174 Bücher/Books

Bücher

Hermann Fenger, Ina Elisabeth Holznagel, Bettina Neuroth, Stefan Gesenhues

Schadensmanagement für Ärzte Juristische Tipps für den Ernstfall

Mit Prof. Dr. jur. Hermann Fenger, Dr. jur. Ina Elisabeth Holznagel und Bettina Neuroth haben sich ein Notar, eine ins Justizministerium NRW berufene Oberstaatsanwältin und eine bei einer Versicherung tätige Rechtsanwältin in Zusammenarbeit mit dem Allgemeinmediziner Prof. Dr. med. Stefan Gesenhues der Aufgabe gestellt, Medizinern klar verständliche Hilfe-stellungen zum richtigen Verhalten bei juristi-schen Auseinandersetzungen zu geben. Die zweite Auflage bezieht die vom Gesetzgeber geplanten Verbesserungen der Patientenrechte, die auch Behandlungs- und Haftungsrecht ver-einheitlichen sollen, in die Überlegungen mit ein. Der praktisch tätige Arzt, aber auch die Ver-antwortungsträger in Krankenhäusern, Versi -cherungen und Behörden finden sehr übersicht-lich Anleitungen, wie in den verschiedensten Ausgangslagen und Auseinandersetzungen korrekt zu reagieren ist. Tipps und Checklisten laden ein, bereits vorsorglich in dem Buch zu lesen. An zehn Fallbeispielen aus den unter-schiedlichsten Fachgebieten von Radiologie bis zu Reproduktionsmedizin, oder auch an dem Beispiel des Sturzes aus dem Krankenhausbett, werden die juristischen Abläufe beschrieben. Im Glossar werden juristische Fachbegriffe er-klärt und für Detailfragen gibt es ein Verzeich-nis von weiterführenden Publikationen. Fenger, H.; Holznagel, I.; Neuroth, B.; Gesenhues, S. Schadensmanagement für Ärzte – Juristische Tipps für den Ernstfall 2., aktualisierte Aufl. Heidelberg: Springer Medizin Verlag 2013, XVI, 204 S. Gebundene Ausgabe EUR 49,95 ISBN 978–3–642–29639–0

Reinhard Larsen, Thomas Ziegenfuß

Beatmung

Indikationen – Techniken – Krankheits-bilder

Das Lehrbuch „Beatmung“ von Prof. Dr. Reinhard Larsen und Dr. Thomas Ziegenfuß (Hrsg.) aus dem Springer-Verlag (Berlin Hei-delberg) liegt jetzt in der 5. komplett überarbei-teten und erweiterten Auflage vor. Neu sind Fragen in den Grundlagenkapiteln zum Über-prüfen des eigenen Fachwissens. Auf über 400 Seiten und mittels 121 praxisnah-veran schau -lichender Abbildungen, nehmen sich die Auto-ren des Themas Beatmung sehr umfassend an. Das Werk ist übersichtlich in vier Bereiche ge-gliedert in denen ausführlich auf die anato-misch-physiologischen Grundlagen der Atmung, die Basistechniken und die Praxis der Beat-mung in ihren verschiedenen Formen, sowie wichtige Krankheitsbilder welche einer respira-torischen Insuffizienz zugrunde liegen können, eingegangen wird. Da neben der Beatmung von Kindern auch auf die spezielle Lungenpflege beatmeter Patienten eingegangen wird, richtet sich das Buch nicht nur an Weiterbildungsassis-tenten und Fachärzte aus den Gebieten Anästhe-siologie, Intensivmedizin, Pädiatrie, Pneumo-logie und Notfallmedizin, sondern eignete sich auch zur Lektüre für alle interessierten und mit der Betreuung beatmeter oder kritisch kranker Patienten beschäftigten Schwestern und Kran-kenpfleger. Den Autoren gelingt es erneut, das komplexe und komplizierte Gebiet der Beat-mungsmedizin prägnant und verständlich so-wie didaktisch aus einem Guss zu vermitteln. Reinhard Larsen, Thomas Ziegenfuß Beatmung: Indikationen – Techniken – Krank-heitsbilder. 5., vollst. überarb. u. erw. Aufl. Heidelberg: Springer Medizin Verlag 2013, X, 462 S., 121 Abb. in Farbe. Broschierte Aus-gabe. ISBN 978–3–642–29661–1. Preis für Deutschland: 44,95 EUR

Petra Nieder, Eberhard Losch, Klaus-Dieter Thomann

Behinderungen zutreffend einschätzen und begutachten

Dieses Buch richtet sich in erster Linie an die medizinischen Laien, die sich in Sozialverbän-den, Betrieben, Verwaltungen und vor Gericht mit der Versorgungsmedizin-Verordnung aus-einandersetzen müssen. Die „Versorgungsme -dizinischen Grundsätze“, die als Anlage zu die-ser Verordnung vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales herausgegeben werden und die Bemessungsgrundlage für die Feststellung des Grades der Behinderung bilden, stellen nur eine nicht immer eindeutige Orientierungshilfe für die Gutachter dar. Aus diesem Grunde ha-ben die Herausgeber Fachärztinnen und Fach-ärzte gebeten, den Verordnungstext zu kom-mentieren und zu erklären. Der gesamte Ver-ordnungstext und die Tabellen zum Grad der Schädigungsfolgen (GdS) werden im Buch durchgegangen, die Kennzeichen der entspre-chenden Krankheitsbilder erläutert, abgegrenzt und die GdS-Werte begründet. Quellenangaben und Adresslisten von Institutionen, Verbänden und Selbsthilfegruppen bieten die Möglichkeit zu noch weiterführender Information. Das Buch soll regelmäßig aktualisiert werden, und der Leser erhält die Möglichkeit, sich alle kom-menden Veränderungen der Jahre 2012/13 kos-tenlos von der Homepage des Verlages herun-terzuladen. So stellt der Band eine wertvolle Hilfestellung zum Verständnis dieser schwieri-gen juristischen Materie von immer weiter zu-nehmender Bedeutung da.

Petra Nieder, Eberhard Losch, Klaus-Dieter Thomann: Behinderungen zutreffend einschätzen und begutachten. Referenz-Verlag Frankfurt, 2012. 260 Seiten – Format 23,5 x 15,5 cm. Hardcover – Fadenheftung mit Lese-bändchen. 44,90 EUR [D] / 46,20 Euro [A] / 54,40 CHF. ISBN 978–3–943441–03–1

Andreas Frodl

Betriebsführung im Gesundheitswesen

Das deutsche Gesundheitswesen befindet sich bekanntlich seit einiger Zeit im Umbruch. Kos-tendruck von den Sozialversicherungsträgern, Wettbewerb und Vergütungspauschalen führen zu einer Ökonomisierung des Systems, dessen

Books

Zbl Arbeitsmed 63 (2013) 174–175 175

positive Seite darin besteht, sich darüber klar zu werden, dass die öffentlich bereitgestellten Fi-nanzmittel knapp sind und jede Ausgabe unter Effizienz- und Effektivitätsgesichtspunkten zu rechtfertigen ist. Der systemische Kostendruck übersetzt sich auf betrieblicher Ebene in eine Reihe von „harten“ Entscheidungen, die eine ef-fektive, effiziente und sinnvolle Führung von Gesundheitsunternehmen der unterschiedlichs-ten Art erforderlich machen. Der Wirtschafts-wissenschaftler Andreas Frodl hat ein „Füh-rungskompendium für Gesundheitsberufe“ ver-fasst, welches die betriebliche Umsetzung dieser Entscheidungen leiten soll, ohne die Besonder-heiten des Gesundheitswesens, seine hohe ethi-sche Verantwortung, preis zu geben. Es richtet sich an die zukünftige Führungselite von Ge-sundheitsunternehmen und leitet zur modernen Betriebsführung von Einrichtungen des Gesund-heitswesens an. Denn in einem zunehmend wett-bewerblichen und unternehmensförmigen Um-feld erfordern marktgetriebene Entscheidungs-prozesse eine entsprechende Unternehmens-struktur, die Professionalität und nicht Muddling Through als Prinzip der Unternehmensführung anerkennen. In seinem Kompendium geht es nicht nur um betriebswirtschaftliche Schlüssel-qualifikationen wie Führungskompentenz oder Führungsethik, sondern auch um ganz prakti-

Das deutsche Gesundheitswesen befindet sich seit einiger Zeit im Umbruch. Kostendruck von den Sozialversicherungsträgern, Wettbe werb und Vergütungspauschalen führen zu einer Ökonomi-sierung des Systems, dessen positive Seite darin besteht, sich darüber klar zu werden, dass die öf-fentlich bereitgestellten Finanzmittel knapp sind und jede Ausgabe unter Effizienz- und Effektivi-tätsgesichtspunkten zu rechtfertigen ist. Der sys-temische Kostendruck übersetzt sich auf betriebli-

sche Aspekte der Entscheidungen für eine Form der und die Steuerung einer Führungsorganisati-on sowie Grundlagen des Strategischen Manage-ments und der Personal- und Patientenführung. Das Kompendium zeichnet ein Bild vielfältiger Strategien und Maßnahmen für eine effiziente, effektive und patientennahe Betriebsführung, wobei jedoch auch Konflikte und Steuerungs-probleme thematisiert und Lösungsvorschläge angeboten werden. Dieses Kompendium zur Führungslehre im Gesundheitswesen ist folglich eine Art Baukasten, mit dessen Instrumenten die verschiedenen Funktionseliten im Gesundheits-wesen, ihre jeweiligen Betriebseinheiten erfolg-reich durch die Untiefen der Ökonomisierung des Gesundheitswesens steuern können, ohne dass der Autor auf vermeint liche „Patentlösun-gen“ rekurriert. Ein hilf rei ches Buch mit vielen Praxisbeispielen, dessen Realisierung jedoch die Funktionseliten selbst im täglichen Handgemen-ge ihrer Organisationsrealität umzusetzen haben.

Andreas Frodl Betriebsführung im Gesundheitswesen. Führungskompendium für Gesundheitsberufe, Wiesbaden: SpringerGabler. 411 S. ISBN 978–3–8349–4299–9 . 39,95 Euro Kai Mosebach, Abteilung für Medizinische Soziologie, Goethe-Universität Frankfurt a.M.

cher Ebene in eine Reihe von „harten“ Entschei-dungen, die eine effektive, effiziente und sinnvol-le Führung von Gesundheitsunternehmen der un-terschiedlichsten Art erforderlich machen. Hier-durch nimmt die Bedeutung vielfältiger Manage-mentfunktionen modernen Unternehmen auch im Gesundheitswesen zu. Die Herausgeber haben in der dritten verbesserten Auflage ihres im deut-schen Sprachraum einzigartigen Sammelbandes zum „Management im Gesundheitswesen“ eine illustre Autorenschaft versammelt, die der Leserin das zunehmende Gewicht von „Leistungsma -nagement“, „Kundenmanagement“, „Finanzma-nagement“, „Personalmanagement“ und „In for -mationsma nagement“ (Controlling) in Unterneh-men der (öffentlichen wie privaten) Krankenver-sorgung klar machen. Abseits praxisferner und abstrakter Ratgeber für die Unternehmensfüh-rung im Gesundheitswesen wird bei diesem Sam-melband schnell deutlich, dass erstens die Praxis-relevanz eine große Rolle spielt, weil die zentralen Akteure im Gesundheitswesen (Krankenkassen, Krankenhäuser, Arztpraxen etc.) entlang den oben benannten Managementbereichen dargestellt werden. Es ergibt sich hierdurch ein gesättigtes empirisches, wenn auch nicht immer repräsentati-ves Bild der Realität von Managementprozessen auf der Unternehmensebene. Zweitens besteht die Stärke und Besonderheit des einführenden Lehr-buches darin, dass der Management-Begriff deut-lich weiter gefasst wird als in üblichen Manage-mentbüchern, die sich nur mit Steuerungsproble-

men auf der Ebene individueller Organisationen befassen. Ohne Frage, bleiben Managementfra-gen immer an spezifische Organisationen gebun-den – wir leben schließlich in einer Organisations-gesellschaft –, die Besonderheit dieses Sammel-bandes ist indes, dass Management hier spezifisch als Public Management, d.h. als (normen-)politi-sche Steuerung relevanter Organisationen in dem real existierenden deutschen Gesundheitswesen verstanden wird. Dadurch gelingt den Autoren der elegante Spagat zwischen betriebswirtschaftli-cher und gesundheitspolitischer Perspektive in der Steuerung von Ärztenetzen, Krankenkassen, Krankenhäusern etc. und sie können die Organi-sationsrealität in den betrachteten Sektoren des Gesundheitswesens beeindruckend skizzieren. Wer sich mit Ökonomisierungsprozessen und den organisatorisch-betrieblichen Realitäten der zu-nehmenden Wettbewerbssteuerung im deutschen Gesundheitssystem auseinandersetzen will, kommt an diesem Buch nicht vorbei.

Reinhard Busse, Jonas Schreyögg, Tom Stargadt (Hrsg./2013): Management im Gesundheitswesen. Das Lehrbuch für Studium und Praxis. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Berlin/Heidelberg: Springer Medizin Verlag. 480 S. ISBN 978–3–642–34794–8 Preis: 59,95 Euro Kai Mosebach, Abteilung für Medizinische Soziologie, Goethe-Universität Frankfurt a.M.

Reinhard Busse, Jonas Schreyögg, Tom Stargadt

Management im Gesundheitswesen