WeitereHighlights am diesem Abend warenSki-Star Lara Gut,Eiskönigin SarahMaier,Formel-1-Fahrer SébastienBuemi und Sängerin Saint Lu.

Sport-Gala

SPEZIAL U17

*48_49_U17_P 03.12.2009 16:15 Uhr Seite 48

Page 50: ES_Januar2010

49Januar 2010

Ziel: AC MilanBeim FCLocarno schnup-pert der 16-jährige BrunoMartignonischon malChallenge-League-Luft.Doch das soll

nicht die End-station für ihn sein. Sein

Ziel ist seinLieblingsklub:die AC Milan.

VERPFLICHTUNGEN HIER, ANLÄS-SE DA: SEIT DER SENSATION INNIGERIA ÄNDERTE SICH IN BRU-NO MARTIGNONIS LEBEN EINI-GES. ABHEBEN KOMMT FÜR DENTESSINER ABER NICHT INFRAGE.ER WILL SCHLIESSLICH PROFIWERDEN.

MartignoniFür ihn ist die Familie das Wichtigste

Gespielt sind 50 Minuten im brü-tend heissen Hexenkessel von Lagos.Die Schweiz führt im Halbfinal 2:0gegen Kolumbien. Die Nummer 14fasst sich ein Herz und trifft aus spit-zem Winkel präzise ins lange Eck –3:0. Mittlerweile ist der rechte Aus-senverteidiger als Bruno Martignoniund nicht mehr nur als die «Nummer14» bekannt. «Ich bin immer nochüberglücklich über den Tri-umph. Trotzdem habe mich alsPerson überhaupt nicht verän-dert», sagt der Youngsterüberlegt. «Beim FC Locarno hatsich für mich nach dem Erfolgnichts geändert. Ich muss michweiter beweisen und werdenicht anders behandelt als mei-ne Mitspieler», erzählt der Neo-Weltmeister.

Beim Challenge-League- Klubkonnte er bereits mehrereSpiele absolvieren und Spiel-praxis für die WM sammeln.Schritt für Schritt will er nunseine Karriere als Fussballervorantreiben. Genau wieeinst sein grosses Fussball-Idol Paolo Maldini. «Er ist fürmich eine absolute Legen-de», schwärmt Martignoni.Obwohl es bis zum Fussball-profi noch ein weiter Wegist, weiss er seine Stärken undSchwächen bereits jetzt bestens ein-zuschätzen: «Ich habe eine gute

Spielübersicht und kann meine Posi-tion halten. Defizite habe ich nochim technischen Bereich», analysiertder 16-Jährige.

Angebote aus dem Ausland hatder talentierte Rechtsfüsser zwarnoch nicht erhalten, ein Wechsel ineine Top-Liga wäre für den Welt-meister aber durchaus eine Überle-

gung wert. «Ich würde Angebotemit meiner Familie und einemguten Berater prüfen und dannentscheiden.» Momentan zähltfür ihn aber nur sein aktuellerArbeitgeber Locarno.

Doch noch wichtiger als derFussball ist für den AC Milan-Fan seine Familie. Diese gebe

ihm Rückhalt und Stärke. Geradejetzt, bei dem ganzen Rummel umseine Person. «Seit dem Triumphwerde ich an viele Anlässe der

Gemeinde eingela-den», sagt der Locar-nesi stolz. Leider bleibtneben so vielen Anläs-sen, der Schule undden täglichen Trainingsnur wenig Zeit fürFreunde. Mittlerweilehat Martignoni gelernt,mit dieser schwierigenSituation umzugehen.«Das ist nun mal die

Welt eines Spitzensportlers. Ichakzeptiere das», sagt der 16-Jähri-ge selbstbewusst.

In der neuen EUROSOCCER-Serie werden in jeder Ausgabe zwei U17-Weltmeister porträtiert. Was dieYoungster zu sagen haben, wie siedenken, was ihnen wichtig ist. All dasin der neuen Serie «U17-Weltmeister».Ausserdem in EUROSOCCER: Wie sinddie Newcomer in Form? Was leisten siein ihren Vereinen? Wer hat denSprung zu den Profis geschafft? Eine Übersicht:Nassim Ben Khalifa (GC): Sagte nachseiner Rückkehr: «Hier ist es aberkalt.» Und prompt erwischte ihn eineGrippe. Bei GC fest in das A-Kaderintegriert.Haris Seferovic (GC): Durfte inNeuenburg erstmals für wenigeMinuten bei den Profis ran. In derzweiten Mannschaft erzielte er gegendie SV Schaffhausen drei Tore. Top inForm.Charyl Chappuis (GC): Spielte solidebeim 6:1 der GC-U21 gegenSchaffhausen. Nach 80 Minuten aus-gewechselt. Trainiert vorerst auch beiden Profis mit.Benjamin Siegrist (Aston Villa): AstonVilla ist mächtig stolz auf «Big Ben».Wird nach und nach ans Fanionteamherangeführt.Ricardo Rodriguez (FCZ): Soll imWinter in das A-Kader integriert werden. Bei der U21 des FCZ erstmalgeschont.Frédéric Veseli (Manchester City):Weiterhin gut in Form. Auf Einsätzebei den Profis wird er vorerst abernoch warten müssen.Janick Kamber (FC Basel): Wurdekurzzeitig geschont, um wieder zuKräften zu kommen nach der langenWM.Oliver Buff (FCZ): Solide Leistungenbei der U21 des FCZ. Vorerst bleibt erim Nachwuchs, der FCZ will ihn lang-sam an die Profis heranführen.Granit Xhaka (FC Basel): Top in Form.In den ersten beiden Spielen nach seiner Rückkehr machte er vier Tore fürdie Basler U18.Bruno Martignoni (Locarno): Spieltesolide, verlor aber mit dem Team TicinoU18 3:4 gegen die U18 des FC Basel.Erwähnenswert: Sechs der sieben Toreerzielten U17-Weltmeister (dreimalGranit Xhaka, einmal Robin Vecchi fürBasel; zweimal Igor Mijatovic für TeamTicino).

U17-Weltmeister

U17 SPEZIAL

*48_49_U17_P 03.12.2009 16:15 Uhr Seite 49

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ALS ROHDIAMANT KAMSHABANI NONDA 1996 ZUM FC ZÜRICH.VON DAAUS STARTETE DER PFEILSCHNELLEGOALGETTER ZU EINER GROSSEN KARRIERE.

TEXT:KNUT BOBZIEN

Bitterkalt war es im Letzigrund,alsder Junge aus Bujumbura,der ar-men Hauptstadt von Burundi,seinenersten Testabsolvierte.ChristopheNonda Shabani fror jämmerlich –trotz Wollmütze und Handschuhen.

Aber schon die erste Vorstellunggenügte den Offiziellen,um dasTalent zu erkennen.Nonda bekameinen Drei-Jahres-Vertrag undblieb sechs Monate bei der Familieseines Entdeckers Raimondo Ponte.«Meine Frau Maria und ich küm-merten uns um Shabani wie umunsere eigenen Kinder.Und dafürist er uns noch heute sehr dankbar»,so der heutige FC-Chiasso-Coach.

In einer Grossfamilie am Tanga-njika-See war Nonda mit acht Ge-schwistern aufgewachsen.Der Bür-gerkrieg zwischen Tutsis und Hutuszwang die Familie zur Flucht nachTansania.Dort spielte der Sieben-jährige bei den Young Africans,später bei den Vaal Professionals inSüdafrika,wo er von Ponte zufälligentdeckt wurde:«Ich hatteerstzwei andere Spieler im Auge…»

Inzwischen hatte sich Nondatrotz Schnee und Kälte in derSchweiz akklimatisiert.In Schlierenbezog er eine eigene Wohnung.Dass er dasdortige CheminéemitParkettholz angefeuert haben soll,war nicht mehr als ein Gerücht.

Nonda gehörte zu den Lieblin-gen der FCZ-Fans.Aufden Tribü-nen bewunderten diese dessen per-fekte Ballannahme,seine Körper-täuschungen,seine Tricks und seineTore,die er mit schöner Regelmäs-sigkeit erzielte.24 waren es Endeder Saison 1998.

Als Torschützenkönig verliess erdie Schweiz Richtung Rennes.Alsgemachter Mann,für eine Ablösevon rund 13 Millionen Franken.Inseinem Gepäck ein Poster vonGeorge Weah.Dem Superstürmeraus Liberia,der bei der AC Milanzur Symbolfigur für afrikanischeFussballer geworden war.

In Rennes bekam er selbst vonder Sportzeitung «L’Equipe»baldTraumnoten.Seine Tore warenbeidenBretonen imGespräch.Jedesdritte Tor erzielte er für Stade Ren-nes.Und das in einer Mannschaft,die gegen den Abstieg kämpfenmusste.Zwei Jahre später landeteNonda in Monaco.20 MillionenEuro Ablöse zahlte die AS an Ren-nes.Damals eine Rekordsumme fürdie französische Liga.

Im Fürstentum erlebte Nondaden bisher schrecklichsten Tag sei-ner Karriere.2003,Riss der Kreuz-bänder– ganze acht Monate Pau-se! Und das,nachdem er die Saisonzuvor bester Torschütze der Liga

DIE SERIE:EINST IN DERSCHWEIZ – SPÄTEREIN TOP-STAR

WandervogelShabani Nondakommt aus derHauptstadt vonBurundi. BeimFCZ (Bild unten,obere Bildleisteunten) beganner seine Karrie-re. Danach folg-ten weitereStationen inden unter-schiedlichsten

Städten Euro-pas: Rennes, ASMonaco, Black-burn (obenMitte), AS Roma(ganz oben) undGalatasaray. In seinerFreizeit spieltNonda gernSchach: EinePartie mitReporter KnutBobzien ist nochoffen: Abbruchwegen Training.

Nonda Vom FCZ in dasChampions-League-Final

SHABANINONDA

gewesen war.«GrauenhafteMonate waren das»,erinnert sichNonda.«Aber ich habe mir immergesagt,du schaffst es.»Kaum wie-der fit,stand der Afrikaner mit Monaco im Final der ChampionsLeague –beim 0:3 gegen Porto.

Nach fünfJahren zog Nonda2005 dann ablösefrei weiter nachItalien zur AS Roma.Und vor zweiJahren,nach einem kurzen Gast-spiel bei den englischen BlackburnRovers,von der italienischen Metropole an den Bosporus zu Galatasaray Istanbul.

Auch in der Equipedes Hollän-ders Frank Rijkaard gehört derzweifache Familienvater Nonda zuden besten Torschützendes Teams.Sieben Tore in der Meisterschaft,drei in der Europa League,wo sichGalatasaray bereits für die Zwi-schenrunde qualifizierte.Ende derSaison läuft sein Vertrag aus.«Bisdann werde ich für Galatasarayalles geben»,sagt der inzwischen32-jährige Nondaüberzeugt.

Der frühere FCZ-Stürmer wirdseinem Entdecker Ponte ein Lebenlang dankbar sein:Dass der ihndamals trotz bitterer Kälte testenliess,für ihnmit dem FCZ einenDrei-Jahres-Vertrag verhandelteund ihm damit die Basis zu einer«goldenen Karriere»ermöglichte.

Januar 201050

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51Januar 2010

Hansruedi Hasler (Technischer Direktor SFV)… zum Wettskandal:«Es ist traurig,dassSpieler für verhält-

nismässig kleine Summenihren Sport verkaufen.»

Marcel Siegenthaler(Chefredaktor «Sportwoche»)

… zum Beach-Soccer-Nationalteam:«Die Brasilianer haben im Final doppelt so vieleTore geschossen wie die Schweizer,haben abersicher mehr als doppelt so viele Strände.»

Marko Milosavac (Schweizer U17-Europa-meister 2002)

… erzählt,wassich nach demEM-Titel für ihnänderte:«Ich hatte mehrAnrufe in Abwe-senheit.»

Hansruedi Hasler… über Probleme

des Schweizer Fussball-Nachwuchses:«Wir müssen von dem Spagat wegkommen,Berufund Karriere miteinander verbinden zu wollen.Wenn die U19aus Spanien gegen unsere U19 spielt,dann spielen elfJung-Profis gegen elfLehrlinge.»

Marko Milosavac… aufdie Frage,von wem er sich nach dem EM-Titel beraten liess:«Ich hatte damals keinen Berater.Der FC Zürich riet mirdamals davon ab.»

Marko Milosavac (Spieler beim FC Baden)… ist trotz seiner bescheidenen Karriere zufrieden:«Ich bin gesund;kann laufen,trinken und essen.»

Hansruedi Hasler… erklärt,warum U17-Coach Dany Ryser zur U15zurückkehrt:

«Ein Trainer der U15- bis

U17-Jahrgänge braucht

andere Qualitäten als einer der

U18- oder U21.Ryser ist für die jungen Jahrgänge der

perfekte Trainer.»

Hansruedi Hasler… zu Trainer-Wechseln vom Verband zu Klubs:«Man hat mir ‹Bidu› Zaugg,Bernard Challandes,Pierre-André Schürmann und weitere Trainer weggenommen.Wirmachen beim SFV auch Nachwuchsausbildung für Trainer.»

Marko Milosavac (Ex-FCZ-Nachwuchsspieler)… zu seiner sportlichen Entwicklung:«Ich bin nach dem EM-Titel in die U21 gekommen und von

da an gings nicht mehr aufwärts.»

ZITATE KICK IT

Hasler «Schade,dass Spieler ihrenSport verkaufen»DIE BESTEN SPRÜCHE DERNOVEMBER-SHOWS DES «KICK IT!»-FUSSBALLTALKS IM SCHWEIZER SPORTFERNSEHEN.

Die Spielerberater versprechenden Jungs: Ich bring dich nachBarcelona. Das klappt dannauch, für eine Woche Schnupper-training.

Hansruedi Hasler

Beach Soccer darfnicht blossein Auffangbecken für Profiswerden, die es aufRasen nichtschaffen.

Hansruedi Hasler,SFV-Nachwuchs-Chef

Ich habe den Traum von derAxpo Super League noch nichtaufgegeben.

Marko Milosavac,U17-EM-Sieger 2002

Hansruedi Hasler,Technischer Direktor SFV

Ich bin lieber ein stiller Denker als einlauter Nichtdenker.

Spruch des Monats

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Januar 201052

SportchefAls der StürmerFreddy Chassot(l.) seine Karrierebeendete, wurdeer beim FC Sionzuerst Marketing-Verantwortlicher,danach Assistenz-trainer. Von dortging es zurück insMarketing, ehe erim Sommer zumSportchefbeför-dert wurde. Heuteist er auch Chefder Sion-Junioren.

Vergangenheit 2003 schloss derSFV sämtliche U-Teams des FCSion vom Spielbe-trieb aus. Talentewie FCZ-GoalieJohnny Leoni (o.)gingen. GelsonFernandes (u.) wareiner der Weni-gen, die blieben.

FRÉDÉRIC CHASSOT IST DIE RECHTE HAND VON SION-PRÄSIDENT CHRISTIANCONSTANTIN.DERZEIT HAT DER SPORTCHEF DIE AUFGABE,DIE JUNIORENARBEITNEU ZU STRUKTURIEREN – UND TUT DAS MIT ERFOLG.WENN NUR DER FC BASELUND ANDERE TEAMS NICHT MIT DEM GROSSEN GELD LOCKEN WÜRDEN ...

FC Sion setzt aufeinheimische Talente

TEXT:WALTER KIELMANN

AXPO SUPER LEAGUE FCSION

Mitte der 90er-Jahre waren bis zusieben Sion-Spieler im KaderdesNationalteams.Die Basisfür die ex-zellente Juniorenarbeitwar ein Fuss-ball-Internat im «Chemin des Arman-diers»,mit Sion-Präsident ChristianConstantin als Gründer.2001 wurdedas Internat aber wegen Geldpro-blemen zunächst geschlossen,ehe2003 der Schweizer Fussballver-band sämtliche U-Teams des FC Sionvom Spielbetrieb ausschloss.Dies

war ein Nebeneffektdes Lizenzentzugs.

Viele Talente ver-liessen damals den Klubund suchten eine neueHeimat,so auch derFCZ-Goalie JohnnyLeoni,in dessen Fall bisheute angeblich nochkeine Entschädigungbezahlt wurde.Andere

zog es nach Basel und Lausanne,nurwenige Spieler blieben.Einer davon:Gelson Fernandes.Der Grund,dassder Mittelfeldspieler sich für denVerbleib entschied,war,dass ehe-malige Sion-Spieler und -Trainer eineStiftung gründeten,um die Junioren-bewegung zu retten.Diese leistetewertvolle Aufbauarbeit und kämpftean allen Fronten für den Nachwuchs.FünfJahre später nahm Constantinder Stiftung den Junioren-Spitzen-Fussball wieder weg,um ihn in die«Olympique des Alpes SA» umzu-gliedern.Chefder Junioren wurdeSportchefFrédéric Chassot,rechteHand von CC.

Um die Junioren-Teams perfektzu fördern,schufConstantin zudemneue Postenund Strukturen – sogarder Walliser Verbandstrainer undU17-Weltmeister-Assistent RogerMeichtry wurde angestellt.Der Sion-

Boss errichtete auch ein neues Trai-ningszentrum der Superlative.In Rid-des kaufte er eine marode Bisquit-Fabrik und baute diese mit Hilfe vonSportspezialisten um.Neben denWohnräumlichkeiten hat der FC Sionnun modernste Trainingsmöglichkei-ten.Sechs Millionen Franken kosteteallein der Umbau,den CC aus dereigenen Tasche finanzierte.Es ist dasgrösste Internat der Schweiz.Unddennoch:Bis das Internat voll ein-satzbereit ist,wird es noch Monatedauern.Bis dahin wohnen die Junio-renin Constantins Hotel in Martigny.

Chassot,neuer Chefder Junioren,arbeitet nun hauptsächlich mit einhei-mischen Junioren.Diese werden nurvon wenigen Spielernaus dem Aus-landergänzt,die bis zu ihrem 22.Lebensjahr aber lange genug in derSchweiz waren,um als «home trained player» zu zählen.

*52_53_Sion_neu 04.12.2009 10:57 Uhr Seite 52

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Neue StrategieSport- und Junio-renchef FreddyChassot ist dierechte Hand vonSion-Boss Christi-an Constantin(g.r.) Neu setztder Klub auf ein-heimische Talen-te. Dafür liessder Sion-Boss einInternat bauen –inklusive Indoor-Trainingsfeld undeiner BeachSoc-cer-Anlage (M.).

Angesichts der Multi-Kulti-Truppe beiden Profis erstaunt die Tatsache,dass man sich beim FC Sion neu füreinheimische Spieler einsetzt. EinKurswechsel in Constantins Politik?«Das ist kein Kurswechsel, schon frü-her stand ich für Spieler wie RaphaelWicky, Sebastien Fournier, JohannLonfat und Alexandre Rey ein undhalf ihnen beim Sprung zu den Pro-fis», erklärt der Sion-Boss und sagt:«Ich übernahm den Klub 2003 ausdem Nichts, da kann man nicht ein-fach ein Internat bauen, sondernmuss zuerst ein schlagkräftiges Profi-Team auf die Beine stellen. Heutestehen wir vor dem nächsten Schrittund wollen wieder mit Spielern ausder Region arbeiten. Schon in weni-gen Jahren werden wieder einigeEinheimische in der ASL spielen.»

Eine grosse Herausforderung fürdie CC-Allzweckwaffe Chassot, der«nebenbei» auch für das Profi-Teamverantwortlich ist. Doch der Sport-chef und sein Team leisten gute Ar-beit. Die U21 wurde verstärkt undsteht – fast nur mit Spielern aus derRegion – in der Spitzengruppe der 1. Liga, nachdem man in den Jahrenzuvor jeweils um den Liga-Erhaltkämpfte. Weitere Talente wie FlorianBerisha, Damien Germanier, GillesLevrand und Dorian Zambaz sind inder Challenge League aktiv. Nochviel erfreulicher ist die Basisarbeitbis zur U16. Dort steht der FC Sionjeweils in der Spitzengruppe undstellt Nationalspieler in jedem Jahr-gang. «Noch brauchen diese Spielersehr viel Zeit, aber wir geben ihnendiese», so Chassot.

Sorgen bereitet dem FC Sion dieschlecht platzierte U18 – und dieTatsache, dass weiterhin die grösstenTalente aus dem Wallis abgeworbenwerden. Dass der 15-jährige EltonMonteiro zu Arsenal wechseln wird,ist verständlich, doch auch der FCBasel lockt mit Geld, wie zuletztbeim Stürmer Thibault Constantin.«Wir waren uns mit dem Spieler undden Eltern einig, doch Basel liessnicht locker und wir machen bei demPreistreiben nicht mit», so Constantin.Dubios ist für ihn die Rolle des SFV,der unverblümt den Spielern nahe-legt, den FC Sion so schnell wie mö-glich zu verlassen, um eine Chancezu haben, Profi-Fussballer zu wer-den. «Es wird wohl noch eine Weiledauern, bis Spieler und Eltern dazu-lernen», weiss Chassot und nennt einBeispiel: «Omar Baljic ging von unsals Topscorer und Nationalspielernach Basel, wurde dort aber baldzum SV Schaffhausen in die Ama-teurliga ausgeliehen. Zuletzt wollteer mehrfach zu uns zurückkehren,doch wir lehnten ab, um ein Exempelzu statuieren.» Heute schlägt sichBaljic in Frankreich bei Grenobledurch. Für den FC Sion steht fest, soschön die Vorsätze auch klingen undso gross die Fortschritte auch sind: Bisman im Wallis und in der Schweiz dieJuniorenarbeit des FC Sion wirklich-wahrnimmt, wird noch viel Wasserdie Rhône hinabfliessen. Doch Chas-sot scheint – trotz anfänglicher Zwei-fel an seiner Doppelfunktion – aufgutem Weg zu sein, seine Reifeprü-fung als Funktionär mit Bravour zubestehen.

*52_53_Sion_neu 04.12.2009 10:57 Uhr Seite 53

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Welcher Klub konnte den FC Baselin der ASL-Hinrunde 2009/10 nichtbesiegen?

Wie heisst der neue Trainer derAC Bellinzona richtig?

Alberto Cavaziel

Albert Caviazin

Alberto Cavasin

Wie viele ASL-Klubs können sichnächstes Jahr für die ChampionsLeague qualifizieren?

eins

zwei

drei

Welches ASL-Team stellt die meisten U17-Weltmeister?

FC Basel

Grasshoppers

FC Zürich

Welcher ASL-Klub stellt diemeisten U17-Weltmeister?TESTEN SIE IHR WISSEN ÜBER DIE AXPO SUPER LEAGUEIM SUPERHIRN-QUIZ VON EUROSOCCER.

Weshalb wurde das SpitzenspielYB – Basel auf13.30 Uhr vor-verlegt?

Eishockey-Übertragung

Tennis-Übertragung

Ski-Übertragung

1

?

2

3

Welches Team kassierte in derASL bislang die meisten RotenKarten?

FC Zürich

Xamax Neuenburg

FC Aarau

5 Bei welchem Klub war Albert Bunjaku zwischen 2003 und 2006 aktiv?FC Winterthur

FC Wohlen

FC Schaffhausen

4

Welche Aussage über YB-CoachVladimir Petkovic stimmt nicht?6

7

Wie viele Punkte wären in derletzten ASL-Saison nötig gewe-sen,um sicher nicht abzusteigen?

8

9

10 Bei welchem englischen Klub warFCB-Goalie Stefan Wessels aktiv?

FC Portsmouth

FC Everton

Bolton Wanderers

PunkteSie sind ...16–20ASL-Superhirn

11–15ASL-Professor

6–10ASL-Fan

0–5ASL-Laie

Für besonders schwierigeFragen gibt es drei Punkte,für mittelschwere zwei,füreinfache nur einen Punkt.

Antwort 1: Roger Federer war der Schuldi-ge. Wegen seines möglichenFinaleinzugs beim Masterswurde YB – FCB verschoben.

Antwort 2: Der neue Coach der Tessinerheisst richtig Alberto Cavasin.

Antwort 3: Der FCB: Granit Xhaka, RobinVecchi, Roman Buess, JanickKamber und Kofi Nimeley.

Antwort 4: Bereits sechs Spieler vonXamax Neuenburg wurden bis-lang vom Platz gestellt.

Antwort 5: Der Neu-Nationalspieler spieltefür Schaffhausen.

Antwort 6: Vladimir Petkovic ist zwarKroate, wurde aber in der bos-nischen Hauptstadt Sarajevogeboren.

Antwort 7: Die Schweiz schickt kommendeSaison zwei Klubs in dieChampions-League-Qualifikation.

Antwort 8: Der FC Luzern beendete dieSaison mit 35 Punkten aufdemBarrage-Platz. KorrekteAntwort: 36.

Antwort 9: Der FC Luzern stand kurz voreinem Exploit gegen die«Bebbis», scheiterte aber inden letzten Spielminuten.

Antwort 10:Wessels wechselte 2007 vom 1.FC Köln nach Liverpool zum FCEverton.

Antworten

28

32

36

FC Luzern

FC St.Gallen

Young Boys Bern

AXPO SUPER LEAGUE SUPERHIRN

55Januar 2010

Er ist in Kroatien geboren

Er hat einen Vertrag bis 2012

Er ist Kroate

*55_Superhirn.qxd_P.qxd 03.12.2009 15:17 Uhr Seite 55

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DER DEGEN IST EINE STOSS-WAFFE– UND AUCH DAVIDDEGEN MUSSTE IN SEINER KARRIERE EINIGES EINSTECKEN.DANK DER STARKEN SAISON BEIYB FEIERTE ER JETZT ABERDIERÜCKKEHR INS NATIONALTEAM.

TEXT:UELI ZOSS

Sechs Tage nachdem Hakan Yakin imAugust 2008 Bern verliess,umbei Al Gharafa in Doha seine Karriere aus-serhalb der Schweiz fortzusetzen,hatte David Degen seinen ersten Arbeitstag bei YB.Ein ehemaligerBasel-Star war gegangen,ein ande-rer gekommen.Gemeinsam hatten sie2004 und 2005 zwei Titel mit demFCB gefeiert.Degen war nach Yakinder zweite Schweizer Internationale,den die YB-Verantwortlichen seit demEinzug ins Stade de Suisse verpflich-teten.Das Ziel:Endlich andie Spitzeder Super League zu gelangen.

In der ersten Saison mit Degenreichte es YB hinter dem FCZ immer-hin zu Rang 2.Der Mittelfeldspielerselbst verpasste aber mit seinen 19Einsätzen (5 Tore) fast jedes zweiteSpiel.Degen wusste,eine Steigerungmusste kommen,um den hohen Erwar-tungen von YB doch noch gerecht zuwerden.Und so stach DegendieseSaison wieder voll zu:Der Mittelfeld-spieler erkämpfte sich einen Stamm-platz und führtmit YB die ASL an.Zudem etablierte er sich hinter Tor-

Januar 201056

Degen «Ichwerde michfür den Titelzerreissen»

HobbysGolf, PCLieblingsmusikRobbie Williams LieblingsessenFilet Mignon mitPommes fritesLieblingsbuchDie AjimaVerschwörung(Clive Cussler)LieblingsfilmGladiator,Armageddon, The last SamuraiLieblingsfarbeBlauSchlimmsteNiederlage1:8 mit U21-Nationalteamgegen Italien

FOKUS DAVID DEGEN

Bilder: Photopress

*56_57_Fokus_P 03.12.2009 9:31 Uhr Seite 56

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57Januar 2010

schützenkönig Seydou Doumbia aufder internen Skorer-Liste auf Rang 2– obwohl er auch sehr viel defensiveArbeit zu verrichten hat.

Besonders erfreulich ist auch dieTatsache, dass Degen die Gunst derYB-Fans gewann. Wie Yakin war er inBern eher misstrauisch empfangenworden. Die zurückhaltenden Bernerhatten Mühe mit seiner extrovertier-ten Art und und sahen ihn teilweiseals überheblichen und arrogantenProfi. «Für mich ist Arroganz etwasganz anderes. Ich bin selbstbewusstund zielstrebig, sehr sogar. Ich geheauf den Platz und zeige meinem Ge-genspieler: Dieses Spiel gewinnst dunicht! Dazu gehört eine Körperhal-tung, die Selbstsicherheit signalisiert.Mit Arroganz hat das aber nichts zutun», verteidigt sich der freundlicheund aufgestellte Degen. Dabei spürtman: Er ist eigentlich ein richtiganständiger, junger Mann, der trotzseiner sportlichen und körperlichenRückschläge und seiner Popularitätunverkrampft, authentisch und offengeblieben ist. Was er bestimmt nichtist: brav, bieder, langweilig.

Zum seinem persönlichen Höhen-flug in dieser Saison sagt Degen: «Ichkonnte diese Saison erstmals seit dreiJahren eine Sommervorbereitung vollmitmachen. Das kommt mir sehr zunut-ze. Für mich ist es wichtig, dass der

Trainer mir vertraut», erklärt der 26-Jährige und fügt hinzu: «Das 3-4-3-System, das wir spielen, erfor-dert viel gedankliche Arbeit, manmuss sehr flexibel sein. Es ist deutlichanforderungsreicher als das 4-4-2-System. Auch körperlich muss man fitsein, um lange Wege gehen zu kön-nen.»

Auf die Frage, ob YB Favorit aufden Meistertitel sei, antwortet er vor-sichtig: «Die Favoriten habe ich schonvor dem Saisonstart benannt, für michwaren dies der FCB und der FCZ.Wir schafften uns jetzt eine hervor-ragende Ausgangslage und müssennun die Big Points machen. Wir wer-den bestimmt noch unter Druck kom-men, aber es muss ein positiver Drucksein.» Er selbst ist bereit für denMeisterschaftskampf: «Ich will unbe-dingt Meister werden, ich werde michfür YB zerreissen.»

Ausserdem will er im Klub aucheine Leaderfigur werden: «Wirhaben einen ausgezeichneten Team-geist und haben viel Spass. So eineStimmung erlebte ich noch nie. Zudemhaben wir eine natürliche Hierarchie.Letzte Saison war ich unten in derPyramide, heute bin ich weiter oben.Ich bin aber noch nicht dort, wo ichsein will. Ich hoffe, bald auf einerStufe mit Marco Wölfli und GillesYapi zu stehen.»

Verdienter Lohn seiner Hochformwar das Debüt mit dem Nationalteamunter Ottmar Hitzfeld. Seine eigentli-che Premiere feierte er unter KöbiKuhn unmittelbar vor der WM 2006.Er schaffte es ins WM-Aufgebot, kamin Deutschland aber nicht zum Einsatz.Nach der WM folgten weitere sechsLänderspiele. Degen bewies dabeiseine Vielseitigkeit, spielte mal imrechten, mal im linken Couloir. ImNovember 2007 kam er beim 0:1gegen Nigeria nochmals eine Halb-zeit lang zum Einsatz. Danach folgteeine lange Wartezeit, bis er fastzwei Jahre später gegen Norwegenwieder im Aufgebot stand und für dieletzte halbe Stunde eingewechseltwurde. Die Schweiz verlor nach mäs-siger Leistung 0:1. David spielte seitlanger Zeit wieder einmal mit seinemZwillingsbruder Philipp zusammen.Die ehemalige FCB-Flügelzange kreierte eine der wenigen gutenOffensiv-Aktionen der Schweizer.Philipp flankte, Davids Kopfball ver-fehlte aber das Ziel.

Sein Nationalmannschafts-Come-back feierte er dank konstant guterLeistungen im Klub. Zu seiner Zukunftim Dress der Schweiz sagt er: «Ichfokussiere mich weiter auf YB. AllesWeitere ergibt sich von selbst.»

Zum Beispiel ein Aufgebot für dieWM in Südafrika.

Lohn für gute LeistungEs ist eine der besten Saisons für David Degen. Langsam wird er bei YB zum Leader. Als Lohn durfte er imNovember erstmals unter OttmarHitzfeld im Nationalteam spielen.

VitaDavid Degenspielte von 2003 bis 2006beim FC Basel.Im Juli 2006wechselte dergebürtige Baslerzu BorussiaMönchenglad-bach. Doch auchin der Bundesligaschaffte er esnicht, sich einenStammplatz zuerspielen undwurde daraufhinvom FC Basel aufLeihbasis in dieSuper Leaguezurückgeholt.Danach wechsel-te Degen imAugust 2008ablösefrei zumBSC Young Boys.Obschon er zuBeginn nochMühe hatte sichdurchzusetzen,gehört Degendiese Saison zumStammkader undist einer derLeistungsträgerim Team derBerner.

DAVID DEGEN FOKUS

www.degendegen.comMehr zum Thema unter:

*56_57_Fokus_P 03.12.2009 9:31 Uhr Seite 57

Page 59: ES_Januar2010

Der begehrteste Pokal aus der Weltdes Fussballs hat diese Reise imRahmen der «FIFA World Cup™Trophy Tour by Coca-Cola» ange-treten.Der Weltverband FIFA unddie Coca-Cola Company bringenden goldenen Pokal innerhalb von225 Tagen in 86 Länder undermöglichen damit vielen TausendFussball-Fans,die echte Trophäeder FIFA-WM einmal mit eigenenAugen ganz aus der Nähe zu sehen.

Der FIFA WM-Pokal™ wird ins-gesamt 134 017 Kilometer zurück-legen und hat dabei auch in jedemafrikanischen Land Station ge-macht.Damit erhielten die afrikani-schen Fans die einmalige Gelegen-heit,sich mit dem Pokal fotografie-ren zu lassen.

Der Startschuss zur Tournee fielam 21.September 2009,als FIFA-Präsident Joseph S.Blatter undCoca-Cola Chairman und CEOMuhtar Kent den Pokal offiziell aufdie Reise schickten.Von Zürich wur-de der FIFA WM-Pokal™ nach

Kairo (Ägypten) zu seiner erstenStation aufdem afrikanischen Kon-tinent geflogen.Nach Stationen inTunis,Casablanca,Lagos,Nairobiund vielen anderen afrikanischen

Städten endeteder afrikanischeTeil der Welt-tournee einenTag vor der End-rundenauslosungam 3.Dezemberin Kapstadt.DieFans in denbesuchten Län-

dern können im Rahmen von Promo-tionaktionen von Coca-Cola kosten-lose Tickets für die Veranstaltungenerhalten.Bei den jeweiligen Eventskönnen sich die Fans mit dem FIFAWM-Pokal™ fotografieren lassen,einen 3-D-Film mit unvergesslichenMomenten aus der Geschichte derFIFA Fussball-WM ansehen,sich mitinteraktiven Displays beschäftigenund viele weitere Unterhaltungs-möglichkeiten in Anspruch nehmen.

Von Namibias StaatspräsidentPohamba und zahlreichenRegierungsmitgliedern der besuch-ten Länder bis zu Kameruns Fuss-ball-Idol Roger Milla – eine schierendlose Liste von Fussball-Ikonen,hochrangigen Politikern und ande-ren berühmten Persönlichkeiten liesssich die Gelegenheit nicht entgehen,sich mit dem «Heiligen Gral» desFussballs ablichten zu lassen.

Die FIFA und die Coca-ColaCompany arbeiten Hand in Hand,um die Tour zu einem durchschla-genden Erfolg werden zu lassen.Die Coca-Cola Company ist einerder langjährigsten Sponsoren derFIFA – eine Partnerschaft,diebereits seit mehr als 30 Jahren floriert und bereits für vier weitereWM-Turniere bis zum Jahr 2022festgeschrieben wurde.

Weiter geht die Welttournee imJanuar in Asien,bevor der FIFAWM-PokalTM im Februar Südame-rika und im März Europa bereist.

Der FIFA WM-PokalTM reist in 225 Tagen um die WeltDIE FIFA UND COCA-COLA SCHICKEN DEN FIFA WM-POKAL™ AUF SEINE LÄNGSTE REISE ALLER ZEITEN.DABEITOURTE DIE TROPHÄE DURCH JEDES AFRIKANISCHE LAND.

BegehrtesFotoIn Nigeria standen dieMenschenSchlange, um sichmit dem FIFAWM-PokalTM

fotografieren zu lassen.

Januar 201058

WM 2010 COCA-COLA

*58_PR CocaCola 03.12.2009 20:27 Uhr Seite 58

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TOP-LIGENTOP-LIGEN

Diego

Im Interview mit EUROSOCCERerzählt der Mittelfeld-Star vonJuventus Turin von seinem neuen Leben in Italien.

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Hoeness Präsident vonBayern MünchenUli Hoeness (l.) wurde als neuerPräsident des FC Bayern Münchengewählt. Damit wird der 57-JährigeNachfolger von Franz Beckenbauer, dernach fünfzehn Jahren im Amt nichtmehr antrat. Der «Kaiser» ist neuEhrenpräsident des Klubs. Am Wahltagpräsentierte der Klub auch dieGeschäftszahlen. Demnach sanken die

Einnahmen nach der Bestmarke von286,8 Millionen Euro 2007/08 auf268,7 Millionen. Der Gewinn stieg von2,1 auf2,5 Millionen Euro. Damit wirt-schaftete der Klub zum 17. Mal nach-einander profitabel – auch ein Ver-dienst von Neu-Präsident Hoeness, derden Verein 1979 mit Schulden von 12Millionen D-Mark übernommen hatte.

Nein, vom Titel wollen sie partout nicht sprechen. Nicht ein-mal von der Herbstmeisterschaft, jenem wertlosen Titel, dendas kleinste Bundesliga-Dorfmit gerade einmal 3263 Ein-wohnern im letzten Jahr errang. «Wenn Sie mich fragen, ob

ich wieder Herbstmeisterwerden will, sage ich klarnein!» Ungewohnt offen-siv blockt HoffenheimsCoach RalfRangnick nachdem durchwachsenenSaisonstart, mittlerweileaber schon in der Näheder Champions-League-Plätzen, das Thema rigo-ros ab. Hinter dieserDefensiv-Taktik des«Fussball-Professors»

dürfte aber vielmehr eine offensive – wenn auch nur interneVorgehensweise – stehen. Der 51-Jährige, nunmehr schon imvierten Jahr bei der TSG 1899 Hoffenheim aufdem Trainer-stuhl, rechnet sich nämlich viel mehr aus. «Letztes Mal wur-den wir Siebter, jetzt wollen wir nicht nur Sechster, sondernmindestens Fünfter werden. Und wenn wir Fünfter werdenund die Chance haben, Dritter zu werden, dann wollen wirauch Dritter werden. Und wenn wir Dritter werden, dann kön-nen wir – wenn alles optimal läuft – auch am Ende Ersterwerden!» Nach Rangnicks Arithmetik dürfte für PräsidentDietmar Hopp der wohl grösste Traum, die Meisterschale inseinem Schmuckkästchen Rhein-Neckar-Arena in den Händenzu halten, eher als erwartet in Erfüllung gehen. Zumindestwenn man eine weitere verklausulierte KampfansageRangnicks hinzufügt. «Wenn wir noch einige Punkte aufRang1 oder 2 aufholen bis zur Winterpause, haben wir eine fan-tastische Ausgangsposition für eine spannende Rückrunde.»

Dejan Stankovic

Vize-Weltmeister Dejan Stankovic ist aufSand der beste und spektakulärste Stürmer der Welt.

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People

Sylvie van der Vaart feiert eine After-Chemo-Party.Spaniens Iker Casillas ist derschönste spanische Fussballer.

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Jetzt ist es also soweit.DerManager ist gegangen – fürimmer.Der Präsident istgegangen – für immer.Aberweder Uli Hoeness noch FranzBeckenbauer sind nicht richtig

für immer gegangen.Uli ist der personifizierte FCBayern München:Die Säb-ener Strasse ist sein Revier,derFCB sein Leben.Ein Tag ohne seinen FCB ist für denManager genauso unvorstell-bar wie der lebenslangeVerzicht aufseine heissgelieb-ten Rostbratwürstl.Franz ist mehr als nur der FCBayern München.Ein Wort des«Kaisers» – jetzt Ehrenpräsi-dent – über den FC Bayernzählt in Deutschland immer

noch mehr als eine Ehren-erklärung der BundeskanzlerinAngela Merkel.Mit demAbschied der beiden Legendensteht fest:Der Vorstandsvor-sitzende Karl-Heinz Rum-menigge steht noch mehr inder Pflicht und in der Verant-wortung,den FC Bayern – vor allem sportlich – wieder in ruhigere Fahrwasser zubringen.Denn wirtschaftlich,mitten in der Wirtschaftskrise,steht der Verein besser denn je da.

Christian Ortlepp

über:

Treue Bayern-Bosse

Hoffenheim Geheimfavorit?

RalfRangnickSeit vier Jahen erfolg-reich Hoffenheim-Coach.

59Januar 2010

*59_Auftakt TopLigen_P 03.12.2009 16:22 Uhr Seite 59

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Januar 201060

Diego,Juventus Turin zahlte 24 Millio-nen Euro für Sie.Ihr Landsmann Kakawechselte für 65 Millionen zu RealMadrid.Sind Sie so viel weniger wert?Die Transfersumme eines Spielers hängtnicht nur von seiner Leistung ab,sondernauch davon,wie viel Geld der Klub mitdem Spieler und seinem Namen verdie-nen kann.Ich bin sehr glücklich mit derEinigung,die ich mit Juventus erzielte,respektiere aber auch die Summe,dieMadrid für Kaka zahlte.

Sie sagten,der Wechsel zu Juventus seieine Herzensangelegenheit gewesen.Sind sie ein Romantiker? Ich mache alles in diesem Leben mit demHerzen.Fussball ist meine Passion,undich spiele,weil ich Freude daran habe.

Seit über einem halben Jahr leben Siein Italien.Haben Sie sich gut eingelebt?Ich fühlte mich schnell sehr wohl.Ich le-be nun schon einige Jahre in Europa,ha-be italienische Vorfahren und kenne so-mit die Mentalität.Geholfen hat mir na-türlich die Sprache:Italienisch ist defi-nitiv einfacher als Deutsch.Nur meineWohnung ist noch nicht fertig eingerich-tet.Ich bin immer noch daran,verschie-denen Möbelstücke zusammenzukaufen,um mich endgültig wohlzufühlen.

Leben Sie alleine? Ich lebe mit meiner Freundin.Und wennimmer möglich besuchen mich natürlichauch meine Freunde und Familie.

Worin unterscheiden sich die deutschenvon den italienischen Fans?In Deutschland sind die Fans zwar ge-nau so enthusiastisch wie in Italien,aberzurückhaltender.Hier suchen die Fansden Kontakt,wollen sich mit mir unter-halten und mich berühren.

«Brasil-Connection»Nebst Diego spielen auch die Brasilianer FelipeMelo und Amauribei Juventus Turin. «Ich binfroh, dass sie bei‹Juve›spielen.Wir haben einengemeinsamenkulturellenHintergrund, dasmacht dieVerständigungeinfacher. Siehaben mir zu Beginn sehr ge-holfen», gibtDiego zu. AufdieFrage, wer italie-nischer Meisterwird, zeigt ersich überzeugt:«Wir hoffen,schon bald dieSpitze der Serie Azu übernehmen –und hoffen, diesen Platznicht mehr abzu-geben.»

TEXT:SANDRA PLAZA

TOP-LIGEN DIEGO RIBAS DA CUNHA

www.juventus.itMehr zum Thema unter:

*60_61_Diego_P 03.12.2009 14:12 Uhr Seite 60

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61Januar 2010

Was sind die grössten Unterschiede zwi-schen der Bundesliga und der Serie A?In Deutschland wird viel mehr Wert aufdie Taktik gelegt. Es gibt viele einstudier-te Spielzüge, man lernt das, was dieTrainer als «Spiel ohne Ball» bezeich-nen. In Italien wird defensiver gespielt.Tore fallen durch einzelne kreative Spiel-züge. Man wartet die grosse Chance ab.

Der Coach Ciro Ferrara ist begeistertvon Ihnen. Er änderte sogar das Spiel-system, damit Sie für Ihr Spiel mehrFreiheiten haben.Ich lerne viel Neues mit Ferrara, tech-nisch und taktisch. Meine Spielweiseänderte ich jedoch nicht. Positiv ist, dassich viel Freiheit habe, um mein Spielaufzuziehen.

Aber Sie müssen auch mehr Defensiv-arbeit leisten?Das stimmt. In Italien steht die Verteidi-gung immer sehr geschlossen. Deshalb istauch die Kreativität umso wichtiger, umzum Torabschluss zu kommen.

Pep Guardiola beim FC Barcelona,AC Mailands Leandro – junge Trainerliegen im Trend. Auch für Ferrara ist esdie erste Saison bei Juve …Das Alter spielt überhaupt keine Rolle.Ferrara ist ein begabter Trainer, der mirbereits viele Inputs geben konnte. Er istkreativ und kann Spieler top motivieren.

Im Vergleich zu Bremen sind Sie beiJuve nicht mehr der einzige Leader imTeam. Haben Sie nun weniger Druck?Es ist immer einfacher in einem Team zuspielen, das nicht nur von einem Spielerabhängig ist. Bei Juve gibt es mehrere,die Verantwortung übernehmen.Dadurch haben wir auch mehr Möglich-keiten, um den Gegner zu überraschen.

Verfolgen Sie Ihren Ex-Klub WerderBremen überhaupt noch? Ja, klar. Trotz den anfänglichen Schwie-rigkeiten haben sie zur Tabellenspitzeaufgeschlossen. Ich habe immer noch vie-le Freunde in Bremen und drücke ihnen die Daumen.

Brasilianer aus der Bundesliga wie ZeRoberto, Grafite, Giovane Elber oderAilton schafften den Sprung in die «Selecao» nicht. Ist das Zufall, oderhaben Sie eine Erklärung dafür? Unser Nationalteam ist das begehrtesteder Welt. Man kann fast in jedem euro-päischem Land ein Team mit nur brasi-lianischen Spielern aufstellen. Sich inder brasilianischen Elf einen Stamm-platz zu sichern, ist definitiv schwierig.Unabhängig davon, in welcher Liga manaufläuft. Es stimmt aber schon, dass an-dere Ligen aufmerksamer verfolgt werdenals die Bundesliga. Ich bin aber über-zeugt, dass auch Bundesliga-SpielerChancen haben.

Kann oder muss Brasilien die WM inSüdafrika gewinnen?Brasilien kann und muss die Weltmeis-terschaft gewinnen. Und ich hoffe natür-lich, Teil des Teams zu sein …

Wäre es ein Traum, dass Ihr Kind Fussballer wird?Sicherlich wäre ich als Vater stolz, wennmein Sohn meinem Beruf nachgehenwürde, ich würde ihn aber nie dazu drän-gen. Falls ich eines Tages Kinder bekom-me, will ich, dass sie glücklich sind, dasreicht.

Wo muss sich Diego als Fussballer verbessern?Ich lerne in jedem Spiel, werde reifer,und ich möchte immer der Beste sein.

Ein TraumMit dem Wechselzu Juventus gingfür Diego in die-sem Sommer einTraum in Erfül-lung. Sich in Turin einzulebenbereitete demBrasilianer keineMühe, schliesslichhat er italieni-sche Vorfahren.Besonders stolzist der 24-Jähri-ge auf sein Hei-matland: 2014wird dort die WMstattfinden, 2016ist Rio de JaneiroAustragungsortder Sommer-Olymiade.«Durch dieseSportanlässewird in Brasilieninvestiert wer-den, beispiels-weise in die In-frastruktur. Dieswird sich auch inder Lebensquali-tät der Bevölke-rung widerspie-geln», schwärmtDiego. Zuersteinmal möchte eraber mit Juven-tus Meister wer-den und 2010 inSüdafrika dieWM holen. «Brasilien mussgewinnen», soder Brasilianer.

SEIT EINEM HALBEN JAHR SPIELT DIEGO BEI JUVENTUS –UND HAT SICH IN REKORDZEIT IN TURIN EINGELEBT. IMINTERVIEW ERZÄHLT ER VON SEINEM LEBEN IN ITALIEN.

DIEGO RIBAS DA CUNHA TOP-LIGEN

Diego «Bei Juventus habe ich mehr Freiheiten im Spiel»

*60_61_Diego_P 03.12.2009 14:12 Uhr Seite 61

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AN DER WM IN DUBAI WURDE DER STÜRMER DEJAN STANKOVIC ZUM BESTENTORSCHÜTZEN DES TURNIERS UND ZUM BEACH-SOCCER-WELTFUSSBALLERGEWÄHLT.EUROSOCCER SPRACH MIT DEM SHOOTING-STAR ÜBER SEINEVERGANGENHEIT,DIE GEGENWART UND ÜBER ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN.

Stankovic Schweizer Welt-

TEXT:MARCOS GARCIA

BEACH SOCCER

Dejan Stankovic gerät immernoch ins Schwärmen,wenn er andie WM in Dubai zurückdenkt:«Das war eine fantastische At-mosphäre! In den ersten Grup-penspielen gegen Bahrain undNigeria wurden wir primär von

den 120 mitgereistenSchweizer Fans angefeu-

ert.Danach warendann jeweils alle

Spiele mit

6500Zuschauern aus-verkauft,das tolleStadion am JumeirahBeach wurde zu einem wahrenHexenkessel»,schwärmt derFIFA-Strand-Weltfussballer.

Der 24-jährige Sohn serbi-scher Einwanderer wurde 1985in Belgrad geboren und kam mitsieben Jahren in die Schweiz,wosich seine Familie im Kanton Aar-gau niederliess.Nach einer rei-bungslosen Integration machte Dejan schon früh seine erstenErfahrungen im Rasenfussball undspielte mit 16 Jahren bereits inder 1.Liga beim FC Brugg sowiespäter beim FC Baden.Mit 18Jahren kam Stankovic zum erstenMal mit BeachSoccer inKontaktund absol-vierte einProbetrai-ning beiNational-trainerAngeloSchirinzi.Da seineQualitäten

von Beginn an überzeugten,ist erdanach regelmässig Teil des Teams– mit einer Ausnahme:«Im Sommer2005 erhielt ich einen Profi-Vertragbeim FC Winterthur in der Challen-ge League.Allerdings konnte ichmich dort nicht durchsetzen und lös-te den Vertrag auf.Von da anwar für mich klar,dass ich michnur noch aufBeach Soccer kon-zentrieren würde»,bestätigtStankovic,der diesen Schrittnoch nie bereute.

Diese Entscheidung zahlte sichschnell aus:

2007wird derpotente Stürmerzur Weltauswahleingeladen,die inRio de Janeiro ge-gen die Beach-Soc-cer-Weltmacht Brasi-lien antritt.

In den vergange-nen zwei Spielzeitenliefder Aargauer wäh-rend der Saison – vonMai bis Ende September –

in der professionellen italienischen Beach-Soccer-Ligafür den sizilianischen Verein Catania auf,mit dem erbereits Meister und Cup-Sieger wurde.Dabei ist Stan-kovic ausserordentlich dankbar,dass sein Arbeitgeber,ein Ingenieurbüro in Dübendorf,sich immer sehr flexibel

zeigt und es ihm ermöglicht,BerufundBeach Soccer zu kombinieren:«Ich habeeinen tollen Chef,der mich mein Arbeits-pensum flexibel einteilen lässt.Währendder Sommer-Saison arbeite ich zwei bisdrei Tage pro Woche,während ich anden Wochenenden von Donnerstag bisMontag in Italien

dieMeister-

schaftsspie-le absolviere.Dabei

ist der Kalender in Italien denjenigen

derNatio-nal-mann-schaftange-passt.»Eben-fallsdankbarzeigtsich dergebürti-ge Serbeüber das

Förderprogramm vonder GE Money Bank.Damit sei Beach Soccer

erstens professionalisiertworden,zudem haben

Spitzenspieler wie Stephan Meier,Nico Jung,

Angelo Schirinzi und er selbstdank dem FörderprogrammDejan Stankovic’Spezialität:Mit

einem Fallrückzieher zum Torerfolg

Stankovic mit den Trophäen zumTorschützen der WM (GoldenerSchuh) und zum Weltfussballer(Goldener Ball)

*62_63_BeachSoccer_P 03.12.2009 19:07 Uhr Seite 62

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Strandfussballer des JahresBEACH SOCCER

einen Halbprofi-Status. WasStankovic besonders freut, ist,dass nicht nur die Nationalelfzurzeit einen Boom erlebt, son-dern auch die Schweizer Meis-terschaft. «Zurzeit gibts dieNationalligen A und B, es kom-men aber jährlich weitere Verei-ne hinzu», bestätigt Stankovic.Für junge Fussballer, die sich fürBeach Soccer interessieren, emp-fiehlt der Star-Spieler sich überwww.beachsoccer.ch für ein Pro-betraining bei einem Verein inder Nähe zu melden – warntaber: «Das Training unterschei-det sich wesentlichvom Rasenfuss-

ball. AufSand istder Ballzu 80

Prozentin der Luft, deswegen sind

spezielle Spielzüge und Tak-tikvarianten von ent-scheidender Bedeu-tung.» Er selbst trainiertam liebsten den Fall-rückzieher – sein Mar-kenzeichen. «BeachSoccer ist ein akrobati-scher Sport. Da man oftmit dem Rücken zum Torsteht, ist der Fallrückzie-her ein probates Mittel,um ein Tor zu erzielen.» Stankovic’ Zukunft ist noch unge-wiss, die Perspektiven aber po-sitiv: «Ich habe Angebote, umwieder in Italien zu spielen. Ichlasse mir mit der Entscheidungaber Zeit und warte auf dasrichtige Angebot.» Zwei Wün-sche hat der spektakulärste Stür-mer der Welt noch: «Ich hoffe,dass durch die erfolgreiche WMBeach Soccer – vor allem in derSchweiz – weiter an Popularitätgewinnt. Persönlich möchte ich inein paar Jahren Beach Soccerprofessionell betreiben und denWM-Titel gewinnen.»

Bleibt zu hoffen, dass mehrInvestoren mehr Sponsorengelderbereitstellen, um Stankovic’Traum zu verwirklichen.

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Teilnahmeschluss: 20. Januar 2010

Zwei HoodysZu gewinnen:

GE Money Bank im Beach-Soccer-FieberDer Vize-Weltmeister-Titel desNationalteams erfüllte uns vonder GE Money Bank mit Stolz.Wir glaubten zwar an den Erfolg,das souveräne Auftreten derBeach-Boys am Turnier kamtrotzdem überraschend. Währendder WM waren wir alle imBeach-Soccer-Fieber: UnsereMitarbeitenden wurden stets intern über die Resultate infor-miert, zudem wurden die Partienlive in den Cafeterias mitver-

folgt. Seit der WM werden wiroft – sowohl von Geschäftspart-nern als auch von Freunden undFamilie – auf den Erfolg derStrand-Fussballer angesprochen.Das Beste an der Zusammenar-beit mit Beach Soccer ist, dassunser Engagement nicht nur reines Business ist, auch Emo-tionen spielen eine Rolle. FürBeach Soccer waren wir von derGE Money Bank vor vier Jahrender erste gorsse Sponsor – undauch für uns als Bank war dasEngagement im Sport eine Pre-miere. Wir sind dank den Erfol-gen der Beach-Boys bekanntergeworden. Im Gegenzug istBeach Soccer heute erfolgreich.Eine ideale Konstellation.

Freude pur: Mitarbeiter der GE Money

Bank empfingen die Vize-Weltmeister

am Flughafen Zürich

Ute Dehn, Managing Director

Communications

*62_63_BeachSoccer_P 03.12.2009 19:07 Uhr Seite 63

Page 65: ES_Januar2010

Was bedeutet Ihnen Weihnachten?Ich mag es extrem.Die Lichter,dieZeit,die sich alle Familienmitgliederfüreinander nehmen.Ich empfindejetzt auch alle Menschen als freundli-cher,weicher,offener.

Welchen Fussballer würden Sie sichzu Weihnachten für die Schweizer Elfwünschen?Luca Toni,weil er Tore schiesst – undweil er Italiener ist.

Mögen Sie die Italiener besonders?Ich bin eine halbe Italienerin und drücke deshalb immer den Azzurri dieDaumen.

Schauen Sie Fussball?Ja.Ich fieberte zum Beispiel in derKantine des Zürcher Opernhausesbeim WM-Kampfder Schweizer U17gegen Nigeria mit.

Was gefällt Ihnen am Fussballspiel?Ich mag die Zweikämpfe,wenn umden Ball gerungen wird – natürlich amliebsten vor dem Tor des Gegners.Zeitschinden gefällt mir hingegen nicht.

Wie kann man sich Sie als Fussballerin vorstellen?Schlecht.Wenn aber während des Mat-ches Musik laufen würde,würde ichmich bewegen.Nicht unbedingt losren-nen,aber um den Ball herum tanzen.

Was müssten Sie sich vom Sami-chlaus vorhalten lassen?Konzentrierter Auto zu fahren.

Ihr Wunsch fürs neue Jahr?Dass alles so weitergeht.Ich bin ge-sund,habe tolle Engagements.ImMärz moderiere ich den Golden AgeSong Contest.Da können nur Men-schen um die Wette singen,die mindes-tens 39 Jahre alt sind.

Maya Brunner Die 58-jährige Sän-gerin und Schau-spielerin steht der-zeit als «Irmeli» in«Die kleine Nieder-dorfoper» aufderBühne des ZürcherBernhard-Theaters.

Januar 201064

Iker Casillas Sexy, beliebt und erfolgreich

Am 24. November feierte der spanische Fussballverband mit einem Freundschaftsspiel

gegen Argentinien seinen 100. Geburtstag– und Iker Casillas, Captain der «furia roja»,

sein 100. Länderspiel mit nur28 Jahren. Nach dem Jubiläumsspiel gab Spaniens

Sportminister Jaime Lissavetzky bekannt, dass er Casillas die höchste Auszeichnung des

Landes wegen sportlicher Verdienste verleihen werde: «Nicht nur wegen seiner Erfolge,

sondern auch wegen seiner sozialen Einstellung und der Unterstützung von Benach-

teiligten.»Das war aber nicht die einzige Auszeichnung für den beliebten Goalie von Real

Madrid: Vom Fussballmagazin «Don Balón» wurde er zum schönsten Fussballer in Spanien

gewählt, zudem posierte er für das Männermagazin«Mens Health» – so sexy hat man

den Captain der spanischen Nationalmannschaft noch nie gesehen. Das liegt vielleicht an seiner

neuen Flamme, der Marketing-Lady Ana Medinabeitia, mit der er seit drei Monaten liiert ist.

Sylvie van der Vaart After-Chemo-Party. «Ich hatte fünfMonate lang fast jede Woche Chemo-Therapie. Jetzt bin ich wieder gesund», freute sich die schöne Sylvie van der Vaart, nachdem sie einen Brustkrebsüberstanden hat. Grund genug für die Moderatorin, eine Party für rund 120 Gäste stei-gen zu lassen. «Ich will allen zeigen, wie glücklich ich bin, dass die schlimme Zeit nunvorbei ist. Diese After-Chemo-Party ist ein Dankeschön an alle, die mir so viel Unter-stützung und Liebe schenkten», so die glückliche Ehefrau von Real Madrids Rafael vander Vaart, der seine Frau während der schlimmen Zeit stets unterstützte. «Ich binüberglücklich, meine Sylvie so fröhlich zu sehen», gab der Mittelfeldspieler zu. An derParty dabei war auch Inter Mailands Wesley Sneijder, der das Paar mit einem beson-derem Geschenk überraschte. Er hatte zwei holländische Popstars engagiert. Das Duo«Timeless» spielte Cover-Songs von den Beatles und den Beach Boys – währendSylvie mit Freunden und Verwandten tanzte und sich vergnügte.

Ferrari-Fan Constantin fällt durch Fahrprüfung. Sion-Boss Christian Constantin ist immer für eine Überraschung gut. Von einem welschenRadio-Sender liess sich der Ferrari-Fan Constantin nun aufseine Fahrtauglichkeit testen –ohne Erfolg: 33 Jahre nachdem er seinen Führerschein offiziell bestand, flog er beim Testvon Radio RSR durch. Constantins Kommentar: «Der Fahrlehrer ist krank.»Aufregend war die Fahrprüfung allemal. Bevor sich Constantin ins Auto des Fahrlehrerssetzte,fragteer schon provokativ: «Kann ich ihr Diplom sehen?» Danach liesssich derArchitekt aufdie Prüfungsfahrt ein und missachteteprompt einen Rechtsvortritt und vergass, den Blinker zu setzen. Als Constantin am Ende durch die Fahrprüfung rasselte,rasteteer aus. «Sie haben den Rechtsvortritt nicht beachtet. Sie haben zu wenig gut hingeschaut», versuchteder Fahrlehrer zu erklären. Keine Chance: «Ich schaue gut. Sie schauen nicht gut hin!», entrüstetesich Constantin.

Charity-Held Didier Drogba Aufdem Platz wirkt er oft arrogant, doch privat engagiert sich

Chelsea-Stürmer Didier Drogba für benachteiligte Menschen.

Bereits vor zwei Jahren gründete der 31-Jährige eine Stiftung in

seiner HeimatAbidjan. Das Ziel: Drogba möchte dort unbedingt

ein Krankenhaus zu bauen.Laut einem Bericht der «Daily Mail»

will Drogba die Summe von drei Millionen Euro, die er in einem

neuen Werbe-Deal mit Pepsi erhält, für den Neubau eines

Krankenhauses einsetzen.

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� �

José MourinhoTrainer Inter Mailand

Daria Zhukova ist seit drei Jahren die Freundin vom russischen Milliardär Roman Abramovich. Fürdie Tochter eines Ölhändlers verliess der Chelsea-Boss seine Frau Irina – und musste ihr 300Millionen Dollar Alimente bezahlen.

Roman AbramovichPräsident FC Chelsea

WELCHER FUSSBALLER GEHÖRT ZU IHR?FUSSBALLERFRAUEN�

Joan LaportaPräsident FC Barcelona

Diverse ArtikelFC St. GallenAlle Bestellungen, die bis zum

18. Dezember 2009 beim FC

St. Gallen eintreffen, werden

noch vor Weihnachten ausge-

liefert. Besonderers Highlight:

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65Januar 2010

Fussball-Geschenke zu Weihnachten

Lothar Matthäus vs. Lolita Morena Erst kürzlich beklagte sich Lolita Morena, dass ihr Ex-Ehemann Lothar Matthäus seinen Sohn das ganzeJahr praktisch noch nicht gesehen hat. «Lothar ist einschlechter Vater», regte sich die 49-Jährige auf. Soeine Aussage wollte der ehemalige Profi-Spielernatürlich nicht auf sich sitzen lassen – und kon-terte. «Wenn einer entscheiden kann, ob ich einguter oder schlechter Vater bin, dann ist dasmein Sohn», so «Loddar». Und verteidigte sich:«Wir haben täglich Kontakt, zumindest amTelefon.» Das Problem, dass er seinen Sohnnicht oft sieht, sei die Distanz: Der 19-Jährigelebt mit seiner Mutter in Crans-Montana, Lotharmit seiner vierten Frau Liliana (22) in München.Trotzdem sei das Verhältnis zu Loris «einma-lig», findet Lothar. Der Ex-Kicker hat dreiKinder: Zwei Töchter aus erster Ehe und Lorisaus der Beziehung zu Lolita (1994 bis 1999).

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Page 67: ES_Januar2010

Was bedeutet Ihnen Weihnachten?Ich mag es extrem.Die Lichter,dieZeit,die sich alle Familienmitgliederfüreinander nehmen.Ich empfindejetzt auch alle Menschen als freundli-cher,weicher,offener.

Welchen Fussballer würden Sie sichzu Weihnachten für die Schweizer Elfwünschen?Luca Toni,weil er Tore schiesst – undweil er Italiener ist.

Mögen Sie die Italiener besonders?Ich bin eine halbe Italienerin und drücke deshalb immer den Azzurri dieDaumen.

Schauen Sie Fussball?Ja.Ich fieberte zum Beispiel in derKantine des Zürcher Opernhausesbeim WM-Kampfder Schweizer U17gegen Nigeria mit.

Was gefällt Ihnen am Fussballspiel?Ich mag die Zweikämpfe,wenn umden Ball gerungen wird – natürlich amliebsten vor dem Tor des Gegners.Zeitschinden gefällt mir hingegen nicht.

Wie kann man sich Sie als Fussballerin vorstellen?Schlecht.Wenn aber während des Mat-ches Musik laufen würde,würde ichmich bewegen.Nicht unbedingt losren-nen,aber um den Ball herum tanzen.

Was müssten Sie sich vom Sami-chlaus vorhalten lassen?Konzentrierter Auto zu fahren.

Ihr Wunsch fürs neue Jahr?Dass alles so weitergeht.Ich bin ge-sund,habe tolle Engagements.ImMärz moderiere ich den Golden AgeSong Contest.Da können nur Men-schen um die Wette singen,die mindes-tens 39 Jahre alt sind.

Maja Brunner Die 58-jährige Sän-gerin und Schau-spielerin steht der-zeit als «Irmeli» in«Die kleine Nieder-dorfoper» aufderBühne des ZürcherBernhard-Theaters.

Januar 201064

Iker Casillas Sexy, beliebt und erfolgreich

Am 24. November feierte der spanische Fussballverband mit einem Freundschaftsspiel

gegen Argentinien seinen 100. Geburtstag– und Iker Casillas, Captain der «furia roja»,

sein 100. Länderspiel mit nur28 Jahren. Nach dem Jubiläumsspiel gab Spaniens

Sportminister Jaime Lissavetzky bekannt, dass er Casillas die höchste Auszeichnung des

Landes wegen sportlicher Verdienste verleihen werde: «Nicht nur wegen seiner Erfolge,

sondern auch wegen seiner sozialen Einstellung und der Unterstützung von Benach-

teiligten.»Das war aber nicht die einzige Auszeichnung für den beliebten Goalie von Real

Madrid: Vom Fussballmagazin «Don Balón» wurde er zum schönsten Fussballer in Spanien

gewählt, zudem posierte er für das Männermagazin«Mens Health» – so sexy hat man

den Captain der spanischen Nationalmannschaft noch nie gesehen. Das liegt vielleicht an seiner

neuen Flamme, der Marketing-Lady Ana Medinabeitia, mit der er seit drei Monaten liiert ist.

Sylvie van der Vaart After-Chemo-Party. «Ich hatte fünfMonate lang fast jede Woche Chemo-Therapie. Jetzt bin ich wieder gesund», freute sich die schöne Sylvie van der Vaart, nachdem sie einen Brustkrebsüberstanden hat. Grund genug für die Moderatorin, eine Party für rund 120 Gäste stei-gen zu lassen. «Ich will allen zeigen, wie glücklich ich bin, dass die schlimme Zeit nunvorbei ist. Diese After-Chemo-Party ist ein Dankeschön an alle, die mir so viel Unter-stützung und Liebe schenkten», so die glückliche Ehefrau von Real Madrids Rafael vander Vaart, der seine Frau während der schlimmen Zeit stets unterstützte. «Ich binüberglücklich, meine Sylvie so fröhlich zu sehen», gab der Mittelfeldspieler zu. An derParty dabei war auch Inter Mailands Wesley Sneijder, der das Paar mit einem beson-derem Geschenk überraschte. Er hatte zwei holländische Popstars engagiert. Das Duo«Timeless» spielte Cover-Songs von den Beatles und den Beach Boys – währendSylvie mit Freunden und Verwandten tanzte und sich vergnügte.

Ferrari-Fan Constantin fällt durch Fahrprüfung. Sion-Boss Christian Constantin ist immer für eine Überraschung gut. Von einem welschenRadio-Sender liess sich der Ferrari-Fan Constantin nun aufseine Fahrtauglichkeit testen –ohne Erfolg: 33 Jahre nachdem er seinen Führerschein offiziell bestand, flog er beim Testvon Radio RSR durch. Constantins Kommentar: «Der Fahrlehrer ist krank.»Aufregend war die Fahrprüfung allemal. Bevor sich Constantin ins Auto des Fahrlehrerssetzte,fragteer schon provokativ: «Kann ich ihr Diplom sehen?» Danach liesssich derArchitekt aufdie Prüfungsfahrt ein und missachteteprompt einen Rechtsvortritt und vergass, den Blinker zu setzen. Als Constantin am Ende durch die Fahrprüfung rasselte,rasteteer aus. «Sie haben den Rechtsvortritt nicht beachtet. Sie haben zu wenig gut hingeschaut», versuchteder Fahrlehrer zu erklären. Keine Chance: «Ich schaue gut. Sie schauen nicht gut hin!», entrüstetesich Constantin.

Charity-Held Didier Drogba Aufdem Platz wirkt er oft arrogant, doch privat engagiert sich

Chelsea-Stürmer Didier Drogba für benachteiligte Menschen.

Bereits vor zwei Jahren gründete der 31-Jährige eine Stiftung in

seiner HeimatAbidjan. Das Ziel: Drogba möchte dort unbedingt

ein Krankenhaus zu bauen.Laut einem Bericht der «Daily Mail»

will Drogba die Summe von drei Millionen Euro, die er in einem

neuen Werbe-Deal mit Pepsi erhält, für den Neubau eines

Krankenhauses einsetzen.

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K la r t e x t

DAS NÄCHSTE ERSCHEINT AM 29.01.10

Verschiedene Gedanken gingen mirdurch den Kopf,als ich am 20.No-vember über die behördlichen Ermitt-lungen im Zusammenhang mit Manipu-lationsversuchen von Fussballspielen,auch in der Schweiz,informiert wor-

den bin.Erleichterung,dass keine Meisterschaftsspieleder ASL im Fokus der Untersuchungen standen,Enttäu-schung,dass Spiele der ChL manipuliert worden seinsollen.Ich fragte mich:Was ist alles schiefgelaufen,warum machen Spieler so etwas,und was können wirin Zukunft von Seiten der SFL gegen solche Machen-schaften unternehmen?

Aufdiese Fragen gibt es keine einfachen und end-gültigen Antworten.

Sicher ist,dass die zuständige Disziplinarinstanzim Schweizer Fussball bei Vorliegen der entsprechen-den Beweise die schuldigen Spieler rigoros bestrafenwird.Solche Leute haben für alle Zeiten im Fussballnichts mehr verloren.Aber was passiert mit den Mit-telsmännern und Drahtziehern,welche diese Vorgängeüberhaupt erst möglich machen? Aufdiese hat keinSportverband der Welt Zugriff.Hier sind voll undganz die staatlichen Behörden gefordert,und ich hof-fe sehr,dass diese ihre Untersuchung bis zum Schlusskonsequent durchführen und die Schuldigen bestrafen.

Ich mache mir jedoch keine Illusionen.Wie be-kannt,wurden die Wetten aufdiese Spiele nicht imWettbüro «nebenan» platziert,sondern im fernenAsien,wo im Wettgeschäft scheinbar überhaupt keineKontrolle herrscht.Diesen Drahtziehern das Handwerkzu legen wird schwierig bis unmöglich sein.Bestehtdort ein Markt für Manipulation,in welcher Sportartauch immer,wird es am anderen Ende der Kette immerein schwaches (menschliches) Glied geben,welchesbereit ist,Fairplay und Ethik seiner Sportart zu opfern,um schnell ein paar Franken dazu zu verdienen.

Ich bin mir auch sicher,dass die SFL und der SFVdie richtigen Schlüsse aus dieser Wettaffäre ziehenund alles Mögliche unternehmenwerden,damit solche Machenschaften inunserem tollen Sport nicht mehr vorkom-men.Aber wie schon gesagt,am Schlussder Kette steht immer der einzelneMensch – und der hat bekanntlich seineSchwächen.

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VATERSCHAFTDas wars. RobertoCarlos verlässtFenerbahce Is-tanbul Richtung

Brasilien.Bei Corinthians wird esfür ihn ein Wiedersehen mit Ronaldo

geben,mit dem er in der «Selecao» 2002 Weltmeister wurde.Der Linksver-teidiger löste den laufenden Vertrag mit dem türkischen Klub auf,um vor-zeitig bei seiner schwangeren Frau zu sein.Ist das nicht süss?

DIE VOLLKOMMENHEITDie Welt liebt seine Dribblings,seinen Ideenreichtum,sei-ne Vorgaben – und sein verschmitztes Lächeln nach jedemTor.So nah an der Vollkommenheit war schon lange keinFussballer mehr.Nun wurde der 22-jährige Lionel Messides FC Barcelona vom Fussball-Magazin «France Foot-ball» zum «Fussballer des Jahres» gewählt.Der Argentinier gewann dieWahl mit 240 Punkten Vorsprung aufVorgänger Cristiano Ronaldo – soeine grosse Punktedifferenz gab es noch nie.

REAL MADRID BRINGT SEXY DESSOUS AUF DEN MARKTSchwarz mit Spitze,oder weiss mit glänzender Seiden-Aufmachung:Optisch sind die sexy Dessous aufjedenFall Königsklasse.

RÜCKTRITT VOM RÜCKTRITTNach der WM 2006 kün-digte Francesco Tottisei-nen Rück-tritt aus derNationalelf

an – zunächst «temporär»,wie er verlauten liess.DieserRücktritt dauerte so lange,bis es Totti langweilig wurde under im Juni 2007 theatralisch erklärte,dass er aus dem tem-porären einen endgültigen Rücktritt mache.Das war nunvor zwei Jahren.Jetzt fragt sich der Italiener wohl,wie lange eigentlich soein endgültiger Rücktritt dauert.Denn laut italienischen Medien denkt erwieder darüber nach,seinen Rücktritt zu revidieren.Nichts zu tun bei derAS Roma,Herr Totti?

AILTON ENDET IN DER SECHSTEN LIGAUnternehmer Agissilaos Kourkoudialos liebt es,abge-wrackte Güter zu kaufen,um diese mit Gewinn wieder los-zuwerden.Täglich erwirbt er sanierungsbedürftige Immo-bilien und setzt sie wieder instand.Als Vorsitzender des

Ex-Bundesligisten KFC Uerdingen,der in den Niederungen der sechstenLiga spielt,kaufte er sich nun den 36-jährigen Stürmer Ailton.Wetten,dasser den Brasilianer nicht gewinnbringend verkaufen wird?

ITALIENS DICKKOPFAntonio Cassano,«l’enfant terrible» Italiens,ist einDickkopf.Als Nationalcoach Marcello Lippi versicherte,dass Cassano in Südafrika nicht dabei sein werde,liessden das nicht zur Ruhe kommen.Bis er die Lösung fand:«Ich bin im kommenden Sommer bestimmt in Südafrika.Wenn nicht mit dem Nationalteam,dann aufSafari mit meiner FreundinCarolina aufHochzeitsreise .»

FLOP

TOPIm letzten Monat… THOMAS GRIMM

SCHREIBT

Thomas Grimm,

Präsident der Swiss

Football League

«Es wird immer Schwache geben,die für Geld ihren Sport opfern»

66_Klartext_P 04.12.2009 10:23 Uhr Seite 66

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